- Geniushof

Transcrição

- Geniushof
Da
sM
ag
Lebensfreude durch Integration
az
in
Ausgabe 7
Erfahrungen
Abschied
Schulstunde
Workshop
Laikas letzte Reise
Tierisch guter Unterricht
Akupunktmassage
Inhalt
Editorial
Inhal t
4
28
Seite
Teambildung
Ein Schwesterchen für Candela
Seite
Danke
Unsere Patenkinder
6 Basteltipp
Das Zauberrohr
Seite
Buchtipps
Aus unserer Bücherecke für Sie gelesen
30
Seite
7
Seite
Vertrauen – Zweiter
Emily, ein Traum wurde wahr
Teil
9 Neue Heimat
Leon, ein spanischer Podenco
Seite
im Idsteiner Land
12
14 Präsentation
Therapiehunde im Gartencenter
34
Seite
Gedanken
Der Vogel
35 Abschied
38
Seite
Förderer
Wir sagen DANKE
39 TCM
Hundeernährung nach Jahreszeiten
15
Seite
16
Seite
Seite
Workshop
Akupunktmassage am Hund
Seite
Erfolg
Geht nicht – gibt’s nicht
41 Unterhaltung
Wer kennt sich im Tierreich aus?
18 Glücksmomente
Hunde können Brücken bauen
Seite
42
44
Seite
Schnappschüsse
Mein liebstes Spielzeug
24
Seite
Peters Welt
Luzy im Biergarten
Mein Abenteuer Spanien
46
Seite
Unterstützung
So können Sie helfen
47
Seite
Pinnwand
In eigener Sache
25 Schulstunde
Tierisch guter Unterricht
Seite
Herausgeber & V.i.S.d.P.
Daniela E. Hahn, 1. Vorsitzende
Telefon: 04637/96 47 89
Fax: 04637/96 47 94
E-Mail: [email protected]
Internet: www.geniushof.de
Redaktionsanschrift
Geniushof e.V.
Schwanburg
24402 Esgrus
nach langen Jahren der intensiven Suche
haben wir im Juli 2008 ein geeignetes Anwesen für un­se­re Aufgaben und Ziele in
Esgrus an der schönen Ostsee gefunden.
Einige unserer Ziele, die wir die letzten
Jahre nur teilweise oder noch gar nicht
durchführen konnten, finden hier einen
wunderschönen ruhigen Ort. Die tiergestützte Therapie kann nun endlich barrierefrei angeboten werden.
Jetzt brauchen wir für den Aufbau der
Tier­herberge finanzielle Mittel, so dass
der ehe­malige Schweinestall, zu einer
Herberge für die Not leidenden Tiere
werden kann. Danke an die ehrenamtlichen Mitglieder und Helfer aus dem
Rhein-Main Gebiet, die jetzt schon so
tatkräftig beim Aufbau helfen.
Seite
Neuanfang
Sabrina auf ihrem Weg
20 Erfahrungen
Impressum
Liebe Leserin, lieber Leser,
Laikas letzte Reise
Seite
2
32
Seite
Spurensuche
Mantrailing
Seite
Seite
Glück
Endlich ein Zuhause
Seite
Der Geniushof e.V. –
Lebensfreude durch Integration
ist ein gemeinnütziger und als
besonders förderungswürdig
anerkannter Verein, der Ziele der
Integration behinderter und nicht
behinderter Menschen mit denen
des Tierschutzes verbindet.
Bitte helfen Sie uns auch weiterhin und lassen Sie mit uns einen neuen Teil des Geniushofes entstehen. Wir sind heute noch
mehr denn je auf Ihre Hilfe angewiesen.
Chefin vom Dienst
Bettina Kissel, 2. Vorsitzende
Druck
W. B. Druckerei GmbH, Hochheim am Main
Textbearbeitung
Klaus Rein, [email protected]
Vereinsnummer
3730 im Vereinsregister Wiesbaden
Redaktion
Eva Dernberger, Claudia Frey,
Peter Graffert, Barbara Haney,
Manuela Huber, Peter Kimmel,
Liane Lang und Claudia Schlotterer
ISSN-Nummer
1860-1200
Bankverbindung
Konto-Nr. 536 540 016, BLZ 551 900 00,
Mainzer Volksbank eG
Layout, Reinzeichnung
Tanja Trost
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
Wie wertvoll tatkräftige Unterstützung für
den Geniushof sein kann, lesen Sie im Artikel „Mein Abenteuer Spanien“ (Seite 20).
Yvonne Möller war – wie bereits manche
unserer Mitglieder – in Spanien und hat
einige Tage unserer spanischen Tierschützerin geholfen, Tiere zu versorgen und auch
teilweise vor dem sicheren Tod gerettet.
Interessante Artikel zu den Themen gesunde Hundeernährung, Akupunktmassage am
Hund sowie mentale Beschäftigung, wie
z.B. das Mantrailen, und allerhand Buchtipps finden Sie in unserem Magazin.
Sie sehen, es hat sich auch dieses Jahr
wieder vieles weiter entwickelt, dank
Ihrer Hilfe. Wir sind zuversichtlich und
voller Tatendrang, dass der Aufbau in
Esgrus sowie die bereits bestehenden
Angebote in Mainz-Kostheim weiterhin
so durchgeführt werden.
Ihre
Eine sehr schmerzhafte Erfahrung haben
wir leider im Januar gemacht, als wir unsere Laika von uns gehen lassen mussten.
Laika war unsere erste Therapiehündin,
die uns fast 10 Jahre lang durch dick und
dünn begleitet hat. Sie war eine ganz besondere Hündin, die in unseren Herzen
immer ihren festen Platz haben wird.
Ausgabe 7
Daniela E. Hahn
Geniushof – Das Magazin
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Teambildung
Teambildung
Es war der 23. Juni 2007, als der
Schwangerschaftstest ein deutliches
Plus anzeigte und klar war, dass wir
ab 2008 zu viert sein werden. Zu viert,
das sind Mama Biene, Papa Christian,
Baby Pauline und Candela, unsere liebenswerte Podencohündin. Mit der
Freude über diese gute Nachricht, kam
aber auch gleich der nächste Gedanke
auf: Wie wird es wohl klappen – mit
Baby und Hund?
Es kam also die Zeit, in der ich Literatur
wälzte, Freunde und Bekannte, die ebenfalls Hund und Kind haben, löcherte und
das Internet nach brauchbaren Tipps durchforstete. Aber schon bald wurde mir klar,
dass es nicht so sehr darauf ankommt, Win­
deln aus dem Krankenhaus mitzubringen
oder schon vorher mit einer Puppe auf dem
Sofa zu üben. Das Wichtigste war meiner
Meinung nach, den Hund nach wie vor als
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Familienmitglied zu achten und ihm so gut
wie möglich seinen gewohnten Tagesablauf
zu ermöglichen.
Als der Mutterschutz dann begann und ich
mich sechs Wochen vor der Geburt so durch
die Welt kugelte, nutzte ich die Zeit, um
ausgiebige Spaziergänge durch Wald und
Wiesen zu machen. Doch mir war auch klar,
dass Candela das Alleinsein nicht verlernen
durfte. Sie war es gewohnt, am Vormittag
allein zu Hause zu sein, und sie überstand
die Stunden auch stets ohne Probleme. So
zwang ich mich, den Hund auch ab und an
mal alleine zu Hause zu lassen. Denn ich
wusste: wenn das Baby erst mal auf der
Welt ist, hat die mit dem Hund intensiv
erlebte Zeit der letzten Wochen zunächst
mal ein Ende.
Wichtig war uns auch, dass Candela in der
Zeit der Geburt und des Krankenhausauf-
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
enthaltes gut versorgt war. Als es dann
am 22. Februar endlich so weit war, fand
Candela für die nächsten drei Tage eine
gute Herberge bei Christians Eltern, die
sie mit liebevoller Betreuung und langen
Spaziergängen verwöhnten.
Als es heimging, entschieden wir, Candela schon vor unserer Ankunft nach Hause
bringen zu lassen und dann erst mit Pauline
zu kommen. Wir stellten uns vor, dass sich
Candela auf diese Weise sicher am meisten freuen würde. Genau so war es dann
auch. Sie überschlug sich fast vor Freude!
Natürlich zeigte sie auch Interesse an dem
kleinen Geschöpf, das so eingemummelt in
dieser komischen Schale lag. Wir stellten
Pauline sofort auf den Boden und ließen
Candela in aller Ruhe schnüffeln. Gleichzeitig redeten wir mit freudiger Stimme auf sie
ein. Allein das zeigte ihr wohl, dass Pauline
nun dazu gehörte. In den nächsten Tagen
erlebten wir eine wunderschöne Zeit als
richtige Familie. Freunde und Verwandte
wurden auf die nächste Woche vertröstet,
denn die erste Zeit sollte nur Pauline und
Candela gehören.
Ausgabe 7
Candela machte die Erfahrung, dass da
jetzt noch jemand war, der auch unsere
Aufmerksamkeit bekam. Sie merkte schnell,
dass es ein Miteinander und kein Gegeneinander war. Mehrmals am Tag setzen wir
uns mit Pauline neben Candela auf den
Boden und ließen Paulines Hände durch
Candelas Fell streichen. War Pauline auf
dem Arm, sprachen wir auch mit dem Hund.
Das Highlight der Woche ist nach wie vor
die Hundeschule am Freitag. Anderthalb
Stunden, in denen der Hund der absolute
Mittelpunkt ist. Natürlich ist auch Pauline
dabei, aber in dieser Zeit spielt Candela die
erste Geige. Dann ist sie die Wichtigste, und
es wird das gemacht, was ihr Spaß macht.
Immer wieder erfährt sie, dass sie nach wie
vor einmalig ist.
Dass Candela die kleine Pauline schon voll
akzeptiert hat, zeigte sie erst kürzlich wieder. Als Pauline furchtbar weinte, leckte
Candela tröstend ihre nackten Füßchen.
Einfach wahre Geschwisterliebe!
Sabine Schuld
Geniushof – Das Magazin
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Basteltipp
Vertrauen
Zweiter Teil
Ist das Wetter zu mies, der Hund mal
krank oder das „Bällchenwerfen“ zu
langweilig, dann ist die Beschäftigung
mit dem Zauberrohr ein schöner Spaß
und ein bisschen Kopfarbeit für jeden
Hund. Auch Kind und Hund sind für
diesen Zaubertrick zu begeistern.
Zum Basteln benötigt man folgendes
Material: Eine Rolle aus Pappe (Haushaltsrolle, Verpackung von Flaschen oder Badmintonbällen …), ein kleines Stück feste
Pappe, scharfes Messer oder Cutter, Schere,
Klebefolie oder buntes Papier und Kleber.
Außerdem: Leckerlis und einen interessierten, aufmerksamen oder verfressenen
Hund.
Dann geht es los, wie im folgenden
beschrieben:
Emily,
3. Die Lasche aus fester Pappe in der Länge
so schneiden, dass sie beim Durchschieben
beidseitig überstehen kann. Mit Folie bekleben, das erhöht die Haltbarkeit! Die Lasche
durchschieben.
Im letzten Geniushof-Magazin habe ich
berichtet, wie ich den Weg zur tiergestützten Therapie/Pädagogik und damit
auch zu meiner Hündin Emily gefunden
habe. Hier schreibe ich jetzt über den
Start in den Alltag des Berufslebens –
und der war ganz schön aufregend.
4. Nun von oben ein Leckerli reinlegen.
1. Das sind unsere Modelle.
5. Der Hund muss nun versuchen an der
Lasche zu ziehen, damit das Leckerli heraus
fällt.
2. Mit einem scharfen Messer zwei gegenüberliegende Schlitze in die obere Hälfte
der Rolle schneiden, so breit wie die Lasche,
die durchgeschoben wird und anschließend
bekleben.
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ein Traum wurde wahr
Tipp: Für Hunde, die keine festen Gegenstände ins Maul nehmen, die Lasche mit
Stoff oder Kordel verlängern.
Motivation, Ruhe und Geduld – dann wird
es schon klappen!
Viel Spaß beim Ausprobieren wünschen
Eva Dernberger und Liane Lang
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
Tasche zog und wusste, dass sie bei diesem
Spiel auch mitmachen konnte. Da ich zum
Zeitpunkt von Emilys Einsatz zehn Kinder
schon kannte, war es für mich sehr interessant zu beobachten, welche Veränderungen
sich zeigen würden.
Emily war vom ersten Tag an der Mittelpunkt in den Frühförderstunden. Ich arbeite
überwiegend mobil in der Frühförder- und
Frühberatungsstelle. Das bedeutet, dass
ich jede Woche zu 16 Familien nach Hause
fahre. Emily hatte zu Beginn ihrer Begleitung erst einmal die Aufgabe der Beobach­
terin. Die Kinder versorgten sie mit Wasser
und legten Emily ihre Decke auf den Boden.
Am Ende unserer Stunde übten die Kinder
einige Handzeichen mit Emily ein (Sitz,
Platz, Komm, Pfote), um ihr danach ein
Leckerli geben zu können.
Im Rahmen meiner Weiterbildung am Insti­
tut für soziales Lernen mit Tieren musste
ich eine Hausarbeit für die Zulassung zur
Prüfung schreiben. So entwickelte ich einen
Elternfragebogen zur Entwicklung der Kinder seit der Begleitung durch Emily in den
Frühförderstunden. Die Ergebnisse waren
durchgehend positiv. Die Eltern bestätigten
ein hohes Maß an Motivation und Freude
bei ihren Kindern, wenn unser Besuch
angekündigt wurde. Mehr Konzentration,
Ausdauer und zunehmende Freude, die
Sprache einzusetzen, wurden immer öfter
beobachtet.
Dieser Kontakt entwickelte sich schnell
zu einem festen Ritual, Emily wurde zum
Highlight. Sie lernte die unterschiedlichen
Kinder und Familien kennen und fand
schnell heraus, was bei wem an Aktivitäten
gemacht wurde. Sie erkannte sofort bestimmte Spielmaterialien, die ich aus der
Auch ich sah diese positiven Veränderungen
während der Förderstunden. Aber ganz
besonders schön empfand ich diese glücklichen Gesichter in die wir schauten. Oft
hörte ich schon nach dem Klingeln an der
Wohnungstür die aufgeregten Stimmen:
„Mama, die Emily kommt“. Dass ich auch
Ausgabe 7
Geniushof – Das Magazin
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Vertrauen
Neue Heimat
noch mitkam, wurde dabei in Kauf genommen. Oft erzählten mir die Mütter, dass die
Kinder nur von Emily sprachen, nicht von
mir. Tja, da hatte ich mir ganz schöne Konkurrenz ins Haus geholt.
Aber ich konnte mich nicht beklagen, dass
ich jetzt gar keine Aufmerksamkeit mehr
bekam. Die Kinder zeigten mir mit ihrer
Freude auch ihre Dankbarkeit darüber,
dass ich sie mit Emily
zusammenbrachte.
Ein Beispiel dazu:
Toni, einen damals
vierjährigen Jungen,
betreute ich schon
fast ein ganzes Jahr,
bevor Emily eingesetzt wurde. Seine
Sprachstörung und
Entwicklungsver­
zögerung machten
es ihm schwer, sich
mitzuteilen und
Freude im Spiel zu
ent­wickeln.
Ich hatte es sehr
schwer einen guten
Kontakt zu ihm aufzubauen. Er zeigte
mir immer deutlich
an, dass er nur wenig
Lust zum Spielen
mit mir hatte – und
er sprach meist nur nach Aufforderung
mit mir. Toni war vom ersten Tag an völlig
begeistert von Emily. Er legte sehr viel wert
darauf, alle Aktivitäten mit ihr selbstständig
zu machen. Er entwickelte ein sehr liebevolles Verhältnis zu ihr und versuchte alles
zu tun, damit es Emily gut ging. Zwangsläufig musste er vermehrt Sprache einsetzen,
um sie zu rufen oder ihr Aufgaben zu stellen. Das ging auf einmal viel besser – auch
ohne Aufforderung. Als ich einmal nach
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drei Wochen Urlaub zu Toni kam, begrüßte
er mich schon im Treppenhaus, fiel mir um
den Hals und sagte: „Danke, dass du die
Emily wieder mitgebracht hast.“
Aber nicht nur die Kinder konnten sich sehr
über diesen Kontakt freuen, auch viele
Eltern teilten diese Begeisterung. Nach zwei
Jahren intensiver Ausbildung mit abschließender Prüfung wurde aus einem ungarischen Straßenhund
eine ganz tolle Therapiehündin. Daniela E.
Hahn hat damals einen
absoluten Glücksgriff
getätigt, als sie Emily
für mich im Tierheim in
Ungarn aussuchte.
Da das Projekt der
tiergestützten Therapie/Pädagogik in
der Frühförderstelle
seit Mai 2008 nicht
mehr weitergeführt
wird, ändert sich unser
Arbeitsfeld. Ich habe
meine Arbeitsstelle in
der Frühförderung um
die Hälfte reduziert
und bin erst einmal in
Teilzeit im Bereich der
tiergestützten Therapie/Pädagogik selbstständig tätig – auch
als freie Mitarbeiterin in Projekten beim
Geniushof. Diese wunderbare Arbeit mit
einem Tier wie Emily möchte ich auf jeden
Fall fortsetzen und in der Zukunft noch
weiter ausbauen. So steht als nächster
Punkt an, dass Emily Unterstützung durch
eine zweite Hündin oder auch noch durch
andere tierische Helfer erhält. Also, es
bleibt weiterhin spannend und es gibt noch
viel zu tun!
Claudia Kranz
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
ls ich vor einem halben Jahr in meine
Familie kam, hätte ich nicht gedacht,
dass man so viel Spaß haben kann. Liebe
Menschen hatten mich in Spanien aus
dem Müll gerettet, medizinisch versorgt
und nach Deutschland gebracht, wo sie
sich noch zwei Wochen rührend um mich
kümmerten. Mein körperlicher Zustand
besserte sich schnell, und ich wurde ein
recht ansehnlicher Welpe. Mit zwölf Wochen musste ich dann allerdings wieder
umziehen und wurde für weitere zwei
Wochen in eine Pflegefamilie im Taunus
gebracht. Ich reiste an mit Tüten voller
Kausticks, Halsband, Leinen, Decke, Spielzeug, Kuscheltieren und Futter für die
Ausgabe 7
erste Zeit. Damit hätte ich sogar in der
Wild­nis überlebt.
Die Neuen waren ganz nett, es war immer
jemand da, weil es vier Jugendliche im Haus
gab, und außerdem Ole, den 11-jährigen
Irish-Setter-Bärenhundmischling mit langem schwarzen Fell. Ole gefiel mir sofort.
Er erinnerte mich an schöne Erlebnisse in
Mainz-Kostheim bei Dany und Tina, aber er
war nicht so wirklich begeistert von meinen
Schmuseattacken. Immerhin durfte ich neben ihm schlafen, mit ihm fressen und spazieren gehen. Je länger wir uns aber kannten, desto lieber mochte er mich. Ja genau,
er gewann mich lieb, und nicht nur er.
Geniushof – Das Magazin
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Neue Heimat
Neue Heimat
Die ganze Familie konnte sich nach 14 Ta­­
gen nicht mehr vorstellen, sich wieder von
mir zu trennen und so blieb ich! Okay, an­fangs waren die Kids ab und zu noch genervt von meinem Hobby. Konnte ich denn
ahnen, dass angekaute Schuhe uncool aussehen und dass man darin im Regen nasse
Füße kriegt? Auch Hausschuhe sollte ich
nicht zerbeißen, geschweige denn Sofakissen, Handtücher, Pullis, ja nicht mal meine
eigene Hundematte. Nicht so leicht zu verstehen, wenn man im Zahnwechsel ist und
das ganze Maul so juckt und kribbelt. Nur
in das eigene Spielzeug beißen ist halt langweilig, zumal sich das nicht so herrlich in
kleine Fetzchen zerlegen lässt. Man nannte
mich auch „Frau Holle“...
Aber diese Zeiten sind nun vorbei. Ich habe
ein wunderschönes Erwachsenengebiss,
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und wenn ihr meine Familie fragt, bin ich
überhaupt der schönste Podenco auf der
Welt. Abgesehen von gemeinsamen Spaziergängen fahren wir oft zusammen in
unseren Garten an der Lahn. Dort treffen
wir regelmäßig eine junge DobermannDame, mit der ich super rennen kann. Ab
und zu nimmt mein Frauchen mich mit zur
Arbeit, und ich treffe nette Hunde zum
Spielen und Toben. Mit Ole darf ich dann in
der Reithalle rennen. Dort machen wir dann
auch lustige Spiele, die ich meist so schnell
begreife, dass mein Frauchen ein ganz hilfloses Gesicht macht und sich immer etwas
Neues überlegen muss. Sogar Ole macht begeistert mit, obwohl man mir sagte, dass er
das vorher nicht mochte. Hoffentlich gehen
Frauchen nicht so bald die Ideen aus, sonst
werd ich mir selbst was ausdenken müssen.
Wegrennen in den Wald fanden sie jedenfalls nicht so toll. Sie scheinen sich doch
Sorgen um mich gemacht zu haben. Ich
war halt `ne halbe Stunde unterwegs, hatte
viel Spaß und bin dann wieder nach Hause
gelaufen, als ich niemanden mehr fand.
Offenbar hatten sie nicht damit gerechnet
und waren zwar sehr froh, aber um mich
gekümmert haben sie sich dann nicht besonders. Ich musste mich langweilig zu Ole
auf die Decke legen. Aber Smilla kam nach
mir schauen. Sie ist mein Lieblingskätzchen
und war mit Spazieren gewesen, bevor ich
wegrannte. Sie hat geschnurrt und mit mir
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
gekuschelt. Das macht sie gerne. Ist echt ’ne
dufte Katze. Katzen sind sowieso toll. Wir
haben drei, und immer wenn eine draußen
an der Türe steht, sag ich meinen Frauchen
oder anderen Bescheid. Manchmal merken
die das einfach nicht, oder wollen es nicht
merken. In diesen Fällen kann man froh
sein, wenn man nicht auf den Kopf gefal­
len ist. Dann gehe ich hin und öffne den
Katzen die Tür. Man kann sie doch nicht
einfach draußen stehen lassen!
draußen ziemlich geschlottert habe. Ich
fühle mich jedenfalls sehr wohl mit meiner
großen Familie und bin gespannt, was das
Leben mir noch so bringt.
Außerdem freuen sie sich dann immer so
nett und schmusen sich an mir vorbei ins
Haus. Außer den Katzen habe ich noch
Kanarienvögel und drei Meerschweinchen.
Morgens sehe ich gerne beim Füttern zu.
Es ist super süß, wenn die so an Möhren
und Äpfelchen nagen. Eines der Tierchen,
die Frieda, kommt auch immer zu mir und
lässt sich am Öhrchen lecken. Findet es irgendwie gut, und dann tue ich ihr auch
den Gefallen. Einem der Vögel geht es zurzeit nicht so gut. Wenn ich bemerke, dass
es ihm schlechter geht, schaue ich erst nach
und mache dann mein Frauchen aufmerksam, dass sie mal nachschaut. Letztendlich
sind ja die Menschen für unser Wohl verantwortlich, weil sie einfach mehr Möglichkeiten haben – und ich muss sagen, meine
machen das echt gut. Für schlechtes Wetter
im Taunus habe ich sogar einen warmen
– echt coolen – Mantel, weil ich anfangs
Mit lieben Grüßen und noch mal tausend
Dank für diesen bezaubernden Hausgenossen von uns allen.
Dr. med. vet. Christina Matern
Ausgabe 7
Übrigens: Der Ole kann mich mittlerweile
richtig gut leiden. Und ich darf jetzt sogar
mit ihm kuscheln. Vielen Dank noch mal an
alle, die mir dieses Leben ermöglicht haben!
Euer Leon
Geniushof – Das Magazin
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Glück
Glück
L o tta
H ug o
Bobby
Sonia und
Little Momo
S anch o
Duffy
12
H anna
Paula
A ndra
Geniushof – Das Magazin
T iara
C urr o
Jessy
Mephisto
L asse
F ifi
Ausgabe 7
Heli
K iki
Gary
B run o
J uana
Chica
Ausgabe 7
Yvonne
L uc y
Tina
Geniushof – Das Magazin
G iuliana
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Präsentation
Workshop
Pünktlich startete die erste Vorstellung.
Yvonne Möller zeigte mit ihrer Therapiehündin Fine, wie man Kinder in Übungen
einbeziehen kann und sie dadurch motiviert. Klein und Groß waren voll dabei,
und irgendwann war der Platz doch etwas
eng, da alle Kinder unbedingt auch einmal
mit dem Hund „arbeiten“ wollten. Claudia
Kranz löste dann mit Therapiehündin Emily
die Beiden ab. Sie rundete die Vorführung
mit dem Schwerpunkt der TherapiehundeAusbildung großartig ab.
Therapiehunde
im Gartencenter
Am ersten Sonntag im April war es so weit.
Unser Infostand bei der Firma Dehner wurde am verkaufsoffenen Sonntag aufgebaut.
Die äußerst hilfsbereiten Mitarbeiter erfüllten alle unsere Wünsche. Gleich am Eingang durften wir aufbauen, gut zu sehen
und mit reichlich Platz für spätere Vorführungen mit den Therapiehunden. Von der
Freiwilligen Feuerwehr Heidesheim gab es
für unser Team freies Essen, die Getränke
bekamen wir von der Firma Dehner, und
auch unsere Vierbeiner wurden nicht vergessen und hatten frisches Wasser und eine
ganze Menge „Leckerchen“. Vom Blumenshop wurde uns fehlendes Werkzeug zum
Aufbau unseres Standes zur Verfügung gestellt. Kurz gesagt: „Wir waren bestens versorgt.“ Auch die erste Geldspende kam von
der Firma Dehner – noch bevor der Stand
komplett aufgebaut war. Vielen Dank!
Daraufhin entwickelten sich viele Gespräche, und der Geniushof konnte über
seine Arbeit berichten, beraten und Fragen
beantworten. Schnell ging es dann auf
16 Uhr zu – und noch einmal zeigten die
beiden Therapiehunde und ihre Besitzerinnen, was die tiergestützte Therapie zu
bieten hat. So ging ein für den Geniushof
erfolgreicher Tag zu Ende.
Barbara Haney
I
m Juni wurde auf dem Gelände des Geniushofes ein Workshop der besonderen
Art angeboten. Die Tierärztin Dr. Christina
Matern stellte die Akupunktur-Arbeit in der
Tiermedizin vor – gezielt am Hund. Zwanzig
zweibeinige Teilnehmer brachten zehn Vierbeiner mit, und so war der Workshop gut
besucht. Der erste Teil des Unterrichtes war
für die Theorie reserviert. Da gab es Informationen über die Anatomie des Hundes,
über Meridiane, Zustimmungspunkte, Elementepunkte und Pulsdiagnose. Für die
meisten Teilnehmer erst einmal Fach-Chinesisch. Dann aber ging es tatsächlich chinesisch weiter, nämlich mit der Traditionellen
Chinesischen Medizin (TCM). Die fünf Elemente der Lehre: Holz, Feuer, Erde, Metall
und Wasser. Viel Stoff für den Laien, aber
am Ende der Theoriestunde wurde das umfassende Angebot schlüssig, da Dr. Christina
Matern die losen Enden der Info-Fäden geschickt und verständlich zusammenknüpfte!
Im Praxisteil wurde jeder Hund untersucht.
Die verschiedenen Befunde ergaben dann
den entsprechenden Akupunkturpunkt für
den jeweiligen Hund an diesem Tag. Eine
spannende Angelegenheit, wie jeder einzelne Vierbeiner darauf reagierte. Von „Oh
ja, taste mich ab, das ist toll“ bis „Rühr mich
nicht an“ war die ganze Palette von Reaktionen und Gefühlen vertreten.
Nach der Behandlung des Akupunkturpunktes, der an diesem Tag für den Hund
gefunden wurde, zeigten sich immer Reaktionen. Manche für die Teilnehmer kaum
wahrnehmbar, manche auch sehr deutlich.
Am Ende dieses äußerst interessanten Tages konnten alle Hundefreunde viele neue
Erkenntnisse mit nach Hause nehmen. Die
wichtigste: Es gibt eine Heilmethode, die
man keinesfalls vergessen sollte, wenn
der Hund erkrankt. Manchmal reicht als
Behandlung eine Akupunktur aus, zum
Beispiel bei Gelenkerkrankungen oder Beschwerden der Wirbelsäule. Oft ist die Akupunktur aber auch bei organischen Erkrankungen eine wunderbare Begleittherapie.
Natürlich trägt auch eine Behandlung stets
zur Erhaltung der Gesundheit bei.
Barbara Haney
Und dann ging es los. Viele interessierte
Menschen blieben bei uns stehen, erkundig­
ten sich über unsere Arbeit und waren gespannt auf die kommenden Vorführungen,
die für 14 und 16 Uhr angekündigt waren.
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Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
Ausgabe 7
Geniushof – Das Magazin
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Erfolg
Erfolg
Geht nicht –
gibt’s nicht!
Natürlich ist nicht immer alles einfach und
gerade bei einem Hund, der als Welpe nicht
„wohlbehütet” aufgewachsen ist, sondern
oft ein unglückliches Vorleben hatte und
meistens schlimme Erfahrungen machen
musste, gibt es viele Unsicherheiten. Als
Gismo einige Wochen bei uns war, stand für
uns fest: “Gismo muss in die Hundeschule”. Zwar war er mittlerweile nicht mehr
ganz so ängstlich und wurde stets selbstbewusster, dennoch zeigte er immer noch
Anzeichen von Angst vor ihm unbekannten
Situationen.
Hallo, mein Name ist Petra Klisa. Ich
freue mich, über meine Erfahrungen
in der verhaltenstherapeutischen
Hundeschule des Geniushofes berichten zu dürfen.
Zu unseren Hunden Tessie und Sunny gesellte sich Gismo, ein damals einjähriger,
vollkommen verängstigter und abgemagerter Foxterrier-Rüde. Es war eine zufällige
Begegnung während eines Spazierganges,
als er uns mit seiner Ausführerin aus dem
Tierheim über den Weg lief und nicht mehr
aus dem Kopf ging. Wir machten uns Gedanken, ob es uns möglich war, einen dritten Hund aufnehmen zu können.
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Sein größtes Problem war, dass er sich nur
in Gesellschaft seiner Ziehmutter Tessie sicher fühlte und bei der Begegnung mit anderen Hunden Angstangriffe startete. Mein
größter Wunsch war, dass er auch ohne die
Gesellschaft seiner „Zieheltern” ein selbstbewusster Foxterrier werden sollte, und
suchte nun Hilfe bei einer geeigneten Hundeschule.
per Handzeichen kommuniziert. Gebannt
stand ich da und beobachtete, wie mein
aufgebrachter Hund auf Danielas Zeichen
reagierte, sich entspannte und offensichtlich immer wohler fühlte.
Nach drei Einzelstunden durften wir endlich
am Unterricht in der Gruppe teilnehmen.
Ich war fürchterlich gespannt, was uns
erwartete. Es war die richtige Entscheidung
für uns. Wir lernten nette Menschen mit
ihren Hunden kennen – darunter Tina und
Peter, die anderen Trainer der Hundeschule. Mit viel Spaß, Kompetenz und vor allem
liebevoller Geduld haben sie immer ein offenes Ohr für unsere Fragen und Probleme.
Im Vordergrund steht eine gewaltfreie,
aber konsequente Erziehung. Sie macht es
möglich, unsere „besonderen” Hunde zu
führen, aber auch verstehen zu lernen. Die
ruhige Erziehung mit Gesten und das Beobachten und Zeigen von Körperzeichen
kommt uns allen sehr entgegen. Gismo hat
sehr viel gelernt, ist ein wunderbarer Hund
geworden, und ich bin stolz auf unsere kleinen und großen Erfolge.
Auch ich habe durch meine Entscheidung
für die Hundeschule beim Geniushof nur
profitiert und an Selbstbewusstsein gewonnen. So gibt es viele Erlebnisse und Begebenheiten mit Daniela, Tina und Peter, die
Nach mehreren negativen Erfahrungen landete ich dann beim Geniushof und lernte
dort eine vollkommen andere Art der Erziehung kennen. Schon die erste Begegnung
mit Daniela E. Hahn war für mich und Gismo die absolute Wende. Daniela ließ durchblicken, dass nicht nur Gismo lernen musste,
sondern dass es auch für mich vieles zu entdecken und zu lernen gab und auch mein
Verhalten entscheidend für unsere harmonische Mensch-Hund-Beziehung ist. Mir
wurde gezeigt, wie man mit seinem Hund
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
mich im täglichen Leben begleiten und stärken. Tinas aufmunternde Bemerkung (als
ich Gismo und mir mal wieder nichts zutraute) „Geht nicht, gibt’s nicht- immer erstmal
probieren, nicht gleich negativ denken”
und Danielas Zuspruch „Du schaffst das, ich
weiß es”, sind für mich mittlerweile ständig
begleitende Ohrwürmer geworden. Und sie
haben mir schon in einigen, in der letzten
Zeit auch in beruflich schwierigen Situationen und Entscheidungen, geholfen.
Für Gismo und mich hat sich seit der ersten
Begegnung mit Daniela und dem Geniushof
vieles zum Positiven verändert. Wir sind beide selbstbewusster und zufriedener, außerdem haben wir viele neue und sehr nette
Kontakte geknüpft.
Danke, dass wir euch kennen lernen durften, danke, dass wir dabei sein können.
Petra Klisa
Ausgabe 7
Geniushof – Das Magazin
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Glücksmomente
Glücksmomente
seine Umwelt kaum noch wahrnimmt. Der
nicht mehr weiß, ob er je einen Hund hatte.
Aber er weiß noch, wie man einen Hund
auf sich aufmerksam macht und an welchen
Körperstellen Hunde sich gerne kraulen lassen. Und so geht Momo, die Therapiehündin von Daniela, zu ihm, legt ihren großen
Kopf auf seine Oberschenkel – und der alte
Herr streichelt sie minutenlang hinter den
Ohren. Ein Genuss für beide.
Hunde können Brücken bauen
Wenn die Ankündigung „Der Geniushof
kommt mit seinen Hunden“ am schwarzen
Brett des Altenheims in Mainz-Kostheim
steht, dann ist der große Tagesraum im
Erdgeschoss des EVIM-Heimes voll besetzt.
Schon eine halbe Stunde vor Beginn haben
sich die ersten Bewohner eingefunden.
Auch meine Havaneser-Hündin Pepita, meine Freundin Hildegard und ich sind schon
früh da und haben Gelegenheit, mit den
ersten Gästen ins Gespräch zu kommen.
Unsere Besuche finden dort regelmäßig
statt. Mit „Geniushof-Chefin“ Daniela E.
Hahn und Eva Dernberger, die diese schönen Stunden vereinbart und organisiert,
sind wir heute sechs Menschen mit sechs
Hunden.
Zugang zur unsrigen. Und dann kommt ein
Hund und für kurze Zeit verbinden sich die
beiden Welten. Die Anwesenheit der Tiere
führt zu einer Fokussierung auf das Jetzt.
Nicht immer, aber oft. Die einen Senioren
lachen bei ihrem Anblick, rufen sie mit den
Namen ihrer früheren Hunde und streicheln
sie. Bei den anderen, den Leisen, Traurigen,
fast Regungslosen, übernimmt der Hund die
Initiative der Kontaktaufnahme. Da Pepita
für ein Leckerli ihre Seele verkaufen würde,
geht sie unerschrocken hin, leckt Hände
und freut sich, wenn sie erst die Belohnung
bekommt und dann gestreichelt wird.
Und dann ist da noch der alte Herr, der
bewegungslos in seinem Rollstuhl sitzt und
Der Hundebesuch ist eine willkommene Abwechslung und bietet neben der Freude am
Lebewesen und der unvoreingenommenen
Kontaktaufnahme auch Anlass, immer wieder Geschichten aus der Vergangenheit mit
eigenen Hunden zu erzählen.
In den Sommermonaten werden die Besuche gerne zu einem Erlebnistag in der
Natur genutzt. So organisierten wir an
einem heißen Junitag einen Ausflug mit
18 Rollstuhlnutzern zum Sportplatz des
Turnvereins Mainz-Kostheim mit Kaffee
und Kuchen. Für die Bereitstellung des
Geländes bedanken wir uns herzlich.
Gut gestärkt begaben wir uns dann in den
Schatten und ließen uns von der Dog-Dancing-Darbietung durch Patricia Drochner
und ihren Hunden begeistern. Auch der
dreijährige Simon mit seinem Hund Emil
brachte die Bewohner des Seniorenheimes
zum Staunen. Er zeigte voller Freude und
Stolz, wie Emil ihm den geworfenen Dummy wiederbrachte.
Es war ein rundum gelungener Nachmittag
– und für die Bewohner wieder mal eine
nette Abwechslung.
Ulrike Krohn
Die orientierten Bewohner wollen hauptsächlich die Hunde streicheln, bei den anderen weckt die Anwesenheit der Vierbeiner
Erinnerungen. Sie erinnern sich an längst
vergangene, eigene Hunde der Kindheit
oder der frühen Erwachsenenzeit. So wie
der Bernhardiner, mit dem man vor sechzig
Jahren das Leben und das Sofa teilte.
Die an Demenz Erkrankten sind auch bei
jedem Besuch dabei. Sie sitzen in ihren Rollstühlen, verharren in ihrer Welt mit wenig
18
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
Ausgabe 7
Geniushof – Das Magazin
19
Erfahrungen
Erfahrungen
s begann alles im Siebenmorgenweg in Mainz-Kostheim. Daniela
E. Hahn zeigte mir ein Bild von
einer putzigen Hundedame ganz in
weiß. „Schau, dass ist Kiki“, sagte sie.
„Die Kleine lebt noch in Spanien bei
Juana und wartet darauf, dass jemand
sie nach Deutschland holt.“ Ich hatte
schon viel von Juana, der „Frau aus Spanien“ gehört, und es waren schon einige
Mitglieder des Geniushofes dort, um sie
in ihrer Arbeit zu unterstützen. Ich wusste also – wenn ich mich auf dieses Abenteuer einlasse, kommt einiges auf mich
zu! Als es los ging, gab es keinen Weg
zurück, denn Juana erwartete mich und
freute sich auf tatkräftige Unterstützung
aus Deutschland.
Ich war fest entschlossen, meiner eigenen Persönlichkeit neu zu begegnen
und mein Leben mit völlig anderen
Eindrücken und Erlebnissen zu bereichern.
20
men müssen. Schnell finden wir eine Kommunikationsebene, mit der wir beide gut
umgehen können. Denn auch mit wenigen
Worten wird mir klar, dass Juana ein ganz
besonderer Mensch ist. Alles was sie erzählt
und ich verstehe, handelt von Hunden, Katzen und anderen armen Tieren, die sie in
ihrer Heimat von der Straße rettet und mit
allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln
gesund pflegt.
Wir leben nicht nur von dem
was uns reift, sondern auch
von den Erwartungen
von den Hoffnungen
von den ersten Zeichen
die andeuten, es habe Sinn
Ja zu sagen
Zu dem eigenen Weg (Autor unbekannt)
Als ich in Valencia am Flughafen ankomme
und eine nette blonde Frau auf mich wartet, da wusste ich – es hat begonnen, mein
Abenteuer Spanien. Wir steigen in einen
schon etwas in die Jahre gekommenen
Kleinbus und fahren bei sonnigen 22° C in
Richtung Valencia-Stadt. Die kleine Kiki soll
dort noch für einen Bluttest in die Tierklinik, um bald „ihre“ große Reise antreten zu
können.
Juana und ich haben anfangs Verständigungsprobleme, die wir in den Griff bekom-
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
Dass dies nichts mit einer „normalen“ Tierliebe zu tun hat, wird mir klar, als wir in
Juanas Heim ankommen. Mindestens sieben
Hunde und einige Katzen haben hier einen
Platz gefunden, wo sie gehegt und gepflegt
werden. All diese Tiere haben eine Geschichte zu erzählen – und jede handelt von
Leid und Trostlosigkeit.
Meine ersten Eindrücke übertreffen fast alle
meine Erwartungen. Juanas Tagesablauf ist
ganz den Tieren gewidmet. Sie kocht für
die alten Hunde und püriert jede einzelne
Ausgabe 7
Mahlzeit für sie, verteilt Medikamente für
blinde und kranke Hunde, versorgt Wunden
und wechselt Verbände, legt Zugänge für
überlebenswichtige Infusionen. Juana fährt
etliche Kilometer, um günstiges Futter zu
kaufen und streunende Katzen zu versorgen, und sie besucht täglich den Tierarzt,
um eine optimale Versorgung ihrer Tiere zu
gewährleisten.
Aber das ist noch lange nicht alles. Auch die
Hunde und Katzen, die etwas außerhalb
der Stadt auf einem Grundstück untergebracht sind, müssen täglich versorgt werden: 15 Hunde und etwa 50 Katzen warten
auf Futter, frisches Wasser und Streicheleinheiten. Da es auf dem Grundstück weder
Strom noch Wasser gibt, muss Juana immer
wieder frisches Wasser für die Tiere in Kanister füllen und ins Auto laden, um sie im
Tiergehege wieder auszuladen.
Als ich an diesem Abend zum ersten Mal
mitfahren soll um die Tiere zu versorgen,
Geniushof – Das Magazin
21
Erfahrungen
Erfahrungen
überwältigen mich die Gefühle. Ich sehe
Hunde und Katzen die ungeduldig hin
und her springen, ein ohrenbetäubender
Lärm von bellenden Hunden schlägt mir
entgegen. Alle sind völlig aus dem Häuschen und freuen sich, endlich etwas Zu­
wendung und Aufmerksamkeit zu bekommen. Wir erledigen die anfallenden
Arbeiten zügig, um noch bei Tageslicht
fertig zu werden. „Fertig“ das ist das
richtige Wort, um meinen Zustand zu
beschreiben. Ich bin „fertig“ … fix und
fertig!
Auch ich habe jetzt meinen Platz gefunden und helfe, wo immer ich kann. Wasser
schleppen, Gehege säubern, Tierärzte besuchen. Auch will ich mit den Hunden soviel
Zeit wie möglich verbringen, um Kuschelstunden und Streicheleinheiten zu verteilen. Die Tage vergehen wie im Flug, und es
wird Zeit, die Hunde an die Transportboxen
zu gewöhnen. Alles läuft reibungslos. Auf
dem Weg zum Flughafen habe ich einen
dicken Klos im Hals. Ich habe mich so an
Juana und ihre liebevolle Art gewöhnt und
muss schon an den Abschied denken.
All diese wunderbaren Geschöpfe werden von Juana vor dem sicheren Tod bewahrt. Viele dieser Tiere kämpften ums
pure Überleben, bevor Juana sie irgendwo fand. Einige hatte man ihr vor dem
Haus einfach angebunden, andere lagen
angefahren am Straßenrand. Unglaublich:
Mehrere Welpen hatte sie samt der Mutter aus einem Brunnen vor dem Ertrinken
gerettet.
Das Einchecken geht ohne Probleme über
die Bühne, und wir müssen nur noch pünktlich am Aufzug sein, um die Hunde an das
Flughafenpersonal zu übergeben. Ich habe
meine Tickets, mein Handgepäck, eine riesige Tasche mit frischen Orangen und Zitronen und nur noch wenig Zeit, um in den
Flieger zu kommen. Nach einem kurzen,
aber heftigen Abschied bin ich nun, mit
Tränen in den Augen, auf dem Heimweg.
22
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
Den ganzen Flug über kreisen meine Gedanken um Juana, die mit ihren vielen
Hunden und Katzen ein Leben führt, das
ich mir noch vor fünf Tagen nicht hätte
vorstellen können.
Nun bleibt nicht mehr viel zu sagen –
nur eines noch! Ich durfte eine Frau kennen lernen, die ihr Leben dem Leben
der Tiere widmet, die mit allen Mitteln
versucht, in Not geratenen Tieren ein
neues liebevolles Heim zu geben. Die
bis spät in die Nacht streunende Katzen
füttert, die Nächte durchwacht, um der
Hündin Ananda stündlich Infusionen zu
legen, und die am nächsten Morgen oft
nur ein Schatten ihrer selbst ist. Eine Frau
die wie eine Maschine arbeitet und sich
häufig dabei selbst vergisst, die unsagbar
viel Liebe und Güte weiter gibt, die Kino,
Theater, Restaurants oder Discos schon seit
Jahren nicht mehr von innen gesehen hat,
eine Frau die mehr verdient als nur unseren Respekt.
Ausgabe 7
Ich habe solch einen Menschen noch nie
getroffen. Und ich bin dankbar und stolz,
so viel von ihr gelernt zu haben. Danke,
Juana!
Yvonne Möller
Geniushof aktiv im Tierschutz

persönlicher Einsatz vor Ort

Lieferung von Futterspenden

Finanzielle Unterstützung für Tierarzt
(z. B. Kastration, Behandlung kranker
Tiere, etc.)

Finanzielle Unterstützung für den
Auf- und Ausbau der Gehege

Rettung und Vermittlung von Tieren
nach Deutschland
Geniushof – Das Magazin
23
Unterstützung
Schulstunde
So können Sie unsere
Arbeit unterstützen:
•Als Fördermitglied
•Als Pflegestelle
•Mit einer Therapiepatenschaft für Kinder
•Mit einer Patenschaft für Therapiehunde
D
ank der Leberecht-Stiftung konnten
wir zum wiederholten Male an der
Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule in
Hofheim die tiergestützte Therapie an­
bieten. Im Schuljahr 2007/2008 nahm
eine Klasse mit Schülern im Alter von
acht Jahren daran teil. Anhand von zwei
Schülerinnen möchten wir die Wichtigkeit
der tiergestützten Therapie darlegen.
So hat zum Beispiel Marie mit Hilfe der
Therapiehunde Momo und Pepples ihr
Selbstbewusstsein entwickeln und steigern
können. Mit Begeisterung und Stolz gibt
sie Anweisungen an die Therapiehunde
und kann sich dadurch in einer ihr vorher
weitestgehend unbekannten Rolle erleben,
wie man an ihrem Gesichtsausdruck erkennen kann.
tragen Sie dazu bei, unsere Ziele weiterhin zu verwirklichen.
nehmen Sie vorübergehend ein Tier bei sich auf.
können Sie Therapiekosten ganz oder teilweise übernehmen.
können Sie sich an Unterhalt, Ausbildung und medizinischer
Versorgung eines unserer Tiere beteiligen.
•Mit Hilfe von Spenden
helfen Sie, dass wir helfen können.
24
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
Ausgabe 7
Aus der Sicht des Integrationshelfers
Andreas Bickermann stellen wir die
Fortschritte einer anderen Schülerin
dar, die in allem auf fremde Hilfe ange­
wiesen ist:
Zu Anfang meines Zivildienstes als Integrationshelfer bekam ich die tiergestützte
Therapie nur in der Nachbarklasse mit und
konnte mir nur schwer etwas darunter
vorstellen. Am Ende des Schuljahres erfuhr
ich dann, dass meine Klasse und somit auch
mein zu betreuendes Kind nächstes Schuljahr an der tiergestützten Therapie teilnehmen wird. Als Miriam in die Schule kam,
war es ihr kaum möglich, ihre Hand locker
zu öffnen. Sie hatte sie meist zu einer Faust
geballt und ließ sich auf die Handführung
mit geöffneter Hand nicht ein.
Geniushof – Das Magazin
25
Schulstunde
Schulstunde
Im Verlauf des Schuljahres besserte sich
dies, aber den größten Fortschritt machte
Miriam in der tiergestützten Therapie. Ich
konnte anfangs nur ansatzweise die Rituale
zu Beginn jeder Stunde mit ihr durchführen. Diese sind das Zerkleinern der Hunde­
leckerlis und das Verfüttern mit Anweisun­
gen wie „sitz“ oder „warten“ an Momo
oder Pepples, unsere Therapiehunde. So
hatte ich das Futter hinter ihr sitzend in der
Hand und fütterte die Hunde, da Miriam
die Handführung durch starken Widerstand
ablehnte.
Inzwischen sind wir so weit, dass Miriam die
Handführung zulässt und erstaunlicherweise auch ihre Hand öffnet und geöffnet lässt,
wenn ich ihr ein Leckerli in die Hand gebe.
Es ist lediglich eine Unterstützung erforderlich, um ihre Hand zur Ruhe zu bringen.
Dieser Fortschritt wirkt sich auch stark auf
ihre Lebenspraxis aus, da es Miriam vielleicht möglich gemacht wird, eines Tages
selbstständig zu essen. Schließlich greift sie
nun schon nach ihrer Gabel und hält diese
auch alleine fest. Auch ihre Aufmerksamkeit den Hunden gegenüber ist gestiegen.
26
Früher schaute sie nur in der Gegend umher
und nahm die Hunde scheinbar nicht wahr.
Mittlerweile fesseln sie Miriams Blicke für
einen gewissen Zeitraum.
Für Miriam, ihre Familie, mich und das gesamte Team der Schule sind die Fortschritte
erstaunlich, die durch die tiergestützte Therapie und somit auch durch Daniela E. Hahn
und ihr Team möglich gemacht wurden. Ein
dickes Dankeschön für all die Arbeit, die
damit verbunden ist und besonders auch an
die Leberecht-Stiftung, die uns diese beeindruckende Therapieform ermöglicht.
Andreas Bickermann und
Maria Abmeier-Panzer
Manches glückt uns nur, wenn wir
daran glauben, dass es uns gelingt,
denn gerade dieser Glaube gibt uns
die nötige Kraft und innere Leichtigkeit,
um das zu verwirklichen, was wir uns
erträumen.
(Autor Hans Kruppa)
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
Kommentar von Susanne Reichert,
Erzieherin:
Mit unserer Klasse, in der ich als Erzieherin
arbeite, hatte ich die Möglichkeit, einige
Male an der tiergestützten Therapie teil­
zunehmen. Besonders eine Situation, die
ich erlebte, hat mich sehr bewegt und ist
für mich unvergesslich. Ich beobachtete,
wie unser Integrationshelfer mit Miriam,
die er intensiv betreut, den Therapiehund
Momo fütterte. Eine für mich außergewöhnliche Situation mit nonverbaler Kommunikation fand statt. Über die taktile
Stimulation und die leichte Handführung
seitens des Integrationshelfers erlebte ich
fasziniert, wie das eigentlich meist total
angespannte Kind sich entspannen konnte.
Die Beobachtung dieser Szene ließ mich
innerlich lächeln, da gerade solche kleinen
Erfolge so wichtig für beeinträchtigte
Kinder sind. Über die tiergestützte The­
rapie und die daraus folgende Entspannung öffnen sich neue Möglichkeiten und
Fähigkeiten für Miriams Leben und Alltag.
Das Arbeiten mit dem Hund hat eine ganz
besondere Qualität.
Ausgabe 7
LEBERECHT-Stiftung
Die LEBERECHT-Stiftung ist eine gemeinnützige Gesellschaft mit dem Ziel,
behinderten und benachteiligten Kindern sowie jungen Menschen und ihren
Eltern zu helfen. Sie wird getragen von
der Frankfurter Neuen Presse und ihren
Regionalausgaben Höchster Kreisblatt,
Nassauische Neue Presse und Taunus
Zeitung.
Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule
Die Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule
steht für ein individuelles, multikulturel­
les, differenziertes und soziales Lernen
und Unterrichten. Sie trägt dazu bei, die
Kinder und Jugendlichen mit ihren individuellen Beeinträchtigungen und Behinderungen zu einem möglichst selbst­
ständigen und selbst bestimmten Leben
in unserer Gesellschaft zu befähigen.
Geniushof – Das Magazin
27
Danke
Danke
ALEK
JENNY
ANDREAS
NICO
DANIEL
28
Geniushof – Das Magazin
DAVID
Ausgabe 7
Ausgabe 7
JAN ELIAS
Geniushof – Das Magazin
29
Buchtipps
Buchtipps
Natural Dog
Food –
Rohfütterung
für Hunde
Viele Tiere leiden
heute unter ernährungsbedingten
Erkrankungen wie
z.B. Allergien auf
Futtermittel. Es
scheint somit durchaus sinnvoll, die Zubereitung des Futters für seinen Hund selber
in die Hand zu nehmen. Ihrem Hund wird
auf seinem Speiseplan Abwechslung geboten und es ist möglich auf seine speziellen
Anforderungen einzugehen. Viele (kranke)
Hunde können durch die Rohfütterung
neue Lebenskraft und Energie tanken. In
dem Buch von Susanne Reinerth werden
sehr verständlich die einzelnen Bestandteile
der Rohfütterung (Fleisch, Gemüse, Obst,
Kräuter und Zusätze) beschrieben, ebenfalls
enthalten sind eine ausführliche Futterberechnung sowie diverse Futterpläne. Dieses
Buch ist für all diejenigen, die über eine
Umstellung auf Rohfütterung nachdenken,
sehr zu empfehlen.
Books on Demand GmbH,
ISBN 3-8334-3063-X
30
Das
Therapie­hundeTeam
Therapiehunde sind
die Begleiter von
Menschen. Menschen, die sich und
ihren Hund zum
Therapiehunde-Team
ausgebildet haben.
Therapiehunde können bei Einsätzen mit
alten Menschen und behinderten Kindern
wissenschaftlich nachgewiesen erstaunlich
positive Wirkungen auf die Patienten erzielen. Voraussetzung hier­für ist aber eine
solide Ausbildung in den verschiedenen
Bereichen. Inge Röger-Lakenbrink hat in
ihrem Buch eine aktuelle Bestandsaufnahme des heutigen Therapiehundewesens in
Deutschland, Österreich und der Schweiz
zusammengefasst, welches erstmals einen
umfassenden Überblick über die Ausbildungsmöglichkeiten und -inhalte zeigt.
Kynos Verlag,
ISBN 978-3-938071-20-5
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
Mantrailing –
Menschenspuren
sicher verfolgen
Mantrailing bedeutet, der Hund sucht
nach einem Individualgeruch einer
bestimmten Person.
Christiane Liebeck
möchte Ihnen mit
diesem Buch die
Möglichkeit geben, in eine Welt einzutauchen, die wir mit unseren Augen nicht
wahrnehmen können – denn der Hund
riecht, was wir nicht sehen. Sie werden mit
Ihrem Hund ein Team und erstaunt sein, zu
welchen Leistungen Ihr Hund fähig ist. Eine
hervorragende Form zur Beschäftigung und
Auslastung Ihres Hundes. Wie das geht, lernen Sie anhand einer sehr übersichtlichen
Beschreibung mit vielen Bildern.
Cadmos Verlag GmbH, ISBN 3-86127-788-3
So lernt mein Hund
Sabine Winkler macht
in ihrem Buch deutlich,
dass erfolgreiche Hundeerziehung kein Zufall
ist. Denn wer versteht,
was im Kopf des Hundes
vorgeht, kann sich seinem Vier­beiner besser
ver­ständlich machen
und schneller Fortschritte erzielen. „So lernt
mein Hund“ zeigt, wie das Lernverhalten
von Hunden funktioniert und wie Vierbeiner am besten motiviert werden, wie man
Übungen vermittelt und durch positive
Ver­stärkung festigt. Anhand zahlreicher
Beispiele werden die Gesetzmäßigkeiten
des Lernens erklärt und der richtige Einsatz
von Kommandos, Motivation und Korrektur
beschrieben. Ein Buch, das in keinem Hundehaushalt fehlen sollte.
Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG,
ISBN 978-3-440-10127-8
Ausgabe 7
Antijagdtraining –
Wie man Hunde
vom Jagen abhält
Jagdprobleme können sich sehr vielschichtig äußern.
Ob Ihr Hund Wild
jagt oder Fahrradfahrer und Jogger –
jede hündische Jagd
stellt den Hundehalter vor ein fast unlösbares Problem. Mit
diesem Arbeitsbuch von Pia Gröning und
Ariane Ullrich bekommen Sie eine große
Auswahl an praktischen Übungen rund
um das Antijagdtraining, die Ihnen in den
meisten Fällen einen Erfolg schaffen können. Sie lernen den richtigen Umgang mit
der Schleppleine. Über die Impulskontrolle,
die geistige und körperliche Auslastung des
Hundes sowie den Superschlachtruf erfahren Sie ebenfalls eine ganze Menge – es
lohnt sich!
MenschHund! Verlag,
ISBN 978-3-9810821-2-8
Dogdancing
Sie lesen richtig.
Hier lernen Sie das
Tanzen mit Ihrem
Hund. Aber es ist
mehr als das Lernen
von Tricks wie durch
die Arme springen,
im Slalom durch die
Beine laufen oder
aber das Winken
mit der Pfote, denn es geht genauso um
ein harmonisches Miteinander. Das Buch
enthält eine detaillierte Trainingsanleitung,
mit deren Hilfe Sie die richtige Musik und
die dazu passende Choreographie finden.
Ein riesiger Spaß und eine tolle Beschäftigung nicht nur für Ihren Hund.
Cadmos Verlag GmbH,
ISBN 978-3-86127-773-6
Geniushof – Das Magazin
31
Spurensuche
Spurensuche
Mantrailing
Wer regelmäßig Hundezeitschriften
liest oder sich in den Hundeforen im
Internet bewegt, liest immer häufiger
den Begriff „Mantrailing“. Was ist das,
wie geht das und sollte ich es vielleicht
mal ausprobieren? Das sind die häufigsten Fragen, die sich dem Leser stellen. Ich will versuchen, die Grundlagen
und die Faszination zu erklären.
Schritt 3: Die Suche nach der Zielperson geht los
Schritt 4: Die Zielperson hat sich hinter einem Busch
versteckt. Azunela ist kurz davor, sie zu finden
Was ist das?
Jeder kennt „Kommissar Rex“, den klugen
Schäferhund, der an einem Gegenstand
schnüffelt und dann den dazugehörigen
Menschen sucht. Im Grunde genommen
macht er dasselbe wie der Mantrailer.
Mantrailer sind „Personensuchhunde“, sie
verfolgen die Spur einer ganz bestimmten
Person, wobei es egal ist, ob diese sich im
Wald, in einem Wohngebiet oder durch
eine Einkaufsstraße bewegt. Der Hund
braucht einen Gegenstand, der eindeutig
nach der gesuchten Person riecht, z. B. einen
Schal oder ein T-Shirt. Es eignen sich aber
auch metallische Gegenstände wie z. B. die
Uhr oder der Schlüsselbund.
Wie geht das?
Jeder Mensch verliert ständig Hautschuppen, die seinen eigenen, ganz speziellen
Geruch tragen, für den Hund unverwechselbar wie ein Fingerabdruck. Jede Schuppe
ist mit Bakterien besetzt, die mit der Zersetzung beginnen, sobald die Schuppen gelandet sind. Diese fallen zu Boden, bleiben an
Mauern und Büschen hängen und bilden
somit für den Hund eine „lesbare“ Spur.
Wärme, Kälte, Wind und Bodenbeschaffenheit haben Einfluss auf die Hautschuppen
und den Verlauf der Spur.
Sollte ich es mal ausprobieren?
Ausprobieren lohnt sich immer, der
Hund ist ein Nasentier, er nimmt seine
Umgebung hauptsächlich über die
Nase wahr. Wir Menschen können
ihm in diese Welt nicht folgen und
sie daher nicht verstehen.
Hier ist das Mantrailing eine gute
Brücke. Dadurch, dass wir die Spur
legen, können wir die Nasenleistung
unserer Hunde erleben und uns faszinieren lassen. Mantrailing ist Teamarbeit, die Bindung zwischen unserem
Hund und uns wird stärker, man lernt
sich ohne Worte zu verstehen.
Gerade jagdbegeisterte Hunde lieben diese
Art der Herausforderung, wir geben ihnen
die Möglichkeit zu „jagen“, ihre Sinne und
Fähigkeiten zu nutzen und zu trainieren.
Getrailt wird an einer langen Leine, also
können auch Hunde die aufgrund ihres
Jagdtriebes nicht abgeleint werden dürfen
„mitspielen“. Nasenarbeit ist eine geistig
sehr anstrengende Tätigkeit für ihren Hund,
er wird danach sehr müde aber auch glücklich sein.
Yvonne und Azunela zeigen wie es geht:
Schritt 1: Zuerst wird das Trailgeschirr angelegt.
Jetzt weiß der Hund, dass es losgeht.
Schritt 2: Azunela hat am Geruchsgegenstand
der Zielperson geschnuffelt und nimmt sofort die
Spur auf.
Schritt 5: Die Zielperson ist gefunden, sofort erfolgt
die Belohnung und das ausgiebige Loben. Das SuchHunde-Team des Geniushofes war erfolgreich.
Solche Leuchtjacken sind sehr nützlich, wenn man
mit den Hunden trailt, so dass auch andere Menschen sofort erkennen, dass die Hunde arbeiten.
32
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
Ausgabe 7
Yvonne Hüer
Geniushof – Das Magazin
33
Gedanken
Abschied
Der Vogel
Ein einsamer Vogel auf dem Dach,
er läuft herum und weiß noch nicht
so recht wo er hinfliegen soll. Er breitet
seine Flügel aus und fliegt los – ziellos
fliegt er herum. Er kehrt um und setzt
sich auf die Mitte des Daches und sagt zu
sich – so geht das nicht, ich muß meine
Gedanken überdenken, oder? Er schaut in
die Ferne und spürt, daß er seinen Weg zum
Ziel nicht deutlich erkennen kann. Er fängt an,
sich Fragen zu stellen. Ist der Weg zum Ziel zu weit?
Bin ich stark genug für diesen Weg? Bin ich allein auf diesem Weg?
Werde ich es schaffen? Er schüttelt den Kopf und sein Gefieder und
sagt – was sollen diese Fragen? Wenn ich
nicht anfange zu fliegen, werde ich es nie
wissen. Die Antworten auf die Fragen
sind in der Zukunft, aber ich lebe
HEUTE. Heute sitze ich auf
diesem Dach, wenn ich jetzt los
fliege, kann ich das nächste Dach
erreichen und vielleicht erlebe
ich auf dem anderen Dach etwas,
das ich für mein Leben brauche.
Der Vogel schaut sich noch einmal
um, breitet seine Flügel aus und
fliegt davon.
Daniela E. Hahn
34
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
„Wenn Liebe ein Weg zum Himmel
und Erinnerungen Stufen wären,
dann würde ich hinaufsteigen und
dich holen. Du bist nicht mehr da,
wo du mal warst, aber du bist überall,
wo wir sind.“
(Autor unbekannt)
Begonnen hat alles vor zehn Jahren. Es
war ein kühler, aber trockener Wintertag.
Herrliches Wetter zum Spazierengehen.
So beschlossen Dany und ich, in die nahe
gelegene Tierherberge nach Egelsbach zu
fahren, um dort Tierheimhunde auszuführen. Meine Wahl fiel sofort auf Laika, eine
große schwarze Hündin. Ihr Fell war struppig, dreckig und ungepflegt, ihr Blick dafür
warmherzig, liebevoll und traurig. Sie saß
schon einige Monate in diesem Gehege,
zwar mit anderen Hunden zusammen, aber
– wie alle anderen auch – ohne Familie.
„Die möchte ich gerne ausführen“, sagte
ich, und schon hatte ich Laika an der Leine.
Ausgabe 7
Dany suchte sich eine andere Hündin aus.
Meine Güte, was war das für ein Gezerre
an der Leine, vom Befolgen irgendwelcher
Grundkommandos waren die Hunde weit
entfernt. Aber das tolle Wetter und ein
herrlicher Spaziergang mit den Vierbeinern
ließ uns richtig aufatmen, das tat gut. „Eine
tolle Idee“ dachten wir, und fortan waren
wir jedes Wochenende in der Tierherberge,
gingen mit den Hunden spazieren und halfen wo immer wir konnten.
So gingen dann Wochen und Monate ins
Land. Halap kam dazu. Unser Wunsch, Laika
und Halap bei uns aufzunehmen, wurde
immer stärker. Ein Haus mit Garten musste
her, da wir beide ja noch voll berufstätig
waren. Ende 1998 haben wir dann unser
schönes Heim gefunden. Endlich konnten
unsere Hunde bei uns einziehen, eine Aufregung für uns alle.
Geniushof – Das Magazin
35
Abschied
Abschied
Im Laufe dieser Zeit stellte Dany ganz besondere Eigenschaften an Laika fest. Sie
war die Ruhe selbst, genoss die Zeit in ihrer
eigenen Familie und schenkte Geborgenheit und Liebe auch großzügig weiter. Die
Zeit war reif für die Ausbildung zum Therapiehund. Mit Ruhe und Gelassenheit nahm
Laika die schwierigen Hürden der Therapiehundeausbildung. Für sie war es fast selbstverständlich, bei schreckhaften Kindern
ganz leise zu sein und bei schwerbehinderten Kindern sich ganz lang zu machen,
damit sich diese Kinder ganz eng an Laikas
Körper schmiegen konnten, um die ruhige
Atmung von ihr zu übernehmen. Sie hätte
das stundenlang ausgehalten, um den kleinen Menschen damit zu helfen. Nach den
anstrengenden Therapiestunden war Spielen und Schmusen angesagt. Dann rannte
Laika durch den Garten, spielte Ball mit
Halap und legte sich danach zum Ausruhen
in ihr heiß geliebtes Erdloch, welches sie
vorher mit wahrer Inbrunst ausgebuddelt
hatte. Ja, so war sie, unsere Laika – ruhig,
liebevoll, verschmust, verspielt und auch
das ein oder andere Mal mit dem Schalk im
Nacken.
Für unser Hunderudel war sie bis zum
Schluss die Chefin. Mit stiller Überlegenheit und auch mal einem konsequenten
Schnauzgriff erzog sie unsere anderen
Hunde und blieb dabei immer ruhig, was
bei unseren „Youngsters“ nicht immer
einfach war. Sie war durch nichts aus der
Fassung zu bringen, so wie es sich für einen
Leithund gehört.
Die Zeit verging wie im Fluge, und so kam
Laika in die Jahre. Tapfer hat sie bis zuletzt
durchgehalten, wie ein Stehaufmännchen.
Der Rücken und die Beine fingen an zu
schmerzen. Die Augen wurden trübe, das
Gehör ließ nach. Wir mussten feststellen,
36
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
dass unsere Laika alt wurde. Zu gerne hätte
sie noch weiter als Therapiehund gearbeitet. Sie entschied selbst, ob ihre körperliche Verfassung die Arbeit zuließ, wir
haben ihren Wunsch immer respektiert.
Diese Tage wurden aber immer seltener,
ihre Kraft ließ nach. Die letzten Monate
hat sie sehr gekämpft. Sie wollte noch nicht
aus ihrem Leben gehen, aber ihr Körper
wurde schwächer und schwächer, bis dann
am 20. Januar 2008 ein Schlaganfall über
ihr Leben entschied.
Nun mussten wir das tun, wovor wir schon
lange die größte Angst hatten – wir muss­
ten Laika erlösen. Am nächsten Morgen
ließen wir unsere geliebte Laika über die
Regenbogenbrücke gehen.
„Seelenhunde hat jemand einmal
Hunde wie dich genannt. Hunde, die
es nur einmal geben wird im Leben,
die man begleiten durfte und die
einen auf andere Wege geführt haben,
die wie ein Schatten waren und wie
die Luft zum Atmen.“
(Autor unbekannt)
Tina Kissel
Liebe Laika,
du fehlst uns und deinen
vierbeinige Kameraden so sehr.
Du hinterlässt eine riesengroße
Lücke, die kein anderer Hund
je ausfüllen kann.
Du warst und bist einzigartig.
In ewiger Liebe, Dany und Tina.
Ausgabe 7
Geniushof – Das Magazin
37
Förderer
TCM
Unser herzliches
Dankeschön
für die wertvolle
finanzielle
Unterstützung
geht an:
Sommer
Hund
BBDO Sales GmbH,
Wiesbaden
fgs Ingenieure, Mainz-Kastel
Ihnen leuchtet ein Licht e.V.,
Wiesbaden
Fraport AG, Frankfurt am Main
Druckerei Rau, Mainz-Kastel
Marc-Chagall-Schule, Mainz
Round Table 66, Mainz
Desweiteren bedanken wir uns bei
allen anderen Spendern!
38
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
Die Grundlagen der TCM haben ihren
Ursprung in der taoistischen Philosophie von Yin und Yang. Vollkommenes
Gleichgewicht zwischen Yin und Yang
bedeutet Gesundheit, Disharmonie
zwischen beiden Polen bedeutet Krankheit. In der Natur entspricht Yin z. B.
dem Mond/Nacht/Schatten, Yang der
Sonne/Tag/Licht.
Um Disharmonien auszugleichen ist neben
Akupunktur, Kräuterheilkunde und Heilgymnastik eine gesunde Ernährung die Basis, um das Gleichgewicht zu erhalten. Aus
der Nahrung wird das so genannte „Nahrungs-Qi“ aufgenommen. Qi ist im westlichen Sprachgebrauch nur unzureichend
zu übersetzen. Man kann es mit Vitalkraft
oder Lebensenergie beschreiben.
Alle Lebewesen sind eingebunden in die
Natur und von ihren Prozessen beeinflussbar und abhängig. Witterungseinflüsse wie
Wind, Kälte, Feuchtigkeit, Nässe, Hitze und
Trockenheit attackieren den Körper und
können in die Leitbahnen eindringen und
die so genannten „äußeren Erkrankungen“
Ausgabe 7
Frühling
Herbst
hervorrufen. Richtig ausgewählte Nahrung
bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit
einen Angriff der äußeren bioklimatischen
Faktoren zu kompensieren.
In der Jahreszeit Frühling (kleines Yang)
stehen Wachstum, Bewegung und Expansion im Vordergrund, das Qi im Körper fließt wieder stärker. Dem Frühling
wird das Element Holz zugeordnet, die
entsprechenden Organe sind Leber und
Gallenblase. Von den Nahrungsmitteln
ist es der saure Geschmack und die Farbe
Grün (z. B. grünes Gemüse). Zu empfehlen
ist leicht wärmendes Futter mit steigender
Wirkungsrichtung, z. B. Hühnerfleisch mit
Reis dazu grüne Gemüse wie Fenchel,
Zucchini, Brokkoli und Kräuter wie Löwenzahn, Brennnessel, Ruccola. Zu meiden
sind sehr fette Fleischsorten und ein Übermaß an sauren Nahrungsmitteln (Obst).
In dieser Jahreszeit sind Leberreinigungskuren z. B. mit Mariendistel, Artischocke
besonders wirksam. Zu empfehlen sind
auch Darmaufbaukuren wie z. B. Symbiopet und die Zugabe von Kanne Fermentgetreide zum Futter.
Geniushof – Das Magazin
39
TCM
Unterhaltung
Der Sommer (großes Yang) steht im Zeichen
des Feuerelements, Hitze zehrt die Körperflüssigkeiten auf und verletzt das Yin. Dem
Feuerelement entsprechen die Organe Herz
und Dünndarm. Von den Nahrungsmitteln
ist es der bittere Geschmack und die Farbe Rot. Zu empfehlen sind kühlende und
Feuchtigkeit spendende Nahrungsmittel
wie z. B. Mahlzeiten mit Kaninchenfleisch,
Putenfleisch, Joghurt, Gerstengraupen, Gurke, Salate, Melone und auch Beerenfrüchte
der Saison.
Im Herbst nimmt die Yang Energie ab,
das kleine Yin kommt zum Vorschein. Die
körperlichen Energien sammeln sich im
Inneren. Der Herbst entspricht dem Metall­
element, dazu gehören die Organe Lunge
und Dickdarm. Von den Nahrungsmitteln
ist es der scharfe Geschmack und die Farbe
Weiß. Das Futter sollte energetisch wärmend sein z. B. Rindfleisch, Lammfleisch
mit Haferflocken oder Hirse, Karotten,
Lauch, Pastinaken. Um das „Abwehr-Qi“
zu stärken kann man kleine Mengen an
Knoblauch oder Ingwer zum Futter geben,
als Öl eignet sich Schwarzkümmelöl.
Der Winter ist die Zeit des großen Yin. Das
Qi sammelt und verbirgt sich in den tieferen Schichten des Körpers. Der Winter
gehört zum Wasserelement, die Organe
sind Niere und Blase. Von den Nahrungsmitteln ist es der salzige Geschmack (z. B.
Meeresfisch) und die Farbe Schwarz (z. B.
schwarzer Sesam). Zu empfehlen ist energetisch warme Nahrung, mit leicht
scharfem und süßem Geschmack, z. B.
Lammfleisch, Hirsch- oder Rehfleisch, Ente
mit Reis, Maisgrieß, Fenchel, Lauch, Karotten, rote Beete. Man kann dem Futter
kleine Mengen gemahlene Walnüsse oder
gekochte Esskastanien sowie Trockenobst
z. B. Datteln zufügen. Weniger empfehlenswert sind Rohkost, Milchprodukte und Südfrüchte, da diese energetisch kühlen. Als
kühlend gilt auch sämtliche Tiefkühlkost.
Bei Rohfütterung empfiehlt sich das Fleisch
zu überbrühen und die Gemüsebeilagen zu
dünsten.
Ingrid Bergmann
8. Hinter welchem Namen versteckt sich
eine Kamelart?
A Alpaka
B Gaur
C Gnu
2. Welches Tier gibt es nicht?
A Ohrwurm
B Mundfisch
C Nasenbär
9. Wovon ernährt sich der große Panda?
A Gras
B Käfer und Würmer
C Bambus
3. Was ist eine Blindschleiche?
A Echse
B Schlange
C Fisch
10.Meerschweinchen bekommen ihre
Jungen nach einer Tragzeit von:
A 10-20 Tagen
B 30-40 Tagen
C 60-70 Tagen
4. Welche Katze lebt nur auf Madagaskar?
A Jaguar
B Tiger
C Fossa
5. Wer ist Einzelgänger und vereinsamt
nicht, wenn er allein gehalten wird?
A Goldhamster
B Meerschweinchen
C Wellensittich
Tiernahrung
6. Welcher Vogel hält mit 18 Minuten den
Tauchrekord?
A Eisvogel
B Kormoran
C Kaiserpinguin
Bergmann
Gesunde
Naturkost
für Haustiere
1. Mit wem ist der Elefant nicht
verwandt?
A Seekuh
B Nashorn
C Schliefer
Ingrid Bergmann
Hindenburgstraße 6a
86356 Neusäß-Westheim
7. Bei dem „lachenden Hans“ handelt es
sich um:
A einen Fisch
B einen Vogel
C einen Käfer
Ernährungsberatung bei gesundheitlichen
Problemen und Allergien
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www.tiernahrung-bergmann.de
Drei Katzen unterhalten sich darüber,
was sie mit einem Lottogewinn von
einer Million machen würden.
Sagt das erste Kätzchen ganz begeistert: „Eine Million – da würde ich
mir meine eigene Mäusefarm kaufen!“
Maunzt das zweite Kätzchen: „Eine
Million – da würde ich mir eine eigene
Dosenfutterfabrik leisten!“
Schnurrt das dritte Kätzchen ganz verträumt: „Eine Million – da würde ich
mir eine eigene Brauerei kaufen ...“
Die anderen beiden sind verdutzt.
„Eine Brauerei?“
„Ei, dann hätte ich jeden Tag einen
Kater!“
Lösung
1 B; 2 B; 3 A; 4 C; 5 A; 6 C; 7 B; 8 A; 9 C; 10 C
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Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
Ausgabe 7
Geniushof – Das Magazin
41
Neuanfang
Neuanfang
I
m März 2004 lernten wir Daniela E. Hahn
und ihre tiergestützte Therapie mit Hunden bei einem Angelman-Treffen kennen.
Bis heute freuen wir uns jede Woche auf
unsere Therapiestunde, die Sabrina und ich
immer wieder genießen. Nicht nur die Therapie ist für Daniela E. Hahn wichtig, sondern auch das komplette Umfeld, in dem
die Kinder aufwachsen. So zum Beispiel
auch die Schule, die Sabrina besuchte und
in der es große Schwierigkeiten im Umgang
mit ihr gab. Nach dem Klassenwechsel in
eine höhere Stufe wurde auf Sabrina ein
sehr großer Leistungsdruck ausgeübt, dem
sie nicht lange stand hielt, und wir als Eltern merkten, dass sie sich von allem zurück
zog. Für sie war nur noch wichtig, zu Hause
zu bleiben und nahe bei uns Eltern zu sein.
ging das nicht spurlos vorüber. Sabrina war
sehr zittrig, aufgeregt und unkonzentriert.
Immer wieder stand das Thema Schule im
Vordergrund, und es galt Sabrina immer
mehr aufzufangen, was Daniela E. Hahn
auch in ihren Therapiestunden gelang. Sehr
behutsam arbeitete sie mit ihr und zeigte
viel Verständnis für die schwierige Situation. Das war in dieser Zeit unser gemeinsames „Wochen-Highlight“.
Auch mir als Mutter machte Daniela E. Hahn immer wieder Mut
und erzählte mir von einer Schule,
die sie zwei Mal in der Woche mit ihren
Hunden besucht. Da es für uns keinen anderen Weg als einen Schulwechsel gab, nahm
ich schnell Kontakt auf. Der erste Schritt
war gemacht, doch es sollte noch ein langer, beschwerlicher Weg folgen. In dieser
Daniela E. Hahn bemerkte die psychische
Veränderung – und auch an uns als Familie
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Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
Zeit der Hochs und Tiefs war es Daniela E.
Hahn immer wichtig, für Sabrina ein geborgenes und gewohntes Umfeld zu schaffen und ihr eine Stunde der Entspannung
und des Loslassens zu geben. Für mich als
Mutter war es schön, bei Daniela E. Hahn
unsere „alte Sabrina“ wieder fröhlich und
aufgeweckt zu erleben.
Seitdem ist ein halbes Jahr vergangen und
Sabrina besucht seit letztem Sommer die
neue Schule. Der Kampf hat sich gelohnt,
denn sie ist aufgeblüht wie nie zuvor. Frei
von allen Ängsten und ohne Druck kann Sabrina dort zeigen, wer und wie sie ist. Und
sie wird so auch akzeptiert. Sie ist selbstbewusster, ausgeglichener, fröhlicher und
unbeschwerter. Das macht uns alle wahnsinnig glücklich. Schnell hat sie die schlechten
Erlebnisse hinter sich gelassen und freut
sich jeden Tag auf die Schule. Für Daniela E.
Hahn ist es immer selbstverständlich, wenn
sie mit ihren Hunden in der Schule ist, noch
kurz bei Sabrina in die Klasse rein zu schauen. Zur Freude aller wird sie dort überschwänglich von Sabrina begrüßt.
Ausgabe 7
Liebe Dany, danke für alles, was Du für
uns auf den Weg gebracht hast!
Deine Familie Topp
Birgit Topp
Was ist das Angelman-Syndrom (AS)?
AS ist die Folge einer seltenen (ca. ein
Fall unter 15.000 Geburten) genetischen
Veränderung, die der britische Kinderneurologe Harry Angelman 1965 entdeckte. Die Lebenserwartung mit AS
ist normal. Meistens wird die Diagnose
zwischen dem dritten und siebten Lebensjahr gestellt. Das Kind weist starke
Entwicklungsstörungen oder geistige
Behinderung auf, es kann nicht sprechen,
hat oft einen äußerst glücklichen Gesichtsausdruck, das Laufen fällt ihm wegen seiner steifen, ruckartigen, unkoordinierten Bewegungen schwer, die Arme
werden emporgehoben und es kommt
zu Krampfanfällen. Es müssen allerdings
nicht immer alle Merkmale vorliegen.
Geniushof – Das Magazin
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Schnappschüsse
Schnappschüsse
W arner
M aya
Lucky
W hisk y
Woody
Emil
Picur
Emma
B ennie
Zoe
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S pencer
Gina
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
Shira
T erra
Ausgabe 7
Nina
Geniushof – Das Magazin
T o mm y
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Peters Welt
Pinnwand
In eigener Sache
„Peter, da vorn ist ein
Biergarten“, sagte Karin, „Komm, wir trinken
noch ein Bierchen.“ „Wir
sollten besser nach Hause gehen. Luzy ist bestimmt
hungrig“, entgegnete
ich. „Ach komm. Das
Wetter ist so schön. Luzy wird
schon nicht verhungern.“„Na
gut!“, sagte ich, „lass uns
reingehen“. Drinnen dachte ich: „Oh Gott, Luzy im
Biergarten! Das geht bestimmt
schief.“ Andererseits waren wir jetzt zwei
Stunden mit ihr am Rhein spazieren gegangen. Eigentlich müsste sie müde sein.
Trotz des schönen Sommertages war es
relativ leer, und wir fanden auch sofort ein
schönes Plätzchen. Luzy war offensichtlich
doch ziemlich erschöpft, denn sie legte sich
kommentarlos gleich unter den Tisch. „Ich
wickele mir Luzys Leine sicherheitshalber
mal ums Bein“, sagte ich. Nachdem wir das
zweite Bier bestellt hatten, dachte ich: „Es
war doch eine gute Idee hier einzukehren.“
Es ist herrlich hier. Und das Schönste: Luzy
ist ruhig! Keine Spannung auf der Leine.
„Wir könnten noch eine Kleinigkeit essen“,
sagte Karin, „Würstchen mit Kartoffelsalat
habe ich auf dem Schild am Eingang gelesen.“ Auf der Suche nach der Bedienung
schweifte mein Blick über das Lokal, das
sich nun zunehmend füllte. Von einem der
Tische, an dem eine Familie mit Kind saß,
ertönte lautes Gelächter. „Nun schau dir
mal diese Leute an. Füttern ihren Hund vom
Tisch. Das habe ich Luzy schon von klein auf
verboten. Es gibt nichts vom Tisch!“. „Du
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bist immer so streng mit ihr“, entgegnete
Karin und blickte hinüber zum Nachbartisch. „Der Hund sieht ja Luzy sehr ähnlich“
sagte sie. „Ich dachte immer, Luzy sei einmalig“. „Ist sie auch“, entgegnete ich: „DAS
IST LUZY!“
Sofort sprang ich auf und lief zum Tisch. „Ist
das Ihr Hund?“, fragte mich der Familienvater. „Äh, also... ja, das ist meiner“, antwortete ich. „Der ist ja so süß“, sagte die kleine
Tochter, während sie Luzy mit Wurststückchen fütterte. „Ja, Sie haben einen wohlerzogenen Hund“, bemerkte die Mutter.
„Schaut mal, wie brav er da sitzt.“ „Wollen
Sie sich nicht zu uns setzen?“, fragte der
Vater, „dann kann Lisa mit Ihrem Hund ein
bisschen spielen.“ „Ja, sehr gerne“, antwortete ich. Ich ging zu Karin hinüber und
flüsterte ihr zu: „Das Monster hat die Leine
zernagt, weil sie Würstchen essen wollte.“
Karin lachte, und wir setzten uns zu der
Familie. Während wir gemütlich beisammen
saßen, beobachtete ich Luzy, wie sie mit der
kleinen Lisa herum tollte.
Als wir uns dann am Abend verabschiedeten, hatten die Familie eine
müde Lisa und wir eine müde
Luzy. Nach ein paar Schritten rief mir die kleine
Lisa zu: „Was hast Du
denn da?“ Ich blickte an
mir hinun­ter. Die Überreste
von Luzys Leine hingen noch
an meinem Bein. „Ach, das
ist nichts Besonde­res“,
sagte ich. „Das erzähl’
ich dir ein anderes Mal.“
Peter Graffert, Illustration: Dany Wolfgram
Geniushof – Das Magazin
Ausgabe 7
Zukünftig zwei Standorte
Die jahrelange Suche nach einem geeigneten Anwesen für den Geniushof e.V.
war endlich erfolgreich.
Die beiden Vorsitzenden Daniela E. Hahn
und Bettina Kissel und damit der Vereinssitz des Geniushof e.V. sind am 1. Novem­
ber 2008 nach Schwanburg in Esgrus/
Schleswig-­Holstein umgezogen. Die bei­den Vorsitzenden haben dieses Anwesen
aus privaten Mitteln gekauft. Auf diesem
ländlichen Anwesen, kann nun der Geniushof e.V. seine noch offenen Ziele des Projektes in den großen Nebengebäuden und
auf dem 1,2 ha großen Land verwirklichen.
Ganz besonders freuen wir uns, dass wir
end­lich unsere Tierherberge und den Gnadenhof „Abendstern“ aufbauen können. Es
ist unser Ziel, dass wir den Not leidenden
und alten Tieren einen neuen und besseren
Lebensabend schenken. Für die Sanierungsarbeiten und Umbau, wie Wasser, Strom,
Fenster, Türen, Liegeplätze und ganz wichtig die Quarantäne, bitten wir Sie um finanzielle Unterstützung um die Tierherberge
gemeinsam verwirklichen zu können.
Nachfolgend eine Aufstellung der Auf­
gabenverteilung der beiden Standorte:
In Mainz-Kostheim bleibt bestehen:
 Verhaltenstherapeutische Hundeschule,
Workshops
 Tierschutz mit Pflegestellen
 Tiergestützte Therapie in den bisherigen
Einrichtungen wie EVIM-Seniorenheim,
Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule etc.
 Tiergestützte Therapie der Patenkinder
des Geniushofes durch freie Mitarbeiter
In Esgrus auf Schwanburg wird
entstehen:
 Tierherberge und Hundepension
 Gnadenhof „Abendstern“
 Ausbildungsstätte für Therapiehunde
 Tiergestützte Einzeltherapie mit Kindern
und Gruppentherapie in Einrichtungen
 Verhaltenstherapeutische Hundeschule
 Arbeits- und Praktikumsplätze für
Menschen mit Handicaps
 Seminare für Mensch und Tier
Wir freuen uns, dass die Idee des Geniushofes nun endlich ein Zuhause gefunden
hat.
Ausgabe 7
Geniushof – Das Magazin
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Tierschutz
nand
i
e
it
er
M
XXXXXXX
Hundeschule
Fü
re
er
Seniorenarbeit
Tiergestützte
Therapie
inand
auch mit Ihnen?!
Jede Spende ist ein wichtiger Beitrag zu einem glücklicheren Leben.