Testatsexemplar - bank melli hamburg
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Testatsexemplar - bank melli hamburg
CASIS Heimann Buchholz Espinoza Partnerschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Testatsexemplar Bank Melli Iran, Hamburg Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2015 und des Lageberichtes für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Auftragsnummer: 20161004001 Inhaltsverzeichnis Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015 Bilanz zum 31. Dezember 2015 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 Anhang für das Geschäftsjahr 2015 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 20161004001 Bank Melli Iran, Hamburg Lagebericht zum Jahresabschluss vom 31.12.2015 2 Anlage I Lagebericht der Bank Melli Iran, Hamburg VORWORT DER GESCHÄFTSLEITUNG 3 GRUNDLAGEN DER BANK MELLI IRAN HAMBURG 3 STRATEGISCHE AUSRICHTUNG 4 WIRTSCHAFTSBERICHT 4 GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN 4 Weltwirtschaft 4 Deutschland 5 Iran 5 FINANZ-UND KAPITALMÄRKTE, GELDPOLITIK 6 REGULATORISCHES UMFELD 7 GESCHÄFTSVERLAUF 7 LAGE 8 VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE 8 MITARBEITER 9 RISIKOBERICHT 10 Adressenausfallrisiken 10 Marktpreisrisiken 11 Liquiditätsrisiko 12 Operationelle Risiken 12 NACHTRAGSBERICHT 12 PROGNOSE UND CHANCENBERICHT 12 20161004001 3 Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I Lagebericht 2015 Vorwort der Geschäftsleitung Ich freue mich Ihnen mitzuteilen, dass die aufgrund des Atomkonfliktes erlassenen Sanktionen gegen unser Haus mit Wirkung vom 16.01.2016 aufgehoben wurden. Nach längeren Vorverhandlungen hatten sich im Juli 2015 die 5+1-Gruppe und der Iran auf den Abschluss einer Vereinbarung über das iranische Atomprogramm und die Aufhebung der Iran-Sanktionen verständigt. Mitte Januar bestätigte nunmehr die Internationale Atomenergiebehörde Organisation IAEO, dass die Islamische Republik Iran ihren Verpflichtungen aus dem Joint Comprehensive Plan of Action nachgekommen ist. Umgehend und mit Inkrafttreten der Vorordnungen (EU) 2015/1861 und 2015/1862 erfolgte die Aufhebung der Sanktionen. Wir, die Geschäftsleitung und Mitarbeiter der Bank Melli Iran, begrüßen diese politische Entwicklung außerordentlich und sind zuversichtlich, dass wir schon bald an die Geschäftsaktivitäten vergangener Jahre anknüpfen können. Auf unseren Wiederanlauf haben wir uns gut vorbereitet. Aktuell sind wir stark damit beschäftigt, die erforderlichen Zahlungsverkehrssysteme einzurichten, unsere Geschäftsbeziehungen wieder aufleben zu lassen und Personal einzustellen. Mein Dank gilt allen Kunden, Geschäftspartnern sowie auch den Verbänden, dass Sie uns in der schwierigen Zeit die Treue gehalten haben. Mein Dank richtet sich auch an unsere behördlichen Ansprechpartner der Bankenaufsicht sowie der politischen Gremien, die uns bei der Einhaltung der Verordnungen unterstützt haben. Mehran Dehghan Grundlagen der Bank Melli Iran Hamburg Die Bank Melli Iran als größte Universalbank im Iran wurde 1928 gegründet und ist zu 100% im Besitz des Staates. Die Gründung der Filiale am Standort Hamburg, mit dem größten Hafen und Außenhandelsplatz Deutschlands und einer großen iranischen "Gemeinde" erfolgte im Jahre 1965. In den Jahren 1972 bis 2003 war Bank Melli Iran darüber hinaus auch an den Standorten München, Frankfurt und Düsseldorf vertreten, deren Geschäftsaktivitäten später jedoch mit der Filiale Hamburg konsolidiert wurden. Als unselbstständige Niederlassung ist die Bank Melli Iran, Hamburg, juristisch und wirtschaftlich integraler Bestandteil der Bank Melli Iran mit Hauptsitz in Teheran und eingebunden in die internationale Geschäftspolitik der Gesamtbank. Neben den 16 Vertretungen im Ausland, darunter eine Niederlassung in Paris und eine Tochtergesellschaft in London, ist Bank Melli Iran, Hamburg, Teil des BMI-Netzes mit derzeit rund 3.300 Filialen. Die Bank bilanziert gemäß HGB nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie der RechKredV und gilt aufsichtsrechtlich als Nichthandelsbuchinstitut. Die Niederlassung ist Mitglied der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH und des Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e.V. Darüber hinaus unterhält sie Mitgliedschaften im Bundesverband deutscher Banken, Verband der Auslandsbanken und bei der Deutsch-Iranischen Handelskammer e.V. 20161004001 4 Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I Lagebericht 2015 Strategische Ausrichtung Vorrangig besteht das strategische Ziel der Bank im Erreichen eines profitablen Wachstums unter Wahrung eines qualitativ hochwertigen Services, einer guten Portfoliobonität und stets ausreichender Liquidität. Kerngeschäft der Bank, bei aktiver Geschäftstätigkeit, ist die Abwicklung des dokumentären Außenhandelsgeschäfts zwischen Deutschland/Europa und dem Iran. Für Firmenkunden iranischer und europäischer Adressen stehen wir mit kurzfristigen Handelsfinanzierungen und der Bereitstellung von Garantien zur Verfügung. Kreditlinien für den Ankauf von Akkreditivforderungen werden von iranischen Banken genutzt, darüber hinaus tätigen wir Geldhandelsgeschäfte zur Sicherstellung der permanenten Zahlungsbereitschaft und zum Bilanzstrukturmanagement überwiegend mit europäischen Banken. Das Wertpapier- und Depotgeschäft wird von der Bank nicht betrieben. Das Privatkundengeschäft spielt eine untergeordnete Rolle. Devisenhandelsgeschäfte werden zur Absicherung von übernommenen Devisenpositionen immer unter Berücksichtigung des Status der Bank als Nichthandelsbuchinstitut getätigt. Nach Wiederaufnahme des uneingeschränkten Geschäftsverkehrs wird sich die Bank - nach Analyse des Risikoniveaus - ihren bekannten Geschäftsfeldern zuwenden, basierend auf den Erfahrungen und Fachkenntnissen und der Zusammenarbeit mit der Zentrale, unter Anpassung der dann gegebenen Rahmenbedingungen. Aktuell konzentriert sich die kurzfristige Strategie der Bank aufgrund der sich positiven politischen Entwicklung auf die Wiederanlaufplanung. Es wird fest davon ausgegangen, dass die Bank in Kürze wieder in vollem Umfang ihren Geschäften nachgehen kann. Bereits in 2014 wurde das Projekt „Wiederanlauf des Geschäftsbetriebes“ ins Leben gerufen, um nach Aufhebung der Sanktionen möglichst schnell und strukturiert den regulären Geschäftsbetrieb wieder aufnehmen zu können. Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Weltwirtschaft Das weltweite Wirtschaftswachstum nahm in 2015 mit einem Zuwachs von 3,1% (Vorjahr 3,3%) nicht in dem Maße zu, wie es zu Beginn des Jahres prognostiziert wurde. Die Entwicklung der Industriestaaten zeigte sich zwar als relativ robust, das Wirtschaftswachstum einiger Schwellenländer blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Konkreter betrachtet zeigte sich der Anstieg des BIP sowohl in den USA mit 2,5% (Vorjahr 2,4 %), als auch im Vereinten Königreich mit 2,4% (Vorjahr 2,6%) als relativ kräftig. Im Euroraum dagegen ist die konjunkturelle Dynamik immer noch relativ gering. Im Jahresdurchschnitt erreichte die Wirtschaft einen Zuwachs von 1,5% (Vorjahr 0,8%). Ursache hierfür ist u. a. anderem die hohe Arbeitslosigkeit, wenngleich diese seit einiger Zeit rückläufig ist. Als weiterhin deutlich abgeschwächt hat sich dagegen die Konjunktur in Japan gezeigt. Hier wurde lediglich ein Wachstum von 0,7% (Vorjahr 0,3%) erzielt; im letzten Quartal 2015 zeichnete sich jedoch wieder ein Anstieg der Produktion ab. 20161004001 5 Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I Lagebericht 2015 Aufgrund gesunkener Rohstoffpreise sowie auch struktureller Probleme expandierte die Wirtschaft in den Schwellenländern schwächer als erwartet. Somit blieb auch Chinas Wirtschaftswachstums aufgrund des geschrumpften Außenhandels mit 6,8% (Vorjahr 7,4%) hinter den Erwartungen zurück. Für 2016 wird Expertenmeinungen zufolge mit einem Anstieg der Weltproduktion auf 3,4% gerechnet. Die Terroranschläge von Paris haben die ganz Welt in Schock und Trauer versetzt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Konjunktur von diesen Risiken nur wenig beeinflusst werden wird. Eine weitere große Herausforderung für viele Nationen ist auch die hohe Zahl der Zuwanderer geworden, die größtenteils vor Krieg und Gewalt in ihren Heimatländern fliehen. Diese Entwicklung haben für die einzelnen Länder erhöhte Staatsausgaben zur Folge, was sich auf kurzfristig auf die Konjunktur der betroffenen Länder auswirken könnte. Deutschland Der Aufschwung in Deutschland hat sich in 2015 fortgesetzt. Den vorläufigen Berechnungen zufolge erhöhte sich das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2015 um 1,8% (Vorjahr 1,4%). Als treibende Kraft wird nach wie vor der private Konsum als auch die steigende Investitionstätigkeit angesehen. Diese werden durch hohe Einkommenszuwächse, niedrige Ölpreise, Rentenerhöhungen und Steuersenkungen gestärkt. Für die Folgejahre wird mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes in Höhe von 2,2% in 2016 bzw. 2,3% in 2017 gerechnet. Diese Entwicklung wird mit einer Zunahme der Ausfuhren und sehr investitionsfreundlichen Rahmenbedingungen begründet. Die Verbraucherpreise sind infolge der gesunkenen Ölpreise in 2015 nur um 0,3% gestiegen; für die nächsten beiden Jahre wird hier wieder mit einem Anstieg von 1,2% in 2016 sowie 1,8% in 2017 gerechnet. Der deutsche Außenhandel bleibt trotz eines zuletzt schwächeren Halbjahres mit einer Zunahme der Exporte um 5,6% auf Expansionskurs. Zurückzuführen ist diese Abschwächung auf die geringere Nachfrage der Schwellenländer. Für 2016 wird von einem Zuwachs der Exporte um ca. 5,2% ausgegangen. Auch die Beschäftigung in Deutschland bleibt deutlich aufwärtsgerichtet. Zu Beginn 2015 schwächte sich diese Entwicklung zwar etwas ab, was mit der Einführung des Mindestlohns begründet wird; im weiteren Verlauf des Jahres zeichnete sich jedoch ein zunehmender Beschäftigungsaufbau ab. Für 2015 wurde eine Arbeitslosenquote in Höhe von 6,4% verzeichnet. Es wird davon ausgegangen, dass sich die hohe Zuwanderung erst allmählich auswirken wird, so dass in den beiden kommenden Jahren mit einer Quote von 6,4% in 2016 bzw. 6,5% in 2017 gerechnet wird. Iran Die Wirtschaft Irans liegt Schätzungen zufolge zu über 80% in den Händen des Staates und religiöser Stiftungen. Seit mehreren Jahren ist die iranische Regierung bestrebt, den privaten Anteil spürbar zu erhöhen. Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen Irans zählen die Öl- und petrochemische Industrie, Landwirtschaft, Metallindustrie und Kfz-Industrie. Hauptabnehmer für das iranische Öl sind China, Japan, Südkorea und Indien. 20161004001 Gasindustrie, 6 Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I Lagebericht 2015 Neben innenpolitischen Problemen wurde die iranische Wirtschaft in den vergangenen Jahren stark durch die zuletzt in 2012 verschärften Sanktionsmaßnahmen wegen des umstrittenen Atomprogramms beeinflusst, wovon die gesamte Volkswirtschaft betroffen war. Die Versorgung mit vielen Gütern brach zusammen und das Im- und Exportgeschäft wurde stark beeinträchtigt. Nach der Wahl Hassan Rohanis im Sommer 2013 zum iranischen Präsidenten wurden die Atom-Verhandlungen wieder aufgenommen. Damit wurde ein bedeutender Wandel eingeläutet. Nach langen Verhandlungen wurde sich im Juli 2015 auf ein Abkommen zwischen den Vertretern der 5+1 Gruppe mit dem iranischen Außenminister geeinigt. Dieses beinhaltet die friedliche Nutzung der Atomtechnologie und die Erlaubnis regelmäßiger Kontrollen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Im Gegenzug sollte eine Aufhebung der Sanktionen erfolgen. Bereits im Dezember 2015 teilte die iranische Atomenergiebehörde mit, dass der Iran den Verpflichtungen aus dem Abkommen nachgekommen sei und demzufolge damit zu rechnen wäre, dass die über den Iran verhängten Sanktionen ausgesetzt werden. Die Hoffnung auf eine baldige Aufhebung der Wirtschaftssanktion sowie auch die Umsetzung finanzpolitischer Maßnahmen wirkte sich wie bereits im Vorjahr positiv auf die wirtschaftliche Leistung aus. Auch die Umsetzung einer disziplinierten und transparenten Finanz- und Geldpolitik zeigte Wirkung. Ging das Bruttoinlandsprodukt auf dem Höhepunkt der Rezession in 2012 noch um -6,8% zurück, so konnte in 2015 ein jährlicher Zuwachs von 3% verzeichnet werden. Laut Angabe der Zentralbank wird nunmehr im Lauf des aktuellen Fünf-Jahres-Entwicklungsplans ein jährliches Wachstumsziel von 8% angestrebt. Um eine Stabilität des Bankensektors zu gewährleisten, hat die Zentralbank zahlreiche Reformen eingeleitet. In diesem Zusammenhang soll die nationale Bankenaufsicht in Anlehnung an das europäische Basel III Regelwerk die Einhaltung von Mindestkapitalquoten und Liquiditätskennziffern überwachen. Die deutsch-iranischen Wirtschaftsbeziehungen sind traditionell eng. Ca. 30% der industriellen Infrastruktur in Iran stammt aus deutscher Produktion. In den ersten elf Monaten 2015 sank der bilaterale Handel allerdings um 17% und lag bei 1,82 Mrd. Euro (Vorjahr 2,69 Mrd. Euro). Finanz-und Kapitalmärkte, Geldpolitik Die Lage auf den internationalen Finanzmärkten ist nach wie vor von niedrigen Zinsen gekennzeichnet. Im Sommer ergaben sich jedoch Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten. Ein gleichzeitiges Sinken der Preise für Energie und Rohstoffe sorgte dafür, dass sich die Rahmenbedingungen für viele Schwellenländer noch einmal verschlechtert haben. Der Einbruch der Preise dämpfte die weltweite Preisdynamik bereits im Vorjahr deutlich, so dass in einigen Schwellenländern die Zentralbanken ihre Geldpolitik lockerten. In den großen fortgeschrittenen Volkswirtschaften ist die Geldpolitik dagegen nach wie vor sehr expansiv ausgerichtet. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) beschloss auch in 2015 eine Reihe geldpolitischer Maßnahmen. Im März startete ein Anleihenkaufprogramm der Notenbanken des Eurosystems; hierbei geht es um den Erwerb von Staatsanleihen sowie gedeckten Schuldverschreibungen über 60 Mrd. Euro pro Monat mit dem Ziel, die Konjunktur anzuschieben. 20161004001 7 Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I Lagebericht 2015 Im Dezember wurde sogar der Zinssatz für die Einlagefazilität auf einen Negativzins in Höhe von 0,3% gesenkt. Hiermit wird den Banken die Möglichkeit geboten, Einlagen bei den jeweiligen Zentralbanken zu unterhalten. Diese Maßnahme könnte Expertenmeinungen zur Folge eine Gefahr für kleinere und mittlere Institute werden; darüber hinaus ist es fraglich, ob die Lebensversicherer ihre Zinsversprechen noch einhalten können. Im Dezember erhöhte die amerikanische Zentralbank Fed erstmalig nach der Finanzkrise die Leitzinsen und erklärte eine schrittweise Erhöhung. Mit dieser Zinswende könnte eine neue Phase von stärkeren Marktschwankungen eingeleitet worden sein. Regulatorisches Umfeld Die Übernahme der direkten Aufsicht über die 123 größten Banken des Euro-Raums durch die Europäische Zentralbank (EZB) Ende 2014 wird als der größte Schritt finanzieller Integration seit der Einführung des Euros angesehen. Dieser besteht aus einem einheitlichen Aufsicht-(SSM) und Abwicklungsmechanismus (SRM) und hat das Ziel, nachhaltige Strukturen im europäischen Bankensektor zu gestalten. Eine Regulierungspause ist daher auch weiterhin nicht absehbar. Für die Banken bedeutet die Einhaltung sämtlicher bankaufsichtsrechtlicher Anforderungen eine große Herausforderung. Als nächstes Großprojekt plant die europäische Kommission die Kapitalmarktunion, mit dem Ziel, einen echten Kapitalbinnenmarkt in Europa zu schaffen. Des Weiteren beschäftigte sich die Bankenbranche weiterhin mit der Umsetzung des BaselIII-Regelwerkes, dem sogenannten CRD IV-Paket. Dieses Regelwerk zielt auf eine grundlegende Verbesserung der Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung sowie Reduzierung von Kreditrisiken, transparenter Vergütung etc. ab. Geschäftsverlauf Sanktionen Die letzten Geschäftsjahre waren geprägt durch die am 23.06.2008 erlassenen Finanzsanktionen des Rates der Europäischen Union (2008/475/EG) gegen die Bank Melli Iran einschließlich aller Zweigstellen und Tochterunternehmen auf Basis der Verordnung 423/2007/EG sowie der Nachfolgeverordnungen. Hiernach sind aktuell gemäß Artikel 23 Absatz 2 der Verordnung 267/2012/EU i. V. m. dem Beschluss 2010/413/GASP des Rates der Europäischen Union alle Gelder und wirtschaftlichen Ressourcen, die im Eigentum oder Besitz der Bank Melli Iran, Hamburg, stehen, kraft Gemeinschaftsrecht eingefroren. Davon betroffen sind unter anderem sämtliche Konten, Depots und sonstige Vermögensgegenwerte, die die Bank bei anderen Kreditinstituten unterhält. Alle bestehenden Geschäftstransaktionen der Bank wurden vom Zeitpunkt der Sanktionen auf ihre Durchführbarkeit und Abwicklung hin in enger Zusammenarbeit mit dem Finanzsanktionszentrum der Deutschen Bundesbank in München überprüft. Ein weiterer Beschluss des Rates 2012/152/GASP vom 15.03.2012 bewirkte das Verbot der Erbringung spezieller Zahlungsverkehrsdienste, die für den Austausch von Finanzdaten verwendet werden können. Demzufolge bleibt seit dem 17.03.2012 allen iranischen Banken der Zugang zum Zahlungsverkehrsnetz SWIFT verwehrt. In enger und intensiver 20161004001 8 Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I Lagebericht 2015 Zusammenarbeit wurde daraufhin mit der Deutschen Bundesbank ein spezielles Faxverfahren für alle iranischen Banken mit Sitz in Hamburg entwickelt. Dieses Verfahren wurde auch in 2015 angewendet, so dass die Abwicklung von Kundenzahlungen sowie Zahlungen der Bank zur Befriedigung der Grundbedürfnisse reibungslos durchgeführt werden konnte. Lage Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Das Geschäftsjahr der Bank wurde im vorangegangenen Geschäftsjahr auf den Bilanzstichtag 31.12. umgestellt. Die Vorjahres-vergleichsangaben der Aktiva und Passiva sowie der Gewinn- und Verlustrechnung beziehen sich demzufolge auf das Rumpfgeschäftsjahr vom 21.03.2014 bis zum 31.12.2014 (9 Monate). Die wichtigsten Eckdaten zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der BMI haben sich in den letzten drei Jahren wie folgt entwickelt: Geschäftsvolumen Bilanzsumme Eigenmittel Zinsüberschuss Provisionsüberschuss Verwaltungsaufwendungen Risikovorsorgeaufwendungen Ergebnis vor Gewinnsteuern und Risikoaufwand Ergebnis vor Gewinnsteuern Jahresergebnis 2015 31.12.2015 TEUR 98.813 88.497 61.418 166 6 1.791 -64 -2.303 -2.239 -5.020 2014 2013/14 31.12.2014 20. März 2014 TEUR TEUR 91.108 92.668 77.805 78.075 66.725 68.218 56 1.875 4 9 1.342 1.769 -906 -249 -1.204 -213 -298 36 -140 35 Die Bank Melli Iran, Hamburg, verzeichnete einen Anstieg des Geschäftsvolumens um 8,5%. Diese Entwicklung ist insbesondere auf die Effekte aus der im Geschäftsjahr 2015 abgeschlossenen steuerlichen Außenprüfung zurückzuführen, die nachfolgend näher erläutert wird. Die Bemühungen, Rückzahlungen aus leistungsgestörten Engagements zu erhalten, waren im Berichtsjahr unter Berücksichtigung des Zins- und Bewertungsergebnisses insgesamt kaum erfolgreich. So wurden lediglich einzelwertberichtigte Forderungen in Höhe von TEUR 64 (Vorjahr TEUR 906) zurückgeführt. Aufgrund uneinbringlicher Forderungen nahmen die Kundenforderungen im Vergleich zum Vorjahr um 23,2% auf TEUR 9.900 (Vorjahr TEUR 12.887) ab. Die Eventualverbindlichkeiten belaufen sich auf TEUR 404 (Vorjahr TEUR 404). Das Zinsergebnis hat sich mit TEUR 166 (Vorjahr TEUR 56) nur geringfügig erhöht. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich unwesentlich auf TEUR 6 (Vorjahr TEUR 4). 20161004001 9 Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I Lagebericht 2015 Aufgrund der Tatsache, dass das Geschäftsjahr im Gegensatz zum Vorjahreszeitraum wieder 12 Monate beinhaltet, blieben die Verwaltungskosten mit TEUR 1.791 (Vorjahr TEUR 1.342) in etwa konstant. Dem Widerspruch der in den Vorjahren aktivierten bestrittenen Steuerschuld über TEUR 3.334 aus der Betriebsprüfung für die Jahre 2005 bis 2008 wurde mittlerweile stattgegeben. Zusätzliche Steuer- und Zinsansprüche wurden hieraus mit TEUR 2.609 aktiviert. Aufgrund einer weiteren Betriebsprüfung für die Jahre 2009 bis 2012, bei der u. a. Wertkorrekturen von Kundenforderungen vorgenommen werden mussten, waren Steuerrückstellungen für 2009 in Höhe von TEUR 10.770 in erster Linie für Ertragssteuern zu bilden. Zugleich entstanden aufgrund von steuerlichen Verlustvorträgen zusätzlich Erstattungsansprüche für die Folgejahre 2010 bis 2012 in Höhe von TEUR 4.706. Die Steuererstattungsansprüche und die Steuerrückstellungen aus den Betriebsprüfungen 2005 bis 2008 sowie 2009 bis 2012 wurden gemäß Schreiben vom 15. Februar 2016 verrechnet. Zum Ende des Geschäftsjahres wurde eine Auflösung der offenen Vorsorgereserve nach § 340g HGB in Höhe von TEUR 75 (Vorjahr Auflösung TEUR 25) beschlossen. Der Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 5.020 (Vorjahr Jahresfehlbetrag TEUR 140) wurde vollständig dem Verrechnungskonto der Zentrale belastet. Das haftende Eigenkapital beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 61.418 (Vorjahr TEUR 66.725). Die Vermögens- und Finanzsituation der Bank ist geordnet. Aufgrund des hohen Bestandes an täglich fälligen Geldern bei der Deutschen Bundesbank sowie weiteren deutschen Instituten bei einem gleichzeitigen sehr geringen Maß an entsprechenden Verbindlichkeiten lag die Liquiditätskennziffer gemäß Liquiditätsverordnung zum Bilanzstichtag bei 25,8. Sämtliche aufsichtsrechtlichen Bestimmungen in Bezug auf die CRR sowie die Liquiditätsverordnung wurden – wie stets in der Vergangenheit – jederzeit problemlos eingehalten. Kennziffern zum Bilanzstichtag gemäß 2015 2014 2013/14 CRR (in 2013/14: SolvV) 339,0 595,4 601,4 Liquiditätsverordnung 25,8 26,4 24,5 Mitarbeiter Die Bank hat zum 31.12.2015 zehn Mitarbeiter beschäftigt. Dies schließt Teilzeitmitarbeiter ein. Wir möchten allen im Geschäftsjahr tätigen Mitarbeitern für den geleisteten Einsatz in der schwierigen Sanktionssituation besonderen Dank und Anerkennung aussprechen. durchschnittliche Mitarbeiteranzahl 2015 2014 2013/14 11 10 11 20161004001 10 Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I Lagebericht 2015 Risikobericht Im Rahmen der Eckpfeiler unserer strategischen Ausrichtung ist bei aktiver Geschäftstätigkeit die Erfolgserzielung unter Berücksichtigung der einzugehenden Risiken die maßgebliche Orientierungsgröße. Auf der Grundlage des Gesamtrisikoprofils stellt die Bank sicher, dass die wesentlichen Risiken des Kreditinstituts, definiert als Adressenausfallrisiken, einschließlich Länderrisiken, Marktpreisrisiken, Liquiditätsrisiken und operationellem Risiko durch das Risikodeckungspotenzial, gegebenenfalls unter Berücksichtigung von Wechselwirkungen, laufend abgedeckt sind und damit die Risikotragfähigkeit gegeben ist. Klare Limite werden anhand der Risikotragfähigkeit den einzelnen Risikoarten zugewiesen und deren Einhaltung durch entsprechende Risikosteuerungs- und Überwachungssysteme gewährleistet. Zusätzlich zur Risikobegrenzung hat die gute Kooperation mit der Konzernzentrale im Zusammenhang mit ausfallgefährdeten Iran-Engagements beigetragen. Die Bank teilt für die Ermittlung der Risikotragfähigkeit die Deckungsmasse in drei Stufen ein. Dabei steigt die Belastung für die Bank genauso wie die entsprechende Deckungsmasse von Stufe zu Stufe, während die Eintrittswahrscheinlichkeit der Belastung sinkt. Das Risikodeckungspotenzial setzt sich mit jeweils unterschiedlichen Anteilen zusammen aus dem Betriebskapital, Fonds für allgemeine Bankrisiken, abzüglich der immateriellen Vermögensgegenstände, abzüglich eines ggf. vorhandenen aktiven Verrechnungssaldos, abzüglich eines eventuell vorhandenen Verlustes. Mit den Finanzsanktionen war ein Stress-Szenario Wirklichkeit geworden. Das Risikotragfähigkeitskonzept musste sich unter realen Bedingungen beweisen. In der Phase der Sanktionierung liegt das Risikomanagement in den Händen der Geschäftsleitung. Die Portfoliosteuerung hat einer Einzelfallüberwachung Platz gemacht. Während des Sanktionszeitraums hat die Bank ihre Aufgaben in der Weiterentwicklung der Risikomanagementsysteme, der Instrumente zum Risikocontrolling und der Risikoverfahren gesehen, um den Einsatz des ökonomischen Kapitals bei Aufnahme der aktiven Geschäftstätigkeit weiter zu optimieren. Adressenausfallrisiken Zur Risikobewertung und zu Zwecken einer Portfoliosteuerung bei normaler Geschäftstätigkeit erfolgt eine Klassifizierung sämtlicher Kreditnehmer. Die Steuerung der Kreditrisiken obliegt den aufbauorganisatorisch getrennten Bereichen "Markt" und "Marktfolge", welche alle risikorelevanten Engagements votieren. Die Bank hat drei Risikoklassifizierungs-Systeme: Für die Bewertung der Bonität steht im Firmenkundengeschäft ein Risikoklassifizierungsverfahren zur Verfügung, in dem die Kreditnehmer in die Risikoklassen A bis H eingestuft werden. Für die Bewertung der Bonität nationaler und internationaler Banken werden die externen Ratings verwendet und auf die Risikostufen A bis H übergeleitet. Liegen für diese Banken keine externen Ratings vor, wird hilfsweise das Ratingverfahren für iranische Banken genutzt. 20161004001 11 Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I Lagebericht 2015 Für die Bewertung der Bonität iranischer Banken wird ein separates Ratingverfahren verwendet. Das Ergebnis des jeweiligen Risikoklassifizierungsverfahrens wird auf eine Risikoeinstufung des gesamten Kreditportfolios übergeleitet und die Auslastung der einzelnen Bonitätsklassen im vierteljährlichen Risikobericht dargestellt. Die Aufbereitung der Daten für den Risikobericht erfolgt durch das Rechnungswesen. Die Aufgaben der wahrgenommen. Risikoüberwachung werden von dem Bereich "Marktfolge" Über die Vergabe von Einzellimiten für Kreditnehmer bzw. Gruppe verbundener Kunden erfolgt die Risikosteuerung. Maximales Limit ist grundsätzlich die Großkrediteinzelobergrenze. Zur Risikobegrenzung werden hauptsächlich Sicherheiten (Warendokumente und eigene Einlagen) herangezogen. des Kreditnehmers Unter dem Gesichtspunkt der großen Bedeutung des Kreditgeschäfts werden maximale Teilverlustobergrenzen für das Adressenausfallrisiko in drei Stufen abgeleitet. Die Auslastung der Teilverlustobergrenze für Adressenausfallrisiken ergibt sich aus den mit Ausfallwahrscheinlichkeiten (im Sinne unerwarteter Verluste) belegten Volumina der Bonitätsklassen. Die zum Jahresabschluss 31.12.2015 bestehenden Kreditengagements gegenüber Kunden sind besichert oder – bedingt durch ihre Ausfallgefährdung – einzelwertberichtigt. Bezogen auf die Übersichtlichkeit der einzelnen Engagements und deren Rückabwicklung entfällt eine Steuerung des Portfolios dem Grunde nach. Marktpreisrisiken Für die Bank sind überwiegend die aus dem Akkreditivgeschäft übernommenen Fremdwährungsrisiken relevant. Diese werden durch Devisen-Swap-Geschäfte mit nationalen und internationalen Banken gedeckt. Offene Fremdwährungspositionen aus Überhängen werden durch Limite begrenzt. Möglichen unerwarteten Verlusten aus Kursvolatilitäten wird in Bezug auf die Stufe I der Risikotragfähigkeit durch Ermittlung des maximalen Verlustwertes einer Währung innerhalb der 1-Jahres-Volatilität begegnet. Die aktuell bestehenden offenen Währungspositionen, die aufgrund von Fristabläufen und der fehlenden Möglichkeit der Absicherung entstanden sind, werden nach der Value-at-Risk (VaR) Methode quantifiziert. Diese werden auch unter einer Stress-Szenario-Betrachtung vollständig durch die vorhandene Risikodeckungsmasse der Bank aufgefangen. Die Steuerung der Risiken erfolgt zum einen durch festgelegte Volumenlimite je Handelsgeschäftsart, Kontrahentenlimite sowie einzelne Verlustobergrenzen für die Geschäftsarten. Die Vermögens- und Schuldenstruktur der Bank ist gekennzeichnet durch Geschäfte mit überwiegend kurzen Zinsbindungsfristen. Auf Veränderungen der Zinssätze am Kapitalmarkt kann so sehr schnell reagiert werden. Festzinsbindungen und Bilanzpositionen mit einer Laufzeit von über einem Jahr spielen eine untergeordnete Rolle. Zur Bewertung und Ergebnisermittlung des Zinsänderungsrisikos nutzt die Bank das von der BaFin im Rundschreiben 11/2011 (BA) konkretisierte Verfahren. Hierbei werden die barwertigen Auswirkungen einer plötzlichen und unerwarteten Zinsänderung ermittelt, um zu überprüfen, ob eine solide Risikoabdeckung gewährleistet ist. 20161004001 12 Bank Melli Iran, Hamburg Anlage I Lagebericht 2015 Liquiditätsrisiko Die Bank ist eingebunden in das Liquiditätsmanagement der Zentrale, die der Filiale die Refinanzierungsmittel über den Verrechnungssaldo zur Verfügung stellt. Aufgrund der geografischen und geschäftlichen Ausrichtung sind die Liquiditätsrisiken wenig beeinflusst von makro-ökonomischen Entwicklungen. Die Sicherstellung der permanenten Zahlungsbereitschaft durch Abruf von Geldanlagen, Inanspruchnahme von Kreditzusagen oder Erfüllung von Handelsgeschäften ist durch die Vorhaltung von adäquaten Liquiditätsreserven in erster Linie durch Guthaben bei der Deutschen Bundesbank und Tagesgeldanlagen bei ersten europäischen Kreditinstituten gewährleistet. Die operative Liquiditätsplanung ist ausgerichtet auf eine systemseitig unterstützte Liquiditätsablaufbilanz, die sowohl die täglichen Fälligkeiten der erwarteten Mittelzuflüsse den erwarteten Mittelabflüssen gegenüberstellt, als auch auf die aufsichtsrechtlichen Beobachtungskennzahlen der Liquiditätsverordnung, insbesondere die Liquiditätskennzahl im Laufband I. Vor dem Hintergrund der komfortablen Liquiditätskennziffer und der Sanktionssituation wurde eine Steuerung des Liquiditätsrisikos bisher als entbehrlich erachtet, da für die vorhandenen Einlagen kein Abrufrisiko besteht und Kreditzusagen ausgelaufen sind. Operationelle Risiken Die Bank versteht unter operationellen Risiken die Gefahr von unmittelbaren und mittelbaren Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen eintreten. Diese Abgrenzung umfasst grundsätzlich auch rechtliche Risiken. Zur Bemessung des operationellen Risikos und Berechnung der Auslastung des Limits hat die Bank den Basisindikatoransatz gemäß CRR, Artikel 315 und 316 gewählt. Die im Bereich des operationellen Risikos vorkommenden Risikoarten sind in die Kategorien, Personen, Prozesse, Technologien, externe Einflüsse und rechtliche Risiken unterteilt, deren Risikobewertung mittels eines Ampelsystems dargestellt wird und die jeweiligen Risiken in niedrig, mittel und hoch einstuft. Operationelle Risiken im betrieblichen Ablauf werden durch technische Systeme und klare Regeln begrenzt, die den Anforderungen ständig angepasst werden. Einen Schwerpunkt bilden Maßnahmen im IT-Bereich, für welchen detaillierte Notfallpläne vorliegen. Die aufgelaufenen Schadenfälle werden vierteljährlich nach Höhe und Häufigkeit im Risikobericht aufgeführt. Nachtragsbericht Nach erfolgreichem Abschluss der Verhandlungen über das iranische Nuklearprogramm im Juli 2015 wurden mit Wirkung vom 16. Januar 2016 durch die Verordnungen (EU) Nr. 2015/1861 und 2015/1862 die Finanzsanktionsmaßnahmen gegen die Bank Melli Iran aufgehoben. Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag sind nicht eingetreten. Prognose und Chancenbericht Viele Jahre war die Islamische Republik Iran weitgehend vom Weltmarkt abgeschottet. Mit Wirkung vom 16.01.2016 wurden nunmehr die Wirtschafts- und Finanzsanktionen aufgehoben. 20161004001 Jahresbilanz zum a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen b) Wechsel an Finanzdienstleistungsinstituten darunter: an Kreditinstituten Anteile an verbundenen Unternehmen an Finanzdienstleistungsinstituten darunter: an Kreditinstituten 20161004001 130.025,46 3.813.978,46 - - - - - - 88.497.323,35 130.025,46 - - - - 6.451.713,45 762,85 Summe der Aktiva Euro - EUR - - EUR - - EUR - 6.451.713,45 - 77.805 3.596 12 2.734 - 116 4.162 - - - - - - - 6.421 - - - - (60.764) 1 60.763 31.12.2014 TEUR - 59.335.514,67 EUR - - 1.814,27 59.333.700,40 EUR 10.804.086,96 9.033,33 7.952.208,17 - - Euro Euro Euro Euro Euro Euro EUR - EUR - - 0,00 EUR 59.333.700,40 EUR EUR Bank Melli Iran, Hamburg Sonstige Vermögensgegenstände Rechnungsabgrenzungsposten Verrechnungskonten Aktive latente Steuern Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensrechnung Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag darunter: eingefordert 12. Sachanlagen 13. Ausstehende Einlagen auf das gezeichnete Kapital 14. 15. 16. 17. 18. 19. - - - a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten c) Geschäfts- oder Firmenwert d) geleistete Anzahlungen 10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch 11. Immaterielle Anlagewerte darunter: Treuhandkredite 9. Treuhandvermögen 8. 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 6a. Handelsbestand 7. Beteiligungen Nennbetrag c) eigene Schuldverschreibungen darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank bb) von anderen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank b) Anleihen und Schuldverschreibungen ba) von öffenlichen Emittenten darunter: beliehbar bei der Deutschen Bundesbank ab) von anderen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank a) Geldmarktpapiere aa) von öffentlichen Emittenten Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Kommunalkredite darunter: durch Grundpfandrechte gesichert 4. Forderungen an Kunden a) täglich fällig b) andere Forderungen 3. Forderungen an Kreditinstitute 5. 31. Dezember 2015 2. Schuldwechsel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei Zentralbanken zugelassen sind c) Guthaben bei Postgiroämtern darunter: bei der Deutschen Bundesbank a) Kassenbestand b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 1. Barreserve Aktivseite Summe der Passiva d) Bilanzgewinn/Bilanzverlust a) gezeichnetes Kapital b) Kapitalrücklage c) Gewinnrücklagen ca) gesetzliche Rücklage cb) Rücklage für eigene Anteile cc) satzungsmäßige Rücklagen cd) andere Gewinnrücklagen (weggefallen) Nachrangige Verbindlichkeiten Fonds für allgemeine Bankrisiken Verrechnungskonten Betriebskapital c) unwiderrufliche Kreditzusagen b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften 2. Andere Verpflichtungen c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen Wechseln - 42.172,90 - - - 1.941.907,18 - a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen b) Steuerrückstellungen c) andere Rückstellungen Sonstige Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Passive latente Steuern Rückstellungen 1. Eventualverbindlichkeiten 8. 9. 10. 11. 12. 5. 6. 6a. 7. darunter: Treuhandkredite 3a. Handelsbestand 4. Treuhandverbindlichkeiten eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf darunter: Geldmarktpapiere a) begebene Schuldverschreibungen b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 3. Verbriefte Verbindlichkeiten a) Spareinlagen aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten b) andere Verbindlichkeiten ba) täglich fällig bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) täglich fällig b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten EUR EUR EUR EUR - 404.482,00 EUR - - 69.500.000,00 - 10.770.073,02 280.126,00 - 1.941.907,18 42.172,90 5.900.785,65 - EUR - 404.482,00 EUR 88.497.323,35 69.500.000,00 11.050.199,02 0,00 - 52.701,11 9.557,49 - - 1.984.080,08 5.900.785,65 EUR Passivseite - 404 Vorjahr TEUR 77.805 - 69.500 - 331 75 - 46 12 - - 1.911 - 43 5.887 - 31.12.2014 TEUR 1 Anlage II 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 8. 6. 7. 5. 1. 2. 3. 4. 300 12 - 401.196,25 2.314.726,23 - 20161004001 1.558 -158 14 - 538 1.791.229,13 7.450.422,07 816.081,22 Summe der Aufwendungen EUR 2.781.119,83 33.961,76 - - 2.735,29 98 47 2 TEUR 21.03.201431.12.2014 161.103,12 125.571,87 2.617,00 EUR 705 975.147,91 EUR 814.044,79 EUR b) andere Verwaltungsaufwendungen Abschreibungen und Wertberichtigung auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen Sonstige betriebliche Aufwendungen Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere Aufwendungen aus Verlustübernahme (weggefallen) Außerordentliche Aufwendungen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 6 ausgewiesen Einstellung in den Sonderposten für allgemeine Bankrisiken Jahresüberschuß darunter: für Altersversorgung Zinsaufwendungen Provisionsaufwendungen Nettoaufwand des Handelsbestands Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand aa) Löhne und Gehälter ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung Aufwendungen der Bank Melli Iran, Hamburg Gewinn- und Verlustrechnung 1. Januar 2015 8. Bilanzgewinn/Bilanzverlust 7. Einstellung in den Verrechnungssaldo 6. Einstellungen in Gewinnrücklagen a) in die gesetzliche Rücklage b) in die Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen c) in satzungsmäßige Rücklagen d) in andere Gewinnrücklagen 5. Entnahmen aus Genußrechtskapital 4. Entnahmen aus der Gewinnrücklage a) aus der gesetzlichen Rücklage b) aus der Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen c) aus satzungsmäßigen Rücklagen d) aus anderen Gewinnrücklagen 3. Entnahmen aus der Kapitalrücklage 2. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 1. Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag Summe der Erträge 1. Zinserträge aus a) Kredit- und Geldmarktgeschäften b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 2. Laufende Erträge aus a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren b) Beteiligungen c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 3. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen 4. Provisionserträge 5. Nettoertrag des Handelsbestands 6. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 7. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 8. Sonstige betriebliche Erträge 9. (weggefallen) 10. Außerordentliche Erträge 11. Erträge aus Verlustübernahme 12. Erträge aus der Auflösung Sonderposten für allgemeine Bankrisiken 13. Jahresfehlbetrag für die Zeit vom - - - 0,00 -5.019.660,74 -5.019.660,74 7.450.422,07 75.000,00 5.019.660,74 0 -140 -140 1.558 140 25 - 378 1.991.046,36 - 6 - - 103 - TEUR 906 31.12.2014 21.03.2014- Erträge 64.187,09 8.654,67 - 291.873,21 EUR 31. Dezember 2015 291.873,21 - EUR bis 1 Anlage III Bank Melli Iran, Hamburg Anhang Jahresabschluss 31.12.2015 2 Bank Melli Iran, Hamburg Anlage IV Anhang 2015 A. Allgemeine Angaben Die Bank Melli Iran mit Sitz in Teheran, Islamische Republik Iran, wurde 1928 als staatliche Bank durch Gesetz gegründet. Die Bank Melli Iran, Zweigniederlassung Hamburg, ist rechtlich eine unselbständige Zweigniederlassung der Bank im Iran. Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) aufgestellt. In der vorgeschriebenen Gliederung des Jahresabschlusses wurden gemäß § 53 Abs. 2 Nr. 2 KWG der Posten Betriebskapital und der Posten Verrechnungskonten zusätzlich in die Bilanz aufgenommen. Die Bank Melli Iran hat im vorangegangenen Geschäftsjahr den Bilanzstichtag auf den 31.12. geändert, so dass sich die Vorjahresvergleichsangaben der Aktiva und Passiva sowie der Gewinnund Verlustrechnung auf das Rumpfgeschäftsjahr vom 21.03.2014 bis zum 31.12.2014 (ca. 9 Monate) beziehen. B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Aktiva und Passiva sind entsprechend den Vorschriften des HGB für große Kapitalgesellschaften bewertet. Barreserven sind mit den Nennwerten, Forderungen an Kreditinstitute und Kunden sind mit den Nennwerten abzüglich der Abzinsung bei im Voraus vereinnahmten Zinsen und abzüglich angemessener Wertberichtigungen, die sonstigen Vermögensgegenstände sind mit den Anschaffungskosten angesetzt. Verbindlichkeiten sind mit den Erfüllungsbeträgen bilanziert. Zinsabgrenzungen zum Bilanzstichtag wurden bei den entsprechenden Bilanzposten berücksichtigt. Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte, deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, werden zu Anschaffungskosten bewertet und um planmäßige lineare Abschreibungen entsprechend der erwarteten Nutzungsdauer gemindert. Geringwertige Anlagegüter werden entsprechend der steuerlichen Regelung in § 6 Abs. 2 EStG abgeschrieben. Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages in Übereinstimmung mit § 253 Absatz 1 HGB gebildet. Die sonstigen Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit fristadäquaten Zinssätzen abgezinst, die von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben worden sind. In diesem Geschäftsjahr ergab sich aus der Aufzinsung der sonstigen Rückstellungen ein Aufwand in Höhe von TEUR 1, welcher in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gezeigt wird. Eventualverbindlichkeiten werden zum Nennbetrag abzüglich eventueller Deckungsguthaben bilanziert. C. Währungsumrechnung Auf Fremdwährung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten sind entsprechend § 256a S. 1 HGB zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtags umgerechnet. Die auf fremde Währung lautenden Bilanzbestände haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und werden gemäß § 340 h HGB i. V. m. § 256a HGB in jeder Währung als besonders gedeckt eingestuft und bewertet. Das sich aus der Fremdwährungsumrechnung ergebende Umrechnungsergebnis von TEUR 53 (Vorjahr Aufwand TEUR 11) wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten sonstige betriebliche Erträge ausgewiesen. 20161004001 3 Bank Melli Iran, Hamburg Anlage IV Anhang 2015 D. Erläuterungen zum Jahresabschluss Alle Forderungen sind nicht fristgebunden; auf den Ausweis einer Fristengliederung wird daher verzichtet. 20161004001 Wertpapiere Schuldverschreibungen u. a. festverzinsliche Wertpapiere Anlagevermögen gesamt 4 Summe 14.752 71 0 30 30 1.039 14.153 0 0 0 41 41 78 0 51 51 0 0 27 27 Anschaffungskosten Zugang Abgang TEUR TEUR 13.114 599 Summe Sachanlagen Grundstücke und Gebäude Betriebs- und Geschäftsausstattung 170 429 01.01.2015 TEUR Immaterielle Anlagewerte Sondernutzungsrecht Anwendersoftware 3 3.1 2 2.1 2.2 1 1.1 1.2 Anlagenspiegel Bank Melli Iran, Hamburg 14.745 0 14.132 1.018 13.114 170 443 613 31.12.2015 TEUR 10.474 0 9.991 1.011 8.980 80 403 483 01.01.2015 TEUR 401 0 378 11 367 8 15 23 Zugang TEUR 74 0 51 51 0 0 23 23 0 0 0 0 0 0 0 0 Zu-/Abschreibungen Abgang Zuschreibung TEUR TEUR 10.801 0 10.318 971 9.347 88 395 483 31.12.2015 TEUR 3.944 0 3.814 47 3.767 82 48 130 4.278 0 4.162 28 4.134 90 26 116 Restbuchwerte 31.12.2015 31.12.2014 TEUR TEUR Anhang 2015 4 Anlage IV 20161004001 7.885 4 davon besichert TEUR 0 0 0 0 0 0 0 Art und Form der Sicherheit TEUR 7.841 0 0 59 1.895 24 5.863 Gesamtbetrag Vorjahr TEUR Anhang 2015 1) In der Bilanz saldierter Ausweis der Verrechnungskonten der Aktiv- und der Passivseite; per 31.12.2015 aktiver Verrechnungssaldo in Höhe von TEUR 7.952 (Vorjahr TEUR 2.734). 7.885 59 1.925 0 0 0 59 1.925 0 0 0 Summe aller Verbindlichkeiten 25 5.876 Gesamt-betrag TEUR 25 5.876 mit einer Restlaufzeit von mehr als 1 bis zu 5 mehr als 5 bis zu 1 Jahr Jahren Jahren TEUR TEUR TEUR 1 Verb. gegenüber Banken 1.1 Inland 1.2 Ausland 2 Verb. gegenüber Nichtbanken 2.1 Inland 2.2 Ausland Verrechnungskonten passiv 1) 3 3.1 Head-Office 3.2 andere Niederlassungen Art der Verbindlichkeit Verbindlichkeitenspiegel Bank Melli Iran, Hamburg 5 Anlage IV 20161004001 6 Bank Melli Iran, Hamburg Anlage IV Anhang 2015 Die Forderungen an Kreditinstitute enthalten TEUR 20 (Vorjahr TEUR 19) Forderungen an verbundene Unternehmen. Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen TEUR 5.775 (Vorjahr TEUR 5.764) verbundene Unternehmen. Die in den Sachanlagen enthaltenen Grundstücke und Gebäude (TEUR 3.767) werden bis auf ein Gebäude in Frankfurt am Main (TEUR 2.242), das komplett vermietet ist, von der Bank genutzt. Die sonstigen Vermögensgegenstände (TEUR 10.804, Vorjahr TEUR 3.596) beinhalten mit TEUR 10.735 Forderungen an das Finanzamt. Davon betreffen TEUR 5.943 Erstattungsansprüche aus Verbrauch- und Ertragsteuern einschließlich Zinsansprüchen aus der Betriebsprüfung für die Jahre 2005 bis 2008 aufgrund bestrittener Umsatzsteuernachforderungen. Zudem wurden aufgrund der Ergebnisseder sich anschließenden Betriebsprüfung für die Jahre 2009 bis 2012 Erstattungsansprüche aus Verbrauch- und Ertragsteuern einschließlich Zinsen in Höhe von TEUR 4.706 aktiviert, die sich für die Geschäftsjahre 2010 bis 2012 aufgrund der steuerlichen Verlustvorträge der Bank ergeben. Aufgrund fehlender Erträge und der neu gebildeten Steuerrückstellungen bezüglich der Betriebsprüfung für die Jahre 2009 bis 2012 hat sich der aktive Verrechnungssaldo auf TEUR 7.952 (Vorjahr TEUR 2.734) erhöht. Die gebildeten Steuerrückstellungen in Höhe von TEUR 10.770 resultieren aus einer Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2009 bis 2012. Im Zuge der Prüfung wurde u. a. die Bewertung von Kundenforderungen im Hinblick auf die Bildung von Einzelwertberichtigungen moniert. Es wurde eine Wertkorrektur vorgenommen, so dass für das Jahr 2009 Ertragssteuern einschließlich Zinsen in Höhe von TEUR 10.736 nachzuzahlen sind. Die Anderen Rückstellungen in Höhe von TEUR 280 (Vorjahr TEUR 331) betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für Prüfungs- und Jahresabschlusskosten (TEUR 103), Archivkosten (TEUR 89) sowie Urlaubsabgeltung (TEUR 70). Das Betriebskapital zum 31.12.2015 beträgt wie im Vorjahr TEUR 69.500. Unter Berücksichtigung des aktiven Verrechnungssaldos und der immateriellen Vermögensgegenstände beträgt das haftende Eigenkapital zum Bilanzstichtag somit TEUR 61.418 (Vorjahr TEUR 66.725). Der Jahresfehlbetrag von TEUR 5.020 (Vorjahr TEUR 140) wurde als Forderung gegenüber der Zentrale in den Verrechnungssaldo eingestellt. Die Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen betreffen mit TEUR 404 (Vorjahr TEUR 404) Avale. Davon entfallen TEUR 377 (Vorjahr TEUR 377) auf Banken und TEUR 27 (Vorjahr TEUR 27) auf Kunden. Insgesamt beläuft sich der Betrag der auf Währungen außerhalb des Euro lautenden Vermögensgegenstände auf TEUR 1.188 (Vorjahr TEUR 787), die Schulden machen TEUR 461 (Vorjahr TEUR 414) aus. Dabei wurden die in den Verrechnungskonten enthaltenen Aktiva und Passiva in Währungen außerhalb des EUR einbezogen. 20161004001 7 Anlage IV Bank Melli Iran, Hamburg Anhang 2015 Gliederung der Erträge nach geographischen Märkten: Zinserträge Provisionserträge Sonstige betriebliche Erträge Inland Iran Sonstiges Ausland TEUR TEUR TEUR Gesamt TEUR 4 288 0 292 6 1.991 3 0 0 0 9 1.991 Bei den Zinserträgen in Höhe von TEUR 292 (Vorjahr TEUR 103) handelt es sich im Wesentlichen um Erträge aus Rückführungen rückständiger Zinsen einzelwertberichtigter Forderungen an Kunden, welche erst nach Zahlungseingang ertragswirksam gebucht werden. Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 1.991 (Vorjahr TEUR 378) resultieren mit TEUR 1.656 im Wesentlichen aus Zinserträgen aufgrund von Steuererstattungen aus den vorgenannten Betriebsprüfungen. Des Weiteren ergeben sich Mieterträge in Höhe von TEUR 210 (Vorjahr TEUR 164) für die vermietete Immobilie in Frankfurt sowie Erträge aus der Auflösung von Anderen Rückstellungen in Höhe von insgesamt TEUR 43, insbesondere aus der Reduzierung von Rückstellungen für Prozesskosten. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (TEUR 2.315, Vorjahr TEUR 12) enthalten mit TEUR 2.313 Zinsaufwendungen aufgrund von Steuernachzahlungen aus der Betriebsprüfung 2009 bis 2012. E. Sonstige Angaben Das im Geschäftsjahr angefallene Gesamthonorar für den Abschlussprüfer entfällt nach § 285 Nr. 17 HGB mit TEUR 53 auf die Position a) Abschlussprüfungsleistungen und mit TEUR 5 auf die Position d) sonstige Leistungen. Aus der unterschiedlichen handels- bzw. steuerrechtlichen Bewertung des Grundstücks der Bank in Frankfurt am Main sowie aus körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträgen ergibt sich eine aktive Steuerlatenz. Von einer Aktivierungsmöglichkeit nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB ist im handelsrechtlichen Abschluss kein Gebrauch gemacht worden. Für die Bank hätte sich hieraus eine steuerliche Entlastung in Höhe von TEUR 3.340 ergeben (Steuersätze: Körperschaftsteuer 15% zzgl. 5,5% Solidaritätszuschlag sowie Gewerbesteuer 3,5% bei einem Hebesatz von 470%). 20161004001 CASIS Wirtschaftsprüfung Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Bank Melli Iran, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der Geschäftsleitung der Bank. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens- , Finanzund Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Bank sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsleitung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. 20161004001