österreichische Kunststoff
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45 Jahre ISSN 0029-926X P.b.b. Verlagsort 2301 Groß-Enzersdorf, DOK IV, NW 21 09Z037980M Kunststoff Österreichische 45. Jahrgang · Nr. 5/6 2014 Medizintechnik Zeitschrift Automation Seite 27 OeKZ_3-2014_Gold.indd 1 16.06.2014 11:18:50 Offizielles Organ der Gesellschaft zur Förderung der Kunststofftechnik, der Vereinigung Österreichischer Kunststoffverarbeiter und der Bundesinnung der Kunststoffverarbeiter Bestimmung des Füllstoffgehaltes in Kunststoffen in nur 10 min. im Phönix Unglaublich schnell, unglaublich sicher, unglaublich sauber, unglaublich vielseitig! Wie Phönix aus der Asche: Bestimmung des Fullstoffgehaltes im schnellsten Muffelofen der Welt. Alle Polymere wie z. B. PVC, Kautschuk, Reifen, PE, PA, PP, Wachs und viele mehr können verwendet werden. Glasfasern, Farbpigmente, Kohlefasern, Ruß, Talkum, Kreide und vieles mehr wird in nur 10 min. ermöglicht. Der besondere Clou: Die CEM Tiegel kühlen in nur 10 s ab! Das Phönix erfüllt alle Normen und ist für Audits qualifizierbar. 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Foto: Netstal Foto: Arburg 129 Foto: Universal Robots Mobile Automationszelle. Foto: KraussMaffei Kunststoffpioniere in Österreich Aktuelles Management im Familienbetrieb. Foto: Engel Engel – von Anfang an in Serie 146 Veranstaltungen 148 Hilfsstoffe 150 Gummispritzguss 151 Peripheriegeräte 155 Wirtschaftsnachrichten 160 Wer.Was.Wo...mit Kunststoff Holmlose Schließseite, elektrisches Spritzaggregat. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Foto: Engel Impressum, Vorschau auf Heft 7/8 2014 162 167 113 114 Aktuelles, kurz notiert! Borealis und tgm Foto: K. Sochor Verleihung des B orealis Innovation Award 2014 Am 20. Mai 2014 fand in bewährter Tradition die Verleihung des Borealis Innovation Award an die besten Diplomarbeiten der tgm-Kunststofftechnik statt. Die Vergabe erfolgte im Rahmen des von der Firma Borealis AG gestalteten VÖK-Vortragsabends in feierlichen Rahmen im Palais Eschenbach. Die Preisverleihung wurde seitens der Borealis AG durch Herrn Dr. Alfred Stern, Borealis-Vorstandsmitglied für den Bereich Polyolefine, vorgenommen, der in seiner Festrede die Bedeutung von Innovation und Förderung junger Kunststofftechniker betonte. Die jungen Kunststofftechnikerinnen und Kunststofftechniker präsentierten in kurzen Referaten die Ergebnisse ihrer Diplomarbeiten. Borealis vergab folgende Preise: 1. Platz: Alexander Kugler und Christoph Bruckner für ihre Diplomarbeit „Wärmefreisetzung und Brandeigenschaften von Kunststoffen und Emissionsmessungen“ (Betreuer: Dr. Dieter Hohenwarter) 2. Platz: Matthias Frühwirth, Michael Singer und Sandra Czaker für ihre Diplomarbeit „Entwicklung einer neuen Schlüsselgeneration aus Kunststoff“ (Betreuer: Dipl.Ing. Alexander Revesz) 3. Plätze: Kim Baumann, Johann Glawar und Stefan Zehetmayer für Ihre Diplomarbeit „Qualitätsmanagement im Betriebslaboratorium Prüftechnik“ (Betreuer: Dipl.Ing. Andreas Schmidt) Lukas Motloch und Roman Staudigl für Ihre Diplomarbeit „Recycling von PET-Flaschen an Schulen“ (Betreuer: Dipl.-Ing. Harald Wilhelm) Sebastian Wasylewski und Johannes Winkler für Ihre Diplomarbeit „Compounding von Kunststoffen“ (Betreuer: Dipl.Ing. Harald Wilhelm) Das tgm beglückwünschte alle Preisträger zu ihren Leistungen und dankte der Firma Borealis für die Würdigung und Unterstützung der Kunststofftechnikausbildung am tgm. www.borealis-group.com www.tgm.ac.at Bayer MaterialScience Formschöne und funktionelle Architektur zur Fußball-WM In Brasilia ist das Wetter sehr unterschiedlich. Mal sengende Hitze, dann wieder heftiger Regen. Vor beidem müssen die 70 000 Zuschauer im neuen Estadio Nacional geschützt sein, einem der Austragungsorte der diesjährigen Fußballweltmeisterschaft. Erreicht wird das durch eine außergewöhnliche Dachkonstruktion, ebenso formschön wie zweckmäßig: Platten aus einem durchsichtigen Hochleistungskunststoff von Bayer MaterialScience halten Nässe und Sonnenstrahlen ab. Rund 7 500 Quadratmeter des Dachinnenrings bedecken diese Elemente, von denen jedes zehn Meter lang ist. Sie sind mit einer Beschichtung versehen, die ultraviolette Strahlen fernhält – und gleichzeitig genug Licht durchlässt, damit der Rasen auf dem Spielfeld gedeiht. Das kreisförmige Hängedach ist aber nicht nur besonders funktionell, es setzt auch architektonisch einen weiteren Akzent in der brasilianischen Hauptstadt, die mit ihren vielen herausragenden Bauten zum Weltkulturerbe zählt. Ein bauliches Highlight ist auch die Arena das Dunas, das „Dünenstadion“ in der Küstenstadt Natal. Hier kommen in Zwischen- räumen der Dachkonstruktion 20 hohe, schlanke Elemente aus dem transparenten Bayer-Kunststoff Polycarbonat zum Einsatz, von denen keines dem anderen gleicht. www.bayer.at Im Innenring des Stadiondachs sind Platten aus dem Polycarbonat Makrolon® von Bayer auf einer Fläche von 7 500 Quadratmetern montiert. Foto: Bayer Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Aktuelles, kurz notiert! Polymerpreisindex Plastixx Plastixx bezeichnet den im Juni 2005 eingeführten Polymerpreisindex der KI – Kunststoff-Information, den die Österreichische Kunststoffzeitschrift mit freundlicher Genehmigung der Kunststoff-Information Verlagsgesellschaft mbH, Bad Homburg regelmäßig veröffentlichen darf. Dieser Index zeigt repräsentativ die Preisentwicklung von Kunststoffen in Westeuropa. Während der Plastixx die wichtigsten thermoplastischen Kunststoffe insgesamt umfasst, spiegelt der Plastixx ST die Preisentwicklung der Standard-Thermoplaste und der Plastixx TT diejenige der Technischen Thermoplaste wider. Die Basis für Plastixx, Plastixx ST und Plastixx TT ist Januar 2002 mit 1000 Punkten. 2400 2400 2200 2200 2000 2000 Plastixx ST (Polymerpreisindex Standard-Thermoplaste) 1800 1800 1600 1600 1400 Plastixx TT (Polymerpreisindex Technische-Thermoplaste) 1200 1400 1200 Juli April 2014 Okt 1000 Juli 1000 April Methodik Der Plastixx bildet die Preisentwicklungen von PE-LD/LLD, PE-HD, PP, PVC, PS, PET sowie ABS, PA, PC, PMMA, POM und PBT nach dem Prinzip des sogenannten Paasche-Index ab. In die monatliche Indexberechnung gehen die durchschnittlichen westeuropäischen Marktpreise der Materialien, gewichtet nach westeuropäischen Verbrauchsmengen ein. Die Gewichtung nach Verbrauchsmengen wird jährlich aktualisiert. Plastixx – Der KI Polymerpreisindex 2013 Änderung +0,6% +0,7% +0,3% Okt Vormonat 2198,3 2266,3 1431,2 Juli Mai 2212,5 2281,4 1435,2 April Plastixx Plastixx ST Plastixx TT 2012 Preisindizes Mai 2014 Quelle: Kunststoff Information, Bad Homburg www.kiweb.de Zum Titel 45 Jahre ISSN 0029-926X P.b.b. Verlagsort 2301 Groß Enzersdorf 09Z037980M Kunststoff Österreichische 45. Jahrgang · Nr. 5/6 2014 Medizintechnik Zeitschrift Automation Foto: Schall Messe Fakuma 2014 restlos ausgebucht Die Fakuma – Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung, geht auch mit ihrer 23. Ausgabe buchstäblich in die Vollen! So kann das Branchen-Highlight des Jahres 2014 nicht nur erneut mit einer stark rekordverdächtigen Anzahl an Ausstellern – aktuell sind es 1 288 Hersteller und Anbieter – sondern auch mit einer sehr hohen Internationalität bezüglich des Angebots an Hard- und Software für die industrielle Kunststoffverarbeitung aufwarten. Die zahlreichen Teilnehmer kommen aus 32 Industrienationen und beanspruchen mehr Platz denn je, was wiederum zur Vollbelegung des Messezentrums Friedrichshafen am Bodensee führt. Auch im Jahr 2014 herrscht in Sachen kunststofftechnischer Innovationen kein Mangel. Das ist an solchen Trends wie energie- und materialsparende Herstellung und Verarbeitung von Kunststoffteilen, zunehmender Einsatz von Verbundwerkstoffen, verfeinertes Präzisions-Spritzgießen von Mikro- und Medizintechnik-Bauteilen, weitergehende Funktionsintegration trotz Miniaturisierung und noch dünnwandigerer Bauteile/Baugruppen, neuen Anwendungen der Rotationsgieß-Technologie wie der Thermoform-Verfahren, und nicht zuletzt von 3-D-Druckverfahren, unschwer abzulesen. www.fakuma-messe.de Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Seite 27 OeKZ_3-2014_Gold.indd 1 16.06.2014 11:18:50 Offizielles Organ der Gesellschaft zur Förderung der Kunststofftechnik, der Vereinigung Österreichischer Kunststoffverarbeiter und der Bundesinnung der Kunststoffverarbeiter Reibungsloses Ineinandergreifen von Spritzgießmaschine, Automatisierung und Peripherie – Gesamtlösungen aus einer Hand zum Nutzen der Kunststoffverarbeiter und ihrer Produkte. Das ist die Aufgabe, der sich Wittmann und Wittmann Battenfeld verschrieben haben. Ständige Innovation ist der Antrieb für die fortschreitende Verbesserung von Energieeffizienz und Produktionssicherheit. www.wittmann-group.com 115 116 Medizintechnik KWK Die Messlöffel-Evolution Dass in der Medizin der Unterschied zwischen heilendem Arzneimittel oder tödlichem Gift von der Dosierung abhängt, ist die vielleicht wichtigste Erkenntnis des Schweizer Mittelalterarztes Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus. Somit sind präzise Dosierhilfen ebenso wichtig wie das Arzneimittel selbst. Ein Spezialist für Pharmazeutik-Dosierkomponenten ist das österreichische Unternehmen KWK (Kunststoffwerk Kremsmünster). Dessen Produktionsprogramm umfasst neben Pharmaverschlüssen ein weites Typenspektrum an Tropfersystemen und Messlöffeln. Die jüngste Produktinnovation ist ein neuer 5ml-Messlöffel, der ein bisher unerreichtes Niveau an Produktsicherheit, Ergonomie und Hygiene bietet. Bereits im ersten Produktionsjahr wurden davon mehr als 30 Millionen Stück produziert. Der nachfolgende Projektbericht gibt einen Überblick über die spezifischen Qualitäten. Arzneimittel in flüssiger Form, wie Antibiotika-Lösungen, Hustensaft oder VitaminPräparate erfordern, anders als Arzneimittel in Tablettenform, leicht und sicher handhabbare Hilfsmittel zur Portionierung und Einnahme. Dafür werden Messlöffel eingesetzt, deren Eigenschaften und Funktionen auf den spezifischen Einsatzzweck abgestimmt sind. Dazu zählt die ergonomisch günstige Handhabung ebenso, wie eine präzise, selbsterklärende und gut lesbare Volumenskala oder eine Formgebung ohne Verletzungsrisiko bei der oralen Einnahme, das heißt ohne Ecken, Kanten und Grate. Darüber hinaus muss der Messlöffel universell, sowohl für Erwachsene, als auch Kinder geeignet sein. Die Messlöffel werden den jeweiligen Substanzbehältern beigepackt. Nicht extra erwähnt werden muss in diesem Zusammenhang die Forderung nach einem hygienisch einwandfreien Zustand im Auslieferungszustand. Kritischer und in der Folge wichtiger ist jedoch die Aufrechterhaltung des „reinen“ Zustandes nach dem Erstgebrauch. Denn der Messlöffel ist für eine Mehrfachanwendung vorgesehen. Dessen Nutzungszahl hängt von der abgepackten Arzneimittelmenge und dem jeweiligen Dosiervolumen ab. Um den Löffel dabei ohne Kompromisse bei der Hygiene nutzen zu können, bedarf es einer reinigungsfreundlichen Formgebung ohne jegliche Totecken, in denen Substanzreste zurückbleiben könnten, sowie der Fertigung aus einem Material mit einer glatten, hydrophoben Oberfläche. Ein umfangreiches Formteil-Re-Design schaffte die Voraussetzungen für eine 100-Prozent-Überwachung der Formteile über Sensoren während der Spritzgieß-Produktion. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Medizintechnik Da ein Messlöffel immer einer Arzneimittel-Packung zugeordnet ist, werden sie in der Regel zusammen mit dieser entsorgt. Messlöffel zählen daher zu den EinwegProdukten. Sie werden in hohen Stückzahlen produziert. Daraus leitet sich eine weitere wichtige Anforderung an das Produkt ab: Das technisch machbare Minimum beim Materialeinsatz. Mit Re-Design zu neuem Qualitätsniveau Dazu der KWK-Geschäftsführer Manfred Habermann: „Ziel unseres Entwicklungsprojektes war, bei allen Qualitätskriterien gegenüber dem Vorgängermodell deutlich besser zu werden, und gleichzeitig effizienter in der Produktion. Da Qualität zuerst konstruiert werden muss, stand am Anfang des Projektes ein „Re-Design“ des Messlöffels, bei dem wir den „Bottom-up-Ansatz“ verfolgten, das heißt wir erlaubten uns die Freiheit, alle bisher gegebenen Festlegungen in Frage zu stellen. Dabei lag unser Fokus auf der funktionellen Optimierung. Die Formgebung war ebenso zu hinterfragen, wie die Konstruktionsdetails in Form von Wandstärken, Fließwegen, die Materialwahl und die Werkzeugtechnik. Damit sollte nicht nur die Produktqualität an sich besser werden, sondern auch das Prozessfenster in der Spritzgießproduktion größer und stabiler werden. Auf die Design-Phase folgten Füll- und KühlSimulationen und nicht zuletzt, praktische Versuche. Das Endergebnis ist ein 90 mm langer 5ml-Messlöffel aus Polypropylen, mit einem Stückgewicht von 1,8 g. Mit der Eine verzugsfreie, g erade Löffelkontur ist die Voraussetzung zur Stapelung von 100 bis 160 Teilen in den 12 Teilemagazinen an der Maschinen rückseite. Designoptimierung konnten die früher bisweilen problematischen Mängelpunkte am Löffel, wie Lufteinschlüsse oder unvollständig ausgefüllte Wandpartien dauerhaft beseitigt werden. Gleichzeitig kann der Kunststoffwerk Kremsmünster Das 1950 gegründete, und seit 1978 von der Familie Habermann geführte, Spritzgießunternehmen hat sich von Beginn an der Herstellung von Verschlüssen verschrieben. Waren es in den frühen Jahren vor allem Verschlüsse für Lebensmittelund Getränkeflaschen und Körperpflegeprodukte, aber auch Motorölbehälter, so werden heute auf 35 Spritzgießmaschinen im Schließkraftbereich von 80 bis 250 Tonnen zu 80 Prozent Pharmazeutika-Verpackungen produziert. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Das Erzeugungsprogramm beginnt bei Standardverschlüssen der Typen GL 14, GL 18 sowie PP 28 und PP 31,5 sowohl für Glas- als auch Kunststoffflaschen, mit und ohne Originalitätsschutzband und auch in kindersicherer Ausführung. Ein besonderer Know-how-Schwerpunkt ist die Entwicklung von funktionellen Flascheneinsätzen zur präzisen Dosierung der Arzneimittel, wie Tropfer oder Ausgießer. Das Standardprogramm wird ergänzt durch produktspezifisch entwickelte Verschlusssysteme mit integrierten Zusatzfunktionen, wie integrierte Silicagel-Kap- Schmelzefluss beim Spritzgießen in jeder Formkavität nun so geführt werden, dass er konstant an der Löffelspitze zum Stillstand kommt, ohne vorher zu Unregelmäßigkeiten im Formteil zu führen. Dies konnte seln zur Trockenhaltung hygroskopischer Arzneipulver oder Adapter für Dosierspritzen. Den hohen Anforderungen dieser Kunden wird u.a. durch die Reinraumproduktion oder die Zertifizierung nach ISO 15378 (Hersteller von Primärpackmitteln für Arzneimittel) Rechnung getragen. Kontakt: Ing. Mag. Manfred Habermann – Geschäftsführer [email protected] www.kwk.at 117 118 Medizintechnik als Kriterium für den Gutbefund des Spritzgussteils definiert werden. Es kann durch optische Sensoren im Übernahmekopf des Entnahmeroboters zu 100 Prozent überwacht werden. Ein weiteres Qualitätskriterium, das allerdings nicht so leicht „online“ zu überwachen ist, aber bei optimal ausgelegter Teilegeometrie mit einem leistungsfähigen Temperiersystem effizient steuerbar ist, ist die gerade, verzugsfreie Löffelgestalt. Sie ist für die Voraussetzung für einen stabilen Teilestapel, der in einer automatischen Verpackungsanlage verarbeitet werden kann. Hygienisch bis zu TransportVerpackung Da der hygienisch einwandfreie Erstverwendungszustand eine der wichtigsten Anwendungsqualitäten ist, entschied das KWK-Management für ein durchgängig vollautomatisches Teilehandling von der Spritzgießformung bis zur Lieferverpackung. Diese Automatisierungsaufgabe liest sich angesichts des „einfachen“ Löffels erstaunlich komplex. Denn die Spezifikation beginnt mit der „kavitätenreinen“ Ablage aller 12 Formteile in Einzelmagazine neben der Spritzgießmaschine, und zwar in frei wählbarer Stapelhöhe für 100 bis 160 Stück. Deshalb die oben erwähnte Forderung nach einer verzugsfreien, strikt geraden Löffelform. Nach Erreichen der vorgegebenen Stapelhöhe wird das volle Magazin automatisch gegen ein leeres ausgetauscht werden. Ein zweites Handlinggerät entnimmt aus dem vollen Magazin nacheinander jeden der zwölf MesslöffelStapel und gibt ihn an eine Schlauchbeutel-Verpackungsanlage weiter. Ebenfalls mittels Handlinggerät werden die verpackten Löffel-Stapel in eine Versand- oder Lagerbox eingelegt. Aus der befüllten Magazinstation übernimmt ein zweites Handlinggerät jeweils einen Stapel und legt ihn in die Schlauchbeutel-Verpackungsstation (im Foto links unten) ein. Aus Commodity-Teil wurde innovativer Mehrwert-Artikel „Die vollautomatische Produktionszelle wurde im Jänner 2013 im KWK-Produktionswerk im oberösterreichischen Kremsmünster in Betrieb genommen und hat seither mehr als 30 Millionen 5-ml-Messlöffel produziert. Mit der neuen Designausführung können wir unseren Kunden und den Endanwendern eine Reihe von Verbesserungen der Gebrauchseigenschaften bieten. Gleichzeitig konnten wir durch die gesteigerte Produktionseffizienz unseren Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz leisten“, fassen die KWK-Gesellschafter und Geschäftsführer Eberhard und Manfred Habermann in ihrem Resümee zusammen. Autor: Dipl.-Ing. Reinhard Bauer TECHNOKOMM [email protected] Unmittelbar nach der Fertigstellung der Schlauchbeutel-Verpackung nimmt Handling 2 die verpackten Messlöffel und übergibt sie in eine Transportbox. Alle Fotos: R. Bauer Dieser Ausgabe liegt eine Beilage der Firma Wittmann bei. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 100 % Produktionssicherheit! Sensible Bereiche wie Medizin oder Optik erfordern Verlässlichkeit. Teilepräzision, Qualität und Reinheit der Fertigungsumgebung müssen zu 100 % stimmen. Vertrauen Sie deshalb auf uns als verlässlichen Partner. Mit langjähriger Erfahrung und speziell ausgestatteten ALLROUNDER Spritzgießmaschinen – einzigartig auch in Edelstahlausführung – stellen wir Ihnen Reinraumanwendungen zur Verfügung, die Ihren wirtschaftlichen Erfolg dauerhaft sichern. ARBURG GesmbH Hegelgasse 8 · 1010 Wien Tel.: +43 (0) 1 7102-302 Fax: +43 (0) 1 7102-558 e-mail: [email protected] www.arburg.at Wir sind für Sie da. Immer zu 100 %! 120 Medizintechnik Arburg Flexible Konzepte für höchste Ansprüche Einzigartig von Arburg ist eine Spritzgießmaschine mit gekapselter Schließeinheit in EdelstahlEinhausung. Die Einsatzmöglichkeiten von Kunststoffen in der Medizintechnik sind nahezu unbegrenzt. Sie sind konkurrenzlos günstig und prädestiniert für das Spritzgießen in nahezu beliebigen Formen und Stückzahlen. Die Fertigungsprozesse erfordern jedoch hohe Präzision und eine extrem saubere Arbeitsumgebung. Arburg setzt für die Herstellung verschiedenster Produkte – von der Einwegspritze bis zum Implantat – auf ein flexibles Konzept an maßgeschneiderten Spritzgießlösungen. Als Generalunternehmer übernimmt Arburg auch die Verantwortung für die gesamte Planung, Umsetzung und Funktion schlüsselfertiger TurnkeyProjekte. Oberstes Ziel bei der Fertigung unter Reinraumbedingungen ist eine saubere Umgebung und die Vermeidung einer Kontamination der Spritzgießprodukte mit Staub, Pollen, Bakterien, organischen Aerosolen und anderen luftgetragenen Verunreinigungen. Darüber hinaus stellt die Medizintechnik höchste Anforderungen an qualitativ einwandfreien Teilen, die in hohen Stückzahlen und kürzesten Zykluszeiten herzustellen sein sollen. Anlagenseitig sind dafür vor allem elektrische und hybride Spritzgießmaschinen prädestiniert, die über leistungsfähige servoelektrische Antriebe verfügen. Neben geringer Lärmemission und reduziertem Energieverbrauch zeichnen sie sich durch Schnelligkeit und Reproduziergenauigkeit aus. Von der Pipette bis zum Endoskop Da sich die gekapselte Schließeinheit sehr schnell steril reinigen lässt, reduzieren sich die Stillstandzeiten. Dadurch wird die Produktion deutlich wirtschaftlicher. Auf Spritzgießmaschinen werden herkömmlicherweise Kunststoffteile wie Pipetten, Kanülen und Spritzenkörper hergestellt oder Hybridprodukte aus Kunststoff und Metall, etwa umspritzte Injektionsnadeln. Für das sogenannte Pulverspritzgießen (PIM) sind spezielle Maschinen mit hochverschleißfesten Zylindermodulen und angepasster Schneckengeometrie ausgelegt. In diesem Verfahren werden medizintechnische Produkte aus Metall oder Keramik gefertigt. Denn beispielsweise chirurgische Scheren, Messer und Endoskope, die mit Hinterschnitten, Innengewinden oder anÖsterreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Medizintechnik Der auf der Medtec Europe 2014 präsentierte Allrounder ist GMP-konform in Edelstahl ausgeführt, mit einem Reinluftmodul ausgestattet und damit prädestiniert für einen Einsatz in der Medizintechnik. Fotos: Arburg deren schwierig zu realisierenden Geometrien versehen sind, lassen sich mit traditionellen Produktionsmethoden oft nicht oder nur durch viele Arbeitsschritte mit hohem technischen und finanziellen Aufwand realisieren. Dem Trend hin zur Miniaturisierung in der Medizintechnik entsprechend, bietet Arburg auch umfangreiche Lösungen für das Mikrospritzgießen an, darunter ein Mikrospritzmodul. Es kombiniert eine 8-mm-Einspritzschnecke mit einer zweiten Schnecke zum Aufschmelzen des Materials. Dadurch können minimalste Schussgewichte realisiert werden bei präziser Regelung der Einspritzbewegungen. Weitere Vorteile dieses Moduls sind das First-in-firstout-Prinzip, die Verarbeitung von StandardGranulaten und die geringen Verweilzeiten. Fertigungskonzepte für Reinraumbedingungen Alle Spritzgießmaschinen von Arburg sind so individuell konfigurierbar, dass sie sich samt Steuerung, Automation und Peripherie exakt auf die jeweiligen Anforderungen auslegen lassen. Damit bilden sie die Grundlage für wirtschaftliche und effiziente Spritzgießprozesse. Die Medizintechnik-Konzepte für konsequent reine Produktionsbedingungen reichen von Maschinen und Fertigungszellen mit modularer Reinraumausstattung, die an einen Reinraum angedockt sind, bis zu Spritzgießlösungen, die komplett im Reinraum stehen. Welche Variante im Einzelfall zum Einsatz kommt, hängt vor allem von den jeweiligen Kunden- und Teileanforderungen ab. Zu modularen Ausstattungsoptionen zählen: lGekapselte Schließeinheit in EdelstahlEinhausung lReinraummodul mit Luftionisierung über der Schließeinheit, das mit einem Vor- und HEPA-Filter Reinluft erzeugt und elektrisch geladene Spritzteile neutralisiert. lKorrosionsbeständige beschichtete feste und bewegliche Aufspannplatten lspritzseitig abgedeckter und erhöht aufgestellter Maschinenständer, der eine Reinigung darunter erleichtert lAbrieb- und kratzfest lichtgrau pulverbeschichtete Maschinenoberflächen lEinhausung für Wasserbatterie und Steigrohre lFDA- und NSF-anerkannte Schmierstoffe lWassergekühlte Motoren, die keine Staubpartikel aufwirbeln. lV2A-Selektierklappen. Fallende Teile kommen so nur mit reinen Edelstahlflächen in Berührung. Einzigartige Edelstahl-Einhausung Eine einzigartige Arburg-Reinraumlösung sind Maschinen mit einer vollständig gekapselte Schließeinheit in Edelstahl-Einhausung. Diese erfüllen höchste Hygieneanforderungen entsprechend der ISO 13485, den Vorgaben der FDA sowie den GMP-Richtlinien. Die Edelstahlflächen lassen sich um ein vielfaches schneller reinigen und sind unempfindlich selbst gegen aggressive Wirkstoffe, wie sie für die Sterilisation üblich sind. Zusätzlich bieten der spritzseitig abgedeckte und erhöht aufgestellte Maschinenständer sowie die vernickelten Aufspannplatten mit abgedeckten Bohrungen Vorteile hinsichtlich der Reinigung. Aus den damit verbundenen deutlich kürzeren Stillstandszeiten resultiert auch eine höhere Effizienz der Produktion. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Für eine partikelarme Luft im Arbeitsbereich sorgt ein Reinraummodul mit Luftionisierung über der Schließeinheit der Maschine. Es erzeugt mittels Vor- und HEPA-Filter einen hohen Luftaustausch und neutralisiert elektrisch geladene Spritzteile. Flüssigkeitsgekühlte Antriebe und Schaltschränke, die bei Arburg Standard sind, tragen ebenfalls zu emissionsarmer Produktion bei. Darüber hinaus kommen ausschließlich FDA/NSF H1-konforme Schmierstoffe zum Einsatz. Damit können diese Allrounder Reinraumanforderungen der Klasse ISO 5 bis 7 erfüllen. Erfüllung exakter Produktionsvorgaben Gerade im Bereich Medizintechnik geht es um die exakte Erfüllung der von den OEMs und Anwendern gesetzten Vorgaben. Hier hat ein modulares Produktprogramm – wie das von Arburg – eindeutige Vorteile, da auf diese Weise Produktionszellen konfigurierbar sind, die sich sehr genau auf die Fertigungsanforderungen der Abnehmer zuschneiden lassen. Da diese Modulbauweise aber auf Serienkomponenten basiert, werden Techniklösungen realisierbar, die nicht nur perfekt passen, sondern auch wirtschaftlich in Anschaffung, Unterhaltung und Service bleiben. Hinzu kommen die verschiedenen Reinraumkonzepte und das umfassende Know-how von Arburg und seinen Kooperationspartnern. Damit ist die Unterstützung der Kunden von Anfang an bis zur Inbetriebnahme der jeweiligen Anlagen vollständig gewährleistet. www.arburg.de 121 122 Medizintechnik RTP Company Struktur-Compounds für chirurgische Einweglösungen Zuvor noch nie als Einweginstrument aus Kunststoff hergestellt: Bohrschablone für Knöchel, um präzises Operieren zu ermöglichen. Foto: RTP Company Um den Wert ihrer innovativen ProDense®-Knochenersatzmaterial-Paste für bestimmte Gelenkoperationen zu steigern, plante Wright Medical Technology für Operationen einen Satz an vorsterilisierten chirurgischen Instrumenten einzuführen, um Chirurgen und Krankenhäusern eine praktische Komplettlösung anzubieten. Das Problem war, dass eines der wichtigsten Instrumente, die retrograde Bohrschablone für Knöchel, noch nie zuvor in Form eines Einweginstruments aus Kunststoff hergestellt wurde, welches eine ausreichende Steifigkeit und Formstabilität aufwies, um präzises Operieren zu erleichtern. RTP Company entwickelte schon bald nicht nur ein, sondern sogar zwei mögliche Materialien, die die strengen Stabi- litätsanforderungen von Wright in vollem Umfang erfüllten. Beide Materialvarianten waren glasfaserverstärkte Polycarbonat-Compounds der RTP 300 Serie, die durch ihre Konformität mit der Norm ISO 10993, die Biokompatibilitätsanforderungen erfüllen. Wright Medical entschied sich für die Variante mit einem hohen Anteil an Glasfasern, um den Chirurgen ein noch größeres Maß an Stabilität zu ermöglichen. Darüber hinaus wurde die Einfärbung des Compounds für die Instrumente im unternehmenstypischen blaugrünen Farbton eingestellt um einen Wiedererkennungswert des Herstellers zu schaffen. „RTP Company leistet Außergewöhnliches. Ich kenne keinen Compounder, der seine Experten aussendet um technische Probleme dieser Art zu lösen.“, sagte Ryan Belaney, Ingenieur für Produktentwicklung bei Wright Medical. „Als Ingenieure, die üblicherweise mit Metallen arbeiten, wissen wir nicht, was Kunststoffe alles leisten können. RTP Company liefert nicht nur Kunststoffmaterialien, das Unternehmen unterstützt uns bei der Materialauswahl und ermöglicht uns damit neue und innovative Möglichkeiten, die uns dabei helfen, in Zukunft noch erfolgreicher zu sein.“ In Österreich wird RPT Company von der Firma A.R.Peißig-Dolder GmbH vertreten. www.rtpcompany.com www.arpeissig.at Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Medizintechnik Goller Systems Maßgeschneiderte Komplettsysteme für medizinische Anwendungen Die Firma Goller Systems aus dem niederösterreichischen Klosterneuburg fertigt individuelle Systemlösungen für Pharma, Diagnostik und Medizintechnik. Als Entwicklungspartner und Full-Service-Supplier übernimmt Goller Systems sämtliche Prozessschritte für seine Kunden: von der Entwicklung bis zum Serienprodukt! Firmengründer Hubertus Goller begann im Jahr 1947 mit der Erzeugung von Blechspielzeug, wie Melodie-Kreisel und Mundharmonika. Die wahre Erfolgsgeschichte und der Aufstieg des Unternehmens starteten Anfang der 1950er Jahre, als eine Umstellung auf die Produktion von Kunststofferzeugnissen erfolgte. Zu Beginn waren es noch Gegenstände des täglichen Bedarfs (wie Essbesteck und Dosierpumpen), die aus diesem neuen Material gefertigt wurden. Seit den 1980er Jahren wurde der Unternehmensschwerpunkt auf die Erzeugung von Kunststoff-Komponenten für den Pharma- und Diagnostik-Bereich gelegt. Die dafür erforderlichen Reinräume wurden gebaut und bis heute ständig erweitert (Reinraum Klasse 6 & 7). Derzeit beschäftigt das eigentümergeführte Unternehmen 60 Mitarbeiter. Zu den Erfolgsfaktoren zählen kontinuierliche Weiterentwicklung, gesundes Wachstum und Fokussierung auf die Kernkompetenzen. „Ein Bestandteil der von uns gesetzten Maßnahmen zur Qualitätssicherung sind die Zertifizierungen in den Bereichen Qualitäts-, Fertigungs- und Prozess-Management, die in regelmäßigen Abständen durch interne und externe Audits überprüft werden“, betont Friedrich Pipelka, Technischer Leiter von Goller Systems. Portfolio Als Original Equipment Manufacturer (OEM) fertigt Goller Systems vorwiegend im Auftrag seiner Kunden, die in den Bereichen Pharma, Diagnostik und Medizintechnik tätig sind. Dabei liegt der Fokus auf der Entwicklung und Herstellung von Medizinprodukten und Primärpackmitteln. Die Produktpalette umfasst Spritzgussteile mit spezifischen Anforderungen, teilmontierte Einzelkomponenten sowie komplexe, kundenspezifische Gesamtlösungen. „Unser Leistungsangebot beinhaltet Konstruktionsdesign, Kunststoffspritzguss, Reinraumproduktion, Abfüllung sowie Verpackung. Dabei wird der Fokus auf individuelle Systemlösungen gelegt, die genau den jeweiligen Anforderungen unserer Auftraggeber entsprechen. Wir übernehmen für Produktionsstandort von Goller Systems in Klosterneuburg. Fotos: Goller unsere Kunden die Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Komplettsysteme von der Idee bis zur Serienreife. Der Vorteil für unsere Kunden liegt klar auf der Hand: Sie haben nur einen Lieferanten für ihr gesamtes Projekt!“, erklärt Mag. Anna Egger-Piskernik, Leiterin von Marketing und Vertrieb bei Goller Systems. „Was unser Unternehmen besonders auszeichnet sind Innovationsgeist, Verlässlichkeit und Flexibilität, mit der wir auf Kundenwünsche eingehen. Durch unsere flache Hierarchie sind rasche Reaktionszeiten und kurze Entscheidungswege sichergestellt“, sagt Egger-Piskernik. „Wir machen unseren Job mit großer Leidenschaft. Daher freuen wir uns auch besonders über herausfordernde Aufgabenstellungen.“ Der Expansionskurs geht weiter Bei Goller Systems wird kontinuierlich erweitert und ausgebaut, um spezielle Kundenwünsche zu erfüllen und den ständig steigenden Anforderungen in der Branche gerecht zu werden. Seit dem Jahr 2013 gibt es ein Hochregallager mit 600 m2 Fläche inklusive separatem Sperrlagerbereich. 2014 wird die bestehende RR-Fläche verdoppelt, wodurch 4 separate RR-Produktionsbereiche zur Verfügung stehen (EN ISO 14644 Klasse 6 und 7). Goller Systems − Hubertus Goller GesmbH [email protected] www.goller.at 123 124 Medizintechnik Engel med.con 2014 sechs Mal in Europa Besuchermagnet Exponate: Mit der Herstellung von Transfusionskammern und Nadelhaltern demonstriert Engel während der Engel med.con 2014 wie sich höchste Effizienz mit maximaler Sicherheit vereinen lassen. Kompromisslose Sauberkeit, maximale Produktsicherheit, wirtschaftliche Effizienz – die Engel med.con 2014 gibt Antworten auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der Medizintechnik. Von Juni bis November lädt Engel an sechs Standorten in Europa zur Medizintechnikkonferenz ein. Auf dem Programm stehen Fachvorträge, Expertendiskussionen, Live-Demonstrationen, eine Partnermesse sowie vielfältige Möglichkeiten zum Netzwerken. Seit der ersten Engel med.con vor vier Jahren ist die Medizintechnikkonferenz aus dem Veranstaltungsprogramm des Spritzgießmaschinenbauers nicht mehr wegzudenken. Weltweit gehört sie zu den best besuchten Veranstaltungen von Engel. „Die Engel med.con hat sich als eine Art Netzwerktreffen für die Kunststoffverarbeiter in der Medizintechnik etabliert“, betont Christoph Lhota, Leiter des Geschäftsbereichs Medical von Engel Austria in Schwertberg. „Unsere Kunden und Partner nutzen diese Plattform, um sich über Trends und Strategien sowie innovative Produkte und Verfahren zu informieren und auszutauschen. Dabei erhalten wir von den Teilnehmern Die Engel med.con bietet nicht nur Fachinformationen, sondern auch viele Möglichkeiten zum Netzwerken. Fotos: Engel immer wieder die Rückmeldung, dass sie viele Anregungen unmittelbar in der Praxis umsetzen können.“ Prozessintegration senkt Stückkosten Prozessintegration und Hochleistung – diese Themen fokussiert die Engel med. con in diesem Jahr mit zwei Live-Exponaten. Auf einer Engel e-victory 160 combiSpritzgießmaschine mit integriertem Engel easix-Sechsachsroboter wird Engel in einem Arbeitsschritt Transfusionskammern mit integriertem Filter produzieren. Auf der K 2013 feierte der von Engel gemeinsam mit Hack Formenbau entwickelte hochintegrierte Produktionsprozess seine Weltpremiere. Die Engel med.con bietet jetzt die Chance, die Effizienzpotenziale des neuen Verfahrens im Detail zu analysieren. „Wir gehen davon aus, dass dieser Prozess die Herstellung von Mehrkomponenten-Hohlkörpern – sowohl mit als auch ohne Inlay – revolutionieren wird“, so Lhota. „Ausgehend von Kunststoffgranulat und den vorgefertigten Filtern erhalten wir in 12 Sekunden einsatzfertige Tropfkammern. Früher waren dafür mehrere voneinander unabhängige Arbeitsschritte und mindestens zwei Maschinen notwendig.“ Das Exponat demonstriert zudem, wie die Prozessintegration das Kontaminationsrisiko in der Medizintechnik reduziert. Die energieoptimierte, holmlose Hybridmaschine wird zur Engel med.con in Reinraumausführung präsentiert. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Medizintechnik Scale-up mit maximaler Sicherheit In einer zweiten hochautomatisierten Fertigungszelle werden während der Veranstaltung auf einer vollelektrischen Engel emotion 160-Spritzgießmaschine Nadelhalter für Insulinpens produziert. Gemeinsam mit seinen Partnern Braunform und Hekuma stellt Engel unter Beweis, wie sich auch in der Medizintechnik die Kavitätenzahlen ohne Einbußen bei der Prozessstabilität und Bauteilqualität steigern lassen. Der Prozess zur Herstellung der Nadelhalter ist an Prozesssicherheit schwer zu überbieten. Die Kerne des 96-fach-Werkzeugs haben einen Durchmesser von lediglich 0,3 mm, dennoch arbeitet die Fertigungszelle mit einer Zykluszeit von etwa 4 Sekunden. Um einer Kernverformung zuverlässig entgegenzuwirken, ist das elektrische Spritzaggregat mit einem Direktantrieb ausgestattet, womit besonders dynamische Einspritzbewegungen und eine Einspritzgeschwindigkeit von bis zu 500 mm/s erreicht werden. Ist ein Spritzgießteil dennoch nicht in Ordnung, wird dies vom kamerabasierten Kontrollsystem sofort erfasst. Dank der kavitätenreinen Ablage werden die Schlechtteile automatisch aussortiert, so dass das Spritzgießwerkzeug ohne Kavitätenabschaltung weiter produzieren kann. Engel hat seine Baureihe Engel e-motion auch im Bereich hoher Schließkräfte konsequent an die Anforderungen von Hochleistungsanwendungen in regulierten Fertigungsbereichen angepasst. „Der zunehmende Kostendruck führt zum Einsatz immer größerer Mehrkavitätenwerkzeuge“, sagt Christoph Lhota. „Die in der Medizintechnik eingesetzten Spritzgießmaschinen werden deshalb im Durchschnitt immer größer.“ Fachvorträge, Partnerausstellung und Raum zum Netzwerken In den Fachvorträgen werden Experten von Engel sowie aus Partnerunternehmen und der verarbeitenden Industrie die Themen Sicherheit, Präzision und Effizienz vertiefen. Sie werden aktuelle Anforderungen, Erfolgsfaktoren und Marktchancen diskutieren und dabei auch von ihren eigenen Erfahrungen berichten. Im Rahmen der Partnermesse präsentieren Unternehmen aus den Bereichen Werkzeugbau, Automation, Peripherie, Rohstoffe und Reinraumtechnik ihr Know-how. Zum Abschluss der Veranstaltung lädt Engel alle Teilnehmer zu einer Abendveranstaltung mit Buffet und Unterhaltung ein. „Uns ist es wichtig, dass die Teilnehmer der Engel med.con miteinander ins Gespräch kommen“, sagt Christoph Lhota. „Der Schlüssel für den Erfolg in der Medizintechnik liegt in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit der Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette. Im Laufe der letzten Jahre konnte die Engel med.con bereits viele neue gemeinsame Projekte anstoßen.“ Lang. Schlank. Effizient: BlueFlow® die neue innovative BlueFlow® heisskanaldüsen-serie ist ihre ideallösung für hochfachige Werkzeuge. eu: jetztan sign nkes de e , schl langes r hochfachig fü uge e z k r e w ft er scha geteilt ptimale für o ührung f wärme Für Sie vereinen wir als führender Hersteller der Heißkanaldüsen-Technologie in der neuen BlueFlow®-Düse alle Günther-Vorteile in einem Produkt: » langes, schlankes Design – die Ideallösung für hochfachige Werkzeuge » Schmelzekanaldurchmesser ab 3 mm » Längen bis 200 mm » hohe Designfreiheit bei der Direktanspritzung und geringerem Platzbedarf innerhalb der Form » hohe Produktivität bei höchster Qualität und bis zu 50 % weniger Energiebedarf Engel med.con 2014 Bereits stattgefundene Veranstaltungen: Stuttgart, Deutschland, 2. Juni Lyon, Frankreich, 18. Juni Weitere Veranstaltungen: Hannover, Deutschland, September Mirandola, Italien, 17. und 18. September Kopenhagen, Dänemark, November Warwick, Großbritannien, November Weitere Informationen und Anmeldung: [email protected] Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 » zweigeteilter Schaft und austauschbare Spitzen » optimale Temperaturführung Weitere Informationen unter www.blueflow.de GÜN_Blueflow2_ANZ_OesterrKunststoff4.indd 1 125 09.04.14 09:52 126 Medizintechnik Netstal Flotte Blutsauger Blutröhrchen aus PET hergestellt auf einem 72-Kavitäten Werkzeug bei einem Zyklus von rund 5 Sekunden. Kunststoffartikel für die Medizinindustrie stellen höchste Anfor derungen an technische Perfektion – und wenn es um kostengünstige Verbrauchsartikel geht, rückt auch die rationelle Fertigung in den Vordergrund. Netstal bietet effiziente Komplettsysteme zur Herstellung von Blutentnahmeröhrchen und anderen Produkten für die Medizintechnik. Ein Blutentnahmeröhrchen aus PET muss maßhaltig, transparent und absolut kratzfrei sein, um verlässliche Analyseergebnisse zu gewährleisten. Darüber hinaus benötigt man große Mengen davon, denn weltweit verbessert sich die Gesundheitsversorgung, und viele Menschen erlangen Zugang zu medizinischen Untersuchungen. Während der Medizinmarkt insgesamt wächst, sehen sich die Hersteller einem steigenden Kostendruck seitens der Krankenkassen und schrumpfenden Margen ausgesetzt. Ihr Augenmerk richtet sich daher immer mehr auf Fertigungsoptimierung mit kurzen Zykluszeiten, hoher Verfügbarkeit und material- sowie ressourcensparenden Produktionssystemen. Der Geschäftsbereich Medizintechnik bei Netstal hat sich auf diese Anforderungen spezialisiert. Wer beispielsweise weiß, dass er pro Jahr 300 Millionen Blutröhrchen produzieren will, kann sich mit dieser Anforderung an den Schweizer Maschinenhersteller wenden und erhält auf Wunsch eine komplette Produktionszelle inklusi- ve Spritzgießwerkzeug, Automation, Materialtrockner sowie Abfüll- und Montageanlage. Im Falle der 300 Millionen Teile etwa auf Basis einer vollelektrischen Elion 2800-Maschine mit einem 72-Kavitäten-Werkzeug. Sind in einer solchen Fertigungseinrichtung alle Systemkomponenten ideal aufeinander abgestimmt, liefert sie ein besseres Ergebnis, als wenn man unterschiedlichste Bauteile selbst kombiniert. Dies gilt in ökonomischer und ökologischer Hinsicht ebenso wie für die Qualität der hergestellten Produkte. In der Medizinindustrie besonders wichtig: Der Betrieb von Maschinen unter möglichst reinen Bedingungen. Hier stehen für eine Produktion im Reinraum diverse Optionen zur Verfügung. So deckt das MEDPaket Schläuche und Nischen ab und erleichtert die Reinigung durch besonders glatte Oberflächen. Die konsequente Reinraumtauglichkeit der Elion (bis Klasse ISO 5) und ihre hohe Ausbringungsleistung machen die Maschine zum idealen Kernstück von Fertigungszellen für medizintechnische Anwendungen. Für Lösungen au- ßerhalb des Reinraums werden sogenannte Laminar-Flow-Einheiten über Maschine und Automation genutzt, die mit einem kontinuierlichen, turbulenzarmen Strom an sauberer Luft die Partikelanhaftungen an den Röhrchen reduzieren. Die für die Fertigungszelle benötigten Einzelkomponenten kommen von festen Systempartnern, mit denen das Unternehmen seit Jahren zusammenarbeitet. So gibt es für den Bereich Werkzeugbau mehrere Partner, die je nach Anforderung hinzugezogen werden. Spritzgießtechnisch stellt die Produktion von Blutröhrchen hohe Anforderungen an die Maschine und das Werkzeug. Heikel ist vor allem der drohende Kernversatz auf Grund des großen Verhältnisses von Längen zu Wanddicken (bis zu 110:1) in Kombination mit der hohen Viskosität von PET. Sind die Röhrchen in gut fünf Sekunden Zykluszeit produziert, folgt die Entnahme – entweder im freien Fall oder mit Hilfe eines seitlichen Entnahme-Moduls, das eine Qualitätsprüfung vor der Verpackung ermöglicht und/oder die Röhrchen Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Medizintechnik Vollelektrische Elion mit 1750 kN Schließkraft in Medizinausführung. direkt in eine nachfolgende Abfüll- und Montageanlage befördert. In dieser werden sie beispielsweise mit Gerinnungshemmern oder anderen Lösungen befüllt, vakuumiert, mit einem Deckel verschlossen und verpackt. Danach sind sie bereit für den Einsatz bei Ärzten, in Krankenhäusern oder in Labors. Die Verarbeitung von PET, wie es bei den Blutröhrchen zum Einsatz kommt, stellt eine der Stärken von Netstal dar. Wie wichtig die Themen PET und Medizintechnik sind, zeigt sich am Demonstrations- und Schulungszentrum in Haiyan in China. Dort läuft unter anderem eine Elion 2200 mit dem 48-fach-BlutröhrchenWerkzeug eines lokalen, taiwanesischen Systempartners und steht im anwendungstechnischen Zentrum für Kundenversuche bereit. Netstal zeigt damit, dass sie auch im Wachstumsmarkt Asien komplette Produktionszellen mit dem oft geforderten lokalen Content realisieren kann. Die Medizinbranche steckt derzeit als einer der spannendsten Märkte weltweit in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Ei- nerseits sagen Studien eine deutliche Zunahme der globalen Nachfrage bis 2020 voraus, die durch das Bevölkerungs-und Wirtschaftswachstum sowie durch demografische Entwicklungen begründet ist. So steigt in Westeuropa der Bedarf durch die Zunahme älterer Menschen grundsätzlich an. Gleichzeitig gibt es aber hier, wie auch jenseits des Atlantiks die wachstumshemmende Tendenz zu immer knapperen Budgets, was bewirkt, dass Rationalisierungsmöglichkeiten in der Fertigung konsequenter ausgeschöpft werden und Themen wie Zykluszeiten in den Vordergrund treten. In den Schwellenländern Asiens sowie in Indien, Russland oder Südamerika wächst durch den erhöhten Lebensstandard das Interesse an europäischer Medizintechnik, wie die Besucherzahlen großer Medizinmessen belegen. Wachstumsimpulse kommen somit vor allem aus dem Ausland und wer erfolgreich sein will, benötigt zu allererst eine weltweite Präsenz. Netstal kann hier auf einen lange gewachsenen globalen Bekanntheitsgrad zurückgreifen. Komplette Produktionszelle zur Herstellung von Nadelhaltern. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Der Geschäftsbereich MED ist mit den besonderen Anforderungen der so genannten Good Manufacturing Practice (GMP) vertraut, die in dem von Gesundheitsbehörden regulierten Umfeld gelten, in dem der Kunde sein Projekt umsetzt. Dieses branchenspezifische Wissen und die langjährige Erfahrung gewährleisten während der gesamten Projektphase eine möglichst konforme Umsetzung, was letztendlich die Zeit von der Beschaffung bis zum Start-of-Production (SOP)-Termin verkürzen kann und unnötige Zusatzkosten verhindern hilft. GMP-Richtlinien wurden von der europäischen Arzneimittelbehörde EMEA, der US-amerikanischen FDA und auf globaler Ebene durch International Conference on Harmonisation of Technical Requirements for Registration of Pharmaceuticals for Human Use (ICH) erstellt. Beim Projektablauf selbst empfiehlt es sich, die Spezialisten von Netstal frühzeitig mit ins Boot zu nehmen. Am besten sobald klar ist, welches Produkt in welchem Umfang hergestellt werden soll. Basierend auf den User Requirement Specifications, den Medizintechnische Teile hergestellt auf Netstal-Produktionssystemen. 127 128 Medizintechnik URS, erhält der Kunde ein vollständiges Angebot; bei dessen Ausarbeitung bietet Netstal als unabhängiger Generalunternehmer eine Vielzahl von Möglichkeiten, Optionen und Ausstattungspaketen, mit dem Ziel die ideale Produktionszelle auszuarbeiten, die im Anschluss unter der Führung eines Projektleiters des Geschäftsbereichs Medizintechnik entwickelt und gebaut wird. Die schlüsselfertige Anlage wird dann in Näfels in der Schweiz oder bei einem der Systempartner komplett montiert und unterläuft den Factory Acceptance Test (FAT). Gleichzeitig erhält der Kunde ein auf ihn zugeschnittenes Training am System. Nach dem Transport zum Kunden und dem effizienten Wiederaufbau des Gesamtsystems vor Ort findet der anschließende Site Acceptance Test (SAT) statt. Nun steht den vor dem Produktionsstart notwendigen Schritten Qualifizierung und Validierung nichts mehr entgegen. www.netstal.com Die Firma Netstal wird in Österreich, Ungarn, Tschechien und Slowakei vertreten durch: Luger Gesellschaft m.b.H. Werkvertretungen & Service. www.luger.eu Abgedeckter Kabelschlepp, Teile des MED-Pakets. Fotos: Netstal Maschinen & Anlagen für die Kunststoffverarbeitung Industrieroboter, Tampondruckmaschinen und Zubehör Ingenieurbüro für Maschinenbau UltraschallSchweißmaschinen Temperiergeräte Industrieroboter Tampondruckmaschinen und Zubehör Heissprägemaschinen UV Flachbett Drucker NE Kühlgeräte U Entnahmegeräte Franz Josef Mayer GmbH Industriestraße B13 A - 2345 Brunn am Gebirge www.fjmayer.at www.tampondruck.at Tel.: +43 2236/32 148 Fax: +43 2236/32 148-13 [email protected] Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Automation KraussMaffei Mobil in der Fertigung Die kompakte Ausführung der Automationszelle spart viel wertvollen Platz, einfaches An- und Abdocken spart Zeit. Die mobile Automationszelle wurde von KraussMaffei eigens für eine flexible Produktion von Spritzgießteilen entwickelt. Sie ermöglicht über die rollengelagerte Konstruktion einen einfachen und raschen Standortwechsel von einer zur anderen Spitzgießmaschine in der Produktion. Über eine Andockkonsole, wird die Zelle mit der Maschine verbunden und kann mühelos und einfach an-oder abgedockt werden −„plug-and-play“. Damit werden aufwendige Inbetriebnahmezeiten reduziert. Sind baugleiche Spritzgießmaschinen von KraussMaffei mit einer Andockkonsole ausgerüstet, steht der Verwendung einer Automationszelle in ihrem Produktionseinsatzbereich nichts mehr im Weg. Auch bei häufigem Wiederholen des An- und Abdockvorgangs ist eine hohe Reproduzierbarkeit gegeben. Ein nachträgliches Teachen des Entnahmepunktes muss deshalb nicht durchgeführt werden. Auch die Steuerung lässt eine Flexibilität auf hohem Niveau zu. Diese kommuniziert in beiden Richtungen. Dabei kann über das HandHeld der Robotersteuerung die Spritzgießmaschine bedient und über das Maschinenpanel der MC6 die Automationszelle gesteuert werden. Somit sind eine wechselseitige und perfekte Bedienung sowie der Datenaustausch zwischen Maschine und Automationszelle sichergestellt. Gestaltung der fahrbaren Grundzelle Der Knickarmroboter kann sowohl über das Roboter-Handheld als auch über die Maschinensteuerung bedient werden. Fotos: KraussMaffei Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Im Wesentlichen besteht die fahrbare Grundzelle aus einem stabilen Rahmen mit Lenkrollen und einer Einhausung. Die Zelle kann so mobil und flexibel durch einen Bediener in der Produktion verschoben werden. Über zwei Führungsschienen, die am Rahmen unten befestigt sind, kann diese aber auch mittels Stapler transportiert werden. Sobald die Zelle an der Spritzgießmaschine richtig positioniert ist, wird sie über Stellfüße, die per Hand nach unten gedreht werden, am Boden fest abgestellt. Eine kompakte Einhausung, ausgeführt mit einer stabilen PC-Verscheibung, ermöglicht die Einsicht des Bedieners in die Zelle und gewährleistet die notwendigen Sicherheitsanforderungen. Die kompakte Standardausführung, mit einer Rahmenbreite von 2200 mm, einer Tiefe von nur 1200 mm und einer Höhe von 2200 mm, erspart enorm viel wertvollen Platz in der Produktion. www.kraussmaffei.com 129 130 Automation Kuka bei Borscheid + Wenig Höchste Präzision am Kunststoffbauteil Bei der Borscheid + Wenig GmbH dreht sich alles um Kunststoffverarbeitung, egal ob es sich dabei um Schaumstoff oder Kunststoff handelt oder um eine Kombination aus beiden Komponenten. Der schwäbische Technologiebetrieb liefert ein umfassendes Angebot, das nur wenige andere bieten: Angefangen mit der Fertigung einzelner Komponenten bis hin zur kompletten Baugruppe – als international operierender Industriebetrieb wird hierbei stets auf höchste Qualitätsstandards gesetzt. Durch den Einsatz von Kuka-Robotern schafft es das 300 Mann starke Unternehmen aus Diedorf bei Augsburg die Produktivität zu steigern. Die Borscheid+Wenig GmbH hat bereits seit dem Gründungsjahr 1961 die Verarbeitung von Gummi in ihrem Produktionsprogramm. Seit 1985 arbeitet das Diedorfer Unternehmen darüber hinaus im Kunststoffspritzgussbereich und produziert seither für die Großindustrie. Angefangen mit Komponenten für Kühlschränke und Waschmaschinen für die Elektro- und Haushaltsgeräteindustrie, später als Zulieferer im Automobilbereich. Mittlerweile hat die Borscheid+Wenig GmbH 40 Sumitomo Demag-Spritzgießmaschinen im Einsatz. „Bis 2009 haben wir die Produktion ausschließlich mit Linearrobotern bestritten. Bei steigenden Auftragszahlen und ansteigender Bauteilvarianz sowie hoher Prozesskomplexität war es an der Zeit, einige Anlagen auf Industrieroboter umzurüsten“, erklärt Carlo Wenig, Technische Geschäftsleitung der Borscheid+Wenig GmbH. Heute sind neun Anlagen mit Knickarmroboter von Kuka im Einsatz. „Mit dem Kuka-Systempartner SAR Elektronic GmbH aus Gunzenhausen haben wir einen verlässlichen Partner gefunden, der uns während der Projektphasen mit Rat und Tat unterstützt hat“, so Carlo Wenig weiter. Schnelle Zykluszeiten, weniger Ausschuss Bei der Borscheid+Wenig GmbH sind neun Anlagen mit Knickarmrobotern von Kuka im Einsatz. Fotos: Kuka Noch anspruchsvoller in der Herstellung, dreidimensional ausgeprägt und deutlich variantenreicher als die Vorgängermodelle waren die neuen Kunststoff-KompoÖsterreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Das innovative Optionspaket: die Medieneinheit Auch die ansteigenden Stückzahlen waren mit einem Linearroboter nicht zu bewältigen. „Ohne die Automatisierung hätten wir im vergangen Jahr deutlich weniger Bauteile produziert“, verdeutlicht Johannes Spatz. Speziell in der Zwei-Komponenten-Technik sind Kuka-Roboter im Einsatz. „Deutlich verkürzte Formoffenzeiten, extreme Positionsgenauigkeit und Steifigkeit beim Umsetzen von Kavität 1 zu Kavität 2 sowie eine kraftvolle und zugleich flüssige Entformbewegung innerhalb der Spritzgießform“, zählt Carlo Wenig als Gründe für die Umrüstung auf. „Im Vergleich zur bekannten Lineartechnik entstehen deutlich weniger Anlagenstörungen, die Rüstzeiten können minimiert werden, es fallen keine Wartungsintervalle an und es tritt weniger Werkzeugverschleiß auf. Auch der Ausschuss ist massiv zurückgegangen“, so Carlo Wenig weiter. Neben den gewichts-, reichweiten- und geschwindigkeitsoptimierten Konsolrobotern setzt das Unternehmen Borscheid + Wenig auf die standardisierten Kuka-Optionen wie zum Beispiel die Medieneinheit. Diese wird auf der Achse A3 mitgeführt und ist für den elektrischen und pneumatischen Signalaustausch am Greifer verantwortlich. Gegenüber einem Linearroboter bietet der Augsburger Roboterhersteller mit der Konsolvariante eine Baureihe an, die eine sehr niedrige Hallenhöhe und wesentlich weniger Stellfläche benötigt. Roboter wechselt selbstständig sein Werkzeug schwer umsetzbar“, erklärt Christian Müller, der Leiter der Spritzgießtechnik der Borscheid+Wenig GmbH. „Die Rüstkosten wären immens, der Mitarbeiter müsste den Umbau des Greifers am Linearroboter vornehmen“. Der Kuka-Systempartner SAR baut für die Knickarmroboter die komplette Peripherie und die Greifer, die in einem so genannten Greiferwechselbahnhof angeordnet werden und dort auf ihren Einsatz warten. Der sechsachsige Roboter legt den nicht mehr benötigten Greifer dort ab und sucht sich mit Hilfe einer Codierung aus bis zu sechs unterschiedlichen Greifern den benötigten heraus. „Unsere Mitarbeiter zeigten von Anfang an eine große Eigeninitiative an den neuen Maschinen und haben sich in der Zwischenzeit das Knowhow für die Greiferinstandhaltung sowie den Greiferbau angeeignet“, erzählt Johannes Spatz stolz. Der Konsolroboter an der Kleinmaschine Nach den positiven Erfahrungen der ersten Automatisierung an der 6500-kNSpritzgießmaschine mit mittlerer Schließkraft entschied sich die Borscheid+Wenig GmbH eine Kleinmaschine mit Zwei-Komponenten (weich und hart) mit nur 150 Tonnen Schließkraft mit einem Sechsachsroboter zu automatisieren. Bei einer Neuanlage wurde ein kleiner Konsolroboter KR 6 KS eingesetzt. Der Prozess beinhaltet das Einsetzen von zwei Metallringen, die schräg und frei im Raum positionsgenau abgelegt und umgesetzt werden müssen. Beste Mitarbeiter – beste Roboter Die Spritzgießbetriebe stehen heute im harten globalen Wettbewerb. Auch in Zukunft setzt die Borscheid+Wenig GmbH auf Kuka-Roboter: Ein neues Projekt ist schon in Planung. „Ein komplexes Kunststoffteil muss in hoher Stückzahl und in Varianten gefertigt werden. Wir haben uns wieder für Kuka-Roboter entschieden. Ohne die Flexibilität des Kuka-Roboters ist die Umsetzung weder wirtschaftlich noch qualitativ machbar“, sagt Christian Müller. Bis Ende des Jahres 2011 waren nahezu alle Facharbeiter von Borscheid+Wenig an den Anlagen geschult. Carlo Wenig ist überzeugt: „Wir haben den Anspruch nur die besten Mitarbeiter einzusetzen. Dies gilt auch für unsere Roboter. Mit KukaRoboter haben wir Kollegen, die mit an der Wertschöpfung arbeiten – die Zahlen, Daten und Fakten sprechen Bände.“ Durch die große Bauteilevielfalt, die es zu fertigen gilt, werden immer wieder unterschiedliche Greifer benötigt. „Diese Anforderungen zu bewältigen ist mit einem kartesisch eingeschränkten Linearroboter nur Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 People. Think. Plastics. nenten für Geländefahrzeuge der Marken Porsche und Volkswagen. Diese Herausforderungen waren ausschlaggebend für die Entscheidung der Geschäftsleitung, im Jahr 2009 erstmalig Knickarmroboter für Spritzgießmaschinen einzusetzen. „Manuell wäre das nicht mehr lösbar gewesen“, erzählt Johannes Spatz, Betriebsingenieur von Borscheid+Wenig. Der Prozess in der ersten Anlage beginnt mit dem Einlegen zweier Buchsen in die Spritzgießform und mit einer schnellen Entnahme des Artikels direkt von den Auswerfern. Der Kuka-Konsolroboter KR60L30-4KS Speed fährt anschließend mit dem Bauteil im Entnahmegreifer die festinstallierten Peripheriegeräte punktgenau an und komplettiert die Artikel mit bis zu acht Bolzen. Im nächsten Schritt wird eine Blechschnappmutter eingeschoben – eine bestandene 100-prozentige Qualitätskontrolle vorausgesetzt. Danach erfolgt die Ablage auf ein Bandsystem und der Prozess beginnt von neuem. NAutomation EU! Wir kommen Ihnen weiter entgegen! Kundennähe ist für uns nicht nur ein Schlagwort, sondern gelebte Wirklichkeit. Neben anwendungstechnischer Beratung bieten wir Ihnen ab 01.05.2014 eine eigene Lagerlogistik in Bratislava an. Auf 5.400 m² mit 2.000 Stellplätzen lagern wir nach Ihren Wünschen PA/PBT/PC/PC-Blends/POM/ PP-Compounds in allen gängigen Verpackungen ein. Wir erfüllen die Anforderungen nach EN ISO 9001 sowie EN ISO 14001. Ihre Vorteile: • Verfügbarkeit vor Ort • Rascher Zugriff, kurze Lieferzeiten • Kleinmengenzustellung • Selbstabholung • Versorgungssicherheit und Prozesssicherheit • Pufferlager • Just-in-Sequence-Delivery Unser Lieferprogramm: Autorin: Josephin Schmidt Kuka Roboter GmbH [email protected] www.kuka.at K.D. Feddersen CEE GmbH Ein Unternehmen der Feddersen-Gruppe Mariahilferstraße 103/4/62b 1060 Wien Telefon: +43 1 786140011 Telefax: +43 1 786140020 [email protected] www.kdfeddersen.com 131 132 Automation Wittmann Expertengespräch Automatisierung In einer Expertenrunde bei der Wittmann Kunststoffgeräte GmbH war man sich einig: Automatisierung spart Zeit und Geld und ist aus der modernen Kunststoffverarbeitung nicht mehr wegzudenken. Wie sieht es jedoch mit der Entwicklung in den einzelnen Regionen aus, welche Trends sind für die kommenden Jahre auszumachen und welche Lösungen wollen die Kunden überhaupt? Darüber unterhielten sich vier Fachleute aus dem Unternehmen mit der Österreichischen Kunststoffzeitschrift. Gleich zu Anfang des Gesprächs wird deutlich, dass das Geschäftsjahr 2013 für Wittmann deutlich über den Erwartungen lag und auch 2014 sehr erfreulich begonnen hat. In seinen einleitenden Worten steigt Michael Wittmann gleich ins Thema ein: „Wir sind mit der ganzjährigen Geschäftsentwicklung und speziell seit der K 2013 extrem zufrieden! Im 4. Quartal 2013 hatte das Unternehmen das beste Quartal der Firmengeschichte in Bezug auf den Auftragseingang, die Wirtschaftssituation war aber in diesem Zeitraum generell sehr erfreulich.“ Der Peripheriegeräte-Hersteller ist auchweiterhin auf einem sehr hohen Niveau unterwegs und zeigt sich sehr zu- versichtlich hinsichtlich der weiteren Entwicklung. Dazu Michael Wittmann: „Wir hatten schon im Vorjahr ein Rekordjahr und man kann es rückblickend fast als ‚Automatisierungsjahr‘ bezeichnen. Wir konnten weltweit einen sehr hohen Bedarf an Automatisierung feststellen, aber nicht nur komplexe Systeme sondern auch einfachere Lösungen wie Pick and Place-Roboter wurden verstärkt nachgefragt!“ Besonders viel Aktivität wurde zuletzt etwa in Nordamerika beobachtet, aber durchaus auch in Europa. Dabei fiel etwa Spanien auf, wo man Ende des Jahres erstmals wieder einen positiven Geschäftsverlauf erkennen konnte. Auch der deutsche Markt entwickelt sich laut Wittmann überraschend stark. Martin Stammhammer, Verkaufsleiter für Robotsysteme bei Wittmann, erklärt die Gründe für die Steigerung des Auftragseinganges: „Der erzielte Auftragseingang ist nicht nur auf einige Großprojekte zurückzuführen, sondern vor allem die Kundenbasis hat sich verbreitert und die Märkte selbst haben sicherholt.“ Michael Wittmann ergänzt: „Durch unsere internationale Aufstellung kommen wir immer wieder an neue Projekte heran, wobei wir noch immer mehr als 50 % unseres Geschäftes in Europa abwickeln. Wir wachsen als Firma insgesamt, der Europaanteil Experten der Wittmann Kunststoffgeräte GmbH im Gespräch mit der Österreichischen Kunststoffzeitschrift Die Teilnehmer des Expertengesprächs: Michael Wittmann, Geschäftsführer Wittmann Kunststoffgeräte GmbH, seit 1991 im Unternehmen, von 1995 bis 2002 für Wittmann in den USA tätig, seither GeschäftsführungStandort Wien. Michael Tolz, seit 3 Jahren bei Wittmann Deutschland, technischer Leiter des Kompetenzzentrums am Standort Nürnberg mit eigener Konstruktionsabteilung, Fertigung und Montage für komplexe Automatisierungsanlagen. Martin Stammhammer, seit 6 Jahren bei Wittmann als Verkaufsleiter international für die Robot- und Automatisierungssparte tätig, Vertriebskoordinierung zwischen den einzelnen Niederlassungen sowie lokale Vertriebsunterstützung, unterstützende Maßnahmen im Vertrieb der Verpackungssysteme als auch Automationslösungen. Andreas Klackl, seit 1986 bei Wittmann, ab 1998 Bereichsleiter Roboter und Automatisierung als koordinierende Schnittstelle zwischen dem Vertrieb, den technischen Entwicklungsgruppen und der Produktion. Geschäftsführer Michael Wittmann im Gespräch. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Automation blieb über die letzten Jahre aber konstant. In Asien sehen wir noch Nachholbedarf, hier ist die Anforderung an die Automatisierung auch eine ganz andere − meist darf keine Schulung notwendig sein, um das Produkt zu bedienen, da die Mitarbeiterfluktuation bei den Kunden so hoch ist.“ Kundenwunsch: Integration oder separate Schnittstelle Viele Kunden der Wittmann Gruppe, die Automatisierungsbedarf haben, suchen eine Gesamtlösung von Spritzgießmaschine und passendem Roboter und sind sich der Lösungskompetenz der Wittmann Gruppe durchaus bewusst. Aber auch die Wittmann Kunststoffgeräte GmbH hat sich als Peripheriegerätehersteller seit mehr als 35 Jahren einen Namen gemacht, ganz unabhängig von den Spritzgießmaschinen, und steht weltweit für innovative Automatisierungslösungen. Die Nachfragen der Kunden kommen also gleichermaßen von der Maschinenseite als auch von der Automatisierungsseite, wie Michael Wittmann betont. „Unsere Vertriebsmannschaft deckt das gesamte Produktportfolio ab. Eine Abgrenzung, von welcher Seite ein Projekt kommt, ist daher schwierig. Wir haben hervorragende Möglichkeiten, ein Gesamtprojekt zusammen zu stellen, das bemustert und als gesamte Arbeitszelle abgenommen werden kann.“ Diese Möglichkeit gibt es seit einiger Zeit auch in Nürnberg. Michael Tolz, technischer Leiter des 2013 eröffneten Kompetenzzentrums der Wittmann Robot Systeme GmbH in Nürnberg: „Seit 2008 besteht eine intensive Zusammenarbeit zwischen Wien (Anm. Standort Wittmann) und Kottingbrunn (Anm. Standort Wittmann Battenfeld). In Deutschland war es für Battenfeld ein großer Vorteil, dass in die Spritzgießmaschine ein Roboter integriert werden konnte. Beide können nun von der Spritzgießmaschine aus bedient werden. Diese Integration ist nur möglich, wenn beide Komponenten im selben Haus gefertigt werden, denn kein anderer Hersteller lässt den Ro- Michael Tolz. Die Gesprächsrunde: Michael Tolz, Michael Wittmann, Andreas Klackl und Martin Stammhammer. Die technische Seite ist die eine, aber vor allem der Vertrieb ist für die passende Automatisierungslösung verantwortlich. Die Erfahrung hat Martin Stammhammer ge- zeigt: „Vertrauen in das ganze Team ist wichtig, wenn es um komplexe Automatisierungslösungen geht. Hier sehe ich den Vorteil der Wittmann Gruppe: sowohl auf Automatisierungsseite als auch der Maschinenseite konnte über lange Jahre eine gute Kundenbasis aufgebaut werden.“ Das ist besonders wichtig, wenn man bedenkt, dass heute viele Lösungen nach der Projektierung in Österreich oder Deutschland in die ganze Welt verschickt werden. Die Kunden wollen sicherstellen, dass sie vor Ort eine optimale Betreuung bekommen und ein kompetentes Service-Team jederzeit zur Verfügung steht. Michael Tolz zum Kundenverhalten: „Der Kunde zeigt uns als Automatisierer und Systemanbieter sein fertiges Produkt, nennt Kavitätenanzahl, Zykluszeit und andere relevante Parameter und wünscht sich optimale Beratung, welche Maschine, welche Automatisierung und Peripherie er wählen soll. Wir können dann ein komplettes Paket aus unserem Portfolio anbieten und eine fertige TurnKey-Anlage zur Verfügung stellen. Der Ein- Andreas Klackl. Martin Stammhammer. boterhersteller so tief in seine Steuerung reinschauen.“ Michael Wittmann betont aber, dass Wittmann-Roboter auf jeder beliebigen Spritzgießmaschine montiert werden können. Andreas Klackl, Leiter der Robot-Abteilung bei Wittmann in Wien über die Individualität der Einkäufer: „Ein Kunde will alles aus einer Hand, der andere liebt die Flexibilität. „Der Vorteil unserer Gerätekonzeption ist, dass beide Lösungen vom Hause Wittmann angeboten werden können: volle Integration oder separate Schnittstelle, ganz wie es der Kunde wünscht. Die Niederlassung in Nürnberg bietet hier alle Vorteile, verschiedene Lösungen zu präsentieren und die optimale Kundenlösung zu finden.“ Komplexe Lösungen erfordern Vertrauen Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 133 134 Automation käufer wählt nicht einfach nur mehr einen Roboter aus dem Katalog, da wir am Markt anders auftreten und wahrgenommen werden.“ Alle Gesprächsteilnehmer sind sich aber einig, dass diese Sicht eine europäische ist. In Asien wird mehr nach Komponenten eingekauft, da die Integration in die Maschine keine Bedeutung hat. Martin Stammhammer zu den Gründen dafür: „Die Produktlaufzeiten sind in Asien eher kurz gehalten, wenn man etwa an den Bereich Mobiltelefone denkt. Hier steht der Return on Investment im Vordergrund der Überlegungen beim Einkauf.“ Perfekte Anpassung an die Spritzgießmaschine Automatisierungs-Lösungen in Fachzeitschriften werden häufig als Kombination von Spritzgieß-Maschine und KnickarmRoboter gezeigt. Dies mag zwar schick aussehen, die wiederholte Darstellung spiegelt aber keinesfalls die Realität wider, wenn man den VDMA-Zahlen vertraut: nur etwa 6 % der Automatisierungsaufgaben in der Spritzgießindustrie werden mittels Knickarm-Geräten gelöst. Auch im Hause Wittmann ist man von Lineargeräten überzeugt, wenn es um den Spritzgießprozess und das dazugehörige Handling geht. Michael Tolz beschreibt die Arbeitsweise eines Knickarm-Roboters anhand eines einfachen Beispiels: „Beim Knickarmroboter wird über den Tool Center Point programmiert, man hat aber keine Ahnung, was die Achsen dahinter machen, da es – ähnlich wie den Gelenken eines menschlichen Armes – mehrere Drehachsen gibt. Wenn man also versucht, in einen engen Bereich einer Zwei-Platten-Maschine einzutauchen, kann es passieren, dass der Roboter bei einem Achsumschlag gegen eine Platte schlägt.“ Im Hause Wittmann ist man sich einig, dass das Konzept des Linearroboters perfekt auf die Anforderungen der Automatisierung an der Spritzgießmaschine angepasst ist. Michael Wittmann dazu: „Der Arbeitsraum an der Spritzgießmaschine ist kantig und minimal. Zumeist wird eine lineare Bewegung benötigt, beim Sechsachs-Roboter müssen jedoch immer alle sechs Achsen bewegt werden.“Wenn es um die Zykluszeit geht und wenige zehntel Sekunden den Unterschied ausmachen, spielen Sechs-Achsroboter in der Spritzgießverarbeitung überhaupt keine Rolle. Martin Stammhammer erwähnt hier etwa die Verpackungsbranche, wo fast ausschließlich Lineargeräte verwendet werden. Einen weiteren Vorteil des Linearroboters gegenüber einem Sechsachs-Roboter führt Michael Tolz aus: „Wir haben an der Spritzgießmaschine den Vorteil, dass die Achse, die ins Werkzeug eintaucht, sehr klein sein kann. Das Werkzeug muss daher sehr viel weniger weit geöffnet werden, als würde man mit einem Knickarm-Roboter hineingehen. Das zu transportierende Gewicht eines Spritzgussteiles ist zumeist niedrig, größere Wege werden einfach mit längeren Achsen erledigt, ohne dass die Achsen selbst schwerer werden.“ Besonders das Thema der Kosten kommt hier ins Spiel, da man ja bei einem Sechsachs-Roboter immer sechs Achsen zahlt, egal welche Bewegung gemacht wird.“ SechsachsRoboter machen also nach Ansicht der Experten für Aufgaben im Spritzgießwerkzeug meist keinen Sinn. Einige Kunden verwenden für relativ einfache Anwendungen aber Sechsarm-Roboter, um ihre Kompetenz darzustellen“, so Andreas Klackl zum individuellen Kundenverhalten. Bei Kombinations-Anlagen werden durchaus immer wieder Knickarmroboter verwendet, um ein Wittmann-System zu ergänzen, wenn es etwa um die Nachbearbeitung von Teilen geht. Die Entnahme aus der Spritzgießmaschine erfolgt klassisch per Lineargerät, die nachfolgende Bearbeitung erfolgt mit Hilfe eines Sechsachs-Roboters. Beim Abschleifen eines Teiles über einen Radius etwa ist die Programmierung über einen Tool Center Point einfacher. Tolz abschließend zu diesem Thema: „Für Zusatzaufgaben ist der Knickarmroboter geeignet, für die üblichen Aufgaben an der Spritzgießmaschine ist dieser einfach zu komplex.“ Und noch kürzer fasst es Andreas Klackl zusammen: Die Verbindung zwischen zwei Punkten macht man am einfachsten mit einem Lineal, mit einem Zirkel ist dies wesentlich schwieriger “. Automatisierung begann als Branchenlösung Vorreiter bei der Automatisierung in der Kunststoffbranche ist mit Sicherheit die Automobilbranche und das nicht nur in Europa, sondern etwa auch in Asien. Michael Tolz zu den Anfängen der verstärkten Automatisierung: „Besonders die Elektronik für Autos, und da ganz besonders die Steckerverbindungen, führten zu einem starken Anstieg der Automatisierung. Bei den Steckern müssen sehr kleine Kontakte zuerst in eine sehr hohe Kavitätenanzahl mit besonderer Präzision eingelegt werden. Das ist von Hand unmöglich und bei den vorgegebenen Prozesszeiten undenkbar. Einlegen und Entnehmen mittels Roboter garantiert immer dieselben Öffnungszeiten sowie konstante und sichere Prozesse „. Michael Wittmann beschreibt die Herausforderung der Verpackungsindustrie an die Automatisierung: Hohe Kavitäten und kurze Zykluszeiten ermöglichen die Produktion vieler Produkte mit relativ wenigen Maschinen. „In der Medizintechnik wiederum laufen die Produkte lange, da die Zertifizierungen zuvor aufwendig sind.“ Andreas Klackl dazu: „Bei den großen Produzenten in der Medizintechnik wird zwar viel automatisiert, aber aufgrund der seltenen Produktwechsel gibt es auch entsprechend weniger Projekte.“ Für Herrn Tolz ist aber auch der Bereich Spielzeug ein ganz spannender Bereich der Automatisierung, in dem Wittmann-Roboter auf dem Markt stark vertreten sind. Im europäischen Spitzgießmaschinenmarkt liegen zirka 40 % der verkauften Maschinen laut VDMA im Bereich bis 1000 kN. Automatisiert wird laut Michael Wittmann aber eigentlich jede Maschinengröße. Einen Zukunftsmarkt für die Automatisierung sieht man bei Wittmann beim Thema Elektromobilität. Wenn mehr und Die Teilnehmer des Expertengesprächs bei der Arbeit in der Roboter-Fertigungshalle am Standort Wien. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Automation Anlagen notwendig. Eine in Deutschland konstruierte Anlage würden wir in dieser Form nicht unbedingt in China verwenden, denn der vom Markt verlangte Automatisierungsgrad ist dort ein ganz anderer. Die lokalen Niederlassungen sind für die einzelnen Komponenten zuständig.“ Mit dieser Strategie gelingt es Wittmann, nah beim Kunden und gleichzeitig flexibel zu sein. Über die Wittmann Gruppe Michael Tolz und Michael Wittmann: „Die weltweite Aufstellung der Wittmann Gruppe ermöglicht uns Rekordjahre wie das letzte.“ mehr klassische Fahrzeug- und Motorenproduzenten auf dieses Thema aufspringen. Aufgrund des Kostendruckes sieht Michael Tolz hier ein großes Potential für das Handling im Produktionsprozess. Rückkehr an die bewährten Standorte Viele Produktionen wurden seit einigen Jahren nach China verlegt, vor allem aufgrund des riesigen Pools an billigen Arbeitskräften − Automatisierung ist daher nur eingeschränkt nötig. Die Produkte sind zumeist einfach, Schulung an Maschine oder Roboter wird so gut wie keine benötigt. Doch auch in China steigen die Personalkosten. Deshalb sind verschiedene Bewegungen des Marktes zu sehen. Einerseits werden Produktionen in Gebiete und Länder verlagert, in denen das Lohnniveau nach wie vor niedrig ist. Andererseits wird automatisiert beziehungsweise werden Produktionen zu den Verbrauchsmärkten nach USA und Europa verlagert, wenn der Vorteil der Lohnkosten durch Transportund Logistikkosten kompensiert wird. Dazu Andreas Klackl: „Ist die Produktlebensdauer entsprechend, kann dieses mit Automatisierung überall zum gleichen Preis produziert werden. Damit ist Europa mit seinem ‚Know-how‘ in der Prozessund Automatisierungstechnik als Produktionsstandort wieder sehr interessant. Wenn der Trend an hochwertigen und langlebigen Produkten anhält, sind auch unsere Arbeitsplätze in Europa gesichert. Michael Wittmann zum Trend in den USA: „Produktionen kommen auch hier wieder aus China zurück, wobei als neuer Standort oftmals Mexiko gewählt wird. Hier gibt es eine stabile Industriebasis und die Nähe zum amerikanischen Markt ist trotzdem vorhanden. Diese Entwicklung spüren auch wir seit einigen Jahren und sind in Mexiko entsprechend stark aufgestellt.“ Und eines gibt Michael Wittmann noch zu bedenken: „Die Europäer sind in vielen Bereichen nicht mehr Technologieführer. Produktion bestimmt in gewisser Weise die technologische Entwicklung. Auch die USA und Großbritannien mussten die Erfahrung machen, dass die Entwicklung mit der Produktion abwandert. Europa ist etwa nicht mehr in der Lage, Bildschirme zu produzieren – hier wurde das gesamte Know-how an Asien abgegeben.“ Martin Stammhammer präzisiert: „Wo europäische Technologie mit Sicherheit noch stark ist, ist die Verkettung von unterschiedlichen Technologien, aber das Know-how für viele Schlüssel-Technologien ist heute in anderen Teilen der Erde gebündelt, etwa in Korea.“ Die Experten der Runde sind jedoch einer Meinung, dass die Kunststoffindustrie und hier vor allem die Maschinenindustrieinsgesamt eine der wenigen Industrien ist, die fest in europäischer Hand ist. Weltweit flexibel aufgestellt Wittmann ist am Produktionsstandort Wien und in der Niederlassung Nürnberg vom Feedback der einzelnen Landesorganisationen abhängig, um die Produkte weiter zu optimieren. Für Michael Wittmann ist die enge Zusammenarbeit in diesem Bereich ganz wichtig: „In Wien werden Standardgeräte für die Automatisierung gebaut, die jeweiligen Länder sind aber dann für die Lösungen in ihrem Markt verantwortlich. Hier sehen wir den Bedarf, die einzelnen Projekte auf einer lokalen Ebene abzuwickeln. Für Automatisierung ist mehr Kommunikation auf Grund der Komplexität der Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Die Wittmann Gruppe mit Hauptsitz in Wien ist einer der weltweit führenden Hersteller von Robotern und Peripheriegeräten für die Kunststoffindustrie.Das komplette Peripheriegeräteprogramm von Wittmann umfasst Roboter und Automatisierungsanlagen, Dosiergeräte, die automatische Materialversorgung und Materialtrocknung samt Recycling der Kunststoffe sowie die Werkzeugtemperierung und Werkzeugkühlung. Mit dieser umfassenden Peripheriegerätebaureihe bietet Wittmann den Kunststoffverarbeitern Gesamtlösungen an, die alle Bedürfnisse abdecken – von autarken Fertigungszellen mit EinzonenTemperiergerät, Zahnwalzenmühlen, Angusspickern und integrierten Saugfördergeräten über zentral vernetzte und gesteuerte Systemlösungen mit zentralen Materialförderanlagen und zentraler Trocknung bis hin zu Robotern samt Automatisierungseinrichtungen für die flexible Weiterbearbeitung von entnommenen Spritzgießteilen. 2008 hat Wittmann die Battenfeld Kunststoffmaschinen GmbH mit Hauptsitz und Produktionsstandort in Kottingbrunn (Niederösterreich) übernommen. Bei weitgehend selbstständiger Bearbeitung der Märkte für Peripheriegeräte einerseits und Spritzgießmaschinen von Battenfeld andererseits, führt dieser Zusammenschluss zur nahtlosen Ergänzung der jeweiligen Produktlinien. – Zum Vorteil der Kunststoffverarbeiter, die in verstärktem Maß ein reibungsloses Ineinandergreifen von Verarbeitungsmaschine, Automatisierung und Peripherie nachfragen. Das 1976 von Dr. Werner Wittmann zur Produktion von Durchflussreglern gegründete Unternehmen ist heute mit 9 Produktionsstätten in 6 Ländern, 30 eigenen Niederlassungen und eben so vielen Vertretungen weltweit präsent und garantiert einen perfekten Service vor Ort. In 2013 erwirtschaftete die Wittmann Gruppe mit in Summe an die 1750 Mitarbeitern einen Umsatz von zirka 275 Millionen Euro. www.wittmann-group.com 135 136 Automation Sumitomo Demag und Stäubli bei TRW Prozesssichere Serienproduktion Bei der Fertigung von acht Millionen Bremslichtschaltern pro Jahr arbeiten ein Scara- und ein Gelenkarmroboter auf engem Raum Hand in Hand. Die Produktion von acht Millionen Bremslichtschaltern jährlich gehorcht eigenen Gesetzmäßigkeiten. Flexibilität ist dabei wenig gefragt, es zählen Faktoren wie Output und Prozesssicherheit. Eine wegweisende Anlage mit einer leistungsfähigen Spritzgießmaschine und zwei Präzisionsrobotern als Schlüsselkomponenten erfüllt die taktzeitkritische Aufgabenstellung mit Bravour. Verlässt sich ein Automobilhersteller heute bei der Herstellung eines Massenartikels auf nur eine Quelle, ist das für den ausgewählten Lieferanten Auszeichnung und Verpflichtung gleichermaßen. Body Control Systems, kurz BCS, ein Unternehmen des weltweit tätigen Automobilzulieferers TRW, übernimmt diese Verantwortung beispielsweise für die Herstellung von acht Millionen Bremslichtschaltern jährlich für die Volkswagen Gruppe. Als globales Unternehmen mit mehr als 4 000 Mitarbeitern in 12 Ländern beliefert BCS alle wichtigen Hersteller von Fahrzeug-Erstausrüstung weltweit und verfügt damit über das nötige Know-how und die erforderlichen Strukturen für solche Aufgabenstellungen. Insofern ist die Serienproduktion von Bremslichtschaltern für BCS reine Routine. Wie anspruchsvoll sich diese Aufgabenstellung dennoch gestalten sollte, zeigte sich während der Konzeption der Anlage, mit der der erfahrene Systemintegrator M.A.i aus dem oberfränkischen Kronach beauftragt wurde, der sich in den letzten Jahren bei komplexen Automationsprojekten einen Namen gemacht hat. Geschäftsführer Arthur Schwab erinnert sich: „Wir mussten eine Gesamtverfügbarkeit von 95 Prozent garantieren, das heißt, die Verfügbarkeit jeder einzelnen Schlüsselkomponente wie etwa Spritzgießmaschine, Roboter oder Stanzeinheit muss bei über 98 Prozent liegen. Damit war klar, dass nur die besten am Markt verfügbaren Maschinen zum Einsatz kommen konnten. Noch mehr Kopfzerbrechen bescherte uns die Gesamtzykluszeit, die mit maximal 20 Sekunden extrem niedrig bemessen ist.“ Um es vorweg zu nehmen: In gemeinsamer und partnerschaftlicher Entwicklungsarbeit zwischen dem Auftraggeber BCS, dem Anlagenbauer M.A.i und den Maschinenlieferanten Sumitomo (SHI) Demag und Stäubli Robotics ist es gelungen, die Vorgaben einzuhalten. Viel Spielraum bei der Zykluszeit hatte man allerdings nicht, nach zahlreichen Optimierungsphasen konnte die geforderte 20-Sekunden-Marke mit einer Zeit von 19,7 Sekunden nur haarscharf unterboten werden. Fertigungszelle der Extraklasse Die wegweisende Anlage in der Fertigung von BCS ist am Standort Radolfzell in Betrieb. Eine hydraulische Spritzgießmaschine Systec 130 aus dem Hause Sumitomo (SHI) Demag bildet das Herzstück der Zelle. In einem Achtfach-Werkzeug werden pro Bremslichtschalter vier Kontaktpins umspritzt. Die Maschine zeichnet sich durch ihre solide und kompakte Bauweise aus. Die serienmäßige Linearführung der beweglichen Werkzeugplatte gewähr- Während der Scara die Zwischenablage mit Kontakten bestückt, bedient der große Sechsachser die Spritzgießmaschine. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Automation leistet eine hochpräzise Schließbewegung und reduziert damit den Werkzeugverschleiß erheblich – ein wesentlicher Aspekt bei der Großserienproduktion von acht Millionen Einheiten jährlich. Die Zykluszeit der Maschine für diesen Spritzgießprozess beträgt exakt 14 Sekunden. Für die sogenannte Werkzeugoffenzeit, in der sämtliche Einlege- und Entnahmevorgänge zu erledigen sind, verbleiben demnach nur 5,7 Sekunden – eine echte Herausforderung wie sich beim Betrachten des kompletten Fertigungsablaufs zeigt, der mit der Zuführung zweier unterschiedlich großer Kontakte über zwei Stanzlinien beginnt. Ein Stäubli-Scara TS 60 holt im Wechsel jeweils vier kurze und vier lange Kontakte von der Übergabestation an der entsprechenden Stanzlinie ab und übergibt sie an eine Zwischenablage. „Der Scara ist mit dieser Aufgabe in punkto Taktzeit bis an die Grenze gefordert, zumal die Handhabungsvorgänge hohe Anforderungen an die Präzision stellen. Nach erfolgter Optimierungsarbeit kommt der ultraschnelle und hochgenaue Scara mit dieser Aufgabe bestens zurecht“, so Schwab. Insgesamt acht Fahrten und knapp 19 Sekunden sind nötig bis die Zwischenablage mit den insgesamt 32 Kontakten komplett bestückt ist. me-Greifsystem von M.A.i ausgestattet, das an Komplexität kaum zu überbieten ist. Jeder Einzelgreifer des kompletten Systems ist mehrfach sensorisch überwacht, so dass eine prozesssichere Be- und Entladung des Werkzeuges hundertprozentig sichergestellt ist. Besonderes Highlight ist die Bestückung des Werkzeuges mit den insgesamt 32 Kontaktpins. Dank einer speziellen Indexierung sowie einer schwimmenden Lagerung zentriert sich der Roboter exakt auf dem Werkzeug, was den hochgenauen Einlegeprozess zum sicheren und schnellen Vorgang macht. Darüber hinaus punktet der RX160 mit einem wei- teren Vorteil: seiner kompakten Bauweise mit innenliegender Verkabelung. Mit seinem schlanken Arm kann er sicher in die Sumitomo (SHI) Demag-Maschine greifen, ohne dass außenliegende Kabel Störungen verursachen können. Nach der Entnahme legt der Sechsachser die fertigen Spritzgussteile in Achterlosen in einem Werkstückträger ab. Hier übernimmt ein Linearsystem die Bremslichtschalter und übergibt sie den anschließenden Arbeitsstationen für die vorgeschriebenen Qualitätsprüfungen, darunter eine Durchgangsprüfung sowie eine Längenmessung. Danach verlassen die geprüf- Meisterstück der Automation Diese Zwischenablage liegt im Arbeitsbereich des großen Stäubli-Sechsachsers. Der RX160 holt hier die 32 Kontaktpins ab und startet einen bis ins letzte Detail optimierten Zyklus. Dabei stehen die Arbeitsschritte Be- und Entladen des Spritzgießwerkzeuges bei vorgegebenem Zeitlimit von 5,7 Sekunden auf dem Programm. Um diese Taktzeitanforderung prozesssicher zu erfüllen, muss der Stäubli RX160 einem komplexen Anforderungsprofil gerecht werden. Worauf es dabei ankommt, bringt Jochen Ley, Moulding-Fachmann bei BCS auf den Punkt: „Der Roboter muss sehr schnell und gleichzeitig extrem präzise sein. Bei den Einlegeprozessen in das Werkzeug arbeiten wir mit Toleranzen von wenigen Hundertstel Millimetern. Der Stäubli RX160 erfüllt unsere Erwartungen in jeder Hinsicht, wozu auch die eingesetzte Greifertechnik beiträgt.“ Ein Blick auf den RX160 verdeutlicht, wovon Ley spricht. Der Sechsachser ist mit einem kombinierten Einlege-EntnahÖsterreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Temperiergeräte Thermo-5 • dichtungslose Edelstahlpumpen als Standard für Förderleistungen von 30 resp. 50 L/min •EnergieeffizienzklasseIE2 •24MonateGarantie HB-THERM AG Spinnereistrasse 10 (WU 3) CH-9006St.Gallen Tel:+41712436-530 [email protected], www.hb-therm.ch Luger Gesellschaft m.b.H. Werkvertretungen&Service Tullnerbachstraße55,A-3011Purkersdorf Tel:+43(0)223163539-0 [email protected],www.luger.eu 137 138 Automation ten Bremslichtschalter über bereitgestellte Kleinladungsträger die Anlage, die im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr arbeitet. „Pro Schicht verlassen über 10 000 Bremslichtschalter die Fertigungszelle. Mit zwei bis drei von der Prüfanlage automatisch aussortierten fehlerhaften Teilen je 10 000 Einheiten liegen wir nahe an der Null-Fehler-Produktion. Darüber hinaus erfüllt die Anlage alle unsere Vorgaben und produziert prozesssicher, schnell und wirtschaftlich. Etwas anderes könnten wir uns bei einer Großserienproduktion von acht Millionen Schaltern jährlich auch nicht erlauben“, resümiert Jochen Ley. www.trw.de www.m-a-i.de www.sumitomo-shi-demag.eu www.staubli.com Bei dem komplexen Einlege-Entnahme-Greifsystem von M.A.i ist jeder Einzelgreifer des kompletten Systems mehrfach sensorisch überwacht. alle Fotos: Stäubli Ausgabe Juli/August 2014 Schwerpunkt Ausbildung Redaktionsschluss: 14. August 2014 Bestimmung des Füllstoffgehaltes in Kunststoffen in nur 10 min. im Phönix Unglaublich schnell, unglaublich, sicher, unglaublich sauber unglaublich vielseitig! Wie Phönix aus der Asche: Bestimmung des Füllstoffgehaltes im schnellsten Muffelofen der Welt. Alle Polymere wie z. B. PVC, Kautschuk, Reifen, PE, PA, PP, Wachs und viele mehr können verwendet werden. Glasfasern, Farbpigmente, Kohlefasern, Ruß, Talkum, Kreide und vieles mehr wird in nur 10 min. ermöglicht. Der besondere Clou: Die CEM Tiegel kühlen in nur 10 s ab! Das Phönix erfüllt alle Normen und ist für Audits qualifizierbar. Inertgaseinleitung für Veraschungen ohne Sauerstoff ist möglich. www.fuellstoff-bestimmung.de Wir testen Ihre Proben! Sprechen Sie uns bitte an. CEM GmbH Carl-Friedrich-Gauß-Str. 9 D-47475 Kamp-Lintfort Tel.: 028 42/9644-0 Internet: www.cem.de Fax: 028 42/9644-11 E-Mail: [email protected] Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Automation Universal Robots Nächste Generation der Leichtbauroboter Neue Generation der Leichtbauroboter. Foto: Universal Robots Universal Robots, der dänische Hersteller flexibler Industrieroboterarme, stellte die dritte Generation seiner Leichtbauroboter UR5 und UR10 vor. Besondere Merkmale sind der Absolutwertgeber, die acht justierbaren Sicherheitsfunktionen, die doppelte Anzahl eingebauter I/Os sowie die verbesserten Möglichkeiten, zusätzliche Ausstattung an die Kontrollboxen anzuschließen. Universal Robots ermöglicht auch weiterhin eine sichere Mensch-Roboter-Kollaboration. Zusätzlich ist die neueste Generation der Leichtbauroboter TÜV-zertifiziert. In die Produktweiterentwicklung ist insbesondere auch die jahrelange Markterfahrung des Unternehmens mit eingeflossen. Bewährte Merkmale wie die einfache Bedienbarkeit sowie der schnelle ROI bleiben bestehen. Die nächste Generation von UR5 und UR10 wurde auf der Fachmesse „Automatica“ Anfang Juni in München präsentiert. Die Roboterarme UR5 und UR10 wurden mit zahlreichen neuen Features ausgestattet. Dennoch bleibt Universal Robots seinem Ansatz benutzerfreundlicher Leichtbauroboter für jedermann treu. Das optische Erscheinungsbild der sechsachsigen Knickarmroboter, die eine Tragkraft von 5 beziehungsweise 10 Kilogramm haben, bleibt unverändert. Aber im Roboterarm selbst sowie im Steuerprogramm verbergen sich einige Überraschungen. „Als einziger Hersteller von Leichtbauroboterarmen verfügen wir schon über jahrelange Markterfahrung in den unterschiedlichsten Branchen. Unsere R&D-Abteilung hat hart daran gearbeitet, diese Erfahrungen in unsere Produktweiterentwicklung einfließen zu lassen“, kommentiert Enrico Krog Iversen, CEO von Universal Robots, die neueste Entwicklung aus Dänemark. Die Neuerungen im Überblick lAbsolutwertgeber Eine zentrale Innovation der neuesten Robotergeneration ist der Absolutwertgeber. Diese technische Neuerung ermöglicht eine schnellere Inbetriebnahme der Roboterarme. Die absolute Position wird sofort nach Einschalten erkannt, so dass in dieser Phase keine initiale Referenzbewegung des Roboterarms notwendig ist. Damit können UR5 und UR10 automatisch gestartet werden – ohne, dass eine Batterie notwendig ist. „Mit der Integra tion des Absolutwertgebers können unsere Roboterarme noch einfacher in Maschinenanlagen integriert werden. Die Startzeit für alle Anwendungen verkürzt sich deutlich. Außerdem wird der Start generell einfacher“, erklärt Esben H. Østergaard, CTO bei Universal Robots. lPatentiert: Justierbare Sicherheitseinstellungen Die Sicherheitseinstellungen können bei der neuesten Generation der Leichtbauroboter von Universal Robots flexibel an die jeweilige Anwendung angepasst werden. Der Roboterarm kann in zwei verschiedenen Modi der Sicherheitsfunktionen betrieben werden – einem normalen und einem reduzierten. Ein Wechsel zwischen den Sicherheitseinstellungen während des Roboterbetriebs ist möglich. Dafür werden acht Sicherheitsfunktionen durch das neue, patentierte Sicherheitssystem überwacht: Positionen und Geschwindigkeiten der Gelenke; die Position, Orientierung, Geschwindigkeit und Kraft des TCP (Tool Center Points) sowie Impuls und Kraft des Roboters. „Unser neues patentiertes Sicherheitskonzept ist eine logische Weiterentwicklung unserer bisherigen Roboterarme“, so Østergaard. lTÜV-Zertifizierung des Sicherheitssystems Das Sicherheitssystem UR Safety 3.0 der neuen Generation von UR5 und UR10 Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 von Universal Robots wurde entsprechend der Normen EN ISO 13849:2008 PL sowie EN ISO 10218-1:2011 durch den TÜV Nord zertifiziert und getestet. Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit im Fokus Die sechsachsigen Knickarmroboter UR5 und UR10 eignen sich besonders für kleine und mittelständische Betriebe. Aufgrund ihres geringen Eigengewichts und ihrer benutzerfreundlichen Bedienung via Touch Pad, können sie innerhalb kürzester Zeit für die unterschiedlichsten Anwendungen programmiert werden, ohne aufwendige Schulungen oder tiefgehendes technisches Know-how. „Wir sprechen mit unseren flexiblen Roboterarmen eine breite Zielgruppe an, egal ob die Bestückung einer CNC-Maschine in einem Zehn-Mann-Betrieb oder der Klebeprozess bei einem Automobilhersteller, alle profitieren von unseren Produkten. Denn sie übernehmen eintönige oder gesundheitsgefährdende Aufgaben, die bislang von Menschen ausgeführt werden mussten“, meint Iversen. Die neueste Generation der Leichtbauroboter UR5 und UR10 ist voraussichtlich ab September verfügbar. www.universal-roboter.com www.fjmayer.at 139 140 Kunststoffpioniere in Österreich 45 Jahre Österreichische Kunststoffzeitschrift In unserem Jubiläumsjahr setzen wir die Serie über erfolgreiche österreichische Kunststoffpioniere mit der Fima Engel aus Schwertberg fort. Von den Anfängen der ersten oberösterreichischen Spritzgießmaschine über die revolutionäre Holmlostechnik verfolgen wir die Geschichte des Familienunternehmens. Die Redaktion nimmt gerne weitere Vorschläge für Beiträge entgegen und wünscht viel Vergnügen beim Lesen! Engel − Von Anfang an in Serie Serienfertigung von Spritzgießmaschinen im Engel-Werk Schwertberg 1955. Seit 1951 werden in Oberösterreich Maschinen zum Spritzgießen hergestellt. Engel Austria in Schwertberg setzte von Beginn an auf eine Serienproduktion seiner Spritzgießmaschinen und war damit seiner Zeit voraus. Kunststoffprodukte sind aus unserem Alltag heute nicht mehr wegzudenken, und auch zukünftig werden die polymeren Materialien in immer mehr Bereichen andere Werkstoffe wie Metall, Keramik oder Glas ersetzen. Denn die Vorteile des Werkstoffs sind unschlagbar: Die gewünschten Materialeigenschaften lassen sich individuell einstellen und zudem erreicht die Verarbeitung eine besonders hohe Wirtschaftlichkeit. Voraussetzung dafür ist eine geeignete Maschinentechnik. Die Geburtsstunde der Spritzgießtechnik schlägt im Jahr 1872. Dem Drucker John Wesley Hyatt und seinem Bruder wurde damals in den USA ein Patent für eine Stopfmaschine zur Verarbeitung des von Hyatt zuvor entwickelten Celluloids erteilt. Die Maschine, die daraufhin von Hyatt gebaut wurde, zeigte bereits die typischen Merkmale heutiger Spritzgießmaschinen. Dennoch vergingen noch einmal rund 50 Jahre bis zum Bau der ersten Kolben-Spritzgießmaschinen und weitere 30 Jahre, bis die ersten SchneckenSpritzgießmaschinen, wie sie heute eingesetzt werden, den Markt erreichten und damit die Basis für eine effiziente und wirtschaftliche Massenproduktion von Kunststoffteilen legten. Zu den ersten Kunststoffprodukten, die großtechnisch im Spritzguss hergestellt wurden, gehörten Gehäuse unterschiedlichster Art. Die Massenproduktion startete nach 1950, als die Industrie die große Bedeutung der Spritzgießtechnik erkannt hatte. Engel Austria, 1945 durch Ludwig Engel gegründet, war von Anfang an dabei. 1951 wurde die erste in Oberösterreich entwickelte und hergestellte Spritzgießmaschine verkauft. Das Besondere der Spritzgießmaschinenproduktion in Schwertberg: Engel etablierte von Beginn an einen Her- stellungsprozess, der die Fertigung in Serie erlaubte. Noch bis in die 1960er Jahre bauten viele Unternehmen Spritzgießmaschinen nur für den eigenen Gebrauch, was die hohe Anzahl an Spritzgießmaschinenbauern in Mitteleuropa in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts erklärt. Engel war mit seiner Serienfertigung Vorreiter und Vorbild für weitere Betriebe in den unterschiedlichsten Branchen in Oberösterreich und hat so entscheidend zur Industrialisierung in dieser Region beigetragen. Von der handbetriebenen Kolbenmaschine … Die erste Engel-Spritzgießmaschine wurde 1951 an das oberösterreichische Unternehmen Ulbrichts Witwe geliefert. Sie wurde noch mit der Hand geschlossen und federunterstützt geöffnet, das Einspritzen erfolgte bereits hydraulisch. Dafür wurde in der ersten Zeit eine Wasserhydraulik eingesetzt. Komponenten wie Hochdruck-Kolbenpumpen oder Schieberventile wurden von Engel selbst gefertigt. Die ESMH 45 war eine für duroplastische Materialien ausgelegte Kolbenmaschine, Schnecken waren bis dato der Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Kunststoffpioniere in Österreich Die erste handbetriebene Kolben-Spritzgießmaschine. Extrusionstechnik vorbehalten. Für die Verarbeitung thermoplastischer Werkstoffe wie Polystyrol konnte die ESMH 45 mit einem Spritzkolbendurchmesser von 35 mm bereits 4,5 kg Kunststoff pro Stunde verflüssigen und 45 g Schmelze mit einem Spritzdruck von 1400 bar in ein Werkzeug einspritzen. Die Formschließkraft lag bei 40 Tonnen. Die Maschine mit zweiholmiger Plattenführung zeichnete sich vor allem durch ihre stabile Konstruktion mit geringster Durchbiegung der Formplatten aus. Da nur geringe seitliche Kräfte auf die Holme wirkten, entstand nahezu kein Verschleiß in den Führungen der beweglichen Formplatten – eine Konstruktionsvorgabe, die sich bis heute durch alle Engel-Spritzgießbaureihen zieht. Ein weiteres Merkmal der ESMH 45, das bis heute EngelMaschinen auszeichnet, war der besonders präzise Formschluss. Die Materialzuführung erfolgte über einen auf der Maschine angebrachten Massebehälter und eine exakt einstellbare Dosiervorrichtung. Die Beheizung des Massezylinders wurde über einen Schiebewiderstand oder Trafo geregelt. Sie schaltete sich nach Erreichen der eingestellten Spritztemperatur automatisch ab und nach Absinken wieder ein, was für eine besonders gleichmäßige Plastifizierung sorgte und bereits damals ein Überhitzen der Formmasse verhinderte. Auch nach der Markteinführung der ESMH 45 arbeitete das Engel-Entwicklungsteam unter Hochdruck an der Weiterentwicklung der Spritzgießmaschinen. Nach bereits kurzer Zeit löste eine vollhydraulische Maschine, deren Schließeinheit nicht länger per Hand bedient werden musste, die Kolbenmaschinen der ersten Generation ab. Mit der Markteinführung der Spritzgießmaschine ESMA legte Engel gleich eine komplette Baureihe auf. Die ESMA gab es in sechs Baugrößen von ESMA 20 bis ESMA 500. ergieeffiziente Aufschmelzen der Kunststoffe durch Scherbeanspruchung übernahm sowie durch axiale Verschiebung als Kolben die Schmelze in das Werkzeug einspritzte. Diese Schneckenplastifiziereinheiten bescherten den Spritzgießmaschinen gegenüber der Kolbenausführung einen enormen Leistungsschub, so dass sich die Schneckentechnologie in Europa sehr rasch durchsetzte. Der Antrieb der ESMA und ESMA-S erfolgte ölhydraulisch mit Einzelaggregat und direkter Einspritzung, so dass Spritz- und Schließdruck unabhängig voneinander stufenlos einstellbar waren. Durch ein liegendes Fünfpunkt-Kniehebelsystem wurden mit großer Kraftübersetzung bereits sehr effizient hohe Schließkräfte erzeugt. Sämtliche Maschinen wurden mit einer VierHolmführung ausgestattet. Die Qualität der Spritzgießteile und die Produktivität konnten mit diesen Maschinen im Vergleich zu den früheren Kolbenmaschinen gesteigert werden. Der Plastifizierzylinder wurde nach modernsten Gesichtspunkten ausgelegt. Durch die Verwendung verschiedener Düsen konnten sämtliche spritzbaren Materialien verarbeitet werden. Die Heizung des Massezylinders erfolgte in drei Heizzonen über Heizbänder und regelbare Trafos. Die Temperaturkontrolle und automatische Steuerung der beiden Hauptheizzonen erfolgten für jede Zone getrennt über Kontaktthermometer. Die Düsenheizung war getrennt von den Hauptheizungen über einen Schiebewiderstand regelbar. Durch den Einbau eines Massezylinders mit kleinerem Schneckenoder Kolbendurchmesser konnte der Spritzdruck für die Verarbeitung schwerfließender Formmassen auf 1 400 bar erhöht werden. Die Steuerung erfolgte bereits vollautomatisch über eine elektrisch angetriebene Nockenwelle, die die Steuerschieber betätigte. Der Steuerungsvorgang wurde von elektronischen Zeitrelais eingeleitet, konnte optional aber auch manuell erfolgen. Eine eingebaute Sicherheitsvorrichtung unterbrach beim Öffnen die Stromzufuhr. Die Parameter Spritz- und Nachdruck sowie die Kühlzeit ließen sich beliebig einstellen. Die Maschinen wurden anschlussfertig inklusive elektrischem Schaltschrank geliefert. Durch den frühen Fokus auf die Serienproduktion und die Entwicklung kompletter Baureihen gehörte Engel schon nach kurzer Zeit zu den bedeutendsten Spritzgießmaschinenbauern in Europa. Firmengründer Ludwig Engel legte damit früh die Basis für den kontinuierlichen Erfolg der Unternehmensgruppe. Heute gehört Engel auf dem Gebiet der Spritzgießtechnik zu den weltweit führenden Unternehmen. …bis zur vollhydraulischen Schneckenmaschine Einen wichtigen Meilenstein der EngelSpritzgießtechnik erreichten die Oberösterreicher im Zeitraum 1955 bis 1959 mit der Entwicklung ihrer ersten Maschinenserie mit Schneckenplastifiziereinheiten. Die Maschinen ESMA-S 200 bis ESMA-S 1200 waren bereits mit einer solchen Schneckenplastifiziereinheit ausgerüstet, bei der die Schnecke über die Drehbewegung die Förderung des einrieselnden Materials und den hohen Energieeintrag für das en- 1953: Eine frühe vollhydraulische ENGEL-Spritzgießmaschine. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 141 142 Kunststoffpioniere in Österreich Engel Austria Meilensteine der Unternehmensgeschichte 1945 Gründung des Unternehmens durch Ludwig Engel. 1948 Die erste Engel-Kunststoffpresse wird patentiert. 1952 Die erste Engel-Spritzgießmaschine kommt auf den Markt. 1955 Umstellung der Produktion auf die Serienfertigung von Spritzgießmaschinen. 1965Ludwig Engels Tochter Irene und ihr Ehemann Georg Schwarz übernehmen die Geschäftsleitung. 1972Gründung der ersten Engel-Auslandsniederlassung. 1977Engel errichtet das erste Produktionswerk außerhalb Österreichs. 1980Start der Entwicklung und Fertigung von Engel-Linearrobotern in Dietach. 1988 Eröffnung des Engel-Großmaschinenwerks in St. Valentin. Irene und Georg Schwarz im Jahr 1965. 2002Im Stammwerk Schwertberg werden sämtliche Produktionseinrichtungen durch ein Hochwasser zerstört. Engel nutzt den Wiederaufbau für eine Neustrukturierung der Fertigung. 2003 Dr. Peter Neumann wird Vorsitzender der Geschäftsführung der Engel Holding. 2009 Eröffnung des neuen Technologiezentrums in Schwertberg. 2012 Gründung des Engel-Technologiezentrums für Leichtbau-Composites im Werk St. Valentin. 2012Mit Dr. Stefan Engleder übernimmt die vierte Generation der Eigentümerfamilie in der Geschäftsleitung operative Verantwortung. 2013Dr. Christoph Steger folgt als weiteres Mitglied der vierten Familiengeneration in die Geschäftsleitung. 2014 Engel ist Weltmarktführer mit Produktionsstandorten in Österreich, Tschechien, Deutschland, USA, China und Korea sowie 29 weltweiten Vertriebsund Serviceniederlassungen. Aktuelles Management: Mag. Gotthard Mayringer, CFO, Dr. Peter Neumann, CEO, Dr. Christoph Steger, CSO, Dipl.-Ing. Dr. Stefan Engleder, CTO – Engel ist auch in der vierten Generation ein Familienunternehmen. Fotos: Engel Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Kunststoffpioniere in Österreich Engel – Denken in neuen Freiheitsgraden Holmlos! Die Schließeinheit einer Spritzgießmaschine hat vier Holme. Seit der Entwicklung der ersten Schneckenspritzgießmaschine im Jahr 1956 galt dieses Konstruktionsprinzip als unverrückbarer Grundsatz. Als Engel auf der weltgrößten Kunststoffmesse 1989 in Düsseldorf eine holmlose Maschine präsentierte, wurde die Innovation der Oberösterreicher nicht nur bestaunt, sondern von manchen Seiten auch belächelt. Heute – 25 Jahre später – gehören die holmlosen Engel victory-Maschinen zu Engels größten Umsatzträgern. Mehr als 60 000 Holmlos-Maschinen in kunststoffverarbeitenden Betrieben weltweit belegen den herausragenden Erfolg dieses Konstruktionsprinzips. Wie keine andere Bauart erfüllen Holmlos-Maschinen die aktuellen Anforderungen an eine hohe Wirtschaftlichkeit in der Spritzgießfertigung. Den Denkanstoß zur neuen Konstruktionslösung gaben die Kunden von Engel. Vor allem beim Einsatz großer Werkzeuge schränken die Holme die Designfreiheit der Werkzeugbauer ein, der Ein- und Ausbau der Werkzeuge durch die vier Holme hindurch gestaltet sich aufwändig. Bereits in den 1980er Jahren ließen sich diese Einschränkungen nicht mit der Forderung nach mehr Effizienz in der Fertigung unter einen Hut bringen. So wurde 1985 in der Engel-Entwicklungsabteilung erstmalig die Idee diskutiert, die Werkzeugaufspannplatten, auf die Schließkräfte von mehreren hundert Tonnen wirken, statt über Holme über einen C-förmigen Rahmen aufzunehmen. Die Herausforderung bestand dabei in der Aufrechterhaltung der Plattenparallelität, denn diese ist entscheidend für eine hohe Qualität der Spritzgießteile und geringsten Werkzeugverschleiss. Engel baute bereits Prototyp der holmlosen Engel-Maschinen. Ein Klotz hinter der beweglichen Werkzeugauf spannplatte löste das Problem der unsymmetrischen Krafteinleitung. Eine der ersten Holmlosmaschinen. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 damals Vertikalmaschinen mit C-förmigem Rahmengestell, doch ganz so einfach ließ sich diese Konstruktion nicht auf Horizontalmaschinen übertragen. Die Vertikalmaschinen arbeiteten nur mit sehr kleinen Werkzeugen, bei denen ein geringfügiges Aufklaffen keine nennenswerten Auswirkungen auf die Bauteilqualität hat. Für Werkzeuge in üblicher Größe funktioniert eine unsymmetrische Schließkraftaufnahme hingegen nicht exakt genug. 143 144 Kunststoffpioniere in Österreich Der Durchbruch gelang im Jahr 1988, als mit Hilfe eines Gelenks an der beweglichen Aufspannplatte die Schrägstellung der feststehenden Aufspannplatte kompensiert werden konnte. Für einen ersten Versuch wurde hinter der beweglichen Aufspannplatte eines C-Gestells ein Klotz mit Hebelbolzen eingebaut – das Problem der unsymmetrischen Krafteinleitung war gelöst. Zusätzlich bekam die Plattenführung einen Freiheitsgrad nach oben, welcher jegliche Verspannungen im Werkzeug ausschließt. Auf diese Weise wurde eine sogar noch bessere Schließkraftverteilung als bei konventionellen Maschinen mit Holmen erreicht. Kleinere Maschinen sparen Investitionskosten Die Vorteile der Holmlosbauweise zeigen sich nicht nur beim Design sowie Ein- und Ausbau der Werkzeuge. In vielen Fällen spart das Konstruktionsprinzip auch bei der Investition in neue Anlagen erheblich Kosten. Da die Werkzeuge über die Grenzen der Aufspannplatten hinaus ragen können, kann in vielen Fällen eine kleinere Maschine gewählt werden als dies die Werkzeuggröße üblicherweise erfordern würde. Ein Riesenvorteil vor allem für die Mehrkomponententechnik, die in der Regel große Werkzeuge, wegen der eher kleinen projizierten Teileflächen aber nur vergleichsweise geringe Schließkräfte benötigt. Zudem vereinfacht die Holmlosbauweise das Teilehandling, da Roboter auch von der Seite aus in den Werkzeugraum greifen können. Die Erfolge der ersten Anwendungen überzeugten nach der K-Messe 1989 schnell auch die größten Skeptiker. Das Interesse am Markt war so groß, dass nach kurzer Zeit die holmlose Maschine zum vorherrschenden Konstruktionsprinzip im Engel-Werk Schwertberg wurde. In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich die Holmlosmaschine zu einer kompletten Vier Gelenk-Generationen: 1 fettgeschmiertes Gleitlager mit Anschlag oben und Feder, 2 ölgeschmiertes Gleitlager mit Anschlag unten und Feder, 3 Biegestab mit Anschlag unten und Feder und 4 Biegestab mit Anschlag oben ohne Feder und mit dezentraler Krafteinleitung. Baureihe mit Schließkräften von 25 bis 600 Tonnen. Der unaufhaltsame Siegeszug der Holmlos-Technik bescherte dieser Baureihe den Namen Engel victory. Damals wie heute state of the art Bis heute wird die holmlose Maschinenreihe von Engel kontinuierlich weiterentwickelt. Wichtige Meilensteine betreffen vor allem das Herzstück der Holmlos-Maschine, das Gelenk an der beweglichen Aufspannplatte, das heute in vierter Generation eingesetzt wird: l1. Generation: fettgeschmiertes Gleitlager mit Anschlag oben und Feder Holmlos 2014: Die aktuelle Baureihe Engel e-victory kombiniert die Vorteile der holmlosen Schließeinheit mit einem elektrischen Spritzaggregat. Fotos und Grafik: Engel l2. Generation: ölgeschmiertes Gleitlager mit Anschlag unten und Feder l3. Generation: Biegestab mit Anschlag unten und Feder l4. Generation: Biegestab mit Anschlag oben ohne Feder und mit dezentraler Krafteinleitung. Schutzrechtsanmeldungen stellten sicher, dass das Gelenkprinzip ausschließlich bei den holmlosen Maschinen von Engel vermarktet werden konnte. Insgesamt erhielt Engel 41 Schutzrechte in Bezug auf die Holmlos-Maschine. Zwischen 1990 und 1995 präsentierten auch weitere Spritzgießmaschinenbauer Holmlos-Konzepte auf den Fachmessen, es konnte sich aber bis heute keine Alternative zum Gelenk der Engel victory-Maschine durchsetzen. Sämtliche holmlose Maschinenausführungen der Engel-Mitbewerber verschwanden innerhalb kurzer Zeit wieder vom Markt. Die Engel victory geht währenddessen mit ihrer Zeit und stellt sich immer wieder neu auf die Anforderungen ihrer Anwender ein. So hat Engel beispielsweise auch zur Energieeffizienz, dem Trendthema des 21. Jahrhunderts, holmlose Antworten. Zum einen die Baureihe Engel e-victory, die die Vorteile der holmlosen Schließeinheit mit einem elektrischen Spritzaggregat kombiniert, und zum anderen die Servohydraulik Engel ecodrive, die den Energieverbrauch einer hydraulischen Engel victory-Maschine auf das Niveau einer vollelektrischen Spritzgießmaschine bringt. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Kunststoffpioniere in Österreich Engel Interview zur Erfolgsgeschichte der Holmlostechnologie Dr. Alfred Lampl, Werner Kappelmüller und Franz Pressl beim gemeinsamen Interview. Fotos: Engel Seit der Entwicklung der ersten Schneckenspritzgießmaschine 1956 galt der Grundsatz „Die Schließeinheit einer Spritzgießmaschine hat vier Holme“. Dennoch war nur kurze Zeit später die holmlose Schließeinheit das vorherrschende Konstruktionsprinzip im Werk Schwertberg. Mit diesem großen und vor allem sehr schnellen Erfolg hatten die EngelIngenieure selbst damals nicht gerechnet, wie sie im Interview berichten. Für einen sehr persönlichen Rückblick trafen sich Dr. Alfred Lampl, damals technischer Geschäftsführer von Engel Austria und heute im Ruhestand, Werner Kappelmüller, Entwicklungsleiter Mechanik für Klein- und Mittelmaschinen und bereits 1989 im Entwicklungsteam, und Franz Pressl. Der Produktmanager für die holmlosen Engel victory-Maschinen kam 1988 als junger Techniker zu Engel und war von Anfang an vom Konzept der Holmlostechnik begeistert. ‚Die Schließeinheit hat vier Holme.’ – Wie kam es dazu, damit zu brechen? Werner Kappelmüller: Es war ein Kunde, der den Anstoß gab. Von ihm hörten wir, wie einfach doch der Werkzeugwechsel wäre, wenn die Holme nicht störten. Damit stand die Idee im Raum und es hat uns natürlich gereizt auszuprobieren, ob das überhaupt möglich ist. Wir fingen mit Berechnungen an, was ohne die heute übliche Finite-Elemente-Methode schwierig war. Wichtiger waren die Versuche. Wir ließen einen Gussrahmen fertigen und kombinierten diesen mit einem Spritzaggregat. Schnell war klar: Eine holmlose Spritzgießmaschine ist möglich. Es zeigte sich aber auch, dass dafür einige konstruktive Besonderheiten notwendig sind, zum Beispiel ein Gelenk zwischen der beweglichen Platte und dem Schließkolben, das unter Schließkraft die Verformung des Rahmens kompensiert. Zunächst war das einfach ein Klotz mit einem Hebelbolzen – der Vorläufer des heutigen Flexlinks. Wie haben Sie die Eigentümer davon überzeugt, diese Idee zur Marktreife zu führen? Alfred Lampl: Das war einfach, denn Herr Georg Schwarz hatte immer viel Vertrauen in seine Techniker. Wir konnten in der Produktentwicklung frei arbeiten. Es ging dann auch alles sehr schnell. Wir stellten die erste holmlose Spritzgießmaschine 1989 auf der K-Messe vor und hatten kurz darauf eine komplette Baureihe am Markt. Innerhalb kurzer Zeit wurde die holmlose Maschine zu unserem Hauptprodukt. Mit diesem Erfolg hatten wir selbst nicht gerechnet. Werner Kappelmüller: Für uns stand ja am Anfang das einfache Aus- und Einbauen der Werkzeuge im Vordergrund. Es war der Markt, der dann erkannte, dass sich dank der barrierefreien Schließeinheit auf einmal sehr große Werkzeuge auf vergleichsweise kleinen Maschinen montieren lassen und dass das die Fertigungskosten weiter senken kann. Unsere Kunden waren damals sehr experimentierfreudig und wir haben alle Ideen aufgenommen Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 145 146 Kunststoffpioniere in Österreich und geprüft, was technisch machbar und sinnvoll ist. Das war eine spannende Zeit. Das Entwicklungsteam war damals klein und oft saßen wir abends noch gemeinsam im Wirtshaus und haben weiter diskutiert. Was das Teamwork betrifft, ist die Holmlostechnik mustergültig. Die Zusammenarbeit zwischen der Konstruktion, der Messtechnik und den weiteren Abteilungen im Haus hat perfekt funktioniert. Schön ist, dass noch immer viele Kollegen von damals dabei sind. Ein wichtiger Vordenker, der damalige Konstruktionsleiter und spätere technische Geschäftsführer Heinz Leonhartsberger, ist inzwischen leider verstorben. Er hat die Holmlostechnik sehr stark forciert und gegenüber Skeptikern, die es damals natürlich auch gab, erfolgreich verteidigt. Alfred Lampl: Wichtig war, unseren Vertrieb schnell von der Holmlostechnik zu überzeugen. Schließlich kamen wir mit etwas völlig Neuem, das sich viele anfangs überhaupt nicht vorstellen konnten. Die Holmlostechnik war eine gewaltige Entwicklung. Und ihr Siegeszug führte schließlich zum Namen Engel victory für die Baureihe der holmlosen hydraulischen Maschinen. Mit der Holmlostechnik hält Engel ein Alleinstellungsmerkmal. Warum konnte sich bis heute kein Mitbewerbsprodukt etablieren? Werner Kappelmüller: Der Patentschutz ist sehr umfangreich. Auch alle Weiterentwicklungen wurden konsequent patentiert. Inzwischen haben wir mehr als 25 Jahre Erfahrung mit der Holmlostechnik und damit natürlich einen enormen Vorsprung. Franz Pressl: Und das weltweit. Die holm lose Spritzgießmaschine ist ein globales Produkt, das wir auch in Korea für die Märkte in Asien bauen. Für den Erfolg dort ist entscheidend, dass es sich nicht um ein Me-Too-Produkt handelt, sondern dass wir unseren Kunden einen echten Mehrwert bieten. Was verbindet Sie persönlich mit der Holmlostechnik? Werner Kappelmüller: Für mich ist immer wieder faszinierend, dass die einfachsten Lösungen oft die besten sind. Wenn ich zum Beispiel an das Biegegelenk denke – das hat uns wirklich Kopfzerbrechen bereitet, dabei lag die Lösung vor uns und wir haben sie nur lange nicht gesehen. Mit einem Schlag konnten wir dann mehrere technische Herausforderungen auf einmal lösen und die Konstruktion sogar noch kosteneffizienter machen. Als Konstrukteur ist man mit dem Produkt eng verbunden. Das eigene Wohlbefinden hängt stark davon ab, ob es dem Produkt gut geht. Alfred Lampl: Was mir immer in Erinnerung bleiben wird, ist die Zusammenarbeit mit einem Kunden in Deutschland, der die Holmlostechnik stark mit vorangetrieben hat. Der Kunde war uns gegenüber immer ehrlich. Und genau das ist extrem wichtig, dass man Kunden hat, die ganz offen Feedback geben. Franz Pressl: Ich habe genau zur spannenden Zeit bei Engel angefangen. Für mich war es interessant zu verfolgen, wie schnell sich die holmlosen Spritzgießmaschinen durchsetzten. Als ich 2007 Produktmanager für die Engel victory wurde, habe ich gleich zu Beginn viele Kunden besucht und war beeindruckt, wie die Holmlostechnik dort zu mehr Effizienz und zum Teil ganz neuen Prozessen führt. Auch heute noch sehe ich eine wichtige Aufgabe darin, den Anwendern zu zeigen, wie sie das volle Potenzial ausnutzen können. Beeindruckend ist für viele, dass die holmlosen Maschinen aufgrund ihrer Konstruktion eine bessere Plattenparallelität und Schließkraftverteilung erreichen als Maschinen mit Holmen. Welche weitere Entwicklung erwarten Sie? Franz Pressl: Die holmlosen Spritzgießmaschinen sind eine der größten Innovationen im Spritzgießmaschinenbau überhaupt und aus meiner Sicht noch immer eine junge Technologie, mit der wir noch sehr viel vorhaben. Vor allem bei Mehrkavitätenanwendungen mit einem im Vergleich zur Werkzeuggröße geringen Schließkraftbedarf wird sich die Holmlostechnik noch stärker durchsetzen. Bereits jetzt werden viele Werkzeuge gezielt so gebaut, dass sie die gesamte Fläche der Aufspannplatten ausnutzen oder sogar darüber hinaus ragen. Wichtig ist, dass die Kavitäten innerhalb der Aufspannflächen liegen. Die großen Vorteile holmloser Spritzgießmaschinen sind niedrigere Investitionskosten und ein geringerer Stellflächenbedarf. Alfred Lampl: Ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass das Marktpotenzial der holmlosen Spritzgießmaschinen lange noch nicht ausgeschöpft ist. Das Thema Energieeffizienz wird weiterhin eine wichtige Rolle spielen und auch hier bieten die holmlosen Spritzgießmaschinen Vorteile. Energie sparen und dabei stabil bleiben – das wird auch in Zukunft eine große Herausforderung sein. Werner Kappelmüller: Mit der Servohydraulik ecodrive haben wir einen wichtigen Meilenstein gesetzt. Mit ihr ist der Energieverbrauch hydraulischer Spritzgießmaschinen nahezu auf dem Niveau von vollelektrischen angekommen. Vor allem im technischen Spritzguss erreichen wir damit bereits jetzt die besten Wirkungsgrade. Dennoch werden wir auch weiterhin am Thema Energieeffizienz arbeiten. Wenn wir bedenken, dass sich die holmlose Spritzgießmaschine durch ein ausgefeiltes, reibungsarmes und aus hochwertigen Komponenten bestehendes Konzept auszeichnet und dadurch sehr robust ist, dann wird die Bedeutung der Holmlostechnik auch in Zukunft noch weiter steigen. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Veranstaltungen VTS GmbH Kunststoffe Gelungene Innovations & Business Days 2014 Prokurist Ing. Markus Leitgeb begrüßte die Teilnehmer der diesjährigen Innovations & Business Days im Hotel des revitalisierten Renaissance-Schlosses Weikersdorf. In Baden und Kottingbrunn versammelten sich am 3. und 4. April über 60 Kunden und Interessenten bei den heurigen Innovations & Business Days der VTS GmbH Kunststoffe. Die Teilnehmer erwarteten spannende Vorträge und ein attraktives Rahmenprogramm samt Firmenrundgang bei der Firma Wittmann Battenfeld. Die Eigentümerfamilie Schuler war vollzählig aus Deutschland angereist und freute sich über das große Interesse an der zweitägigen österreichischen Veranstaltung. Ing. Markus Leitgeb, Prokurist der VTS GmbH Kunststoffe Österreich führte durch den Vortragsnachmittag im Hotel Schloss Weikersdorf in Baden, wo er unter anderem auch Herrn Mag. Georg Tinschert, Geschäftsführer von Wittmann Battenfeld, begrüßen durfte. Dieser stimmte die Kunststofffachleute in seinem Vortrag auf den Betriebsrundgang am nächsten Tag ein, indem er eine kurze Einführung in das Produktportfolio sowie das Produktions- und Verfahrens-Know-how des Spritzgießmaschinenherstellers gab. Über Kunststoffe mit Rückgrat referierte im Anschluss Dipl.-Ing. Martin Wassertheurer von der VTS GmbH Kunststoffe Österreich und stellte die Vorteile von langglasfaserverstärkten Kunststoffen in den Mittelpunkt seines Vortrages. Christoph Schweinberger, Gebietsverkaufsleiter bei Wittmann Battenfeld, berichtete über die Dosierung von LGF und die dabei zu beachtenden Parameter. Der zweite Teil seines Vortrages beschäftigte sich mit der der Werkzeugtemperierung im Hochtemperaturbereich. Einen interessanten Einblick in Beschichtungstech- Ing. Markus Leitgeb führte durch den Vortragsnachmittag. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 niken in der Kunststoffindustrie bot Ing. Mag. (FH) Johann Zechner, Geschäftsführer der Oerlikon Balzers Austria GmbH. Reibung und Verschleiß können durch entsprechende Beschichtung bei Kunststoffwerkzeugen deutlich gesenkt werden. In seinem Vortrag Riablend® − Compound-Technologie war es Ing. Markus Leitgeb ein Anliegen, die Teilnehmer davon zu überzeugen, dass es nicht immer PC+ABS sein muss, um eine ideale Materialkom- Richard Schuler, Inhaber der VTS GmbH Kunststoffe und Ing. Markus Leitgeb beim Abendempfang. 147 148 Veranstaltungen Auch heuer gewohnt großes Interesse an den Innovations & Business Days. bination zu erhalten. Er stellte die Werkstoffgruppe Riablend® der RIA-Polymers GmbH vor und gab einen Einblick in die technischen Möglichkeiten von maßgeschneiderten Polymerblends. Dr. Ing. Patrick Jäger, Geschäftsführer der Reliability Engineering Academy, stellte in seiner Präsentation Methoden der Zuverlässigkeitsplanung vor, die auch in der Kunststoffverarbeitung Anwendung finden können. Die Akademie bietet fundierte Schulungen für Fach- und Führungspersonal in den Bereichen Zuverlässigkeit und Qualität technischer Produkte und Prozesse an. Im abschließenden Vortrag des ersten Veranstaltungstages erhielt der Anwen- dungsleiter von Wittmann Battenfeld, Dipl.Ing. (FH) Wolfgang Roth, MSc, die Möglichkeit, das moderne Kunststoffteil unter dem Motto „Leicht und schön“ zu präsentieren. Von der praktischen Umsetzung dieses Vortragsthemas konnten sich die Teilnehmer der Innovations & Business Days 2014 am zweiten Tag direkt vor Ort in den Produktionshallen von Wittmann Battenfeld in Kottingbrunn überzeugen. Nach einem Werksrundgang wurden die LeichtbauTechnologien Airmould und Cellmould an laufenden Spritzgießmaschinen vorgestellt. Alle technischen Compounds für die Anwendungen wurden von der Firma RIAPolymers GmbH zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmer durften den unter Einsatz Das Team der VTS GmbH Kunststoffe „bei der Arbeit”: Dipl.-Ing. Martin Wassertheuer, Richard Schuler, Dipl.-Ing. Timo Schuler, Doris Lackner, Dipl.-Betrw. Carmen Schuler und Ing. Markus Leitgeb. der Gasinjektionstechnologie hergestellten Hockeyschläger auch gleich mit nach Hause nehmen. Eine Peripherieecke zeigte das Produktspektrum der Wittmann Kunststoffgeräte GmbH, welches das Portfolio der Wittmann Gruppe rund um die Spritzgießmaschine perfekt ergänzt. Auch für das leibliche Wohl der Gäste und ein gemütliches Beisammensein war wie immer bestens gesorgt: im Gewölbe des Hotel Schloss Weikersdorf sorgten am Abend launige Schauspieler, als Kellner verkleidet, für beste Stimmung. www.vts-kunststoffe.eu Mag. Georg Tinschert, Geschäftsführer Wittmann Battenfeld, Richard Schuler, Eigentümer VTS GmbH Kunststoffe und Dr. Werner Wittmann, Eigentümer der Wittmann Gruppe im Rahmen des Betriebsrundganges bei Wittmann Battenfeld in Kottingbrunn. Fotos: VTS und K. Sochor Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Veranstaltungen Arburg Technology Center in Österreich eröffnet Im Rahmen einer Festveranstaltung eröffnete Arburg im Mai sein neues Arburg Technology Center (ATC) im oberösterreichischen Micheldorf bei Kirchdorf an der Krems. Der neue Standort bietet Technikum, Ersatzteildienst sowie Schulungsräume unter einem Dach und liegt in einer der Kunststoff-Boomregionen Österreichs. Die geschäftsführende Arburg-Gesellschafterin Juliane Hehl hob bei der Eröffnung den hohen Stellenwert des ATCs Österreich für das Unternehmen hervor. Dem besonderen Anlass entsprechend waren rund 100 Gäste in das Benediktinerstift Kremsmünster geladen. Eberhard Lutz, Geschäftsführer Arburg Österreich bei seiner Eröffnungsrede im Stift Kremsmünster. Foto: K. Sochor Juliane Hehl, geschäftsführende Gesellschaf terin, bezeichnete in ihrer Rede die Eröffnung des ATCs in Micheldorf als einen wichtigen Meilenstein für Arburg. Foto: K. Sochor Lutz, Geschäftsführer Arburg Österreich. „Das neue ATC in Micheldorf ist eine zentrale Anlaufstelle und gewährleistet, dass unsere Kunden in Österreich immer einen direkten Draht zu uns haben. Egal, ob es sich um eine Frage zu unserer Technik, unseren Schulungen oder um die schnelle Bestellung von Ersatzteilen handelt. Im Mittelpunkt steht das Technikum, in dem Sie sich nicht nur unsere Maschinentechnologie live präsentieren lassen, sondern vor allem auch Ihre Werkzeuge abmustern können. Darüber hinaus haben wir mit dem Vorführraum die Möglichkeit, in Österreich Praxis-Schulungen rund um die Arburg-Technologie anzubieten.“ Standort in Kunststoffregion und schnell erreichbar Als Standort wurde Micheldorf gewählt, da es sich in einer der bedeutenden Kunststoffregionen Österreichs befindet. In der Nähe sind wichtige Ausbildungsinstitutionen wie das Technologie- und Innovationszentrum (TIZ) Kirchdorf angesiedelt, das sich für die Förderung technologieorientierter Unternehmen, die Verbesserung des Technologietransfers sowie die Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft einsetzt. Zudem liegt Micheldorf verkehrsgünstig in der Nähe der West-Autobahn A1 sowie der Pyhrn-Autobahn A9 und ist damit von überall her im Land schnell erreichbar. „Die Eröffnung des ATCs in Micheldorf ist ein wichtiger Meilenstein für unsere Präsenz in Österreich“, betonte Juliane Hehl bei der festlichen Eröffnungsfeier im Benediktinerstift Kremsmünster. „Mit dem heutigen Event möchten wir den Wert der räumlichen und mentalen Nähe zum Kunden für unsere gesamte Arbeit unterstreichen. Kundennähe und Kundenzufriedenheit haben bei uns höchste Priorität.“ Daher habe Arburg die Betreuung des wichtigen österreichischen Marktes systematisch aufgebaut. Im Jahr 2010 wurde eine eigene Niederlassung gegründet, das Vertriebs- und Serviceteam verstärkt und seitdem zahlreiche Projekte erfolgreich umgesetzt. Als nächster wichtiger Schritt folgt jetzt ein eigenes Technology Center, um die österreichischen Kunden vor Ort umfassend betreuen zu können. Direkter Draht zum Kunden „Mit den neuen Räumlichkeiten erweitern wir deutlich unser Angebot in den Bereichen Technische Beratung, Ersatzteillogistik und Schulung“, ergänzt Eberhard Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Freuen sich über die Eröffnung des ATCs in Micheldorf: Juliane Hehl (3. von rechts), geschäftsführende Gesellschafterin, mit Eberhard Lutz (rechts), Geschäftsführer Arburg Österreich, und dessen Team. Foto: Mario Heim Fotografie 149 150 Hilfsstoffe Ultra System Allround-Reinigung in der Medizintechnik lmuss expandieren, da es sonst nicht bis zu jenem toten Stellen gelangen kann, wo sich die Material und Farbreste befinden lmuss die Reste aufweichen können, sie flüssig machen um sie so besser auszuspülen Da in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte im Bau der Werkzeuge gemacht worden sind, haben sich auch die Hersteller von lsoll vermeiden, dass sich die aufgeweichten Reste erneut ablagern Heißkanalsystemen darauf spezialisiert, diverse Typen zu entwerfen und zu bauen. Demzufolge müssen auch die Reinigungsgranulate lsoll Metalloberflächen wieder herstellen, dort wo das Material sich diesen neuen Technologien und den neuen Bauweisen anpasverbrannt war sen, aber auch gleichzeitig noch auf den älteren Typen wirksam sein. ldarf keine Lösemittel, Säuren oder Flüssigkeiten enthalten, die Der Heißkanal ist in den Sechziger Jahren entwickelt worden, konnsich in den Dichtungen absetzen und somit die inneren Teile bete sich aber erst in den 80iger und 90iger Jahren voll entwickeln, da schädigen können. die Preise der Kunststoffe in jenen Jahren angestiegen waren und Gleichzeitig darf die Reinigung der Schnecke nicht vergessen immer größere Ansprüche an die Produktion gestellt wurden. werden und so sind die meiEs gibt heute zwei versten Reinigungsgranulat-Tyschiedene Heißkanalsysteme: pen heute entweder nur für den sogenannten Torpedodie Schnecke (wobei der Heißkanal, der von innen erHeißkanal nicht gereinigt hitzt wird sowie der, heute wird) oder für die Heißkanämeist eingesetzte Heißkanal, le (was eine verminderte Reider von außen erhitzt wird. In nigungskraft auf der Schnecke dem innen erhitzten Heißkabewirkt) geeignet. nal fließt der Kunststoff, wähNach der Entwicklung des rend an den Seiten dieser Produktes Ultra Plast HighFluss fast gleich Null ist. Dies C, spezifisch für Polycarbomacht eine effiziente Reininate und allen transparenten gung mit der herkömmlichen Kunststoffen und des Ultra Methode durch AusspritPlast PET-C (beide Produkte zen bedeutend schwieriger. können mit der gleichen ReiAußerdem eignet sich dienigungswirkung sowohl auf ser Typ von Heißkanal nicht Schnecke als im Heißkanal gut für mehrere Kavitäten. verwendet werden), wurde In diesem Heißkanal erfolgt nun auch ein einziges Proder Kunststofffluss theoredukt für die Familie der Polytisch gleichmäßig im ganzen olefine entwickelt: Ultra Plast Kanal, außer dort wo sich GaPO-C. Mit diesen drei Probelungen befinden, das heißt dukten der Reihe C können Änderungen im Durchmesser in einigen Fällen Zeit- und oder in den Kurven. Genau an Materialeinsparungen bis zu diesen Stellen lagern sich die 90 % erzielt werden. Kunststoffreste der vorangegangenen Verarbeitungen ab Alle Granulate enthalund das Material verbrennt ten weder Paraffine noch Siauf Grund der Erhitzung. likone, die sich sonst in den meisten Reinigungsprodukten Für einen einfachen und dieser Art befinden; außerschnellen Farbwechsel werdem enthalten sie nur Poden die Werkzeuge sowie lymere und lebensmittelsidie Heißkanäle heute so gechere Materialien, die von baut, dass die Anzahl der Gaden REACh-Richtlinien nicht belungen und der toten Stelbetroffen sind, und für die len so gering wie möglich Umgebung und die Umwelt ist, die Kurvenradien des Kavollkommen unschädlich nals so groß wie möglich sind und die Innenseite poliert ist , Reinigungsgranulate der Serie C von Ultra Sytem ermöglichen einen schnel- sind. Der aktive Teil des ReinFoto: Ultra System leren Farbwechsel. gungsgranulats ist biologisch damit der Fluss gleichmäßiger abbaubar und ist für Lebeweerfolgt. Trotz dieser technischen Lösungen ist ein Farbwechsel, vor Allem bei kleinen Se- sen unschädlich (ein einfacher Beweis hierfür ist, dass die Körner rien sehr aufwendig, oft kostspielig und mit hoher Abfallprodukti- des aktiven Teils sich in Wasser vollkommen auflösen). on, Energiekosten, Materialverbrauch, Stillstandzeiten verbunden, Sämtliche Tests werden im Labor unter den schwierigen Bedinwas einen bedeutenden Produktionsverlust zur Folge hat. gungen ausgeführt, das heißt bei höchsten VerarbeitungstempeAls erstes sollte eine Produktion so geplant werden, dass ein raturen des „purging compounds“. Alle Reinigungsgranulate sind Farbwechsel von hellen Farben auf dunkle Farben übergeht. zertifiziert und können in allen Bereichen, von der Elektronik bis Selbstverständlich sollten die Losgrößen so hoch wie möglich ge- zur Lebensmittelbranche, von der Spielzeugherstellung bis zur halten werden. Leider ist diese Lösung nicht immer ausführbar, da Kosmetikbranche eingesetzt werden. ein Warenlager mit Kosten verbunden ist und die meisten Firmen Gerade in der Pharmaziebranche sowie in der Medizintechheute „just in time“ arbeiten. nik, wo oft im Reinraum verarbeitet wird, ist es besonders wichtig, So ist es heute in der Produktion unerlässlich geworden gute dass Reinigungsgranulate zertifiziert sind und eine entsprechende Reinigungsgranulate einzusetzen, mit denen zum Teil bis zu 80 % Bestätigung vom Hersteller für deren Verwendung in Reinräumen der Produktionskosten eingespart werden können. Hier eine kurze geliefert wird. Analyse welche Typen von Reinigungsgranulaten für HeißkanalsyUltra System wird in Österreich durch die Handelsagentur Ing. steme geeignet sind: Ch. Vogelsinger vertreten. lsoll vor allem in den Heißkanal eingespritzt werden können, www.haicv.at denn nur so werden sämtliche Reste und verbrannte Kunststoffe und Masterbatche beseitigt Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Gummispritzguss LWB-Steinl bei Siliko Kreativ reduzieren − effizient produzieren Faltenbalg-Formteile sind ein zentraler Bereich der Siliko-Produktion. Ein wesentlicher Beitrag an der Entwicklung der diesbezüglichen Produktionslösungen stammt aus der Zusammenarbeit mit dem Maschinenlieferanten LWB-Steinl. Dafür stehen Matjaž Plesnik, Werksleiter von Siliko-Boštanj/ Sevnica, Peter Vogl, LWB-Verkaufsingenieur für Mittel- und Osteuropa und der LWB-Vertreter für Slowenien Miran Briški. Dass eine Produktion komplexer Gummiformteile nicht zwangsläufig nur mit hohem technischen Mitteleinsatz wirtschaftlich erfolgreich sein kann, zeigt ein Besuch beim slowenischen Autozulieferer Siliko. Die zusammen mit dem Gummi-Spritzgießmaschinen-Hersteller LWB-Steinl kreierten Produktionslösungen demonstrieren, dass „Weniger“ gleichzeitig „Mehr“ sein kann, vorausgesetzt, die handelnden Partner gehen mit der nötigen Kreativität ans Werk. Das 1993 gegründete slowenische PrivatUnternehmen Siliko ist auf die Herstellung von Gummi-, Gummi-Kunststoff und Gummi-Metall-Formteilen aus NR, NBR, EPDM, SBR, VMQ, FPM, ECO und ACM fokussiert. Seit 2006 werden zusätzlich auch Formteile aus LSR, und TPE hergestellt, darüber hinaus in kleinerem Umfang auch aus thermoplastischen Kunststoffen. 2000 „lebende“ Artikel, überwiegend Automobilkomponenten, wie Kabeltüllen, Faltenbälge oder Profildichtungen für Ölwannen oder Ventildeckel sind das Kerngeschäft des solide wachsenden Unternehmens. Produziert wird überwiegend in Kleinserien von 10 000 bis 100 000 Stück. Dazu Werksleiter Matjaž Plesnik: „Wir sind in speziellen Nischen tätig, in denen der Erfolg in besonders hohem Maß von Flexibilität und Kreativität abhängt. Diese wird uns täglich abverlangt, um den wirtschaftlich richtigen Mix aus innovativem Teiledesign, fortschrittlicher Werkzeugtechnik, Automationsgrad und der richtigen Produktionsmaschine zu finden. Denn, in gleichem Maß, wie die Teilequalität in Konstruktionsbüro und Werkzeugbau bestimmt wird, entscheidet sich die Effizienz einer Produktion mit der richtigen Maschinenwahl und der Produktionsweise. Dies ganz besonders in unserem Fall, da wir in der Mehrzahl mit komplexen Formteilen in zahlreichen Vari- anten konfrontiert sind. Die entsprechend kleinen Produktionslose und die damit verbundenen oftmaligen Produktwechsel, schließen in der Regel aus wirtschaftlichen Gründen eine Roboteranwendung für das Teilehandling aus. Somit müssen wir mit der manuellen Formteil-Handhabung leben. Um dennoch effizient produzieren zu können, muss dies so hindernisfrei und ergonomisch günstig, wie nur möglich, vor sich gehen können. Die Suche nach dem dafür geeignetsten Maschinenkonzept führte uns letztendlich zu LWB-Steinl nach Landshut, insbesondere um deren Maschinen mit säulenloser Rahmen-Schließeinheit näher kennenzulernen.“ Die vertikalen Gummi-Spritzgießmaschinen von LWB-Steinl mit Rahmen-Schließeinheit bieten durch ihre schmale Bauweise beste Zugänglichkeit zum Spritzgießwerkzeug und damit optimale Voraussetzungen zur manuellen Entformung von komplexen Gummi-Dichtungen. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 151 152 Gummispritzguss Effizienz-Vorteile durch „Rahmen“Schließeinheiten Dass eine Maschine mit säulenloser Schließeinheit besser, weil hindernisfrei, zugänglich ist, als das Pendant mit Säulen-Schließeinheit, liegt auf der Hand. Dies gilt sowohl für den Werkzeugwechsel, als auch für das Teilehandling, von der Bestückung mit Einlegeteilen, bis zur manuellen oder automatisierten Teileentnahme. In allen Fällen verkürzt der freie, dadurch schnellere Zugang unproduktive Stillstandszeiten. Dem entsprechend setzt Siliko in der Kleinteilefertigung überwiegend auf vertikale C-Rahmen-Maschinen. Welche Lösung für die Produktion von großen Elastomerteilen gemeinsam mit Siliko erarbeitet wurde, erläutert LWB-Vertriebsingenieur Peter Vogl mit einem Rückblick auf die diversen Projektausschreibungen: „Als es darum ging, zusammen mit Siliko die effizienteste Produktionslösung für die Fertigung großer Profildichtungen auszuarbeiten, haben wir mehrere Alternativen aus unserem umfassenden Typenprogramm erarbeitet und gegenübergestellt. Die Anforderung bestand darin, große Werkzeuge (Plattengröße 1200 mm × 500 mm) mit einem relativ kleinen Schließkraftbedarf (200 bis 300 Tonnen) aufspannen zu können. Die Forderung nach optimaler Zugänglichkeit stand umso mehr ganz oben auf der Agenda, da die im konkreten Fall sehr weichen und labilen Profildichtungen in Rechteckform entlang der gesamten Umfangslänge von 2600 mm manuell herausgelöst werden müssen. C-RahmenMaschinen kamen wegen der konzeptbe- Die LWBSteinl-RahmenSchließeinheit bietet durch ihre gute Zugänglichkeit optimale Voraussetzungen zur Kombination von Werkzeugen mit Entformungs vorrichtungen, hier am Beispiel eines 12-fach-FaltentüllenWerkzeugs, das von Siliko in Vrhnika entwickelt wurde. stimmten Größenbeschränkung nicht in Frage. Somit galt es, die Möglichkeiten mit konventioneller Holm-Schließeinheit (VSBaureihe) denen der Schließeinheit mit geschlossenem O-förmigen Rahmen (VRBaureihe) gegenüber zu stellen. Mit der Die von Siliko realisierte Systemtechnik für die Klein- und MittelserienProduktion von Faltenbälgen sieht eine drehbare Kernträgerleiste vor, von der die Formteile außerhalb des Werkzeugs während der Vulkanisationszeit vom Maschinen bediener mit Druck luftunterstützung entformt werden. Holm-Schließeinheit landeten wir bei einer 800 Tonnen Schließeinheit (Typ VS 8000) mit einer Heizplattengröße von 1000 mm x 1200 mm und das spezifizierte Werkzeug aufnehmen zu können, zu groß um noch für eine Handentnahme in Frage zu kommen. Ganz anders stellte sich die Alternative auf Basis unserer VR-Baureihe mit säulenloser Rahmen-Schließeinheit dar. Dieses Maschinenkonzept bietet nicht nur die grundsätzlich bessere Zugänglichkeit zum Werkzeugbereich, sondern das konzeptbedingt große Potenzial zur flexiblen Größenvariation. So fiel es uns leicht, eine baulich schlanke Maschine mit großer Aufspannfläche, aber kleiner Schließkraft aus dem Standardprogramm abzuleiten, konkret die Type VREF 3200/1000. Sie verfügt über eine Schließkraft von 320 Tonnen bei einer Heizplattengröße von 1300 mm x 500 mm. Als Plastifiziereinheit wurde das bewährte EF-Aggregat von LWB-Steinl mit einen Schussvolumen von 1000 cm³ vorgesehen.“ Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Gummispritzguss Bei der Präzisierung der MaschinenAusführung wurde für eine von unten schließende Ausführung mit zwei hydraulischen Schließmodulen und einem an der Bedienseite offenen Maschinengehäuse entschieden. Ein Lichtvorhang übernimmt die Absicherung des Arbeitsbereichs vor der Schließeinheit. Dies ermöglicht dem Maschinenbediener eine Arbeitsposition in unmittelbarer Nähe zum Werkzeugbereich und eine Manipulation mit minimal notwendiger Auskragung der Hände und damit minimaler Rückenbelastung. Der Arbeitsablauf kann auf diese Weise nicht nur weniger belastend, sondern auch schneller gestaltet werden, wodurch die Offenzeiten der Maschine zwischen zwei Spritzzyklen minimiert werden. Die gute Zugänglichkeit zum Werkzeugbereich bietet darüber hinaus auch deutliches Verkürzungspotenzial beim Werkzeug- und Kavitätenplatten-Wechsel. Zusätzlich bieten die VR-Maschinen durch ihren großzügig dimensionierten Einbauraum und die langen Hubbewegungen, auch Potenzial zur Aufnahme von Etagen-Werkzeugen mit zwei Produktebenen. Kreative Automationslösungen möglich Das VR-Maschinenkonzept von LWB-Steinl hat sich nicht nur für die GroßdichtungsProduktion bewährt, sondern bietet auch für die Faltenbalg-Fertigung bemerkenswerte Vorteile. Die Basis dafür ist ein von Siliko entwickeltes Werkzeugkonzept, bei dem ein innovatives Wechselkern-System die Teileentformung außerhalb des Spritzgieß-werkzeugs, parallel zum Spritz- und Vulkanisationszyklus, ermöglicht. Dessen LWB-Steinl Das 1962 von Alfred Steinl gegründete Unternehmen beschäftigte sich von Anfang an mit Werkzeugen und Maschinen für die Gummiverarbeitung. Heute ist das nach wie vor von der Familie Steinl geführte Unternehmen einer der weltweit führenden Hersteller von Gummi-Spritzgießmaschinen. Das Produktportfolio umfasst die komplette Bandbreite an Gummi-Spritzgießmaschinen, von der vertikalen C-RahmenMaschine speziell für die Profil-Verbindung über vertikale 4-Säulen- oder Plattenrahmen-Maschinen, bis zu horizontalen Maschinen mit Säulen- und CRahmen Schließeinheit. Daneben sind auch so genannte Batch-off Anlagen für die Mischungskonfektion im Programm. Aktuell beschäftigt das Unternehmen mit dem Stammsitz in Altdorf bei Landshut insgesamt rund 230 Mitarbeiter und stellt rund 500 Maschinen pro Jahr her. Zusätzlich zum Produktionsstandort in Deutschland wird seit 2009 ein Produktionswerk in China betrieben. Großserien-Produktionszelle für TPE-Faltenbälge mit je zwei umspritzten Anschluss-Stücken aus PA-GF, bestehend aus einer LWB C-Rahmen-Maschine vom Typ VCKM 1000/380 mit 1200 mm Rundtisch und Thermoplast-Spritzeinheit. Die Entformung der Faltenbalg-Rohre aus TPE erfolgt in diesem Fall automatisch, das Einlegen der PA-Teile manuell. Alle Fotos: R. Bauer wesentliche Komponente ist eine schwenkbare Kernträger-Leiste mit jeweils gegenüber liegenden Formkern-Paaren. Die Kernleiste wird simultan mit dem Öffnungshub des Werkzeugs so weit angehoben, dass sie anschließend vom Maschinenbediener um 180° gedreht werden kann. Dadurch kommen die produzierten Faltentüllen zur Entformung außerhalb der Spritzgießform zu liegen, während gleichzeitig die Leerkerne in die Kavitäten eingesetzt werden. Nachdem das Werkzeug wieder geschlossen wurde, löst die Bedienperson parallel zum nächsten Spritzzyklus die Faltentüllen mit Druckluftunterstützung von den Kernen. Beim dargestellten Projekt wird die Ma- Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 schinenkapazität mit einem 12-fach-Werkzeug voll genützt. Dies betrifft nicht nur die Platz- und Spritzkapazitäten, sondern auch das Zykluszeitpotenzial, denn die 12 Faltenbälge können, ohne Wartezeiten bei den Maschinenzeiten in Kauf nehmen zu müssen, entformt und bearbeitet werden. Matjaž Plesnik ergänzt: „Möglich wird die überlappende Arbeitsweise, da unser Werkzeugkonzept ein Handlinggerät zur Formteileentnahme in Form der Dreh- und Hebeleiste in das Spritzgießwerkzeug integriert, allerdings wird es nicht elektrisch angetrieben, sondern der Hub von der Maschine und die Drehbewegung vom Bediener. Es demonstriert das oft zitierte Prinzip: 153 154 Gummispritzguss Weniger ist Mehr. Mit überschaubarem Investitionsaufwand konnten wir einen bemerkenswerten Zugewinn an Effizienz erzielen. Ermöglicht wurde dies nicht zuletzt durch die Rahmen-Schließeinheit der Steinl-Spritzgießmaschine, die den nötigen freien Schwenkraum für die Kernleiste bereitstellt. Wir werden dieses Maschinensystem auch in Zukunft für ähnlich gelagerte Projekte nutzen.“ Rundtischmaschine für die automatisierte GroßserienProduktion Firmenzentrale im slowenischen Vrhnika bei Ljublijana. Siliko d.o.o. Das Unternehmen Siliko geht auf die Privatinitiative von Janez Koprivec zurück, der 1984 mit einer selbst gebauten, vertikalen Gummi-Spritzgiessmaschine in Brezje bei Dobrava begann, parallel zu seinem regulären Arbeitsverhältnis in einem Staatsbetrieb Gummi-Formteile herzustellen. Nach der Gründung des slowenischen Staates im Jahr 1991 und der damit verbundenen wirtschaftlichen Öffnung nützte Janez Koprivec diese Möglichkeiten. Das Unternehmen begann rasch zu wachsen und wurde 1993 in die Siliko d.o.o. umgewandelt. 1995 wurde in Brezje bei Dobrava eine neue Spritzgieß-Produktion und ein Werkzeugbau errichtet. Der nächste Wachstumsschritt war Übernahme eines Betriebsgebäudes in Boštanj/ Sevnica im Jahr 2003. Es wurde zum zweiten Standort der Gummi- und Kunststoffteile-Produktion ausgebaut. 2013 verlegte Siliko die Unternehmenszentrale inklusive Entwicklungszentrum, Werkzeugbau und der Kleinserien-Produktion in einen Werksneubau in Vrhnika bei Ljubljana. Heute ist Siliko nach wie vor in Familienbesitz und ist mit einem Jahresumsatz von 33 Millionen Euro (2013) und 230 Beschäftigten der bedeutendste Hersteller von technischen Gummi-Produkten in Slowenien. Das Angebot umfasst den gesamten Produktionsprozess, wobei die Formteilentwicklung und der Werkzeugbau einen wichtigen Schwerpunkt bilden. Dies versetzt Siliko in die Lage, nicht nur Produktions- sondern auch Entwicklungspartner zu sein. Hauptabnehmer sind Unternehmen der Automobilindustrie, sowie Haushaltsgeräte- und Sanitärkomponenten-Hersteller. www.siliko.si Doch Siliko ist nicht nur Anlaufadresse für Kleinserien-Aufträge von Spezialteilen, sondern man beherrscht auch die automatisierte Fertigungstechnik für Großserien. Dies demonstriert ein Projekt, das ebenfalls in enger Zusammenarbeit mit LWB-Steinl realisiert wurde. Es ist die Herstellung eines 2-Komponenten-Faltenbalgrohres aus TPE mit zwei umspritzten Rechteck-Anschlussstücken aus PA-GF. Die dafür konzipierte Produktionszelle baut auf einer C-Rahmen-Maschine vom Typ VCKM 1000/380 mit 100 Tonnen Schließkraft, einem 1200-mm-Rundtisch und einer 380-cm³-ThermoplastSpritzeinheit auf. Produziert wird mit einem 4-fach-Werkzeug mit zwei, auf dem Rundtisch aufgebauten, Werkzeugunterteilen. An der Bedienposition des Rundtisches entformen zwei Handlingvorrichtungen, die auf dem Maschinenrahmen angebaut sind die Faltenrohre mittels und Druckluft-Unterstützung und legen sie auf Förderbänder ab. Anschließend bestückt eine Bedienperson die Formkerne mit den PA-Teilen, die zum Umspritzen mit Hilfe des Rundtisches in die Spritzposition gedreht werden. Resümee „Eine Effizienz-Optimierung muss nicht ausschließlich auf die Automatisierung von Produktionsprozessen hinauslaufen.“ fasst Siliko-Werksleiter Matjaž Plesnik zusammen und ergänzt: „Richtig ist der zweckmäßige Mittel-Einsatz. Das kann in einem Fall ein optimiertes Arbeitsumfeld in Kombination mit einer Bedienperson sein, im anderen Fall eine vollautomatisierte Produktionszelle. Entscheidend ist, dass unsere Technologiepartner die jeweils passenden Maschinen und Zusatzmodule anbieten können.“ Autor: Produktionswerk in Bostanj. Dipl.-Ing. Reinhard Bauer TECHNOKOMM [email protected] Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Peripheriegeräte Motan-Colortronic bei Aero Pump Optimierte Materialversorgung perfektioniert Materialfluss Mit aktuell insgesamt 48 Spritzgießmaschinen – verteilt auf zwei identische Module – produziert Aero Pump Formteile für Dosier- und Zerstäuberpumpen. Wesentlicher Bestandteil des Materialhandlings sind drei voneinander unabhängige, maschinenbezogene Fördersysteme je Modul. Um der stark wachsenden Nachfrage zu entsprechen, hat Aero Pump unter Berücksichtigung der speziellen Anforderungen der pharmazeutischen Industrie eine umfangreiche Produktionserweiterung durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurde die zentrale Materialversorgung verdoppelt. Überdies war ein ganzheitliches Steuerungskonzept mit einer umfangreichen Visualisierung zu implementieren. Vermutlich hat jeder schon einmal ein Produkt der Aero Pump GmbH, Hochheim am Main, in den Händen gehalten. Das 1976 gegründete Unternehmen ist auf die Entwicklung und Herstellung von Applikationssystemen für die pharmazeutische Industrie spezialisiert. Was zunächst etwas abstrakt klingt, erschließt sich schnell bei einem Blick auf die Produktpalette: Aero Pump produziert Dosier- und Zerstäuberpumpen für Nasen-, Rachen und Ohrsprays sowie Pumpzerstäuber für äußerliche Anwendungen mit Dosierungen von 25 bis 300 mg sowie Augentropfer. Der Clou dabei ist, dass alle Systeme ohne Treibgas auskommen. Darüber hinaus hat das Un- ternehmen auch Dosier- und Pumpsysteme für konservierungsmittelfreie flüssige pharmazeutische oder kosmetische Zubereitungen entwickelt. Bei diesen kommt es besonders darauf an, den Inhalt vor mikrobiologischer Kontamination zu schützen. Besonders wichtig sind bei allen Produkten die absolute Zuverlässigkeit und die Präzision bei der Dosierung. Dabei ist jedes Pumpsystem ein kleines Präzisionswunder, das aus bis zu 14 Einzelteilen besteht. Die modular aufgebauten Systeme sind übrigens so konstruiert, dass durch den Austausch eines einzigen Teils verschiedene Ausführungen entstehen. Neben dem Kernkompetenzfeld für pharmazeu- Alle Spritzgießmaschinen sind mit gravimetrischen Dosier- und Mischgeräten mit bis zu drei Fördergeräten ausgerüstet. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 tische Anwendungen bedient Aero Pump auch noch ausgewählte Nischenmärkte in den Bereichen Kosmetik und Technik, die aufgrund ihrer Sensibilität erhöhte Anforderungen an die Dosiersysteme stellen. Mehr als 140 Millionen der kleinen Präzisionspumpen produziert Aero Pump aktuell jährlich. Tendenz steigend – was Stefan Hüser, Betriebsleiter bei Aero Pump, ganz besondere Herausforderungen beschert: „Die ,neue‘ Fertigung von 2001 war auf eine Jahresproduktion von 100 Millionen Einheiten ausgelegt. Als sich 2007 abzeichnete, dass unsere Produktionskapazitäten knapp werden, mussten wir handeln“, schildert er die Entwicklung. Das weltweit agierende Familienunternehmen entschloss sich zu einer Großinvestition in einen kompletten Neubau am Standort Hochheim. Bereits die „alte“ Fertigung war als integriertes Produktions- und Qualitätskonzept konsequent auf die Produktionsbedingungen der pharmazeutischen Industrie abgestimmt. Für den Neubau setzten Bauherren und Planer noch eins drauf und ergänzten das ohnehin schon ausgefeilte Konzept um einen bis ins Detail durchdachten Workflow. Der klar strukturierte Produktionsprozess folgt dabei den anspruchsvollen Richtlinien der Good Manufacturing Practice (GMP) hinsichtlich der Qualitätssicherung von Produktionsabläufen im Pharmabereich. Wichtig ist in diesem Zusammenhang eine lückenlose Dokumentation der Prozesse, vom Wareneingang über Materialprüfung, Spritzgießproduktion und Montage bis zum Warenausgang. 155 156 Peripheriegeräte Überwachung und Steuerung der kompletten Materialversorgung aller Maschinen erfolgen über einen zentralen Leitstand. Bei Aero Pump ist jeder Kupplungsbahnhof mit einer Quelle-Ziel-Zuord nung ausgerüstet. Nur die zugeordnete Quelle des Bedarf meldenden Fördergerätes (Ziel) wird freigegeben, alle anderen bleiben geschlossen. Fotos: Motan-Colortronic Frei nach dem Motto „Effizienz beginnt mit der Architektur“ wurde für das neue Produktionswerk ein modulares Raumkonzept entwickelt. Es ist so angelegt, dass sich Kapazitätssteigerungen, neue Fertigungstechnologien oder die Erweiterung der Produktpalette leicht umsetzen lassen. Was sich auf dem Papier im Rückblick leicht liest, war tatsächlich ein planerisches und logistisches Meisterstück. Denn selbstverständlich durfte die seit 2001 auf dem gleichen Gelände befindliche Produktion in keiner Weise beeinträchtigt werden – und – es war ihr Umzug so einzuplanen, dass sich der Produktionsausfall nicht allzu gravierend auswirkt. Letzteres betraf in besonderem Maße die Materialversorgung. Soviel sei vorweggenommen, so konsequent wie der Workflow angelegt ist, so konsequent ist auch das Konzept der Materialversorgung einschließlich der Visualisierung konzipiert und ausgeführt. Maßgeblichen Anteil daran hatte Stefan Hüser, Betriebsleiter bei Aero Pump. Das neue Produktionswerk gliedert sich in mehrere Gebäudekomplexe, die untereinander verbunden sind. Den Anfang macht der Wareneingang mit den Rohstoff- und Quarantänelagern. Es folgen hintereinander zwei Module für die Spritzgießproduktion und ein automatisches Kleinteilelager, an das sich die Montage und der Versand anschließen. „Bei den Planungen für das neue Werk wollten wir natürlich all das, was sich in der bisherigen Produktion bewährt hat, erhalten“, erläutert Stefan Hüser. Bewährt hatte sich beispielsweise das mit Motan-Colortronic entwickelte Konzept der Materialversorgung in der bisherigen Produktion. Daher diente es als Basis für die Neuinstallation. Für die neue Spritzgießfertigung waren in zwei Modulen je ein zentrales Materialversorgungssystem schlüsselfertig aufzubauen, wobei für beide ein identisches Layout entwickelt wurde. Aus der bestehenden Pro- duktion sollten überdies das komplette Fördersystem einschließlich Rohrleitungen und Peripherie übernommen werden. Die ganzheitliche Steuerung und Visualisierung der beiden Produktionsteile befin- Produktionskonzept Die Kunststoffteile-Fertigung verteilt sich bei Aero Pump auf zwei identische Module mit jeweils zwei Ebenen. In der oberen Ebene bietet jedes Modul Platz für maximal 29 Spritzgießmaschinen, aufgestellt in drei Reihen. Bei diesem Bereich handelt es sich um einen definierten Hygieneraum. Die komplette Versorgung jeder einzelnen Spritzgießmaschine mit Energie, Luft, Wasser, sowie mit Granulat erfolgt über Mediensäulen. In der Ebene unter der Spritzerei befinden sich das Rohstofflager, die Anlagen und Einrichtungen für das Materialhandling (siehe Kasten auf der folgenden Seite), Mühlenräume sowie Reinräume der GMP-Klasse C (ISO-Klasse 7) für das Verpacken der Teile in entsprechende Lagerboxen. Beim Entformen werden Gut- und – soweit vorhanden – Schlechtteile sowie die Angüsse separiert. Unterhalb jeder Maschine befinden sich zwei Rohrleitungen. Eine, für die Gutteile, führt in den Reinraumbereich. Durch diese Rohrleitung fallen die Formteile direkt in bereitstehende Lagerboxen. In diesem Bereich herrscht ein Überdruck gegenüber der im Stockwerk darüber gelegenen Spritzerei. Dadurch wird verhindert, dass Staubpartikel über das Gutteilrohr nach unten in die Sammelbehälter gelangen. Über die zweite Leitung gelangen Angüsse oder Ausschuss direkt in die Mühlen. Der Abtransport der vollen Lagerboxen in ein konditioniertes, automatisches Kleinteilelager beziehungsweise das Bereitstellen leerer Behälter erfolgen durch ein fahrerloses Transportsystem. Pro Tag werden allein in diesem Bereich etwa 400 bis 500 Behälter bewegt. Jährlich verarbeitet Aero Pump rund 1000 Tonnen PE, PP und POM. Die Produktion arbeitet rund um die Uhr an 5 Tagen in der Woche. Aktuell betreibt das Unternehmen 48 Spritzgießmaschinen mit Schließkräften von 250 – 1600 KN. Produziert werden die Formteile aus Mehrfachwerkzeugen mit bis zu 48 Kavitäten. Das Formteilgewicht beträgt zwischen 0,03 und 11 Gramm. Dass die Herstellung von Produkten für die pharmazeutische Industrie besonderen Regularien unterliegt ist hinlänglich bekannt. Entsprechend ist Aero Pump nach DIN EN ISO 15378 (Primärverpackungen für Arzneimittel), DIN EN ISO 9001 (Qualitätsmanagement) und DIN EN ISO 14001 (Umweltmanagement) zertifiziert. Allein für die vielfältigen und umfassenden Kontrollen im Rahmen der Qualitätssicherung sind mehr als 30 Beschäftigte tätig. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Peripheriegeräte det sich in einem eigens dafür aufgebauten, zentralen Leitstand. Von hier erfolgen die Anzeige beziehungsweise Überwachung sowie die Ansteuerung der beiden Fördersysteme, der Schlauchwechselstationen sowie aller Angussmühlen und natürlich der Dosier- und Mischgeräte. Um nun eine reibungslose Produktionsverlagerung sicherzustellen sah der Ablaufplan vor, zunächst im ersten Modul eine komplett neue Materialversorgung zu installieren. Entsprechend waren die Rohrleitungen sowie die Verkabelung nach Vorgabe der Maschinenstellpläne und damit der Mediensäulen zu verlegen. Zu Berücksichtigen ist in diesem Zusammenhang, dass sich Materialaufgabe sowie Kupplungsbahnhof im Stockwerk unterhalb der beiden Produktionsbereiche befinden (siehe Kasten Materialhandling). Für die Testphase im Rahmen der Inbetriebnahme des Materialversorgungssystems im ersten Modul, wurden schließlich drei neue Spritzgießmaschinen aufgestellt. Denn Voraussetzung für den Umzug der bestehenden Fertigung war natürlich ein reibungsloser Produktionsstart am neuen Platz. Das betraf auch den Leitstand, der zu diesem Zeitpunkt voll betriebsfähig sein musste. Vor dem Umzug der Maschinen waren zudem die Steuerungen aller bestehenden Dosierund Mischgeräte anzupassen. Nachdem die bestehenden Maschinen umgezogen waren, konnte mit der Demontage und dem Neuaufbau des bestehenden Materialversorgungssystems im benachbarten zweiten Modul begonnen werden. Wegen der zu dieser Zeit bereits laufenden Produktion waren die bei Aero Pump für die Produktionsbereiche vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen einzuhalten. Überwachung und Steuerung der beiden Fördersysteme einschließlich ihrer Peripherie erfolgen von einem zentralen Leitstand aus. Eine Vorgabe an Motan-Colortronic lautete in diesem Zusammenhang, dass sämtliche Anlagenkomponenten, die im Endausbau oder später an das System angeschlossen werden sollen, in der Software bereits enthalten sein müssen. So kann die Aktivierung dieser hinterlegten Maschinen später durch eigenes Personal erfolgen. Die Fördersteuerungen arbeiten auf Basis einer Siemens-SPS. Die Software bietet umfangreiche Möglichkeiten die Daten zu protokollieren und zu archivieren. Alle Peripheriegeräte der Materialversorgung sind via Netzwerk mit dem Leitstand verbunden und können von dort angesteuert werden. Für die direkte Anwahl einzelner Maschinen oder Anlagenkomponenten genügt ein Mausklick. Die Kommunikation erfolgt dabei in Echtzeit. Im System hinterlegt sind neben der kompletten Rezepturdatenbank auch alle Schaltpläne und Bedienungsanleitungen. Eingerichtet ist ferner eine Plausibilitätsprüfung der Rezepturen. Bei der Übertragung einer Rezeptur wird auch der im Leitstand hinterlegte Rezepturname an die Steuerung der betreffenden Dosier- und Mischstation übertragen. Zur besseren Orientierung bildet die Visualisierung den Aufbau der Spritzerei mit allen Maschinen, deren Dosier- und Misch- geräten, den Abscheidern sowie die zugeordneten Mühlen ab. Jede Maschine kann frei beschriftet werden. Die Länge der Informationen ist frei, das heißt es besteht keine Limitierung hinsichtlich der maximal zulässigen Zeichenzahl. Das System arbeitet mit einstellbaren Zugriffsberechtigungen. Für das Einloggen genügen Name und Passwort. Dabei werden alle Aktivitäten genau protokolliert. Der Umfang dieser Datenerfassung kann individuell festgelegt werden. „Insgesamt ist die neue Produktion technisch wie optisch absolut gelungen“, fasst Stefan Hüser zusammen. „Das lichtdurchflutete Werk verdeutlicht auf besondere Weise den Charakter einer Fertigung für pharmazeutische Produkte“, erläutert er weiter. Dass Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Materialhandling Wesentlicher Bestandteil des Materialhandlings bei Aero Pump sind drei voneinander unabhängige, maschinenbezogene Fördersysteme je Modul für jeweils maximal 30 Spritzgießmaschinen. Davon versorgen zwei Systeme die Maschinen mit Neuware, das dritte ist für das Mahlgut reserviert. Ausgelegt sind die Fördersysteme für einen maximalen Stundendurchsatz im Endausbau von 450 kg. Alle Rohrleitungen sowie alle Leitungsbogen sind aus Edelstahl – wie übrigens auch alle mit dem Material in Kontakt kommenden Bauteile der Fördergeräte. Alle Spritzgießmaschinen sind mit gravimetrischen Dosier- und Mischgeräten der Ultrablend-Baureihe und mit bis zu drei Fördergeräten ausgerüstet; insgesamt in beiden Modulen 48 gravimetrische Chargen-Dosier- und Mischsysteme Ultrablend und mehr als 120 Abscheider. Eine der Dosierstationen an jedem Dosier- und Mischgerät ist für die Dosierung von Farbbatches reserviert. Die aus Edelstahl gefertigten Ultrablend sind innen und außen elektropoliert, was die Reinigung erheblich erleichtert. Zudem sind die Abscheider zusätzlich mit einem Schwenkmechanismus ausgestattet, weshalb sie zur Reinigung nicht demontiert werden müssen. Jedem Fördersystem ist ein unabhängiger Vakuumerzeuger zugeordnet. Um den Betrieb auch beim Ausfall eines der Gebläse oder während Wartungsarbeiten aufrecht zu erhalten, steht überdies ein mobiles Reservegebläse bereit. Die Abluft der Vakuumgebläse wird über die Haustechnik abgeführt. Ferner ist jeder Spritzgießmaschine eine Mühle mit zwei Förderleitungen zugeordnet. Eine der Leitungen führt zur dafür reservierten Dosierstation auf der Maschine, die zweite zu einer Abfüllstation. In den Produktionskreislauf wird nur ein Teil des Mahlguts zurückgeführt. Der überschüssige Anteil wird sortenrein abgepackt und verkauft. Aero Pump arbeitet somit praktisch abfallfrei. das modulare Raumkonzept zudem viel Spielraum für die Zukunft bietet ist ein weiteres, sich nicht zu unterschätzendes Plus. Autoren Stefan Simmert, Vertriebsleiter und Rüdiger Kissinger, Marketingleiter [email protected] beide Motan-Colortronic GmbH. Vertretung in Österreich: Luger Gesellschaft m.b.H. Werkvertretungen & Service [email protected] www.luger.eu www.motan-colortronic.com www.aeropump.de Die Mühlen sind, wie alle Geräte an das Bus-System angeschlossen. Ist ein Mahlgutkasten voll, erhalten die Fördergeräte von der Überfüllsicherung der Mühle ein Signal zur Entsorgung des Absaugkastens. Erst dann wird das Mahlgut in speziell dafür vorgesehene Behälter gefördert. Um auszuschließen, dass sich Mahlgüter vermischen ist das System, wie bei der Neuware-Förderung, mit einer QuelleZiel-Zuordnung ausgestattet. Dem Workflow entsprechend, durchläuft das Rohmaterial die drei Bereiche Wareneingang, Quarantäne und Materialaufgabe. Von dem als Sackware oder in Oktabins angelieferten Material werden im Wareneingang zunächst Proben gezogen. Bis zur Freigabe lagert es anschließend im Quarantänebereich. Von dort geht es nach der Freigabe in die Materialaufgabe des jeweiligen Moduls. In jedem Modul stehen für die Sackware 12 Tagesbehälter und für die Oktabins insgesamt zwei Aufgabestationen zur Verfügung. Der nachfolgende Kupplungsbahnhof hat 15 Leitungen für 14 Materialien; eine Materialtype wird über zwei Stränge zum Kupplungsbahnhof gebracht. „Ab hier verläuft die Versorgung der Maschinen in einem geschlossenen System“, erläutert Hüser. So sei sichergestellt, dass nur unkontaminiertes, geprüftes Kunststoffgranulat verarbeitet wird. Um zu vermeiden, dass die Maschinen über die Schlauchwechselstation mit dem falschen Rohstoff versorgt werden können, ist jeder Kupplungsbahnhof mit einer Quelle-Ziel-Zuordnung ausgerüstet. Dazu sind jedem Materialbehälter endlagenüberwachte Ventile zugeordnet. Mit der Zentralsteuerung sind die Anlagenkomponenten über das Bus-System verbunden. Die Ventile werden so angesteuert, dass immer nur das Bedarf meldende Ventil öffnet und alle anderen geschlossen bleiben. Damit lässt sich auch bei einer versehentlichen Verwechslung der Kupplungen ausschließen, dass eine Maschine mit dem falschen Rohstoff beschickt wird. 157 158 Peripheriegeräte HB-Therm High-End-Temperiergeräte für anspruchsvolle Produktionsaufgaben Die gesamte Produktreihe der HB-Therm Thermo-5 umfasst mittlerweile wasserund ölbasierte Einzelgeräte sowie Modulgeräte ohne eigene Steuerung in unterschiedlichen Baugrößen. Damit kann HB-Therm jedem Kunststoffverarbeiter genau die Gerätekategorie anbieten, die – nicht zuletzt auch wirtschaftlich – zu seiner jeweiligen Spritzgießaufgabe passt. Gemeinsam ist allen Geräten ihre hohe „Swiss made“ Qualität und Zuverlässigkeit sowie Energieeffizienz durch gezielte Modellpflege. Ein wichtiges wirtschaftliches Kriterium für alle Kunden ist, dass aus St. Gallen komplett ausgestattete, technisch hochwertige High-End-Temperiergeräte zur Umsetzung anspruchsvoller KunststoffProduktionsaufgaben kommen, die nicht kostspielig weiter nachgerüstet werden müssen. Mit dieser Temperiertechnik wird die tägliche Arbeit einfach und sicher. Die integrierten Einstellhilfen machen die Bedienung der Thermo-5 effizient, der technische Standard die Geräte langlebig und wartungsarm. Die Investition in diese Temperiergerätefamilie ist äußerst rentabel, denn sie sind präzise, leistungsstark und robust. Große Auswahl macht individuellen Einsatz möglich Die Thermo-5-Temperiergeräte sind eine komplette Baureihe, die sich individuell an jede Temperieraufgabe anpassen lässt. Die Geräte der Baureihe, die mit Wasser indirekt gekühlt betrieben werden, gibt es zwischen 100 °C und 160 °C in den Baugrößen 1, 2 und 3, jeweils mit unterschiedlichen Heiz- und Pumpenleistungen sowie verschiedenen Zusatzausrüstungen. Die direkt gekühlten Einzelgeräte mit einer Leistung bis 180 °C stehen in den Baugrößen 2 und 3 zur Verfügung. Das indirekt gekühlte Ölgerät bis 200 °C ist als Baugröße 2, die Version bis 250 °C nur als Baugröße 3 erhältlich. Hinzu kommen Modulgeräte ohne eigene Steuerung. Die Außenabmessungen und Gesamtgewichte der Geräte bleiben trotz ihrer hohen Leistungsfähigkeit immer kompakt. Das macht eine maschinennahe Aufstellung und damit kurze Temperierwege uneingeschränkt möglich. Modellpflege macht Geräte noch effektiver einsetzbar Allen Typen der Thermo-5 schon bisher gemeinsam sind die bewährten korrosionsbeständigen Inox-Pumpen in Edelstahlausführung mit Leistungen von 30 und 60 L/min. Alle Gerätepumpen sind nunmehr dichtungslos und hoch temperaturbeständig ausgeführt. Der geschlossene Wärmeträgerkreislauf führt die Temperiermedien Wasser oder Öl durch Geräte und Werk- Temperiergeräte-Familie HB-Therm Thermo-5 zeuge, ohne sie dort mit Sauerstoff in Kontakt zu bringen. Das sorgt neben sauberen und rostfreien Temperierkanälen auch für eine längere Wärmeträgerstandzeit. Es gibt keine Wärmeübertragungsverluste oder inhomogene Temperaturverteilungen im Werkzeug, die Prozesssicherheit wird dadurch nachhaltig verbessert. Da der Bereich Energieeffizienz durch die ständig steigenden Kosten für Primärenergie an Bedeutung gewinnt, haben die Spezialisten von HB-Therm auch in diesem Sektor Optimierungen umgesetzt. Arbeiteten die tanklosen Systeme der Thermo-5 schon bislang energiesparend, konnte eine weitere Effizienzsteigerung durch den Einsatz neuer Pumpen erreicht werden. Die Mehrbereichspumpen der Series 5 stellten zwar einen variablen Einsatz innerhalb eines breiten Spannungs- und Frequenzbereiches sicher, dies jedoch meist zu Lasten eines wirklich optimalen Wirkungsgrades. Die neuen Pumpen sind jetzt auf die verschiedenen Netzspannungen und Frequenzen weltweit genau zugeschnitten. Daraus resultieren optimierte Pumpenleistungsdaten und Kennlinien. Mit diesem Schritt wurden die Anforderungen der Energieeffizienzklasse IE2 vollständig erfüllt. „Exciting Technology“ heißt vor allem umfangreiche Ausstattung Die Thermo-5 warten bereits ab Werk mit einer umfangreichen Serienausstattung ohne Aufpreis auf. Die Durchflussmessung beispielsweise wird kontinuierlich und wartungsfrei über Ultraschall vorgenommen. Die Messungen erfolgen daher auch bei geringen Durchflüssen schnell und genau. Zusammen mit der Grenzwertüberwachung können Durchflussveränderungen und Pumpenverschleiß frühzeitig erkannt und per Alarmmeldung signalisiert werden, bevor Ausschuss produziert wird. Über die selbstoptimierende Kaskadenregelung werden minimale Regelabweichungen sowie ein optimales Anfahr- und Störverhalten erreicht. Darüber hinaus arbeitet die Regelung adaptiv, also selbstanpassend an unterschiedliche Produktionsbedingungen. Dadurch werden Werkzeugwechsel ebenso schnell durchführbar wie ein schnelles Anfahren ohne Überschwingen. Die Druckfreischaltung des Hydraulikkreises bei „Gerät aus“ gehört ebenfalls zum serienmäßigen Ausstattungsumfang. Eindeutig einfach: Bedienung und Anzeige Die Bedienung der Thermo-5-Temperiergeräte erfolgt komfortabel über ein 3,5“- TFTFarbdisplay mit benutzerspezifischer, an die jeweiligen individuellen Produktionsbedürfnisse anpassbarer Menüführung und Online-Hilfe in wählbarer Sprache. Diese bedienerfreundliche Oberfläche zeigt die jeweiligen Funktionen eindeutig an und stellt effiziente Bedienhilfen und Problemlösungen „on the spot“ zur Verfügung. Die Anzeige von Datum und Uhrzeit erlaubt eine standardmässige Zeitschaltfunktion und macht das Führen des Logbuches als Fehlerspeicher und die Archivierung aller Daten transparenter. Über die Speicherung werkzeugspezifischer Parameter können die Geräte individuell auf die jeweiligen Produktionsaufgaben abgestimmt werden. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Peripheriegeräte Die Wartung der Thermo-5- Baureihe wird unter anderem durch einen frontseitigen USB-Anschluss in Host-und Device-Ausführung für Software-Updates und Parameterübernahmen erleichtert. Liste an Zusatzausrüstungen: kurz Die Liste der Zusatzausrüstungen konnte aufgrund der umfangreichen Serienausstattung der Thermo-5-Temperiergeräte entsprechend kurz gehalten werden. Zusätzlich stehen etwa eine Pumpenverschleiss-Überwachung oder Anschlüsse für Alarm und Externsteuerung sowie für Externfühler zur Verfügung. Abriebfeste Laufrollen aus PUR sind bei der Series 5 bereits Standard, einen Tastaturschutz gibt es als Extra. Die Schnittstelle „HB-Therm internal“ ermöglicht den Anschluss der HB-Therm-Modulgeräte ohne eigene Bedienung, die sich entweder über die Steuerung eines Thermo-5-Temperiergerätes oder über ein HB-Therm-Bedienungsmodul einstellen und auch fernsteuern lassen. Die externen Durchflussmesser von HB-Therm lassen sich ebenfalls über diese Schnittstelle ansteuern. Darüber hinaus sind auch weitere optionale serielle Datenschnittstellen (20 mA, RS-232, RS422/485, CAN-Bus, CANopen, PROFIBUSDP und DIGITAL) vorhanden, so dass die Geräte universell mit allen gängigen Maschinensteuerungen zusammenarbeiten können. Ideal für alle Anwendungen: Thermo-5-Temperiergeräte mit Reinraumpaket Die Thermo-5-Temperiergeräte von HBTherm konnten sich innerhalb kürzester Zeit optimal im Markt etablieren. Dies gilt sowohl für Standard-Anwendungen als auch für spezielle Einsatzgebiete wie etwa den Reinraum. Ein spezielles Reinraumpaket für die wasserbasierten Temperiergeräte der Thermo-5-Baureihe stellt ihren Einsatz auch in hochsensiblen Sektoren sicher. Es besteht neben dem standardmäßigen geschlossenen Temperierkreis und den abriebfesten PUR-Laufrollen aus faser- freien Isolationen sowie einer Hochglanzlackierung. So ausgerüstet wird das Emittieren von Dämpfen oder Partikeln in das Umfeld der Temperiergeräte und damit in die kontrollierte Umgebung wirkungsvoll verhindert. Top-Service und Garantieleistung von 24 Monaten Mit einem schlagkräftigen Kundendienst ist HB-Therm mit über 40 Landesvertretungen global präsent. Die Garantieleistung von 24 Monaten unterstreicht die hohe Produktqualität und wird von allen Kunden sehr geschätzt. Die Firma HB-Therm wird in Österreich, Ungarn, Tschechien und Slowakei vertreten durch: Luger Gesellschaft m.b.H. Werkvertretungen & Service [email protected] www.luger.eu www.hb-therm.ch Ausgabe Juli/August 2014 Schwerpunkt Ausbildung Redaktionsschluss: 14. August 2014 Sie suchen neue Mitarbeiter? Sie suchen eine neue berufliche Herausforderung? Nutzen Sie den aktuellen Stellenmarkt auf unserer Homepage! www.kunststoff-zeitschrift.at/stellenmarkt In Zusammenarbeit mit 45 Jahre Österreichische Kunststoffzeitschrift Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Ausgabe Juli/August 2014 Redaktionsschluss: 14. August 2014 159 160 Wirtschaftsnachrichten K.D. Feddersen Neue Niederlassung in Wien: Geschäftsführer Dr. Stephan Schnell im Gespräch Dr. Stephan Schnell, Geschäftsführer der K.D. Feddersen CEE GmbH im Interview. Die K.D. Feddersen CEE GmbH wird künftig seine Kunden in Österreich und im Zentral- und Osteuropäischen (CEE)-Raum mit technischen Kunststoffen und Compounds von Wien aus betreuen. Der Geschäftsführer Dr. Stephan Schnell sprach im Interview mit der Österreichischen Kunststoffzeitschrift über die Standortwahl, Erwartungen in der Region und zukünftige Distributionsaktivitäten. K.D. Feddersen ist Spezialist für die Vermarktung und den Vertrieb von technischen Kunststoffen in Europa, Asien und Südamerika. Bitte geben Sie unseren Lesern einen Überblick über das Unternehmen! Die K.D. Feddersen CEE GmbH mit Sitz in Wien ist ein Tochterunternehmen der K.D. Feddersen GmbH & Co. KG, Hamburg. Wir gehören zur international tätigen Feddersen-Gruppe und haben uns auf die Vermarktung und Distribution technischer Kunststoffe spezialisiert. Innerhalb der Firmengruppe bieten wir durch mehr als 50-jährige Erfahrung qualifizierte Fachkompetenz, kundennahen Service und einen leistungsstarken Vertrieb für die kunststoffverarbeitende Industrie. Weitere Standorte der K.D. Feddersen GmbH & Co. KG sowie ihrer Tochtergesellschaften sind neben Hamburg und Wien auch Paris, Värnamo in Schweden, Birmingham und Istanbul. Europäischer Standort für Entwicklung und Produktion von technischen Kunststoffen und Masterbatchen ist die zur Gruppe gehörenden Akro-Plastic GmbH in Niederzissen mit ihrer Zweigniederlassung AF-Color. Auf dem asiatischen Markt ist Akro-Plastic mit einem Produktionsstandort in Suzhou in China vertreten und eröffnet in 2015 eine Produktionsstätte in Brasilien. K.D. Feddersen hat in Österreich eine neue Niederlassung gegründet. Zuständig ist die K.D. Feddersen CEE GmbH (Wien) künftig für die Erweiterung der Distributionsaktivitäten der Firmengruppe in Richtung Zentral-Osteuropa. Warum haben Sie sich für den Standort Wien entschieden? Zum einen ist die geografische Lage mit der Nähe zu unseren potentiellen Märkten sehr vielversprechend. Weiters ist Wien auch ein attraktiver Standort in Bezug auf erstklassig ausgebildete Fachkräfte mit entsprechenden Kenntnissen im Vertrieb für technische Kunststoffe. Zudem finden wir hier auch potentielle Mitarbeiter mit entsprechender Sprach- und Kulturkompetenz für unsere Zielmärkte. Welche Werkstoffe haben Sie im Portfolio? Wir bieten unseren Kunden vom Polypropylen bis hin zum speziellen Hochtemperatur-Kunststoff ein umfangreiches Portfolio. Unser Sortiment umfasst die Markenprodukte von führenden Herstellern der Kunststoff- und Chemiebranche. Dazu zählen lCompounds aus Polyamid, Polyketon und Polyetheretherketon unserer Schwesterfirma Akro-Plastic lPolycarbonat und Blends aus diesem Kunststoff, wie PC-ABS und PC-PBT, von Teijin lPolypropylen-Compounds in speziellen Farben, und wahlweise mit Flammschutzausrüstung oder auch Langglasfaserverstärkung von ADMajoris lPolyacetal- sowie TPE-Kunststoffe von Kolon Plastics lCompounds aus Polybutylenterephthalat sowie strahlenvernetze Thermoplaste aus dem Hause DimeLika. Dieses Sortiment vertreiben wir in weiten Teilen exklusiv in dieser Region. Darüber hinaus entwickeln und produzieren wir zusammen mit unseren Schwesterfirmen in der Feddersen-Gruppe spezielle, auf den Kundenwunsch maßgeschneiderte Werkstofflösungen aus technischen Kunststoffen. Dazu zählen wir auch unser Angebot im Bereich der Masterbatche. Von Wien aus erfolgt die Marktbearbeitung für Österreich, die Schweiz, Polen, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Bulgarien sowie für die Balkanstaaten. Welchen Service können sich die Kunden erwarten? Unsere Kunden können hier denselben Service erwarten, den sie auch schon von unseren anderen europäischen Niederlassungen gewohnt sind. Schnelle und kompetente Beratung von der ersten Idee bis hin zur zuverlässig laufenden Serie. In der Projektphase unterstützen unsere Anwendungsentwickler bei kunststoffgerechtem Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Wirtschaftsnachrichten Design, Werkstoffauswahl, Prozessplanung, Prüfung und Serieneinführung. In der laufenden Produktion bieten wir flexible, kurze Lieferzeiten und eine individuelle, effiziente Auftrags- und Lieferabwicklung. Wie sehen Ihre Erwartungen für die nächsten Jahre in dieser Region aus? Wir möchten für diese Region eine schlagkräftige Organisation aus Vertriebsprofis aufbauen, die in ihren Märkten vernetzt sind und entsprechende Fachexpertise vorweisen. Da unsere Mitarbeiter in der Regel vom Homeoffice in der jeweiligen Region aus arbeiten, sind sie immer nah am Kunden. Das Potential in der Region ist attraktiv, eine Mischung aus Tochterfirmen internationaler Unternehmen, aber auch eigenständischer lokaler Firmen. Sehr stark ist hier natürlich der Bereich Automotive. Wir folgen mit der Ausweitung unserer Geschäftsaktivitäten in diese Region damit natürlich auch dem Weg unserer Kunden aus unseren angestammten, westlichen Vertriebsgebieten. Anfang Mai eröffneten Sie auch ein neues Lager in Bratislava mit 2000 Stellplätzen. Welche Vorteile bringt das für Kunden in Österreich? Dieses neue Lager bietet unseren Kunden eine schnellere und flexiblere Belieferung. Neues Lager in Bratislava mit 2000 Stellplätzen. Das kommt besonders den Automobilzulieferern zugute, wo Just-in-Time-Lieferungen gefordert werden. Wir sind mit einem lokalen Lager flexibler. Ob 25-kgMusterbelieferung, größere Gebinde oder aber volle Lkw-Ladungen und Kombilieferungen aus verschiedenen Produkten – wir liefern dann in der Regel innerhalb 24 Stunden ab Lager Bratislava an unsere Kun- Fotos: F.D. Feddersen den. Außerdem bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, ihre Waren selbst im Lager abzuholen. Weitere Lager, unter anderem in Vorarl berg in Westösterreich und der Schweiz sind in Planung, um diesen Service weiter auszubauen. Vielen Dank für das Gespräch! ÖAKR Nachhaltig erfolgreich Im Rahmen einer Pressekonferenz im Schloss Schönbrunn Tagungszentrum zog das ÖAKR-Präsidium Bilanz über das Jahr 2013 und präsentierte eine neue Informationsbroschüre mit den wichtigsten Fakten zum Sammel- und Verwertungssystem. 2013 konnte ein neuerlicher Sammelrekord aufgestellt werden: Beeindruckende 1636 Tonnen Altrohre und Kunststoffrohrreste, die bei der Verlegung angefallen waren. Laut Präsidium sind für diesen Erfolg mehrere Gründe ausschlaggebend: lDie laufende Informationstätigkeit über die Aktivitäten des ÖAKR führte zu hoher Bekanntheit und Akzeptanz des Systems. lDas vom ÖAKR-Systempartner Reststofftechnik organisierte Sammelnetz wird immer engmaschiger und hat sich gut etabliert. lFür immer mehr Entsorgungsbetriebe ist die getrennte Erfassung von Kunststoffrohren mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden. lAuch und besonders bei den Anwendern und Verarbeitern von Kunststoffrohren zeigt sich wachsendes Umweltbewusstsein. Durch weitere Optimierungen im Produktionsprozess kann die Firma Reststofftechnik auch die gestiegene Anfallmenge zu hochwertigen Rezyklaten aufbereiten und somit der Kunststoffindustrie einen Dipl.-Ing. Bernd Brandt, denkstatt GmbH, Dipl.-Ing. Elmar Ratschmann, ÖAKR-ObmannStellvertreter, Mag. Karl Aigner, ÖAKR-Obmann und Wolfgang Lux, ÖAKR ObmannStellvertreter. Foto: ÖAKR nachhaltigen Rohstoff als Ersatz für Primärkunststoffe anbieten. Wie nachhaltig der ÖAKR mit seinen Aktivitäten hinsichtlich CO2- und Primärenergieeinsparung konkret ist, zeigte DI Bernd Brandt von der denkstatt GmbH mit der Studie „Kunststoffrohr-Recycling: Beiträge des ÖAKR zur Nachhaltigkeit 2013“ (April 2014). So konnten im Jahr 2013 1 600 Tonnen CO2 eingespart werden. Mit etwa 7,4 Millionen Pkw-Kilometern entspricht das 185 Erdumfahrungen. Durch den ÖAKR wurden 2013 73 000 Gigajoule an Primärenergie eingespart. Dies entspricht etwa dem jährlichen Energieaufwand zur Erzeugung von Warmwasser für 28 000 Menschen, beispielsweise für eine Stadt wie Bregenz. Die Bewerbung weiterer Unternehmen um eine Mitgliedschaft im ÖAKR war ebenfalls ein Ziel, das im Jahr 2013 er- Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 reicht werden konnte. Aktuell setzt sich der ÖAKR aus folgenden Mitgliedsunternehmen zusammen: Agru, Bauernfeind, Dietzel-Univolt, Egeplast, Geberit, Ke Kelit, Kontinentale, Martoni, Pipelife, Poloplast, Rehau, Totra und Uponor. Im Rahmen der Pressekonferenz präsentierte das Präsidium die druckfrische Broschüre „So funktioniert der ÖAKR“. Darin finden sich kurz und bündig die wichtigsten Informationen über das Sammelund Verwertungssystem: Aufgaben und Ziele, wer ist Mitglied, was wird gesammelt, was ist für das Recycling nicht geeignet, wo sind Sammelstellen und wie funktioniert der Recyclingprozess. Die Informationsbroschüre steht unter www.oeakr.at zum Download zur Verfügung. www.oeakr.at 161 Wer.Was.Wo ... mit Kunststoff Compounds Aufbereitung Einfärben [email protected] www.geba.eu [email protected] www.geba.eu COMPOUNDIERUNG TECHNISCHER KUNSTSTOFFE ■ Compounds in Spritzguss- und Extrusionsqualitäten ■ Master- u. Funktionsbatche ■ Hauseigene Coloristik ■ Labor & Anwendungstechnikum ■ Recycling ■ Kunststoffrohstoff An- u. Verkauf ■ COMPOUNDIERUNG TECHNISCHER KUNSTSTOFFE ■ Compounds in Spritzguss- und Extrusionsqualitäten ■ Master- u. Funktionsbatche ■ Hauseigene Coloristik ■ Labor & Anwendungstechnikum ■ Recycling ■ Kunststoffrohstoff An- u. Verkauf ■ Tel.: +43 4212 33060-0, Industriepark Str. 18, A-9300 St. Veit/Glan Tel.: +43 4212 33060-0, Industriepark Str. 18, A-9300 St. Veit/Glan Biokunststofffe E lastomer Spritzgießmaschinen Digitaldruck [email protected] www.geba.eu COMPOUNDIERUNG TECHNISCHER KUNSTSTOFFE ■ Compounds in Spritzguss- und Extrusionsqualitäten ■ Master- u. Funktionsbatche ■ Hauseigene Coloristik ■ Labor & Anwendungstechnikum ■ Recycling ■ Kunststoffrohstoff An- u. Verkauf ■ Tel.: +43 4212 33060-0, Industriepark Str. 18, A-9300 St. Veit/Glan www.engelglobal.com • UV Flachbett Drucker • Digitale Direktdrucker Franz Josef Mayer GmbH A-2345 Brunn am Gebirge Industriestraße B 13 Tel: +43 2236 32 148 [email protected] www.fjmayer.at Erntegarne Dosiergeräte TEUFELBERGER Ges.m.b.H. Vogelweiderstraße 50 4600 Wels, Austria www.teufelberger.com Compoundierung WITTMANN Kunststoffgeräte GmbH Lichtblaustraße 10 A-1220 Wien, Österreich Tel.: +43 (0) 250 39-0 Fax: +43 (0) 259 71 70 [email protected] www.wittmann-group.com Gravimetrische Dosiergeräte [email protected] www.geba.eu TEUFELBERGER Ges.m.b.H. Vogelweiderstraße 50 4600 Wels, Austria www.teufelberger.com COMPOUNDIERUNG TECHNISCHER KUNSTSTOFFE ■ Compounds in Spritzguss- und Extrusionsqualitäten ■ Master- u. Funktionsbatche ■ Hauseigene Coloristik ■ Labor & Anwendungstechnikum ■ Recycling ■ Kunststoffrohstoff An- u. Verkauf ■ Tel.: +43 4212 33060-0, Industriepark Str. 18, A-9300 St. Veit/Glan Compounds Extruder osier- und D Einfärbegeräte Förderbänder Dosieren und Einfärben Förderbänder – Standard und nach Kundenwunsch [email protected] www.geba.eu COMPOUNDIERUNG TECHNISCHER KUNSTSTOFFE ■ Compounds in Spritzguss- und Extrusionsqualitäten ■ Master- u. Funktionsbatche ■ Hauseigene Coloristik ■ Labor & Anwendungstechnikum ■ Recycling ■ Kunststoffrohstoff An- u. Verkauf ■ Dosierung gravimetrisch und volumetrisch Direkteinfärbgeräte Fördern, Dosieren, Mischen und Trocknen von Kunststoffmaterial: Kompetenz in Kunststoff & Automatisierung Wer.Was.Wo ... 162 Tel.: +43 4212 33060-0, Industriepark Str. 18, A-9300 St. Veit/Glan www.koch-technik.com +43 (0)699 816 50 588 [email protected] www.whagn.at Inserat_MTF_Foerder.indd 1 20.07.12 15:06 Bezugsquellenverzeichnis der Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 WITTMANN Kunststoffgeräte GmbH Lichtblaustraße 10 A-1220 Wien, Österreich Tel.: +43 (0) 250 39-0 Fax: +43 (0) 259 71 70 [email protected] Oberflächenbehandlung Kühlanlagen Fördertechnik Zentralanlagen www.wittmann-group.com www.wittmann-group.com • Corona-Vorbehandlungsgeräte • Gas-Vorbehandlungsgeräte • Vorbehandlungsautomationen WITTMANN Kunststoffgeräte GmbH Lichtblaustraße 10 A-1220 Wien, Österreich Tel.: +43 (0) 250 39-0 Fax: +43 (0) 259 71 70 [email protected] Kühlgeräte Materialversorgung Anlagen zur zentralen Materialversorgung Einzelfördergeräte PEEK • Kühlgeräte • Rückkühler • Industriekühlmaschinen Franz Josef Mayer GmbH A-2345 Brunn am Gebirge Industriestraße B 13 Tel: +43 2236 32 148 [email protected] www.fjmayer.at Fördern, Dosieren, Mischen und Trocknen von Kunststoffmaterial: www.koch-technik.com Granulatoren Kunststoff umreifungsbänder WITTMANN Kunststoffgeräte GmbH Lichtblaustraße 10 A-1220 Wien, Österreich Tel.: +43 (0) 250 39-0 Fax: +43 (0) 259 71 70 [email protected] Franz Josef Mayer GmbH A-2345 Brunn am Gebirge Industriestraße B 13 Tel: +43 2236 32 148 [email protected] www.fjmayer.at [email protected] www.geba.eu COMPOUNDIERUNG TECHNISCHER KUNSTSTOFFE ■ Compounds in Spritzguss- und Extrusionsqualitäten ■ Master- u. Funktionsbatche ■ Hauseigene Coloristik ■ Labor & Anwendungstechnikum ■ Recycling ■ Kunststoffrohstoff An- u. Verkauf ■ Tel.: +43 4212 33060-0, Industriepark Str. 18, A-9300 St. Veit/Glan PMMA TEUFELBERGER Ges.m.b.H. Vogelweiderstraße 50 4600 Wels, Austria www.teufelberger.com www.wittmann-group.com ZahnwalzenBestellmühlen Laserbeschriftungsanlagen Heißprägemaschinen • Laser-Beschriftungsanlagen • Automationslaser • Laser für Klischeefertigung • Heißprägemaschinen • Heißprägefolien & Konfektionierung • Heißprägeautomationen Franz Josef Mayer GmbH A-2345 Brunn am Gebirge Industriestraße B 13 Tel: +43 2236 32 148 [email protected] www.fjmayer.at Franz Josef Mayer GmbH A-2345 Brunn am Gebirge Industriestraße B 13 Tel: +43 2236 32 148 [email protected] www.fjmayer.at Kühlanlagen Masterbatche Kunststoff- und Farben-Gesellschaft mbH An der Flurscheide 7 64584 Biebesheim am Rhein 0049 6258 8006 - 0 www.kfg-biebesheim.de Polyamid [email protected] www.geba.eu COMPOUNDIERUNG TECHNISCHER KUNSTSTOFFE ■ Compounds in Spritzguss- und Extrusionsqualitäten ■ Master- u. Funktionsbatche ■ Hauseigene Coloristik ■ Labor & Anwendungstechnikum ■ Recycling ■ Kunststoffrohstoff An- u. Verkauf ■ Tel.: +43 4212 33060-0, Industriepark Str. 18, A-9300 St. Veit/Glan Kühlgeräte von 3 kW bis 1200 kW Kühlleistung [email protected] www.geba.eu Kompetenz in Kunststoff Automatisierung COMPOUNDIERUNG TECHNISCHER KUNSTSTOFFE ■ Compounds in Spritzguss- und Extrusionsqualitäten ■ Master- u. Funktionsbatche ■ Hauseigene Coloristik ■ Labor & Anwendungstechnikum ■ Recycling ■ Kunststoffrohstoff An- u. Verkauf ■ www.whagn.at Tel.: +43 4212 33060-0, Industriepark Str. 18, A-9300 St. Veit/Glan & Polycarbonat Bayer Austria GesmbH Herbststraße 6-10, 1160 Wien Tel.: +43-1-711 46-0, www.bayer.at . mit Kunststoff +43 (0)664 24 25 200 Inserat_Frigo_Kuehl.indd 1 offi[email protected] 20.07.12 15:08 Österreichischen Kunststoffzeitschrift Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 163 Wer.Was.Wo ... mit Kunststoff Polycarbonat Roboter Regranulate [email protected] www.geba.eu [email protected] www.geba.eu COMPOUNDIERUNG TECHNISCHER KUNSTSTOFFE ■ Compounds in Spritzguss- und Extrusionsqualitäten ■ Master- u. Funktionsbatche ■ Hauseigene Coloristik ■ Labor & Anwendungstechnikum ■ Recycling ■ Kunststoffrohstoff An- u. Verkauf ■ COMPOUNDIERUNG TECHNISCHER KUNSTSTOFFE ■ Compounds in Spritzguss- und Extrusionsqualitäten ■ Master- u. Funktionsbatche ■ Hauseigene Coloristik ■ Labor & Anwendungstechnikum ■ Recycling ■ Kunststoffrohstoff An- u. Verkauf ■ Tel.: +43 4212 33060-0, Industriepark Str. 18, A-9300 St. Veit/Glan Tel.: +43 4212 33060-0, Industriepark Str. 18, A-9300 St. Veit/Glan Polypropylen Stäubli Robotics www.staubli.com/robotik [email protected] Roboter WITTMANN Kunststoffgeräte GmbH Lichtblaustraße 10 A-1220 Wien, Österreich Tel.: +43 (0) 250 39-0 Fax: +43 (0) 259 71 70 [email protected] ARBURG GesmbH Hegelgasse 8 1010 Wien Tel.: +43 (0) 1 7102-302 [email protected] www.arburg.at ARBURG GmbH + Co KG Arthur-Hehl-Straße 72290 Loßburg Tel.: +49 (0) 74 46 33-0 [email protected] www.arburg.com Roboter www.wittmann-group.com Rohstoffhandel Polyurethane www.engelglobal.com [email protected] www.geba.eu COMPOUNDIERUNG TECHNISCHER KUNSTSTOFFE ■ Compounds in Spritzguss- und Extrusionsqualitäten ■ Master- u. Funktionsbatche ■ Hauseigene Coloristik ■ Labor & Anwendungstechnikum ■ Recycling ■ Kunststoffrohstoff An- u. Verkauf ■ Bayer Austria GesmbH Herbststraße 6-10, 1160 Wien Tel.: +43-1-711 46-0, www.bayer.at Tel.: +43 4212 33060-0, Industriepark Str. 18, A-9300 St. Veit/Glan Recycling Linear-Roboter und Schwenkarm-Roboter [email protected] www.geba.eu COMPOUNDIERUNG TECHNISCHER KUNSTSTOFFE ■ Compounds in Spritzguss- und Extrusionsqualitäten ■ Master- u. Funktionsbatche ■ Hauseigene Coloristik ■ Labor & Anwendungstechnikum ■ Recycling ■ Kunststoffrohstoff An- u. Verkauf ■ Tel.: +43 4212 33060-0, Industriepark Str. 18, A-9300 St. Veit/Glan Kompetenz in Kunststoff +43 (0)664 24 25 200 offi[email protected] & Automatisierung www.whagn.at Schneidemühlen Inserat_Wemo.indd 1 Kunststoff- und Farben-Gesellschaft mbH An der Flurscheide 7 64584 Biebesheim am Rhein 0049 6258 8006 - 0 www.kfg-biebesheim.de • Knickarmroboter • Linearroboter • Angußpicker Franz Josef Mayer GmbH A-2345 Brunn am Gebirge Industriestraße B 13 Tel: +43 2236 32 148 [email protected] www.fjmayer.at 20.07.12 15:04 WITTMANN Kunststoffgeräte GmbH Lichtblaustraße 10 A-1220 Wien, Österreich Tel.: +43 (0) 250 39-0 Fax: +43 (0) 259 71 70 [email protected] www.wittmann-group.com Schneidmühlen Wer.Was.Wo ... 164 Bezugsquellenverzeichnis der Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Spritzgießmaschinen Seminare Spritzguss Spritzgießverfahren www.engelglobal.com ARBURG GmbH + Co KG Arthur-Hehl-Straße 72290 Loßburg Tel.: +49 (0) 74 46 33-0 [email protected] www.arburg.com ARBURG GesmbH Hegelgasse 8 1010 Wien Tel.: +43 (0) 1 7102-302 [email protected] www.arburg.at WITTMANN BATTENFELD GmbH Wiener Neustädter Straße 81 A-2542 Kottingbrunn, Österreich Tel.: +43 (0) 2252 404-0 Fax: +43 (0) 2252 404-1062 [email protected] www.wittmann-group.com Gas- und Wasser injektionstechnik Tampondruckmaschinen Separieranlagen www.engelglobal.com • Tampondruckmaschinen • Klischeefertigung & Zubehör • Tampondruckautomationen Separierlösungen für verschiedenste Anforderungen Kompetenz in Kunststoff & Franz Josef Mayer GmbH A-2345 Brunn am Gebirge Industriestraße B 13 Tel: +43 2236 32 148 [email protected] www.tampondruck.at Automatisierung +43 (0)699 816 50 588 [email protected] www.whagn.at Inserat_MTF_Sep.indd 1 Temperiergeräte 20.07.12 15:04 Temperiergeräte für Wasser (bis 200°C) oder Öl (bis 350°C) S ilikon Spritzgießmaschinen Kompetenz in Kunststoff +43 (0)664 24 25 200 www.engelglobal.com WITTMANN BATTENFELD GmbH Wiener Neustädter Straße 81 A-2542 Kottingbrunn, Österreich Tel.: +43 (0) 2252 404-0 Fax: +43 (0) 2252 404-1062 [email protected] www.wittmann-group.com Software offi[email protected] Inserat_Frigo_Temp.indd 1 EcoPower Spritzgießverfahren & Automatisierung www.whagn.at 20.07.12 15:10 • Temperiergeräte • Rückkühlgeräte • Formheiz- und Kühlgeräte Franz Josef Mayer GmbH A-2345 Brunn am Gebirge Industriestraße B 13 Tel: +43 2236 32 148 [email protected] www.fjmayer.at www.engelglobal.com Stäubli Robotics www.staubli.com/robotik [email protected] WITTMANN Kunststoffgeräte GmbH Lichtblaustraße 10 A-1220 Wien, Österreich Tel.: +43 (0) 250 39-0 Fax: +43 (0) 259 71 70 [email protected] www.wittmann-group.com . mit Kunststoff Temperiertechnik Österreichischen Kunststoffzeitschrift Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 165 Wer.Was.Wo ... mit Kunststoff Thermoplastische Elastomere [email protected] www.geba.eu COMPOUNDIERUNG TECHNISCHER KUNSTSTOFFE ■ Compounds in Spritzguss- und Extrusionsqualitäten ■ Master- u. Funktionsbatche ■ Hauseigene Coloristik ■ Labor & Anwendungstechnikum ■ Recycling ■ Kunststoffrohstoff An- u. Verkauf ■ Ultraschallsiegeln von Packstoffen Trockner WITTMANN Kunststoffgeräte GmbH Lichtblaustraße 10 A-1220 Wien, Österreich Tel.: +43 (0) 250 39-0 Fax: +43 (0) 259 71 70 [email protected] www.wittmann-group.com Trocknungstechnik Tel.: +43 4212 33060-0, Industriepark Str. 18, A-9300 St. Veit/Glan Turnkey-Produkte Thermoplastische Urethane [email protected] www.geba.eu COMPOUNDIERUNG TECHNISCHER KUNSTSTOFFE ■ Compounds in Spritzguss- und Extrusionsqualitäten ■ Master- u. Funktionsbatche ■ Hauseigene Coloristik ■ Labor & Anwendungstechnikum ■ Recycling ■ Kunststoffrohstoff An- u. Verkauf ■ Tel.: +43 4212 33060-0, Industriepark Str. 18, A-9300 St. Veit/Glan Trockner ARBURG GmbH + Co KG Arthur-Hehl-Straße 72290 Loßburg Tel.: +49 (0) 74 46 33-0 [email protected] www.arburg.com ARBURG GmbH + Co KG Arthur-Hehl-Straße 72290 Loßburg Tel.: +49 (0) 74 46 33-0 [email protected] www.arburg.com ARBURG GesmbH Hegelgasse 8 1010 Wien Tel.: +43 (0) 1 7102-302 [email protected] www.arburg.at Ultraschallschweißen ARBURG GesmbH Hegelgasse 8 1010 Wien Tel.: +43 (0) 1 7102-302 [email protected] www.arburg.at Franz Josef Mayer GmbH A-2345 Brunn am Gebirge Industriestraße B 13 Tel: +43 2236 32 148 [email protected] www.fjmayer.at U ltraschallschweißen von Kunststoffen www.koch-technik.com Herrmann Ultraschalltechnik GmbH & Co. KG Descostr. 3-9 · 76307 Karlsbad Tel.: +49 7248 79-0 · [email protected] www.herrmannultraschall.com U ltraschallschweißen – Ultrasonic Engineering Herrmann Ultraschalltechnik GmbH & Co. KG Descostr. 3-9 · 76307 Karlsbad Tel.: +49 7248 79-0 · [email protected] www.herrmannultraschall.com Zentralförderanlagen Materialversorgung Anlagen zur zentralen Materialversorgung Trockenlufttrockner stationär und mobil Fördern, Dosieren, Mischen und Trocknen von Kunststoffmaterial: U ltraschallfügen von Vliesstoffen • Ultraschall Schweißmaschinen • Ultraschall Schneidtechnik • Automationsbau Granulattrocknung Aufsatztrockner mit Drucklufttechnologie Herrmann Ultraschalltechnik GmbH & Co. KG Descostr. 3-9 · 76307 Karlsbad Tel.: +49 7248 79-0 · [email protected] www.herrmannultraschall.com Herrmann Ultraschalltechnik GmbH & Co. KG Descostr. 3-9 · 76307 Karlsbad Tel.: +49 7248 79-0 · [email protected] www.herrmannultraschall.com Förderabscheider Fördern, Dosieren, Mischen und Trocknen von Kunststoffmaterial: www.koch-technik.com Wer.Was.Wo ... mit Kunststoff 166 Bezugsquellenverzeichnis der Österreichischen Kunststoffzeitschrift Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 Kunststoff Österreichische 45. Jahrgang · Nr. 5/6 2014 Zeitschrift I M P R E S S U M Eigentümer und Verleger: WELKIN MEDIA, 1190 Wien Herausgeber: FACHVERLAG WIEN A-2301 Groß-Enzersdorf, DOK IV, NW 21 Tel. 0043 (0)2249 4104, Fax 0043 (0)2249 7481 [email protected] www.labor.at vorschau auf die nächste Ausgabe In Österreich besteht ein Ausbildungssystem für Kunststofftechnik auf mehreren Ebenen: lDuale Ausbildung im Lehrberuf Kunststofftechniker in Firmen in ganz Österreich und in der Berufsschule in Steyr, lHTL-Ausbildung zum Kunststoffingenieur in Andorf, Bregenz, Kapfenberg, Wels und am TGM in Wien, lFH-Ausbildung zum Dipl.-Ing. (FH) in Wels und Wien, lUniversitäre Ausbildung zum Dipl.-Ing. und Dr. für Kunststofftechnik in Leoben und Linz. Über diese Ausbildungsmöglichkeiten und weitere Schulungen und Trainingsangebote von Institutionen und KunststoffFirmen wird berichtet. Ausbildung Erscheint jeden zweiten Monat. Bezugspreis Inland € 62,–, Ausland € 74,50 pro Jahr, inklusive Versandkosten. Bankverbindung: Bawag BLZ 14000, Kontonummer 0160 762 472 IBAN AT27 1400 0016 1076 2472 BIC BAWAATWW Redaktion und Anzeigenannahme: Mag. Kerstin Sochor A-1230 Wien, Tribulzgasse 33, Tel.: 0043 (0)699 1040 1070 [email protected] Chefredakteur: Ing. Robert Hillisch, [email protected] Abonnementverwaltung: Birgit Waneck [email protected] Herstellung: Alwa & Deil Druckerei Ges.m.b.H. Sturzgasse 1a, A-1140 Wien Das Abonnement ist jeweils einen Monat vor Jahresende kündbar, sonst gilt die Bestellung für das folgende Jahr weiter. Anzeigen und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, dass sie die Meinung der Redaktion oder eine Empfehlung darstellen. Im Sinne der Gleichberechtigung sprechen wir in unseren Artikeln und Beiträgen weibliche und männliche Personen gleichermaßen an. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages gestattet. © FACHVERLAG WIEN 2013, ISSN 0029-926X DVR 0521451 UID-Nr. ATU 13258204 [email protected] www.kunststoff-zeitschrift.at Offizielles Organ der Gesellschaft zur Förderung der Kunststofftechnik (GFKT), der Vereinigung Österreichischer Kunststoffverarbeiter (VÖK), der Bundesinnung der Kunststoffverarbeiter und der Landesinnungen. Herausgegeben unter Mitarbeit folgender Institutionen: Fachverband der chemischen Industrie Österreichs (Berufsgruppen Kunststofferzeugende Industrie und Kunststoffverarbeitende Industrie) – TGM-Kunststofftechnik (LKT-TGM)–Montanuniversität Leoben, Studienrichtung Kunststofftechnik – Österreichisches Forschungs institut für Chemie und Technik. Österreichische Kunststoffzeitschrift 5/6 2014 45 Jahre Österreichische Kunststoffzeitschrift Die Österreichische Kunststoffzeitschrift freut sich, heuer ein kleines Jubiläum feiern zu dürfen: seit 45 Jahren erscheint sie zweimonatlich als Informationsplattform für die Österreichische Kunststoffwirtschaft. Viele Unternehmen begleiten die Redaktion seither durch sehr gute, aber auch schwierige Zeiten und es sind vor allem herausragende Unternehmer-Persönlichkeiten, die Kunststoffe in Österreich zu einem High-TechWerkstoff gemacht haben. In der kommenden Ausgabe werfen wir einen Blick zurück und porträtieren einige dieser interessanten Hauptdarsteller. Die Redaktion nimmt gerne Vorschläge für Berichte entgegen. 167