Ausgabe 02/2010 - Landesanglerverband Brandenburg eV
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Ausgabe 02/2010 - Landesanglerverband Brandenburg eV
DER MÄRKISCHE ANGLER Die Zeitschrift des Landesanglerverbandes Brandenburg e. V. www.landesanglerverband-bdg.de 2-2010 | April bis Juni | ISSN 1616-8135 Mit Bei lage Angeln bei Freunden DER MÄR KISCHE FISCHER Mitglieder des Landesanglerverbandes Brandenburg erhalten den MÄRKISCHEN ANGLER kostenlos zugestellt NEU AB DEM 25. FEBRUAR BEI IHREM FACHHÄNDLER Rute & Rolle – Partner d 365 Tage Angeln pur und 12 Eu anstatt 36 Euro! Jetzt abonniere 30 Prozent und dürfen sich jede Hier buchen Sie Ihr Abo! Nutzen Sie folgende Vorteile: ■ FREI HAUSZUSTELLUNG Das Heft kommt zu Ihnen, Sie sparen Zeit. ■ ZUVERLÄSSIGE BELIEFERUNG Sie verpassen kein Heft, denn wir liefern immer. 101_RuRo0310.indd 101 Füllen Sie die Karte aus. 04.02.2010 Und ab damit in die Post. 17:16:09 Uhr vorwort – leitartikel | inhalt 2/2010 Der Märkische Angler Den Anglerinteressen verpflichtet Die aktuelle Ausgabe unserer Verbandszeitschrift trägt den Titel „Angeln bei Freunden“. Dabei geht es nicht allein um das Angeln in unserem Nachbarland Polen, sondern vielmehr darum, deutlich zu machen, dass alle Angler, egal in welchem Land sie leben, dieselben anglerischen Interessen haben. Mit dem polnischen Anglerverband verbindet uns seit Jahren eine enge Freundschaft, die ihren Höhepunkt darin fand, dass Mitglieder unseres Landesverbandes in Polen für nur 25 Euro im Jahr fast 100.000 Hektar Gewässerfläche beangeln können. Diese Freundschaft und Zusammenarbeit findet nicht nur auf der Ebene des Vorstandes statt. Viele Vereine in Brandenburg haben Partnervereine in Polen, mit denen man sich regelmäßig mal in Deutschland und mal in Polen zu gemeinsamen Festen und zum gemeinsamen Angeln trifft. An unserem Gemeinschaftsstand von DAV und VDSF auf der Grünen Woche im Januar in Berlin wurde deutlich, dass die Angelfreunde aus Berlin und anderen Bundesländern uns Brandenburger aufgrund der Freizügigkeit des Angelns in unserem Bundesland oft beneiden. Dieser Neid ist verständlich, kommt aber nicht von ungefähr und ist der Lohn langer Arbeit vieler Akteure und Verantwortlicher in den Vereinen, in den Kreisanglerverbänden und des Vorstandes des Landesanglerverbandes Brandenburg. Dieses große Interesse zeigt aber auch deutlich, dass in Deutschland alle Angler dieselben Wünsche haben: Viele Interessierte haben sich während der Grünen Woche nach den Angelmöglichkeiten und vor allem nach den rechtlichen Rahmenbedingungen für das Angeln in Brandenburg erkundigt. Alle Angler, egal in welchem Nachbar- oder Bundesland, haben dieselben Wünsche: an wunderschönen Gewässern zu erschwinglichen Konditionen ohne überregulierte Vorschriften ihrem erholsamen Hobby nachzugehen. Diese gemeinsamen Interessen sind auch der Motor für die Gespräche und Verhandlungen zwischen DAV und VDSF zur Bildung eines gemeinsamen gesamt deutschen Anglerverbandes. Dieser Verband soll gegenüber der Bundesregierung, dem Europaparlament in Brüssel und anderen Entscheidungsträgern die Interessen aller Deutschen Angler vertreten. Welchen Namen der neue Verband tragen wird steht noch nicht fest, deutlich zeichnet sich jedoch ab, das es 2011 zur Gründung eines gemeinsamen Verbandes kommen wird. Deutlich muss an dieser Stelle noch einmal gesagt werden, dass sich an der Freizügigkeit des Angelns in Brandenburg nichts zum Nachteil der Mitglieder verändern wird. Wir sind uns unserer Vorreiterrolle bewusst und werden diese auch nicht aufgeben, sondern wollen eher beispielgebend für andere Landesverbände sein. Ich möchte nicht den Blick über die Schulter in die Vergangenheit werfen und von einer historischen Chance sprechen, sondern vielmehr nach vorn in die Zukunft blicken auf die Probleme die vor uns liegen. Denn vor uns stehen Herausforderungen, die wir Angler nur gemeinsam lösen können. Egal ob diese Herausforderungen Kormoranmanagement, drohendes Aalfangverbot, Gewässer- und Umweltschutz oder Fangquotierungen für Angler an den Küsten von Nord- und Ostsee betreffen. Immer geht es auch um die Interessen von uns Anglern, die zukünftig mit noch mehr Nachdruck der märkische angler vorwort – leitartikel | inhalt.............................................. 3 ANGELN BEI FREUNDEN.. ............................................................... 4 gesamtdeutscher fachverbaND.. ........................................... 8 mitteilung................................................................................. 11 informationen | aus den vereinen................................... 12 Berlin | casting....................................................................... 16 l andkreis oberhavel............................................................... 18 grüne woche.. .......................................................................... 20 studie vierter teil................................................................... 22 information............................................................................. 23 ferienangelcamp | coupon zur an- oder ummeldung.. ..................................... 24 Gewässer-informationen.. .....................................................25 vertreten werden müssen, um uns bei anstehenden Entscheidungen Gehör zu verschaffen. Ein gesamtdeutscher Verband mit etwa einer Million Mitgliedern ist eine Größenordnung, die von der Politik nicht ignoriert werden kann. Deshalb müssen wir enger zusammenrücken, alte Feindbilder und Vorurteile über Bord werfen und uns auf gemeinsame Stärken und Ziele besinnen. Wenn wir am Angelgewässer Angler aus anderen Bundesländern treffen und mit ihnen ins Gespräch kommen, zeigt sich hier im Kleinen, dass wir aus dem selben Grund am Wasser sind: Um in der Natur unserem Hobby nach zu gehen. Wir Brandenburger angeln gern, mit und bei Freunden. Egal ob diese in Polen, an den Küsten in Mecklenburg, in Niedersachsen oder an der Elbe in Hamburg sind. Freunde stehen zusammen und stellen sich den anstehenden Aufgaben gemeinsam. Und dazwischen gehen wir angeln mit unseren Freunden und empfangen diese bei uns so gastfreundlich wie wir es selbst außerhalb Brandenburgs immer wieder erfahren. Mit allen Anglern in diesem Land verbindet uns die Liebe und Leidenschaft zu unserem Hobby. Diese Liebe und Leidenschaft zur Natur und dem Angeln soll für uns auch zukünftig der Antrieb für gemeinsame Anstrengungen im Sinne der gesamtdeutschen Anglerschaft sein. ß Thomas Bein jugendseite.. ............................................................................. 26 informationen | leserbriefe.. .............................................. 28 der märkische Anglerkönig – die gewinner 2009............ 29 märkischer anglerkönig.. ..................................................... 30 die spro-rätselseite.................................................................32 der märkische FISCHer vorwort..................................................................................................................35 fischseuchenverordnung............................................................................ 36 aalbesatz.................................................................................................................37 aus der fischereiforschung........................................................................ 38 aalbesatz (Fortsetzung)................................................................................. 41 artenvielfalt statt nabu-einfalt.............................................................. 42 3 4 Der Märkische Angler 2/2010 An der Einmündung der Warthe à Im westlichen Teil Polens kommen zwei große Flussurtäler zusammen – das der niederen Warthe und der mittleren Oder, und bilden hier eines der naturmäßig interessantesten Gebiete unseres Landes. Seine einzigartige Bedeutung wurde schon relativ früh gewürdigt. Zuerst wurde hier ein ornithologisches Reservat „Słonmsk“ ins Leben gerufen und vor einigen Jahren der jüngste polnische Nationalpark Warthemünde. Das Ziel unserer Wanderung sind jedoch nicht Vögel, die hier vor allem während des Herbstflugs sehr zahlreich sind, sondern natürlich Fische…Unser Führer durch die besten Fangplätze der Oder und Warthe ist ein Küstriner, Fänger von über 3 kg schweren Aalquappen, Herr Piotr Szukała. Die Saison beginnen wir Mitte Oktober oder im November an der Warthe bei „POM“ und am Kanal Wodnicki oberhalb von Kostrzyn (Küstrin). Wenn die Aalquappe beißt, hören ich und meine Kollegen auf, Brassen zu angeln. Ich muss mich gleich verwahren, es gibt hier keine konkreten Fangplätze. Wir angeln ganz einfach dort, wo die wenigsten Angler zu sehen sind, denn die typischen Fangplätze der Aalquappen befinden sich im Nationalpark, wo eben zu der Zeit das Angeln verboten ist. Wenn auf der Warthe die Schonzeit beginnt, wechseln wir an die Oder, an der wir bis zum ersten Eis angeln. In der letzten Saison fing die große Aalquappe spät an zu beißen, erst im Januar. Das war eine eigenartige Saison mit sehr hohen Wasserständen, damit war der Fang bescheiden. Bei einer Angelpartie konnte man höchstens ein oder zwei Fische, dafür aber große Exemplare fangen. Generell angeln wir die meisten Fische zwischen 18 und 21 Uhr, obwohl es Mitte der Saison auch passiert, dass Aalquappen etwa um 16 Uhr auf Futtersuche gehen und um etwa 23 Uhr anfangen zu beißen. Die besten Fänge machen wir, wenn ein starkes Hoch heraufzieht, da dann das Wasser in den Flüssen kalt wird. Die Aalquappen beißen ähnlich wie die Welse – wellenweise, ungefähr in 45 Minuten Abstand. anGeln Bei FreUnDen Dann kommt eine anderthalbstündige Pause und das Beißen beginnt wieder. Zum Fang der Aalquappe sind große Würmer und Tauwürmer oder Fischfetzen geeignet. Mal ist das, mal jenes wirksam. Man muss immer einige verschiedene Köder mit sich führen. Dieser Fisch verlangt vom Angler eine außergewöhnliche Geduld. Ich angle mit soliden Angelsets und verwende 0,3 mm Hauptleine, lange geflochtene Vorfachschnüre (70 - 90 cm) 0,10 mm (die Aalquappe hat im Kiefer Reibzähne, welche die Leine beschädigen können), 80 bis sogar 120 g schwere Gewichte und einen Haken von entsprechender Größe, aber immer relativ groß mit einem Öhr. Manchmal ergänze ich das um ein Röhrchen, um all zu großes Verheddern zu verhindern. Die Aalquappe ist nicht besonders kämpferisch, doch hat sie in ihrem Repertoire einige unangenehme Tricks. Sie kann sich zum Beispiel sehr lange am Grund halten, und die ausgewachsenen Exemplare können weit ausbrechen. Küstrin ist von allen Seiten vom Wasser umgeben. Jeder Angler findet hier einen Platz für sich, denn in unseren Gewässern kommen die meisten Süßwasserfische, mit Meeforellen, Lachsen und Stören an der Spitze, vor. Der erste Buhnenkopf unterhalb der Wartheeinmündung ist ein vorzüglicher, sehr tiefer Angelplatz für Welse. Leider werden solche guten Plätze massenweise von einheimischen Anglern besetzt. Das geht so weit, dass eben an diesem Kopf oft viele Angelruten aufgestellt sind! Die nächsten Köpfe sind typische Rapfenangelplätze. In den Stromschnellen unterhalb des wohl vierten Kopfes, wenn es warm ist, kann man immer großartige Spiele der Rapfen beobachten. Es wird vorwiegend mit langen Ruten und Posen mit einer Tragkraft von 20-25 g geangelt. Auch das Grundangeln mit Futterkorb bringt Erfolg. Die Gewässer um Küstrin sind voll von Fischen. Ihre Hauptattraktion sind vorzügliche Angelplätze der Rekordaalquappen und Welse. Unter den Friedfischen dominieren Brassen und große Karpfen, obwohl in den letzten Jahren – wegen der niedrigen Wasserstände – die Brasse seltener an den Haken geht. Die besten Fangplätze sind Buhneköpfe an der Höhe des ehemaligen Beobachtungsturm der Grenztruppen „WOP“, der mittlere Abschnitt hinter der Eisenbahnbrücke und der gesamte 4 km lange Abschnitt von der Einmündung der Warthe bis Szumiłowa. Universeller Köder für diese Plätze sind konservierter Mais, roter Mistwurm und Tauwurm. In den Flächen zwischen den Buhnen fängt man gewaltige Rapfen und Alande. ß Karol Zacharczyk Übersetzung: Józef Jarosz bearbeitet durch: Andreas Koppetzki Die nutzer der hier beschriebenen gewässer sind park narodowy nationalpark „warthemünde“ und der bezirksvorstand von pzw in gorzów wielkopolski. anGeln Bei FreUnDen es, die herum schwimmenden oder Nahrung suchenden Kleinfische zu beobachten. Manchmal ist der Wels recht forsch und man kann viele flüchtende kleine Fische im Wasser beobachten. Wichtig ist die Auswahl eines entsprechenden Gerätes – starke Angelrute, eine zuverlässige Rolle mit Angelleine aus einem widerstandsfähigen Geflecht, und vor allem ein entsprechender Köder: Blinker, große Ripper und Wobbler. ß Józef Wróblewski Übersetzung: Józef Jarosz bearbeitet durch: Andreas Koppetzki Regalica – Ost-Oder à Es gibt in Polen kaum einen Angler, der bei dem Stichwort „Regalica“ nicht automatisch an großartige Fische, an Netze voll von dicken Plötzen, großen Zandern, Karpfen, und vor allem von großen Welsen denken würde. Bei Regalica, oder anders Ost-Oder, handelt es sich um den rechten Oderarm, der östlich vom Hauptstrom des Flusses (West-Oder) liegt und im Dammschen See mündet. Der Name „Regalica“ stammt vom slawischen Wort „rega“, also Flussarm. Die Regalica ist ein künstliches Gebilde. Von Widuchowa bis Gryfino ist sie ein Durchstich, der von den Deutschen in den Jahren 1906 bis 1932 geschaffen wurde. Nach dem II. Weltkrieg wurde hier ein Netz von Kanälen und Gräben gebaut, doch für Schleusen und Pumpwerke hat niemand mehr gesorgt, das ganze Gelände verwilderte allmählich, Anlagen wurden verwüstet. Im Laufe der Zeit wurde die Region zwischen den Oderarmen zum Vogelparadies, und 1993 wurde hier der Landschaftspark „Dolina Dolnej Odry“ gegründet. Heute ist dieses Gelände von einem System von Kanälen durchschnitten, die die West-Oder mit der Regalica verbinden. Die Regalica ist im Prinzip ein Tieflandfluss. Ein Fangplatz, der das ganze Jahr über genutzt wird. Die Saison endet hier nie. Gute Ergebnisse beim Angeln von Friedfischen – insbesondere der Plötzen, Güster und Brassen, kann man im Winter verzeichnen, doch ein wahres Eldorado beginnt hier im Frühjahr, wenn die dicke Ostseeplötze in die Regalica zum Laichen kommt. Wenn die Laichzeit der Plötzen vorüber ist, beginnen die Angler andere Fische zu angeln – hauptsächlich sind es Brassen und Güstern, aber manchmal gehen auch große Karpfen an den Haken. Es ist 2/2010 Der Märkische Angler keine Überraschung wenn Lachse, Seeforellen und Forellen beißen. Die Regalica ist auch ein vorzüglicher Platz, um hier Raubfische zu angeln. Es gibt hier sehr viele Barsche, Hechte und Zander, darunter einige Rekordexemplare. Dies sollte aber nicht überraschen – der Fluss ist sehr ertragsreich, die Ausbeute erreicht sogar 100 kg pro Hektar, er ist dabei tief. Die durchschnittliche Tiefe der mittleren Regalicaabschnitte beträgt 6 bis 8m, und an vielen Stellen senkt sich der Grund bis zu über 10m. Große Fische haben hier gute Vermehrungsbedingungen und nehmen schnell am Gewicht zu. Die Regalica steht in der Liste der besten polnischen Welsfangplätze, obwohl große Exemplare hier nicht alltäglich sind, werden alljährlich hier einige Welse mit Gewichten bis zu 50kg geangelt! Doch die Jagd nach Rekordfischen ist nicht einfach – vor allem muss man sie zuerst „aufspüren“. Am einfachsten ist Die Regalica zwischen der Zollbrücke und der Autobahnbrücke A6 (Klucz) wird betreut durch Polski Związek Wędkarski [Polnischer Anglerverband], Bezirksvorstand in Stettin, 70-383 Szczecin, ul.Mickiewicza 3, Tel. (091) 434-76-25. 5 6 Der Märkische Angler 2/2010 Polnischer Rekordfisch: Wels 102 kg! Monsterfisch aus Rybnik à Das Staubecken des Wasserkraftwerkes in Rybnik beschenkt Angler seit vielen Jahren mit prächtigen Welsen. Einige davon wurden sogar für den polnischen Rekord qualifiziert. Doch Riesenwelse gibt es auch in anderen polnischen Gewässern und von Zeit zu Zeit, zwar nur kurz, müssen sie den Riesenwallern, die in der Weichsel oder in der Oder gefangen wurden, Platz machen. Wir haben einmal in unserer Redaktion überlegt, wo unser erster „Hunderter“ gelandet wird, denn wir haben keine Minute daran gezweifelt, dass es solche Monster in den polnischen Gewässern gibt. Dies bestätigten immer wieder sowohl die Erzählungen der Weichsel-Fischer als auch unangenehme Erfahrungen der Angler, die vor den Muskeln der Riesenfische kapitulieren mussten. Man fragte sich nur – wann kommt es dazu? Die Uhr tickte ... mal für die Weichsel, mal für die Niedere Oder, aber letztens immer häufiger für Rybnik, woraus der bisherige, polnische Rekord noch stammt – ein Wels von 89,30 kg. Es schien, dass der 2007 von Bogdan Krawczyk aus Rybnik aufgestellte Rekord, noch lange in der Tabelle der offiziellen Rekorde stehen wird. Umso mehr, als er der magischen 100 kg Marke sehr nah war. Als das Telefon in der Redaktion klingelte und wir die Worte vernommen haben: „Ich möchte einen Wels von 102 kg melden“, dachten wir an einen Witzbold, doch als wir ins Gespräch gekommen waren, wurden wir schnell davon überzeugt, dass der Fischer keine Späße macht. Der Bezwinger des gigantischen Welses, Herr Marian Sokolowski aus Rybnik berichtete uns bildhaft über sein Abenteuer. Zum Angeln brach ich am Freitag, dem 21. August letzten Jahres, um 14 Uhr auf. Es war schönes, sonniges Wetter mit leichtem Südwind. Am Anfang verteilte ich die Feederruten mit Futterkörben, um einen richtigen Lebendköder für den Wels zu fangen. Nach zwei Stunden drillte ich einen 33 cm Karpfen. Gleich habe ich ihn auf ein Welsangelset gesetzt. Nun erzitterte die Spitze der zweite Feederrute und ich habe den nächsten Lebendköder. Diesmal eine ca. 30 cm große Brasse. Ich habe sie anGeln Bei FreUnDen neben der Angel mit dem Karpfen angesetzt und wartete geduldig auf den Biss. Um ca. 20.00 Uhr hat sich die Angelleine an der Angel mit der Brasse von der Signalkugel gelöst. Ich dachte, ein Graskarpfen oder Silberkarpfen hat die Leine berührt. Das ließ mich nicht zur Ruhe kommen und ich entschied mich, die Angel zu prüfen. Und wie es am Rybnik-See nun einmal so ist – die Montage hatte sich am Grund verhakt und ich konnte die Angel nicht befreien. Eines Besseren belehrt, wollte ich nun die Karpfenrute prüfen, obwohl ich dreimal einen leichten Biss bemerkt habe. Doch einige Minuten nach der 22 Uhr rührte sich die Kugel heftig und ich nahm die Rute in die Hand. Ich spürte einen starken Widerstand. Gewohnheitsmäßig schlug ich an, wonach sofort 20 m Schnur von der Rolle gingen. Der Kampf begann nun richtig. Der Wels machte, was er wollte, mal schnellte er nach links, mal nach rechts und suchte wahrscheinlich nach einem Schlupfwinkel. Um ihn abzufangen, fasste ich sogar die Angelschnur, entgegen aller Anglererfahrung mit der Hand. Dem Gerät, mit dem ich angle, gehört mein vollstes Vertrauen – die Rute – Stab Telestar Surf 390 cm (bis zu 220 g), die Rolle Robinson Siluro, 400 m Hauptleine 0,50 mm, anderthalb Meter geflochtene Vorfachschnur mit der Tragkraft von 60 kg und Drillingshaken Nr. 3/0, all das garantierte ein relativ sicheres Drillen. Nach einem 30 bis 40 minütigen Kampf wurde der Wels deutlich schwächer und ich konnte ihn landen. So dachte ich zumindest. Ich habe einen speziellen Handschuh angezogen und ging über Betonplatten ins Wasser. Der Wels wollte jedoch nicht nachgeben. Vier oder fünf Mal flüchtete er ins offene Gewässer. Schließlich habe ich ihn am Maul gepackt und bis zur Hälfte aus dem Wasser gezogen und dann verließen mich die Kräfte. Andere Angler, die den Kampf beobachtet haben, eilten mir jetzt zu Hilfe und gemeinsam holten wir ihn ans Ufer. Er war so gewaltig, dass wir den Blick eine Zeitlang von ihm nicht abwenden konnten. Jemand sagte, er hätte um die hundert Kilo. Wir haben ein 3 m Maßband entlang des im Gras liegenden Fisches angelegt und es erwies sich, dass er rund 245 cm lang war! Am Wasser hatte niemand eine Waage für einen Fisch mit solchen Maßen. Übrigens erstaunte mich dies nicht. Ich fuhr zu einer nahe liegenden Alteisenankaufstelle und wog dort meinen Fang auf einer genauen elektronischen Waage. Ich, die Zeugen des Fangs und Mitarbeiter der Alteisenankaufsstelle hielten inne... Die Waage zeigte 102 kg! Ich kann nicht beschreiben, wie glücklich ich war. Ich angle zwar seit acht Jahren, und dies auch mit guten Ergebnissen, doch weder mein Fisch noch die der anderen Angler, die in Polen angeln, überschritten jemals die magische Zahl von 100 kg! Übrigens möchte ich hinzufügen, dass der 21. August für mich ein besonders glücklicher Tag ist. Genau vor zwei Jahren habe ich aus dem Staubecken einen 65 kg Wels (202 cm) gedrillt, den ich auch bei Ihrer Zeitschrift gemeldet habe. ß Übersetzung: Józef Jarosz bearbeitet durch: Andreas Koppetzki Der Märkische Angler 2/2010 Der Polnisch-Kurs oder der Hirn-Effekt à Wie üblich traf sich die Anglerfreunde Arthur, Ludwig und Günter zur Spinnstunde, wie sie es nannten. Hier wurde die vergangene Saison ausgewertet und mit den neuesten Erlebnissen gewürzt – eine mentale Anfütterung sozusagen für die neue Saison. Als die beiden Freunde bei Arthur eintrafen, las der gerade ein Prospekt des polnischen Anglerverbandes über die Angelmöglichkeiten in Polen – in Polnisch. „Nanu“, polterte Ludwig los, „außer den schönen Bildern verstehst Du das ja doch nicht, oder kannst Du etwa neuerdings polnisch?“ Arthur antwortete zunächst nicht, sondern las ruhig weiter. Nach einigen Minuten knisternder Spannung schaute Arthur die beiden an und antwortete: „So ist es, ich kann offensichtlich polnisch, wusste ich bisher selber nicht.“ „Na, Du fängst ja heute gut an“, bemerkte Günter. „So ein Quatsch gleich am Anfang ist ja auch für unsereinen etwas zu viel des Guten. Bist Du nicht ganz richtig im Kopf?“ Zu beider Überraschung nickte Arthur und bestätigte. „So wird es wohl sein.“ Ein einheitlicher gesamtdeutscher Dachverband – unser aller Vorteil à Wird das Jahr 2011 einmal in die Geschichte der deutschen Anglerbewegung eingehen als Jahr der Gründung eines gesamtdeutschen einheitlichen Anglerverbandes? Die Vorbereitungen dafür sind schon weit gediehen. Dann würden wir an das Werk unserer Vorväter anknüpfen können und es entsprechend den heutigen Erfordernissen fortsetzen. Denn am 31. Mai 1900 wurde in Berlin gesamtdeutscher fachverbaND Diese Antwort hatten sie nun nicht erwartet. Arthur schaute die Freunde unsicher an und begann: „Ich verstehe ja eure Verblüffung, denn mir geht es bis jetzt nicht anders. Ihr wisst ja, dass ich in diesem Jahr in Norwegen war. Wenig später aß ich zu Hause ein eingefrorenes Dorschfilet von einem richtigen Prachtexemplar, das mir viel Mühe bereitet hatte. Mein Adrenalin-Spiegel war während des Drills auf Höchstniveau und das Glücksgefühl nachher ebenso, denn ich hatte noch nie einen Dorsch von 15 Pfund gefangen. Nach der Mahlzeit erlebte ich dieses Glücksgefühl erneut, worüber ich mich selbst wunderte. Da ging so ein warmer Blutstrom durch meinen Kopf, also ob ich den Fisch gerade gelandet hätte. Am Abend studierte ich noch einmal mitgebrachte Prospekte aus Norwegen und stellte zu meiner riesigen Überraschung fest – haltet euch fest, denn jetzt kommt’s – dass ich alles verstehen konnte – also norwegisch, versteht ihr?“ Da hielt es Ludwig nicht länger im Sessel. „Ich habe ja auch schon viel erlebt und sicher dieses und jenes ein wenig übertrieben. Aber deine Story übertrifft ja alles." Er war so erregt, dass er sich beim Biertrinken ordentlich verschluckte. Das war vielleicht ganz gut, denn er konnte nicht mehr weiterreden. Und so fuhr Arthur fort: „Ich verstehe dich ja, Ludwig, denn ich glaubte das alles selbst nicht, aber es war nun mal so. Aber ich erzählte noch nicht mal meiner Frau davon, die allerdings mitbekam, dass ich offensichtlich etwas verwirrt wirkte. Vielleicht war das eine einmalige Verkettung von Hirnsynapsen, dachte ich mir und konsultierte einen Neurologen. Der war zu meiner Verwunderung nicht so völlig überrascht, aber höchst interessiert. Bei unserer Wunderschöpfung Gehirn müssen wir uns immer auf höchst unwahrscheinliche Überraschungen einstellen, erklärte er mir und gab mir den Rat, einen neuen Versuch zu machen. Und so fuhr ich im Herbst nach Polen und drillte dort einen tollen Karpfen, so 8 Pfund, wobei ich dasselbe Gefühl spürte wie beim Dorschfang. Der Karpfen kam am ersten Feiertag auf den Tisch, schmeckte super und wiederum wiederholte sich das Glücksgefühl. Ich konnte es gar nicht abwarten, las am Abend diesen Prospekt hier – und es funktionierte. Ich kann euch alles hier übersetzen. Nur mit dem Sprechen habe ich es noch nicht probieren können. So, nun seid ihr dran, was sagt ihr dazu?“ Ludwig schwieg. Günter wiegte den Kopf hin und her: „Sei es wie es sei, wenn es so ist, dann ist es so. Mensch, das ist doch ein bombastischer Hirn-Effekt. Wisst ihr was? Im nächsten Jahr machen wir Angelurlaub in Polen.“ß die erste gesamtdeutsche Anglerorganisation, der Deutsche Anglerbund (DAB), gegründet. Vorausgegangen war die Gründung des ersten Angelvereins in Deutschland, des Centralvereins der Angelfreunde 1866 zu Berlin am 8. März 1866. (Sein Vermächtnis ist bis heute beim Nachfolger, den Angelfreunden 1866 Berlin, in guten Händen). Dies war wie eine Initialzündung, denn nun fassten auch viele andere Angler in Deutschland Mut und schlossen sich in Vereinen zusammen. Bald erwies sich aber die Zersplitterung der Kräfte in einzelne Vereine als nicht ausreichend für diese Ziele und so wurde der Centralverein die Keimzelle des DAB. Im Gründungsaufruf beschworen die Gründungsväter geradezu die Angler, in dem sie schrieben: „Verbünden wir uns. Gehen wir nicht jeder einzeln und einsam unseren Weg. Lerne einer vom anderen und unterstütze einer den anderen. ‚Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern’. Laßt uns einen großen Deutschen Anglerbund gründen, der Nord und Süd mit einem neuen Bande umschlingt!“ Das Programm des DAB umfasste drei Schwerpunkte: Kampf gegen das die Angler diskriminierende Fischereigesetz, organisatorischer Ausbau des Bundes und Ausübung des Angelns in sämtlichen deutschen Gewässern. Es war ganz natürlich, dass Persönlichkeiten mit gesellschaftlichem Einfluss und einigermaßen finanzieller Absicherung, sozusagen aus der Mittelschicht, den Anglerbund gründeten und leiteten, denn nur sie besaßen auch die Möglichkeiten, sich vor allem in Regierungskreisen Gehör zu verschaffen. Der Arzt Dr. Horst Brehm, Sohn des berühmten Zoologen Alfred Brehm, Mitglied des Centralvereins, leitete den Bund in seinen Anfangsjahren. So finden wir bei den 8 Gründungsvätern außerdem einen Zeitungsverleger, Zahnarzt, Kaufmann, Zigarrenfabrikanten, Fabrikanten für Angelgeräte und einen Techniker. Dieser anfängliche Vorteil wurde schließlich zum Nachteil, weil es Anglern aus den unteren sozialen Schichten, vor allem aus der Arbeiterschaft, sehr schwer gemacht wurde, Mitglied zu werden und dann auch ihre Interessen kaum berücksichtigt wurden. Der DAB hatte zu Beginn etwa 4000 Mitglieder. Nach dem ersten Weltkrieg hatten sich die gesellschaftlichen Verhältnisse, nicht zuletzt durch die November-Revolution 1918/1919, radikal geändert. Der Traum der Gründer- Dr. Dieter Mechtel Fotos: Dieter Mechtel 8 Fotos: Thomas Bein GesamtDeUtscher FachverBanD väter der DAB von einem einzigen Anglerverband für das gesamte Reich erfüllte sich nicht. Trotz vieler Bemühungen gründeten sich nach und nach weitere eigene selbständige Anglerorganisationen vor allem in den Ländern. Zu Beginn der zwanziger Jahre verstärkte sich das Bestreben vieler Angler aus der Arbeiterschaft, die bürgerlichen Schranken des organisierten Angelsports zu durchbrechen und ihre Interessen durch Gründung einer eigenen Anglerorganisation zu vertreten. So entstand dann 1921/22 in Berlin der Arbeiter-Anger-Bund Deutschlands AABD. Kameradschaft und Solidarität waren das Leitmotiv und unter den harten damaligen gesellschaftspolitischen und sozialen Bedingungen lebenswichtig. Dieser Tradition fühlte und fühlt sich der DAV besonders verpflichtet. Der AABD vermochte erstmals mehrheitlich die arbeitenden Schichten für das Angeln zu organisieren. Das war ein großer Verdienst und Vorteil. Mit seiner Initiative zum Bau von Anglerkolonien im Umland von Berlin, um der gesamten Familie ein erholsames Wochenende zu ermöglichen, hat er bis heute bleibende Spuren hinterlassen. Aber: Nach wie vor war die deutsche Anglerschaft zersplittert. Nur der DAB mit rund 15000 Mitgliedern und der AABD mit rund 7000 Mitgliedern waren Anfang 1933 reichsweit organisiert, daneben viele in den Ländern und Regionen. Trotz intensiver Bemühungen gelang es nicht, eine von allen akzeptierte gemeinsame Anglerorganisation für ganz Deutschland zu schaffen, die alle sozialen Schichten der Bevölkerung umfasste. Nun erfolgte nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933 eine Einigung „von oben“. Der A.A.B.D. war das erste Opfer und wurde zwangsweise aufgelöst, d. h. zerschlagen. Wie das vor sich ging, war in der „Deutschen Angler-Zeitung“ vom 1. Juli 1933 zu lesen: „Im Laufe des Monats April dieses Jahres wurde seitens der Reichsleitung der NSDAP die Geschäftsstelle des Arbeiter-Angler-Bundes e.V. in Berlin SW. 68, Zimmerstraße 7/8, besetzt und mit der Prüfung der Geschäftsführung der Parteigenosse Friedrich Linsert beauftragt. Nach erfolgter Prüfung, die nach dem Zeugnis des Herrn Linsert zu Beanstandungen keine Veranlassung gab, wurde der Arbeiter-Angler-Bund aufgelöst und an seiner Stelle der ‚Reichsverband Deutscher Sportangler e.V.‘ mit dem Sitz in Berlin gegründet“. Die Strategie der NSDAP lautete auch hier: Ist der Hauptfeind zerschlagen, würde man mit den bürgerlichen Anglerbünden leichtes Spiel haben. So war es ja dann auch. Der DAB und weitere regionale Organisationen wie der Märkische Anglerbund schlossen sich „freiwillig“ dem RDS an. Es gilt also festzuhalten: Die Gründung des Reichsverbandes Deutscher Sportangler im April 1933 erfolgte nicht im Ergebnis einer Willensbekundung der Basis von unten nach oben. Sie war kein demokratischer Akt, sondern ein Handstreich auf Befehl der Reichsleitung der NSDAP. Der Reichsverband Deutscher Sportangler verstand sich als eine Vereinigung aller deutschen Angler, obwohl trotz intensivster propagandistischer und behördlicher Bemühungen nicht alle Angler dem Verband beitraten. Im Oktober 1933 hatte er etwa 60 000 Mitglieder. Ab Mai 1943 hieß er „Reichsbund Deutscher Sportfischer“ mit zuletzt etwa 125 000 Mitgliedern. Nach Ende des verheerenden 2. Weltkrieges im Frühjahr 1949 musste auch die deutsche 2/2010 Der Märkische Angler Anglerschaft von vorn anfangen und wiederum getrennte Wege gehen. Die Organisationsstrukturen existierten nicht mehr, die Gewässer waren in den Kriegsjahren für die Versorgung der Bevölkerung leer gefischt worden. Mit großem Enthusiasmus und aufopferungsvoller ehrenamtlicher Arbeit schufen hoch motivierte Angler in den besetzten Zonen und dann in der DDR sowie in der BRD ihre eigenen Anglerverbände und gaben sich damit eine neue organisatorische Heimat. Auf Grund der unterschiedlichen politischen Rahmenbedingungen entwickelten beide Verbände bei grundsätzlicher gleicher Philosophie, nämlich unverzichtbarer Dienstleister für die Natur und das Gemeinwohl zu sein, unterschiedliche Wege zu ihrer Realisierung. Am 18. Januar 1946 wurde der Verband Deutscher Sportfischer e.V. (VDSF) gegründet. 1949 konstituierten sich die BRD und die DDR. Am 13. Mai 1954 erließ die Regierung der DDR die „Verordnung über die Bildung einer einheitlichen Anglervereinigung in der Deutschen Demokratischen Republik“. Der Name war noch nicht endgültig festgelegt. Am 23. und 24. Oktober 1954 fand der erste Verbandstag des Deutschen Anglerverbandes (DAV) statt. Er hatte 1989 rund 525 000 Mitglieder und war nach dem Fußballverband der zweitstärkste Mitgliedsverband im Deutschen Turn- und Sportbund der DDR. Während der VDSF nach der Vereinigung im Oktober 1990 in seinen Strukturen und mit seiner Arbeitsweise fortbestehen konnte, organisierte sich der DAV im April 1990 in Bad Schmiedeberg neu auf demokratischer Grundlage unter der Präsidentschaft von Bernd Mikulin. Im gleichen Jahr und danach entstanden die Landesverbände, so auch der unsrige am 15. September 1990. So gingen beide Verbände weiterhin im vereinten Deutschland bei partieller Zusammenarbeit eigene Wege. Der DAV gründete Landesverbände in den alten Bundesländern und hatte insgesamt rund 200 000 Mitglieder während der VDSF in den alten und neuen Bundesländern rund 650 000 Mitglieder in seinen Reihen organisierte. ¼¼ 9 Der Märkische Angler 2/2010 Der DAV hat neben vielen Errungenschaften, beispielsweise durch seinen Ehrenkodex, seine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Fischern, vor allem aber durch seine Praxis des gemeinsamen Gewässerfonds und damit der Gewässerbewirtschaftung als Herzstück der Verbandsarbeit die Angelkultur in Deutschland bereichert. Beide Verbände haben es sich seit der Vereinigung nicht leicht gemacht, aber immer wieder feststellen müssen, dass die gemeinsamen Interessen und der lohnende Kampf dafür viel stärker sind und sein müssen als alle Differenzen. Nun ist die Zeit reif, die Trennung zu überwinden, die Kräfte zu bündeln und bei Fortsetzung bewährter Traditionen und Erfahrungen beider Verbände zu einem einheitlichen starken Interessenverband für die Angler in ganz Deutschland heranzuwachsen. Damit entstünde erstmals in der Geschichte der organisierten deutschen Anglerschaft ein einheitlicher gesamtdeutscher Anglerverband für alle sozialen Schichten der Gesellschaft auf selbstbestimmter demokratischer Grundlage in einer noch nie da gewesenen Größenordnung von rund 850 000 Mitgliedern – und zugleich einer der größten Naturschutzverbände in unserem Land. Dies wäre nicht nur für die deutsche Anglerschaft und die deutsche Fischerei ein historisches Ereignis, sondern auch für ganz Deutschland. Ein so bedeutendes Werk muss vorher gut durchdacht und vorbereitet sein. Im März 2009 beschloss die Hauptversammlung des DAV, zusammen mit dem VDSF auf gleichberechtigter Basis die Organisation der Deutschen Anglerschaft in einem Verband anzustreben. Auch der VDSF hatte sich so entschieden. Entsprechend den gefassten Beschlüssen wurde jeweils eine Findungs- und Verhandlungskommission berufen. Die Einzelheiten dazu haben Eberhard Weichenhan und Andreas Koppetzki in dieser Zeitschrift sowie Prof. Dr. Werner Steffens in der Beilage „Angeln und Fischen“ dargestellt. Die Atmosphäre ist gut, der Wille zur Vereinigung stark. Beispielhaft für die künftige Entwicklung ist die Verschmelzung des DAVAnglerverbandes „Mittlere Mulde“ Leipzig und des VDSF-Anglerverbandes Sachsen zum „Anglerverband Leipzig“. Ein erneuter, für alle sichtbarer Beweis dafür war der erstmalige gemeinsame Auftritt beider Verbände auf der diesjährigen Grünen Woche. Und am 3./4. Februar wurden hier gesamtdeutscher fachverbaND in Potsdam gemeinsam die vorbereitenden Gründungsdokumente diskutiert. Von unseren Mitgliedern werden hier und da Befürchtungen geäußert, ob eine solche Vereinigung speziell für sie bzw. für unseren Landesverband auch Nachteile mit sich bringt und ob die Mitgliederinteressen des kleineren DAV genügend berücksichtigt werden. Es versteht sich von selbst, dass letztendlich die Mitglieder beider Verbände das letzte Wort haben. Wir sind uns der überwältigenden Zustimmung gewiss, wie es auch Diskussionen auf der Grünen Woche gezeigt haben, denn die Vorteile liegen auf der Hand. Wir alle werden stärker, wenn wir in solidarischer Anglerverbundenheit bereit sind, die beiderseitigen historischen Errungenschaften zu bewahren, weiterzuentwickeln und voneinander zu lernen. Daran zweifle ich keine Sekunde. Der neue gemeinsame Dachverband wird rund 850 000 Mitglieder haben und sich damit viel selbstbewusster, stärker und wirksamer überall dort einmischen können, wo es um bessere gesetzliche Rahmenbedingungen für das Angeln, um saubere Gewässer, Schutz von Fischen und artenreiche Fischbestände geht. Und das eben nicht nur in Deutschland, sondern auch und vor allem im Rahmen der EU. Wir entscheiden es in hohem Maße selbst, ob man mit uns oder über uns redet, ob wir uns behaupten oder ob wir als gesellschaftliche Fußnote abgetan werden. Da gibt es viel zu tun, wie wir alle wissen, denken wir nur an die zum Teil weltfremden Diskussionen über Kormoran und Aal, an die permanenten Angriffe militanter Tierschützer. Und es gibt Erfolge, wenn sich beide Verbände für ein Ziel einsetzen. Ein jüngstes Beispiel: Nach Plänen der EU-Kommission sollten Mitgliedsstaaten künftig prüfen, ob das Freizeitangeln zum Rückgang bedrohter Bestände, wie etwa dem Dorsch beiträgt. Die Fänge der Meeresangler zum Beispiel wären dann im Fangquoten-System der jeweiligen EU-Staaten eingerechnet worden. Dies scheiterte unter anderem am Widerstand der Bundesregierung, nachdem sich der DAV, VDSF und die EAA (Europäische Anglerorganisation) klar gegen eine solche Regelung ausgesprochen hatten. Gemeinsame Stärke zeigt Wirkung. Ferner geht es um die unverzichtbare gestaltende Kraft der Anglervereine in Land und Stadt. Ich erinnere vor allem an die nicht zu überschätzende Bedeutung der Kinder- und Jugendarbeit, an die Einbeziehung unserer behinderten Angelfreunde. Jeder von uns kann hier noch viele positive Beispiele nennen. Ein neuer starker Verband kann und muss dann mehr Druck machen, mehr Gestaltungsspielraum schaffen. Davon werden letztlich wir alle profitieren. So könnten wir dann auch als gestärktes Mitglied im Deutschen Fischereiverband gemeinsam mit den Fischern für die Unverzichtbarkeit der Berufs- und Freizeitfischerei kämpfen. Wir könnten auch die Fischereiwissenschaft besser unterstützen. Wir sollten an die immerhin rund 2 Millionen Angler in Deutschland denken, die unsere Leidenschaften teilen, jedoch nicht organisiert sind. Sie haben prinzipiell die gleichen Interessen und benötigen ebenfalls eine durchsetzungsfähige Interessenvertretung. Je eher und je stärker umso besser. Vergessen wir nicht die Weltklasseleistungen unserer Casting-Sportler. Die bisherigen aus der Existenz von zwei Verbänden resultierenden Einschränkungen sind dann Vergangenheit und auch sie haben bessere Möglichkeiten zur Förderung und zur Behauptung in der Weltspitze. Dies gilt generell für alle Formen des gemeinschaftlichen Angelns. Denken wir an die Angelgeräteindustrie, an die Angelliteratur, auch hier könnten wir dann gemeinsam noch viel mehr erreichen. Jeder Landesverband arbeitet nach wie vor wie bisher eigenverantwortlich. Es wird nicht der geringste Nachteil für unsere Mitglieder entstehen. Wiederum im Gegenteil – ist der Gestaltungsraum eines starken Dachverbandes größer, werden auch die Landesverbände diesen nutzen können. Es liegt dann ganz bei ihnen. Fassen wir also zusammen: Noch nie hatten wir in Deutschland die Chance, einen einzigen so starken Anglerverband zu schaffen. Jetzt haben wir sie und wir sollten sie zu unser aller Vorteil nutzen. Und: Die nachfolgenden Angler Generationen werden es uns danken, so wie wir uns verneigen vor den Anglerpionieren der ersten Stunden, die im Mai 1900 mit der Gründung des Deutschen Anglerbundes eine bis heute fortwirkende gesellschaftliche Botschaft aussandten: „Hebung der deutschen Fischerei und Fischzucht, Mitarbeitung an der Auffrischung und Neubesiedlung verarmter Gewässer, Hochbringen derselben durch verständnisvolle Hege und Pflege und maßvolle Ernte.“ß Dr. Dieter Mechtel 1. Vizepräsident des LAVB Fotos: LAVB 10 ipper multirolle MA def 17.02.2010 14:08 Uhr Seite 1 www.gudman.de mitteilung NOR WAY E X P E D I T I O N Meerforellen zum Fang freigegeben à Mitteilung des Vorstandes des Landesanglerverbandes Brandenburgs e.V. über die Aufhebung des Fang- und Aneignungsverbots für Meerforellen für ausgewählte Gewässer. Das bisher geltende generelle Fang- und Aneignungsverbot für Meerforellen wurde vom Vorstand des LAVB für nachfolgende Salmoniden- und allgemeine Angelgewässer aufgehoben: P 13-01 Die Stepenitz, von der Straßenbrücke in Marienfließ, OT Stepenitz, bis zur Straßenbrücke in Wolfshagen; P 13-02 Die Dömnitz, vom Speicher Sadenbeck bis zur Mündung in die Stepenitz, mit Ausnahme der Mühlenteiche Mittelmühle und Kuckucksmühle; P 04-01 Der Schlatbach, von Baek (linksseitig Einmündung des Grabens II/24) bis zur Mündung in die Stepenitz; P 04-202 Die Stepenitz, von der Straßenbrücke in Wolfshagen bis zur Mündung in den Zellwollehafen, Wittenberge; P 04-201 Der Jeetzbach, von der Einmündung des Wiesengrabens bis zur Mündung in die Stepenitz; P 04-200 Die Elbe (Stromelbe auf brandenburgischer Seite, einschließlich der Buhnenfelder) von Stromkilometer 447,6 (oberhalb Hinzdorf) bis Stromkilometer 458,25 (zweite Buhne unterhalb des Ziegeleiweges bei der Wahrenberger Fähre) und Hafen Wittenberge; Fotos: Thomas Bein P 04-110 Zellwollehafen und Karthanesee, Wittenberge. DAS ARBEITSTIER FÜR NORWEGEN SKIPPER MULTIROLLE 4 Kugellager . CNC gearbeitetes Edelstahl-Getriebe . starker, leichter Graphite-Rahmen . Übersetzung 3,8:1 oder 4,0:1 . fein einstellbare Schiebebremse . Alu-Spule . extra starke Kurbel mit großem Kurbelknopf . für härteste Einsätze NEU Die Freigabe erfolgte in Abstimmung mit dem Institut für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow (IfB) vor dem Hintergrund der anhaltenden positiven Entwicklung der Rückkehrerzahlen im Stepenitzsystem. In allen übrigen Pachtgewässern des LAVB bleibt das Fang- und Aneignungsverbot für Meerforellen in Kraft. Die Entnahme von Meerforellen ist ausschließlich den Inhabern von Jahresangelberechtigungen (Vollzahlermarke oder Jugendmarke) gestattet. Für das Angeln in Salmonidengewässern ist zusätzlich der Besitz der Salmoniden-Jahresangelberechtigung erforderlich. Jeder berechtigte Angler darf pro Saison insgesamt nur eine Meerforelle entnehmen. Es gilt das gesetzliche Mindestmaß gem. Fischereiordnung des Landes Brandenburg von 60 cm. In der Zeit vom 16. Oktober bis 15. April des Folgejahres ist die Meerforelle geschont. Gefangene und entnommene Meerforellen werden auf die Tages- und Jahresfangbegrenzungen gem. Gewässerordnung, Pkt. 4.4.1.2 und 4.4.2, angerechnet. Alle Meerforellenfänge sind möglichst zeitnah an den LAVB, Hauptgeschäftsstelle Potsdam, zu melden. Es wird gebeten, dazu die im Märkischen Angler enthaltenen Formulare „Fangmeldung zum Märkischen Anglerkönig“ zu benutzen. Die Einsender vollständig ausgefüllter und mit Foto versehener Fangmeldungen nehmen automatisch an einer Verlosung wertvolDer Vorstand des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V. ler Angelgeräte teil. ß SPRO Deutschland GmbH Wielandstraße 2 99423 Weimar www.spro.de Der Märkische Angler 2/2010 Fragen zur Fischereiordnung In der Ausgabe 01/2010 „Der Märkische Angler“ wurde den im LAV Brandenburg e.V. organisierten Anglern die Fischereiordnung des Landes Brandenburg vom 10. September 2009 zugestellt. Nicht wenige Angelfreunde baten seit dem um eine Erläuterung des § 22 „Fangstatistik“. Das Land Brandenburg hat mit der Aufhebung des § 22 der alten Fischereiordnung die Fischereiausübungsberechtigten von der Verpflichtung entbunden, die Jahresfänge gewässerbezogen nach Art und Menge getrennt zu erfassen, diese Statistik 10 Jahre aufzubewahren und sie auf Verlangen den Fischereibehörden vorzulegen. Begründet wurde das Aufheben dieser Regelung mit dem weiteren Abbau des bürokratischen Aufwands in der Fischerei. Über die informationen | aus den vereinen Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme möchte ich hier keine Diskussion entfachen, gebe aber zu bedenken, auf welche erfassten Fangerträge können wir zukünftig zurückgreifen, wenn wir die Interessen der Fischerei in der Diskussion um Fangeinschränkungen bzw. Verbote oder bei Managementplänen zum Kormoran usw. vertreten wollen. Dem Fischereiausübungsberechtigten ist natürlich die Möglichkeit gegeben, in seinem Sinn die Erfassung der Fangergebnisse im Rahmen der von ihm genutzten Fischereirechte über diese fischereirechtliche Rahmenbedingung hinaus zu regeln, wie das bei Schonzeiten, Mindestmaßen und Fangbegrenzungen sehr oft der Fall ist. Der Landesanglerverband Brandenburg e.V. hat mit der Verabschiedung seiner Gewässerordnung die Bedingungen zur Ausübung der Fischerei mit der Handangel auf den Verbandsgewässern geregelt. Unter Punkt 4.5.2 Fangbuch sind die Regularien zur Führung der Fangstatistik festgeschrieben. Da das Fangbuch Bestandteil der erteilten Angelberechtigung (Mitgliedsdokument mit AV Stüdenitz stellt sich vor à In einem warmen Raum hat es sich Falk Köhn gemütlich gemacht. So langsam bereitet er sich auf die neue Angelsaison vor. Davor sollte alles noch mal gründlich überprüft werden. Das gilt im Besondern für die Rollen, die verlässlich ihren Dienst versehen müssen. Der Vorsitzende, des im Herbst des vergangenen Jahres neu gegründeten Vereins in Stüdenitz hat sich für 2010 so einiges vorgenommen. Zur Vorgeschichte: Im Jahr 2005 fanden vier Angler zusammen, die sich besonders das Stippangeln auf ihre Fahnen, geschrieben hatten. Die Angler waren bis dahin bei verschiedenen Vereinen als Mitglieder eingetragen und nahmen in Berlin und Brandenburg regelmäßig an Hegefischen teil. Zum Programm der kleinen Gruppe gehörte auch ein Besuch einer Angelmesse in Bremen. Dort konnten Sie sich über die neusten Produkte der Industrie informieren und auch kaufen. Natürlich traf man dort auch Gleichgesinnte aus ganz Deutschland und Brandenburg. So nach und nach wurde der Freundeskreis immer größer. Aber, so richtig glücklich waren die vier aus den verschiedenen Vereinen nicht. Deshalb hatten die Angler die Idee, sich aus den alten Ortsgruppen zu lösen und in Stüdenitz eine Neue Ortsgruppe des Deutschen Anglerverbandes e.V. zu gründen. Dieser Traum wurde am 26. Dezember 2009 wahr. An der Gründungsversammlung, in der Gaststätte Jahnke, nahmen 20 Frauen und Männer teil. Als Vorsitzender wurden Falk Köhn sowie zwei weitere Leute in den Vorstand gewählt. Ihr Name ist „Team Havel“ e .V.. Damit gibt es neunzehn Ortsgruppen im KAV Kyritz. Der Jahresplan ist bereits gut ausgefüllt. So sind ein Paarangeln, Hegefischen mit befreundeten Vereinen in einem DAV-Gewässer bei Abbendorf und eine Veranstaltung mit den Wusterhausener Petrijüngern auf dem Klempowsee entsprechender Beitragsmarke) ist, kann die Fischereiaufsicht die Vorlage verlangen. Die Auswertung der Fangbelege stellt eine entscheidende Voraussetzung für die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Verbandsgewässer dar. Eine sorgfältige Führung der Fangbelege bietet dem Landesanglerverband als Fischereiausübungsberechtigten die Möglichkeit, auch auf Besonderheiten einzelner Gewässer zu reagieren. ß Andreas Koppetzki Hauptgeschäftsführer angedacht. Es wird ein Vereins-Hegefischen ohne Vorschriften zum Angelgerät geben. Das bedeutet, dass es jedem Mitglied gestattet ist, sich seinen Zielfisch selbst zu wählen. „Dabei werden weder Punkte noch Pokale verteilt, bei uns wird es keinen ersten oder letzten geben. Wir sind alle gleich und es zählt nur der Spaß an der Sache“, so Köhn. Das Team Havel unterhält freundschaftliche Beziehungen zu den Ortsgruppen Bad Wilsnack, Wittenberge, Falkensee, Kremmen, Berlin Schöneberg, Lüchow und dem Saarland. Die Kontakte werden per Telefon und Internet gepflegt. Bevor die neue Saison beginnt, steht erst einmal wieder der Besuch der Messe im März in Bremen auf dem Programm. Dabei werden auch gleich die Futter und Lockstoffe für die kommende Saison bei einem Großhändler als Sammelbestellung geordert. Die Stippergemeinschaft, die fast jedes Wochenende einen Termin hat, verbraucht gut 500 bis 600 kg Futter in den Sommermonaten im Wasser, um die Fische bei Laune zu halten. Die Zahl der Mitglieder beträgt heute sechsundzwanzig Männer und fünf Frauen. Dabei ist das jüngste Mitglied erst drei Jahre alt und ein Angler aus Bielefeld ist Mitglied im Havel Team. Dabei kann er einen Besuch bei den Eltern in der Prignitz gleich mit dem Angeln verbinden. Wer gern Stipperluft schnuppern möchte oder einfach gern angeln geht, kann sich bei Falk Köhn unter 0173/ 5957656 Handy oder [email protected] melden. ß Hans-Werner Thormann Fotos: Hans-werner Thormann, Thomas Bein 12 informationen Einsatz auf dem Eis Fotos: Falkner Schwarz (2), Andreas Koppetzki (4) Auf Grund der ungünstigen Witterungsbedingungen in diesem Winter (frühe Eisbedeckung und Schnee) kam es vor allem in eutrophen und nicht durchflossenen, flachen Gewässern zu massiven Sauerstoffproblemen und damit zur Ausstickung dieser Gewässer. Unter hohem persönlichen Einsatz haben die Mitgleider unseres Verbandes versucht, durch Schieben von Schneefenstern, Sägen von Eislöchern und den Einsatz von Pumpen die Sauerstoffsituation zu verbessern. Dafür gilt allen Beteiligten unser besonderer Dank. Trotz dieser Maßnahmen sind bisher Winterverluste zu verzeichnen, welche sich nach Abtauen der Eisdecke noch weiter erhöhen werden. Damit kommt auf die betreuenden Vereine vor Ort eine weitere zusätzliche Aufgabe dazu, nämlich das Absammeln und die fachgerechte Entsorgung der verendeten Fische. Die Koordinierung dieser Aufgaben erfolgt durch den LAVB über die Mitarbeiter des Bereiches Gewässerwirtschaft. Nach konkreter Erfassung der Fischverluste nach Art und Menge für jedes einzelne Gewässer wird hier auch über einen Ergänzungsbzw. Neubesatz entschieden. ß Manfred Leopold Mitarbeiter für Gewässerwirtschaft 2/2010 Der Märkische Angler 13 Der Märkische Angler 2/2010 informationen Ein extra Engagement der Berliner Angler à Im Rahmen des Umwelttages Reinickendorf am 07. November 2009, der seit Jahren von der Abteilung Bürgerdienste und Ordnungsangelegenheiten des Bezirksamtes organisiert wird, nutzte der Deutsche Anglerverband, Landesverband Berlin e. V. die Möglichkeit im Zusammenhang mit einer Spendenaktion, an die Leiterin der Behindertenschule „Toulouse-Lautrec“ einen Scheck in Höhe von 250,- Euro zu übergeben. Der Anglerverband, vor allem die Mitglieder des Angelvereins Posenkieker, hatten den ganzen Tag über mit Kindern und Jugendlichen ein Madenwettrennen veranstaltet. Auch die Stadträte Thomas Ruschin (CDU) und Andreas Höhne (SPD) waren begeistert, hatten daran teilge-nommen und die Aktion mit einer Spende unterstützt. Der eingegan- Achtung: Hochseeangeln in Polen! Nichts Wissen – schützt nicht Ein wichtiger Hinweis für alle Angler aus Deutschland Gemäß einer Information des 1.Vorsitzenden vom ASV Wuhletal e.V., Jürgen Domke, gelten laut Gesetzbuch Nr. 164 Pos. Nr. 1725 Anordnung des Ministers für Landwirtschaft und Entwicklung des Dorfs vom 9. Juli 2004, folgende Fangbeschränkungen für die polnische Ostsee: es dürfen pro Angler am Tag geangelt werden: - Lachs und Meerforelle - Forelle, Zander und Hecht - Aal und Schleie - Blei (Brachsen) - Dorsch (Brisoletten) - Hering - andere Arten 2 Stück insgesamt 3 Stück insgesamt 5 Stück insgesamt 10 Stück 7 Stück 10 Kg 7 Kg insgesamt Für Schwarzmund-Grundel = Kruglyak – Grundel (Neogobius melanostomus) gibt es keine Fangbegrenzung. Hein-Jörg Elping Ref. Öffentlichkeitsarbeit LV erlin Scheckübergabe an Fr. Uta Eling. (v.l.n.r: Stadtrat Andreas Höhne, Vizepräsident Detlef Schmidt) gene Spendenbetrag wurde am Ende des Tages vom Deutschen Anglerverband, Landesverband Berlin e.V. auf 250,- Euro aufgestockt und an die Leiterin der Toulouse-Lautrec-Schule, Frau Eling, durch den Vizepräsidenten des LV Berlin, Herrn Detlef Schmidt, im Beisein des Bezirksstadtrates Andreas Höhne übergeben. Bezirksstadtrat Höhne freute sich sehr über das Engagement des Angler-verbandes. Sein Kommentar: „Im Rahmen des Umwelttages wurde Kin- dern und Jugendlichen eine Menge über Natur und Tiere auf spielerische Art und Weise nahegebracht. Darüber hinaus bedanke ich mich sehr über das auch finanzielle Engagement zugunsten der teilweise schwerst mehrfach behinderten Kinder an der TLS. Sie haben ein schweres Schicksal und unser aller Engagement besonders nötig.“ Die Toulouse-Lautrec-Schule, ein Körperzentrum für Körperbehinderte, betreut vor allem behinderte Kinder mit teilweise äußerst schweren oder mehrfachen Behinderungen. Neben Lehrern und Sozialpädagogen sind hier auch zahlreiche Therapeuten des Gesundheitsamtes dauerhaft eingesetzt. Ein eingetragener Verein, der Förderkreis für körperbehinderte Kinder e. V., ist ebenfalls an der Schule angesiedelt und versucht, den Kindern und Jugendlichen über ein Freizeitangebot die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. ß Hein-Jörg Elping Ref. Öffentlichkeitsarbeit Spreehegeangeln – DAV LV Berlin e. V. Veranstalter: Hausburgstr. 13, 10249 Berlin BV Lichtenberg Ausrichter: Termin: 25. 04. 2010 Meldungen:An DAV LV Berlin, Hausburgstr. 13 / 10249 Berlin, schriftlich mit beigefügtem Meldebogen. Fax: 030/ 42 80 80 99 18. 04. 2010 Meldeschluß: Gewässer: Oder Spree Kanal Treffpunkt:7.00 Uhr unterhalb Schleuse, Wernsdorf, Fußgängerbrücke Wernsdorf, von Schmöckwitz Wernsdorferstr., kurz vor Ortsteil Wernsdorf, bis Kanal. 8.00 Uhr Meldeschluss: 9.30 Uhr / 12.30 Uhr Beginn / Ende: Zu beh. Fischarten: Blei, Güster, Plötze, Barsch Angelgerät:1 Rute beliebiger Art, mit Einfachhaken und einer das Blei tragende Pose. Köder:Alle Friedfischköder ungefärbt, keine Zuckmückenlarven. Futtermenge:5 Liter nass , incl. Maden , Würmer und Ballaststoffe. Behandlung des Fanges:Alle zu behegenden Fische sind sofort waidgerecht zu töten. Alle entnommenen Fische sind in einem Fangbeutel trocken aufzubewahren. Wiegeende:1,5 Stunden nach Angelende Verwertung des Fanges:Der Fang wird, soweit er nicht vom Teilnehmer selbst beansprucht wird, als Tierfutter verwertet. offen für alle mit gültigem Fischereischein Teilnehmer: Teilnahmegebühr: Erwachsene 5.-- Euro | Jugendliche 0.-- Euro bis Jahrgang 1990 Einzahlung an der Meldestelle am Oder Spree Kanal. Eine Gulaschkanone ist vor Ort. Anmeldeformular unter www.landesanglerverband-berlin.de/Einladungen, als PDF-Datei verfügbar und herunterzuladen. Wichtige Information ! Anmeldung und Ausschreibung zum traditionellen Spreehegeangeln am 25. April 2010 zugunsten der Jugendarbeit ist über das Internet abrufbar: www.landesanglerverband-berlin.de/modules.php?name=Ausschreibung Fotos: Hein-Jörg Elping 14 informationen Gewässerpflege bei Eis und Schnee à Kleinow. Mit Kettensägen, Äxten und Astscheren rückten etwa 20 Mitglieder des Angelvereins Stepenitz e.V. aus Perleberg an der Kleinower Ziegelei an, um Wildwuchs und Büsche zu entfernen, die im Laufe des vergangenen Jahres die Angelstellen zugewuchert haben. Jetzt, im Winter bei Eis und Schnee, können die Männer auch dort Äste entfernen, wo man im Sommer nicht heranreicht. Auch sie haben die Hoffnung, dass es bald Frühling wird und sie dann auch in Ruhe an der Kleinower Ziegelei mit der Angelrute sitzen können. „Ich freue mich, dass wieder viele Angelfreunde den Weg hier her gefunden haben und vor allem bin ich froh, dass wir heute am Tag des Arbeitseinsatzes einen 11-jährigen Jungen in unseren Verein aufneh- men konnten, der auch hier gleich kräftig mit anpackt“, sagt Norbert Markwarth, Vorsitzender des Angelvereins. 115 Mitglieder zählt der Verein in Perleberg und der Einsatz in Kleinow ist einer von zwei Arbeitseinsätzen, die in jedem Jahr durchgeführt werden. Zum zweiten Termin wird man sich an den Karpfenteichen in Perleberg treffen. Doch in den Worten der Angler schwingt einiges an Unsicherheit mit. Eine Unsicherheit zwischen Hoffen und Bangen: „Was wirklich in diesem Winter mit unseren Gewässern passiert ist, werden wir erst sehen, wenn die Eisdecke verschwunden ist. Wir haben zwar auf dem Eis Schnee geschoben und Löcher gesägt, auch hin und wieder den Sauerstoffgehalt gemessen. Aber was uns im Frühjahr wirklich erwartet, wissen wir nicht“, sagt Markwarth und fährt fort: „Allerdings haben wir hier eine große Sorge: Der Weg von der B 5 bis hier zum Parkplatz an der Ziegelei ist kaum noch nutzbar. Vor allem für die älteren Mit- 2/2010 Der Märkische Angler Mit Kettensäge und Astschere ging es bei winterlichen Temperaturen und Sonnenschein glieder wird das problematisch“. Er weist darauf hin, dass Siegfried Ryll nach dem Kauf der angrenzenden Grundstücke verpflichtet worden sei, die Zuwegung zum Gewässer sicherzustellen. Nach der Arbeit kommt dann das Vergnügen, auch bei den Anglern. Über offenem Feuer wurde Suppe gekocht und für warme Getränke gesorgt, obwohl nach der Arbeit keinem so richtig kalt war. ß Thomas Bein Chefredaktuer lei. Der Verein ist Mitglied im Verband des Landesanglerverbandes e.V. des DAV und konnte bereits in den ersten sechs Wochen über 150 Mitglieder gewinnen. Die nächste Veranstaltung wird am Rande der großen Neueröffnung der Angeljoe Filiale Potsdam am 27. März 2010 in der Gerlachstraße 10 stattfinden, wo viele Vorführungen über die neusten Techniken geboten und namhafte Vertreter aus der Angelbranche für Vorträge gewonnen werden konnten. Auch in Potsdam und Umgebung möchte der Verein viele Jugendliche für den Angelsport begeistern. . ß Bei Interesse bitte einfach eine Mail an: [email protected] Jonas F. Müller www.angeljoe.de Fotos: Angel Joe, Thomas Bein Angelverein Angeljoe öffnet seine Pforten à Nachdem das Team rund um die Firma Angeljoe bereits großen Erfolg mit dem Verkauf von Angelsachen im Internet und in dem großen Angelcenter in Berlin Lichtenberg feiern konnte, war Ende 2009 die Idee zur Gründung eines eigenen Angelvereins entstanden. Zentral ist dabei die Idee, den vielen Junganglern und Individualanglern einen frischen, einfachen und unverbindlichen Einstieg in die Faszination Angelsport zu ermöglichen. Häufig sind die Jungangler begeistert von den neusten Angeltechniken und interessieren sich für das feinste Material aus Japan und den USA. Gleichzeitig haben sie Vorurteile gegenüber einem verstaubten traditionellen Vereinsleben mit Aufbaustunden und gemeinsamen Pflichtveranstaltungen. Um diese Hürde abzubauen, veranstaltet der Angelverein Angeljoe e.V. eine lockere Reihe von geführten Angeltouren und Angeltreffen u.a. an der Berliner Stadtspree in Anlehnung an Street-Fishing Meetings in anderen Ländern. Die Teilnahme ist freiwillig und auch Gäste sind herzlich willkommen. Gleichzeitig geben Mitglieder gerne auch individuelle Einführungen in unterschiedlichen Bereichen der Ange- … auf dem Weg zum Fisch… – Erstklassige Ferienhäuser in Norwegen und TOP-Angelreviere für die ganze Familie – Buchung aller Fährgesellschaften – Guidingtouren auf Rügen und am Peenestrom auf Hecht, Barsch, Dorsch und Zander – Trollingangeln vor Rügen auf Lachs und Meerforelle Tel.: 030/98 31 96 21 · Fax: 030/94 79 65 98 · [email protected] · www.angelreisen-pehle.de Fischbesatz Ihr Spezialist für Frühjahrsbesatz Verkaufe verschiedene Arten und Größen von Besatzfischen, Futter- und Köderfischen. Fordern Sie die aktuelle Preisliste an. Fischzucht B. Kreutziger Werkstr. 2 · 02929 Rothenburg/OT Uhsmannsdorf Tel./Fax: 03 58 92/54 53 · mobil 0171/632 08 06 15 Der Märkische Angler 2/2010 Berlin | casting cher ist jedem klar, dass eine solch umfangreiche Hilfe auch finanzielle Mittel benötigt. Umso erfreulicher ist deshalb der rege Zuspruch durch Angler und durch die Angelindustrie. Dieser ermöglichte es uns, im vergangenen Jahr einen Spendenbetrag von 3.400 Euro Benefizfischen des AV Schöneberg e.V. an die „Arche“ überreichen zu dürfen. am 10.04.2010 Ein weiterer Erfolg war zudem, dass sich im verganà Zum siebenten Mal findet am 10. April genen Jahr die stolze Anzahl von 20 Mann2010 das Benefizfischen des AV Schöneberg schaften, also 100 Angler, gefunden hatten, e.V. am Berliner Teltowkanal statt und auch um mit ihrer Passion die gute Sache zu unin diesem Jahr werden sämtliche Einnah- terstützen. Auch weite Wege wurden nicht men und Spenden der „Arche“ einem Kin- gescheut! So fand man zwischen den Berlider- und Jugendhilfswerk übergeben. ner und Brandenburger Anglern auch Angler Dieses kümmert sich um Kinder und Jugendli- aus Hessen, dem Saarland und Niedersachsen. che aus sozial schwachen Familien, bietet Be- Erwähnenswert sind auch die Fänge des Vortreuung und Unterstützung in allen Lebens- jahres. Es konnten über 512 Kilogramm Fisch lagen, wie z. B. warme Mahlzeiten, Nachhilfe, behegt werden, wobei Spitzenfänge von über Hausaufgabenbetreuung, Praktikum- sowie 36 Kilogramm möglich waren. Daher würde Ausbildungsplatzsuche und vieles mehr. Si- es uns freuen, wenn auch in diesem Jahr das à Liebe Sportfreunde, nicht nur im praktischem Angeln, sondern auch im Castingsport hat der lange und harte Winter seine Spuren hinterlassen. Bei den Castingsportlern musste wegen des starken Schneefalls das Hallenturnier in Prenzlau erst einmal abgesagt werden. Der Sportfreund Werner Toews, der in dieser Angelegenheit sehr engagiert ist, konnte aber noch einen Termin im März sichern. Wir wollen hoffen, dass dann das Wetter bei der An- und Abreise mitspielt. Ich möchte die Gelegenheit nutzen einen Angelverein in dem auch Castingsport betrieben wird vorzustellen. Heute geht es um den Anglerverein Spargelstadt Beelitz e.V.. Diesen Verein gibt es schon seit 1946. In der Gründerzeit hieß der Verein Benefizhegefischen Zuspruch findet und wir noch mehr Angler für die gute Sache begeistern und somit einen noch höheren Spendenbetrag erzielen können. An dieser Stelle möchten wir uns noch mal ganz herzlich bei unseren Unterstützern bedanken, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre: Browning/Zebco, CM-Lockstoffe, Fischers Fritze-Berlin, Fisch & Fang, Fishing Tackle Max-Tubertini, FLY, Grebenstein/Colmic, Mosella, Pegasus Dental-Technik, Pure Fishing, Riechmann’s Top Secret, Rod’s WorldBerlin, Sensas, Shimano, www.championsteam.de, www.matchangler-shop.de, www. stipp-profi.de, Zammataro Wir haben Dein Interesse gewonnen und Du möchtest teilnehmen oder das Benefizhegefischen unterstützen? Dann findest Du unter www.champions-team.de die Ausschreibung. Wir stehen Dir auch für jede Frage unter [email protected], 030/75 36 416 oder 0179/213 40 42 zur Verfügung. ß Anglerverein Berlin-Schöneberg e.V. Verein hat eine stolze 190 Mitglieder, davon 23 Jugendliche. 10 Schüler und Jugendliche betreiben auch noch den Castingsport, unter der Leitung von Karsten Müller. Aber wie es auch in anderen Anglervereinen ist, so geht auch in Beelitz die Anzahl der Mitglieder jedes Jahr zurück. Ganz besonders ist das bei dem Nachwuchs zu merken. Aber der AV Spargelstadt Beelitz ist ja mit 23 Schüler und Jugendlichen noch einer der Stärksten in unseren Landesanglerverband. Man kann nur hoffen, dass es auch in Zukunft so bleibt und wieder besser wird. In diesem Sinne wünsche ich den Mitgliedern AV Beelitz und später wurde daraus die DAV Ortsgruppe Beelitz. Den Beinamen „Spargelstadt“ hat der Verein sich erst im Jahre 1999 zugelegt. Das hängt damit zusammen, dass in Beelitz und Umgebung dieses edle Gemüse angebaut wird. Der jetzige Vorsitzende, Frank Pantke, wurde ebenfalls 1999 in sein Amt gewählt. In Beelitz wird neben dem sportlichen Angeln auch erfolgreich Castingsport betrieben. Aber die große Leidenschaft steckt in Beelitz in den Wettkämpfen der Vielseitigkeitsprüfung. In diesen Disziplinen, die aus dem praktischem Angeln sowie aus einigen Disziplinen des Castingsports besteht, sind die Sportfreunde aus Beelitz wirklich gut. Neben zahlreichen Landesmeistertiteln haben die Aktiven auch schon einige Deutsche Meister in ihren Reihen feiern können. Der des Anglervereins Spargelstadt Beelitz für die Zukunft viele sportliche Erfolge und immer einen dicken Fisch an der Angel. ß Petri Heil Klaus Foelz Fotos: Klaus Foelz (3), AV Berlin-Schöneberg (3) 16 Fotos: XXX XXX 2/2010 Der Märkische Angler 17 Der Märkische Angler 2/2010 lanDkreis oBerhavel Interview mit dem Landrat des Landkreises Oberhavel, Karl-Heinz Schröter Wie stehen Sie persönlich zum Angeln? Haben Sie in Ihrer Jugend selbst geangelt oder stellen Sie vielleicht heute noch den Fischen nach? Wahrscheinlich wie jeder kleine Junge habe auch ich in meiner Kindheit geangelt. Heute komme ich aus Zeitgründen leider kaum noch dazu. Doch reizt mich am Angeln heute vor allem die unendliche Ruhe. Ich genieße fast mehr als den Biss des Fisches das „Drumherum“ – also die Eidechse, die gerade durchs Gras huscht oder das ungestörte Nachdecken beim Blick auf die Pose. Ich tauche auch sehr gern und mache dabei manchmal ganz erstaunliche Entdeckungen unter Wasser – z. B., dass Fried- und Raubfisch einträchtig nebeneinander her schwimmen. Mögen Sie Fisch? Ja sehr. Und zwar in allen Sorten und Zubereitungsformen. Und genauso gern wie ich Fisch esse, bereite ich ihn auch zu. Das fängt beim Räuchern und Beizen an und hört bei der Fischsoljanka auf. Wie schätzen Sie die Initiativen der Anglerinnen und Angler Ihres Landkreises hinsichtlich der Hege und Pflege der Gewässer und Fischbestände ein? Unsere Gewässer werden sowohl durch die Erwerbsfischer als auch durch die Mitglieder des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V. nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit bewirtschaftet. Das heißt, das Recht der Fischereientnahme ist mit der Verpflichtung zur Hege und Pflege der Fischereibestände verbunden. Beste aktuelle Beispiele: Angler schaffen gemeinsam mit den Kameraden der Feuerwehr schneeund eisfreie Flächen auf den Seen, um den Sauerstoffgehalt des Gewässers zu erhöhen und damit das Überleben der Fische zu sichern. In Ihrem Landkreis sind etwa 7.000 Anglerinnen und Angler organisiert. Wie wichtig sind diese für das kulturelle Leben und die Wirtschaftskraft ihres Landkreises? Nach den mir vorliegenden Informationen sind im Landkreis Oberhavel knapp 8.000 Angler in Vereinen organisiert. Durch Jugendangelschulen der Kreisanglerverbände wird Kindern und Jugendlichen der Einstieg in eine soziale und sinnvolle Freizeitbeschäftigung ermöglicht. Sie lernen, Verantwortung für Natur und Umwelt zu übernehmen. Auch wenn das Angeln an sich ein recht individuell betriebener Sport ist, so ist das ehrenamtliche Engagement der Angelvereine für die Gemeinschaft unverzichtbar. Über die Auswirkungen der organisierten Angelei auf die Wirtschaftskraft liegen mir keine Erhebungen vor. Aufgrund der Vielzahl von Anglern im Landkreis gehe ich aber davon aus, dass der mit diesem Hobby einhergehende Kauf und die Reparatur von Angelgeräten und Zubehör bemerkenswerte Umsätze im Fachhandel erzielt. Der Landkreis Oberhavel führt den Gewässerreichtum ja schon im Namen. Wie wichtig ist dieser Reichtum in Hinsicht auf den Tourismus und können Besucher der Region auch die Angelrute mitbringen? Oberhavel hat einen Gewässeranteil von rund 5.500 ha, davon werden ca. 4.200 ha von der Fischerei genutzt: ca. 3.100 ha von der Berufsfischerei und ca. 1.100 ha durch den Landesanglerverband. Im Landkreis sind zehn Haupterwerbsfischereibetriebe tätig. In unseren beiden Anglerverbänden – in den Altkreisen Gransee und Oranienburg – sind rund 8.000 Angler in mehr als 130 Vereinen organisiert. Ca. 16.000 Einwohner haben einen gültigen Fischereischein. Oberhavel ist gern Gastgeber für die wachsende Zahl Touristen und Naherholungssuchender, Radfahrer und Wassersportler. Schon der Verweis auf unsere Namenspatronin, die Obere Havel, zeigt, dass Oberhavel zu den wasserreichsten Gegenden Deutschlands gehört. Die Havel mit ihren Kanälen und die zahlreichen Seen bilden ein wahres Dorado auch für Angler. Wir werben ganz gezielt damit. Die Möglichkeit des Angelns von Friedfisch ohne Fischereischein und ohne gesonderte Prüfung hat seit 2006 zweifellos die Angelei für weitere Interessenten geöffnet. Touristen können heute größtenteils ohne Zeitverzug ihr Angelgewässer erobern, weil sie Fischereiabgabenmarken bzw. Angelkarten bei Anglerverbänden, in Fachgeschäften oder Tourismusbüros erwerben können. Und sie machen davon Gebrauch: Wir konnten Zuwächse beim Verkauf der Fischereiabgabemarken um gute 15% feststellen. Was wird in Ihrem Landkreis für die Renaturierung der Gewässer und in diesem Zusammenhang für die Artenvielfalt in den Gewässern unternommen? In einigen Gemeinden gab und gibt es Initiativen zur Senkung des Nährstoffgehaltes stark belasteter Seen, so z. B. zum Globsowsee in Altglobsow, dem Waldstich in Zehdenick, dem Mühlensee in der Gemeinde Oberkrämer und dem Beetzer See in der Stadt Kremmen. Natürlich stehen die Fachämter unseres Hauses wie die untere Naturschutzbehörde und die untere Wasserbehörde solchen Initiativen mit Rat und Tat zur Seite. v.l.n.r.: wolfgang wiczynski, Andreas Koppetzki, eberhard weichenhan, Karl-heinz schröter, peter stöwe, gerhard schwarz Fotos: Thomas Bein 18 Fotos: Landkreis Oberhavel lanDkreis oBerhavel 2/2010 Der Märkische Angler Fischereiaufsicht ist Aufgabe der Landkreise und kreisfreien Städte in Brandenburg. Wie wird die Fischereiaufsicht in Ihrem Landkreis umgesetzt und die Ehrenbeamten bei Ihrer freiwilligen Tätigkeit unterstützt? In Oberhavel gibt es zurzeit fünfzig bestellte Fischereiaufseher. Ihre Bestellung erfolgt auf Vorschlag der Anglervereine mit Befürwortung der Kreisanglerverbände oder von Erwerbsfischern. Dabei arbeiten wir eng zusammen und beschreiten gemeinsam neue Wege, z. B. bei der Rekrutierung der Aufseher. Sie werden regelmäßig durch die untere Fischereibehörde geschult und angeleitet. Zu den Aufgaben der Fischereiaufseher gehört das Aufklären der Bürger zu fischerei- rechtlichen Bestimmungen, das Prüfen von bestimmten Sachverhalten und das Erkennen rechtswidriger Handlungen sowie das Verfolgen von Verstößen bis hin zur Anzeige. Natürlich ist dabei immer ein gewisses Fingerspitzengefühl vonnöten. Für die ehrenamtlichen Mitarbeiter der unteren Jagd- und Fischereibehörde stehen im Kreishaushalt Mittel in Höhe von 7.000,- € als Aufwandsentschädigung für bei ihrer Tätigkeit entstehende Kosten zur Verfügung. Wo sehen Sie Potentiale, das Angeln in Ihrem Landkreis noch attraktiver zu machen? Ein sehr wichtiges Anliegen des Landkreises ist es, Seen für die öffentliche Nutzung zu erhalten. Der Landkreis hat bereits einen See ge- kauft und will auch weitere von der BVVG erwerben, sofern die betreffenden Kommunen die zum Verkauf stehenden Gewässer nicht erwerben wollen oder können, natürlich mit dem erklärten Ziel, den öffentlichen Zugang zu erhalten. Das ist auch für die Angler in unserem Kreis von großer Bedeutung. Es wäre wünschenswert, dass sich weitere Ausgabestellen für die Fischereiabgabe bzw. Angelkarten finden. Sicherlich wäre es auch hilfreich, wenn die rechtliche Regelung des Landes zur Ausgabe durch Dritte auch auf die fünf Jahre geltende Abgabemarke ausgeFür das Gespräch dankt dehnt würde. ß Thomas Bein Chefredakteur Angeln im Landkreis Oberhavel seinem Altkreis 31 Gewässer mit einer Fläche von 557,07 ha. Wobei hier der Lehnitzsee Oranienburg mit seinen 80 ha nicht nur zu den größsten, sondern auf Grund der Hauptwasserstraße des Oder-Havel-Kanals zu den bekanntesten zählt. Zu den oben genannten Gewässern kommen noch drei Verbandsvertragsgewässer, die mit der DAV Beitragsmarke beangelt werden können, hinzu. Hierzu zählen die Havel von Bredereiche bis Zehdenick, der Große und Kleine Wentowsee, Templiner Wasser, Kuhwallsee, Großer und Kleiner Lankensee, Föhrde bis Röddelinsee und Teile des Schulzenfließes. Die jährlichen Fangmeldungen aus den Gewässern zeigen uns, dass die BWK’s der Kreisverbände bis heute eine sehr gute Arbeit geleistet haben. Aber auch die Mitglieder beider Kreisverbände leisten hier seit Bestehens des DAV eine sehr aktive Arbeit bei der Gewässerpflege. So ist z. B. der zentrale Hegetag auf Initiative des KAV Oberhavel als zentraler Termin ins Leben gerufen worden. Die Angler pflegen aber nicht nur die Ufer an den Gewässern, sondern sorgen auch für die Sauberkeit unter der Wasseroberfläche. So führt man im KAV Gransee mit den ansässigen Tauchern Reinigungen in der Havel und den Stichen durch. Im KAV Oberhavel ist es zur Tradition geworden, mit den Tauchern den Beach Clean up durchzuführen. Hier wird der Grund der Gewässer von Unrat befreit. Bei der Fischereiaufsicht stellen beide Verbände die Mehrheit der Fischereiaufseher im Landkreis. Hier arbeitet man mit der unteren Fischereibehörde eng zusam- men. In diesem Zusammenhang ist es von großem Interesse, die Staatsanwaltschaft davon zu überzeugen, Fischwilderei der Jagdwilderei gleichzustellen. Der KAV Oberhavel arbeitet seit 1993 eng mit dem PZW Szczecin zusammen. Diese Zusammenarbeit wurde 1993 vertraglich vereinbart, und im Jahr 2009 mit einem ergänzenden Vertrag der alle neuen Verhältnisse berücksichtigt noch einmal bekräftigt. Die Jugendarbeit spielt natürlich in beiden Verbänden eine große Rolle. Und dass hier von den Verantwortlichen eine sehr gute Arbeit geleistet wird, zeigen die Platzierungen auf Landes- und Bundesebene. Woran denkt man in Zukunft? Eine Zielstellung für die Zukunft ist, neben der Mitgliedergewinnung, die Schaffung von Behindertenangelplätzen. Um hier nicht nur im DAV organisierte Angler an den Verband zu binden, führt der KAV Oberhavel in Kooperation mit Tom’s Angelwelt einen Lehrgang Umwelt- und Naturschutz, Gewässer- und Fischkunde durch, der auch zum Erwerb des Fischereischeins dient. Um noch effektiver zu werden haben vier Angelfreunde aus den Verbänden die Befähigung zur Abnahme der Angelprüfung – d. h. zur Fischereischeinprüfung – erlangt, und werden in diesem Jahr die ersten Prüfungen abnehmen. Ein weiterer Punkt für die Zukunft wird auch die Vereinigung beider Kreisverbände sein, um hier noch effektiver arbeiten zu können. Alle die sich für das Hobby Angeln und eine Mitgliedschaft im Verband interessieren, können sich auf der Internetseite www.kreisanglerverband-oberhavel .de bzw. in den Geschäftsstellen der Kreisverbände umfassend informieren, sodass einer Mitgliedschaft im Verband, die viele Vorteile hat, nichts im Wege steht. ß Peter Stöwe 1.Vorsitzender KAV Oberhavel e.V. Oberhavel liegt zwar nah am Puls der Bundeshauptstadt Berlin, doch sind Hektik und Trubel der Großstadt hier weit weg. Die Spannungen zwischen der Hauptstadt auf der einen Seite und dem reizvollen Umland auf der anderen Seite bestimmen nicht nur den Charme unseres Landkreises. Wie der Verweis auf die Namenspatronin, die Obere Havel, vermuten lässt, zählt unser Landkreis zu den wasserreichsten Gebieten Deutschlands. Die Havel mit ihren Kanälen und unzählige Seen bieten ein wahres Eldorado, nicht nur für Angler. Schon eine Fahrt entlang der märkischen Alleen, vorbei an Feldern, unverbauten Gebieten, Wäldern und Seen ist eine Augenweide und Erholung pur. Die Anglerinteressen der im Deutschen Anglerverband e.V. organisierten Petrijünger, werden durch den Kreisanglerverband Oberhavel e.V. (Altkreis Oranienburg) und den Kreisanglerverband Gransee e.V. (Altkreis Gransee) vertreten. In beiden Verbänden sind über 7.000 Anglerinnen und Angler in 116 Vereinen und Gruppen organisiert. Der Wasserreichtum unserer Region spiegelt sich auch in den Eigentumsund Pachtgewässern nieder. So betreut der KAV Gransee 33 Gewässer mit einer Fläche von 843,59 ha. Dabei zählen die Stiche Zehdenick Neuhof mit 209,50 ha zu den flächenmäßig größten und sind nicht nur bei Anglern beliebt. Der KAV Oberhavel betreut in 19 Der Märkische Angler 2/2010 grüne woche Der DAV und der VDSF erstmals gemeinsam auf der Grünen Woche in Berlin à Bei eisigen Temperaturen öffnete die „Grüne Woche“ am 2010 für Besucher ihre Pforten. Bis auf das letzte Jahr, war der Deutsche Anglerverband e.V. zehnmal hintereinander auf dieser Messe vertreten. In diesem Jahr betraten wir Neuland, denn wir waren mit dem Verband Deutscher Sportfischer e.V. (VDSF) auf einem gemeinsamen Stand vertreten. Eines jedoch vorweg: Solch eine Messe ist eigentlich ein Muss für uns Angler, denn unter der Vielzahl der Besucher befinden sich Beide Fahnen zeigen an. dass das Zusammenwachsen begonnen hat. Drei Minister und zwei Präsidenten stellen sich dem Fotografen. v.l.n.r.: Jürgen Reinholz (Umweltminister von Thüringen), Till Backhaus (Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern), Prof. Dr. Werner Steffens (1. Vizepräsident des DAV), Frank Kupfer (Landwirtschaftsminister von Sachsen) und Peter Mohnert (Präsident des VDSF) nicht wenige Angler oder solche die es werden wollen. Nach dem schleppenden Anfang besserte sich der Besucherstrom ständig und am Ende wurden über 400.000 Besucher auf der „Grünen Woche“ 2010 gezählt. Mit mir waren zwei weitere Sportfreunde vom Landesanglerverband Mittlere Mulde Leipzig e.V. für die Standbetreuung zuständig. Ein kleiner Angelteich mit einem Angelsteg zierte mitten in einem Biotop gelegen unseren Stand, an dem fast immer Hochbetrieb herrschte. Denn die allerkleinsten Messebesucher wollten unbedingt die Holzfische herausfischen, die in diesem Teich ständig eingesetzt wurden. Der Andrang war einfach riesig. Direkt am Stand des DAV war ein Kormoranbaum aufgebaut mit Vögeln und Nes- tern, der für sehr viel Gesprächstoff sorgte, da der NABU den Kormoran zum Vogel des Jahres 2010 auserkoren hatte. Dass solch ein angesehener Naturschutzverband gerade diesen Vogel auswählte, zeigt wie wenig Sachver- stand dahinter steckt. Dies auch meinten viele der Besucher. Hervorzuheben waren in den Tagen der „Grünen Woche“ auch die Brandenburger Angelbedingungen, die für eine Vielzahl der Messegänger von großem Interesse waren. Viele Eltern mit ihren Sprösslingen suchten Möglichkeiten zum Angeln vor allem in Brandenburg, denn die Bedingungen für das Angeln in Berlin und Brandenburg gehen weit auseinander, so eine verbreitete Einschätzung. Ob Beiträge oder Kinderangeln – Brandenburg ist ein äußerst angelfreundliches Land und Berlin könnte diesbezüglich viel von seinem Nachbarn lernen, zumal eine Fusion beider Länder gewollt wird. Zum Zusammenwachsen von DAV und VDSF waren die Meinungen geteilt. Viele haben erkannt, dass wir unsere Kräfte bündeln müssen, dennoch gab es auch einige Angler, die Bedenken äußerten. Wenn es dazu kommen sollte und die Chancen stehen gut, dann könnten wir Angler uns mit Stimmen von fast 1 Million Mitgliedern zu Gehör bringen. Die Angst dass dann vieles anders werden könnte, sorgte immer wieder für Gesprächsstoff. Dieser Angst muss begegnet werden. Je stär- Fotos: Ludwig Otto 20 grüne woche ker ein Verband ist, umso mehr Kraft hat er, etwas im Sinne der Angler zu bewegen. Seen und Wald sind Allgemeingut und müssen für Jedermann zugänglich bleiben. Es sind vor allem die vielen Fragen der Mitglieder oder zukünftigen Angler, die so einen Tag auf der „Grüne Woche“ sehr angenehm werden lassen. Doch auch viele Politiker ließen es sich nicht nehmen, einmal bei uns Anglern vorbei zu schauen. Ob es nun Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer oder einer der vielen Landwirtschaftsminister der Länder, wie Till Backhaus aus Mecklenburg/Vorpommern, Jutta Lieske (a. D.) aus Brandenburg oder Helmut Brunner aus Bayern, sie alle kamen, um mit uns Anglern Gespräche zu führen. Ganz besonders erinnere ich mich an Till Backhaus, der mir die Frage stellte, wie weit es nun mit uns Anglern gekommen ist beim Zusammenwachsen. Er machte deutlich, dass wir ein gewaltiges Wählerpotential darstellen, zumal ein jeder noch drei weitere Personen bei Wahlen beeinflussen könnte. Bei einer Million organisierter Angler ist das eine gewaltige Kraft, mit der man rechnen müsse. Zusammenfassend ist festzustellen, dass das Ansehen der Angler nicht so schlecht ist, wie es manchmal dargestellt wird. Unser Engagement in der Natur, aber auch im sozialen Bereich durch die Betreuung von Kindern, 2/2010 Der Märkische Angler Anita Tack, Umweltministerin in Brandenburg im Gespräch mit Peter Mohnert, Präsident des VDSF und Andreas Kopetzki, Geschäftsführer des LAVB. Jugendlichen und Senioren findet große Annerkennung, wie mir in vielen Gesprächen versichert wurde. Die „Grüne Woche“ als größte Messe der Welt in dieser Art ist ein guter Ort, an dem wir Angler uns in der Öffentlichkeit präsentieren können. In diesem Sinne hoffe ich auch 2011, unser schönes Hobby dort wieder präsentieren zu können. ß Ludwig Otto Referent für Öffentlichkeit 21 22 Der Märkische Angler 2/2010 studie vierter teil Angler am Haken der Wissenschaft Teil 4: Probleme und Managementvorstellungen à Was sind die hauptsächlichen Probleme und Hindernisgründe für die BerlinBrandenburger Angler, ihrem Hobby nachzugehen? Und was sollte nach Ansicht der befragten Angler getan werden, um die Angelmöglichkeiten zu verbessern und die Anglerzufriedenheit zu erhöhen? Für gut die Hälfte (51 %) der antwortenden Angler gab es im Jahr 2005 Gründe, die dazu führten, weniger häufig als gewünscht im Hauptgewässer zu angeln. 41 % angelten genauso häufig wie gewünscht, die übrigen 8 % waren sich nicht sicher. Die mit Abstand bedeutendsten Hindernisgründe für das Angeln waren allgemeiner Zeitmangel sowie gesundheitliche Einschränkungen, d.h. persönliche Hemmnisfaktoren, die nicht mit den Angelbedingungen an sich im Zusammenhang stehen (Abb. 1). Das erscheint plausibel, wenn man bedenkt, dass die Mehrheit der Angler berufstätig ist (58 %) und Familie hat (89 %), so dass das recht zeitintensive Hobby Angeln sicherlich oftmals zurückstehen muss. Bedingt durch den verhältnismäßig hohen Anteil älterer Personen (mehr als ein Viertel der Angler sind 60 Jahre oder älter) spielen häufig auch gesundheitliche Gründe eine Rolle. Eine verringerte Angelaktivität resultierte bei vielen der antwortenden Angler aber auch aus mangelndem Fangerfolg (z. B. zu wenig Fische, zu wenig Anbisse). Die vergleichsweise geringe Zufriedenheit der Berlin-Brandenburger Angler mit ihren Fangergebnissen (s. Teil 3) führt demnach zu einer verringerten Motivation, Angeln zu gehen. Immerhin scheint es ein gutes Angebot an Alternativgewässern in der Region zu geben, auf die die Angler ausweichen können. Die befragten Angler gaben nämlich häufig die Verfügbarkeit alternativer Gewässer als Grund für eine geringe Angelaktivität am Hauptgewässer an. Als Problem kaum eine Rolle spielten der Zugang zum Gewässer, finanzielle Gründe und Einschränkungen durch andere Gewässernutzer. Obwohl die Angler in Berlin-Brandenburg mit dem Dienstleistungsangebot am Gewässer sehr unzufrieden waren (s. Teil 3), war dies kein nennenswerter Grund, die Angelaktivitäten am Hauptgewässer einzuschränken. Auch das Fehlen eines geeigneten Angelpartners hinderte die Angler nicht sonderlich stark daran, ihrem Hobby nachzugehen (Abb. 1). Die Einstellungen und Vorlieben der Angler bei Maßnahmen zur Steigerung der Angelqualität wurden auf zwei unterschiedlichen Wegen erfragt: Zunächst sollten drei vorgegebene Maßnahmen zur Steigerung des Fischbestandes und damit des Fangerfolges mit Hilfe eines Schulnotensystems bewertet werden. In einer offenen Frage hatten die Befragten darüber hinaus die Möglichkeit, aus ihrer Sicht notwendige und geeignete Maßnahmen zu benennen. Zur Erhöhung der Angelqualität und der Anglerzufriedenheit sind aus Sicht der Berlin-Brandenburger Angler sowohl fischbestandsbezogene als auch -unabhängige Managementmaßnahmen geeignet. Von den vorgegebenen Maßnahmen zur direkten Verbesserung der Fischbestände und der Fangmöglichkeiten für Angler wurden „verstärkter Besatz“ und die „Verbesserung der natürlichen Vermehrung“ mit der Schulnote 2,2 als gleichermaßen gut geeignet bewertet. Zum Vorschlag einer „besseren Regulierung der Fischentnahmemengen“ z.B. über Mindestmaße, Fangbegrenzungen, Schonzeiten gingen die Meinungen der Angler weit auseinander. Insgesamt wurde diese eher indirekt auf Fischbestände und Fangmöglichkeiten wirkende Maßnahme mit 3,1 jedoch deutlich schlechter benotet und von 17 % der Angler sogar als völlig ungeeignet (Schulnote 6) angesehen. Wie schon in der Deutschlandstudie von Arlinghaus (2004) scheinen auch die Angler in Berlin-Brandenburg überwiegend geneigt, Maßnahmen zu akzeptieren, die direkt zu einer (vermeintlichen oder realen) Erhöhung des Fischbestandes führen, ohne die Angelmöglichkeiten einzuschränken. Maßnahmen, die eine verringerte fischereiliche Abb. 1:Zustimmungsgrad für potentielle Gründe, die im Jahr 2005 zu einer Einschränkung der Angelaktivitäten der Berlin-Brandenburger Angler geführt haben (1 = starke Zustimmung, 3 = neutral, 5 = starke Ablehnung). Sterblichkeit über Einschränkungen der Fischentnahme zur Folge haben, werden hingegen weniger geschätzt. Obwohl „Besatz“ und „natürliche Vermehrung“ zunächst als gleichermaßen wirksam erachtet wurden, zeigte sich in den Antworten auf die offene Frage, dass von den befragten Anglern vor allem Fischbesatz bevorzugt wird, um eine Steigerung der Anglerzufriedenheit zu bewirken (Abb. 2). Dies ist vermutlich darin begründet, dass Besatz traditionell seit vielen Jahren und in größerem Umfang in der angelfischereilichen Gewässerbewirtschaftung durchgeführt wird und die damit erzielte Erhöhung des Fischbestandes für die Angler unmittelbar und direkt erlebbar ist (Arlinghaus & Mehner 2005). Die Verbesserung der natürlichen Rekrutierung wirkt sich hingegen nur indirekt und auch nur mittelund langfristig auf den Fischbestand aus und ist für die Angler nicht so deutlich sichtbar. Als Entscheidungskriterium für oder wider eine Maßnahme ist bekanntermaßen oftmals weniger die tatsächliche als vielmehr die „gefühlte“ Wirksamkeit ausschlaggebend. Neuere Forschungsarbeiten lassen jedoch am Erfolg vieler Fischbesatzmaßnahmen in der Angelfischerei zweifeln (z.B. Baer et al. 2007). Vor diesem Hintergrund erscheint es daher wichtig, verstärkt die ökologischen und ökonomischen Vorteile habitatverbessernder Maßnahmen zu untersuchen und über Information und Weiterbildung herauszustellen (Abb. 2). Ferner sollten geeignete Kontroll- und Bewertungsinstrumente etabliert werden, um zu prüfen, ob die häufig recht unkritisch durchgeführten Besatzmaßnahmen tatsächlich die gewünschten Effekte auf den Fischbestand haben. Unbestritten sind zahlreiche Gewässer (v.a. Fließgewässer) durch menschliche Einflüsse außerhalb der Fischerei so stark beeinträchtigt, dass bei manchen Fischarten eine Bestandserhaltung bzw. fischereiliche Nutzung nur durch Fischbesatz erreicht werden kann. Ein gutes Beispiel dafür ist der Aal. Allerdings gibt es sicher eine Reihe von Besatz- studie vierter teil | information 2/2010 Der Märkische Angler Abb. 2:Relative Antworthäufigkeit auf eine offene Frage nach Managementvorschlägen der Angler zur Erhöhung der Angelqualität und der Anglerzufriedenheit maßnahmen, die unbemerkt erfolglos bleiben, weil auf eine Überprüfung ihrer Effektivität und Wirksamkeit verzichtet wird. Unsere Anglerumfrage in Berlin-Brandenburg zeigt deutlich auf, dass Fischbesatz von vielen Anglern sehr geschätzt wird. Eine Veränderung der Besatzpraxis oder das versuchsweise Unterlassen des Fischbesatzes zur Kontrolle seiner Wirksamkeit ist daher mit Sicherheit konfliktbeladen und wird innerhalb der Anglerschaft nicht auf große Zustimmung stoßen. Hier besteht unbedingt Untersuchungs- und Aufklärungsbedarf verbunden mit der Notwendigkeit einer engen Kooperation zwischen Praxis und Wissenschaft. Als weitere wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Angelqualität wurden von den Berlin-Brandenburger Anglern genannt (Abb. 2): Verringerung der Konkurrenz um die Ressource Fisch (z.B. Kormoran, Erwerbsfischerei), verbesserte Fischereiaufsicht und all- Günter Markstein neuer Präsident des DAV à Günter Markstein, vielen Anglern bekannt in seiner Funktion als Fischereireferent des Landes Brandenburg und selbst leidenschaftlicher Angler, wurde auf Vorschlag des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V. auf der Hauptversammlung des Deutschen Anglerverbandes e.V. (DAV) am 13. März 2010 zum Miete mich! gemein bessere Angelmöglichkeiten. Einen wichtigen Ansatzpunkt sehen insbesondere die Berliner Angler in der Aufhebung des an vielen Gewässern bestehenden Nachtangelverbotes. Darüber hinaus wurden von etwa einem Drittel der antwortenden Angler weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Angelbedingungen aufgeführt, die nicht unmittelbar mit dem Fischbestand zusammenhängen. An erster Stelle standen hier verbesserte Zugangsmöglichkeiten zum Gewässer (v.a. Zuwegung zum Gewässer, Angebot an Angelplätzen, Einsatzmöglichkeiten für Boote). Etwa 10 % der Befragten befürworteten ferner ökologische Maßnahmen wie verstärkter Umwelt- und Gewässerschutz sowie Entlandungs- und Krautungsarbeiten, wobei bei letzteren oftmals unklar war, ob hier tatsächlich ökologische Aspekte oder eher bessere Angelbedingungen im Blickpunkt standen. Als weitere fischbestandsunabhängige Ma- nagementmaßnahmen wurden die Durchsetzung von Ordnung und Sauberkeit am Gewässer sowie vereinzelt auch Preissenkungen bei den Fischereischeingebühren und Angelberechtigungen genannt. Unter den sonstigen Maßnahmen wurden besonders häufig bessere Informationen zu den Gewässern, ihren Fischbeständen und den Angelmöglichkeiten angeführt. ß Der letzte Teil folgt in der nächsten Ausgabe Erik Fladung Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam Sacrow und Robert Arlinghaus Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin Literatur Arlinghaus, R. (2004): Angelfischerei in Deutschland – eine soziale und ökonomische Analyse. Berichte des IGB 18, 160 S. Arlinghaus, R. & Mehner, T. (2005): Determinants of management preferences of recreational anglers in Germany: habitat management versus fish stocking. Limnologica 35, 2-17. Baer, J., George, V., Hanfland, S., Lemcke, R., Meyer, L. & Zahn, S. (2007): Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen. Schriftenreihe des Verbandes Deutscher Fischereiverwaltungsbeamter und Fischereiwissenschaftler e.V., Heft 14, 151 S. neuen DAV-Präsidenten gewählt. Damit löst er Prof. Dr. Werner Steffens, 1. Vizepräsident des DAV, ab, der diese Aufgabe nach dem Tod von Bernd Mikulin im letzten Jahr kommissarisch übernommen hatte. Die Brandenburger Angler beglückwünschen Günter Markstein und wünschen ihm für die Ausübung seines neuen Amtes alles Gute und werden ihn nach Kräften unterstützen. Eine ausführliche Berichterstattung zur letzten DAV-Hauptversammlung folgt in der nächsten Ausgabe des „Märkischen Anglers“. ß Marcel Weichenhan Wie wäre es mit einem Angelwochenende für bis zu 9 Personen? Mit uns kein Problem! z.B. „Schönes Wochenende“ Tarif (Fr. ab 12 Uhr bis Mo. 9 Uhr) für nur 199,- e€ oder 7-Tage-Tarif für nur 537,- e€ Auto_Hoenigk.indd 1 Am Heidering 27 Gewerbegebiet Nord 16515 Oranienburg Tel.: 03301/8307-0 Fax: 03301/8307-66 www.auto-hoenigk.de 18.11.2009 11:22:16 Uhr 23 24 ferienangelcamp | coupon zur an- oder ummeldung Der Märkische Angler 2/2010 Ferienangelcamp des LAV Brandenburg à Der Landesanglerverband führt in der Zeit vom 10.08.2010 bis zum 15.08.2010 ein Ferienangelcamp für Verbandsmitglieder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren durch. Unweit der Landeshauptstadt Potsdam wartet ein vielfältiges Programm auf unsere jungen Angler. Pro Verein können drei Teilnehmer plus ein Betreuer gemeldet werden. Mit der Anmeldung ist eine Gebühr von 150,00 Euro zu entrichten. Am Anreisetag wird dieser Betrag den Gruppen zurückerstattet. Teilnahmemeldungen können bis zum 01.06.2009 in der Geschäftsstelle des LAV Brandenburg, Fritz-Zubeil-Str. 72-78, 14482 Potsdam abgegeben werden. Da die Kapazitäten auf 35 Teilnehmer begrenzt sind, entscheidet der zeitliche Eingang der Anmeldung über die Teilnahme. Die Anmeldegebühr ist auf folgende Bankverbindung zu entrichten: Landesanglerverband Brandenburg, Berliner Volksbank, BLZ 100 900 00, Kto-Nr. 179 759 4004, Codierung: Ferienangelcamp. Bitte ausschließlich untenstehende Anmeldung nutzen: Anmeldung Ferienangelcamp LAV Brandenburg ✂ Kreisanglerverband....................................................................................................................................................................................................................................... Verein.................................................................................................................................................................................................................................................................. Name, Vorname.............................................................................................................................................................................................................................................. Telefon, Betreuer............................................................................................................................................................................................................................................ Teilnehmer 1...................................................................................................................................................................................................................................................... Teilnehmer 2..................................................................................................................................................................................................................................................... Teilnehmer 3..................................................................................................................................................................................................................................................... ✂ DER MÄRKISCHE ANGLER Coupon zur An- oder Ummeldung Die Zeitschrift des Landesanglerverbandes Brandenburg e. V. Wie erhalte ich den Märkischen Angler (bitte ankreuzen) Neuanmeldung (Kopie Mitgliedsbuch mitsenden) Ummeldung Name Vorname Straße PLZ Ort Verein Kreisverband Es müssen alle Felder ausgefüllt werden, in BLOCKSCHRIFT bitte! / wenn bekannt Verein / Mitgliedsnummer Coupon an: ZZV GmbH, Ehrig-Hahn-Straße 4, 16356 Ahrensfelde/OT Blumberg Tel.: 030 / 419 09-339, Fax: 030 / 419 09-320, eMail: [email protected] Gewässer-informationen 2/2010 Der Märkische Angler Vertragsverbandsgewässer Änderungen Gewässerverzeichnis VC03-01 Spreewaldfließgewässer der Fischereigemeinschaft der wendisch / sorbischen Spreewaldfischer Burg und Umgebung e.V. Gewässerbereich Potsdam Im Bereich des KAV Luckenwalde ist das Gewässer P09-103 Große Lehmkuhle am Grünen Weg, 05 ha , Luckenwalde ab sofort als DAV-Gewässer zur Beangelung freigegeben. ß Ulrich Thiel LAVB Gewässerwirtschaft Besondere Bedingungen bei der Ausübung des Angelsports: Der Fischer hat das Vorrecht vor dem Angler, erdarf in der Ausübung der Tätigkeit nicht behindert werden. Von stehenden Fischfanggeräten und ständigen Fischereieinrichtungen ist ein Abstand von mindestens 50 m, von Stauwehren und Fischwegen von 100 m im Umkreis einzuhalten. Das Betreten und Befahren des Geleges (mit Überwasserpflanzen und / oder Seerosenbeständen bewachsene wasserseitige Uferzone) ist untersagt. Die Beanglung ist vom Ufer oder vor dem Gelege verankerten Boot aus gestattet. In gekennzeichneten Fischschon- und Fischschutzgebieten ist das Angeln nicht gestattet. Die Verwendung von Krebsen jeglicher Art als Köder ist verboten. An einem Angeltag dürfen insgesamt 3 Fische der Arten: Hecht, Zander, Aal, Schlei, Wels und Karpfen gefangen bzw. mitgenommen werden. Geangelte untermaßige Fische sind vorsichtig in das Gewässer zurückzusetzen. Als Schonzeiten gelten für folgende Fischarten: Quappe: 1. Januar bis 15. Februar Hecht: 1. Februar bis 31. März Zander: 1. April bis 15. Juni Wels: 1. Mai bis 30. Juni Als Mindestmaß gelten: Aal 50 cm Rotfeder15 cm Schlei 25 cm Döbel 30 cm Quappe 30 cm Zander 45 cm Hecht 45 cm Rapfen 45 cm Wels 75 cm Spiegelkarpfen 35 cm Schuppenkarpfen 50 cm Änderungen von Schonzeiten / Mindestmaßen werden dem LAVB unverzüglich mitgeteilt. Ist das Angeln vom Wasserfahrzeug aus zugelassen, muss dieses Wasserfahrzeug während der Ausübung der Angelfischerei verankert sein. ß Peter Scholl Geschäftsführer Geschäftstelle Cottbus des LAVB e.V. Verbandsgewässer C11- 101 Grube 5, Hosena C11- 113 Clubteich, Hosena C11- 122 Germaniateich, Hosena werden saniert. Es besteht vorerst bis zum 31.12.2010 Betretungsverbot. ß Peter Scholl Geschäftsführer Geschäftstelle Cottbus des LAVB e.V . Neues Salmonidengewässer C03 – 02 Priorgraben, hinter Wehr am Südbahnhof Kolkwitz bis Eisenbahnbrücke vor Teichanlage Glinzig. ß Peter Scholl Geschäftsführer Geschäftstelle Cottbus des LAVB e.V. 25 26 Der Märkische Angler 2/2010 jUGenDseite Mein erster Angeltag à Es war irgendwann im August und ich war 8, als mein Vater mir den Vorschlag machte, mich einmal zum Angeln mitzunehmen. Heute bin ich 15 und seit einem guten halben Jahr stolzer Fischereischein ABesitzer. Was ist eigentlich Deiner Meinung nach Angeln, fragte ich. Mein Vater sagte daraufhin: „Angeln ist, wenn man die Natur am Wasser genießen kann, in Ruhe bei einem Sonnenuntergang sitzt und spannend auf den Biss des Tages wartet.“ Die Antwort gefiel mir und ich sagte „Ja“. Wir bereiteten den Angeltag im Keller vor. Dabei erklärte er mir, welche Bedeutung Pose, Haken und Blei haben, er zeigte mir den Aufbau der Angel und wie man sie auswirft. Anfangs hatte ich so meine Schwierigkeiten aber so nach und nach konnte ich es meiner Meinung nach richtig gut. Ich freute mich riesig als es Samstag früh los ging. Wir packten unsere Sachen ins Auto und nach wenigen Minuten war es so voll, dass kaum noch etwas rein passte. Es ging zum Spremberger Stausee, wo mein Vater schon oft große Brocken fangen konnte. Dadurch steigerte sich natürlich bei mir die Spannung, denn auch ich wollte damals, so wie heute auch, große Fische fangen. Wir stellten unser Auto auf dem Parkplatz ab. Dann hieß es Sachen aus dem Auto raus und los gings. Ich hätte nie gedacht, dass man beim Angeln so viel schleppen muss! Und da sagen Einige, das Angeln ist keine Sportart! Als wir dann endlich am Wasser ankamen, mussten wir auch noch alles aufbauen. Als das dann auch endlich geschafft war, warfen wir unsere Ruten aus, um zu testen, ob die Pose senkrecht schwimmt. Dann beköderte ich meinen Haken mit einem Regenwurm. Er zappelte sehr und es war schwierig, ihn auf meinem Haken zu bekommen. Als meine Angelrute nun draußen war, setzte ich mich, trank etwas warmes, denn es war sehr frisch am frühen Morgen. Mein Vater, der auf Hecht aus war, fing schon nach 30 Minuten einen Kapitalen von 73 cm. Ich wollte natürlich nacheifern und auch einen schönen großen Karpfen. Auf einmal war meine Pose weg, ich rannte zur Rute und schlug an. Ich wusste noch nicht ganz, was ich machen sollte, daher rief ich meinen Vater um Hilfe. Er zeigt mir geschickt, wie man drillt und half mir beim Halten der Rute. Meine Beine zitterten, denn ich hatte ja auch Angst meinen ersten Fisch zu verlieren. Als er dann fast vor meinen Füßen war, wollte mein Vater ihn Keschern, aber da verabschiedete sich der Fisch. Mein Vater fluchte und ich konnte, da meine Sehne zerrissen war, noch mal alles neu machen. „SUPER!!!“, dachte ich. Mein Vater tröstete mich, es ging weiter und sollte nicht der letzte Fisch gewesen sein. Um meine Fangchancen zu erhöhen, fütterten wir mit speziellem Lockfutter an. Zum ersten Mal konnte ich Karpfen und Brassen beim Fressen zu sehen. Es war wirklich spannend. Dann geschah es, eine für mich große Brasse sich meinen Wurm nahm und meine Pose war weg. Ich schlug an, merkte den Widerstand und wieder Anzeige Dein anGelreiseFührer im netz hatte ich zitternde Beine. Gut, dass es einen Vater gibt, der einem zur Hilfe eilt. Diesmal hatte ich das Glück auf meiner Seite, so hofften wir gemeinsam. Und siehe da, die Brasse landete im Kescher. Ich freute mich riesig über meinen 1. Fisch. Sofort wurden von meinem Fang Fotos gemacht. Ich warf meine Rute erneut aus und zielte auf die gleiche Stelle, um hoffentlich noch so ein schönes Exemplar zu fangen. Dieses Mal kam der große Fisch, wieder ein Karpfen. Er verscheuchte alle Kleineren und Brassen, um sich ans Futter heranzumachen. Und schon sah der Karpfen meinen zappelnden Köder, er schwamm auf ihn zu und nahm ihn. Die Pose war weg und schon konnte ich wieder anziehen. Der Karpfen zog sehr stark und mein Vater musste mir wieder einmal helfen, da ich damals noch nicht so stark war. Als er nicht mehr kämpfte, holte ich ihn näher heran. Mein Vater kescherte ihn und ich freute mich auf meinen 2. Fang des Tages. Der Karpfen war stolze 44 cm groß und 2 kg schwer. Mittlerweile war es schon um 10 Uhr, es wurde immer heißer und wir beschlossen zusammen zupacken. Wir fingen mit den Stühlen und Taschen an. Die Ruten ließen wir noch draußen um vielleicht noch einen Fisch zu fangen. Wie immer, rief meine Mutter an und wollte wissen, ob wir etwas gefangen hatten. Stolz berichtete ich über meine großen Fänge! Und während ich das sagte, rief mein Vater zu mir: „ Hey, deine Pose ist schon wieder weg!“ Ich ließ das Handy fallen und rannte zur Angel, schlug an und der Fisch nahm Sehne von meiner Rolle. Wieder war es eine Brasse und sie kämpfte wirklich nicht schlecht. Nun wollte ich aber meinen Fisch alleine keschern. Mein Vater gab ihn mir und es wurde sofort ausprobiert. Gleich beim ersten Mal klappte es. Stolz sagte mein Vater: „ Lass uns jetzt nach Hause gehen, unser Mittagessen ist gesichert!“ Und ich, ich freute mich schon Mutter meinen großen Fang zu präsentieren. Zu Hause angekommen, wurden die Fische sofort geräuchert. Sie schmeckten wirklich lecker, meine ersten selbstgefangenen Fische. Seit diesem Tag bin ich leidenschaftlicher Angler, nehme gern am Vereinsleben des Angelvereines OG Jehserig 52 e.V. teil, schau mir die Tricks von den älteren Sportfreunden ab und genieße die Natur. ß Marvin Berndt jUGenDseite 2/2010 Der Märkische Angler Mein Angelerlebnis an der Warnow Fotos: XXX à Hallo, mein Name ist Lasse und ich bin 12 Jahre alt. Ich wohne in Berlin. Seit etwa anderthalb Jahren fahren mein Vater, mein Bruder und ich nach Mecklenburg-Vorpommern zu einem ehemaligen Klassenkameraden meines Vaters. Wir alle fahren dann immer zur Warnow zum Karpfenangeln. Der ehemalige Klassenkammerad meines Vaters angelt dort seit Jahren erfolgreich auf Karpfen. Wir waren schon dreimal dort, fingen jedoch fast nichts, nur beim zweiten Mal angelte unser Gastgeber einen Schuppenkarpfen von 9,1 kg. Der Karpfen wurde wieder zurückgesetzt. Wir fingen zwar immer stattliche Brassen, jedoch ansonsten keine Karpfen. Doch dieses Mal war alles anders. Wir kamen wie gewöhnlich an der Warnow an. Ich warf meine Grundruten aus, ebenso mein Bruder. Mein Vater steckte mit seinem Freund die Karpfenrute zusammen. Der Tag ging, die Nacht kam. Es war sehr gutes Aalwetter, bedeckt, warm, kein Mond. Aber es biss nicht mal ein kleiner Barsch. Am nächsten Morgen wunderten wir uns. Die zweite Nacht verlief genauso – es war zum verrückt werden! Eine Totenstille senkte sich jede Nacht auf uns. Weder auf dem Wasser, noch an Land regte sich irgendetwas. Warum nur? Die Antwort wusste niemand, aber wir sollten sie erfahren. Der vorletzte Tag brach an, es wurde wieder heiß und es biss wieder nichts. Es kamen noch mehr Freunde, der eine zeigte uns, wie man in der Warnow auf Zander angelt. Zum Schluss kam noch der Sohn von dem Schulfreund. Langsam wurde es kühler, und der Nebel begann sich auf den Wiesen und auf dem Wasser auszubreiten. Mein Bruder war im Zelt, der Sohn des Schulfreundes und ich fischten in der Warnow. Auf einmal brachen sechs bis sieben Enten aus dem Schilf aufgeregt schnatternd und quakend hervor. Und plötzlich, mitten durch den Nebel, schwamm eine Ente, den Kopf unter Wasser, erstaunlich schnell voran. Ich rief meinen Vater, und sagte: „Das da draußen ist ja `ne Ente ohne Kopf!“ Ich dachte dann, dass sie ja vielleicht gründelt, aber seit wann gründeln Enten so schnell? Mein Vater ging zurück, als auf einmal die Ente verschwand! Und dann, hinter ihr, tauchte plötzlich ein bräunlicher Rücken auf. „Wels!!!“, schoss es mir durch den Kopf. Für fünf Sekunden war ich wie gelähmt. Dann schrie ich: „Der Wels!!! – der Wels hat die Ente gefressen!!!“. Sofort starrten alle aufs Wasser, aber bis auf ein paar Wellen war nichts mehr zu sehen. Es war tatsächlich geschehen. Jetzt war klar, warum die Nächte zuvor nichts gebissen hatte. Der Wels dominierte ja dort unter Wasser. Immer noch sehr aufgeregt, ging ich später ins Zelt. Am nächsten Morgen war es so kalt, dass sich Reif auf den Wiesen gebildet hatte, und das im Sommer! Der letzte Tag am Fluss brach an. Zum Trost fing ich noch einen 38-iger Blei. Zu Hause erzählte ich allen mein Erlebnis. Das werde ich wahrscheinlich nie vergessen. Und wenn ihr mir nicht glaubt, kann ich euch das kaum verübeln, da es unglaublich klingt. Ich kann aber immer nur sagen: „ES IST WAHR!“ Diese Erzählung stimmt überein mit dem, was ich erlebt habe. ß 27 28 Der Märkische Angler 2/2010 à LESERBRIEF im Heft 1-2010 "Der Märkische Angler" war die Anzeige zum Lehrgang richtig Räuchern. Der erste Termin war am 27.2.2010 und der zweite Termin am 6.3.2010, weil es so viele Anmeldungen gegeben hat. Ich hatte das Glück noch am 6.3.2010 berücksichtigt zu werden. Wir waren 22 Anglerfreunde die ihr Wissen im Räuchern vervollständigen wollten, oder auch das räuchern kennenlernen Ein Film von Nachwuchsanglern für Nachwuchsangler à Erfreulicherweise kann man aufgrund zahlreicher Berichte im „Märkischen Angler“ feststellten, dass in einer Vielzahl von Vereinen die Jugendarbeit einen zunehmend größeren Stellenwert einnimmt. Da viele Vereine die Tendenz zur Überalterung feststellen müssen, sich dem aber nicht tatenlos aussetzen möchten, unternehmen sie Bemühungen, diesem Trend entgegenzuwirken. Die vor einigen Jahren durch den Landesanglerverband Brandenburg e.V. gemeinsam mit dem Bildungsministerium des Landes Brandenburg ins Leben gerufenen Kinderangelschulen sind dabei sehr hilfreich und bilden gute Rahmenbedingungen. Trotzdem wurde im Rechenschaftsbericht des Präsidenten des LAVB, Eberhard Weichenhan, ein Rückgang der Jungangler um ca. 20 % ausgewiesen. Das wirkt sich im Moment leserBrieFe | inFormationen wollten. Wenn ich auf diesem Wege auch nur für mich schreiben kann, so möchte ich hier doch kund tun, dass es allen sehr gut gefallen hat. Das wäre lohneswert weiter zu führen. Die Kollegen der Fischerei Köllnitz eG haben sich sehr viel Mühe gemacht. Wir wurden an diesem freundlichen Tag, in einem mit Holzscheiten geheitzten Holziglo, so möchte ich es nennen Dach nach oben offen begrüßt, denn es war noch sehr frisch. Die Kollegen zeig- nur als Zahl aus, kann aber in 20 bis 30 Jahren dazu führen, dass eine große Zahl von Mitgliedern in diesem Alterssegment fehlt. Daher ist eine aktive und weitsichtige Jugendarbeit nicht nur unter sozialen Gesichtspunkten anzusehen, sondern auch von großer Bedeutung für den Fortbestand zahlreicher Vereine und Verbände. Bei unseren Bemühungen zur Mitgliedergewinnung und zu einer weiteren attraktiven Gestaltung unserer Jugendarbeit haben wir einen Lehrfilm für den Einstieg in unser Hobby gedreht. Dieser Film ist von Nachwuchsanglern für Nachwuchsangler angelegt. In einzelnen Kapiteln wird in verständlicher Art und Weise den jungen Anglerinnen und Anglern kurz und prägnant das Wichtigste zum Einstieg ins Angeln mit einfachen Mitteln veranschaulicht. Von der Montage einer Stippangel, über die Futterzubereitung mit Hausmitteln, dem Verhalten am Gewässer, den gesetzlichen Grundlagen bis hin zum Fangen eines Fisches und der Verwertung wird den Angelnovizen viel geboten. Es bleibt aber auch noch genug Spiel- ten uns einen kompletten Räuchervorgang mit Forellen und Lachs. Natürlich auch mit Verkostung. Auch Rezepte und vieles mehr wurde uns vermittelt. Die Teilnehmer und ich würden uns freuen, wenn das weiter geführt würde. Danke an den Verband der das unterstützt. Für Nachfragen stehe ich gerne zur Verfügung. ß Freundliche Grüße Harald Melnicky, Neuenhagen bei Berlin raum, um den Jugendwarten oder anderen erfahrenen Anglern zahlreiche Tipps und Tricks zu entlocken. Diese DVD war bei zahlreichen Vereinen sehr gefragt und kann unter anglervereintrebbin@ web.de oder 033731-10020 für 9,95 Euro bestellt werden. Wir würden uns sehr freuen, euch mit dieser lehrreichen Produktion zur Abwechslung eurer Jugendarbeit oder eurer persönlichen Weiterbildung zu unterstützen und zum Verständnis für den Einstieg in das Angeln beizutragen. ß Frank Grötzner Vorsitzender Anglerverein „Trebbin e.V.“ Direkt am 750 ha großen Quitzdorfer See 8 km zur A4, 80 km östl. DD. 2 kl. Feriendörfer mit Gaststätten u. Saal am NSG, Pilzsammlerparadies. Angeln vom Grundstück möglich. z.B. Bungalow mit 2–4 Betten, 30 m2, Kü/Du/WC, nur 27,– € + NK pro Nacht auf Wunsch VP 14,50 € p.P. Wohnmobilstellplatz 12,– €/alles inkl. Schnupperjahr Dauerstellplatz 300,– €/Jahr Niederschlesisches Feriendorf Am Reichendorfer Damm 1 02906 Jänkendorf Tel. 03588/20 57 20 · Funk 0171/839 76 16 Schnupperwoche: 16.–21.5.2010 Nur 81,– €/Bung.+NK der märkische angler erscheint vierteljährlich im Möller Druck und Verlag GmbH www.moellerdruck.de Herausgeber: Landesanglerverband Brandenburg e.V. Fritz-Zubeil-Straße 72-78, 14482 Potsdam-Babelsberg, Tel.: 0331/74 30 10, Fax: 0331/74 30 111 Chefredakteur: Thomas Bein, Tel.: 03395/306 681 [email protected] Freyensteiner Chausse 7, 16928 Pritzwalk Chef vom Dienst: Arnulf Ehrchen, Tel.: 040/236 130 –15 [email protected] Redakteure: Ralf Behnke, H.-J. Elping, Andreas Koppetzki, Ludwig Otto, Dr. Klaus Piesker, Peter Scholl, Ulrich Thiel. Layout, Satz und Repro: crossmedia gmbh Zeppelinstraße 6,16356 Ahrensfelde OT Blumberg [email protected] | www.crossmedia-berlin.de Beratung/Grafik/Konzeption: Benedikt Roller, [email protected] Titelbild: Thomas Bein Druck/Produktion: Möller Druck und Verlag GmbH Anzeigen: Rute & Rolle Hamburg, Tel.: 040/236 130 –18 Renate Leonhardt [email protected] Versand: ZZV GmbH , Ehrig-Hahn-Straße 4, 16356 Ahrensfelde OT Blumberg Abo Verwaltung : Norbert Meissner, Tel.: 030/419 09 –316, [email protected] Nachdrucke oder Reproduktionen bedürfen der Genehmigung des Herausgebers. Bei unverlangt eingesandten Manuskripten oder sonstigem Material übernimmt der Verlag keine Haftung und es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung oder Rücksendung. Honorarpflicht entsteht nur nach vorheriger Vereinbarung. Leserzuschriften können aus redaktionellen Gründen geändert oder gekürzt werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Herausgabe des Magazins der märkische angler wird dankenswerterweise vom Ministerium für ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz mit Mitteln aus der Fischereiabgabe gefördert. Der märkische anGlerköniG – Die Gewinner 2009 2/2010 Der Märkische Angler 29 Fangtastisch – 12 Märkische Anglerkönige 2009 Barsch: Reinhard Schmulius aus Eberswalde am 14.11.2009 in der Barschgrube (F04-110) 46 Zentimeter und 1,710 kg auf Gummifisch Manfred Rödiger aus Bachforelle: Martin Schulz Blei: Andreas Danz aus Aal: Thomas Ohnesor- Rotfeder: Rotfeder: Manfred RödiBorgsdorf amBorgsdorf 7. Mai imam Oderge aus Hohenwutzen am Potsdam fing am 17. August ger aus 7. Mai aus Luckenwalde am Havelim Kanal (P14-206) 31 cm und 23.05.2009 in der Nuthe 11.09.2009 im Döbbelinim Teltowkanal (P12-203) eiOder-Havel Kanal (P140,51 kg auf31 Mais/Made. see (F05-114) 102 cm und 206) cm und 0,51 kg auf (P09-05) 57 cm und 2,4 kg nen Blei von 74 cm und 5,6 1,920kg auf Shrimps kg auf ein Rotwurmbübel. Mais/Made. auf Spinner Zander: Karsten Pfeiffer aus Senftenberg am 13.12.09 in der Elbe (C01-218) 93 Zentimeter und 9,1kg auf Rotauge einen ebenso großen zander fi ng Detlef seelig aus gumtow im Kyritzer obersee, allerdings brachte sein fisch bei gleicher größe etwa 2,5 kg weniger auf die waage. Plötze: Manfred Rödiger aus Borgsdorf am 8.09.2009 im Oranienburger Kanal in Borgsdorf 37 cm und 0,7 kg auf Made Hecht: Günter Richter aus Falkenberg am 29.07.2009 in der Elbe (C01-218) 124 cm und 14,73 kg auf Ukelei Wels: Stefan Höferer Neubrück am 13.10.2009 im Oder-SpreeKanal( F06-202) 219 cm und 61,8 kg auf einen Blei als Köderfisch. Karpfen: Uwe Hermann aus Angermünde am 07.08.2009 in der schwarzen Kuhle (F01-109) 116 Zentimeter und 23,5 kg auf Boilie Die Märkischen Anglerkönige 2009 stehen fest. In diesem Jahr können sich 12 Angler des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V. mit diesem Titel schmücken. „Der Märkische Angler“, Mitgliederzeitung des LAVB, hatte seine Leser auch 2009 aufgerufen, die besten Fänge, ausschließlich aus verbandseigenen Gewässern und Verbandsvertragsgewässern, bei 13 ausgewählten Fischarten mit Foto und Zeugenbeglaubigung zu melden und sich so um den Titel „Märkischer Anglerkönig“ zu bewerben. Der jeweils größte (längste) Fang einer ausgeschriebenen Fischart wurde gewertet. Nun stehen die Märkischen Anglerkönige für die Fischarten Aal, Wels, Zander, Hecht, Barsch, Karpfen, Schleie, Blei, Plötze, Rotfeder, Bachforelle fest. Den Fang einer Äsche hat auch 2009 kein Angler des Verbandes gemeldet. Sie werden auf dem 20. Verbandstag offiziell gekürt. Schleie: Andreas Danz aus Potsdam am 07.08.2009 in den Kiesgruben Nudow (P12-106) 58 cm und 3,6 kg auf Made Mais Quappe: Björn Koschmann aus Boblitz am 04.12.2009 in der Oder 72 Zentimeter und 3,05 kg auf Tauwurm 30 Der Märkische Angler 2/2010 märkischer anGlerköniG 13 Märkische Anglerkönige im Jahr 2010 gesucht Liebe Leserinnen und Leser! Einer unserer Leitsprüche lautet: „Wir kämpfen nicht gegen den Fisch, wir wollen uns mit anderen Sportfreunden vergleichen.“ In diesem Sinne suchen Vorstand und Redaktion: 13 Märkische Anglerkönige für dieses Jahr Es gelten die folgenden Bedingungen: 1. Gewertet werden Fische auf eingereichtem Foto mit Zeugenunterschrift, Bestätigungsvermerk mit Stempel des Vereinsvorsitzenden oder Stellvertreters mit Gewichts- und Längenangabe. Elektronische Einsendungen (E-Mails) können nicht gewertet werden. 2. Gewertet werden Fische nur aus Gewässern (die Angabe der Gewässernummer ist erforderlich), die vom Landesanglerverband Brandenburg angepachtet oder dessen Eigentum sind sowie aus Verbandsvertragsgewässern mit Angabe der V-Gewässernummer. 3. Die Fangmeldungen sind bei der Hauptgeschäftsstelle des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V. in der Fritz-Zubeil-Straße 72-78 in 14482 Potsdam einzureichen. 4. Die Feststellung der Anglerkönige zu jeder ausgeschriebenen Fischart erfolgt durch die Hauptgeschäftsstelle. Entscheidend ist die Länge des Fisches! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 5. Folgende Fischarten sind ausgeschrieben: Aal • Äsche • Bachforelle • Barsch • Blei • Hecht • Karpfen • Plötze • Quappe • Rotfeder • Schleie • Wels • Zander Alle anderen Fangmeldungen werden unter „sonstige“ Fischarten gewertet. Es gelten die gesetzlichen Mindestmaße! Wir sind sehr gespannt und wünschen allen einen guten Fang. Selbstverständlich werden die Märkischen Anglerkönige in unserer Zeitschrift vorgestellt.Also, liebe Mitglieder, einfach den Coupon auf dieser Seite ausfüllen, ausschneiden (besser kopieren), Foto dazulegen und abschicken. Einen guten Fang und Petri Heil! *Fangmeldung – Märkischer Anglerkönig *Einsendeschluss der Fangmeldung ist der 31.01.2010 (Foto bitte beilegen!) Fischart: ........................................................................................................... Köder: ................................................................................................... Länge (cm): ................................. Fangdatum: ....................................... Gewicht (kg) ....................................: Fangzeit: ......................... Gewässer (mit Gewässernummer): ................................................................................................................................................................................... Name des Fängers ......................................................................................... Name des Zeugen .............................................................................. Anschrift ......................................................................................................... Anschrift ............................................................................................. ............................................................................................................................ ............................................................................................................... Telefon .............................................................................................................. Stempel Unterschrift .................................................................................................... Unterschrift ....................................................................................... ✂ Aal: Henry Müller aus Birkenwerder am 03.10.09 im Hubertussee (P14-122) 84 Zentimeter und 1,3 kg auf Plötze Graskarpfen: Siegfried Kuba aus Vetschau am 12.09.2009 91 Zentimeter und 9,3 kg auf Boilie mit Mais Blei: Christa Dubbe aus Hennigsdorf am 07.11.2009 in der Havel (P14-206) 47 Zentimeter und 1,225 kg auf Made (Vereinsvorsitzender, Vorstandsmitglied) Barsch: Reinhard Schmulius aus Eberswalde am 14.11.2009 in der Barschgrube (F04-110) 46 Zentimeter und 1,710 kg auf Gummifisch märkischer anGlerköniG 2/2010 Der Märkische Angler Quappe: Torsten Biela aus Boblitz am 04.12.2009 in der Oder 68 Zentimeter und 2,6 kg auf Tauwurm Zander: Harald Brauns aus Hennigsdorf am 12.12.2009 in der Havel (P14-206) 85 Zentimeter und 5,250 kg auf Gummifisch Quappe: Udo Burgunde aus Großbeeren am 2.12.09 in der Oder (VF00-01) 69 Zentimeter und 2,53kg auf Tauwurmbündel Blei: Andreas Danz aus Potsdam fing am 17. August im Teltowkanal (P12-203) einen Blei von 74 cm und 5,6 kg auf ein Rotwurmbübel. Dorsch: Gutsch Stephan aus Zehdenick am 2.08.2009 in Trondheimsleia (Norwegen) 122 Zentimeter und 23,5 kg auf Pilker Barbe: Marcus Hensel aus Dahme/ Mark am 14.08.2009 in der Schwarzen Elster (C14-201) 70 Zentimeter und 3,3 kg auf Tauwurmbündel Karpfen: Uwe Hermann aus Angermünde am 07.08.2009 in der schwarzen Kuhle (F01-109) 116 Zentimeter und 23,5 kg auf Boilie Döbel: Adrian Horstmann aus Elsterwerda- Biehla am 05.11.09 in der Schwarzen Elster (C01-213) 63 Zentimeter und 2,95 kg auf Boilie Zander: Roland Keick aus Falkenberg am 31.12.2009 im Mühlenberg (C01-117) 86 Zentimeter und 5,9 kg auf Gummifisch Karpfen: Peter Wehrmann aus Frank- Zander: Renè Kopsch aus Wahren- Quappe: Björn Koschmann aus furt Oder am 22.10.2009 im Güldenbrück am 22.09.2009 in der Elbe Boblitz am 04.12.2009 in der Oder dorfer See (F 31-112) 112 Zentimeter bei Mühlberg (C01-218) 92 Zenti72 Zentimeter und 3,05 kg auf und 30 kg auf Gummifisch meter und 7,05 kg auf Köderfisch Tauwurm Hecht: Ulrich Lehmann aus Eichwalde am 26.06.09 in Neue Oder (VF00-01) 92 Zentimeter und 5,1 kg auf Gummifisch Marmorkarpfen: Wilke Peter und Mike aus Großrössen am 15.08.2009 im Neuaufschluß (C14-116) 129 Zander: Karsten Pfeiffer aus Senftenberg am 13.12.09 in der Elbe (C01-218) 93 Zentimeter und 9,1kg auf Rotauge Hecht: David Philipp aus Lübbenau Silberkarpfen: Hans- Jürgen Przetak aus Legde am 07.12.09 im Gnevsdorfer Vorfluter (V04-01) 109 Zentimeter Quappe: Frank Schadow aus Eisenhüttenstadt am 15.12.2009 in der Oder (VF00-01) 67 Zentimeter und 2,320 Hecht: David Wischniewski aus Velten am 29.08.2009 in der Havel (P14-206) 98 Zentimeter und 7,8 kg auf Spinner Zander: Detlef Seelig aus Gumtow am 10.10.09 im Obersee bei Kyritz (P08-111) 93 Zentimeter und 6,57 kg auf Wobbler und 22,10 kg auf Gummifisch Zentimeter und 32,5 kg auf Mais kg auf Köderfisch OT Boblitz am 12.12.2009 in Hauptspree Leipe- Lübbenau (VC 09-003) 93 Zenti- meter und 6,1 kg auf Gummifischav 31 Der Märkische Angler 2/2010 Die spro-rätselseite Diesmal kleidet sie unser rätselsponsor spro neu ein: mit der gamakatsu thermo-Jacke. Diese schicke, schwarze Jacke aus ripstopnylonmaterial hat ein spezielles pu-coating, dass vor regen schützt und ein wärmendes futter. 250-gramm/Quadratmeterfleece sorgt dafür, dass auch ein frischer frühlingsmorgen ihnen nicht den spaß am fischen nehmen kann. Auch aufkommender wind ist kein problem: Die gamakatsu-thermojacke ist winddicht und fest schließende Ärmelenden lassen ebenfalls keinen kalten lufthauch hinein. Dezente logos an brust, Ärmel und Kragen sowie zwei einschubtaschen zum händewärmen und eine reißverschlusstasche für handy oder Angelpapiere runden die Ausstattung dieses rätselpreises ab.Die gamakatsu thermoJacke hat einen wert von rund 39,90 euro und ist in den größen s, M, l, Xl, XXl und XXXl erhältlich. wichtig: bitte geben sie ihre wunschgröße bei ihrer einsendung mit an. Viel Spaß beim Lösen. Unter den Einsendern werden unter Ausschluss des Rechtsweges fünf Rucksäcke der Firma SPRO ausgelost. Einsendeschluss ist der 12. Mai 2010. Senden Sie die Lösung bitte an den landesanglerverband brandenburg e.v., hauptgeschäftsstelle fritz-zubeil-straße 72-78 14482 potsdam Preisrätsel aus Heft 1/2010 Die Lösung lautete: „Angeln macht schlau“ Zur Gesamtlösung führten die Wörter: Hoheitsgewässer, Entgegenkommend, Zentralheizung, Fischerstechen, Lokomotive, Stewardess, Warnemünde, Engerling, Gewitter, Lexikon, Dynamit, Spion. ä, ö und ü sind jeweils nur 1 Buchstabe, ß = ss 1 2 3 4 5 6 7 8 2 Aktuelle Steuerart Hausangestellte 4 12 7 Anlage zur Wasseraufbereitung Besonders hochwertiges Geschirr Luftdruckmesser Erfinder des Buchdruckes mit Lettern 3 14 9 8 11 Kassenprüfung Fischatmungsorgan 10 13 6 Fischart mit elektrischen Organen 10 11 12 13 14 15 1 Fast veraltetes Tastenschreibgerät Ein anderer Name für die Eberesche 9 5 Organisationsform der Handwerker Die in den Nummerkästchen gefundenen Buchstaben ergeben der Zahlenfolge nach die Lösung! 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 Rätselautor: H. Haase RICHTIGSTELLUNG: …in der letzten Ausgabe 1/2010 hatten wir irrtümlich die falschen Gewinner abgedruckt, dies bitten wir hiermit zu entschuldigen! Hier die "Richtigen" die je eine Super Natural 80 Steckrute (Wert rund 77,50 Euro) von der D.A.M. gewonnen haben. Hannelore Laas, 15299 Müllrose Helga Lehmann, 15827 Blankenfelde Detlef Probick, 03044 Cottbus Volker Rutte, 16244 Finowfurt Eveline Schander, 14513 Teltow Preise gewannen: Je eine Super Natural 80 Steckrute (Wert rund 77,50 Euro) von der D.A.M. mit 2,70 Metern Länge, edlem Korkgriff, 40 bis 80 Gramm Wurfgewicht und SiC-Beringung gewinnen: Reinhold Dimler, 16909 Blesendorf Gerhard Golinski, 03222 Lübbenau Christin Schöfisch, 15299 müllrose Kerstin Siwek, 15806 Zossen Karsten Taeger, 16845 Neusatdt Die Preise wurden uns extra für dieses Rätsel kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Auszahlung der Gewinne in bar ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Herzlichen Glückwunsch! Fotos: SPRO Deutschland 32 Rügen – Kubitzer Bodden Wattwürmer !!! preiswerte, gepflegte Ferienhäuser 50,– EUR / jeweils 130 qm hervorragend geeignet für Angler (auch größere Gruppen) bei uns immer frisch und ausreichend vorrätig Angel-Discounter Rostock Ltd. 18106 Rostock, Theodor-Körner-Str. 30 Telefon: Öffnungszeiten: Tel. 0170/168 61 48 · Fax 033678/714 83 E-Mail: [email protected] 0381/768 47 55 Mo.–Fr. 9.00–18.00 Uhr Sa. 9.00–15.00 Uhr www.angeldiscounter-rostock.de www.ruegenwest.de Teichbau - Technik - Fische www.koileegebruch.com [email protected] Frank Schneider Geschwister-Scholl-Str.6 16767 Leegebruch Telefon 0 177 - 38 86 906 „Der Sportfischer“ Ehrenfried-Jopp-Str. 17 15517 Fürstenwalde Tel.: 03361-344616 Goethestraße 11a 15234 Frankfurt/Oder Tel.: 0335-6066980 Der_Angelsachse_62_39:matze 18.06.2009 Fax: 03361-367850 www.sbs-baits.de E-Mail: [email protected] www.carp-dreams.de Anglerpension in Norwegen koi_tempel.indd 1 11.03.2010 9:51:25 Uhr Tel.: 030/94 33 278 Wolfgang Schnittka Bahnhofstr. 1 Mo-Fr: 10.00-18.30 13125 Berlin Sa: 09.00-13.00 www.angel-center-karow.de e-mail: [email protected] 12: Angel_Center Karow.indd 1 16.11.2009 8:16:20 Uhr Funkschein - amtl. 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Ausgabe 32 | April bis Juni 2010 Liebe Leserinnen und Leser des Märkischen Fischers, inzwischen hat nach einem langen Winter endlich der Frühling wieder die Oberhand gewonnen. Für den Fischbestand vieler Gewässer hatte dieser Winter verheerende Folgen. Obwohl zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe die Mehrzahl unserer Seen und Teiche noch unter einer nahezu geschlossenen Eisdecke liegen, gibt es bereits jetzt Meldungen über Fischsterben aus allen Teilen des Landes. Die Kombination von Eisbedeckung und einer geschlossenen Schneedecke über nahezu drei Monate hinweg lies die Sauerstoffgehalte in den Gewässern zum Teil dramatisch absinken. So wurden bereits Anfang Januar bei Probemessungen Sauerstoffgehalte von unter 1 mg/l festgestellt. Sobald das tatsächliche Ausmaß der Schäden in den Gewässern unserer Mitglieder absehbar ist, werden wir über die ggf. notwendigen Schritte entscheiden, um dort einzugreifen, wo eventuell die Existenz von Betrieben in Gefahr ist. Auch auf der politischen Bühne war dieser Winter ganz und gar nicht langweilig. Aus gesundheitlichen Gründen musste Jutta Lieske den Ministerpräsidenten bitten, sie von ihren Pflichten als Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft zu entbinden. Ihr Nachfolger wurde der bisherige Staatssekretär Jörg Vogelsänger. Zum neuen Staatssekretär wurde Rainer Bretschneider berufen. Beide sind ausgewiesene Experten auf dem Gebiet Infrastruktur und Verkehr. Genau das führte zu erheblicher Kritik, weil die Entwicklung und Gestaltung des ländlichen Raumes einschließlich Landwirtschafts- und Fischereipolitik sehr große und zugleich spezielle Aufgabengebiete innerhalb des großen Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft darstellen. Zugleich wurden Plä- ne bekannt, nach denen der Personalbestand in der für den Ländlichen Raum und die Landwirtschaft zuständigen Abteilung des Ministeriums in den kommenden Jahren um die Hälfte reduziert werden sollte. Ein solcher Aderlass ist angesichts der vielfältigen Aufgaben nicht umsetzbar, ohne damit ganz erhebliche Nachteile für den ländlichen Raum zu schaffen. Gemeinsam mit dem Landesbauernverband haben wir auf diese Probleme aufmerksam gemacht. Unsere Kritik wurde in den Medien leider so ausgelegt, als würde sie sich gegen die Personen des neuen Ministers und seines Staatssekretärs richten. Dieser Sichtweise möchte ich auch an dieser Stelle nochmals energisch widersprechen. Ministerpräsident Platzeck hat sehr schnell reagiert und sich mit Vertretern des Landesbauernverbandes getroffen. Im Ergebnis wurde die Personalplanung für die Landwirtschaftsabteilung des MIL überarbeitet, so dass der Stellenabbau dort wesentlich geringer ausfallen wird. Es wurde zugesichert, dass der ländliche Raum im neuen Ministerium selbstverständlich einen großen Stellenwert haben wird. Um das zu unterstreichen, wurde Rüdiger Schubert zum stellvertretenden Staatssekretär benannt. Trotz erheblicher Sparzwänge versprach Ministerpräsident Platzeck, dass die notwendige Kofinanzierung von EUFörderprogrammen für den ländlichen Raum durch das Land Brandenburg abgesichert wird. Das betrifft auch die Förderungen über den Europäischen Fischerei Fonds. Minister Jörg Vogelsänger hat mir versichert, dass er sich selbstverständlich auch um Belange des Fischereiwesens im Land kümmern wird. Wir werden in den kommenden Wochen einen Gesprächstermin vereinbaren, um mit dem Minister über unsere Sicht zu bestimmten Problemen zu sprechen. Eines dieser Probleme ist die Frage der finanziellen Unterstützung der Teichwirtschaften im Land. Rüdiger Schubert hat sich dazu auf der Mitgliederversammlung des Landesfischereiverbandes geäußert und zugesichert, im Rahmen seiner Möglichkeiten alles zu tun, um den Teichwirten zu helfen. In der Zwischenzeit gibt es in dieser Sache erfreuliche Signale, nach denen eine Lösung für die kommenden Jahre möglich sein könnte. Jedoch stehen hier noch Entscheidungen auf Bundes- und EU-Ebene aus. Bereits jetzt ist jedoch absehbar, dass es auch im Falle positiver Entscheidungen wegen verwaltungstechnisch notwendiger Verfahren zeitlich kaum möglich sein wird, bereits in diesem Jahr Mittel an die Unternehmen auszuzahlen. Das wird für die Teichwirtschaften zu erheblichen Problemen führen. Vor diesem Hintergrund ist es dann doppelt bitter, wenn man sich die Auswertungen hinsichtlich der Verlustraten in den Teichwirtschaften für das Jahr 2009 ansieht. Im Landesdurchschnitt werden zum Beispiel im zweiten Aufzuchtjahr nur noch 50% der Menge an K2 abgefischt, die angesichts der Besatzzahlen zu erwarten gewesen wäre. Unter solchen Rahmenbedingungen kann man Teichwirtschaft beim besten Willen nicht rentabel betreiben. Es müssen zwingend Maßnahmen ergriffen werden, um den Vogel Kormoran daran zu hindern, in derartigem Umfang Satzfischbestände zu schädigen. Dazu später mehr. Zum Glück gibt es auch erfreuliche Dinge zu berichten. Die bislang ausstehende Entscheidung zum Aal-Managementplan Deutschlands brachte größte Unsicherheiten bezüglich der anstehenden Besatzmaßnahmen. Mit der Unterstützung von Dietmar Woidke war es möglich, einen Termin im Bundeslandwirtschaftsministerium zu bekommen. Am 17. März trafen sich Vertreter der Angler- und Fischereiverbände Deutschlands und von Fischereiforschungseinrichtungen wie dem Institut für Binnenfischerei Potsdam, um mit Herrn Staatssekretär Dr. Kloos über die Probleme in Sachen AalManagementplan zu sprechen. Weitere Informationen zu dem Treffen auf Seiten 37 und 41 in dieser Ausgabe. Ein wichtiges Signal in Sachen Kormoran wurde am 20. März in Ulm gesetzt. Tausende Angler, Fischer und Teichwirte zeigten bei der Demonstration vor dem Ulmer Münster, was sie vom überzogenen Schutz des Kormorans und den vom NABU gestreuten Halbwahrheiten zum Vogel des Jahres halten. Auch Brandenburg hat in Ulm Flagge gezeigt. Ob die Botschaft allerdings bei den in der Ulmer Stadthalle tagenden NABU-Vertretern angekommen ist, bleibt abzuwarten. Ç Ihr Gernot Schmidt 36 Der Märkische Fischer 2/2010 FISCHSEUCHENVERORDNUNG Hoffentlich gelingt es auch 2010, unsere Nutzkarpfenbestände von KHV frei zu halten. Umsetzung der Fischseuchenverordnung und Überwachung der genehmigten Aquakulturbetriebe 2009 mit besonderem Augenmerk auf die Freiheit der Nutzkarpfenbestände von KHV des Landes Brandenburg Petra Bartschat, Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Task force Tierseuchenüberwachung/ Fischgesundheitsdienst Sabine Thalheim, Landeslabor Berlin Brandenburg, Fachbereich Serologie Virologie à Die Fischseuchenverordnung gilt für alle Aquakulturbetriebe, sowie teilweise für Betriebe, die zu gewerblichen Zwecken Zierfische halten. Gemäß §3 FSVO besteht für den Aquakulturbetrieb eine Genehmigungspflicht bzw. die Registrierung beim Veterinäramt für nicht genehmigungspflichtige Betriebe nach §6 der FSVO. Für genehmigte Aquakulturbetriebe ergibt sich der Seuchenstatus (Kategorie) hinsichtlich einer oder mehrerer in der FSVO aufgelisteten nicht exotischen Fischseuchen anhand der vorliegenden labordiagnostischen Untersuchungsergebnisse und der gehaltenen Fischarten. Des Weiteren wird auf Grundlage der RL 2006/88/EG und der EU Entscheidung 2008/896/EG das Risikoniveau der genehmigten Betriebe bestimmt. Daraus leitet sich die Untersuchungspflicht und Kontrollhäufigkeit für jeden einzelnen Betrieb ab. Besonderes Augenmerk wurde 2009 auf die Überwachung der Karpfenbestände, zur Beibehaltung des Status „KHV unverdächtig“, gelegt. Bereits seit November 2008 ist die neue Fischseuchenverordnung (FSVO) in Kraft. Bemerkenswerte Änderungen spürten die Aquakulturbetriebe allerdings erst im Laufe des vergangenen Jahres. Aquakulturbetrieb i. S. d. VO ist jeder Betrieb, der einer Tätigkeit im Zusammenhang mit der Zucht, Haltung oder Hälterung von Fischen nachgeht (§2 (1) Nr. 2 FSVO). Demzufolge hatte der Betreiber eines solchen Betriebes beim zuständigen Veterinäramt einen Antrag auf Genehmigung gemäß §3 oder Registrierung gemäß §6 der FSVO zu stellen. Bereits beim Veterinäramt angezeigte Betriebe galten für die Übergangsfrist bis 29.05.2009 als genehmigt. Zu diesem Zeitpunkt musste der Antrag beim zuständigen Veterinäramt eingegangen sein. Natür- lich können auch nach diesem Zeitpunkt Anträge auf Genehmigung oder Registrierung nach FSVO gestellt werden, ggf. ist in diesem Fall die Prüfung etwas umfangreicher. Die Prüfung der eingegangenen Anträge durch den jeweils zuständigen Amtstierarzt ist teilweise abgeschlossen und das Ergebnis dem Betreiber mitgeteilt worden. D. h. jeder vom Amtstierarzt genehmigte oder registrierte Aquakulturbetrieb hat eine 12-stellige Registriernummer erhalten. Diese 12-stellige Nummer ist u. a. auch bei der Einsendung von Probenmaterial zur diagnostischen Untersuchung ins Landeslabor Berlin Brandenburg in Frankfurt (Oder) anzugeben. Die genehmigten Betriebe wurden hinsichtlich ihres Gesundheitsstatus in eine Seuchenkategorie eingestuft und ein Risikoniveau ermittelt. Bei der Risikobewertung kam es darauf an, zu prüfen wie hoch die Gefahr der Seucheneinschleppung in einen Betrieb über das Wasser oder über Fische ist. Aber auch wie hoch die Gefahr der Seuchenverbreitung im Falle eines Ausbruchs über Wasser oder Fische ist, wurde geprüft. Im Ergebnis wurde für den Betrieb ein hohes, mittleres oder niedriges Risikoniveau ermittelt, woraus sich die Kontrollhäufigkeit durch den Amtstierarzt und durch die Tierseuchenüberwachung/ Fischgesundheitsdienst ergeben. Für Betriebe mit Seuchenstatus der Kategorie III ist eine aktive Überwachung mit mindestens folgenden Kontrollen und Untersuchungen vorgeschrieben (siehe Tabelle 1): Abweichend davon kann der zuständige Amtstierarzt weitere Kontrollen und Untersuchungen anordnen. Es ist zu beachten, dass der Betreiber die Fischbestände untersuchen zu lassen hat. D. h. der Betreiber ist verantwortlich für die Durchführung der Untersuchungen und deren Nachweisführung (§§ 7,8 FSVO). Die Kosten für labordiagnostische Untersuchungen bei Überwachung/ amtlicher Abklärung werden durch das Land Brandenburg getragen. Mit Stand 31.12.2009 sind in Brandenburg 33 Aquakulturbetriebe bzw. Betriebsteile nach FSVO genehmigt worden und 27 weitere waren registrierungspflichtig. Alle genehmigten Aquakulturbetriebe, die Salmoniden halten wurden hinsichtlich der VHS und IHN in Kategorie III (keine Infektion bekannt, fällt nicht unter ein Überwachungsprogramm zur Erreichung des Seuchenfreiheitsstatus) eingestuft. Hinsichtlich der Infektiösen Anämie der Lachse (ISA) gilt Deutschland als seuchenfrei, also Kategorie I. Die Karpfen haltenden genehmigten Aquakulturbetriebe wurden hinsichtlich der KHV ebenfalls in Kategorie III eingestuft. Ein Programm zur Erreichung der Kategorie I (nach EU RL 2006/88/EG seuchenfrei) hinsichtlich einer oder mehrerer der anderen in der FSVO aufgelisteten nichtexotischen Fischseuchen gibt es derzeit in Brandenburg nicht. Die meisten genehmigungspflichtigen Aquakulturbetriebe wurden bereits 2009 entsprechend den Vorgaben der FSVO kontrolliert und labordiagnostische Untersuchungen durchgeführt (siehe Tabelle 2). Wie in Tabelle 2 aufgeführt, wurden Proben zur labordiagnostischen Untersuchung genommen. Im Sinne der FSVO wurden die Salmonidenbestände virologisch auf VHS, IHN, ISA und IPN, sowie die Karpfenbestände auf KHV und SVC untersucht. Tabelle 1: Übersicht der Kontrollhäufigkeit je Risikoniveau bei Kategorie III Risikoniveau Kontrollen durch Behörde Fischgesundheitsdienst Hoch einmal jährlich dreimal jährlich Mittel einmal jährlich zweimal jährlich Niedrig einmal alle zwei Jahre einmal jährlich Tabelle 2: Anzahl der Bestandskontrollen in Aquakulturbetrieben 2009 Tabelle 2 Anzahl Bestandskontrollen Anzahl beprobte Bestände zur labordiagnostischen Untersuchung Karpfen haltende Betriebe 51 46 Salmoniden haltende Betriebe 25 22 FISCHSEUCHENVERORDNUNG | AALBESATZ Tabelle 3: Ergebnisse der virologischen Untersuchungen (Bezugsbasis Pool) Erreger Gesamtuntersu- davon chungszahl positiv In Betrieben IPN-V 76 20 6 IHN-V 79 0 0 VHS-V 78 0 0 ISA-V 49 0 0 SVC-V 119 0 0 KHV* 206 0 0 * Nutzkarpfen und nur aus Deutschland Im Focus der Untersuchungen stand im Rahmen der Erfüllung der Gesetzesvorgaben auch die Überwachung der Karpfenbestände hinsichtlich der KHV- Infektion. Bisher wurde eine KHV- Infektion in Brandenburg nur in einem Bestand 2007 amtlich festgestellt. Da es sich bei dem betroffenen Betrieb um eine geschlossene Anlage ohne Kontaktbetriebe in Brandenburg handelt, konnte die Seuche getilgt werden. Somit gelten alle Karpfenbetriebe in Brandenburg als KHV- frei bzw. entsprechend der geltenden Rechtsetzung als „unverdächtig, keine Seuche bekannt“ (Kategorie III nach RL 2006/88/EG). Umfassende Informationsmaßnahmen für die Betriebe bei verschiedensten Veranstaltungen sowie ein Hinweisblatt trugen dazu bei ,Fischer ,Karpfen haltende und züchtende Betriebe zu motivieren und Ihnen das fachliche Hintergrundwissen zu KHV zu vermitteln. Damit wurden sie besser in die Lage versetzt, fischseuchenhygienische Grundsätze praktisch umzusetzen und einzuhalten, um das hervorragende Ergebnis der Freiheit der Nutzkarpfenbestände von KHV im Land Brandenburg auch 2009 zu erhalten. Ziel muss es weiterhin sein, durch verschiedene Maßnahmen diesen Seuchenstatus beizubehalten. Dazu gehört als erstes die weitere fortlaufende Aufklärung der Karpfenzüchter über die Seuche bzw. das Koi Herpes Virus und deren Symptome, sowie über mögliche Infektionswege und Präventionsmaßnahmen. Kontinuierlich deshalb, weil es zu dieser Erkrankung immer wieder neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Empfehlungen für die Praxis gibt. Diese gilt es in die Aufklärungs- und Überwachungstätigkeit einfließen zu lassen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil war und ist die klinische und labordiagnostische Überwachung der Karpfenbestände. Als erstes kam es darauf an, einen Überblick über den Gesundheitsstatus der Karpfenbestände zu erhalten. Eine erste flächendeckende Untersuchung zum KHV- Status im Land Brandenburg gab es bereits 2005 (alle Betriebe untersucht und frei). In den folgenden Jahren wurden diese Untersuchungen konsequent fortgesetzt. Zweitens war es wichtig für den Verkauf von Satzfischen, den Handel mit gesunden und KHV unverdächtigen Fischen zu dokumentieren. In diesem Zusammenhang wurden alle K1und K2- Bestände und besonders die zum Verkauf bestimmten Bestände klinisch und virologisch untersucht. Zusätzlich wurden auch Laichkarpfen, Karpfenbrut und Speisefische untersucht, um einen möglichst guten Überblick über die Seuchensituation in den Brandenburger Karpfenbeständen zu gewinnen. Die Gesamtseuchensituation bezüglich KHV in der Bundesrepublik erfordert höchste Wachsamkeit. Konsequente Einhaltung aller fischseuchenrechtlicher und fischseuchenrelevanter Maßnahmen ist unbedingt erforderlich. Trotz optimistisch wirkender Untersuchungsergebnisse besteht die Gefahr eines Seuchenausbruchs immer. Besonders mit Fischzukäufen ist das Risiko des Erregereintrags gegeben. So sei an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, dass bei Satzfischzukäufen besondere Vorsicht geboten ist. Satzfische sollten nur aus sicheren Beständen zugekauft werden. Gemeint ist damit, ein Nachweis das in den Herkunftsbeständen seit min- Aalbesatz geht weiter – Genehmigung des Deutschen Aalmanagementplanes erwartet à Endlich geschafft – eine wichtige Hürde ist genommen. Die Mitteilung der Kommission über die Genehmigung des deutschen Aalmanagementplanes wird erwartet. Auf dem Runden Tisch zum „Europäischen Aal“ beim Bundesernährungsministerium (BMELV) am 17.03.2010 in Berlin verkündete Staatssekretär Dr. Robert Kloos, dass im schriftlichen Verwaltungsverfahren alle Mitgliedsstaaten dem deutschen Aalmanagementplan mit einer Enthaltung aus Irland zugestimmt haben. Damit ist die entscheidende 2/2010 Der Märkische Fischer destens zwei Jahren kein Seuchenausbruch festgestellt wurde, diese Bestände regelmäßig durch den FGD oder amtlichen Tierarzt untersucht werden und ein Untersuchungsbefund mit negativem Ergebnis hinsichtlich einer der in der FSVO aufgelisteten nichtexotischen Fischseuchen vom Herkunftsbestand vorgelegt werden kann. Außerdem ist streng darauf zu achten, dass Satzfische verschiedener Herkunft nicht vermischt werden. Dies gilt nicht nur für die Hauptfischarten. Schon mehrfach ist auf die Einschleppung von Fischseuchen über so genannte Carrierfische hingewiesen worden. Besonders bei KHV ist diese Gefahr sehr groß. Viele der für Teichwirtschaften üblichen Beifische gelten inzwischen nachweislich als Überträger des Koi Herpes Virus. Mit Hilfe der Anstrengung aller, hoffen wir, dass es uns auch 2010 gelingt, unsere Nutzkarpfenbestände von KHV frei zu halten. Entsprechend der EU Entscheidung 2008/392/EG sind alle Mitgliedstaaten verpflichtet, die genehmigten Aquakulturbetriebe und genehmigten Verarbeitungsbetriebe auf einer Website zu veröffentlichen. Die in Deutschland genehmigten Aquakulturbetriebe und genehmigten Verarbeitungsbetriebe werden mit den folgenden Daten veröffentlicht: Betriebsbezeichnung, Postanschrift und geographischer Standort des Betriebes, 12-stellige Registriernummer, Hinweis ob für eine der in der FSVO gelisteten nichtexotischen Fischseuche empfängliche Arten gehalten werden, Gesundheitsstatus (nur Kategorie I bis IV), die Haltungsform und die Nutzungsrichtung. Unter Haltungsform wird die Art des Zuchtbetriebes dokumentiert, z.B. Teiche, Becken, geschlossene Kreislaufanlage. Die Nutzungsrichtung beinhaltet die Produktionsrichtung, wie Satzfischproduktion, Speisefischproduktion. Betriebe in denen ein Seuchenausbruch festgestellt wurde und die daraufhin in Kategorie V eingestuft sind, werden nicht in der Website veröffentlicht. Ç Hürde für die Genehmigung durch die Kommission genommen. Der Vorgang wurde an das Generalsekretariat zur formellen Entscheidung weitergeleitet. Diese dauert erfahrungsgemäß noch eine kleine Weile. Man erwartet die schriftliche Genehmigung noch im März 2010. Mit der Genehmigung werden die Bundesländer in die Lage versetzt, die für die entsprechenden Bitte lesen Sie weiter auf Seite 41 37 Der Märkische Fischer 2/2010 AUS DER FISCHEREIFORSCHUNG Das Institut für Binnenfischerei informiert: Erste Ergebnisse zur Aufzucht trockenfutteradaptierter Zander in der Teichwirtschaft Dr. Andreas Müller-Belecke1, Steffen Zienert1, Christa Thürmer1, Benjamin Junghanns2, Christoph Junghanns2 Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow, Teichwirtscaft Eulo Einleitung In der Teichwirtschaft Brandenburgs beträgt der Anteil des Karpfens an der Abfischungsmenge mehr als 90% (Brämick 2009). Daraus resultiert derzeit eine starke Abhängigkeit von der Produktionssicherheit sowie den Produktionskosten und Absatzpreisen einer einzigen Art. Diese Abhängigkeit ist sehr riskant, insbesondere da die Karpfenteichwirte (Brandenburgs) mit einer Reihe von Problemen konfrontiert sind, die ihre wirtschaftliche Existenz zunehmend gefährden. Daher kommt einer Diversifizierung der in Teichwirtschaften aufgezogenen Arten eine steigende Bedeutung zu. Als allseits bekannter und begehrter Speisefisch, aber auch für den Besatz natürlicher Gewässer bietet die heimische Fischart Zander (Sander lucioperca) ein ausgezeichnetes Vermarktungspotenzial. Die Nachfrage nach lebendfrischen Zandern in Deutschland kann bei weitem nicht mehr aus der heimischen Fangfischerei gedeckt werden. Es liegt nahe, den Zander als alternative Art in der Teichwirtschaft zu etablieren. Der Teichwirt ist hierbei jedoch mit folgenden Herausforderungen konfrontiert: Zur Erzielung hoher Erträge müssen Zandersetzlinge, welche für die Intensivhaltung auf Trockenfutterbasis an eben diese adaptiert sind, zur Verfügung stehen. Zur optimalen Ausnutzung der Wachstumsperiode durch den wärmeliebenden Zander empfiehlt sich Besatzmaterial aus einer um etwa 2 Monate vorverlegten Laichzeit (Müller-Belecke et al. 2006). Dem Teichwirt muss es gelingen, ohne den üblichen Besatz mit (gründelnden) Karpfen eine stabile Teichbiologie inklusive einer Mindestwassertrübung zur erreichen. Nur so lassen sich massive Fadenalgenbildung und die hierdurch begünstigten, problematischen pH-Wertschwankungen einschränken. Ein nahe liegender Mischbesatz von Karpfen und Zandern hat sich hier als ungeeignet erwiesen. Kleine Karpfen werden von den Zandern gefressen, ab einer zanderfesten Größe konkurrieren die Karpfen den Zander hinsichtlich der Trockenfutteraufnahme völlig aus. Extrem wüchsige Karpfen und im Wachstum stagnierende Zander sind die Konsequenz. Die Besatzdichte der Zander muss einerseits hoch genug gewählt werden, um sie an der Trockenfutteraufnahme zu halten. Bei zu geringen Besatzdichten tendieren sie zur Wiederaufnahme von Naturfutter. Nach der meist zügigen Aufzehrung der Naturfuttergrundlage fällt die Wiederaufnahme von Trockenfutter schwer. Andererseits darf die gewählte Besatzdichte die Teichbiologie nicht überfordern. In diesem Fall könnten sich für die Fische und die Umwelt riskante Wasserqualitätsparameter einstellen. In den vergangenen Jahren konnten u.a. am IfB wichtige Voraussetzungen für die Bereitstellung und Nutzung trockenfutteradaptierter Zandersetzlinge erarbeitet werden (Zienert & Wedekind, 2001; Zienert & Heidrich 2005; Kestemont et al. 2007; Müller-Belecke & Zienert 2010; Müller-Belecke et al. 2010a/b). Nun müssen Informationen über geeignete Besatzdichten, Fütterungsstrategien, Abfischungs-, Transport- und Überwinterungstechniken für die einzelnen Altersstufen (einsömmrige, zweisömmrige und dreisömmrige Zander) gewonnen werden, um eine praktikable Technologie für die Intensivhaltung von Zandern in der Teichwirtschaft bereitzustellen. Hierzu werden in einem bis Ende 2012 laufenden Forschungsvorhaben des IfB in Zusammenarbeit mit der Besatzdatum teichwirtschaftlichen Praxis in Brandenburg unterschiedliche Haltungseinrichtungen mit trockenfutteradaptierten Zandern der zu untersuchenden Altersstufen besetzt und unter praxisüblichen Bedingungen aufgezogen. Während der Aufzucht werden alle wichtigen haltungsbiologischen Kenngrößen wie Wachstumspotenzial, Futterausnutzung und die Entwicklung wichtiger Wasserqualitätsparameter unter wissenschaftlicher Begleitung erfasst. Die zentralen, bislang erzielten Untersuchungsergebnisse sind nachfolgend dargestellt. Material & Methoden Besatzzander Es kamen Zander (Sander lucioperca) aus einer Herkunft zum Einsatz, die seit mehreren Generationen auf Basis von Trockenfuttermitteln am IfB gehalten wird. Trockenfutteradaptierte Laichtiere wurden unter Nutzung von Licht- und Temperaturprogrammen rund zwei Monate vor der natürlichen Laichzeit zur Reproduktion gebracht (Müller-Belecke & Zienert 2007; 2008). Im Alter von etwa 20 Tagen wurden die bis dahin mit Artemien-Nauplien gefütterten Zanderlarven auf Bruttrockenfuttermittel umgestellt. Die sich anschließende trockenfutterbasierte Brut- und Setzlingsaufzucht erfolgte wie bei Zienert & Heidrich (2005) beschrieben unter kontrollierten Bedingungen am IfB. In den bisherigen zwei Versuchsjahren wurden Zander in Satzfischgröße in die Teichwirtschaft Eulo überführt, wo sie 2008 und 2009 in Hälterteichen sowie 2009 zusätzlich in einem nach dem Teich-in-Teich-Prinzip arbeitenden System aufgezogen wurden. Aufzucht im Hälterteich Mit einer überschaubaren Größe von etwa 300 m², naturnaher Teichsohle und zumeist Hälterteiche „Teich-in-Teich“-Prinzip Netzgehege IfB Hälter1+2 Becken 1 Becken 2 Netzgehege 1+ 20.06.2009 27.07.2009 27.07.2009 10.08.2009 Abfischungsdatum 12.10.2009 01.10.2009 01.10.2009 19.10.2009 Versuchszeitraum (d) 115 67 67 69 Durchschnittstemp. (°C) 17,8 18,7 18,7 18,8 Stückmasse Besatz (g) 219 385 338 413 Abfischungsergebnis (kg) 881 469 840 252 Stückmasse Abf. (g) 390 565 506 636 Zuwachs (kg) 386 149 279 88 Wachstumsrate (%/d) 0,51 0,53 0,55 0,61 Futterverwertung (FQ) 1,93 1,81 1,63 1,12 Überlebensrate (%) 94 100 100 100 Tab. 1: Parameter zur Wachstumsleistung trockenfutteradaptierter Zander im Jahr 2009 bei Haltung in Hälterteichen, nach dem Teich-in-Teich-Prinzip und im Netzgehege im Sacrower See Grafik : Institut 38 Zuwachs (kg) 386 Wachstumsrate (%/d) 0,51 Futterverwertung (FQ) 1,93 AUS DER FISCHEREIFORSCHUNG Überlebensrate (%) 94 149 0,53 1,81 2/2010 100 279 88 0,55 0,61 1,63 1,12 Der Fischer 100Märkische100 1,4 Aufzucht nach dem Teich-in-Teich-Prinzip In Anlehnung an das von Rümmler et al. (2007) vorgestellte Teich-in-Teich-System wurde eine nach diesem Prinzip arbeitende Anlage für die Aufzucht von Zandern unter Nutzung des Wasserkörpers von Karpfenteichen entwickelt und Mitte Juli 2009 erstmalig in der Teichwirtschaft Junghanns in Betrieb genommen. Bei nach dem Teichin-Teich-Prinzip arbeitenden Anlagen wird Teichwasser bei geringer Förderhöhe in Haltungsbecken gepumpt, welche entweder im Teich schwimmen bzw. hinter der Teichböschung auf Teichwasserstandsniveau aufgestellt werden. Im Becken erfolgt über schwimmende Niederdruckbegaser der Eintrag von Reinsauerstoff, wodurch über die Erzielung hoher Besatzdichten eine intensive und gut kontrollierbare Fischerzeugung möglich wird. Das Ablaufwasser aus den Haltungseinrichtungen wird zurück in den Teich geführt, der die Funktion des Wassereservoirs, eines Wärmespeichers sowie die mechanische und biologische Wasseraufbereitung übernimmt. Das für die Zanderaufzucht ausgelegte System besteht aus zwei Rundbecken mit einem Haltungsvolumen von je- NH4 MW Hälterteiche 1,2 NH4; NO2 (mg/l) sicherer Wasserversorgung weisen die in der brandenburgischen Teichwirtschaft üblichen, rechteckigen Hälterteiche mit Betonwänden eine gute Eignung für die Testung der Intensivhaltung des Zanders unter teichwirtschaftlichen Bedingungen auf. Über ihre sommerliche Verwendung für die Zanderaufzucht kann sich für die Betriebe eine ggf. verbesserte Ressourcennutzung ergeben. Ihre klassische Funktion als Hälterteich im Rahmen der Herbstabfischungen bleibt erhalten. Andererseits sind die hier im kleineren Maßstab unter guter Kontrollierbarkeit erzielten Ergebnisse weitgehend übertragbar auf die Bedingungen geeigneter, größerer Aufzuchtteiche. Für die bisherigen Aufzuchtversuche wurden zwei Hälterteiche mit je einem zeitgesteuerten Schaufelradbelüfter (Leistungsaufnahme 0,37 kW) und über Bandfutterautomaten bediente Futterplätze ausgestattet. Über die Aufwuchsperioden 2008 und 2009 wurden beide Hälterteiche mit trockenfutteradaptierten Satzzandern im Stückmassebereich von rund 200 g besetzt. 2008 wurde eine Besatzdichte von 1,3 Tieren pro m² Hälterteichfläche gewählt. In einem Hälterteich erfolgte in diesem Jahr die Überspannung einer Teilfläche von etwa 30 m² zwecks Abschattung. 2009 wurde in beiden Hälterteichen mit 4 Satzzandern pro m² besetzt. Mit dem Ziel der Erhöhung der Wassertrübung erfolgte in einem Hälterteich der zusätzliche Besatz mit rund 0,3 zweisömmrigen Schleien (S2) pro m². NH4 "Teich-in-Teich" NO2 MW Hälterteiche 1 NO2 "Teich-in-Teich" 0,8 0,6 0,4 0,2 0 16.06.09 06.07.09 26.07.09 15.08.09 04.09.09 24.09.09 14.10.09 03.11.09 Abb. 1: Entwicklung der Ammonium- und Nitritkonzentrationen im Haltungswasser bei der Zanderaufzucht in Hälterteichen und nach dem Teich-in-Teich-Prinzip. Abb. 1: Entwicklung der Ammonium- und Nitritkonzentrationen im Haltungswasser bei der Zanderaufzucht in Hälterteichen und nach dem Teich-in-Teich-Prinzip. weils 20 m³. Die Becken befinden sich hinter dem Damm eines Aufzuchtteiches von etwa 0,7 ha und sind auf dem Wasserstandniveau des Teiches einnivelliert. Über Strömungspumpen mit geringer Leistungsaufnahme von 0,2 kW pro Becken wird bei stündlich etwa 1,5-fachem Wasserwechsel Teichwasser durch die Becken gepumpt. Pro Becken übernimmt ein schwimmender Niederdruckbegaser mit einer Leistungsaufnahme von 0,25 kW die Verteilung von technischem Sauerstoff. Zum Schutz der Zander vor starker Sonneneinstrahlung wurde eine Abschattung der Becken durch ein halbtransparentes Gewebedach realisiert. Über Bandfutterautomaten erfolgte die kontinuierliche Futterverabreichung über 24 h pro Tag. Zur Absicherung gegenüber Havarien ist ein Steuerungssystem installiert, welches bei Unterschreitung eines Sauerstoffgehaltes von 6 mg/l sowie bei Stromausfall Alarmierungen per Handy auslöst sowie eine Notsauerstoffversorgung zuschaltet. Im Jahr 2009 erfolgten die ersten Aufzuchtversuche mit angestrebten Endbestandsdichten von 25 kg, bzw. 50 kg/m³ Beckenvolumen. Zur Sicherstellung einer stabilen Teichbiologie und entsprechend geringen Schwankungen insbesondere bei pH-Werten und Wassertrübung wurde der wasserspeisende Teich mit 500 zweisömmigen Karpfen bewirtschaftet. Datenerfassung Zur Charakterisierung der Wachstumsleistung wurden die Parameter Zuwachs, Futterverwertung, spezifische Wachstumsrate (nach Busacker et al. 1990), Korpulenz sowie Überlebensrate erfasst. Hierzu wurden bei Besatz und Abfischung Gesamt- und Stückmassen sowie Längen gemessen. Täglich erfolgte die Futtereinwaage in Abhängigkeit der rechnerisch erwarteten Bestandsbiomasse und die Erfassung von Temperaturen, O2-Konzentrationen und pH-Werten. Im Anschluss an Probewiegungen in etwa monatlichem Abstand erfolgte die Abstimmung der Bestandsbiomasse als Grundlage für die Futterrationsberechnung. Regelmäßig wurden die Konzentrationen an NH4, NO2, NO3, Pges. gemessen, sowie CSB, TOC, SBV, Sichttiefe und Leitfähigkeit ermittelt. Ergebnisse & Diskussion Wachstumsleistung Beim ersten Versuch der Haltung trockenfutteradaptierter Zander in Hälterteichen von Juni bis Oktober 2008 mit Bestandsdichten von 1,3 Tieren / m² wurden ein starkes Auseinanderwachsen der Bestände und massive Fadenalgenbildung, welche die Futterausbringung und Abfischung erheblich erschwerten, beobachtet. Stückmassezunahme (185 g in 102 Aufzuchttagen) und Überlebensrate (85 %) blieben hinter den Erwartungen zurück. Bei der offenbar zu gering gewählten Bestandsdichte erfolgte keine ausreichende Wassertrübung. Einige Tiere nahmen allem Anschein nach nicht konstant Trockenfutter auf. Die Schattierung in einem Hälterteich führte zu keinem spürbar verringerten Fadenalgenaufkommen. Die durchschnittliche Wassertemperatur der Hälterteiche während der Aufzuchtphase betrug 18,7°C. Aus den untersuchten Wasserqualitätskriterien ergaben sich keine Gründe für eine Wachstumslimitierung. Die installierten Schaufelradbelüfter mussten bei der 2008 gewählten Bestandsdichte nur in Ausnahmefällen betrieben werden. Die im Jahr 2009 mit höher gewählten Bestandsdichten (4 Tiere / m³) in den Hälterteichen erzielten durchschnittlichen Wachstumsleistungen sind in Tab. 1 aufgeführt. Durch die erhöhte Besatzdichte war zur Aufrechterhaltung ausreichender Sauerstoffkonzentrationen häufig der Betrieb der Schaufelradbelüfter von 5:00 bis 8:00 Uhr notwendig. Der tägliche Energieverbrauch pro Hälterteich lag mit rund 1,1 kWh auf einem akzeptablen Niveau. Aufgrund ausreichender Wassertrübung wurde das Fadenalgenwachstum weitestgehend unterbunden und führte zu keiner Beeinträchtung der Futterverabreichung und Abfischung. Eine defekte Abgitterung führte zur Durchmischung der Fischbestände beider Hälterteiche. Somit war eine Aussage zum Einfluss der zugesetzten Schleien nicht möglich. Pro Hälterteich wurden im Mittel 440 kg Zander und 39 40 Der Märkische Fischer 2/2010 AUS DER FISCHEREIFORSCHUNG 37 kg Schleien abgefischt, was einem Hektarertrag von knapp 16 t entspräche. Mit 94 % lag die Überlebensrate auf einem akzeptablen Niveau. Sicherlich mitbedingt durch mit 17,8°C recht geringe durchschnittliche Wassertemperaturen während der Aufzuchtperiode 2009 lagen Stückmassezunahme und spezifische Wachstumsrate unter den Erwartungen. Als Konsequenz der geringeren, beim Zander schwierig zu erfassenden Futteraufnahme kam es zu Futterverlusten und einer somit ungünstigen Futterverwertung. Die spezifische Wachstumsrate und Futterverwertung von im gleichen Zeitraum im Sacrower See in einem Netzgehege gehaltenen Zandern lagen deutlich günstiger. Hier war die mittlere Temperatur während der Aufzuchtperiode mit 18,8°C um ein Grad höher. Weiterhin werden im voluminösen See Tag-Nacht-Temperaturschwankungen viel effektiver abgepuffert als in der Teichumwelt. Nach Beobachtungen in Kreislaufanlagen am IfB reagieren Zander auf tägliche Temperaturschwankungen mit z.T. deutlich eingeschränkter Futteraufnahme. Gezielte Untersuchungen müssen zeigen, ob suboptimale Wachstumsraten trockenfutteradaptierer Zander in der Teichwirtschaft vornehmlich auf die hier vergleichsweise deutlich ausfallenden Tag-Nacht-Temperaturschwankungen zurückzuführen sind. Ein hierauf abgestimmtes Fütterungsregime lässt zukünftig voraussichtlich eine erheblich verbesserte Futterverwertung zu. Haltungsumwelt Abb. 1 stellt Verläufe der für die gehaltenen Fische ggf. problematischen Wasserparameter Ammonium (NH4) und Nitrit (NO2) in den Hälterteichen sowie in der nach dem Teichin-Teich-Prinzip arbeitenden Beckenanlage dar. Mit einer Ammoniumkonzentration von knapp 0,8 mg / l wurde Ende August 2009 eine kritische Grenze in den Hälterteichen erreicht, die in Verbindung mit hohen pHWerten zu einer Ammoniakintoxikation hätte führen können. Die 2009 untersuchte Hälterteichvariante verweist somit auf das obere Ende der fischphysiologisch und haltungstechnisch möglichen Intensität. Die regelmäßige Erfassung aller relevanten Wasserparameter und die Möglichkeit des spontanen Reagierens durch Wasseraustausch, Pufferung und / oder Belüftung sind Voraussetzung für das Realisieren entsprechender Haltungsintensitäten. Die Verläufe der hier nicht näher dargestellten, im Haltungswasser gemessenen Nährstoffkonzentrationen (Nges, Pges., CSB, TOC) und die Aufstellung von Nährstoffeintragsbilanzen bestätigen die erhebliche Retentionswirkung von Karpfenteichen, die bereits zuvor in einer umfangreichen Studie von Schreckenbach (2004) dokumentiert wurde. Zwischen Hälterteich und Netzgehege im Sacrower See angesiedelt lag die Wachstumsleistung der nach dem Teich-in-Teich-Prinzip aufgezogenen Zander (Tab. 1). Mit 23 kg / m³ Haltungsvolumen in Becken 1 und 42 kg / m³ in Becken 2 wurden die angestrebten Endbestandsdichten in der Größenordnung erreicht. Die im dichter besetzten Becken tendenziell höhere Wachstumsrate und günstigere Futterverwertung verweisen auf die gute Eignung des Zanders für die Intensivhaltung in dieser Form. Die Zanderhaltung nach dem eingesetzten Teich-in-Teich-Prinzip verlief problemlos und frei von Havarien. Die technische und biologische Kapazität des Haltungsverfahrens scheint mit der bislang gefahrenen Intensität noch nicht ausgeschöpft und muss in Zukunft getestet werden. Auch bei dieser Haltungsform muss das Fütterungsregime im weiteren Projektverlauf besser auf die Gegebenheiten flacher, kleinvolumiger Wasserkörper abgestimmt werden. Die Verbräuche des Gesamtsystems (2 Becken a 20m³ Haltungsvolumen) beliefen sich auf täglich rund 22 kWh Elektroenergie und durchschnittlich etwa 10 kg Flüssigsauerstoff. Die Aufzucht trockenfutteradaptierter Zander im Gewichtsbereich von rund 200 bis 500 g in (Hälter)teichen ist möglich, erfordert aber eine hohe Bewirtschaftungsintensität verbunden mit stetiger Kontroll- und Reaktionsbereitschaft. Durch die Ausnutzung des Teich-in-TeichPrinzips lassen sich die Ansprüche trockenfutteradaptierter Zander nach hohen Besatzdichten in idealer Weise mit der Wasseraufbereitungskapazität und dem Wärmespeichervermögen bewirtschafteter Karpfenteiche verbinden. Das hohe Nährstoffrückhaltungspotenzial von Karpfenteichen erlaubt eine emissionsarme Zanderintensivhaltung in teichwirtschaftichen Betrieben. Die in Teichen stärker ausgeprägten Temperaturschwankungen stellen möglicherweise einen Grund für die geringere Wachstumsleistung von Zandern in der Teichwirtschaft gegenüber der Netzgehegehaltung in größeren Wasserkörpern (z.B. Sacrower See) dar. Im Rahmen der verbleibenden dreijährigen Projektlaufzeit werden weitere wichtige haltungstechnologische Fragestellungen wie Setzlings- und Speisefischaufzucht, Winte- Zusammenfassend ergeben sich aus den bisherigen Untersuchungen folgende Schlussfolgerungen: rung im teichwirtschaftlichen Betrieb, Besatzeignung für natürliche Gewässer sowie die Ökonomie der beschriebenen Haltungsverfahren näher beleuchtet. Die intensive Zanderaufzucht weist bei Betrachtung der bisherigen Ergebnisse Potenzial für eine ressourcen- und umweltschonende, zusätzliche Wertschöpfung in der Teichwirtschaft auf. Ç Danksagung Die vorliegende Studie wurde mit Mitteln des Europäischen Fischereifonds (EFF) gefördert. Literatur Busacker, G. P., Adelman, I. R., Goolish, E. M. (1990): Growth. In Schreck, C. B. & Moyle, P. B. (eds), Methods for Fish Biology. ��������������� American Fisheries Society, Bethesda, Maryland, USA: 363–387. Brämick, U. (2009): Jahresbericht zur Deutschen Binnenfischerei 2008. �������������������� Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow, 43 pp. Kestemont, P., Xueliang, X., Hamza, N., Maboudou, J., Toko, I.I. (2007): Effect of weaning age and diet on pikeperch larviculture. Aquacul�������� ture 264, 197-204. Müller-Belecke, A., Tusche, K., Zienert, S. (2006): Die Aufzucht von Zandern in der Aquakultur - Untersuchungen zur Bereitstellung von Frühbrut. Fischer & Teichwirt 8, 286-288. Müller-Belecke, A., Zienert, S. (2007): Erzeugung von Frühbrut beim Zander. Der Märkische Fischer, Mitteilungsblatt des Landesfischereiverbandes Brandenburg Berlin e.V, 22, 2 p. Der Märkische Angler, 4/07. Müller-Belecke, A., Zienert, S. (2008): Outof-season spawning of pike perch (Sander lucioperca L.) without need for hormonal treatments. Aquaculture Research 39: 1279 – 1285. Müller-Belecke, A. Thürmer, Chr., Zienert, S. (2010a): Eignung trockenfutteradaptierter Zander für den Besatz natürlicher Gewässer: Gelingt ihnen die Erbeutung lebender Futterfische? Der Märkische Fischer, Mitteilungsblatt des Landesfischereiverbandes Brandenburg Berlin e.V., Ausg. 1-2010. Der Märkische Angler, 1-2010, p. 39-41. Müller-Belecke, A., Zienert, S. (2010): Laichzeitunabhängige Zandervermehrung bei Verzicht auf Hormone oder hormonähnliche Substanzen. Fischer & Teichwirt, im Druck. Müller-Belecke, A., Thürmer, Chr., Zienert, S. (2010b): Einfluss verschiedener handelsüblicher Trockenfuttermittel auf Wachstumsleistung und Schlachtkörpermerkmale von Satz- und Speisezandern. Fischer & Teichwirt, eingereicht. Rümmler, F., Bürger, E., Kunkel, D., Donath, W. (2007): Stand der Entwicklung eines intensiven Teich-in-Teich-Systems. Fischer & Teichwirt 10: 369-372. Schreckenbach, K. (2004): Ordnungsgemäße Teichwirtschaft. Auswirkungen guter fachlicher Praxis auf Nährstoffe in Karpfenteichen und Vorflutern. Schriften des Instituts für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow. 7 (2. Auflage), ISSN 1438-4876, 61 pp. Zienert, S., Heidrich, S. (2005): Aufzucht von Zandern in der Aquakultur. Schriften des Instituts für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow 18, pp. 1-60. Zienert, S., Wedekind, H. (2001): Erfahrungen bei der Umstellung von Zandern (Sander lucioperca) auf Trockenfutter. Fischer & Teichwirt 6, 202-203. AUS DER FISCHEREIFORSCHUNG | AALBESATZ Prof. Knösche 70 Jahre Fische waren und sind ein Dreh- und Angelpunkt in seinem Leben à Am 01. März feierte Prof. Reiner Knösche seinen 70 Geburtstag. Mehr als 50 Gäste – unter ihnen viele ehemalige Kollegen aus fischereilicher Praxis, Instituten, Behörden und Verbänden – waren gekommen, um ihm zu gratulieren und ein paar gemeinsame Stunden mit angeregten Gesprächen rund um die Fischerei gestern und heute zu verbringen. Ihm und seiner Frau standen die Freude über das Jubiläum und die vielen Gratulanten ins Gesicht geschrieben. Der Lebensweg von Reiner Knösche sowie seine beruflichen Stationen und fachlichen Leistungen wurden bereits anlässlich seines 65. Geburtstages im Fischer & Teichwirt ausführlich dargestellt. Eine Wiederholung möchte ich an dieser Stelle vermeiden. Dennoch sollen zwei Aspekte benannt werden, die aus meiner Sicht ganz besonders bemerkenswert sind. Zum einen besitzt Prof. Knösche ein unglaub- Tag der offenen Tür Den Fischen in´s Maul geschaut à SACROW „Was machen Sie hier eigentlich? Schön gelegen ist es ja! “ – Das sind oft die ersten Worte, die Mitarbeiter des Instituts für Binnenfischerei e.V. (IfB) von Gästen hören. Am Sonnabend, den 05. Juni 2010 öffnet das IfB deshalb für einen Tag interessierten Besuchern die Türen, damit sie sich vor Ort über die Einrichtung und die vielfältigen Forschungsthemen des Instituts informieren können. Das Institut für Binnenfischerei e.V. PotsdamSacrow (IfB) ist eine wissenschaftliche Einrichtung der anwendungsorientierten fische- Foto: Institut Fortsetzung von Seite 37 Flusseinzugsgebiete vorgesehenen umfangreichen Besatzmaßnahmen zur Wiederauffüllung des europäischen Aalbestandes in die Tat umzusetzen. Für das Flusseinzugsgebiet der Elbe ist in den kommenden Jahren eine Besatzsteigerung auf mindestens 9 Millionen vorgestreckte Jungaale vorgesehen. lich breites Fachwissen, wie man es bei uns jüngeren Kollegen kaum noch finden kann. Ob es um Belange der Seen- und Flussfischerei, der Teichwirtschaft oder der Aquakultur in geschlossenen Kreislaufanlagen geht – Prof. Knösche ist in allen Sparten der Binnenfischerei gleichsam zu Hause und ein gefragter Ratgeber, auch über den beruflichen Ruhestand hinaus. Sicher hat das mit seiner langen Berufserfahrung zu tun, aber bestimmt auch mit seiner doppelgleisigen Ausbildung in Fischerei und Wasserwirtschaft und seinem bis heute ungebrochenen Interesse für die gesamte aquatische Biologie. Zum zweiten ist es ihm gelungen, den traditionsreichen Standort Jägerhof in eine neue Zeitrechnung zu führen und auch im vereinten Deutschland für die praxisorientierte Fischereiforschung zu erhalten. Das war alles andere als selbstverständlich und ist Ausdruck der ihm eigenen Beharrlichkeit, Geschicklichkeit und Überzeugungskraft bei der Verfolgung und Umsetzung von Zielen. Der Geburtstagsempfang zeigte eindrucksvoll, wie geistig frisch und körperlich fit man heute mit 70 Jahren sein kann. Daran hat neben den Genen und der von ihm immer wieder hervorgehobenen Unterstützung durch 2/2010 Der Märkische Fischer seine Frau in seinem Falle sicher auch der seit Kindesbeinen praktizierte stetige Umgang mit Fischen einen entscheidenden Anteil. Ob als Auslöser für das Tümpeln in Karpfenteichen der Lausitz im Kindesalter, als Studien- und Forschungsobjekt bei der späteren täglichen Arbeit oder als Speise auf dem Teller – Fische waren und sind ein Dreh- und Angelpunkt in seinem Leben. Hoffen wir, dass ihm seine robuste Gesundheit erhalten bleibt und er der deutschen Binnenfischerei mit seinen Erfahrungen weiter beratend zur Seite stehen kann. Ç Dr. Uwe Brämick Direktor des Instituts für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow dem Mikroskop verschiedene Fischnährtiere ansehen. Es gibt aber auch ganz praktische Tipps vom Fachmann zum Fisch als Lebensmittel wie z.B. fachgerechtes Filetieren. Eine kleine Ausstellung über Fischfangtechniken und Forschungsgeräte sowie ein Stand mit Informationsmaterialien komplettieren das Angebot. Ç reilichen Forschung in Binnengewässern. Es versteht sich als Brücke und Bindeglied zwischen Grundlagenforschung und Praxis. Mit seinem Sitz auf dem Jägerhof am Sacrower See steht es in der Tradition der preußischen Landesanstalt für Fischerei, die hier bereits 1992 mit der Fischereiforschung begann. Seit 1992 ist das Institut für Binnenfischerei e.V. – eine Einrichtung der Bundesländer Brandenburg und Sachsen-Anhalt - hier tätig. Am Tag der offenen Tür können die Besucher unter anderem den „Fisch des Jahres 2010“ kennenlernen oder erfahren, wie weit ein Aal wandern kann. Anhand von Beispielen werden Forschungsschwerpunkte für eine nachhaltige fischereiliche Bewirtschaftung von Gewässern und eine artgerechte Fischerzeugung erläutert. Im Labor können sie selbst das Alter von Fischen bestimmen oder sich unter Ansprechpartner für die Presse: Dr. Andreas Müller-Belecke Tel: 03 32 01/ 40 6-0 E-mail: [email protected] Internet: www.ifb-potsdam.de Das seit 2006 im Land Brandenburg durchgeführte Pilotprojekt zur Erhöhung des Aallaicherbestandes im Elbeeinzugsgebiet wird durch die Genehmigung des deutschen Aalmanagementplanes in seinem Inhalt bestätigt und auch 2010 weitergeführt. An den Besatzmaßnahmen beteiligen sich 78 Fischereibetriebe, der Landesanglerverband und die Initiative zur Förderung des Europäischen Aals. in diesem Jahr ist erstmals seit 15 Jahren ein umfangreiches Aussetzen von Glasaalen in Kombination mit vorgestreckten Aalen vorgesehen. Das Land Brandenburg wird mit mindestens 5 Millionen ausgesetzten Aalen zum Erreichen der oben genannten Zielstellung für das Elbeeinzugsgebiet beitragen. Das Projekt wird aus EU- und Landesmitteln gefördert. Ç Ronald Menzel, Projektleiter Termin: 05.06.2010, 10.00-16.00 Uhr Adresse: Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow Im Königswald 2, 14469 Potsdam 41 Der Märkische Fischer 2/2010 ARTENVIELFALT STATT NABU-EINFALT 20. März in Ulm „Artenvielfalt statt NABUEinfalt!“ à Diese Forderung auf einem der Transparente brachte auf den Punkt, was tausende Angler, Fischer und Teichwirte aus ganz Deutschland bewegte, die sich auf dem Platz vor dem Ulmer Münster zu einer Demonstration gegen die Haltung des NABU zum Thema Kormoran versammelt hatten. Der Landesfischereiverband Baden-Württemberg hatte anlässlich des vom NABU für den Vogel des Jahres in der Ulmer Stadthalle veranstalteten „Artenschutzsymposiums“ zu dieser Demonstration aufgerufen. tun habe, gab es auch wirkliche Neuigkeiten. Unter anderem die Aussage eines Heinz Kowalski, dass Nistbäume in Kormorankolonien nur so aussehen würden, als wären sie abgestorben. Sollten Waschbären die Kormorane zur Aufgabe der Kolonie bewegen, würden die Bäume im Folgejahr wieder austreiben. Waschbären als Retter geschützter Biotope? Bereits bei der Eröffnung des „Artenschutzsymposiums“ äußerten NABU-Vertreter ihr Unverständnis.Aus ihrer Sicht sei es unangemessen, wenn im Verlauf des Symposiums auch Fischereivertreter zu Wort kämen und dennoch vor dem Gebäude gegen den NABU demonstriert werde. Anschließend gab es aus Sicht der Fischerei viel Neues zu erleben. Neben den hinlänglich bekannten Phrasen, nach denen der Kormoran selbstverständlich nichts mit den Bestandseinbrüchen bei zahlreichen bedrohten Fischarten zu Leider war das nicht das einzige Beispiel öffentlich ausgelebter Realitätsverweigerung, welches man als Gast des Symposiums über sich ergehen lassen musste. Ludwig Sothmann, Vorsitzender des Bayerischen Landesbundes für Vogelschutz, setzte gar die Artenvielfalt in Bayerischen Karpfenteichen mit der in Maisäckern gleich, weil an den Teichen die ausgedehnten Schilfgürtel fehlen würden. Bedauerlich war, dass Dr. Baumann, der Vorsitzende des NABU-Baden-Württemberg, bereits kurz nach der Eröffnung des Symposi- ums hektisch das Weite suchte, obwohl er im Programm für den Nachmittag als CoReferent zum Thema „Kormoranmanagement in Süddeutschland“ angekündigt war. Das hatte sicherlich nichts mit der angekündigten Demo zu tun, sondern rein terminliche Gründe … Um den Verkehr in der Ulmer Innenstadt nicht lahm zu legen, wurden die zahlreichen Busse mit Demo-Teilnehmern durch die Polizei vom Sammelplatz in Gruppen in die Innenstadt von Ulm eskortiert. Während sich der Platz vor dem Ulmer Münster füllte, wuchs die Nervosität bei NABU-Vertretern in der Stadthalle sichtlich. Noch bevor auch die beiden Gruppen aus Brandenburg mit ihren Bussen am Münsterplatz ankamen, wurde das Betreten des Balkons der Stadthalle von der Polizei untersagt. Sie wollte angesichts der immer lauter werdenden „NABUBuuuuuhhhh“-Rufe jede unnötige Provokation der Massen vermeiden. Aber auch beim erst teilweise gefüllten Platz bot sich vom Balkon der Stadthalle zuvor eine optisch, wie akustisch eindrucksvolle Kulisse. Während draußen Vertreter der Fischerei zu den Demonstranten sprachen, lief in der Stadthalle die angekündigte Podiumsdiskussion. Meine Hoffnungen auf einen fruchtbaren Dialog wurden leider weitgehend enttäuscht. Einziger Hoffnungsschimmer war die Zusage von Helmut Opitz, Vizepräsident des NABU-Bundesverbandes, gemeinsam nach einer Lösung für die akuten Probleme der Teichwirtschaft in Brandenburg suchen zu wollen. Darüber, ob das nur ein Lippenbekenntnis oder ein tatsächlich ernst gemeintes Angebot war, werden wir in der nächsten Ausgabe berichten. Ç Lars Dettmann Impressum DER MÄRKISCHE FISCHER erscheint vierteljährlich als Beilage im Märkischen Angler i. A. des LFV Brandenburg/Berlin e.V. Dorfstr. 1, 14513 Teltow/Ruhlsdorf [email protected] Chefredakteur: Dr. Dieter Mechtel, Tel.: 030/6544417 Ahornallee 29, 12555 Berlin, [email protected] Satz/Layout und Lithographie: crossmedia gmbh www.crossmedia-berlin.de | Redaktionskommission: Lars Dettmann, Ute Schmiedel, Dr. Uwe Brämick, Stefan Jurrmann, Die Herausgabe der Beilage DER MÄRKISCHE FISCHER wird dankenswerterweise vom Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz mit Mitteln aus der Fischereiabgabe gefördert. Druck: Möller Druck und Verlag GmbH Fotos: Wulf Plickert, Dettmann (Bild oben) 42 Ihr L AVB -Vorteils-Abonnement 365 Tage Angeln! 12 Ausgaben pro Jahr – für sagenhafte 26,- EUR 4,20 € Luxemburg € € Italien 4,80 3,50 € Deutschland en zin Ihr Angelmaga 1 4 8 S e it 3 , 5 0 Ee n nur Ve rg le n Seite N PFE KAR il II Te Räuber pur! 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