1994 • Tarn – Aude - Thomas W. Stephan in Bruxelles

Transcrição

1994 • Tarn – Aude - Thomas W. Stephan in Bruxelles
1994 • Tarn – Aude • © Thomas W. Stephan • www.thomas‐w‐stephan.eu 1/12 Tour
de France
deutsch-französische Jugendfreizeit
Camp Vélo franco-allemand
1994 • Tarn – Aude
Routen – les routes & Campings
1) Ste Enimie (y 470) D 907 Ì St Chély du Tarn Ì la Malène Ì les Vignes Ì la Muse Ì le
Rozier Ì Rivière sur Tarn Ì Comeyre Ì Aguessac (über die Brücke) Ì Paulhe D 187 Millau (y
379) [ca.56 km]
2) Millau D 41 Ì Peyre (y 500) Ì Comprégnac Ì Candas D 96 Ì Chau Auriac (y 320) D 73 Ì
t
Pinet Ò Ô D 200 Ì le Fruel Ì la Jourdanie Ò D 25 Ì S Izaire [59 km]
3) St Izaire D 60 Ò Ô Ì Faveyrolles Ò Ò (y 634) Ì Montclar (y 634) Ì Clamensac Ô Ì
Coupiac D 60 Ì D 33 Ì Plaisance D 77 Ì Villeneuve Ì Ambialet D 172 Ì Riou dal Bosc Ì
Fabas Ì Marsal Ì Cahuzaguet Ì St Juery Ì Albi [69,5 km]
4) Albi N 112 Ì D 71 Ì St Benoit Ô Ô Ì Lamillarié D 71 D 41 Ì Laboutarie gare (y 173) Ì St
Genest de Contest Ô (y 233) D 92 Ì Lautrec Ì la Mouline Ì Vielmur sur Agout D 14 Ì Sémalens
Ì Cambounet sur le Sor (y 153) D 14 Ì N 126 Ì Soual D 622 (y 163) Ì Lescout Ì Revel D 629
t
Ò Ò Ì S Feréol [68 km]
4a) Albi D 84 Ô Ò Ì l'Impery Ô (y 222) Ì Lasgraisses Ô (y 230) D 84 Ì D 964 Ì Graulhet D
84 Ò Ô Ì StPaul Cap de Joux Ò Ô Ò Ì Puylaurens (y 232) Ì Blan (y 200) D 84 Ì D 79 Ì D
t
622 Ì Revel D 629 Ò Ò Ì S Feréol [75 km]
5) St Feréol D 629 Ò Ò Ì les Cammazes Ô Ì Saissac (y 476) Ô Ô (y 390) Ô Ô Ì Montolieu Ô
(y 137) Ò Ì Moussoulens D 629 Ì N 113 (y 124) Ì Pezens Ì Sauzens D 33 Ì Herminis Ì
Carcassonne [45 km]
5a) St Feréol D 79D Ô (y 300) Ì Vaudreuille D 79 Ì D 126 Ì D 624 (y 260) (y 234) D 126 Ì
Issel Ì St Papoul D 71 (y 175) vor Lasbordes Ì D 28 Villepinte D 213 (y 144) Ì D 33 Bram Ì
Villeséquelande Ì Carcassonne [55,5 km]
6) Carcassonne D 303 Ì Berriac D 303 Ì N 113 Ì Trèbes D 610 Ì Marseilette (y 84) Ì
Puicheric D 127 Ì Roquecourbe-Minervois Ì Castelnau d'Aude (y 61) D 127 Ì Escales D 127 Ì
D 611 Ì Lézignan-Corbières D 24 (y 51) Ì Cruscades Ì Ornaisons D 224 Ì Bizanet D 224 Ì D
613 Ì N 113 Narbonne [64 km]
6a) Carcassonne D 303 Ì Berriac D 303 Ì N 113 Ì Trèbes D 610 Ì Marseilette (y 84)
Puicheric D 127 Ì Roquecourbe-Minervois Ì Castelnau d'Aude (y 61) D 127 Ì Escales Ì Sérame
D 11 Ì Villedaigne D 1118 Ì Névian D 269 Ì D 607 Narbonne [60,5 km]
7) Narbonne D 168 Ì Moujan (y 38) Ò Ò Ò Ì l'Hospitalet (y 148) Ô Ô (y 48) D 332 Ì
Narbonne-Plage [15 km sehr bergig]
1994 • Tarn – Aude • © Thomas W. Stephan • www.thomas‐w‐stephan.eu 2/12 7a) Narbonne D 168 Ì Moujan D 32 Ì les Monges Ì Etang de Gruissan D 332 Ì
Narbonne-Plage [22 km Küste]
D 907 - Route/ Straße - (pitto)-Route pittoresque/ malerische Str.
Ì - Direction/ in Richtung -
- Point de vue/ Aussichtspunkt
- traverser une rivière/ über den Fluß - Fluß/ Rivière
(y320m) - Col et altitude/ Pass & Höhe -
- Ruines/ Ruinen
- Pente/ Steigung 5 à- de 9 % - Descente/ Gefälle 5 à-de 9% -
- Édifice religieux/ kirchl. Gebäude
- Calvaire/ Wegkreuz
-Pente/ Steigung 9à-de 13% - ][ - Tunnel
- Schloß/ Chateau - nach links/ á gauche -
- Barrage/ Staudamm
+- +
-Descente/ Gefälle 5à-de9%
- +- + -
- frotière departemental
- nach rechts/ á droite
Indéx Touristique
Tarn
Rechter Nebenfluß der Garonne. Der 375 Kilometer lange Tarn entspringt am Mont Lozère in den
Cevennen und mündet unterhalb von Moissac in die Garonne. Der windungsreiche, durch malerische
Landschaften fließende und von alten Städten gesäumte Fluß ist vor allem wegen seiner grandiosen
Schluchten, der Gorges du Tarn, bekannt, die in Europa einzigartig sind. Die 400 bis 600 Meter tiefen
Taleinschnitte in das Kalkgestein der Causses, zw. den Causses Sauveterre und Méjan, sind vor allem
zwischen Sainte-Enimie und dem Winzerstädtchen Le Vignes besonders eindrucksvoll. Zu den
bedeutenden Orten im Tal des Tarn zählen Montauban, Millau und Albi.
Schluchten des Tarn
Über eine Strecke von 50 Kilometern hat der Tarn ein tiefes Bett in ein Kalksteinplateau erodiert und
dabei die atemberaubenden Schluchten (Gorges du Tarn) gebildet. Abgesehen von der Landschaft
erstaunt der Reichtum der Kalksteinflora. Zahlreiche Greifvögel sind hier beheimatet. Saint-Enimie oder
La Malène sind die besten Ausgangspunkte für Wanderungen in diesem Gebiet.
Jonteschluchten
Die Schluchten des Jonte sind nicht so spektakulär wie die Schluchten des Tarn, dafür wird das Gebiet
weniger von Touristen frequentiert. Zahlreiche Geier sind hier zu Hause – man kann sie normalerweise
schon von der Touristeninformation in Le Rozier (nur im Sommer) aus sehen. Le Rozier ist für die
Erkundung des Gebiets ein guter Ausgangspunkt.
St Enemie
Terrassenförmiges Dorf an der engsten Stelle der Gorge. Vom alten roman. Kloster ist noch der
Kapitellsaal erhalten. Die Merowingerprinzessin Enemie, Tochter von Clothar II, Schwester Dagoberts,
soll verheiratet Werden, will aber nicht und erkrankt an Lepra. Zur Heilung schickt ein Engel sie dorthin,
schließlich bleibt sie da und gründet das Kloster.
1994 • Tarn – Aude • © Thomas W. Stephan • www.thomas‐w‐stephan.eu 3/12 Chaos de Montpellier-le-Vieux
Tel +33 05 65 60 66 30
Das Chaos de Montpellier-le-Vieux ist ein Gebiet mit verwitterten Kalksteinformationen und zahlreichen
Grotten und Höhlen. Einheimische vergleichen die Landschaft mit einer Ruinenstadt aus dem Altertum.
Abgesehen von der eindrucksvoll bizarren Landschaft ist auch die Pflanzen- und Tierwelt sehenswert
(Orchideen und Smaragdeidechsen). Für Kinder fährt ein kleiner Zug.
Le Rozier
Hier beginnt die Gorges du Tarn, in Ort steht eine roman. Kirche mit einer gallo-röm. Stele. Von hier
kann man zum Rocher du Capluc (610 m, 1h) aufsteigen, man hat einen grandiosen Blick über die Gorges
du Tarn und Gorges de la Jonte. In der Nähe ist die Grotte de Dargilan, eine Höhle mit mehreren Sälen.
Millau
hat ein malerisches Zentrum mit Laubengängen aus dem 12. - 16. Jh. Die Eglise Notre Dame de
l’Espinouse ist eine romanische Kirche aus dem 9. Jh. Das Musée Archéologique zeigt galloromanische
Keramik und eine paleontologische Sammlung. In der Site Archéologique de la Graufesenque kann man
antike Keramikwerkstätten, Wohnungen und Tempel besichtigen. Vier km nordwestlich befindet sich die
Eglise St Pierre de Brocuéjouls, eine präromanische Kirche mit einem untersetztem Turm.
Roquefort sur Soulzon (15 km von St Rome)
Der Käse reift seit Jahrhunderten in natürlichen Kellern in den Kalkbergen. Die Käserei kann man
besichtigen. (Führung 9.00 - 11.00 & 14.00 - 17.00, Voranmeldung sinnvoll, warme Kleider auch.
Brousse le Château
schönes Schloß unter einer gotischen Brücke.
Albi (La Rouge)
Südfranzösische Stadt am linken Ufer des Tarn. Die Verwaltungsstadt des Départements Tarn ist
Industriestadt mit traditionsreicher Glasherstellung und bedeutender Handelsplatz der Region. Der im
5. Jahrhundert erstmals erwähnte und als Bischofssitz bekannte Ort ist seit dem 8. Jahrhundert Sitz eines
Grafen. 1678 wurde die Stadt Sitz eines Erzbischofs. Von 1229 bis 1789 waren die Bischöfe gleichzeitig
die Stadtherren. Man nennt sie auch die “rote Stadt”, da das Stadtbild von der gotischen Kathedrale
Sainte-Cécile beherrscht wird, zu deren Bau rote Backsteine verwendet wurden. Dieses imposante
Bauwerk wurde im 13. Jahrhundert nach dem Ende der blutigen Kreuzzüge, die die Region schwer in
Mitleidenschaft gezogen hatten, errichtet. Die hohen, schlanken Türme sowie die engen Fensterschlitze
verleihen der Kathedrale eher den Charakter einer Trutzburg als den eines Gotteshauses. Die Kathedrale
besteht aus einem Hauptschiff, in dessen Innern sich außer wunderbaren gotischen Gewölben auch
Fresken aus dem 15. Jahrhundert befinden, die Szenen des Jüngsten Gerichts darstellen. Das nördlich
gegenüber der Kathedrale liegende Palais de la Berbie (13. und 15. Jahrhundert) mit seinen
wunderschönen, in Terrassen angelegten Gärten war früher Sitz des Erzbischofs und beherbergt heute das
Toulouse-Lautrec-Museum, in dem die umfangreichste Sammlung der Werke des Malers zu bewundern
ist. Zu den weiteren Baudenkmälern gehört die Steinbrücke Pont Vieux aus dem Jahr 1035. 1995 betrug
die Einwohnerzahl etwa 48 000.
Geburtsstadt von Henri Toulouse Lautrec (direkter Nachfahre der Grafen von Toulouse) Cathédrale Ste
Cécile nach Religionskriegen im 13. Jh. gebaut, als Machtdemonstration der katholischen Sieger. Aus
rotem Backstein (typisch südfranz. Backsteingotik). Innen: großartige künstlerische Ausgestaltung mit
einem Fresko des jüngsten Gerichts. Palais de la Berbie (Bischofspalast, der Garten ist ein Beispiel franz.
1994 • Tarn – Aude • © Thomas W. Stephan • www.thomas‐w‐stephan.eu 4/12 Gartenbaukunst, darin: Musée de Toulouse Lautrec (Größte Sammlung Von Bildern von TL und
Zeitgenossen wie Degas, Matisse, Rodin,.../ 9.00-12.00 & 14.00-18.00). Geburtshaus von TL. Von der
Pont de 22. Aôut toller Blick auf die Pont Vieux (1035), Tarn, Kathedrale und Bischofspalast. Eglise St
Salvy mit roman. Und gotischen Elementen und einem Kreuzgang aus dem 13. Jh. Erste August Woche
Amateurfilmfest.
Toulouse-Lautrec-Museum
Palais de la Berbie - Albi 81000 - Tel +33 05 63 54 14 09
Die Sammlung von Werken des berühmten Malers Henri de Toulouse-Lautrec, der 1864 in Albi geboren
wurde, ist in einem Teil des großzügig angelegten Palais de la Berbie aus dem 14. Jahrhundert
untergebracht. In diesem ehemaligen Bischofspalast werden unzählige Gemälde, Zeichnungen,
Lithographien und Plakate des eigenwilligen Künstlers gezeigt. Er porträtierte zahlreiche Künstler, u. a.
Jane-Avril, Yvette Guilbert und die Kabarettistin “La Goulue”. In weiteren Räumen sind Werke der
Künstler des frühen 20. Jahrhunderts zu sehen, darunter Arbeiten von Matisse, Vuillard, Utrillo und
Bonnard.
Kathedrale Sainte-Cécile
place Ste-Cécile - Albi 81000
Die Kathedrale Sainte-Cécile beherrscht das Stadtbild von Albi. Sie wurde aus roten Backsteinen gebaut,
die für die südlichen Regionen Frankreichs typisch sind. Ihr quadratischer Turm ist beeindruckend. Die
Erscheinung der Kathedrale ähnelt zum einen einer Festung, ist auf der anderen Seite aber auch elegant
und leicht. Mit dem Bau wurde 1282 begonnen, und es dauerte fast 200 Jahre, bis das Bauwerk
fertiggestellt wurde. Der südliche Torweg und das reich verzierte Portal sind besonders beeindruckende
Beispiele der gotischen Architektur des 15. Jahrhunderts. Durch den kunstvoll gearbeiteten Lettner wird
das Hauptschiff vom Chorraum getrennt, in dem zahlreiche Engelsskulpturen stehen.
Castres
Castres verdankte seinen Wohlstand im Mittelalter dem Textilhandwerk. Zu den Sehenswürdigkeiten
gehören einige Bauwerke aus dem 17. Jahrhundert, darunter die Kathedrale und der ehemalige
Bischofspalast. Im Bischofspalast befindet sich heute das Rathaus und das Musée Goya, das der
spanischen Kunst gewidmet ist. Zu den Ausstellungsstücken gehören u. a. drei Ölgemälde Goyas –
darunter ein Selbstporträt – und verschiedene Drucke. Die Außenanlagen des Bischofspalastes wurden als
symmetrische Gärten nach Entwürfen von Le Nôtre, dem Landschaftsarchitekten von Versailles, gestaltet.
Besonders reizvoll sind auch die Stadtviertel am Flußufer mit den alten Holzhäusern, die über das Wasser
ragen. Hier waren früher die Wohnhäuser und Werkstätten der Gerber und Weber. Stadtrundgang vom
Palais Episcopal durch eine Parkanlage, Tuchmacherhäusern und in der Rue Emile Zola stehen Häuser
aus dem 17., 18. Und 19. Jh. Castres hat eine schöne Altstadt und die Barokkirche de la Platé hat ein
Glockenspiel (tägl. 12.00)
Eglise St-Benoît
rue de l'Hotel de Ville - Castres 81100
Die ehemalige Kathedrale St-Benoît hat ein für das 17. Jahrhundert typisches düsteres Äußeres. Die
prunkvolle Innenausstattung (zahlreiche wertvolle Statuen und Gemälde) erinnert eher an ein Museum für
sakrale Kunst als an eine Kirche. Von den lebensgroßen Statuen aus dem späten 17. Jahrhundert ist die
des heiligen Hugues (später Erzbischof von Lincoln) erwähnenswert. Eines der Gemälde – es zeigt
Johannes den Täufer – schreibt man Poussin zu.
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historisch interessantes Katherermuseum
Lautrec
Hat ein lokalhistorisches Museum, eine Altstadtbefestigung und einen wunderschönen Friedhof.
Gaillac
eines der ältesten Weinanbaugebiete Frankreichs, italoide Parkanlage am Château de Foucaud, mehrere
kleine Museen.
Ambialet
romanische Kirche, wundervoller Blick auf die Flußschleife. Es gibt ein ethnographisches Museum über
die Missionierung Südamerikas.
Trebas
besonders Kupferhaltiges Thermalbad
St Papoul (D103)
Benediktinerabtei aus dem 11. Jh. war Bischofsstitz, hat einen schönen Kreuzgang.
Bassin St Ferreol
bewaldeter Badesee.
Revel
Festungsstadt, Hauptplatz mit Arkadengängen.
Montferrand (2 km nördl. D 218)
Schloß von Simon de Montfort (kath. Feldherr in den Albigenserkriegen) vom Turm aus hat man einen
guten Blick ins Lauragais und auf den Canal du Midi.
Castelnaudary
Unweit der Wasserscheide Atlantik - Mittelmeer. Bekannt für Keramik und Cassulet. Die Eglise St
Michel aus dem 14. Jh. hat einen 8 eckigen Glockenturm auf quadratischer Basis. In der schönen Altstadt
gibt es eine alte Apotheke und ein Museum für Archäologie und Völkerkunde. Am nördlichen Stadtrand
stehen Windmühlen aus dem 17. Jh.
Languedoc-Rousillon
Die geschichtsträchtige Region Languedoc reicht von der Küstenebene (mit einer Reihe von Ferienorten
und herrlichen Sandstränden), über die ausgedehnten Weinanbaugebiete von Corbières und Minervois bis
in die Berge der Cevennen und der Cerdagne. Inmitten der größenteils rauhen und ursprünglichen Region
stehen vereinzelte romanische Klöster und mittelalterliche Burgen. Vieles erinnert an die oft stürmische
Geschichte der Gegend: die hervorragend restaurierte mittelalterliche Zitadelle in Carcassonne, die
wunderschönen Kirchen in Toulouse, der Palais des Archevêques in Narbonne und die prächtigen Villen
in Montpellier, das heute die lebendige Hauptstadt des Languedoc-Roussillon ist
1994 • Tarn – Aude • © Thomas W. Stephan • www.thomas‐w‐stephan.eu 6/12 Region in Südfrankreich mit den Departements Lozère, Gard, Hérault, Aude und Pyrénées-Orientales.
Regionshauptstadt ist Montpellier. Die Region erstreckt sich von den Ostpyrenäen an der Mittelmeerküste
entlang bis zum Mündungsdelta der Rhône. Der etwa 200 Kilometer lange, ursprünglich sumpfige
Küstenstreifen mit Nehrungen und Strandseen wurde seit den sechziger Jahren planmäßig entwässert und
zu einer modernen Ferienlandschaft mit Stränden und zahlreichen Feriensiedlungen verändert. Hinter dem
Küstengebiet erstreckt sich die Ebene des Bas-Languedoc und des Roussillon. Im Norden geht die Region
in den südlichen und südwestlichen Teil des Zentralmassivs über. Das Gebiet Languedoc-Roussillon
gehört zu den ältesten Weinbaugebieten Frankreichs und ist zudem bekannt für Obst- und Gemüseanbau.
Daneben werden u. a. Weizen, Mais und Ölfrüchte angebaut. Zu den wichtigsten Orten gehören die
Küstenstädte Béziers, Narbonne und Perpignan sowie die mittelalterliche Festungsstadt Carcassonne am
Canal du Midi. Sète besitzt einen bedeutenden Fischerei- und Erdölhafen und zählt zu den wichtigsten
Handelshäfen Frankreichs. Die Gesamteinwohnerzahl der Region betrug 1990 etwa 2,11 Millionen.
Carcasonne
hat eine strategisch Lage am Engpaß der historischen Straße zw. Aquitanien und dem Mittelmeer, seit
römischer Zeit bis in die Neuzeit hatte es eine exponierte Stellung in der europäischen Machtpolitik. La
Cité, Festung mit doppeltem Festungsring (52 Türme), drinnen Château Comtal, Basilika St Nazaire mit
schönen Kirchenfenstern. Von der Pont d’Aude hat man einen auf die ganze Anlage, die Nachts
illuminiert ist. Das Château Comtal ist die Burg des Vizegrafen von Carcasonne, die mit 80 m x 40 m und
9 Türmen ein Beispiel mittelalterlicher Militärarchitektur ist. Es gibt tägl. Führungen (9.00 - 12.00 &
14.00 - 18.30 & 21.30), die auch das Steinmuseum Musée lapidaire, welches Skulpturen von der
Romanik - 15. Jh., Fresken und eine Dokumentation zur Geschichte Carcasonnes zeit mit einschließt. Die
Basilique St. Nazaire ist kunsthistorisch am Bedeutendsten, sie war ursprünglich eine roman.
Hallenkirche (1096 von Papst Urban II geweiht) wurde im 13./ 14. Jh. im Stil der Languedoc Gotik
umgebaut. Vom Tour St. Nazaire hat man Ausblick auf die Pyrenäen und die Montagne Noire. Die
Neustadt, erbaut im 13. Jh. wurde von Black Adder im 100 jähr. Krieg niedergebrannt. Stadt in
Südfrankreich, Verwaltungssitz des Departement Aude. Sie besteht aus den Stadtteilen Ville Basse und
Cité. Letzterer ist von einer altertümlichen Stadtmauer umgeben In der Unterstadt (Ville Basse)
konzentriert sich das wirtschaftliche Leben von Carcassonne, wo sich u. a. Bekleidungsfabriken
angesiedelt haben. Die Erzeugnisse der umliegenden Region, wie Wein, Getreide und Obst werden hier
umgeschlagen. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Kathedrale Saint-Michel und die Kirche SaintVincent (beide aus dem 13. Jahrhundert). Die von einer doppelten Ringmauer umgebene Oberstadt ist ein
großartiges Beispiel für eine befestigte mittelalterliche Stadt in Europa. Alljährlich kommen zahlreiche
Touristen hierher. Einige Bauten stammen aus dem 5. Jahrhundert, der Ära der Westgoten, andere aus
dem 11. bis 13. Jahrhundert. Sehenswert sind die Burg aus dem 12. Jahrhundert und die Kirche SaintNazaire (11.-14. Jahrhundert).
Der Stadtteil Cité beinhaltet eine der schönsten altertümlichen Festungen Europas und ist beliebter
Anziehungspunkt für Touristen. Auf dem Hügel am linken Flußufer der Aude besitzt die Cité altberühmte
Brustwehre und Türme, die teilweise auf die Westgoten (5. Jahrhundert) zurückgehen. Weiterhin
befinden sich in der Cité eine Burg aus dem 12. Jahrhundert und die romanisch-gotische Kirche Saint
Nazaire. An der Stelle der Oberstadt befand sich einst eine römische Siedlung, die im 5. Jahrhundert unter
die Herrschaft der Westgoten kam. Im 8. Jahrhundert fiel die Stadt an die Franken. Während der
Kreuzzüge des 13. Jahrhunderts gegen die Albigenser, einer religiösen Sekte, wurde Carcassonne von den
Anglonormannen unter Simon de Montfort erobert, der die Einwohner töten ließ. Die Stadt ging 1247 in
den Besitz der französischen Krone über. Zu jener Zeit gründete der französische König Ludwig IX. die
neue Stadt am anderen Ufer der Aude. Der Architekt Eugene Emmanuel Viollet-le-Duc begann im
19. Jahrhundert mit der Restaurierung der Oberstadt. Im Jahr 1990 betrug die Einwohnerzahl etwa
44 000.
1994 • Tarn – Aude • © Thomas W. Stephan • www.thomas‐w‐stephan.eu 7/12 Fremdenverkehrsamt Carcassonne - 15 boulevard Camille-Pelletan - Carcassonne, F 11000
Tel +33 04 68 25 07 04 - Fax +33 04 68 47 34 96
Carcassonne ist eine mittelalterliche Stadt, die bis ins kleinste Detail wieder aufgebaut wurde. Der obere
Teil der Stadt ist von Festungswällen und Türmen umgeben. Von hier aus hat man einen guten Blick über
den Fluß Aude und die unteren Stadtteile. Die Stadt wurde ursprünglich von den Römern gegründet.
Aufgrund ihrer strategischen Lage war Carcassonne im Mittelalter häufig in Konflikte verwickelt. Die
Restaurierung der Stadt im 19. Jahrhundert durch den Architekten Viollet-le-Duc hatte kontroverse
Reaktionen zur Folge. Innerhalb der beiden Festungswälle befindet sich das gut befestigte Schloß
Château Comtal. Es ist von einem Graben, fünf Türmen und einer hölzernen Galerie umgeben, die der
Verteidigung dienten. Das Schloß beherbergt ein Museum. Die Basilika St. Nazaire ist eine großräumige
Kirche, die sowohl romanische als auch gotische Elemente aufweist. Im Innern der Kirche ist das
berühmte Relief zu besichtigen, das die Belagerung von Carcassonne (1209) darstellt.
Carcassonne in Flammen
Das jährlich stattfindende Feuerwerk erleuchtet am französischen Nationalfeiertag, an dem man im
ganzen Land dem historischen Sturm auf die Bastille gedenkt, die Altstadt von Carcassonne. Es markiert
die Halbzeit des im Juli stattfindenden Kulturfestes der Stadt mit Tanz, Theater und
Konzertveranstaltungen.
St Eugene (bei Carcasonne)
prähistorisches Megalithgrab
Minerve
Das befestigte Dorf Minerve liegt hoch oben in einer rauhen Kalksteinlandschaft auf einem felsigen
Gebirgsvorsprung zwischen den Schluchten von Cesse und Briant. Im Jahr 1210 wurde Minerve im
Rahmen der Albigenserkriege, die gegen die Katharer gerichtet waren, fünf Wochen lang belagert und
schließlich von Simon de Montfort und 7 000 Mann eingenommen. Im Dorf befinden sich heute noch
Schutzwälle und Tore, sowie ein alter Brunnen und eine restaurierte romanische Kirche aus dem
11. Jahrhundert. In der roman. Kirche St Etienne (11./ 12. Jh.) steht der älteste Altartisch Frankreichs
(456 geweiht). Es gibt ein Prähistorisches Regionalmuseum. Nahe beim Ort stehen 2 Naturbrücken (40 m
hoch).
1994 • Tarn – Aude • © Thomas W. Stephan • www.thomas‐w‐stephan.eu 8/12 Lezignan Corbières
hat eine Wehrkirche aus dem 13./ 14. Jh. und im interessanten Weinbaumuseum kann man evtl. eine
Weinprobe vereinbaren.
Hérault
Fluß im Süden Frankreichs mit einer Länge von 160 Kilometern. Er entspringt in den Cevennen am Fuße
des 1 567 Meter hohen Mont de l’Aigoual. Zuerst fließt der Hérault in östliche Richtung durch die
Schluchten in der Nähe von Saint-Guilhem, wendet sich dann aber nach Süden durch den Nationalpark
Armand des Cévennes. Von Pont de l’Hérault aus fließt er durch ein langes Tal, das im Laufe der Zeit
durch seine Wasserkraft ausgewaschen wurde, und schlängelt sich dann durch viele Flußwindungen, bis
er letztendlich bei Cap d’Agde am Golfe du Lion in der Nähe des Fischerhafens Adge ins Mittelmeer
mündet. Wegen der vielen Gebäude aus Basaltgestein wird Agde auch als die „Schwarze Stadt“
bezeichnet. Der Hérault ist mit dem Canal du Midi verbunden, speist ein Wasserkraftwerk bei Aniane,
und bei Saint-Thibéry führt eine römische Brücke über ihn hinweg. Entlang seiner Ufer wird Wein
angebaut und an seinem Unterlauf befinden sich Liegeplätze für die zahlreichen Fischer- und
Ausflugsboote. Weitere Städte, die am Ufer des Hérault liegen, sind Ganges und das Handelszentrum
Pézenas.
Narbonne
118 v. Chr. wurde Narbonne als Narbo Martius die erste Kolonie der Römer in Gallien (Provinz Gallia
Narbonensis). Vom dritten Jahrhundert bis 1801 war die Stadt Sitz eines Erzbischofs. Im fünften
Jahrhundert wurde sie von den Westgoten und 719 von den Sarazenen erobert. Bis zu Beginn des
14. Jahrhunderts besaß sie einen großen Hafen, der jedoch später versandete. 1507 ging Narbonne an die
französische Krone über. Narbonne, das vom Canal de la Robine durchflossen wird ist seit römischer Zeit
ein kulturelles und wirtschaftliches Zentrum (Bes. Weinhandel) In Narbonne befinden sich zahlreiche
Sehenswürdigkeiten sowie ein restauriertes Stadtviertel aus dem Mittelalter, das von der Kathedrale SaintJust und dem Palais des Archevêques dominiert wird. Besonders sehenswert sind die kunstvollen
Kreuzgänge, Buntglasfenster aus dem 14. Jahrhundert und schöne Wandteppiche. Das verschwenderisch
dekorierte Palais Neuf beherbergt neben einem archäologischen Museum auch ein Kunstmuseum, in dem
zahlreiche Gemälde ausgestellt werden. Zu den Überresten aus der römischen Vergangenheit gehören die
Kornkammern des Horreum. Prächtige Wohnhäuser und ein Markt zieren das Viertel südlich des Kanals.
Der Palais des Archéveques ist eine Mischung von Stilen und Jahrhunderten, der Donjon Gilles Aycelin
wurde im 13. Jh. auf der gallo-röm. Stadtbefestigung gebaut, der Schatzsaal beherbergt alte Skulpturen.
Das mittelalterliche Palais steht auf einer Kathedrale aus dem 9. Jh., die auf einer, vom hl. Rusticus
erbauten Kathedrale aus dem 5. Jh., die wiederum auf einer constantinischen Basilika. Diese schließlich
auf einem römischen domus ecclesiae, in dem zu Beginn der Christianisierung heimlich Gottesdienste
abgehalten wurden ruht. Der Salle des Consules zeigt Reste der Wallbefestigung aus röm. Kaiserzeit und
Zeugnisse aus der Zeit der Konsuln, von dort führt eine monumentale Treppe (1628) zum Synodensaal.
Im neuen Bischofspalais befindet sich das Musée archéologique und das Musée d’Art et Histoire. Gezeigt
werden Prähistorie - Bronzezeit - griechische Kunst - röm. Herrschaft über Narbonne - Gemälde Fayencen - Porzellan - Inschriften - Skulpturen aus der Zeit der Westgoten bis zum 15. Jh. Der
Grundstein der Basilique St Just & St Pasteur stammt aus Rom. 1272 -1354 wurde in Stil der großen
nordfranz. Kathedralen daran gebaut aber nie ganz vollendet weg. Krieg, Pest... Innen hängen wertvolle
Abusson Wandteppiche. In der Krypta (weg. des bes. Klanges Salle Acoustique) liegt der Kirchenschatz,
u.a. wertvolle Schriftstücke. Im Jardin des Plants sieht man röm. Baudenkmäler aus dem Kapitol und dem
Haupttempel. Das Horreum ist der einzige intakte Bau aus der Römerzeit und dient als Lager für den
Markt. Das Maison Vigneron beherbergt ein großes Museum rund um die Weinkultur. Die Pont romain
mit 7 Bögen über die Aude stammt aus dem Jahr 118 v. Chr. Die Eglise Notre Dame de Lamourguier,
eine einschiffige Kirche aus dem 13. Jh. (urspr. Eine Benediktinerabtei) ist Teil der Wehranlage
Narbonnes. Darin zeigt das Musée lapidaire aus der Geschichte Narbonnes Inschriften, Grabsteine,
1994 • Tarn – Aude • © Thomas W. Stephan • www.thomas‐w‐stephan.eu 9/12 Skulpturen und Stadtbefestigungen. Über dem Grab des 1. Bischofs von Narbonne wurde zw. dem 12. 15. Jh. die Basilique St Paul Serge erbaut. Nördlich davon liegt die Crypte paleo-chretienne vom Anfang
des 4. Jh. unter Constantin. In diesem ältesten christlichen Bauwerk Frankreichs liegen sechs Sarkophage,
der älteste aus dem 3. Jh. Narbonne. Auch heute ist Narbonne ein wichtiges Zentrum der umliegenden
Weinregion. 1990 betrug die Einwohnerzahl etwa 47 000.
Kathedrale Saint-Just und Palais des Archevêques
place de l'Hôtel de Ville - Narbonne 11100 - Tel +33 04 68 90 30 66
Die Kathedrale Saint-Just in Narbonne wurde niemals fertiggestellt. Die unmittelbare Nähe der
Stadtmauer verhinderte weitere Anbauten, und so besteht sie hauptsächlich aus einem schönen Chorraum
mit Gewölbedecke. Er wurde im gotischen Stil zwischen 1272 und 1332 gebaut, und der einzige, der ihn
an Höhe noch übertrifft, ist der der Kathedrale in Beauvais. In der Schatzkammer sind kunstvolle
Wandteppiche aus Flandern zu besichtigen. Auf der anderen Seite des Place de l'Hôtel de Ville befinden
sich der alte (12. Jahrhundert) und der neue (14. Jahrhundert) Erzbischofspalast (Palais des Archevêques),
in denen heute zwei Museen für Archäologie, Geschichte und Kunst untergebracht sind. Zwischen diesen
beiden Gebäuden errichtete der Architekt Viollet-le-Duc 1845 die drei Türme des neugotischen Rathauses
(Hôtel de Ville).
Gruissan
altes Fischerdorf, mit der Kapelle Notre Dame des Auzils, auf dem Weg dahin stehen Votivtafeln für
verunglückte Seefahrer. Gruissan Plage ist eine Hotel und Feriensiedlung mit einem modernen
Yachthafen.
Réserve Africaine de Sigean
Sigean 11130 - Tel +33 04 68 48 20 20 - Fax +33 04 68 48 80 85
In diesem weitläufigen Safaripark mit 185 Hektar unberührter Busch-, Marsch- und Seenlandschaft und
mehr als 15 000 Tieren wurde besonderer Wert darauf gelegt, jeder Tierart – entsprechend ihres
natürlichen Lebensraums – so viel Platz wie möglich einzuräumen. Löwen, weiße Nashörner und
tibetanische Bären durchstreifen das Gelände, das Sie mit dem Auto erkunden können (Dauer: etwa eine
halbe Stunde). Die anderen Tiere, wie zum Beispiel Leoparden, Zebras, Antilopen, Alligatoren und
Sumpfvögel, wie Flamingos und Kraniche, können Sie zu Fuß beobachten (der Rundgang dauert etwa
eine Stunde).
Coffre de Peche Redon
Vom 214 m hohen Gipfel der Montagne de la Clape hat man einen phänomenales Panorama über die
Küste. Hier lebten bereits vor 140000 Jahren prähistorischen Menschen.
Oppidum von Ensérune
Nissan-lez-Ensérune 34440 - Tel +33 04 67 37 01 23 - Fax +33 04 67 37 27 39
Oppidum von Ensérune ist eine der ältesten französischen Städte. Der Ort liegt an einem Hügel und bietet
eine schöne Aussicht. Anhand der Überreste wurden drei aufeinanderfolgende Siedlungsperioden
identifiziert. Einige Überreste stammen etwa aus dem Jahr 600 v. Chr., also aus vorgallischer bzw.
vorrömischer Zeit. Im archäologischen Museum wird die Geschichte der griechisch-iberischen Stadt, die
von Hannibal zerstört und von den Römern wieder aufgebaut wurde, dokumentiert.
1994 • Tarn – Aude • © Thomas W. Stephan • www.thomas‐w‐stephan.eu 10/12 Béziers
Fremdenverkehrsamt Béziers Hôtel du Lac - 27 rue quatre-septembre - Béziers, F-34500
Tel +33 04 67 49 24 19 - Fax +33 04 67 28 42 41
Schon im 6. Jh. v. Chr. eine keltische Stadt. Béziers lebt vom Handel mit den Weinen der Region. Die
Stadt ist vor allem für ihre Leidenschaft für Rugby und Stierkämpfe bekannt. Auf der linken Flußseite des
Orb führen die steilen Straßen direkt zu der ausgedehnten Anlage der Kathedrale St. Nazaire. Sie war
ursprünglich eine romanische Kirche und wurde nach den Albigenserkriegen gotisch neu errichtet, Chor
und Grundmauern des Turmes sind alt. Die Westfassade birgt eine Rosette von 10 m ¬, zwei Wehrtürme,
einen wuchtigen Glockenturm und Pechnasen, war Wehrkirche. Im Westportal ist der Sieg der Kirche
über die Synagoge dargestellt. Im Kreuzgang befindet sich das Musée lapidaire mit Funden aus gallorömischer Zeit. Die im Museum St. Jacques ausgestellten Stücke beschäftigen sich vorwiegend mit der
Geschichte der Region, dem Weinanbau und dem Canal du Midi. Die Hauptverkehrsstraße der Stadt, die
Alleés Paul Riquet, ist ein von Bäumen gesäumter Boulevard mit zahlreichen Straßenrestaurants, eine
Flanierstaße zwischen dem Theater mit allegorischen Figuren und dem Plateau des Poètes mit vielen
Dichterbüsten. Auf einem Hügel vor den Toren der Stadt liegt das Oppidum d'Ensérune, eine ehemalige
römische Siedlung, von der nur noch die Grundmauern der Häuser erhalten geblieben sind. Daneben
findet man hier auch Sarkophage und Vorratsgefäße aus Terrakotta. Das Museum verfügt über eine
bemerkenswerte archäologische Sammlung.
Der Vorgängerbau der Eglise de la Madeleine (1092) war 1209 Zufluchtsort vieler Menschen beim
Massaker von Béziers. (Albigenserkriege, „Tötet alle, Gott sucht sich die seinen schon raus.“) Eglise St.
Jacques war eine Augustinerabtei (907), in der Stadt sind noch Reste der röm. Amphitheaters zu sehen.
Die Basilique St Aphrodise hat eine roman. Krypta auf einer frühchristlichen Kirche, die wiederum auf
einem heidnischen Friedhof. Das Musée du vieux Biterrois in einer ehemaligen Dominikaner Kirche zeigt
griechische, römische und etruskische Funde. Mitte August finden Steirkämpfe statt.
Abbaye de Fontefroide (Corbières)
Tel +33 04 68 45 11 08
Zisterzienser Abtei mit harmonischem Kreuzgang 1093 gegründet, ab den 14. Jh. Niedergang bis zum 18.
Jh.. Die mittelalterliche Abteikirche liegt landschaftlich reizvoll in einem kleinen Tal in der Region
Corbières. Sie ist ein gutes Beispiel für die einfache, harmonische Bauweise der Zisterzienser im 11. und
12. Jahrhundert, klare Linien, Spitzbögengewölbe, Arkadenbögen auf Marmorsäulen. Die Wachstube, der
Schlafsaal der Mönche, der Weinkeller, die Abteikirche, das Domkapitel und der Kreuzgang wurden im
17. und 18. Jahrhundert restauriert und können besichtigt werden. Im Garten wurden insgesamt
2 000 Rosensträucher gepflanzt.
Katharer
(griechisch katharos: rein), Bezeichnung für zahlreiche, weit verbreitete religiöse Bewegungen des
Mittelalters. Die Katharer zeichneten sich durch das Einhalten einer strengen Askese aus. Sie vertraten
eine vom Manichäismus beeinflußte dualistische Theologie, derzufolge das Universum aus einer von Gott
geschaffenen spirituellen und der vom Satan beherrschten materiellen Welt besteht.
Der Oberbegriff „Katharer“ wird häufig im Zusammenhang mit nahestehenden häretischen Gruppen
verwendet, z. B. mit den im 3. Jahrhundert bekannten Novatianern, die die Wiederaufnahme derer
verwarfen, die bei der Christenverfolgung abgefallen waren. Als Vorläufer der Katharer gelten ebenso die
Paulizianer, die im 9. Jahrhundert gegründet wurden und vor allem im südosteuropäischen Raum
verbreitet waren. Aus ihnen gingen später die Bogomilen hervor. In der zweiten Hälfte des
12. Jahrhunderts fanden die Katharer vor allem in Bulgarien, Albanien und Slawonien großen Zulauf.
Dann spalteten sie sich in zwei Gruppen: die streng dualistischen Albanenser und die moderateren
Garanenser. In Italien nahm die Zahl ihrer Anhänger im 11. und 12. Jahrhundert zu. In der Gegend um
Mailand nannte man sie abfällig Patarini, nach einer mailändischen Gasse, in der häufig Lumpensammler
1994 • Tarn – Aude • © Thomas W. Stephan • www.thomas‐w‐stephan.eu 11/12 verkehrten. Als Reformbewegung erlangten die Patariner im 11. Jahrhundert Bedeutung, als sie den
Kampf der Laienbrüder gegen den korrupten Klerus unterstützten.
Ihre stärkste Gefolgschaft versammelten die Katharer in Südfrankreich, wo sie Albigenser oder, in
Verzerrung der Paulizianer, Poblicants hießen. Dabei zählte fast der gesamte Adel zu ihren Anhängern.
Als die Grafen von Toulouse und Foix sich gegen die katholische Kirche und den König von Frankreich
wandten, kam es zu den Albigenserkriegen (1209-1229). Der Rückgang der Bewegung erklärt sich jedoch
nicht nur durch die Verfolgung durch die Inquisition, sondern auch durch die Verbreitung der
Bettelorden, insbesondere der Franziskaner. Als einziges schriftliches Zeugnis der Katharer liegt eine
kurze Liturgie vor, die in der Sprache der provenzalischen Troubadoure des 13. Jahrhunderts verfaßt ist.
Albigenser
Anhänger der bedeutendsten christlichen Häresie des Mittelalters. Die Bezeichnung stammt von der
südfranzösischen Stadt Albi, einem wichtigen Zentrum der Bewegung.
Die Albigenser glaubten an das dualistische System des Manichäismus, das über Jahrhunderte einen
großen Einfluß auf die Mittelmeerregion ausübte. Die Dualisten gehen davon aus, daß ein guter und böser
Gott unabhängig voneinander existieren. Im westlichen Teil von Europa traten die Verfechter dieser
Lehre, die Katharer (von griechisch katharos: „rein“), erstmals im 11. oder frühen 12. Jahrhundert in
Nordfrankreich und den Niederlanden in Erscheinung. Um stetigen Verfolgungen zu entgehen, zogen die
Katharerprediger südwärts, wo sie im politisch eigenständigeren Languedoc und den angrenzenden
Gebieten weit größeren Anklang fanden. Hier bezeichnete man sie fortan als Albigenser.
Per Definition verurteilten sie jede Form der Materie. Nur eine reine und spirituell ausgerichtete Existenz
führe zur Erlösung und verheiße ein von allem irdischen Ballast befreites Leben nach dem Tod.
Verfehlungen hätten dagegen die Wiedergeburt der Seele in einer neuen sterblichen Hülle, als Mensch
oder gar als Tier, zur Folge. Die traditionelle christliche Kirche mit ihrem korrupten Klerus und ihrer
riesigen Anhäufung materiellen Reichtums hielten sie für ein Machwerk Satans, welches es zu vernichten
gelte.
Die Albigenser teilten sich in einfache Gläubige und „Vollkommene“. Letztere entschieden sich per
Gelübde für ein Leben in strengster Askese. Sie verzichteten auf allen Besitz und nahmen ausschließlich
Spenden anderer Mitglieder an. Nur die Vollkommenen konnten im Gebet mit Gott kommunizieren. Die
übrigen durften darauf hoffen, das ersehnte Stadium nach einer langen Initiationsphase zu erreichen.
1209 begann Papst Innozenz III. einen Kreuzzug gegen die „Ketzer“, der bis 1229 dauerte und als
Albigenserkrieg bekannt wurde. Die Albigenser, die führende politische Kraft Südfrankreichs, wurden
dabei brutal vernichtet und weite Teile Südfrankreichs in Schutt und Asche gelegt. Kleine Gruppen
retteten sich jedoch in abgelegene Gegenden und trotzten der Inquisition bis ins 14. Jahrhundert hinein.
Siehe auch Bogomilen; Paulizianer.
Albigenserkriege
Kreuzzüge gegen die Albigenser 1209 bis 1229. Nach dem Scheitern eines ersten, von Papst Lucius III.
veranlaßten Feldzuges und den fehlgeschlagenen Bekehrungsversuchen durch Zisterzienser und
Dominikaner nahm Papst Innozenz III. die Ermordung eines päpstlichen Legaten 1208 zum Anlaß, zu
einem erneuten Kreuzzug gegen die „Ketzer“ aufzurufen. Unter Führung des päpstlichen Legaten und
Heerführes Simon IV. de Montfort (er fiel 1218) rotteten die Kreuzritter, in der Mehrzahl fanatisierte
Ritter aus Mittel- und Südfrankreich, die meisten Albigenser aus und ergriffen Besitz von deren Land.
1209 nahmen die Ritter Albi und Beziers ein (wo sie 20 000 Einwohner umgebracht haben sollen). Die
Massaker unter den Albigensern nahmen derartige Ausmaße an, daß Innozenz III. sich erfolglos um
Mäßigung bemühte. Die Kämpfe wuchsen sich zum machtpolitischen Konflikt um die Herrschaft über
das Languedoc aus: Auf Seiten der Albigenser griff der König von Aragonien ein, während Frankreich
unter König Ludwig VIII. und Ludwig IX. den Kreuzrittern zu Hilfe kam und sich damit die faktische
1994 • Tarn – Aude • © Thomas W. Stephan • www.thomas‐w‐stephan.eu 12/12 Herrschaft über das Gebiet sicherte, das es 1271 ganz unterwarf. 1229 mußte Graf Raimund VII. von
Toulouse, einer der Führer der Albigenser, im Vertrag von Meaux (bei Paris) die Niederlage der
Albigenser eingestehen. Die Einnahme von Montségur und Massenhinrichtungen auf dem Scheiterhaufen
brachen 1244 den letzten Widerstand der Albigenser.
Waldenser
christliche Laienbruderschaft, die der französische Kaufmann Peter Waldes in der zweiten Hälfte des
12. Jahrhunderts in Lyon gründete. Aufgrund der Praxis der Laienpredigt wurden sie 1184 von Papst
Lucius III. exkommuniziert.
1487 organisierte Papst Innozenz VIII. in Dauphiné und Savoy einen Kreuzzug gegen die Waldenser. Ihre
Vertreibung führte zu einer Verbindung mit den Katharern, Albigensern und Humiliaten. Erst 1848 wurde
ihnen unter dem sardinischen König Karl Albert die volle bürgerliche und religiöse Freiheit in Italien
zugestanden.1855 gründeten sie eine theologische Fakultät in Torre Pellice in der Provinz Turin. 1860
wurde diese nach Florenz und 1922 nach Rom verlegt.
Die Waldenser besitzen in Italien etwa 120 Kirchen mit ca. 29 000 Mitgliedern. In Argentinien und
Uruguay leben etwa 14 000 Waldenser.