Die GEW-Streikzeitung könnt Ihr hier herunterladen (PDF, auf www
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Die GEW-Streikzeitung könnt Ihr hier herunterladen (PDF, auf www
Streik Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft G N U T I ZE // TARIFRUNDE ÖFFENTLICHER DIENST BUND UND KOMMUNEN // Gute Bezahlung! // Astrid Axmann, 49 Jahre, seit 1983 Erzieherin in Leipzig, zurzeit freigestelltes Personalratsmitglied, hat sich am Montag in Leipzig am Warnstreik der Gewerkschaften beteiligt. // Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen hat am 13. März – fast schon wie gewohnt – ohne ein Angebot der Arbeitgeber begonnen. Damit machen sie deutlich, dass sie ohne Druck nicht bereit sind, die Forderungen der Beschäftigten und ihrer Gewerkschaften zu erfüllen. Die liegen schon seit Anfang Februar auf dem Tisch. Es geht vor allem um eine deutliche Gehaltssteigerung. Denn der Nachholbedarf des öffentlichen Dienstes gegenüber der allgemeinen Tarifentwicklung ist nach wie vor enorm. Nur wenn die Gehälter in dieser und den nächsten Runden stärker als in anderen Branchen wachsen, kann die Lücke geschlossen werden. GEW-Streikzeitung: Sie stehen vom ersten Tag an mit den Kolleginnen und Kollegen auf der Straße. Warum? Astrid Axmann: Das ist für mich als Mitglied der GEW selbstverständlich. Unsere Erfahrungen aus der Vergangenheit haben leider gezeigt: Automatisch kommt gar nichts! Wir haben nie etwas geschenkt bekommen. Auch jetzt sind die Arbeitgeber in die Verhandlungen gegangen, ohne ein Angebot vorzulegen. Das ist respektlos gegenüber den Kolleginnen und Kollegen und hat mit Wertschätzung nichts zu tun. Wir brauchen uns deshalb nicht zu verstecken oder abzuwarten. Wir verleihen unserer Forderung von Anfang an den notwendigen Nachdruck. GEW-Streikzeitung: Auch in höhere Löhne? Axmann: Das ist eine Frage der Gerechtigkeit. Eltern haben einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz, Kinder haben ein Recht auf 1A-pädagogische Betreuung – Pädagoginnen und Pädagogen haben ein Recht auf gute Arbeitsbedingungen. Dazu gehört eben auch eine angemessene Bezahlung. Es kann jedenfalls nicht angehen, dass wir wegen des Ausbaus der KitaAngebote auf ein faires Gehalt verzichten müssen. Das eine geht nicht ohne das andere. GEW-Streikzeitung: Sind die Löhne nicht auskömmlich? Axmann: Der Verdienst der Erzieherinnen und Erzieher war – gemessen an der Ausbildung und der Verantwortung – schon immer sehr niedrig. Ich kenne Berufsanfänger, die so wenig verdienen, dass sie mit Sozialleistungen aufstocken müssen. Auch die erfahrenen Kolleginnen haben bei uns meist nur 30 Stunden-Verträge. Die gehen mit etwa 1500 Euro netto nach Hause. Das ist gerade für Alleinverdiener zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel. Die Einkommen halten einfach nicht mit der Entwicklung des gesellschaftlichen Wohlstands und der steigenden Lebenshaltungskosten Schritt. Dagegen wehren wir uns – das ist keine überzogene oder maßlose Forderung. Gerade bei uns in Sachsen: Wir haben den schlechtesten Betreuungsschlüssel und die niedrigsten Eingruppierungen. Interview: Sven Heitkamp, freier Journalist Foto: Sebastian Willnow GEW-Streikzeitung: Das Verständnis für eine reine Entgeltrunde ist in der Öffentlichkeit nicht immer groß. Warum ist gerade für die Berufsgruppe der Erzieherinnen eine Lohnerhöhung so wichtig? Axmann: Es geht darum, die gesellschaftliche Anerkennung des Erzieherberufes zu stärken. Wir sind top ausgebildet. Wir haben eine große Verantwortung für die Bildung und Erziehung – und damit für die Zukunft der uns anvertrauten Kinder. Und wenn die Politik endlich Bildung als wichtigste Ressource für dieses Land begriffen hat, muss sie investieren. Die Arbeitgeber haben die Forderungen der Gewerkschaften als überzogen abgetan. Wenn die Gehälter überproportional steigen, müssten sie mit Stellenstreichungen reagieren. Die Kommunen drohen gar mit Tarifflucht und weiteren Privatisierungen. Diese eingeübten Reaktionsmuster ignorieren sowohl die Tatsache, dass die Verdienste im öffentlichen Dienst für Viele schon lange nicht mehr auskömmlich sind, als auch die positiven Rahmenbedingungen. Die Prognosen versprechen für das Jahr 2014 erneut ein gutes Wirtschaftswachstum und steigende Steuereinnahmen. Eine Gehaltserhöhung, wie sie die Gewerkschaften fordern, ist zu finanzieren. Sie ist notwendig, damit die Arbeit im öffentlichen Dienst attraktiv bleibt. Nur so können weiterhin motivierte und qualifizierte Arbeitskräfte gewonnen werden. Mit einer guten Streikbeteiligung geben die Beschäftigten auf diese Provokation der Arbeitgeber die richtige Antwort. Gleich nach der ersten ergebnislosen Verhandlungsrunde fanden in allen Bundesländern Warnstreiks statt: Kitas blieben geschlossen, Busse und Bahnen standen still, Ämter machten nicht auf (siehe Seiten 2 – 3). Dabei wurde vielerorts deutlich: Ohne öffentlichen Dienst geht es nicht. Um am Ende ein gutes Ergebnis zu erreichen, müssen wir den Druck noch einmal erhöhen. Deshalb ruft die GEW vor der dritten und entscheidenden Verhandlungsrunde, die am 31. März beginnt, noch einmal zu massiven Warnstreiks auf. Andreas Gehrke Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der GEW, verantwortlich für Tarif- und Beamtenpolitik Foto: Hans-Georg Klindt 2 STREIKZEITUNG Kassel, 18. März: 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von kommunalen Verwaltungen, der Stadtreinigung, des Nahverkehrs, der Entsorgungsbetriebe sowie von Kitas und Krankenhäusern streiken. Foto: Sebastian Krebs Köln Kassel Köln, 18. März: Über 7.000 Beschäftigte beteiligen sich in Köln am Streik. Der öffentliche Nahverkehr steht still, viele Kitas bleiben zu. Foto: Alfred Uhing Karlsruhe Karlsruhe, 18. März: In Baden-Württemberg sind rund 2.000 Beschäftigte im Ausstand. Mittelpunkt der Warnstreiks im Südwesten ist Karlsruhe mit 800 Streikenden. 3 Foto: Kay Herschelmann STREIKZEITUNG Potsdam, 13. März: Arbeitgeber legen zum Auftakt der Tarifrunde kein Angebot vor. Gewerkschaften kündigen Warnstreiks an. Potsdam Köthen Dresden Foto: Daniel Merbitz Leipzig Foto: Claus Scharschuch Sachsen-Anhalt, 17. März: In Köthen und Halle-Saale legen mehrere hundert Erzieherinnen und Erzieher ihre Arbeit nieder. Foto: Sven Willnow Dresden, 17. März: Gelungener Streik-Auftakt. In Dresden sind über 80 Kitas im Streik. Auf die Straße gehen 1.400 Kolleginnen und Kollegen. Leipzig, 17. März: In Leipzig beteiligen sich 600 Erzieherinnen und Erzieher am Warnstreik. 38 Kitas bleiben geschlossen. 4 STREIKZEITUNG // Die GEW fordert eine Erhöhung der Tabellenentgelte um 100 Euro plus 3,5 Prozent. Der Abschluss soll eine Laufzeit von zwölf Monaten haben. Das würde im Tabellendurchschnitt eine Tariferhöhung um ca. 6,7 Prozent bedeuten. Für eine Erzieherin in der Entgeltgruppe S6, Stufe 4, wären das 201,06 Euro mehr im Monat. // Auch die Entgelte der Praktikantinnen und Praktikanten sollen erhöht werden, und zwar um 100 Euro. Die Gewerkschaften fordern außerdem, dass das Tarifergebnis zeit- und inhaltsgleich auf die Beamtinnen und Beamten des Bundes übertragen wird. Die Besoldung der Kommunalbeamtinnen und -beamten richtet sich nach den Vorgaben der Länder. Eine weitere Forderung ist die nach einer tariflichen Regelung, durch die sachgrundlose Befristungen ausgeschlossen werden. Der öffentliche Dienst ist nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) führend bei befristeten Beschäftigungsverhältnissen. Das trifft vor allem Neueingestellte, die häufig nur einen befristeten Vertrag erhalten und denen damit elementare Schutzrechte entzogen werden. Gutes Geld für gute Arbeit! Gemeinsam setzen wir mehr durch! Antrag auf Mitgliedschaft Bitte in Druckschrift ausfüllen Persönliches Nachname (Titel) Video und YouTube Das Video mit den Forderungen der GEW gibt es im YouTube-Kanal des GEW-Hauptvorstands: www.youtube.com/ GEWHauptvorstand Berufliches Vorname Berufsbezeichnung (für Studierende: Berufsziel), Fachgruppe Straße, Nr. Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt a. M. Diensteintritt / Berufsanfang Gläubiger-Identifikationsnummer DE31ZZZ00000013864 Postleitzahl, Ort Tarif- / Besoldungsgebiet Telefon / Fax Tarif- / Besoldungsgruppe E-Mail monatliches Bruttoeinkommen (falls nicht öff entlicher Dienst) Geburtsdatum Nati onalität Stufe seit Betrieb / Dienststelle / Schule gewünschtes Eintritt sdatum SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der GEW auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Träger des Betriebs / der Dienststelle / der Schule bisher gewerkschaftlich organisiert bei IMPRESSUM Herausgeber: GEW – Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hauptvorstand Reifenberger Str. 21 60489 Frankfurt Redaktion: Ulf Rödde (V.i.S.d.P.), Markus Hanisch, Oliver Brüchert Gestaltung: Werbeagentur Zimmermann GmbH März 2014 Online Mitglied werden www.gew.de/Mitgliedsantrag.html weiblich von männlich bis (Monat/Jahr) Straße, Nr. des Betriebs / der Dienststelle / der Schule Postleitzahl, Ort des Betriebs / der Dienststelle / der Schule Vorname und Name (Kontoinhaber) Kreditinstitut ________I___ BIC Beschäftigungsverhältnis: angestellt beamtet teilzeitbeschäftigt mit teilzeitbeschäftigt mit Honorarkraft Std./Woche Prozent beurlaubt ohne Bezüge bis in Rente/pensioniert im Studium Altersteilzeit in Elternzeit bis befristet bis Referendariat/Berufspraktikum arbeitslos Sonstiges ____I____I____I____I____I__ IBAN Jedes Mitglied der GEW ist verpflichtet, den satzungsgemäßen Beitrag zu entrichten. Mit meiner Unterschrift auf diesem Antrag erkenne ich die Satzung der GEW an. Ort / Datum Unterschrift (Antrag auf Mitgliedschaft) Ort / Datum Unterschrift (SEPA-Lastschrift mandat) Die uns von Ihnen angegebenen personenbezogenen Daten sind nur zur Erfüllung unserer satzungsgemäßen Aufgaben auf Datenträgern gespeichert und entsprechend den Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes geschützt. Bitte senden Sie den ausgefüllten Antrag an den für Sie zuständigen Landesverband der GEW bzw. an den Hauptvorstand. Vielen Dank – Ihre GEW