Vita Veronika Eberle-Borggreve
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Vita Veronika Eberle-Borggreve
Veronika Eberle-Borggreve Der Künstlerische Direktor, Geiger Daniel Hope, fügt hinzu: „Die Festspiele MV haben einen hervorragenden Ruf in der internationalen Musikszene. Ich freue mich sehr, dass wir unsere Kontakte durch unsere Preisträger aus aller Welt und internationale Kooperationen stetig vertiefen und erweitern können: Die New Yorker Musikelite freut sich auf ihre dritte Residenz, während die Musiker von meinem Savannah Music Festival ihrer Premiere in MV entgegenfiebern.“ Insgesamt 14 Konzerte prägt „Preisträgerin in Residence“ Veronika Eberle in diesem Sommer: Als herausragende Solistin, wenn sie u. a. Schostakowitschs 1. Violinkonzert mit dem NDR Sinfonieorchester unter Krzysztof Urbański in Ulrichshusen (23.06.), Dvořáks Violinkonzert a-Moll mit der Dresdner Philharmonie unter Michael Sanderling in der Konzertkirche Neubrandenburg (08.07.) und das Violinkonzert op. 47 von Sibelius mit dem Helsinki Philharmonic Orchestra unter John Storgårds in Stolpe (26.08.) spielt. Für große Kammermusik-Momente sorgt sie beim Duo-Abend mit dem Pianisten Lars Vogt in Fürstenhagen (04.07.) und wenn sie das Preisträger- und das Friends-Projekt leitet. Geigerin Veronika Eberle ist das Gesicht der Saison 2012. Die „Preisträgerin in Residence“ spielt u. a. vier große Violinkonzerte, gibt einen Duo-Abend mit dem Pianisten Lars Vogt und leitet die Kammermusikreihen Preisträger- und Friends-Projekt. In diesem Jahr gibt es außerdem gleich drei transatlantische Kammermusik-Projekte: Bereits zum dritten Mal sind die New Yorker Spitzenmusiker von der Carnegie Hall und vom Lincoln Center dabei, während die Musiker von Daniel Hopes Savannah Music Festival aus Georgia ihre Premiere in MV feiern. Mit dem „Fokus Dänemark“ widmen die Festspiele MV dem benachbarten Königreich im Norden anlässlich der dänischen EU-Ratspräsidentschaft neun Konzerte u. a. mit dem Barockorchester Concerto Copenhagen, den Preisträgern Danish String Quartet und Trio con Brio Copenhagen, Corinna Harfouch, die aus H. C. Andersens Märchen „Die Kleine Meerjungfrau“ liest, und einem musikalischen „Midsommerfest“. In der Reihe „Emilie Mayer zum 200.“ bringen renommierte Künstler das Werk der zu ihren Lebzeiten als „weiblicher Beethoven“ gefeierten Mecklenburgischen Komponistin Emilie Mayer aus Anlass ihres 200. Geburtstags wieder auf die Bühne. Klaviertrio in Schloss Elmau, Bad Kissingen, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und Hindsgavl Festival Top-Adressen im nationalen und internationalen Festival sommer „Es war eine erstaunliche, von schlafwandlerischer technischer Sicherheit getragene Leistung, die man erlebte, an Leichtigkeit, Tonschönheit, Geschmeidigkeit und künstlerischer Reife wohl kaum zu übertreffen.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung Veronika Eberles herausragendes Talent, ihre Souveränität und ihre musikalische Reife wurden schon von den weltweit besten Orchestern, Konzertveranstaltern, Festivals sowie bedeutendsten Dirigenten gelobt. Zu den Höhepunkten ihrer kommenden Konzertengagements zählen Debüts mit dem London Symphony Ochestra (Beethoven unter Rattle), dem Symphonieorchester von Montreal (Mendelssohn unter Nagano), dem Saint Paul Chamber Orchestra (Beethoven unter R. Abbado), dem Musikkollegium Winterthur (Mendelssohn unter Hogwood) und dem Seoul Philharmonic Orchestra (Bartók Violinkonzert Nr. 2) sowie Folgeprojekte mit den Bamberger Symphonikern (Berg unter Ticciati), dem Berner Symphonieorchester (Prokofjew Violinkonzert Nr. 1 unter Venzago), dem Prager Symphonieorchester (Schumann), dem BBC Symphony Orchestra, BBC NOW und dem Bournemouth Symphony Orchestra. Außerdem wird Veronika Eberle gemeinsam mit Antoine Tamestit und dem Insula Orchestra von Laurence Equilbey die Sinfonia Concertante von Mozart auf historischen Instrumenten aufführen. Erst kürzlich feierte die Geigerin große Erfolge mit dem Royal Concertgebouw Orchestra (Berg unter Holliger), dem Gewandhausorchester Leipzig (Mozart unter Langrée), dem Seattle Symphony Orchestra (Berg unter Morlot), der Pariser Oper (Beethoven unter Philippe Jordan), dem Scottish Chamber Orchestra (Ticciati), dem CBSO (Edward Gardner), dem Nordischen Sinfonieorchester (Zacharias) und dem Spanischen Nationalorchester (Dvorák unter Harth-Bedoya). Als Solistin wird Veronika Eberle erneut bei der Master Series in der Londoner Wigmore Hall unter Shai Wosner zu erleben sein. Zuletzt begeisterte sie als Solistin in New York (Carnegie Hall), Salzburg (Mozarteum), München (Herkulessaal), Amsterdam (Concertgebouw), Rom (Istituzione Universitaria dei Concerti), Brüssel (Bozar), Paris (Théâtre de la Ville), Zürich (Tonhalle) und beim Lucerne Festival. Ganz besonders liegt der Violinistin die Kammermusik am Herzen, und sie spielt unter anderem regelmäßig mit Shai Wosner, Lars Vogt, Martin Helmchen, Marie-Elisabeth Hecker, Renaud Capuçon und Antoine Tamestit zusammen. Im Mai 2016 wird sie im Rahmen eines großen Kammermusikprojekts mit Anna Prohaska auf Tournee gehen. Veronika Eberle wurde 1988 in Donauwörth geboren und erhielt dort seit dem sechsten Lebensjahr Geigenunterricht. Vier Jahre später wurde sie Junior-Studentin am RichardStrauss-Konservatorium München bei Olga Voitova. Nach einem anschließendem Jahr Privatunterricht bei Christoph Poppen studierte sie dann von 2001 bis 2012 an der Musikhochschule München bei Ana Chumachenko. Internationale Aufmerksamkeit erlangte Veronika Eberle schließlich, als Simon Rattle sie 2006 bei den Osterfestspielen in Salzburg in einem Konzert mit den Berliner Philharmonikern vorstellte, wo sie das ausverkaufte Festspielhaus mit Beethovens Violinkonzert begeisterte. Zu den weiteren Höhepunkten ihrer bisherigen Karriere zählen Konzerte mit den New Yorker Philharmonikern (Gilbert), dem Los Angeles Philharmonic Orchestra (Bicket), dem NDR Sinfonieorchester (Gilbert), dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (Janowski), dem HRSinfonieorchester (Paavo Järvi), dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart (Marriner), den Bamberger Symphonikern (Ticciati, Nott), dem Tonhalle-Orchester Zürich (Michael Sanderling), dem NHK-Sinfonieorchester (Kout, Stenz, Norrington), dem Orchester des Theaters „La Fenice“ (Inbal) und dem Philharmonischen Orchester Rotterdam (Rattle, Gaffigan, Nézet-Séguin). Die junge Musikerin wurde in ihrer musikalischen Laufbahn von mehreren renommierten Stiftungen unterstützt, darunter der Nippon Music Foundation, dem Borletti-Buitoni Trust, der ihr 2008 ein Graduierten-Stipendium gewährte, der Orpheum-Stiftung zur Förderung junger Solisten in Zürich, der Deutschen Stiftung Musikleben in Hamburg und der Jürgen Ponto-Stiftung in Mainz. 2003 gewann sie den ersten Preis des internationalen YfrahNeaman-Wettbewerbs und erhielt zudem die Publikumspreise des Schleswig-Holstein Musik Festivals und der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem wurde sie 2011–2013 auf BBC Radio 3 als „New Generation Artist“ sowie vom Konzerthaus Dortmund in der Reihe „Junge Wilde“ präsentiert. Veronika Eberle spielt die im Jahr 1700 gebaute Stradivari „Dragonetti“, eine freundliche Leihgabe der Nippon Music Foundation. Wer als junge Geigerin bei Ana Chumachenco an der Musikhochschule München studiert, dem kann auf dem Weg nach ganz oben nicht mehr viel passieren. Dies könnte denken, wer die Liste von Interpretinnen liest, die auf den internationalen Podien zu Hause und aus der Münchener Talentschmiede hervorgegangen sind: Julia Fischer, Arabella Steinbacher, Lisa Batiashvili. Jetzt setzt die nächste aus der Chumachenco-Klasse zur großen Karriere an, die 22-jährige Veronika Eberle. Gerade aus Japan zurück, geht die junge blonde Frau mit dem energischen Blick zusammen mit dem Rotterdam Philharmonic auf Tour und eröffnet im Oktober die neue Saison des Orchesters. Mit Daniel Harding ist wenig später ein Beethoven-Konzert in Stockholm geplant. Eine Recital-Tour mit Beethovens Kreutzer-Sonate und Bartóks Erster Sonate soll quer durch Europa führen. Nächstes Jahr geht es wieder nach Japan. «Das sind spannende Sachen», sagt Eberle ganz professionell. Nein, um das Fortkommen ihrer Karriere mache sie sich keine Gedanken. «Ich möchte einfach viel spielen, lernen, Musik machen - hoffentlich mein ganzes Leben lang.» In der Klassik-Szene setzt man große Hoffnungen in das Talent aus Süddeutschland: «Trotz ihrer Jugend hat Veronika Eberle neben ihrem unerhört schönen Ton eine große Reife und künstlerischen Tiefgang», sagt der Intendant der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Matthias von Hülsen. Das Festival kürte sie jüngst zur Preisträgerin in Residence 2012. «Treffender als Simon Rattle kann man ihre Künstlerpersönlichkeit nicht charakterisieren, der von ihr sagt, dass sie eine der außergewöhnlichsten und begabtesten Musikerinnen ist, die er je gehört hat.» Im Unterschied zu ihren ein paar Jahre älteren Kolleginnen aus der Chumachenco-Klasse hat «Vroni», wie Freunde und Familie sie nennen, (noch) keine eigene Internetseite. Eine Agentur mit Sitz in London kümmert sich aber bereits um internationale Engagements. Schon der Start der Karriere war fulminant: Als Zehnjährige debütierte Eberle mit den Münchner Symphonikern. Mit 17 spielte sie bei den Salzburger Festspielen mit Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern. In den Club der Stradivari-Spieler hat es die Tochter eines musikinteressierten ÄrzteEhepaars aus Donauwörth auch schon geschafft. Sie darf die «Dragonetti» spielen, Baujahr 1700 und eine Leihgabe der Nippon Music Foundation. Vor-Nutzer war übrigens der deutsche Ausnahme-Geiger Frank Peter Zimmermann, davor besaß der italienisch- britische Virtuose Alfredo Campoli das Instrument in den 1960er Jahren. «Die Geige hat eine wahnsinnige Persönlichkeit», sagt Eberle respektvoll. «Sie hat ein eigenes Leben. Das mag komisch klingen, ist aber so. Man muss die Geige sie selbst sein lassen, dann entdeckt man erst ihre ganze musikalische Farbpalette.» Saison für Saison spielt Veronika Eberle 50 bis 60 Konzerte. Das viele Reisen schon in jungen Jahren - ist das Lust oder Last? «Wenn man weiß, wo man zu Hause und geerdet ist, macht es nicht so viel aus», sagt sie. Zu Hause, das ist München, das ist Joggen im Englischen Garten und das sind auch regelmäßige Besuche bei Ana Chumachenco. «Sie ist unter den Geigenprofessoren eine Koryphäe und außerdem eine schillernde, wunderbare Persönlichkeit», schwärmt die Eberle. «Es ist für uns alle ein unglaubliches Glück, bei ihr studieren zu dürfen.»