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Reaching the Cloud Moderne Integrationsinfrastrukturen für die Cloud NTT DATA Inhalt Management Summary 4 Reaching the Cloud 6 Vorgehen bei der Cloud-Migration 6 Cloud-Service-Modelle 7 Schlüsseltechnologien von klassischen Integrationsinfrastrukturen Der Enterprise Service Bus als Fundament der Integrationsinfrastruktur Automatisierte Steuerung von Geschäftsprozessen Case Management (CM) 9 10 11 12 Microservices13 Fazit15 2 NTT DATA 3 Management Summary Die Themen, die das Management von Unternehmen aktuell beschäftigen, sind die digitale Transformation mit ihren vielfältigen Auswirkungen auf die Geschäftsfelder und die IT-Landschaft sowie die Notwendigkeit, Teile der Funktionalitäten und Daten in die Cloud auszulagern, um bei planbaren Kosten flexibel auf Veränderungen im Geschäftsfeld reagieren zu können. Die daraus resultierenden Cloud-Computing-Modelle müssen so flexibel sein, dass sie einfach und bedarfsgerecht bei festen Kosten skaliert und nach Verbrauch abgerechnet werden können. Aus Sicht der IT-Manager sind diese Modelle im Idealfall dynamisch am zu erwartenden Lastverhalten ausgerichtet. Dabei soll sich die Skalierung zum Beispiel an mehrfach täglich gestarteten Verkaufsaktionen ausrichten können, was zur Folge hat, dass auch die IT-Funktionalität von monolithischen Anwendungen in separat einsetzbare Features aufgebrochen werden müssen. Hierzu sind sowohl neue Architekturen in Form von Microservices und Container-based Virtualization, als auch organisatorische Änderungen erforderlich. Bei den organisatorischen Änderungen geht es Cloud-Computing-Modelle: um die Verlagerung von Verantwortlichkeiten. • Einfache und bedarfsgerechte Die Verantwortung für die Anforderungen, EntSkalierung wicklung, Qualitätssicherung und der Betrieb • Feste Kosten pro Einheit der entsprechenden Features der fachlichen • Abrechnung nach Verbrauch Anwendung liegt bei den DevOps. Der Infrastrukturbetrieb inklusive der Betrieb der container-based virtualization ist separat geregelt und kann ausgelagert werden. Die Kommunikation zwischen diesen Einheiten erfolgt nicht über einen langwierigen Ticket-Prozess, sondern über standardisierte Schnittstellen. Durch die Zerschlagung der monolithischen Applikation in Features kann man auch von wenigen starren Release-Zyklen im Jahr hin zur Continuous Delivery kommen. Erst dadurch kann man den Wunsch der Fachbereiche, neue Funktionalität schnell produktiv zu setzen, verwirklichen. Sowohl die digitale Transformation, mit der Integration von immer mehr unterschiedlichen Informationsquellen und Endgeräten sowie Prozesspartnern, als auch die Auslagerung von Teilen der Geschäftsprozesse in die Cloud, bedürfen einer passenden Serviceorientierten Integrationsarchitektur. In diesem White Paper werden die prinzipielle Vorgehensweise für eine erfolgreiche Cloud-Integration beschrieben sowie die aktuellen Integrationsarchitekturen erläutert. Die Erfahrungen, die wir im Laufe vieler Jahre mit Integrationslösungen von großen Produktherstellern und von Open-Source-Lösungen, sowie bei der Integration von Standardprodukten aus dem CRM-Bereichen gesammelt haben, sind in eine Extension Platform Architecture (EPA) geflossen. Mit OLIA steht eine auf Open Source Software basierende „integrated Platform-as-a-Service“ (iPaaS)-Lösung zur Verfügung. Aktuelle Trends wie „Digital Transformation“ mit ihrer industrieübergreifenden Wertschöpfungskette und „Cloud-Computing“ werfen ein neues Licht auf das Thema Integrationsarchitekturen. 4 1.Digitale Transformation Digital transformierte Unternehmen erreichen nachhaltige Wettbewerbsvorteile durch Agilität, Elastizität und Reaktionsfähigkeit. Sie haben eine definierte und etablierte Unternehmensarchitektur, die ihnen den Bau effizienter und zuverlässiger BackendSysteme ermöglicht. Ihre Wertschöpfungskette koppelt die eigenen Fähigkeiten lose mit denen verschiedener Partner – die Lieferung erfolgt über verschiedene Leistungserbringer hinweg. Die Erweiterung der Wertschöpfungskette auf Partner-Dienstleistungen sowie der zunehmende Einsatz mobiler Endgeräte erfordert die nahtlose Einbindung verschiedener Transaktionen in einen größeren Kontext. Kalenderdienste, Plattformen für „social rating“, GPS und Restaurant-Reservierungen sind Beispiele für Dienste, deren Zusammenspiel vom Nutzer erwartet wird. 2.Cloud-Computing Cloud-Computing verspricht durch seine standardisierten und weitgehend automatisierten Prozesse eine außergewöhnliche Kostenersparnis in Betrieb und Wartung der Anwendungen. Die wachsende Anzahl mobiler Endgeräte sorgt dafür, dass der Zugriff auf Unternehmensressourcen extrem skalierbar sein muss. Im Bereich B2C muss sichergestellt werden, dass Lastspitzen, wie sie z.B. bei Rabattaktionen auftreten können, ohne Ressourcenengpässe zur Zufriedenheit der Endanwender abgefangen werden können. Allerdings soll den Rest des Jahres nicht 80% der IT-Infrastruktur brach liegen. Um den Anforderungen der Kunden hinsichtlich der Flexibilisierung ihrer IT-Systeme zu genügen, gibt es unterschiedliche Ausprägungen von Cloud-Computing. Die Schlagworte hierbei sind „Infrastructure as a Service“ (IaaS), „Platform as a Service“ (PaaS) und „Software as a Service” (SaaS). Der Mehrwert von Integrationsinfrastruktur wird in Anbetracht der anhaltenden Transformation von Unternehmens-IT hin zu ‚PaaS‘ und ‚SaaS‘ nicht mehr vorrangig über Kosteneffizienz erbracht – die Cloud ist der neue Weg, Kosteneffizienz zu erreichen. Für die Transformation in die Cloud sowie für die Integration in Legacy-Systeme ist Integrationsarchitektur im eigenen Haus jedoch nach wie vor unverzichtbar. Zusätzlich spielt sie innerhalb der Cloud eine Rolle – das Stichwort hierzu heißt „iPaaS“ (integrated Platform-as-a-Service). 3.Industrieübergreifende Wertschöpfungskette Die digitale Transformation wurde eingeläutet durch die ständige Verfügbarkeit von internetbasierenden Diensten auf immer leistungsfähigeren Mobilgeräten wie Smartphones und Tablets. Durch die weite Verbreitung dieser Geräte ergeben sich immer mehr Möglichkeiten, den Kunden in die Geschäftsprozesse zu integrieren. Im Gegenzug dazu wächst aber auch die Erwartungshaltung des Kunden, immer individueller und nahtloser in die Geschäftsprozesse integriert zu werden. Das führt dazu, dass immer mehr Daten und Informationen des Kunden vernetzt werden müssen, um dem Kunden mehr Komfort zu bieten. NTT DATA 5 Reaching the Cloud Die Frage ist nicht, ob Unternehmen „in die Cloud gehen“, sondern wann. Daher ist es Zeit, sich mit dem Vorgehen für die Wege in die Cloud, den unterschiedlichen Service-Modellen und den aktuellen Integrationsarchitekturen zu beschäftigen. Vorgehen bei der Cloud-Migration Cloud-Service-Modelle Der Begriff „Cloud Computing“ hat viele Facetten. Für eine genauere Betrachtung der Angebote, die sich hinter dem Begriff „Cloud Computing“ verbergen, muss man sich die unterschiedlichen Cloud-Service-Modelle ansehen. Ausgangspunkt für die Migration in die Cloud ist die Frage, welche Daten und Funktionalitäten in die Cloud ausgelagert werden sollen. Es reicht hierzu nicht allein der Blick auf die aktuelle Systemlandschaft – zudem müssen die Fachbereiche befragt werden, um die angebotenen Produkte und Dienstleistungen zukunftssicher im Hinblick auf die Unternehmensstrategie auszuprägen. Ausgehend von der Zukunftsvision des Unternehmens muss die dafür notwendige, langfristig tragfähige Integrationsstrategie festgelegt werden. Wenn klar ist, welche Daten und welche Dienstleistungen in eine Cloud-Lösung ausgelagert werden können, muss geklärt werden, wie die notwendige Integration mit den Daten und Prozessen erfolgen kann, die weiterhin in den eigenen Rechenzentren vorgehalten werden müssen. Einflussfaktoren auf die Cloud-Strategie CRM ERP FiBU On Premise Wichtige Einflussfaktoren auf diese Strategie sind: Datenschutz und Datensicherheit SaaS Verfügbarkeit und Antwortzeitverhalten (Latency) der Cloud-Lösung Preismodell der Integrationslösung mit der Überlegung, auf eine produktbasierte Integration zu setzen, oder auf eine Realisierung mit Open-Source-Komponenten iPaaS Die Flexibilität der Integrationslösung in Hinblick auf die Integration unterschiedlicher Cloud-Service-Provider bis hin zur Flexibilität bezüglich event-gesteuerter Ressourcenund damit Kostenoptimierung PaaS Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass man mit der gewählten Integrationsarchitektur einen technologischen Durchstich im Rahmen eines Proof of Concept (PoC) durchführt und dabei prüft, ob die Lösung sowohl technologisch und architektonisch, als auch längerfristig strategisch den Unternehmensanforderungen standhalten kann. IaaS CRM DB ERP BI Rechenkapazität FiBU API IDE Storage Unsere Empfehlung: • Proof of Concept für technologischen Durchstich • Produktivsetzung verteilt über mehrere Releases Abb. 1: Die Cloud-Service-Modelle Die Produktivsetzung sollte, wenn möglich, nicht in einem Big Bang erfolgen, sondern verteilt über mehrere Releases. Mit den Erfahrungen, die man aus den ersten Releases bezüglich der funktionalen und nicht funktionalen Anforderungen gewinnt, können die Architektur- und Integrationsentscheidungen validiert und nötigenfalls optimiert oder gar revidiert werden. 6 NTT DATA 7 Im Bereich Cloud-Services haben sich folgende Modelle herauskristallisiert: Software-as-a-Service (SaaS) definiert Standardsoftwaresysteme, die in einer CloudUmgebung gehostet sind. Das können beispielsweise CRM- oder ERP-Systeme sein. Einer der Keyplayer im Cloud-CRM-Bereich ist Salesforce. Cloud-Service-Modelle Integration-Platform-as-a-Service (iPaaS) bezeichnet Integrationsplattformen, die als Service in einer Cloud zur Verfügung gestellt werden. Der Fokus liegt hier auf der Bereitstellung von Orchestrierungslösungen in der Cloud. Aber auch die Integration von weiteren Cloud-Services oder von lokalen Systemen in den Gesamtprozess wird damit adressiert. Mit Platform-as-a-Service (PaaS) sind Basisfunktionalitäten gemeint, die von unterschiedlichen Anwendungen gleichartig genutzt werden. Beispiele hierfür sind Datenbanken (DB) und Reporting (BI), aber auch Programmiermodelle (API) und Entwicklungswerkzeuge (IDE) wie Microsoft Windows Azure oder force.com von Salesforce fallen in diese Kategorie. Infrastructure-as-a-Service (IaaS) ist die Bereitstellung von IT-Ressourcen in Form Rechenleistung, Festplattenkapazität (Storage) und Netzwerkressourcen. Weitere Funktionalitäten, die als IaaS angeboten werden, sind z.B. Identity Management, Messaging und Caching. Das Zusammenstellen der IT-Infrastruktur aus den CloudRessourcen obliegt dem Kunden. Bekannte Service-Provider sind hier Amazon mit der Service Elastic Compute Cloud (EC2) (http://aws.amazon.com/de/ec2/) und die Google Cloud Platform (https://cloud.google.com/compute/) sowie die NTT Enterprise Cloud (http://www.eu.ntt.com/en/services/cloud/enterprise-cloud.html). Gemeinsam ist diesen Service-Modellen, dass sich die Cloud-Services nicht innerhalb der Unternehmens-IT befinden, sondern von Cloud-Service-Providern in unterschiedlicher Ausprägung zur Verfügung gestellt werden. Schlüsseltechnologien von klassischen Integrationsinfrastrukturen Viele Unternehmen suchen eine sanfte Migration in die Cloud. Daher stehen in diesem White Paper die Architekturkomponenten der klassischen SOA (noch) am Beginn dieses Kapitels. Aber neue Architekturpatterns machen in Form von Microservices (siehe Kap. 2.4) die Runde. Eine aktuelle Integrationsinfrastruktur erreicht man klassischerweise durch eine auf mehrere Schichten verteilte Komponentenhierarchie, wie sie exemplarisch in Abbildung 2 dargestellt ist. Anwedungsund Interaktionsschicht Spezifische Benutzeroberflächen für unterschiedliche Zielgruppen Prozess Schicht / BPM Ablauffähige Geschäftsprozesse Service Schicht / ESB Lose Kopplung durch wiederverwendbare Services SAP Service ORACLE DB Service Backend Systeme Siebel Service Host Service Standardanwendungen und Datenbanken Abb. 2: Komponenten einer Integrationsinfrastruktur Die Basiskomponenten dieser Integrationsinfrastruktur sind der Enterprise Service Bus (ESB) und ein System zur Steuerung und Automatisierung von Business-Prozessen (BPM Engine). Sollen in der Infrastruktur nur fachliche Services für unterschiedliche Anwendungen und Eingangskanäle zur Verfügung gestellt werden, ist eine BPM Engine nicht notwendig. Enterprise Service Bus und BPM Engine als Basis einer klassischen Infrastruktur Eine relativ neues BPM-Trendthema ist das Case Management (CM). Beim Case Management geht es darum, einen Fall (engl. Case) zu bearbeiten. Da nicht jeder Fall exakt dem gleichen Muster folgt, ist eine statische Modellierung der einzelnen Bearbeitungsschritte nicht sinnvoll, oder gar unmöglich. 8 NTT DATA 9 Der Enterprise Service Bus als Fundament der Integrationsinfrastruktur In der klassischen SOA ist der ESB das Fundament der Kommunikationsinfrastruktur. Er bietet die Basis für automatisierte Business-Prozesse und den Zugriff auf aktuelle Unternehmensdaten aus unterschiedlichen Kontexten. In der Microservice Community wird hier der alternative Ansatz „smart endpoints and dumb pipes“ verfolgt (http://martinfowler.com/articles/microservices.html). Im Gegensatz zu einem ESB mit seinen ausgeklügelten Mechanismen zum Message Routing, zur Transformation und Nachrichtenanreicherung sind die „dumb pipes“ nur für die sichere Datenübertragung zuständig. Die Intelligenz liegt in den Endpunkten, d.h. in den Microservices selbst. Die wichtigsten Funktionalitätsbereiche des ESBs sind: Bereitstellung einer auf Standards basierenden Kommunikationsplattform für ServiceAnbieter und Service-Nutzer Bereitstellung von Adaptoren zur nahtlosen Integration unterschiedlicher Ressourcen und Systeme über unterschiedliche Technologien hinweg Transformation und Anreicherung (enrichment) von Daten beim Datenaustausch zwischen Service-Anbieter und Service-Nutzer V on Nachrichteninhalten abhängige Weiterleitung von Daten (content based routing). Ein Enterprise Service Bus stellt in erster Linie eine Plattform zum Datenaustausch zwischen einem Service-Anbieter und Service-Nutzer zur Verfügung. Der Service-Nutzer muss hierbei den Service-Anbieter nicht direkt adressieren. Die Systeme sind also mit Hilfe des ESB nur lose gekoppelt. Diese lose Kopplung ist für die weitere IT-Strategie ein wichtiger Aspekt. Hierdurch wird der Austausch des Service-Anbieters ermöglicht, ohne die Service-Nutzer anzupassen. Setzt man den ESB als eine eigenständige, Unsere Empfehlung: zentrale Komponente für den Service-Aufruf Den ESB auch zur betriebaus unterschiedlichen Anwendungen und lichen Überwachung, zum Eingangskanälen ein, wie das in der SOA Policy-Enforcement und als Architektur Community seit Jahren propagiert wird, Datenlieferant für SLAs zu dann können hier auch die für den Betrieb und die nutzen. Überwachung des Systems notwendigen Daten für das Monitoring des Systems zentral ermittelt werden. Aus den hier ermittelten Daten lassen sich aggregierte Zahlen ermitteln, um die Einhaltung von SLAs zu überwachen. Weitere zentrale Dienste wie das Policy Management können ebenfalls am ESB ansetzen. Ein zentraler Enterprise Service Bus birgt auch Risiken Einen unternehmensweiten, zentralen ESB einzusetzen birgt auch Risiken, die dazu führen können, dass sich die erhofften Optimierungspotenziale nicht ergeben, oder dass Änderungen erschwert oder gar verhindert werden. Wird ein ESB, sei es als Produkt, oder in Form von Integration Patterns eingesetzt, dann sollte das vor allem geschehen, um die Komplexität unterschiedlicher Integrationstechnologien zu kapseln und den Anwendungen eine einheitliche, auf Standards basierende fachliche Schnittstelle zur Verfügung zu stellen. Wenn es um die Cloud-Integration geht, gibt es zusätzliche technologiespezifische Herausforderungen an die Integration von Daten und Funktionalität in der Cloud und den lokalen „On Premise“-IT-Systemen. Das sind insbesondere das Antwortzeitverhalten, die Verfügbarkeit sowie die Skalierbarkeit. 10 Automatisierte Steuerung von Geschäftsprozessen Viele Studien belegen das ungenutzte Potenzial bei der Service-Orchestrierung und der Automatisierung von Geschäftsprozessen. In den SOA-Reifegradmodellen (SOA Maturity Models, zum Beispiel in http://soablueprint.com/maturity_models) steht die automatisierte Steuerung von Geschäftsprozessen an oberster Stelle. Das bedeutet, dass erst durch automatisierte Geschäftsprozesse der Nutzen einer Service-orientierten Architektur voll ausgeschöpft wird und damit das Unternehmen einen hohen SOA-Reifegrad erreicht. Automatisierte Geschäftsprozesse leisten ihren Beitrag zu effizienteren Unternehmen in vielfacher Weise: Nutzen automatisierter Geschäftsprozesse Geschäftsregeln und Prozesse werden direkt in ausführbare Software abgebildet. Dadurch ist sichergestellt, dass alle Fälle gleichartig in optimaler Geschwindigkeit und Qualität ausgeführt werden. Durch eine Teilautomatisierung und eine zielgerichtete Prozesssteuerung kann die Auslastung der Mitarbeiter optimiert werden. Das steigert die Qualität des Gesamtprozesses in mehrfacher Weise. Die Mitarbeiter werden von einfachen manuellen Tätigkeiten entlastet und können sich damit auf anspruchsvollere, nicht automatisierbare Tätigkeiten und Sonderfälle konzentrieren. Durch Fristüberwachung und Eskalationsmechanismen ist sichergestellt, dass vereinbarte Qualitäts- und Durchsatzziele erreicht werden. Engpässe werden frühzeitig erkannt und es kann den zugrunde liegenden Ursachen schnell gegengesteuert werden. Außerdem können rechtzeitig Maßnahmen zur Kompensation der Verzögerung eingeleitet werden. Die Automatisierung von Geschäftsprozessen ist auch die Grundlage für Business Activity Monitoring (BAM). Die KPIs können an geeigneter Stelle direkt ermittelt werden. Die Auswertung der Prozessdurchlaufzeiten und der ermittelten Kennzahlen bieten die Grundlage für eine Geschäftsprozessoptimierung. Ein automatisierter Geschäftsprozess baut auf Services auf, die von einem ESB bereitgestellt werden. Da die einzelnen Prozessinstanzen, und damit die Aufrufketten der Service-Aufrufe, anhand von fachlichen Schlüsseln ermittelt werden können, wird der fachliche Support in einer komplexen Systemlandschaft vereinfacht. Um den Zugriff auf Service-Instanzen über den fachlichen Schlüssel und technische IDs zu ermöglichen, muss diese Anforderung schon bei der Modellierung der Services berücksichtigt werden. Mit Hilfe von Modellierungskonventionen wird dafür gesorgt, dass alle Services ein standardisiertes Format bezüglich der Schnittstellen und Protokollierung haben. NTT DATA 11 Case-ManagementHerausforderungen Case-ManagementZiele 12 Case Management (CM) Microservices Eine relativ neues BPM-Trendthema ist das Case Management (CM). Beim Case Management geht es darum, einen Fall zu bearbeiten. Da nicht jeder Fall exakt dem gleichen Muster folgt, ist eine statische Modellierung der einzelnen Bearbeitungsschritte nicht sinnvoll, oder gar unmöglich. Microservices sind die logische Konsequenz aus einem Service-orientierten Ansatz. Monolithische Applikationen werden aufgebrochen in Teilfunktionalitäten. In der klassischen Service-orientierten Architektur stehen die fachlichen Services auf einem Cluster von Application Servern zur Verfügung. Beim Case Management stehen die Daten im Vordergrund, wohingegen beim Business Process Management (BPM) die Prozesse im Vordergrund stehen. Bei Microservices geht man einen Schritt weiter. Die Microservices laufen vollkommen eigenständig innerhalb eines eigenen Containers. Das bedeutet, ein Microservice ist eine eigenständige Deployment–Einheit, die unabhängig von allen anderen laufenden Services produktiv gesetzt wird. Dieser Ansatz ebnet den Weg „in die Cloud“, da es bei Microservices unerheblich ist, ob diese fachliche Funktionalität im eigenen Rechenzentrum oder extern gehostet ausgeführt wird. Die Herausforderungen beim Case Management sind, dass eine Modellierung aller möglichen Fallverläufe zu einem nicht mehr handhabbaren Prozessmodell führen würde, nicht jeder Fall immer alle vorgesehenen Arbeitsschritte in einer vorbestimmten Reihenfolge durchlaufen muss, oft mehrere Bearbeitungssysteme erforderlich sind, viele unterschiedliche Kommunikationskanäle (Telefon, E-Mail, Einbindung weiterer Abteilungen oder externer Dienstleister…) beteiligt sind, kein System übergreifendes Reporting möglich ist und somit die Nachvollziehbarkeit des Falls und die analytische Auswertung aller bearbeiteten Fälle eingeschränkt ist, es oft kein dokumentiertes Expertenwissen gibt. Mit Case-Management-Systemen will man erreichen, dass Experten große Freiheiten bei der Wahl der Folgeaktivitäten haben, da diese nur vorgeschlagen und nicht vorgeschrieben sind, Sachbearbeiter aber besser geführt werden, die Entscheidungen der Experten durch geeignete Vorschläge von Folgeaktionen verbessert werden, Bearbeitungsvorschläge (nächste mögliche Schritte) vom System, basierend auf ähnlichen Fällen, gemacht werden, der Experte aber die freie Wahl einer Folgeaktion für den konkreten Fall hat, die Einstiegshürde für neue Mitarbeiter niedriger wird, es nur wenige Medienbrüche gibt, es nur eine Benutzeroberfläche für die Bearbeitung eines Falls gibt, die Einbindung von weiteren Bearbeitern oder externen Dienstleistern in den Fall einfach möglich ist, die Nachvollziehbarkeit des Falls über Systemgrenzen hinweg gegeben ist, und umfangreiche Daten zur statistischen Auswertung zur Prozessoptimierung und der Definition neuer Geschäftsfelder vorliegen. Unsere Empfehlung: Auf Microservices setzen – für die größtmögliche Flexibilität bei Cloud-Architekturen Microservices als Wegbereiter in die Cloud Unterstützt wird dieses Architekturpattern durch Infrastrukturen, die einen Containeransatz implementieren, wie zum Beispiel Docker (siehe https://www.ibm.com/developerworks/ community/blogs/1ba56fe3-efad-432f-a1ab-58ba3910b073/entry/microsevices_ architecture_containers_and_docker). Klassischerweise werden heute viele Anwendungen auf virtuellen Servern ausgeführt. Diese virtuellen Maschinen haben den Vorteil, dass sie bei Bedarf generiert und schnell gestartet werden können. Sie haben aber auch einen großen Nachteil, da sie neben der eigentlichen Anwendung auch immer das komplette Betriebssystem virtualisieren, was zu sehr großen Images führt. Bei einem Containeransatz erfolgt die Virtualisierung auf Serviceebene. Jeder Service stellt einen eigenen, versionierten Container dar. Dabei werden viele Container in einem Betriebssystem ausgeführt und nutzen sowohl dieses als auch die Bibliotheken gemeinsam. Die Images der Container sind somit sehr viel kleiner, als bei klassischen Virtualisierungslösungen. NTT DATA 13 Unsere Integrationsarchitekturen für eine Zukunft in der Cloud Die Grafik veranschaulicht den unterschiedlichen Ansatz einer Virtualisierung auf Ebene einer virtuellen Maschine (VM) und auf Applikationsebene (Container) am Beispiel der Container-Plattform Docker. VM Guest OS Guest OS Guest OS Die in vielen großen Integrationsprojekten gewonnen Erfahrungen („Best Practices“) hat NTT DATA in ihren Produkten und Frameworks umgesetzt, die für unsere Kunden im Rahmen von Projekten zur Verfügung stehen. Container Hypervisor Binaries / Libraries 1 Binaries / Libraries 2 Host OS Host OS Server Server Container Engine Binaries / Libraries 2 APP 2‘ Binaries / Libraries 1 APP 2‘ Binaries / Libraries 1 APP 2 APP 2 APP 1‘ APP 1 Die Cloud-Integration muss vom Geschäftsmodell und der Zukunftsvision des Unternehmens geprägt sein. Sie muss eine geschäfts- und industrieübergreifende Erweiterung der Wertschöpfungskette nahtlos unterstützen. Dabei müssen Kunden- und Geschäftsdaten sowie Geschäftsprozesse gegen unberechtigte Zugriffe geschützt werden. APP 1 APP 1 Bei Bedarf, zum Beispiel bei Vertriebsaktionen) können sehr schnell weitere Container bei einem Cloud-Provider gestartet werden, um Lastspitzen abzufangen. Ebenso schnell sind die Microservices aber auch wieder abzuschalten, um Kosten in der Cloud zu sparen. Durch die Standardisierung der Container ist das innerhalb von Sekunden möglich. Die Standardisierung der Container erlaubt auch einen schnellen Umzug von einem Cloud-Provider Basisinfrastruktur des Cloud-Providers genutzt wird. Die NTT Data EP (Extension Platform) ist eine seit Jahren bewährte Integrationsarchitektur, die ihre Stärken bei Integrationsszenarien mit Standardprodukten insbesondere aus dem CRM-Bereich ausspielt. Die NTT DATA OLIA (Open Lean Integration Architecture) folgt dem Gedanken, eine leichtgewichtige, aus Open-Source-Komponenten zusammengesetzte Integrationsinfrastruktur für die Entwicklung von Anwendungen anzubieten, die in eine Unternehmenslandschaft eingebettet werden müssen. NTT DATA bietet Fach- und IT-Experten mit langjähriger Integrationserfahrung und Erfahrungen bei der Etablierung von strategischen Cloud-Lösungen in weltweit tätigen Konzernen. Sie arbeiten industrieübergreifend, unterstützen mit dem Best-PractiseGedanken unseren Kunden, den Trend der digitalen Transformation und die Erweiterung der Wertschöpfungsketten optimal umzusetzen. Abb. 3: Virtual Machines vs. Container based virtualization Microservices in hoch skalierbaren Umgebungen Die digitale Transformation mit ihren vielfältigen Auswirkungen auf die Geschäftsfelder und die IT-Landschaft ist ein Haupttreiber dafür, Teile der Business-Prozesse und -Daten in eine Cloud auszulagern. Unsere Empfehlung: Microservices ermöglichen eine flexible Skalierbarkeit in der Cloud. zu einem anderen, da lediglich die Große Internetfirmen wie Google, Netflix, ebay und Spotify, die auf Microservices setzen, verwenden den Open Source Container Docker (https://www.docker.com/) als leichtgewichtigen Container-Ansatz. Google startet zum Beispiel 2 Milliarden Container in der Woche. Die ING-Bank, bekannt für ihre innovative IT, setzte Docker schon vor der offiziellen Version 1.0 für ihre „continuous delivery“-Pipeline in ihrer Private Cloud Platform im Rahmen einer Microservice-Architektur ein. Auch NTT DATA Deutschland hat zusammen mit einem großen Kunden aus der Automobilbranche Microservices erfolgreich in den produktiven Einsatz gebracht. 14 NTT DATA 15 Autoren Stefan Kohlmann steht für Service-orientierte Architektur (SOA) und Integrationsinfrastruktur. Derzeit beschäftigt er sich intensiv mit dem Thema „container-based virtualization“, das großes Potenzial hat, die aktuell vorherrschende IT-Architektur und die Organisationsstruktur und Rollenverteilung in ITProjekten grundlegend zu revolutionieren. Sein IT-Fokus liegt auf der system- und abteilungsübergreifenden Integration von Systemen und Geschäftsprozessen. Er ist als Architekt bei erfolgreichen SOA-Einführungsprojekten, zum Beispiel in der Telekommunikationsindustrie, tätig. [email protected] Auf LinkedIn Andreas Hilbig bezeichnet sich selbst gern als „Open- Source-Enthusiasten”. Er hat im Jahr 2007 erstmals den Versuch unternommen, eine komplett auf Open-Source-Komponenten beruhende Alternative zum IBM SOA Technologie-Stack gemäß damaligem IBM SOA Blueprint zu entwickeln, und dazu eine Referenzimplementierung vorgelegt, die auch das bis dahin noch nicht im Blueprint enthalte Complex Event Processing auf Basis der Open-Source-Engine „esper“ einschloss. ndreas ist Team Lead für das Team “Open Source A Integration bei NTT DATA und Product Owner der “NTT DATA OLIA Plattform”. Über NTT DATA NTT DATA Hans-Döllgast-Straße 26 80807 München Deutschland Telefon +49 89 9936 -0 www.nttdata.com/de NTT DATA ist ein führender Anbieter von Business- und IT-Lösungen und globaler Innovationspartner seiner Kunden. Der japanische Konzern mit Hauptsitz in Tokio ist in über 40 Ländern weltweit vertreten. Der Schwerpunkt liegt auf langfristigen Kundenbeziehungen: Dazu kombiniert NTT DATA globale Präsenz mit lokaler Marktkenntnis und bietet erstklassige, professionelle Dienstleistungen von der Beratung und Systementwicklung bis hin zum Outsourcing. Weitere Informationen finden Sie auf www.nttdata.com/de Copyright © 2015 NTT DATA Deutschland GmbH [email protected] Auf LinkedIn