Jahresbericht 2011 IMO-Mitgliederversammlung
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Jahresbericht 2011 IMO-Mitgliederversammlung
INTERNATIONALE MENNONITISCHE ORGANISATION für Hilfswerk und andere christliche Aufgaben e.V. Jahresbericht 2011 angenommen auf der IMO-Mitgliederversammlung am 27./28. April 2012 in Bonn Der Geschäftsführende Vorstand 1 Ein Sprichwort der Xhosa, einer ethnischen Gruppe, die in Tansania, Südafrika, Botswana und Lesotho lebt, und das Thema der Reise des IMO-Patenschafts-Teams nach Brasilien und Paraguay im September / Oktober 2011 2 Im Jahr 2011 spielte das Patenschaftsprogramm eine wichtige Rolle bei den IMO-Aktivitäten. Das Patenschaftsteam ist nach Südamerika gereist, nach Brasilien und Paraguay, nicht nur um die Einrichtungen, Schulen und Kindergärten zu besuchen und die Kinder kennen zu lernen, vor allem auch, um in direkten Kontakt mit unseren Partnern zu kommen, um das Patenschafts-Netzwerk zu festigen und auszubauen. Dabei wird uns immer klarer, dass die persönlichen Beziehungen zu unseren Partnern, der Austausch, die Gespräche genauso einen hohen Stellenwert haben sollten wie die finanzielle Unterstützung, die ja doch immer einseitig ist. Beziehungen und Kontakte ermöglichen eine Partnerschaft auf Gegenseitigkeit und ein Voneinander-lernen, von denen beide Seiten profitieren. Die finanzielle Situation in der IMO wird immer komplizierter, die Trägerwerke setzen andere Schwerpunkte. So sind es diese Beziehungen, das Netzwerk, das die IMO auszeichnet. Unser mennonitisches Netzwerk der Partnerschaft trägt, es ist wichtig geworden für unsere Partner. Das haben die Teammitglieder des Patenschaftsprogramms erfahren. An dieser Stelle sagen wir DANKE für die Spenden, mit denen die Arbeit der IMO und vor allem das IMO-Patenschaftsprogramm möglich werden. Rainer Wiebe Sjoukje Wethmar Vorsitzender Vorsitzende Bonn / Delft, März 2012 3 Inhalt Projektberichte Brasilien: Programa des Paz – Friedenserziehung bei AMAS 5 Paraguay: ASCIM - Unterstützung indigener Gemeinschaften im Chaco 8 Paraguay: COVESAP 2011 10 Paraguay: SERVOME Projektberichte 2011 14 Paraguay: „El Paraíso“ – Umsiedlungsprojekt für eine indigene Gemeinschaft 20 Paraguay: Projektbesuche in Paraguay 23 Kolumbien: Creciendo Juntos 2011 25 Tanzania: Bethsaida Health Centre with Home Care facility 32 Kenia: MEPERI – gegen die Verstümmelung von Frauen in Kenia 36 IMO - Patenschaftsprogramm Die Reise des IMO-Patenschaftsteams nach Brasilien und Paraguay 39 Der Patenschafts-Partner-Workshop 42 Neue Projekte im IMO-Patenschaftsprogramm 46 Uruguay: Hogar Siquem – Kinderheim für Jungen 47 Paraguay: Vientos de Esperanza – Hoffnung für Mädchen 48 Die Patenschaftsprojekte im Überblick 50 Brasilien: Pädagogischen Zentren von AMAS 50 Paraguay: Colegio Indígena Yalve Sanga von ASCIM im Chaco 51 Paraguay: Kinderzentrum von SERVOME, Asunción 52 Paraguay: Colegio Alberto Schweitzer, Asunción 53 Paraguay: Centro Educacional Evangélico Menonita, Villa Hayes 53 Paraguay: Nationalschulen in Campo 9 und Maracana 54 Bolivien: Guardía „Samuelito“, Santa Cruz 54 Äthiopien: Kinderbetreuung in der Kera-Gemeinde, Addis Abeba, 56 Tanzania: Patenschaftsprogramm 56 Bangladesh und Indien: MCC-Patenschaften 57 IMO-Finanzen – ein Überblick 58 Adressen 60 4 Programa del Paz Friedenserziehung in den pädagogischen Zentren von AMAS Curitiba, Brasilien Wer liebt, der respektiert – unter dieser Überschrift führt AMAS ein Programm der Friedenserziehung mit den Familien in den pädagogischen Zentren durch. Häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen sind gerade in Familien, oft zerstörten Familien, die in extremer Armut, in Elendsvierteln, Favelas leben, in einer Umgebung von Gewalt und Kriminalität, Drogen und Alkohol besonders starker Ausprägung zu finden. In Workshops, Gruppentreffen und Einzelgesprächen werden die Angestellten von AMAS, die Eltern, Jugendlichen 5 und Kinder sensibilisiert für die Gewaltsituationen in ihrem Leben und ein anderes Verhalten, das auf friedlicher Konfliktlösung basiert. An den Kursen haben im Jahr 2011 regelmäßig ca. 400 Frauen und 320 Kinder und Jugendliche teilgenommen. Die Kurse werden nicht nur in den Zentren von AMAS durchgeführt. Die Mitarbeitenden gehen in die Schulen der Umgebung, in Kirchengemeinden, Frauengruppen und staatliche und städtische Behörden. Methoden miteinander, eines friedlichen Methoden der Umgangs Deeskalation werden ebenso eingeübt wie Wissen über soziale, psychologische und rechtliche Aspekte von Gewalt vermittelt werden. Das Friedensprogram begann 3m 15. März 2011. mit dem Kommen des kolumbianischen Ehepaares Liliana und Oscar Calvachi, gesandt durch die MCC-Partnerschaft. Liliana ist Psychologin. spezialisiert in klinischer Psychologie – Familientherapie mit Studien in Trauma Awareness and Resilience (STAR). Oscar ist Rechtsanwalt, Spezialist im Bereich Mehrere Jahre lang war ihre berufliche Hauptaufgabe, Menschen zu begleiten, die im Inneren Kolumbiens Opfer von bewaffneten Überfällen geworden waren. Zu der Arbeitsgruppe gehört noch Wanda Hudson, ausgebildete Krankenpflegerin, spezialisierte sie im Bereich der Hilfe für Kinder und Jugendliche in sozialen Risikosituationen. Im Friedensprogramm setzt sie sich ein für Prävention von häuslicher Gewalt bei Kindern und Jugendlichen, durch spezifische Begleitung, mit Gespräche und Workshops über dieses Thema. Man kann beobachten, dass die meisten Kinder und Jugendliche bereit sind, über diese Themen zu sprechen. Ein Mädchen hob in einem Workshop die Hand und rief während des Gruppengesprächs: "Tia, Tia, Tia! Meine Mutter wurde sehr nervös, nachdem mein Vater von zu Hause wegging. Eines Tages nahm sie den Riemen vom Hund und schlug mich sehr an den Beinen, was mich sehr verletzte. Ich kann ihr nicht verzeihen!" "Weißt du, Tia, mein Vater schlug mich und meinen Bruder so sehr, dass die Polizei uns zu einem Heim brachte, dort blieben wir 2 Monate. Meine Mutter ist Festgefangene, manchmal schlägt mein Vater mich noch, aber nicht mehr sooooo sehr wie vorher, aber er schlägt mich." Mit solchen Berichten ist meistens sehr schwierig umzugehen, die Realität ist hart. Aber wir versuchen mit Liebe zu handeln. Wenn es in unseren Herzen weh tut, stellt Euch vor, wie es in den Herzen dieser Kleinen schmerzt. In solchen Fällen versuchen wir zwischen Eltern und Kindern eine 6 Brücke zu bauen, wir sprechen darüber, orientieren und wenn es notwendig wird, wird der Fall zum staatlichen Amt weitergeleitet. Heute können wir mit dem Friedensprogrammteam zu jeder Familie gehen. Wir fangen bei den Kindern und Jugendlichen mit Workshops an und kommen bis zu den Eltern, wo die Gewalt oft in verschiedener Weise im Haus ausgeübt wird. Nicht nur Kinder und Jugendliche leiden, sondern auch die Mütter und andere Menschen, die im selben Haus leben. Am 11. Juli 2011 wurde für alle AMASMitarbeiter, einige Eltern und Teenies unser Qualifikationskurs zum Thema des Friedensprogrammes durchgeführt. Es nahmen insgesamt 145 Personen teil, es war eine sehr wertvolle Zeit für Vorträge und Austausch unter den Teilnehmern. Gemeinsam mit Erziehern und Koordinatoren von jedem AMAS- Projekt können wir psychologische, soziale und juristische Betreuung und Trost schenken und die Zustände kennen lernen. Dadurch werden wir ein großes und gutes Team. Es fordert von AMAS viel Mut und Zuversicht, dieses Programm gegen Gewalt in dem schwierigen sozialen und kulturellen Umfeld durchzuführen. zusammengestellt nach Berichten von: Regina Rempel 7 ASCIM: Unterstützung der indigenen Gemeinschaften Chaco, Paraguay Ausbildung indigener Gesundheitsförderer 2009 - 2011 Alle Wege des Lebens beginnen mit einem ersten Schritt. Als wir anfingen, von einer Ausbildung auf Universitätsniveau für die indigenen Siedlungen zu träumen, schien uns dieses Ziel fast unerreichbar zu sein. Doch heute sind wir schon dabei, den Abschlussbericht über die erste Gruppe, die ihr dreijähriges Studium abschließen konnte, zu schreiben. Rückblickend können wir sagen, dass Gott sehr gut zu uns war und uns reichlich gesegnet hat. Ein wichtiger Aspekt, den man immer bei der Eröffnung dieser Art von Ausbildung beachten muss, ist der wirtschaftliche, und ich bin mir fast sicher, dass wir nicht mit dem Kursus begonnen hätten, wenn wir von Anfang an von den Kosten gewusst hätten. Dies zeigt mir, dass wir unser Vertrauen auf Gott setzen müssen, wenn wir neue Projekte und Wege in Angriff nehmen. Er wird uns dabei führen und segnen, damit wir an das Ziel gelangen. Von der IMO aus waren Sie Teil dieses Projektes und haben einen wichtigen Teil der Finanzen beigetragen, die für die Durchführung des Kurses notwendig waren. Heute haben wir 13 Studenten mit einer professionellen Ausbildung im Gesundheitswesen 8 und einem Titel als Gesundheitsförderer (Técnico Superior en Promoción de Salud). Die meisten arbeiten auch schon in ihrer Siedlung. Es bleibt die Herausforderung, dass sie wirklich alles Gelernte in die Praxis umsetzen und ihrer Siedlung zum Nutzen sein können, um die Lebensqualität der Indianer zu verbessern. Es waren drei ziemlich intensive Jahre für die Studenten und auch für die Lehrer. Die Ausbildung bestand aus vielen praktischen Stunden und aus einem theoretischen Teil. Am 22. November fand die Abschlussfeier mit einer sehr bewegenden und schönen Feier und in Anwesenheit der Eltern, Freunden, verschiedenen Autoritäten und anderer speziell Geladenen statt. Von der ASCIM aus sind wir sehr froh und auch stolz auf die neuen Gesundheitsförderer. Wir danken der IMO für Ihre Unterstützung während der drei Jahre. Es war auch sehr erfreulich, dass wir uns im Jahr 2011 persönlich kennenlernen durften. Wir möchten Ihnen sagen, dass Sie mit Ihrer Unterstützung für die Ausbildung Gesundheitsförderer Beitrag für Lebensqualität die in einen der großen Verbesserung den der indigenen Siedlungen des zentralen Chaco geleistet haben. Dr. Wilmar Dyck, Leitender Arzt Begleitung indigener Frauen In einem Bewertungsbericht von 1964, geschrieben von dem Anthropologen Jakob Löwen, wird die führende Rolle der Indianerfrau in den verschiedenen Gebieten des Gemeinschaftslebens hervorgehoben und dazu aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Frauen im Rahmen der neu angefangenen Zusammenarbeit mit beteiligt sein sollten am Aufbau der neuen Siedlungen im zentralen Chaco. Heute stellen wir fest, dass die indigenen Frauen immer noch aktive Führerinnen im familiären Umfeld sind und zugleich wichtige Verbündete bei den Anstrengungen für das gemeinschaftliche Wachstum. Ferner sind die Frauen diejenigen, die die kulturellen 9 Traditionen ihrer Gruppen treu aufrecht erhalten. In Bezug auf Führungsrollen begrenzen sie sich jedoch auf die sozialen und geistlichen Bereiche und überlassen die „Außenpolitik“ ihren Männern. Im Rahmen ihrer sozialen Initiativen planen die leitenden Frauen jährlich eine Reihe von Gemeinschaftsprojekten für die sie die Begleitung des Teams für Frauenarbeit der ASCIM einladen. Auf diese Art ergeben sich Gelegenheiten, wie zum Beispiel zusammen die jährlichen Rüstzeiten für Frauenleiterinnen zu organisieren, wo Vertreterinnen der verschiedenen Gemeinschaften sich treffen, um im Rahmen ihrer Ethnien Austausch zu pflegen und Programme der Befähigung und der geistlichen Erbauung zu planen. Andere Projekte der Zusammenarbeit ergeben sich auf dem Befähigung. Die Gebiete der Bildung Frauenschule Hauswirtschaftsunterricht für und und der Schulmädchen sind zwei solcher Programme. Das größte Projekt jedoch ist die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kindergärten. Dadurch werden mehr als fünfzig Gruppen von Müttern mobilisiert und in der Betreuung von Kleinkindern im Alter von 3 bis 5 Jahren unterstützt. Welche Bedeutung hat die ASCIM denn nun für die Beteiligung der indigenen Frauen im Rahmen ihrer Gemeinschaften gehabt? Es besteht kein Zweifel, dass die geschilderte Zusammenarbeit die Wertschätzung der Frauen im Allgemeinen gehoben hat; ein Beispiel dafür ist, dass heute die Mädchen gleichwertig mit den Jungen in der Schulbildung beteiligt sind. Durch die Schulbildung gibt es andererseits immer mehr junge Frauen, die wichtige Rollen im Gemeinschaftsleben übernehmen, wie Lehrerinnen, Gesundheitsförderinnen und Sekretärinnen. Es besteht da noch die Nachfrage nach mehr Programmen der Befähigung in handwerklichen und hauswirtschaftlichen Wissen und Können für heranwachsende Mädchen, was noch nur teilweise durch den Hauswirtschaftsunterricht an Schulen abgedeckt wird. Es darf auch gesagt werden, dass die Indianerfrauenarbeit der ASCIM einen wichtigen Bestandteil an geistlicher Zurüstung hat, wodurch Programme und Material zur Verfügung gestellt werden, damit Kinder, Jugendliche und Leiterinnen ihr biblisches Wissen erweitern können. 10 Worin bestehen die Herausforderungen für die ASCIM, um den Erwartungen der Indianerfrauen in ihren Bemühungen um die Konsolidierung ihrer Gemeinschaften zu entsprechen? Wir sind bei den indigenen Frauen für gewisse Einsätze bekannt, die sich jährlich wiederholen, und wir müssen uns fragen, ob sich unsere Zusammenarbeit für weiter darauf beschränkt, oder ob sie sich auf neue Aktionen verlegen könnte. Im vorigen beispielsweise Frauengruppen eigener wurden eingeladen, zu Initiative Gemeinschaften Jahr begleiten, Einsätze machten, zwei die in wir aus anderen die nicht Abkommen mit der ASCIM haben. Früher gab es öfters Zusammentreffen zwischen indigenen und deutsch- mennonitischen Frauen. Dieses entspricht auch heute dem Wunsch der Indigenen, um mehr Gemeinschaft und interethnischen Austausch zu pflegen. Es besteht die Tendenz, die Indianerfrauenarbeit als ein Instrument zu sehen, durch das indigene Frauen kulturell „verändert“ werden sollen. In Wirklichkeit finden diese Frauen schon ihren eigenen Weg, das Traditionelle mit dem Neuen zu integrieren. Uns bleibt darum eher die Aufgabe, sie in den selbst gewirkten Initiativen zu begleiten, mit der Hoffnung ihren Aktionen einen Mehrwert beizufügen. Wilmar Stahl Ethonologe, Koordinator ASCIM Bildungsprogramm 11 COVESAP 2011 San Pedro / Itacurubi, Paraguay Projektverwaltung Zu Beginn des Jahres 2011 wurde eine Tagung zur Planung der Aktivitäten gemacht, die während des Jahres in den verschiedenen Bereichen des Programms durchgeführt werden sollten. Wie jedes Jahr besuchten uns auch Vertreter verschiedener Organisationen. Hervorzuheben ist der Besuch im September von Sjoukje Wethmar und Conny Wiebe-Franzen von der IMO. Im Folgenden eine Zusammenfassung der wichtigsten Aktivitäten: “Cooperativa Carolina Ltda.” Die Fortbildungen für Leiter, Angestellte und Mitglieder der Genossenschaft wurden während des ganzen Jahres mit der Begleitung und technischer Betreuung der “FECOPROD“ durchgeführt. Deren Vertreter begleiteten ebenfalls die Einführung des Buchführungssystems Century und waren 12 behilflich bei der Erfüllung der Anforderungen vom “INCOOP“ (Kontrollstelle für Genossenschaften der Regierung) in Bezug auf Dokumentation. Was Kredite anbelangt, so stand der Cooperativa Carolina eine Summe von GsPy 350.000.000 zur Verfügung, die durch Vermittlung der Coop. Friesland von der Kooperative COMECIPAR verliehen wurde. Dieser Betrag wurde zur Finanzierung der landwirtschaftlichen Produktion und späteren Vermarktung verwendet. Vermarktung: Im Jahr 2011 wurden 25.852 kg Mais in Kolben vermarktet; außerdem 3.480 kg Bohnen, 7.010 kg Gründünger–Saatgut, 379.723 kg Mandioka, 69.578 kg Sesam und 5.618 kg Mais (Körner). Auf dem Gebiet der Milchproduktion hat das verantwortliche Komitee der Zone 1 von COVESAP in der Zeit zwischen Mai und Dezember 2011 41.249 Liter Milch an die Molkerei von Friesland Vermarktungs-Volumen geliefert. brachte ein Das gesamte Einkommen von 577.973.765 Guaranies. Von dieser Summe wurden, wie bei allen anderen landwirtschaftlichen Produkten, 3% kapitalisiert, was GsPy 12.681.340 vom Milchsektor für die Genossenschaft ausmacht. In der Milchproduktion hofft man weiter zu wachsen, da es eine tägliche Durchführung Einnahme auch bedeutet eine und bei guter hoffnungsvolle Produktionsalternative für die Zukunft ist. Technische Beratung Im Jahr 2011 konzentrierte sich die technische Beratung für die Mitglieder der Coop. Carolina Ltda. auf die Förderung der Milchproduktion und das Mästen von Rindern. Auch die landwirtschaftliche Produktion wurde nicht aus den Augen gelassen. Es wurden individuelle Arbeitspläne gemacht, um die technische Beratung in der landwirtschaftlichen Produktion gezielt durchführen zu können. Für die Milchproduktion stellte Fecoprod Fachleute vom Projekt PROCOLE unseren lokalen Technikern zur Seite, die die Bauern begleitet haben. Diese Beratung bestand aus technischen Fortbildungen aufgrund der Nöte, die aus einer Umfrage in den Ortschaften Rios Ruguá, Mbocayaty, San Alfredo und Amambay identifiziert wurden. Innerhalb dieses Projekts kam es zu der Gründung eines Milchbauern–Komitees. Die Mitglieder dieses Komitees haben während des Jahres Aktivitäten durchgeführt, ein Fahrzeug gekauft und liefern jetzt gemeinsam die Milch bei der Molkerei in der Kolonie Friesland ab. Das Erfolgserlebnis des erwähnten Komitees hat bewirkt, dass die Zonen 2 und 3 von COVESAP die Entscheidung getroffen haben, sich im Jahr 2012 auch dieser Alternative anzuschließen. 13 Bildung Auf Bitte des Vorstands des “Colegio Técnico Agromecánico“ von Itacurubí del Rosario, wurde das Programm „La Cooperativa“ (von Junior Achievement, „Fundación Paraguaya“) durchgeführt. Dieser Kursus wurde von COVESAP angeleitet. Das gleiche Programm wurde auch mit den Mitgliedern des APIR- Bauernzusammenschlusses in Itacurubì del Rosario durchgeführt, wo ebenfalls COVESAP die Verantwortung für die Durchführung übernahm. Auch im Bereich der offiziellen Schulbildung wurden durch Mithilfe von COVESAP kostenlose Materialien vom Erziehungsministerium für die verschiedenen Schulen organisiert. Damit konnten die Bibliotheken der Schulen etwas besser ausgestattet werden. Während des ganzen Jahres wurden alle Aktivitäten des Erziehungskomitees der Genossenschaft Carolina begleitet und beraten. Es wurden auch mehrere Fortbildungstagungen für zukünftige Führungskräfte der Kooperative veranstaltet. Im Jahr 2011 hat COVESAP an drei Jugendliche aus den Gemeinschaften der Covesap–Zone Stipendien verliehen. Die jungen Leute machen jetzt den “Bachiller Técnico Agropecuario“ in der Landwirtschaftsschule “Escuela Agrícola de Cerrito – Chaco“. Arbeit mit Frauen: Hauswirtschaft und Ernährung Im paraguayischen bäuerlichen Haushalt ist es die Frau, die orientiert und zum großen Teil die Arbeiten im Hof entscheidet, während der Mann die Arbeit auf dem Feld ausführt. Sie ist Hausfrau, Erzieherin, Ehefrau, sie hat eine sehr wichtige Rolle in der Familie. Daher die Arbeit mit den Frauen. Themen wie Organisation, Obst- und Gemüseproduktion, Zubereitung von Nahrungsmitteln, Vorträge über Selbstwertgefühl, Finanzen und biblische Reflexionen sind vom Team der COVESAP– Frauen behandelt worden. Das Motto lautet: „So viel wie möglich selbst zu produzieren statt zu kaufen“. Obst, Gemüse, Milchvieh, Hühner und andere Kleintiere zuhause anpflanzen oder züchten, damit das vom Mann verdiente Geld für andere Nöte der Familie genutzt werden kann. Mit der Unterstützung von Fachkräften aus dem Hospital Tabea wurden mehrere Vorträge gehalten. Die Themen in den verschiedenen Komitees waren: Bedeutung der vorbeugenden Untersuchungen ( z.B. PAP-Tests) und frühe Wahrnehmung von Brust- und andere Krebsarten, sowie die Problematik in den Wechseljahren. Es wurden insgesamt neun Vorträge in verschiedenen Gemeinschaften gehalten. Themen wie Mundhygiene, Lebensmittelanleitungen in Paraguay, Reinigung von Brunnenwasser und Toiletten wurden auch im Bereich der Gesundheit mit dem COVESAP-Team angesprochen und durchgeführt. 14 Die technische Hilfe bestand aus der Begleitung bei der Obst– und Gemüseproduktion, auch in der Beschaffung von Gemüsesaatgut. Es wurde direkt in 45 Gärten in den verschiedenen Gemeinschaften gearbeitet (Schwerpunkt: Eigenkonsum für die Familie). Auch Themen wie Sparen im Haushalt, Konservierung von Nahrungsmitteln und Umgang mit Abfall sind behandelt worden. All dieses ist ein Ansatz die Frauen zu ermutigen, mit den auf ihrem Hof zur Verfügung stehenden Mitteln effektiv zu arbeiten und so zur Verbesserung der Lebensqualität der Familie beizutragen. In der Zone gibt es insgesamt 14 Frauenkomitees. Diese befinden sich in Rios Ruguá, Mbocayaty, San Alfredo, Carolina, Peguajho, Tuyango, Costa Tapiracuai, Sgto. Castiglioni, Aguapey und Costa Barrero. Die zuletzt erwähnten drei Ortschaften befinden sich außerhalb der COVESAP-Zone, also in der erweiterten Zone. Im Jahr 2011 beteiligten sich 133 Frauen in diesen Komitees. Gesundheit Im Jahr 2011 haben viele Mitglieder der Kooperative Carolina und deren Familien die gesundheitliche Betreuung im Hospital Tabea in Anspruch genommen. Alle Dienste in diesem Bereich hatten einen Erlass von 25% der Kosten im Hospital von Friesland. Wege Durch die gute verantwortlichen Beziehung Leuten des mit den Ministeriums MOPC konnten die Instandhaltungsarbeiten einiger Strecken der Nachbarwege konkretisiert werden. Alfred Fast kom. Leiter COVESAP 15 Mennonitischer Freiwilligendienst für Paraguay Projektberichte von SERVOME Asunción, Paraguay 60 Jahre Christlicher Dienst: 1951 – 2011 Der Name Christlicher Dienst wurde nicht wörtlich mit Servicio Cristiano in die spanische Sprache übersetzt, sondern mit Servicio Voluntario Menonita. Verschiedene Male wurde diese Übersetzung in Frage gestellt, was dahin führte, dass ich mich eingehend mit diesem Thema beschäftigt habe. Persönlich bin ich zu dem Entschluss gekommen: Die Übersetzung ist gut. In dem Namen wird eine Identitätsfrage mit einer Verantwortung verknüpft. 16 Wir leben nicht nur zu unserem eigenen Wohl im Lande – sondern wir wirken und tragen auch proaktiv zum Wohl des Landes bei. Dieses Wirken muss sichtbar sein. Der CD ist im Grunde nur ein kleiner Korn inmitten vieler anderer, d.h. ein Wirkungsbereich inmitten Wirkungsbereiche. vieler anderer Es wäre wertvoll, ein spanisches Jahresheft zu erstellen, in dem eine Zusammenfassung aller proaktiven Einsätze aus unseren Kreisen veröffentlicht würde. Die Missionsarbeit braucht sichtbare Beispiele dieser nachahmenswerten Dienste; aber auch die Bestätigung, dass der Name, den wir tragen, einen guten Ruf hat. Das Jahr 2011 war für uns im CD von der Finanzfrage geprägt. Deshalb sind wir dankbar, dass von der Exekutive beschlossen wurde, eine Kommission zu ernennen, um den CD und die Finanzen zu durchleuchten und dem Gemeindekomitee Lösungsvorschläge für die Zukunft zu geben. Ob gekürzt oder nicht, wichtig ist, dass der Auftrag wieder in den Vordergrund rückt. Die Finanzfrage darf keine zentrale Dauerfrage bleiben, denn das würde langsam aber sicher die Arbeitsmoral und die Dienstfreudigkeit rauben. Dank der zusätzlichen Aktionen mehrerer Gemeinden wurde die Kasse soweit aufgefüllt, dass wir das Jahr positiv abschließen durften und auch für den Start für 2012 vorgesorgt wurde. Diese zusätzlichen Aktionen brachten 975.121.206.- Guaranies ein. Davon wurden 249.498.986.- Guaranies für das Budget 2011 verwendet. 725.622.220.- Guaranies stehen schon für 2012 bereit. Zusammenfassung der direkt Begünstigten durch den Einsatz vom CD in 2011: • • • • KINDERABTEILUNG (Tagesstätte, Herberge und PROED Schule) – Kinder 450 – Mütter 260 HILFLOSE u. VERLASSENE (Altenheim und El Puente – Psychiatrie) – Patienten 85 – Opas und Omas 70 GEMEINWESEN (Itaugua und Remansito) – Kinder 1.250 – Familien 1.050 FREIWILLIGE – auf den CD Feldern (KM 81 nicht eingeschlossen): aus Paraguay 52 aus dem Ausland 20 – im Ausland 9 (davon 26 Stipendiaten) (Nordamerika, Deutschland und Indonesien) Ronald Rempel C.D. Leitung 17 Kindertagesstätte Dankbar schauen wir auf das vergangene Jahr zurück. Das Hauptziel der TST ist: Kindern einen sicheren Ort zu geben, während die Mütter arbeiten gehen. Es ist eine Vorbeugungsarbeit, damit diese Kinder nicht auch noch auf den Straßen aufwachsen, wo so viel Gefahren und Gewalt herrscht. Die verschiedenen Arbeitsbereiche: Kleinkinderbetreuung: In diesem Jahr waren es 96 kleine Kinder, 6 Monate bis 5 Jahre, die täglich zur TST kamen wo sie mit viel Liebe, Aufmerksamkeit, Geduld, geistlicher – und leiblicher Speise versorgt wurden. Schülerbetreuung: 45 Schüler erhielten eine Betreuung nach dem Unterrichtsschluss von 15 bis 17:30 Uhr, weil die Mütter sie nicht früher abholen können wegen ihrer Arbeit. Patenschaftsprogramm: 348 Patenschaften werden durch die Kindertagesstätte geführt, die 96 Kleinkinder, 240 PROED-Schüler und 12 Bachillerato-Schüler erhielten diese sehr wertvolle Unterstützung. Ohne diese Hilfe wäre das Leben für unsere Familien sehr, sehr schwer, kaum denkbar. Ein herzliches Dankeschön an alle Pateneltern für diese liebevolle Opfergabe! Sozialarbeit: 230 Familien wurden für das Jahr 2011 eingeschrieben. Diese Familien erhielten verschiedene Begleitungen/Hilfen je nach Möglichkeiten; Hausbesuche, persönliche Gespräche, Arbeitsvermittlungen, Schulungen durch die wöchentlichen Frauenstunden, medizinische Hilfe, neue Beziehungen und Bekanntschaften der Mütter untereinander... Durch die Arbeit der Tagesstätte sind es ungefähr 718 Personen (Eltern u Kinder) die einen direkten Kontakt zur TST haben. Wenn wir dann aber die erweiterte Familie (Geschwister die wir nicht aufnehmen konnten) sehen, dann vergrößert sich die Zahl schnell bis über 1.100 Personen. Für diese Aufgaben/Arbeiten hatten wir ein Arbeitsteam von 5 Angestellten und 17 Freiwilligen. Ein herzliches Dankeschön für alle Besuche, extra Mithilfen und Spenden. Marianne Dyck. Leiterin der Kindertagesstätte Wie wichtig doch die Kindertagesstätte für die Mütter ist, zeigt sich am Beispiel einer Mutter: Frau Ana Díaz* kommt vom Departament Caazapá. Sie ist Mutter von zwei Kindern, Laura* (10) und Juan*(4). Frau Ana hat ihr Studium abgeschlossen und war im dritten Jahr in der UNI als sie sich von ihrem Mann trennte. Da das Geld knapp wurde packte sie ihre Sachen und zog nach Asunción um mehr Geld zu verdienen. Sie fing an als Hilfskraft in einer Küche zu arbeiten, arbeitete viele Stunden 18 und erhielt ein sehr niedriges Gehalt. Sie pachtete eine Einzimmerwohnung wo sie bis heute mit ihren Kindern wohnt. Als Ana nach Asunción zog, kam sie jedoch alleine, und während zwei Jahre blieben die Kinder bei den Großeltern in Caazapá. Für die Mutter jedoch waren es zwei schwere Jahre so getrennt von ihren Kindern zu leben und so entschloss sie Ende 2010 ihre Kinder zu sich nach Asunción zu bringen. Während Ana arbeiten ging, blieben ihre Kinder, Laura und Juan im Zimmer eingeschlossen, allein zu Hause. Eine Mutter der Kindertagesstätte erzählte Ana von unserer Arbeit und so kam sie bei uns Hilfe suchen. Sie wurde durch verschiedene Situationen nicht aufgenommen, doch sie kam immer wieder bis endlich ein Platz leer wurde und die Kinder im Februar 2011 aufgenommen wurden. Juan sprach anfänglich kein Wort spanisch und Laura musste sich an dem Rhythmus der neuen Schule (PROED) erst einmal gewöhnen. Beide Kinder sind fleißig und haben Fortschritte in ihrer Bildung gemacht. Es ist den Kindern anzusehen wie gut es ihnen bei uns geht. Frau Ana ist besonders dankbar für diese Unterstützung die sie durch die Kindertagesstätte erhält, da sie ihre Kinder ohne diese Hilfe zurück nach Caazapá hätte bringen müssen. Karen Gómez, Sozialarbeiterin in der Tagesstätte Herberge In der Herberge, El Abrigo, arbeiten zwölf vollzeitig und fünf teilzeitig Angestellte. (Zwei Ehepaare davon in den Zwischenheimen). Es wäre zu erwähnen, dass zwei Köchinnen, die Waschköchin und die Krankenschwester, auch für die Kindertagesstätte und die PROED Schule zuständig sind. Es waren in diesem Jahr zwölf Freiwillige die in der Herberge einen Dienst machten, sechs Jungen und sechs Mädchen und im Sommereinsatz kamen dann noch vier Freiwillige dazu. Bei uns im Heim bekommen diejenigen Kinder und Jugendliche ein zu Hause, welche von der Gesellschaft verstoßen und verachtet werden. Sie müssten sonst alleine auf der Straße nach Überlebungsmöglichkeiten suchen. Dieser Teil der Gesellschaft ist abgesondert und abgestempelt. Sie werden schnell übersehen und verurteilt. Zu leicht gilt das Konzept, sie wollen es nicht besser oder es bringt ja nicht viel. In erster Linie setzten wir alles dran, diesen Kindern ein menschenwürdiges Leben zu bieten. Indem wir ihnen eine integrale Hilfe geben. Dieses besteht aus einen kompletten Alltag mit all den vielen Kleinigkeiten wie, Duschen, Anstandsregeln beim Essen, Gesundheit, Schule, Spielen usw. Dazu machen wir sie auch mit dem liebenden, heilenden und rettenden Jesus bekannt. In total betreuen wir jetzt 55 Kinder. Im Alter von 7 bis 25 Jahre. 19 Maru (Name geändert) war 11 Jahre alt, als sie zu uns ins Heim kam. Sie wurde uns vom Gericht für Minderjährige zugewiesen. Sie lebte mit ihrer Mutter ganz arm am Rande der Mülldeponie von Asunción. Während ihre Mutter arbeiten ging blieb sie zu Hause um die anfallenden Arbeiten zu erledigen. Doch da war noch der Stiefvater. Dieser machte ihr las Leben schwer und immer unmöglicher. Ja und dieses trieb sie dann auf die Straße. Seitdem sie zu uns kam, begann für sie ein ganz neues Leben. In dieser Zwischenzeit hat sie unterschiedliche Erfahrungen und Erkenntnisse gemacht. 2010 schloss sie als zweitbeste Schülerin die 3te Klasse Nivel Medio ab. Erfolgreich hat sie ihren Eintrittskurs in der UNI geschafft, wo sie heute eine fleißige Studentin ist. Dazu hat sie erfreulicher weise eine gute Anstellung bekommen. Sie ist getauftes und aktives Glied der Mennonitengemeinde in Limpio. Richard & Levina Dörksen Leiter der Herberge PROED – Schule Die PROED Schule hat einen großen Einflussbereich, zumal die Schüler nicht nur von der Tagesstätte und der Herberge kommen, sondern auch aus verschiedenen Stadtviertel wie Puerto Botánico, von den Zugschienen und andere Armenviertel von Asunción. Es kommen auch Kinder von Limpio, San Lorenzo, Capiatá und Ypané, weil die Mütter hier ihre Arbeitsstellen erhalten haben. Unmittelbar betreut man 330 Kinder und indirekt erreicht man durch die PROED Schule 900 Personen. Die meisten dieser Schüler kommen aus zerbrochenen Familien wo sie entweder allein mit dem Vater oder der Mutter leben und auch in mehreren Fällen mit der Großmutter. Man bietet den Schülern eine integrale Erziehung, in biblischen Prinzipien gegründet. Man macht mit den Schülern Morgenandachten, Camping und mit den Eltern hat man monatliche Versammlung wo sie das Wort Gottes hören und man gemeinsam mit der Emanuelkirche arbeitet. Dieses Jahr hat man eine Leistungsfähigkeit von 85,4% erreicht. Leider konnten wir nicht die erwünschten 90% erreichen trotz einem geplanten Nachhilfeunterricht und der Mühe der Lehrer. Auf diesem Bereich wird man für das kommende Jahr einige Änderungen einführen um dieses Ziel zu erreichen. Gerson Cabral Schulleiter 20 Freiwilligenbetreuung In der Freiwilligenbetreuung arbeiten wir mit sechs verschiedenen Freiwilligengruppen: 1. Freiwillige aus den Kolonien 19 Sommerfreiwillige 3 Freiwillige während des ganzen Jahres 2. Freiwillige aus Deutschland 15 Freiwillige durch CD Deutschland 3. Stipendiaten 26 fingen Anfang des Jahres an 3 durch andere Kontakte 23 beendeten das Jahr 4. Freiwillige aus den spanischen 4 Freiwillige Gemeinden, die kein Stipendium 2 davon von der Herberge erhalten 5. Freiwillige aus anderen Ländern 2 Freiwillige (Kanada, USA, Argentinien) 6. Freiwillige im Ausland 5 Freiwillige in Deutschland 3 Freiwillige in Nordamerika 1 Freiwillige in Indonesien Für die Freiwillige ist ihr Dienst eine Lebensschule: sie lernen zu dienen indem sie arbeiten, sie wachsen im Glauben und ihr Charakter wird geformt. Ein wichtiger Lernprozess ist die Toleranz und Wertschätzung der verschiedenen Kulturen. Erna (Name geändert) erzählt uns wie sie dieses Jahr erlebt hat: Sie kam im Februar 2011 zur Herberge. Erna war ganz begeistert und erhoffte den Kindern einen guten Dienst zu erweisen, so wie ihrem Herrn Jesus auch. Sie bat um ein Stipendium um ein Theologie Studium zu machen, und es schien alles perfekt zu sein. Aber was so perfekt schien hielt nicht lange an, Schwierigkeiten in ihrer Familie und im persönlichen Leben kamen auf ihr zu. Dieser Kampf wirkte sich in ihrem Verhalten mit den Kindern der Herberge aus und endete mit Problemen so wie auch mit den anderen Freiwilligen. Nach vielen Gesprächen, Gebete und Kämpfe fand man es für gut, Erna von Abteilung zu wechseln, so dass sie zu El Puente kam. Auch wenn ihr dieser Umstieg so manches kostete, so dauerte es nicht lange und ihr gefiel diese neue Arbeit. Aber auch hier gab es Schwierigkeiten da ihr Lebenskampf weiterging ... Erna berichtet: wenn ich auf das verflossene Jahr zurücksehe muss ich sagen dass dieser Dienst für mich eine Lebensschule war, die mein Charakter geformt hat. Es gab Momente da ich am liebsten aufgegeben hätte, aber Gottes Stimme rief mir immer wieder zu: ich hab dich so lieb! Und Er gebrauchte jegliche Situationen um diese Pflanze zu beschneiden. Gott fing an in meinem Leben Dinge rauszunehmen welche Ihm nicht gefielen und hat mir bestätigt, dass noch vieles zu formen und zu ändern fehlt. Es war wirklich nicht ein leichtes Jahr für mich, mit vielen harten Proben aber ich habe viel gelernt und bin Gott dankbar für Seine Liebe und Seine Geduld mit mir, mich zu dem zu verwandeln wie Er mich haben will. Astrid Fischer Sozialarbeiterin Freiwilligenbetreuung 21 El Paraíso wird ein lebendiges Dorf Umsiedlungs- und Entwicklungsprojekt für eine indigene Gemeinschaft im Chaco Neuland, Chaco, Paraguay Im Februar hatten wir angefangen die ersten 40 Häuser zu bauen. Es war für uns eine Herausforderung den Ansprüchen der staatlichen Kontrolle gerecht zu werden, da wir noch nie an so einem Projekt teilgenommen hatten, und ganz besonders nicht mit unserem indigenen Nachbarn nach architektonischen Vorstellungen gebaut hatten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnten aber Ende des Jahres diese 40 Häuser fertig gestellt werden, was aber nicht heißt, dass wir die staatlich zugesagten Zuschüsse dafür schon erhalten haben. Leider arbeiten hier die Behörden sehr schwerfällig. Wir hoffen, dass wir das Geld im Jahr 2012 bekommen werden. Die Wünsche der Baubehörde haben wir soweit erfüllt. Nun wohnen die ersten 40 Familien schon ganz fest auf der Siedlung. Außerdem wohnen je nach Nahrungslage weitere 20 bis 40 Familien dort. Wenn Anfang des nächsten Jahres mit dem Bau der nächsten 40 Häuser angefangen werden wird, dann wird die Anzahl weiter ansteigen, denn wir gehen davon aus, dass die meisten Bauarbeiten wieder von den Siedlern selbst gemacht werden. Die Familien leben in der Regel von Ackerbau. Zusätzlich verdienen sie sich etwas, wenn sie beim Bau der Gemeinschaftseinrichtungen helfen. 22 Bis Ende des Jahres wurden die von uns geplanten Gemeinschaftsbauten fast ganz fertig gestellt. Dabei geht es um die Schule, ein Frauenhaus, in der die Frauen der Siedlung Kurse abhalten und in dem sie sich treffen können, ein Gesundheitsposten, ein Verwalterhaus, ein Mehrzweckraum und zwei Wohnhäuser für einen Lehrer und den Gesundheitsförderer. Die Schule hat in diesem Jahr noch nicht angefangen, da die Siedler noch sehr hin und hergefahren sind. Aber im kommenden Jahr soll konkret mit dem Unterricht begonnen werden. Wir gehen dann von ca. 50 Schülerinnen und Schülern aus. Die Aufsicht über die schulischen Angelegenheiten wird die ASCIM übernehmen, wofür sie von uns dann eine Entschädigung bekommt. Die Gobernacion / Bezirksregierung hat zugesagt Möbel für die Schule zu finanzieren. Die Stromversorgung ist auch gesichert. Mit Hilfe einiger Nachbar-Estancias haben wir eine Hochspannungsleitung von ca. 26 km von einer Hauptleitung bis zur Siedlung gelegt. Im Projekt des Häuserbaus war die interne Stromversorgung mit Anschluss an jedem Haus vorgesehen. Vor Weihnachten konnte die Stromzufuhr angeschlossen werden, und jedes Haus wurde zum großen Fest schon hell beleuchtet. Das war ein großer Erfolg. Wasser ist seit letztem Sommer kein Problem mehr, da jede Familie eine Zisterne hat. Außerdem haben wir bei jedem Gemeinschaftshaus noch zusätzliche Zisternen, die dank ausreichender Regenfälle heute alle voll sind. Während dieser ersten beiden Jahre, in denen schon Siedler auf Paraiso wohnen, haben wir durch Reinigungsarbeiten des Camplandes, durch Roden von Sträuchern und Bäumen für den Ackerbau den indigenen Bewohnern Arbeit gegeben. Für die letzte Aussaat hatten wir alle vorgesehenen 80 Hofstellen mit je 1,5 ha zu fast 100% gesäubert und bepflanzt. Zusätzlich haben wir noch ca. 60 ha Gemeinschaftschacra (Garten) sauber gemacht und bepflanzt. Jetzt warten wir auf Regen und Gedeihen, damit es eine große Ernte gibt. Es wurde hauptsächlich Sesam, Bohnen und Rizinus gepflanzt. Eine Sorge die wir haben: Die Siedlung hat immer noch keinen eigenen Traktor, so dass bisher Robert immer noch mit seinem Traktor dort aushilft. Die Vorbereitungen für die Rinderzucht sind in vollem Gange. Weide ist schon vorhanden, was aber noch fehlt ist das Korral (rundes eingezäuntes Gehege für die Arbeit mit den Tieren). Außerdem müssen wir noch eine Lösung für das Wasser finden. Es ist in Aussicht gestellt, dass wir auch auf dieser Siedlung einen Tiefbrunnen machen 23 werden, der uns zum Teil von der Gobernacion gestellt wird. Damit hätten wir das Wasserproblem gelöst, vorausgesetzt, dass die Qualität gut ist. Als Ergebnis einer Spendenaktion haben wir Zusagen, dass Bürger der Kolonie Neuland etwa 150 bis 200 Rinder spenden werden. Das wäre eine schöne Gruppe als Anfangsbestand. Anfang des Jahres sollen diese Rinder zur Ansiedlung gebracht werden. Wir arbeiten mittlerweile schon als Team in diesem Projekt. Robert Barg ist der Hauptverantwortliche, dann haben wir Jakob Penner angeworben, der den ganzen Ackerbau übersieht und berät, und für das kommende Jahr ist geplant einen Berater anzustellen, der näher an der Siedlung wohnt und nicht immer von Neu-Halbstadt (Neuland) fahren muss. Heute ist es so, dass Robert mindestens zweimal in der Woche hinfährt, und Jakob nach Bedarf. Ich als Koordinator bin von Zeit zu Zeit auch dort, um allgemeine Fragen zu klären. Mittlerweile besteht die Notwendigkeit, dass die Leute wöchentlich mit Lebensmittel versorgt werden müssen, so dass der dafür gebaute Mehrzweckraum schon eingeweiht ist, obwohl er noch nicht ganz fertig ist. Im kommenden Jahr wird wahrscheinlich an zwei Wochentagen „Ladentag“ sein, um den Familien die Gelegenheit zum Einkaufen zu geben. Zusammenfassend: Vieles konnte schon getan werden. Wer nicht hinter die Kulissen schaut, glaubt, dass es ein perfektes Projekt ist. Aber es bleibt ein kompliziertes Projekt, in dem zwei unterschiedliche Kulturen, zwei verschiedene Lebensweisen aufeinandertreffen. Dies bedeutet eine ständige Herausforderung. Wir wollen das Beste für unsere Nachbarn. Aber manchmal ist es schwierig, dafür Verständnis zu finden. Willy Franz 24 Projektbesuche in Paraguay During three weeks in September, October 2011, a Group of five IMO people travelled in Brazil and Paraguay (two international coordinators the German and the Dutch coordinator and the secretary of IMO). The main reason for this visit was: to introduce a lot of new volunteers from Europe and South America to each other and to learn more of the IMO adoption program. The group visited fourteen schools and daycare units. In Asuncion, we had a two days during conference with all people working for the adoption projects and people from two other children projects that were supported by IMO. Before the trip started with the adoption projects, two members of the group visited IMO projects in and around Friesland, Paraguay. In the project COVESAP that for years is a IMO project, three collectives of greater or small farmers works together to improve their individual farmer ship. This is possible by giving advice to one another, by buying and selling as a cooperative, by micro credits to who need to improve this farming. Friesland is in a very nice part of the country, there is more rain than in the Chaco and everything looked nice and green. We received much kindness in the Mennonites community. They started to work in a cooperative way and are very successful. Now a day they help the small farmers around them in two other cooperatives how to do that. It is for the latest and new cooperative that IMO helps with some money. 25 There we also visited a women group, witnessed there a lesson in hygiene, and also saw the introduction for a micro finance project; a rolling hen-house. That they should pay back in two year. Alone I visited one of the Limpio women groups (there are four groups). With the help of IMO they have leaders for the group and sell some materials for some sewing work. But they only earn a small money, most imported is to have this woman groups, and in to talk and learn together and to let grow confidence in each other. During their meeting I saw their working method and they had made a small exposition for me of all their product of last time. It is very nice handicraft, but they don’t earn enough money with it to pay back and have some profit of it. Only the one that could handle a sewing machine earned a small living of her work. After all the meetings for the adoption project we also visit some other IMO projects in the Chaco. The Mennonites had some ground to offer and the government built 75 small stone houses, a group of Indians from Cayin o’Clim village, which is overcrowded, moved there to a new village: El Paraiso. And now with the help of the Cooperative Neuland they learn how to have some cattle and have their own vegetable garden. Later there will also be some agriculture. Projects like this cost a lot of money and takes a lot of time. But after years you can see a community that earns their own living, but it is a new way of living for the Indians, and we have to respect that it takes time to grow accustomed to a new way of living in a new village. All the time we met some very nice hosts, they prepared us nice meals, but what I most liked were the prepared in the bush on an open fire. The men proved to be good cooks. During these last days in the Chaco, we also visited the hospital in Yalve Sanga, met there the medical assistants that were practical ready with their education and could go, to do their jobs in the villages around. Half of the group was young people that started their education with the help of an IMO adoption place. During this journey we learned that we help a lot of children to find a place in society, but we also learned that there are many more that need some help, even now that our brothers and sisters Mennonites supports also very good. For the handicapped children and their parents it is even more difficult, to find a way. To say it simple when there is no money, there is only very little help and only if your home is situated on the right place there might be a school that accepts you. Sjoukje Wethmar 26 Creciendo Juntos 2011 Mit Kindern und Jugendlichen gegen Gewalt Bogotá, Kolumbien Dieser Jahresbericht gibt einen Überblick über durchgeführte Kurse und Aktivitäten von Creciendo Juntos im Jahr 2011. Insgesamt blickt Creciendo Juntos auf ein ausgefülltes und buntes Jahr 2011 zurück. Die Teilnahme der Kinder und Jugendlichen an den verschiedenen Kursen und Aktivitäten bestätigt immer wieder unsere Arbeit im Team. Die Bereitschaft, vor allem der älteren Jugendlichen, selbst für Aktivitäten Verantwortung zu übernehmen, ist Ergebnis eines bereits langen Weges, den Creciendo Juntos mit der Gemeinschaft von Rincon de Lagos geht. Die langjährige Erfahrung Vorort, d.h. im Viertel, mit den Menschen, erlaubt es, nicht nur kurzfristige „Projektarbeit“ zu machen, sondern Prozesse zu gestalten, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind. Die Grundlage für solche Prozesse, sehen wir in der Stabilität eines Arbeitsteams, das gut zusammenarbeitet und auch im Vorstand, der 27 die Arbeit des Arbeitsteams unterstützt. Für das Jahr 2012 haben wir uns als Team deshalb vorgenommen, diese Strukturen noch zu verbessern, um mehr Stabilität und Kontinuität in den Prozessen mit den Familien gewährleisten zu können. Bereich Koordination verantwortlich: Paola Fuentes (Psychopädagogin) Seit Juni 2011 ist Paola Fuentes als Gesamtkoordinatorin tätig. Sie hat einige Universitäten zur Zusammenarbeit im Rahmen der Praktikantenvermittlung gewinnen können. Das Fund-Rausging auf lokaler Ebene ist ebenfalls ihr Aufgabengebiet. Bereich Gemeinwesenarbeit verantwortlich: Martha Garcia (11 Jahre im Projekt tätig) Die Hauptziele des Bereiches Gemeinwesenarbeit sind: - Stärkung der Zielbevölkerung im sozialen Zusammenleben - spirituelle Kurse auf christlicher Grundlage - Kurse für Leitpersonen (lideres), „gewaltfreie Konflikttransformation“ - Hausbesuche im Viertel - Begleitung von Projektbesuchen und Präsentation des Projektes Neben diesen regelmäßigen Angeboten fanden andere besondere Aktivitäten statt: Einführung in das Lesen und Verständnis der Bibel Neun Männer und Frauen wurden auf Grundlage verschiedener christlicher Literatur in das Lesen und das Verständnis der Bibel eingeführt. Insgesamt fanden 10 Kurseinheiten statt. Friseur und Pedikurangebot Zweimal jährlich kommen eine Friseuse und Pedikurschule aus Bogotá zu Besuch, um einen Tag lang gratis ihren Service für die Bevölkerung anzubieten. Insgesamt gab es im Jahr 2011 dieses Angebot für jeweils ca. 80 Personen. Internationaler Tag des Kindes An diesem Tag feierten wir zusammen mit zwei Projekten (einem Mittagstisch und einem Jugendprojekt) der Organisation Mencoldes diesen Tag mit den Kindern, Jugendlichen und deren Familien. Es gab verschiedene Aufführungen der Kinder und unterschiedliche pädagogische Angebote. Insgesamt nahmen an der Feier zum Internationalen Tag des Kindes über 150 Kinder und Erwachsene teil. 28 Pädagogischer Bereich verantwortlich: Patrick Klug (Diplom Sozialpädagoge DH, Fachkraft der Bethlehem Mission Immensee) Neben besonderen ausführlicher Aktivitäten, aufgeführt die werden, unten bietet Creciendo Juntos wöchentliche Kurse an, die meist von ehrenamtlichen Mitarbeitern aus dem Viertel oder aus Bogotá durchgeführt werden. Durch die Verkehrszustände teilweise zum chaotischen einen, aber auch aufgrund persönlicher Gründe der Kursleiter, war es nicht immer möglich einen ganzjährigen, konstanten Kursplan anzubieten. Dennoch ist das Haus jederzeit, auch außerhalb der Kurszeiten für die Kinder und Jugendlichen des Viertels, aber auch für deren Eltern geöffnet und wird als Treffpunkt oder zur Nutzung der Bibliothek, des Spielzimmers oder der Computer wahrgenommen. Wöchentliche Angebote Taller Desarrollo Personal (Persönlichkeitsentwicklung) In diesem wöchentlichen Taller für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren wurden dieses Jahr folgende Themen bearbeitet: - Wertevermittlung auf Grundlage christlicher Werte (z.B.: Nächstenliebe, Selbstvertrauen, Vergebung, gewaltfreie Konfliktlösung) in Form von Vorträgen, Gruppenarbeit und Theaterpädagogik - Prävention von sexuellem Missbrauch (durchgeführt als Praktikum zweier Studentinnen der Universität Distrital) Sport Jeden Samstag findet ein mehrstündiges Sportangebot statt. Das Fußballspiel ist dabei obligatorisch, wird aber durch andere sportliche Aktivitäten ergänzt. z.B. bietet ein ehrenamtlicher Kampfsportlehrer auch einige Elemente der Selbstverteidigung an. EDV-Kurs Durch eine Spende der Betlehem Mission Immensee konnten dieses Jahr sechs Notebooks angeschafft werden. Mit Jugendlichen aus dem Viertel, aber auch einigen Studenten der Universität „Minuto de dios“ konnten insgesamt vier Einführungskurse in die EDV angeboten werden. Viele der Teilnehmer waren Frauen aus dem Viertel, die bisher Berührungsängste mit neuen Medien hatten. 29 Zauberkurs Ziel dieses Angebotes, durchgeführt von Patrick Klug, ist es, einfach zu erlernende, aber nicht einfach zu durchschauende Tricks zu lernen. Auf diese Weise werden die motorischen Fähigkeiten der Teilnehmer, aber auch das Selbstbewusstsein gefördert. Für das Jahr 2012 ist eine Aufführung vor den Eltern geplant. Vorschulprogramm für Kinder Speziell für die Kleinsten bei Creciendo Juntos wird an getanzt jeden und gelacht. hauptsächlich arbeitenden Samstagmorgen von jungen Der zwei gebastelt, Kurs wird ehrenamtlich Erwachsenen geleitet. Immer wieder haben wir auch Besucher aus aller Welt und Praktikanten von Universitäten zu Besuch, die dieses Angebot unterstützen und eine engmaschige Betreuung der kleinen Kinder gewährleisten. Besondere Angebote 2011 Radtour durch Bogota Dank der Einladung durch den Besitzer von www.bogotabiketours.com konnten wir zwei Radtouren verbunden mit Museumsbesuchen mit insgesamt 25 Teilnehmern durch das Centrum von Bogotá realisieren. Erstaunlich war, dass vor allem einige der jüngeren Teilnehmer noch nie das Centrum von Bogotá gesehen hatten. Gesichtsbemalung mit Alejandro Diaz Der freischaffende Künstler Alejandro Diaz aus Bogotá verbrachte ehrenamtlich einen Nachmittag im Projekt, um die Gesichter der Kinder und Jugendlichen zu bemalen. Jugendcamp in Fusagasuga Vom 23.6. bis zum 27.6.2011 konnten wir dank der großzügigen Unterstützung der IMO aus Deutschland ein Jugendcamp organisieren. Die Planung und Umsetzung wurde mit den Jugendlichen externer zusammen Dozent wurde organsiert. Javier Als Omar eingeladen, der in anschaulicher Art und Weise das Maskulinität wichtige (und Thema gegen ein der neuen leider oft vorherrschendes patriarchalisches Weltbild) bearbeitet hat. Speziell dieser Kurs wurde von der Betlehem Immensee finanziert. Das Camp war ein sehr großer Erfolg und die Motivation und Begeisterung der Jugendlichen war sehr beindruckend. 30 „Dia de las cometas“ (Drachentag) Wie jedes Jahr haben wir auch in diesem Jahr am 20. August den „Drachentag“ gefeiert. Mit insgesamt fünf ehrenamtlichen Helfern bauten wir zusammen mit den Kindern und Jugendlichen 50 Drachen, die wir am gleichen Tag steigen lassen konnten. Mini-Musik-Studio Mit Hilfe der Betlehem Mission Immensee konnten wir ein kleines Aufnahmestudio einrichten. Hier ist es für die Jungendlichen möglich, ihre selbstgetexteten Hip-Hop Lieder aufzunehmen. In ihren Liedern können sie über ihre Gefühle und Ängste sprechen und auf künstlerische Art und Weise zum Ausdruck bringen, was sie bewegt. Insgesamt haben wir derzeit ca. 13 aktive Jugendliche in diesem Projekt. Seit Dezember haben wir auch einen ehrenamtlichen Musiklehrer, der uns bei der Produktion der Musikstücke hilft. Ausflug zum Parque Nacional mit der Jugendgruppe In Bogotá sind jeden Sonn- und Feiertag ca. 260 km Straße gesperrt, um die sogenannte „Ciclovia“ zu feiern. Jung und Alt sind an diesen Tagen vereint, um sich sportlich zu betätigen. Da viele der Jugendlichen diesen wöchentlichen Event nicht kannten, nutzten wir einen dieser Sonntage, um auf den sonst so überfüllten Bogotá und einen chaotischen Spaziergang Straßen zum von Parque Nacional zu machen. Dort genossen wir das gute Wetter, spielten Fußball und machten ein gemeinsames Picknick. Englischwoche für Kinder Während der Sommerferien planten unsere ehrenamtliche Englischlehrerin und ein Praktikant aus der Schweiz eine Englischwoche. Dabei ging es vor allem darum, die Lust am Lernen einer Fremdsprache zu wecken, da viele Kinder wenig motiviert sind und Probleme in der Schule haben. So wurde bei der Planung sehr viel Wert auf buntes, ansprechendes didaktisches Material gelegt. Auch eine Englischlehrerin aus Neuseeland wurde einen Tag lang eingeladen, so dass die Kinder Erfahrungen mit einer Muttersprachlerin sammeln konnten. 20 Kinder waren an vier spannenden Tagen motiviert mit dabei. Schlusswort Wir hoffen einen kleinen Einblick in die Arbeit von Creciendo Juntos gegeben zu haben. Für Rückfragen stehen wir ihnen gerne zur Verfügung. Besuchen Sie doch unsere Homepage: www.creciendo-juntos.org Das Team von Creciendo Juntos 31 Bethsaida Health Centre with a Home Care Facility Annual Report 2011 QUALITY HEALTH SERVICES FOR ALL Major Services Health services at the Centre Medical- and Nursing care, Counseling & Testing, Palliative Care including Pain Management, Ensuring patients’ Medical Adherence, Psychological – and social support, Nutritional Guidance & Food Support, Preventive and Health Education, Support equipment for disabled patients. Health services at home Bethsaida Health Centre offers in cooperation with Kigera Dispensary Home care to everybody who is not able to come to the Centre. It is all inclusive care meaning there is no differentiation in the type of illness or disability a patient has. 32 Narrative Report about 2011 The year 2011 was the first full year of operating Bethsaida Health Centre and Bethsaida Home Care. Bethsaida Home Care With the Home Care we started much earlier in cooperation with the Kigera Dispensary, namely in 2009, with the pilot. After the pilot we continued to run this department, but in the second half year of 2011 we took over the organizational part. In September we had 65 Home Care patients of all different ages and sicknesses, but under them are many disabled, children and adults, elderly or chronicle diseased patients. The regularity of the Home Visits depends on the demand of the patient and of our view of the necessity to make a follow up. Sometimes we even make the arrangement that the patient calls us in case he/she needs us. Bethsaida Health Centre We stared very nicely in January (actually it was November 19 - 2010). The team was complete according to the amount of patients and according to the amount of beds for admission we have. But in the end of May an Inspection Team came from the Ministry of Health and Social Welfare in Dar es Salaam and went through the whole Mara Region to check mainly the staff files: the number, the quality and their certificates. For Bethsaida the issue was this: we got a registration as a Health Centre because we are well equipped and we have good diagnostic possibilities. But a health Centre should have 40 beds which we do not (yet) have. According to that amount of beds there is a regulation from the Ministry to have a accordingly number of staff which we did not have. The result was that we were downgraded to a Dispensary. That mend that we were forced to close the Centre at 16.00 PM and were not allowed to admit patients anymore. The financial result was a huge lost of income. We were not the only one. In the whole Mara region this team closed whole Hospitals, even from the Government, Dispensaries and Health Centers. It was a daily issue on the news and questions were put in Parliament. We took in a lot of staff and we got our Registration back. After this and after getting advice from the Regional Medical Officer, we terminated some contracts again up to a normal level for Bethsaida. 33 In total this issue took us 3.5 month and in September the first patients were admitted again. In December 2011 we were back to a normal level of In- and out patients. In 2011 we started with extra services like opening the canteen and Ultrasounds. These activities resulted in extra income. We also managed to adhere to NHIF, a huge Public Health Insurance and we won the tendering of Tanesco (the Electricity Company in Tanzania) becoming the Health Service provider for their workers in this area. We adhered to Strategies, an Insurance Company for the Private Sector, but up to now no patient came from them. In 2011 the Full Council of Musoma agreed upon entering into a Public Private Partnership (PPP) with Bethsaida. The issue is now at the desk of the Regional Administrative Secretary (RAS). The other following steps are to identify the areas of cooperation between the Government and Bethsaida and after that the RAS will write a letter of recommendation to the Minister of Health and Social Welfare in Dar es Salaam. In that letter will be the recommendation to include our medical and nursing staff into the budget of the Central Government under the Ministry of Health. At this moment we have the complete Mother and Child Department including the Public Nurse, financed by the Government. In this department there are coming 3 days per week almost 50 mothers with their babies and twice per week about 10. In 2011 the Advisory Board met twice and the Management team each month. The Board of Directors met 4 times. Furthermore there were several workers meetings with all the staff members. Besides the many visits of civil servants of the local Government in relation to the Public Privat Partnership (PPP), we had several special guests visiting Bethsaida: Eye specialist from Kolandoto Mr. Mike Salomons– The American Director in Tanzania for the Mennonite Central Committee (MCC) Mr. Ron Mathies (Water) – Canada Miss Tiffanee Wright – from Grace & Healing Ministry, Dodoma – Tanzania A team of Mennonites coming from Amerika and Canada who are working on different projects in Tanzania. 34 We also had 2 times voluntary occupational therapists from The Netherlands. They work mainly in Home care and stood here for several month. Because there is no Public Transport available in our area, we decided in 2011 to try to find a solution to the complaints of many patients about the apparent transport problems to visit Bethsaida. The difficulty are the cost: it cost Tsh. 2,000/= (1 euro) to take a motorcycle taxi and Tsh. 5,000/= (2,5 euro) to take a taxi. Both oneway only. To solve this problem and to get many more patients we try to collect enough money to buy a minibus. It is expected that this will become a self-maintaining activity. Another, still not solved, issue is to get a renter for the shop. The problem is the investment. But for both the shop and the canteen our policy is to outsource them to avoid any financial risk. For the Canteen we succeeded but not yet for the shop, although there is no shop in this area. Els de Quant 35 MEPERI Gegen die gewaltsame Verstümmelung von Frauen Eine Initiative von AGF und MH Im fernen Kenia, Afrika - vielfache Fragen und Unverständnis hier MEPERI ein engagiertes Projekt mit Vision Die Rede ist von weiblicher Genitalverstümmelung / FGM (Female Genitale Mutulation). "Wieso kommen `die` nicht zur Vernunft“, ist die Frage, wenn ich vom Projekt MEPERI berichte. Entsetzen darüber, dass auch Christinnen und Christen betroffen sind bzw. die Tradition von FGM pflegen. "Warum steigen die nicht aus?" eine weitere Frage. Nicht so Prof. Dr. Helmut Greve, Hamburg. Durch Kontakte mit Rüdiger Nehberg und geleitet durch sein theologisch begründetes Verständnis, Gewalt an Frauen zu vermeiden, entwickelte er die Idee "etwas gegen weibliche Genitalverstümmelung" zu unternehmen. Zunächst dachte er an die Umschulung von sogenannten Beschneiderinnen, um eine alternative Einkommensquelle zu erschließen. Zwischenzeitlich haben die beiden Hilfswerke "Aus großer Freude" (AGF) der Familie Greve und das Mennonitische Hilfswerk als "Juniorpartner" die Finanzierung des Projektes übernommen. 36 Federführend für die Entwicklung der ersten Konzeptideen war Rev. Rebecca Osiro, Teilzeitpastorin der Mennonitengemeinde in Nairobi, Kenia. Aus ihrer Sicht, die sich inzwischen bestätigt hat, ist es eine absolute Notwendigkeit, leitende Personen (Politiker, Schulleiter, Pastoren) von vornherein einzubeziehen. Nicht nur um einflussreiche Persönlichkeiten für das Projekt zu gewinnen, sondern besonders um die persönliche Auseinandersetzung mit der Tradition zu fördern und beobachtbare Konsequenzen und Konflikte von FGM nicht nur für Mädchen und Frauen, sondern für das ganze Familiensystem zu thematisieren.( Zwei Frauen von Pastoren räumten in persönlichem Gespräch ein, dass sie ihre Töchter zur FGM gebrachte haben, gegen den Willen der Ehemänner.) Ein Test-Workshop mit hoher Beteiligung von Führungskräften bedeutete eine Ermutigung und Vergewisserung für das Team, das erarbeitete Bildungskonzept zu riskieren. So fanden 2011 Workshops statt für Frauen (114 Teilnehmende) in zwei Kirchengemeinden (Mennoniten, Enemasi und Maranatha, Kilgoris) unter für uns kaum vorstellbaren räumlichen Bedingungen bzw. im Freien. Im August waren 78 Jugendliche der Einladung gefolgt. Männliche Jugendliche waren schockiert über die Brutalität von FGM und deren lebenslange Folgen für Frauen. Sie diskutierten offen, dass sie FGM nicht mehr als Bedingung zur Wahl ihrer Ehefrauen machen wollten. FGM ist eine bisher identitätsstiftende Tradition der Maasai-Volksgruppe und wurde deshalb nicht hinterfragt. Jugendliche fassten den Vorsatz, ihre jüngeren Schwestern entsprechend aufzuklären, damit sie Abstand von FGM nehmen. Für viele der Mädchen sah das Team einen hohen Bedarf an begleitender Beratung, damit sie sich FGM entziehen können, trotz dadurch entstehender sozialer Isolation z.B. in der Schule und in möglichen Familienkonflikten. Wiederum Führungskräfte (60 Männer) waren im Oktober in ein sehr einfaches Hotel nach Kisumu (Viktoriasee) eingeladen. Wolfgang Seibel und ich konnten an diesem Workshop teilnehmen. Ich war fasziniert von der Arbeitsintensität, sowohl bei Referaten durch eine Medizinerin als auch in der Gruppenarbeit. Als Fazit wurden in Berufsgruppen (Politiker, "Chiefs", Schulleiter und Lehrer, sowie Pastoren) konkrete Schritte zur Eliminierung von FGM im jeweils persönlichen Berufsumfeld erarbeitet. Als " großer Meilenstein" bezeichnete ein Team-Mitglied die Freizeit für Mädchen im Dezember zu Beginn der Schulferien. In diesem Zeitraum finden häufig Beschneidungsrituale statt mit einer Einführung in die Aufgaben von Frauen. Ein Alternativangebot mit entsprechenden Themen, aber auch Spiel und Sport wurden von MEPERI organisiert. Infolge heftiger Regenfälle und unpassierbarer Wege konnten nicht alle eingeladenen, aber immerhin 30 Mädchen in Kilgoris teilnehmen. Schon am ersten Tag gab es Telefonanrufe von Eltern mit der besorgten Frage, ob ihre Töchter die Ablehnung von FGM richtig verstanden hätten. Sie wurden an amtliche Stellen in ihrem Dorf vermittelt. Auch bei der Freizeit anwesende Regierungsvertreter sagten ihre Unterstützung zu und ermutigten die Mädchen von FGM Abstand zu nehmen. Bei allen Workshops waren nicht nur "Chiefs", sondern auch höherrangige "Amtspersonen" aus den Bereichen Erziehung, Verwaltung und Polizei anwesend. Im Dezember brachte eine leitende Persönlichkeit sogar Journalisten mit, die im nationalen Kenia-TV-Programm über die Workshops berichteten und Sequenzen zeigten. Dadurch konnte MEPERI als Organisation ihr positives Image festigen und den Bekanntheitsgrad steigern. 37 Nicht einzuordnen aus deutscher Sicht ist, dass FGM in Kenia seit Jahren als Straftat definiert wird, aber trotzdem ungehindert bei Volksgruppen wie den Maasai durchgeführt werden kann. Das Gesundheitsministerium Kenias hat im Oktober 2000 unter Mitarbeit der GTZ eine Feldstudie veröffentlicht zu einem von der Bundesrepublik Deutschland finanzierten Pilotprojekt zur Praxis von FGM in der Region Transmara. Wegen der vermuteten Struktur von unterstützenden Gemeinden und einzelnen kompetenten Persönlichkeiten aus Mennonitengemeinden wurde von MEPERI Transmara ausgewählt. Die Maasai leben dort bei extrem schlechter Infrastruktur überwiegend von Weidewirtschaft. Es ist eine fast archaisch anmutende Welt, mit auf dem Kopf wassertragenden Frauen, evtl. noch ein Baby auf dem Rücken. Viele leben als Familie in Rundhütten, ohne Elektrizität oder für uns selbstverständlichen Komfort. Berührend war die erlebte Gastfreundschaft, z.B. auch in der Mennonitengemeinde Enemasi, wo es nach dem Gottesdienst noch ein Gespräch über das FGMProjekt gab. Serviert wurden uns heiße Milch und ungeschälte gekochte Süßkartoffeln, aber erst nachdem wir unsere Hände in der ebenfalls gereichten Schüssel mit Wasser gereinigt hatten. MEPERI – Mennonite Peace and Reconciliation Initiatives – ist seit Dezember 2010 von der Regierung Kenias als Nicht-Regierungsorganisation anerkannt (NGO). Erstaunlich ist die Fülle der gesetzlichen Vorschriften für die Organisationsstruktur und Erfordernisse von Personal. Das kann MEPERI jedoch aus Kostengründen nur sehr eingeschränkt erfüllen. Trotzdem bekamen sie bei einer Kassenprüfung seitens der Regierung die erforderliche Entlastung. Aktuelle Herausforderungen – vor allem finanzieller Art – sind die Einrichtung eines Büros in der Schwerpunkt-Region Transmara, um Ansprechpartner für Fragen, Konflikte und Begleitung von Menschen vor Ort zu haben. Längerfristig notwendig erscheint ein "Zufluchtshaus" für Mädchen, die sich FGM entziehen möchten, aber Widerstand im Familienverband erfahren. Im Oktober 2011 wurde z.B. ein Mädchen entführt, vergewaltigt, aber durch das MEPERI-Team "aufgefangen". Nach einem Krankenhausaufenthalt soll sie jetzt eine Trauma-Therapie erhalten und in Nairobi die Schule besuchen. Durch sorgfältige Analysen der Ausgangssituation, der Fachkompetenz der Mitarbeitenden und ihrer hohen Identifikation mit dem Projekt hat MEPERI innerhalb eines Jahres eine nicht vorherzusehende Akzeptanz erhalten. Die Ziele, Frieden in Familien und Gemeinschaften sowie Versöhnung in Spannungsfeldern zu ermöglichen, Gerechtigkeit durch Verbesserung der Lebensbedingungen anzustreben und Selbstvertrauen besonders von Frauen zu stärken sind hoch. Es gibt jedoch schon erste sichtbare Schritte als Auswirkungen der gezielten Bildungsarbeit. Das engagierte Team Aufwandsentschädigung. von Sowohl MEPERI Rebecca arbeitet Osiro ehrenamtlich (Theologin) in als seiner auch Freizeit Ayub gegen Omondi (Sozialpädagoge) werden als Mitglieder von Gremien der Mennonitischen Weltkonferenz im Mai 2012 an der MERK in Sumiswald teilnehmen. Lenemarie Funck-Späth 38 Die Reise des IMO-Patenschaftsteams Programm und Begegnungen in Brasilien und Paraguay 21. September – 12. Oktober 2011 Datum Programm Begegnungen / Gespräche Victor Kliewer, Projektleiter Kolonie Friesland, 22. Sep Alfred Fast, Präsident von Friesland COVESAP Ferdinand Regehr, Geschäftsführer Carolina Kooperative Carolina Vorstand Kooperative Carolina Kooperative APIR 23. Sep Eugenio Melo, Vorsitzender Projekt “Junior COVESAP: Kooperative APIR, Achievment, COVESAP-Techniker Elpidio Peralta, COVESAP-Techniker COVESAP Frauenarbeit 26. Sep 27. Sep Analia Melo, Leiterin COVESAP Frauenarbeit Ingrid Koop, Geschäftsführerin, AMAS: Tagesstätte Curitiba Regina Rempel, Sozialpädagogin, Vorstand AMAS Rudolf Harm, AMAS-Präsident AMAS: Porto Allegre Ingrid Koop, Regina Rempel, Rudolf Harm 39 28. Sep Adelheid Penner, IMO-Paraguay Treffen der Gruppe in Foz Wesley Kehler, Global Trading Schulen in Campo 9 und Maracana Willi Giesbrecht Kolonie Sommerfeld Willi Giesbrecht 30. Sep Jacob Heinrichs, Ältester der EMG Gespräch mit EMG Sommerfeld Sommerfeld Verwalter: 01. Okt Hospital Menonita km 81 02. Okt Einführung „Mennoniten in Paraguay“ 03. Okt Patenschaftsworkshop siehe Teilnehmerliste Patenschaftsworkshop siehe Teilnehmerliste MEDA Paraguay Arnold Epp, Geschäftsführer SERVOME Ronald Rempel, Geschäftsführer Tagesstätte Emanuel Marianne und Dyck, Leiter Tagesstätte Kinderherberge „El Abrigo“ Levina und Richard Doerksen, Leiter ProEd-Schule Herberge 04. Okt 05. Okt Dr. Schröder Elisabeth Dyck, Frauenarbeit Limpio Heinrich Dyck, Vizepräsident von Neuland Erwin Hiebert, Direktor Colegio Alberto Schweitzer Annette Boni, Sekretärin 06. Okt Melita Wall, Heimleiterin Mädchenheim Vientos de Esperanza Victor Wall, Vorsitzender des Vereins Buchführer des Vereins Heinrich Dyck, Vizepräsident von Neuland 07. Okt Centro Education Evangélico Mennonita, Villa Hayes Ferdinand Friesen, Vorsitzender Julio César Melgarejo, Pastor der Mennonitengemeinde Villa Hayes Lourdes Aguilera, Direktorin der Primarschule Yalve Sanga: Colegio Indigena Yalve 08. Okt Wilmar Stahl, Leiter Abteilung Bildung Sanga, Krankenhaus Projekt: Ausbildung Krankenpfleger Dr. Waldemar Dyck FIDA: Zentrale, Werkstatt, Bäckerei Kolonie Neuland 09. Okt Heinrich Dyck, Vizepräsident von Neuland Fortin Bcoqueron Heinz Wiebe, Verantwortlicher für Tourismus Cayin o‘Clim 10. Okt Neuansiedlung El Paraíso, Heinrich Dyck, Vizepräsident von Neuland Estancia San Lorenzo Willi Franz, Projektleiter Covepirizal Robert Barg, landwirtschaftlicher Berater 40 Jake Harder, ASCIM-Geschäftsführer 11. Okt Vorstand ASCIM Campo Princesa Marcos ?, landwirtschaftlicher Berater La Huerta, Landwirtschaftsschule Patenschafts-Partner-Workshop: Teilnehmerinnen und Teilnehmer Koop Winter, Ingrid AMAS Brasilien Rempel, Regina AMAS Brasilien Niessen, Ferdinand ASCIM Paraguay Harder, Jake ASCIM Paraguay Wiebe, Damaris ASCIM Colegio Yalve Sanga Paraguay Neufeld, Jenny Campo 9 Paraguay Giesbrecht, Willi Campo 9 Paraguay Melgarejo, Julio César CEEM (Villa Hayes) Paraguay Boni, Annette Colegio Alberto Schweitzer Paraguay Hiebert, Erwin Colegio Alberto Schweitzer Paraguay Vargas, Yuneth Guarderia Samuelito Bolivien Hein, Rosemarie Hogar Siquem Uruguay Penner, Christa Hogar Siquem Uruguay Wall, Melita Hogar Vientos de Esperanza Paraguay Doerksen, Levina SERVOME Paraguay Dyck, Marianne SERVOME Paraguay Oyanguren, Wendy SERVOME Paraguay Rempel, Veronika SERVOME Paraguay Wiebe, Conny IMO Deutschland Wethmar, Sjoukje IMO Niederlande Bakker, José IMO-Patenschaftsprogramm Niederlande Fanoy, Ayold IMO-Patenschaftsprogramm Niederlande Hege, Lydie IMO-Patenschaftsprogramm Deutschland Penner, Adelheid IMO - Paraguay Paraguay 41 Der Patenschafts-Partner-Workshop „Wir haben alle ein gemeinsames Ziel …“ 3./4. Oktober 2011 in Asunción Als Mitglied im Patenschaftsteam schickte mich die IMO auf eine ungewöhnliche Reise. Die Begegnung mit den Patenschafts-Partnern, die Besuche der Kindertagesstätten und Schulen machten die Realität der Partnerschaftsarbeit plastisch. Bis dahin kannte ich die Einrichtungen und die Kinder von Fotos, aus kurzen Briefen und Berichten. Mit etwas Phantasie und Vorstellungsvermögen, mit angelesenem Wissen über Brasilien und Paraguay, über Sozialarbeit in Großstädten und auf dem Lande stellte ich mir bis dahin diese entfernte Realität vor. Nun öffnete sie sich mir, ich lernte sie kennen, tauchte kurz in sie ein. Es war ein Erlebnis, das ich mit allen Sinnen wahrnahm. Ich habe gesehen und gehört, ich habe Kinder auf den Arm genommen, ich bin mit Mitarbeitern ins Gespräch gekommen, ich habe das Zuhause der Kinder in den Elendsvierteln besucht und Mütter und Familien kennengelernt. Es war eine Erfahrung, die mein Verständnis der IMO und meiner ehrenamtlichen Arbeit für die IMO stark beeinflusst. Wir haben alle Patenschaftsprojekte der IMO in Brasilien und Paraguay besucht. Ein Höhepunkt der Reise war der Patenschafts-Partner-Workshop in Asunción am 3. und 4. Oktober 2011. Nach dem ersten Workshop, der 2009 während der Weltkonferenz stattfand, war die Resonanz groß: Alle 42 wünschten eine Fortsetzung, ein neues Treffen. Und alle haben sich auch diesmal auf den Weg zum Mennonitenheim in Asunción gemacht – aus Brasilien, Bolivien und Uruguay und aus den verschiedenen Teilen Paraguays. Neun Organisationen mit neunzehn Personen und fünf IMO-Vertreter – jeder hörte jedem interessiert zu, als die Projekte und Aufgaben vorgestellt wurden. Organisationen wie ASCIM, SERVOME, das Kinderheim Hogar Siquem in Uruguay und weitere sind schon lange IMO-Partner. Neu dabei sind die Kindertagesstätte „Samuelito“ in Bolivien und das Heim „Vientos de Esperanza“ für missbrauchte Mädchen in Asunción – geballte Informationen über Kindertagestätten, Schulen, Schulbetreuung, Familiensituationen, soziale Probleme und Armut, über soziale Programme, die weit über das Normale in südamerikanischen Schulen und Tagesstätten hinausgehen. Das Verhältnis zu IMO, dachte ich beim Zuhören, ist partnerschaftlich, auf Augenhöhe spricht man miteinander. Es wird Lebenswichtiges beigebracht: richtige Ernährung, soziales Verhalten, Hygiene, z.B. das Ritual des Zähneputzens nach den Mahlzeiten. Wir haben es bei den Besuchen dann mehrmals mitbekommen. Es werden Elternseminare angeboten. Es werden Feste organisiert, zu denen viele Familienmitglieder gerne kommen. Es werden Gottesdienste gehalten, es wird gemeinsam gebetet. Nach Bedarf werden Hausbesuche gemacht, weil es wichtig ist zu wissen, wie die Kinder leben. Zum Teil gibt es erschütternde Verhältnisse. Darüber hinaus werden Aktivitäten wie Theater, Musik, Spiele angeboten. Größere, ältere Kinder entwickeln selbst Programme. Wir erlebten es in „Peixinho Feliz“, dem pädagogischen Zentrum von AMAS in Porto Amazona. Ein 15jähriger Junge erzählte seine Lebensgeschichte in einem Hip-Hop Lied. Mädchen tanzten dazu. Dank der Betreuung in der Schule, dank der Liebe, die er dort erfährt, dank der christlichen Botschaft, die er dort hört, die dort lebendiges Wort ist, entkam er dem Gewalt- und Drogenkreis seiner engsten Familie. Seine Geschichte hat uns alle bewegt. Sie zeigt, wie wichtig ein strukturierter Rahmen für Kinder und Jugendliche ist. Aus dem Bericht von ASCIM ging hervor, dass es in den Indianer-Schulen etwas anders zugeht. Man bemüht sich, die Wirklichkeit der Indianer im Chaco als Ausgangsbasis des Unterrichts zu nehmen. Das fängt mit der Sprache an. Paraguay ist ein zweisprachiges Land. Die eine offizielle Sprache ist Spanisch, die andere Guarani, die Sprache der Latinos. Aber die Menschen anderer ethnischer Herkunft haben ebenfalls das Recht, in ihrer Muttersprache unterrichtet zu werden. ASCIM arbeitet 43 mit verschiedenen Ethnien. Insgesamt sind es 4.600 Schüler in 56 Schulen. In der Dorfschule jeder Gemeinschaft wird in den ersten drei Jahren in der eigenen Sprache unterrichtet, danach wird der Unterricht mit Spanisch bilingual, und ab der 7. Klasse kommt Guarani dazu. Die IMO-Patenkinder leben im Internat der Schule in Yalve Sanga. Es sind keine Kinder mehr, sondern Jugendliche, junge Erwachsenen, die die Chance zur Bildung wahrnehmen wollen. Ein noch neues Projekt ist das Heim für Mädchen, „Hogar Vientos de Esperanza". Gespannt hörten wir zu, als Melita Wall von ihren Mädchen" erzählte. Das Heim nimmt Mädchen auf, die in ihrem familiären Umfeld psychisch oder physisch missbraucht oder von der eigenen Familie vernachlässigt werden. Die Mädchen kommen per Gerichtsurteil in das Heim. Manchmal beugt der Richter vor: Wenn ein Mädchen eine kleine Schwester hat, wird auch sie in das Heim eingewiesen und so vor Missbrauch geschützt. Melita Walls Vision ist, diesen Kindern und jungen Mädchen eine Chance zu geben, ihre traumatischen Erfahrungen zu überwinden, in einer Atmosphäre der Liebe, mit christlichen Werten und im Respekt anderen Menschen gegenüber aufzuwachsen. Bei unserem Besuch haben wir gesehen, wie sehr die Mädchen, große und kleine, bemüht und konzentriert bei den Hausaufgaben saßen. Und während der Pause spielten sie. Irgendwann wurden Früchte verteilt. Melita Wall erzählte lächelnd, wie ungewohnt Früchte und Gemüse für die Mädchen sind, am liebsten essen sie Gebackenes, Süßes und wenig Frisches. AMAS präsentierte ein weiteres neues Projekt, das Friedensprojekt, das seit einigen Monaten in den verschiedenen Einrichtungen läuft. Es geht darum, die häusliche Gewalt, die Gewalt gegen Frauen und Kinder als solche zu benennen, um von ihr loszukommen und ein anderes Verhalten zu lernen. "Wer liebt, der respektiert!" Das ist die Hauptbotschaft des „Programa de Paz“. Workshops werden angeboten. Die Kinder und Jugendliche sprechen offen über dieses Thema. Psychologen, Sozialarbeiter begleiten die Workshops und fangen diejenigen auf, die es brauchen. Im Zentrum des Workshops standen Austausch und Information, nicht nur in der großen Runde am Tisch, auch in vielen Einzel- und Gruppengesprächen in den Pausen und beim Essen. Z.B. die Auswahlkriterien. Welches Kind soll eine Unterstützung bekommen? Wofür reichen die 200 €, die eher ein halbes als ein ganzes Stipendium sind? Ist der Begriff Pateneltern noch aktuell, noch korrekt? Sollte man eher sprechen? von Welche Sponsoren, Wirkung Unterstützer haben die Spenden? Was machen die Kinder von damals heute? 44 Wichtig bei der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in allen Projekten ist die effektive Vorbeugung gegen die Verwahrlosung, die sie vor dem Abgleiten in die Welt der Straßenkinder schützt. Viele der Kinder sind trotzdem weiterhin Gewalt ausgesetzt, verbal, physisch und sexuell. Deswegen sind Projekte gegen Gewalt notwendig. Was ist noch wichtig? Drei spontane Antworten kamen laut und deutlich: die Linderung der Not Mithelfen für eine bessere Zukunft, Hoffnungsträger sein. Doch die Liebe und Sorge für die Kinder sind erstrangig. Der Informationsbedarf ist riesig. Und zwar in jeder Richtung. Die verschiedenen IMO-Partner wissen wenig voneinander. Im Workshop erfahren sie mehr von anderen Einrichtungen, die ähnliche Arbeit leisten, tauschen Erfahrungen aus, kommen miteinander ins Gespräch. Geredet wurde über Erfolge, Probleme, angedachte Lösungen, offene Fragen. Der Infobrief an die Pateneltern wird zukünftig auch an alle IMO-PatenschaftsPartnern geschickt. Der Workshop war ein Mut machendes Erlebnis für alle. Die IMO wird als das Zentrum gesehen, das verschiedene Partner in Südamerika miteinander verbindet und ein Netzwerk ermöglicht. Der Workshop ging weit über das Berichten hinaus. Es wurden wahre Geschichten erzählt, sehr bewegende zum Teil. Wir wurden in das Erlebte mit hineingenommen. Es war ein Forum der Begegnung. Es war ein Ort des Nachdenkens und des Vorwärtsschauens. Wir haben alle ein gemeinsames Ziel. Gestärkt, ermutigt, bestätigt im eigenen Engagement und mit der Hoffnung und dem Versprechen eines Wiedersehens kehrten wir alle zu unseren Aufgaben zu Hause zurück. Lydie Hege 45 Neue Projekte im IMO-Patenschaftsprogramm Ein Ergebnis der Reise des Patenschaftsteams und der Erfahrungen in dem Workshop ist die Erkenntnis, dass die finanzielle Unterstützung durch die Patenschaftsspenden zwar eine wichtige Hilfe für unsere Partnerorganisationen ist, dass dies aber nur ein Teil dessen ist, was das Patenschaftsprogramm ausmacht. Zunehmend wichtiger geworden sind die Beziehungen, die sich durch das Patenschaftsprogramm zu den Partnern entwickelt haben. Gemeinsam für eine bessere Zukunft der Kinder sorgen, gemeinsam dazu beitragen, dass Kinder nicht nur Gewalt, Unterdrückung und Ausbeutung erleben, sondern auch Liebe, Akzeptanz und Zuneigung erfahren – das steht für uns alle, die wir am Patenschaftsprogramm beteiligt sind, im Zentrum. Die IMO unterstützt über das Patenschaftsprogramm hinaus auch noch andere Projekte für Kinder und Jugendliche in Südamerika – Hogar Siquem, das Kinderheim für Jungen in Uruguay, und Vientos de Esperanza, das Heim für Mädchen mit Gewalterfahrung in Asunción. Deshalb kamen wir bei der Vorbereitung der Reise auf die Idee, auch Vertreterinnen dieser Projekte zu dem Workshop einzuladen. Was für eine gute Idee! Beide Kinderheime gehören von nun an zum Patenschaftsprogramm –in etwas anderer Form. In beiden Projekten ist es nicht möglich, Kinder direkt über eine Patenschaft zu unterstützen. Für beide Heime sagt die IMO auch keinen festen Betrag zu, so wie in den anderen Patenschaftsprojekten. Aber in der Werbung und Öffentlichkeitsarbeit werden beide immer mit aufgeführt, und Spenden, die mit dieser Zweckbestimmung eingehen, oder Pateneltern, die kein bestimmtes Kind unterstützen möchten, sondern lieber eine Einrichtung können dann für eines diese beiden Projekte spenden. 46 Hogar Siquem – Kinderheim für Jungen Bericht aus Las Piedras, Montevideo, Uruguay Das Kinderheim „Hogar Siquem“ wird vom Gemeindekomitee der uruguayischen Mennonitengemeinden getragen. Es ist ein staatlich anerkanntes Heim, in das auch Jungen von staatlichen Stellen aus eingewiesen werden, sei es, weil sie nicht länger in schwierigen Familienverhältnissen leben können, sei es, weil sie selbst auffällig (z.B. kriminell) geworden sind. Egal aus welchem Grund die Jungen in das Heim kommen, immer sind sie aufgrund ihrer Lebenserfahrung eine besondere Herausforderung für das Team, und jeder braucht individuelle Aufmerksamkeit und besondere Betreuung. Zurzeit leben in dem Heim 21 Jungen im Alter von 4 – 18 Jahren. Sie werden von sieben Mitarbeitern im Schichtdienst und zwei Freiwilligen aus Deutschland betreut. Bei uns hat jetzt wieder die Schule angefangen und alle Kinder gehen echt gerne zur Schule. Sogar an die Hausaufgaben gehen mehrere schon freiwillig und ziemlich selbständig heran. Das ist wirklich ein großer Unterschied zum vorigen Jahr. Benjamín, der Älteste, der jetzt im 5. Secundaria ist, sagte: "Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist, ob es am Computer liegt oder wieso aber dieses Jahr macht lernen mir Spaß." Cristian, der Anfang April auch 18 wird, macht jetzt in einer Abendschule die Sekundarstufe. Er hat begriffen, dass es doch besser ist sich noch ein bisschen weiterzubilden. Die Nächstgößeren gehen in eine Fachschule. Plötzlich sind sie alle irgendwie groß. Sie fühlen sich noch etwas sonderbar, weil der ganze Stil in dieser Schule so anders ist als in der Primaria. Aber sie genießen es sichtlich. Die Kleinen gehen in die Grundschule. Einige sind auf dem Foto an der Haltestelle zu sehen, wo sie auf den Bus warten. Der weiße Kittel und die Schleife sind die Schuluniform. Der Kleinste, Fabián, ist 4 Jahre alt und geht in den Kindergarten. Das gefällt ihm noch so gut. Wenn er nach Hause kommt, schnappt er sich das kleine Fahrrad und dreht Runde um Runde auf dem Sportplatz - im Moment braucht er überhaupt nichts anderes. Unser Garten gedeiht weiterhin. Zurzeit regnet es viel und da schießt natürlich das Unkraut sofort in die Höhe. Auch der Tierpark wächst und wächst. Dank unserer Freiwilligen, die mutig ans Schlachten gingen, gab es jetzt schon zweimal Entenbraten. Das erste Mal konnten einige Kinder nicht davon essen, weil sie zum Teil die Enten groß gezogen haben, aber dieses Mal haben alle gerne davon gegessen. 47 Zurzeit richten wir einen Raum im alten Gebäude als Lesesaal her. Einige haben ihre Kreativität walten lassen und ein Teil davon ist auf dem Foto zu sehen. Viele haben Hand angelegt, denn das Pinseln, Bohren und Hämmern macht ihnen natürlich sehr viel Spaß. Jetzt erwarten wir eine Gruppe aus Schweden, Missionsschüler, die mit ihrem Lehrer (Uruguayer) Uruguay besuchen wollen und unter anderem unser Heim. Sie haben mehrere Ausflüge mit den Kindern geplant und wollen uns auch eine Reihe Bücher für diese Sache schenken. Wir richten jetzt auch die Werkstatt ein, die wir schon länger geplant haben, da wir vom INAU eine Sonderzuwendung für dieses Projekt bekommen haben. Christa Penner, Heimleiterin Vientos de Eszepanza – Hoffnung für Mädchen mit Gewalterfahrung Asunción, Paraguay Kinder sind ein großer Reichtum für ein Land, auch für Paraguay. Kinder sind Hoffnungsträger für eine bessere Zukunft, auch in Paraguay. Anstatt sie zu lieben und zu schützen, missbrauchen viele Erwachsene die Kinder. Das Heim Vientos de Esperanza nimmt Mädchen auf, die in ihrem familiären Umfeld psychisch, physisch und sexuell missbraucht oder von der eigenen Familie verlassen wurden. Die Mädchen haben Gewalt und Todesangst erfahren, wurden bedroht und geschlagen, eingesperrt und gefesselt. Ihre Angst ist stark und anhaltend. In der Dunkelheit brauchen sie Licht. Auf die Straße trauen sie sich nicht. Manchmal sind sie krank und unterernährt. Liebe und Zuneigung haben sie nie erfahren. Sehr viele der Mädchen wurden vergewaltigt. Zwei Mädchen wurden schwanger, eine von ihrem Vater und die andere von ihrem Stiefvater, und beide mussten eine Abtreibung machen, im 5. Monat schwanger und gegen ihren Willen. In dem Heim werden die Mädchen in einer Atmosphäre der Liebe und des Respekts und christlicher Werte ganzheitlich betreut und begleitet. 42 Mädchen im Alter von 4 bis 16 Jahren leben dort. 48 In dem Heim werden sie vor jeglicher Gewalt geschützt, erhalten sie Liebe und Anerkennung, Zuspruch in ihrer Angst, erfahren sie psychische und physische und geistliche Hilfe, haben sie genug zu essen, Kleidung und medizinische Betreuung, erhalten sie Bildung und Erziehung und können in die Schule gehen, dürfen sie spielen, laufen und Sport treiben, werden sie zu Selbstständigkeit und verantwortlichem Handeln ermutigt, lernen sie Christus als ihren Herrn und Erlöser kennen. Das Heim entstand, weil Melita Wall aus der Mennoniten-Brüdergemeinde in Asunción, die Not der Mädchen nicht länger tatenlos ertragen konnte. Sie hat ein Haus gekauft und als Mädchenheim eingerichtet. Das Heim hat eine rechtliche Zulassung. Die Mädchen werden auf richterliche Weisung in das Heim gebracht. Melita Wall als Heimleiterin wird bei ihrer Sorge für die Mädchen unterstützt von einem Team bestehend aus sechs Betreuerinnen, die vollzeitig da sind und abwechselnd auch nachts die Mädchen beaufsichtigen, einer Sozialarbeiterin und einer Psychologin. Die Mädchen leben in drei Häusern. Bewusst wurde nicht ein großes Heim gebaut, sondern Wohnhäuser zu den Wohnheimen umgebaut. Die Mädchen sollen sich wie in einer Familie lebend fühlen, deshalb gibt es kleinere altersgemischte Gruppen. Nach der Schule treffen sich alle Mädchen in dem zentralen Heim, dort gibt es im Garten ein großes Gemeinschaftshaus, in dem die Mädchen Hausgaben machen und spielen und einen Teil ihrer Freizeit verbringen. Das Heim wird von Spenden getragen - Lebensmittel, Kleidung, andere Sachmittel und Geld. Finanzielle Unterstützung ist vor allem notwendig, damit die seelisch verwundeten Mädchen in eine Schule gehen können, in der auf ihre besonderen Bedürfnisse eingegangen wird, in der sie wieder Vertrauen zu anderen Menschen fassen und angstfrei leben lernen. Diese Schule kostet Geld, so will es der paraguayische Staat - 600 Euro im Jahr für jedes Mädchen. Melita Wall Initiatorin und Heimleiterin 49 Die Patenschaftsprojekte im Überblick Die Sozialpädagogischen Zentren von AMAS, Brasilien AMAS wurde als soziales Hilfswerk der brasilianischen Mennoniten 1970 gegründet mit dem Ziel, Menschen am Rand der Gesellschaft Hilfe und Hoffnung zu bringen. Die erste Kindertagesstätte wurde in Palmeira in der Nähe der Kolonie Witmarsum errichtet. Heute betreut AMAS in fünf pädagogischen Zentren 810 Kinder und Jugendliche von 0 – 16 Jahren sowie deren Familien. - Lar Crianca Feliz, Palmeira: 245 Kinder und Schulkinder von 5 – 16 Jahren - Cantinho da Crianca, Pinheirinho, Curitiba: 170 Kinder von 4 Monaten – 5 Jahren - Peixinho Feliz, Porto Amazonas: 162 Kinder von 2 – 16 Jahren - Letras Douradas, Xaxim, Curitiba: 121 Kinder von 2 – 12 Jahresn - Estrela de Belem, Lapa: 97 Kinder von 7 – 12 Jahre In Porto Amazonas gibt es außerdem ein Bäckerei-Projekt, das Frauen aus dem Ort die Möglichkeit gibt nicht nur backen zu lernen, sondern auch die selbst hergestellten Produkte zu verkaufen und so zur Verbesserung des Familieneinkommens beizutragen. Die Betreuung der Vorschulkinder in den Tagesstätten umfasst die Bereiche Ernährung, Entwicklungsförderung, Hygiene und Gesundheit. Die Kinder erhalten vier Mahlzeiten täglich. In Altersgruppen eingeteilt spielen und basteln sie, hören Geschichten, singen und lernen im letzten Jahr die Anfänge des Alphabets und den Umgang mit Zahlen. 50 In der außerschulischen pädagogischen Jugendlichen Zentren die Betreuung der haben die Möglichkeit ihre Hausaufgaben zu machen, verschiedene Kurse (Computer, Musik, Sprachen, Sport, Kreativität etc.) zu besuchen. Wenn sie Fragen und Probleme haben, finden sie sozialpädagogische oder psychologische Hilfe bei den Betreuern. Die Sozialpädagogische Familienberatung umfasst Kurse und Vorträge zu allen Bereichen des Familienlebens, Suchtprävention etc. Erziehung, Eltern, Sexualität, Mütter oder Väter, einzeln oder gemeinsam finden in Beratungsgesprächen und Gruppentreffen Unterstützung und Begleitung. Colegio Indígena Yalve Sanga von ASCIM im Chaco, Paraguay Bericht über das Schuljahr 2011 (Damaris Wiebe) Vor 9 Monaten öffneten wir die Türen dieser Institution für 140 Schüler aus 20 verschiedenen Gemeinschaften. In den Internaten wohnten 48 Jungen und 52 Mädchen. 40 Schüler kamen an den Vor- und Nachmittagen aus ihren Heimen. Das Kollegium wählte für dieses Jahr den Leitspruch: „Paraguay 200 Jahre Freiheit. Mit Christus ewige Freiheit“. Dieser Leitspruch brachte uns dazu, über den Wert der Freiheit nachzudenken. Von den 19 eingeschriebenen Schülern der 9. Klasse schlossen 14 ab und von den 22 Schülern der 12. Klasse haben 20 die Mittelstufe abgeschlossen. Wie schon in den vergangenen Jahren, können die Absolventen der Mittelstufe eine Grundausbildung aus 2 verschiedenen Bereichen wählen: - Die Allgemeinausbildung: Sekretärinnenausbildung, soziale Kommunikation, Handwerker Arbeit, Hauswirtschaft und Mutter Kind Ausbildung. - Die Lehrerausbildung, durch die der Absolvent den Titel als Grundschullehrer erhält. Einige Höhepunkte dieser Institution waren: Zwei Elternversammlungen mit Vorträgen unter dem Thema: „Eine Familie nach dem Plan Gottes“. Die Gründung der Kooperative ALECI JA (Schüler in Interethnischer Zusammenarbeit) bestehend aus Schülern der Allgemeinausbildung. Die Zweihundertjahrfeier Paraguays, die aus folgenden Aktivitäten bestand: - Ein Programm zur Erinnerung an das Historische Ereignis am 14. und 15. Mai 1811. Zu diesem Anlass brachten Lehrer und Schüler Tänze, Musikstücke und Poesien vor. Und es 51 gab auch eine Biblische Besinnung über den Wert der Freiheit und einen Vergleich der Unabhängigkeit. - Es wurde auch ein Seminar durchgeführt, wo sich die Schüler der Mittelstufe in 8 Gruppen geteilt haben, begleitet von einem Lehrer. Sie forschten Themen nach wo es in unserem Land Veränderungen gegeben hat in diesen 200 Jahren, z. B. in: Transport, Erziehung, Armut, landwirtschaftlicher Produktion, Regierungssystem, Familie und Paraguayische Folklore. Während 2 Tagen wurde ein Studentenlager unter dem Thema „Freiheit“ durchgeführt. Den Schülern wurde der Film „Das Ultimative Geschenk“ gezeigt, dessen Lehren vertieft wurden durch Spiele, Workshops und Wettbewerben. In diesen Tagen wurden wir alle reichlich gesegnet. Wichtigen Besuch, den wir in diesem Jahr bekamen: - Lehr- Studenten der Hochschule für Erziehung (ISE) - Eine Schülergruppe mit 3 Lehrern aus Chile. - Schüler der 12. Klasse des Colegio Alberto Schweitzer besuchten die Institution als Teil des Projektes „Lerne Paraguay und seine Kultur kennen“. - 5 Mitglieder der IMO kamen zum Colegio um sich mit den 57 Schülern zu treffen, die von der IMO unterstützt werden. Einige Herausforderungen, mit denen wir zu kämpfen haben: Im Verlauf des Schuljahres haben uns 15 Schüler verlassen, Gründe dafür sind fehlendes Interesse am Studium und das Nichteinhalten von Regeln, die gesetzt wurden, um das harmonische Zusammenleben unter verschiedenen Kulturen zu ermöglichen. Die geringe Leistung der Schüler die dem Fehlen der Motivation, sowie dem Interesse am Studium und dem Fehlen von verschiedenen Lernstrategien zuzuschreiben sind. Das Kinderzentrum von SERVOME (ausführliche Berichte siehe unter Projektberichten) In der Tagesstätte Emanuel erhalten Kinder aus 230 Familien Unterstützung aus den Patenschaftsprogrammen. Pateneltern gibt es nicht nur über das IMO-Patenschaftsprogramm, viel mehr mennonitische Familien aus Paraguay selbst unterstützen die Kinder im 52 Kinderzentrum von SERVOME, zu dem neben der Tagesstätte auch die Kinderherberge und die ProEd-Schule gehören. 27 Kinder haben den Kindergarten beendet und kommen im Februar 2012 in die Vorschule von ProEd. Am 30. November 2011 beendeten 23 Schüler die 9. Klasse, 13 mit Patenschaft durch die Kindertagesstätte. Fünf der Schüler kamen mit ein oder zwei Jahren in die Tagesstätte. Jetzt mit 15 Jahren sind es heranwachsende junge Frauen und Männer, die ein Ziel haben und ein extra Zertifikat für hervorragende Leistungen erhielten. 33 Kinder aus der Herberge haben die ProEd-Schule besucht, sechs von ihnen haben erfolgreich die 9. Klasse abgeschlossen. Acht Jugendliche aus der Herberge besuchen nun verschiedene Sekundarschulen in der Umgebung. Colegio Alberto Schweitzer Die Albert-Schweitzer-Schule der MennonitenBrüdergemeinde in Asunción wurde vor 45 Jahren gegründet. Sie liegt in einem Viertel der Stadt, in dem die Bewohner arm sind, auch wenn es keines der Elendsviertel ist. Ursprünglich als Schule für die Kinder der mennonitischen Familien hat sich die Schule zunehmend als Schule für die Umgebung entwickelt, d.h. der größte Teil der Kinder kommt aus paraguayischen Familien. Schon die Eltern vieler Kinder konnten als Patenkinder diese Schule besuchen. Ihnen liegt daran, dass ihre Kinder auch diese Möglichkeit der Schulbildung erhalten. Und dieses Verhalten hat Vorbildwirkung in dem Stadtteil. Neben dem staatlich vorgegebenen Schulprogramm gibt es viele zusätzliche Angebote in der Schule, Kurse, Feste und Veranstaltungen. Auch die Eltern werden in die Arbeit einbezogen ebenso wir Fortbildungen für die Lehrer regelmäßig auf dem Programm stehen. Centro Educacional Evangélico Menonita Diese Schule der spanisch sprechenden Mennonitengemeinde in Villa Hayes wurde 1965 gegründet. Im Schuljahr 2011 besuchten 468 Schülerinnen und Schüler die Schule, 260 in der Primarschule die Klassen 1 – 6 und 208 die Klassen 7 – 9 und die Oberstufe mit den Klassen 10 – 12. Betreut wurden sie von insgesamt 30 Lehrerinnen und Lehrern. 53 98 Kinder, das sind 21% der Kinder insgesamt, erhielten eine finanzielle Unterstützung durch ein Stipendium, 36 Kinder davon über das IMO-Patenschaftsprogramm. Nationalschulen in Campo 9 und Maracana In Campo 9 und Maracana werden Patenkinder in drei Nationalschulen unterstützt. Nach wie vor herrscht große Armut unter der Dorfbevölkerung, so dass viele Familien nicht in der Lage sind, die notwendigen Schulmaterialien, die Schuluniform und die Sportbekleidung für ihre Schulkinder zu kaufen. Für die Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse müssen auch noch, obwohl eigentlich in öffentlichen Schulen kein Schulgeld bezahlt werden muss, besondere Einschreibegebühren gezahlt werden. Die Preise in Paraguay sind, wie überall, sehr gestiegen, der Wechselkurs hat sich deutlich verschlechtert. Aus diesen Gründen ist es notwendig, das Programm umzustellen. Nachdem lange Zeit eine Patenschaftsspende für Schulmaterialien, Uniform etc. für drei Kinder reichte, sehen wir heute, dass nur noch ein Kind damit unterstützt werden kann. Es sind dann zwar insgesamt weniger Kinder im Programm, aber diejenigen, die aufgenommen werden, das sind wirklich Kinder aus den allerärmsten Familien. Und ihnen ist nicht mit ein bisschen Unterstützung geholfen, mit einer halben Patenschaftsspende. Jenny Neufeld, die Verantwortliche für das Patenschaftsprogramm aus der Evangelischen Mennonitengemeinde von Sommerfeld, überprüft sehr genau die Bedürftigkeit der Familien, die von den Lehrerinnen der Schulen für das Patenschaftsprogramm vorgeschlagen werden. Guardería „Samuelito“, Santa Cruz, Bolivien Margarita Barron aus der Mennonitengemeinde Krefeld ist nach Bolivien gereist und hat dort die Kindertagesstätte Samuelito besucht. Hier ist ihr Bericht über den Besuch: Ich hatte mich schon vor meiner Abreise bei Yuneth Vargas per Email angemeldet. Sie bot sich dann an, mich vom Hotel abzuholen. Die Kindertagesstätte liegt sehr weit außerhalb am 7. Ring. Die genaue Adresse: Barrio Cochabamba, Villa 1° de Mayo, Septimo Anillo. Ich wurde von Yuneth und ihrem Mann Ramiro um 15 Uhr abgeholt. Wie gesagt, die Kindertagestätte liegt sehr weit vom Zentrum entfernt. Ich war sehr überrascht über das große Grundstück und das schöne neue Gebäude darauf. Das Grundstück ist ganz und gar mit Maschendraht eingefriedet. Die Tagesstätte wurde drei Jahre in Räumen der Gemeinde unterhalten, bis genügend Geld da war, um dieses Grundstück zu kaufen und dort zu bauen. In diesen neuen Räumen findet die Betreuung auch schon bereits seit drei Jahren statt. 54 Der Kauf des Grundstücks und der Bau des Gebäudes sind durch Anstrengung der drei einheimischen Mennonitengemeinden, durch die Bezirksregierung und freiwillige Spenden (Geld und Arbeitszeit) möglich geworden. Personen (Maurer, Anstreicher, Schreiner), die vom dem Projekt gehört haben, waren so angetan, dass sie ihre kostenlose Hilfe angeboten haben. Es sind drei große Gruppenräume für die verschiedenen Altersgruppen. Jeder Raum hat kindgerechte Toiletten, Waschbecken und eine Bade-Dusch-Möglichkeit, da die Kinder dort auch auf Hygiene trainiert werden. Für die Kinder gibt es Frühstück, Zwischenmahlzeit, Mittagessen und noch eine Zwischenmahlzeit am Nachmittag. Die Kinder sind von 7:30 bis 18:00 Uhr mi Hort. Zurzeit werden 86 Kinder betreut mi Alter von 6 Monaten bis 6 Jahre. Das Ziel ist aber, Platz für 150 Kinder zu schaffen. Ehe ein Kind aufgenommen wird, erhält die Familie einen Besuch von der Psychologin, um sich ein Bild von der häuslichen Situation zu machen. Es finden aber auch immer wieder Nachfolgebesuche statt. Es gibt über jedes Kind eine ausführliche Akte, wo die Familien- Situation, das soziale Umfeld, medizinische Versorgung, Gesundheitszustand etc. festgehalten sind. Für die Eltern werden 10 Workshops im Jahr durchgeführt, wo unter anderem auch ihr Selbstbewusstsein gestärkt werden soll. An diesen Workshops dürfen die Eltern nur zweimal fehlen. Nach einem dritten Mal, müssen die Eltern ihr Kind aus der Tages-stätte nehmen. (Strenge ist bei diesen Menschen leider geboten, da sie sonst überhaupt nichts machen würden.) Das wird von den Eltern sehr ernst genommen und sind daher sehr bemüht nicht zu fehlen. Auch für die Mitarbeiter werden jährlich 10 Workshops angeboten. Für jedes Kind zahlen die Eltern 60.00 Bolivianos (8 US$). Insgesamt kostet jedes Kind aber 390.00 Bs (ca. 50 US$). Die Gelder für den Unterhalt kommen von Stipendien, Spenden und durch die Unterstützung der Bezirksregierung. Von den 56 Familien besuchen inzwischen 11 Familien die Gemeinde. Es ist bereits das Fundament für ein weiteres Gebäude gelegt. Dort entstehen ein großer Saal für Veranstaltung und Aufführungen, das Büro für die Mitarbeiter, eine Krankenstation etc. Eine Krankenstation ist deswegen geplant, weil Eltern ihre Kinder nicht krank in den Hort bringen dürfen. Wenn die Eltern gezwungen sind, mit dem kranken Kind zu Hause zu bleiben, verlieren sie häufig ihre Arbeit. Heute schon werden die kranken Kinder von Mitarbeitern und Gemeindegliedern aufgenommen, damit die Eltern arbeiten gehen können. 70% sind Alleinerziehende aus den ärmsten Verhältnis-sen. Das Grundstück bietet auch die Möglichkeit für einen Gemüsegarten, der auch geplant ist. Man plant auch Aktivitäten, um den Kontakt zu den Kindern, die die Tagesstätte verlassen, um in die Schule zu gehen, aufrecht zu erhalten. 55 Patenschaften in Äthiopien und Tanzania This year has been a very productive one especially considering the work in Tanzania and Ethiopia. Tanzania Several parties (from IMO and other organisations within the mennonite community) have been to both Tanzania and have taken home a lot of information. Whilst writing this, the chairlady of IMO is still in Tanzania, Musoma to be correctly. We are happy to inform that a second group of children, within Dar es Salaam has entered the project and we are now sponsoring two of this group with our funds. Tanzania has had a lot of problems with food the last year and all our delegated people reported children asking for food. This is very worrying and therefore we are happy to report that the cooperation between Tanzania and IMO is getting stronger and the foundation of a much greater project has been laid. Ethiopia Ethiopia is a different case, the project of the Kera church exsists out of more than 10.000 children, of which we only sponsor 178. This year we have heard that the money we are sending them is not enough, as costs of food and medical needs are rising, therefore we are now trying to solve the problem by sponsoring one child for the same money and getting more sponsors in. We hear nothing but nice words from the children, praising us for our work, however, a lot of work still needs to be done to meet all of their needs, but we are on our way towards a fertile and succesfull sponsoringship. 56 Bolivia Than we have Bolivia, this year we have met Yuneth Vargas, the director of the Kindergarten ‘guarderia Samuelito’ in Ascuncion, Paraguay. She told us about the problems the children have, which are mostly health and mental problems. She also told us about the teachers, how most of them are actually old sponsored children from IMO, how satisfied does that feel! Many programs for the mothers are also resulting in better living standards as they are capable of looking for a job and getting their live back on track after a life of crime and drugabuse. MCC: Bangladesh and India For MCC we are still sponsoring 4 projects. Education for life in Bangladesh, Vocational Training program and Teachers Training program in India and West bengal Education, India. Every year, success stories arise from these programs. Last year 65 students succesfully completed grade XII of the West Bengal educational program and most of these students have enrolled for college studies. The program supported 609 students with textbooks, uniforms, school fees and Medical needs. The teacher training in Indonesia inspired for example Darma and Yustina to start teaching in their own communities, as education is hard to reach or insufficiënt. Our correspondent, James Wheeler from the United States is keeping us up to date via several sources. A lot of what MCC does is shown on their website www.globalfamily.mcc.org including extended reports of what good work they are doing there. José Bakker 57 IMO - Finanzen Ein Überblick Einnahmen Projekt‐ Spenden: 8% freie Spenden: 1% Trägerwerke: 42% Patenschafts‐ programm: 49% Ausgaben insgesamt Verwaltungs‐ kosten: 7% Patenschafts‐ programm: 39% Projekte: 51% Netzwerkarbeit Patenschaften: 3% 58 Ausgaben nach Ländern Kolumbien: Äthiopien: 8% 3% Indien / Bangladesh: 2% Tanzania: 3% Argentinien: 1% Bolivien: 1% Uruguay: 1% Brasilien: 18% Paraguay: 64% Ausgaben nach Projekten Sozial‐ pädagogik 3% Infrastruktur 3% Gesundheit 7% Frauenarbeit 9% Arbeit mit Kindern und Jugendlichen 52% Integrierte ländliche Entwicklung 25% 59 IMO Adressen Vorsitzende Rainer Wiebe Agnetendorfer Straße 55 53119 Bonn Deutschland Fon +49 228 9875 101 Fax +49 228 9875 102 Email: [email protected] Sjoukje Wethmar Westvest 263 2611 BX Delft Niederlande Fon +31 15 2135 752 Agnetendorfer Straße 55 53119 Bonn Deutschland Fon +49 228 9875 105 Fax +49 228 9875 102 Email: [email protected] Willhöden 64 22587 Hamburg Deutschland Fon +49 40 866 476 47 Fax +49 40 866 476 48 Email: [email protected] Email: [email protected] Geschäftsstelle Conny Wiebe-Franzen Kassenführerin Christina Kümpers Vorstand Prof. Dr. Helmut Greve (AGF, Aus Großer Freude) Rainer Kümpers (LDN, Liebe Deinen Nächsten) Roel Meihuizen (dWW, doopsgezind WereldWerk) Patenschaftsprogramm – Internationale Koordination Ayold Fanoy: Brasilien und Paraguay Lieven de Keylaan 20 Fon +31 23 5286036 2101 VE Heemstede Email: [email protected] Niederlande José Bakker: Bolivien, Afrika und MCC Veldvliegerweg 24 Fon +31 6 29157074 1502 EH Zaandam Email: [email protected] Niederlande Spendenkonten der IMO Allgemeine Spenden: KD Bank, BLZ 350 60 190, Kontonummer 101 397 40 19 IBAN: DE52 3506 0190 1013 9740 19 / BIC: GENODED1DKD Patenschaftsprogramm: KD Bank, BLZ 350 60 190, Kontonummer 101 397 40 27 IBAN: DE30 3506 0190 1013 9740 27 / BIC: GENODED1DKD 60 IMO - Trägerwerke Doopsgezind WereldWerk www.dgwereldwerk.nl Aad Joor Geschäftsführer Treilerstraat 73 1503 JC Zaandam Niederlande Bert Duhoux Vorsitzender van Zuylen van Nijevelstraat 62 2242 AR Wassenaar Niederlande Mennonitisches Hilfswerk Fon +31 75 635 3674 Email: [email protected] Fon +31 70 5112073 Email: [email protected] www.menno-hilfswerk.de Christoph Landes Geschäftsführer Rottmannshart 1 85077 Manching Deutschland Fon +49 8459 3329 605 Fax +49 8459 6608 Email: [email protected] Rainer te Neues Vorsitzender Schmiedesheide 3 58239 Schwerte Deutschland Fon +49 2304 43726 Fax +49 2304 46601 Email: [email protected] 23, rue des Chaudronniers 68100 Mulhouse Frankreich Fon +33 389 423 013 Fax Email: [email protected] Osterbekstraße 90 b 22083 Hamburg Deutschland Fon +49 40 278 90 0 Fax +49 40 278 90 116 Email: [email protected] Heidenskampweg 84 20097 Hamburg Deutschland Fon +49 40 2353 900 Email: [email protected] Caisse de Secours Daniel Goldschmidt Vorsitzender Aus großer Freude Prof. Dr. Helmut Greve Vorsitzender Liebe deinen Nächsten Rainer Kümpers Vorsitzender Patenschaftsprogramm – Nationale Koordinatorinnen Deutschland Lydie Hege Im Heggelsfeld 36 Fon: +49 2151 562018 47802 Krefeld Email: [email protected] Deutschland Niederlande Sjoukje Wethmar Westvest 263 2611 BX Delft Niederlande Fon +31 15 2135 752 Email: [email protected] Schweiz Margrit Ummel Le Saucy 12 Fon +41 32 487 6433 2722 Les Reussilles [email protected] Schweiz 61 IMO im Internet www.imo-info.net [email protected] 62