Digitalisierung der Industrie – Die plattform Industrie 4.0
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Digitalisierung der Industrie – Die plattform Industrie 4.0
FOrTSCHRITTSBERICHT April 2016 Digitalisierung der Industrie – Die Plattform Industrie 4.0 Impressum Herausgeber Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Öffentlichkeitsarbeit 11019 Berlin www.bmwi.de Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ist mit dem audit berufundfamilie® für seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH, einer Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, verliehen. Redaktionelle Verantwortung Plattform Industrie 4.0 Bertolt-Brecht-Platz 3 10117 Berlin Gestaltung und Produktion PRpetuum GmbH, München Stand April 2016 Druck Bonifatius GmbH, Paderborn Bildnachweis Janina Henning – Plattform Industrie 4.0 (Titel), Mimi Potter – Fotolia (S. 4/5), red150770 – Fotolia (S. 6/7), DavidArts – Fotolia (S. 8/9), Gina Sanders – Fotolia (S. 12, 13, 14), Bender Archiv (S. 12), TU Darmstadt, DiK (S. 13), Thoralf Lippmann (S. 14), Marco2811 – Fotolia (S. 15), Plattform Industrie 4.0 (S. 16 oben), baona – iStockphoto (S. 16 Mitte), BMWi/Völkel (S. 16 unten, S. 17 links), BMWi/Espen Eichhöfer (S. 17 rechts), Rzoog – Fotolia (S. 18/19), FotolEdhar – Fotolia (S. 20/21) Diese Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Nicht zulässig ist die Verteilung auf Wahlveranstaltungen und an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben von Informationen oder Werbemitteln. Diese und weitere Broschüren erhalten Sie bei: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Referat Öffentlichkeitsarbeit E-Mail: [email protected] www.bmwi.de Zentraler Bestellservice: Telefon: 030 182722721 Bestellfax: 030 18102722721 2 Vorwort Ob es um Revolution oder Evolution geht, oder um Disruption oder Transformation – wir sind Zeugen einer fundamentalen Veränderung in Gesellschaft und Wirtschaft, die durch die Digitalisierung angetrieben wird. Um für den Wettlauf um die Produkte und Märkte von morgen gerüstet zu sein, müssen wir heute die Grundlagen für die digitale Transformation unserer Industrie legen. Dies ist eine der zentralen Gestaltungsaufgaben der kommenden Jahre, die wir in der Plattform Industrie 4.0 gemeinsam angehen. Im Kern dieser Transformation geht es um einen zentralen Erfolgsfaktor unserer Volkswirtschaft: unsere leistungsfähige, innovationsstarke und zukunftsfähige Industrie. Zahlreiche Studien prognostizieren, dass die Einführung von Industrie 4.0 in den kommenden Jahren wesentlich zum wirtschaftlichen Wachstum Deutschlands und seiner Unternehmen beitragen wird. Die industrielle Produktion und die produktionsnahen Dienstleistungen in Deutschland sind Kernbereiche der Volkswirtschaft. Sie stehen für mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistung. Deutschland ist in vielen Bereichen Innovationsführer und deshalb bestens positioniert, um die Einführung von Industrie 4.0 maßgeblich mitzugestalten. Die flächendeckende Einführung ist wichtig, um im Wettbewerb mit den USA und anderen Industrienationen, z. B. in Südostasien, bestehen zu können und Deutschland als modernsten Industriestandort auszubauen. Wir blicken auf ein Jahr erfolgreicher Arbeit der Plattform Industrie 4.0 zurück. Es ist uns gelungen, als Netzwerk unterschiedliche Expertisen und Perspektiven zusammenzuführen, Herausforderungen zu identifizieren, Handlungsempfehlungen zu formulieren und Informationen für Unternehmen anzubieten. Wir haben zudem begonnen, internationale Kooperationen aufzubauen. Mit der vorliegenden Broschüre stellt die Plattform Industrie 4.0 ihre bisherigen Arbeits- und Diskussionsergebnisse vor und gibt Impulse für die erfolgreiche digitale Transformation unserer Wirtschaft. 3 Digitale Transformation der Produktion „Made in Germany“ Die Plattform als Netzwerk zur Gestaltung der digitalen Transformation Die Plattform Industrie 4.0 ist das zentrale Netzwerk für nationale und internationale Aktivitäten zur digitalen Trans formation in Deutschland. Mit dieser Plattform zeigt Deutschland einen vielversprechenden Weg, Digitalisierung und Produktion systematisch zusammenzuführen. Die Plattform vereint diejenigen, die Industrie 4.0 mitgestalten wollen: Der durch die Plattform etablierte Schulterschluss zwischen Wirtschaft, Verbänden, Wissenschaft, Gewerkschaften und Politik unterstützt das koordinierte Vorgehen in Wirtschaft und Gesellschaft durch die Abstimmung der verschiedenen Perspektiven und Ansätze. Dabei versteht sich die Plattform als ein Netzwerk, das Akteure zusammenführt, mit ihnen diskutiert, Prozesse moderiert, für Themen sensibilisiert und Unternehmen mobilisiert – damit Industrie 4.0 „Made in Germany“ ein Erfolg wird. Die Arbeit der Plattform konzentriert sich dazu auf vier Bereiche: Inhaltliche Empfehlungen erarbeiten Deutschland soll einer der modernsten Industriestandorte bleiben und sich dynamisch weiterentwickeln. Die Arbeitsgruppen der Plattform erarbeiten hierfür aus Forschungs- und Praxiserkenntnissen Handlungsbedarfe und -empfehlungen für passende Rahmenbedingungen, die es Unternehmen vereinfachen, neue Denkansätze und technologische Entwicklungen aus dem Industrie 4.0-Kontext in die Unternehmenspraxis zu transferieren. Unternehmen, insbesondere den Mittelstand, mobilisieren Bisher befasst sich rund ein Drittel der Unternehmen in Deutschland mit dem Thema Industrie 4.0. Mit der Online-Landkarte zeigt die Plattform Praxisbeispiele und informiert über Fachveranstaltungen – damit noch mehr Unternehmen ihren Weg in die Industrie 4.0 finden. Anhand der vorhandenen Anwendungsfälle können sich Unternehmen informieren, mit dem Thema konkret auseinandersetzen und werden angeregt, entsprechende Szenarien zu erproben und umzusetzen. Unterstützung aus einer Hand anbieten Internationale Vernetzung fördern Deutschland verfügt über viele Programme und Maßnahmen im Bereich Industrie 4.0. Die Plattform Industrie 4.0 bietet Interessenten schnellen Zugang zu Informationen, wie beispielsweise zu Fördermaßnahmen. Dabei dient die Plattform als zentraler Ansprechpartner für Interessierte im In- und Ausland. Somit werden Synergien erschlossen und Doppel arbeiten vermieden. Die Plattform Industrie 4.0 erhält zahlreiche Anfragen aus dem In- und Ausland. Sie pflegt enge Kontakte zu Initiativen aus Japan, den USA, Frankreich und China und baut diese systematisch aus. Dazu ist die Plattform auf nationalen wie internationalen Veranstaltungen und Netzwerken präsent. 4 Gemeinsam den Wandel gestalten: Industrie 4.0-Szenarien in 2020: ein systematischer Blick auf die Zukunft der Industrie Mit der Erarbeitung konkreter Zukunftsszenarien der Industrie 4.0 bietet die Plattform sowohl den Unternehmen als auch der Politik, der Wissenschaft und den Arbeitnehmervertretern eine Orientierungshilfe für die koordinierte Gestaltung der digitalen Transformation des Industrie standortes Deutschland. In Verbindung mit den bereits zu Industrie 4.0 realisierten Anwendungsbeispielen geben die Szenarien ein ganzheit liches Bild der zu erwartenden Entwicklungen. Damit ermöglichen sie den Akteuren der Plattform sowohl eine fundierte Einordnung des Status quo als auch die Ableitung von Handlungsoptionen zur Gestaltung der digitalen Transformation der industriellen Produktion. Entwickelt durch die Partner der Plattform, zeigen die Anwendungsszenarien ein Bild der Zukunft industrieller Produktion. Durch eine anschauliche Darstellung der „Produktion von morgen“ legen sie konkret dar, wie sich die Digitalisierung auf unterschiedliche Wertschöpfungssysteme auswirkt. ERGEBNISPAPIER Aspekte der Forschungsroadmap in den Anwendungsszenarien Einen umfassenden Überblick über die derzeit sieben Zukunftsszenarien bietet die Publikation „Aspekte der Forschungsroad map in den Anwen dungsszenarien“ der Arbeitsgruppe 2 „Forschung und Innovation“ der Plattform Industrie 4.0. Sieben Zukunftsszenarien Auftragsgesteuerte Produktion Unternehmensübergreifende Fertigungskonzepte auf Basis eines automatisierten Produktionsmarktplatzes ermöglichen die effiziente Fertigung kundenspezifischer Aufträge. alue Based Services Virtuelle Plattformen bündeln die Maschinen- und Produktionsdaten und bilden die Basis für V bedarfsgerechte Wartungs- und individuelle Serviceangebote. Anwenderunterstützung in der Produktion Digitale Assistenzsysteme unterstützen den Menschen in der Produktion und verändern sowohl die Arbeit als auch die Arbeitsorganisation. Transparenz und Wandlungsfähigkeit ausgelieferter Produkte Vernetzte Produktionsanlagen lassen sich durch den Hersteller updaten und können so bedarfsgerecht ihr Prozessspektrum an aktuelle Anforderungen anpassen. Wandlungsfähige Fabrik Fertigungskompetenzen und Kapazitäten werden in einer stark modularisierten Produktions anlage vollautomatisiert und auftragsgerecht angepasst und optimiert. Selbstorganisierende, adaptive Logistik Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit industrieller Systeme entlang der gesamten industriellen Lieferkette auf Basis übergreifender und automatisierter Logistiklösungen werden erhöht. Smarte Produktentwicklung für die smarte Produktion Produktions- und Produktdaten bei der Entwicklung kunden spezifischer Lösungen werden gezielt und ganzheitlich genutzt. 5 Rahmenbedingungen für Industrie 4.0 Handlungsbedarfe und Empfehlungen: Die Ergebnisse der Plattform Industrie 4.0 auf einen Blick Welche zentralen Herausforderungen ergeben sich aus den Szenarien für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gewerkschaften? Welche Lösungsansätze lassen sich aufzeigen, um diese Visionen von Industrie 4.0 Realität werden zu lassen und so die digitale Transformation des Industriestandortes Deutschland erfolgreich und aktiv zu gestalten? Zur Beantwortung dieser Fragen hat die Plattform Industrie 4.0 fünf prioritäre Handlungsfelder identifiziert, die in Arbeitsgruppen bearbeitet werden: Arbeitsgruppe 1 Referenzarchitekturen, Standards und Normung Arbeitsgruppe 2 Forschung und Innovation Arbeitsgruppe 3 Sicherheit vernetzter Systeme Arbeitsgruppe 4 Rechtliche Rahmenbedingungen Arbeitsgruppe 5 Arbeit, Aus- und Weiterbildung Arbeitsgruppe 1 Referenzarchitekturen, Standards und Normung Für eine schnelle Umsetzung der Industrie 4.0- Konzepte in die industrielle Praxis ist ein konsensbasierter, forschungsbegleitender Standar disierungs- und Normungsprozess unerlässlich. Die Arbeitsgruppe 1 koordiniert die nationalen Aktivitäten zur Normung und Standardisierung im Bereich der Industrie 4.0 und führt die Arbeiten unterschiedlicher Akteure zusammen. Ein zentrales Ergebnis ist die Entwicklung und Definition des einheitlichen „Referenzarchitekturmodels der Industrie 4.0“ RAMI 4.0.→ 1 RAMI 4.0 führt erstmals die wesentlichen technologischen Elemente der Industrie 4.0 in einem einheitlichen Modell zusammen und bietet damit Unternehmen aus verschiedenen Branchen einen einheitlichen Orientierungsrahmen. Je nach Anwendungsszenario und Lösungsansatz ermöglicht RAMI die Identifikation relevanter Standards. Falls kein geeigneter Standard vorhanden ist, hilft RAMI, diese Lücken zu identifizieren. Auf Initiative der Arbeitsgruppe ist das Referenzarchitekturmodell RAMI 4.0 als DINSpezifikation DIN-SPEC 91345 zertifiziert und veröffentlicht worden.→ 2 Statusreport Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 (RAMI4.0) April 2015 1 VDI Statusreport: Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0, 2015 April 2016 D DIN SPEC 91345 ICS 03.100.01; 25.040.01; 35.240.50 Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 (RAMI4.0) Reference Architecture Model Industrie 4.0 (RAMI4.0) Modèle de référence de l’architecture de l’industrie 4.0 (RAMI4.0) Zur Erstellung einer DIN SPEC können verschiedene Verfahrensweisen herangezogen werden: Das vorliegende Dokument wurde nach den Verfahrensregeln einer PAS erstellt. Gesamtumfang 40 Seiten Dieses Dokument wurde durch die im Vorwort genannten Verfasser erarbeitet und verabschiedet. DIN Deutsches Institut für Normung e. V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Spezifikationen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin © Preisgruppe 17 www.din.de www.beuth.de !%N`[" 2436156 2 „Referenzarchitektur modell Industrie 4.0 (RAMI 4.0)“, Beuth Verlag GmbH 6 G emei n sam de n Wa n del ges talt e n : R ahme n bedi n gu n ge n f ü r I n dus t rie 4 . 0 Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 (RAMI 4.0) Eine Einführung 3 Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 (RAMI 4.0) – Eine Einführung Deutsche Industrie startet Normungsinitiative für Industrie 4.0 Nach Überführung des RAMI 4.0 in die Normung steht die weitere Verbreitung und Anwendung des RAMI 4.0 in der industriellen Praxis an. Hierzu gehört insbesondere die Anbahnung von Kooperationen mit internationalen Initiativen. Neben einer Vielzahl von Kooperationsgesprächen mit internationalen Initiativen hat die Arbeitsgruppe eine anschauliche Darstellung des Modells erarbeitet. Hier werden die Ziele und Vorteile des Modells prägnant erläutert.→ 3 „Standardization Council I4.0“ gegründet Digitalisierung erfordert proaktive Normung Die digitale Transformation führt physikalische und virtuelle Welten zusammen. Das Internet der Dinge überwindet Grenzen zwischen Bereichen wie Elektrotechnik, Maschinenbau und IT, übergreifende Regeln und Strukturen werden zunehmend erforderlich. Dieser Herausforderung stellen sich Industrieverbände und Normungsorganisationen mit der Gründung des „Standardization Council I4.0“. Ziel ist eine konsistente und konzertierte Standardisierung auf diesem Schlüsselgebiet der Digitalisierung. Branchenübergreifende Normung erforderlich In der IT/Internetwelt wird die Standardisierung vielfach durch internationale Industrieforen und Konsortien organisiert. Demgegenüber steht die konsensbasierte Normung, die in Deutschland von DIN und DKE getragen und weltweit in ISO und IEC gespiegelt wird. Sie ist als Instrument zur Marktöffnung gerade für die starke deutsche mittelständische Industrie unverzichtbar und sorgt für ein widerspruchsfreies Normenwerk. Eine erfolgreiche Standardisierung für die digitale Transformation wird künftig proaktiv, branchenübergreifend und unter Einbindung aller relevanten Kreise erfolgen müssen. Dazu haben die Verbände bitkom, VDMA, ZVEI sowie DIN und DKE zur Hannover Messe das „Standardization Council I4.0“ ins Leben gerufen. Das Council ist an die Plattform Industrie 4.0 angebunden, agiert jedoch unabhängig. Es setzt die Standardisierungsstrategie zu Industrie 4.0 um. Organisatorisch ist es bei der DKE angesiedelt. 4 Informationen zur Normungsinitiative Industrie 4.0 ERGEBNISPAPIER Struktur der Verwaltungsschale Fortentwicklung des Referenzmodells für die Industrie 4.0-Komponente 5 Struktur der Ver waltungsschale: Fortentwicklung des Referenzmodells für die Industrie 4.0-Komponente DISKUSSIONSPAPIER Interaktionsmodell für Industrie 4.0-Komponenten 6 Interaktionsmodell für Industrie 4.0- Komponenten Zusätzlich begleitet die Arbeitsgruppe aktuelle Strukturierungsmaßnahmen in Politik und Wirt schaft zur Anpassung der nationalen Standardisierungslandschaft. Ziel dabei ist es, der deutschen Wirtschaft den Zugang zu internationalen Normungsgremien und Konsortien zu vereinfachen. Diese Aufgabe übernimmt das „Standardization Council I4.0“, das von den Industrieverbänden bitkom, VDMA und ZVEI gemeinsam mit DIN und DKE gegründet und getragen wird. →4 Bei der inhaltlichen Weiterentwicklung der RAMI Architektur kommt der Kommunikations-Schnitt stelle zwischen den Bausteinen eine zentrale Bedeutung zu. Hierzu wird eine sogenannte „Ver waltungsschale“ definiert, die als „digitaler Zwilling“ alle Daten des realen Bausteins enthält.→ 5 Die Definition einer übergreifenden Semantik als lingua franca der Maschinenkommunikation ist Grundvoraussetzung, um in der vernetzten Welt der Industrie 4.0 die Interope rabilität zwischen Lösungskonzepten verschiedener Anbieter sicherstellen zu können.→ 6 Die Basis für Industrie 4.0 ist die Verfügbarkeit aller relevanten Informationen durch eine anwendungsgerechte Vernetzung aller an der Wertschöpfung beteiligten Komponenten. Die Arbeitsgruppe verfolgt das Ziel, Empfehlungen zur globalen Standardisierung für Kommunikationsnetze in industriellen Anwendungen zu er arbeiten. Es werden wesentliche Anforderungen an eine solche Netzkommunikation formuliert und bestehende beziehungsweise in Arbeit be findliche Standards und Normen identifiziert .→ 7 Arbeitsgruppe 2 Forschung und Innovation Aufgabe der Arbeitsgruppe 2 ist die Analyse des Forschungs- und Innovationsbedarfs bei der Aus gestaltung von Industrie 4.0. Im Ergebnis sollen Empfehlungen erarbeitet werden, um für Industrie 4.0 notwendige Schlüsseltechnologien in Deutschland zu entwickeln und zu etablieren. Ebenso sollen Maßnahmen zur Unterstützung des Technologietransfers in die Breite der Unternehmen vorgeschlagen werden. G emei n sam de n Wa n del ges talt e n : R ahme n bedi n gu n ge n f ü r I n dus t rie 4 . 0 Als Basis, Forschungsbedarf zu identifizieren, fungieren die Anwendungsszenarien zur Indus trie 4.0, die in enger Abstimmung mit den übrigen Arbeitsgruppen der Plattform erarbeitet wurden. Ausgehend von der etablierten Forschungsroadmap→ 8 der Plattform wurden die Szenarien systematisch auf verfügbare und zu entwickelnde Technologiefelder hin analysiert. Dabei wurden fünf Bereiche identifiziert, die für die zukünftige Umsetzung der Szenarien prioritär sind:→ 9 zzVerhandlung und Vertragsabschluss in automatisierten Wertschöpfungsnetzwerken Zweites Handlungsfeld der Arbeitsgruppe ist die Identifikation von Innovationshemmnissen einerseits und andererseits die Gestaltung von Maßnahmen, die die Umsetzung von Industrie 4.0 insbesondere im Mittelstand fördern. Als wesentliche Elemente zur Beschleunigung der Transferdynamik im Mittelstand wurden niederschwellige Angebote zum (Erst-)Einstieg in digitale Prozessmodelle identifiziert. 7 DISKUSSIONSPAPIER Netzkommunikation für Industrie 4.0 7 Netzkommunikation für Industrie 4.0 Im Dialog mit der Politik und den Unternehmen der Plattform hat sich der Verein „Labs Network Industrie 4.0“ als zentrale Anlaufstelle für Anwen der auf der umsetzungsnahen Seite der Plattform gegründet (http://lni40.de). zzSystems Engineering für veränderbare Systeme zzSocial Network Industry – Arbeitsorganisation, Assistenzsysteme und der digitale Schatten des Menschen zzLogistik 4.0 – selbstorganisierend und adaptiv zzSemantik für die Industrie 4.0 Weitere Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bietet darüber hinaus eine Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), mit der KMU bei der Erprobung und Evaluierung innovativer Komponenten für Industrie 4.0 in Testumgebungen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen unterstützt werden (i40-testumgebungen- fuer-kmu.de). Arbeitsgruppe 3 Sicherheit vernetzter Systeme ●● Wie kann in der Produktion eine gesicherte Kommunikation nach außen realisiert werden, um die Integrität und Vertraulichkeit der übermittelten Informationen sicherzustellen? ●● Welche Mitarbeiter sind für IT-Sicherheit in der Produktion und der Verwaltung im eigenen Unternehmen zuständig? Welche Schritte eingeleitet werden sollten, um das eigene Unternehmen und insbesondere die eigene Produktion aus Sicht von IT-Security weiterzuentwickeln, hängt zunächst von der individuellen Situation des jeweiligen Unternehmens ab. Die obigen Fragen helfen bei einer ersten Selbsteinschätzung. Die erfolgreiche Teilnahme an vernetzten Wertschöpfungsnetzwerken der Industrie 4.0 erfordert IT-Security. In vielen Fällen lassen sich die Grundvoraussetzungen durch einfach umzusetzende Maßnahmen schaffen. ●● ●● ●● Welche Kooperationspartner zur Ressourcen-Teilung stehen in verteilten Produktions- und Wertschöpfungsnetzwerken bereit und in welchem Maß müssen vertrauenswürdige Daten mit diesen Partnern ausgetauscht werden? Welche Verträge müssen ggf. mit den Kooperationspartnern zum Beispiel hinsichtlich der Zurechnung und Haftung durch Leistungsstörungen oder der Eigentumsrechte an den bereitgestellten bzw. verarbeiteten Daten geschlossen werden? Welche Maschinen, Komponenten und Produkte sollen in einer Industrie 4.0 aus der eigenen Produktion nach außen kommunizieren und benötigen eine Identität mit entsprechenden Eigenschaften? Für den Einstieg in die Schaffung der Voraussetzungen für Industrie 4.0 sind aus Sicht der Arbeitsgruppe häufig folgende Themen zu priorisieren: 1. Security-Verantwortlichen im Sinne eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS) benennen und qualifizieren. 2. Sensibilisierungsmaßnahmen für IT-Sicherheitsrisiken für die Mitarbeiter in der Produktion aufsetzen und durchführen. 3. Sicherheitskonzepte für Netzwerkzugänge (Fernwartung, WLAN, Cloud etc.) erarbeiten und umsetzen. ERGEBNISPAPIER Aspekte der Forschungsroadmap in den Anwendungsszenarien Unverzichtbare Voraussetzung, Industrie 4.0 erfolgreich umzusetzen, ist der sichere und vertrauensvolle Umgang mit Daten sowie der verlässliche Schutz der unternehmensübergreifenden Kommunikation. Damit Unternehmen und insbesondere KMU in Zukunft in der Industrie 4.0 aktiv mitwirken können, muss zunächst ein Bewusstsein für zentrale Sicherheitsaspekte etabliert werden. Darauf aufbauend sind die grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen. Orientierung zum Stand des eigenen Unternehmens und welche grundlegenden Schritte heute bereits angegangen werden sollten, hat die Arbeitsgruppe in einem Wegweiser als Einstieg zusammengefasst.→ 10 Jetzt handeln: Was kann im eigenen Unternehmen heute getan werden, um sicher in die Industrie 4.0 einzusteigen? 8 Industrie 4.0: Whitepaper FuE-Themen 4. Regelungen zum Umgang mit Wechseldatenträgern (USB-Sticks etc.) und externer Hardware (Programmiergeräte und Diagnosesysteme etc.) treffen. Weiterführende Informationen sind unter anderem in folgenden Veröffentlichungen verfügbar: ●● Auf dem Weg zur smarten Fabrik – Positionspapier Industrie 4.0, ZVEI – Zentralverband Elektrotechnikund Elektronikindustrie e. V. ●● Ausblick Security Industrie 4.0, ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. ●● Fragenkatalog Industrial Security – Einfach anfangen, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ●● ICS Security Kompendium, Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ●● Light and Right Security ICS (LARS ICS), Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ●● VdS-Richtlinien 3473 – Cyber-Security für KMU, VdS Schadenverhütung GmbH ●● Security in Automation – INS-Studie, DIN/NAM/VDMA ●● Status Quo der Security in Produktion und Automation – Studie, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) 5. Bewusstsein für Risiken bei der Verwendung von Smartphones und Tablet-Systemen in der Produktion schaffen. 6. Sicherheitsvorkehrungen gegenüber Schadsoftware in der Produktion bei der Beschaffung neuer Maschinen und Anlagen fordern. 7. Aktuelle Betriebssysteme und Software in den Produktionsanlagen und Sicherheitsupdates von den Herstellern fordern. FAZIT: Die Industrie 4.0 ist geprägt durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit vielen Partnern. Damit Industrie 4.0 gelingt und ihr Potenzial für den deutschen Mittelstand gehoben werden kann, ist es heute notwendig, das eigene Unternehmen auf einen Stand zu bringen, von dem aus die zukünftigen Sicherheitsanforderungen erfüllt werden können. Diese Publikation ist ein Ergebnis der AG Sicherheit vernetzter Systeme (Plattform Industrie 4.0). 9 Aspekte der Forschungsroadmap in den Anwendungsszenarien WEGWEISER AUTOREN DER AG SICHERHEIT VERNETZTER SYSTEME: Dr. Bernd Kosch, Fujitsu Technology Solutions GmbH | Michael Krammel, Koramis GmbH | Lukas Linke, ZVEI | Jens Mehrfeld, Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) | Michael Sandner, Volkswagen AG | Andreas Teuscher, Sick AG | Thomas Walloschke, Fujitsu Technology Solutions GmbH | Steffen Zimmermann, VDMA Impressum Herausgeber Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Öffentlichkeitsarbeit 11019 Berlin www.bmwi.de Redaktionelle Verantwortung Plattform Industrie 4.0 Bertolt-Brecht-Platz 3 10117 Berlin Gestaltung und Produktion PRpetuum GmbH, München Stand März 2016 ITSecurity in der Industrie 4.0 Bildnachweis Kzenon/Fotolia (Titel); welcomia/ istock (S. 2); cookiecutter/Fotolia (S. 4) Druck Silber Druck oHG, Niestetal Erste Schritte zu einer sicheren Produktion 10 IT-Security in der Industrie 4.0: Erste Schritte zu einer sicheren Produktion 8 G emei n sam de n Wa n del ges talt e n : R ahme n bedi n gu n ge n f ü r I n dus t rie 4 . 0 ERGEBNISPAPIER Technischer Überblick: Sichere Identitäten 11 Technischer Überblick: Sichere Identitäten ErgEbnispapiEr Technischer Überblick: sichere unternehmensübergreifende Kommunikation 12 Technischer Überblick: Sichere unternehmens übergreifende Kommunikation ERGEBNISPAPIER Digitalisierte Industrie – Analoges Recht? Ein Überblick der Handlungsfelder 13 Digitalisierte Industrie – Analoges Recht? Ein Überblick der Handlungsfelder Grundlegend für die sichere unternehmensübergreifende Kooperation ist die Frage, ob Sender und Empfänger der Daten diejenigen sind, für die sie sich ausgeben, und ob sie berechtigt sind, die jeweiligen Informationen zu senden bzw. zu empfangen. In den Kooperationsnetzwerken der Industrie 4.0 muss die Identität der Kommunikationspartner – egal ob Mensch, Maschine oder Produkt – eindeutig festgestellt werden können. Des Weiteren bedarf es eines sicheren Austauschs der Daten innerhalb des Netzwerkes: Nur mit den geeigneten Schutzmaßnahmen lässt sich sicherstellen, dass die Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit der übermittelten Daten gewahrt bleiben. Mit einem Überblick über die Bedeutung Siche rer Identitäten und Sicherer Kommunikation hat die Arbeitsgruppe die wesentlichen Elemente für den vertrauensvollen Aufbau von Wertschöpfungsnetzwerken zusammengestellt sowie Handlungsempfehlungen an Politik und Wirtschaft zur Etablierung solcher Netze abgeleitet.→ 11, 12 Zusammengeführt werden die verschiedenen Arbeitsstränge schließlich in einem Leitfaden zur Einführung von IT-Security in der Industrie 4.0 für KMU. Der Leitfaden, der auf dem IT-Gipfel 2016 vorgestellt wird, klärt über Risiken in der unternehmensübergreifenden Kommunikation auf und soll kleine und mittelständische Unternehmen bei der sicheren Implementierung von Industrie 4.0 unterstützen. ERGEBNISPAPIER Arbeitsgruppe 4 Rechtliche Rahmenbedingungen Die Arbeitsgruppe setzt sich mit den zurzeit erkennbar wichtigsten Aspekten der digitalisierten Wirtschaft aus rechtlicher Perspektive auseinander. Es geht vor allem um die Frage, ob und, wenn ja, wie das heutige Recht, das wesentlich auf die Idee menschlich gesteuerten Verhaltens ausgerichtet ist, unter dem Gesichtspunkt ma schinengesteuerter Kommunikations- und Lernfähigkeit weiterentwickelt werden muss. Im Ergebnis soll die wirtschaftliche Praxis bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Standards und Geschäftsmodelle unterstützt sowie aufge- zeigt werden, wo gesetzgeberischer Handlungsbedarf be- oder entsteht. In fünf Arbeitsschwerpunkten untersucht die Arbeitsgruppe das Thema „Rechtliche Rahmenbe dingungen“ im Kontext von Industrie 4.0: Zivilrecht und Zivilprozessrecht, IT-Sicherheitsrecht und Datenschutzrecht, Produkthaftungsrecht und Produktsicherheitsrecht, IP- („intellectual property“) und Arbeitsrecht. Diese Untersuchung wird sowohl die nationale Perspektive als auch die europäische Dimension betrachten.→ 13 Ein Thema, das für zahlreiche Bereiche hohe Be deutung hat, ist die Frage nach der Datenhoheit. Daten gewinnen für bestehende und zukünftige Geschäftsmodelle im Zusammenhang mit Industrie 4.0 zunehmend an Bedeutung. Sie stellen mittlerweile für viele Unternehmen – unabhängig von deren Größe – einen erheblichen Wirtschaftswert dar. Dabei bestehen gegenwärtig für Rechte an Maschinendaten an sich keine spezifischen gesetzlichen Vorschriften. Aktuell ist daher unklar, nach welchen rechtlichen Grundsätzen das Thema Datenhoheit behandelt werden soll. Es stellt sich somit die Frage nach der rechtlichen Absicherung der entsprechenden Daten, die die G emei n sam de n Wa n del ges talt e n : R ahme n bedi n gu n ge n f ü r I n dus t rie 4 . 0 Arbeitsgruppe in einer separaten Publikation intensiv beleuchtet.→ 14 Arbeitsbedingungen, berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und Beschäftigungsperspektiven zu verbessern. in einer internationalisierten Welt das anwendbare Recht frei wählen. Die ausufernde Anwendung von Restriktio nen für Allgemeine Geschäftsbedingungen im deutschen Recht (AGBRecht) auf Verträge zwischen Unternehmen stellt einen Unsicherheitsfaktor des deutschen Zivilrechts Arbeitsgruppe 5 Arbeit, Aus- und Weiterbildung In der Arbeit der Arbeitsgruppe 5 stehen Fragen rund um den Menschen – wie er in der Industrie 4.0 arbeitet und wie er dort lernt – im Mittelpunkt. Ziel ist es, die aktuelle Debatte um die Zukunft von Beschäftigung, Arbeit und beruf licher Bildung zu versachlichen, Chancen und Risiken der durch Industrie 4.0 ausgelösten digi talen Transformation im Berufs- und Arbeits leben zu erfassen und ihre zukunftsfähige Gestaltung im Austausch der Sozialpartner voranzutreiben. Dazu werden Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erarbeitet. Konkret zielt die Arbeit der AG darauf ab, aktuelle Herausforderungen und Handlungsbedarfe im Themenfeld Aus- und Weiterbildung zu identifizieren, um die Produktivität und Wettbewerbs fähigkeit der Unternehmen für die Zukunft zu erhalten und auszubauen und damit verbunden 9 ERGEBNISPAPIER dar, der sich gerade für Vertragsregelungen in innovativen Industrie4.0Geschäftsmodellen nachteilig auswirkt. Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, sollte der Gesetzgeber diesen Standortnachteil, soweit sinnvoll möglich, beseitigen. Ein Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Einbeziehung von Betriebsräten – sowohl als Experten für den Wandel von Arbeit und Qualifikation als auch als wichtiger Akteur in der Formulierung von Qualifizierungsinteressen und – in Bezug auf die IG Metall – Mitgestalter von Ausbildungsordnungen. Neben den Entwicklungen zur Industrie 4.0 wird insbesondere auch die demografische Entwicklung berücksichtigt. Dazu sollen folgende Arbeitsschritte umgesetzt werden: AUTOREN: RA Dr. Martin Ahlfeld, Weidmüller Holding AG & Co. KG | RA Till Barleben, ZVEI Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie e. V. | RA Mathias Cellarius, SAP SE | RA Dr. Alexander Duisberg, Bird & Bird LLP | Prof. Dr. Dr. Jürgen Ensthaler, Technische Universität Berlin, Fakultät VII | Dr. Bernhard Fischer, SAP SE | RA Florian Hilbert, Siemens AG | RA Thomas Kriesel, BITKOM e. V. | Thomas Schauf, Deutsche Telekom AG | RA Martin Schweinoch, SKW Schwarz Rechtsanwälte | RA Daniel van Geerenstein, VDMA e. V. | Wolfgang Zeiler, Siemens AG Diese Publikation ist ein Ergebnis der AG Rechtliche Rahmenbedingungen (Plattform Industrie 4.0). Impressum Herausgeber Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Öffentlichkeitsarbeit 11019 Berlin www.bmwi.de Redaktionelle Verantwortung Plattform Industrie 4.0 BertoltBrechtPlatz 3 10117 Berlin Gestaltung und Produktion PRpetuum GmbH, München Stand März 2016 Bildnachweis Weissblick/Fotolia (Titel), Maxsim/ Fotolia (S. 2), nmann77/Fotolia (S. 4) Druck Spreedruck Berlin GmbH Diese Publikation ist ein Ergebnis der AG Sicherheit vernetzter Systeme (Plattform Industrie 4.0). zzIdentifizierung betrieblicher Beispiele, Instrumente, Methoden und Best Practices→15 zzIdentifikation der Auswirkungen von Industrie 4.0 auf Arbeit und Qualifizierung zzAbleiten von Handlungsempfehlungen für die Bereiche „Rollen, Funktionen, Aufgabenprofile“, „Arbeitsgestaltung und -organisation“ sowie „Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung“ Fokusthema: Daten im Kontext von Industrie 4.0 14 Fokusthema: Daten im Kontext von Industrie 4.0 DISKUSSIONSPAPIER Arbeit, Aus- und Weiterbildung in den Anwendungsszenarien 15 Arbeit, Aus- und Weiterbildung in den Anwendungsszenarien 10 Der Einstieg in die industrielle Praxis: Online-Landkarte Industrie 4.0 in Deutschland 1 Industrie 4.0 ist heute schon an vielen Orten Realität. Maschinen kom munizieren mit Maschinen. Digital vernetzte Fabriken passen sich in intelligenter Weise immer neuen Anforderungen an. Ein maßgeblicher Erfolgsfaktor bei der Umsetzung von Industrie 4.0 ist die Innovations freudigkeit deutscher Unternehmen. Hier setzt die Online-Landkarte der Plattform Industrie 4.0 an – mit einer Übersicht von bemerkens werten Anwendungsbeispielen, praxisorientierten Testzentren und fachkundigen Beratungsangeboten. 6 Hamburg 2 1 17 1 12 Hannover 2 8 8 Düsseldorf 1 1 22 2 Frankfurt 5 9 Anwendungsbeispiele entdecken Die häufigste Frage, die sich Unternehmen beim Thema Industrie 4.0 stellen, ist, worin der Nutzen einer Investition in Industrie 4.0-Anwendungen liegt, und wie genau sich dies im eigenen Unter nehmen umsetzen lässt. Über 200 Beispiele zeigen, wie das in Deutschland schon heute erfolgreich geschieht. 10 26 8 Stuttgart 1 11 1 Das passende Testzentrum finden 13 1 5 Berlin 1 2 2 1 2 Bis zum tatsächlichen Einsatz von Industrie 4.0- Lösungen in der industriellen Fertigung stehen viele Entwicklungsschritte. Es gibt viele kleine und mittelständische Unternehmerinnen und Unternehmer, die für Industrie 4.0 bereits neue Komponenten entwickeln. Sie suchen nach realitätsnahen, vernetzten Testumgebungen, um ihre Neuentwicklungen möglichst praxisnah zu erproben und ihre Ideen anwendungsreif zu machen, bevor sie investieren. In Deutschland gibt es inzwischen eine große Zahl an Testlaboren und Testinfrastrukturen in Hochschulen und Forschungseinrichten: Die Online-Landkarte zeigt solche Testumgebungen, führt die Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren auf, die dem Mittelstand für entsprechende Beratung zur Verfügung stehen, und liefert Informationen zu deren Angeboten. Leipzig 2 Information und Beratung in der Region finden 11 3 2 2 13 München Digitalisierung heißt, sich in neuen Geschäftskontexten und mit bisher fremden Fachthemen auseinanderzusetzen. Beratung bei der Umsetzung ist daher insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen eine wertvolle Unterstützung. Auf die Frage, wo ich mich als Unternehmen informieren kann, liefert die Landkarte ebenfalls Antworten. Unternehmen können die passenden nicht-kommerziellen Informations- und Beratungsangebote in ihrer Region recherchieren, Ansprechpartner für Beratung finden und so den ersten Schritt zur Umsetzung von Industrie 4.0-Lösungen im eigenen Unternehmenskontext gehen. 12 Anwendungsbeispiele kennenlernen Drei Fragen an Manfred Nicklas Produktionsleiter, Bender GmbH & Co. KG Herr Nicklas, Sie haben in Ihrem Endmontage-Werk ein ganzheitliches Produktions system eingeführt. Welchen Mehrwert bietet Ihnen dieses System? Mit der neuen Anlage fertigen wir viele unterschiedliche Serien- und kundenindividuelle Produkte in bewusst chaotischer Reihenfolge, bei kürzesten Durchlaufzeiten. Losgrößen von jährlich einem Stück sind ebenso ohne Rüstaufwand möglich wie die Produktion von mehreren zehntausend Teilen des gleichen Typs. Wie sieht das System konkret aus? In unserer Fertigung haben wir das Manufacturing Execution System (MES) mit dem Enterprise Resource Planning (ERP) gekoppelt und steuern damit ein Transfersystem mit manuellen und automatischen Arbeitsplätzen. Ein Info-System stellt den Werkern während des Produktionsdurchlaufs automatisch wichtige Informationen zum Produkt und Arbeitsablauf bereit. Die Anlage verfügt über ein Rückverfolgungssystem, das den gesamten Fertigungsprozess transparent macht. i Anwendungsbeispiel auf der Online-Land karte Industrie 4.0 Wo lag die größte Herausforderung bei der Umsetzung? Und: Welchen Tipp geben Sie anderen Unternehmen, die den Weg in eine digitalisierte Produktion gehen möchten? Die größte Herausforderung lag zum einen in der Gestaltung des Produktionssystems, um die bisherige und zukünftige Produktwelt zu produzieren. Zum anderen galt es, die Menschen von der bisherigen in die neue Produktionsmethode mitzunehmen. Daher ist es wichtig, bei der Gestaltung der Prozesse die Mitarbeiter frühzeitig mit einzubeziehen. Man sollte außerdem versuchen, den Begriff Industrie 4.0 ganzheitlich zu verstehen, und seine eigenen Zielsetzungen davon ableiten. 13 Das passende Testzentrum finden Drei Fragen an Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl Technische Universität Darmstadt, Effiziente Fabrik 4.0, Kompetenzzentrum Industrie 4.0 Herr Prof. Dr. Anderl, Sie haben mit der Effizienten Fabrik an der TU Darmstadt ein Testzentrum für Industrie 4.0 eingerichtet und leiten eines der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren. Welche Aspekte (Szenarien) können Unternehmen an Ihrem Demonstrator testen? In der Effizienten Fabrik 4.0 haben wir mit den industriellen Konsortialpartnern fünf Anwendungsszenarien realisiert. Diese umfassen Bauteile und Betriebsmittel als Informationsträger, die papierlose Qualitätssicherung, ein digitales Wertstromabbild zum echtzeitfähigen Produk tionscontrolling, Zustands- und Energieverbrauchsmonitoring sowie flexible, intelligente WerkerAssistenzsysteme. Zudem wurde an der TU Darmstadt eines der „Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren“ eingerichtet, das Erkenntnisse zu Industrie 4.0 in die industrielle Praxis transferiert. Die Schwerpunkte liegen dabei auf den Themen „Effiziente Wertschöpfungsprozesse“, „Energie management“, „Neue Geschäftsmodelle“, „Arbeit 4.0“ und als Querschnittsthema „IT-Sicherheit“. Was kann man bei Ihnen testen und was haben Unternehmen davon? Die Effiziente Fabrik 4.0 ist weniger als Testzentrum im Sinne von „Testbeds“ ausgelegt. Vielmehr geht es darum, den Konsortialpartnern Anwendungsumgebungen bereitzustellen, um Methoden und Instrumentarien zu erproben, so dass sie die gewonnenen Erkenntnisse in der eigenen Organisation umsetzen können. Eine zweite Motivation ist die, damit auch Anwendungsszenarien demonstrieren zu können, die für weitere interessierte Unternehmen öffentlich zugänglich sind. Wo liegt aus Ihrer Testerfahrung die größte Herausforderung bei der Umsetzung? Und: Welchen Tipp geben Sie anderen Unternehmen, die selbst den Weg in eine digitalisierte Produktion gehen möchten? Als größte Herausforderung sehe ich drei Punkte: Erstens ist ein Umdenken in den Unternehmen erforderlich, das für Umbrüche durch die Digitalisierung, insbesondere in der Produktion, sensibilisiert und bewusst macht, dass die Digitalisierung auch zu neuen Geschäftsmodellen führt. Zweitens ist für Unternehmen eine Positionierung zu ihrem heute erreichten Stand hinsichtlich der Industrie 4.0-Technologie erforderlich. Von diesem Stand aus kann dann eine Strategie entwickelt werden, die aussagt, welches Leistungsprofil das Unternehmen zukünftig erreichen möchte. Daraus können dann wieder Zeit-, Kapazitätsund Investitionspläne sowie Vorgehensweisen zum Kompetenzaufbau bei Mitarbeitern abgeleitet werden. Drittens empfehle ich jedem Unternehmen, darüber nachzu denken, welche Vorteile es mit dem Einsatz zu Industrie 4.0 erreichen möchte und welche neuen Geschäftsmodelle sowie Entwicklungschancen sich für das Unternehmen daraus ergeben. Gerade die neuen Geschäftsmodelle halte ich für überaus wichtig! i Die „Effiziente Fabrik 4.0“ ist eine Lernfabrik, die Unternehmen zeigt, wie die Entwicklung und Umsetzung von Industrie 4.0-Technologien ressourceneffizient umgesetzt werden kann. Das Projekt wird kofinanziert aus Mitteln des Landes Hessen und der EU. Das „Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0“ ist ein Verbundprojekt mit den Partnern IHK Darmstadt, Handwerkskammer Frankfurt RheinMain, den Fraunhofer Instituten SIT und LBF unter der Leitung der Technischen Universität Darmstadt und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. 14 Information und Beratung in der Region Drei Fragen an Dagmar Lange Projektleiterin Digitalisierung, Industrie 4.0, BMWi-Förderinitiative „Mittelstand 4.0-Agentur Prozesse“ Frau Lange, mit welchen Fragen können Sie Unternehmen an die Mittelstand 4.0Agentur wenden? Eine typische Frage wäre z. B.: „Wie kann eine vorausschauende Wartung für Maschinen durch den Einsatz von Sensoren zeit- und kosteneffektiv realisiert werden?“ Unternehmen können sich mit Fragen an uns wenden, die im Zusammenhang mit der Einführung und Nutzung digitaler Prozesse, vornehmlich in der Produktion und Logistik, stehen. Schwerpunkte dabei bilden die Bereiche „Produktion und Erbringung von Dienstleistungen“ und „Technische Unterstützung und Wartung“ sowie damit verbundene Problemstellungen der IT- und Informationssicherheit. i Die Mittelstand 4.0Agentur Prozesse ist Teil der Förderinitiative „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktionsund Arbeitsprozesse“, die im Rahmen des Förderschwerpunkts „Mittelstand-Digital – Strategien zur digitalen Transformation der Unternehmensprozesse“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird. Und an welche Unternehmen richtet sich Ihr Angebot konkret? Wir wollen Mittelstands- und Handwerksunternehmen helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, neue Geschäftsfelder durch die Digitalisierung und Vernetzung von Prozessen zu erschließen, und sie bei der digitalen Transformation der Prozesse unterstützen. Um dies zu erreichen, stehen Kammern, Verbände u. a. wirtschaftsfördernde Einrichtungen im Fokus. Wir unterstützen sie durch spezielle Schulungs- und Trainingsmaßnahmen bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen zwecks Wissenstransfers in den Unternehmen. Wo liegt aus Ihrer Beratungserfahrung die größte Herausforderung bei den Unternehmen? Und: Welchen Tipp geben Sie anderen Unternehmen, die selbst den Weg in eine digita lisierte Produktion gehen möchten? Durch die Digitalisierung finden einschneidende Veränderungen in Produktions- und Arbeits prozessen statt. Hier liegen die Herausforderungen, denen sich der Mittelstand stellen muss, wenn er zukünftig wettbewerbsfähig bleiben will. Multiplikatoren wiederum stehen vor der Herausforderung, das für die Veränderungen notwendige Wissen an die Unternehmen zu vermitteln. Den Unternehmen, die selbst den Weg in eine digitalisierte Produktion und Arbeitswelt gehen möchten, empfehlen wir, sich ausreichend zu informieren, so dass der Ablauf der Prozesse in seiner digitalen Ausgestaltung optimal erfolgen kann. Genau dafür stehen die Angebote der Förderinitiative Mittelstand 4.0. 15 Wegweiser für die digitale Transformation: Unterstützungs- und Serviceangebote für Unternehmen Die Mehrheit der Unternehmen sieht die eigenen Produktions- und Geschäftsprozesse durch die Digitalisierung beeinflusst. Jetzt gilt es, diese Erkenntnis durch den Einsatz neuer Technologien und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle in die Unternehmenspraxis zu überführen, um im internationalen Wettbewerb die Marktvorteile der starken deutschen Industrie zu sichern und auszubauen. Viele Technologien für Industrie 4.0-Lösungen sind schon vorhanden, Beratungsangebote stehen bereit, Know-how ist aufgebaut – doch die Informationen sind über Branchen verteilt, sehr technisch aufbereitet und erreichen die Unternehmen häufig nicht in der Fläche. Diese Informationen hat die Plattform mit bewährten, aber auch neuen Services aufbereitet und positioniert sich damit als Anlaufstelle und Informationsnetzwerk zum Thema Industrie 4.0. 16 W egweiser f ü r die digi tale Tra n sf o rmat i o n Online-Landkarte Industrie 4.0 Anwendungsbeispiele, Testumgebungen, Beratungs- und Informationsangebote Auf der Karte ist durch Praxisbeispiele dargestellt, wo Industrie 4.0 schon heute in der Praxis in Deutschland gelebt wird – eine „Stecknadel“ für jedes Beispiel. Außerdem gibt es Informationen zu Testumgebungen und Beratungs- und Informationsangeboten deutschlandweit. www.plattform-i40. de/I40/Landkarte Online-Bibliothek Industrie 4.0 Empfehlungen, Leitfäden und Diskussionsbeiträge Die Online-Bibliothek bietet einen systematischen Einstieg in das Thema Industrie 4.0. Die Ergebnisse und Leitfäden der Plattform sind als Down loads ebenso verfügbar wie Publikationen und Studien der Partner der Plattform. Experten wissen wird für Unternehmen einfach und strukturiert zugänglich gemacht. Das Fachpub likum gelangt gezielt zu Empfehlungen und Diskussionsbeiträgen. www.plattform-i40. de/I40/OnlineBibliothek Vernetzungsveranstaltungen Mittelstandstage, Regionalforen und Unternehmensbesuche Mittels regionaler Veranstaltungen informiert die Plattform Industrie 4.0 insbesondere die mittelständische Wirtschaft über den digitalen Wandel in Deutschland und sensibilisiert sie für das Thema Industrie 4.0. Hierzu gehört die Zusammenarbeit mit Verbänden, Kammern oder anderen regionalen Initiativen und Institutionen. Ein Beispiel hierfür sind die gemeinsamen Informationsund Qualifikationsveranstaltungen, die Unternehmen in allen Regionen Deutschlands erreichen. Die Plattform bringt ihre Erfahrungen und Arbeitsergebnisse u. a. aktiv als Partner der IHK-Veranstaltungsreihe „Industrie 4.0 @ Mittelstand“ in die Regionen. http://www.plattform-i40.de/I40/ Navigation/DE/ Plattform/Veranstaltungen/veranstaltungen.html W egweiser f ü r die digi tale Tra n sf o rmat i o n 17 Industrie 4.0 – Testumgebungen Industrie 4.0 – Praxistransfer fördern Informationen, Beratung und Koordination Regional und national vernetzt Die Plattform Industrie 4.0 hat besonders den Praxis transfer im Blick. Sie wirkt bei der Entstehung neuer Angebote für einen einfachen Zugang zu Testumgebungen mit und zeigt auf, welche Maßnahmen Politik und Wirtschaft bisher erarbeitet haben. Je mehr sich die Wirtschaft digitalisiert und vernetzt, desto mehr Schnittstellen ergeben sich. Die Plattform Industrie 4.0 fördert daher den Austausch und die Beteiligung aller relevanten Akteure. Diese enge Vernetzung erleichtert es, Unternehmen die richtigen Ansprechpartner zu benennen, Fachexpertise zu vermitteln und bei der Aktivierung in der Fläche die Kräfte zu bündeln. zzDas Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt die Erprobung innovativer Industrie 4.0- Komponenten durch klein- und mittelständische Unternehmen in ausgewiesenen Testumgebungen durch eine Fördermaßnahme. Um interessierte kleine und mittelständische Unternehmen bei der Auswahl der für ihre Fragestellungen geeigneten Testumgebungen zu beraten, wird eine zentrale Kontakt- und Koordinierungsstelle an der Universität Stuttgart unter Leitung von Prof. Dr. Bauernhansl eingerichtet. Diese wird die Ergebnisse auch der Fachöffentlichkeit zugänglich zu machen. zzFlankiert werden die Maßnahmen der Politik durch eine von Unternehmen und Verbänden aus der Plattform Industrie 4.0 entstandene Initiative – dem Verein Labs Network Industrie 4.0. Als einheitliche Anlaufstelle zur Koordinierung der verschiedenen Ansätze hat sich der Verein „Labs Network Industrie 4.0 e. V. – Ini40.de“, gegründet, um Unternehmen bei der Initiierung von Industrie 4.0-Projekten zu unterstützen, Ergebnisse aus den Testumgebungen zu bündeln und in entsprechende wettbewerbliche Strukturen z. B. im Bereich der Standardisierung und der internationalen Zusammenarbeit aufzubereiten. i40-testumgebungen-fuer-kmu.de zzDazu arbeitet die Plattform mit den entstehenden Mit- telstand 4.0-Kompetenzzentren und den Multiplikatoren im Programm Mittelstand-Digital zusammen. Die Initiative „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“ unterstützt Mittelstand und Handwerk bei Digitalisierung, Vernetzung und Einführung von Industrie 4.0-Anwendungen. Die „Mittelstand 4.0-Agenturen“ bearbeiten übergreifende Digitalisierungsthemen wie Cloud-Computing, Kommunikation, Handel und Prozesse und werden diese mittels Multiplikatoren in die Breite tragen. Die „Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren“ werden Unternehmen sensibilisieren, informieren, qualifizieren und ihnen praxisnah Anschauungs- und Erprobungsmöglichkeiten bieten. zzDarüber hinaus ist die Plattform im engen Austausch mit der Initiative des Industrial Data Space, die darauf abzielt, einen sicheren Datenraum zu schaffen. Die Grundlage dazu stellt ein Referenzarchitekturmodell dar, das im Rahmen des gleichnamigen, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojekts durch zwölf Institute der Fraunhofer-Gesellschaft unter Federführung von Professor Otto (Fraunhofer IML) entwickelt wird. 18 Die Plattform Industrie 4.0 als internationaler Netzwerkknoten für die digitale Transformation der Produktion Die Plattform erfährt hohes nationales wie internationales Interesse an ihrer Arbeit. Zahlreiche Kooperationsanfragen aus der ganzen Welt zeigen dies. Die Plattform etabliert sich hier als Ansprechpartner im internationalen Umfeld. Im Fokus der internationalen Kooperationen der Plattform stehen aktuell die nachstehend skizzierten Länderkooperationen. Diese Reihe der internationalen Kooperationen wächst kontinuierlich weiter an. zzChina: Mit China haben sowohl das BMWi (mit dem Ministry of Industry and Information Technology) wie auch das BMBF (mit dem Ministry of Science and Technology) ein Memorandum of Understanding (MoU) zur Vertiefung der Zusammenarbeit im Bereich Industrie 4.0 unterzeichnet. Aus den entsprechend vereinbarten Arbeitsprozessen werden auf jährlichen deutsch-chinesischen Konferenzen die Ergebnisse der Zusammenarbeit präsentiert. zzIndustrial Internet Consortium (IIC): Die zwei interna- tional führenden Initiativen zu Industrie 4.0 bzw. dem Internet of Things (IoT), die Plattform Industrie 4.0 und das ICC, haben Anfang März 2016 eine engere Kooperation vereinbart. Diese fokussiert auf die Arbeit an gemein samen Standards und den Abgleich der jeweiligen Referenz architekturen von IIC und Plattform Industrie 4.0 sowie die Realisierung gemeinsamer Testumgebungen. Zwischen beiden Initiativen besteht ein produktives Ergänzungsverhältnis: Das IIC blickt auf die IoT-Welt und die Kommunikation zwischen den verschiedenen IoT-Dimensionen wie Gesundheit, Logistik etc., während die Plattform Industrie 4.0 den Fokus auf die Digitalisierung der industriellen Produktion legt. zzFrankreich: Im Oktober 2015 wurde auf der ersten deutsch-französischen Digitalisierungskonferenz im Beisein von Bundeskanzlerin Merkel und Präsident Hollande sowie den Wirtschafsministern Gabriel und Macron ein gemeinsamer Arbeitsprozess zwischen beiden Ländern im Bereich der Digitalisierung gestartet. Mittlerweile sind Arbeitsgruppen und gemeinsame Projekte in den Bereichen Technologie, Standardisierung, Testinfrastrukturen, Anwendungsbeispiele und Bildung verabredet worden. So wurde bereits eine Landkarte von Anwendungsbeispielen in Frankreich korrespondierend zur deutschen Online-Landkarte erstellt. Die deutschfranzösische Zusammenarbeit hilft zudem auch bei der 19 Mitgestaltung der Initiativen der Europäischen Kommission im Bereich digitale Transformation. ein enger Abgleich unter anderem in den Themenfeldern Testumgebungen, Standards, Sicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen und Forschung. zzEuropäische Kommission: Deutschland unterstützt die Europäische Kommission in ihren Bestrebungen, auf europäischer Ebene für eine enge Vernetzung der nationalen Initiativen zu Industrie 4.0 in Europa zu sorgen und dabei konkrete Aktivitäten mit Förderprogrammen zu unterstützen. Auf Initiative und mit Unterstützung von Deutschland wird die Europäische Kommission jährliche Vernetzungskonferenzen zu Industrie 4.0 veranstalten. zzJapan: Japan und Deutschland haben einen hohen Industrieanteil am jeweiligen Bruttoinlandsprodukt. Die Digitalisierung stellt die beiden Länder daher vor ähnliche Herausforderungen. Die geplante Kooperation zwischen beiden Ländern erleichtert deutschen Unternehmen insbesondere den Zugang zum japanischen Markt. Die Kooperation soll dabei auf verschiedenen Ebenen erfolgen und schließt eine Zusammenarbeit zwischen der Plattform Industrie 4.0 und der japanischen Robot Revolution Initiative (RRI) ein. Ziel der Kooperation ist zzG20: Im Rahmen der aktuellen chinesischen G20-Präsi- dentschaft spielt das Thema Digitalisierung/Industrie 4.0 bereits eine wichtige Rolle. Auch Deutschland plant, in seiner G20-Präsidentschaft 2017 das Thema auf die Agenda zu setzen und in einer geplanten G20-Digitalministerkonferenz zu erörtern. Hier kann die Plattform Industrie 4.0 mit ihrer Expertise und als Impulsgeber einen wichtigen Beitrag für die Diskussionen liefern, wie zum Beispiel beim Thema Standardisierung. 20 Plattform Industrie 4.0 – größtes nationales Industrie 4.0-Netzwerk Mit über 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus mehr als 100 Unternehmen und Organisationen ist die Plattform Industrie 4.0 national und international eines der größten und vielfältigsten Industrie 4.0-Netzwerke. Als sozialpartnerschaftlich aufgebaute Austausch- und Dialogplattform von und für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Gewerkschaften vereint die Plattform Industrie 4.0 alle gesellschaftlich relevanten Akteure, um gemeinsam die digitale Transformation der Industrie voranzubringen. Struktur und Aufbau Leitung: Die Plattform Industrie 4.0 wird gemeinschaftlich durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) getragen. Gemeinsam mit hochrangigen Spitzenvertreterinnen und -vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gewerkschaften bilden Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (BMWi) und Bundesforschungsministerin Professorin Johanna Wanka (BMBF) die Leitung der Plattform. Organisation Leitung Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel (Bundesminister) Bundesministerium für Bildung Prof. Dr. Johanna Wanka und Forschung (Bundesministerin) Deutsche Telekom AG Reinhard Clemens Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. Ulrich Grillo IG Metall Jörg Hofmann SAP SE Bernd Leukert Fraunhofer-Gesellschaft Prof. Dr. Reimund Neugebauer Siemens AG Prof. Dr. Siegfried Russwurm Festo AG (bis 2016), 4.0-Veit.GbR Dr. Eberhard Veit Als oberstes Entscheidungsgremium definiert die Plattformleitung die übergeordnete Zielsetzung, bestimmt die strategische Ausrichtung und die personelle Besetzung. Lenkungskreis: Der Lenkungskreis, bestehend aus führenden mittelständischen und Großunternehmen, koordiniert und steuert die inhaltliche Arbeit der Plattform Industrie 4.0 und bündelt die Ergebnisse der themenspezifischen Arbeitsgruppen zu einem einheitlichen übergeordneten Gesamtrahmen. Strategiekreis: Als Forum der Politik, der relevanten Branchenverbände und Gewerkschaften, identifiziert der Strategiekreis für die mittelfristige Ausgestaltung von Industrie 4.0 relevante Themen, verantwortet die politische Meilensteinplanung und agiert als Multiplikator der Ergebnisse der Plattform in die Verbände und Wissenschaft hinein. Arbeitsgruppen: In fünf themenspezifischen Arbeitsgruppen erarbeiten über 150 Expertinnen und Experten aus Unternehmen und Betriebsräten, gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der zuständigen Bundesressorts, Branchenverbände und Wissenschaftsorganisationen, Handlungsempfehlungen und vorwettbewerbliche Konzepte zu ausgewählten Handlungsfeldern von Industrie 4.0. Wissenschaftlicher Beirat: Führende Vertreterinnen und Vertreter relevanter Wissenschaftsorganisationen des wissenschaftlichen Beirats leisten Beiträge zur Forschungsstrategie und -agenda und identifizieren Forschungseinrichtungen, die aktiv an deren Umsetzung mitarbeiten. Geschäftsstelle: Als zentraler Ansprechpartner koordiniert die unabhängige Geschäftsstelle der Plattform Industrie 4.0 die Zusammenarbeit in der Plattform, orchestriert die Kommunikation nach innen und außen, unterstützt und koordiniert die Gremien und bildet die Schnittstelle zu weiteren nationalen und internationalen Initiativen. P lat t f o rm I n dus t rie 4 . 0 – gr ö S S t es n at i o n ales I n dus t rie 4 . 0 - Ne t zwerk Eine gemeinsame Plattform zur aktiven Mitgestaltung von Industrie 4.0: Mitwirkung und Beteiligungsmöglichkeiten zzForschungsinstitute können Testumgebungen für die Mit der breiten Einbindung und Vernetzung aller relevanten Akteurinnen und Akteure ermöglicht die Plattform Indus trie 4.0 den nötigen Austausch, um innovative Antworten auf die Herausforderungen der Digitalisierung der Industrie zu finden. zzDie Teilnahme an den Veranstaltungen der Plattform zzDie Arbeitsgruppen sind für alle interessierten Vertrete- rinnen und Vertreter von Unternehmen und Betriebsräten offen. Weitere Expertinnen und Experten werden als wichtige Impulsgeber, Austauschpartner und Mitgestalter für die inhaltlichen Debatten der Arbeitsgruppen als Gäste eingeladen. i Teilnahme in den Arbeitsgruppen Bei Interesse zur Teilnahme in den Arbeitsgruppen schicken Sie uns gerne ein kurzes Kompetenzprofil: Geschäftsstelle Plattform Industrie 4.0 Bertolt-Brecht-Platz 3, 10117 Berlin Tel.: +49 30 2759506650 E-Mail: geschä[email protected] zzUnternehmen können eingesetzte Industrie 4.0-Kompo- nenten als Anwendungsbeispiel in der Praxis für die Abbildung auf der Online-Landkarte Industrie 4.0 einreichen. i Einreichung von Anwendungsbeispielen Industrie 4.0 Sie haben in Ihrem Unternehmen eine Industrie 4.0Komponente eingesetzt und möchten Ihr Beispiel gerne auf der Landkarte sehen? Senden Sie uns eine kurze Beschreibung Ihres Projektes und Ihre Kontaktinformationen über unser Kontaktformular: https://www.plattform-i40.de/I40/ Navigation/DE/In-der-Praxis/Karte/ Projektvorschlag/projektvorschlag.html 21 Industrie 4.0-Lösungen/-Komponenten zur Vorstellung auf der Online-Landkarte vorschlagen. ermöglicht Interessierten den Austausch zu Industrie 4.0Themen und die Vernetzung mit anderen Akteuren. i Präsentation von Testumgebungen für Industrie 4.0 i Veranstaltungen der Plattform Industrie 4.0 Sie möchten eine Testumgebung für die Online-Karte vorschlagen, in denen Industrie 4.0-Lösungen von Unternehmen getestet werden können? Schicken Sie uns gerne Ihren Vorschlag per E-Mail: [email protected] Informieren Sie sich über die aktuellen Veranstaltungen der Plattform Industrie 4.0 und ihrer Akteure in dem Veranstaltungskalender auf der Website: http://www.plattform-i40.de/I40/ Navigation/DE/Plattform/ Veranstaltungen/veranstaltungen.html 22 Akteure der Plattform Industrie 4.0 Die Plattform Industrie 4.0 wird getragen von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Gewerkschaften. Insgesamt arbeiten über 250 Akteure aus 159 Organisa tionen aktiv in der Plattform mit: E A F ABB AG acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften admeritia GmbH Airbus Group SE Airbus Operations GmbH Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) Atos Deutschland AUDI AG B BASF SE Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Benteler International AG Benteler Deutschland GmbH Bird & Bird LLP Bosch Rexroth AG Bosch Software Innovations GmbH Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik Bundesdruckerei GmbH Bundeskanzleramt Bundesministerium des Innern Bundesministerium für Arbeit und Soziales Bundesministerium für Bildung und Forschung Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Bundesnetzagentur Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI) Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (Bitkom) C Coriant GmbH & Co. KG D Daimler AG Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) Deutsches Institut für Normung e. V. (DIN) Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (DKE) Deutsche Telekom AG EABB Consulting EnBW Energie Baden-Württemberg AG Ericsson GmbH ESR Pollmeier GmbH Servo-Antriebstechnik Festo AG & Co. KG Festo Didactic SE Fraunhofer-Anwendungszentrum Industrial Automation (IOSB-INA) Fraunhofer-Einrichtung für Mikrosysteme und Festkörper-Technologien EMFT Fraunhofer-Gesellschaft e. V. Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) Fraunhofer-Institut für Angewandte und integrierte Sicherheit (AISEC) Fujitsu Technology Solutions GmbH G GE Digital genua Gmbh Gesellschaft für Informatik (GI) Giesecke & Devrient GmbH H HARTING Deutschland GmbH HARTING IT System Integration GmbH & Co. KG Harting KGaA HDI-Gerling Industrie Versicherung AG Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, Institut für Automatisierungstechnik Hewlett-Packard GmbH Hirschmann Automation and Control GmbH HiSolutions AG Hochschule Ostwestfalen-Lippe (inIT) HUAWEI Technologies Düsseldorf GmbH HUAWEI TECHNOLOGIES Deutschland GmbH I IABG mbH IBM Deutschland GmbH IG Metall IMA Klessmann GmbH Infineon Technologies AG Institute of Electronic Business e. V. (IEB) A k t eure der P lat t f o rm I n dus t rie 4 . 0 Institut für praktische Interdisziplinarität (Institut PI, Berlin) INTEC International GmbH ISRA VISION AG 23 SKW Schwarz Rechtsanwälte mbB Software AG T K Karlsruher Institut für Technologie (KIT), wbk Institut für Produktionstechnik KLOECKNER DESMA Schuhmaschinen GmbH Knick Elektronische Messgeräte GmbH & Co. KG KORAMIS GmbH KUKA AG KUKA Roboter GmbH L Lenze SE Lenze Engineering GmbH & Co. KG M M&M Software GmbH Maschinenfabrik Reinhausen GmbH Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg N Noerr LLP NXP Semiconductors Germany GmbH T/S/C Fachanwälte für Arbeitsrecht Schipp & Partner Rechtsanwälte mbB Technische Universität Berlin, Institut für Werkzeugmaschinenbau und Fabrikbetrieb Technische Universität Darmstadt Technische Universität Dortmund Technische Universität Kaiserslautern Technische Universität München, Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften ThyssenKrupp AG TRUMPF GmbH + Co. KG T-Systems International GmbH T-Systems Multimedia Solutions GmbH U Universität Kassel Universität Oldenburg, OFFIS Institut für Informatik Universität Paderborn, Heinz Nixdorf Institut Universität Passau Universität Stuttgart, Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb V O OFFIS e. V. Institut für Informatik, Universität Oldenburg P Pepperl + Fuchs GmbH PHOENIX CONTACT Cyber Security AG PHOENIX CONTACT Software GmbH PHOENIX CONTACT GmbH & Co. KG PHOENIX CONTACT Electronics GmbH PSI Automotive & Industry GmbH Vattenfall GmbH VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V. VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA) Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) viastore SYSTEMS GmbH Voith GmbH Volkswagen AG W Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT) Robert Bosch GmbH Weidmüller Holding AG & Co. KG Weidmüller Interface GmbH Werkzeugmaschinenlabor WZL RWTH WITTENSTEIN AG S Z R SAP SE SAMSON AG Schaeffler Technologies AG & Co. KG Schneider Electric Automation GmbH secunet Security Networks AG Sick AG Siemens AG Sirrix AG ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronik industrie e. V. ZF Friedrichshafen AG 24 Publikationen der Plattform Industrie 4.0 auf einen Blick Plattform Industrie 4.0 Arbeitsgruppe 1 „Referenzarchitekturen, Standards und Normung“ FORTSCHRITTSBERICHT DISKUSSIONSPAPIER DISKUSSIONSPAPIER ERGEBNISPAPIER APRIL 2016 Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 (RAMI 4.0) Eine Einführung Digitalisierung der Industrie – Die Plattform Industrie 4.0 Interaktionsmodell für Industrie 4.0-Komponenten Interaktionsmodell für Industrie 4.0Komponenten, Diskussionspapier (April 2016) Arbeitsgruppe 2 „Forschung und Innovation“ Arbeitsgruppe 3 „Sicherheit vernetzter Systeme“ Netzkommunikation für Industrie 4.0, Diskussionspapier (April 2016) ERGEBNISPAPIER ●● Wie kann in der Produktion eine gesicherte Kommunikation nach außen realisiert werden, um die Integrität und Vertraulichkeit der übermittelten Informationen sicherzustellen? ●● Welche Mitarbeiter sind für IT-Sicherheit in der Produktion und der Verwaltung im eigenen Unternehmen zuständig? Jetzt handeln: Was kann im eigenen Unternehmen heute getan werden, um sicher in die Industrie 4.0 einzusteigen? Welche Schritte eingeleitet werden sollten, um das eigene Unternehmen und insbesondere die eigene Produktion aus Sicht von IT-Security weiterzuentwickeln, hängt zunächst von der individuellen Situation des jeweiligen Unternehmens ab. Die obigen Fragen helfen bei einer ersten Selbsteinschätzung. Die erfolgreiche Teilnahme an vernetzten Wertschöpfungsnetzwerken der Industrie 4.0 erfordert IT-Security. In vielen Fällen lassen sich die Grundvoraussetzungen durch einfach umzusetzende Maßnahmen schaffen. ●● ●● Welche Kooperationspartner zur Ressourcen-Teilung stehen in verteilten Produktions- und Wertschöpfungsnetzwerken bereit und in welchem Maß müssen vertrauenswürdige Daten mit diesen Partnern ausgetauscht werden? Welche Verträge müssen ggf. mit den Kooperationspartnern zum Beispiel hinsichtlich der Zurechnung und Haftung durch Leistungsstörungen oder der Eigentumsrechte an den bereitgestellten bzw. verarbeiteten Daten geschlossen werden? Aspekte der Forschungsroadmap in den Anwendungsszenarien ●● Welche Maschinen, Komponenten und Produkte sollen in einer Industrie 4.0 aus der eigenen Produktion nach außen kommunizieren und benötigen eine Identität mit entsprechenden Eigenschaften? 4. Regelungen zum Umgang mit Wechseldatenträgern (USB-Sticks etc.) und externer Hardware (Programmiergeräte und Diagnosesysteme etc.) treffen. 6. Sicherheitsvorkehrungen gegenüber Schadsoftware in der Produktion bei der Beschaffung neuer Maschinen und Anlagen fordern. 7. Aktuelle Betriebssysteme und Software in den Produktionsanlagen und Sicherheitsupdates von den Herstellern fordern. FAZIT: Die Industrie 4.0 ist geprägt durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit vielen Partnern. Damit Industrie 4.0 gelingt und ihr Potenzial für den deutschen Mittelstand gehoben werden kann, ist es heute notwendig, das eigene Unternehmen auf einen Stand zu bringen, von dem aus die zukünftigen Sicherheitsanforderungen erfüllt werden können. ●● Auf dem Weg zur smarten Fabrik – Positionspapier Industrie 4.0, ZVEI – Zentralverband Elektrotechnikund Elektronikindustrie e. V. ●● Ausblick Security Industrie 4.0, ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. ●● Fragenkatalog Industrial Security – Einfach anfangen, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ●● ICS Security Kompendium, Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ●● Light and Right Security ICS (LARS ICS), Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ●● VdS-Richtlinien 3473 – Cyber-Security für KMU, VdS Schadenverhütung GmbH ●● Security in Automation – INS-Studie, DIN/NAM/VDMA ●● Status Quo der Security in Produktion und Automation – Studie, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Diese Publikation ist ein Ergebnis der AG Sicherheit vernetzter Systeme (Plattform Industrie 4.0). Für den Einstieg in die Schaffung der Voraussetzungen für Industrie 4.0 sind aus Sicht der Arbeitsgruppe häufig folgende Themen zu priorisieren: 1. Security-Verantwortlichen im Sinne eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS) benennen und qualifizieren. 2. Sensibilisierungsmaßnahmen für IT-Sicherheitsrisiken für die Mitarbeiter in der Produktion aufsetzen und durchführen. LEITFADEN AUTOREN DER AG SICHERHEIT VERNETZTER SYSTEME: Dr. Bernd Kosch, Fujitsu Technology Solutions GmbH | Michael Krammel, Koramis GmbH | Lukas Linke, ZVEI | Jens Mehrfeld, Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) | Michael Sandner, Volkswagen AG | Andreas Teuscher, Sick AG | Thomas Walloschke, Fujitsu Technology Solutions GmbH | Steffen Zimmermann, VDMA Herausgeber Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Öffentlichkeitsarbeit 11019 Berlin www.bmwi.de Redaktionelle Verantwortung Plattform Industrie 4.0 Bertolt-Brecht-Platz 3 10117 Berlin Gestaltung und Produktion PRpetuum GmbH, München Stand März 2016 ITSecurity in der Industrie 4.0 Bildnachweis Kzenon/Fotolia (Titel); welcomia/ istock (S. 2); cookiecutter/Fotolia (S. 4) Druck Silber Druck oHG, Niestetal Erste Schritte zu einer sicheren Produktion Technischer Überblick: Sichere Identitäten IT-Security in der Industrie 4.0: Erste Schritte zu einer sicheren Produktion, Wegweiser (März 2016) Arbeitsgruppe 4 „Rechtliche Rahmenbedingungen“ ERGEBNISPAPIER ERGEBNISPAPIER Technischer Überblick: Sichere Identitäten, Ergebnispapier (April 2016) DISKUSSIONSPAPIER dar, der sich gerade für Vertragsregelungen in innovativen Industrie4.0Geschäftsmodellen nachteilig auswirkt. Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, sollte der Gesetzgeber diesen Standortnachteil, soweit sinnvoll möglich, beseitigen. Impressum Digitalisierte Industrie – Analoges Recht? Ein Überblick der Handlungsfelder Herausgeber Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Öffentlichkeitsarbeit 11019 Berlin www.bmwi.de Redaktionelle Verantwortung Plattform Industrie 4.0 BertoltBrechtPlatz 3 10117 Berlin Gestaltung und Produktion PRpetuum GmbH, München Stand März 2016 Bildnachweis Weissblick/Fotolia (Titel), Maxsim/ Fotolia (S. 2), nmann77/Fotolia (S. 4) Druck Spreedruck Berlin GmbH Fokusthema: Daten im Kontext von Industrie 4.0 Arbeit, Aus- und Weiterbildung in den Anwendungsszenarien Diese Publikation ist ein Ergebnis der AG Sicherheit vernetzter Systeme (Plattform Industrie 4.0). Digitalisierte Industrie – Analoges Recht? Ein Überblick der Handlungsfelder, Ergebnispapier (März 2016) Fokusthema: Daten im Kontext von Industrie 4.0, Ergebnispapier (März 2016) Technischer Überblick: Sichere unternehmensübergreifende Kommunikation Technischer Überblick: Sichere unternehmensübergreifende Kommunikation, Ergebnispapier (April 2016) Security in RAMI4.0 Security in RAMI 4.0, Leitfaden (April 2016) Arbeitsgruppe 5 „Arbeit, Aus- und Weiterbildung“ ERGEBNISPAPIER rtin Ahlfeld, Weidmüller Holding AG & Co. KG | RA Till Barleben, ZVEI Zentralverband Elektrotechnik oindustrie e. V. | RA Mathias Cellarius, SAP SE | RA Dr. Alexander Duisberg, Bird & Bird LLP | Prof. Dr. Dr. thaler, Technische Universität Berlin, Fakultät VII | Dr. Bernhard Fischer, SAP SE | RA Florian Hilbert, G | RA Thomas Kriesel, BITKOM e. V. | Thomas Schauf, Deutsche Telekom AG | RA Martin Schweinoch, arz Rechtsanwälte | RA Daniel van Geerenstein, VDMA e. V. | Wolfgang Zeiler, Siemens AG Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 (RAMI 4.0) – Eine Einführung, Leitfaden (April 2016) ERGEBNISPAPIER WEGWEISER Impressum 3. Sicherheitskonzepte für Netzwerkzugänge (Fernwartung, WLAN, Cloud etc.) erarbeiten und umsetzen. Struktur der Verwaltungsschale: Fortentwicklung des Referenzmodells für die Industrie 4.0Komponente, Ergebnispapier (April 2016) Weiterführende Informationen sind unter anderem in folgenden Veröffentlichungen verfügbar: 5. Bewusstsein für Risiken bei der Verwendung von Smartphones und Tablet-Systemen in der Produktion schaffen. Aspekte der Forschungsroadmap in den Anwendungsszenarien, Ergebnispapier (April 2016) Diese Publikation ist ein Ergebnis der AG Rechtliche Rahmenbedingungen (Plattform Industrie 4.0). Fortentwicklung des Referenzmodells für die Industrie 4.0-Komponente Digitalisierung der Industrie – Die Plattform Industrie 4.0, Fortschrittsbericht (April 2016) ERGEBNISPAPIER rnationalisierten Welt das anwendbare Recht Die ausufernde Anwendung von Restriktio emeine Geschäftsbedingungen im deutschen Recht) auf Verträge zwischen Unternehmen Unsicherheitsfaktor des deutschen Zivilrechts Struktur der Verwaltungsschale Netzkommunikation für Industrie 4.0 Arbeit, Aus- und Weiter bildung in den Anwendungsszenarien, Diskussionspapier (April 2016) Alle Publikationen stehen in der Online-Bibliothek der Plattform Industrie 4.0 zum Download zur Verfügung: www.plattform-i40. de/I40/OnlineBibliothek www.plattform-i40.de