Cat Stevens "Where do the children play?"
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Cat Stevens "Where do the children play?"
[Auszug aus …] AUSFÜHRLICHER UNTERRICHTSENTWURF FÜR EINEN UNTERRICHTSBESUCH FACH: Englisch THEMA: Song “Where do the children play?” (Cat Stevens) KLASSE: 7a an der Werkrealschule in B. DATUM: 21.04.2010 ZEIT: 07.45 – 08.30 Uhr Franz-Daniel Pfaff, SemSR […] 3. Didaktische Analyse 3.1 Singen im Unterricht […] Trotz der zu Cat Stevens genannten Fakten habe ich für den Song „Where do the children play?“ entschieden. Die Unterrichtsstunde beschäftigt sich nicht mit dem Musiker Cat Stevens an sich, sondern gilt alleine einem seiner schönsten Lieder. Das Singen soll hier in diesem speziellen Fall zu einer kritischen Stellungnahme anregen. Immer im Blickfeld muss das bis in die 50er Jahre hinein von „oben herab“ verordnete Schulsingen unter dem verräterischen Gebrauch der Worte „Gemeinschaft“ und „Zusammengehörigkeitsgefühl“ bleiben. Singen beruht u.a. auch auf Spontaneität und darf nicht zur „Zwangsveranstaltung“ werden, obwohl dies in der Schule kaum vergessen werden kann. 3.2 Bezug zum Bildungsplan Die Schüler sollen befähigt werden, im Englischunterricht zu einer „kommunikativen Kompetenz“ zu kommen. Es müssen dabei alle „5 skills“1, also das Sprechen, Hörverstehen, Leseverstehen, das Schreiben und die Sprachmittlung (= Dolmetschen) berücksichtigt werden. Die Schüler sollen nach Beendigung ihrer Schulzeit fähig sein, ein Gespräch in englischer Sprache zu führen und einfache authentische Texte (u.a. auch Liedtexte) zu verstehen. Der Bildungsplan fordert daher: „Zentrales Anliegen ist es, die Sprachbereitschaft zu erhalten und zu fördern. Die Themen sind deshalb so zu gestalten, dass sie sinnvolle Begegnungssituationen und Kommunikationsabläufe enthalten und die Jugendlichen zu Äußerungen in der Fremdsprache veranlassen. Unterricht, der an Interessen anknüpft, Selbsttätigkeit ermöglicht, vielfältige Materialien und Übungsformen anbietet und in englischer Sprache gehalten wird, unterstützt dieses Ziel und regt dazu an, sich auch im privaten Raum mit Englischsprachigem zu beschäftigen.“2 3.3 Songs im Englisch-Unterricht Liedtexte spielen im Englischunterricht aus mehreren Gründen eine wichtige Rolle: Lieder haben einen hohen Motivationswert. Von besonderer Bedeutung ist die gelungene Auswahl ansprechender Songs Den Schülern kann das Erfolgserlebnis vermittelt werden, einen authentischen Text verstanden zu haben. Gefahr: demotivierender Charakter, wenn der Liedtext zu komplex / schwierig ist. 1 2 vgl. Krüsmann 1991, S. 9f vgl. Bildungsplan für Hauptschulen, S. 220 2 Franz-Daniel Pfaff, SemSR Verbindung zwischen Freizeitinteressen der Schüler und Inhalten des Schulunterrichts. Die Schüler erfahren somit konkret, dass sie im Englischunterricht etwas Nützliches lernen1 . Lieder schulen das Hörverstehen. Erweiterung des produktiven und rezeptiven Wortschatzes. Das Anhören bei aufgeschlagenen Songtexten kann zur intensiven Textarbeit überleiten. Verbesserung der Aussprache und Intonation durch selbst gesungene Lieder. 3.4 Thematik der Unterrichtsstunde, Probleme Das Englischbuch2 in Klasse 7 beschäftigt sich mit Themen wie - Learn about London (BNE-Kompetenz: sozial) - Don't give up! (sozial) - Oliver Twist (sozial, ökonomisch) - Film Competition (sozial, ökonomisch) - Parents are a pain! (sozial) - Two worlds? (sozial) Die Schüler befassen sich also nicht mit Problemen wie die der Landschaftsverbauung, Umweltverschmutzung und Müllentsorgung. Das Lied „Where do the children play?“ greift diese Thematik auf und ergänzt sie somit ideal mit dem laufenden Unterrichtsgeschehen (BNE-Kompetenz: ökologisch). Für eine intensive Textarbeit ist m.E. dieser Text für diese Klassenstufe zu schwierig. Somit steht die Fertigkeit des Hörverstehens im Mittelpunkt dieser Stunde. Der Original-Text des Liedes ist eine Strophe länger; er wurde von mir gekürzt, um die Schüler nicht mit noch mehr unbekannten Wörtern und Wendungen zu belasten. Mit der Betonung der Bildung für nachhaltige Entwicklung im momentan gültigen Bildungsplan gilt es, den Schülerinnen und Schülern Kompetenzen zu vermitteln, um mit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts umzugehen und gleichzeitig die Auswirkungen des eigenen Handelns einschätzen zu lernen und einsichtig zu machen. Es geht also darum zukunftsfähige Lebensstile zu ermöglichen. Auch das Fach Englisch kann seinen Beitrag dazu leisten und gezielt Impulse geben, wie man Englisch-Unterricht an Schulen zukunftsfähig unter der Zielsetzung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung gestalten kann. 1 2 vgl. Heuer/Klippel 1995, S. 179f vgl. Cornelsen New Highlight 3 3 Franz-Daniel Pfaff, SemSR […] Nur in den Schulbüchern begegnen den Schülern Texte, bei denen alle Wörter bekannt sind oder wenigstens unmittelbar nachgeschlagen werden können. Somit ist es mir wichtig, dass den Schülern die Angst genommen wird, auch unbekannte (authentische) Texte zu behandeln, bei denen nicht jedes Wort verstanden wird. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, dass die Schüler lernen, mit der Natur verantwortungsbewusst umzugehen; sehr viele (Stadt-) Schüler kennen die Natur nur aus zweiter Hand. Schüler an der B.- Schule beteiligten sich schon mal bei der „Krötenaktion“ oder waren bei „Schulgeländeputzaktionen“ aktiv. In B. haben die Bewohner eine noch relativ intakte Umwelt mit einem Naturschutzgebiet und Kurpark und Nähe zum teilweise "wunderschönen" Allgäu ohne große Industrie; sie trotzdem zu sensibilisieren ist eine der Aufgaben dieser Unterrichtsstunde. 4. Kompetenzen und Lernziele 4.1 Kompetenzen In dieser Unterrichtsstunde wird den SchülerInnen ermöglicht, folgende Kompetenzen zu erreichen: o Mündliche Interaktion: die SchülerInnen verstehen Fragen und Anweisungen und reagieren entsprechend darauf o Phonologische Kompetenz: die SchülerInnen können sich verständlich in der Zielsprache artikulieren o Interkulturelle Kompetenz: die SchülerInnen sind sensibel für die Verschiedenartigkeit von Sprachen o Soziokulturelles Wissen: die SchülerInnen gewinnen Einblicke in andere Lebenswirklichkeiten o Lexikalische Kompetenz: die SchülerInnen verfügen über einen elementaren Vorrat an einzelnen Wörtern aus bekannten Themenfeldern und einen umfangreicheren rezeptiven Wortschatz über das Hör- und Leseverstehen 4.2 Lernziele Die Schüler finden Begriffe zu der Thematik „environment“ Die Schüler erweitern den rezeptiven und produktiven Wortschatz Folgende Vokabeln sollten rezeptiv verstanden werden: fine, jumbo, plane, take a ride, cosmic train, to get anything, slot machine, lorry, tough, roll, load, pump petrol gas Die Schüler verstehen die Thematik des Liedes “Where do the children play?” und lösen eine einfache Hörverstehensübung Die Schüler singen das Lied „Where do the children play?“ 4 Franz-Daniel Pfaff, SemSR 5. Methodische Überlegungen 5.1 Unterrichtseinstieg Als Einstieg in die Unterrichtsstunde wähle ich ein Bild einer typischen (?) AllgäuLandschaft. Es soll einen Überraschungseffekt auslösen und zugleich Sprechanlass bieten. Es wird dann ein „düsteres“ Zukunftsszenario entworfen. Es hat zwar mit der (momentanen) Wirklichkeit in Bad Wurzach und Umgebung nicht viel gemein; der gespannte Bogen muss aber m.E. offen bleiben, die Frage „Where do the children play?“ kann also nicht abschließend behandelt werden. 5.2 Hinführung zum Song „Where do the children play?“ Die Schüler beschreiben auf Englisch, was auf dem Bild zu sehen ist (z.B. houses, grass, mountains, wood / forest, cows, trees, sky). Kontrastiert wird dieses Bild mit einem Bild einer tristen Industriestadt(landschaft). Den Schülern wird gesagt, dass unsere Heimat in 50 Jahren vielleicht so aussehen wird. Es ist zu hoffen, dass bei den Schülern ein – wenn auch kleiner – „Schockeffekt“ ausgelöst wird. Die Schüler beschreiben auch dieses Bild: houses, factories pollution etc. Es ist zu wünschen, dass die Schüler direkt auf diese Bildimpulse reagieren. Nach der „warmingup Phase“ in den ersten paar Minuten, in denen wir über das Wetter reden ("How ist he weather today?"), hoffe ich, dass die Jugendlichen für diese neue Phase konzentriert sind. Das Schlüsselwort „environment“ wird entweder von den Schülern oder von mir vorgegeben. An der Tafel entsteht somit eine Art „Mindmap“ mit Hilfe eines gesteuerten „Brainstormings“. Die bereits gelernten Vokabeln werden nochmals wiederholt. Die Frage „Where do the children play?“ löst die nächste Unterrichtssequenz aus. Die Schüler antworten dann z.B. mit „They play in the woods.“ oder "They play on the grass / near the lake". Die Schüler fragen sich jetzt gegenseitig und antworten entsprechend. Die entsprechenden Begriffe werden dann jeweils an der Tafel durchgestrichen. Es bleiben somit nur noch die Begriffe der Industrielandschaft übrig – es ist also kein Platz mehr für die Kinder da. Der eigentliche Inhalt des Liedes wurde somit erarbeitet, ohne dass die Schüler das Lied auch nur einmal gehört oder den Text gelesen haben. 5.3 Vorentlastung des neuen Wortschatzes Obwohl der Wortschatz des Liedes nur rezeptiv verstanden werden muss, ist eine intensivere Beschäftigung mit den neuen Wörtern und lexikalischen Einheiten aus Gründen des Hörverstehens unabdingbar. Der Wortschatz wird mit Hilfe eines (sehr einfachen) Tafelbildes (Landschaft) entwickelt. In die Tafelskizze werden Bilder hineingeklebt, die Landschaft immer mehr verbaut. Somit wird die Thematik des Liedes wieder neu aufgegriffen. 5 Franz-Daniel Pfaff, SemSR 5.4 Song „Where do the children play?“ Erst jetzt wird den Schülern das Lied zum ersten Mal vorgespielt. Die Schüler erhalten die Aufgabe, eine Bilderfolge (Anlage 1) dem Liedtext entsprechend zu ordnen. Ein zweiter Hördurchgang erfolgt mit Textvorlage. Die Schüler können nun kontrollieren, ob ihre Bilderfolge dem Text entspricht. Zum Abschluss der Stunde wird das Lied gemeinsam gesungen. Falls noch genügend Zeit vorhanden ist, lösen die Schüler ein Vokabelblatt (Anlage 2) zur Ergebnissicherung. 6. Literaturangaben Bildungsplan für die Hauptschule in Baden-Württemberg, Hrsg: Ministerium für Kultus und Sport, 1994 Barry, Graves: Rock-Lexikon 2, Gianna Nannini – ZZ Top, Reinbek: Hamburg 1990 English H Highlight 4B, Schülerbuch, Hrsg: Cox, Roderick /, Williams, Raymond; Cornelsen: Berlin 1997 English H Highlight 4B, Handbuch für den Unterricht, Hrsg: Berning, Johannes; Cornelsen: Berlin 1998 Heuer, Helmut / Klippel, Friederike: Englischmethodik, Problemfelder, Unterrichtswirklichkeit und Handlungsempfehlungen; Cornelsen: Berlin 1995 Krüsmann, Gabriele: Topic English, Praxishandbuch für den Unterricht; Essen: 1991 6 Franz-Daniel Pfaff, SemSR 7. Verlaufsplan Fach: Klasse: Lehrer/in: Schule: Schüler: Datum: Englisch Thema: 7a Franz-Daniel Pfaff WRS in B 30 15.04.2010 Zeit: SONG: „Where do the children play?“ 07.45 – 08.30 Lernziele: Die Schüler finden Begriffe zur Thematik „environment“ Die Schüler erweitern den rezeptiven und produktiven Wortschatz Folgende Vokabeln sollten rezeptiv verstanden werden: fine, jumbo plane, take a ride, cosmic train, to get anything, slot machine, lorry, tough, roll, load, pump petrol gas Die Schüler verstehen die Thematik des Liedes “Where do the children play?” und lösen eine einfache Hörverstehensübung Die Schüler singen das Lied „Where do the children play?“ Zeit: Sozialform: Medien: 5’ EA/PA Buch In einer warm-up Phase wiederholen die Schüler die Vokabeln aus Unit 4 Bild 1 UG Bild 2 UG Bildimpuls „Allgäu-Landschaft“: die Schüler finden passende Begriffe dazu (LF: What can you see?) Begriffe werden um das Bild geordnet an der Tafel festgehalten Bildimpuls „Industrielandschaft“: auch hierzu finden die Schüler passende Begriffe gleiches Vorgehen 10’ Tafel UG 5’ FU Tafel L. schreibt an die Tafel: Where do the children play? S. antworten entsprechend S. formulieren Sätze und Antworten UG/EA Vorentlastung: L. zeichnet einfaches Landschaftsbild an die Tafel und klebt nach und nach die entsprechenden Bilder in die Landschaft – bei gleichzeitiger Erklärung Wiederholung des Wortschatzes und anschreiben des neuen WS CD-Player Anlage 1 H4 S. 71 Lied S. hören zum ersten Mal den Song und ordnen Bilder in der richtigen Reihenfolge S. hören Lied nochmals und kontrollieren mit Hilfe des Buches 8’ 8’ Bemerkungen Unterrichtsverlauf S. lesen Lied laut vor (wenn Zeit) Text/Gitarre L. und S. singen Lied „Where do the children play?“ Anlage 2 (Wenn Zeit: S. bearbeiten Vokabelblatt – sonst HA) 9’ = 45’ Franz-Daniel Pfaff © Y2K10 7 Franz-Daniel Pfaff, SemSR 8