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N3 Neustadt/Aisch Stadt und Land FLZ Nr. 48 Freitag, 27. Februar 2009 Roland, Julia und Susanne Burger haben das südamerikanische Land Paraguay in ihr Herz geschlossen und wollen sich dort eine neue Zukunft aufbauen. Zwei Töchter hoch zu Ross. Die Pferdefarm zählt bereits zwölf Tiere und soll wesentlicher Teil des künftigen Lebensunterhalts sein. Fotos: Dlugoß (1), privat (4) Familie aus Wilhelmsdorf wandert in das südamerikanische Land Paraguay aus Ein Stück Land für eine neue Zukunft Die Burgers wollen ihren Lebensunterhalt aus sanftem Tourismus bestreiten te Arbeit und eine Wohnung nachzuweisen ist, verlangt der Staat Paraguay 5000 US-Dollar Rücklage oder den Besitz von zehn Hektar Land. Mittlerweile nennen die Burgers 40 Hektar Land in dem südamerikanischen Land ihr Eigentum. Bei Caacupé, 50 Kilometer von der Hauptstadt Asunción entfernt, wollen sie demnächst leben. Es soll für immer sein. Erste Informationen sammelten sie bereits im SeptemNachdem die Großber 2007. Der 20-jährige Hochbank in Nürnberg für zeitstag war Anlass genug, den fünffachen Famisich Paraguay mit eigenen lienvater bereits 2004 Augen einmal anzusehen. keine geeignete Arbeit Denn vage Ideen, irgendmehr vor Ort anbot, gestalteten sich die Verhält- Die Mangoblüte. wann in ein warmes Land zu nisse als schwierig. Die Mangos liegen in Pa- ziehen, gab es bereits bei der Existenz als Selbststän- raguay am Boden Heirat. Obwohl des Spanischen diger brachte keine Lö- wie hier die Äpfel. nicht mächtig, war das Ehesung. So machte sich Ehefrau Susanne Burger vor rund paar von Land und Leuten „total bezwei Jahren auf die Suche nach einer geistert“. Sie lernten es mit einem Deutschen kennen, der dort schon seit neuen Existenz fernab der Heimat. Dass sie dabei auf Paraguay stieß, über zehn Jahren lebt. Die Gastfreundschaft und Offenheit hätte sie damals nicht gedacht, erzählt sie. Der Grund für die Entscheidung der Menschen, das Unkomplizierte, liegt aber auf der Hand, erklärt Roland die großen, unbesiedelten NaturräuBurger. Denn nach Paraguay lässt sich me faszinierten sie. Die Bewohner, darvergleichsweise leicht einreisen. Wäh- unter auch viele der Nachbarländer, etrend zum Beispiel in den USA eine fes- wa hundert Indianerstämme und WILHELMSDORF/ CAACUPE (ad) – Was könnte eine Familie aus Franken plötzlich dazu bringen, ausgerechnet in das südamerikanische Land Paraguay auszuwandern? Susanne (40) und Roland (44) Burger aus Wilhelmsdorf wollen sich dort eine neue Zukunft aufbauen. Impulsnachmittag: „In Krankheit gehalten“ NEUSTADT – Zu einem Impulsnachmittag auf Dekanatsebene laden die evangelische Kirchengemeinde und das Dekanat Neustadt am Samstag von 14 bis 16 Uhr ins evangelische Gemeindezentrum ein. Zum Thema „In Krankheit gehalten“ sprechen Renate Menzel, Christa Gerber und Anita Pfeiffer. Neuwahlen bei Jagdgenossen DIESPECK – Die Jagdgenossenschaft Diespeck hält am Samstag ab 19 Uhr die Hauptversamlung im Gasthaus Müller. Es finden Neuwahlen des ersten und zweiten Jagdvorstehers statt. Spielenachmittag BIRNBAUM – Der Kindergarten Birnbaum lädt am Samstag von 14 bis 17 Uhr zu einem Spielenachmittag ein. Tanz und Bewegung, Schminken sowie ein Kreativ-Workshop werden angeboten. Für die Erwachsenen stehen Kaffee und Kuchen bereit. Deutschstämmige („Mennoniten“), geben sich oft zufrieden mit dem, was sie haben. Nach „Geschäfte machen“ in großem Stil stehe den Einheimischen nicht der Sinn, erklärt Roland Burger. Dass es hier teilweise kein fließendes Wasser gibt – sondern Brunnen – oder sich die Straßen manchmal in einem „undeutschen“ Zustand befinden, störe sie nicht. A propos Wasser: Paraguay bedeutet „Wasser, das zum Wasser geht“. Die Schönheit der Natur mit ihren tropischen Pflanzen und Tieren wiegt für die Familie weit mehr. Viele Vögel und seltene Insekten, Kröten, Tapire, Ameisenbären, Jaguare, Schlangen und Puma seien hier zu sehen. Die günstigen Lebenshaltungskosten und die bezahlbare soziale Versorgung sind für die Burgers ein weiterer, wichtiger Punkt. So seien zwölf Bananen beispielsweise für rund zehn Eurocent zu haben. Fleisch gebe es ebenfalls recht billig zu kaufen. Mangos liegen am Boden wie hier im Herbst die Äpfel. Argentinische Rinder bevölkern die Weiden, es gebe viel Fleisch, Früchte, Getreide Soja und Zuckerrohr auf den Feldern. Das ganze Jahr wachsen hier Früchte auf den Feldern – eine Ernte finde hier drei Mal im Jahr statt, betonte Susanne Burger. Als Selbstversorger mit einem sanften touristischen Standbein wollen die Immer weht ein warmes Lüftchen in Paraguay. Das empfinden die Burgers als sehr angenehm. Die Hitze dort sei verträglicher als die in Europa. Burgers ihren Lebensunterhalt bestreiten – mit Kutschfahrten, Reitausflügen, Zimmern, alles soll in die Natur integriert werden. Auch die Wasserversorgung planen sie von hier aus. Um interessierte Touristen machen sie sich keine Sorgen: So sei die berühmte Wallfahrtskapelle von Caacupé in der Nähe und viele Städter kommen aufs Land, die Wasserfälle Iguazu in Brasilien könnten von hier aus leicht bereist werden. Viel gebe es zu sehen, vor allem viel, viel Grün. Das gekaufte Areal wird derzeit mitsamt Die Prunklosia schwarz-weiß bittet für nächstes Jahr um mehr Unterstützung Steht Faschingsumzug vor dem Aus? Forderung: „Die Störenfriede an der Basis packen“ – Verstöße gegen Auflagen ahnden EMSKIRCHEN (pm) – Nach Aufarbeitung der Ereignisse der letzten Tage beim Heringessen zeigte sich der Vorstand der Prunklosia Emskirchen enttäuscht: Es dominierten im öffentlichen Echo Kritik über Alkoholexzesse anstatt über mühevoll erbaute Motivwagen und Gruppen, wurde beklagt. Diejenigen, die die Einsätze des BRK überhaupt notwendig machen, bleiben unerkannt und von Kosten befreit. Die Faschingsgesellschaft wolle solche Zuschauer und Teilnehmer nicht, hieß es in einer Erklärung. Da gebe es Gruppierungen, die bereits morgens betrunken anreisen. Im Ortskern werde schon vormittags kräftig ausgeschenkt. Hier sei die öffentliche Hand gefragt, „diese Störenfriede an der Basis zu packen“. Die Partyeinrichtungen der Prunklosia hingegen öffneten erst unmittelbar nach dem Umzug und schlössen noch vor 24 Uhr. Für die Security, die genau nach den zu erwartenden Besuchern zahlenmäßig eingeteilt sei, habe man über 700 Euro bezahlt. Andere Veranstalter hingegen schere das offenbar wenig. Die Prunklosia fordert in ihrer Stellungnahme deshalb für die Zukunft entschiedene Kontrollen und Strafen für Verstöße gegen die Auflagen, die auch weh tun, ebenso die Heranziehung der Verursacher zur Kostenbeteiligung eventueller Rettungseinsätze vor allem bei Minderjährigen. Der Vorstand ist sich daher einig: Sollte der Verein weiterhin die Kosten dieser Unvernünftigen tragen müssen und werde er weiterhin mit Kontrollen so im Stich gelassen, werde es nächstes Jahr keinen Umzug mehr geben. Das BRK beispielsweise habe schon eine Kostenanhebung um das Dreifache angekündigt. Andere verlieren viel Die Prunklosia verlöre außer immenser Organisationsarbeit und Kosten nichts. Andere, die jahrelang bequem am Straßenrand die Hand aufhielten und teilweise weder Standgeld noch einen Euro für die Vignette übrig hätten, oder sich gar in ihren Gaststätten goldene Nasen verdienten, verlören hingegen viel – nämlich das vielleicht beste Geschäft des Jahres, hieß es abschließend. den zwölf Pferden mit einem Einheimischen und dessen Familie versorgt. Die elfjährige Julia und der 13-jährige Adrian werden nach Paraguay mit auswandern, die drei älteren Kinder Stefan (18), Ramona (17) und Daniela (15) wollen in Deutschland bleiben und hier ihre Ausbildung absolvieren. Im Wesentlichen lässt sich Paraguay, das so groß wie Deutschland und die Schweiz zusammen ist und nur 6,7 Millionen Einwohner hat, als flach beschreiben, gelegen von 100 bis 700 Metern über dem Meeresspiegel. Wahlen und Ehrungen beim ASV Wilhelmsdorf WILHELMSDORF – In der Sportgaststätte des ASV findet am Samstag die Hauptversammlung des Sportvereins statt. Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder sind vorgesehen. Nach den Berichten aus den Sportbereichen wird das Vorstandsgremium neu gewählt. Die Mitglieder treffen sich um 18 Uhr. Fischer schließen Jahr ab NEUHOF – Der Fischereiverein hält am Samstag die Hauptversammlung im Gasthaus „Schwarzer Adler“. Die Abrechnung der geleisteten Arbeitsdienste ist einer der Tagesordnungspunkte. Die Mitglieder treffen sich um 19 Uhr. Ortsversammlung KIRCHFARRNBACH – Eine Ortsversammlung der Grundstückseigentümer aus Kirchfarrnbach findet am Samstag ab 19 Uhr im Gasthaus Behringer statt. Es werden Neuwahlen des Vorstands durchgeführt. Busunternehmer Reinhold Hieronymus reagiert auf die Kritik aus dem Schulverband Diespeck: Jetzt nur noch „toter Briefkasten“ NEUSTADT – Ab Ende Februar ist nicht nur die Dienststelle Neustadt des Finanzamtes Uffenheim geschlossen, sondern auch deren Briefkasten. Postsendungen sind dann an die Adresse Schlossplatz 7, 97215 Uffenheim, zu richten, teilte das Finanzamt gestern mit. Es wird künftig, wie berichtet, „bis auf Weiteres“ jeweils donnerstags in den Räumen der ehemaligen Dienststelle Neustadt von 10 bis 12 Uhr und 13 bis 19 Uhr einen Sprechtag halten. Die Vorwürfe gegen Fahrer bestritten Ein Gesprächstermin kam bisher nicht zu Stande, soll aber nachgeholt werden DIESPECK (fla) – Das will er nicht auf sich sitzen lassen: Reinhold Hieronymus, der im Auftrag des Schulverbands Diespeck den Schulbusverkehr durchführt, wehrt sich jetzt gegen Kritik, die im Schulverbandsausschuss geäußert wurde. Diese „ Klappe“ ist in zwei Tagen zu. F.: Munzinger Über die Sitzung hatte die FLZ in der Samstagsausgabe berichtet. Dort war moniert worden, dass die Busfahrer rauchen würden, woran sich Kinder störten. Das bestreitet Hieronymus nicht, erklärte aber, dies geschehe nur außerhalb des Busses. Allerdings hält es Schulverbandsvorsitzender Helmut Roch schon für unpassend, wenn Fahrer vor der Schule rauchen, da die Schule eine rauchfreie Zone sei. Dass die Busse überfüllt seien und zu schnell, gefahren werde, will Hie- ronymus so auch nicht stehen lassen. Er könne an Hand der Stundenpläne der Schule nachweisen, dass die Plätze in den Bussen ausreichten. Manche Eltern könnten den Eindruck gewinnen, der Bus sei überfüllt, wenn sie ihre Kinder hinein begleiten. Dabei sähen sie aber nicht, dass im hinteren Bereich des Fahrzeugs noch alles leer sei. Er räumte ein, dass die Fahrer manchmal schnell fahren. Die Ursache sah er aber wiederum bei den Eltern: Manche brächten ihre Kinder zeitlich so knapp vor der Abfahrtszeit zur Bushaltestelle, dass ein paar Minuten Verzögerung auftreten könnten, die die Fahrer wieder aufholen wollten. Münchsteinachs Bürgermeister Helmut Riedel hatte in der Sitzung kritisiert, der Unternehmer reagiere nicht auf an ihn gerichtete Briefe. GeN3 genüber der FLZ behauptete Hieronymus, solche Briefe habe er nicht erhalten und könne deshalb auch nicht darauf antworten. Die Streitpunkte wollte Hieronymus am Mittwochnachmittag im Rathaus mit Helmut Roch besprechen. Roch war aber zu diesem Zeitpunkt außer Haus – was den Unternehmer ärgerte, Roch aber so erklärte: Bei dem Gespräch sollten auch die Schulleiterin und der in der Sitzung Kritik führende Münchsteinacher Bürgermeister Helmut Riedel anwesend sein. Doch dies sei aus Termingründen nicht möglich gewesen. Roch erklärte sich gestern nach wie vor dazu bereit, das gewünschte Gespräch zu führen. Doch dann müssten die angesprochenen Beteiligten zum Termin auch Zeit haben.