Einbau des RehOiler IQ 5.7 in eine Triumph Tiger 955i - XT
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Einbau des RehOiler IQ 5.7 in eine Triumph Tiger 955i - XT
Einbau des RehOiler IQ 5.7 in eine Triumph Tiger 955i (709EN) Motivation und Vorüberlegungen Nachdem im April 2012 ein gebrauchter 955er Tiger (Speiche, EZ 2003) ein neues Heim neben dem mittlerweile 15 Jahre alten Banditen in unserer Garage gefunden hatte fiel der Blick nach der anfänglichen Euphorie unweigerlich auf die Kette... oder auch nicht, denn sie war unter dem bis dato reichlich verwendeten DryLube kaum zu erkennen. Das kann so nicht bleiben, denn der Bandit hat seit ca. 10 Jahren einen Kettenöler und die Kette sieht exzellent aus, aber beim Tiger… Nein, so darf eine Kette einfach nicht aussehen. Also das I-Net durchforstet und beim RehOiler hängen geblieben. Anschließend folgte das übliche Prozedere: E-Mail an Dete, wenige Tage später die Rückmeldung „Teile sind da! Komm doch persönlich vorbei, wohnst ja quasi gleich nebenan.“, dann zwei Stunden mit Dete klönend im Garten gesessen und abschließend mit den Teilen in der Tasche und jeder Menge guter Tipps im Kopf nach Hause gefahren. Die Platine hat Dete bereits fertig bestückt, gelötet und getestet. Vorbereitungen und Überlegungen zum Einbau Platz ist in der kleinsten Hütte – aber als ich die Pumpe zum ersten Mal sah, dachte ich „omG, wo soll dieses monströse Gerät hin?“. War dann aber alles problemlos, Bilder folgen weiter unten. Cockpit- und Regen-LED sollten nicht ins Cockpit verlegt werden, sondern bleiben in der Box, der Schalter verbleibt ebenfalls in der Box und bekommt eine Aussparung, so dass er nach abnehmen der Sitzbank zu erreichen ist. Auf die Anzapfung des Tachosignals wurde verzichtet, da einige Stimmen aus dem Tiger-Forum von dieser Lösung abrieten. Mit der Reed-/ Magnet-Lösung hatte ich bei meinem anderen Kettenöler an der Bandit gute Erfahrungen. Damit reduzierte sich die Anzahl der Kabel von und zur Box auf drei: Betriebsspannung, Reed-Kontakt und Pumpe. Für die weiteren größeren Teile – Blackbox und Tank – fanden sich ebenfalls geeignete Plätze: die Einstellvorrichtung für die Federvorspannung am Zentralfederbein wurde vom Vorbesitzer des Ti(g)ers nach außen an die Strebe der rechten Soziusfußraste verlegt. Damit war unter der Sitzbank in Fahrtrichtung vor dem Sturzsensor Platz für den Tank. Die Blackbox sollte ihren Platz auf einer Querstrebe in unmittelbarer Nähe finden. Mit der Verlegung von Schlauch und Kabel für den ReedKontakt bin ich weniger pingelig und habe kein Problem damit, wenn diese „gut sichtbar“ verlegt werden. Vorbereitung des Tanks Der Tank wurde, nachdem der Einbauort zweifelsfrei fest stand, gegen ein 150ml-Modell ausgetauscht. Damit wurde der zur Verfügung stehende Raum in Fahrtrichtung vor dem Sturzsensor und direkt neben dem Sicherungskasten optimal ausgenutzt. Der Tank hat dort eine geschützte Position, eine ebene Standfläche und kann problemlos an der angrenzenden senkrechten Kunststoffwand (Teil der Heckunterverkleidung) befestigt werden. Fertig vorbereitet sieht das Teil einem 100ml-Modell täuschend ähnlich :) Vorbereitung der Platine und der Box Entgegen des Vorschlags von Dete, aus der Platine an einer Ecke ein Stück auszusägen, habe ich mich dazu entschlossen an der langen Seite im Bereich des BUZ11 zwei und im Bereich der Pumpenklemme eine halbkreisförmige Vertiefung mit einer Rundfeile zu feilen. Zusätzlich wurden die gegenüber liegenden Platinensockel im Gehäuseboden mit einem Bohrer abgetragen. Auf die Platine musste auf die Unterseite im Bereich der Pumpenklemme nachträglich eine Drahtbrücke gelötet werden (auf dem Bild oben rechts), da die Leiterbahn an dieser Stelle durch die Bearbeitung mit der Feile sehr schmal geworden ist. Die Platine liegt nun vollflächig auf und bei aufgesetztem Deckel klappert nichts. Anschließend wurde noch eine Aussparung für den Schalter (wurde direkt in die Klemme gesetzt) und Löcher für die Kabel ins Gehäuse geschnitten. Der Deckel wurde mit Löchern für die LEDs auf der Platine, den Taster, das Poti und die beiden LEDs fürs Cockpit und den Regenmodus versehen. Rudimentären Schutz gegen eindringenden Staub und Feuchtigkeit bieten diverse kleine Tesafilm-Streifen, mit denen die Löcher abgedeckt wurden. Das Abkleben der Löcher mit Tesafilm-Streifen hat sich bei meinem Mc... anderen Kettenöler bereits bewährt. Die Oberseite (Bestückungsseite) der Platine Die Unterseite (Lötseite) der Platine mit der zusätzlichen Drahtbrücke oben rechts, noch ohne Schutzlack Die Platine im Gehäuse Eher suboptimal ist die Position der Platine hinsichtlich der Betriebsspannungsklemmen (im Bild oben rechts), da die Klemme für +12 Volt nun direkt vor dem Sockel für die Gehäuseverschraubung liegt. Bei einem erneuten Aufbau würde ich die im Bild unteren Platinensockel abtragen und den von Dete empfohlenen Ausschnitt in die Platine sägen. Hier und auch auf den folgenden Bildern nicht sichtbar: Die Box wurde auf der Unterseite mit einem Streifen selbstklebendem Klettband versehen. Das entsprechende Gegenstück wurde auf das Rahmenblech, auf dem die Box liegt, aufgeklebt. Einbau des Tanks – Positionierung der Pumpe Der Tank wurde dort platziert, wo der Hersteller ursprünglich die Einstellvorrichtung für die Federvorspannung des Zentralfederbeins vorgesehen hatte Für die Fixierung wurden mit einem Lötkolben zwei kleine Löcher in die Kunststoffverkleidung hinter dem Sitzbankschloss „gebohrt“ und der Tank mit zwei Kabelbindern gesichert. Das Messingrohr der Ansaugöffnung zeigt in Richtung Pumpe. Der Blick von oben auf Tank, Blackbox und Sicherungskasten (grau mit grünem Aufkleber) Der Deckel der Blackbox ist hier noch ohne Löcher und nur andeutungsweise mit einem Kabelbinder versehen. Der Blick von der linken Fahrzeugseite Hier noch eine Abbildung von oben nach der ersten Inbetriebnahme: Tank befüllt, Blackbox fixiert. Am rechten Rand der Blackbox sind die beiden LEDs für Cockpit und Regen gut zu sehen. Die LEDs wurden so in die Klemmen eingesetzt, dass sie bündig in die Bohrlöcher passen – und natürlich nicht mit dem Deckel verklebt. Strom bekommt die Box über das mit blauem Schrumpfschlauch überzogene weiße Kabel. Dieses führt in einem Bogen unter den grauen Sicherungskasten und zapft dort die Sicherung für Rücklicht/ Bremslicht an. Die Masseleitung (hier nicht sichtbar) wurde mit unter die Schraube der Sturzsensor-Halterung gelegt Einbau der Pumpe Die Pumpe wurde zunächst nur provisorisch mit einem Kabelbinder an einer Lasche am Rahmenrohr fixiert. Für eine dauerhafte Befestigung boten sich die Enden der Pumpe an, die auf Böcken auf dem Rahmenrohr links und rechts der Lasche liegen sollten. Hier zunächst die Prototypen aus Holz Auf Maßhaltigkeit und Oberflächenfinish wurde kein Wert gelegt, die Prototypen waren nur 24 Stunden im Einsatz. Hier die endgültige Montage der Pumpe. Als dauerhafter Ersatz für die Holz-Prototypen wurden Lagerböcke aus einer 15mm Polyamidplatte angefertigt. Schlauch, Düse, Reed-Kontakt Diesen Teil der Montage habe ich eher pragmatisch abgehandelt und der Funktionalität oberste Priorität eingeräumt – oder mit anderen Worten: Ich hatte keine Lust, mit sehr hohem Aufwand eine „unsichtbare“ Lösung umzusetzen. Zuerst wurde der Schlauch möglichst nahe an der Schwingenachse vom Rahmen an die Schwinge verlegt, an der Schraube des Kettenschutzblechs mit einer selbstgedengelten Schelle fixiert und dann unter der Schwinge in Richtung Kettenrad geführt. Am hinteren Ende der Schwinge wurde eine Aluschiene unter die Schwinge geklebt (an dieser Stelle meinen herzlichen Dank an Triumph für die Kastenschwinge!), die wiederum mit einer selbstgedengelten Schelle den Schlauch mit der eingesteckten Messingdüse hält. Der Tipp mit dem Alu-Profil kommt aus dem Tigerforum (www.tigerhome.de), das Alu-Profil bekam ich freundlicherweise fertig vorbereitet von einem Tiger-Fahrer. Das einzige Bauteil, das wirklich nahezu unsichtbar ist, ist der Reed-Kontakt. Dieser wurde auf die Innenseite der Schwinge geklebt, der Magnet wurde am Kettenrad fixiert. Die Verlegung des Kabels erfolgte – wiederum pragmatisch – am Schlauch entlang. Der umlaufende Kabelbinder am hinteren Teil der Schwinge dient lediglich dazu, das Kabel des Reed-Kontaktes vom Kettenrad fernzuhalten. Ob die Messingdüse in ihrer abgebildeten Form dauerhaft im Einsatz bleiben wird, muss noch „erfahren“ werden. Das Bild entstand wenige Minuten nach der Fertigstellung. Und so sieht die Gesamtkonstruktion in der Übersicht aus... Modifikationen Neue Düse Die ersten Kilometer waren erwartungsgemäß ernüchternd. Obwohl ich fast sicher war, die Ölleitung entlüftet und das Öl bis zur Düse gepumpt zu haben, war nach den ersten 60 Kilometern kaum Öl auf der Kette zu sehen. Da mir die im ersten Anlauf angefertigte Düse nun schon nicht mehr zusagte, wurde schnell eine neue Düse zusammen gelötet.