Jahresbericht 2010
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Jahresbericht 2010
Jahresbericht 2010 Unternehmerisch denken, handeln und berichten 1 Nonse quatur audite lant dolorror aute reperfe riatem quiassitias et andignate exerferatur, qui blandem aut Seite 3 Einführung Unternehmerisch denken, handeln und berichten Seite 6 Leitbild Unser Auftrag und unser Angebot Seite 8 Zahlen, Daten, Fakten Seite 10 Organisationsstruktur und Team Seite 11 Werkstätten Seite 14 Räumlichkeiten Seite 16 Seite 17 Modulare Ausbildung 18 Fit24 Ein Angebot zur Gesundheitsförderung bei der A24 GmbH Seite 20 Die Jubiläumsfeier des Vereins Spectrum e.V. Seite 22 Menschen bei der A24 GmbH 24 Mit dem Jahresbericht der A24 GmbH für das Jahr 2010 betreten wir Neuland in der Art und Weise der Berichterstattung und dies auf verschiedenen Ebenen, insbesondere auch in der Form unseres Erscheinungsbildes. Da dieses Thema dem Leser schon auf dem Titel und beim neuen Format der Publikation sichtbar wird und es auch im Laufe des Berichtes aus verschiedenen Perspektiven aufgegriffen wird, soll hier nicht weiter darauf eingegangen werden. Vielmehr möchten wir zu den Zielsetzungen unserer Berichterstattung aus dem Berichtsstandard für soziale Organisationen zitieren: „Wer gesellschaftliche Probleme lösen will, möchte sich an der sozialen Wirkung und dem klugen Einsatz der verwendeten Ressourcen messen. Wirkungsorientierte Nonprofit-Organisationen (…) geben sich nicht damit zufrieden, Gutes zu tun. Sie stellen sich ständig der unternehmerischen Herausforderung, ihre Konzepte weiter zu entwickeln und mehr Menschen damit zu erreichen (…) Zahlreiche Sozialunternehmen haben diesen Standard getestet und mitentwickelt, um ein umfassendes und transparentes Bild ihrer Ressourcen, ihrer Leistungen und der damit erzielten gesellschaftlichen Veränderung zu erstellen.“ Unsere Zielsetzung ist es, mit diesem Jahresbericht gegenüber einer interessierten Öffentlichkeit, aber auch gegenüber unseren verschiedenen Auftraggebern, Geldgebern, Förderern und Kundinnen und Kunden Rechenschaft abzulegen über die eingesetzten finanziellen Leistungen und die damit erreichten sozialen, technischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Auch im Jahr 2010 war unsere Tätigkeit begleitet von vielen Unwägbarkeiten, wirtschaftlicher Unsicherheit und auch Sorge um die Zukunft unseres Arbeitsfeldes. Trotz sinkender Arbeitslosenzahlen waren durch die unklare rechtliche Stellung der Arbeitsgemeinschaften für Beschäftigung insbesondere die verschiedenen Beschäftigungsverhältnisse gegen Mehraufwand und die Beschäftigten mit Eingliederungszuschuss nach § 16e SGB II (BEZ) lange Zeit mit ungeklärter individueller Perspektive bei uns tätig. ÖKT – Ökumenischer Kirchentag Seite Seite Unternehmerisch denken, handeln und berichten Ausblick Planung und Ziele Risiken Perspektiven Seite 26 Corporate Identity Neues Erscheinungsbild der A24 GmbH Seite 27 Impressum 2 Inhalt 3 Einführung Unternehmerisch denken, handeln und berichten In unserem Schwerpunktbereich, der Ausbildung und der beruflichen Förderung von jungen Menschen mit verschiedenen Vermittlungshemmnissen, können wir mit Stolz darauf verweisen, dass die erfolgreiche Arbeit der A24 GmbH in den verschiedenen Ausbildungsfeldern: Fahrzeugpfleger, Fahrradmonteur, Zweiradmechaniker, Kfz-Mechatroniker, Kfz-Servicemechaniker, Karosserie- und Fahrzeugbau-Mechaniker, Kfz-Lackierer und Bürokaufleute stabilisiert werden konnte. Ein besonderes Ereignis im Jahr 2010 war die Beteiligung der A24 GmbH an der Organisation und Durchführung des ökumenischen Kirchentags 2010 in München. Bürgermeister Monatzeder unterstützte das Projekt, für das vom 12. bis 16. Mai 2010 ein FahrradShuttle mit Verleih- und Servicestationen für die Besucher eingerichtet wurde. Dafür stellte unsere Zweiradwerkstatt mehr als 300 gespendete und recycelte Gebrauchträder und 100 eigens angeschaffte Neuräder zur Verfügung. Gleichzeitig sind wir im Sommer 2010 einer Aufforderung des Referats für Arbeit und Wirtschaft (RAW) gefolgt und haben für das mittlerweile in Betrieb genommene Beratungszentrum des Gesundheitsreferats in der Paul-Heyse-Str. 20 ein Konzept für eine Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt für Besucherinnen und Besucher der Beratungsstellen erarbeitet. Die Zusammenarbeit mit den Experten aus dem Beratungsbereich (Sozialpsychiatrische Beratung, Alkohol- und Drogenberatung) erwies sich als sehr konstruktiv, nun konnten wir im März 2011 die neu eingerichtete Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt PH 20 eröffnen, um eine längerfristige und vor allem niedrigschwellige Zusammenarbeit der bisher eher getrennt agierenden Unterstützungssysteme zu ermöglichen. Der enge Zusammenhang zwischen dem Thema Gesundheit und der Problematik der Langzeitarbeitslosigkeit wurde bereits im letzten Jahresbericht der A24 GmbH thematisiert, zwischenzeitlich liegen erste, sehr positive Ergebnisse der Vergleichsstudie aus dem Gesundheitsförderungsprojekt der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und des RAW für unsere älteren Maßnahmeteilnehmer vor. Innen und Außen bedingen sich gegenseitig und was für die Beschäftigten der A24 GmbH an Strukturen wünschenswert und erforderlich erscheint, sollte auch gegenüber Partnern, Kunden und Geldgebern kommunizierbar sein. Folglich haben wir uns im zurückliegenden Jahr auf den Weg gemacht, gemeinsam mit der Belegschaft ein neues Leitbild für die Firma zu erarbeiten und durch die Gesellschafterversammlung verabschieden zu lassen. Der nächste Schritt steht mit dem neuen Erscheinungsbild und einem überarbeiteten Internetauftritt kurz vor dem Abschluss. 4 Einführung Unser Verständnis als soziales Unternehmen und unsere gemeinsame Wertvorstellungen zur beruflichen Integration bedürfen der steten Vermittlung nach Innen und Außen. Besonders erwähnenswert erscheint uns an dieser Stelle wieder der Verweis auf die gute Zusammenarbeit mit den anderen Projekten des Vereins Spectrum Arbeit Beruf Soziales e.V., wie STATTAUTO, Ökomobil und dem Stadtwerkeprojekt. Geschäftsführer Andreas Görres Im politischen Raum versuchen wir durch eine aktive Mitwirkung im Münchner Bündnis: München Sozial und in den verschiedenen Arbeitszusammenhängen wie der Münchner Arbeitsgemeinschaft der Arbeitsförderungsinitiativen (MAG AFI), Evangelische Jugendsozialarbeit in Bayern (EJSA), dem Trägerverbund der Berufsbezogenen Jugendhilfe (BBJH) und dem Münchner Stiftungskreis unseren Beitrag zu einer sozialen Stadt zu leisten. Hier ist es gelungen, die Koordination der verschiedenen öffentlichen Gremienstrukturen und Vertretungsregelungen weiter zu entwickeln. Im Jahr 2011 wird sich der Fachverband der MAG AFI mit Unterstützung aus dem Stadtrat und der Verwaltung auch mit der Thematik der Berichterstattung über den sogenannten „Social Return On Invest“ (SROI) befassen, bei der erfasst werden soll, welche finanziellen und sozialen Transferleistungen durch die Tätigkeit der sozialen Beschäftigungsträger für das Gemeinwesen und die Beschäftigten erbracht und/oder eingespart werden. Unser herzlicher Dank gilt abschließend den verschiedenen Auftraggebern, Geldgebern, Förderern und großzügigen Spendern, aber auch allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Kundinnen und Kunden, ohne deren Unterstützung und Beteiligung unsere Arbeit nicht möglich wäre! 5 Unser Auftrag und unser Angebot Viele Leser dieses Jahresberichts werden die A24 GmbH bereits gut kennen. Die übrigen finden an dieser Stelle kurzgefasst die wichtigsten Informationen. Die A24 GmbH ist der größte markenfreie Kfz- und Zweiradbetrieb im Raum München. Ziel unserer Arbeit ist neben der Reparatur und Wartung von Fahrzeugen und dem Erbringen von erstklassigen handwerklichen Leistungen die Förderung der sozialen und beruflichen Integration von benachteiligten Menschen in einem marktorientierten Arbeits- und Lernumfeld. Derzeit sind etwa 170 Menschen bei uns beschäftigt. Wir verfügen über eine geräumige Kfz-Werkstatt (insgesamt 16 Hebebühnen), eine Karosserie-Werkstatt mit Lackierkabine nach dem neuesten ökologischen Standard, Hallen für die Fahrzeugpflege, eine Werkstatt für Reparatur und Verkauf von Fahrrädern mit ausgegliederter Ladenfiliale in der Boschetsrieder Straße 118, unter dem Namen StadtRad, eine Motorradwerkstatt sowie mehrere Sozial- und Schulungsräume, Büros und eine Kantine für alle Mitarbeiter. Wir bieten in unseren Werkstätten Ausbildung, Umschulung und Qualifizierung in einem attraktiven Segment des Metall-Handwerks und bilden in folgenden Berufszweigen aus: Kfz-Mechatronik, Karosseriebau, Fahrzeuglackierung, Fahrzeugaufbereitung und -pflege, Zweiradmechanik mit den Schwerpunkten Fahrrad und Motorrad sowie Büro/Verwaltung. Damit hält A24 Leitbild A24 GmbH Arbeits- und Lehrstellen in einigen der beliebtesten Ausbildungsberufen bereit. Unser Konzept ist berufspädagogisch fundiert, praxisbezogen und professionell. Qualitätsmanagement hat einen hohen Stellenwert in unserer Arbeit; wir sind zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008 und der Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung (AZWV). Ferner haben wir einen unserer Mitarbeiter zum Qualitätskoordinator nach den bayernweiten Richtlinien unseres Dachverbandes EJSA ausgebildet und evaluieren und optimieren kontinuierlich die Methoden, Inhalte, Ziele und Ergebnisse unserer Arbeit. Wer kann zu uns kommen? Jugendlichen und Erwachsenen mit beruflicher Benachteiligung ohne abgeschlossene Ausbildung oder ohne Arbeitsplatz bieten wir passgenaue Maßnahmen an. Unser Angebot umfasst: » Ausbildung und betriebliche Umschulung » Ausbildung für Rehabilitanden » Arbeit gegen Mehraufwands entschädigung » Arbeitsplätze mit Beschäftigungs- zuschuss Alle Maßnahmen werden flankiert von gezielter berufspädagogischer Begleitung, Beratung und individueller Förderung. Dafür beschäftigen wir neben Handwerksmeistern und Gesellen auch ein 6 Leitbild Team an pädagogischen Fachkräften. Diese unterstützen unsere Teilnehmer bei persönlichen oder beruflichen Problemen, leisten psychosoziale Einzelarbeit und Gruppentrainings sowie Krisenintervention. Wichtig ist uns neben beruflicher Integration auch die persönliche Stabilisierung und Gesundheitsförderung der Menschen, die bei uns lernen und arbeiten. Ein qualifiziertes Lehrer-Team bietet gezielte Lernhilfen sowie Stütz- und Förderunterricht. Die Förderung unser Mitarbeiter in den verschiedenen Maßnahmen ist einzelfallorientiert und wird in enger Kooperation mit den zuweisenden Stellen und Vertragspartnern, etwa der Agentur für Arbeit und den Fachstellen der ARGE München (jetzt: Jobcenter München) und nicht zuletzt der Landeshauptstadt München, realisiert. Ohne die städtische Förderung unter der Federführung des Referates für Arbeit und Wirtschaft wäre unsere Arbeit nicht möglich. Manche Instrumente der geförderten Beschäftigung, vor allem derzeit die Arbeitsgelegenheiten (MAW), unterliegen bundesweit gültigen Regelungen, die im Zuge der SGB II-Organisationsreform, die zum 1.1.2011 in Kraft getreten ist, nun für alle Jobcenter verbindlich sind. Auch für die A24 GmbH waren bereits etliche Kürzungen wirksam, etwa in der Reduzierung unserer Stellen mit öffentlich gefördertem Beschäftigungszuschuss (BEZ). Dabei sollte nicht übersehen werden, dass diese Stellen für die Betroffenen eine wichtige Integrationsfunktion haben, da sie Menschen mit besonders schweren multiplen Vermittlungshemmnissen, etwa Suchterkrankungen oder psychische Störungen, die Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen. So dienen diese Stellen dazu, die Beschäftigungsfähigkeit der Menschen zu erhalten oder wieder herzustellen, ihre Qualifikationen zu verbessern und damit in günstigen Fall Langzeitarbeitslose wieder in den allgemeinen Arbeitsmarkt einzugliedern. Für einen bestimmten Personenkreis wird jedoch auf lange Sicht ein dauerhafter Verbleib in einem geförderten Arbeitsmarkt erforderlich sein. Ebenso wichtig wie die öffentliche Förderung ist auch der Beitrag unserer langjährigen Stammkunden, die ihr Auto, Fahrrad oder Motorrad zu uns bringen und damit unseren sozialen Antrieb unterstützen. Wir freuen uns, wenn auch Sie uns „testen“ und Kunde bei uns werden wollen! Die Grundsätze unserer sozialen Arbeit stehen bei uns immer wieder auf dem Prüfstand. Im Jahr 2010 haben wir in einem gemeinsamen Team-Prozess unser Leitbild erstellt, das wir Ihnen hiermit vorstellen. Zukunft aktiv gestalten Wir sind ein soziales Unternehmen rund um das Thema Mobilität in München. Wir setzen unsere Schwerpunkte in den Bereichen Ausbildung, berufliche Qualifizierung, Handwerk und Dienstleistung. Kundenzufriedenheit Die Zufriedenheit unserer Kunden ist unser erklärtes Ziel. Unsere MeisterWerkstätten im Kfz- und Zweiradbereich sowie unser Büroservice erbringen eine hohe Qualität in ihrer Arbeit. Unseren öffentlichen Auftraggebern versichern wir die bestmögliche berufliche Integration ihrer Kunden in den Arbeitsmarkt. Unternehmenskultur Wir übernehmen für unsere Arbeit Verantwortung. Der Umgang in unserem Unternehmen ist von Teamgeist geprägt, wir gehen respektvoll und fair miteinander um. Wir wollen voneinander lernen und fördern den Austausch von unterschiedlichen Kulturen und Erfahrungen in unserem Betrieb. Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit Wir erschließen zukunftsfähige Aufgabenbereiche für berufliche Bildung und Qualifizierung. Wir fördern unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer beruflichen, personalen und sozialen Entwicklung. Wir sind uns unserer gesellschaftlichen Verpflichtung als gemeinnütziges Unternehmen bewusst und setzen uns für Chancengleichheit und Geschlechterdemokratie ein. 7 Zahlen, Daten, Fakten Verteilung aller Teilnehmer auf die Bereiche An dieser Stelle finden Sie ausgewählte statistische Auswertungen – mit diesen Daten wollen wir Transparenz schaffen. Dass diese Transparenz trotzdem nicht immer leicht darzustellen ist und auch nicht alle Sachverhalte sich eignen, in Zahlen ausgedrückt zu werden, haben wir in nachfolgendem Zitat treffend formuliert gefunden: „Schwarz auf weiß treten sie auf. Und wo sie stehen, da stehen sie unzweideutig fest - die Zahlen. Nicht selten ersetzen sie Worte. Und immer öfter sind sie das Maß, an dem der Erfolg eines Unternehmens gemessen und abgelesen wird. Dann nennen sie sich Erfolgszahlen und sind oft genug die einzige Grundlage für die Beurteilung eines ganzen Unternehmens. – Leider – Denn auch wenn diese Zahlen vieles sagen: Mehr noch verschweigen sie. Ungesehen und unerkannt bleiben die Werte, die ein Unternehmen auszeichnen und letztendlich sogar all die Erfolgszahlen ausmachen. Zu diesen Werten gehört auch der Mut, den man braucht, um Ideen in die Tat umzusetzen oder zuweilen sogar zurück in die Schublade zu legen, weil ihre Zeit noch nicht gekommen ist. Dazu gehören genauso Geduld und Zuversicht, die man braucht, will man mit aller Kraft in all die Ideen investieren, die viel Zeit brauchen, bis sie sich auszahlen. (...)“* *(Zitate aus einem Werbetext im SPIEGEL 48/1991, S. 168) Kfz-Technik 50 Karosserie und Lackierung 50 Kfz-Pflege 31 Zweirad (Motorrad & Fahrrad) 33 Büro/ Verwaltung 35 Kundenannahme 7 Logistik 8 Hauswirtschaft/Küche 4 Hausmeisterei 9 Ausbildungsmaßnahmen im Jahr 2010 BBJH 15 BaE – außerbetriebliche Ausbildung 68 Reha – Ausbildung 47 Umschulungen 18 Summe Agentur für Arbeit 1.691.000 Arge für Beschäftigung 409.000 Sonstige Kostenträger 134.000 Werkstätten 884.000 Sonstige Einnahmen 71.000 Spenden 49.000 gesamt 1 Geschäftsführung (Sozialpädagoge) 1 Stellvertretende Geschäftsführung (Kfz-Meister) 1 Verwaltungsleiter 3 Verwaltungsfachkräfte 1 Buchhalterin 10 sozialpädagogische Fachkräfte 2 Lehrkräfte 13 Meister 4 Gesellen 4.247.000 Aufwendungen 2010 Gehälter Kernpersonal 1.333.000 696.500 Sozialabgaben 623.300 Mietkosten/ Instandhaltung 475.000 Kalk. Abschreibungen 144.200 27 Sachkosten 488.000 7 Wareneinsatz 389.000 3 gesamt BEZ MAW Umschüler Azubi ( BBJH ) Azubi ( BAE ) Azubi ( Reha ) Zw.-Summe: Fachkräfte: Aushilfen Fachkräfte Gesamt 4.146.000 3 krank unbekannt Sonstiges (Wehrdienst, Therapie, Haft usw.) 1 Gesamt Ausbildung + Umschulung 56 Zahlen, Daten, Fakten 1.009.000 Löhne Teilnehmer Verbleib der Teilnehmer/ innen aus Ausbildung / Umschulung 8 LH München Personalstand zum 31.12.2010 (Festangestellte): Maßnahmeteilnehmer zum 31.12.2010: 148 in Arbeit in Ausbildung ausbildungssuchend arbeitssuchend Einnahmen im Jahr 2010 6 9 9 19 22 13 11 41 30 136 7 36 179 Werkstätten Organisationsstruktur und Team u Ha Geschäftsführung ik chn e t s sl Te c Ver wa ltu ng Qualitäts- ng itu hn g un managemen t ogische Leitung g a lt Da g Päda Con tro llin h ch Bu be tens au f tr c h u ag tz te r e verschiedenen Schwerpunktbereichen wie Gender-Mainstreaming und Vergütungsregelung, Arbeitszeitordnung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zur betrieblichen Gesundheitsförderung Konzeptionen erstellt oder bereits Betriebsvereinbarungen erarbeitet. Neue technische Leitung Der im Jahr 2010 neu geschaffenen Stelle der „technischen Leitung“ ist der gesamte Werkstattbereich der A24 GmbH zugeordnet: Kfz-Technik, Fahrrad/Motorrad, Karosserie und Lackierung, Fahrzeugpflege sowie Kundenannahme, Service und Logistik. Die Aufgaben der technischen Leitung umfassen alle dienstlichen und fachlichen Belange in den Werkstätten und Annahmebereichen mit direkter Berichterstattung an die Geschäftsführung. Dabei ist die ständige Weiterentwicklung dieser handwerklichen Bereiche in Sachen Kundenorientierung, Ausstattung, Fortbildung, Qualitätsentwicklung, Arbeitssicherheit und Umweltschutz unter Einhaltung aller gesetzlichen Auflagen stets zu berücksichtigen. ng itu Le » Was muss sich dafür in organisatorischer und personeller Hinsicht ändern? » Wie können die bestehenden Ressourcen so umstrukturiert werden, damit die Geschäftsleitung entlastet wird? » Wie lassen sich Zuständigkeiten, Kompetenzen und Führungsverantwortung klar regeln und strukturieren? » Wie sorgen wir dafür, dass die Bereichsleitungen mehr Eigenverantwortung erhalten und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt wird? erwähnte enge Wechselwirkung zwischen Innen und Außen. Nur wenn wir die Qualität unserer Dienstleistungen weiter entwickeln, können wir andere dafür gewinnen. Zur Weiterentwicklung des Sozialprofils der Organisation wurden ausgehend von den verschiedenen Klausurthemen zu he i sc Im Rahmen einer zweitägigen Teamklausur mit Unterstützung einer externen Moderatorin wurde im April 2010 eine neue Leitungsstruktur etabliert, die der vielfältigen Firmenstruktur und der unterschiedlichen Ausrichtungen der verschieden Abteilungen besser gerecht werden sollte. Im Sommer 2010 konnte das Team der Führungskräfte der A24 auf Vermittlung durch die Lichterkette e.V. an einem Führungskräfte-Seminar mit Siemens-Managern teilnehmen. Dort befassten wir uns intensiv mit den Fragen der Organisationsentwicklung und des Marketings. Zum Thema Führung und Verantwortung wurden die nachfolgenden Fragestellungen gemeinsam und mit Unterstützung der Führungskräfte von Siemens bearbeitet. Verwaltung BEZ / MAW Kundenservice / Logistik Arbeitssicherheit BaE KFZ- Technik EDV REHA-Integrativ Karosseriebau BBJH Umschulungen Fahrzeuglackierung Lehrkräfte Fahrzeugpflege Um profitabler zu werden, die Werkstätten besser auszulasten, neue Ideen und Angebote umzusetzen sowie Zukunftstrends nicht zu verpassen, müssen sich auch die internen Strukturen ändern. Dabei besteht eine auch wieder die eingangs Kfz-Werkstatt Die Kfz-Werkstatt ist der umsatzstärkste aller handwerklichen Bereiche der A24 GmbH. 28 Auszubildende (davon immerhin eine weibliche Auszubildende) und zwei andere Maßnahmeteilnehmer arbeiteten 2010 unter professioneller Anleitung eine Vielzahl von unterschiedlichsten Kundenaufträgen ab. Die A24 GmbH ist eine markenfreie Kfz-Werkstatt. Daher ist die zur Auftragsbearbeitung notwendige Ausstattung an Werkzeugen sehr umfassend und eine ständige Aktualisierung und Erweiterung entsprechend notwendig. Dies erfordert für die Beschäftigten entsprechende Schulungsmaßnahmen und Fortbildungen, welche angeboten, durchgeführt und dokumentiert werden. Durch die im Mai 2010 begonnene Koopera-tion mit unserem Partnerbetrieb Stattauto, für den die A24 GmbH unter anderem die Reifenmontagen durchführt, wurden eine Reifenmontiermaschine und eine Reifenwuchtmaschine neu angeschafft. Dies ermöglichte die sofortige und bevorzugte Auftragsbearbeitung von StattautoAufträgen, ohne dass hierbei längere Wartezeiten für die Kunden entstanden. Auch den saisonbedingten Engpässen in den Reifenwechselzeiten Frühjahr und Herbst konnten wir durch die Neuanschaffung dieser Geräte entgegenwirken. 40 Auszubildende und sechs andere Maßnahmeteilnehmer waren allein in den Bereichen Kfz und Fahrrad bei A24 beschäftigt Motorrad Fahrrad . Stadt Rad 10 Organisationsstruktur 11 Zweiradwerkstätten Das im Herbst 2009 eröffnete Fahrradgeschäft StadtRad in der Boschetsrieder Straße 118 konnte sich im Jahr 2010 in der dortigen Ladenzeile gut etablieren. Gemeinsame Werbeaktionen mit benachbarten Ladengeschäften und erweiterte Öffnungszeiten mit dem verkaufsoffenen Samstag trugen zur besseren Positionierung bei. Der Anstieg von Reparaturaufträgen bestätigt die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges. Die Fahrradwerkstatt in der Aidenbachstraße hat das Jahr 2010, wie auch die Jahre zuvor, in gewohnt guter und erfolgreicher Weise abgeschlossen. Insgesamt beschäftigte die A24 GmbH im Jahr 2010 allein im Bereich Fahrrad zwölf Auszubildende und vier andere Maßnahmeteilnehmer. Besonders hervorzuheben waren die Leistungen aller im Zweiradbereich beschäftigten handwerklichen Fachkräfte bei der Mitwirkung an vielen Aktionen, wie dem Frühjahrsradlmarkt der Radlhauptstadt München und der Green City Projekt GmbH im April 2010, der Mitwirkung beim 2. Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) im Mai 2010 und der jährlich stattfindenden BR-Radltour im August 2010. Der im Juni 2010 in der A24 GmbH veranstaltete Tag der offenen Tür stand ganz im Zeichen der Versteigerung von Gebrauchträdern. Die A24 GmbH übernimmt die Projektleitung einer Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt für Klientinnen und Klienten der Beratungsstellen im Referat für Gesundheit und Umwelt. Die Eröffnung erfolgt im 1. Quartal 2011. In der Motorradwerkstatt beschäftigten wir im Vorjahr vier Auszubildende und zwei andere Maßnahmeteilnehmer. Unsere Angebotspalette bei Motorradreparaturen umfasst Unfallinstandsetzungsarbeiten, Service und Inspektionsarbeiten sowie die Einlagerung von Fahrzeugen. Dies wurde von den Kunden wieder sehr gut angenommen und generierte für alle Beschäftigten in diesem Bereich saisonbedingt oft mehr als genug Arbeit für die Ausbildung zum Zweiradmechaniker, Fachrichtung Motorradtechnik. Karosseriewerkstatt und Lackiererei Im Bereich Karosseriewerkstatt und Lackiererei waren im vergangenen Ausbildungsjahr 28 Auszubildende sowie zwei andere Maßnahmeteilnehmer beschäf- tigt. Angeleitet von Meistern und Gesellen wurden unseren Auszubildenden in beiden Lehrberufen die Inhalte gemäß den Ausbildungsrahmenplänen vermittelt. Unser umfassendes Leistungsangebot in diesem Bereich beginnt bei Unfallinstandsetzungen mit Rahmenrichten, Teil- und Ganzlackierungen von Fahrzeugen, SpotRepair, bis hin zu Restaurationsarbeiten und Glasschäden. Somit können wir das gesamte Spektrum der Ausbildung zum Karosseriebaumechaniker, Fachrichtung Instandhaltungstechnik sowie Fahrzeuglackierer bei der A24 GmbH vor Ort anbieten. Durch die Anschaffung einer Drehbank sowie einer Bohrmaschine mit Fräseinrichtung haben die Werkstätten nun auch die Möglichkeit, spezielle Werkzeuge und Hilfsmittel selbst anzufertigen. Das Engagement unserer Meister beim Girls‘ Day 2010 im Bereich Lackiererei fand bei den teilnehmenden Schülerinnen großen Anklang. Sie durften selbst erste Erfahrungen beim Vorbereiten und Lackieren eines Werkstücks sammeln. Fahrzeugpflege Die Belegschaft des Bereichs Fahrzeugpflege bestand im Jahr 2010 aus 18 Auszubildenden und fünf anderen Maßnahmeteilnehmern. Einer unserer Ausbilder legte die Meisterprüfung mit Erfolg ab. Die in diesem Bereich erbrachte qualitativ hochwertige Leistung lässt sich sehr deutlich am Anstieg der Auftragsdurchläufe erkennen, aber auch daran, dass in diesem Bereich der A24 GmbH nicht nur Klein- oder Mittelklassefahrzeuge umfangreich aufbereitet werden und die Kunden damit eine deutliche Wertsteigerung ihres Fahrzeugs erhalten, sondern auch am Vertrauen unserer Kunden, uns ihr Oberklasseoder Exklusivfahrzeug zu überlassen. Auch Zweiräder und Oldtimerfahrzeuge werden uns gerne anvertraut. Durch die Anschaffung der neuesten Generation eines Spot-Repair-Geräts mit UV-Technologie sind wird nun auch im Fahrzeugpflegebereich in der Lage, ärgerliche Bagatellschäden für unsere Kunden kostengünstig und fachmännisch instand zu setzen. Von Unfallinstandsetzung bis zu Restaurationsarbeiten, das Ausbildungsspektrum der A24 ist umfassend Fachmännisch und kostengünstig werden hier sogar Oldtimer- und Exklusivfahrzeuge aufbereitet 12 13 Werkstätten Räumlichkeiten Umbau des Verwaltungsbereichs Im Verwaltungsbereich wurden von März bis April 2010 eine vollständige Umgestaltung der Räume und eine technische Modernisierung der gesamten Büro- und Ausbildungsplätze vorgenommen. Für einen effektiveren Unterricht, der auch Übungen mit Ausbildungssoftware mit einschließt, wurden im eigens dafür vorgesehenen EDV-Schulungsraum acht neue Server-gestützte Desktop Clients mit Peripheriegeräten installiert. In der Folge haben die Auszubildenden der Werkstätten auch für ihren Ausbildungsberuf passende Software erhalten, die es ihnen ermöglicht, das benötigte Fachwissen zu erweitern und zu vertiefen. Für die Kfz- Berufe stehen verschiedene Unterrichts-Programme wie: PC-Trainer Kfz, Arbeitsblätter Kfz, Fachkunde und 4 Ever Clever sowie Grundwissen Farbe und Fahrzeug-Reparaturlackierung bereit. und die tägliche Auftragsbearbeitung der Verwaltung statt. Für die Auszubildenden im Bürobereich wurde ebenfalls neue Lernsoftware beschafft. Mit den Clients sind die Auszubildenden nun nicht mehr an einen bestimmten Arbeitsplatz gebunden, sondern können mit ihren personalisierten Rollcontainern einen Arbeitsplatz ihrer Wahl benutzen. Die Ausbilder der Verwaltung haben zudem die Möglichkeit, alle Clients individuell für das Internet freizugeben oder zu sperren. Ein weiterer Fortschritt ist der Kauf und die Installation des Arbeitszeitverwaltungsprogrammes AIDA Orga mit sechs Buchungsterminals. Für jeden Arbeitsbereich der A24 wurde ein eigenständiges Terminal beschafft und installiert. Es ermöglicht den Mitarbeitern der Arbeitszeiterfassung, alle Daten besser zu erfassen und zu bearbeiten. Jeder Mitarbeiter hat die Möglichkeit, sich an seinem Berechtigungsterminal über Auch das Großraumbüro wurde für bis zu 23 Arbeitsplätze optimiert. Es wurden 16 EDV-Arbeitsplätze vollständig neu mit sogenannten Clients eingerichtet, die restlichen 7 Arbeitsplätze erhielten leistungsfähige PCs aus dem Bestand der A24 GmbH. Für ein angenehmes Arbeitsklima wurde das Großraumbüro komplett mit neuen Tischen, Schränken und Rollcontainern mit der Farbgebung Kirsch/grau und blauen Bürostühlen ausgestattet. In diesem Großraumbüro finden vorwiegend die praktische Ausbildung der Bürokaufleute seine Arbeitszeitdaten zu informieren. Die Bereichsleiter können die Daten der Mitarbeiter für ihren Bereich auslesen und die pädagogischen Fachkräfte haben einen besseren Überblick über die ihnen zugeordneten Maßnahmeteilnehmer. Ein positiver Nebeneffekt ist ein verbesserter Datenschutz. Dieses System wurde gewählt, weil es durch Zusatzsoftware für die Personaleinsatzplanung, Kostenstellenverwaltung und Lagerverwaltung erweitert werden kann. Endlich barrierefrei und rollstuhlgerecht Umbau des Kundenbereichs Seit Ende September wird auch die gesamte Kundenannahme und Logistik umgebaut. Die vorher benachbarten Bereiche wurden räumlich getrennt, um einen freundlicheren Kundenbereich mit ruhiger Atmosphäre zu schaffen und um dem Bereich Logistik ein eigenständiges Arbeiten und einen reibungslosen Ablauf des Wareneingangs, der Teilelagerung und der Ersatzteilausgabe zu ermöglichen. Im Kundenbereich wurde der Eingang neu und barrierefrei gestaltet und hat nun eine elektrische, rollstuhlgerechte Doppeltür. Es wurden auch Kundentoiletten und eine behindertengerechte Toilette installiert. Da nun auch eine kleine Teeküche Das Großraumbüro mit bis zu 23 Arbeitsplätzen wurde vollständig umgestaltet und technisch modernisiert 14 Räumlichkeiten 15 vorhanden ist, können unsere Kunden in Zukunft noch besser betreut werden. In den Kellerräumen wurde ein abschließbarer Raum für das Archiv geschaffen, welches sich zuvor im Großraumbüro befand. Durch diese umfangreichen Umbauarbeiten war es notwendig, alle alten EDV- und Stromleitungen in beiden Gebäuden zu ersetzen bzw. zu erweitern. Das größte Projekt aber, welches in 2010 angegangen wurde, ist die Erneuerung der gesamten Fahrzeugpflegehalle. Hierbei wird die Erstellung eines Ersatzbaus von ca. 500m² Arbeitsfläche geprüft. Ein Architekturbüro wurde mit der Planung verschiedener Konzepte beauftragt. Bis zum Beschluss, in welcher Form und Größe ein Ersatzbau erstellt und finanziert werden kann, sind noch viele Hürden zu nehmen. Die Geschäftsleitung der A24 GmbH arbeitet hier eng mit Spectrum e.V. zusammen um das gemeinsame Ziel, die Errichtung des Ersatzbaus bis zum Herbst des Jahres 2011, zu realisieren. Dabei ist eine Zusammenlegung der Bereiche Fahrzeugpflege der A24 GmbH mit der Fahrzeugbetreuung und -pflege von Stattauto die gemeinsame Zielsetzung von Spectrum e.V. und der A24 GmbH. Wir bedanken uns für die tatkräftige Unterstützung der Bereichsleiter und aller Maßnahmeteilnehmer, ohne die diese ganzen Neuerungen so nicht möglich gewesen wären ÖKT – Ökumenischer Kirchentag Der 2. Ökumenische Kirchentag 2010 in München war ein Großereignis, an welchem die A24 GmbH mitwirkte. Eine unserer Aufgaben war die Ausstattung der Fahrradverleihstationen zwischen dem S-Bahnhof Riem und den Veranstaltungsstätten des 2.ÖKT, damit die Besucher unter der Prämisse einer umweltfreundlichen Mobilität die Veranstaltungsorte in der Neuen Messe erreichen konnten, bei gleichzeitiger Entlastung der öffentlichen Verkehrsmittel. Für die A24 GmbH hieß dies, rechtzeitig anzupacken und einen Pool von 300 Gebrauchträdern aufzubereiten. Private wie auch öffentliche Spenden ermöglichten es uns, die nötige Menge an Fahrrädern zu bekommen. Hier erhielten wir dankenswerter Weise auch tatkräftige Unterstützung durch die Landeshauptstadt München, Bürgermeister Hep Monatzeder rief öffentlich zu Spenden für das „FahrradPendel“ auf. Das Referat für Umwelt und Gesundheit unterstützte das Projekt mit einer finanziellen Projektförderung und das Kreisverwaltungsreferat eröffnete uns den Zugang zu Fundrädern. Über viele Wochen war die gesamte Zweiradwerkstatt der A24 GmbH damit beschäftigt, die Fahrräder verkehrstauglich für diesen Event herzurichten. Mit 100 neu angeschafften Fahrrädern war die A24 GmbH selbst mit einer eigenen Verleihstation auf der Theresienwiese vertreten, leider spielte während der ganzen Zeit das Wetter nicht mit; es regnete zeitweise Modulare Ausbildung in Strömen und war ausgesprochen kalt für diese Jahreszeit, was natürlich die Bereitschaft der auswärtigen Kirchentagsbesucher, ein Fahrrad zu leihen, stark einschränkte. Die Teilnehmer der Aktion „Die Ökumene rollt“, die vom Ort des 1. ÖKT in Berlin zum 2. ÖKT nach München per Fahrrad zum Eröffnungsgottesdienst pilgerten, wurden auf der Schlussetappe von A24 mit neuen Leihrädern ausgerüstet. Alles in allem bedeutete es einen enormen organisatorischen und logistischen Aufwand für alle am 2.ÖKT Beschäftigten, denen an dieser Stelle noch einmal ein besonderer Dank ausgesprochen wird. 16 ÖKT Für die 33 Auszubildenden der technischgewerblichen Berufe, die im September 2009 bei der A24 GmbH mit ihrer Ausbildung begonnen hatten, wurden von den Werkstattmeistern vier sogenannte Ausbildungmodule mit vorwiegend fachpraktischem Fokus entwickelt. Die Teilnahme an den Modulen gewährte den Azubis einen Einblick in die verschiedenen Abteilungen unseres Betriebs, förderte die Gruppenbildung über die einzelne Berufszugehörigkeit hinaus und trug zur Für die 33 Auszubildenden der technisch-gewerblichen Berufe, die im September 2009 bei der A24 GmbH mit ihrer Ausbildung begonnen hatten, wurden von den Werkstattmeistern vier sogenannte Ausbildungmodule mit vorwiegend fachpraktischem Fokus entwickelt. Die Teilnahme an den Modulen gewährte den Azubis einen Einblick in die verschiedenen Abteilungen unseres Betriebs, förderte die Gruppenbildung über die einzelne Berufszugehörigkeit hinaus und trug zur Stabilisierung des Ausbildungsverhältnisses bei. Die Schwerpunkte der vierwöchigen Module lagen in folgenden Bereichen: Für dieses Ereignis wurden 300 Gebrauchträder von den Mitarbeitern der A24 GmbH verkehrstauglich aufbereitet » Elektrische Grundlagen elektrische Spannung und Leistung, Stromstärke, Widerstand, Umgang mit dem Multimeter, wichtige Schaltzeichen und Klemmenbezeichnungen am PKW, Starter und Batterie » Inspektion Inspektionsarten, wichtige Werkzeuge, Messgeräte und Maschinen, Kennenlernen von Sicherheitsbestimmungen und Bauteilen am Fahrzeug, Ölwechsel, Prüfung des Kühlsystems, der Bremsen, der Antriebsriemen » Lackbearbeitung und Fahrzeug- pflege Lackaufbau, Lackuntergrundbearbeitung, Oberwäsche, Innenreinigung, Textilreinigung, Polierarbeiten » Grundlagen der Metallbearbeitung Grundlagen der Fertigungstechnik (Umformen, Spanen, Zerteilen, Fügen), Grundlagen der Werkstofftechnik (Einteilung der Werkstoffe, Werkstoffeigenschaften), Einführung in Technisches Zeichnen und Lesen von Plänen, Herstellen einfacher Bauteile Die Auszubildenden wurden in vier gleich große Gruppen eingeteilt, wobei der Berufsschulbesuch, die Teilnahme an Innungskursen sowie andere wichtige Phasen zu Beginn der Berufsausbildung berücksichtigt werden mussten. Die Grundidee war jedoch, dass jeder Azubi an jedem Modul teilnehmen sollte. Keine leichte Aufgabe für unseren „Chef-Planer“ Karl Pfau, Bereichsleiter der KFZ-Werkstatt! Die ersten Module kamen bei allen Gruppen gut an. Mit der Zeit zeigte sich jedoch, dass die Dauer und Gewichtung der einzelnen Module genauer der jeweiligen Ausbildungsrichtung der Azubis angepasst hätte werden müssen. Die KfzMechatroniker zeigten beispielsweise wenig Interesse am Modul „Lack/ Pflege“, was sich in der abschließenden Teilnehmerbefragung bestätigte. Dafür hätten die künftigen Fahrzeuglackierer sich lieber ausführlicher mit der Lackbearbeitung beschäftigt und kürzere Zeit mit dem Erwerb elektrischen Grundlagenwissens. Am Ende eines jeden Moduls fand für die Azubis eine Überprüfung ihres Wissensstandes statt. Der krönen- 17 Ausbildung de Abschluss des Elektro-Moduls bestand in einem Besuch des Deutschen Museums. Flankierend zu den Modulen wurde den Auszubildenden regelmäßiger Stütz- und Förderunterricht angeboten, um den aktuellen Stoff der Berufsschule zu vertiefen und allgemeinbildende oder sprachliche Defizite zu bearbeiten. Für alle Jugendlichen wurde zu Beginn der Ausbildung ein Training zum Thema „Lernen lernen“ angeboten, das durch individuelle Lernberatung und im Förderunterricht intensiviert werden konnte. Als Ausblick für das Ausbildungsjahr 2010/11 wurde auf den Reflexionstagen des Kernpersonals anvisiert, dass auch für die Auszubildenden im Bürobereich verstärkt fachpraktische Module angeboten werden sollen. In der Verwaltung eignet sich dafür besonders die Gründung von Azubi-Firmen, um fachliches know-how mit dem Erwerb von Schlüsselqualifikationen zu verknüpfen. Für die Azubi-Firmen wird die Unterstützung der „Aktivsenioren Bayern e.V.“ angefragt, ein gemeinnütziger Verein, dessen Mitglieder als Unternehmer, Freiberufler und als Führungskräfte in Wirtschaft, Technik oder diversen Institutionen gewirkt haben und ihre vielfältigen Erfahrungen und Kompetenzen ehrenamtlich Firmen und auch nicht kommerziellen Einrichtungen zur Verfügung stellen. Nonse–quatur audite lant aute reperfe riatembei quiassitias etGmbH andigFit24 ein Angebot zurdolorror Gesundheitsförderung der A24 nate exerferatur, qui blandem aut Die körperliche und psychische Gesundheit ist neben der beruflichen Qualifizierung eine wichtige Voraussetzung für eine gelingende berufliche Integration unserer Teilnehmer. Gerade unsere Zielgruppe ist besonderen gesundheitlichen Gefährdungen ausgesetzt. Wir haben daher in Kooperation mit dem RAW und dem LMU-Projekt Arbeit & Gesundheit ein Angebot zur betrieblichen Gesundheitsförderung in der A24 GmbH entwickelt. Die A24 GmbH war seit dem Herbst 2009 an dem Projekt beteiligt, der Hauptzweck ist ein gesundheitsbezogenes Kompetenztraining für arbeitslose Menschen, welches durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Wissenschaftlich begleitet und evaluiert wird das Projekt vom Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität München (LMU) und der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie der medizinischen Hochschule Hannover. Sechs festangestellte Mitarbeiter der A24 GmbH nahmen an einer Schulung zum Gesundheitscoach für Langzeitarbeitslose teil und setzen das Projekt seither im Betrieb um. Teilnehmer waren zunächst die Mitarbeiter mit BEZ- und MAW-Stellen und die Umschüler. Zum Projektstart fanden medizinische Untersuchungen aller Teilnehmer statt, die nach drei und zwölf Monaten wiederholt wurden. Hinzu kam jeweils eine individuelle Gesundheitsberatung der Teilnehmer, in der die persönlichen Gesundheitsziele erarbeitet wurden. Von Oktober 2009 bis Ende Oktober 2010 wurde den Teilnehmern wöchentlich eine ein- bis zweistündige Gruppenarbeit mit fachlicher Unterstützung zu gesundheitsbezogenen Themen und eine Bewegungseinheit pro Woche angeboten, die die Interessen und Wünsche der Teilnehmer wesentlich mit einbezogen. Unsere AngebotsSchwerpunkte waren folgende: Psychische Gesundheit Wir leisten Aufklärung und Beratung, wie jeder Einzelne seine psychische Gesundheit fördern und erhalten kann; wir informieren über das regionale Netzwerk an psycho-sozialen Fachdiensten im Raum München und stellen ggf. Kontakte zu diesen Fachstellen her. Weiter bieten wir Kleingruppen-Trainings zu verschieden Themenbereichen an, wie: Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen oder Stressbewältigung und Achtsamkeit. Gesunde Ernährung In unserer Kantine wird Wert auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung gelegt, ohne unnötige Zusatzstoffe oder Bindemittel. Zudem werden täglich frisches Obst kostenlos für alle Mitarbeiter und Salat oder Gemüse zum Hauptgericht angeboten. Einige Male haben wir gemeinsam mit den Teilnehmern gekocht, was jeweils auf großen Anklang stieß. Sucht- und Alkoholprävention Wir arbeiten hier zusammen mit: ZAK, SINE, Caritas, Club 29, Blaues Kreuz, KPB. Betroffene Teilnehmer motivieren wir zur Aufnahme einer stationären oder ambulanten Entzugsbehandlung und stellen die Kontakte zu den entsprechenden Fachdiensten her. Bewegung Um einseitigen körperlichen Belastungen vorzubeugen, ist es uns wichtig, in den betrieblichen Alltag eine „bewegte Pause“ zu integrieren. Diesbezügliche Angebote waren z.B.: Gemeinsames Walken durch den Südpark, Tischtennis und Tischkicker, Schwimmen, Yoga und Tai Chi, Fahrradtouren und Wanderausflüge 18 FIT 24 Ergebnisse Inzwischen liegt eine erste wissenschaftliche Evaluation des LMU-Projektes – mit durchweg positivem Fazit vor. Es zeigte sich eine signifikante Verbesserung in der Aktiv-Gruppe gegenüber der VergleichsGruppe, also: messbar gesünder! Die Projekt-Teilnehmer beurteilten sowohl die Teilnahme an den Fit-AGs als auch an der Fit-Beratung als sehr hilfreich und 81 % der Teilnehmenden stimmten der Aussage „Ich kümmere mich jetzt mehr um meine Gesundheit“ völlig oder teilweise zu. Als „Erfolgsfaktoren“ lassen sich erkennen: » konsequent wertschätzende und ermutigende Haltung der Gesund- heits-Coaches » partizipatives Vorgehen » motivierende Gespräche und Zielklä- rung » Fit-AGs und Bewegungsangebote, die allen Spaß machen und nieman- den überfordern » Gesundheitsförderung als betriebliche Aufgabe Förderung des Nichtrauchens Hier betreiben wir eine intensive Motivationsarbeit, denn wir haben wenig nichtrauchende Teilnehmer. Als Kooperationspartner steht uns das Münchner Institut für Raucherberatung und Tabakentwöhnung (IRT) zur Seite. Gesundheitsförderung bei der A24 GmbH: Lebenskompetenz und zugleich wichtiger Erfolgsfaktor für berufliche Wiedereingliederung 19 Auch weiterhin bleibt daher die Gesundheitsförderung unserer Mitarbeiter ein wichtiges Ziel, dem wir mit vielfältigen Angeboten Rechnung tragen. Die Jubiläumsfeier des Vereins Spectrum e.V. Wie alles begann Am Anfang war die Idee ... und die Idee lebt, so das Motto der Festveranstaltung zum 25-jährigen Jubiläum des Vereins Spectrum e.V. Arbeit – Beruf – Soziales. Dieser Verein ist nicht nur Gesellschafter unseres Betriebes, sondern auch Träger der Betriebe Stattauto und Ökomobil, des Stadtwerkeprojekts und des Ausbildungsprojekts MinA, der Azubisten sowie des Berufsvorbereitungsprojekts Horizonte, das in Kooperation mit anderen Einrichtungen der berufsbezogenen Jugendhilfe München (BBJH) arbeitet. Am Anfang – das war 1983, als das Jugendarbeitslosenprojekt Steinhaus mit Hilfe einer kirchlichen Spende einen alten VW-Bus kaufte und mit arbeitslosen Jugendlichen reparierte. Aus dieser Initiative entstand 1986 die erste Kfz-Werkstatt, die noch den Namen ihres Standortes „Autowerkstatt Schönstraße“ trug. In den folgenden Jahren erweiterte der Verein sein Angebot mit einer weiteren Autowerkstatt, zu der auch eine Fahrradwerkstatt hinzukam, die A&F in der Sommerstraße in Giesing. Hinzu kamen 1991 das Garten- und Landschaftsbauprojekt Ökomobil, 1992 das Car-Sharing-Unternehmen Stattauto und 2002 die Übernahme der einstigen Jugendamts-Maßnahme Stadtwerkeprojekt, welches sowohl sozialpädagogisch betreute Ausbildungsplätze bei den Stadtwerken München als auch eine betreute Wohngruppe anbietet. Ende 2002 folgte dann die Trägerschaft für das BBJH-Projekt Horizonte, das Berufsvorbereitung und externe Schulabschlüsse mit beruflicher Praxis verbindet und die beiden Projekte Telos/ Die Azubisten (2004) und Mütter in Ausbildung – MinA (2007), die erfolgreich die Organisation, Betreuung und pädagogische Begleitung von externen Ausbildungsstellen durchführen. In den 25 Jahren von 1985 bis März 2010 ist das Angebot des Vereins Spectrum und seiner Betriebe für die berufliche und soziale Integration von Jugendlichen, jungen Erwachsenen und langzeitarbeitslosen Menschen von 4 Ausbildungsplätzen auf 126 Auszubildende, 12 Umschüler, 48 Beschäftigte gegen Mehraufwandsentschädigung, 30 Mitarbeiter mit einem Beschäftigungszuschuss, 2 Plätze für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, 3 Praktikantenstellen und 6 sonstige Fördermaßnahmen, also insgesamt auf 227 Plätze angewachsen. Eine beeindruckende Bilanz, die in der anlässlich des Jubiläums ausgegebenen Festschrift hinsichtlich ihres Konzeptes der „Marktorientierung“ verdeutlicht wird: Marktübliche Dienstleistungen fördern praxisgerechte Lernbedingungen und den Realitätsbezug und bereiten auf die reale Arbeitswelt vor. Sie entstigmatisieren den „Teilnehmer“ zum „Arbeiter“ in einem Betrieb. Der Kontakt zum „normalen“ Kunden bewirkt ein besseres Verständnis für die Zusammenhänge, korrigiert das eigene Verhalten und wirkt dadurch sinnstiftend. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen (Sozial-)Pädagogik und Handwerk bewegt sich dabei in dem Spannungsfeld der Gleichwertigkeit der Produktions- und der Förderziele. Der Ort, an dem alles begann ... hier sollte die 25-Jahr-Feier des Vereins Spectrum e.V. am 17.12.2010 stattfinden. Also wählte das Vorbereitungsteam als Ort der Feierlichkeit die evangelische Kirche St. Johannes in München-Haidhausen. Aber wie richtet man in einer Kirche eine komplette Feierlichkeit aus? Das Vorbereitungsteam stand vor der Herausforderung, diese Aufgabe zu lösen. Das Resultat einer 9-monatigen Vorbereitung konnte sich sehen lassen. Gäste aus der Politik, die Kooperationspartner, Presse, Mitarbeiter und Freunde, von denen insgesamt ca. 100 Personen mitgefeiert haben, wurden ab 17 Uhr zu einem Sektempfang mit beschwingter Klezmer-Musik von Leonid Peysakh und seiner Band geladen. Zu Beginn der Feier wurde des verstorbenen Mitgründers und langjährigen Vereinsgeschäftsführer Jürgen Tesch, der dieses Jubiläum leider nicht mehr miterleben konnte, in Anwesenheit seiner Witwe und Tochter mit einer bewegenden Rede des Vorstands Manfred Jena gedacht. Im Anschluss daran eröffnete Landesjugendpfarrer Bauer zusammen mit der Gemeindepfarrerin Frau Bach den Festakt mit einem feierlichen Gottesdienst. Gefolgt wurde die Gottesdienstfeier von einem Grußwort der Stadträtin Frau Demirel (Die Grünen) und daran schloss sich eine Ansprache von Herrn Jena an, in der die vergangenen Zeiten und Leistungen gewürdigt, aber auch die Herausforderungen der Zukunft betrachtet wurden. Nun ist das immer so eine Sache mit Reden und Vorträgen – der Verein und seine Einrichtungen werden lobend hervorgehoben, Vergangenheit und Gegenwart werden beleuchtet. Aber die Gäste bekommen wenig von den eigentlichen Teilnehmern der Betriebe mit und nur schwer ein Bild von den Menschen, mit denen die Einrichtungen des Spectrum e.V. tatsächlich arbeiten. Das hatten wir im Blick, als wir auch diese Menschen zu Wort kommen oder vielmehr zur Tat schreiten ließen. Der Chor des MinA-Projektes, bestehend aus jungen Müttern in Ausbildung zu Kinderpflegerin oder Erzieherin, präsentierte sein Können in Form eines Musikstücks, passend umgedichtet, mit dem Titel „Because the night belongs to mothers“. Mit einer BreakDance-Einlage zeigte ein Auszubildender von A24 sein Talent, ebenso wie ein Mitarbeiter von Stattauto, der die Gäste schließlich noch mit türkischer Musik auf der „Saz“, einer türkischen Gitarre, und den Texten des großen sozialkritischen türkischen Dichters Nazim Hikmet unterhielt. Nach dem offiziellen Teil der Feier trafen sich alle Gäste auf der Empore des Kirchengebäudes zu einem Ausklang mit angeregten Gesprächen und genossen dabei das leckere Fingerfood vom CateringService des Café Regenbogen der Münchner Aidshilfe und die musikalische Untermalung von Leonid Peysakh und seiner Band. Allen Beteiligten und Gästen möchten wir für ihren Einsatz, ihren Beitrag und ihr Kommen ganz herzlich danken! Eine Spende und ein alter VW-Bus brachten seit 1983 eine Menge ins Rollen 20 25 Jahre Spectrum e.V. 21 Zur Jubiläumsfeier kamen 100 Gäste in die St. Johannes-Kirche in München-Haidhausen Menschen bei der A24 GmbH Mein Leben im Telegrammstil Ich bin am 17.09.1955 geboren – wurde 1961 eingeschult – besuchte 9 Jahre die Volksschule – von 1965 bis 1970 war ich in einem katholischen Kinderheim – nach der Entlassung bekam ich mein Leben nicht auf die Reihe, so folgte die Unterbringung in einem Mädchen-Erziehungsheim – auch daraus hatte ich nichts gelernt – so ging es weiter bis Anfang der 80er Jahre, als ich mit Jugendstrafe in Haft kam – dann machte es endlich Klick bei mir – ich arbeitete in einer Putzfirma und dann im Gaststättenbereich – so wurden nach 10 Jahren meine Jugendsünden gelöscht und ich hatte wieder eine reine Weste; das ist bis heute so – 1993 begann meine Langzeitarbeitslosigkeit durch meine Lücken im Lebenslauf, keine Ausbildung, keinen Schulabschluss bekam ich nirgends Arbeit. Durch die ARGE Ü50 ging es 2007 endlich wieder voran – ich bekam am 23.08.2007 eine MAW-Stelle bei A24 – endlich wieder arbeiten! 2008 wurde es noch besser: ich erhielt bei A24 einen 2-JahresBEZ-Vertrag – ich zahlte wieder Steuern, Rentenversicherung usw., das hat mir A24 ermöglicht! Seit dem 01.04.2010 habe ich einen unbefristeten BEZ-Vertrag; bei A24 kümmere ich mich um die Hauswirtschaft und wasche die Arbeitskleidung aller Mitarbeiter in den Werkstätten – und seit Januar 2011 bin ich im Betriebsrat! Ohne A24 würde ich immer Lilo Cetin, A24-Mitarbeiterin: Von Hartz-IV zur Hauswirtschafterin 22 Menschen bei A24 noch Hartz-IV-Geld beziehen und zu Hause herumsitzen. Ich hoffe, dass ich noch lange bei A24 bleiben kann. Lilo Cetin (55 Jahre) Lebenskunst?! Als ich vierzehn war, veränderte sich mein Leben schlagartig durch eine rätselhafte Krankheit. Ich ertaubte! Mein bis dahin mittlerer Hörschaden schrumpfte auf einen minimalen Rest zusammen. Gleichzeitig wurde ich fast blind und konnte nicht mehr alleine gehen, stehen und sitzen. Doch das Leben ging weiter und ich gab mich nicht kampflos geschlagen! Ich wollte leben! Und so lernte ich, mich wieder ohne Hilfe zu bewegen. Auch die Kommunikation musste wieder funktionieren, es konnte doch nicht sein, dass man nur noch durch aufschreiben mit mir „reden“ konnte! Also begann ich, die schwierige Kunst des Lippenlesens zu erlernen. Mit meinen schlechten Augen war das noch schwerer, aber ich blieb hartnäckig. Ein großes Dankeschön gilt u.a. dem Schwerhörigenverein München, der mich immer wieder aufrichtete, wenn ich nicht mehr konnte – und in dem ich die Gebärdensprache lernte. Die Realschule beendete ich mit der Mittleren Reife und ging anschließend zur Fachoberschule. Realschule und FOS waren beides Schwerhörigen-Schulen, die Klassen waren dort kleiner und die Räume verfügten über modernste Hörtechnik. Allerdings war ich mit meiner plötzlichen Fast-Taubblindheit für alle eine Herausforderung, der man erst einmal gewachsen sein musste. In der Realschule bekam ich Einzelstunden in den wichtigen Fächern, was in der FOS aufgrund Lehrermangels leider nicht möglich war. Es war ein schwieriges Unterfangen, mir im Selbststudium Chemie, Physik und Rechnungswesen allein aus den Büchern anzueignen. Irgendwann kapitulierte ich und verließ die FOS ohne Abschluss. Nach der FOS suchte ich jahrelang nach einer Ausbildungsstelle. Die bittere Erfahrung dabei war, dass sich niemand auf meine Mehrfachbehinderung einlassen wollte. So konnte es nicht weitergehen! Um mein Hören wenigstens etwas zu verbessern, ließ ich mich auf einem Ohr implantieren – verlieren konnte ich ja nichts mehr! Dann begann ich meine Ausbildung zur Bürokraft in dem Betrieb, in dem mein Vater damals arbeitete. Seinem Einsatz verdanke ich es, dass ich endlich eine Ausbildungsstelle hatte. Nach der Ausbildung suchte ich jahrelang nach einer Arbeitsstelle. In dieser Zeit machte ich alles, was sich mit meinen Einschränkungen vereinbaren ließ: Weiterbildung, Praktika, ABM und MAW … Nun ließ ich mir auch das andere Ohr implantieren und kam somit zu dem mittleren Hörschaden zurück, den ich vor meiner Ertaubung hatte. Schließlich schickte mein Arbeitsvermittler mich zu A24, wo ich zu meiner großen Freude in einer inzwischen unbefristeten BEZ-Stelle landete. Endlich ein guter und sicherer Arbeitsplatz! Das PädagogenTeam hier war dazu bereit, mir einen völlig neuen Arbeitsplatz zu schaffen. Mit den entsprechenden Hilfs-Geräten klappt das auch prima. Danke dafür! In meinem Leben lief vieles nicht so, wie ich es gerne gehabt hätte. Früher hatte ich viele Pläne, doch dann musste ich enge Grenzen akzeptieren lernen. Lebenskunst ist für mich, wenn man innerhalb dieser Grenzen versucht, neue Wege und Möglichkeiten zu finden. Das ist nicht immer leicht, doch es ist zu schaffen. Ich habe mich nun leidenschaftlich dem Schreiben verschrieben – und wer weiß? Vielleicht veröffentliche ich irgendwann ein Buch? Das Leben ist voller Überraschungen … Rabea Müller (35 Jahre) Rabea Müller hat trotz Fast-Taubblindheit ihren Weg bei der A24 GmbH gefunden 23 Planung und Ziele Als Maßnahme, die einer verbesserten Betreuung unserer Kfz-Kundinnen und Kunden dienen soll, wurde bereits im Herbst 2010 mit dem barrierefreien Aus- und Umbau unserer Kundenannahme begonnen, der Umbau soll im Frühsommer 2011 abgeschlossen sein. Weitere größere Umbaumaßnahmen befinden sich noch in der letzten Planungsphase vor der Beauftragung, da wir im Bereich der Fahrzeugpflege gemeinsam mit unserem Partner Stattauto einen Fahrzeugpflegestützpunkt auf dem Gelände der A24 GmbH realisieren möchten. Geprüft werden derzeit die Möglichkeiten, zusätzliche Dienstleistungsangebote für soziale Organisationen anzubieten, wie z.B. ein Fahrradverleihsystem mit den hundert Fahrrädern aus dem ÖKT oder sogenanntes Flottenmanagement, d.h. die Betreuung und Pflege von Fuhrparks sozialer Betriebe und Einrichtungen. Weitere wichtige Ziele sind die Verbesserung der Vermittlungsquoten der Auszubildenden in den verschiedenen Gewerken und der Beschäftigten mit multiplen Vermittlungshemmnissen, die uns von der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter in befristeten Beschäftigungsverhältnissen zugewiesen werden, ferner die Entwicklung und Einführung neuer Prozesse in der Aufbau- und Ablauforganisation, Verbesserung des internen Kostencontrollings und Weiterentwicklung der im Jahr 2010 neu eingeführten Führungsstruktur. Zur Weiterentwicklung des Sozialprofils der Organisation werden Gender-MainstreamingGrundsätze und eine bereichsübergreifende Vergütungsregelung, eine Arbeitszeitordnung und ein Konzept zur betrieblichen Gesundheitsförderung erstellt und Betriebsvereinbarungen erarbeitet. Der Erhalt der öffentlichen Förderung bei den unterschiedlichen Maßnahmen und Ausbildungsansätzen erfordert die permanente Aktualisierung von Konzepten und die Beteiligung an Vergabeverfahren der Agentur für Arbeit. Unsere Zielsetzung ist es, hier im Jahr 2011 erfolgreich an Ausschreibungen der Agentur teilzunehmen und weiterhin sogenannte außerbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen (BaE) anbieten zu können. Die Reduzierung der Platzzahlen im Bereich BEZ soll im Jahr 2011 in Absprache mit dem RAW Zug um Zug durch eine Ausweitung der Platzzahlen im Bereich MAW (sogenannte 1 Euro-Jobs) und Umschulungsmaßnahmen mit Förderung durch das Jobcenter München ausgeglichen werden. Darüber hinaus sollen zusätzliche Einnahmequellen erschlossen werden, sowohl im Bereich der Spendenakquise, wie auch verstärkt durch Entwicklung neuer Dienstleistungsangebote im Kfz- und Zweiradbereich und die Intensivierung unserer Zusammenarbeit mit Stattauto. 24 Ausblick Risiken Perspektiven Die von der Bundesregierung für das Jahr 2011 geplante „Instrumentenreform“ in der Arbeitsmarktpolitik und die Veränderungen in der Förderung innerhalb des SGB II Bereichs („Hartz IV“) bergen derzeit schwer einzuschätzende Risiken insbesondere im Bereich der Zuweisungen, aber auch bezüglich der finanziellen Ausstattung der Maßnahmeträger. Das Münchner Jobcenter wird sich im Jahr 2011 neu formieren und auch seine Förderpolitik an die reduzierten Bundesmittel anpassen müssen; die Auswirkungen auf die regionale Förderpolitik gegenüber dem sogenannten zweiten Arbeitsmarkt sind nicht in vollem Umfang abzusehen, es wurden aber bereits deutliche Einsparungen für 2011 und die Folgejahre angekündigt. Die wirtschaftlich durchaus positive Entwicklung des Arbeitsmarktes in der Metropole München wird sich auf der Nachfrageseite bei den Ausbildungsplätzen für benachteiligte junge Erwachsene auswirken. Hier sind beispielsweise beim Berufsbild des Motorrad-Mechanikers nicht mehr alle in der A24 GmbH verfügbaren Ausbildungsplätze nachzubesetzen. Ein Risiko im Personalbereich ist die erschwerte Gewinnung neuer qualifizierter Fachkräfte trotzt zeitlicher Befristung von Arbeitsverträgen, die wiederum der zeitlichen Begrenzung von Maßnahmeförderungen geschuldet ist. Dennoch sind wir zuversichtlich, die kommenden Herausforderungen erfolgreich bewältigen zu können. Wandelnde Märkte erfordern auch im Dienstleistungssektor schnelle Anpassungsleistungen und stetige Veränderungsbereitschaft der Anbieter der oben angesprochenen Arbeitsmarktdienstleistungen. Die Bereitschaft zur Veränderung und Adaption erwarten wir auch von unseren Beschäftigten, um neue Perspektiven zu schaffen und berufliche Möglichkeiten zu erweitern. In München wird sich der Fachverband der MAG AFI im Jahr 2011 mit der Thematik der Berichterstattung über den sogenannten „Social Return On Invest“ (SROI) und der verbesserten Finanzierung der Beschäftigungsträger durch die öffentliche Hand befassen. Als nächste Schritte der GmbH stehen die öffentliche Einführung und Vorstellung unseres neuen Erscheinungsbilds und im Anschluss daran die Umsetzung des überarbeiteten Internetauftritts kurz vor dem Abschluss. Mit dem neuen Erscheinungsbild soll dem im Jahr 2010 verabschiedeten Leitbild der Firma auch in der schriftlichen und visuellen Kommunikation mit unseren Partnern Ausdruck verliehen werden. Der folgende Beitrag der Kommunikationsgenossenschaft Paragraph 1 zu den Zielen und Vorstellungen der neuen Kommunikations-Medien für die A24 GmbH stellt das neue Logo und die zugrundeliegenden Überlegungen vor. Seit dem 14.03.11 besteht im Beratungshaus des Referats für Gesundheit und Umwelt in der Paul-Heyse-Str. 20 ein- bis zweimal wöchentlich die Möglichkeit für Klientinnen und Klienten der Beratungsstellen zur freiwilligen Teilnahme an der offenen Selbsthilfe - Radlwerkstatt der A24 GmbH. Unter fachkundiger Anleitung durch einen Meister können mitgebrachte eigene Fahrräder in einer professionell ausgestatteten Werkstatt im Tiefparterre selbst gewartet und repariert werden. Außerdem können wir dort Einblick in Arbeitsbereiche der Münchner Beschäftigungsförderung gewähren. Auf dem Marktplatz „Gute Geschäfte“ München am 23. März 2011 kamen Münchner Unternehmen und gemeinnützige Organisationen zusammen, um gemeinsame Projekte auszuhandeln. Die A24 GmbH und unser Partner, die Kommunikationsgenossenschaft §1 haben dort eine neue Projektidee vorgestellt: Anerkannte Starköche (lokal und überregional), geben Suppen-Rezepte und Suppenzubereitungs-Know-How an Langzeitarbeitslose weiter. In speziellen Kochkursen werden Wareneinkauf und Suppenzubereitung gelernt, vertieft und geprüft. Um den Erfolg dieser Unternehmung nachhaltig aufzubauen werden die Suppenkreationen/Produkte professionell zu einer eigenständigen Marke entwickelt und im Markt regionaler Bio-Feinkost eingeführt und vermarktet. Die Kommunikationsgenossenschaft §1 erstellt hierfür die nötigen Marketing-Konzepte. 25 In der Zusammenarbeit mit den anderen Projekten des Vereins Spectrum Arbeit Beruf Soziales e.V., wie STATTAUTO, Ökomobil und dem Stadtwerkeprojekt, stehen im Lauf des Jahres 2011 neue Kooperationsprojekte zur Umsetzung an: Das Netzwerk für Alleinerziehende „Almeda“ hat am 1. April 2011 die Arbeit begonnen, für zwei Kindertageseinrichtungen wurden Bewerbungen zur Übernahme einer Betriebsträgerschaft beim Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München eingereicht. Die Aussichten auf einen Zuschlag sind vielversprechend. Auch die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit für Spectrum e.V. und die A24 GmbH soll neu festgelegt werden. Erste Schritte zur Umsetzung sind bereits unternommen. Neues Erscheinungsbild der A24 GmbH Mit Erscheinen dieses Jahresberichts präsentiert sich die A24 GmbH auch mit einem neuen optischen Erscheinungsbild, einer so genannten Corporate Identity. Hierzu gehören in der Hauptsache ein neues visuelles Markenzeichen – das Logo – und ein Claim. Beides werden wir in Zukunft auf allen Drucksachen der A24 GmbH wie Briefund Geschäftspapieren sowie Werbemitteln einsetzen. Die Grundidee dieser Maßnahme ist es, das Leistungsversprechen der A24 GmbH schneller nach innen und außen optisch identifizierbar zu machen. In Workshops mit der Münchner Kommunikationsgenossenschaft ParagraphEins haben wir das Erscheinungsbild der A24 GmbH grundlegend überarbeitet und moderner und einprägsamer gestaltet. Unsere neue Corporate Identity steht für zeitgemäße Mobilität, die Menschen beschäftigt und bewegt. Unser Ziel und unsere Botschaft ist es, Zukunft ins Rollen und Menschen weiter zu bringen – unabhängig davon, ob es sich dabei um unsere Kunden, Auszubildenden, Sponsoren oder Ämter handelt. Impressum Jahresbericht 2010 A24 GmbH Stand: März 2011 Herausgeber A24 GmbH Aidenbachstraße 36 81379 München Tel.: (0 89) 24 24 4-0 Fax: (0 89) 24 24 4-300 Geschäftsführung Andreas Görres Redaktion Dr. Ursula Geisler, Andreas Görres Konzept und Layout paragraph-eins Kommunikations Genossenschaft e.G Fotos Ulla Hannig, Tomek Wieczor, Dr. Ursula Geisler Die A24 GmbH wird gefördert von: Landeshauptstadt München Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung München GmbH/Jobcenter Agentur für Arbeit Die A24 GmbHist zertifiziert durch Die neue Wort-Bild-Marke der A24 GmbH: hoher Wiedererkennungseffekt und ein einprägsames Leistungsversprechen Die A24 GmbH ist eine gemeinnützige Tochtergesellschaft des Vereins Spectrum e.V. Der besseren Lesbarkeit wegen wählen wir in der Regel die männliche grammatikalische Form. Selbstverständlich sind auch alle weiblichen Teilnehmerinnen und Mitarbeiterinnen eingeschlossen! 26 Corporate Identity