Erfahrungsbericht von der Universidad Europea de Madrid, Spanien

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Erfahrungsbericht von der Universidad Europea de Madrid, Spanien
Erfahrungsbericht von der Universidad Europea de Madrid, Spanien
Vorbereitungen
Die Bewerbung an der UEM läuft fast ausschließlich über das Internationale Büro. Allerdings
kommt der Bescheid, dass man von der Gasthochschule angenommen wurde, erst recht spät. Also
am besten vorher schon den Flug nach Madrid buchen, damit der Flugpreis noch im normalen
Bereich bleibt.
Ich hab mir vorher bei der Sparkasse eine Prepaid-Kreditkarte geholt, da man da ohne festes
Einkommen keine richtige Kreditkarte bekommt.
Mit der kann man überall im Ausland kostenlos Geld abheben. Man muss vorher, wie bei der
Handykarte, Geld überweisen. Auf das Geld muss man dann allerdings 3-4 Tage warten. Ansonsten
hat das Geld abheben überall funktioniert. Wenn man das Konto nicht wechseln will, dann kann ich
das nur empfehlen.
Für mein Handy hab ich mir bei Lebara eine normale Prepaid-Karte geholt mit monatlicher
Internet-Flat. Das war derzeit der günstigste Anbieter. Am besten geht man aber nach Principe Pío
und lässt sich dort von den ganzen Anbietern beraten. Principe Pío ist ein relativ großer Bahnhof
mit einem Einkaufszentrum. Außerdem fährt dort auch der Bus zur Uni ab.
Unterkunft
Ich hab im Vorfeld nach WGs bei WG-Gesucht geguckt und hab dann auch ca. eine Woche vor
Abreise ein Zimmer gefunden. Allerdings konnte ich mir die Wohnung vorher nicht anschauen und
das war auch ein großer Fehler. Die Fotos aus dem Internet entsprachen kaum der Wirklichkeit.
Am besten ist es wirklich, vorher ein paar Tage ins Hostel zu gehen oder Airbnb zu machen. Dann
kann man sich die Wohnungen bzw. Zimmer direkt besichtigen und seine Mitbewohner vorher
kennenlernen.
Die beste Seite ist, finde ich, idealista.com. Es gibt unglaublich viele Wohnungen dort für einen
guten Preis und die Seite ist sehr übersichtlich. Man kann sie notfalls auch auf Deutsch oder
Englisch stellen, allerding muss man damit rechnen, dass der Anbieter der Wohnungen
ausschließlich Spanisch spricht. Andere Seiten sind noch easypiso.com , loquo.com oder auch
segundamano.es.
Außerdem gibt es immer wieder Studenten, die auf den Erasmus-Seiten bei Facebook ein Zimmer
frei haben und jemanden suchen. Häufig besteht das Problem, dass die Vermieter jemanden suchen,
der für mindestens 10 Monate da bleibt. Das kann die Suche etwas erschweren und man sollte
bereits beim Gespräch am Telefon darauf hinweisen, wie lange man bleibt.
Die UEM liegt nicht in der Madrider Innenstadt, sondern etwas außerhalb in Villaviciosa de Odón.
Man kann auch direkt in Villaviciosa wohnen. Dort sind die WG-Zimmer deutlich preiswerter,
allerdings ist der Ort nicht sehr groß und in Madrid ist mehr los.
Studium an der Gasthochschule
Die UEM ist eine private Universität. Der Campus der Universität ist sehr beeindruckend und
wirklich schön. Es gibt zum Beispiel einen künstlich angelegten See mit einem Wasserfall und
mehrere Sportplätze auf dem Campus.
Die Vorlesungen finden in Klassen mit meist nicht mehr als 20 Studenten statt. Man muss viele
kleinere Arbeiten, wie Textanalysen, Präsentationen oder Hausarbeiten machen, die letztendlich in
die Gesamtnote mit einfließen. Die Professoren sind sehr nett und wenn man danach fragt, machen
sie auch mal zusätzlich Wiederholungsstunden. Im Vergleich zu deutschen Universitäten sind die
Anforderungen allerdings deutlich geringer und durch die vielen einzelnen Arbeiten, ist es leichter,
mal eine schlechtere Note auszugleichen. Der Spanisch-Intensivkurs zum Beginn des Semesters war
relativ überflüssig, da hat man an einem Tag in der Stadt doch mehr gelernt.
Da die Uni in Villaviciosa liegt, muss man von Madrid aus jeden Tag mit dem Bus zur Uni fahren.
Der Bus 518 fährt am Bahnhof Principe Pío los und die Fahrt dauert ca 45 min, obwohl auf dem
Plan offiziell 25 min angezeigt werden.
Wenn man in Madrid direkt wohnt, sollte man sich eine Monatskarte für die Zonen A bis B2 kaufen.
Die kostet 45 € und lässt sich jeden Monat am Automaten bei der Metro kaufen. Mit der Fahrkarte
kann man dann mit Bus, Metro und Renfe (Regionalbahn) fahren und kann dann auch preiswerter
umliegende Städte besichtigen. Um die Monatskarte zu erhalten muss man erst eine Trägerkarte
beantragen in einem Tabakladen („Tabacos“). Für die Bearbeitungszeit sollte man auch etwa 2
Wochen einplanen.
Alltag und Freizeit
Wie in jeder Großstadt gibt es auch in Madrid viel zu sehen. Die Stadt ist aber vor Allem für die
vielen Museen bekannt. Das Museo del Prado und das Reina Sofía sind wohl die bekanntesten
Museen der Stadt. Als Student kann man diese beiden Museen kostenlos besichtigen und in viele
andere kommt man ermäßigt rein. Außerdem gibt es viele Parks. Der größte und berühmteste ist der
Parque del Retiro, allerdings gibt es auch am Palacio Real den Jardines del Campo del Moro, den
ich persönlich schöner fand.
Abends kann man viel in Malasaña erleben. Dort gibt es eine Menge Bars, Restaurants und auch
kleinere Clubs. Vor allem findet man gemütliche Bars mit leckeren Cocktails. Aber auch tagsüber
kann man auch gut shoppen gehen oder in ein süßes Café.
Ansonsten gibt es auch viele Geschäfte in Sol Richtung Gran Vía. Da trifft man auf H&M, Zara,
Bershka und alles was man so braucht.
Jeden Sonntagmorgen findet in Madrid der Rastro statt. Einer sehr großer Flohmarkt mit vielen
schönen Dingen für den kleinen Preis.
Ansonsten gibt es auch rund um Madrid viele schöne Orte, die man sich bei einem Tagesausflug
mal anschauen kann.
Preislich hält sich die Stadt im Rahmen. Lebensmittel sind nicht wesentlich teurer als in
Deutschland, wobei Obst und Gemüse häufig preiswerter sind. Wenn man allerdings Essen gehen
will, sollte man schon etwas mehr einplanen. 10€ für ein Hauptgericht sind in Madrid normal. Da
kann es auch für Vegetarier etwas schwieriger werden, da es meist nur 1-2 vegetarische Gerichte auf
der Karte gibt. Außerdem sollte man aufpassen, dass man nicht doch Thunfisch im vegetarischen
Salat oder Bocadillo findet.
Fazit
Mein Aufenthalt in Madrid begann etwas mäßig, da mir gleich in der zweiten Woche 2 Handys aus
der Handtasche geklaut wurden und meine erste WG furchtbar dreckig war (plus Kakerlaken). Trotz
des schlechten Einstiegs hat mir die Zeit in Madrid wirklich gefallen. In der Stadt scheint fast jeden
Tag die Sonne, wodurch der Winter nicht ganz so grau wirkt. Außerdem gibt es viele verschiedene
schöne Orte, wie der Rastro oder die vielen kleinen Bars und Cafés in Malasaña. Die meisten
Studenten der UEM sind super nett, offen und sehr hilfsbereit, wenn man Sprachprobleme hat. Ich
hab in diesem Semester viele Freundschaften mit Leuten aus der ganzen Welt geschlossen, mein
Spanisch sehr verbessert und viele schöne Erfahrungen und neue Eindrücke gewonnen.