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o f in Ausgabe 157 · 2013 Stadtverband Essen “Let’s have a party…” GEW Grill-Sommerfest Die GEW hatte für Freitag, den 12. Juli 2013, zum zweiten Mal zu ihrem Sommerfest auf den Hof des Gewerkschaftshauses in der Teichstraße 4 eingeladen. Ich war zum ersten Mal dabei. Seit 1997 habe ich an der Gesamtschule Holsterhausen gearbeitet, aber ich gestehe, ich war zum ersten Mal bei einem Sommerfest dabei. Ich wohne in Bochum und in den vergangenen Jahren konnte ich mich nicht dazu aufraffen, noch mal - Schuljahresende, Lehrerfest, keine Kraft mehr, kaputt - nach Essen zu fahren. Jetzt war ich begeistert und ich habe mich wohlgefühlt. Was hat mir so gut gefallen? Als ich ankam, herrschte schon gute Stimmung. Der Hof war - rein zufällig - schon durch ebenfalls ihr Sommerfest feiernde Ver.di-Mitglieder belebt. Der Ort war ideal. Er ist zentral gelegen, aus jeder Himmelsrichtung gut zu erreichen, partytauglich, weil sich nach einem oder zwei Gläschen Wein oder einem Fläschchen Bier die Heimfahrt mit ÖPNV anbietet. Kaum zu glauben, dass sich diese Oase direkt am Hauptbahnhof in Essens City befindet. Das Wetter spielte ebenfalls mit. Ein großartiger Sommerhimmel mit dicken Wolkengebirgen wölbte sich über dem Hof. Die GEW-Vorstandsmitglieder waren schon voll in action. Jörg baute das Fußballtor auf, Henner die Hüpfburg. Christiane dekorierte mit Gisela die Tische und nahm das Buffet in Empfang. Das Buffet war reichlich und in guter Qualität geliefert worden. Danke, Christiane! Das hast du klasse organisiert. Wenn es etwas Leckeres zu essen und etwas Gutes zu trinken gibt, ist die Stimmung schon gerettet. Die Aktivitäten waren für alle Altersstufen geeignet. So amüsierten sich in der Hüpfburg Kinder mit Eltern und unsere Studis und die Kollegen versuchten, auf abschüssigem Terrain den Ball durch die Torwand zu platzieren. Das absolute Highlight war für mich der Auftritt der Gruppe „Der Vorstand“. Das seit 1995 so bestehende Musik-Comedy-Trio bot eine Show vom Allerfeinsten. Die Musik aus unterschiedlichen Stilrichtungen mit wech- selnden Instrumenten war herrlich schräg. Besonders gefielen mir die Anklänge von gipsy music. Die Texte waren schön bissig, die wechselnde Bekleidung originell. Ich fand es toll, dass ich diese Künstler kennengelernt habe. Hervorheben möchte ich, dass die drei Bandmitglieder den Vorstand eines kleinen Vereins zur Unterstützung von Entwicklungsprojekten in Westafrika bilden. Hoch lebe die internationale Solidarität, wie auch Marlis Tepe bei der GEW-aktiv-Tagung betonte. Mein Fazit: 1.Es war klasse. Schön wäre es gewesen, wenn mehr Mitglieder gekommen wären. Wir haben es uns gut gehen lassen!!! 2.Der Ort ist ideal. Auch bei wechselhaftem Wetter sind die Räumlichkeiten geeignet. 3.Ich schlage vor, das nächste Sommerfest gemeinsam mit ver.di nach dem Motto „Gemeinsam kämpfen – gemeinsam feiern“ zu planen. 4.Nach dem Sommerfest ist vor dem Som merfest. Vorschläge zur Programmgestal tung sind willkommen. Barbara Sendlak-Brandt s e l l e u t k a “Let’s have a party…” .................... 1 L-EGO – Bewegung oder Stillstand ................................. 2 Keine Tariferhöhung: Widerspruch einlegen! ................. 2 rw tion für die To Volle Konzentra and Umfairteilen – Alternativen zur Wirtschaftspolitik .................... 3 Der Dank des Vaterlandes – Essen und sein „Lehrpersonal“... 3 Neue Leitung im Gildehofcenter ................................. 3 Auschwitz I ....................................... 3 Hochschulgruppe ........................... 4 Links unser neues Redaktionsmitglied Carsten Bieber, rechts ein neuer Held der Arbeit, unser streikerpobtes Neumitglied Burkhard Wegener. JubilarInnen 2013 .......................... 4 info Nachdem es in der letzten Tarifrunde im März 2013 wieder nicht zu einer Einigung für Tarifbeschäftigte der Länder gekommen ist, hat sich die GEW im Bund auf einer Tagung in Merseburg verständigt, die Landesregierungen zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zu L-EGO aufzufordern. Bis zum Ende der Sommerferien in NRW gab es verschiedene GEW-Landesverbände (Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt), die so an ihre Landesregierungen herantraten, begleitet von verschiedensten Aktionen. In NRW blieb alles ruhig. Oder? Dass die GEW NRW nicht zufrieden war mit dem Ergebnis der Merseburger Tagung war klar. Aber gar nichts zu unternehmen und nur die anderen Länder agieren zu lassen?! Das stimmt so nicht. Klar ist doch die Position der TdL: „Landesbezogene Verhandlungen in den TdL-Mitgliedsländern kommen nicht in Betracht.“ Also können die Landesregierungen die Aufforderung zu eigenen Gesprächen nur ablehnen. Welche Reaktionen wären in NRW von Seiten der GEW durchführbar gewesen? Streiks? Andere medienwirksame Aktionen? Während der Ferienzeit? Wie viele würden dafür auf die Straße gehen? Wie viele waren wir vor den Tarifverhandlungen im März? Ich bin für Aktionen, die ankommen und wahrgenommen werden, aber nicht für Aktionismus, der nichts bringt. Wie geht es weiter in NRW? Der Landesvorstand der GEW NRW hat auf der letzten Sitzung am 27.09.2013 Folgendes beschlossen: 1.Die GEW NRW verfolgt im Rahmen ihrer politischen Arbeit das Ziel, dass die NRW-Landesregierung in der TdL initiativ wird, im Verlauf des Jahres 2014 Tarifverhandlungen mit der GEW zu L-EGO durch Abschluss eines Tarifvertrags zu beenden. 2.Die GEW NRW erwartet, dass der Hauptvorstand der GEW Aktivitäten der GEWLandesverbände koordiniert, die dem Ziel dienen, im Verlauf des Jahres 2014 Tarifverhandlungen zwischen der TdL und der GEW zu L-EGO durch Abschluss eines Tarifvertrages zu beenden. 3.Die GEW NRW richtet derzeit keine Aufforderung an die Landesregierung zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zu L-EGO. 4.Die GEW NRW wird die Landesregierung (den AdL – Arbeitgeberverband des Landes NRW e.V.) zu Tarifverhandlungen über einen Altersteilzeittarifvertrag auffordern. 2 5.Die GEW NRW verstärkt ihre Bemühungen, handlungsfähig und durchsetzungsstark in der L-EGO-Auseinandersetzung agieren zu können. 6.Im Schuljahr 2013/14 führt die GEW NRW Aktionen zu „L-EGO“ in Schulen durch und intensiviert ihre Öffentlichkeitsarbeit in dieser Auseinandersetzung. Dazu passt ein Brief der TdL von September 2013, dem zu entnehmen ist: „Die Mitgliederversammlung (der TdL) hat in ihrer Sitzung vom 17.-19.09.2013 erneut bekräftigt, dass landesbezogene Verhandlungen in den TdL-Mitgliedsländern nicht in Betracht kommen. Sie hat sich jedoch für eine Aufnahme solcher Verhandlungen in dieser Sache ausgesprochen, sofern die Gewerkschaften zu konstruktiven Verhandlungen auf TdL-Ebene bereit sind.“ Laut Info des Landesvorstands der GEW NRW vom 29.09.2013 ist bereits mit den inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitungen begonnen worden (lv aktuell, 05/2013). Kann man jetzt optimistisch sein, dass wir Tarifbeschäftigte der Länder im nächsten Jahr Tarifverhandlungen zu L-EGO bis zu ihrem Abschluss verfolgen können? Diejenigen, die das Thema L-EGO seit mehreren Jahren verfolgen, wissen, dass es keinen Grund zu Optimismus geben kann. Dafür sind die Bewegungen der TdL zu klein, um sie mit bloßem Auge wahrzunehmen. Es hängt von der aktiven und kämpferischen Begleitung aller Beschäftigten der Länder ab, ob der Druck der Gewerkschaften die TdL zu einem Abschluss in Sachen L-EGO zwingt. Das nenne ich Bewegung: ein aktives Tun mit dem Ziel zum Ende und zum Abschluss zu kommen. Thomas Koritko Keine Tariferhöhung: Widerspruch einlegen! Da die rot-grüne Koalition fest entschlossen ist, nur eine minimale Übertragung des Tarifabschlusses der Angestellten für A 12 (1 %) und gar keine Übertragung ab A 13 vorzunehmen, fordert euch die GEW auf, Widerspruch gegen die Nicht-Übertragung einzulegen. Ein FORMULAR für einen solchen Widerspruch liegt in Eurer neuen nds oder unter: www.gew-nrw.de. Macht Gebrauch davon, um Eure eventuellen Ansprüche zu wahren und zu zeigen, dass Ihr diese Zumutung nicht einfach klaglos hinnehmt ! Umfairteilen – Alternativen zur Wirtschaftspolitik Gunter Quaißer L-EGO – Bewegung oder Stillstand Informationsveranstaltung zur Bildungsfinanzierung der GEW Essen Die GEW Essen hatte für Montag, den 16.9.2013, in der Endphase des Bundestagswahlkampfes zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Bildungsfinanzierung eingeladen. Die SPD versprach 80 Milliarden in die Bildung und die Verbesserung der Infrastruktur zu investieren. Die GEW wollte wissen, wie mehr Geld für die Bildung erwirtschaftet werden kann und wie realistisch die Versprechungen sind. Leider wurde diese Veranstaltung von zu wenigen Interessierten besucht. Gunter Quaißer setzte sich kritisch mit steuerpolitischen Thesen auseinander, wie sie ständig in der Öffentlichkeit verbreitet werden. Im Gegensatz zu anderslautenden Behauptungen sind die gesamtstaatlichen Ausgaben real immer stärker gesunken und der Bildungsbereich ist im Vergleich zu anderen Industriestaaten deutlich unterfinanziert. Durch Maßnahmen der rot-grünen Bundesregierung Schröder/Fischer ist es zu hohen Steuerausfällen gekommen. Quaißer stellte anschaulich die extrem ungleiche Vermögensverteilung innerhalb der Bundesrepublik dar. Danach veranschaulichte er verschiedene steuerpolitische Maßnahmen, mit deren Hilfe die staatlichen Einnahmen erhöht und viele Ungerechtigkeiten des derzeitigen Steuersystems beseitigt werden könnten. Wer sich ausführlicher informieren möchte, kann im Internet unter folgenden Links nachschauen: Die Broschüre mit ausführlichen Informationen zum steuerpolitischen Konzept der GEW ist eingestellt unter: www.gew.de/Binaries/Binary80037/ SteuerkonzeptGEW-web.pdf Informationen über die Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik gibt es hier: www.alternative-wirtschaftspolitik.de Informationsveranstaltung zum Inklusionsgesetz am 2. Dezember 2013, 17.00 Uhr, im Gewerkschafsthaus info Neue Leitung im Gildehofcenter In der Essener Schullandschaft ist sie wahrlich keine Unbekannte. Regine Möllenbeck ist seit Kurzem Leiterin des Fachbereichs Schule in der Hollestraße 3. Die GEW fragte nach den aktuellsten „Baustellen“ der neuen Chefin im Gildehofcenter. Der Dank des Vaterlandes – Essen und sein „Lehrpersonal“ Es gab Salzstangen und Limonade in der geräumigen Aula des BK am Parkfriedhof. Der Herr Dezernent hielt eine salbungsvolle Dankesrede und der oder die Personalratsvorsitzende fand die richtigen Worte zum Abschied. Es wurde musiziert. Höhepunkt war die Überreichung einer Vinyl-Schallplatte mit den Einspielungen des Essener Philharmonie-Orchesters - offensichtlich aus entdeckten Altbeständen. Zugegeben, die Verabschiedung der frischgebackenen PensionärInnen der Grund- und Hauptschulen dieser Stadt in den 80er und 90er Jahren war keine allzu prickelnde Veranstaltung, - aber immerhin gelang mit geringen Mittel ein würdiger und manchmal sentimental-anrührender „Event“. Für Menschen, die jahrzehntelang für Erziehung und Bildung der Kinder und Jugendlichen dieser Stadt unter oft schweren Bedingungen gearbeitet hatten, eine gute Sache. Die verdienten Pädagoginnen und Pädagoginnen fühlten sich wenigstens am Ende ihrer Dienstzeit von Schulträger wahrgenommen. Dass man seiner Urkunde zum 25. bzw. 40. Dienstjubiläum hinterherlaufen muss, ist bis heute geblieben. Nicht geblieben ist eine Ehrung der aus dem Dienst ausscheidenden Kolleginnen und Kollegen. SchulleiterInnen finden am Ende ihrer Dienstzeit in Stadtteilblättern anerkennende Artikel, - ansonsten wird zum Thema Verabschiedung gerne auf die zuständige Bezirksregierung in der Landeshauptstadt und die Pleite der Kommune verwiesen. Andere Städte und Gemeinden beweisen, dass trotz knapper Kassen mit ideenreichen Verabschiedungen (und auch Begrüßungen der Neueingestellten) eine Würdigung der Lehrerinnen und Lehrer durch den Schulträger möglich ist. An Kultureinrichtungen und großartigen „Locations“ mangelt es Essen nun wirklich nicht. Es muss ja nicht immer eine Aula, eine Zeche oder die Lichtburg sein… Im Rathaus selbst gibt es oben eine fast immer leerstehende Etage. OB oder Dezernent, übernehmen Sie! Für Schnittchen sollte es schon reichen. Regine Möllenbeck: Zur Zeit bilden zwei Haupt-Baustellen den Schwerpunkt meiner Arbeit: 1. Die Inklusion muss vor Ort umgesetzt werden. Die Schulen bedauern, dass die Versorgung mit Personal für das große Vorhaben im Grunde unzureichend ist, und den Kommunen fehlen die Finanzmittel. Die Städte fordern dringend die finanzielle Beteiligung durch das Land und gegebenenfalls durch den Bund, wie es ja für den Ausbau der Ganztagsschulen schon einmal geschehen ist. Zu danken ist dem großen Engagement der Kolleginnen und Kollegen, die sich in dieser wichtigen Frage mutig auf den Weg gemacht haben und auch weiterhin ihr Bestes geben, die Kinder gut zu fördern. 2. Der Finanzmangel dominiert auch den 2. Hauptbereich: die Schulgebäude. Schon jetzt herrscht in einigen Schulen Platznot, während die jetzige große Zahl Schulgebäude sehr nach Potenzial für Einsparungen aussehen. In der Situation wäre es optimal, wenn anstehende Baumaßnahmen überwiegend als Neubauprojekte gedacht werden könnten. Während in der Realität zur Zeit nur allernotwendigste Verkehrssicherungsmaßnahmen möglich sind, sollten mittel- und langfristig neue und pädagogisch modernste Schulbauten den renovierungsaufwändigen Altbestand besonders im GS-Bereich ersetzen. Hier der in INFO 156 angekündigte Bericht zu „Demokratie lernen und leben“ aus der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Auschwitz (IJBS): Auschwitz I von Charlotte Kilzer, Schülerin der Gesamtschule Holsterhausen in Essen Am Dienstag, den 6.11.2012, einen Tag nach unserer Ankunft in Oswiciem, haben wir das ehemalige Stammlager Auschwitz I besucht. Eine Gruppe junger Israelis ging vor uns durch das Tor. Es regnete, was die ohnehin nervöse und leicht angespannte Stimmung der Gruppe nicht gerade verbesserte. Wir alle wussten nicht, was nun auf uns zukommen würde und wie wir es aufnehmen würden. Worauf hatten wir uns da eingelassen? Waren wir überhaupt in der Lage, uns dem zu stellen, was an diesem Ort geschah? Wir hatten noch keinerlei Erfahrung oder Vergleichsmöglichkeiten. Doch jeder und jede von uns hat standgehalten. Zwar standen wir fassungslos vor den Ausmaßen des dort Geschehenen, jedoch hat niemand von uns die Fassung verloren. Wir haben unglaublich viel gelernt an diesem Tag. Von einigen Erlebnissen, die besonders viel Nachhall hatten, möchte ich nun berichten. Wir traten durch das Tor mit der zynischen Aufschrift „Arbeit macht frei“. Der Boden war matschig und aufgeweicht und ich konnte fast die ehemaligen Insassen in ihrer dünnen Häftlingskleidung durch den Regen eilen sehen, die Schuhe verkrustet vom Schlamm, die Gesichter gezeichnet von der schweren Arbeit und den fürchterlichen Lebensbedingungen, die Augen leer, vom täglichen Sehen des Unfassbaren abgestumpft. Ich schüttelte dieses Bild aus meinem Kopf. Die Baracken aus schweren, roten Ziegeln, gerade nebeneinander aufgereiht, machten mir ein wenig Angst und beim Betreten der ersten wurde mir mulmig. Wie viele Leute wohl durch diese Tür gelaufen waren, ohne Auschwitz überlebt zu haben? Teresa erzählte uns von den Dingen, die hier geschahen, von den Verhältnissen, in denen die Menschen lebten, wie sie arbeiten mussten, schlafen, auf die Toilette gehen. In den Gesichtern meiner Freunde und Mitschüler wurde immer mehr die Tatsache sichtbar, dass wir das Berichtete nicht begreifen konnten. Ich sah, wie sie versuchten, sich die hunderttausende Menschen vorzustellen, die hier starben. Doch niemand vermochte es und nach einiger Zeit wurden die Gesichter blank. Jeder blieb für sich und versuchte zu begreifen, doch je mehr wir es versuchten, desto weniger taten wir es. Ich kam schließlich vor den Bildern zum Stehen, die viele der Wände in den Baracken säumten. Vor mir sah ich das Gesicht einer verschreckt blickenden jungen Frau, fast noch ein Mädchen. Viel älter, als ich es bin, konnte sie nicht gewesen sein. Trotz der abgeschorenen Haare und der Spuren, die die vergangenen Tage auf ihrem hübschen Gesicht hinterlassen hatten, strahlte diese junge Frau eine unglaubliche, berührende Schönheit aus. Ich blickte in ihr Gesicht und sah ihr Leben vor mir zu Ende gehen. Dieses zerbrechliche, zarte Wesen konnte hier nicht lange überlebt haben. Als ich dann auf die Bildunterschrift sah, fiel mir die Tatsache, dass sie keine zwei Monate überlebt hatte, wie ein schwerer Stein auf die Brust. Ich lief an den Bildern entlang, immer weiter und weiter, sah in immer mehr Gesichter, sah immer mehr Todesdaten vor mir. Mein Kopf sagte mir, dass all diese Menschen hier gestorben waren. Doch ich konnte es 3 info mir nicht vorstellen, konnte mir nicht vorstellen, wie an einem einzigen Ort so viele Menschen umgebracht werden konnten. Wir standen im ersten Krematoriumskomplex von Auschwitz und als ich die Gaskammer betrat, fiel mir plötzlich das Atmen schwer. Direkt an dem Platz zu stehen, an dem so viele Menschen ihr Leben gelassen hatten, war ein bedrückendes Gefühl. Die nassen, grauen Wände schienen sich enger zu mir zu lehnen und die letzte Luft aus meinen Lungen zu pressen und ich war froh, als ich wieder draußen war und sehen konnte, dass es ein Außerhalb dieses Lagers gibt. Der Tag war unglaublich anstrengend und teilweise beängstigend, doch ich würde ihn nicht verpasst haben wollen. Am Nachmittag, als wir Zeit hatten, in Kleingruppen noch einmal zurückzugehen, habe ich Ira, die am Vormittag wegen einer starken Erkältung in der IJBS geblieben war, durch das Lager geführt und ich habe versucht, ihr das zu erklären, was mir erklärt worden war. Mir ist in diesem Augenblick klargeworden, dass die Weitergabe des Wissens über dieses Kapitel unserer Geschichte von elementarer Bedeutung ist. Es war nicht an uns, diese Taten zu verhindern, aber es ist an uns, dafür zu sorgen, dass sie niemals in Vergessenheit geraten. Diese These stand im Mittelpunkt unserer Gedenk- und Studienfahrt und ich habe viel davon. impressum Herausgeber: Stadtverband Essen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Teichstr. 4, 45127 Essen Tel: 0201/22 3281 Fax: 0201/201 85 75 e-mail: [email protected] homepage: www.gew-essen.de Büro-Öffnungszeiten: Mo, Di, Do 14.00 - 17.30 Uhr Mi 10.00 - 15.00 Uhr v.i.S.d.P.: Jörg Kuhlmann Redaktion: Jörg Kuhlmann Carsten Bieber Layout u. Druck: gilbert & gilbert GmbH, Essen 4 JubilarInnen 2013 60 Jahre Haide Schwartke 55 Jahre Ingeborg Hain Manfred Hoese Alfred Klippert Helene Zander 50 Jahre Gisela Grebe Erika Uhe 40 Jahre Hans Joachim Acke Armin Ahaus Regina Baguette Gabriele Becker Fritz Bohnsack Norbert Bramsiepe Renate Brändlein-Wilbertz Ulrike Groeger Ingrid Harbort-Klaffke Brigitte Holfort Arnold Klingler-Röber Ingrid Koch-Zander Jörg Kuhlmann Klaus Langer Hildegard Laufer Ingeborg Lehmann Eva Lipkowski Doris Martensmeier Karl-Heinz Möllers 40 Jahre Manfred Nilles Erich Oberpichler Osman Okkan Barbara Redding Veronika Rudolph Dr. Wolfgang Ruess Alfred Schwarzien Margrit Thimme Bernd Thunemeyer Birgit Trautmann Heide Wagner Barbara Weid-Goldschmidt 25 Jahre Heike Dahm Klara Damen Hanna Feldhoff Ralf Gauselmann Marion Geipel Elke Gummen Victor Klein Ricarda Meier Claudia Mertens Ursula Meschenmoser Klaudia Raffler-Spierling Petra Schneider-Specker Katharina Reinartz-Nebe Wolfgang Ried Karin Sewing-Tschaffon Moussa Sy Ulrich Wienecke Jörg Wilczopolski Hochschulgruppe Die GEW Hochschulgruppe hatte einen gelungenen Start ins Wintersemester. Anfang Oktober gab es gleich zwei Infoveranstaltungen und Infotische. In Kooperation mit dem Praktikumsbüro informierten wir die Lehramtsbachelor über die bevorstehenden Schulpraktika und auch unsere Standardveranstaltung, die „Fit fürs Referendariat“ für die Absolventen des 1. Staatsexamens, wurde gerne angenommen. Natürlich haben wir die Gelegenheit genutzt beim Markt der Möglichkeiten im Stadion Essen die neuen Erstsemester zu begrüßen. Dank unserer Glücksrad-Aktion standen die Erstis an unserem Stand in nicht enden wollender Schlange. Wenn ihr Lust habt die Hochschulgruppe kennen zu lernen, kommt doch einfach mal montags mit uns in die Mensa. Wir treffen uns alle 2 Wochen von 12-14 Uhr an der Mensatreppe (14.10., 28.10. etc.). Am 20. November machen wir um 10 Uhr eine Führung durch die Hauptmensa (Anmeldung per Mail). Für Dezember sind ein Info-Tisch und ein Weihnachtsmarktbesuch mit anderen Hochschulgruppen geplant. Für weitere Infos oder sonstige Fragen meldet euch doch einfach bei den Mitarbeiterinnen des Hochschulinformationsbüros Rahel Blase und Norina Schulz, die ihr unter hib-essen@ gew-nrw.de erreicht, oder ihr kommt in die wöchentliche Sprechstunde: mittwochs 12 - 13 Uhr im AStA-Büro K15.