Regionalmanagement Börde Oste

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Regionalmanagement Börde Oste
Regionalmanagement Börde Oste-Wörpe
Sondierungsgespräch Verkehr
am 09.02.2009 im Rathaus der Stadt Zeven
Anmerkung:
Da im Anschluss an das „Sondierungsgespräch Verkehr“ die Lenkungsgruppe tagte, gibt es dazu ein separates Protokoll.
Teilnehmer
Herr Koch
EVB - Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH
Herr Spliethoff
EVB - Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH
Herr Tiemann
SG Sittensen
Herr Borchers
SG Selsingen
Herr Holle
SG Tarmstedt
Herr Klintworth
SG Zeven
Herr Reuther
SG Zeven
Herr Brörkens
GfL Bremen
Frau Honemann
GfL Bremen
Herr Schmökel
Landkreis Rotenburg (Wümme) entschuldigt
Tagesordnungspunkte
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Begrüßung und Einführung
Zielsetzung, Aufgaben und Arbeitsstrukturen des Regionalmanagements
Aktuelle Entwicklungen zur Schieneninfrastruktur der EVB
Strategische Entwicklungsziele und Projektansätze des ILEK im Bereich Verkehr
Ende des Sondierungsgespräches Verkehr
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Anlagen
− Präsentationsfolien
− Hintergrundinformation der EVB: Linienplan und Infrastrukturplan
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Sondierungsgespräch Verkehr (09.02.2009)
Begrüßung und Einführung
Herr Klintworth eröffnet die Sitzung und begrüßt insbesondere Herrn Koch und Herrn Spliethoff von den
Eisenbahnen und Verkehrsbetrieben Elbe-Weser GmbH (EVB). In dem heutigen Sondierungsgespräch
soll es vornehmlich darum gehen, sich über neuste Entwicklungen im Bereich Bus und Bahn zu informieren und vor diesem Hintergrund Themen und Projektansätze festzulegen, die im Rahmen des Regionalmanagements weiter begleitet werden sollen.
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Zielsetzung, Aufgaben und Arbeitsstrukturen des Regionalmanagements
Da Herr Koch und Herr Spliethoff selbst aktiv an der Erstellung des ILEK beteiligt waren, verzichtet Frau
Honemann auf eine ausführliche Beschreibung von Zielsetzung, Aufgaben und Arbeitsstrukturen des
Regionalmanagements, geht jedoch kurz auf das Handlungsfeld „Mobile Region“ ein. Nach wenigen
einleitenden Worten übergibt sie das Wort an Herrn Koch, da dieser die Sitzung früher verlassen muss,
um einen anderen Termin wahrzunehmen.
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Sondierungsgespräch Verkehr (09.02.2009)
Aktuelle Entwicklungen zur Schieneninfrastruktur der EVB
Herr Koch, Geschäftsführer der EVB, begrüßt die jüngsten Entwicklungen zum Thema ÖPNV auf Seiten
des Landkreises. Er resümiert den jetzigen Stand wie folgt:
− Schnellbuslinie Zeven-Sittensen-Tostedt („OsteSprinter“): es gibt noch wenige „Täler“.
− ÖPNV-Anbindung der Kaserne Seedorf: kann noch weiter ausgebaut werden. Entgegen der ursprünglichen Intention, wird die Stecke in erster Linie von Bürgern genutzt. Die Soldaten bedienen sich vornehmlich Sammeltaxis.
− Bahnstrecke Zeven-Sittensen-Tostedt: Der Beschluss „Auslaufbetrieb“ (d.h. keine weiteren Investitionen) wurde von Seiten der EVB wegen neuerer Entwicklungen aufgehoben, so dass die Strecken nun
erhalten wird. Mittlerweile ist die Strecke wieder vom Bewuchs befreit; problematisch sind noch die
Sichtdreiecke. Diese müssen von den Gemeinden frei gehalten werden. Die Eisenbahnbrücke über die
A 1 westlich von Zeven wird nun neu gebaut – es wird allerdings aufgrund der relativ langen Bauzeit
(genaue Dauer noch unklar) zu Engpässen kommen.
− Die Bahnstrecke Wilstedt-Zeven ist von einem privaten Investor gekauft worden, der dort bereits einen Draisinenbetrieb eingerichtet hat.
Für eine detaillierten Überblick über das Schienennetz der EVB siehe Anhang: Linienplan und Infrastrukturplan.
Gutachten zum Hafenhinterland und Konjunkturpaket II
Derzeit richtet die EVB ihr Augenmerk auf ein Gutachten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) zur Hafenhinterlandanbindung und Finanzierungsmöglichkeiten über das Konjunkturprogramm II der Bundesregierung.
Starke Zuwachsraten insbesondere des Hamburger Hafens in Verbindung mit Engpässen der Bahn (siehe
Abbildung 1) zwingen zu Überlegungen, zukünftig verstärkt Alternativstrecken zu nutzen. Das Gutachten
geht auf eine Reihe verschiedener Streckenszenarien ein. Eine Streckenführung über Bremervörde, Selsingen und Zeven und weiter nach Rotenburg (Wümme) nimmt in der Diskussion der Alternativrouten
eine zentrale Stellung ein (siehe Abbildung 2).
Abbildung 1: Darstellung der vier Hauptengpässe (Ausschnitt)
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Sondierungsgespräch Verkehr (09.02.2009)
Abbildung 2: Alternativrouten (Auswahl)
Quelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR): Hafenhinterlandanbindung – Sinnvolle Koordination von Maßnahmen im Schienenverkehr zur Bewältigung des zu erwartenden Verkehrsaufkommens. Abschlussbericht. 15.10.08 (http://www.y-nein.de/Gutachten_DLR_lang.pdf)
Herr Koch führt aus, dass für den Streckenabschnitt von Bremervörde bis nach Rotenburg (Wümme) ein
Investitionsvolumen von ca. 90 Mio. € zu veranschlagen ist, um die Strecke zu ertüchtigen und die technische Sicherung der Bahnübergänge vorzunehmen. Durch die im Konjunkturprogramm II der Bundesregierung bereitgestellten Mittel erwartet die EVB finanzielle Unterstützung. Für Maßnahmen zur Ertüchtigung des Netzes der Nichtbundeseigenen Eisenbahnen sollen in Niedersachsen 15 Millionen Euro zur
Verfügung gestellt werden. Die Strecke Bremerhaven über Bremervörde, Selsingen und Zeven nach Rotenburg (Wümme) hat für das Land Niedersachsen eine hohe Priorität.
Herr Koch wies im Hinblick auf die hohe Priorisierung der Strecke Bremervörde-Rotenburg (Wümme)
darauf hin, dass der EVB daran gelegen ist, die Belastungen für die Anwohner so gering wie möglich zu
halten. Detailplanungen könnten allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in Angriff genommen werden. Einen besonders hohen Stellenwert weist er der Bahnübergangssicherung zu. Derzeit steht er mit
dem Niedersächsischen Ministerium in Verhandlungen bezüglich der Kostenübernahme. Lt. Gesetz müssten die Kommunen ein Drittel solcher Umbaukosten tragen, was seiner Ansicht nach für Kommunen nicht
leistbar wäre. Obwohl das Land bereits den Zuschuss von 60 auf 75 % erhöht habe, versuche er weitere
Entlastungen für die Kommunen zu erzielen. Aufgrund der hohen Sicherungskosten müsste auch darüber
nachgedacht werden, ggf. Bahnübergänge zu schließen.
Personenbeförderung auf den Bahnstrecken der EVB
Herr Koch räumt Bemühungen, den ÖPNV auf den Bahnstrecken auszubauen, derzeit keine Chancen ein,
zumal eine Förderung des ÖPNV über das Konjunkturprogramm nicht vorgesehen ist. Er schlägt vor, sich
über die geförderte Ertüchtigung vorhandener Bahnstrecken (insbesondere die Strecke BremervördeRotenburg (Wümme)) die Option für eine zukünftige Nutzung für den ÖPNV offen zu halten. Danach
könne man auch über eine Nutzung der Strecke Zeven-Tostedt im Sinne des Modells „Moorexpress“
nachdenken.
Fazit
Die Ertüchtigung der Strecke Bremervörde-Rotenburg (Wümme) wird von der EVB vor dem Hintergrund
des Ausbaus von Nebenstrecken zur Verbesserung der Hinterlandanbindung der Häfen aus Mitteln des
Konjunkturprogramms II vorangetrieben.
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Sondierungsgespräch Verkehr (09.02.2009)
Strategische Entwicklungsziele und Projektansätze des ILEK
im Bereich Verkehr
Im Anschluss an das Gespräch mit Herrn Koch wurden die weiteren im ILEK aufgeführten Maßnahmen
kurz besprochen (zur Orientierung: siehe Arbeitskarte Verkehr):
− Schnellbuslinie Zeven-Sittensen-Tostedt: es gibt Verbesserungsbedarf wird von EVB bearbeitet
− Weiterführung der Buslinie 631: EVB prüft die Durchführbarkeit
− ÖPNV-Anbindung der Kaserne Seedorf: zunächst befristet bis Mitte 2009, Verlängerung geplant. Soldaten nutzen in erster Linie Sammeltaxis. Dennoch wird die Linie von Bürgern gut angenommen.
Wünschenswert wäre eine offensivere Bewerbung des Angebotes. EVB kümmert sich
− Erhalt und Reaktivierung der Bahnstrecke Zeven-Sittensen-Tostedt: eine regelmäßige touristische
Nutzung der Strecke im Sinne des „Moorexpress“ erscheint derzeit aufgrund fehlender Anbindung an
andere Orte nicht sinnvoll. Die Nutzung der Strecke durch die „Eisenbahnfreunde der WZTE“ ist derzeit unklar, da es einen Wechsel im Vorstand gegeben hat. derzeit kein Handlungsbedarf
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Sondierungsgespräch Verkehr (09.02.2009)
− Intensivierung des Güterverkehrs an der Bahnstrecke Rotenburg-Bremervörde: wird durch die EVB
mit Mitteln aus dem Konjunkturprogramm II vorangetrieben (siehe Ausführungen unter Punkt 3)
− Reaktivierung Schienenstrecke und Schließung der Schienenlücke Wilstedt-Bremen (Neubau): enorme
Investitionen verhindern derzeit eine Umsetzung derzeit kein Handlungsbedarf
− Ausbau der ÖPNV begleitenden Infrastruktur: Zur Einrichtung von alternativer Bedienformen des
ÖPNV wie z. B: Bürgerbus oder Anruf-Sammeltaxi (AST) bedarf es eines konstanten ehrenamtlichen
Engagements. Wichtig ist dabei, dass keine Konkurrenz zum bestehenden ÖPNV-Angebot aufgebaut
wird. Eine Umsetzung scheint daher als „begleitendes“ Angebot insbesondere in linienfreien Bereichen wünschenswert. Kommunen und Landkreis kümmern sich weiterhin um Umsetzungsmöglichkeiten; das Thema soll im Rahmen der Gespräche zum Ausbau des Ehrenamtes in der Region Börde Oste-Wörpe eingebracht werden.
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Ende des Sondierungsgespräches Verkehr
Herr Klintworth bedankt sich den Anwesenden für die konstruktiven Beiträge. Herr Koch verabschiedete
sich aus Termingründen etwas eher. Die Sitzung wurde im engeren Kreis der Lenkungsgruppe im Anschluss fortgeführt.
Bremen, den 23.02.2009
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gez. Holger Brörkens
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Sondierungsgespräch Verkehr (09.02.2009)
Hintergrundinformationen der EVB
Quelle: http://www.evb-service.de/Karten/2008_Busnetz.pdf
Quelle: http://www.evb-service.de/Karten/Infrastrukturplan.pdf
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