das Deutsche Rote Kreuz im Kreis Paderborn 2013
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das Deutsche Rote Kreuz im Kreis Paderborn 2013
Das sind wir: das Deutsche Rote Kreuz im Kreis Paderborn 2013 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Jubiläumszeitschrift des DRK-Kreisverbands Paderborn zum 150-jährigen Bestehen des Roten Kreuzes in 2013 Henry Dunant: Gründer des Roten Kreuzes – Urheber der Genfer Konvention *8. Mai 1828 – †30. Oktober 1910 Quelle: DRK-Archiv 3 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Wir danken allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helferinnen und Helfern Fotos (im Uhrzeigersinn): Jörg F. Müller / DRK Andre Zelck / DRK GS Mario Andreya / DRK GS Nilgün Özel / DRK-KV Paderborn 4 im Roten Kreuz. 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Das sind wir: das Deutsche Rote Kreuz im Kreis Paderborn 2013 Grußworte .................................................................................................... 6 Unser Projekt im Jubiläumsjahr: Kinder sind unsere Zukunft!................... 13 Das Deutsche Rote Kreuz.......................................................................... 15 DRK-Kreisverband Paderborn................................................................... 19 Die Kreisgeschäftsstelle............................................................................. 27 Ortsvereine im Kreis Paderborn................................................................. 29 DRK-Ortsverein Altenbeken....................................................................... 31 DRK-Ortsverein Bad Lippspringe.............................................................. 35 DRK-Ortsverein Büren................................................................................ 39 DRK-Stadtverband Delbrück...................................................................... 43 DRK-Ortsverein Hövelhof........................................................................... 49 DRK-Ortsverein Lichtenau.......................................................................... 55 DRK-Ortsverein Paderborn........................................................................ 57 DRK-Ortsverein Salzkotten......................................................................... 65 DRK-Ortsverein Schloß Neuhaus............................................................... 71 Jugendrotkreuz im Kreisverband Paderborn............................................. 77 DRK-Kindertageseinrichtung in Bad Lippspringe .................................... 87 DRK-Blutspendedienst West .................................................................... 91 Rettungshunde im Kreis Paderborn........................................................... 95 Wo liegt Zossen?........................................................................................ 99 Die Geschichte einer Freundschaft.......................................................... 103 Von der Idee zum Museum...................................................................... 109 Auf ins Museum!....................................................................................... 113 Der Suchdienst beim Roten Kreuz........................................................... 119 Impressum................................................................................................ 122 In den Texten dieser Zeitschrift findet aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung und der besseren Lesbarkeit überwiegend die männliche Form Verwendung. Die Ausführungen beziehen sich selbstverständlich gleichermaßen auf weibliche und männliche Personen. 5 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Grußwort Dr. Seiters Dr. Rudolf Seiters Schlacht von Solferino (Gemälde von Carlo Bossoli) Das Zuhören ist ein wichtiger Teil des Austauschs von Wissen und Wertschätzung des Gegenübers. Wer schon vor dem Gespräch alle Antworten weiß, ist nicht offen für neue Erkenntnisse. Die Idee des Roten Kreuzes war von Beginn an auch eine des Zuhörens. Henry Dunant nahm sich schon 1859 auf dem Schlachtfeld von Solferino die Zeit, den Verwundeten und Sterbenden zuzuhören und ihnen zu helfen. Für ihn war das ein wichtiger Teil der Menschlichkeit. Wir folgen dieser Idee nun seit 150 Jahren. seine humanitären Aufgaben zu werben, in der jungen wie in der älteren Generation, unsere Leistungen der Vergangenheit herauszustellen, aber auch die Herausforderungen zu nennen, die es im internationalen, aber auch gesellschaftspolitischen Raum der Bundesrepublik Deutschland gibt und für deren Bewältigung wir um die Unterstützung der Bevölkerung bitten. In diesem Jahr feiern wir unser Jubiläum – den 150. Geburtstag des Internationalen und des Deutschen Roten Kreuzes – mit einer Fülle von Veranstaltungen und Aktionen und werden somit das Jahr 2013 nutzen, um in einer besonderen Weise für das Rote Kreuz und 6 Auch der Kreisverband Paderborn kann auf eine erfolgreiche Rotkreuzgeschichte zurückblicken. Heute engagieren sich rund 10 000 Mitglieder sowie über 700 aktive Helferinnen und Helfer in den unterschiedlichsten Bereichen, wie zum Beispiel dem Einsatzdienst, dem Jugendrotkreuz oder im Bereich der Seniorenarbeit. 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Die erste Genfer Konvention (Fotos Doppelseite: DRK) Seite mit den Siegeln und Unterschriften der Delegierten, unterzeichnet am 22. August 1864 in Genf durch Delegierte aus zwölf Ländern Die vielfältigen Aufgaben des Deutschen Roten Kreuzes können wir neben den tüchtigen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nur mithilfe der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer leisten, die sich jenseits ihrer privaten und beruflichen Pflichten uneigennützig und unentgeltlich engagieren. Ohne sie wäre unser Land um vieles ärmer und viel weniger menschlich. Wir sind stolz auf sie, und daher wird auch in Zukunft das Ehrenamt das Markenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes bleiben. dass Sie sich für die Anliegen des Roten Kreuzes, für das Gemeinwohl und für hilfsbedürftige Menschen persönlich einsetzen. So möchte ich Ihnen allen, den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes im Kreis Paderborn sowie den Mitgliedern, Helfern, Freunden und Wegbegleitern im politischen und gesellschaftspolitischen Raum, herzlich danken, In diesem Sinne wünsche ich weiterhin eine erfolgreiche und segensreiche Arbeit. Ihr Dr. rer. pol. h. c. Rudolf Seiters Präsident des Deutschen Roten Kreuzes Bundesminister a. D. 7 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Helferorganisation mit Herz! Manfred Müller „Durch Menschlichkeit zum Frieden“ – so lautet bekanntermaßen das Motto des Roten Kreuzes. Treffend umschreibt es die vielfältigen sozialen und karitativen Aktivitäten, denen sich das Rote Kreuz und damit auch der Kreisverband Paderborn verschrieben haben und denen es seit 150 Jahren so beispielhaft nachkommt. Sich mitmenschlich zu verhalten stand am Beginn der Rotkreuzarbeit, als es darum ging, den im Krieg Verwundeten zu helfen. Sich mitmenschlich zu verhalten war der Leitsatz für die Ausweitung der Tätigkeit auf Sozialarbeit, Rettungswesen und Katastrophenschutz. Sich mitmenschlich zu verhalten beinhaltet auch gleichzeitig professionelles, qualifiziertes, effektives und zuverlässiges Handeln – eine Helferorganisation mit Herz! Und damit leisten Sie, die ehrenamtlich Aktiven und hauptamtlichen Rotkreuzmitarbeiterinnen und -mitar8 beiter, Ihren Beitrag, unsere Gesellschaft etwas friedlicher, lebenswerter, stabiler und mitmenschlicher zu machen. So manches im sozialen Bereich ist seit der Gründung des Roten Kreuzes verbessert worden, doch die Linderung von Notlagen wird wohl eine ewige Aufgabe der Menschheit bleiben. Und deshalb sind Ihre Ziele und Ihre Aktivitäten heute noch genauso aktuell und wichtig wie bei der Gründung Ihrer Organisation. Deshalb kann ich nur wünschen, dass Sie weiterhin so erfolgreich tätig sind wie bisher. Denn niemand möchte Ihr Erkennungs- und Schutzzeichen missen, das hierzulande jedes Kind kennt: das Rote Kreuz auf weißem Grund. Manfred Müller Landrat des Kreises Paderborn 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Aus Liebe zum Menschen im Kreis Paderborn Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Rotkreuzkameradinnen und -kameraden, seit 150 Jahren ist das Rote Kreuz eine weltweite Gemeinschaft. Menschen in Not zu helfen, Leben und Gesundheit zu schützen und Leiden zu verhindern oder zu mindern ist unsere Aufgabe. Dies geschieht nach den Grundsätzen der Unabhängigkeit, Unparteilichkeit, Neutralität und der Menschlichkeit. Grundlagen dieser Verfahrensweise sind das Ehrenamt, die Freiwilligkeit und die Selbstlosigkeit dieses Einsatzes. Um dies zu gewährleisten, ist das Rote Kreuz auf Spenden angewiesen. Außer den 770 Aktiven unterstützen rund 10 000 Fördermitglieder die Arbeit des Roten Kreuzes im Kreisverband Paderborn. Der Erlös des Jubiläumsjahres mit den verschiedenen Veranstaltungen soll der Jugendarbeit des Roten Kreuzes in den einzelnen Ortsvereinen zugutekommen. Unsere Jugendarbeit ist die Grundlage zur Gewährleistung eines nachhaltigen ehrenamtlichen Nachwuchses. Heinz Köhler Der Vorstand des Kreisverbandes Paderborn dankt allen Spendern und Sponsoren für ihre Unterstützung. Heinz Köhler (OBE) Kreisdirektor a. D. Vorsitzender des DRK-Kreisverbands Paderborn 9 Foto: z s Kreu s Rote ische Japan er . Wick RK/ G Foto: D Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung hat es sich zur Aufgabe gemacht, menschliches Leid überall und jederzeit zu verhüten und zu lindern, Leben und Gesundheit zu schützen und der Menschenwürde Achtung zu verschaffen, insbesondere in Zeiten bewaffneter Konflikte und sonstiger Notlagen. Die Verbreitung der Regeln des humanitären Völkerrechts und der Grundsätze und Ideale der Bewegung ist eine der Hauptaufgaben der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Sie ist Voraussetzung dafür, dass die Teilnehmer bewaffneter Konflikte sie im Ernstfall kennen und respektieren. 11 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Unser Projekt im Jubiläumsjahr: Kinder sind unsere Zukunft! Als Deutsches Rotes Kreuz wollen wir in unserem direkten Umfeld aktiv zum Gelingen des Gemeinwesens beitragen. Wir wollen einen Beitrag leisten zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft über Generationen hinweg. Wir wollen Wege des Miteinander gehen – einbeziehen, statt auszugrenzen. Daher ist die Arbeit mit und für Jugendliche ein Aktivposten in dem Aufgabenspektrum des Roten Kreuzes. Kinder- und Jugendgruppen gewähren eine sinnstiftende Freizeitgestaltung und sozialen Zusammenhalt, die Qualifizierung von Jugendgruppenleiterinnen und -leitern fördert das Bewusstsein für Verantwortung, der Betrieb von Mädchen- und Jungentreffs bietet soziale Ankerpunkte im Alltag, Ferienfreizeiten geben ein besonderes Gruppenerlebnis, und nicht zuletzt ist es auch der Schulsanitätsdienst, der ein besonderes Verantwortungsgefühl für die Mitmenschen prägt, die unserer Hilfe bedürfen. Ein aktuelles Beispiel für konkrete Hilfe im Kreis Paderborn: Die Weihnachtszeit ist für viele bedürftige Familien, insbesondere für die Stellv.Vorsitzender DRK-Kreisverband Paderborn Willi Schmidt, Claudia Graß, Bildungsreferentin für das Jugendrotkreuz, Paula Wagemeyer-Ernst, Stellv.Vorsitzende DRK-OV Lichtenau, Thomas Janke, Kreisleiter des Jugendrotkreuzes, inmitten der gespendeten Spielzeuge (Foto: DRK-KV PB) Kinder, eine schwierige Zeit. Im Rahmen der landesweiten JRK-Aktion „Armut – schau nicht weg!“ hat das Rote Kreuz insbesondere Kindern aus armen Familien im Kreis Paderborn in der Weihnachtszeit eine Freude gemacht. Gesammelt wurden u. a. Spielzeug (Lego, Pup- pen, Autos etc.), Winterkleidung für Kinder und Jugendliche, Bälle, Inliner, Laufräder und Kinderwagen. Besonders benötigt wurden auch verkehrssichere Fahrräder für Kinder und Jugendliche, Winterschuhe, gut erhaltene Tornister und Schulrucksäcke, aber auch Hefte, 13 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Collegeblöcke, Stifte und Malbedarf, Kinder- und Jugendbücher sowie Babyerstausstattung. Die Sachspenden waren nicht alle, aber in gutem Zustand. nen Familien, insbesondere den Kindern, Mut und Hoffnung gemacht und ein schönes Weihnachtsfest ermöglicht. In diesem Jahr war bei Jugendlichen der Bedarf an Winterkleidung, Schuhen, Hygiene- und Pflegeprodukten besonders groß. Um möglichst viele Wünsche erfüllen zu können, wurden auch Gutscheine von entsprechenden Fachgeschäften oder Geldspenden angenommen. Um diese wichtige Arbeit auch in der Zukunft fortsetzen und ausbauen zu können, soll der komplette Reinerlös aller Veranstaltungen direkt der Jugendarbeit in den Ortsvereinen im Kreis Paderborn zugutekommen. Durch die konkrete, praktische Hilfe der Vermittlung von dringend benötigten Gegenständen wurde im ganzen Kreisgebiet Paderborn von Armut betroffe- Wir handeln nach J. F. Kennedy: „Kinder sind der wertvollste Schatz auf der Welt und ihre größte Hoffnung für die Zukunft.“ Vorstand des DRK-Kreisverbandes Paderborn Foto: Steffen Freiling / DRK Fotos unserer Weihnachtsaktion xxxxx 14 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Das Deutsche Rote Kreuz Das DRK besteht aus: ✚✚ Bundesverband ✚✚ 19 Landesverbände mit 7 DRKBlutspendediensten ✚✚ 483 Kreisverbände ✚✚ 4635 Ortsvereine mit mehr als 10 000 Rotkreuzgemeinschaften ✚✚ Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e. V. mit 34 DRKSchwesternschaften Es wird unterstützt durch: ✚✚ 3,5 Millionen Mitglieder ✚✚ 400 000 ehrenamtliche Mitarbeiter ✚✚ 130 000 hauptamtliche Mitarbeiter ✚✚ 1,8 Millionen Blutspender Das Deutsche Rote Kreuz e. V. ist die nationale Gesellschaft des Roten Kreuzes auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und Bestandteil der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung (IFRC). 15 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Das Deutsche Rote Kreuz Aus Liebe zum Menschen Seit 1863 hilft das Rote Kreuz Menschen in Not – unparteilich, unabhängig, gemeinschaftlich und aus Liebe zum Menschen. Eine Erfolgsgeschichte, die das Deutsche Rote Kreuz bis heute zur größten humanitären Bewegung Deutschlands gemacht hat. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist dort, wo Menschen Hilfe benötigen – sei es nach einem Verkehrsunfall, einer Naturkatastrophe oder bei allein lebenden Senioren. So unterschiedlich die Situationen sind, in denen Menschen Hilfe brauchen, so vielfältig sind auch die Aufgaben, die unsere ehrenamtlichen Helfer tagtäglich übernehmen. „Danke“ – dieses kleine Wort begegnet uns täglich bei unserer Arbeit. Wir, das sind 80 000 hauptberuflich Beschäftigte und etwa 400 000 Ehrenamtliche, die neben Beruf, Studium oder Schule beim Deutschen Roten Kreuz bundesweit tätig sind – und sich damit für Menschen, die bedürftig oder gar in Not geraten sind, einsetzen. Es sind Menschen jeden Alters, jeder Hautfarbe und Religion und mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten. Dank dieser vielen Startschuss 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz: 1 800 Mitglieder, Freiwillige und Mitarbeiter des DRK sammeln sich am 13. Januar 2013 vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Die Teilnehmer reisten aus ganz Deutschland an, um dabei zu sein. Die Aktion markiert den Beginn des DRKJubiläumsjahres 2013, in dem die Organisation ihren 150. Geburtstag begeht. (Foto: Michael Handelmann / DRK) Helfer ist das Deutsche Rote Kreuz die größte Freiwilligen-Organisation in Deutschland und Teil einer weltweiten Bewegung. In 186 Ländern handeln wir nach den sieben Rotkreuz-Grundsätzen: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutra- lität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität. Für uns spielen Staatsangehörigkeit, Religion, Rasse, soziale Stellung oder politische Zugehörigkeit keine Rolle: Wir helfen allein nach dem Maß der Not. 17 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Hilfe im Ausland: Arcahaie, November 2010. Eine alte Frau mit Cholera bekommt eine Infusionslösung gegen die Austrocknung. (Foto: Amerikanisches Rotes Kreuz) Nationale und internationale Aufgaben Als Wohlfahrtsverband und Hilfsorganisation nimmt das DRK umfangreiche nationale Aufgaben wahr. Hierzu zählen unter anderem: Rettungsdienst und Erste Hilfe Gesundheitsdienste inkl. Blutspendedienst Altenhilfe inkl. Pflege und Besuchsdienst Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Suchdienst Sanitätsdienst bei Veranstaltungen Katastophenschutz, Hilfe bei Großschadensereignissen ✚✚ Jugendrotkreuz ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ Das DRK ist auch weltweit operativ im Bereich der humanitären Hilfe tätig – sowohl in akuten Notsituationen (Katastrophenhilfe) als auch in der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit. Derzeit arbeitet das 18 Hilfe im Inland: Im Rotkreuz-Projekt „Eastside“ bekommen Kinder von Migranten Hausaufgabenhilfe, Sprachunterricht oder können einfach gemeinsam spielen. (Foto: DRK) DRK in ca. 55 Ländern in Afrika, Asien, Nahost und Lateinamerika. Schwerpunkte der Hilfsprojekte im Ausland sind: ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ Katastrophenhilfe und -vorsorge Trinkwasserversorgung Basisgesundheit Kampf gegen Epidemien inkl. HIV/Aids Armutsbekämpfung Rehabilitation und Wiederaufbau Föderale Struktur des DRK Das Deutsche Rote Kreuz ist föderal aufgebaut. Es besteht aus dem Bundesverband (DRK-Generalsekretariat) und seinen Mitgliedsverbänden (19 Landesverbände und der Verband der Schwesternschaften) sowie deren Mitgliedsverbänden (über 500 Kreisverbände und 34 Schwesternschaften). 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz DRK-Kreisverband Paderborn „Helfer in der Not“ Gründungsdaten: 18.10.1875 Vaterländischer Frauenverein 16.03.1889 Kreisverein vom Roten Kreuz 20.04.1901 Sanitätskolonne Paderborn Anzahl Fördermitglieder: 10 000 Nach der Gründung des Roten Kreuzes 1863 bildeten sich in zahlreichen Ländern Europas Hilfsvereine für kranke und verwundete Soldaten. Auf deutschem Boden wird am 11. November 1863 die erste nationale Rotkreuzgesellschaft: „Der Württembergische Sanitätsverein“ gegründet. Zusätzlich entstehen zahlreiche Frauenvereine, die am 11. November 1866 unter der Schirmherrschaft von Königin Augusta von Preußen zu dem „Vaterländischen Frauenverein“ zusammengefasst werden. Unter dem Zeichen des Roten Kreuzes wollen die Frauen nicht nur Aufgaben im Krieg übernehmen, sondern auch bei Katastrophen wie Überschwemmungen, Bränden Ükernviertel nach dem Brand von 1875 (Quelle: Stadtarchiv Paderborn) und Seuchen helfen. Dazu gehört das Sammeln von Spendengeldern und anderen Hilfsgütern. Sie sorgen aber auch dafür, dass schnell an diesen Orten Lazarette entstehen und Hilfe geleistet wird. Von dieser Organisation profitiert Paderborn, als es am 12. September 1875 zu einer Katastrophe kommt. Durch einen Brand im Stadtviertel Ükern wird ein großer Teil der Stadt zerstört. Als Schirmherrin des preußischen Vaterländischen Frauenvereins spendete die Kaiserin Augusta 800 Mark für die Opfer, und sie veranlasste die in Minden und Höxter bereits bestehenden Zweigvereine, eine Sammlung für die obdachlos gewordenen Geschädigten zu veranstalten und ihnen mit Kleidungsstücken und Kinderwäsche zu helfen. Am 18. Oktober 1875 gründeten Frauen aller Stände und Konfessionen den Paderborner Zweigverein vom Vaterländischen Frauenverein. Der Verein entwickelte bald nach seiner Gründung ein vielfältiges wohltätiges Wirken, so durch 19 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Errichtung einer Nähschule und einer Kleinkinder-Bewahranstalt. Sie kümmern sich um Bedürftige durch Verteilung von Kleidung, Nahrungsmitteln, Kohle und um arme Wöchnerinnen, organisieren Kinderkuren und sorgen sich um die Ausbildung in der Krankenpflege. Mittel für diese Arbeit werden durch Wohltätigkeitsveranstaltungen beschafft. Gründung des Kreisvereins Paderborn Am 7. Januar 1888 gründeten der Oberpräsident der Provinz Westfalen und prominente Persönlichkeiten aus allen Teilen der Provinz, darunter aus Paderborn Bischof Dr. Drobe, Domkapitular Dr. Schulte und I. Beigeordneter Hesse, den Provinzialverein vom Roten Kreuz zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger. Der Königliche Landrat in Paderborn, Walter Jentzsch, verband die Bekanntmachung der Gründung des Provinzialvereins mit dem Aufruf zum Beitritt in einen zu bildenden Kreisverein, der dann am 16. März 1889 gegründet und dessen Statut am 11. April 1889 genehmigt wurde. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Jahre 1933 wurden auch die bis dahin demokratisch organisierten Gliederungen nach dem Führerprinzip 20 So oder ähnlich wird es auch in Paderborn gewesen sein: Der Vaterländische Frauenverein vom Roten Kreuz organisiert eine Kinderspeisung, Mainz, März 1924 (Quelle: DRK) gleichgeschaltet. Mit dem Beginn des Jahres 1938 trat ein Gesetz über das Deutsche Rote Kreuz in Kraft, durch welches das Rote Kreuz mit allen Untergliederungen aufgelöst wurde. Nachdem 1945 das DRK durch die Alliierten verboten wurde, wird es 1950 als Organisation neu gegründet. Das Deutsche Rote Kreuz kann sich in vereinsrechtlicher Form neu konstituieren und teilweise sein beschlagnahmtes Vermögen zurückerhalten. An die Tradition der Vaterländischen Frauenvereine und der Freiwilligen Sanitätskolonnen anknüpfend, bildeten sich in mehreren Gemeinden nunmehr einheitlich organisierte Ortsvereine, die als ihre Gründungsdaten jeweils die Entstehung der Freiwilligen Sanitätskolonnen in Anspruch nehmen. Heute bilden die Ortsvereine (OV) ✚✚ DRK-OV Altenbeken e.V. ✚✚ DRK-OV Bad Lippspringe e.V. ✚✚ DRK-OV Büren e.V. ✚✚ DRK-Stadtverband Delbrück e.V. ✚✚ DRK-OV Hövelhof e.V. ✚✚ DRK-OV Lichtenau e.V. ✚✚ DRK-OV Paderborn e.V. ✚✚ DRK-OV Salzkotten e.V. ✚✚ DRK-OV Schloß Neuhaus e.V. den DRK-Kreisverband Padeborn. 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz ✚✚ Altkleidersammlungen ✚✚ Jugendrotkreuz ✚✚ Suchdienst und Familienzusam- menführung ✚✚ Kreisauskunftsbüro Aktive Dienste in den Bereitschaften Verantwortlich für die aktiven Dienste im Kreisverband Paderborn: Hubertus Schmidt (Kreisrotkreuzleiter), Irmgard Janßen (Kreisrotkreuzleiterin), Rita Masurek (Stv. Kreisrotkreuzleiterin) und Ingo Christiansen (Kreisverbandsarzt) Insgesamt wirken rund 700 Helferinnen und Helfer kreisweit in den Rotkreuzg emeins chaften aktiv mit. Beim Jugendrotkreuz und im Schulsanitätsdienst wirken ca. 380 aktive Kinder und Jugendliche mit. In der Kreisgeschäftsstelle, im Stadtverband Delbrück und in den Ortsvereinen Bad Lippspringe und Paderborn sind 36 hauptamtlich Bedienstete tätig. Rund 10 000 Menschen unterstützen die Rotkreuzarbeit im Kreis Paderborn durch ihre fördernde Mitgliedschaft. Die Aufgabenbereiche des DRK sind in den Sat- zungen festgelegt. Viele Aufgaben fallen in die Tätigkeitsbereiche der Rotkreuzgemeinschaften, darunter unter anderem ✚✚ Rettungsdienst und Krankentransport ✚✚ Sanitätsdienst bei Veranstaltungen ✚✚ Mitwirkung im Katastrophenschutz ✚✚ Blutspendeaktionen ✚✚ Erste-Hilfe-Kurse ✚✚ soziale Dienste, z. B. Hausnotruf, Kranken- und Altenpflege, Gesundheitsprogramme ✚✚ Seniorenbetreuung ✚✚ Erholungsmaßnahmen für Senioren, Kinder und Behinderte Ob bei den bei Spielen des SC Paderborn 07 in der heimischen Benteler-Arena, den Karnevalsumzügen in Delbrück, beim Osterlauf und zu Libori in Paderborn, dem Kreisschützenfest im Altkreis Büren, dem Hederauenfest in Salzkotten und vielen weiteren größeren und kleineren Veranstaltungen im gesamten Kreis Paderborn – wo viele Menschen zusammenkommen, gibt es kleine und größere Notfälle. Hier leisten die Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes ebenso schnelle Hilfe wie im Katastrophenfall. Wenn Menschen vermisst werden oder verschüttet wurden, kommt die Rettungshundestaffel – z. B. wie nach einem Hauseinsturz oder wenn Menschen im Wald oder in der Fläche vermisst werden – zum Einsatz. Ehrenamtliche Helfer sorgen bei Veranstaltungen mit dem Sanitätswachdienst dafür, dass verletzte oder erkrankte Menschen schnell und kompetent versorgt werden. 21 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Falls notwendig, koordinieren sie auch den Transport ins Krankenhaus. Die freiwilligen Helfer werden sorgfältig und umfassend aus- und fortgebildet und für ihre Einsätze angemessen ausgerüstet. Unerlässlich ist auch der Einsatz der Helferinnen und Helfer bei den kreisweiten Blutspendeterminen. Sie übernehmen zuverlässig die Betreuung der Blutspender. Durch die regelmäßigen Einsätze sind die DRK-Sanitäter erfahren und einsatzerprobt. Kommt es zu einem größeren Schadensereignis, beispielsweise nach Massenkarambolagen oder einem Zugunglück, unterstützt der DRK-Sanitäts- und -Betreuungsdienst die Einsatzkräf- Um 1885: ein Fahrrad-Sanitätswagen für den Transport Verunglückter (zeitgenössische Zeichnung, Quelle: DRK) Heute: Krankentransportwagen aus dem Kreis Paderborn te vor Ort. Die Helferinnen und Helfer haben dort eine zentrale Funktion in der DRK-Katastrophenhilfe. Katastrophenvorsorge des DRK im Kreis Paderborn Das Land NRW hat sich auf der Grundlage eines DRK-Konzeptes entschlossen, multifunktionale Einsatzeinheiten zu schaffen, die bei Schadensereignissen jeder Größenordnung schnell und flexibel in der Lage sind, abgestimmt auf die bereits bestehenden Strukturen des Rettungsdienstes und der Feuerwehren, den betroffenen 22 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Menschen gezielt zu helfen. Jede Einsatzeinheit ist mit mind. 66 Personen (inkl. Zweitbesetzung) zu besetzen. Je nach Arbeitsschwerpunkt wird sie in der Regel aus mehreren Ortsvereinen zusammengestellt. Im Bedarfsfall werden die Komponenten einer Einheit gemeinsam alarmiert. Sie treffen sich an festgelegten Sammelplätzen und rücken je nach Einsatzkonzept bzw. Auftrag geschlossen zur Einsatzstelle aus. Das Rote Kreuz unterhält drei von insgesamt fünf Einsatzeinheiten im Kreisgebiet Paderborn. Davon ist eine Einsatzeinheit dem Kreis Höxter zugeteilt, da hier die notwendige Vorhaltung von mind. vier Einsatzeinheiten personell nicht möglich ist. Die Einheiten des Katastrophenschutzes sind im Vorsorgeplan des Kreises Paderborn bei der Bewältigung eines Massenanfalls von Verletzten eingebunden und stellen sowohl für eine Behandlungsplatz-Bereitschaft als auch für eine Betreuungsplatz-Bereitschaft Personal und Material zur Verfügung. Der DRK-Rettungsdienst im Kreis Paderborn Rettungsdienst/Krankentransport beim DRK Bad Lippspringe Seit 1996 hat der Kreis Paderborn Flughafen Paderborn/Lippstadt, Ernstfallübung Phönix 2011 in Bad Lippspringe eine Rettungswache neu eingerichtet, die vom DRK-Ortsverein Bad Lippspringe im 24-Stunden-Dienst betrieben wird. Davor wurden der Rettungsdienst und Krankentransport in der Stadt Bad Lippspringe von Paderborn aus sichergestellt. Das Einsatzgebiet umfasst den Bereich der Stadt Bad Lippspringe sowie die Gemeinde Schlangen (Kreis Lippe) und den Paderborner Ortsteil Neuenbeken. Für die Durchführung des Rettungsdienstes stellt der Kreis Paderborn derzeit einen Rettungswagen (RTW) und für den Krankentransport (während der Woche im Tagesdienst) einen Krankentransportwagen (KTW) zur Verfügung. Rettungsdienst/Krankentransport beim DRK Delbrück Seit 1960 wird der Krankentransport und in dessen Fortentwicklung der Rettungsdienst in der Stadt Delbrück vom Deutschen Roten Kreuz – Stadtverband Delbrück e.V. durchgeführt. 23 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz wache in Bad Lippspringe. Gemäß vertraglicher Vereinbarung mit der Stadt Paderborn besetzt der Ortsverein Paderborn seit 1998 im Wechsel mit anderen Hilfsorganisationen im Tagesdienst einen Krankentransportwagen der Feuerwehr im Stadtgebiet Paderborn. Hausnotrufdienst beim DRK in Paderborn DRK Hausnotruf: Patientin mit einem Notruf-Knopf am Handgelenk (Foto: Andre Zelck / DRK) Die heutige Rettungswache Delbrück ist seit 1980 in der Zentralwache Delbrück, Südstr. 39, untergebracht. Für die Durchführung des Rettungsdienstes (24 Std. täglich besetzt) stellt der Kreis Paderborn derzeit einen Rettungswagen (RTW) zur Verfügung. Seit dem 01.01.2009 wird zudem ein kreiseigener Krankentransportwagen (KTW) gemäß einer Vereinbarung mit dem Kreis Paderborn unterstützend – besetzt durch ehrenamtliche Kräfte – nachts und an Wochenenden im Krankentransport des Kreises eingesetzt. 24 Rettungsdienst/Krankentransport beim DRK in der Stadt Paderborn Nachdem das DRK den Rettungsdienst und Krankentransport im Jahr 1977 an die Feuerwehr der Stadt Paderborn abgeben musste, wirkt der Ortsverein seit 1989 doch wieder aktiv im Rettungsdienst mit. Die Rettungssanitäter des Ortsvereins sorgten von 1989 bis 1992 in Lichtenau und von 1992 bis 1996 in Salzkotten für die Feiertags- und Wochenendbesetzung der dortigen Rettungswachen. Seit 1996 verrichten die ehrenamtlichen Rettungssanitäter des Ortsvereins regelmäßig Dienst in der Rettungs- Der historische Auftrag des Roten Kreuzes besteht darin, Leben zu retten und zu erhalten. Daher wissen wir, worauf es im Notfall ankommt. Das ist an erster Stelle der Faktor Zeit. Ob nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, einem Unfall im Haushalt oder beim Heimwerken – fast immer gilt der Grundsatz: Die ersten Minuten entscheiden. Der DRK-Hausnotruf hilft dabei: Egal, ob der Notruf-Knopf im Bett, in der Küche oder unter der Dusche gedrückt wird – der Hausnotruf-Kunde hat sofort Kontakt mit dem DRK. Das gibt Sicherheit für einen unbeschwerten Alltag und ein sicheres Gefühl bei Familie, Freunden und Bekannten. Oft berichten unsere Hausnotruf-Kunden von einem bemerkenswerten Nebeneffekt: „Seit ich ihn habe, fühle ich mich auf einmal besser.“ 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Sicherheit beruhigt eben – und ist ein schönes Gefühl. Mehr als 150 000 Kunden – auch im Bereich des DRK im Kreis Paderborn – nutzen bundesweit den DRK-Hausnotruf. Beim aktuellen Test der Stiftung Warentest schnitt der DRK-Hausnotruf unter zwölf Anbietern als Testsieger ab. Ausbildung der Bevölkerung in Erster Hilfe Die Ausbildung der Bevölkerung in der Ersten Hilfe ist eine der originären Aufgaben des DRK. So sollen möglichst weite Kreise der Bevölkerung – beginnend im Kindesalter in die Lage versetzt werden, im täglichen Leben wie auch in besonderen Notsituationen sachgerecht und lebensrettend Hilfe zu leisten. Notfälle rufen Unsicherheiten und Ängste auf der Seite der Betroffenen wie der potenziellen Helfer hervor. Diese Unsicherheiten gilt es zu bekämpfen. In einem Lehrgang für Erste Hilfe wird man mit den nötigen Kenntnissen und Fertigkeiten so vertraut, dass man in den vielen kleinen wie in den wenigen großen „Ernstfällen“ einen klaren Kopf behält, schnell erkennt, was geschehen ist, und ohne Zeitverlust angemessen handelt. Anlässe für Erste Hilfe entstehen meist in unserer alltäg- Mutter mit ihrem verletzten Sohn (Foto: Falko Siewert / DRK GS) lichen Umgebung – zu Hause, am Arbeitsplatz, beim Sport oder bei anderen Freizeitaktivitäten, erst in zweiter Linie im Straßenverkehr. Dazu gehören die alltäglichen „Missgeschicke“ – etwa eine Verstauchung, eine Schnittwunde oder ein Insektenstich – genauso wie Knochenbrüche oder ein Kreislaufzusammenbruch. Dabei sind krankheitsbedingte Notfälle insgesamt häufiger als unfallbedingte Erste-Hilfe-Situationen. Erste-Hilfe-Leistungen sind wegen der Vielfalt möglicher Verletzungen sehr unterschiedlich: Sie reichen vom jeweils richtigen Verband bis zur Atemspende. Aber auch die Beruhigung und Betreuung eines verletzten Kindes oder der „sachdienliche“ Notruf zählen dazu. Die meisten Kenntnisse und Fertigkeiten in Erster Hilfe sind einfach zu erlernen, andere verlangen etwas mehr Zeit. Aber immer gilt: Jeder kann Erste Hilfe lernen. Bei Erster Hilfe wird niemandem Unzumutbares abverlangt. Jährlich werden im Kreis Paderborn mehr als 5 000 Bürgerinnen und Bürger in über 500 Kursen vom Deutschen Roten Kreuz ausgebildet. Es stärkt somit regelmäßig und kontinuierlich das Heer der „Helfer in der Not“. 25 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Vorstand des Kreisverbands im Jubiläumsjahr Kreisvorstand mit Kreisgeschäftsführer Ulrich Brüll (2. v. l) Vorsitzender: Heinz Köhler, Kreisdirektor a. D. Stellv. Vorsitzender: Willi Schmidt, Bürgermeister a. D. Stellv. Vorsitzender: Dominic Arbeiter Schatzmeister: Leonhard Koy Beisitzer: Schriftführerin: Ulrike Seidensticker-Kuhlmann Dr. med. Stefanie Kleine Justitiar: Dr. Uwe-Georg Schnedar Norbert Rosenkranz Kreisverbandsarzt: Ingo Christiansen Hubert Schmidt Kreisrotkreuzleiterin: Irmgard Janßen Helmut Westermilies Kreisrotkreuzleiter: Hubertus Schmidt Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit: Nilgün Özel JRK-Leiter: Thomas Janke Rotkreuzbeauftragter: Rainer Kruschinski 26 Text: DRK-Kreisverband Paderborn Fotos, soweit nicht anders angegeben: DRK-KV Paderborn 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Die Kreisgeschäftsstelle Servicestelle für das Ehrenamt „Von ihnen wird unsere Arbeit getragen, nämlich von engagierten, fachlich und menschlich qualifizierten, ehrenamtlichen, aber auch von gleichermaßen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, deren Verhältnis untereinander von Gleichwertigkeit und gegenseitigem Vertrauen gekennzeichnet ist.“ (aus dem DRK-Leitbild) Die Kreisgeschäftsstelle an der Neuhäuser Straße in Paderborn Die Ehrenamtlichkeit bildet das Herzstück der weltweiten Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. An den Stellen jedoch, an denen die Anforderungen an die fachliche Qualifikation und/oder den Zeitaufwand zu hoch werden, als dass Aufgabenfelder durch ehrenamtliches Engagement abgedeckt werden könnten, sind auch im Roten Kreuz kompetente hauptamtliche Kräfte tätig. Die hauptamtlichen Kräfte übernehmen zentrale Organisations- und Serviceaufgaben für die Ortsvereine im Kreisverband. Als Servicestelle für die ehrenamtlichen DRK-Mitglieder sind sie Ansprechpartner für alle Belange, die von den Ortsvereinen nicht allein organisiert oder wahrgenommen werden können. Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes in Paderborn beschäftigt derzeit ins- gesamt zwölf Mitarbeiter in Vollund in Teilzeit. Die hauptamtlichen Mitarbeiter des DRK-Kreisverbandes tragen mit Kompetenz und Engagement dazu bei, Rotkreuzideale in die Praxis umzusetzen. Seit 1954 am selben Ort Die Kreisgeschäftsstelle befindet sich seit 1954 an der Neuhäuser Straße in Paderborn. Das Gebäude 27 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz wurde mehrfach umgebaut und beherbergt neben den Büro- und Versammlungsräumen auch die Kleiderkammer. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisgeschäftsstelle Die Leistungen der Kreisgeschäftsstelle umfassen u. a. Tätigkeiten in folgenden Bereichen: ✚✚ Ausbildung der Bevölkerung ✚✚ Servicestelle Ehrenamt ✚✚ Mitgliederbetreuung für die DRK-Ortsvereine ✚✚ Verwaltung für den ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ Katastrophenschutz Hausnotrufdienst Jugendarbeit Sozialarbeit Erholungsmaßnahmen für Senioren, Kinder und Behinderte Ferienangebote Vermittlung von Mutter-/Vater-Kind-Kuren Migrationsarbeit Blutspendedienst Betrieb einer Kleiderkammer für Bedürftige Gebrauchtkleidersammlung Jugendrotkreuz Suchdienst, Familienzusammenführung Seniorenbegegnungsstätte Text: DRK Kreisgeschäftstelle Paderborn Fotos: DRK-KV Paderborn 28 v. l.: Martin Münsterteicher, Ulrich Brüll, Franz-Josef Pauly, Claudia Graß, Bianca Arbeiter, Regina Seiler, Norbert Hoffknecht, Markus Lüke, Elisabeth Kösters, Maria Przybysz, Tim Groß Ulrich Brüll (Kreisgeschäftsführer) Martin Münsterteicher (stv. Kreisgeschäftsführer, Servicestelle Ehrenamt, Rotkreuzgemeinschaften, Katastrophenschutz) Franz-Josef Pauly (Buchhaltung, Immobilienverwaltung, Versicherungswesen) Maria Przybysz (Sekretariat, Blutspendedienst) Elisabeth Kösters (Fördermitglieder, Ausbildung) Claudia Graß (Migrationsdienst, Jugendrotkreuz) Regina Seiler (Sozialarbeit) Markus Lüke (Hausnotruf, Kleidersammlung) Norbert Hoffknecht (Migrationsdienst, Suchdienst, Familienzusammenführung) Bianca Arbeiter (Ausbildung) Anna Lass (Hausmeisterin) Tim Groß (Bundesfreiwilligendienstleistender) 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Ortsvereine im Kreis Paderborn Fläche 1 246,8 qkm Gesamteinwohnerzahl 300 282 (Stand 30.06.2011) 10 Städte und Gemeinden Anzahl Fördermitglieder 10 000 29 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz DRK-Ortsverein Altenbeken 1925 für den Krankentransport gegründet Gegründet: 1925 Anzahl Fördermitglieder: 441 Aktive Mitglieder: 92 Leistungen: ✚✚ Blutspendedienst ✚✚ Erste-Hilfe-Kurse ✚✚ Sanitätsdienst bei Veran- staltungen ✚✚ Altkleidersammlung ✚✚ Seniorenbetreuung ✚✚ Seniorengymnastik Betreuungsgruppe mit dem Kats-Landesfahrzeug, dem Betreuungskombi, v. l.: Wolfgang Gockel, Martin Barkhausen, Sascha Gockel, Markus Barkhausen, Jan Philipp Schäfers, Stephan Dreyer, Tobias Schulze und Miriam Gockel Das Deutsche Rote Kreuz – Ortsverein Altenbeken e.V. wurde im Jahre 1925 von Altenbekener Bürgern und dem Hauptinitiator Dr. Pentrup als Sanitätskolonne gegründet. Zunächst ging es darum, den Bürgern ein Mindestmaß an gesundheitlichen Grundbedürfnissen zu gewähren und den Transport zu umliegenden Krankenhäusern zu ermöglichen. Die Situation änderte sich unter der Naziherrschaft. Im Dritten Reich durchlebte der Verein seine schwerste Zeit. Die Grundsätze des Roten Kreuzes wurden ausgesetzt, die Vereinsarbeit paramilitarisiert und der größte Teil aller Bereitschaftsmitglieder zum Dienst an die Front oder in der Heimat zur Rettung von Menschen in Not berufen. 1947 Krankentransport als Hauptaufgabe Nach Ende des Krieges wurde das Rote Kreuz deutschlandweit durch die Besatzungsmächte zunächst aufgelöst. 1947 wurde der Ortsverein Altenbeken als erster Ortsverband im Kreis Paderborn neu gegründet. Wieder wurde die Aufgabe der medizinischen und 31 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz denen Veranstaltungen sind wohl die bekanntesten Bereiche. Darüber hinaus ist der Verein aktiv in der Breitenausbildung tätig und führt Erste - Hilfe - Kurse durch. Des Weiteren werden Seniorenbetreuungsaktionen veranstaltet. Seit 2006 ist der Ortsverein Altenbeken wieder fester Bestandteil des Katastrophenschutzes im Kreis Paderborn. Im Jahr 2010 wurde der 15-köpfigen Einsatzgruppe ein Mannschaftswagen mit Geräteanhänger vom Land Nordrhein - Westfalen zur Verfügung gestellt. Als Betreuungstrupp ist die Einsatzgruppe Teil der Einsatzeinheit 2 des Kreises Paderborn. Zweiter Sieger beim Landeswettbewerb Das DRK-Team aus Altenbeken wurde 2011 beim DRK-Landeswettbewerb in Attendorn Vizemeister. Bereits im März gewannen die DRKler aus Altenbeken den Kreiswettbewerb in Delbrück und qualifizierSieger beim Rotkreuzwettbewerb des DRK-KV Paderborn 2011 hinten v. l.: Vorsitzender Jürgen Barkhausen, Sascha Gockel, Martin Barkhausen, Tobias Schulze; vorn v. l.: Wolfgang Gockel und Jan Philipp Schäfers (Foto: DRK-KV PB) sanitätsdienstlichen Grundversorgung der Bürger übernommen. Von 1960 bis 1976 übernahm das DRK mit einem vereinseigenen Krankentransportwagen den Krankentransport zu umliegenden Krankenhäusern, bis die Feuerwehr schließlich den kreisweiten Rettungsdienst übernahm. Vielfältige Aufgaben und Breitenausbildung In der heutigen Zeit sind die Aufgaben sehr vielfältig geworden, so dass sich der Verein mehrfach in der Gemeinde Altenbeken präsentiert: Blutspendedienst in Altenbeken und dem Ortsteil Schwaney sowie die Kleidersammlung und Sanitätsdienste bei verschie32 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz ben umfassten die Bereiche Erste Hilfe, Sanitätsdienst, Betreuungsdienst, Technik und Sicherheit, Blutspende sowie Rotkreuzwissen. So mussten für die sanitätsdienstlichen Aufgaben verletzte Personen aus einem Auto und einem LKW gerettet und versorgt werden. Außerdem musste eine Landschaftsgärtnerin nach einem Kettensägenunfall versorgt werden (siehe Foto). Beim Betreuungsdienst sollten Betroffene in einem provisorischen Auffanglager betreut und registriert werden. Bei der technischen Aufgabe musste innerhalb von 15 Minuten ein großes Zelt errichtet werden, bei dem ein Aufgabenbesprechung Landeswettbewerb in Attendorn 2011 Wettbewerb unter Beobachtung: Nur für das Erinnerungsfoto ein Innehalten und Lächeln – bei „echten“ Unfällen wird keine Zeit mit Posieren vergeudet (Fotos Attendorn: DRK-KV PB) ten sich somit für die Teilnahme am Landesvergleich der Rotkreuzgemeinschaften. Am zweiten Juli-Wochenende 2011 war die sauerländische Stadt Attendorn fest in DRK-Hand. 21 Mannschaften der Kreisverbände aus dem Einzugsbereich des Landesverbands Westfalen-Lippe stellten ihr Können unter Beweis und wurden von Schiedsrichtern bewertet. Bei den Aufgaben handelte es sich um typische Aufgaben des DRK aus dem sozialen Bereich sowie den Einsatzdiensten. Die zu bewältigenden Aufga33 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz wesentliches Bauteil fehlte, so dass Improvisationstalent gefragt war. Im Aufgabenbereich der Blutspende wurde eine Blutspenderehrung geplant und vorgestellt. Natürlich musste auch ein Fragebogen zur Vergangenheit und Ordnung des DRK beantwortet werden. Vorstand Ortsverein Altenbeken im Jubiläumsjahr Alle Aufgaben wurden den Anforderungen entsprechend erfüllt, und so musste sich die Einsatzgruppe aus Altenbeken nur der Mannschaft aus Wenden im Kreis Olpe geschlagen geben und erreichte somit den zweiten Platz. Bei der abendlichen Siegerehrung wurde die Einsatzgruppe mit einem komplett bestückten Rettungsrucksack belohnt. Heute, im Jahr 2013, zählt der Ortsverein Altenbeken 441 Fördermitglieder und 92 aktive Mitglieder in der Bereitschaft und in Arbeitskreisen. Die Unterkunft befindet sich in der Bahnhofstraße 4a in Altenbeken. Die aktiven Mitglieder des Vereins treffen sich jeden zweiten. Dienstag im Monat ab 19 Uhr zu einem Dienstabend im DRK-Heim. Text und Fotos: DRK-Ortsverein Altenbeken soweit nicht anders angegeben 34 v. l.: Jürgen Barkhausen, Johanna Gockel, Gabriele Homscheidt, Markus Barkhausen und Sascha Gockel Vorsitzender: Jürgen Barkhausen Stellv. Vorsitzender: Sascha Gockel Schatzmeisterin: Gabriele Homscheidt Schriftführerin: Johanna Gockel Rotkreuzleiter: Markus Barkhausen Leiter der Einsatzgruppe: Markus Barkhausen, Jan Phillipp Schäfers 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz DRK-Ortsverein Bad Lippspringe 1879 Gründung des „Vaterländischen Frauenvereins vom Roten Kreuz“ in Lippspringe Gegründet: 1879 Anzahl Fördermitglieder: 856 Aktive Mitglieder: 46 Leistungen: ✚✚ Essen auf Rädern ✚✚ Wassergymnastik ✚✚ Stuhl- und Osteoporose- Gymnastik ✚✚ Lehr-Rettungswache ✚✚ Seniorenbegegnungsstätte ✚✚ Sanitätsdienst bei Veran- staltungen ✚✚ Blutspendedienst ✚✚ Erste-Hilfe-Kurse Als „Staatlich anerkanntes Heilbad“ und „Heilklimatischer Kurort“ verkörpert Bad Lippspringe einen besonderen Status innerhalb des Kreises Paderborn. Prägend für die Badestadt waren immer die Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit in ihren zahlreichen Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Bedingt durch die vielen Verletzten und Kranken in den beiden schrecklichen Welt- „Westfälisches Volksblatt“ vom 11.05.2004 kriegen, wurde die Stadt Ziel von Truppen- und Verwundetentransporten. Die örtlichen Heilstätten waren die Antwort auf die „Genfer Konvention“, die der Schweizer Henri Dunant im Jahre 1864 erwirkte, indem anfänglich bereits zwölf europäische Nationen sich dem Abkommen anschlossen „zur Verbesserung des Loses der verwundeten Militärpersonen bei den im Felde stehenden Heeren“. Schon 15 Jahre später, im Dezember 1879, berichtet das „Westfälische Volksblatt“ von der Gründung des „Vaterländischen Frauenvereins vom Roten Kreuz“ in Lippspringe. Somit kann der Ortsverein 35 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Bad Lippspringe bereits im nächsten Jahr sein 135-jähriges Bestehen feiern. Kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurde im Herbst 1914 zusätzlich eine „Freiwillige Sanitätskolonne Bad Lippspringe“ gegründet. Ihr Vorsitzender war Militärarzt Dr. med. Grützemacher, der jedoch sehr rasch zum Militär eingezogen wurde, so dass Prof. Dr. med. August Brackmann den Vorsitz während der gesamten Kriegszeit ausfüllte. Jetziger Vorsitzender ist sein Enkel, Dr. med. Peter Brackmann. Damals wurden etliche freiwillige Helfer der Sanitätskolonne zu den Soldaten gezogen und an der Front oder in Feldlazaretten als Sanitäter eingesetzt, und sie verrichteten dort im Geiste des Roten Kreuzes ihren schweren Dienst. Doch auch in Bad Lippspringe machten sich die übrigen Männer und Frauen der Sanitätskolonne beim Transport und bei der Pflege der vielen Verwundeten (auch heimgekehrt mit ansteckender Tuberkulose), verdient. Elsbeth Hachmann wurde von Kaiser Wilhelm II. mit der Rot-Kreuz-Medaille 3. Klasse ausgezeichnet. Nach 107 Jahren ein eigenes Gebäude In der langen Geschichte des 36 „DRK-Haus Heinz Otten Bad Lippspringe“ DRK-Ortsvereins gilt die Errichtung eines eigenen Hauses als Meilenstein. Unter dem Vorsitz von Dr. med. Gerhard Gursch konnte der Ortsverein am 18.01.1986 sein neues Gebäude, Detmolder Str. 174, beziehen. Jetzt fanden neben den Erste-Hilfe-Ausbildungen die Begegnungsstätte, der SeniorenMittagstisch, die Bereitschaft, der regionale Katastropen-Betreuungszug und das Jugendrotkreuz ein gemeinsames Zuhause. Zuvor war der Ortsverein in verschiedenen angemieteten Räumlichkeiten untergebracht, die Fahrzeuge und Materialien waren ebenfalls an weiteren Stellen ausgelagert. Es waren harte Jahre für die DRKAktiven, denn die Kosten des Bauvorhabens auf dem 1 036 qm großen Grundstück mussten aufgebracht werden. Zur Finanzierung des Projektes wurde eine Bausteinaktion gestartet mit großem Erfolg. Neben den örtlichen Geldinstituten, Unternehmen und Privatspendern trugen der DRKLandesverband Westfalen-Lippe und die „Aktion Glücksspirale“ mit erheblichen Zuschüssen zum Baugelingen bei. Doch vor allem dem Motor, Heinz Otten, der mehr als 40 Jahre (bis 2011) Schatzmeister des Ortsvereins war, ist es zu verdanken, dass 1986 der Einzug ins neue DRKHaus erfolgen konnte und der Ortsverein im Jahre 2010 alle restlichen Hypothekenschulden ablösen konnte. Der Ortsverein ist seitdem alleiniger Eigentümer. Zum 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Hannelore Schneemann großer Beliebtheit. Jeweils dienstags und donnerstags treffen sich rüstige ältere Mitbürger zum gemütlichen Beisammensein mit Skatspiel und Kaffeetrinken. Darin eingebunden sind auch das Gedächtnistraining, Vorträge und gelegentliche Ausflüge. Montags leitet Sieglinde Weitzenbürger die Wassergymnastik, mittwochs die Stuhl- und Osteoporose-Gymnastik. „Westfälisches Volksblatt“, vom 11.10.1971 Dank und als Bestätigung seiner Arbeit erhielt das Gebäude die Bezeichnung „DRK-Haus Heinz Otten Bad Lippspringe“. Seit 1971 Essen auf Rädern Bereits 1971 wurde der fahrbare Senioren-Mittagstisch in der Badestadt ins Leben gerufen, ermöglicht durch die Schenkung eines Fahrzeuges von der Wilhelmine-Lübke-Stiftung des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe e.V. Dieser Menübringedienst „Essen auf Rädern“ versorgt inzwischen seit 42 Jahren täglich die Mittagstisch-Teilnehmer in Schlangen, Kohlstädt, Oesterholz und Mari- enloh mit sechs verschiedenen, frisch zubereiteten Mahlzeiten. Diese mittäglichen Besuche sind oft die einzigen Kontakte älterer Mitmenschen nach draußen. Sie geben ihnen das Gefühl, nicht nur versorgt zu werden, sondern auch in Notsituationen einen Ansprechpartner zu haben. Die Aus- und Fortbildung in Erster Hilfe (Lehrgänge, Training, Erste Hilfe am Kind) obliegt Margit Sternagel. Die Kurse finden sowohl im örtlichen DRK-Gebäude als auch für interessierte Gruppen zielorientiert in Betrieben oder Vereinsräumen statt. Als Leiterin der Blutspende betreut Christa Bee die Spender im örtlichen Schulzentrum sowie im Missionshaus in Neuenbeken. Mit jährlich über 1 000 Blutspenden bleibt das Ergebnis konstant. Seniorenbegegnungsstätte Die Altkleidersammlung bezieht sich auf 14 DRK-Altkleidercontainer, verteilt im gesamten Stadtgebiet sowie in Paderborn-Marienloh. Über mangelnde Besucher im DRK-Gebäude können die ehrenamtlichen Helferinnen nicht klagen. Die Seniorenbegegnungsstätte erfreut sich unter der Leitung von Den Sanitäts- und Betreuungsdienst versieht die überaus aktive Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG). Zu ihren Aufgaben gehören auch die Aus- und Fortbildung innerhalb 37 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz des Ortsvereins, die Unterstützung der freiwilligen Feuerwehr bei Brandeinsätzen sowie die Teilnahme an Übungen mit anderen Hilfseinrichtungen. Zudem ist sie eingebunden in den Katastrophenschutz NRW. Mit über 2 600 Einsätzen ist die Lehr-Rettungswache (außer Stadt Paderborn) im Kreisgebiet eine der meistgeforderten Wachen. Sechs hauptamtliche Rettungsassistenten sowie Praktikanten und Ehrenamtliche betreuen die Badestadt sowie die benachbarten Orte Schlangen, Kohlstädt, Oesterholz sowie Neuenbeken rund um die Uhr. Die Inbetriebnahme der DRK-Rettungswache erfolgte am 1. Februar 1996 unter dem Ortsvereinsvorsitzenden Dr. Ernst Winkler, seinem Stellvertreter Horst Rosenau, Wachleiter Alfons Twielemeier, dessen Stellvertreter Mathias Kasper sowie Geschäftsführer Heinz Otten. Als große Herausforderung sieht der Ortsverein die künftige Landesgartenschau im Jahre 2017. Die Sanitätsbetreuung kann dann nur mithilfe der übrigen kreisangehörigen DRK-Ortsvereine geschultert werden. Text und Fotos: DRK-Ortsverein Bad Lippspringe soweit nicht anders angegeben 38 Vorstand Ortsverein Bad Lippspringe im Jubiläumsjahr v. l.: Heinz Otten, Horst Rosenau, Christa Bee, Hannelore Schneemann, Bernhard Gödde, Margit Sternagel, Dr. med. Peter Brackmann, Fridolin Lossin, Mathias Kasper, Gerrit Fiebig, Karsten Kinzel Vorsitzender: Dr. med. Peter Brackmann Stellv. Vorsitzender: Horst Rosenau Schatzmeister: Bernhard Gödde Rotkreuzleiter: Karsten Kinzel Stellv. Rotkreuzleiter: Fridolin Lossin Schriftführer: Mathias Kasper Aus- und Fortbildung: Margit Sternagel Leiterin Begegnungsstätte: Hannelore Schneemann Leiterin der Blutspende: Christa Bee Leiter der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG): Gerrit Fiebig Verwaltung: Heinz Otten 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz DRK-Ortsverein Büren 1978 entstanden aus dem Kreisverband Büren Gegründet: 1979 Anzahl Fördermitglieder: 825 Aktive Mitglieder: 61 Leistungen: ✚✚ Katastrophenschutz ✚✚ Sanitätsdienst ✚✚ Blutspende ✚✚ Altkleiderkammer ✚✚ Altpapiersammlung ✚✚ Jugendrotkreuz ✚✚ Sozialarbeit ✚✚ Erste-Hilfe-Kurse Mit der kommunalen Eingliederung des Kreises Büren in den Kreis Paderborn gründete sich am 18. September 1978 der Ortsverein Büren. Er löste den Kreisverband Büren im Gebäude an der Bahnhofstraße ab. Der Verein bestand damals aus 83 Aktiven. Die Tätigkeitsfelder des DRK splitteten sich schon damals in Katastrophenschutz, Sanitätsdienst, Blutspende, Kleiderkammer, Altpapiersammlung und Jugendrotkreuz. Im Rahmen Hochwasser, 13. November 2007, Notfallgruppen-Einsatz des Katastrophenschutzes waren in Büren der Verbandplatzzug und ein Verpflegungstrupp untergebracht. Bedingt durch die Änderung der Zuständigkeiten, wurde auch der Rettungsdienst in Büren durch den Kreis Paderborn übernommen. Das DRK Büren übernahm nur noch an den Wochenen- den den Dienst auf der Autobahn. In den ersten Jahren verblieb der Rettungsdienst des Kreises weiterhin im Gebäude des DRK. Hier war in Trägerschaft der Feuerwehr eine Tagesschicht untergebracht. Das DRK hat in den darauf folgenden Jahren den Krankentransport weitergeführt. 39 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Bekleidung des DRK (Foto: Pedro Citoler / DRK) 1980 gründete sich auch wieder ein Jugendrotkreuz in Büren. Jugendliche treffen sich dort, um Maßnahmen der Ersten Hilfe zu lernen. Daneben stehen aber auch Freizeitaktivitäten auf dem Programm. Blutspendetermine wurden im gesamten Bürener Land angeboten. Später kam auch der Bereich der Stadt Bad Wünnenberg dazu. Erfreulich ist es, dass von Jahr zu Jahr eine stetige Steigerung zu vernehmen ist. Heute werden an acht Standorten der Städte Büren und Bad Wünnenberg insgesamt mehr als 30 Blutspendetermine 40 mit über 4 000 Spendern durchgeführt. Die Ausbildungen in Erster Hilfe und Sofortmaßnahmen am Unfallort werden monatlich abgehalten. Der DRK-Ortsverein Büren gehört zu einem Ausbildungsstützpunkt des DRK-Kreisverbandes. Medizinische Absicherung der Notfallgruppe Büren Im Mai 2007 wurde zur Unterstützung und Absicherung der Feuerwehr die Notfallgruppe Büren ins Leben gerufen. Eine medizinische Absicherung der eingesetzten Kräfte bei besonderen Schadenslagen sowie die Betreuung Betroffener und die Verpflegung aller Einsatzkräfte waren die Wünsche des Stadtbrandinspektors Müller gegenüber den ansässigen Hilfsorganisationen. Hieraus ist ein Konzept für die im Stadtgebiet ansässigen Gemeinschaften DRK, DLRG und Malteser Hilfsdienst entstanden. Einsatzstichworte, Abläufe und Zuständigkeiten wurden klar definiert. Das ausgearbeitete Konzept fand großen Anklang bei der Wehrleitung und wurde somit zum 01.07.2007 in die Alarm- und Ausrückordnung integriert. Heute kann die Institution auf ca. 20 Einsätze pro Jahr zurückblicken. Das breite Spektrum der Alarmierung reicht von einfachen Hilfeleistungen bis hin zu Alarmierungen der gesamten Notfallgruppe. Bereits 2007 wurde das Konzept beim Hochwasser im Almetal erfolgreich umgesetzt. Dort übernahm die Notfallgruppe die Verpflegung von mehr als 350 Einsatzkräften. Die Verpflegungsstellen wurden im Feuerwehrgerätehaus Büren sowie in allen Orten von Siddinghausen bis Wewelsburg errichtet. Weitere Aufgaben wie die Verteilung von Sandsäcken und die Mitarbeit in der örtlichen Einsatzleitung wurden ebenfalls übernommen. Die Führung der Notfallgruppe wird bei Vollalarm durch das DRK Büren sichergestellt. 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz 23. August 1989 öffnete Ungarn die Grenzen, und Tausende von DDR-Flüchtlingen kamen in den Westen. Ihnen folgten die Flüchtlinge aus der Prager Botschaft. Daraufhin errichtete das DRK in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und dem Bund in HövelhofStaumühle ein Auffanglager. Vom Deutschen Roten Kreuz wurden alle Personen registriert und untergebracht. Bis zur Weiterleitung in das Aufnahmelager in Schöppingen galt es die Übersiedler mit dem Lebensnotwendigkeiten für den Alltag zu versorgen. Sanitätszelt beim Kreisschützenfest im Altkreis Büren „Raus aus den Klamotten und rein in die Kartoffeln“ Altkleider werden auch in Büren gesammelt. So stehen an dem Standort in der Bahnhofstraße drei Sammelcontainer, die von den Bürgern aus Büren gut genutzt werden. Sammlungen wie „Raus aus den Klamotten und rein in die Kartoffeln“ waren eine gemeinsame Tauschaktion mit einem örtlichen Raiffeisenmarkt, bei denen Altkleider gegen Kartoffeln getauscht wurden. Dies fand in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz. Außerdem finden im gesamten Stadtgebiet von Büren und Bad Wünnenberg jährliche Sammlungen statt. Senioren können im hohen Alter noch fit sein. Das zeigt das Seniorenturnen im DRK Büren. Hier treffen sich einmal wöchentlich ca. 15 Damen und Herren, um fit zu bleiben. Dieses Angebot gibt es schon seit mehreren Jahren in unseren Räumen. Es wird immer wieder gerne genutzt. Gemeinsam im DRK Ereignisse, die Geschichte schrieben, haben wir gemeinsam mit anderen DRK-Ortsvereinen und dem Kreisverband bewältigt. Die DDR löste sich auf, und der Eiserne Vorhang fiel. Am 2005 besuchte Papst Benedikt XVI. Deutschland. Das besondere Ereignis während seines Besuchs war der Weltjugendtag in Köln. Tausende von Jugendlichen kamen zu diesem überwältigenden Ereignis. Hier war der Ortsverein Büren mit der Einsatzeinheit als technischer Trupp vor Ort beteiligt. 2006 verwandelte sich Deutschland in ein „Sommermärchen“. Die Fußballweltmeisterschaft wurde in Deutschland ausgetragen. An mehreren Spielorten übernahmen die Einsatzeinheiten des DRK Paderborn – darunter auch die Bürener Rotkreuzler – die Versorgung. Ein großes Standbein ist die Abteilung Sanitätsdienst. Ob Schützenfest, Fußballspiel, Karnevalsumzug, Kleinoder 41 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Großveranstaltungen – wo viele Menschen zusammenkommen, gibt es viele kleine und größere Notfälle. Unsere ehrenamtlichen Helfer des Sanitätsdienstes sorgen für schnelle Hilfe. Durch eine gute Logistik, fachausgebildetes Personal und die richtige Ausstattung unserer Fahrzeuge können wir dies leisten. Vorstand Ortsverein Büren im Jubiläumsjahr Bei all diesen Aktionen kann sich das DRK in Büren auf seine ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer verlassen. Text und Fotos: DRK-Ortsverein Büren soweit nicht anders angegeben v. l.: Dominik Spenner, Hans Jürgen Kiefer, Josef Seidel, Ursula Rupprecht, Werner Rupprecht, Jochen Schwankhart Vorsitzender: Josef Seidel Stellv. Vorsitzender: Werner Rupprecht Schatzmeister: Hans Jürgen Kiefer Schriftführer: Dominik Spenner Rotkreuzleiter: Jochen Schwankhart Leiterin Blutspende: Ursula Rupprecht 42 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz DRK-Stadtverband Delbrück Zusammenschluss von drei Ortsvereinen Gegründet: 1924 Anzahl Fördermitglieder: 1 482 Aktive Mitglieder: 193 Leistungen: ✚✚ Blutspendedienst ✚✚ Rettungsdienst ✚✚ Krankentransport ✚✚ Sanitätsdienst bei Veranstaltungen ✚✚ Blutspendedienst ✚✚ Jugendrotkreuz ✚✚ Erste-Hilfe-Kurse ✚✚ Seniorenbegegnungsstätte ✚✚ Mutter-Kind-Gruppen ✚✚ Rettungshundestaffel ✚✚ Kleiderkammer Sanitätsdienst Fußball-WM 2006 Am 16.12.1924 findet im Hotel Balzer eine Versammlung statt, aus der noch am selben Tag die erste Sanitätskolonne in Delbrück entsteht. 27 Teilnehmer gründen den noch heute existierenden Ortsverein unter dem Vorsitz von Amtmann Klute. Der Zweite Weltkrieg hinterlässt auch im DRK Delbrück seine Spuren. Viele Helfer kehren nicht mehr in ihre Heimat zurück. Außerdem wird 1945 die Arbeit des Roten Kreuzes wie überall in Deutschland von den Alliierten für einige Zeit unterbunden. Die Nachkriegsentwicklung 1947 nimmt das Rote Kreuz in Delbrück die Arbeit wieder auf. Arnold Jakobi belebt die Bereitschaftsarbeit und beginnt mit der Ausbildung. 1959 erhält das Delbrücker DRK vom 43 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Paderborn einen PKW für den Krankentransport. Den ersten überörtlichen Einsatz erleben einige Mitglieder der Delbrücker Gruppe bei der großen Flutkatastrophe im Februar 1962 in Hamburg. Mit Unterstützung des Amtes Delbrück wird 1964 ein neuer Unfallrettungswagen stationiert. Dieser sichert damit in Verbindung mit einem hohen ehrenamtlichen Einsatz dauerhaft den Krankentransport. 16 Teilnehmer eines Sanitätslehrganges begründen 1968 mit tatkräftiger Unterstützung von Dr. med. Hammeke den Zug Nordhagen. Dieser entwickelt sich unter der Leitung von Josef Protte und später Willi Koll zu einer starken Stütze des Ortsvereins. Noch im selben Jahr wird das Jugendrotkreuz Nordhagen gegründet. 1969 nimmt Hans Stemmler mit 17 Helfern die Arbeit im neuen Zug Ostenland auf. Als 1972 der Katastrophenschutz des Bundes neu geregelt wird, sorgt Helmut Wieczorek dafür, dass der 1. Zug des ehem. 34. Luftschutz-Hilfsdienstes nach Delbrück verlegt wird. Hierzu wird der alte Kinosaal Laumes Kamp angemietet und mithilfe von 30 Mitgliedern des Zuges für den neuen Zweck hergerichtet. Im Folgejahr startet der 1. Sanitätszug des Kreises Paderborn seine Tätigkeit. 44 DRK-Haus in Delbrück (Foto: Patrick Hilgers) 1977 wird eine ständig besetzte Rettungswache an der GrafSporck-Straße eingerichtet, die 1980 dann in den Räumen der neuen Zentralwache, in der auch die Polizei und die Feuerwehr ihren Standort haben, ihre Heimstatt findet. Vier Hauptberufliche und 15 ehrenamtliche Rotkreuzler versehen hier ihren Dienst. Ein eigenes DRK-Haus Ein lang gehegter Wunsch geht 1983 in Erfüllung. Erstmals seit dem Bestehen des Ortsvereins kann das Rote Kreuz in eigene Räume einziehen. Auf Initiative und unter Leitung von Helmut Westermilies wird in den Jahren 1981 bis 1982 mit einem enormen Einsatz aller aktiven Rotkreuzler in der Zentralwache an der Südstraße das „DRK-Haus“ gebaut. Der hohe Anteil an ehrenamtlicher Eigenleistung in Verbindung mit dem finanziellen Engagement des Kreisverbandes macht dieses Bauprojekt möglich. Alle Aktivitäten können nun an diesem neuen Standort gebündelt werden. Später wird das DRK-Haus um eine Begegnungsstätte, Gruppenräume und eine Kleiderkammer erweitert. 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Außerdem wird unter Leitung von Martin Münsterteicher eine schnelle Einsatz-Gruppe (SEG) gegründet. Sie spielt landesweit eine Vorreiterrolle. Sie wird bei größeren Verkehrsunfällen und Bränden von der Kreisleitstelle angefordert. Aus Anlass des 75-jährigen Jubiläums des DRK-Stadtverbandes richtet der DRK-Landesverband 1999 seinen jährlichen Landeswettbewerb und ebenso die Landesversammlung in Delbrück aus. v.l.: Ehrenmitglied Dr. Bernhard Winnemöller und Kreisverbandsvorsitzender Heinz Köhler (Foto: Nilgün Özel, DRK-KV PB) Der DRK-Stadtverband Delbrück entsteht der Delbrücker Rotkreuzler nach Osteuropa und ins Baltikum. Im Jahr 1988 entsteht der Stadtverband Delbrück durch den Zusammenschluss der Ortsvereine Delbrück und Schöning. Der Ortsverein Westenholz schließt sich 2005 dem Verband an. Unter der Federführung von Ulrike Fischbach startet 1997 eine langjährige Patenschaft mit Lettland. In der Stadt Valka renoviert das Deutsche Rote Kreuz Delbrück einen Behinderten-Kindergarten und versorgt ihn zweimal im Jahr mit dringend benötigten Hilfsgütern. Auch in Deutschland setzt man sich für benachteiligte Kinder ein. 1991 wird mithilfe der „Aktion Mensch“ ein Fahrzeug zur Behindertenbetreuung angeschafft. Zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Delbrück wird 1991 in Rumänien das Projekt „Kinderheim in Cauas“ gestartet. Die Auslandshilfe wird ausgebaut, und es folgen Hilfstransporte und Arbeitseinsätze Die Kontinuität der Rotkreuzarbeit in Delbrück wird gewährleistet durch das Engagement der langjährigen Vorsitzenden wie Karl Köring, Rudi Lisson, Dr. Bernhard Winnemöller und des derzeitigen Vorsitzenden Olaf Kiefer. 2012 wird Dr. Winnemöller für seine langjährige Arbeit als Stadtverbandsvorsitzender und stellvertretender Kreisvorsitzender vom Vorsitzenden des DRK-Kreisverbandes Paderborn, Heinz Köhler, zum Ehrenmitglied ernannt. Die Einsatzeinheit Der Stadtverband Delbrück bildet zusammen mit den Ortsvereinen Büren und Salzkotten seit 2010 die 1. Einsatzeinheit (EE NRW Paderborn 01) im Kreis Paderborn. Das Konzept basiert darauf, im 45 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Das Blutspendeteam gesamten Land NRW multifunktionelle Einsatzeinheiten (EE) zu schaffen. Bei Schadensereignissen jeglicher Größenordnung sollen in Verbindung mit dem Rettungsdienst, den Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk schnell und flexibel Hilfspotenziale für die betroffene Bevölkerung zur Verfügung stehen. Der Rettungsdienst und Krankentransport Seit 1960 wird der Krankentransport und in der Folge der Rettungsdienst in der Stadt Delbrück vom DRK Delbrück durchgeführt. 46 Bis zum Jahr 1972 setzte das DRK in Delbrück einen Krankenwagen des DRK-Kreisverbandes ein. Ausschließlich ehrenamtlich besetzt, sicherte man so die Durchführung des Rettungsdienstes in Delbrück. Von 1972 bis 1976 wurde das Gebiet der Stadt Delbrück vorübergehend von Paderborn aus rettungsdienstlich betreut, was sich als nicht vertretbar erwies. Daraufhin stellte der Rat der Stadt Delbrück 1976 dem DRK in Delbrück einen neuen Krankenwagen zur Verfügung. Bereits im gleichen Jahr konnte der Rettungsdienst im Stadtgebiet Delbrück wieder rund um die Uhr durch das DRK aufgenommen werden. Nach Inkrafttreten des Gesetzes über den Rettungsdienst und Krankentransport im Jahr 1977 übertrug der Kreis Paderborn dem DRK-Ortsverein (jetzt DRK-Stadtverband Delbrück) die Durchführung von Rettungsdienst und Krankentransport im Bereich der Stadt Delbrück und stellte im Jahr 1980 dem DRK Delbrück Fahrzeuge und entsprechende Räume in der Zentralwache in der Südstraße zur Verfügung. Heute garantieren die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter die Durchführung des Rettungsdienstes im 24-Stunden-Dienst. Den Krankentransport nachts und an 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz wichtige Beiträge zur Sicherstellung der lebenserhaltenden Blutversorgung unserer Bevölkerung. Mutter-Kind-Gruppen Mutter-Kind-Gruppe in der Begegnungsstätte Wochenenden übernehmen ehrenamtliche Helfer der Einsatzeinheit. Durch die regelmäßige Einbindung von Praktikanten in die Lehrrettungswache sichert das DRK den Personalbestand für die Zukunft. ehrenamtlichen Helfer kann sich der Leiter Meinolf Kesselmeier stets verlassen. Freundlich und zuvorkommend werden jährlich ca. 4 000 Blutspender in den Spenderäumen begrüßt. Das Blutspenden Kann man sich bei der Logistik beim Spendetermin auf ein eingespieltes Team verlassen, so stellen sich zunehmend weitere Aufgaben. Der z. T. altersbedingte Rückgang der Blutspenderzahlen erfordert zunehmende Werbemaßnahmen. Auch die Teams der ehrenamtlichen Helfer bedürfen der ständigen Ergänzung. Die Bereitschaft zur Blutspende und die Hilfestellung bei den Terminen sind Ein Team von ca. 45 Helferinnen und Helfern ist der Garant für den guten Service während der vielen Blutspendetermine im Stadtgebiet. In fast allen Ortsteilen der Stadt Delbrück werden mittlerweile zwei Termine angeboten. Sei es bei der Anmeldung, der Betreuung im Spenderaum oder bei der Zubereitung der Verpflegung, auf die Wöchentlich treffen sich an drei Terminen die Mutter-Kind-Gruppen unter der Gesamtleitung von Petra Göstenkors. Kinder ab ca. zehn Monaten haben bis zum Eintritt in den Kindergarten die Möglichkeit, mit Gleichaltrigen zu spielen und erste Kontakte untereinander zu knüpfen. Viele gemeinsame Aktivitäten bereichern die Arbeit. So stehen das gemeinsame Singen und Spielen im Stuhlkreis ebenso auf dem Programm wie das Basteln, Malen und Turnen. Auch die ersten Förderungen der Fein- und Grobmotorik sowie die Sprachförderung kommen nicht zu kurz. Das Angebot wird weiterhin abgerundet durch die Möglichkeit der Mütter, Kontakte zu knüpfen, sich bei einer Tasse Kaffee auszutauschen und gesellige wie informative Stunden miteinander zu verbringen. Die Seniorenarbeit Eine zunehmend alternde Gesellschaft erfordert neue Sozialräume für die ältere Bevölkerung. Die herkömmliche Kleinfamilie kann diese aufgrund der erforderlichen 47 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz beruflichen Flexibilität häufig nicht mehr bieten. Hier reiht sich das Rote Kreuz in Delbrück in die Reihe verschiedener Angebote der Seniorenbetreuung ein. So finden Bewegungs- und Unterhaltungsangebote ebenso ihren Platz wie das beliebte Seniorenfrühstück. Seit Jahren beweist Ulrike Fischbach durch Kreativität und Engagement ihre besondere Nähe zur älteren Bevölkerung. Vorstand Stadtverband Delbrück im Jubiläumsjahr Die Kleiderkammer Wegwerfgesellschaft einerseits und Bedürftigkeit andererseits lassen uns ratlos erscheinen. Seit 1989 will das Rote Kreuz in Delbrück dieser Widersprüchlichkeit begegnen. Im DRK-Haus wird seitdem einmal wöchentlich die Kleiderkammer für die Bedürftigen in unserer Gesellschaft geöffnet. Dienstags zwischen 16 und 17 Uhr öffnet das bewährte Team um Romana Ornik die Türen und bietet die zuvor in den Kleidercontainern gesammelten und sorgfältig sortierten Kleidungsstücke unentgeltlich an. Text und Fotos: DRK-Stadtverband Delbrück soweit nicht anders angegeben 48 v. l.: Reinhard Scheipers, Tanja Tolzmann, Olaf Kiefer, Nicole Teutloff, Andreas Kuckuck, Christel Kesselmeier Vorsitzender: Olaf Kiefer Stellv. Vorsitzender: Reinhard Scheipers Schatzmeisterin: Nicole Teutloff Schriftführerin: Tanja Tolzmann Rotkreuzleitung: Christel Kesselmeier, Andreas Kuckuck Stellvertreter Rotkreuzleitung: Brigitte Glahe, Dominik Brunne Beisitzer: Rita Schulte Martin Münsterteicher 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz DRK-Ortsverein Hövelhof Aktive Sennegemeinschaft Gegründet: 1929 Anzahl Fördermitglieder: 707 Aktive Mitglieder: 57 Leistungen: ✚✚ Therapeutisches Reiten ✚✚ Blutspende ✚✚ Sanitätsdienst bei Veran- staltungen ✚✚ Altkleidersammlung ✚✚ Seniorengymnastik ✚✚ Erste-Hilfe-Kurse Die Sennegemeinde Hövelhof hat rund 16 000 Einwohner. Der DRKOrtsverein Hövelhof wurde im Jahre 1929 gegründet. 1970 wurde mit dem Bau einer „Krankenwagenstation“ an der Bahnhofstraße im Zentrum der Gemeinde begonnen. Krankenwagen waren hier allerdings nie fest stationiert. Vielmehr dient das Gebäude bis heute als Begegnungsstätte, zentrale Lagerstätte für Einsatzmaterialien und Veranstaltungsraum für die vielfältigen Aufgaben des DRK. Therapeutisches Reiten unter der Leitung von Friedhelm Vogelsang, auf dem Reiterhof an der Buschriege Das DRK-Heim – wie das Gebäude heute bezeichnet wird – wurde im Laufe der Zeit immer wieder in Eigenleistung erweitert und modernisiert. Es ist im Eigentum des Kreisverbandes Paderborn und wurde dem Ortsverein zur Verfügung gestellt. Therapeutisches Reiten Das DRK in Hövelhof hat sich verschiedene Aufgaben der Sozialarbeit in der Gemeinde zu eigen gemacht. Seit 1986 wird z. B. in Zusammenarbeit mit dem Reitund Fahrverein Hövelhof an der 49 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Buschriege das therapeutische Reiten für Behinderte, darunter sehr viele Kinder, angeboten. Termine finden heute wöchentlich unter ehrenamtlicher Leitung von Friedhelm Vogelsang statt. Unterstützung findet er durch Jugendliche und junge Erwachsene, die beispielsweise die Pferde führen und damit die Übungen unterstützen. Neben diesem Angebot werden auch regelmäßig Ausflüge und Weihnachtsfeiern für die Teilnehmer und ihre Familien organisiert. Für sein aufopferungsvolles Engagement erhielt Friedhelm Vogelsang 2012 den Sozialpreis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Zum sozialen Engagement zu rechnen sind auch die Hilfsaktionen des DRK Hövelhof nach Osteuropa. Lange Zeit bot das DRK auch jungen Müttern die Möglichkeit, in Selbstorganisation Krabbelgruppen einzurichten und die Räumlichkeiten des DRK dafür zu nutzen. Mit Unterstützung der Gemeinde Hövelhof wurden dafür pädagogisch wertvolle Materialien angeschafft. Derzeit existiert keine solche Gruppe. Sie kann aber bei Interesse jederzeit wieder eingerichtet werden. Im DRK-Heim sind für die Jugendarbeit Räumlichkeiten vorhanden. 50 Einmalig im Kreis Paderborn: Das geländegängige Fahrzeug (All Terrain Vehicle – ATV) bei einer Rettungsübung in der Senne Inzwischen sind aktuell alle früheren Jugendrotkreuzler als Erwachsene in die Bereitschaft des DRK gewechselt. Der Hövelhofer Ortsverein hofft, alsbald den Bereich wieder beleben und junge Menschen für die Aufgabe interessieren zu können. Für jedes Gelände das passende Fahrzeug Im Jahr 1991 schaffte der Ortsverein Hövelhof erstmals ein eigenes Fahrzeug an. Seither wurde der Fuhrpark ständig den wachsenden Anforderungen angepasst. So stehen heute ein landeseigenes Betreuungsgespann für Großschadenslagen sowie ein Mercedes Vito zur Verfügung. Letzterer wird für Personentransporte, ggf. aber auch als Einsatzleitwagen eingesetzt. Neueste Errungenschaft und einmalig im Kreis Paderborn ist ein sogenanntes All Terrain Vehicle (ATV). Dieses geländegängige Fahrzeug wurde wegen der Nähe zur Senne und nach einigen VermisstenSuchaktionen angeschafft und von ehrenamtlichen Helfern zweckentsprechend ausgebaut. Eingesetzt wird es über die Gemeindegrenzen hinaus bei vielen Sanitätsdiensten. 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz satz wäre die Durchführung oft gar nicht möglich. Auch überörtlich, beispielsweise bei Spielen des SC Paderborn, anlässlich von Libori und im Delbrücker Karneval, sind die Helferinnen und Helfer im Einsatz. Der Sanitätsdienst beim Bundesschützenfest in Hövelhof im Jahr 2009 war eine der größten Herausforderungen in der jüngsten Geschichte des DRK Hövelhof. Dabei wurde auch eine Kradstaffel des DRK eingesetzt, um in Notfällen Menschen schnell versorgen zu können. Das Team des DRK Hövelhof ist immer einsatzbereit: Stefanie Moorfeld v. l. (Sanitätsdienst), Reinhold Steffens h. l. (Blutspendebeauftragter), Gisela Dubbi h. r. (Schatzmeisterin) und Markus Lutz v. r. (EH-Ausbildung) vor dem DRK-Heim in der Bahnhofstraße Das DRK Hövelhof war die erste Hilfs- und Rettungsorganisation in der Region, die ein solches Fahrzeug einsetzte. Der Westdeutsche Rundfunk hat ein Training der Einsatzkräfte in der Senne begleitet und einen Filmbericht darüber erstellt. Schon 2003 verfügte die Bereitschaft des DRK als einer der ersten DRK-Einsatzdienste kreisweit über einen sogenannten Frühdefibrillator. Der damalige Rotkreuzarzt Dr. Peter Rox warb im Vorfeld bei Hövelhofer Unternehmern um Spenden und setzte sich sehr für dieses lebensrettende, aber kostspielige Gerät ein. Alle Helferinnen und Helfer werden jährlich im Umgang damit geschult. Heute findet man diese Geräte wie selbstverständlich an vielen öffentlichen Orten. Unterstützung für Veranstaltungen – kreisweit Der Bereitschaft des DRK gehören ehrenamtliche Sanitäter, Rettungssanitäter und Rettungsassistenten an. Viele Veranstaltungen in Hövelhof werden durch dieses Personal betreut. Ohne deren Ein- Wenn es um die Rotkreuzwettbewerbe geht, sind die Hövelhofer seit Jahren immer mit dabei. Zahlreiche vordere Plätze auf Kreis- und Landesebene sprechen für sich. Hier zeigt sich die gute Aus- und Fortbildung im Rahmen von Dienstabenden und Übungen. Alle Mitglieder der Bereitschaft erhalten eine vielfältige qualifizierte Ausbildung. Vor mehr als 20 Jahren startete die Zusammenarbeit mit dem Sanitätszug des DRK Delbrück. Später entstand daraus die Einsatzeinheit Delbrück/Hövelhof. Die Bereitschaft ist seither auch im landesweiten Katastrophenschutz und in der öffentlichen Gefahrenabwehr aktiv. Seit Jahren unterstützt sie die Feuerwehr Hövelhof bei größeren Einsätzen. Bei zahlreichen 51 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Unterricht durch unsere Ausbilder in der Ersten Hilfe geschult. Manch einer von ihnen hat später seinen Weg zum DRK gefunden, um hier als ehrenamtlicher Helfer eingesetzt zu werden. Beinahe legendär sind die Erste-Hilfe - Wettbewerbe für Vereine, welche in dieser Form nur in Hövelhof stattfinden. bachschule und dem Pfarrheim Riege werden ergänzt durch Sondertermine in Firmen und Arztpraxen. Über 2 000 Bürger spendeten bisher jährlich einen halben Liter ihres „Lebenssaftes“. Durch besondere Aktionen für Firmen und Vereine werden immer wieder neue Spender gewonnen. Sehr hilfreich dabei ist auch, dass der Bürgermeister der Gemeinde, Michael Berens, immer wieder als Schirmherr für diese Aktionen zur Verfügung steht und auch selbst spendet. Reinhold Steffens ist der örtliche Blutspendebeauftragte. Er wird bei seiner Arbeit unterstützt von vielen ehrenamtlichen Helfern, z. B. bei der Registrierung, im Ruheraum nach der Spende. Sie kümmern sich im großen Küchenteam um das Wohl der Blutspender. Einmal jährlich findet im Heimatzentrum der Gemeinde die Ehrung verdienter Spender statt. In einem feierlichen Rahmen und begleitet durch musikalische Darbietungen von Gruppen aus dem heimischen Raum wird die Leistung von Bürgerinnen und Bürgern aus der Sennegemeinde mit Anerkennung bedacht. Bei Blutspenden ganz vorn Weitere Aktivitäten Wenn es um Blutspenden geht, ist Hövelhof im Kreisvergleich seit Jahren immer ganz vorn dabei. Acht feste Termine in der Kroll- 1990 stellte der Ortsverein Hövelhof dann drei Kleidercontainer im Gemeindegebiet auf. Bernhard Klösener leerte diese anfangs Bürgermeister Michael Berens (mitte) und DRK-Vorsitzender Thomas Kubera (rechts) werden bei einem der regelmäßigen Blutspendetermine im Hövelhofer Schulzentrum „zur Ader gelassen“ Großbränden sorgten unsere Einsatzkräfte für die Absicherung der Feuerwehrkameraden sowie für ihre Betreuung und die evakuierten Personen. Die Erste-Hilfe Ausbildung der Bevölkerung gehört zu den wichtigsten Aufgaben des DRK. Gründer Henry Dunant hatte dies bereits vor 150 Jahren erkannt. Heute bildet der DRK-Ortsverein jährlich 250 Bürger vor Ort in Erster Hilfe aus. Die Schulung von Betriebshelfern hat einen großen Stellenwert. Viele Hövelhofer Schüler wurden im 52 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Der DRK-Ortsverein ist mit seinen Dienstleistungen auf vielen Veranstaltungen in der Sennegemeinde vertreten - hier auf einem Informationsstand anlässlich des jährlichen Pfarrfestes des katholischen Kirchengemeinde. noch mit seinem eigenen PKW. Mittlerweile gibt es in Hövelhof elf DRK-Kleidercontainer, die wöchentlich zweimal geleert werden. Rund 60 Tonnen Kleider kommen so jährlich zusammen. Sie werden in großen Sortierlagern verwertet und dienen maßgeblich der Finan- zierung der ehrenamtlichen Arbeit. Ansprechpartner für diese Aufgabe ist Helmut Spitzer, dem ein Team von Ehrenamtlern zuarbeitet, die insbesondere die Verladung der Kleidung vornehmen. Bewegung bis ins Alter, besser bekannt als Seniorengymnastik, findet wöchentlich im Pfarrheim Riege und im DRK-Heim statt. Durchschnittlich 25 Seniorinnen und Senioren halten sich unter Anleitung der geschulten Übungsleiterinnen Marianne Riekschnitz und Gabriele Jürgensmeier fit. 53 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz An jedem letzten Samstag im Monat lädt das DRK Hövelhof die Senioren der Gemeinde zum gemütlichen Beisammensein ins DRK-Heim ein. Bei diesen Gelegenheiten gibt es Vorträge von Gastreferenten z. B. der Polizei. Weiterhin werden gemeinsames Singen und verschiedene Übungen angeboten. Ergänzt wird das Programm durch Ausflüge und Feiern mit musikalischer Begleitung. Besonders beliebt ist die jährliche Weihnachtsfeier für Senioren im Heimatzentrum der Gemeinde Hövelhof. Diese Angebote organisieren mit großem Engagement Edeltraud Köhler und Renate Berhörster. Heute besteht unser Ortsverein aus 707 Fördermitgliedern und rund 57 aktiven Helferinnen und Helfern. Text und Fotos: DRK-Ortsverein Hövelhof soweit nicht anders angegeben Vorstand Ortsverein Hövelhof im Jubiläumsjahr v. l.: Nino Albermann, Thomas Aulbur, Dr. Jens Schönfeld, Thomas Kubera, Gisela Dubbi, Bernd Schäfer Vorsitzender: Thomas Kubera Stellv. Vorsitzender: Bernd Schäfer Schatzmeisterin: Gisela Dubbi Rotkreuzarzt: Dr. med. Jens Schönfeld Schriftführer: Thomas Aulbur Rotkreuzleiter: Christian Honerlage stv. Rotkreuzleiter: Nino Albermann Beisitzer und Ausbildungsleiter: Markus Lutz 54 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz DRK-Ortsverein Lichtenau Jung und dynamisch Gegründet: 1987 Anzahl Fördermitglieder: 521 Aktive Mitglieder: 38 Leistungen: ✚✚ Blutspendedienst ✚✚ Seniorengymnastik ✚✚ Erste-Hilfe-Kurse ✚✚ Jugendrotkreuz ✚✚ Sanitätsdienste bei Veranstaltungen Der Ortsverein Lichtenau e.V. konnte im Jahr 2012 sein 25-jähriges Bestehen feiern. Er ist auf Kreisebene also eine noch relativ junge Institution. Bis zum Gründungsjahr 1987 wurden die Blutspenderinnen und Blutspender von benachbarten DRK-Ortsvereinen betreut. Dann haben sich engagierte Lichtenauer Frauen entschlossen, einen eigenständigen Ortsverein zu gründen. Es zeigte sich schnell, dass es eine gute Entscheidung war, denn die Anzahl der Blutspenden im Lichtenauer Stadtgebiet entwickelte Mitglieder des Ortsvereins Lichtenau im Jahr des 25-jährigen Jubiläums sich außergewöhnlich positiv. Die ersten Blutspendeaktionen wurden zunächst in der alten Volksschule und im Feuerwehrgerätehaus organisiert, bis der Ortsverein dann auf Dauer in der Begegnungsstätte eigene Diensträume für alle DRK-Aktivitäten beziehen konnte. Nachdem der Blutspendedienst zu Beginn auf den Kernort beschränkt war, erfolgte im Laufe der Jahre eine Ausweitung auf die Ortsteile Atteln und Kleineberg. Dadurch erhöhten sich die Blutspendetermine auf jährlich 13 Aktionen, die von ca. 1 400 Blutspendern aufgesucht werden. Der damit verbundene recht große Arbeitsaufwand wurde bis vor Kurzem von 32 Vereinsmitgliedern getragen. Erfolgreich ist eine kürzlich durchgeführte Werbeaktion verlaufen, durch die sechs weitere Personen dem Ortsverein beigetreten sind, so dass die Aufgaben somit von einer stärkeren Mitgliederbasis geleistet werden können. 2011 hat sich eine Jugendrotkreuzgruppe gebildet, die die 55 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Jugendarbeit in Lichtenau fördert und auch die künftige DRK-Arbeit gewährleisten will. Vorstand Ortsverein Lichtenau im Jubiläumsjahr Neben dem Hauptaufgabengebiet Blutspenden werden inzwischen Erste-Hilfe-Kurse und wöchentliche Senioren-Gymnastikkurse angeboten. 2012 waren die Mitglieder u. a. auf dem Kreisfamilientag in Atteln und bei einer Knochenmark-Typisierungsaktion in Lichtenau im Einsatz. Darüber hinaus erfolgen jährlich in der Vorweihnachtszeit Spielzeugsammlungen für bedürftige Kinder im Kreis Paderborn. Das Volumen der Sammlungen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und mittlerweile zu einer festen Größe des sozialen Engagements des Ortsvereins geworden. Rückblickend bleibt festzustellen, dass die Gründung des DRK Lichtenau im Jahre 1987 eine gute Initiative war. Sie hat sich im Laufe der Jahre zur einer Erfolgsgeschichte entwickelt und ist aus dem gesellschaftlichen Leben in Lichtenau nicht mehr wegzudenken. Text und Fotos: DRK-Ortsverein Lichtenau 56 hinten v. l.: Florian Drake, Johannes Leifeld, Manfred Ziegele vorne v. l.: Beatrix Wagemeyer, Paula Wagemeyer-Ernst, Julia Zalewski Vorsitzender: Johannes Leifeld Stellv. Vorsitzende: Paula Wagemeyer-Ernst Schatzmeister: Manfred Ziegele Schriftführerin: Julia Zalewski Rotkreuzleiterin: Beatrix Wagemeyer Stellvertretender Rotkreuzleiter: Florian Drake 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz DRK-Ortsverein Paderborn Krankentransport und mehr seit über 112 Jahren Gegründet: 1901 Anzahl Fördermitglieder: 1651 Aktive Mitglieder: 105 Leistungen: ✚✚ Sanitätsdienst bei Veranstaltungen ✚✚ Moderne mobile Sanitätsstation ✚✚ Seniorenbegegnungsstätte ✚✚ Blutspende ✚✚ Jugendrotkreuz ✚✚ „Juniorteam“ für junge Rotkreuzhelfer ✚✚ Erste-Hilfe-Kurse Die Freiwillige Sanitätskolonne Paderborn im Jahr 1911 ✚✚ Rettungsdienst ✚✚ Krankentransport ✚✚ Katastrophenschutz ✚✚ Hilfen bei Großschadens- ereignissen ✚✚ Bluttransportdienst ✚✚ Auslandshilfe Die Sanitätskolonne im Zeichen des Roten Kreuzes wurde am 20. April 1901 gegründet. Dieses Datum markiert die Gründung des Ortsvereins Paderborn. Im Sinne des Rotes Kreuzes wurde in Paderborn schon länger Hilfe geleistet. Mit dem Ausbruch des preußisch-österreichischen Kriegs 1866 kam es zur Gründung des ersten Paderborner Vereins im Sin- ne des Roten Kreuzes, dem „Verein zur Unterstützung der im Felde verwundeten und erkrankten Krieger“. Die Gründung dieses Vereins hängt eng mit den lokalen Gegebenheiten Paderborns zusammen, da die Stadt Sitz einer Garnison war. Im Verlauf des Krieges wurde in der hiesigen Kaserne zusätzlich ein Lazarett eingerichtet. In einem Zeitungsaufruf wurde die 57 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Bevölkerung der Stadt Paderborn aufgefordert, dem Paderborner Lazarett mit Sachspenden in Form von Verbandstoffen zu helfen. Überschüssiges Material wurde durch Vermittlung des Central-Vereins in Berlin an die Stellen weitergeleitet, an denen das Material gebraucht wurde. Die Unterzeichner dieses Aufrufes waren unter anderem: Dr. Martin (Bischof von Paderborn), Dr. Lang (Oberjustizrat), Grasso (Landrat), Wördehoff (Bürgermeister) u. v. m. Der Deutsch-Französische Krieg 1870/1871 sollte eine weitere Bewährungsprobe für die frühe Hilfstätigkeit sein. Im Sommer 1870 sind erneut Aktivitäten des Vereins zur Pflege der verwundeten Krieger in der Presse zu vernehmen. In dieser Zeit, am 26.07.1870, beschloss man in einer Versammlung, die Sanitätsarbeit auf das gesamte damalige Kreisgebiet mit der Gründung des „Kreisvereins zur Pflege der im Felde verwundeten und erkrankten Krieger“ auszudehnen. Ausschnitt Zeitungsaufruf zur Unterstützung des Paderborner Lazaretts, 1866 (Quelle: Stadtarchiv Paderborn) 58 Mit der Gründung der Paderborner Freiwilligen Krieger-Sanitätskolonne im Zeichen des Roten Kreuzes im Jahr 1901 wurde erstmalig ein organisierter Krankentransport ins Leben gerufen. Erstmalig wurde auch die medizinische Hilfe bei Unglücksfällen organisiert. 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Die Rotkreuzgemeinschaft Paderborn stellt mit rund 60 Einsatzkräften große Teile der 2. Einsatzeinheitdes Katastrophenschutzes im Kreis Paderborn und unterstützt die 3. Einsatzeinheit des Kreises Höxter. Wir bilden unsere Mitglieder zum Betreuungshelfer, Sanitäter, Techniker und Rettungsassistenten aus. Unseren engagierten Helferinnen und Helfern steht ein umfangreicher, dem Einsatzspektrum angepasster Fuhrpark zur Verfügung. Sanitätswagen mit Anhänger vom Deutschen Roten Kreuz (Foto: DRK) Die Mitglieder der Sanitätskolonne setzten sich vorzugsweise aus ehemaligen Soldaten zusammen. Es waren aber auch „militärfreie“ Männer zugelassen. Über die Aufnahme entschied im Einzelfall der Vorstand. Die erste Bewährungsprobe hatte die Sanitätskolonne schon ein halbes Jahr nach ihrer Gründung am 24. Dezember 1901. Bei einem Eisenbahnunglück in Altenbeken kam es zu zahlreichen Toten und Verletzten. Der Kolonnenarzt Dr. Georg rückte mit Mitgliedern der Sanitätskolonne nach Altenbeken aus, um vor Ort Hilfe zu leisten. Am Nachmittag des Unglückstages wurden die Toten und Verletzten mit der Eisenbahn nach Paderborn gebracht. Von dort wurden die Verletzten durch die Sanitätskolonne zu den Paderborner Krankenhäusern befördert. Aktuelle Einsatzdienste des DRK Paderborn Auch heute ist das DRK Paderborn im Bereich Krankentransport und Hilfe bei Unglücksfällen aktiv. So verfügt der Ortsverein Paderborn neben einem Rettungswagen für den Transport von lebensgefährlich Verletzten oder Erkrankten auch über einen Notfallkrankenwagen für den Patiententransport. Für den Einsatz bei Großschadensereignissen wie schweren Verkehrs- oder Eisenbahnunfällen, Naturkatastrophen oder Bränden mit vielen Betroffenen besitzt der Ortsverein Paderborn einen „Gerätewagen Sanitätsdienst“, der dem Katastrophenschutz des Landes NRW unterstellt ist und bei der Behandlung von bis zu 50 Patienten eingesetzt wird. Einsätze des DRK in Paderborn können aus dem ortsvereinseigenen Einsatzleitwagen geführt werden. Dieses Fahrzeug wurde vom Ortsverein Paderborn in Eigenleistung und speziell für die Bedürfnisse vor Ort ausgebaut und mit Funkgeräten, 59 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Sanitäter des DRK-Ortsvereins Paderborn im Einsatz mit der mobilen Sanitätsstation Telefonanlage und zwei PCArbeitsplätzen ausgerüstet. Bei Einsätzen der Einheiten des Katastrophenschutzes führen „Verbandsführer“ und „organisatorische Leiter Rettungsdienst“ des Ortsvereins Paderborn die Einsatzeinheit Paderborn 02 von diesem Fahrzeug aus. Viele Großveranstaltungen sind ohne eine qualifizierte sanitätsdienstliche Absicherung nicht mehr möglich. Eine der ersten mobilen Sanitätsstationen in Westfalen-Lippe wurde vom OV Pader60 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Uni-Sommerfestival Paderborn, 04.06.2009, Einsatzbesprechung (Foto: Nilgün Özel DRK-KV Paderborn) Nicht nur bei der Libori-Kirmes nutzen die Sanitäter moderne Rettungs- und Hilfeleistungsfahrzeuge born in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Fahrzeugbauer entwickelt. Heute ist die zweite Generation im Einsatz, die aufbauend auf der langjährigen Erfahrung aus Paderborn nun in Kleinserie von einem Fahrzeughersteller für den Einsatzdienst bundesweit verkauft und genutzt wird. Mithilfe dieser Einrichtung ist eine professionelle und witterungsunabhängige Hilfe für Betroffene möglich. Auch im Rahmen der überörtlichen Hilfe stehen die Helfer des Ortsvereins Paderborn den anfordernden Kommunen und Veranstaltern mit ihrer Ausbildung und ihrem Sachverstand zur Verfügung. So werden auch außerhalb bestehender 61 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz dung und Registrierung der Spender, sie unterstützen die Blutentnahme und kümmern sich um die Verpflegung der Spender nach der Blutspende. Regelmäßig werden besonders verdiente Blutspender für ihre Mehrfachspenden im Historischen Rathaus Paderborn geehrt. Diese Geehrten haben 25-, 50-, 75-, 100-mal oder häufiger Blut gespendet. So wurde in diesem Jahr sogar ein aktiver Rotkreuzhelfer für seine 150. Blutspende geehrt. v.l.: Vorsitzender des OV Paderborn, Dieter Honervogt, 150-facher Blutspender Karl-Heinz Schlüter, Bürgermeister Heinz Paus (Foto: Nilgün Özel DRK-KV Paderborn) Kümmern sich um das Wohlbefinden der Blutspender in Paderborn: Lydia Lüße (2. v. r.) und ihre Helferinnen Konzepte Helfer zum Einsatz im Führungsstab der DRK-Einsatzstaffel Westfalen angefordert. Unentgeltliche Blutspenden Das DRK Paderborn unterstützt seit gut 50 Jahren den DRK Blutspendedienst. Zusammen mit vielen engagierten Paderborner Bürgern wird so die Versorgung schwer erkrankter Mitmenschen mit qualitativ hochwertigen Blutprodukten sichergestellt. Bei über 50 Blutspendeterminen in der Stadt Paderborn pro Jahr übernehmen die Helferinnen die Anmel62 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz erst im Alter von mindestens 16 Jahren in die Einsatzdienste übernommen werden können, lernen sie im Ortsverein Paderborn bereits vorher in einem „Juniorteam“ die Grundlagen der Ersten Hilfe und der sanitätsdienstlichen Versorgung, den Umgang mit Material und Fahrzeugen der Einsatzeinheiten und die Organisation des Katastrophenschutzes in Nordrhein-Westfalen und des Zivilschutzes in der Bundesrepublik Deutschland kennen. So stehen den Einsatzeinheiten des DRK in Paderborn bereits im Alter von 16 Jahren gut ausgebildete und erfahrene Helfer zur Verfügung, die auf Sanitätswachdiensten oder bei Großschadenslagen im Sanitäts- und Betreuungsdienst eingesetzt werden können. DRK-Hilfe endet nicht an der Stadtgrenze Rotkreuz-Juniorteam beim Uni-Sommerfestival Paderborn 2009 Um die Verteilung der Blutkonserven zu sichern, beteiligt sich der DRK-Ortsverein Paderborn mit seinem Kurierservice an der Verteilung dieses lebenswichtigen Produkts. Vom Blutdepot am Brüderkrankenhaus St. Josef werden täglich die Krankenhäuser der Region versorgt. Die Arbeit des Roten Kreuzes orientiert sich immer an dem Maß der Not. Dies wird besonders im Bereich der Auslandshilfe deutlich. Besonders in den 90er-Jahren wurden viele Hilfstransporte in die Ukraine und nach Bernd Wilcke belädt einen ehemaligen Großraumkrankenwagen mit Hilfsgütern für die Ukraine und Weißrussland Die Jugend ist unsere Zukunft Selbstverständlich ist der DRK-Ortsverein Paderborn auch in der Jugendarbeit stark eingebunden. So werden in verschiedenen, zumeist interkulturellen Jugendgruppen den Kindern und Jugendlichen die Ideen und Ideale des Roten Kreuzes nähergebracht und sie somit auf dem Weg zu sozial verantwortungsvollen und handlungsfähigen Mitgliedern unserer Gesellschaft begleitet. Da diese Jugendlichen und die zahlreichen Mitglieder der DRK-Schulsanitätsdienste 63 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Weißrussland durchgeführt. Dort wurde vor allem Kindern und alten Menschen in Form von Sachspenden geholfen. Vorstand Ortsverein Paderborn im Jubiläumsjahr Bei den großen Katastrophen der letzten Jahre wurden immer wieder Geldspenden gesammelt, die an die Partnerorganisationen in den betroffenen Regionen weitergeleitet wurden. So sammelte der Ortsverein Paderborn Spenden für die Opfer des schrecklichen Tsunami in Thailand im Jahr 2004 oder für die durch das Erdbeben schwer geschädigten Menschen in Haiti 2010. Beim DRK Paderborn ist man nicht allein Senioren bietet der Ortsverein in verschiedenen Gruppen die Möglichkeit, soziale Kontakte zu pflegen und sich körperlich und geistig fit zu halten. Das Angebot reicht von Spielgruppen über Singkreise bis hin zu Aktiv-im-Alter-Gruppen. Kartenspiele dienen nicht nur dem Zeitvertreib, sondern fördern auch das Gedächtnistraining. Text und Fotos: DRK-Ortsverein Paderborn soweit nicht anders angegeben (v. l.) Susanne Krause-Bartels, Adelheid Gurok, Bernd Wilcke, Thorsten Peters, Oliver Kraatz, Karoline Fischer, Sebastian Flore, Markus Amediek und Sebastian Langehorst. Es Fehlt Dietrich Honervogt, Thomas Grams und Yvonne Burchert Vorsitzender: Dieter Honervogt Stellv. Vorsitzender: Oliver Kraatz Schatzmeisterin: Adelheid Gurok Schriftführer: Markus Amediek Rotkreuzleiter: Thomas Grams Rotkreuzleiterin: Karoline Fischer Rotkreuzärztin: Christin Schmidt Jugendrotkreuzleiter: Dominik Kipry Beisitzer: Bernd Wilcke Sebastian Flore 64 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz DRK-Ortsverein Salzkotten 127 Jahre Rotkreuzarbeit Gegründet: 1886 Anzahl Fördermitglieder: 921 Aktive Mitglieder: 126 Leistungen: ✚✚ Sanitätsdienst bei Veran- staltungen ✚✚ Krankentransport ✚✚ Rettungsdienst ✚✚ Erste-Hilfe-Kurse ✚✚ Seniorenarbeit ✚✚ Blutspendedienst ✚✚ Jugendrotkreuz ✚✚ Kleidersammlung ✚✚ Mutter-Kind-Gruppen ✚✚ Gesundheitsprogramme Erste Hilfe in Kindergärten/Grundschulen Bereits 22 Jahre nach Unterzeichnung der Genfer Konvention sind in Salzkotten erste Ideen der Rotkreuzbewegung festzumachen. Genauer: Am 21. Februar 1886 entschloss sich eine Gruppe von Ehefrauen einflussreicher Bürger Salzkottens, den „Vaterländischen Frauenverein Salzkotten und Um- gebung“ ins Leben zu rufen. Ihr Anliegen war es, durch Sammlung von Geld und Sachspenden, durch Materialbeschaffung, durch Ausbildung von Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern das Rote Kreuz in Preußen in seiner Zielsetzung zu unterstützen. Insbesondere in der Phase des Ersten Welt- krieges fielen die Aufrufe des VFV zu Lebensmittel- und Kleidungsspenden in der Salzkottener Bürgerschaft auf fruchtbaren Boden. In den 30er-Jahren wurde auf Anordnung die DRK-Ortsgemeinschaft Salzkotten gegründet, angegliedert an die DRK-Kreisstelle 65 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Das Team Altkleidersammlung mit dem Leiter Barthold Dietz (2. v. r.) (Foto: DRK-OV Salzkotten) Büren. Die Leitung übernahm der Amts- und Stadtbürgermeister Seidler. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg b elebte eine kleine Gruppe um Wilhelm Kämper und Hubert Bentler durch Kursangebote in „Erster Hilfe“, durch eigene Fortbildung und durch sanitätsdienstliche Angebote die DRKArbeit neu. Weitere Aufgaben, die auch über sanitätsdienstliche Betreuung hinausgingen, kamen im Laufe der Zeit hinzu. Sie wurden gemeinsam mit den Kameradinnen und Kameraden aus Niederntudorf erfolgreich bewältigt. Die Gruppe der „Rotkreuzler“ war bis zum 66 Jahre 1967 organisatorisch dem DRK-Kreisverband Büren unterstellt. In diesem Jahr formierte sich der eigenständige DRK-Ortsverein Salzkotten unter dem 1. Vorsitzenden, dem damaligen Amtsdirektor Bremann. Als Vorsitzende folgten: 1978 Ludwig Richter, 1982 Helmut Diermann, 2003 Karl-Heinz Stork und 2012 Dieter Jagiella. Besonders erwähnt werden muss außerdem, dass Barthold Dietz bereits im Gründungsjahr Bereitschaftsführer der männlichen Bereitschaft war und auch heute noch als Aktiver die Altkleidersammlung organisiert und leitet. Sanitätsdienst Meisterfeier BVB 2011 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz satzdienst wechselten. Neben Sanitätshelfer und Betreuungshelfer hat der Ortsverein drei Helfer mit der Qualifikation Rettungsassistent, drei Helfer mit der Qualifikation Rettungshelfer und zwei Ärzte. Für die Arbeit stehen zwei Fahrzeuge des Ortsvereins (mobile Hilfsstation und Transporter) sowie zwei Mannschaftstransporter und ein Geräteanhänger-Betreuung (durch das Land NRW für den Einsatz im Katastrophenschutz gestellt) zur Verfügung. Arbeitskreis Blutspende Sonderblutspendetermin im Rathaus Salzkotten Einsatzdienst Der Einsatz- und Sanitätsdienst des DRK Salzkotten ist Voraussetzung für die Betreuung und den guten Verlauf vieler öffentlicher Veranstaltungen. So ist er seit Jahren regelmäßig beim Sälzerfest, Hederauenfest und Martinimarkt vertreten. Er leistet aber auch Unterstützung bei den verschiedensten Veranstaltungen der anderen Vereine im Stadtgebiet Salzkotten. Zusätzlich unterstützt er andere DRK-Ortsvereine bei größeren Veranstaltungen, die durch diese nicht allein bewältigt werden können, oder leistet Hilfe bei Großveranstaltungen anderer Hilfsorganisationen. Wir waren in den letzten Jahren u. a. beim Papstbesuch während des Weltjugendtages in Köln, bei der Love-Parade in Duisburg, bei der Frauen-Fußball-WM in Gelsenkirchen, bei der Meisterfeier von Borussia Dortmund und bei der Egge-Tunnel-Übung vertreten. Zurzeit arbeiten im Einsatzdienst 27 Helfer in verschiedenen Altersklassen. Die erfolgreiche Jugendarbeit führte dazu, dass in den letzten zwei Jahren sieben junge Helfer vom ortsvereineigenen Jugendrotkreuz in den Ein- 2012 hat der Arbeitskreis Blutspende des DRK-Ortsvereins Salzkotten insgesamt 21 Blutspendetermine in Oberntudorf, Thüle, Verne, Scharmede und Salzkotten durchgeführt. Zu diesen Blutspendeterminen kamen insgesamt 2642 Spender, davon 128 Erstspender. Die Zahl der Spender konnte leicht gesteigert werden. Diese Blutspendeaktionen werden zusätzlich von 30 Bürgern unterstützt, die keine Mitglieder im DRK-Ortsverein sind, aber gerne bei dieser wichtigen Aufgabe mithelfen. Bemerkenswert ist, dass 2012 bei der Blutspenderehrung 101 Bürger für 25-, 50-, 75-, 100und zwei Bürger für 125-maliges Blutspenden geehrt wurden. 67 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Seniorennachmittag im DRK-Haus Salzkotten Kleidersammlung Die Kleidersammlung ist ein wichtiges finanzielles Standbein für den Ortsverein. Die hierdurch erzielten Einnahmen dienen der Finanzierung der vielfältigen Aufgaben. So werden hiermit u. a. die Ausbildung und Ausrüstung der Helfer bezahlt, die Neuanschaffung und Unterhaltung von Fahrzeugen sowie Einsatzmaterialien bestritten, die Sozialarbeit finanziert und das Jugendrotkreuz unterstützt. In diesem Arbeitskreis 68 arbeiten zwölf Helfer. Unterstützt wird der Arbeitskreis durch Helfer des Einsatzdienstes und durch Jugendliche aus dem Jugendrotkreuz. Die Helfer leeren wöchentlich die 14 im Stadtgebiet Salzkotten aufgestellten Sammelcontainer. In den letzten drei Jahren wurden jährlich durchschnittlich ca. 70 tonnen Altkleider gesammelt. Die gesammelte Kleidung wird an eine Firma verkauft. Der Erlös wird für die soziale Arbeit eingesetzt. Seniorenarbeit Der Ortsverein bietet jährlich regelmäßig Veranstaltungen unter dem Titel „Seniorenfrühstück“ und „Seniorennachmittag“ an. Bei den Nachmittagsveranstaltungen werden den Teilnehmern unterhaltsame und informative Vorträge angeboten. Das abwechslungsreiche Angebot (Themen u. a.: „Gesunde Ernährung“, „Tipps zum Gedächtnis“, „Hilfsaktion der Salzkottener Franziskanerinnen in Malawi“) hat auch viele Bürger angesprochen, 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz die nicht Mitglied im DRK sind. So ist hier eine steigende Teilnehmerzahl zu verzeichnen, und an den Veranstaltungen im Jahr 2012 nahmen 261 Personen teil. Die Veranstaltungen werden von ehrenamtlichen Helfern vorbereitet und durchgeführt. Ausbildung der Bevölkerung Das DRK Salzkotten verfügt über drei Ausbilder. Diese führen Ausbildungen im Bereich der lebensrettenden Sofortmaßnahmen, der Ersten Hilfe und der Ersten Hilfe am Kind durch. Insgesamt konnten 145 Personen geschult werden. Kinder- und Jugendarbeit Der Ortsverein besucht schon seit vielen Jahren die Kindergärten und Grundschulen der Stadt Salzkotten und führt dort kind- und jugendgerechte Erste-Hilfe-Trainings durch. Den Kindern wird dabei auch ein Einblick in die Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes gewährt. Außerdem wird die komplette Einsatzbekleidung der Helferinnen und Helfer gezeigt und erklärt, um bestehende Ängste bei den Kindern abzubauen. Auf kindgerechte Art und Weise wird durch geschulte Sanitätshelfer mit den Kindern die Erste Hilfe bespro- Erste Hilfe in Kindergärten/Grundschulen chen und praktisch umgesetzt. Beim nachgespielten Telefonieren mit der 112 wird den Kindern bewusst gemacht, dass sie im Notfall keine Hemmungen haben müssen, da ihnen von dort auf alle Fälle Hilfe geschickt wird. Als Höhepunkt für die Kinder steht außerdem eine Besichtigung eines Krankenwagens auf dem Programm. Sie werden mit dem Fahrzeug vertraut gemacht, so wird den Kindern gezeigt, dass sie vor dem Rettungspersonal, den vielen Gerätschaften und Materialien keine Angst zu haben brauchen. Förderung von Kindern zwischen 1 und 3 Jahren Seit dem Neubau des DRK-Gebäudes steht ein kindgerecht eingerichteter Raum zur Verfügung. Qualifizierte Erzieherinnen und Sozialarbeiterinnen betreuen Kleinkinder und deren Mütter. Es wird gespielt, gebastelt, gesungen und vieles mehr. Die Krabbelgruppen umfassen max. zehn Kinder in verschiedenen Altersstufen zwischen ein und drei Jahren. Die Treffen finden teils mit und teils ohne Eltern statt und sind eine gute Vorbereitung für den Kindergarten. 69 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Gesundheitsförderung Vorstand Ortsverein Salzkotten im Jubiläumsjahr Der große Veranstaltungsraum im DRK-Haus Salzkotten bietet multifunktionale Nutzungsmöglichkeiten. Hier werden u. a. regelmäßig Wirbelsäulengymnastik- und Pilates-Kurse für Senioren angeboten. An diesen beiden Kursen nahmen im vergangenen Jahr 229 Bürger teil. Kreativität Im Bereich der Kreativität ist der Ortsverein ebenfalls aktiv. Unter fachkundiger Leitung wurde an acht Abenden mit Erwachsenen entsprechend der Jahreszeit Raumschmuck hergestellt, und zusätzlich gab es noch an zwei Samstagen Angebote für Kinder, bei denen u. a. Vogelhäuser gebaut wurden. Text und Fotos: DRK-Ortsverein Salzkotten vorn v. l.: Dr. Wilhelm Tappert, Dieter Jagiella, Karl-Heinz Stork (ehem. Vorsitzender), Petra Schmidt-Broccucci hinten v. l.: Uwe Sturhan, Oliver Schulte, Michael Dreier (Bürgermeister und Ehrengast), Hans-Peter Sass, Karsten Güthoff Vorsitzender: Dieter Jagiella Stellv. Vorsitzender: Dr. Wilhelm Tappert Schatzmeisterin/Rotkreuzleiterin: Petra Schmidt-Broccucci Schriftführer: Hans-Peter Sass Rotkreuzleiter: Karsten Güthoff Stellv. Rotkreuzleiter: Uwe Sturhan Rotkreuzarzt: Oliver Schulte JRK-Leiterin: Frances Kaars Beisitzer: Barthold Dietz 70 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz DRK-Ortsverein Schloß Neuhaus 100 Jahre Vielseitigkeit Gegründet: 1913 Anzahl Fördermitglieder: 1046 Aktive Mitglieder: 64 Leistungen: ✚✚ Blutspende ✚✚ Sanitätsdienst bei Veranstaltungen ✚✚ Katastophenschutz ✚✚ Kleiderstübchen ✚✚ Jugendrotkreuz ✚✚ Altkleidersammlung ✚✚ Seniorenbegegnungsstätte ✚✚ Erste-Hilfe-Kurse Im Herzen des Paderborner Ortsteils Schloß Neuhaus beheimatet, erstreckt sich das Tätigkeitsgebiet des DRK-Ortsvereins über das gesamte nordwestliche Stadtgebiet Paderborns. Darunter fällt nicht nur der Stadtteil Schloß Neuhaus selbst, sondern auch Elsen, Sennelager und Sande. Bereits im Jahr 1913 gründete sich die erste Sanitätskolonne des Roten Kreuzes in Schloß Neuhaus, aus der schließlich der Ortsverein Schon früh eine starke Gruppe: Mitglieder der Sanitätskolonne in den ersten Jahren nach ihrer Gründung in seiner heutigen Form hervorging. Einhundert Jahre später feiern die 64 aktiven Ehrenamtlichen dieses Jubiläum mit zahlreichen Feierlichkeiten und Aktionen. So wird in diesem Jahr nicht nur der Rotkreuzwettbewerb für die Helfer aller Ortsvereine ausgetragen, sondern auch zusammen mit dem gesamten Kreisverband am 7. Juli 2013 ein Jubiläums-Aktionstag im Schlosspark in Schloß Neu- haus organisiert, bei dem sowohl das eigene als auch das 150-jährige Jubiläum des Roten Kreuzes gefeiert werden soll. Der Aktionstag richtet sich dabei vor allem an Familien, Freunde und Interessierte in der breiten Öffentlichkeit und soll die Besucher mit verschiedenen Aktionen zum Mitmachen für das breite Leistungsspektrum des DRK im Kreis Paderborn begeistern. 71 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz In den vergangenen einhundert Jahren entwickelte sich das DRK in Schloß Neuhaus ständig weiter. Heute kann es den Bürgerinnen und Bürgern des Ortsteils und seiner Umgebung moderne Dienstleistungen anbieten. Den größten Teil der ehrenamtlichen Arbeit nimmt dabei der Bereich der Einsatzdienste in Anspruch. Hier sind die Helfer des Ortsvereins im Katastrophenschutz für das Land NRW in zwei Einsatzeinheiten in den Bereichen Sanitätswesen, Technik und Betreuung eingebunden. Stellen ihr Können unter Beweis: Marvin Kaup (li.) und Niclas Frie (re.) Auf größeren Veranstaltungen leisten die Ehrenamtlichen zudem im Rahmen von jährlich ca. 50 Sanitätsdiensten Erste Hilfe und versorgen bei Bedarf auch größere Notfälle. Die Helfer können dafür nicht nur auf einen hohen Ausbildungsstand setzen, sondern auch auf moderne Ausrüstung zurückgreifen. Dazu gehören beispielsweise ein eigener Rettungswagen und mehrere Fahrzeuge mit medizinischen Gerätschaften. Insgesamt leisten die Helfer der Einsatzgruppe so jährlich knapp 6500 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Ein besonderer Aufgabenbereich des DRK Schloß Neuhaus ist die Durchführung von Blutspende72 terminen, die der Ortsverein in seinen vier Ortsteilen ermöglicht. Gemeinsam mit dem Blutspendedienst West organisieren die Ehrenamtlichen regelmäßig über das Jahr verteilt Spendetermine. Während dieser Termine begrüßen die Helfer ihre Spender nicht nur bei der Anmeldung, sondern sorgen auch hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf. Selbstverständlich bereiten sie auch die Verpflegung zu, die den Spendern nach der Blutentnahme angeboten wird. Im Schnitt kommen bei den Blutspendeterminen jährlich etwa 2100 Konserven zusammen, die unmittelbar dazu beitragen, lebenswichtige Operationen zu ermöglichen oder schwer verletzten helfen zu können. Unfallopfern Altkleider finanzieren soziale Leistungen Einen großen Anteil zur Finanzierung der sozialen Leistungen des DRK in Schloß Neuhaus trägt die Sammlung von Altkleidern bei. Mehrere Dutzend Tonnen alter Textilien, Schuhe und Kleidungsstücke werden jährlich unmittelbar von Ehrenamtlichen der Einsatzgruppe gesammelt. Nur ein kleiner Teil davon kann tatsächlich auch in den DRK-Kleiderkammern im Kreisgebiet direkt an Bedürftige verteilt werden. Ein großer Teil wird stattdessen an ein Verwer- 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Die Heimspiele des SC Paderborn 07 gehören zu den regelmäßigen großen Sanitätsdiensten des Ortsvereins. v. l.: Marvin Kaup, Magnus Korte, Sarah Wentzek und Dominic Arbeiter. tungsunternehmen verkauft. Die eigentliche Sachspende wird so zur Geldspende und trägt zu einhundert Prozent zur Finanzierung der sozialen Angebote des DRK in Schloß Neuhaus bei. Ohne diese Spenden wären viele Aktionen im sozialen Bereich nicht finanzierbar. Um jedoch den Bedürftigen in und um Schloß Neuhaus die Kleiderspende selbst in Zukunft direkter zugutekommen zu lassen, plant der Ortsverein im ersten Halbjahr 2013 die Eröffnung einer eigenen Kleiderstube. Die neue Kleiderstube auch als zusätzliche Möglichkeit genutzt werden, um das DRK nach außen hin darzustellen und den Bürgerinnen und Bürgern von Schloß Neuhaus einen direkteren Kontakt zu den vielfältigen Angeboten zu ermöglichen. Vielfältiges Angebot Eine weitere Kernkompetenz des DRK in Schloß Neuhaus ist die Breitenausbildung. Alle zwei Wochen bietet der Ortsverein in seinen Räumlichkeiten an der Bielefelder Straße Interessierten die Möglichkeit, in einem zweitägigen Kurs die Grundlagen der Ersten Hilfe kennenzulernen. Angefangen von dem richtigen Absetzen eines Notrufs über die Wundversorgung bis hin zur lebensrettenden Herzdruck- massage, verdeutlichen die Ausbilder praxisnah, wie einfach es ist, in einem wirklichen Notfall richtig zu handeln. Mithilfe der realistischen Darstellung von Verletzungen und akuten Krankheitsbildern wird den Teilnehmern der Kurse die Möglichkeit gegeben, das Erlernte direkt anzuwenden und auszuprobieren. Die Räumlichkeiten des Ortsvereins dienen jedoch nicht nur der Breitenausbildung, sondern werden auch intensiv vom Bereich des Sozialdienstes genutzt. Dieser bietet vor allem Senioren ein vielfältiges Programm. So finden beispielsweise mehrmals in der Woche Tanzund Gymnastikgruppen statt. Über das Jahr verteilt, organisiert das DRK zudem verschiedene Seniorentreffs, zu denen es nicht nur Kaffee und Kuchen gibt, sondern auch immer wieder interessante Vorträge gehalten werden. Das Jugendrotkreuz hat beim DRK in Schloß Neuhaus seinen ganz eigenen Bereich. Bereits ab sechs Jahren können Kinder an den Veranstaltungen der Gruppe teilnehmen und so ihre Freizeit spannend und sinnvoll gestalten. Die ehrenamtlichen Leiterinnen bieten nicht nur innerhalb der Räumlichkeiten Beschäftigungen verschiedenster Art an, sondern unternehmen mit den Kindern auch mehrmals im Jahr Ausflüge in Schwimmbäder, Tier- oder Freizeitparks. 73 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Seit 2012 treffen sich zudem zwei interkulturelle Jungen- und Mädchengruppen regelmäßig unter pädagogischer Leitung. Vorstand Ortsverein Schloß Neuhaus im Jubiläumsjahr Trotz der vielen ehrenamtlichen Stunden, die die aktiven Helfer des DRK Schloß Neuhaus in die gemeinnützigen Angebote des Vereins investieren, ist und bleibt der Ortsverein auf seine langjährigen Fördermitglieder angewiesen. Insgesamt 1064 Personen trugen im Jahr 2012 mit ihrer finanziellen Spende dazu bei, dass das DRK sein vielseitiges soziales Engagement in Schloß Neuhaus und den angrenzenden Ortsteilen weiter aufrechterhalten kann. Nicht nur das breite Angebot des DRK-OV Schloß Neuhaus zeigt die gelebte Vielseitigkeit des Ortsvereins. Das Miteinander von Menschen unterschiedlichsten Alters oder verschiedener Herkunft mit gemeinsamen Interessen im Sinne des Gemeinwohls macht die Lebendigkeit des Vereins aus, die wohl auch die nächsten 100 Jahre Bestand haben wird. Text: DRK-Ortsverein Schloß Neuhaus (Christian Salmen) Fotos: Bianca Arbeiter, Christian Salmen DRK-OV Schloß Neuhaus 74 v. l.: Thomas Gabor, Laura Bröckling, Martin Bendix, Magarete Klein, Bianca Arbeiter, Viktoria Seibel, Bernhard Schaefer, Ingeborg Schäfermeyer, Dominc Arbeiter Vorsitzender: Bernhard Schaefer Stellv. Vorsitzender: Dominic Arbeiter Schatzmeisterin: Viktoria Seibel Schriftführerin/Rotkreuzleiterin: Bianca Arbeiter Rotkreuzleiter: Thomas Gabor Stellv. Rotkreuzleiterin: Magarete Klein Rotkreuzarzt: Dr. Oliver Kuhlmann JRK-Leiterin: Laura Bröckling Beisitzer: Martin Bendix Ingeborg Schäfermeyer IKRK seer / ad Na m m a uh Foto: M ndre Foto: A Zelck / DRK GS Menschlichkeit Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, entstanden aus dem Willen, den Verwundeten der Schlachtfelder unterschiedslos Hilfe zu leisten, bemüht sich in ihrer internationalen und nationalen Tätigkeit, menschliches Leiden überall und jederzeit zu verhüten und zu lindern. Sie ist bestrebt, Leben und Gesundheit zu schützen und der Würde des Menschen Achtung zu verschaffen. Sie fördert gegenseitiges Verständnis, Freundschaft, Zusammenarbeit und einen dauerhaften Frieden unter allen Völkern. 75 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Jugendrotkreuz im Kreisverband Paderborn JRK-Gruppen: 13 JRK-Schulsanitätsdienste: 20 JRK-Mitglieder: 419 ✚✚ 176 in JRK-Gruppen ✚✚ 243 Schulsanitäter Angebote / Projekte: ✚✚ Kinder- und Jugendgruppen ✚✚ Schulsanitätsdienste ✚✚ Zeltlager ✚✚ Ferienfreizeiten ✚✚ Notfalldarstellung ✚✚ Erste Hilfe für Kinder ✚✚ Interkulturelle Jugendarbeit ✚✚ Jugendleiter Aus- und Fortbildung ✚✚ Wettbewerbe ✚✚ Sucht- und Gewaltprävention ✚✚ Erlebnispädagogische Angebote Teilnehmer des JRK-Kochduells am 20. Mai 2011 in Paderborn (Foto: Patrick Hilgers) Das Deutsche Jugendrotkreuz (JRK) ist der eigenverantwortliche Jugendverband des Deutschen Roten Kreuzes. Über 113 000 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 27 Jahren engagieren sich in mehr als 5 500 JRK-Gruppen, die ehrenamtlich von Jugendlichen und jungen Erwachsenen betreut werden. Am 27. Mai 1925 wurde das Jugendrotkreuz in Berlin gegründet. Auch über 80 Jahre später sind die Gründungsideen – Völkerverstän- digung, Hilfe für andere Menschen und Gesundheit – noch aktuell und bestimmen die Arbeit des Jugendverbandes des Deutschen Roten Kreuzes. Im Kreisverband Paderborn gibt es zurzeit JRK-Gruppen in folgenden Orten: ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ Delbrück Lichtenau Paderborn Salzkotten Schloß Neuhaus 77 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Ferienfreizeit an der Nordsee, organisiert vom Jugendrotkreuz des Kreisverbandes Paderborn (Foto: DRK-KV Paderborn) Über 400 junge Menschen engagieren sich im JugendrotkreuzKreisverband Paderborn für Gesundheit, Umwelt, Frieden und internationale Verständigung. Das JRK erhebt die Stimme für Kinder und Jugendliche in Not und setzt sich mit vereinten Kräften für eine Verbesserung ihrer Situation ein – vor der eigenen Haustür und rund um den Globus. Ob Schulsanitätsdienst, soziale Initiativen, Kampagnen-Arbeit oder Hilfsprojekte für Kinder in Krisenregionen: Das Engagement ist so vielfältig wie die JRK-Mitglieder. Unterschiedliche Interessen und Meinungen bereichern das Jugendrotkreuz. 78 Unsere Vielfalt – unsere Stärke! Egal ob Junge oder Mädchen, egal welcher Herkunft, Hautfarbe oder Religion, ob mit oder ohne Behinderung – beim JRK ist jede/-r willkommen! Im JRK können Kinder und Jugendliche an vielfältigen Angeboten wie Gruppenstunden, Zeltlagern, Ferienfreizeiten, Ausflügen, Seminaren und Ausbildungen teilnehmen. Die demografische Entwicklung, die Internationalisierung, die veränderte Schullandschaft und der wachsende Leistungsdruck, mit dem Kinder und Jugendliche kon- frontiert sind, stellen das JRK vor große Herausforderungen: Der Anteil an älteren Menschen und an Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und mit verschiedenen religiösen Überzeugungen wird zunehmen. Außerdem verbringen Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit in der Schule. Das Jugendrotkreuz stellt sich diesen Aufgaben und berücksichtigt die unterschiedlichen Situationen, Interessen, Bedürfnisse und Erfahrungen der Mitglieder. Es bietet Freiräume als Ausgleich zu den hohen Anforderungen, die häufig an Kinder und Jugendliche gestellt werden. Außerdem gibt es ihnen Möglichkeiten, sich auszuprobieren und sich gemäß ihren Stärken und Interessen freiwillig zu engagieren. Das Jugendrotkreuz will eine Kultur des bewussten, wertschätzenden Umgangs mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten schaffen und dadurch individuelle Chancengleichheit ermöglichen. Notfalldarstellung (ND) Die Notfalldarstellung ist ein wichtiger Bestandteil in der Arbeit des Jugendrotkreuzes. Sie beinhaltet die möglichst realitätsnahe Darstellung einer Unfallsituation. In verschiedenen Fort- und Weiterbildungen lernen Jugendliche, wie man sich in diesen Situationen ver- 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Schulsanitätsdienst (SSD) – Schüler helfen Schülern Im Kreis Paderborn gibt es zurzeit 20 JRK-Schulsanitätsdienste mit über 240 mitwirkenden Schülerinnen und Schülern an den verschiedensten Schulen, von der Förderschule bis zum Gymnasium in den Orten: ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ Bad Lippspringe Delbrück Hövelhof Lichtenau Paderborn Salzkotten Schloß Neuhaus Bild oben: Mit einer Verletzung „geschminkte“ Notfalldarstellerin beim DRK-Kreiswettbewerb 2013 in Sennelager, Bild unten: Schulsanitäter des Jugendrotkreuzes bei einer Übung in einer Schule (Fotos: Patrick Hilgers) hält, aber auch wie Verletzungen geschminkt werden. Ziel ist es, die Helfer auf einen Ernstfall vorzubereiten, Berührungsängste gegenüber dem Verletzten abzubauen und die Schockgefahr beim Helfer herabzusetzen. Eingesetzt wird die Notfalldarstellung z. B. bei DRKÜbungen, Ersthelfer-Schulungen, Ausbildungen im Rettungsdienst und Katastrophenschutzübungen. Mitmachen kann jeder, der über 14 Jahre alt ist und Spaß am Schminken und Darstellen hat. 79 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Schulsanitäter sorgen bei Schulund Sportfesten, Ausflügen und an ganz normalen Schultagen für Sicherheit und helfen ihren Mitschülern bei Notfällen. Sie sind fit in Erster Hilfe, wissen, einen Verband anzulegen, was man bei Vergiftungen tut und wie die stabile Seitenlage ausgeführt wird. Schulsanitätsdienst geht weit über Erste Hilfe hinaus: Schulsanitäter übernehmen Verantwortung für ihre Mitschüler. Sie sind bei Unfällen in der Schule als Erste zur Stelle, leisten Erste Hilfe und informieren wenn nötig den Rettungsdienst. Das sind wichtige Aufgaben, die Wissen und Einfühlungsvermögen, aber auch Selbstbewusstsein und Teamarbeit erfordern. Beim Schulsanitätsdienst gibt es keine Einzelkämpfer, das Miteinander steht im Vordergrund. Einer lernt vom anderen. Hilfeleistung und Toleranz werden trainiert. Im Mittelpunkt der regelmäßigen Treffen stehen nicht nur Besprechung und Weiterbildung, sondern auch gemeinsamer Freizeitspaß und gegenseitige Unterstützung. Schülerinnen und Schüler übernehmen gemeinsam mit einem Kooperationslehrer selbst die Planung ihrer Treffen, kümmern sich um ihre Einsätze, die Materialien und versuchen schon im Vorfeld, Unfallsituationen zu vermeiden. 80 Die erfolgreiche Gruppe des JRK Delbrück (Foto: DRK-LV Westf.-Lippe) Erfolge, die sich sehen lassen können Jahrelange kontinuierliche Jugendarbeit zahlt sich in mehrfacher Weise aus. Das Jugendrotkreuz ist ein eigenständiger Verband innerhalb des Deutschen Roten Kreuzes, bietet aber auch die Chance zur späteren Mitarbeit bei den Aktiven im DRK. Die grundsätzliche JRK-Arbeit zeichnet sich durch vielfältige und zum Teil wegweisende Aktivitäten aus. Das JRK im Kreis Paderborn ist schon seit Jahren landesweit in vielen Bereichen spitze. So konnten z. B. bei den unterschiedlichen Wettbewerben auf Kreis-, Bezirks-, Landes- und Bundesebene großartige Erfolge erzielt werden. Gleich mehrfach stellten JRK- und Schulsanitätsgruppen aus dem Kreisverband Paderborn in den vergangenen zehn Jahren die Siegergruppen in den unterschiedlichsten Altersstufen. Beispielhaft seien hier die letzten Erfolge genannt: 2010 Kreis-, Bezirks- und Landessieger, gute Platzierung beim Bundeswettbewerb in Büsum/SchleswigHolstein – die Gruppe des JRK Delbrück 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Landessieger 2012 im Wettbewerb der Schulsanitäter wurde die SSDGruppe des Liebfrauengymnasiums Büren. Alle Erfolge waren nur möglich durch die engagierte Arbeit der Leitungs- und Führungskräfte auf Kreis- und Ortsvereinsebene sowie im Schulsanitätsdienst durch die unterstützenden Lehrer. Die SSD-Gruppe des Liebfrauengymnasiums Büren mit ihrer Leiterin Birthe Asmis vom DRK-OV Paderborn (rechts, Foto: DRK-LV Westf.-Lippe) 2011 Landessieger in der Altersstufe 3 (ab 17 Jahre) wurde die Gruppe „Mädchentreff Paderborn“. Den dritten Platz belegte die Gruppe JRK Delbrück. Mit großer Begeisterung nehmen die JRK-Gruppen auch an den zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen des DRK teil. Hier zählen Kinderbetreuung sowie Kinderschminken bei Messen und Festen zu den besonderen Highlights. Die Wettbewerbsgruppe des JRK Salzkotten (Foto: DRK-LV Westf.-Lippe) 2012 Landessieger in der Altersstufe 2 (13-16 Jahre) wurde die Gruppe des JRK Salzkotten, die sich dadurch für die Teilnahme am Bundeswettbewerb in Berlin qualifizierte, wo sie einen guten Platz im Mittelfeld belegt hat. Platz 3 erreichte in der Altersstufe 1 (6-12 Jahre) die Gruppe vom „Mädchentreff Paderborn“. 81 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz gebote finden in der Regel einmal in der Woche in den Räumen der DRK-Ortsvereine Paderborn und Schloß Neuhaus bzw. an der Overberg-Grundschule statt. Mit den interkulturellen Treffs verbindet das Jugendrotkreuz Paderborn zwei Zielperspektiven: Foto oben und unten: Ferienspiele in der Kreisgeschäftsstelle Paderborn in den Osterferien 2013 Interkulturelle Mädchen- & Jungentreffs … Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte sind in der Jugendverbandsarbeit häufig noch eine Ausnahme. Das Jugendrotkreuz im Kreisverband Paderborn hat sich die interkulturelle Öffnung zur Aufgabe gemacht und betreibt seit mehreren Jahren erfolgreich interkulturelle Mädchenund Jungentreffs. Inzwischen besteht das Projekt aus je drei Jungen- und drei Mädchengruppen, die durchschnittlich von zehn bis 15 Kindern/Jugendlichen besucht werden. Die Gruppenan82 Zum einen erreicht das Jugendrotkreuz durch niedrigschwellige Freizeit-, Bildungs- und Beratungsangebote Mädchen und Jungen, die noch zu selten von den Angeboten der Jugendverbände profitieren. Das Jugendrotkreuz unterstützt die Mädchen und Jungen in ihrer Identitätsentwicklung, 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz möglich ist und so auch Kinder und Jugendliche angesprochen werden können, die sonst in der Jugendverbandsarbeit schwer zu erreichen sind, wie beispielsweise einige junge Migrantinnen, die gemischtgeschlechtliche Angebote nicht besuchen dürfen. … von Italien über die Türkei bis nach Vietnam Spaß im Kletterpark Paderborn (Fotos Doppelseite: DRK-KV Paderborn) ermöglicht ihnen Austausch mit anderen Jugendlichen und vermittelt ihnen Anerkennung und Wertschätzung. Angesichts oftmals erlebter Benachteiligungen und Diskriminierungen sind dies wichtige Faktoren für die Integration junger Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Beim JRK erhalten sie Raum und verlässliche Unterstützung, um sich mit dem Erwachsenwerden und den unterschiedlichen familiären und gesellschaftlichen Erwartungen und Rollenbildern auseinanderzusetzen. Zum Zweiten gelingt es dem Jugendrotkreuz dadurch auch, Jugendliche aus den interkulturel- len Mädchen- und Jungentreffs für die Arbeit im Jugendrotkreuz zu begeistern. So wirken viele beispielsweise ehrenamtlich bei Spendenaktionen mit, nehmen an Qualifizierungen und Erste-Hilfe-Kursen teil und sind selbst als Jugendgruppenleiter tätig. Somit können sie zu „Brückenbauern“ werden für eine neue Generation von „Jugendrotkreuzlern“, in der junge Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichten gemeinsam aktiv sind. Eine Besonderheit ist die Kombination der Aspekte Interkulturalität und Geschlechtsspezifik, wodurch ein guter Zugang zur Zielgruppe Zielgruppe des Projektes sind sozial benachteiligte Mädchen und Jungen, insbesondere mit Migrationshintergrund bzw. Kinder von ALG-II-Empfängern aus Paderborn und Schloß Neuhaus. Aber auch Kinder und Jugendliche ohne Zuwanderungsgeschichte, ohne Benachteiligung werden als Teilnehmer/-innen für das Projekt gewonnen, was notwendig ist, um Integration – und nicht weitere Ausgrenzung – zu erreichen. Circa die Hälfte der Jungen und Mädchen haben einen Migrationshintergrund: Neben Russland, der Türkei, Polen und Italien sind z. B. auch England, Eritrea, Finnland, Kroatien, die Niederlande, Nigeria, Sri Lanka und Vietnam vertreten. Inhalte Durch aktive Mitbestimmung der Jungen und Mädchen liegen die Schwerpunkte vor allem auf Freizeitangeboten wie Sport, Kochen/ 83 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Erfolge Durch die gemeinsamen Aktivitäten, durch die Teilhabe an einer aktiven, sinnvollen und kreativen Freizeitgestaltung und durch die bewusste Thematisierung und Bearbeitung von Konflikten und Vorurteilen konnte die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund im JRK erreicht werden. Außerdem wurde durch das Projekt ein lebhafter Prozess der Auseinandersetzung mit Werten, verschiedenen kulturellen oder religiösen Bräuchen und Traditionen in Gang gesetzt. Die Gewinnerinner des „Goldenen Hammers“ mit Armin Laschet, Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration in Nordrhein-Westfalen (2005-2010, Foto: Nilgün Özel DRK-KV Paderborn) Backen, Musikhören, Spielen, kreativen Angeboten und Ausflügen. Diese bilden einen Gegenpol zu dem sonstigen Freizeitverhalten vieler beteiligter Kinder und Jugendlicher, das häufig durch hohen Fernsehkonsum, Computerspiele etc. geprägt ist. Daneben werden aber immer wieder Themen wie Probleme in der Schule, Mobbing, Konflikte in der Familie, Freundschaften, Beziehungen/Sexualität, Lebensentwürfe, Berufsfindung, die Rolle als Junge/Mädchen, unterschiedliche Kulturen, Gewalt und der Umgang 84 mit Medien besprochen, und es findet eine individuelle Unterstützung durch die Leitungskräfte, z. B. bei der Suche nach Praktikumsplätzen, statt. Demokratische Grundwerte werden z. B. durch Abstimmungen und Mitbestimmung bei der Programmgestaltung vermittelt. Außerdem werden soziale Kompetenzen wie Verantwortungsbewusstsein, Kommunikations- und Teamfähigkeit u. a. durch die Heranführung an die Erste Hilfe, durch Gruppenspiele und erlebnispädagogische Angebote gefördert. Am 7. Oktober 2009 verlieh der Landesjugendring NRW zusammen mit dem damaligen Jugend- und Integrationsminister Armin Laschet dem JRK-KV Paderborn den „Goldenen Hammer“ als Auszeichnung für sein innovatives Projekt zur Förderung der Integration junger Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und das besondere Engagement in der interkulturellen Öffnung und gegen Rassismus. Mit allen seinen Angeboten und Projekten will das JRK im Kreis Paderborn Kinder und Jugendliche – insbesondere sozial benachteiligte – unterstützen und fördern und mit ihnen gemeinsam Zukunftsperspektiven entwickeln. Text: DRK-KV Paderborn K all / DR akob D Foto: J aniel Foto: D Ende / S DRK G Unparteilichkeit Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung unterscheidet nicht nach Nationalität, Rasse, Religion, sozialer Stellung oder politischer Überzeugung. Sie ist einzig bemüht, den Menschen nach dem Maß ihrer Not zu helfen und dabei den dringendsten Fällen den Vorrang zu geben. 85 Wir danken unseren Unterstützern: Wir sorgen uns um Ihre Gesundheit, weil das Leben wertvoll ist. Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn Husener Straße 46, 33098 Paderborn Tel. 0 52 51 / 7 02 - 0, E-Mail: [email protected] www.bk-paderborn.de Herzlichen Glückwunsch dem DRK zum Jubiläum You are welcome Angebote vorbehaltlich Zwischenverkauf, Preisänderungen und Druckfehler. Kein Rechtsanspruch bei ausverkaufter Reise. London is caLLing! Warum telefonieren, wenn Sie ab 22.04.2013 sechs Mal pro Woche direkt ins Herz von London fliegen können. 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Dieser Kindergarten hat sich bereits nach kurzer Zeit etabliert und wird von den Eltern bestens angenommen. Um den kindlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, gibt es unterschiedliche Gruppenformen. In einer unserer Gruppen betreuen wir zehn Kinder unter drei Jahren, hier finden besonders die unter zweijährigen Kinder Platz. In zwei Kinder aus der DRK-Kita als Zuschauer beim Run for Help im Arminiuspark weiteren Gruppen betreuen wir 20 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren und in der vierten Gruppe 25 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Uns ist wichtig, dass sich Kinder wohl fühlen und gerne in die Einrichtung kommen, denn nur so sind sie bereit für Lern- und Erfahrungsangebote. Wir nehmen Anteil am Leben des Kindes und seiner Familie, stehen ihm als Partner, Zuhörer und Begleiter zur Seite. Die jeweiligen aktuellen Interessen, Wünsche und Belange der Kinder (Familienurlaub, Geburt von Ge- schwisterkindern, aktuelle Erlebnisse) finden Platz in der täglichen Arbeit. Sind die Kinder gut in der Kita angekommen, ist die kontinuierliche Entwicklungsbegleitung ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Wir behalten im Blick, wie die Entwicklung der Kinder verläuft, erarbeiten darauf abgestimmt Lernangebote, welche die Stärken und Schwächen der Kinder berücksichtigen. Schulvorbereitung ist sicherlich ein wichtiger Aspekt, darüber hinaus möchten wir erreichen, dass die Kinder lernen, für sich und andere 87 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Ferien-Freizeit ohne Eltern Verkehrserziehung im Kindergarten einzustehen, selbstbewusst durch das Leben zu gehen und sich in ihr Umfeld zu integrieren. Zu unseren Aufgaben gehört es, die Entwicklung der Kinder und die jeweiligen Entwicklungsziele schriftlich zu dokumentieren und praktische Umsetzungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Eltern und Erzieherinnen stimmen in regelmäßigen Gesprächen die Entwicklungsziele gemeinsam aufeinander ab. Fast 80 Prozent der von uns betreuten Kinder nehmen an der Mittagsverpflegung teil und verbringen somit einen großen Teil des Tages in unserer Kita. Verlässliche Bezugserzieherinnen in der Grup88 pe und ein geregelter Tagesablauf helfen den Kindern, sich im Tagesverlauf zu orientieren. In der Gruppe der unter dreijährigen Kinder ist uns eine familienähnliche Struktur sehr wichtig. Gemeinsame Mahlzeiten, pflegerische Tätigkeiten wie das Wickeln finden in ruhiger Atmosphäre statt. Jedes Kind schläft, wenn es müde ist, wird gewickelt, wenn Bedarf ist, kuschelt, wenn es Zuwendung und Körperkontakt benötigt. Diese Form der zugewandten Betreuung erfordert Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen von den Erzieherinnen. Für die Kinder ist dies jedoch unerlässlich, damit sie sich sicher und geborgen in unserer Einrichtung fühlen können. Als besonderes Highlight laden wir einmal im Jahr alle Kinder ab vier Jahren zu einer dreitägigen FerienFreizeit nach Horn-Bad Meinberg ein. Für viele Kinder ist dies ein ausgesprochen aufregendes Erlebnis, da sie vielleicht das erste Mal ohne Eltern übernachten, den ganzen Tag ihre vertrauten Spielkameraden um sich haben und sie ein abwechslungsreiches Programm erwartet. Der Spaziergang in die Stadt, den fremden Ort erkunden, Eis essen, Stockbrot am Lagerfeuer backen und einiges mehr sorgen dafür, dass die Kinder zwar müde, doch auch glücklich zu Hause wieder ankommen. Den Eltern bietet die Kita Raum für Kontakte und Austausch untereinander, wofür in unserem ElternCafé stets ein Kaffee oder Tee bereitsteht. Gerne können Eltern beim Bringen und Abholen ihres Kindes bei uns verweilen und am Spiel ihres Kindes teilhaben. So erhalten Eltern einen besseren Einblick in unsere Arbeit. Gemeinsame Aktivitäten von Familien und Erzieherinnen, wie z. B. gemeinsame Ausflüge, Laternenumzüge oder Helfertage in der Kita, sehen wir als Bereicherung unserer Arbeit. Text und Foto: Regina Stipp Kindergartenleiterin a Barr essic Foto: J K y / IKR elck / ndre Z Foto: A DRK Neutralität Um sich das Vertrauen aller zu bewahren, enthält sich die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung der Teilnahme an Feindseligkeiten wie auch zu jeder Zeit an politischen, rassischen, religiösen oder ideologischen Auseinandersetzungen. 89 GehaAnzeige_DRK_190x95_Layout 1 04.02.13 10:44 Seite 1 Wir danken unseren Unterstützern: Wir gratulieren dem Deutschen Roten Kreuz und danken für 150 Jahre Einsatz im Zeichen der Menschlichkeit. Geha Möbelwerke | D-33161 Hövelhof Gehastrasse 4 | www.geha-moebel.de 90 geha schranksysteme bettsysteme beimöbel anziehend individuell 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz DRK-Blutspendedienst West Wir sind Blutspende Lebensrettend Unter den vielen Tätigkeitsfeldern des Roten Kreuzes ist die Blutspende eines der bekanntesten. 1952 gründeten die DRK-Landesverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe den DRK-Blutspendedienst, um die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen mit lebensrettenden Blutkonserven immer sicher versorgen zu können. Regelmäßig ruft das Rote Kreuz seitdem zur Blutspende auf. In langer Tradition auch in Paderborn, wo am 13. und 14. Januar 1954 insgesamt 184 Freiwillige zur ersten Blutspendeaktion kamen. Seitdem verzeichnet die Blutspendestatistik für Paderborn fast 150000 Blutspenden – bis Februar 2013 waren es 146980. Bis Anfang der Siebziger Jahre wurde das gespendete Blut in Glasflaschen gelagert. Aber warum eigentlich? Tatsächlich ist der Bedarf an Bluttransfusionen hoch. Trotz massiver Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen wird er aller Voraussicht nach weiter wachsen. Hauptsächlich aus zwei Gründen: Die Lebenserwartung steigt. Und je älter ein Mensch wird, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er eine Bluttransfusion braucht – z. B. beim Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks. Zum anderen nimmt die Zahl der Krebserkrankungen zu, und entgegen allgemeinen Vermutungen wird das meiste Blut nicht für Unfallopfer gebraucht. Mehr als 20 Prozent aller Blutkonserven werden für die Behandlung von Krebspatienten, z. B. während der Chemotherapie, benötigt. Das Spektrum der Einsatzgebiete von Bluttransfusionen ist vielfältig. In seltenen Fällen bekommen schon Embryos im Mutterleib Bluttransfusionen. Für Frühgeborene werden eigens kleine Baby-Blutkonserven hergestellt. Im Laufe eines Lebens kann es dann unterschiedliche Erkrankungen geben, deren erfolgreiche Behandlung ohne Bluttransfusionen nicht möglich ist. 91 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Aus ethischen Gründen setzt das Rote Kreuz schon immer auf die unentgeltliche Blutspende. Es gibt also ganz bewusst keinen finanziellen Anreiz. Eine Belohnung bleibt aber nicht aus: Jeder Blutspender bekommt einen Blutspendeausweis mit seiner Blutgruppe. Das Blut wird untersucht. Die eigene Blutbildung wird angeregt. Und nicht zu vernachlässigen ist das gute Gefühl, das man nach der Blutspende hat. Es steigert das persönliche Wohlbefinden, etwas Sinnvolles für andere zu tun. Sicher Jede Blutspende wird sorgfältig untersucht. Wer Blut spenden möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein, sich gesund fühlen und seinen Personalausweis mitbringen. Vor der guten Tat überprüfen die Mitarbeiter des DRK-Blutspendedienstes die Körpertemperatur, den Blutdruck, den Puls und den Blutfarbstoffgehalt des potenziellen Spenders. Über allen Maßnahmen steht die unumstößliche Forderung, dass der Blutspender sich und seiner Gesundheit nicht schaden darf. Vor der Spende gibt es deshalb auch immer ein vertrauliches Gespräch mit einem Arzt des Blutspendedienstes. Die eigentliche Blutentnahme dauert dann etwa fünf bis sieben Minuten. Es folgt eine zehnminütige Ruhephase. Anschließend lädt das Rote Kreuz zu einem Imbiss ein. 92 Für den DRK-Blutspendedienst ist Sicherheit das höchste Gebot – das beginnt bei der Spenderauswahl und hört bei den sorgfältigen Tests noch lange nicht auf. Nach jeder Blutspende wird die Blutgruppe des Spenders bestimmt bzw. bestätigt. Untersucht wird außerdem, ob eine Lebererkrankung (Hepatitis), die Geschlechtskrankheit Syphilis oder eine HIV-Infektion (Aids) vorliegt. Sicherheit spielt auch eine große Rolle bei der Herstellung von Medikamenten aus dem gespendeten Blut. Eine regelmäßige Qualitätskontrolle garantiert, dass die Blutpräparate hochwirksam sind. Aus jeder Blutspende werden in der Regel ein Konzentrat roter Blutkörperchen und ein Blutplasma-Präparat hergestellt. Regelmäßiges Blutspenden ist so wichtig, weil die Blutpräparate nur kurze Zeit haltbar sind. Ein Konzentrat roter Blutzellen kann maximal 42 Tage lang gelagert werden. Blutplättchen, die insbesondere für Tumorpatienten benötigt werden, können nur fünf Tage lang verwendet werden. Text und Fotos: DRK-Blutspendedienst West RK pe / D n Trap tefa Foto: S RK GS yer / D ill Ma Foto: T Unabhängigkeit Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist unabhängig. Wenn auch die nationalen Gesellschaften den Behörden bei ihrer humanitären Tätigkeit als Hilfsgesellschaften zur Seite stehen und den jeweiligen Landesgesetzen unterworfen sind, müssen sie dennoch eine Eigenständigkeit bewahren, die ihnen gestattet, jederzeit nach den Grundsätzen der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zu handeln. 93 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Rettungshunde im Kreis Paderborn Lebensretter auf vier Pfoten Die Hunde haben gelernt, auch in großer Höhe, über Gitter, Bretter und Leitern zu gehen und in Trümmergeländen auf die Trittsicherheit zu achten. Rettungshunde sind ausgesprochen menschenfreundliche Hunde. Sie werden darauf trainiert, selbst ängstlich um sich schlagenden Personen neutral gegenüberzutreten. Hund Socke mit Rettungshundeführer Thomas Schulze Im Kreis Paderborn gibt es eine Rotkreuz-Rettungshundestaffel in Delbrück. Diese Hunde sind besonders ausgebildete Hunde, die keine Fährte oder Spuren benötigen, um vermisste Personen aufzufinden. Sie nehmen die menschlich Witterung auf und sind trainiert, hilfsbedürf- tige Menschen im Gelände oder unter Trümmern aufzuspüren. Rettungshunde können auch nachts und unter ungünstigen klimatischen Bedingungen eingesetzt werden. Sie lassen sich weder durch optische oder akustische Reize (z. B. Einsatzhorn, Feuer, Rauch) noch durch andere Hilfskräfte von ihrer Arbeit abbringen. Im Gelände kann ein Rettungshund innerhalb kürzester Zeit ein Suchgebiet mit viel Wald- und Buschbestand absuchen. Durch die Einteilung eines Suchgebiets in Planquadrate und ggf. Einsatz mehrerer Gruppen oder Rettungshundegruppen können selbst große Waldgebiete abgesucht werden. Versteckte Menschen oder verdeckt liegende, sogar auf dem Hochsitz verunglückte oder im Gestrüpp verborgene Personen werden von den Hunden gefunden. Der Rettungshundeführer ist als ehrenamtlicher Helfer im Sanitätsdienst des Deutschen Roten Kreuzes Mitglied der jeweiligen DRKBereitschaft. Hier nimmt er wie alle anderen am Dienst teil, wobei ihm 95 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz die Möglichkeit eingeräumt wird, das zeitaufwendige Ausbildungsund Trainingsprogramm mit seinem Rettungshund durchzuführen. Der Rettungshund ist Eigentum des Rettungshundeführers, mit dem er ein Team bildet. Die Ausbildung eines Hundes zum Rettungshund dauert in etwa zwei bis drei Jahre. Während dieser Zeit werden die Hunde intensiv auf alle Eventualitäten vorbereitet, die sie im Einsatz antreffen können. Aber nicht nur der Hund wird ausgebildet, sondern auch der Hundeführer wird in den verschiedensten Bereichen wie Erste Hilfe am Hund, Kynologie, Funk, SAN-Ausbildung, Technik und Sicherheit sowie Karte und Kompass (GPS) ausgebildet. Rettungshunde des DRK auf dem Kirchplatz in Delbrück bei einer Einsatz-Demonstration (oben) und im Wald (unten) mit dem Hund Gilette und der Hundeführerin Annika Hamschmidt Die Ausbildung endet mit einer Team-Prüfung Mensch und Hund und muss alle 18 Monate wiederholt werden. Text und Fotos: Brigitte Glahe 96 Fo RK GS lck / D re Ze to: And RK ller / D as Mü ndre Foto: A Freiwilligkeit Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung verkörpert freiwillige und uneigennützige Hilfe ohne jedes Gewinnstreben. 97 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Wo liegt Zossen? Erinnerungen an den Beginn einer langjährigen Partnerschaft „Wo liegt Zossen? – Das weiß doch jeder!“, werden Sie jetzt sagen. Für die Leser heute scheint das klar zu sein. Für einen Bürger der Bundesrepublik im Jahre 1990 war es jedoch eher unwahrscheinlich, dass er in der Lage war, diese Stadt einem Landstrich zuzuordnen. Ein Blick in die Landkarte zeigt: Zossen liegt südlich von Berlin im Land Brandenburg! Wie kam es nun zu der jetzt immerhin über 20 Jahre bestehenden Partnerschaft der DRK-Kreisverbände Paderborn und Zossen bzw. in dessen Rechtsnachfolge des DRK-Kreisverbandes FlämingSpreewald? Zu Beginn des Jahres 1990 wollte man den Prozess der Wiedervereinigung in ganz konkreten Schritten begleiten. So legte sich das Land Nordrhein-Westfalen fest, das Land Brandenburg in seiner verwaltungstechnischen Umstrukturierung zu unterstützen. Parallel dazu erklärte sich der DRKLandesverband Westfalen-Lippe bereit, den sich vereinsrechtlich neu strukturierenden DRK-Landesverband Brandenburg partnerschaftlich zu begleiten. Gleichzeitig keimte im DRK-Kreisverband Paderborn der Wunsch auf, diese Aktivitäten unseres Landesverbandes tatkräftig zu unterstützen. Für die Verhältnisse im Kreis Paderborn bedeutete das, dass der damalige DRK-Kreisvorsitzende Oberkreisdirektor Werner Henke in doppelter Hinsicht gefragt war. Zum einen galt sein Verwaltungsinteresse u. a. dem Kreis Zossen, dem der Kreis Paderborn zur Seite gestellt wurde; zum anderen lag es nahe, dann auch die Partnerschaft zum DRK-Kreisverband Zossen aufzunehmen. Das war Konsens im Kreisvorstand des DRK-KV Paderborn. In diese Zeit datieren auch die Wurzeln der engen persönlichen Verbindungen zwischen dem DRK-Kreisvorsitzenden Werner Henke und dem damaligen DRK-Kreisverbandspräsidenten und Landrat Peer Giesecke. Als Beauftragter des DRK-Kreisverbandes Paderborn fuhr Helmut Westermilies am 21. Juli 1990 zum ersten Besuch nach Zossen, voller Spannung, was ihn dort erwarten würde. Nach einer längeren Anreise erreichte er die Geschäftsstelle in Zossen, ein schlichtes graues 99 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz 12. Oktober 2002 Als besonders sichtbares Zeichen der gelebten Partnerschaft beider Kreisverbände pflanzte der damalige Paderborner DRK-Kreisverbandsvorsitzende Werner Henke einen „westfälischen Baum“ im Hof des Hauses des Ehrenamtes in Luckenwalde. Gebäude. Er wurde von den Vertretern der dortigen Geschäftsstelle herzlich aufgenommen. In den Folgejahren entwickelte sich daraus eine enge Zusammenarbeit zwischen den Geschäftsstellen sowie den Kreisrotkreuzleitungen und Gemeinschaften. Die folgenden regelmäßigen Telefonate und Besuche, die Offenheit und das besondere Vertrauen wurden zum Garanten dieser langjährigen Partnerschaft. Wo waren nun die Erfahrungen des DRK-Kreisverbandes Paderborn gefragt? Viele kleine Probleme, aber auch große Aufgaben galt es zu diskutieren. So kam auf die Zossener DRK-Geschäftsstelle mit vielen neuen Aufgaben u. a. auch eine neue Buchführung zu; der Rettungsdienst wurde umgebaut; die Breitenausbildung trat in Kon100 Peer Giesecke (damaliger Präsident des KV Fläming-Spreewald/Landrat) und Werner Henke (damaliger Vorsitzender des KV Paderborn) beim Pflanzen des Baumes im Beisein von Vertretern beider Kreisverbände kurrenz zu anderen Anbietern. In enger und fruchtbarer Kooperation mit der örtlichen Kreisverwaltung wurde die Neustrukturierung des Katastrophenschutzes begleitet. In diesem Zusammenhang ist auch die sanitätsdienstliche Absicherung der Internationalen LuftfahrtAusstellung (ILA) in Schönefeld als besondere Herausforderung im Gedächtnis. Wie stellt sich die Partnerschaft heute dar? Schon lange vorbei ist die Zeit, in der wir unsere Erfahrungen in eine Umbauphase einbringen, förderliche wie hinderliche Aspekte in der Neustrukturierung darstellen, beraten und Hilfen anbieten konnten. Heute dienen die wechselseitigen Besuche von Vorstandsmitgliedern aufgrund der unterschiedlichen Strukturen und in einigen Bereichen verschiedenen Arbeitsfelder dem anregenden Austausch. Vorstandsvorsitzender Harald-Albert Swik und Kreisgeschäftsführer Ulrich Brüll festigen durch regelmäßige Kommunikation die Klammer zwischen den beiden Kreisverbänden und insbesondere zwischen den Mitarbeitern der beiden Geschäftsstellen. Auf der ehrenamtlichen Seite sorgen das 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz 10. April 2005 Paderborns damaliger Vorsitzender Uwe Jürgens stiftete eine Bank („Rastplatz“) die, um den im Jahr 2002 gepflanzten Partnerschaftsbaum aufgestellt, den Brandenburger Rotkreuzlern ein schattiges Ruheplätzchen bietet. 15. Mai 2009 Besuch der Ausstellung „Es begann in Solferino – 150 Jahre Rotkreuzidee“ durch eine Paderborner Delegation Offizielle Übergabe der „Ruhebank“ um den Partnerschaftsbaum an Harald-Albert Swik (vorn links) Freuen sich auf die Eröffnung der Ausstellung: einige Mitglieder der Delegation des DRK-Kreisverbandes Paderborn (von links): Juliane und Helmut Westermilies, Martin Münsterteicher, Emin Özel mit Angelika Linke (Mitte) Jugendrotkreuz sowie die Kreisrotkreuz- bzw. Kreisbereitschaftsleitungen besonders durch die wechselseitige Teilnahme an den Leistungsvergleichen für die notwendigen regelmäßigen Kontakte an der Basis. Als besondere Erinnerungen bleiben auch die vom KV Fläming-Spreewald gestarteten gemeinsamen Fahrten nach Solferino im Gedächtnis. Dass die Historie bedacht und dokumentiert wird, dafür sorgen die engen Beziehungen der beiden rotkreuzgeschichtlichen Sammlungen in Bad Lippspringe/Schlangen und Luckenwalde. 101 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz 29. Dezember 2008 Im Rahmen des Silvesterempfangs des DRK-KV Paderborn ehrte der Kreisverband die Koordinatorin der Arbeit im KV Fläming-Spreewald, Frau Angelika Linke, und den Vorstandsvorsitzenden des KV Fläming-Spreewald, Herrn Harald-Albert Swik, mit der Verdienstmedaille des DRKLandesverbandes WestfalenLippe. Eine besondere Würdigung und weiteren Ansporn erhielt die Partnerschaft durch die Ehrungen, die die beiden Landesverbände verliehen haben. Für die langjährige wechselseitige Unterstützung der Partnerschaft erhielten Werner Henke, Cäcilia Reuter und Helmut Westermilies die WinterfeldtMenkin-Medaille des DRK-Landesverbandes Brandenburg und Peer Giesecke, Angelika Linke und Harald-Albert Swik die Verdienstmedaille des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe. Viele Kreisverbände haben in den ersten Jahren Kontakte aufgenommen, wenige hatten den gewünschten Bestand. Die beiden DRK-Kreisverbände Paderborn und Fläming-Spreewald jedoch sind stolz, auf 20 Jahre intensiv 102 Der Präsident des LV Westfalen-Lippe, Herr Dr. Jörg Twenhöfen (l.), zeichnet Angelika Linke (r.) und Harald-Albert Swik (Mitte) mit der Verdienstmedaille, der höchsten Auszeichnung des DRKLandesverbandes Westfalen-Lippe, aus. gelebte Partnerschaft zurückblicken zu können. Die Wurzeln dazu finden sich in den Grundwerten des Roten Kreuzes, den vielfältigen Begegnungen innerhalb der Rotkreuzfamilie, dem besonderen Engagement Einzelner, dem gegenseitigen Vertrauen und nicht zuletzt der regelmäßigen Pflege persönlicher Freundschaften. Die Partnerschaft der beiden Kreisverbände Fläming-Spreewald und Paderborn lebt u. a. durch zahlreiche gegenseitige Besuche und gemeinsame Aktionen. So nehmen seit vielen Jahren die jeweiligen Siegergruppen der Rotkreuzwett- bewerbe gegenseitig an den Wettbewerben der beiden Kreisverbände teil. Vorstandsklausuren der Luckenwalder Rotkreuzkollegen fanden in Paderborn, der Paderborner Rotkreuzler in Fläming-Spreewald statt. Auch bei größeren Sanitätsdiensten nahmen sowohl Rotkreuzler unseres Partnerverbandes an Einsätzen im Kreis Paderborn als auch unsere in Brandenburg teil. Text und Fotos: DRK-Kreisverband Paderborn 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Die Geschichte einer Freundschaft Was Oberkreisdirektor Werner Henke Landrat Peer Giesecke empfahl Warum der ehemalige Oberkreisdirektor Werner Henke sich nach Zossen wandte, um dort den jungen Landrat Peer Giesecke beim Aufbau einer neuen Kreisverwaltung zu unterstützen, weiß ich nicht. Aber dass er wenig später diesem Landrat empfahl, in seinem gerade aus der kommunalen Neuordnung entstandenen Landkreis Teltow-Fläming dafür zu sorgen, dass sich die bestehenden Vereine kreisweit zusammenschließen, und bei einem, der ihm wichtig ist, selbst den Vorsitz zu übernehmen, das weiß ich genau. Denn so kam es, dass Landrat Peer Giesecke- wie sein politischer Ziehvater Werner Henke in Paderborn- den Vorsitz im neu gegründeten DRKKreisverband Teltow-Fläming über- nahm. Der Anfang war damit 1995 gemacht, aber einfach war es zunächst nicht. Die drei frisch zum neuen Kreisverband zusammengeschobenen DRK-Kreisverbände Zossen, Luckenwalde und Jüter- Eine Delegation aus Luckenwalde mit Vorstandsmitgliedern des Kreisverbandes Paderborn bei einer Stadtbesichtigung, Zweiter von links Harald Swik bog waren sehr unterschiedlich, aber vor allem – bis auf Jüterbog, das sich noch über Wasser hielt – finanziell pleite. Es gab schmerzvolle Stunden, Tränen und Entlassungen. Doch nur 1995 schrieben wir am Jahresende noch „rote Zahlen“, danach nie mehr! Ehrenamt – Stützpfeiler des DRK Dass das Rote Kreuz ein Verein von Ehrenamtlichen ist und sich darauf seine Struktur gründet, diesen Gedanken hatten sicherlich die Paderborner Rotkreuzler mit 103 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Uwe Jürgens und weiter an Heinz Köhler oder von Peer Giesecke an Dietmar Bacher, um nur die Vorsitzenden zu nennen. Der Funke und die Flamme der Freundschaft springen über und werden weitergegeben. Nicht per Beschluss, sondern durch die Tat. Besuch aus Paderborn im Haus des Ehrenamtes in Luckenwalde, v. l.: Franz-Josef Tewes, Ulrich Brüll, Harald Swik, Peer Giesecke und Uwe Jürgens nach Zossen gebracht, denn nur dort gab es eine aktive Ortsverbandsstruktur. Zehn Ortsverbände brachte der Altkreisverband Zossen bereits mit in die Fusion – und darin eingewoben eine Partnerschaft mit dem DRK-Kreisverband Paderborn. Die Anzahl der Ortsverbände hat sich bis heute verdoppelt, und die Partnerschaft mit Paderborn besteht wie damals. Viele Tausend Kilometer wurden in den über zwanzig Jahren zwischen beiden Kreisverbänden zurückgelegt. Zuerst waren es hauptsächlich Werner Henke und die Kreisrotkreuzleitung von Paderborn, 104 Cäcilia Reuter und Helmut Westermilies, sowie Museumsleiter Jürgen Reuter auf der ehrenamtlichen, Martin Münsterteicher und Ulrich Brüll auf der hauptamtlichen Seite, denen die Wege von der Pader an die Nuthe nicht zu weit waren. Auf der anderen Seite zog es Peer Giesecke, Dorit und Lutz Müller, Kai Piorunowsky und Rainer Schlösser in der ersten Generation Ehrenamtlicher und bei den Hauptamtlichen Angelika Linke und Harald-Albert Swik immer wieder nach Westfalen. Und diese Zusammenarbeit und diese Freude am gemeinsamen Tun wurden stets weitergegeben – ob von Werner Henke an Nur an der Partnerschaft zwischen unseren Ortsvereinen hapert es noch. Hier haben sicherlich beide Kreisverbände noch „Potenzial“, wie es auf Neudeutsch heißt. Grund ist bestimmt nicht allein der Umstand, dass, anders als in Paderborn, bei uns die Ortsverbände rechtlich unselbstständige Vereine, also Teile des Kreisverbandes, sind. Außer mit rund tausend ehrenamtlich Aktiven unseres Kreisverbandes in den Ortsverbänden, den Bereitschaften, der Wasserwacht und dem Jugendrotkreuz (sowie mit zarten Ansätzen in der sozialen Arbeit) ist unser Kreisverband schwerpunktmäßig im Sozialsektor unserer Region aktiv. Seit wir zum 1. Januar 2013 den Rettungsdienst an den Landkreis abgeben mussten, weil dieser ihn in Teltow-Fläming kommunalisiert hat, ist die soziale Arbeit sozusagen unser Flaggschiff. Über 800 Männer und Frauen stehen hier tagein, tagaus in der Behindertenhilfe, der Altenhilfe, der Kinder- und 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Jugendhilfe und in der Familienarbeit unter dem Zeichen des Roten Kreuzes und kümmern sich um Menschen jeden Alters und jeden Gebrechens. So hat der Kreisverband drei Altenpflegeheime und je zwei Kurzzeitpflege- und Tagespflegeeinrichtungen für Senioren. Neben drei Sozialstationen unterhalten wir zwei betreute Service-Wohnanlagen für Senioren und zwei Mehrgenerationenhäuser. Alle weiteren Einrichtungen aufzuführen würde hier den Raum sprengen. Erwähnen möchte ich dennoch unsere fünf Wohnstätten für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung und fünf betreute Wohngemeinschaften für Menschen mit einer geistigen oder mit mehrfachen Behinderungen. Natürlich haben wir damit viel Verantwortung für andere Menschen übernommen, eine Arbeit, die viel Freude gibt. Es ist die tägliche Auseinandersetzung mit dem Grundsatz Menschlichkeit, die wir bestmöglich versuchen umzusetzen. Ehrenamtliches Präsidium – hauptamtlicher Kreisvorstand Seit 2001 wird der DRK-Kreisverband verbandspolitisch von einem ehrenamtlichen Präsidium geführt und von einem hauptamtlichen Kreisvorstand geleitet. Das ehrenamtliche Präsidium beschließt über die grundsätzlichen Fragen der Rotkreuzarbeit im Kreisverband, soweit diese nicht der Kreisdelegiertenversammlung zugeordnet sind. Es hat gleichzeitig die Aufgabe, den hauptamtlichen Kreisvorstand bei dessen Geschäften zu beraten und zu kontrollieren. Der hauptamtliche Kreisvorstand führt eigenverantwortlich und haftend die Geschäfte des Kreisverbandes. Teilnehmer Behinderten-Olympiade: Wird vom Kreisverband alle zwei Jahre für die Bewohner der Wohnstätten und Einrichtungen mit Menschen mit Behinderungen durchführt. Diese Arbeitsteilung an der Spitze des Kreisverbandes ist nachvollziehbar, wenn man weiß, dass der Kreisverbandshaushalt ein Volumen von über 30 Millionen Euro hat, wovon nur ein Prozent die Mitgliedsbeiträge ausmachen. Leider sinkt die Zahl der Mitglieder – und damit auch deren Beiträge – seit einigen Jahren kontinuierlich. Da wir die ehrenamtliche Arbeit im Kreisverband aber voll aus Förderbeiträgen finanzieren, ist hier ein Gefahrenpotenzial für die Zukunft erkennbar. Denn wir sind sehr stolz darauf, dass wir vielen Menschen in ihrer Freizeit ein 105 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Betätigungsfeld bieten, das den Kreisverband aber auch viel Geld kostet. Ehrenamtlich Aktive betätigen sich in unserem Kreisverband inzwischen auf vielfältigen Gebieten. Beispielhaft genannt seien die Absicherung der Blutspendeorte, das Kreisauskunftsbüro für zwei Landkreise und das Rotkreuz-Museum in Luckenwalde. Viele dieser Aktivitäten stehen und fallen mit den leitenden Personen und deren Vorbildcharakter oder deren Fähigkeit zu begeistern. So kriselt es immer dann, wenn Personen wechseln, an die man gewöhnt war, oder wenn Neue den bekannten „Trott“ verändern wollen – oder wir keine neue Leitungspersönlichkeit finden, wenn alte wegziehen oder ihre Interessen sich verändern. Dann merkt man, dass man im „echten Leben“ steht. – Generell stellen wir fest, dass zwar viele Menschen bereit sind, sich zu engagieren, und auch zum Roten Kreuz kommen, aber immer weniger sind bereit, auch Verantwortung zu übernehmen. Und angesichts sinkender Renten- und Pensionsansprüche (insbesondere in den neuen Bundesländern) wollen immer mehr Menschen ihre Rente aufbessern und sich nicht mehr „für Gotteslohn“ in der Freizeit betätigen. Dadurch ist die Zahl derer, die in unserem Kreisverband aktiv ihre Freizeit verbringen, von etwa 1000 Personen vor fünf Jahren auf heute rund 800 gesunken ist. Für diese müssen die „Bedingungen“ dann auch stimmen. So ist es für uns selbstverständlich, dass unsere Wasserwacht in diesem Jahr ein neues Rettungsboot erhalten hat, das erste Bug-klappenBoot in unserer Region. Und das, obwohl wir bereits vor zwei Jahren fast 100.000 Euro für den Bau und die Ausstattung eines Rettungsanhängers für die SEGWasserrettung aufgewendet hatten. Da wir hier von öffentlicher Seite nichts zu erwarten haben, wir die Wasserwacht aber für einen wichtigen Bereich halten, müssen wir selbst tätig werden. Die hohe Motivation der Aktiven unserer Wasserwachtgruppen zeigt uns, 106 dass diese Investition auch eine Investition in die Zukunft ist. Viele ehrenamtliche Aktivitäten hat unser Kreisverband durch unsere Paderborner Kameradinnen und Kameraden kennen- und durchzuführen gelernt. Deshalb sind wir mit dieser Partnerschaft so glücklich und zufrieden. Vieles ist inzwischen ganz selbstverständlich, und in einigen Bereichen sind wir heute sogar Vorbild für Paderborn geworden. Wir wollen deshalb Jahr für Jahr weiterhin diese Partnerschaft fortführen. Unser Dank gilt den Kameradinnen und Kameraden im Kreisverband Paderborn für die immer wieder neue Bereicherung unserer Arbeit. Wir freuen uns bereits jetzt auf die nächste Begegnung. Text: Harald-Albert Swik Vorstandsvorsitzender Kreisverband Fläming-Spreewald Fotos: DRK-KV Fläming-Spreewald www.drk-flaeming-spreewald.de DRK-Kreisverband Fläming-Spreewald e.V. Ort: umfasst die Brandenburger Landkreise Teltow-Fläming (Kfz-Kennzeichen: TF) und Dahme-Spreewald (Kfz-Kennzeichen: LDS) Lage: südlich von Berlin Einwohner: ca. 340000 Fördermitglieder: ca. 8000 Aktive: ca. 800 Hauptamtl. Beschäftigte: ca. 850 Jahresumsatz: ca. 30 Mio. Euro Präsident: Dipl-.Ing. Dietmar Bacher Vorsitzender:Harald-Albert Swik atthys Fo ier M to: Oliv / IFRC ches apanis Foto: J Rotes Kreuz Einheit In jedem Land kann es nur eine einzige nationale Rotkreuz- oder Rothalbmondgesellschaft geben. Sie muss allen offenstehen und ihre humanitäre Tätigkeit im ganzen Gebiet ausüben. 107 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Von der Idee zum Museum Rotkreuzmuseum in Schlangen Ort: Schlangen, Parkstraße 18 Eröffnung: 16. März 2013 Kontakt: Jürgen Reuter 05252 935293 0157 86026583 Auszug aus dem Interview des stellvertretenden Vorsitzenden der Rotkreuzgeschichtlichen Sammlung in Westfalen-Lippe e. V., Prof. Dr. phil. Dieter Riesenberger, mit dem Museumsleiter Jürgen Reuter in der Festschrift zur Einweihung des neuen Museums Haben Sie von Anfang an systematisch nach bestimmten Kriterien gesammelt, oder haben Sie im Verlauf des Sammelns bestimmte Kriterien entwickelt? Zunächst wurde alles als Souvenirs nur gehortet, was in meinen Auslandseinsätzen getauscht worden war. Bei einem Urlaub in den Bergen wurde ich dann zufällig Zeuge, wie aus einem Fenster im 1. Stock eines Mehrfamilienhauses etliche Dinge in einen Container flogen, u. a. ein Fotoalbum mit Bildern eines älteren Rotkreuzkameraden. Anscheinend wurde dort eine Wohnung wegen eines Todesfalls leer geräumt. Blutspende, Exponate DRK-Museum Schlangen Da wurde mir plötzlich klar, dass es wohl wert war, alles aufzubewahren, was Menschen im Roten Kreuz gelebt haben. So wurden zunächst sehr persönliche Dinge gesammelt: Abzeichen, Dienstbücher, Urkunden, Ehrenzeichen, usw., später dann auch Dienstbekleidungen, Schriftmaterialien, Lehrschriften, Plakate, ja praktisch alles, was ein Rotes Kreuz trug oder wo erkennbar „Rotes Kreuz“ draufstand. Was haben Sie überhaupt gesammelt? Gab und gibt es bestimmte Schwerpunkte? Zunächst wurde praktisch alles gesammelt, wie schon oben ausgeführt, selbst Dinge, auf denen das Rote Kreuz missbräuchlich verwendet wurde, z. B. auf einer Wärmflasche oder einer Spardose. Es bildeten sich aber mehr und mehr einige Schwerpunkte heraus, wie Briefmarken und Ganzstücke, 109 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz aber vor allem Bücher und Schriftstücke aller Art, besonders Festschriften von Ortsvereinen und Kreisverbänden. Als wir dann den Verein „Rotkreuzgeschichtliche Sammlung in Westfalen-Lippe“ gegründet hatten, wurde ein besonderer Schwerpunkt auf Objekte jeglicher Art aus unserem Landesverband gelegt, und so freuen wir uns besonders über alles, was unsere eigene Rotkreuz-Geschichte aufzuhellen vermag. Ein weiterer Schwerpunkt werden Materialien sein zur Darstellung der Historie des Jugendrotkreuzes, national wie international, denn seit meinem 13. Lebensjahr ist das meine besondere Rotkreuz-Heimat. Wo bewahrten Sie die Materialien auf? Welchen Umfang nahm die Sammlung an? Zunächst musste ein nur als Gästezimmer sporadisch genutzter Souterrain-Raum als „Schauraum“ dienen, dann, nach Auszug unserer Tochter, kam ein benachbarter weiterer dazu, der sich aber auch schnell füllte. So wurde auch der untere Flur mehr und mehr okkupiert, so dass die private Unterbringung zum ersten Mal an ihre Grenzen stieß. Nach Ausbau des bis dahin als 110 Boden genutzten Dachgeschosses (ca. 100 m² Grundfläche) wurden die bis dahin gesammelten Objekte mithilfe von einigen Rotkreuz-Kameraden aus dem Souterrain dorthin befördert und dort ausgestellt. Welche Umstände führten dazu, einen Standort für ein RotkreuzMuseum zu suchen? Und welche Rolle spielte dabei der neue Verein zur Unterstützung der Absicht, einen solchen Plan zu realisieren? Auch in den neuen Räumlichkeiten im Dachgeschoss unseres Wohnhauses wurde es nach ein paar Jahren schnell wieder zu eng. Ein befreundeter Rotkreuzkamerad aus Haltern schuf einen umfassenden und ansprechenden Internetauftritt (www.museum-inwestfalen-lippe.drk.de), der viele Besucher aus ganz Westfalen-Lippe und darüber hinaus (sogar aus dem Ausland!) neugierig machte. Sie kamen nach Bad Lippspringe, trugen sich hier bei uns und bei den jährlichen Ausstellungen zum Weltrotkreuztag in der Kaiser-Karls-Trinkhalle in die Gästebücher ein, brachten neue Ausstellungsobjekte mit und ließen die Sammlung in unseren Räumen schnell wieder an ihre Grenzen kommen. Auch wurde immer wieder der Sammlung weiteres Material aus Rotkreuzgliederungen und von Mitgliedern (bzw. deren Nach- fahren) überlassen, so dass schon früh nach einer besseren und größeren Bleibe für ein Rotkreuz-Museum gesucht werden musste. Abgesehen davon blieb die Unterbringung der Sammlung in unserem Privathaus für manchen immer noch eine Hemmschwelle. Der Landesverband erkannte, dass aus einer kleinen privaten Sammlung mehr geworden war und unterstützte nun unser Bestreben einen Verein zu gründen, der mit einer entsprechenden Satzung eine Gliederung innerhalb des Landesverbandes werden sollte. Er konnte sich unabhängig von einem Ortsverein oder Kreisverband, direkt dem Landesverband anschließen mit Dr. Kuhr, dem früheren Präsidenten, und Schilder- und Aufklebersammlung 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz kreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRG) (früher Liga) zu sehen. Über eine Treppe gelangt der Besucher ins nächste Stockwerk. An den Wänden im Treppenhaus hängen Urkunden verdienter Rotkreuzler aus allen Zeiten, aus nah und fern, zur Verfügung gestellt von Angehörigen oder erworben auf Flohmärkten (!). Exponate aus aller Welt mit Ihnen als zweiten Mann an der Spitze des neuen Vereins. Diesem wurden die Bedeutung und die Wichtigkeit eines überörtlichen Rotkreuz-Museumsgebäudes für Westfalen-Lippe schnell bewusst, und so sollte und wollte er Abhilfe schaffen, wollte die Sammlung adäquat unterbringen und für die Nachwelt dauerhaft erhalten. Nach welchen Gesichtspunkten ist die Sammlung im neuen Gebäude gegliedert? Im Eingangsbereich des Gebäudes sind auf Gitterwänden die Sieben Grundsätze der Rotkreuzund Rothalbmondbewegung auf etlichen Plakaten und Schriften in vielen Sprachen zu lesen. Sie vermitteln dem Besucher sofort die weltumspannende Bedeutung unserer Organisation. Im Dachgeschoss steht der Flur für das Thema „Transport und Verkehr“ zur Verfügung. Dort befinden sich in Vitrinen Spiel- und Modellautos und -bahnen mit dem Im Flur des Erdgeschosses bekommt er einen ersten Überblick in Form einer Zeitleiste zur Geschichte des Roten Kreuzes, eingebettet in die Weltgeschichte. In zwei Räumen sind zu entdecken Materialien des Deutschen Roten Kreuzes verschiedenster Art zu Themen wie: „auszeichnen und ehren“, „werben und sammeln“, „erinnern und mahnen“ u. a. Dann in zwei weiteren Räumen sind Exponate zur internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, auch zum IKRK und zur Internationalen Föderation der Rot- DRK-Dienstbekleidung aus den 60er Jahren 111 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz der angrenzenden Teeküche zu bekommen. Und im Raum des Jugendrotkreuzes ist die Geschichte dieser weltweiten Jugendorganisation beispielhaft zu erleben. Auch der Bodenraum, der durch eine neue Treppe (Foto links) erschlossen und dann mit vielen wieder hergerichteten Regalen ausgebaut wurde, wird genutzt. Hier ist das Archiv untergebracht, das aber für das Publikum nicht zugänglich sein soll. Emblem des Roten Kreuzes, und eine Wand trägt eine Vielzahl von (Auto-) Verbandskästen. In weiteren Räumen kann man etwas über die Geschichte des Blutspendewesens erfahren, und das Thema „lehren und lernen“ im nächsten Raum zeigt die Wichtigkeit einer guten Ausbildung für den Rotkreuzalltag. In einem weiteren Zimmer wird das Verhältnis von Rotem Kreuz und Militär und Katastrophenschutz beleuchtet und miteinander in Beziehung gebracht. Im Tagungsraum kann man eine Vielzahl von Postwertzeichen aus der ganzen Welt mit dem Roten Kreuz oder mit dem Roten Halbmond bewundern. Man kann dort aber auch einen Rotkreuzfilm sehen oder einen Vortrag hören, selbst eine kleine Erfrischung ist dort aus 112 In den Kellerräumen wurde eine kleine Werkstatt mit Quarantäneraum eingerichtet, ein weiterer Raum nimmt die neuen Objekte auf, bevor sie sortiert werden in: Dauerausstellung, Depot, „Zweite Schiene“-Abteilung (siehe weiter unten) oder Dublettenlager. Welche Angebote kann das Museum sonst machen (Literatur, Archiv, Depot, Stammtisch)? Unser Archiv mit einer Vielzahl von Festschriften, Broschüren, Lehrbüchern, Periodika, Sachbüchern und Belletristik, das Rote Kreuz betreffend, aber auch Dienstordnungen, Satzungen, Erlassen usw. lädt ein zur Eigenarbeit und Forschung für Schule und Studium. Darüber hinaus können wir aufgrund unserer reichhaltigen Quellenlage oftmals interessante Einzelheiten zur Gründung von Rotkreuzgliederungen beitragen und einige ihrer Wurzeln freilegen, wir können Anregungen geben, wie man vor Ort vorgehen kann, um eigene Nachforschungen zur Vereinsgeschichte anzustellen. Unsere „Zweite Schiene“ ist ein weiteres Museum in unserer Sammlung. Dort sind wichtige Exponate zu den verschiedensten Themen für Wanderausstellungen gelagert, die dann für bestimmte Zeit auf Reisen gehen können, wenn ein Ortsverein, ein Kreisverband etwas Spezielles plant: ein Jubiläum, einen „Tag der offenen Tür“ oder eine besondere Aktion. Des Weiteren ist geplant, unser Haus mit Leben zu erfüllen, sei es durch sporadische Aktionen, Vorträge, Tagungen. Auch ein lockeres Zusammensein bei einem „Rotkreuzstammtisch“ zu besonderen Ereignissen und Schwerpunkten ist denkbar und wünschenswert. Nicht zu vergessen sei auch die Absicht, für Kinder und Jugendliche ein pädagogisches Konzept zu erarbeiten und sie dann ins Haus einzuladen, um sie mit der humanitären weltumspannenden Organisation des Roten Kreuzes vertrauter zu machen. Text und Fotos: DRK-Museum Schlangen 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Auf ins Museum! Die deutschen Rotkreuzmuseen „Das Rote Kreuz – museumsreif?“ Mit dieser ironischen zweideutigen Frage hatte die Bürgermeisterin von Luckenwalde ihre Rede überschrieben, mit der sie im Mai 2007 in Luckenwalde die „Rotkreuzgeschichtliche Sammlung“ eröffnete. Damals gab es schon eine Reihe von Rotkreuzmuseen – heute sind es 16 an der Zahl, so dass das Rote Kreuz wahrlich museumsreif geworden ist. Die Museen sind so mannigfaltig wie das Rote Kreuz selbst, und es ist keineswegs so, dass man alle kennt, wenn man eines besucht hat. Natürlich bietet es sich an, die Museumstour vor der Haustür zu starten. Vor wenigen Wochen hat die „Rotkreuzgeschichtliche Sammlung in Westfalen-Lippe“ ihr neues Domizil in Schlangen bezogen und lädt mit ihrer überreichen Schausammlung zum Staunen und Entdecken ein: Das Jugendrotkreuz, der Blutspendedienst, die Krankenpflege, das Rote Kreuz als Weltorganisation – das sind nur wenige Tätigkeitsbereiche unseres Verbandes, die im Schlänger Museum mit zahlreichen Geräten, Objekten, Dokumenten, Schaubildern, Briefmarken, Auszeichnun- Die „Rotkreuzgeschichtliche Sammlung“ des DRK-Kreisverbandes Fläming-Spreewald in Luckenwalde/Brandenburg – 2012 gen und vielem mehr anschaulich und eindrücklich eine Vorstellung von Geschichte und Gegenwart vermitteln. Herzlich willkommen im Rotkreuzmuseum In jedem Rotkreuzmuseum können die Besucher bei ihrem Rundgang selbst die Antwort herausfinden auf die auch heute immer wieder aufs Neue gestellte Frage: „Was gibt es in einem Rotkreuzmuseum denn eigentlich zu sehen?“ Natürlich sind da die „typischen“ Rotkreuzobjekte: Beatmungsgeräte, Verbandskästen, Tragen, Dienstkleidungen, Übungsphantome usw. Aber im Grunde gibt es keinen Gegenstand des Alltagslebens, der nicht irgendwann oder irgendwo mithilfe des Rotkreuzzeichens zum Rotkreuzobjekt 113 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Motorrad (BMW) des DRK-Kreisverbandes Teltow-Fläming, das von 1991 bis 2005 zur Staubetreuung und -beratung eingesetzt wurde – 2012 gemacht worden wäre. Seit es das Rote Kreuz gibt, werden Becher, Teller, Gläser, Aschenbecher, Uhren, Schlüsselanhänger, Stofftiere als Auszeichnungen, Präsente oder Souvenirs vergeben. Besonders in der Zeit des Ersten Weltkriegs stehen hier Rotes Kreuz und patriotische Symbole, Nächstenliebe und Vaterlandsliebe nebeneinander. Alltagsgegenstände in Rotkreuzeinrichtungen wie Geschirr, Besteck, Alltagstextilien tragen das Rote Kreuz. Immer wieder ge114 raten die Besucher abwechselnd ins Staunen oder ins Schmunzeln über die Fantasie und die Kreativität der damaligen (und heutigen) Rotkreuzler. Es gibt viel zu entdecken Jedes Rotkreuzmuseum hat seine Highlights und seine Besonderheiten: kostbar oder kurios; geschichtlich bedeutsam oder historisch belanglos; einmalig oder schon damals Massenware; Ein- zelobjekte oder beisammengebliebene historische Ensembles. Im fränkischen Hofheim erläutert die sachkundige Museumsleiterin die Bestandteile einer lokalen Apothekeneinrichtung vom Beginn des 20. Jahrhunderts einschließlich des Giftschranks. In Regenstauf ist man angesichts der Einrichtung einer historischen Zahnarztpraxis erleichtert, in der Gegenwart zu leben. Ganz spezielle Interessen sollten die Besucher im schwäbischen Fellbach haben: Hier ist die Geschichte des Funk- und Fernmeldewesens, soweit es für Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz unentbehrlich ist, von den ältesten Geräten bis in die Jetztzeit dargestellt. Auch im nicht allzu weit entfernten Albstadt-Ebingen findet der Besucher nach Anmeldung ein Spezialmuseum. Eine der weltweit größten Sammlungen für Rotkreuzorden und -ehrenzeichen erwartet den Besucher. Vom nur wenige Male verliehenen Bruststern aus edlem Metall über Auszeichnungen aus längst vergangenen Zeiten und Staaten bis zu massenhaft verteilten Anerkennungsmedaillen der Moderne. Darüber hinaus wird in Albstadt der Besucher zufriedengestellt, der den Niederschlag des Roten Kreuzes in der Kunst sucht: Gemälde, Figurinen aus Porzellan und Metall, Kunstgewerbliches aller Art ist hier zu finden – ein Highlight sicher die 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Historische Arbeitstracht einer DRK-Schwester und Schild „Gemeindeschwesterstation“ um 1960 aufwendig geschnitzte Elfenbeinfigur eines bedeutenden und identifizierbaren Sanitäters des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Wer weiß schon heute noch, dass damals im benachbarten schwäbischen Geislingen eine bedeutende Elfenbeinschnitzerei ansässig war: Rotkreuzgeschichte als Lokalgeschichte. In Nürnberg hat eines der größten Rotkreuzmuseen in Deutschland Platz für originale Rotkreuzfahrzeuge – allen voran eine schwarze Kutsche der Jahrhundertwende um 1900. Der Betrachter überlegt: Rotkreuzfahrzeug? So verrät es die momentane Aufmachung. Man könnte auch denken: Beerdigungskutsche? Manchmal lag beides sicher nicht weit auseinander. Im sächsischen Beierfeld wird lokale Tradition großgeschrieben, steht die sächsische Rotkreuzgeschichte ganz im Mittelpunkt. Im Luckenwalde im Kreisverband Fläming-Spreewald, seit der Wende Partnerkreisverband von Paderborn, legt man großen Wert auf Gedrucktes. Nicht nur ist dem Museum eine öffentlich zugängliche Spezialbibliothek zur Rotkreuzgeschichte angeschlossen. Im Museumsbestand finden sich u. a. bibliophile Kostbarkeiten wie z. B. Briefe von Henry Dunant, Gustave Moynier oder Florence Nightingale. Auch der Patronatsbrief von Kaiserin Auguste Victoria über den Vaterländischen Frauenverein vom Roten Kreuz und weitere Zeugnisse von Rotkreuzkorrespondenz bedeutender Persönlichkeiten werden hier aufbewahrt. Das jüngste der 16 Museen liegt in der Eifel, mitten im Nationalpark Vogelsang. Es ist eher ein Dokumentationszentrum als ein Museum, und wer die Füllung der Menschenrechte mit Inhalt, die praktischen Einsätze des DRK z. B. zu Beginn der Wende in Prag eindringlich erleben will, ist in den Vogelsanger Räumen und Sonderausstellungen, die während der Sommersaison zu sehen sind, am richtigen Platz. Interesse geweckt? Alle 16 Museen lassen sich kaum in einem Überblick vorstellen, schon gar nicht eingehend. Interessierte seien auf die Internetseite der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Rotkreuzmuseen verwiesen (www.museum.drk.de). Dort sind sie alle verzeichnet – mit Adressen, Kontakt- und Besuchsmöglichkeiten und Weiterleitung auf die individuelle Homepage. Allen, die sich auf den Weg in das eine oder andere Museum machen, steht jedenfalls ein interessantes Entdecken bevor. Text: Prof. Dr. Rainer Schlösser Leiter der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Rotkreuzmuseen Luckenwalde Fotos: Jörg F. Müller / DRK 115 Fo RK GS ng / D Hua to: Sho K ro / DR alf Ma Foto: R Universalität Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist weltumfassend. In ihr haben alle Nationalen Gesellschaften gleiche Rechte und die Pflicht, einander zu helfen. 117 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Der Suchdienst beim Roten Kreuz … wir vermindern Ungewissheit Haben Sie sich schon einmal um einen nahen Verwandten gesorgt, weil Sie nicht wussten, wo er sich aufhält bzw. weil er nicht rechtzeitig nach Hause kam? Wie groß muss erst die Sorge sein, wenn dieser von einer Katastrophe oder gar von einem kriegerischen Konflikt betroffen ist! „Ungewissheit über den Verbleib eines lieben Menschen ist genauso schwer zu ertragen wie physisches Leid.“ Von diesem Satz, Teil einer Resolution der XVII. Rotkreuzkonferenz in Stockholm 1948, wird die wichtige Arbeit des Suchdienstes im Deutschen Roten Kreuz bestimmt. Die Genfer Abkommen sehen vor, dass jedes an einem Konflikt beteiligte Land eine nationale Auskunftsstelle zu errichten hat. Die Bundesregierung hat das Deutsche Rote Kreuz beauftragt, entsprechende Einrichtungen vorzubereiten. Das kann aber nicht erst im Ernstfall geschehen. Deshalb ist das DRK bemüht, bundesweit und flächendeckend Kreisauskunftsbüros einzurichten, um Be- Helferinnen und Helfer des KAB bei der Dateneingabe (Foto: Nilgün Özel / DRK-KV PB) troffenen im Ernstfall bürgernah eine Anlaufstelle zu bieten. Katastrophen wie kürzlich das verheerende Erdbeben und der Tsunami in Japan oder die schrecklichen Ereignisse bei der Loveparade in Duisburg machen es immer wieder deutlich: Nicht nur die sofortige Verfügbarkeit von Rettungskräften ist gefragt. Auch eine Stelle, die Angehörigen Auskunft über das Schicksal Betroffener und vielleicht glücklicherweise Nichtbetroffener machen kann, muss zur Verfügung stehen. Die Großschadensabwehr in Deutschland sieht in solchen Fällen in jedem Kreis die Einrichtung einer Personenauskunftsstelle vor. Der Kreis Paderborn hat mit dieser Aufgabe das Deutsche Rote Kreuz beauftragt, das im Krisenfall ohnehin für die Personenauskunft zuständig ist. 119 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Kreisauskunftsbüros sammeln, erfassen und ordnen Daten von Betroffenen, um berechtigten Personen Auskunft über deren Verbleib geben zu können. „Die Auskunftsstelle, Kreisauskunftsbüro oder kurz KAB genannt, besteht aus 15 bis 25 Personen. Diese nehmen im Einsatzfall die vom Ort des Geschehens eingehenden Meldungen über Verletzte, Evakuierte und andere Betroffene entgegen und bereiten diese so auf, dass bei Anfragen von Angehörigen Auskunft über den Verbleib der gesuchten Person gegeben werden kann“, so Norbert Büttner, Leiter der Paderborner DRK-Personenauskunftsstelle. Übungen und Schulungen Im Ernstfall erhalten die Freiwilligen zumeist handschriftlich ausgefüllte Meldekarten und müssen diese schnell erfassen. Die Gruppe des KAB trifft sich deshalb alle zwei Monate und übt nach den gültigen Richtlinien des Landes NRW und des DRK. Dazu gehört auch der routinierte Umgang mit den computergestützten Informations- und Kommunikationssystemen. Aufgeregte Anrufer, zumeist simuliert durch andere Rotkreuzler, 120 Besprechung in den Diensträumen des Kreisauskunftsbüros (Foto: KAB Paderborn) müssen beruhigt und informiert werden. Stressig wird es für die Helferinnen und Helfer, wenn die Daten der evakuierten bzw. im Schadensfall auch verletzten Personen nicht schnell genug vorliegen und die besorgten Anrufer beruhigt und auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet werden müssen. Deshalb arbeiten sowohl der Kreis, die Feuerwehren, das Deutsche Rote Kreuz als auch alle sonst beteiligten Organisationen daran, die Erfassung der Personen zu optimieren. Die Beauftragung erfolgt je nach Einsatzlage durch den Bund, das Land NRW, den Kreis Paderborn oder durch das Rote Kreuz. Unser Auftrag: ✚✚ Suchen von Angehörigen, die ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ durch Konflikte oder Katastrophen getrennt wurden, um sie wieder miteinander in Verbindung zu bringen Einrichtung und Betrieb einer Personenauskunftsstelle als zentrale Anlaufstelle Entgegennahme von Informationen über verletzte und unverletzte Betroffene Registrierung von Helfern Entgegennahme von Suchanträgen Wiederherstellen von Kontakten Zusammenführen von Familien Auskunftserteilung Beitrittserklärung Ich, ___________________________________ wohnhaft:___________________________________ ___________________________________ geboren am: ___________________________________ trete dem Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Paderborn, bei und bin bereit, einen monatlichen Beitrag in Höhe von ________ € zu zahlen. (Kein Mindestbetrag, wir freuen uns über jede Unterstützung.) Per Post an: Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Paderborn e.V. Neuhäuser Str. 62-64 33102 Paderborn oder per Fax an: 05251 1309350 Ich bestätige mein Einverständnis zur Verwendung meiner Daten unter Hinweis auf deren datenschutzgerechte Nutzung. Dies gilt ebenso für die Übermittlung an Stellen, für die eine gesetzliche Pflicht zur Kenntnis der Teilnahme besteht. Der Widerruf ist jederzeit beim DRK-Kreisverband möglich. Ich bin damit einverstanden, dass mich das Deutsche Rote Kreuz regelmäßig über neue Leistungen und zu Marketingzwecken informieren darf. Ich kann dies jederzeit beim genannten Kreisverband schriftlich widerrufen. __________________________________________________ Ort, Datum Unterschrift Einzugsermächtigung Hiermit ermächtige ich das Deutsche Rote Kreuz bis auf Widerruf, meinen Mitgliedsbeitrag halbjährlich vierteljährlich jährlich von meinem unten stehenden Konto abzubuchen. Bitte kein Sparkonto! Kontonummer:______________________ Bankleitzahl: ______________________ Bankinstitut: ______________________ ________________________________________________________ Ort, Datum Unterschrift 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Wir danken für die freundliche Unterstützung unseren Sponsoren und Spendern ✚✚ Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ ✚✚ Paderborn – ASP Best Western Hotel Arosa BREMER AG Brüderkrankenhaus dSpace GmbH Fa. Schlotmann Flughafen Paderborn/Lippstadt Geha Möbelwerke GmbH & Co. KG Hanna Feinkost AG Kleine Automobile GmbH & Co. KG Kotzenberg Textil-Service GmbH Krenz Auto Service GmbH Leniger GmbH LST-Laserschneidtechnik GmbH Matern & Wäschle Architekten Media-Print GmbH Meyer Arbeitsrecht Neue Westfälische Zeitung Özel Design & Marketing GmbH RA Dr. Zacharias, Predeek & Partner Radiologie am Theater Ruberg-Mischtechnik GmbH + Co. 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