Der Polen Mini Guide
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Der Polen Mini Guide
BRIGITTE JÄGER-DABEK DER POLEN MINI GUIDE Der kleine Führer mit den Basics über Polen Der Polen Mini-Guide | © Brigitte Jäger-Dabek Seite |2 Herzlich willkommen, und danke, dass Sie mein Ebook „Der Polen MiniGuide“ bestellt haben. Mein Name ist Brigitte Jäger-Dabek, ich bin die Herausgeberin der Internetzeitschrift „Das Polen Magazin“. Als Autorin mehrere Polen-Bücher und unzähliger Artikel bin ich Ihre Polenspezialistin im Internet. Anregende Lektüre, Ihre Brigitte Jäger-Dabek Mehr über Polen, aktuelle Nachrichten, Urlaub in Polen und Reisen nach Polen sowie über Polnischkurse erfahren Sie hier: Das Polen Magazin – alles über Polen Polen News – immer die aktuellsten Nachrichten aus Polen Polnischkurse – Polnisch lernen leicht gemacht Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de Seite |3 Hinweis Das Werk „Der Polen Mini-Guide“ ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jeder Verwertung außerhalb des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung der Autorin Brigitte JägerDabek unzulässig und strafbar. Das bedeutet, dass alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie das Recht der Übersetzung vorbehalten sind. Das Ebook „Der Polen Mini-Guide“ ist urheberrechtlich geschützt. © Copyright 2011 Brigitte Jäger-Dabek. Alle Rechte vorbehalten. Herausgeber: Jäger-Dabek Media, Stade, Germany Diese Publikation darf nur nach vorheriger Absprache mit dem Herausgeber ganz oder in Teilen auf irgendeine Form vervielfältigt oder reproduziert werden. Dies gilt auch für das Speichern oder die Weiterleitung auf Datenträgern oder andere Speichermedien. Abdruckgenehmigungen beim Herausgeber: Jäger-Dabek Media Archivstr. 16 21682 Stade E-Mail: [email protected] 1. Auflage, Juli 2011 Die Informationen dieses Buches wurden sorgfältig recherchiert und aufbereitet. Es können keinerlei Garantien für die Richtigkeit der Informationen gegeben werden. Weder die Autorin noch der Herausgeber übernehmen irgendwelche Haftungen für Fehler, Auslassungen oder anderweitige Auslegungen der dargestellten Themen und Sachverhalte. Aussagen und Darstellungen über Zahlen, Kosten, Konditionen oder Leistungen von Drittanbietern basieren auf Informationen und Angaben zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Leitfadens. Es kann keine Garantie für die Richtigkeit dieser Informationen gemacht werden. Sie unterliegen ausschließlich den Geschäftsbestimmungen und Rechten der jeweiligen Unternehmen oder Autoren. Alle in diesem Buch erwähnten Domainnamen, Firmennamen oder Produktnamen unterliegen den markenrechtlichen Bestimmungen der jeweiligen Unternehmen oder Inhaber. Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de Seite |4 Inhalt: Polen auf einen Blick Polen: Historischer Überblick Verwaltungsstruktur und politisches System Polens Diplomatische Vertretungen für Deutschland, Österreich und die Schweiz Reisepraktisches für die Polen-Reise Autofahren in Polen Mini-Guide Krakau - Krakaus Schönheiten entdecken Mini-Guide Warschau – Polens Hauptstadt entdecken Mini-Guide Danzig: von der Backsteingotik zur Blechtrommel Kleiner Polen-Knigge Kleine Überlebenshilfe für Urlauber - Ein paar Worte Polnisch Tipps Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de Seite |5 Polen auf einen Blick Name Rzeczpospolita Polska, Republik Polen Flagge waagerecht geteilt, oben weiß unten rot Fläche 312.683 km², das entspricht etwa der Größe der alten Bundesländer; Höchste Erhebung Rysy 2,499 m Territoriale Gliederung Seit der Verwaltungsreform von 1999 gibt es in Polen 2489 Samtgemeinden (gmina) 308 Kreise (powiat) und 65 kreisfreie Städte, dazu statt bis dahin 49 nun16 Woiwodschaften, die in etwa Bundesländern entsprechen: Zachodniopomorskie (Westpommern); Szczecin, Pomorskie (Pommern), Gdansk; Warmińsko-Mazurskie, (Ermland-Masuren), Olsztyn; Lubuskie (Lebus) Gorzów Wielkopolski und Zielone Góra; Wielkopolskie (Großpolen) Poznań; Kujawsko-Pomorskie (Kujawien-Pommern) Bydgoszcz und Toruń; Mazowieckie (Masowien), Warszawa; Podlaskie (Podlachien), Bialystok; Dolnośląskie (Niederschlesien), Wroclaw; Łódzkie (Łódz), Łódz, Lubelskie (Lublin), Lublin; Opolskie (Oppeln), Opole; Śląskie (Schlesien), Katowice; Swiętokrzyskie (Heiligkreuz), Kielce; Małopolskie (Kleinpolen), Kraków; Podkarpackie (Karpatenvorland), Rzeszów Nachbarländer Weißrussland 605 km, Tschechische Republik 658 km, Deutschland 456 km, Litauen 91 km, Russland (Kaliningrader Oblast) 206 km, Slowakei 444 km, Ukraine 428 km dazu die Ostseeküste 491 km Lage zwischen 14° und 24° östlicher Länge sowie 49° und 55° nördlicher Breite Nationalfeiertage 3. Mai (Jahrestag der ersten polnischen Verfassung von 1791; 11. November (Jahrestag der Unabhängigkeit 1918) Sprache Polnisch, zur westslawischen Sprachenfamilie gehörend Bevölkerung 38,62 Millionen Einwohner, darunter 98,7 % Polen, dazu kommen etwa 300.000 Deutsche, 250.000 Ukrainer, 200.000 Weißrussen sowie 25.000 Litauer. Bevölkerung unter 15 Jahre: 15% , über 65 Jahre: 13,4% Lebenserwartung Männer 71,3 Jahre, Frauen 80,0 Jahre Bevölkerungsdichte 125 Einwohner pro Quadratkilometer (Deutschland: 228 EW/km²) Religionen 95 % Katholiken, der Rest verteilt sich auf 544.860 Orthodoxe, 110.380 Unierte, 100.000 Lutheraner, 5.000 Juden Hauptstadt Warszawa/Warschau, 1.628.500 Einwohner Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de Seite |6 Großstädte Lodz 818.000 Einwohner, Kraków 740.700, Wroclaw 640.600, Poznan 580.800, Gdansk 462.300 Staats- und Regierungsform Unabhängige Republik mit parlamentarischer Demokratie; zwei Kammern, Parlament Sejm mit 460 Abgeordneten und dem Senat mit 100 Abgeordneten; allgemeine geheime Wahlen alle vier Jahre; 5 %-Sperrklausel für Parteien, 8 %-Sperrklausel für Wahlbündnisse Regierung Ministerpräsident Donald Tusk (PO) steht einer Koalitionsregierung aus der liberalkonservativen Bürgerplattform PO und der konservativen Bauernpartei PSL von Waldemar Pawlak (Vizekanzler und Wirtschaftsminister) vor, Außenminister ist Radoslaw Sikorski (PO). Staatsoberhaupt Staatspräsident, der alle fünf Jahre direkt gewählt wird, maximal zwei Amtszeiten. Amtierender Präsident ist seit 2010 Bronislaw Komorowski (PO) Wirtschaft Bruttoinlandsprodukt 2009: 310,6 Milliarden Euro Bruttoinlandsprodukt pro Kopf: 8133 Euro Durchschnittliche Zuwachsrate BIP: durchschnittlisch in den letzten 5 Jahren um 6,5 % , 2011 erwartet 3,4-4,6%. Anteil der Bruttowertschöpfung am BIP in %: Land- und Forstwirtschaft mit Fischerei 4,1 %; Produzierendes Gewerbe 31,9 %; Dienstleistungen 64 %, Brutto-Auslandsverschuldung: 187,8 Milliarden US$ Inflationsrate: 2,5-3,0% 2011 erwartet Erwerbstätigkeit Erwerbstätige: 17,01 Millionen (2007) davon in Landwirtschaft: 16,1% Industrie 29% Dienstleistung 54,9% (2002) Arbeitslosenquote: 11,5% (2010) Durchschnittslohn: 3.256 Zloty (2010) Computer und Kommunikation Internetnutzer je 100 Einw.: 48,99 Internetanschlüsse je 100 Einw.: 12,6 Festnetzanschlüsse je 100 Einw.25,5 Mobilfunkverträge je 100 Einw.115,2 Bildung Öffentliche Bildungsausgaben % des BIP: 4,92% Schüler je Lehrkraft (Primarstufe): 11 Schüler je Lehrkraft (Sekundarstufe): 13 2006Studierende (tertiärer Bildungssektor): 2 146 926 Währung Zloty, 1 Zloty = 100 Groszy; Kurs 2010: 1 Euro = 3,9725 Zl; Tourismus Das polnische Institut für Tourismus hat für 2008 leicht rückläufige Zahlen vorgelegt. Danach kamen in den ersten drei Quartalen nur noch 10,2 Mio. Ausländer, davon 3,8 Mio. Deutsche, nach Polen. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 12 %. In Deutschland liegt Polen inzwischen auf Platz neun der Liste der beliebtesten Urlaubsländer. Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de Seite |7 Polen: Historischer Überblick Zeittafel zur polnischen Geschichte 986 1000 Mieszko I. huldigt Kaiser Otto III. auf dem Quedlinburger Hoftag als Vasall. Kaiser Otto III. macht eine Pilgerfahrt zum Grab des Heiligen Adalbert in Gnesen, Errichtung des Erzbistums Gnesen und damit Beginn einer eigenständigen polnischen Kirche. Ende 1024 Boles³aw I. Chrobry (der Tapfere) lässt sich in Gnesen zum König krönen. 1025 König Boles³aw I. stirbt, es kommt zu Nachfolgestreitigkeiten unter seinen Söhnen. 1138 Einführung der Senioratsverfassung nach dem Tod Boles³aws III. Krzywousty. 1038–1058 Erneuerung des Staates unter Kazimierz I. 1180 Mit der Aufhebung der Senioratsverfassung zerfällt Polen in Teilherzogtümer. 1230 Der 1225 durch Herzog Konrad von Masowien ins Land gerufene Deutsche Ritterorden beginnt seinen Feldzug gegen die heidnischen Pruzzen. 1240/41 Während des Mongoleneinfalls wird Krakau zerstört. 1309 Pommerellen fällt an den Deutschen Orden. 1339 Kazimierz III. verzichtet auf Schlesien. 1364 Gründung der Universität Krakau. 1386 Polnisch-litauische Union durch Heirat des Litauers Wladys³aw Jagie³³o mit der polnischen Thronerbin Jadwiga, Litauen wird christlich. 1410 In der Schlacht bei Grunwa³d (Tannenberg) siegen Polen und Litauer über den Deutschen Ritterorden. 1466 Zweiter Thorner Friede zwischen Polen-Litauen und dem Deutschen Orden. 1506–1572 Polens Goldenes Zeitalter unter Zygmunt I. und Zygmunt II. 1569 In der Union von Lublin gibt Litauen seine Selbstständigkeit auf. 1573 Erste Wahl eines Königs, Polen ist nun Adelsrepublik. 1575–1586 Stefan Batory ist polnischer König. 1621 Der Krieg mit Schweden beginnt. 1648 Kosakenaufstand unter Chmielnicki. 1655–1660 Kriege Polens gegen Schweden und Russland. 1697–1763 Sachsenzeit in Polen August II. (der Starke) und August III. sind Könige von Polen. 1772 Erste Polnische Teilung. 1791 Am 3. Mai wird die polnische Verfassung als erste in Europa verabschiedet. 1793 Zweite Polnische Teilung. 1794 Der Koœciuszko-Aufstand wird niedergeschlagen. 1795 Dritte Polnische Teilung. 1807 Napoleon bildet das Herzogtum Warschau. 1815 Aus dem Herzogtum Warschau wird durch den Wiener Kongress das unter russischer Oberhoheit stehende Königreich Polen, auch Kongresspolen genannt. 1830 November-Aufstand in Kongresspolen. 1846 Aufstand in Galizien. 1848 Aufstand in Posen. 1863–1864 Januar-Aufstand im russischen Teilgebiet Polens. 1914 Der Erste Weltkrieg beginnt. Polnische Legionen unter Pi³sudski kämpfen zunächst auf österreichischer Seite, später auf Seiten der Alliierten. 1916 Die Mittelmächte proklamieren den Vasallenstaat „Königreich Polen“. 1918 Pi³sudski kehrt im November aus der Festung Magdeburg nach Polen zurück und wird allgemein als Staatschef des nun wieder unabhängigen Polen anerkannt. 1919 Der Vertrag von Versailles legt die Westgrenze Polens fest, große Teile des deutschen Reichsgebietes werden abgetrennt, Danzig wird Freie Stadt. 1919/1920 Polnisch-sowjetischer Krieg und Festlegung der Ostgrenze Polens im Frieden von Riga (1921). 1920/1921 Volksabstimmungen in Ostpreußen und Schlesien ergeben Mehrheiten für Deutschland, Oberschlesien wird geteilt. 1926 Nach dem Staatsstreich führt Pi³sudski ein autoritäres Regime. 1934 Nichtangriffspakt Polens mit Deutschland. 1939 Der Hitler-Stalin-Pakt wird am 23.08.1939 unterzeichnet. Am 01.09.1939 überfällt das Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de Seite |8 Deutsche Reich Polen, die Rote Armee marschiert am 17.09.1939 in Ostpolen ein. Während des Aufstandes im Warschauer Ghetto gibt es etwa 60.000 jüdische Opfer. Gründung des kommunistisch kontrollierten „Polnischen Komitees für nationale Befreiung“, das nach seinem Gründungsort Lubliner Komitee genannt wird. Vom 01.08.– 02.10. findet der Warschauer Aufstand statt, bei dem mindestens 150.000 Polen ihr Leben verlieren. 1945 Im Potsdamer Abkommen kommen die Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie unter polnische Verwaltung. 1950 Im Görlitzer Abkommen erkennt die DDR die Oder-Neiße-Linie an. 1956 Posener Aufstand und Wiedereinsetzung Gomu³kas. 1970 Warschauer Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Polen am 07.12. unterzeichnet, Kniefall Willy Brandts. Aufstände wegen Lebensmittelpreiserhöhung im Dezember, in deren Folge Gomu³ka durch Gierek ersetzt wird. 1978 Karol Wojtyla wird zum Papst Johannes Paul II. gewählt. 1980 Im August Beginn der Arbeiterunruhen in Polen und Danziger Abkommen. 1981 Der neue Premier Jaruzelski verhängt am 13. Dezember den Kriegszustand über Polen. 1983 Am 22.07. endet der Kriegszustand. 1989 Gespräche am Runden Tisch zwischen Partei und Opposition; am 05.04. erfolgt die Wiederzulassung der „Solidarnoœæ“, teilweise Demokratisierung der politischen Institutionen; am 4. und 18.6. finden Wahlen zum Sejm und dem neu geschaffenen Senat statt; Tadeusz Mazowiecki wird am 19.7. zum Ministerpräsident ernannt. Der Sejm beschließt am 27.12. das Balcerowicz-Programm zur Umsetzung der Wirtschaftsreform und verabschiedet am 29.12. ein Gesetz zur Verfassungsänderung. 1990 Am 14.11. wird der deutsch-polnische Grenzvertrag in Warschau unterzeichnet. Lech Wa³êsa wird zum Präsidenten gewählt. 1991 Der deutsch-polnische „Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit“ wird am 17.06. in Bonn unterzeichnet. Die ersten vollständig demokratischen Wahlen zu Sejm und Senat finden am 17.10. statt. 1992 Am 07.12. tritt die „Kleine Verfassung“ in Kraft. 1995 Aleksander Kwaœniewski wird zum Präsidenten gewählt. Die Parlamentswahlen vom 21.09. führen zu einer neuen Regierung von Wahlbündnis Solidarnoœæ (AWS) und Freiheitsunion (UW). Die neue Verfassung tritt am 17.10. in Kraft. März 1998 Beginn offizieller Beitrittsverhandlungen mit der EU. 1999 Polen wird am 12.03. in die NATO aufgenommen. 2000 Am 08.10.2000 wird Präsident Kwaœniewski für weitere 5 Jahre gewählt. 2001 Bei den Parlamentswahlen vom 23. September 2001 siegt die Linke. Fortan regiert eine Koalition zwischen der sozialdemokratischen SLD und der Bauernpartei PSL unter Ministerpräsident Leszek Miller. 2003 Im Februar zerbricht die SLD-PSL-Koalition, Leszek Miller führt nun eine Minderheitsregierung der SLD an. Im März nimmt Polen an der Seite der USA am IrakKrieg teil. Der Medien-Korruptionsskandal „Rywingate“ erschüttert das Land. Das JuniReferendum ergibt ein klares „Ja“ der Polen für den EU-Beitritt. Im Dezember lässt Polen zusammen mit Spanien den EU-Gipfel platzen, die EU-Verfassung wird nicht verabschiedet. März 2004 Die regierende SLD spaltet sich, Leszek Miller tritt vom Parteivorsitz zurück und kündet seinen Rücktritt als Ministerpräsident für den 2. Mai 2004 an. 1. 5. 2004 Beitritt Polens zur EU 2004 Nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Leszek Miller am 2.Mai tritt Marek Belka seine Nachfolge an. Die Minderheitsregierung unter Belka übersteht vier Misstrauensvoten. 13. 6. 2004 Bei der Europawahl hat Polen mit 20,87 % die zweitniedrigste Wahlbeteiligung aller EULänder, Wahlsieger mit knapp 24 % ist die oppositionelle „Bürger Plattform“ (PO) 2005 Parlaments- und Präsidentenwahlen. Großer Wahlsieger ist die Partei Recht und Gerechtigkeit PiS. Ministerpräsident wird Kazimierz Marcinkiewicz, Staatspräsident Lech Kaczynski (PiS) 2006 Jaroslaw Kaczynski, Vorsitzender der PiS wird Ministerpräsident einer Koalition aus OiS, und den ultrarechten Parteien Liga polnischer Familien LPR und Selbstverteidigung Samoobrona 2007 Nach dem Auseinanderbrechen der Koalition kommt es im Oktober zu vorgezogenen Parlamentswahlen. Sieger ist die Bürgerplattform PO. Seitdem regiert eine Koalition aus PO und der gemäßigten Bauernpartei PSL unter Ministerpräsident Donald Tusk PO. 1943 1944 Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de Seite |9 2010 Die Wehrpflicht ist abgeschafft, Polen hat nun eine Berufsarmee. Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 10 Verwaltungsstruktur und politisches System Polens Staatsaufbau und Verwaltung Polen ist eine parlamentarische Demokratie mit einem Mehrparteiensystem. Das Parlament besteht aus zwei Kammern: dem Sejm mit 460 Abgeordneten und dem Senat mit 100 Abgeordneten. Die Abgeordneten werden in allgemeinen, geheimen und gleichen Wahlen für vier Jahre gewählt, dabei gilt das Verhältniswahlrecht. Staatsoberhaupt ist der für fünf Jahre gewählte Präsident, der einmal wieder gewählt werden kann. Der Ministerpräsident steht der Regierung vor, wird vom Präsidenten ernannt und vom Sejm bestätigt. Nach der Verwaltungsreform von 1999 besteht Polen aus: 16 Woiwodschaften -- Województwo (Länder, Provinzen) 315 Landkreisen -- Powiat 2489 Samtgemeinden -- Gmina Auf allen drei regionalen Selbstverwaltungs-Ebenen gibt es vom Volk direkt gewählte Vertretungen. Auf Woiwodschaftsebene ist der Woiwode als Vertreter der polnischen Regierung verantwortlich für die Durchsetzung der Politik des Staates. Er wird vom Ministerrat in Warschau eingesetzt und überwacht die Tätigkeit der territorialen Selbstverwaltungsorgane. Die Woiwodschaften haben keine Ministerpräsidenten wie die deutschen Bundesländer. Dem Woiwodschaftsparlament (Sejmik) steht der Woiwodschaftsmarschall (Marszałek Województwa) vor. Er wird vom Sejmik gewählt und bildet mit seinem Stellvertreter und drei weiteren gewählten Abgeordneten den Woiwodschaftsrat, der die Beschlüsse des Sejmik umsetzt. Dem Marschall untersteht das Marschallamt (Urząd Marszałkowski). Dem Landkreis (Powiat) steht der Kreisvorstand (Zarząd Powiatu) vor, an dessen Spitze der Starosta steht. Der Gemeindevorstand (Zarząd Gminy) wird unter den Gemeinderäten gewählt und besteht aus drei bis sieben Mitgliedern, unter denen auch der Bürgermeister ist. Foto: Odder, Wikipedia Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 11 Foto: Odder, Wikipedia Die wichtigsten Parteien Polens und ihre Ausrichtungen - PSL (Polskie Stronnictwo Ludowe) «Polnische Volkspartei« - ehemalige Blockpartei, heute dem konservartiven Spektrum zuzurechnen vertritt die Partei die Interessen der polnischen Landwirte. Unter ihrem Vorsitzenden Waldemar Pawlak Koalitionspartner der PO. - SLD (Sojusz Lewicy Demokratycznej) »Bund der demokratischen Linken« - aus der PZPR hervorgegangene heute sozialdemokratische Partei - PO (Platforma Obywatelska) »Bürgerplattform« – liberal konservative Partei des regierenden Ministerpräsidenten Donald Tusk - PiS (Prawo i Sprawiedliwość) – »Recht und Gerechtigkeit« - konservativ-nationale Partei mit Wurzeln in der Solidarność, stark nationalkonservative und populistische Ansätze, Vorsitzender Jaroslaw Kaczynski - LPR (Liga Polskich Rodżin) – »Liga Polnischer Familien« - nationalistisch-katholische Partei - Samoobronna »Selbstverteidigung« – radikal-populistische Bauernpartei - SdPl (Socialdemokracja Polska) »Polnische Sozialdemokratie« - 2004 als Abspaltung von der SLD gegründete sozialdemokratische Partei. Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 12 Diplomatische Vertretungen für Deutschland, Österreich und die Schweiz ÖSTERREICH Österreichische Botschaft Warschau ul. Gagarina 34, 00-748 Warszawa Telefon: +48/22) 841 00 81-84 Telefax: (+48/22) 841 00 85 E-Mail: warschau-ob(at)bmeia.gv.at Internet: www.aussenministerium.at/warschau Internet: http://www.bmeia.gv.at/botschaft/warschau.html Botschafter Mag. Dr. Herbert Krauss Generalkonsulat der Republik Österreich in Kraków ul. Napoleona Cybulskiego 9, 31-117 Kraków Telefon: (12) 424 99 40 Fax: (12) 421 67 64 E-mail: [email protected] Internet: www.aussenministerium.at/krakaugk Generalkonsul Christoph Ceska Konsulat der Republik Österreich in Łódź ul. Klaretyńska 9, 91-117 Łódź Telefon/Fax: (42) 652 72 12 E-mail: [email protected] Honorarkonsul Szczepan Miłosz Konsulat der Republik Österreich in Katowice Ul. Modelarska 12, 40-142 Katowice Telefon : (32) 358 37 00 Fax: (32) 353 01 94 E-mail: [email protected] Honorarkonsul Tomasz Żurawski Konsulat der Republik Österreich in Poznań ul. Aleksandra Fredry 1/18, 61-701 Poznań Telefon: (61) 855 19 91 app. 119, 855 19 91 app. 126 E-mail: [email protected] Internet: www.konsulataustrii.pl Honorarkonsulin. Izabela Ewa Kwiatkowska Consulate Konsulat der Republik Österreich in Wrocław ul. Buska 9/5, 53-326 Wrocław Telefon: (71) 361 76 60 Fax: (71) 361 75 61 E-mail: [email protected] Honorarkonsul Maciej Formanowicz DEUTSCHLAND Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Warszawa ul. Jazdów 12, 00-467 Warszawa Rechts- und Konsularreferat/ Visastelle Telefon: +48 (0) 22 - 58 41 700 Fax: +48 (0) 22 - 58 41 979 http://www.warschau.diplo.de/Vertretung/warschau/de/Startseite.html Emailformular auf der Internetseite Botschafter Rüdiger Freiherr von Fritsch Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 13 Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Kraków ul. Stolarska 7, 31-043 Kraków Telefon: (12) 424 30 00; 424 30 39 (Konsular-und Passangelegenheiten) Fax: (12) 424 30 10 E-mail: [email protected] Internet: www.krakau.diplo.de Generalkonsul Heinz Josef Peters Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Gdańsk Al. Zwycięstwa 23, 80-219 Gdańsk Telefon: (58) 340 65 00, -10, -20, -30 Fax: (58) 340 65 60, 340 65 18 (Passangelegenheiten) (58) 340 65 38 E-mail: [email protected] Web Site: www.danzig.diplo.de Generalkonsul Joachim Bleicker Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Wrocław ul. Podwale 76, 50-449 Wrocław Telefon: (71) 377 27 00 Fax: (71) 342 41 14 E-mail: [email protected] Internetwww.breslau.diplo.de Visa-Abteilung: ul. Dworcowa 16, 50-456 Wrocław Telefoe: (71) 335 21 00 Fax: (71) 372 46 16 Generalkonsul Bernhard Brasack Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Opole ul. Strzelców Bytomskich 11, 45-084 Opole Telefon: (77) 423 27 20 Passangelegenheiten: (77) 423 27 25 Fax: (77) 453 19 63 E-mail: [email protected] Web Site: www.oppeln.diplo.de Konsul Peter Fritz Eck Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Bydgoszcz ul. Śniadeckich 49/1, 85-011 Bydgoszcz Telefon: (52) 349 30 59 Fax: (52) 321 20 79 E-mail: [email protected], [email protected] Honorarkonsul Jarosław Kuropatwiński Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Gliwice ul. Zygmunta Starego 13, 44-100 Gliwice Telefon: (32) 230 69 20, (32) 231 05 04 Fax: (32) 230 69 20 E-mail: [email protected], [email protected] Honorarkonsul Zbigniew Andrzej Jezierski Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Kielce ul. Zakładowa 1, 25-672 Kielce Telefon: (41) 365 13 26 Fax: (41) 345 62 61 E-mail: [email protected], [email protected] Honorarkonsul Andrzej Waldemar Mochoń Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Lublin Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 14 ul. Rynek 7, 20-111 Lublin Telefon: (81) 743 65 43 Fax: (81) 743 73 26 E-mail: [email protected] Honorarkonsul Andrzej Kidyba Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Łódź ul. Piotrkowska 111, 90-425 Łódź Telefon: (42) 633 71 00 Fax: (42) 632 73 36 E-mail: [email protected] Honorarkonsulin Ewa Magdalena Goczek Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Olsztyn ul. Warmińska 14/20, 10-545 Olsztyn Telefon: (89) 527 70 90, (89) 535 50 55 Fax: (89) 527 70 90 E-mail: [email protected]; [email protected] Honorarkonsul Wojciech Wrzecionkowski Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Poznań ul. Ratajczaka 44, 61-816 Poznań Telefon: (61) 851 60 97 Fax: (61) 852 78 17 Honorarkonsul Marian Andrzej Kareński-Tschurl Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Rzeszów ul. Podwisłocze 22a, 35-309 Rzeszów Telefon: (17) 850 37 06 Fax: (17) 850 37 11 E-mail: [email protected] Honorarkonsul Adam Tadeusz Gajdek Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Szczecin Pl. Hołdu Pruskiego 9, 70-550 Szczecin Telephone (91) 485 06 57 Fax: (91) 485 06 60 E-mail: [email protected] Honorarkonsul Bartłomiej Julian Sochański SCHWEIZ Schweizerische Botschaft Aleje Ujazdowskie 27, 00-540 Warszawa Telefon: 0048 22 628 04 81 / 82 Fax: 0048 22 621 05 48 E-Mail [email protected] Internet http://www.eda.admin.ch/warsaw Konsularbezirk: Polen und Belarus/Weißrussland Botschafter Bénédict de Cerjat, Botschafter Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 15 Reisepraktisches für die Polen-Reise Einreise Zur Einreise nach Polen brauchen Bürger der EU seit dem 1.5.2004 – dem Tag des Beitritts Polens zur EU – keinen Reisepass mehr an der polnischen Grenze. Nun genügt auch hier der Personalausweis. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren benötigen einen Kinderausweis mit Lichtbild oder einen Eintrag im Pass der Eltern. Für Nicht-EU-Bürger ändert sich nichts. Hier gelten die gelten die bisherigen Regelungen. Personenkontrollen finden aber nach wie vor statt. Seit Polen auch zum Schengen-Raum (Europąischer Binnenmarkt) gehört, finden an den Grenzübergängen keine Personenkontrollen mehr statt. Reise- und Sicherheitsinformationen des Auswärtigen Amts über Polen finden Sie hier: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/PolenSicherheit.html?nn=332636 Zoll Mit dem EU-Beitritt Polens am 1.5.2004 hat sich in den Zollvorschriften einiges geändert, auch entfielen die Zollkontrollen an den Grenzen, es gelten für die Ein- und Ausfuhr von Waren die EUBestimmungen. Für Waren des privaten Gebrauchs gibt es für die Einfuhr aus EU-Staaten sowohl nach Deutschland, als auch nach Polen Richtmengen, die einzuhalten sind. Abgabenfreie Einfuhr in die Bundesrepublik Deutschland bzw. nach Polen seit dem 1. Januar 2009: Tabakwaren 800 Zigaretten oder 400 Zigarillos oder 200 Zigarren oder 1.000 Gramm Rauchtabak Alkohol 10 Liter Spirituosen und 20 Liter Zwischenerzeugnisse (z. B. Likörwein, Wermutwein) und 90 Liter Wein (davon maximal 60 Liter Schaumwein) und 110 Liter Bier Die Abgabenfreiheit bezieht sich aber ausschließlich auf Tabakwaren und Alkohol mit polnischen Steuerbanderolen bzw. mit Steuerzeichen anderer Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Kaffee 10 Kilogramm Röstkaffee oder löslicher Kaffee Kraftstoff Tankinhalt plus 20 Liter im Kanister Ausländisches und polnisches Geld darf bis zu 10 000 Euro ohne Deklaration ein- und ausgeführt werden. Vorsicht beim Erwerb von Antiquitäten in Polen: Für die legale Ausfuhr aller Gegenstände, die vor dem 9.5.1945 hergestellt wurden, brauchen Sie die Genehmigung des zuständigen WojewodschaftDenkmalskonservators (wojewódzki konserwator zabytków). Angaben ohne Gewähr. Weitere Informationen: http://www.zoll.de Geld Die polnische Währung heißt Zloty, gesprochen etwa „Swoti“. 1 Zloty (zl) ist unterteilt in 100 Groszy. Polnische Banknoten gibt es im Wert von 200, 100, 50, 20 und 10 z³. Münzen kursieren in den Nennbeträgen 5, 2 und 1 Zloty sowie 50, 20, 10, 5, 2 und 1 Groszy. Geldumtausch Geld tauschen können Sie in Polen in jeder der inzwischen zahlreichen Banken oder bei den Wechselstuben „Kantor“. Tauschen Sie keinesfalls auf der Straße privat Geld um, es handelt sich bei solchen Angeboten generell um Betrugsversuche. Sie können Ihr Geld auch gleich in Z³oty vom Bankautomat "Bankomat" holen. Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 16 Kreditkarten Die Akzeptanz der gängigen Kreditkarten Visa, Master/Eurocard und American Express – letztere jedoch mit Einschränkungen – wächst in Polen täglich. In den großen Supermärkten, in Hotels, aber auch schon in vielen Läden und Restaurants sowie den meisten Tankstellen können Sie mit Plastikgeld bezahlen. Notrufnummern In Polen gibt es landesweit gleiche Notrufnummern. Es bedeuten: 112 oder 981 - Pannendienst 112 oder 998 - Feuerwehr 112 oder 997 - Polizei 112 oder 999 - Krankenwagen Notrufnummer vom 1. Mai bis zum 30. September zwischen 8 und 22 Uhr für deutschsprachige Touristen: Festnetzanschluss: 0800-200 300. Vom Handy aus: 0048-22-601 55 55. Hier wird bei Unfällen, Diebstählen oder Problemen mit der Polizei geholfen. Polen kommt einer Forderung der EU nach und führt ab sofort die zentrale Notrufnummer 112 ein. Parken Sicher steht Ihr Auto auf einem bewachten Parkplatz, der mit einem normalen Parkplatzschild gekennzeichnet ist (weißes P auf blauem Grund). Auf diesem Schild darf die zusätzliche Aufschrift „parking strzezony“ nicht fehlen. Außerdem sollte das Gelände eingezäunt sein, und der Wärter muss Ihnen eine Marke oder einen Coupon aushändigen, dann können Sie beruhigt auf Entdeckungstour gehen. Scheuen Sie die vergleichsweise geringen Kosten (2–4 Zloty pro Stunde) vor allem in den großen Städten und an den Touristenzentren nicht. Parkgebühren Rechnen Sie mit Parkgebühren von mindestens 2 Zloty pro Stunde, an besonders begehrten Plätzen auch mehr, an der Ostseeküste bis 3 Zloty, in Danzig bis 4 Zloty. Wohlgemerkt: hier handelt es sich um „parking platny“, also nur um einen Zone mit kostenpflichtigen Parkplätzen, wie sie in fast allen Ortskernen zu finden ist. Das bedeutet nicht, dass dieser Parkplatz bewacht wird! Benzin Polen verfügt über ein gut ausgebautes Tankstellennetz, und das Benzin ist immer noch billiger als in Deutschland. Mittlerweile bekommen Sie längst an jeder Tankstelle auch bleifreies Benzin. Um die Benzinsorten zu unterscheiden, müssen Sie sich keine komplizierten Vokabeln einprägen. Bleifreies Benzin erkennen Sie an dem durchgestrichenen „Pb“, die dabeistehende Zahl gibt die Oktanzahl an. Diesel ist mit weißem „ON“ auf schwarzem Feld gekennzeichnet. Die meisten Tankstellen haben zur Sommerzeit zwischen 6 und 22 Uhr geöffnet und sonntags von 7 bis 17 Uhr. Moderne Großtankstellen sind fast immer rund um die Uhr geöffnet. Aktuelle Benzinpreise finden Sie hier: www.paliwa.pl. Unfall Sollten Sie an einem Verkehrsunfall beteiligt sein, sind Sie als Kraftfahrer zunächst verpflichtet, den Unfallort zu sichern. Grundsätzlich muss bei jedem Unfall die Polizei gerufen werden, die Sie mit dem landesweiten Notruf 997 erreichen. Versuchen Sie besser nicht, eine lokale Polizeinummer zu wählen, immer noch spricht dort oft niemand Englisch oder Deutsch, sodass Sie Ihre Anliegen nicht deutlich machen können. Wenn möglich, bitten Sie Ihren polnischen Unfallgegner, dies zu tun, und zeigen Sie ihm folgenden Satz: Ich spreche leider kein Polnisch, bitte helfen Sie mir? Bitte rufen Sie die Polizei. Niestety nie mówię po polsku, proszę o pomóc. Prosę wezwać policję. Strom In Polen wird 220 V Wechselstrom verwendet, deutsche Flachstecker passen immer, Rundstecker soweit sie zwei runde Aussparungen haben. Telefonieren Wenn Sie nach Polen telefonieren wollen, wählen Sie zuerst die Ländervorwahl 0048 für Polen, dann Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 17 die Ortsvorwahl unter Weglassung der 0 und dann die gewünschte Rufnummer, das sähe dann, wenn Sie nach Olsztyn (Ortsvorwahl 089) telefonieren wollen, also so aus: 0048 89 – Teilnehmernummer. Innerhalb von Polen wählen Sie die gewünschte Nummer in Olsztyn genau wie bei uns mit der Vorwahl inklusive der 0 an: 089-Teilnehmernummer. Wenn Sie von Polen nach Deutschland telefonieren wollen, wählen Sie die Ländervorwahl 0049 für Deutschland, dann die Ortsvorwahl ohne 0, dann die Teilnehmernummer. Wollen Sie nach Hamburg (040) anrufen, wählen Sie also 004940-Teilnehmernummer. Telefonieren mit dem Handy ist wegen guter Netzabdeckung durchweg möglich, aber mit polnische Roamingpartner ist IDEA. Fast alle in Deutschland tätigen Provider bieten Telefonieren mit polnischen Partnern (meist GSM) im Roamingverfahren an, entweder im „direct call“, bei dem man direkt die gewünschte Nummer wählen kann, oder im „call back“, d.h. man wählt einen Code, dann die gewünschte Nummer und wartet dann auf den Rückruf, der die Verbindung herstellt. Derzeit arbeiten die meisten Anbieter mit letzterem Verfahren, da es für sie lukrativer ist. So ist nämlich jeder Anruf, egal ob Sie Oma von Ihrer glücklichen Ankunft verständigen, Ihre Mobilbox abfragen oder eine Billiger als vom Hotelzimmer aus ist Telefonieren mit einer Telefonkarte, die Sie in den Kiosken der Gruppe „Ruch“ oder in jedem Postamt erhalten. Die Karten gibt es zu 15, 30 oder 60 Einheiten. Aktuelle Informationen über das Telefonieren in Polen finden Sie in Internet bei http://www.teltarif.de/roaming/polen/. Auch über Internetzugangsmöglichkeiten wird dort ausführlich und immer aktuell informiert. Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 18 Autofahren in Polen Geschwindigkeitsbegrenzungen in Polen: Quelle: Sebastian Maćkiewicz Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 19 Autobahnen und Schnellstraßen in Polen Beschreibung: Polnische Autobahnen und Schnellstraßen Quelle: DocelowyUkladDrog.svg: Sliwers Auto fahren Vor Fahrtantritt sollten Sie sich bei Ihrem Versicherer eine Grüne Versicherungskarte (kostenlos) besorge Karte seit dem EU-Beitritt nicht mehr zwingend vorgeschrieben, aber sie dabei zu haben erleichtert im Fall eines Falles so manches. Generell gilt: das Europakennzeichen am Fahrzeug als Bestätigung für das Bestehen einer Haftpflichtversicherung. Und denken Sie bitte daran: in Polen müssen Sie vom 1. Alkoholgrenze liegt dort bei 0,2 Promille. Lassen Sie sich nicht von der polnischen Fahrweise an Fußgängerüberwegen anstecken, an denen vielfach nicht gehalten wird. Auch in Polen müssen Sie Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 20 Der Zustand polnischer Straßen ist weit besser als ihr Ruf, mit Schlaglöchern müssen Sie nur auf kleinen Nebenstraßen und in Orten rechnen. Der Verkehr hat sich in den letzten Jahren verzehnfacht, entsprechend voll sind die Straßen um die Ballungsräume herum, besonders aber die Expressstraßen zwischen den Großstädten. Fahren Sie defensiv, polnische Autofahrer sind mit sehr viel Gottvertrauen unterwegs, auf den vollen, mit rotem S plus Straßennummer markierten Schnellstraßen oder den mit grünen Tafeln bezeichneten Europastraßen, beispielsweise zwischen Danzig und Warschau, ist die Unfallhäufigkeit hoch. Wenn Sie können, meiden Sie diese Straßen. Die nur mit einer roten Nummer markierten Nationalstraßen oder die gelb nummerierten Regionalstraßen haben ebenfalls ordentliche Fahrbahndecken und sind oft menschenleer. Bei einem Unfall – auch wenn es nur ein Blechschaden war – sollten Sie immer die Polizei rufen landesweit unter den Telefonnummern unter 997 oder 117. Bitte beachten Sie: Bei Unfällen mit Personenschaden dürfen die Fahrzeuge bis zur Ankunft nicht bewegt werden. Autopannen Der Pannendienst des polnischen Automobilverbandes PZM ist landesweit unter der Telefonnummer 981 zu erreichen. Die internationale Pannenhilfe des PZM können Sie unter 022-825 97 34 erreichen. Diese Pannenhilfe ist gebührenpflichtig, Schutzbriefinhaber des ADAC und ÖAMTC können mit den Kreditbriefen bezahlen. Vom ADAC und ÖAMTC gibt es einen deutschsprachigen Notrufdienst, der 24 Stunden unter der Nummer 0103322-6222060 zu erreichen ist. Den ACE-Euro-Notruf erreichen Sie unter: 0049 – 1802 34 35 36. Werkstätten für ein defektes Auto zu finden ist in Polen kein Problem mehr, ein Blick in das Verzeichnis des Autoherstellers, das in jedem Handschuhfach liegt, überzeugt davon. In größeren Städten wie Szczecin oder Olsztyn und S³upsk finden sich selbst Werkstätten ausgefallener KfzMarken. Kleinere Reparaturen werden auch an den zahlreichen modern ausgestatteten und zu Servicecentern ausgebauten Tankstellen erledigt. Wo der Mechaniker nicht weiter weiß, wird man Ihnen zur nächsten Kfz-Werkstatt weiterhelfen, sei es zu einer Vertragswerkstatt Ihrer Automarke oder einer der vielen freien Werkstätten. In jedem Fall bleibt eine Hoffnung: Die Polen sind überaus begabte Improvisationskünstler. Benzin Polen verfügt über ein gut ausgebautes Tankstellennetz, und das Benzin ist immer noch billiger als in Deutschland. Mittlerweile bekommen Sie längst an jeder Tankstelle auch bleifreies Benzin. Um die Benzinsorten zu unterscheiden, müssen Sie sich keine komplizierten Vokabeln einprägen. Bleifreies Benzin erkennen Sie an dem durchgestrichenen „Pb“, die dabeistehende Zahl gibt die Oktanzahl an. Diesel ist mit weißem „ON“ auf schwarzem Feld gekennzeichnet. Die meisten Tankstellen haben zur Sommerzeit zwischen 6 und 22 Uhr geöffnet und sonntags von 7 bis 17 Uhr. Moderne Großtankstellen sind fast immer rund um die Uhr geöffnet. Aktuelle Benzinpreise finden Sie hier: www.paliwa.pl. Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 21 Mini-Guide Krakau - Krakaus Schönheiten entdecken Der Mini-Guide Krakau von www.das-polen-magazin.de bringt alles, was man zur ersten Orientierung bei einer Reise nach Krakau braucht. Krakau, die 750 000-Einwohnermetropole im Süden Polens ist das geistig-kulturelle Zentrum des Landes und zieht Künstler wie ein Magnet an. Die alte Königsstadt war Polens erste Hauptstadt und gilt als eine der schönsten Städte des östlichen Europa, so schön, dass die UNESCO die Krakauer Altstadt 1978 auf die Liste des Weltkulturerbes setzte. Die Polen lieben ihr Krakau, denn die Schönheit der Stadt ist gewachsen, nicht rekonstruiert, weil Krakau im Krieg unzerstört blieb. Die lange Zugehörigkeit zur österreichisch-ungarischen Monarchie hinterließ nicht nur einige Kaffeehäuser sondern auch ihren besonderen Charme, Krakau hat etwas Heiteres, Südliches, und der Rynek Glowny erinnert nicht nur vom Baustil her an Italien, das Flair einer italienischer Piazza ist unverkennbar. Nicht umsonst wird Krakau das Florenz des Nordens genannt. Anreise und Ankunft Krakau ist ein gut erreichbarer Verkehrsknotenpunkt im Süden Polens. Flugzeug: gute Verbindungen gibt es von Dresden und Frankfurt direkt, von Berlin, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, München, Hannover und Hamburg über Warschau. Angeflogen wird Krakau unter anderen von der polnischen Fluglienie LOT www.lot.com. Der Flughafen Jan Pawel II. in Krakow-Balice liegt 14 km westlich von Krakau und ist mit dem Bus in gut 30 Minuten zu erreichen, mit dem Taxi oder Mietwagen geht es in zwanzig Minuten. Auch die Billigflieger haben Krakau und Katowice im Programm. Germanwings fliegt von Stuttgart, München, Köln/Bonn, Berlin/Schönefeld, Hamburg und Leipzig ins nahe Kattowitz sowie von Stuttgart und Köln/Bonn nach Krakau, EasyJet fliegt von Dortmund nach Krakau, Wizzair nach Kattowitz von Frankfurt/Hahn, Köln/Bonn und Dortmund. Bahn: mit dem Zug erreicht man Krakau am bequemsten über Berlin oder Leipzig in acht bzw. elf Stunden, aus Süddeutschland auch über Prag. Fahrpläne und Auskunft bei der Deutschen Bahn AG www.bahn.de und der polnischen Staatsbahn PKP www.pkp.pl. Auto/Bus: die Straßenverbindungen nach Krakau sind gut ausgebaut, aber stark befahren, die deutsch-polnischen Grenzübergänge rund um die Uhr geöffnet. Eine immer noch besonders günstige Reisemöglichkeit sind Linienbusse der Eurolines www.eurolines.com.pl von verschiedenen deutschen Städten über Wroclaw/Breslau nach Krakow/Krakau. In Krakau: Krakaus Reize entdeckt man am besten zu Fuß. Doch es gibt auch ein gut entwickeltes Netz an Straßenbahnen und Bussen. Tickets gibt es an Automaten und an den Kiosken. Krakauer Touristenkarte Mit der Krakauer Touristenkarte ist die Besichtigung Krakaus einfach und preiswert. Die Karte ermöglicht eine kostenlose Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel in Krakau (gilt auch für die städtische Buslinie 192 zum Flughafen nach Balice), sowie eine kostenlose Besichtigung von 30 Museen. Dazu erhält man bei Vorlage Rabatte in ausgewählten Restaurants und Geschäften sowie bei Stadttouren. Die Krakauer Touristenkarte kostet für 2 Tage 45 PLN und für 3 Tage 65 PLN Unterkunft Amadeus Hotel ul. Mikolajska 20, PL-31-027 Kraków Eines der schönsten Hotels in Krakau, im Grüngürtel an der Altstadt in einem alten Haus gelegen. http://www.hotel-amadeus.pl/ Hotel Saski Sławkowska 3 , PL-31-014 Krakau In einem Haus aus 16. Jahrhundert nicht weit vom Rynek Glowny gelegenes 3-Sterne-Hotel. http://www.hotelsaski.com/ Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 22 Hostel "Secret Garden" ul. Skawińska 7 , PL-31-066 Kraków In Kazimierz gelegenes supergünstiges Hostel mit gehobenem Jugendherbergsstandard, auch für Familien und Gruppen geeignet. http://www.thesecretgarden.pl/ Essen und Trinken Alef ul. Szeroka 18 Das jüdische Restaurant in Kazimierz mit Klezmer-Musik http://www.alef.pl Jama Michalika ul. Florianska 45 traditionsreiches Künstlercafe mit guter polnischer Küche, regelmäßig finden hier Kabarettaufführungen statt. http://www.jamamichalika.pl/ Hawelka Rynek Glowny 34 Feinste polnische Küche in einem traditionsreichen Haus. http://www.hawelka.pl Wierzynek Rynek Glówny 15 Eines der besten Restaurants Polens, in dem sogar schon gekrönte Häupter speisten. http://www.wierzynek.pl Sehenswürdigkeiten Rynek Glowny Piazza-Feeling in Polen auf dem 200 mal 200 Meter großen Marktplatz, der deutlich an Venedig erinnert, viele Cafes und Kneipen in den alten Patrizierhäusern und Adelspalästen laden zum Verweilen. Hier sind viele Sehenswürdigkeiten konzentriert. Die Tuchhallen sind ein prächtiger Renaissancebau, dessen Anfänge im 13. Jahrhundert liegen, in ihrem Inneren ist Laden an Laden gereiht. In der Marienkirche an der Ostseite des Platzes sollte man den Veit-Stoss-Altar keinesfalls versäumen. Wawel Südlich der Altstadt liegt der mächtige Burgberg Wawel www.wawel.krakow.pl mit dem Königsschloss, in dem bis 1596 Polens Könige residierten. In der Krypta der Wawel-Kathedrale fanden neben vielen polnischen Könige auch weitere berühmte Polen ihre letzte Ruhe. Sehenswert dort ist auch der Anfang des 16. Jahrhunderts nach italienischem Vorbild entstandene Arkadenhof. Collegium Maius Das gotische Collegium Maius an der ul. sw. Anny mit seinem wunderschönen Arkadenhof beherbergt das Universitätsmuseum und ist das älteste noch erhaltene Gebäude der bereits 1364 als eine der ersten europäischen Universitäten gegründeten Jagiellonenuniversität Auschwitz ul. Wiezniow Oswiecimia 20, 32-620 Oswiecim http://www.auschwitz.org.pl/html/de/start/index.phpMit Auschwitz hat das Grauen einen Namen bekommen, Auschwitz ist das Synonym für den Holocaust, mit millionenfachem, industrialisiertem Völkermord. Auschwitz ist ein Ort, für den es eigentlich kaum Worte gibt. Krakau ist von Auschwitz nur eine Autostunde entfernt. Das Museum des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau ist im Sommer von 8 bis 19 Uhr und im Winter von 8 bis 15 Uhr geöffnet. Geheimtipp: Kazimierz Klezmer-Klänge aus schummrigen Eckkneipen, Kunstgalerien und Antiquitätenlädchen, die zum Bummeln einladen, Synagogen, kleine Cafes und Restaurants, aus denen es nach Bejgl und Gefillte Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 23 Fish duftet. In Krakaus 500 Jahre altem jüdischem Viertel Kazimierz, in dem Steven Spielberg an den Originalschauplätzen „Schindlers Liste“ drehte, ist noch ein Hauch von der untergegangenen Welt des jüdischen Schtetls finden. Wichtige Adressen und Telefonnummern Touristeninformation Informacja Turystyczna Rynek Glowny 1-3, 31-042 Krakow Rathausturm Tel.: +48 12 433 73 10 Mo. - So. 9.00-19.00 www.infokrakow.pl Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 24 Mini-Guide Warschau – Polens Hauptstadt entdecken Warschaus Schönheiten entdecken Sie mit dem kleinen Führer von www.das-polen-magazin.de Unser Mini-Guide bringt alles, was man zur ersten Orientierung bei einer Reise nach Warschau braucht. Auferstanden aus Ruinen ist Polens Hauptstadt Warschau nach einem gigantischen WiederaufbauKraftakt, die deutschen Besatzer hatten 1945 keinen Stein mehr auf dem anderen gelassen. Eine Welle der Spendenbereitschaft machte eine detailgetreue Rekonstruktion nach Canalettos Gemälden aus dem 18. Jahrhundert möglich, die so gut gelang, dass die UNESCO die gesamte Warschauer Altstadt in die Liste des Weltkulturerbes aufnahm. Heute ist Warschau mit seinen 1,8 Millionen Einwohnern eine junge Stadt im Umbruch, die sich täglich neu definiert, voller Dynamik und rasanter Veränderung. Längst wird die Silhouette Warschaus nicht mehr nur vom Kulturpalast im stalinistischen Zuckerbäckerstil dominiert. Er hat Konkurrenz von modernen Hotel- und Bürotürmen erhalten, in deren Glasflächen sich die Stadt spiegelt und täglich kommen neue Bauten dazu. So bleibt Warschau immer spannend, wer es vor drei Jahren besucht hat, wird es heute kaum wieder erkennen. Anreise und Ankunft Warschau ist ein gut erreichbarer Verkehrsknotenpunkt. Flugzeug: gute Verbindungen gibt es von Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, Köln, Stuttgart und Hamburg in eineinhalb bis zweieinhalb Flugstunden. Angeflogen wird Warschau unter anderen von der polnischen Fluglienie LOT www.lot.com und der Lufthansa. Der Flughafen liegt 10 km südwestlich von Warschau und ist mit der Buslinie 175 in 30 Minuten zu erreichen, mit dem Taxi oder Mietwagen geht es nur unwesentlich schneller. Auch die Billigflieger haben Warschu im Programm. Wizzair fliegt von Dortmund nach WarszawaEtiuda, Germanwings von Stuttgart, Berlin/Schönefeld und Hamburg. Bahn: mit dem Zug erreicht man Warschau am besten mit dem täglich dreimal verkehrenden BerlinWarszawa-Express, einem Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Bahn AG und der polnischen Staatsbahn PKP www.pkp.pl, bei dem ein Bahncardinhaber 25 Euro für die Strecke Berlin-Warschau inklusive Platzreservierung zahlt. Auto/Bus: die Straßenverbindungen nach Warschau sind die am besten ausgebauten in Polen, die deutsch-polnischen Grenzübergänge rund um die Uhr geöffnet. Eine immer noch besonders günstige Reisemöglichkeit nach Warschau sind Linienbusse der Eurolines www.eurolines.com.pl von Bremerhaven/Hamburg, Aachen, München und anderen deutschen Städten nach Warschau. In Warschau: Das Warschauer Verkehrsnetz ist dicht. Neben Bussen fahren Straßenbahnen und eine U-Bahnlinie. Tickets gibt es an Automaten und an den Kiosken. Warschau Touristenkarte Mit der Warschauer Touristenkarte ist die Besichtigung Warschaus einfach und preiswert. Die Karte ermöglicht eine kostenlose Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel in Warschau, sowie eine kostenlose Besichtigung von 21 Museen. Dazu erhält man bei Vorlage Rabatte in Museen, Kunstgalerien, Galerien für angewandte Kunst, in Hotels, Unterhaltungs- und Erholungs- und Sportzentren in Nachtclubs und vielen Geschäften. http://www.warsawcard.com/?userlang=en Unterkunft Warsaw Marriott Hotel, Aleje Jerozolimskie 65/79, PL-00-697 Warszawa Warschaus teuerstes Hotel, mitten in der City gegenüber vom Hauptbahnhof gelegen www.marriott.com/wawpl Bristol Le Royal Meridien Hotel ul. Krakowskie Przedmieście 42/44, PL-00-325 Warszawa Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 25 Warschaus bestes und dazu eines der schönsten Hotels in Polen im Artdeco-Stil http://www.lemeridien.pl/ Hotel Ibis Ostrobramska Ostrobramska 36 , PL-04-118 Warszawa Günstiges, nur wenig außerhalb des Zentrums gelegenes Hotel. http://www.ibishotel.com/ibis/fichehotel/gb/ibi/3714/fiche_hotel.shtml Hotel Maria Al. Jana Pawla II 71 , PL-01-038 Warszawa Günstiges, familiäres Hotel im Zentrum an einer der Hauptstraßen Warschaus. http://www.hotelmaria.pl/ Essen und Trinken Cafe Blikle ul. Nowy Świat 35 Herrliche Pfannkuchen (paczki), Törtchen und andere kleine Leckereien genießen im eleganten Kaffehaus Blikle. www.blikle.pl Pijalnia Czekolady Wedel ul. Szpitalna 8 Die Warschauer schwören ist: hier gibt es die beste heiße Schokolade der Welt www.wedelpijalnie.pl Fukier Rynek Starego Miasta 27 Beste polnische Küche der gehobenen Preisklasse gibt es im Fukier, dem Weinkeller des alten Fuggerhauses. www.ufukiera.pl Biosfeera al. Niepodległości 80 Bestes vegetarisches Restaurant der Stadt www.biosfeera.com Pierogarnia na Bednarskiej ul. Bednarska 28/30 Pieroggen, die polnische Köstlichkeit, die Maultaschen ähnelt, gibt es nirgends besserr www.pierogarnianabednarskiej.pl Bambino Bar Mleczny ul. Krucza 21 Beliebteste Milchbar in Warschau. Hier gibt es unglaublich preiswerte, superfrische polnische Hausmannskost. Pod Samsonem ul. Freta 3/5 www.podsamsonem.pl Bestes jüdisches Restaurant, hier sollte man süßen Karpfen mit Cymes probieren Sehenswürdigkeiten Rynek Starego Miasta / Altstädter Markt Mittelpunkt von Warschaus Altstadt ist der Altstädter Markt, umgeben von malerischen Straßencafes und stimmungsvollen Restaurants in wunderbar wieder aufgebauten alten Häusern. Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 26 Schloss Wilanow Besonders sehenswert im von König Jan III. Sobieski nach Versailler Vorbild erbauten herrlichen Barockschloss Wilanow (ul. Wiertnica) ist das Plakatmuseum im Gebäude der früheren Reitschule mit über 40 000 Exponaten. Lazienki-Park Die schönste Park- und Schlossanlage Polens (ul. Agrykola) ist der 80 ha umfassende Lazienki-Park mit dem Schloss Ujazdowski, der Sommerresidenz der Wasa-Könige, der alten und neuen Orangerie, dem traumverloren am Wasser gelegenen Palast auf der Insel / Palac na Wyspie und dem klassizistischen Myslewicki-Palais / Palac Myslewickich sowie der Villa Bialy Dom, dem Weißen Haus. Trakt Pamieci Meczestwa i Walki Zydow / Straße der Leiden und des Kampfes der Juden Spuren der im Holocaust ermordeten jüdischen Warschauer findet man entlang der Straße der Leiden und des Kampfes der Juden, vom Denkmal der Helden des Ghettoaufstandes/Pomik Bohateroe Getta (ul. Zamenhofa), wo Willy Brandt 1970 in die Knie ging biszum Umschlagplatz an der ul. Stawki. . Geheimtipp: Warschau von oben Die Warschauer behaupten, ihre Stadt sei vom Kulturpalast aus am schönsten, denn nur wenn man drin ist, könne man ihn nicht sehen, den ungeliebten Zuckerbäckerbau, der ein Präsent Stalins war. Unumstritten ist: von der Aussichtsplattform im 30. Stock in 114 m Höhe hat man einen grandiosen Blick auf Polens Hauptstadt. Wichtige Adressen und Telefonnummern Touristeninformation Kulturpalast pl. Defilad 1 (Eingang von der ul. Emilii Plater, zwischen der Hala Kongresowa und dem Technikmuseum) tel. +48 194 31 (von Mobiltelefonen +48 22 194 31) e-mail: [email protected] Öffnungszeiten: 1. Mai-31. August: Mo.-So. 8.00-20.00 Uhr 1. März-30. April, 1. September-31. Oktober: Mo.-So. 8.00-19.00 Uhr 2. November-28. Februar: Mo.-So. 8.00-18.00 Uhr www.warsawtour.pl Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 27 Mini-Guide Danzig: von der Backsteingotik zur Blechtrommel Der Mini-Guide Danzig von www.das-polen-magazin.de bringt alles, was man zur ersten Orientierung bei einer Reise nach Danzig braucht. Danzig, die Schönheit an der Ostsee, einst reiche Hansestadt und Stadt des Bernsteinhandels, nach dem Ersten Weltkrieg souveräne Freie Stadt, Ausgangspunkt des Zweiten Weltkrieges, Wiege der Solidarnosc - auf Schritt und Tritt begegnet man hier europäischer Geschichte. Anreise und Ankunft Auto und Bahn Die größten und bekanntesten Verkehrsverbindungen nach Danzig sind: - von Berlin über Szczecin, Koszalin und Słupsk, - von der Ostgrenze Polens über Białystok und Olsztyn - von der tschechischen und slowakischen Grenze über Kraków und Warszawa - von der tschechischen und deutschen Grenze über Wrocław, Poznań und Bydgoszcz, - von der tschechischen Grenze über Katowice, Częstochowa, Łódź und Toruń. Information über Zugverbindungen gibt es bei der polnischen Eisenbahn: tel.: (+48 58) 94 36, (+ 48 58) 721 52 60 www.pkp.pl Fähre Gdańsk-Nynäshamn Fährunternehmen Polferries, Przemysłowa Str. 1 tel.: (+48 58) 343 18 87 www.polferries.pl Żegluga Gdańska LTD Sp. z o.o., Pończoszników Str. 2 tel.: (+48 58) 301 74 26 www.zegluga.pl Flugzeug Der internationale Lech-Wałęsa-Flughafen ist 15 km vom Stadtzentrum entfernt. Gdańsk Lech Walesa Flughafen Gdańsk Rębiechowo, tel.: (+48 58) 348 11 63 fax: (+48 58) 345 22 83 www.airport.gdansk.pl Gdańsk ShuttleBus - Transport Service von Flughafen zum Zentrum von Gdańsk handy: (+48) 506 175 495 www.gdanskshuttle.com Danziger Touristenkarte Mit der Danziger Touristenkarte ist die Besichtigung der Ostseemetropole einfach und preiswert. Einfach, preiswert und attraktiv ermöglicht eine kostenlose Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel in Danzig, sowie eine kostenlose Besichtigung von zahlreichen Museen. Dazu erhält man bei Vorlage Rabatte in Museen, Kunstgalerien, Galerien, in Hotels, Unterhaltungs- und Erholungszentren sowie in Nachtclubs und vielen Geschäften. Insgesamt gibt es Ermäβigungen in über 200 Objekten der Dreistadt! http://www.gdansk4u.pl/de/touristenkarte Unterkunft Hotel Mercure Hevelius ul. Heweliusza 22 Im Zentrum gelegen unweit aller Hauptsehenswürdigkeiten http://www.accorhotels.com Hotel Dwór Oliwski ul. Bytowska 4 Das Hotel der deutschen Fußballnationalmannschaft. http://www.dworoliwski.pl Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 28 Hotel Bartan ul. Turystyczna 9a Am Meer auf der malerischen Insel Sobieszewska (Ostseebad Bohnsack) gelegenes günstiges Hotel http://www.hotelbartan.pl Villa Sedan Hotel Sopot Pułaskiego 18-20 Günstiges kleines Haus, zehn Kilometer vom Danziger Zentrum mitten in Sopot gelegen. http://www.sedan.pl Essen und Trinken Cafe Ferber ul. Długa 77/78 Gelungene Kombination von Tradition und Moderne www.ferber.pl Cukiernica Sowa ul. Długa 13/17 Klassische Konditorei mit Kaffehauscharme direkt im Zentrum der Rechtstadt. http://cukiernia-sowa-gdansk.pl/ Bar Mleczny "Neptun" ul. Długa 33/34 Typisch polnische Milchbar mit frisch zubereiteter klassischer polnischer Hausmannskost. www.barneptun.pl Latający Holender ul. Długi Targ 33/34 Der „Fliegende Holländer“ serviert frische polnische und internationale Küche im urigen SchiffsAmbiente. www.latajacyholender.pl Pod Łososiem ul. Szeroka 52-54 DAS Danziger Nobelrestaurant mit erstklassiger Küche und tollem hanseatischen Ambiente. www.podlososiem.com.pl Auferstanden aus Ruinen Danzig heute, strahlend schön, die pure Ästhetik, ein Kleinod der in eigene städtebauliche Künste verliebten Denkmalsschützer? Ein gigantisches Freilichtmuseum? Eine einzige überdimensionale Werbebühne für polnische Restaurationskunst, der Kunst mit knappen Mitteln aus fast Nichts eine ganze Stadt neu zu erschaffen? Nein, auch wenn dieser Vorwurf von Zeit zu Zeit immer mal wieder laut wird. Man übersieht dabei auch, wie diese zu über 90% zerstörte Stadt nach dem Krieg wieder aufgebaut wurde und welche Alternativen es gab. Die Stadt lag in Schutt und Asche, die Bevölkerung wurde fast komplett ausgetauscht. Die radikale Alternative, ein neues Gdansk an der Ostsee zu bauen und die Trümmer als Mahnmal liegen zu lassen, fand kaum Anhänger. Auch der Mittelweg, die Trümmer einzuebnen und auf den planierten Ruinen eine völlig neue Stadt zu erbauen, traf kaum auf Gegenliebe. Nicht einmal hartgesottene Kommunisten konnten sich mit dem sowjetischen Vorbild Kaliningrad anfreunden. Was für ein Segen! Es war keinesfalls ein von staatlichen Stellen aufoktroyierter Gewaltakt, dieser unvorstellbar mühsame Aufbau, ohne Geld, ohne Material, ohne Maschinen, dieses Zusammenklauben auch winzigster Reste aus gigantischen Trümmerbergen, dieses Suchen nach Plänen, Dokumenten, Abbildungen in Haufen durch die Schuttwüste flatternden, angesengten Papiers. Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 29 Die Euphorie dieser ersten Nachkriegsjahre in Polen, diese Art von Pioniergeist der neu in die ehemals deutschen Gebiete strömenden Menschen, dieser unbändige Wille zum Neuanfang und zum Wiederaufbau machte diese Leistung erst möglich. Das neue Danzig wurde nie als Museum der Städtebaukunst geplant. Hinter den historischen Fassaden sollte das Proletariat wohnen und so geschah es auch. Auch heute noch leben „kleine Leute“ im Zentrum dieser Stadt, wenn auch im Zeitalter der Marktwirtschaft die Verdrängung der weniger kapitalkräftigen Bewohner längst eingesetzt hat. Ein alter Vorwurf stimmt allerdings: es gibt in der Altstadt zu viele Wohnungen von Menschen, die hier nicht arbeiten und zu wenig Geschäfte sowie Dienstleistungseinrichtungen für die Bewohner, arbeiten und einkaufen müssen die hier lebenden Menschen woanders. Der Prozess des Umlernens der Geschichte nach der politischen Wende fiel den heutigen Danzigern nicht weniger schwer als anderen Polen. Mittlerweile ist der Schock der Erkenntnis überwunden, dass etliche der wiedergewonnenen Gebiete wie Ostpreußen und auch Danzig tatsächlich deutsch waren. Man setzt jetzt auf die EU, hofft dass dann die Bedeutung der Nationalität zweitrangig wird. Inzwischen geht man jedenfalls lockerer und souveräner mit der deutschen Vergangenheit auch Danzigs um. Weltoffenheit hat in Danzig Einzug gehalten in den letzten Jahren, Internationalität ist Alltag geworden, babylonisches Sprachgewirr während der touristischen Hauptsaison normal. Noch vor ein paar Jahren hörte man auch sommers nur zwei dominierende Sprachen in der Stadt, Polnisch und Deutsch, ausländische Touristen kamen hauptsächlich in Gestalt der Heimattouristen vor, von ein paar Skandinaviern auf Duty Free-Tour mal abgesehen. Spätestens seit der Tausendjahrfeier jedoch hat die Welt Danzig entdeckt, der Tourismus boomt, der Aufbau der Infrastruktur kann damit nur mühsam Schritt halten. Danzigs Geschichte Einmal abgesehen von der unbestreitbaren Schönheit- was die Stadt auch dem nicht aus Danzig stammenden deutschen Touristen so eigentümlich vertraut erscheinen lässt ist ihre Vergangenheit als Hansestadt, ihre architektonische Verwandtschaft mit ihren westlichen Schwesterstädten. Danzig trat 1295 der Hanse bei, eine bereits blühende Handelsstadt, reich durch zugewanderte Kaufleute vor allem aus dem Lübecker Raum, aber auch durch Handwerk, Fischfang und das Gold der Ostsee, den Bernstein. Danzigs Reichtum überdauerte sowohl den Niedergang der Hanse als auch den des Deutschen Ordens. Die Danziger pflegten sich taktisch meist klug zu verhalten, 1454 unterstellten sie sich (in den Wirren der Kriege des Preußischen Bundes gegen den Deutschen Orden) der polnischen Krone. Viele Herren hatten begehrlich nach dem reichen Danzig geschielt. Erwählt wurde das Werben der Polen ob der überaus großzügigen Privilegien einer Freien Stadt, die polnischen Schutz genoss. Ein goldenes Zeitalter brach für Danzig an, das zur mächtigsten Stadt und zum bedeutendsten Kulturzentrum im östlichen Ostseeraum wurde und Berühmtheiten aus Kunst, Kultur sowie die besten Baumeister der Zeit magnetisch anzog. Das preußische Danzig Das Ende dieser paradiesischen Ära deutete sich mit der ersten Polnischen Teilung 1772 an, als Danzig sein Vorland verliert und die preußische Zollgrenze den Handel behindert. Anlässlich der zweiten Polnischen 1793 endet dann die ach so fruchtbare Jahrhunderte lange polnische Oberhoheit, Preußen verleibte sich Danzig ein, und das wurde keineswegs mit Entzücken zur Kenntnis genommen. Johanna Schopenhauer, die Mutter des großen Philosophen hielt den Einzug der Preußen jedenfalls für etwas ganz Schreckliches. Der vordem gänzlich unbedeutende Gedanke der Nation, ein Kind der Französischen Revolution und vor allem der Napoleonischen Befreiungskriege, schwappte in Gestalt des Nationalismus auch nach Danzig. Er versuchte in seinem Germanisierungswahn polnische Spuren der Geschichte auszulöschen, wie bis vor kurzem in einfacher Umkehrung alles Deutsche wegpolonisiert werden sollte. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg wurde Danzig zur Freien Stadt unter Kontrolle des Völkerbundes. Dem Versailler Vertrag gemäß bildete Danzig eine Zollunion mit Polen und wurde Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 30 außenpolitisch von Polen vertreten. Vor allem aber ein dauernder Zankapfel wurde die Stadt, von beiden Seiten propagandistisch missbraucht. Zum Scheitern verurteilt– Die Freie Stadt Danzig Im November 1918 war der Erste Weltkrieg für das deutsche Kaiserreich verloren und endete mit dem Friedensvertrag von Versailles, der am 10. Januar 1920 in Kraft trat. Dieser Versailler Vertrag ordnete Volksabstimmungen über den Verbleib des südlichen Ostpreußens beim Reich sowie die Abtrennung von großen Teilen Westpreußens an. Danzig und die engere Umgebung sollte zur „Freien Stadt Danzig“ mit Sonderrechten für Polen zur Sicherung des freien Zugangs zur Ostsee werden. Der Freistaat sollte unter dem Schutz des Völkerbundes und dessen „Hohen Kommissar“ stehen. Das Staatsgebiet sollte eine Fläche von rund 1966 Quadratkilometern mit den Städten Danzig, Zoppot, Tiegenhof und Neuteich umfassen, und eine Bevölkerung von ca. 400.000 Einwohnern haben, wovon 96 % deutscher und knapp 3 % polnischer Nationalität waren. Diese Bevölkerungsverhältnisse spiegeln die grundsätzlichen Probleme des Versailler Vertrags und der Gebietsabtrennungen im Osten des Deutschen Reiches wieder. Schon Artikel 13 des Vierzehnpunkteplans von US-Präsident Woodrow Wilson – einer Grundlage des Vertrages - wurde zu einer in dieser Region unerfüllbaren Bedingung. Einerseits sollte als Grundsatz für die Staatszugehörigkeit umstrittener Gebiete nach Wilson nämlich die überwiegende Volkszugehörigkeit der Bewohner sein. Die aber waren im Falle Danzigs weit überwiegend deutsch. Andererseits sollte dem wieder errichteten polnischen Staat ein freier Zugang zur Se ermöglicht werden. Konflikte waren also vorprogrammiert, das Konstrukt Danzig wurde zum Zankapfel. Die neue Freie Stadt Danzig (poln. Wolne Miasto Gdańsk) konstituierte sich am 15. November 1920. Sie bestand als teilsouveräner, selbstständiger Freistaat unter dem Schutz des Völkerbundes von 1920 bis 1939. Der völkerrechtlich einmalige Status von Danzig wurde der Stadt sowohl gegen den Willen der Polen als auch der überwiegend deutschen Bevölkerung verordnet. Außenpolitisch wurde Danzig nun von Polen vertreten. Außerdem hatte Polen eine Teilhoheit über die Verkehrswege der Stadt und kontrollierte den Hafen. Der Hafen war der bedeutendste Umschlagplatz für polnische Waren. Seit 1922 bildeten die Freie Stadt Danzig und Polen ein gemeinsames Zollgebiet und eine Wirtschaftsgemeinschaft. Ab 1923 hatte Danzig mit dem Danziger Gulden auch eine eigene, an die britische Währung gekoppelte Währung. Die Freie Stadt Danzig unterstand dem Schutz des Völkerbundes, der einen Hochkommissar in Danzig einsetzte. Dieser entschied alle Streitigkeiten zwischen dem Freistaat und Polen erstinstanzlich, der Völkerbundsrat trat als letzte Instanz auf. Am 23.August 1939 setzte der Danziger Senat den Danziger Gauleiter Albert Forster als Staatsoberhaupt ein. Er übernahm am 1. September mit Kriegsbeginn unter Aufhebung der Danziger Verfassung die Macht und erklärte das Gebiet der Freien Stadt Danzig als dem Deutschen Reich wieder eingegliedert. Von Danzig ging der Zweite Weltkrieg aus, mit Beschießung der Westerplatte und der Polnische Post begann ein Martyrium, an dessen Ende das alte Danzig in Schutt uns Asche sank. Das polnische Danzig Aber auch Neues ging von Danzig aus. Wenn es im kommunistischen Polen Unruhen gab, ging es fast immer zunächst um Preiserhöhungen ( die Preispolitik) und fast immer begann es in Danzig. Die Danziger Leninwerft wurde der politische Unruheherd der Nation, 1970 wurde die demonstrierenden Arbeiter zusammen geschossen, es gab Tote. Zehn Jahre später dann der gleiche Anlass, aber nun gab es nicht nur Proteste und Demonstrationen, die Arbeiter streikten. In Folge dieses Streikes geriet das System ernsthaft ins wanken und musste die Gründung der Solidarnosc, der ersten freien Gewerkschaft im Ostblock zustimmen. Auch ein Denkmal für die Toten von 1970 wurde durchgesetzt, bis heute immer blumengeschmückt und ein Symbol dessen, was von hier ausging: gut zehn Jahre später gab es keinen Ostblock mehr und der damalige Arbeiterführer Lech Walesa war der erste frei gewählte Präsident Polens. Das heutige Gdansk hat fast eine halbe Million Einwohner und ist Teil des zur Trojmiasto – DreistadtDer Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 31 zusammengewachsenen urbanen Gebildes aus Danzig, Zoppot und Gdingen( einst ein kaschubisches Fischerdorf, das heute 250 000 Einwohner hat; seine Entwicklung begann in den 20er Jahren, als Polen Gdynia rasch als Hafen ausbaute, um Danzig Konkurrenz zu machen). Aber eigentlich ist dieser Ausdruck Dreistadt nicht ganz zutreffend, denn das 1926 nach Danzig eingemeindete Oliva hatte den Anfang gemacht beim Zusammenwachsen. So waren es eigentlich vier Städte, die in diesem sich dynamisch entwickelnden Ballungsraum an der Danziger Bucht aufgingen. Danziger Sehenswürdigkeiten Einige der schönsten Baudenkmäler stammen aus dieser Epoche, so der Artushof am Langen Markt (Dlugi Targ ) ( erbaut 1476 – 1481) als gotischer Neubau; umgestaltet in Stil des Manierismus Mitte des 17. Jh., mit drei hohen gotischen Fensterbogen versehen. In seiner dreischiffigen Festhalle traf sich die Kaufmannschaft, empfing Könige und Gesandtschaften, ab 1742 wurde er als Börse genutzt, der Name stammt von der legendären Tafelrunde des Königs Artus ) mit dem Neptunbrunnen davor ( erbaut vom Augsburger Hans Reichel 1612-15, mit dem verzierten Eisengitter von 1633, dem Jahr, in dem auch der Brunnen aufgestellt wurde; der ganze Sandsteinunterbau wurde 1757-1761 von Johannes Carl Stender im Pokkokostil erneuert) und das benachbarte Rechtstädtische Rathaus aus dem 14. Jh. (mit seinem 82 m hohen den Aufstieg lohnenden Turm und der prunkvollen Sommerratsstube=Roter Saal) am Beginn der Langgasse (ul. Dluga). Der Lange Markt, die Langgasse mit dem Ferberhaus und dem Löwenschloß zwischen dem Grünen Tor (1568 von Hans Cramer erbaut im flämischen Renaissancestil, Residenz des zu Besuch weilenden polnischen Königs ) und dem auch Goldenes Tor genannten Langgässer Tor ( schließt die Langgasse ab, 1612 – 1614 von Abraham v.d.Block erbaut, „Es müsse Frieden sein in deinen Mauern“ als Aufschrift) und weiter am Stockturm vorbei bis zum Hohen Tor (Durchgang durch die alten Festungswälle errichtet 1588 von Wilhelm v.d.Block nach oberitalienischem Vorbild im Renaissancestil, mit den vier Löwen auf dem Dach und der Inschrift Friede, Freiheit, Eintracht; bis vor dieses Tor kamen die Danziger Honoratioren hochgestellten Besuchern entgegen, der Weg wurde auch Königsweg genannt ) ist die Paradestraße Danzigs. Glanzvolle Patrizierhäuser aus Renaissance und Barock sollten vor allem eines: den Reichtum der Besitzer angemessen zur Geltung bringen. Der Wohlstand beschränktre sich nicht auf den Langen Markt. In den Parallelstraßen, vor allem in der Brotbänkengasse (Chlebnica) und der Frauengasse (ul. Mariacka)</b< entstanden in diesen goldenen Jahren die für Danzig charakteristischen Häuser mit Beischlägen, den Terrassenaufgängen, unter denen sich in kleinen Kellern liebevoll eingerichtete Bernsteinläden und Silberschmieden befinden. Hier kann man schon einmal ein außergewöhnlich schön gefasstes Bernsteinstück erstehen, während die Massenware (Verkaufspreis nach Gewicht) an den Ständen längs der Mottlau feilgeboten wird. Unweit der Frauengasse steht unübersehbar die engen Gassen dominierend eine imposante Backsteinkirche, die Marienkirche, eine der größten Kirchen der Welt mit Platz für 25 000 Gläubige( ab 1343 150 Jahre lang erbaut, 105m lang, im Querschnitt 66 m breit, Grundfläche 4115 qm, größte Backsteinkirche der Welt, Turm 78 m hoch). An der Mottlau findet man übrigens auch das Wahrzeichen Danzigs, das Krantor. Dieser1443 errichtete mittelalterliche Hafenkran, der gleichzeitig als Wehrtor diente, gilt als eines der wichtigsten technischen Denkmäler der Zeit. Das literarische Danzig Man platzt fast vor Stolz auf Literatur – Nobelpreisträger Günter Grass- den Danziger Ehrenbürger, den man vor Ort für den größten lebenden Sohn der Stadt hält. Triumphal wurde Grass nach der Verleihung des Nobelpreises in seiner Heimatstadt empfangen, eine Parade der Blechtrommler geleitete ihn durch sein Stadtviertel Wrzeszcz / Langfuhr. An Häusern, Plätzen und Straßen, die in seiner Danziger Trilogie vorkommen, sind Emailletafeln mit den passenden Zitaten angebracht. Die erste dieser Tafeln enthüllte Grass an seinem Geburtshaus selbst. Vieles in dem alten Arbeiterviertel ist nach gründlicher Lektüre von Grass’ „Blechtrommel“ sowie „Katz und Maus“ wieder zu erkennen. So kann man auf den Spuren von Oskar Matzerath wandeln, beginnend am Geburtshaus von Grass. Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 32 Geboren wurde Günter Grass am 16. Oktober 1927 in Danzig als Sohn eines protestantischen Vaters und einer katholischen Mutter kaschubischer Abstammung. Seine Kindheit verbrachte er in einfachen Verhältnissen im Stadtteil Langfuhr/Wrzeszcz in der heutigen ul. Lelewela 13 in einer engen Zweizimmerwohnung. Dort betrieben die Eltern ein Kolonialwarengeschäft. " Die Blechtrommel" war sein erster Roman. Im Jahr 1961 erschien Teil 2 der Danziger Trilogie, die Novelle „Katz und Maus“, die wieder in Danzig spielt. Im Jahr 1963 erschien mit „Hundejahre“ der letzte Teil der Danziger Trilogie. Im Jahr 1979 erschien Volker Schlöndorffs kongeniale Verfilmung der "Blechtrommel", der. ein Jahr später als erster deutscher Film mit einem Oscar als "Bester fremdsprachiger Film" ausgezeichnet wurde. Die Versöhnung zwischen Ost und West wurde zu einem wichtigen Thema für den Schriftsteller Günter Grass. Sein 1992 veröffentlichter Roman "Unkenrufe" beschrieb so die Versöhnung zwischen Deutschen und Polen. Nur ein Jahr später erhielt Günter Grass die Ehrendoktorwürde der Universität Gdansk) und die Ernennung zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt – ein noch fünf Jahre zuvor undenkbares Geschehen. Die Anerkennungen und Preise häuften sich inzwischen für Grass. Unter vielen anderen Auszeichnungen erhielt er 1997 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen und 1999 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Die Novelle „Im Krebsgang“, die den Untergang der „Wilhelm Gustloff“ sowie Flucht und Vertreibung der Ostdeutschen zum Thema hat, erschien 2002 und eröffnete den gesellschaftlichen Diskurs über diesen Themenkomplex neu. In seinem 2006 erschienenen autobiografischen Buch „Beim Häuten der Zwiebel“ gesteht Grass erstmals öffentlich, dass er als 17-jähriger Mitglied der Waffen-SS. Zuvor hatte er immer angegeben, in der Zeit von 1944 bis 1945 nur Flakhelfer gewesen zu sein. Begleitet wurde diese Klarstellung von Günther Grass von großem Rauschen im Medienwald. Das späte Geständnis gerade des politischen Moralisten Grass löste heftige kontroverse Reaktionen und ein Rauschen im Medienwald aus, und lenkte große Aufmerksamkeit auf das Buch. Längst gibt es auch polnische Schriftsteller, die sich mit Danzig befassen. Stefan Chwins Hauptthema ist Danzig, seine Protagonisten erleben polnische und deutsche Danziger Geschichte mit all ihren Brüchen. Sein Roman thematisiert die deutsche Vergangenheit der Stadt sowie dien Verlust der Heimat und war 1995 in Polen Buch des Jahres. Stefan Chwin wurde1949 als Sohn litauischer Polen aus Wilna geboren, auch seine Eltern waren also Vertriebene. Er studierte in Danzig Literaturwissenschaft und lebt bis heute in seiner Heimatstadt Danzig als freier Schriftsteller Dichter, Prosaist, Essayist und Literaturhistoriker, er arbeitet auch an der Danziger Universität. Seine wichtigsten in deutscher Sprache erschienenen Romane sind: neben dem im polnischen Original "Haneman" betitelten "Tod in Danzig" die Romane „Die Gouvernante“ (im polnischen Original: Esther) und "Der goldene Pelikan". Chwin erhielt zahlreiche hohe Literaturpreise Wie Stefan Chwin ist Pawel Huelle ein Chronist der deutsch-polnischen Geschichte in Danzig. Er wurde 1957 in Danzig geboren, wo er später Literaturwissenschaft studierte.Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Journalist, von 1980 bis zum Verbot der Solidarnosc 1981 in deren Pressestelle. Danben war er als Lehrer für Literatur, Geschichte und Philosophie tätig. Nach der politischen Wende in Polen war er zeitweise Intendant des Dritten Polnischen Fernsehens in Danzig. Als Schriftsteller schaffte er den Durchbruch gleich mit seinem ersten Roman „Weiser Dawidek“ 1987. Der Roman, der vom Leben im Danzig der frühen 1950er Jahre handelt, wurde von der polnischen Kritik als Meisterwerk gefeiert und gilt als eines der wichtigstes Werk der polnischen Literatur der 80er Jahre. Es ist in viele Sprachen übersetzt und im Jahr 200 auch verfilmt worden. Pawel Huelle blieb dem Thema Danzig treu. Seine Danziger Erzählungen unter dem Titel Silberregen und sein Bildungsroman „Castorp“ sind obwohl sie weit in die deutsche Geschichte der Stadt zurück gehen eindrückliche Zeugnisse des heutigen Danziger Literaturschaffens. Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 33 Wichtige Adressen und Telefonnummern Danziger Zentrum für Touristeninformation ul. Długi Targ 28/29 80-830 Gdańsk Tel. +48 58 301 43 55, 683 54 85 E-Mail: [email protected] http://www.gdansk4u.pl Öffnungszeiten: Montag - Freitag; 9.00 - 17.00 Sonntag; 9.00 - 16.00 Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 34 Kleiner Polen-Knigge Andere Länder, andere Sitten, oder „Co kraj, to obyczaj“ (gesprochen etwa so: zo krai, to obitschai), wie der Pole sagt. Weil aber wir Deutschen nur wenig über polnische Gepflogenheiten, Sitten und Gebräuche kennen, ecken wir auch im Urlaub schnell einmal an. Darf man einen Wodka ablehnen, was tut man, wenn zur Begrüßung die Hand geküsst wird und wie geht man mit der sprichwörtlichen polnischen Gastfreundschaft um? Ein kleiner Polen-Knigge lässt Sie dies 15 wichtigsten Benimm-Fallen leicht umschiffen und bringt Ihnen die Kultur unserer polnischen Nachbarn näher. 1. Wie begrüßt man als Mann eine Frau in Polen formvollendet? Wenn man es perfekt machen möchte, begrüßt ein Mann eine Frau nicht mit Handschlag. Formvollendet begrüßt man eine Frau in Polen auch heute noch mit einem angedeuteten gehauchten Handkuss. 2. Wie redet man einen Menschen an? Wenn einem ein Mensch gerade vorgestellt wurde, redet man ihn in Polen nicht einfach mit „Herr XY“ an. Die Polen würden das als kalt und unhöflich empfunden. Redet man sein gegenüber im Geschäftsleben mit einem (wenn auch imaginären) Titel wie Herr Doktor an, punktet man und ist auf der sicheren Seite. Im privaten Bereich geht es nicht so förmlich zu, da redet man sich gern mit Herr Martin oder Frau Brigitte an, also Herr/Frau plus Vorname. Wenn man sich schon zwei, drei Mal getroffen hat, wird der Vorname verniedlicht und man sagt Frau Brigittchen, polnisch Pani Brygidka. 3. Sind Gastgeschenke in Polen üblich? In Polen ist es üblich, zu einer Einladung Gastgeschenke mitzubringen wie eine Schachtel Konfekt für die Dame des Hauses und eine Flasche Wein für den Herrn des Hauses. Wenigstens einen Blumenstrauß sollte man den Gastgebern überreichen, aber bitte nur mit einer ungeraden Zahl von Blumen, sonst bringt es Unglück! 4. Was tut man beim Betreten einer Wohnung? In Polen betritt niemand den Wohnbereich mit Straßenschuhen. Man zieht sie gleich hinter der Wohnungstür aus. Auch als Gast sollte man das tun, meist werden sogleich Latschen angeboten. 5. Sind Toiletten in Polen wie bei uns gekennzeichnet? In den wenigsten Fällen. Meist sind sie noch immer mit uns fremden Symbolen gekennzeichnet. Der Kreis markiert die Damentoilette, das Dreieck die Herrentoilette. 6. Darf man den angebotenen Wodka ablehnen? Lehnt man ihn prinzipiell und vehement ablehnen, wäre das unhöflich und dazu ein Stimmungskiller. Aber warum denn ablehnen, man kann ja so tun als ob man ein Schlückchen nimmt oder daran nippen – schon ist der Gastgeber ein glücklicher Mensch. 7. Revanchiert man sich für die legendäre polnische Gastfreundschaft? Die Polen sind sprichwörtlich gastfreundlich, doch ausnutzen lässt sich auch der gastfreundlichste Mensch nicht gern. Daher sollte man spätestens nach der dritten Einladung sollte einmal darüber nachdenken, wie man sich revanchieren könnte – am einfachsten durch eine Einladung ins Restaurant 8. Helfen Männer in Polen Frauen noch in den Mantel? Die polnische Kultur und der Verhaltenscodex sind nicht wie bei uns vom Bürgertum, sondern vom Landadel geprägt, daran ändert auch die Emanzipation nichts. Deshalb hält der wohlerzogene Mann der Frau in Polen die Tür auf, bietet ihr notfalls seinen Sitzplatz an und hilft ihr in den Mantel. 9. Wieviel Tribnkgeld gibt man in Polen? Wenn man in Polen etwa zehn bis fünfzehn Prozent der Verzehrsumme an Trinkgeld gibt, macht man es richtig. 10. Kommt man in Polen kommt pünktlich zu einer Einladung? Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 35 Masn gibt seinem Gastgeber gern ein Viertelstündchen und macht es richtig, wenn man zu einer Einladung etwa 15 Minuten zu spät kommt, damit man seine Gastgeber nicht womöglich in der Dusche überrascht. 11. Macht man in Polen Witze über den verstorbenen polnischen Papst und die katholische Kirche? Die Polen haben allein schon deshalb ein anderes Verhältnis zur Katholischen Kirche, weil diese in Zeiten der Bedrängnis und staatlichen Nichtexistenz Polens kulturelles Überleben sicherte. Obendrein spielte der polnische Papst eine wichtige Rolle beim Sieg über den Kommunismus. Kirche und Papst – auch der deutsche Papst - werden in Polen daher ganz anders beurteilt als in Deutschland. Auch wenn man Polen Kirchenwitze machen hört, sollte man sich zurückhalten, denn diese Witze kommen aus einem völlig anderen religionsverständnis. 12. Verhält man sich in Polen gemäß unserer „political correctness“ ? Die Polen sind durch eine ganz andere Geschichte geprägt als wir und haben ganz ander Empfindungen über das, was als politisch und gesellschaftlich korrekt gilt. Da muss man auf Witze über alle Arten von Minderheiten gefasst sein - Schwulenwitze und Russenwitze ja selbst Judenwitze sind für die Polen nichts Schlimmes. 13. Geht man in Polen nackt in die Sauna? Nacktheit ist in Polen etwas sehr privates und gehört in den persönlichen Intimbereich. Man trägt beim Saunagang Badekleidung. Wenn das in einer privaten Sauna anders ist, wird man Ihnen das schon mitteilen. 14 Trinkt man in Polen Brüderschaft? Ja, das tut man gern, denn diesen Brauch gibt es auch in Polen. Doch das hat eine Konsequenz. Man sollte sich nämlich unbedingt den Namenstag seines polnischen „Bruders“ merken um gratulieren zu können. In keinem anderen Land hat der Namenstag eine solche Bedeutung wie in Polen. 15. Kann man in Polen kann einfach „oben ohne“ baden? Nein, denn Polen ist ein noch immer stark von katholischen Moralvorstellungen geprägtes Land, in dem es tabu ist „oben ohne“ am belebten Strand herum zu laufen! Zwar wäre das nicht gesetzlich verboten, dennoch aber eine klare Tabu-Überschreitung. Man sollte die Traditionen seines Gastlandes auf jeden Fall respektieren. Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 36 Kleine Überlebenshilfe für Urlauber - Ein paar Worte Polnisch Regeln zur Aussprache Vokale: ą nasales a ähnlich franz. bon ę nasales e ähnlich franz. vin ó u y i Die Vokale a, e, i, o, u werden wie im Deutschen ausgesprochen, aber grundsätzlich kurz. Konsonanten: ł u wie in engl. water ń nj wie in span. Señora c z ć Zischlaut tch (ch wie d.t ich) und tsch ch ch wie in dt. Bach cz tsch rz j wie in franz. Journal s stimmloses s wie in dt. Pass ś gezischter Mischlaut zwischen s und sch sz sch szcz schtsch z stimmhaftes s wie in dt. Sonne ż j wie in franz. Journal ź stimmhaftes ś Begriffe und Redewendungen Das polnische Sie wird mit pan/pani ausgedrückt dabei gilt folgend vor dem Schrägstrich steht die maskuline Form, danach die feminine Form. ja tak nein nie bitte proszę ich heiße... nazywam się Sprechen Sie deutsch? Mówi pan/pani po niemiecku? Ich verstehe nicht. Nie rozumiem Schreiben Sie es mir bitte auf. Proszę mi to napisać Wo ist... ? Gdzie jest...... ? - das Polizeirevier ...policja - die Straße ...ulica - das Hotel ...hotel Wo kann man...kaufen? Gdzie można kupić? Bitte die Rechnung Proszę o rachunek Wieviel kostet das ? Ile to kosztuje ? Mir geht es nicht gut źle się czuję Ich habe Schmerzen boli mnie ... Krankenhaus szpital Zahnarzt dentysta Apotheke apteka In welche Richtung muß ich gehen? W która stronę mam iść? Nach links. na lewo Nach rechts. na prawo Geradeaus po prostu Ich bin müde. Jestem zmęczony/zmączona Ich bin hungrig. Jestem głodny/głodna Ich bin durstig. Chcę mi się pić Das ist... To jest... Sehr gern. Bardzo chętnie. Toiletten Toalety Toilette für Damen dla Pan (oft nur ein Kreis) Toilette für Herren dla Panów (oft nur ein Dreieck) Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 37 Begrüßung Guten Tag! Dzien dobry! Guten Abend! Dobry wieczór! Gute Nacht! Dobranoc! Auf Wiedersehen! Do widzenia! Tschüß! Cześć! Oder Serwus! Sehr angenehm. Bardzo mi miło. Wie geht es Ihnen? Jak sie pan/pani miewa? Wie geht es Dir? Jak się masz? Gut. Dobrze Sehr gut Doskonale Zahlen Stunde - godzina Heute - dzisaj Gestern - wczoraj Morgen - jutro 1 - jeden 2 - dwa 3 - trzy 4 - cztery 5 - pięć 6 - sześć 7 - siedem 8 - osiem 9 - dziewięć 10 - dziesięć 20 - dwadzieścia 30 - trzydzieści 35 = trzydzieści pięć 40 - czterdzieści 50 - pięćdziesiąt 60 - sześćdziesiąt 100 - sto 200 - dwieście 1000 - tysiąc 1000000 - milion Der Polen Mini-Guide - © Brigitte Jäger-Dabek – www.das-polen-magazin.de S e i t e | 38 Tipps Polnisch für die Reise: Wenn es denn ein bisschen mehr sein soll, empfehle ich Ihnen als Polenexpertin diesen ReiseExpresskurs, bei dem praktischerweise der Reiseführer gleich mit dabei ist: Hier können Sie den Polnisch-Expresskurs (CD-ROM + MP3-Audio-CD) bestellen. Auf der Expresskurs-CD-ROM befinden sich 450 Vokabeln und Redewendungen und multimediale Lern- und Testmethoden, um innerhalb weniger Tage das Allerwichtigste für die Reise lernen zu können. 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