Testatsexemplar - bank melli hamburg

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Testatsexemplar - bank melli hamburg
CASIS Heimann Buchholz Espinoza Partnerschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Testatsexemplar
Bank Melli Iran, Hamburg
Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2015
und des Lageberichtes für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Auftragsnummer:
20161004001
Inhaltsverzeichnis
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015
Bilanz zum 31. Dezember 2015
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015
Anhang für das Geschäftsjahr 2015
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
20161004001
Bank Melli Iran, Hamburg Lagebericht zum Jahresabschluss vom 31.12.2015 2
Anlage I
Lagebericht
der Bank Melli Iran, Hamburg
VORWORT DER GESCHÄFTSLEITUNG
3 GRUNDLAGEN DER BANK MELLI IRAN HAMBURG
3 STRATEGISCHE AUSRICHTUNG
4 WIRTSCHAFTSBERICHT
4 GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN
4 Weltwirtschaft
4 Deutschland
5 Iran
5 FINANZ-UND KAPITALMÄRKTE, GELDPOLITIK
6 REGULATORISCHES UMFELD
7 GESCHÄFTSVERLAUF
7 LAGE
8 VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE
8 MITARBEITER
9 RISIKOBERICHT
10 Adressenausfallrisiken
10 Marktpreisrisiken
11 Liquiditätsrisiko
12 Operationelle Risiken
12 NACHTRAGSBERICHT
12 PROGNOSE UND CHANCENBERICHT
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Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I
Lagebericht 2015 Vorwort der Geschäftsleitung
Ich freue mich Ihnen mitzuteilen, dass die aufgrund des Atomkonfliktes erlassenen
Sanktionen gegen unser Haus mit Wirkung vom 16.01.2016 aufgehoben wurden. Nach
längeren Vorverhandlungen hatten sich im Juli 2015 die 5+1-Gruppe und der Iran auf den
Abschluss einer Vereinbarung über das iranische Atomprogramm und die Aufhebung der
Iran-Sanktionen verständigt.
Mitte Januar bestätigte nunmehr die Internationale Atomenergiebehörde Organisation IAEO,
dass die Islamische Republik Iran ihren Verpflichtungen aus dem Joint Comprehensive Plan
of Action nachgekommen ist. Umgehend und mit Inkrafttreten der Vorordnungen (EU)
2015/1861 und 2015/1862 erfolgte die Aufhebung der Sanktionen.
Wir, die Geschäftsleitung und Mitarbeiter der Bank Melli Iran, begrüßen diese politische
Entwicklung außerordentlich und sind zuversichtlich, dass wir schon bald an die
Geschäftsaktivitäten vergangener Jahre anknüpfen können.
Auf unseren Wiederanlauf haben wir uns gut vorbereitet. Aktuell sind wir stark damit
beschäftigt, die erforderlichen Zahlungsverkehrssysteme einzurichten, unsere Geschäftsbeziehungen wieder aufleben zu lassen und Personal einzustellen.
Mein Dank gilt allen Kunden, Geschäftspartnern sowie auch den Verbänden, dass Sie uns in
der schwierigen Zeit die Treue gehalten haben. Mein Dank richtet sich auch an unsere
behördlichen Ansprechpartner der Bankenaufsicht sowie der politischen Gremien, die uns
bei der Einhaltung der Verordnungen unterstützt haben.
Mehran Dehghan
Grundlagen der Bank Melli Iran Hamburg
Die Bank Melli Iran als größte Universalbank im Iran wurde 1928 gegründet und ist zu 100%
im Besitz des Staates. Die Gründung der Filiale am Standort Hamburg, mit dem größten
Hafen und Außenhandelsplatz Deutschlands und einer großen iranischen "Gemeinde"
erfolgte im Jahre 1965. In den Jahren 1972 bis 2003 war Bank Melli Iran darüber hinaus
auch an den Standorten München, Frankfurt und Düsseldorf vertreten, deren
Geschäftsaktivitäten später jedoch mit der Filiale Hamburg konsolidiert wurden.
Als unselbstständige Niederlassung ist die Bank Melli Iran, Hamburg, juristisch und
wirtschaftlich integraler Bestandteil der Bank Melli Iran mit Hauptsitz in Teheran und
eingebunden in die internationale Geschäftspolitik der Gesamtbank. Neben den 16
Vertretungen im Ausland, darunter eine Niederlassung in Paris und eine Tochtergesellschaft
in London, ist Bank Melli Iran, Hamburg, Teil des BMI-Netzes mit derzeit rund 3.300 Filialen.
Die Bank bilanziert gemäß HGB nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden
handelsrechtlichen Vorschriften sowie der RechKredV und gilt aufsichtsrechtlich als
Nichthandelsbuchinstitut.
Die Niederlassung ist Mitglied der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH und
des Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e.V. Darüber hinaus
unterhält sie Mitgliedschaften im Bundesverband deutscher Banken, Verband der
Auslandsbanken und bei der Deutsch-Iranischen Handelskammer e.V.
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Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I
Lagebericht 2015 Strategische Ausrichtung
Vorrangig besteht das strategische Ziel der Bank im Erreichen eines profitablen Wachstums
unter Wahrung eines qualitativ hochwertigen Services, einer guten Portfoliobonität und stets
ausreichender Liquidität.
Kerngeschäft der Bank, bei aktiver Geschäftstätigkeit, ist die Abwicklung des dokumentären
Außenhandelsgeschäfts zwischen Deutschland/Europa und dem Iran. Für Firmenkunden
iranischer und europäischer Adressen stehen wir mit kurzfristigen Handelsfinanzierungen
und der Bereitstellung von Garantien zur Verfügung. Kreditlinien für den Ankauf von
Akkreditivforderungen werden von iranischen Banken genutzt, darüber hinaus tätigen wir
Geldhandelsgeschäfte zur Sicherstellung der permanenten Zahlungsbereitschaft und zum
Bilanzstrukturmanagement überwiegend mit europäischen Banken.
Das Wertpapier- und Depotgeschäft wird von der Bank nicht betrieben. Das Privatkundengeschäft spielt eine untergeordnete Rolle.
Devisenhandelsgeschäfte werden zur Absicherung von übernommenen Devisenpositionen
immer unter Berücksichtigung des Status der Bank als Nichthandelsbuchinstitut getätigt.
Nach Wiederaufnahme des uneingeschränkten Geschäftsverkehrs wird sich die Bank - nach
Analyse des Risikoniveaus - ihren bekannten Geschäftsfeldern zuwenden, basierend auf den
Erfahrungen und Fachkenntnissen und der Zusammenarbeit mit der Zentrale, unter
Anpassung der dann gegebenen Rahmenbedingungen.
Aktuell konzentriert sich die kurzfristige Strategie der Bank aufgrund der sich positiven
politischen Entwicklung auf die Wiederanlaufplanung.
Es wird fest davon ausgegangen, dass die Bank in Kürze wieder in vollem Umfang ihren
Geschäften nachgehen kann. Bereits in 2014 wurde das Projekt „Wiederanlauf des
Geschäftsbetriebes“ ins Leben gerufen, um nach Aufhebung der Sanktionen möglichst
schnell und strukturiert den regulären Geschäftsbetrieb wieder aufnehmen zu können.
Wirtschaftsbericht
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Weltwirtschaft
Das weltweite Wirtschaftswachstum nahm in 2015 mit einem Zuwachs von 3,1% (Vorjahr
3,3%) nicht in dem Maße zu, wie es zu Beginn des Jahres prognostiziert wurde. Die
Entwicklung der Industriestaaten zeigte sich zwar als relativ robust, das Wirtschaftswachstum einiger Schwellenländer blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Konkreter
betrachtet zeigte sich der Anstieg des BIP sowohl in den USA mit 2,5% (Vorjahr 2,4 %), als
auch im Vereinten Königreich mit 2,4% (Vorjahr 2,6%) als relativ kräftig.
Im Euroraum dagegen ist die konjunkturelle Dynamik immer noch relativ gering. Im
Jahresdurchschnitt erreichte die Wirtschaft einen Zuwachs von 1,5% (Vorjahr 0,8%).
Ursache hierfür ist u. a. anderem die hohe Arbeitslosigkeit, wenngleich diese seit einiger Zeit
rückläufig ist.
Als weiterhin deutlich abgeschwächt hat sich dagegen die Konjunktur in Japan gezeigt. Hier
wurde lediglich ein Wachstum von 0,7% (Vorjahr 0,3%) erzielt; im letzten Quartal 2015
zeichnete sich jedoch wieder ein Anstieg der Produktion ab.
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Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I
Lagebericht 2015 Aufgrund gesunkener Rohstoffpreise sowie auch struktureller Probleme expandierte die
Wirtschaft in den Schwellenländern schwächer als erwartet. Somit blieb auch Chinas
Wirtschaftswachstums aufgrund des geschrumpften Außenhandels mit 6,8% (Vorjahr 7,4%)
hinter den Erwartungen zurück.
Für 2016 wird Expertenmeinungen zufolge mit einem Anstieg der Weltproduktion auf 3,4%
gerechnet.
Die Terroranschläge von Paris haben die ganz Welt in Schock und Trauer versetzt. Es wird
jedoch davon ausgegangen, dass die Konjunktur von diesen Risiken nur wenig beeinflusst
werden wird.
Eine weitere große Herausforderung für viele Nationen ist auch die hohe Zahl der
Zuwanderer geworden, die größtenteils vor Krieg und Gewalt in ihren Heimatländern fliehen.
Diese Entwicklung haben für die einzelnen Länder erhöhte Staatsausgaben zur Folge, was
sich auf kurzfristig auf die Konjunktur der betroffenen Länder auswirken könnte.
Deutschland
Der Aufschwung in Deutschland hat sich in 2015 fortgesetzt. Den vorläufigen Berechnungen
zufolge erhöhte sich das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2015 um 1,8% (Vorjahr 1,4%).
Als treibende Kraft wird nach wie vor der private Konsum als auch die steigende
Investitionstätigkeit angesehen. Diese werden durch hohe Einkommenszuwächse, niedrige
Ölpreise, Rentenerhöhungen und Steuersenkungen gestärkt.
Für die Folgejahre wird mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes in Höhe von 2,2% in
2016 bzw. 2,3% in 2017 gerechnet. Diese Entwicklung wird mit einer Zunahme der
Ausfuhren und sehr investitionsfreundlichen Rahmenbedingungen begründet.
Die Verbraucherpreise sind infolge der gesunkenen Ölpreise in 2015 nur um 0,3% gestiegen;
für die nächsten beiden Jahre wird hier wieder mit einem Anstieg von 1,2% in 2016 sowie
1,8% in 2017 gerechnet.
Der deutsche Außenhandel bleibt trotz eines zuletzt schwächeren Halbjahres mit einer
Zunahme der Exporte um 5,6% auf Expansionskurs. Zurückzuführen ist diese
Abschwächung auf die geringere Nachfrage der Schwellenländer. Für 2016 wird von einem
Zuwachs der Exporte um ca. 5,2% ausgegangen.
Auch die Beschäftigung in Deutschland bleibt deutlich aufwärtsgerichtet. Zu Beginn 2015
schwächte sich diese Entwicklung zwar etwas ab, was mit der Einführung des Mindestlohns
begründet wird; im weiteren Verlauf des Jahres zeichnete sich jedoch ein zunehmender
Beschäftigungsaufbau ab. Für 2015 wurde eine Arbeitslosenquote in Höhe von 6,4%
verzeichnet. Es wird davon ausgegangen, dass sich die hohe Zuwanderung erst allmählich
auswirken wird, so dass in den beiden kommenden Jahren mit einer Quote von 6,4% in 2016
bzw. 6,5% in 2017 gerechnet wird.
Iran
Die Wirtschaft Irans liegt Schätzungen zufolge zu über 80% in den Händen des Staates und
religiöser Stiftungen. Seit mehreren Jahren ist die iranische Regierung bestrebt, den privaten
Anteil spürbar zu erhöhen.
Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen Irans zählen die Öl- und
petrochemische Industrie, Landwirtschaft, Metallindustrie und Kfz-Industrie.
Hauptabnehmer für das iranische Öl sind China, Japan, Südkorea und Indien.
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Gasindustrie,
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Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I
Lagebericht 2015 Neben innenpolitischen Problemen wurde die iranische Wirtschaft in den vergangenen
Jahren stark durch die zuletzt in 2012 verschärften Sanktionsmaßnahmen wegen des
umstrittenen Atomprogramms beeinflusst, wovon die gesamte Volkswirtschaft betroffen war.
Die Versorgung mit vielen Gütern brach zusammen und das Im- und Exportgeschäft wurde
stark beeinträchtigt.
Nach der Wahl Hassan Rohanis im Sommer 2013 zum iranischen Präsidenten wurden die
Atom-Verhandlungen wieder aufgenommen. Damit wurde ein bedeutender Wandel
eingeläutet. Nach langen Verhandlungen wurde sich im Juli 2015 auf ein Abkommen
zwischen den Vertretern der 5+1 Gruppe mit dem iranischen Außenminister geeinigt. Dieses
beinhaltet die friedliche Nutzung der Atomtechnologie und die Erlaubnis regelmäßiger
Kontrollen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Im Gegenzug sollte eine
Aufhebung der Sanktionen erfolgen. Bereits im Dezember 2015 teilte die iranische
Atomenergiebehörde mit, dass der Iran den Verpflichtungen aus dem Abkommen
nachgekommen sei und demzufolge damit zu rechnen wäre, dass die über den Iran
verhängten Sanktionen ausgesetzt werden.
Die Hoffnung auf eine baldige Aufhebung der Wirtschaftssanktion sowie auch die Umsetzung
finanzpolitischer Maßnahmen wirkte sich wie bereits im Vorjahr positiv auf die wirtschaftliche
Leistung aus.
Auch die Umsetzung einer disziplinierten und transparenten Finanz- und Geldpolitik zeigte
Wirkung. Ging das Bruttoinlandsprodukt auf dem Höhepunkt der Rezession in 2012 noch um
-6,8% zurück, so konnte in 2015 ein jährlicher Zuwachs von 3% verzeichnet werden. Laut
Angabe der Zentralbank wird nunmehr im Lauf des aktuellen Fünf-Jahres-Entwicklungsplans
ein jährliches Wachstumsziel von 8% angestrebt.
Um eine Stabilität des Bankensektors zu gewährleisten, hat die Zentralbank zahlreiche
Reformen eingeleitet. In diesem Zusammenhang soll die nationale Bankenaufsicht in
Anlehnung an das europäische Basel III Regelwerk die Einhaltung von Mindestkapitalquoten
und Liquiditätskennziffern überwachen.
Die deutsch-iranischen Wirtschaftsbeziehungen sind traditionell eng. Ca. 30% der
industriellen Infrastruktur in Iran stammt aus deutscher Produktion. In den ersten elf Monaten
2015 sank der bilaterale Handel allerdings um 17% und lag bei 1,82 Mrd. Euro (Vorjahr 2,69
Mrd. Euro).
Finanz-und Kapitalmärkte, Geldpolitik
Die Lage auf den internationalen Finanzmärkten ist nach wie vor von niedrigen Zinsen
gekennzeichnet. Im Sommer ergaben sich jedoch Turbulenzen auf den internationalen
Finanzmärkten. Ein gleichzeitiges Sinken der Preise für Energie und Rohstoffe sorgte dafür,
dass sich die Rahmenbedingungen für viele Schwellenländer noch einmal verschlechtert
haben. Der Einbruch der Preise dämpfte die weltweite Preisdynamik bereits im Vorjahr
deutlich, so dass in einigen Schwellenländern die Zentralbanken ihre Geldpolitik lockerten. In
den großen fortgeschrittenen Volkswirtschaften ist die Geldpolitik dagegen nach wie vor sehr
expansiv ausgerichtet.
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) beschloss auch in 2015 eine Reihe
geldpolitischer Maßnahmen. Im März startete ein Anleihenkaufprogramm der Notenbanken
des Eurosystems; hierbei geht es um den Erwerb von Staatsanleihen sowie gedeckten
Schuldverschreibungen über 60 Mrd. Euro pro Monat mit dem Ziel, die Konjunktur
anzuschieben.
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Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I
Lagebericht 2015 Im Dezember wurde sogar der Zinssatz für die Einlagefazilität auf einen Negativzins in Höhe
von 0,3% gesenkt. Hiermit wird den Banken die Möglichkeit geboten, Einlagen bei den
jeweiligen Zentralbanken zu unterhalten.
Diese Maßnahme könnte Expertenmeinungen zur Folge eine Gefahr für kleinere und
mittlere Institute werden; darüber hinaus ist es fraglich, ob die Lebensversicherer ihre Zinsversprechen noch einhalten können.
Im Dezember erhöhte die amerikanische Zentralbank Fed erstmalig nach der Finanzkrise die
Leitzinsen und erklärte eine schrittweise Erhöhung. Mit dieser Zinswende könnte eine neue
Phase von stärkeren Marktschwankungen eingeleitet worden sein.
Regulatorisches Umfeld
Die Übernahme der direkten Aufsicht über die 123 größten Banken des Euro-Raums durch
die Europäische Zentralbank (EZB) Ende 2014 wird als der größte Schritt finanzieller
Integration seit der Einführung des Euros angesehen. Dieser besteht aus einem einheitlichen
Aufsicht-(SSM) und Abwicklungsmechanismus (SRM) und hat das Ziel, nachhaltige
Strukturen im europäischen Bankensektor zu gestalten.
Eine Regulierungspause ist daher auch weiterhin nicht absehbar. Für die Banken bedeutet
die Einhaltung sämtlicher bankaufsichtsrechtlicher Anforderungen eine große
Herausforderung.
Als nächstes Großprojekt plant die europäische Kommission die Kapitalmarktunion, mit dem
Ziel, einen echten Kapitalbinnenmarkt in Europa zu schaffen.
Des Weiteren beschäftigte sich die Bankenbranche weiterhin mit der Umsetzung des BaselIII-Regelwerkes, dem sogenannten CRD IV-Paket. Dieses Regelwerk zielt auf eine
grundlegende Verbesserung der Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung sowie Reduzierung
von Kreditrisiken, transparenter Vergütung etc. ab.
Geschäftsverlauf
Sanktionen
Die letzten Geschäftsjahre waren geprägt durch die am 23.06.2008 erlassenen
Finanzsanktionen des Rates der Europäischen Union (2008/475/EG) gegen die Bank Melli
Iran einschließlich aller Zweigstellen und Tochterunternehmen auf Basis der Verordnung
423/2007/EG sowie der Nachfolgeverordnungen.
Hiernach sind aktuell gemäß Artikel 23 Absatz 2 der Verordnung 267/2012/EU i. V. m. dem
Beschluss 2010/413/GASP des Rates der Europäischen Union alle Gelder und
wirtschaftlichen Ressourcen, die im Eigentum oder Besitz der Bank Melli Iran, Hamburg,
stehen, kraft Gemeinschaftsrecht eingefroren. Davon betroffen sind unter anderem sämtliche
Konten, Depots und sonstige Vermögensgegenwerte, die die Bank bei anderen Kreditinstituten unterhält.
Alle bestehenden Geschäftstransaktionen der Bank wurden vom Zeitpunkt der Sanktionen
auf ihre Durchführbarkeit und Abwicklung hin in enger Zusammenarbeit mit dem
Finanzsanktionszentrum der Deutschen Bundesbank in München überprüft.
Ein weiterer Beschluss des Rates 2012/152/GASP vom 15.03.2012 bewirkte das Verbot der
Erbringung spezieller Zahlungsverkehrsdienste, die für den Austausch von Finanzdaten
verwendet werden können. Demzufolge bleibt seit dem 17.03.2012 allen iranischen Banken
der Zugang zum Zahlungsverkehrsnetz SWIFT verwehrt. In enger und intensiver
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Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I
Lagebericht 2015 Zusammenarbeit wurde daraufhin mit der Deutschen Bundesbank ein spezielles
Faxverfahren für alle iranischen Banken mit Sitz in Hamburg entwickelt. Dieses Verfahren
wurde auch in 2015 angewendet, so dass die Abwicklung von Kundenzahlungen sowie
Zahlungen der Bank zur Befriedigung der Grundbedürfnisse reibungslos durchgeführt
werden konnte.
Lage
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Das Geschäftsjahr der Bank wurde im vorangegangenen Geschäftsjahr auf den
Bilanzstichtag 31.12. umgestellt. Die Vorjahres-vergleichsangaben der Aktiva und Passiva
sowie der Gewinn- und Verlustrechnung beziehen sich demzufolge auf das
Rumpfgeschäftsjahr vom 21.03.2014 bis zum 31.12.2014 (9 Monate).
Die wichtigsten Eckdaten zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der BMI haben sich in
den letzten drei Jahren wie folgt entwickelt:
Geschäftsvolumen
Bilanzsumme
Eigenmittel
Zinsüberschuss
Provisionsüberschuss
Verwaltungsaufwendungen
Risikovorsorgeaufwendungen
Ergebnis vor Gewinnsteuern und Risikoaufwand
Ergebnis vor Gewinnsteuern
Jahresergebnis
2015
31.12.2015
TEUR
98.813
88.497
61.418
166
6
1.791
-64
-2.303
-2.239
-5.020
2014
2013/14
31.12.2014
20. März 2014
TEUR
TEUR
91.108
92.668
77.805
78.075
66.725
68.218
56
1.875
4
9
1.342
1.769
-906
-249
-1.204
-213
-298
36
-140
35
Die Bank Melli Iran, Hamburg, verzeichnete einen Anstieg des Geschäftsvolumens um 8,5%.
Diese Entwicklung ist insbesondere auf die Effekte aus der im Geschäftsjahr 2015
abgeschlossenen steuerlichen Außenprüfung zurückzuführen, die nachfolgend näher
erläutert wird.
Die Bemühungen, Rückzahlungen aus leistungsgestörten Engagements zu erhalten, waren
im Berichtsjahr unter Berücksichtigung des Zins- und Bewertungsergebnisses insgesamt
kaum erfolgreich. So wurden lediglich einzelwertberichtigte Forderungen in Höhe von
TEUR 64 (Vorjahr TEUR 906) zurückgeführt.
Aufgrund uneinbringlicher Forderungen nahmen die Kundenforderungen im Vergleich zum
Vorjahr um 23,2% auf TEUR 9.900 (Vorjahr TEUR 12.887) ab.
Die Eventualverbindlichkeiten belaufen sich auf TEUR 404 (Vorjahr TEUR 404).
Das Zinsergebnis hat sich mit TEUR 166 (Vorjahr TEUR 56) nur geringfügig erhöht.
Der Provisionsüberschuss erhöhte sich unwesentlich auf TEUR 6 (Vorjahr TEUR 4).
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Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I
Lagebericht 2015 Aufgrund der Tatsache, dass das Geschäftsjahr im Gegensatz zum Vorjahreszeitraum
wieder 12 Monate beinhaltet, blieben die Verwaltungskosten mit TEUR 1.791 (Vorjahr
TEUR 1.342) in etwa konstant.
Dem Widerspruch der in den Vorjahren aktivierten bestrittenen Steuerschuld über
TEUR 3.334 aus der Betriebsprüfung für die Jahre 2005 bis 2008 wurde mittlerweile
stattgegeben. Zusätzliche Steuer- und Zinsansprüche wurden hieraus mit TEUR 2.609
aktiviert.
Aufgrund einer weiteren Betriebsprüfung für die Jahre 2009 bis 2012, bei der u. a.
Wertkorrekturen von Kundenforderungen vorgenommen werden mussten, waren
Steuerrückstellungen für 2009 in Höhe von TEUR 10.770 in erster Linie für Ertragssteuern zu
bilden. Zugleich entstanden aufgrund von steuerlichen Verlustvorträgen zusätzlich
Erstattungsansprüche für die Folgejahre 2010 bis 2012 in Höhe von TEUR 4.706.
Die Steuererstattungsansprüche und die Steuerrückstellungen aus den Betriebsprüfungen
2005 bis 2008 sowie 2009 bis 2012 wurden gemäß Schreiben vom 15. Februar 2016
verrechnet.
Zum Ende des Geschäftsjahres wurde eine Auflösung der offenen Vorsorgereserve nach
§ 340g HGB in Höhe von TEUR 75 (Vorjahr Auflösung TEUR 25) beschlossen. Der
Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 5.020 (Vorjahr Jahresfehlbetrag TEUR 140) wurde
vollständig dem Verrechnungskonto der Zentrale belastet.
Das haftende Eigenkapital beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 61.418 (Vorjahr TEUR 66.725).
Die Vermögens- und Finanzsituation der Bank ist geordnet. Aufgrund des hohen Bestandes
an täglich fälligen Geldern bei der Deutschen Bundesbank sowie weiteren deutschen
Instituten bei einem gleichzeitigen sehr geringen Maß an entsprechenden Verbindlichkeiten
lag die Liquiditätskennziffer gemäß Liquiditätsverordnung zum Bilanzstichtag bei 25,8.
Sämtliche aufsichtsrechtlichen Bestimmungen in Bezug auf die CRR sowie die
Liquiditätsverordnung wurden – wie stets in der Vergangenheit – jederzeit problemlos
eingehalten.
Kennziffern zum Bilanzstichtag gemäß
2015
2014
2013/14
CRR (in 2013/14: SolvV)
339,0
595,4
601,4
Liquiditätsverordnung
25,8
26,4
24,5
Mitarbeiter
Die Bank hat zum 31.12.2015 zehn Mitarbeiter beschäftigt. Dies schließt Teilzeitmitarbeiter
ein. Wir möchten allen im Geschäftsjahr tätigen Mitarbeitern für den geleisteten Einsatz in
der schwierigen Sanktionssituation besonderen Dank und Anerkennung aussprechen.
durchschnittliche Mitarbeiteranzahl
2015
2014
2013/14
11
10
11
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Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I
Lagebericht 2015 Risikobericht
Im Rahmen der Eckpfeiler unserer strategischen Ausrichtung ist bei aktiver
Geschäftstätigkeit die Erfolgserzielung unter Berücksichtigung der einzugehenden Risiken
die maßgebliche Orientierungsgröße.
Auf der Grundlage des Gesamtrisikoprofils stellt die Bank sicher, dass die wesentlichen
Risiken des Kreditinstituts, definiert als Adressenausfallrisiken, einschließlich Länderrisiken,
Marktpreisrisiken,
Liquiditätsrisiken
und
operationellem
Risiko
durch
das
Risikodeckungspotenzial, gegebenenfalls unter Berücksichtigung von Wechselwirkungen,
laufend abgedeckt sind und damit die Risikotragfähigkeit gegeben ist.
Klare Limite werden anhand der Risikotragfähigkeit den einzelnen Risikoarten zugewiesen
und deren Einhaltung durch entsprechende Risikosteuerungs- und Überwachungssysteme
gewährleistet. Zusätzlich zur Risikobegrenzung hat die gute Kooperation mit der
Konzernzentrale im Zusammenhang mit ausfallgefährdeten Iran-Engagements beigetragen.
Die Bank teilt für die Ermittlung der Risikotragfähigkeit die Deckungsmasse in drei Stufen
ein. Dabei steigt die Belastung für die Bank genauso wie die entsprechende Deckungsmasse
von Stufe zu Stufe, während die Eintrittswahrscheinlichkeit der Belastung sinkt. Das
Risikodeckungspotenzial setzt sich mit jeweils unterschiedlichen Anteilen zusammen aus
dem Betriebskapital, Fonds für allgemeine Bankrisiken, abzüglich der immateriellen
Vermögensgegenstände, abzüglich eines ggf. vorhandenen aktiven Verrechnungssaldos,
abzüglich eines eventuell vorhandenen Verlustes.
Mit den Finanzsanktionen war ein Stress-Szenario Wirklichkeit geworden. Das Risikotragfähigkeitskonzept musste sich unter realen Bedingungen beweisen.
In der Phase der Sanktionierung liegt das Risikomanagement in den Händen der
Geschäftsleitung. Die Portfoliosteuerung hat einer Einzelfallüberwachung Platz gemacht.
Während des Sanktionszeitraums hat die Bank ihre Aufgaben in der Weiterentwicklung der
Risikomanagementsysteme, der Instrumente zum Risikocontrolling und der Risikoverfahren
gesehen, um den Einsatz des ökonomischen Kapitals bei Aufnahme der aktiven
Geschäftstätigkeit weiter zu optimieren.
Adressenausfallrisiken
Zur Risikobewertung und zu Zwecken einer Portfoliosteuerung bei normaler
Geschäftstätigkeit erfolgt eine Klassifizierung sämtlicher Kreditnehmer. Die Steuerung der
Kreditrisiken obliegt den aufbauorganisatorisch getrennten Bereichen "Markt" und
"Marktfolge", welche alle risikorelevanten Engagements votieren.
Die Bank hat drei Risikoklassifizierungs-Systeme:
 Für die Bewertung der Bonität steht im Firmenkundengeschäft ein Risikoklassifizierungsverfahren zur Verfügung, in dem die Kreditnehmer in die Risikoklassen A bis H
eingestuft werden.
 Für die Bewertung der Bonität nationaler und internationaler Banken werden die
externen Ratings verwendet und auf die Risikostufen A bis H übergeleitet. Liegen für diese
Banken keine externen Ratings vor, wird hilfsweise das Ratingverfahren für iranische
Banken genutzt.
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Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I
Lagebericht 2015  Für die Bewertung der Bonität iranischer Banken wird ein separates Ratingverfahren
verwendet.
Das Ergebnis des jeweiligen Risikoklassifizierungsverfahrens wird auf eine Risikoeinstufung
des gesamten Kreditportfolios übergeleitet und die Auslastung der einzelnen Bonitätsklassen
im vierteljährlichen Risikobericht dargestellt. Die Aufbereitung der Daten für den Risikobericht erfolgt durch das Rechnungswesen.
Die Aufgaben der
wahrgenommen.
Risikoüberwachung
werden
von
dem
Bereich
"Marktfolge"
Über die Vergabe von Einzellimiten für Kreditnehmer bzw. Gruppe verbundener Kunden
erfolgt
die
Risikosteuerung.
Maximales
Limit
ist
grundsätzlich
die
Großkrediteinzelobergrenze.
Zur Risikobegrenzung werden hauptsächlich Sicherheiten
(Warendokumente und eigene Einlagen) herangezogen.
des
Kreditnehmers
Unter dem Gesichtspunkt der großen Bedeutung des Kreditgeschäfts werden maximale
Teilverlustobergrenzen für das Adressenausfallrisiko in drei Stufen abgeleitet. Die
Auslastung der Teilverlustobergrenze für Adressenausfallrisiken ergibt sich aus den mit
Ausfallwahrscheinlichkeiten (im Sinne unerwarteter Verluste) belegten Volumina der
Bonitätsklassen.
Die zum Jahresabschluss 31.12.2015 bestehenden Kreditengagements gegenüber Kunden
sind besichert oder – bedingt durch ihre Ausfallgefährdung – einzelwertberichtigt. Bezogen
auf die Übersichtlichkeit der einzelnen Engagements und deren Rückabwicklung entfällt eine
Steuerung des Portfolios dem Grunde nach.
Marktpreisrisiken
Für die Bank sind überwiegend die aus dem Akkreditivgeschäft übernommenen
Fremdwährungsrisiken relevant. Diese werden durch Devisen-Swap-Geschäfte mit
nationalen und internationalen Banken gedeckt. Offene Fremdwährungspositionen aus
Überhängen werden durch Limite begrenzt. Möglichen unerwarteten Verlusten aus
Kursvolatilitäten wird in Bezug auf die Stufe I der Risikotragfähigkeit durch Ermittlung des
maximalen Verlustwertes einer Währung innerhalb der 1-Jahres-Volatilität begegnet.
Die aktuell bestehenden offenen Währungspositionen, die aufgrund von Fristabläufen und
der fehlenden Möglichkeit der Absicherung entstanden sind, werden nach der Value-at-Risk
(VaR) Methode quantifiziert. Diese werden auch unter einer Stress-Szenario-Betrachtung
vollständig durch die vorhandene Risikodeckungsmasse der Bank aufgefangen.
Die Steuerung der Risiken erfolgt zum einen durch festgelegte Volumenlimite je
Handelsgeschäftsart, Kontrahentenlimite sowie einzelne Verlustobergrenzen für die
Geschäftsarten.
Die Vermögens- und Schuldenstruktur der Bank ist gekennzeichnet durch Geschäfte mit
überwiegend kurzen Zinsbindungsfristen. Auf Veränderungen der Zinssätze am Kapitalmarkt
kann so sehr schnell reagiert werden. Festzinsbindungen und Bilanzpositionen mit einer
Laufzeit von über einem Jahr spielen eine untergeordnete Rolle.
Zur Bewertung und Ergebnisermittlung des Zinsänderungsrisikos nutzt die Bank das von der
BaFin im Rundschreiben 11/2011 (BA) konkretisierte Verfahren. Hierbei werden die
barwertigen Auswirkungen einer plötzlichen und unerwarteten Zinsänderung ermittelt, um zu
überprüfen, ob eine solide Risikoabdeckung gewährleistet ist.
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Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I
Lagebericht 2015 Liquiditätsrisiko
Die Bank ist eingebunden in das Liquiditätsmanagement der Zentrale, die der Filiale die
Refinanzierungsmittel über den Verrechnungssaldo zur Verfügung stellt. Aufgrund der
geografischen und geschäftlichen Ausrichtung sind die Liquiditätsrisiken wenig beeinflusst
von makro-ökonomischen Entwicklungen.
Die Sicherstellung der permanenten Zahlungsbereitschaft durch Abruf von Geldanlagen,
Inanspruchnahme von Kreditzusagen oder Erfüllung von Handelsgeschäften ist durch die
Vorhaltung von adäquaten Liquiditätsreserven in erster Linie durch Guthaben bei der
Deutschen Bundesbank und Tagesgeldanlagen bei ersten europäischen Kreditinstituten
gewährleistet. Die operative Liquiditätsplanung ist ausgerichtet auf eine systemseitig
unterstützte Liquiditätsablaufbilanz, die sowohl die täglichen Fälligkeiten der erwarteten
Mittelzuflüsse den erwarteten Mittelabflüssen gegenüberstellt, als auch auf die
aufsichtsrechtlichen Beobachtungskennzahlen der Liquiditätsverordnung, insbesondere die
Liquiditätskennzahl im Laufband I. Vor dem Hintergrund der komfortablen
Liquiditätskennziffer und der Sanktionssituation wurde eine Steuerung des Liquiditätsrisikos
bisher als entbehrlich erachtet, da für die vorhandenen Einlagen kein Abrufrisiko besteht und
Kreditzusagen ausgelaufen sind.
Operationelle Risiken
Die Bank versteht unter operationellen Risiken die Gefahr von unmittelbaren und mittelbaren
Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren,
Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen eintreten. Diese Abgrenzung
umfasst grundsätzlich auch rechtliche Risiken.
Zur Bemessung des operationellen Risikos und Berechnung der Auslastung des Limits hat
die Bank den Basisindikatoransatz gemäß CRR, Artikel 315 und 316 gewählt.
Die im Bereich des operationellen Risikos vorkommenden Risikoarten sind in die Kategorien,
Personen, Prozesse, Technologien, externe Einflüsse und rechtliche Risiken unterteilt, deren
Risikobewertung mittels eines Ampelsystems dargestellt wird und die jeweiligen Risiken in
niedrig, mittel und hoch einstuft.
Operationelle Risiken im betrieblichen Ablauf werden durch technische Systeme und klare
Regeln begrenzt, die den Anforderungen ständig angepasst werden. Einen Schwerpunkt
bilden Maßnahmen im IT-Bereich, für welchen detaillierte Notfallpläne vorliegen. Die
aufgelaufenen Schadenfälle werden vierteljährlich nach Höhe und Häufigkeit im Risikobericht
aufgeführt.
Nachtragsbericht
Nach erfolgreichem Abschluss der Verhandlungen über das iranische Nuklearprogramm im
Juli 2015 wurden mit Wirkung vom 16. Januar 2016 durch die Verordnungen (EU)
Nr. 2015/1861 und 2015/1862 die Finanzsanktionsmaßnahmen gegen die Bank Melli Iran
aufgehoben. Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag sind
nicht eingetreten.
Prognose und Chancenbericht
Viele Jahre war die Islamische Republik Iran weitgehend vom Weltmarkt abgeschottet. Mit
Wirkung vom 16.01.2016 wurden nunmehr die Wirtschafts- und Finanzsanktionen aufgehoben.
20161004001
Jahresbilanz zum
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen
b) Wechsel
an Finanzdienstleistungsinstituten
darunter: an Kreditinstituten
Anteile an verbundenen Unternehmen
an Finanzdienstleistungsinstituten
darunter: an Kreditinstituten
20161004001
130.025,46
3.813.978,46
-
-
-
-
-
-
88.497.323,35
130.025,46
-
-
-
-
6.451.713,45
762,85
Summe der Aktiva
Euro
- EUR
-
- EUR
-
- EUR
-
6.451.713,45
-
77.805
3.596
12
2.734
-
116
4.162
-
-
-
-
-
-
-
6.421
-
-
-
-
(60.764)
1
60.763
31.12.2014 TEUR
-
59.335.514,67
EUR
-
-
1.814,27
59.333.700,40
EUR
10.804.086,96
9.033,33
7.952.208,17
-
-
Euro
Euro
Euro
Euro
Euro
Euro
EUR
- EUR
-
-
0,00 EUR
59.333.700,40 EUR
EUR
Bank Melli Iran, Hamburg
Sonstige Vermögensgegenstände
Rechnungsabgrenzungsposten
Verrechnungskonten
Aktive latente Steuern
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensrechnung
Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag
darunter: eingefordert
12. Sachanlagen
13. Ausstehende Einlagen auf das gezeichnete Kapital
14.
15.
16.
17.
18.
19.
-
-
-
a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an
solchen Rechten und Werten
c) Geschäfts- oder Firmenwert
d) geleistete Anzahlungen
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand
einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch
11. Immaterielle Anlagewerte
darunter: Treuhandkredite
9. Treuhandvermögen
8.
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
6a. Handelsbestand
7. Beteiligungen
Nennbetrag
c) eigene Schuldverschreibungen
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
bb) von anderen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba) von öffenlichen Emittenten
darunter: beliehbar bei der Deutschen Bundesbank
ab) von anderen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
a) Geldmarktpapiere
aa) von öffentlichen Emittenten
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
Kommunalkredite
darunter: durch Grundpfandrechte gesichert
4. Forderungen an Kunden
a) täglich fällig
b) andere Forderungen
3. Forderungen an Kreditinstitute
5.
31. Dezember 2015
2. Schuldwechsel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung
bei Zentralbanken zugelassen sind
c) Guthaben bei Postgiroämtern
darunter: bei der Deutschen Bundesbank
a) Kassenbestand
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken
1. Barreserve
Aktivseite
Summe der Passiva
d) Bilanzgewinn/Bilanzverlust
a) gezeichnetes Kapital
b) Kapitalrücklage
c) Gewinnrücklagen
ca) gesetzliche Rücklage
cb) Rücklage für eigene Anteile
cc) satzungsmäßige Rücklagen
cd) andere Gewinnrücklagen
(weggefallen)
Nachrangige Verbindlichkeiten
Fonds für allgemeine Bankrisiken
Verrechnungskonten
Betriebskapital
c) unwiderrufliche Kreditzusagen
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften
2. Andere Verpflichtungen
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen Wechseln
-
42.172,90
-
-
-
1.941.907,18
-
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
b) Steuerrückstellungen
c) andere Rückstellungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Passive latente Steuern
Rückstellungen
1. Eventualverbindlichkeiten
8.
9.
10.
11.
12.
5.
6.
6a.
7.
darunter: Treuhandkredite
3a. Handelsbestand
4. Treuhandverbindlichkeiten
eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf
darunter: Geldmarktpapiere
a) begebene Schuldverschreibungen
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
a) Spareinlagen
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist
von drei Monaten
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist
von mehr als drei Monaten
b) andere Verbindlichkeiten
ba) täglich fällig
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) täglich fällig
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
EUR
EUR
EUR
EUR
-
404.482,00
EUR
-
-
69.500.000,00
-
10.770.073,02
280.126,00
-
1.941.907,18
42.172,90
5.900.785,65
-
EUR
-
404.482,00
EUR
88.497.323,35
69.500.000,00
11.050.199,02
0,00
-
52.701,11
9.557,49
-
-
1.984.080,08
5.900.785,65
EUR
Passivseite
-
404
Vorjahr TEUR
77.805
-
69.500
-
331
75
-
46
12
-
-
1.911
-
43
5.887
-
31.12.2014 TEUR
1
Anlage II
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
8.
6.
7.
5.
1.
2.
3.
4.
300
12
-
401.196,25
2.314.726,23
-
20161004001
1.558
-158
14
-
538
1.791.229,13
7.450.422,07
816.081,22
Summe der Aufwendungen
EUR
2.781.119,83
33.961,76
- -
2.735,29
98
47
2
TEUR
21.03.201431.12.2014
161.103,12
125.571,87
2.617,00
EUR
705
975.147,91
EUR
814.044,79
EUR
b) andere Verwaltungsaufwendungen
Abschreibungen und Wertberichtigung auf immaterielle
Anlagewerte und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen
und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu
Rückstellungen im Kreditgeschäft
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,
Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen
behandelte Wertpapiere
Aufwendungen aus Verlustübernahme
(weggefallen)
Außerordentliche Aufwendungen
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 6 ausgewiesen
Einstellung in den Sonderposten für allgemeine Bankrisiken
Jahresüberschuß
darunter: für Altersversorgung
Zinsaufwendungen
Provisionsaufwendungen
Nettoaufwand des Handelsbestands
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung und für Unterstützung
Aufwendungen
der Bank Melli Iran, Hamburg
Gewinn- und Verlustrechnung
1. Januar 2015
8. Bilanzgewinn/Bilanzverlust
7. Einstellung in den Verrechnungssaldo
6. Einstellungen in Gewinnrücklagen
a) in die gesetzliche Rücklage
b) in die Rücklage für Anteile an einem herrschenden
oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen
c) in satzungsmäßige Rücklagen
d) in andere Gewinnrücklagen
5. Entnahmen aus Genußrechtskapital
4. Entnahmen aus der Gewinnrücklage
a) aus der gesetzlichen Rücklage
b) aus der Rücklage für Anteile an einem herrschenden
oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen
c) aus satzungsmäßigen Rücklagen
d) aus anderen Gewinnrücklagen
3. Entnahmen aus der Kapitalrücklage
2. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr
1. Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag
Summe der Erträge
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen
2. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren
b) Beteiligungen
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen
3. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder
Teilgewinnabführungsverträgen
4. Provisionserträge
5. Nettoertrag des Handelsbestands
6. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten
Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen
im Kreditgeschäft
7. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen
an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen
behandelten Wertpapieren
8. Sonstige betriebliche Erträge
9. (weggefallen)
10. Außerordentliche Erträge
11. Erträge aus Verlustübernahme
12. Erträge aus der Auflösung Sonderposten für allgemeine Bankrisiken
13. Jahresfehlbetrag
für die Zeit vom
-
-
-
0,00
-5.019.660,74
-5.019.660,74
7.450.422,07
75.000,00
5.019.660,74
0
-140
-140
1.558
140
25
-
378
1.991.046,36
-
6
-
-
103
-
TEUR
906
31.12.2014
21.03.2014-
Erträge
64.187,09
8.654,67
-
291.873,21
EUR
31. Dezember 2015
291.873,21
-
EUR
bis
1
Anlage III
Bank Melli Iran, Hamburg
Anhang Jahresabschluss 31.12.2015 2
Bank Melli Iran, Hamburg
Anlage IV
Anhang 2015
A. Allgemeine Angaben
Die Bank Melli Iran mit Sitz in Teheran, Islamische Republik Iran, wurde 1928 als staatliche Bank
durch Gesetz gegründet. Die Bank Melli Iran, Zweigniederlassung Hamburg, ist rechtlich eine
unselbständige Zweigniederlassung der Bank im Iran.
Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie der
Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) aufgestellt. In der vorgeschriebenen Gliederung des Jahresabschlusses wurden gemäß § 53 Abs. 2 Nr. 2 KWG der Posten
Betriebskapital und der Posten Verrechnungskonten zusätzlich in die Bilanz aufgenommen.
Die Bank Melli Iran hat im vorangegangenen Geschäftsjahr den Bilanzstichtag auf den 31.12.
geändert, so dass sich die Vorjahresvergleichsangaben der Aktiva und Passiva sowie der Gewinnund Verlustrechnung auf das Rumpfgeschäftsjahr vom 21.03.2014 bis zum 31.12.2014 (ca. 9
Monate) beziehen.
B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Aktiva und Passiva sind entsprechend den Vorschriften des HGB für große Kapitalgesellschaften
bewertet.
Barreserven sind mit den Nennwerten, Forderungen an Kreditinstitute und Kunden sind mit den
Nennwerten abzüglich der Abzinsung bei im Voraus vereinnahmten Zinsen und abzüglich
angemessener Wertberichtigungen, die sonstigen Vermögensgegenstände sind mit den
Anschaffungskosten angesetzt. Verbindlichkeiten sind mit den Erfüllungsbeträgen bilanziert.
Zinsabgrenzungen zum Bilanzstichtag wurden bei den entsprechenden Bilanzposten berücksichtigt.
Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte, deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, werden zu
Anschaffungskosten bewertet und um planmäßige lineare Abschreibungen entsprechend der
erwarteten Nutzungsdauer gemindert. Geringwertige Anlagegüter werden entsprechend der
steuerlichen Regelung in § 6 Abs. 2 EStG abgeschrieben.
Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung
notwendigen Erfüllungsbetrages in Übereinstimmung mit § 253 Absatz 1 HGB gebildet. Die sonstigen
Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit fristadäquaten Zinssätzen
abgezinst, die von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben worden sind. In diesem
Geschäftsjahr ergab sich aus der Aufzinsung der sonstigen Rückstellungen ein Aufwand in Höhe von
TEUR 1, welcher in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gezeigt wird.
Eventualverbindlichkeiten werden zum Nennbetrag abzüglich eventueller Deckungsguthaben
bilanziert.
C. Währungsumrechnung
Auf Fremdwährung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten sind entsprechend
§ 256a S. 1 HGB zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtags umgerechnet. Die auf fremde
Währung lautenden Bilanzbestände haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und werden
gemäß § 340 h HGB i. V. m. § 256a HGB in jeder Währung als besonders gedeckt eingestuft und
bewertet. Das sich aus der Fremdwährungsumrechnung ergebende Umrechnungsergebnis von
TEUR 53 (Vorjahr Aufwand TEUR 11) wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten
sonstige betriebliche Erträge ausgewiesen.
20161004001
3
Bank Melli Iran, Hamburg
Anlage IV
Anhang 2015
D. Erläuterungen zum Jahresabschluss
Alle Forderungen sind nicht fristgebunden; auf den Ausweis einer Fristengliederung wird daher
verzichtet.
20161004001
Wertpapiere
Schuldverschreibungen u. a.
festverzinsliche Wertpapiere
Anlagevermögen gesamt
4
Summe
14.752
71
0
30
30
1.039
14.153
0
0
0
41
41
78
0
51
51
0
0
27
27
Anschaffungskosten
Zugang
Abgang
TEUR
TEUR
13.114
599
Summe
Sachanlagen
Grundstücke und Gebäude
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
170
429
01.01.2015
TEUR
Immaterielle Anlagewerte
Sondernutzungsrecht
Anwendersoftware
3
3.1
2
2.1
2.2
1
1.1
1.2
Anlagenspiegel
Bank Melli Iran, Hamburg
14.745
0
14.132
1.018
13.114
170
443
613
31.12.2015
TEUR
10.474
0
9.991
1.011
8.980
80
403
483
01.01.2015
TEUR
401
0
378
11
367
8
15
23
Zugang
TEUR
74
0
51
51
0
0
23
23
0
0
0
0
0
0
0
0
Zu-/Abschreibungen
Abgang
Zuschreibung
TEUR
TEUR
10.801
0
10.318
971
9.347
88
395
483
31.12.2015
TEUR
3.944
0
3.814
47
3.767
82
48
130
4.278
0
4.162
28
4.134
90
26
116
Restbuchwerte
31.12.2015
31.12.2014
TEUR
TEUR
Anhang 2015
4
Anlage IV
20161004001
7.885
4
davon
besichert
TEUR
0
0
0
0
0
0
0
Art und
Form der
Sicherheit
TEUR
7.841
0
0
59
1.895
24
5.863
Gesamtbetrag
Vorjahr
TEUR
Anhang 2015
1) In der Bilanz saldierter Ausweis der Verrechnungskonten der Aktiv- und der Passivseite; per 31.12.2015 aktiver Verrechnungssaldo in
Höhe von TEUR 7.952 (Vorjahr TEUR 2.734).
7.885
59
1.925
0
0
0
59
1.925
0
0
0
Summe aller Verbindlichkeiten
25
5.876
Gesamt-betrag
TEUR
25
5.876
mit einer Restlaufzeit von
mehr als 1
bis zu 5
mehr als 5
bis zu 1 Jahr
Jahren
Jahren
TEUR
TEUR
TEUR
1
Verb. gegenüber Banken
1.1 Inland
1.2 Ausland
2
Verb. gegenüber Nichtbanken
2.1 Inland
2.2 Ausland
Verrechnungskonten passiv 1)
3
3.1 Head-Office
3.2 andere Niederlassungen
Art der Verbindlichkeit
Verbindlichkeitenspiegel
Bank Melli Iran, Hamburg
5
Anlage IV
20161004001
6
Bank Melli Iran, Hamburg
Anlage IV
Anhang 2015
Die Forderungen an Kreditinstitute enthalten TEUR 20 (Vorjahr TEUR 19) Forderungen an
verbundene Unternehmen. Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen
TEUR 5.775 (Vorjahr TEUR 5.764) verbundene Unternehmen.
Die in den Sachanlagen enthaltenen Grundstücke und Gebäude (TEUR 3.767) werden bis auf ein
Gebäude in Frankfurt am Main (TEUR 2.242), das komplett vermietet ist, von der Bank genutzt.
Die sonstigen Vermögensgegenstände (TEUR 10.804, Vorjahr TEUR 3.596) beinhalten mit
TEUR 10.735 Forderungen an das Finanzamt. Davon betreffen TEUR 5.943 Erstattungsansprüche
aus Verbrauch- und Ertragsteuern einschließlich Zinsansprüchen aus der Betriebsprüfung für die
Jahre 2005 bis 2008 aufgrund bestrittener Umsatzsteuernachforderungen. Zudem wurden aufgrund
der Ergebnisseder sich anschließenden Betriebsprüfung für die Jahre 2009 bis 2012
Erstattungsansprüche aus Verbrauch- und Ertragsteuern einschließlich Zinsen in Höhe von
TEUR 4.706 aktiviert, die sich für die Geschäftsjahre 2010 bis 2012 aufgrund der steuerlichen
Verlustvorträge der Bank ergeben.
Aufgrund fehlender Erträge und der neu gebildeten Steuerrückstellungen bezüglich der
Betriebsprüfung für die Jahre 2009 bis 2012 hat sich der aktive Verrechnungssaldo auf TEUR 7.952
(Vorjahr TEUR 2.734) erhöht.
Die gebildeten Steuerrückstellungen in Höhe von TEUR 10.770 resultieren aus einer
Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2009 bis 2012. Im Zuge der Prüfung wurde u. a. die Bewertung
von Kundenforderungen im Hinblick auf die Bildung von Einzelwertberichtigungen moniert. Es wurde
eine Wertkorrektur vorgenommen, so dass für das Jahr 2009 Ertragssteuern einschließlich Zinsen in
Höhe von TEUR 10.736 nachzuzahlen sind.
Die Anderen Rückstellungen in Höhe von TEUR 280 (Vorjahr TEUR 331) betreffen im Wesentlichen
Rückstellungen für Prüfungs- und Jahresabschlusskosten (TEUR 103), Archivkosten (TEUR 89)
sowie Urlaubsabgeltung (TEUR 70).
Das Betriebskapital zum 31.12.2015 beträgt wie im Vorjahr TEUR 69.500. Unter Berücksichtigung
des aktiven Verrechnungssaldos und der immateriellen Vermögensgegenstände beträgt das
haftende Eigenkapital zum Bilanzstichtag somit TEUR 61.418 (Vorjahr TEUR 66.725).
Der Jahresfehlbetrag von TEUR 5.020 (Vorjahr TEUR 140) wurde als Forderung gegenüber der
Zentrale in den Verrechnungssaldo eingestellt.
Die Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen betreffen mit
TEUR 404 (Vorjahr TEUR 404) Avale. Davon entfallen TEUR 377 (Vorjahr TEUR 377) auf Banken
und TEUR 27 (Vorjahr TEUR 27) auf Kunden.
Insgesamt beläuft sich der Betrag der auf Währungen außerhalb des Euro lautenden
Vermögensgegenstände auf TEUR 1.188 (Vorjahr TEUR 787), die Schulden machen TEUR 461
(Vorjahr TEUR 414) aus. Dabei wurden die in den Verrechnungskonten enthaltenen Aktiva und
Passiva in Währungen außerhalb des EUR einbezogen.
20161004001
7
Anlage IV
Bank Melli Iran, Hamburg
Anhang 2015
Gliederung der Erträge nach geographischen Märkten:
Zinserträge
Provisionserträge
Sonstige betriebliche Erträge
Inland
Iran
Sonstiges
Ausland
TEUR
TEUR
TEUR
Gesamt
TEUR
4
288
0
292
6
1.991
3
0
0
0
9
1.991
Bei den Zinserträgen in Höhe von TEUR 292 (Vorjahr TEUR 103) handelt es sich im Wesentlichen
um Erträge aus Rückführungen rückständiger Zinsen einzelwertberichtigter Forderungen an Kunden,
welche erst nach Zahlungseingang ertragswirksam gebucht werden.
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 1.991 (Vorjahr TEUR 378) resultieren mit
TEUR 1.656 im Wesentlichen aus Zinserträgen aufgrund von Steuererstattungen aus den
vorgenannten Betriebsprüfungen. Des Weiteren ergeben sich Mieterträge in Höhe von TEUR 210
(Vorjahr TEUR 164) für die vermietete Immobilie in Frankfurt sowie Erträge aus der Auflösung von
Anderen Rückstellungen in Höhe von insgesamt TEUR 43, insbesondere aus der Reduzierung von
Rückstellungen für Prozesskosten.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (TEUR 2.315, Vorjahr TEUR 12) enthalten mit
TEUR 2.313 Zinsaufwendungen aufgrund von Steuernachzahlungen aus der Betriebsprüfung 2009
bis 2012.
E. Sonstige Angaben
Das im Geschäftsjahr angefallene Gesamthonorar für den Abschlussprüfer entfällt nach § 285 Nr. 17
HGB mit TEUR 53 auf die Position a) Abschlussprüfungsleistungen und mit TEUR 5 auf die Position
d) sonstige Leistungen.
Aus der unterschiedlichen handels- bzw. steuerrechtlichen Bewertung des Grundstücks der Bank in
Frankfurt am Main sowie aus körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträgen ergibt sich eine
aktive Steuerlatenz. Von einer Aktivierungsmöglichkeit nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB ist im
handelsrechtlichen Abschluss kein Gebrauch gemacht worden. Für die Bank hätte sich hieraus eine
steuerliche Entlastung in Höhe von TEUR 3.340 ergeben (Steuersätze: Körperschaftsteuer 15% zzgl.
5,5% Solidaritätszuschlag sowie Gewerbesteuer 3,5% bei einem Hebesatz von 470%).
20161004001
CASIS Wirtschaftsprüfung
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Bank Melli Iran, Hamburg, für das
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von
Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der
Verantwortung der Geschäftsleitung der Bank. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung
und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens- , Finanzund Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung
der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche
und rechtliche Umfeld der Bank sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen
der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie
Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis
von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsleitung sowie die Würdigung der
Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
20161004001