ROTWEISSROT Ausgabe I/2008 - Auslandsösterreicher

Transcrição

ROTWEISSROT Ausgabe I/2008 - Auslandsösterreicher
ROTWEISSROT
Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt A-1010 Wien, P.b.b., Zulassungsnummer GZ 06 Z036826 P
Auslandsösterreicher
Journal 1/2008 € 3,–
AUSBLICKE:
DAS AÖWB-JAHR 2008
EINBLICKE:
FUSSBALL-GESCHICHTE(N)
SCHMANKERLECKE:
POWER-RIEGEL
Sportkultur
Runde Sache: Eckdaten zum Fußball
www.newbusiness.at
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DAS MAGAZIN FÜR UNTERNEHMER
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P Ja, ich bestelle das Vorteilsabo NEW BUSINESS für zwei Jahre (22 Ausgaben) um nur 50 Euro.
NEW BUSINESS, 1060 Wien, Magdalenenstraße 33, www.newbusiness.at
Inhalt/Editorial
8
4–6
AÖWB-Ausblick 2008
Weltbundtagung, Präsidentenkonferenz u. v. m.
8
Ausgezeichnet
Johann Lafer erhält das Goldene Ehrenzeichen
9
Vorwort
Günter Düriegl
Chefredakteur
Erfolgreiche Gusto-Stücke
AustrianGrocery.com liefert österreichische Kulinarik
12–20
10
BMeiA
Vereinfachte Registrierung über das Internet
12–20 Schwerpunkt-Thema
Fußball: Geschichte und Geschichten des Ballsports
21
austriansabroad
Österreichs virtueller Treffpunkt
22–25
22–25 Kulturelle Höhepunkte 2008
Fußball-Jahr, Highlights in Kunst, Musik, Theater
26–29 Aus den Bundesländern
Die vielfältigen EM-Aktivitäten der Länder
30–33 Österreich aktuell
38–39
Neuigkeiten und Chronik
34–37 Österreicher in aller Welt
Veranstaltungsberichte aus dem 10. Bundesland
38–39 AÖWB-Porträt
Musikalisches Porträt: Walter Jurmann
40
Schmankerlecke
Rezept von Johann Lafer: Power-Riegel
40
41–42 Buchbesprechungen
Von 7. bis 29. Juni wird Österreich im Mittelpunkt des sportbegeisterten Europa stehen,
findet doch in Wien das Finalspiel der Fußballeuropameisterschaft, statt. Daher widmet
sich unser Schwerpunkt-Thema der EURO
2008TM. Ein neues Jahr ist ein Neubeginn:
Auch wir beginnen mit Neuem in unserem
ROTWEISSROT: Der AÖWB und das „Österreich Journal“ (Christa und Michael Mössmer)
vereinbarten eine Kooperation, deren Ziel
die bessere Versorgung von Landsleuten im
Ausland mit Nachrichten aus Österreich ist.
Der Themenblock „Österreich aktuell“ wurde
eingerichtet, Michael Mössmer wird zu aktuellen Fragen Stellung nehmen, die langfristig
von Bedeutung sind und auch im Ausland ihren Widerhall finden. Ich freue mich über die
Mitarbeit von Christa und Michael Mössmer.
Der AÖWB vergibt an österreichische Staatsbürger mit Hauptwohnsitz im Ausland drei
Jahresstipendien für Studien an österreichischen Universitäten. Der Weltbund will
damit dazu beitragen, dass, wer immer von
dieser Einladung Gebrauch macht, mit Marcel Proust einmal sagen kann: „Die Jugend
bleibt aber die einzige Epoche, in der man
etwas gelernt hat.“
„Austrian Grocery. The taste of Austria“, ein
Onlineshop mit einem Angebot von mehr als
1.100 österreichischen kulinarischen Spitzenprodukten, stellt sich vor. Beim Kauf wird
allen Inhabern der „Weltbundkarte“ ein Preisnachlass von 15 Prozent gewährt. Warum
sollte man im Ausland auf österreichische
Schmankerln verzichten?
Für uns alle unverzichtbar ist Österreichs
Freude an Kunst und Kultur. Eine Auswahl
aus dem überreichen Kulturprogramm unserer Heimat will zum Besuch der einen oder
anderen Veranstaltung anregen, will neugierig machen, nach Weiterem zu suchen. Ich
denke, die erste Nummer unseres ROTWEISSROT im neuen Jahr hat ein wenig
von dem, was Hermann Hesse spürte: „Und
jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“
Für Sie gelesen: Interessante Neuerscheinungen
Günter Düriegl, Chefredakteur
42
ROTWEISSROT
Impressum
www.weltbund.at
3
AÖWB-Intern
Der AÖWB 2008
Das Innenministerium veranstaltete im Rahmen einer Ausstellungseröffnung „100 Jahre
Wahlrecht“ ein Symposium mit dem interessanten Titel „Briefwahl und E-Voting“.
I
m Jahre 1907 wurde das allgemeine
Wahlrecht in Österreich eingeführt. 100
Jahre nach den ersten allgemeinen Wahlen in Österreich beschloss das Parlament
2007 eine der größten Wahlrechtsreformen der 2. Republik. Aus diesem Anlass veranstaltete das Bundesministerium
für Inneres eine Ausstellung sowie ein
Symposium zum Thema „100 Jahre Wahlrecht“.
Innenminister Günther Platter eröffnete
die Ausstellung in der Sala Terrena im
Bundesministerium für Inneres. „Die Wahrung der Kontinuität und der Wandel der
Zeit liegen oft sehr nahe beisammen“,
sagte der Innenminister mit Hinweis auf
einen Reigen von Exponaten, die die Geschichte des Wahlrechts in Österreich illustrieren. Eine Schautafel ist allein dem
Wahlrecht der Österreicher und Österreicherinnen im Ausland gewidmet. Dort
findet man etliche Wahlkartenmuster für
das Wählen im Ausland sowie ein Dokument aus dem Jahre 1952 an den Bundeskanzler Dr. Leopold Figl vom Weltbund der
Österreicher im Ausland. In diesem wird
das erste Mal gefordert, dass der Frage
der Wahlberechtigung der Auslandsösterreicher von der österreichischen Bundesregierung ein besonderes Augenmerk
geschenkt wird. Argumentiert wurde damals, dass „es von größter Bedeutung ist,
dass das Zugehörigkeitsgefühl der im
Ausland lebenden Österreicher zur Heimat durch das Bewusstsein des Rechtes
zur Beteiligung an der Ausübung der demokratischen Grundrechte in ihrem Vaterland belebt wird.“
Das Präsidium des AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUNDES an der Spitze
der Präsident, Herr Dkfm. Ing. Gustav
Chlestil, sowie die Herren Dr. Em und Dr.
Schoiswohl, waren bei dieser Ausstellungseröffnung als auch bei dem Symposium anwesend. Österreich könne stolz
4
© BMI
Irmgard Helperstorfer
v. l. n. r.: Dr. Georg Schoiswohl, Dr. Jürgen Em, Dr. Helmut Prugger, Innenminister Günther Platter.
sein auf sein hervorragendes Wahlrecht,
aber diese Entwicklung müsse weitergehen, betonte Innenminister Günther Platter
am Beginn des Symposiums. So würde
vielerorts die Einführung von E-Voting
überlegt. Im Zentrum des Symposiums
standen daher die Themen „Briefwahl und
E-Voting“ sowie die damit verbundenen
„Rechtlichen Herausforderungen“.
Zu Beginn referierte Gabriele Roth vom
deutschen Bundesministerium des Innern
über die Erfahrungen ihres Landes bei der
Durchführung der Briefwahl und gratulierte Österreich zur Einführung der brieflichen Stimmabgabe. Das deutsche Bundesverfassungsgericht habe die Durchführung der Briefwahl als mit den Wahlprinzipien im Einklang stehend befunden,
vor allem, da es sich dabei nicht um die
einzig mögliche Form der Stimmabgabe,
sondern um eine zusätzliche Möglichkeit
handle. Seit der Einführung im Jahre 1956
www.weltbund.at
stieg die Bedeutung der Briefwahl in
Deutschland sukzessive, bei den letzten
beiden bundesweiten Wahlen waren rund
18 Prozent der Wahlberechtigten Briefwähler. „Die Akzeptanz in der Bevölkerung
ist hoch“, so Roth. Dies hänge mit den positiven Vorerfahrungen der vergangenen
Jahrzehnte zusammen.
Dr. Ülle Madise, Mitglied der Nationalen
Wahlkommission in Estland, berichtete
über die Erfahrungen Estlands mit der
elektronischen Stimmabgabe, dem so genannten „E-Voting“.
„E-Voting ist eine normale Dienstleistung
im Informationszeitalter“, betonte Madise,
die die Einführung der Internetwahl begleitet hat. Seit 2001 habe es Pläne gegeben,
elektronisch zu wählen, 2005 sei es zu
einem ersten rechtsverbindlichen Einsatz
der E-Voting-Lösung bei Kommunalwahlen
gekommen, 2007 dann auch bei Parlamentswahlen. Estland ist weltweit der ers-
ROTWEISSROT
AÖWB-Intern
recht zugenommen, da damit eine schnellere Regierungsbildung und effizientere
Regierungsentscheidungen erhofft würden. „Man darf aber nicht nur nach diesen
Parametern fragen“, stellte Khol klar. Ein
Wahlsystem muss auch eine gerechte
Vertretung der Wähler, der Wahlkreise und
der Parteien berücksichtigen. Ein Mehrheitswahlrecht würde notwendigerweise
eine völlige Veränderung der Sozialpartnerschaft nach sich ziehen und eine neue
Form des Lobbyismus mit sich bringen, so
der ehemalige Nationalratspräsident. Das
Verhältniswahlrecht sei nach der Monar-
chie bewusst eingeführt worden, um keine
Partei „zu sehr in die Höhe wachsen zu
lassen“. Der Wunsch der Österreicher sei
es nicht, dass Polarisierungen entstehen.
In Kurzmoderationen zwischen den einzelnen Vorträgen beleuchtete Ministerialrat Mag. Robert Stein, Leiter der Abteilung
für Wahlangelegenheiten im Bundesministerium für Inneres , in einer historischen
Spurensuche mit Powerpointfolien die
Entwicklung der Wahlkarte, des Wahlalters und des Alkoholverbotes sowie der
Judikatur zur Gültigkeit und Ungültigkeit
von Stimmzetteln in Österreich.
Veranstaltungen des AÖWB 2008
© Dr. Christian Th. Jirik
te und einzige Staat, wo rechtsgültige Internetwahlen auf nationaler Ebene stattgefunden haben. „E-Voting ist aber nur
eine Alternative“, stärkte die estnische Expertin Befürworter einer Aufrechterhaltung
konventioneller Wahlmethoden. „Jeder hat
das Recht, über IT nichts zu wissen und
auch weiterhin das Internet nicht zu benützen.“ Mit E-Voting könne vor allem jene
Gruppe von Wählern und Wählerinnen gewonnen werden, die nicht den Weg ins
Wahllokal auf sich nehmen wolle. Das Interesse an E-Voting habe in Estland gegenüber 2005 stark zugenommen. Bei der
Europawahl 2009 sei wieder der Einsatz
des Internets vorgesehen.
Der zweite Teil des Symposiums widmete
sich den rechtlichen Herausforderungen.
Zwei Referate waren zu diesem Thema
vorgesehen, einmal sprach Herr Univ.Prof. Dr. Gerhart Holzinger, Mitglied des
Verfassungsgerichtshofes, über die Judikatur des Verfassungsgerichtshofes in
Wahlsachen. „Die Wahlgerichtsbarkeit ist
demokratiepolitisch eine der bedeutendsten Kompetenzen des Verfassungsgerichtshofes, so Holzinger.
Univ.-Prof. Dr. Andreas Khol, Präsident
des Nationalrates a. D., ging in seinem
Vortrag auf die Zukunft des Verhältniswahlrechtes ein. Gerade in jüngster Zeit
habe in der öffentlichen Diskussion die
Forderung nach einem Mehrheitswahl-
dessen auch die Generalversammlung abgehalten wird. Es ist Tradition, dass diese Tagung im Wechsel immer in einem anderen
Bundesland stattfindet.
Neben den Arbeitssitzungen umfasst das Programm ein reiches kulturelles Angebot und
wird durch repräsentative Empfänge der politischen Vertreter der Tagungsstadt und des
Tagungslandes abgerundet.
Den Bericht über die WELTBUND-Tagung
2007 (6. bis 9. September, Bregenz) finden
Sie unter www.weltbund.at
Über den Tagungsort Salzburg werden wir Sie
zu einem späteren Zeitpunkt informieren.
© BMI
Die Schautafel bei der Ausstellung zum Auslandsösterreicherinnen- und Auslandsösterreicher-Wahlrecht.
ROTWEISSROT
● Donnerstag, 4. bis
Sonntag, 7. September 2008:
WELTBUND-Tagung / Auslandsösterreicher-Treffen 2008, Salzburg
Der
AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND veranstaltet jedes Jahr für seine Mitglieder und deren Freunde ein großes internationales Treffen in Österreich, anlässlich
www.weltbund.at
© Salzburg Kongress
● Samstag, 3. Mai 2008:
Präsidentenkonferenz, Wien
Seit einigen Jahren hat sich die „Präsidentenkonferenz“, die etwa fünf Monate vor der
WELTBUND-Tagung stattfindet, ihren festen
Platz im Terminkalender der weltweit tätigen
Funktionsträger unserer Vereinigung erobert.
Sie findet zumeist Anfang Mai statt und ist, bei
beschränkter Teilnehmerzahl, zukunftsorientiertem Gedankenaustausch gewidmet.
● Sonntag, 6. Juli 2008: Burgenland
Auslandsburgenländer-Treffen (Picnic)
in Moschendorf bei Güssing
Information: www.burgenlaender.com/BG
5
AÖWB-Intern
Zum Studium nach Österreich
Ihr seid eingeladen: Ausschreibung von Stipendien
durch den AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND
Der AÖWB vergibt drei Jahresstipendien für Studien an österreichischen Universitäten zu den nachstehend genannten
Bedingungen:
● Herkunftsland: Alle Staaten, in denen Auslandsösterreichervereinigungen bestehen, die dem AÖWB angehören.
● Fachbereich: Geisteswissenschaften, Sozial-, Rechts-, Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften,
Human- und Zahnmedizin, Veterinärmedizin
● Förderart: Doktoratsstudium
Jahresstipendium
● Finanzierung: durch den AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND, kombinierbar mit nationalem Stipendienangebot
wie Ernst-Mach-Stipendium oder Fulbright-Stipendium. Die Vergabe anderer Stipendien schließt die Vergabe dieses
Stipendiums des AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUNDES nicht aus.
● Zielgruppe: Postgraduates
● Förderungsvergebende Stelle: AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND
● Dauer: Zwei Semester
● Leistungen: Monatliche Stipendienrate: 900,– Euro
Für sozial bedürftige Bewerber kann zusätzlich ein Reisekostenzuschuss gewährt werden.
© Universität Wien
● Bewerbungsformular: Erhältlich beim AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND-Generalsekretariat
unter: www.weltbund.at/Aktuelles/Bewerbung
6
Hinweise zur Bewerbung: Bewerben
können sich Graduierte, die ein Doktoratsstudium außerhalb Österreichs bereits absolvieren oder mit einem solchen Doktoratsstudium beginnen. Das zu bearbeitende Thema muss einen Österreichbezug
aufweisen. Gute Kenntnisse der deutschen
Sprache müssen gegeben sein.
Der/Die AntragstellerIn nimmt in Hinblick
auf § 1 Datenschutzgesetz, Bundesgesetzblatt der Republik Österreich Nr.
165/1999, in der geltenden Fassung, zur
Kenntnis, dass die in der Bewerbung enthaltenen personenbezogenen Daten an
die bearbeitende Stelle und die Vertragspartner sowie im Austausch an andere
Stipendien vergebende Stellen in Österreich weitergegeben werden, und erteilt
seine ausdrückliche Zustimmung hiezu.
BewerberInnen, die in Österreich um Zulassung an der Universität ansuchen wol-
www.weltbund.at
len, müssen direkt mit der Institution ihrer
Wahl Kontakt aufnehmen.
Der AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND steht den BewerberInnen bei dieser
Kontaktaufnahme gerne unterstützend zur
Seite.
Alter: maximal 30 Jahre
Auswahlkriterien: Österreichischer
Staatsbürger mit Hauptwohnsitz im Ausland; der/die BewerberIn oder zumindest
ein Elternteil muss Mitglied in einer Mitgliedsvereinigung des AUSL ANDS ÖSTERREICHER-WELTBUNDES sein.
Auswahl: Die Auswahl erfolgt durch eine
Kommission des AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUNDES unter Ausschluss des Rechtsweges.
ROTWEISSROT
Auslandsösterreicher
© Alexandra Sena (6)
ROTWEISSROT
Journal 4x/Jahr
Platzieren Sie Ihr Inserat
im Mitglieder-Magazin des
Auslandsösterreicher-Weltbundes!
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Freiraumkultur:
Lebenskultur: Herbstzeit ist Erntezeit
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AÖWB-Intern
L wie Lafer
Starkoch Johann Lafer, in unserer Rubrik Esskultur regelmäßig mit der „Schmankerlecke“
vertreten, erhielt die höchste Auszeichnung des AÖWB: das Goldene Ehrenzeichen.
© AÖWB
Gustav Chlestil
V. l. n. r.: ÖGF-Präsident Rudolf Neuhold, Johann Lafer und AÖWB-Präsident Gustav Chlestil.
A
ls ich die Autobahn Koblenz-Ludwigshafen verlassen hatte und sich
am Horizont die Umrisse der Stromburg
abzuzeichnen begannen, erinnerte ich
mich daran, wie ich vor genau zwei Jahren
den gleichen Weg genommen hatte, um
Deutschlands bekanntestem Fernsehkoch
anzubieten, in unserem neu gestalteten
Magazin ROTWEISSROT einen regelmäßigen Beitrag unter der Rubrik Esskultur
zu schreiben. Johann Lafer, ein Österreicher, der im Ausland Karriere gemacht
hat und wohl zu den besten Köchen Europas, vielleicht sogar der ganzen Welt gezählt werden kann.
Nachdem der Vorstand Ende des Jahres
2005 beschlossen hatte, in jeder Ausgabe
unseres neu strukturierten Magazins auch
8
ein typisch österreichisches Rezept zu
bringen, war schließlich die Wahl des dafür verantwortlichen Kochs auf Johann
Lafer gefallen, zumindest als Wunschkandidat, aber da musste ich ihn erst dafür
gewinnen. Und wie unsere Leser nun seit
zwei Jahren in jeder Ausgabe von RWR
feststellen können, ist dies gelungen. Aufgrund seiner immer noch tiefen Verbundenheit mit der Heimat stimmte er unserem Vorschlag nicht nur begeistert zu,
sondern stellte seine Mitarbeit sogar unentgeltlich in den Dienst der „ROTWEISSROTEN“ Sache.
Denkt man an seinen Marktwert in der
Branche und die vielen damit verbundenen Werbeverträge, ist dieses selbstlose
Engagement für die Auslandsösterreicher
www.weltbund.at
nicht hoch genug einzuschätzen. Johann
Lafer ist ein Phänomen. Er hat sich Sterne
erkocht, Goldmedaillen gewonnen, Festbankette der UNO-Vollversammlung ausgerichtet, internationale Galaempfänge
verköstigt, Kochsendungen zu Kultsendungen stilisiert, Kochbücher zu Bestsellern gemacht und nebenher ein ebenso
idyllisches wie ausgeklügeltes GenießerImperium im Hunsrück aufgebaut.
Seine Stromburg im Städtchen Stromberg
beherbergt ein kleines luxuriöses Hotel,
das Gourmetrestaurant „Le Val d’Or“ und
das gemütliche Gasthaus „Turmstube“.
Als Helikopterpilot verbindet er mit Leidenschaft das Fliegen mit dem Genuss und
gründete „Heli Gourmet-Genuss zum Abheben“.
Dies alles hätte der Gourmet-Manager
Lafer aber kaum geschafft, wenn ihm nicht
seine Ehefrau Silvia seit Jahrzehnten tatkräftig zur Seite gestanden wäre. Seine
anlässlich des 50. Geburtstages erschienene Biographie (siehe Buchbesprechungen Seite 41) gibt einen Eindruck
davon, was Auslandsösterreicher auch in
der internationalen Gastronomiewelt erreichen können.
Aufgrund dieser Leistungen für das Image
Österreichs und seines Heimatlandes
Steiermark, aber auch jahrelange Unterstützung des WELTBUNDES hat ihm der
Vorstand unsere höchste Auszeichnung,
das Goldene Ehrenzeichen, zuerkannt.
Zusammen mit dem Präsidenten der Österreichischen Gesellschaft Frankfurt, bei
der der Meisterkoch seit vielen Jahren Mitglied ist, hatte ich die Freude, ihm Ende
des Jahres 2007 auf der Stromburg diese
Auszeichnung zu überreichen. Immer wieder zu demonstrieren, dass Kochen richtig
Spaß machen kann, sieht Johann Lafer
als leidenschaftliche Lebensaufgabe. Wir
wünschen ihm und uns, dass er dies noch
viele Jahre tun kann!
ROTWEISSROT
AÖWB-Partner
Erfolgsstory der besonderen Art
AustrianGrocery.com, Internetanbieter feinster österreichischer Delikatessen, ist mit dem
AÖWB eine Kooperation eingegangen. Der Vorteil für alle Mitglieder: 15 Prozent Dauerrabatt.
Robert Kotrc
Österreichische Produkte genießen im
Ausland einen ausgezeichneten Ruf
Einzigartiger Geschmack, unglaubliche
Vielfalt und ein unerreicht hoher Standard
bei der Qualitätskontrolle – all das trägt
dazu bei, dass das rot-weiß-rote Lebensmittelsor timent die Konsumenten in
anderen Ländern zu Begeisterungsstürmen hinreißt.
AustrianGrocery.com – der weltweit größte Onlineshop für österreichische Produkte
– sorgt dafür, dass Manner-Schnitten,
Darbo-Sirupe oder Kotanyi-Gewürze von
Wien aus nach Reykjavik, Kapstadt, San
Francisco oder Sydney verschickt werden.
Bezüglich der jeweiligen Einfuhrbestimmungen in den verschiedenen Ländern
werden die Kunden natürlich bestmöglich
beraten.
AustrianGrocery.com steht für österreichische Qualität – beim Sortiment und
beim Service!
Kulinarische Genussreise durch
Österreich
Die Produktpalette „Made in Austria“ umfasst rund 1.250 Produkte, die zwischen
dem Bodensee und dem Neusiedlersee
hergestellt werden.
AustrianGrocery.com offeriert ausschließlich beste Markenware und außergewöhnliche Angebote direkt vom Produzenten.
Das Sortiment beinhaltet international begehrte Spezialitäten wie die Wiener Sachertorte oder die Mozarttorte, aber auch
zahlreiche Lebensmittel des täglichen Bedarfs – von A wie Almdudler bis hin zu Z
wie Zucker in allen Variationen.
Äußerst beliebt sind bei den Kunden von
New York bis Hongkong derzeit aber jene
Produkte, die vom AustrianGrocery.comTeam direkt von Betrieben aus dem südlichen Niederösterreich und dem Burgenland geholt und verschickt werden.
ROTWEISSROT
Sensationelle Fruchtsäfte, außergewöhnliche Honig-Spezialitäten, exquisite Edelbrände und herzhafte Wurstdelikatessen
sind seit Jahreswechsel besonders begehrt. Zudem – aufgrund der großen Nachfrage – ebenfalls bald im Angebot: BioWeine, Bio-Fruchtsäfte und Bio-Gewürze!
Dieses einzigartige Sortiment an österreichischen First-Class-Lebensmitteln finden
Sie nur auf AustrianGrocery.com!
Sicheres Bezahlen und Top Partner
AustrianGrocery.com – The Taste of Austria! ist weltweit der erste mit dem „EuroLabel für sicheres Einkaufen im Internet“
zertifizierte Webshop für österreichische
Produkte.
Sie können Ihren Einkauf problemlos und
bequem per Kreditkarte oder dem extrem
sicheren und einfachen PayPal-System
bezahlen.
AustrianGrocery.com steht eben nicht nur
für Top-Qualität, sondern auch für absolute
Seriosität. Daher konnten innerhalb kürzester Zeit bereits zuverlässige Partner wie
z. B. das Partnerprogramm der ÖsterreichWerbung „austria and more“ oder das Reisebüro Mondial gewonnen werden.
AustrianGrocery.com – die Erfolgsstory eines innovativen Wieners
Seit November 2006 versorgen Michael
Patzal und sein Team Exil-Österreicher
und Fans heimischer Lebensmittel in aller
Welt mit Mozartkugeln, Wieselburger-Bier
oder Darbo-Konfitüre.
„Die Idee zu dem Onlineshop ist entstanden, da sich mein Bruder, der seit über 30
Jahren im Ausland lebt, bei jedem Urlaub
in Österreich mit Lebensmitteln in rauen
Mengen eindeckt – von Senf über Kaffee
bis hin zu Gulasch“, schildert Patzal.
Mit viel Liebe und großer Sorgfalt hat der
33jährige Multimedia-Profi daher einen
Onlineshop geschaffen, der seinesglei-
www.weltbund.at
chen sucht, und versorgt somit die Welt
mit hochqualitativen, rot-weiß-roten Lebensmitteln.
Spezialshops und Kooperationen
Mehrere Firmen haben aufgrund des großen Erfolgs bereits um eine Intensivierung
der Geschäftsbeziehungen ersucht.
Schon in den kommenden Wochen werden die ersten beiden Spezialshops auf
AustrianGrocery.com präsentiert. Neben
der beliebten Wiener Konditoreikette
AIDA, hat sich auch das Alt-Wiener
Schnaps-Museum mit seinen außergewöhnlichen Kreationen dazu entschieden,
den Vertrieb ihrer Produkte im Internet exklusiv in die Hände der AustrianGrocery.
com zu legen. Kleinere Unternehmen haben dank AustrianGrocery.com die Möglichkeit, ihre Produkte – äußerst kostengünstig – einer weitaus größeren Klientel
anzubieten.
Ein neuer exklusiver Partner der Austrian
Grocery.com ist der AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND. Seine Mitglieder
dürfen sich über einen 15%igen Dauerrabatt – geltend bei jeder Bestellung –
freuen. So macht das Bestellen von
g’schmackigem Speck, edelstem Schnaps
und köstlichster Mehlspeisen doppelt
Spaß!
Per einfacher Registrierung erhält zudem
jeder den (derzeit) monatlichen Newsletter
und bleibt so bezüglich Neuerungen im
Sortiment und Sonderaktionen problemlos
auf dem Laufenden.
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9
Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten
Serviceverbesserungen
Gesandter
Dr. Thomas
Buchsbaum
Leiter der AuslandsösterreicherInnenAbteilung im BMeiA.
Das Vorjahr stand im Außenministerium
unter dem Motto „Serviceverbesserungen
für AuslandsösterreicherInnen“: erweiterte
Unterstützungsmöglichkeiten im Rahmen
des neuen Auslandsösterreicher-FondsGesetzes, erleichtertes Auslands(österreicherInnen)-Wahlrecht, verbesserte Vereinsdatei, Schaffung des Internet-AÖ-Ratgebers (www.aoe-ratgeber.at).
Zusätzlich zu den Unterstützungen bedürftiger AuslandsösterreicherInnen aus dem
Auslandsösterreicher-Fonds, die im Vorjahr
€ 600.000,– betrugen und an 1150 Personen in 59 Staaten gingen, und den Gesten des Außenministeriums zu Weihnachten, welche über 600 vereinsamten AuslandsösterreicherInnen in mehr als 50 Staaten überbracht wurden, erhielten 24 extrem
bedürftige AuslandsösterreicherInnen einmalige finanzielle Unterstützungen vom
BMeiA. Im Rahmen der Maßnahmen der
„Übernahme in die heimatliche Fürsorge“
wurde im abgelaufenen Jahr für 14 AuslandsösterreicherInnen, die im Ausland
nicht mehr imstande waren, für sich selbst
zu sorgen und für deren Lebenskosten
weder Verwandte, Freunde noch lokale
Einrichtungen aufkamen, die Reise nach
Österreich und die Unterbringung in Sozialhilfe-Einrichtungen finanziert.
Auch für das heurige Jahr plant die AÖAbteilung Serviceverbesserungen. Schon
jetzt wurde eine Erleichterung für AuslandsösterreicherInnen umgesetzt: AuslandsösterreicherInnen können sich auch per
Internet bei der zuständigen Vertretungsbehörde registrieren lassen. Damit fällt
weg, deshalb auf die Botschaft oder das
Konsulat gehen oder weit fahren zu müssen – oder sich ein Formular schicken zu
lassen und es der Vertretungsbehörde
ausgefüllt zurücksenden zu müssen.
10
AÖ-Registrierung
erheblich vereinfacht
Ein weltweit einheitliches Formular im Internet spart Zeit,
Mühe und Kosten und kommt sicher an.
D
ie Registrierung von AuslandsösterreicherInnen bei den zuständigen
österreichischen Vertretungsbehörden
wird erleichtert: Sie kann ab sofort mittels
eines weltweit einheitlichen Formulars
auch über das Internet erfolgen. Dieses
Formular ist auf der AÖ-Website des Außenministeriums – www.auslandsoesterreicherInnen.at – unter „AÖ-Registrierung“
abrufbar und wird auch auf den Websites
der Botschaften und (General-)Konsulate
verfügbar sein. Dieses neue Angebot des
Außenministeriums erleichtert nicht nur
die Neueintragungen, sondern vor allem
auch die – manchmal noch wichtigeren –
Änderungen oder Abmeldungen.
An Inhalt und Charakter der AÖ-Registrierung ändert dieser neue, zusätzliche Eintragungsweg nichts: Sie ist weiterhin freiwillig und unterliegt dem Datenschutz,
d. h. die derart registrierten Inhalte werden
ausschließlich zu amtlichen Zwecken genutzt und unterliegen strengen Weitergabebeschränkungen.
Das AÖ-Registrierungsformular kann ausgedruckt und vor Absendung noch korrigiert werden. Nach Absendung wird mitgeteilt, an welche Vertretungsbehörde
(E-Mail-Adresse) die Daten geschickt wurden. Wer will, erhält eine Kopie der an die
Vertretungsbehörde gesendeten Daten an
eine private E-Mail-Adresse.
Niederösterreichische
Landtagswahl
Am 9. März 2008 gilt: Wählen mit 16, weltweit per Briefwahl,
ohne Zeugen, auch bei Zweitwohnsitz in NÖ.
F
ür die niederösterreichischen Landstagswahlen vom 9. März 2008 können
über 16-jährige ÖsterreicherInnen ihre
Stimme im Ausland abgeben, wenn sie in
Niederösterreich wahlberechtigt sind und
eine Wahlkarte beantragt und erhalten
haben.
AuslandsNIEDERösterreicherInnen, die
nach dem 1. 1. 1998 einen Hauptwohnsitz
ODER einen ordentlichen Wohnsitz
(„Zweitwohnsitz“) in einer niederösterreichischen Gemeinde hatten UND diesen
nach dem 1. 1. 1998 wegen Begründung
eines Hauptwohnsitzes im Ausland aufgaben UND derzeit keinen Hauptwohnsitz in
Österreich haben, müssen sich in die
Landes-Wählerevidenz ihrer früheren nie-
www.weltbund.at
derösterreichischen Wohnsitzgemeinde
eintragen lassen.
Wer nicht bereits bei Eintragung in die
Landes-Wählerevidenz um die automatische Zusendung der Wahlkarte an die
Auslandsadresse ersucht hat, muss vor
jeder Wahl die Zusendung einer Wahlkarte beantragen.
Eine möglichst frühzeitige Stimmabgabe
im Ausland und rasche Rücksendung der
Wahlkarten wird empfohlen, da sie spätestens am Montag, 17. März 2008, um 14.00
Uhr an der auf ihr aufgedruckten Adresse
in Österreich einlangen müssen. Mehr unter www.noe.gv.at/Politik-Verwaltung/
Wahlen/Landtagswahl-2008.html und
www.wahlinfo.aussenministerium.at.
ROTWEISSROT
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widmet sich den wichtigsten News und Entwicklungen im Außenhandel –
in Österreich und im Ausland, mit Hinweisen auf Veranstaltungen,
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KOMMENTAR
INHALT
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EU-Länder
Globale Kunsts
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S. 5
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Hinweis: Wenn
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In der Schweiz ist „mehr drin“
EXPORTER‘S weekly erscheint als Magazin im PDF-Format jeweils per
Donnerstag abend / Freitag früh und bietet jedem österreichischen
Unternehmen wichtige Informationen für den betrieblichen Alltag.
NÄHERE INFOS: Sabine Scharinger per Telefon +43/1/405 46 40-768 oder
W
Personenfreizügigkeitsabkommens
zwischen der EU und der Schweiz intensiv besprochen.
„Österreich und die Schweiz haben traditionell gute Beziehungen. Allerdings sind unsere Unternehmen zunehmend mit Hürden
bei grenzüberschreitenden Dienstleistungen
konfrontiert, die im Sinne einer guten Nachbarschaft und den engen Wirtschaftsbeziehungen rasch abgebaut werden sollen“,
sagte Bartenstein.
Ein Hemmnis für heimische Firmen ist etwa
die von der Schweiz verlangte achttägige
Voranmeldung vor Ausübung einer grenzüberschreitenden Dienstleistung. Weiters gibt
es Probleme bei Bewilligungen im Falle der
Überschreitung einer grenzüberschreitenden
Dienstleistungsgesamtzeit von 90 Arbeitstagen pro Kalenderjahr, Behinderungen von
europäischen und insbesondere österreichischen Personalbereitstellern bei deren
Bedingungen für grenzüberschreitende
Dienstleister – allein in Vorarlberg sind
schätzungsweise 1000 Unternehmen betroffen - verschlechtert.
Die bilaterale Handelsentwicklung
Die Schweiz ist der viertwichtigste Handelspartner Österreichs. Unsere Exporte erreichten 2006 4,4 Mrd. Euro, in den ersten
zehn Monaten 2007 3,8 Mrd. Euro. Die Importe aus der Schweiz beliefen sich 2006
auf 3,5 Mrd. Euro, von Jänner bis Oktober
2007 auf 3,8 Mrd. Euro.
Unsere Exportwaren in die Schweiz umfassen vor allem Arzneiwaren für den Kleinverkauf, Möbel, Bautischler- und Zimmermannsarbeiten und Kunstgegenstände.
Importgüter sind vor allem Hormonprodukte, unbearbeitetes Gold, Arzneimittel
und Uhren.
■
MOS 2008 in Slowenien
Auf etwa 60.000 m2 präsentieren
mehr als 1.500 Aussteller vom 10.
bis 17. September 2008 ihre Erzeugnisse und Dienstleistungen
bei der Internationalen Gewerbemesse MOS in Celje, der größten
Messe Sloweniens.
Die Außenhandelsstelle Laibach
bietet heuer österreichischen Firmen die Möglichkeit einer Teilnahme im Rahmen eines gemeinsamen
Gruppenstandes.
Nützen Sie die Chance einer geförderten Teilnahme. Anmeldungen
bitte bis 20. April 2008.
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Schwerpunkt-Thema
Das Spiel der Spiele
Fußball ist heute eine der beliebtesten Sportarten weltweit. Laut Angaben des Weltfußballverbandes FIFA spielten 2006 über 265 Millionen Menschen in über 200 Ländern Fußball.
© Kurt Schorrer
© 2004 Wiener Kaffeehäuser/Julia Oppermann(3)
Paul Christian Jezek
Spannend: Wer gewinnt den heiß begehrten Pokal bei der EURO 2008TM?
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on den 265 Millionen fußballspielenden Menschen sind mehr als 38 Millionen in weltweit über 325.000 Vereinen
organisiert. Bereits mehr als 200 (!) Länder
und autonome Regionen sind Mitglieder
der FIFA. Vor allem die einfachen Grundregeln sowie die geringe Ausrüstung, die
zur Ausübung notwendig ist, machten das
Spiel, das weltweit die gleichen Regeln hat,
so populär und förderten seine Ausbreitung. Der Nobelpreisträger Albert Camus
sagte einmal: „Was ich schließlich am sichersten über Moral und Verantwortung
weiß, verdanke ich dem Fußball.“ Es wird
aber nicht nur auf der ganzen Welt Fußball
gespielt, sondern es gehen auch Millionen
Menschen regelmäßig in Stadien, um dem
Spiel zuzuschauen. Insbesondere in Europa und Südamerika dominiert der Fußball
in der Sportberichterstattung und noch
weit mehr Menschen verfolgen die Spiele
in allen Ländern im TV. Durch die zuneh-
12
mende Popularität stieg auch die Anzahl
der Fußballverletzungen, u. a. aufgrund
des vermehrten Interesses und der sich
daraus ergebenden Zunahme der medienträchtigen Wettbewerbe. Etwa 40 bis 60
Prozent der Sportverletzungen und 3,5 bis
zehn Prozent der Aufenthalte im Krankenhaus, resultierend aus diesen Sportverletzungen, sind in Europa auf den Fußball
zurückzuführen.
Ein kurzer Blick zurück
Schon im zweiten Jahrtausend v. Chr. wurde in China ein fußballähnliches Spiel namens Ts’uh-chüh („ts‘uh“ = mit dem Fuß
stoßen; „chüh“ = Ball) ausgetragen. Über
die damaligen Regeln ist nichts bekannt,
jedoch gilt als sicher, dass das Spiel als
militärisches Ausbildungsprogramm zum
Training der Soldaten durchgeführt wurde.
Im Laufe der Zhou-Dynastie breitete sich
der Sport aus und man versuchte, mit
www.weltbund.at
strengeren Regeln Gewalt und Rauigkeit
zu verhindern. Der Ball war aus Lederstücken zusammengenäht und mit Federn
und Tierhaaren ausgestopft. In der Qin- bis
zur Sui-Dynastie wurde das Fußballspiel
immer beliebter. Zwischen den Jahren 220
und 680 wurden der luftgefüllte Ball erfunden und erstmals Fußballregeln (Tore, Torhüter und Spielführer) festgehalten. Etwa
100 Jahre später geriet das Spiel jedoch
wieder völlig in Vergessenheit.
Aus dem Kulturkreis des antiken Griechenland sind Abbildungen von Ballspielen auf
Reliefs und Vasen erhalten, vornehmlich
aus Sparta, wo die Körperertüchtigung einen hohen Stellenwert hatte. Auch die
Römer der Antike kannten Ballsportarten,
die wie das chinesische Ts’uh-chüh u. a.
in einem militärischen Kontext gespielt
wurden.
Im Frühmittelalter wurde in England Fußball gespielt, indem zwei Städte versuchten,
einen Ball in das gegnerische Stadttor zu
befördern. Da es keine Regeln gab, kamen
häufig schlimme Verletzungen vor. Das
„Spielfeld“ lag immer zwischen zwei Dörfern, selbst wenn diese mehrere Kilometer
auseinander lagen.
Mit der Entdeckung Amerikas kamen die
Europäer mit den alten Ballspielen Mittelamerikas in Kontakt, die eine lange Tradition
über verschiedene Kulturen besaßen, teilweise eine religiöse oder gerichtliche Funktion innehatten und in beeindruckenden
Stadien ausgetragen wurden.
Auch wenn England als das Mutterland des
Fußballs gilt, so gab es auch in Frankreich
und Italien schon mit dem Treibballspiel
verwandte Kampfspiele. Seit dem 15. Jahrhundert wird in Florenz der Calcio Storico
praktiziert, eine Art Fußballspiel, bei dem
es recht rüde zugehen kann. Antonio Scaino schrieb 1555: „Dem Läufer, der mit dem
Ball in der Hand das Feld durchläuft, sollen
irgendwelche Kräftigen Platz schaffen, da-
ROTWEISSROT
Schwerpunkt-Thema
Wussten Sie, dass schon im
zweiten Jahrtausend v. Chr.
Fußball gespielt wurde?
1872 wurde eine einheitliche Ballgröße von
der englischen Association festgelegt und
in Glasgow das erste offizielle Länderspiel
zwischen Schottland und England (0:0)
ausgetragen. Im selben Jahr wurde mit
dem FA-Cup der erste nationale Fußballwettbewerb und zwei Jahre später der
Schiedsrichter eingeführt. 1879 wurde die
erste Profi-Liga in England gegründet (erster Meister war Preston North End) und
1891 in Irland der Elfmeter ins Reglement
aufgenommen. Seit 1897 kann ein Entscheidungsspiel bei einem Unentschieden
ROTWEISSROT
verlängert werden. Zwei Jahre später erlaubte der englische Verband den bezahlten Vereinswechsel, zunächst allerdings
nur zu einem Höchstbetrag von zehn
Pfund.
In Kontinentaleuropa konnte sich der Fußball vor allem in der Schweiz durchsetzen.
In der Genferseeregion wurde von Engländern, die an dortigen Privatschulen studierten, in den 1860er-Jahren der Fußball eingeführt. Der vermutlich älteste Schweizer
Verein war der Lausanne Football and Cricket Club, der 1860 gegründet wurde. Der
älteste noch bestehende Klub, der 1879
ebenfalls von englischen Studenten gegründete FC St. Gallen, spielte anschließend eine zentrale Rolle bei administrativen Fragen rund um den Fußball. Von der
Schweiz aus wurde der Fußball in die umliegenden Länder exportiert. Der von
Schweizern gegründete Stade Helvétique
Marseille wurde 1909 französischer Meister; die Mannschaft bestand aus zehn
Schweizern und einem Engländer. Der FC
Barcelona wiederum wurde von Sportkolumnist Hans Gamper gegründet.
1895 formierten elf Klubs den Schweizerischen Fussballverband. Dieser trug die
erste Schweizer Meisterschaft in der Saison 1897/1898 unter dem Sponsor „La
Suisse Sportive“, einer Sportzeitung, aus.
Am 31. 5. 1903 richtete der Altonaer Fußballclub von 1893 das Endspiel um die
Deutsche Fußballmeisterschaft zwischen
dem VfB Leipzig und dem DFC Prag auf
der Exerzierweide in Bahrenfeld (damals
ein Stadtteil von Altona) aus.
Am 21. Mai 1904 wurde in Paris ein Weltverband, die Fédération Internationale de
Football Association, gegründet, der Länderspiele organisieren und die internationalen Fußballregeln aufstellen sollte. Die
FIFA definierte den Begriff gefährliches
Spiel, führte den direkten Freistoß ein und
hob die Bestimmung auf, wonach die Hosen der Spieler die Knie bedecken mussten. Weitere neue Regeln des Weltfußballverbandes verboten dem Torwart, beim
Strafstoß die Torlinie zu verlassen, er durfte sich aber bewegen, um den Schützen zu
irritieren. Ferner wurden Metalleinlagen in
den Fußballschuhen untersagt, der Ball
musste aus Leder sein und die Schiedsrichter waren gehalten, ein Spielprotokoll
www.weltbund.at
anzufertigen. 1907 wurde das Abseits in
der eigenen Spielhälfte aufgehoben. Zwei
Jahre später wurden Bestimmungen zum
Platzverweis festgelegt. 1913 führte die
FIFA den so genannten gebührenden Abstand (10 Yards, in etwa 9,15 Meter) zwischen Schütze und Gegenspielern beim
Freistoß ein. 1920 wurde Abseits beim Einwurf aufgehoben. Seit 1924 darf der Eckball direkt in ein Tor verwandelt werden.
RotWeißRot war führend!
Österreich war mit der Einführung einer
Profi-Liga 1924 der erste kontinentaleuropäische Staat mit einer Liga für Berufsfußballspieler. Drei Jahre später initiierte der
ÖFB mit dem Mitropacup den ersten bedeutenden internationalen Wettbewerb für
Vereinsmannschaften in Europa. Der
Mitropacup gilt als Vorläufer des heutigen
Fußball-Europapokals. 1930 richtete die
FIFA auf Initiative von Enrique Buero und
Jules Rimet die erste FIFA-Weltmeisterschaft aus, an der 13 Mannschaften teilnahmen und Gastgeber Uruguay Weltmeister wurde.
Der europäische Fußballverband UEFA
wurde 1954 in Basel gegründet. Die UEFA
richtete bereits 1955/56 den ersten Europapokal der Landesmeister aus und seit
1960 den Wettbewerb Europapokal der
Nationen, der 1968 in Europameisterschaft
umbenannt wurde.
Der Sport wurde immer populärer und die
Massenmedien und die Entwicklung des
Fernsehens steigerten das weltweite Interesse. Am 15. 12. 1995 erschütterte ein
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mit ihr Mann ungehindert freien Durchgang
habe. Sieht er sich aber von einer großen
Schar angegriffen, so soll er im Lauf nachlassen und … den Ball stoßen, und zwar
wird er das schneller mit dem Stoße des
Fußes als in anderer Weise können, da ein
Stoß in dieser Weise sicherer ist. ..“
1848 verfassten Studenten der Universität
Cambridge die ersten Fußballregeln. Danach bestand eine Mannschaft aus 15 bis
20 Spielern. 1857 gründeten Cricketspieler
mit dem FC Sheffield den ersten offiziellen
Fußballverein der Welt.
England gilt heute als das Mutterland des
Fußballs, weil 1863 in London die Football
Association (FA) gegründet wurde und das
umfangreiche Regelwerk jener Jahre die
Entwicklung des gesamten Fußballs förderte.
1866 wurde die Abseitsregel eingeführt:
Ein Spieler war nur dann „abseits“, wenn er
bei der Ballannahme weniger als drei Gegner vor sich hat. Im Sheffield Code wurden
die Regeln um den Eckball und den Freistoß erweitert. 1870 begrenzte die FA die
Zahl der Spieler auf elf. Ein Jahr später verbot der englische Fußballverband allen
Feldspielern das Handspiel, nur der Torwart durfte noch den Ball in der eigenen
Hälfte mit der Hand spielen, hatte ihn aber
nach zwei Schritten wieder freizugeben.
Diese Regel galt bis 1969. Damit wurde
erstmals das Fußballspiel vom damals weit
verbreiteten Rugby abgegrenzt.
Mit diesem Ball geht‘s ins Finale.
13
Schwerpunkt-Thema
Gerichtsurteil die gängige Ablösepraxis im
Fußball. Der Europäische Gerichtshof entschied auf Klage von Jean-Marc Bosman,
dass Fußballspieler normale Arbeitnehmer
seien. Seit dem so genannten „BosmanUrteil“ kann für Fußballspieler nur noch
Ablöse verlangt werden, wenn sie einen
laufenden Vertrag haben.
Zahlen und Fakten
Während in den meisten englischsprachigen Ländern Fußball als Football bezeichnet wird, findet in den USA, in Kanada
und in Australien (hier nur umgangssprachlich) der Begriff Soccer Verwendung – eine
in Nordamerika gebildete Kurzform für association football, die Fußball nach den
Regeln der Football Association zum Football (American Football) abgrenzt. Das
größte Fußballereignis ist die alle vier Jahre stattfindende WM, bei der in einem Gastgeberland eine Nationalmannschaft als
Sieger ermittelt wird. Nach den zwei Jahre
dauernden Qualifikationsrunden werden 32
qualifizierte Mannschaften auf acht Gruppen für die Vorrunde aufgeteilt. Davon spielen 16 in der Endrunde um den FIFA WMPokal. Das Gastgeberland ist automatisch
für die Vorrunde qualifiziert. Die Weltmeisterschaft wird seit 1930 mit zweimaliger
Unterbrechung infolge des Zweiten Weltkriegs durchgeführt. Seit 1900 ist Fußball
auch eine olympische Disziplin. Weitere
Buchtipp
„Blitzlichter“
von Klaus
Winter
beantwortet
viele Fragen
rund um den
Fußball wie
„Wann entstand die
Dressenwerbung?“
oder „Welcher
Trainer hielt sich am längsten?“ Erschienen
Nov. 2007 im Egon Theiner Verlag, 192 S.
Internet: www.egoth.at
ISBN: 978-3-902480-51-4.
14
große Meisterschaften sind die Copa América (Südamerika), Afrika-, Asien-, Europameisterschaft, der CONCACAF Gold Cup
(Nord- und Mittelamerika) und der OFCNationen-Pokal (Ozeanien). Die Meisterschaften werden von den sechs Kontinentalverbänden AFC (Asien, Australien), CAF
(Afrika), CONMEBOL (Südamerika), CONCACAF (Nord-, Mittelamerika, Karibik),
OFC (Ozeanien) und UEFA (Europa) organisiert. 1992 und 1995 spielten die Sieger
der kontinentalen Meisterschaften außerdem um den König-Fahd-Pokal und seit
1997 um den vom Weltfußballverband organisierten Konföderationen-Pokal. In den
einzelnen Ländern gibt es meist eine erste
Liga, in welcher der nationale Meister ermittelt wird, und darunter ein mehrstufiges
Was den meisten englischsprachigen Ländern ihr „football“ ist,
wird in den USA „soccer“ genannt.
Ligasystem bis hin zu semiprofessionellen
Ligen sowie Amateur- und Freizeitligen.
Besonders in ärmeren Ländern wie Brasilien ist der Berufswunsch Fußballstar eine
der wenigen Möglichkeiten, den Armenvierteln zu entrinnen. Die höchste je dokumentierte Zuschauerzahl war 199.854
(WM 1950, Brasilien-Uruguay im Maracanã-Stadion). Die Fußballinteressierten
sind aus allen Altersschichten. Ähnlich ist
es beim Publikum, es zieht nahezu alle
Schichten auf die Plätze und in die Arenen.
Für viele Millionen ist der Fußball vor allem
Freizeitvergnügen, aber auch Gesprächsthema, für einige Fußballfans eine Art Ersatzreligion. Der Fußball ist für die Medien
von großer Bedeutung, er füllt die Zeitungen, die Fachzeitschriften und sorgt für
höchste Einschaltquoten im Fernsehen.
In die deutsche Sprache hat ein spezieller
Fußballjargon Einzug gehalten. Der Jargon
wird vor allem von Fußballspielern, -trainern, -fans bzw. -interessierten und in TV
und Radio wiedergegeben. Dieser Jargon
ist als Umgangssprache eine Sondersprache, die der (häufig vereinfachten) Kommunikation unterhalb der Fußballbeteiligten
dient. Auch dadurch findet eine Abgrenzung nach außen sowie eine Identitätsbil-
www.weltbund.at
dung untereinander statt. „Fußballhochburg“ oder „einen Pass blind spielen“ sind
typische Begriffe des Fußballwortschatzes.
Dazu werden immer wieder bekannte Fußballsprüche wie „der Ball ist rund“, „das
nächste Spiel ist immer das schwerste“,
„Angriff ist die beste Verteidigung“ und
„Fußball ist die schönste Nebensache der
Welt“ verwendet.
Geld regiert (auch) das Runde Leder
Dass der Fußball mittlerweile auch ökonomisch eine große Bedeutung hat, lässt sich
an den Europa- bzw. Weltmeisterschaften
erkennen. Die Gastgeber wie 2008 RotWeißRot erhoffen sich durch die Ausrichtung des nach den Olympischen Spielen
zweit- bzw. drittgrößten Sportereignisses
der Welt wichtige gesamtwirtschaftliche
Impulse. (Siehe dazu auch den entsprechenden Artikel ab Seite 18). Das meiste
Geld verdienen die Vereine durch die Fernsehgelder, die durch Werbung im Fernsehen refinanziert werden.
Weitere Einnahmen erhalten die professionellen Clubs durch die Zuschauereinnahmen in den Stadien und durch Sponsoren.
Die Einnahmen aus Fernseh- und Sponsorengeldern lassen allerdings eine immer
größer werdende finanzielle und sportliche
Kluft zwischen den einzelnen Mannschaften der Ligen entstehen. Fußball wird
immer mehr wie eine Ware vermarktet:
Vor allem die Fernsehgelder, das Merchandising und die Vermarktung brachten
Einnahmen, die sich in wenigen Jahren
vervielfachten.
Da mehr Einnahmen vorhanden waren,
stiegen auch die Ablösesummen für Spieler und Trainer sowie die Gehälter der
Beteiligten auf zweistellige Millionenbeträge. Ebenso wie in RotWeißRot (bzw.
sogar noch deutlich stärker) ist eine Steigerung der Fernsehgelder und Zuschauerzahlen in England, Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien zu spüren. Allerdings haben die Vereine der besten Ligen
in Europa durch die Finanzierung ihrer
Mannschaft hohe Ausgaben. Berufsfußballer verdienen häufig mehrere hunderttausend Euro im Jahr. Spieler wie Ronaldo,
Michael Ballack, Kaka, Messi, Ronaldinho
oder David Beckham sind weltweit bekannt und treten in Werbespots auf.
ROTWEISSROT
Schwerpunkt-Thema
Die Kraft des Sports ist wieder da!
Die Wiener Hakoah (hebräisch für „Kraft“) zählte vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges
zu den erfolgreichsten und traditionsreichsten Sportvereinen Österreichs.
Paul Christian Jezek
ach einigen Freundschaftsspielen trat
der Verein jüdischer Studenten unter
der Führung David Weinbergers in der Winterpause der Saison 1909/10 dem ÖFB bei.
Das erste Verbandsspiel bestritten die
Blauweißen (nach ihren Dressfarben) gegen die Floridsdorfer Columbia; es endete
0:10. Schon bald entschied sich der Klub,
mit Schwimmern und Leichtathleten weitere Sektionen einzuführen, und ließ bald
zahlreiche weitere folgen. Die Fußballer
wurden allerdings als eigenständiger Klub
weitergeführt, der eine enge Bindung zu
den anderen Sportarten unterhielt.
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges im
Sommer 1914 zwang die Hakoahner vorerst, den Spielbetrieb einzustellen und sich
von der Meisterschaft zurückzuziehen.
Zahlreiche Spieler wurden als Soldaten
einberufen, so dass auch zeitweise Angehörige der Schwimm- oder Leichtathletiksektion bei Freundschaftsspielen zum Einsatz kamen. 1916 entschloss sich die Vereinsleitung unter Arthur Baar, dennoch
wieder in den Meisterschaftsbetrieb einzusteigen. Die Hakoah belegte in der zweiten
Spielstufe 1917 auf Anhieb den zweiten
Platz hinter dem SC Donaustadt. Am 15.
Juli 1917 durfte Tormann Halpern sogar als
erster Hakoahner ein Länderspiel für Österreich gegen Ungarn bestreiten.
Endlich erstklassig!
Nachdem sich die Blauweißen mit einem
siebenten und einem vierten Platz zweimal
im Mittelfeld platziert hatten, wollte der Verein in der ersten Friedensmeisterschaft
1919/20 den Aufstieg in die erste Klasse
schaffen. Unter dem prominenten Trainer
Gustl Huber entwickelte sich bald ein Duell
mit der Schwechater Germania um den
Aufstiegsplatz. Das entscheidende Aufeinandertreffen der beiden Teams brachte
trotz eisiger Kälte am 14. 12. 1919 mit
15.000 Fans einen neuen Zuschauerrekord
ROTWEISSROT
© Hakoah
N
HAKOAH-Fußballmannschaft auf dem Krieauer Sportplatz, 1928.
in der zweiten Liga. Hakoah siegte mit
Toren von Isidor Gansl und Max Grünfeld
2:1 über die Niederösterreicher und war
somit ungeschlagen Herbstmeister. Auch
in der Rückrunde konnte die Hakoah gegen
Schwechat 2:1 siegreich bleiben und sonst
nur ein einziges Mal vom Ottakringer SC
besiegt werden. Der jüdische Sportklub
war erstklassig geworden. Im neuen CupWettbewerb erreichte der Verein das Halbfinale, wo er sich erst am 16. 6. 1920 dem
Erstligaklub Amateure 1:3 geschlagen geben musste.
Friedrich Torberg beschrieb in seinem Essay „Warum ich stolz darauf bin“ eine bekannte Episode der damaligen Epoche:
„Die Hakoah hatte auf dem Platz des Brigittenauer A.C. zum Frühjahrsmeisterschaftsspiel gegen die Hausherren anzutreten, die in der Tabelle an vorletzter Stelle lagen, nur einen Punkt vor Vorwärts 06.
Wenn die Brigittenauer gegen Hakoah verloren, hatte Vorwärts 06 noch eine Chance,
sich vor dem Abstieg in die dritte Klasse zu
retten. Infolgedessen erschien der gesamte
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Vorwärts-Anhang in der Brigittenau, um für
Hakoah zu ‚drucken‘. [...] Besonders ein an
der Barriere lehnender Vorwärts-Anhänger
schrie sich die Kehle heiser. Nun pflegt
man in solchen Situationen den angefeuerten Spieler beim Namen zu rufen – aber
den kannte der Anfeuerer nicht. Und die
übliche Bezeichnung, die er für Juden allgemein parat hatte – nämlich „Saujud“, –
schien ihm in diesem Augenblick doch
nicht recht am Platze. ‚Hoppauf!‘ brüllte er
also, und nochmals ‚Hoppauf!‘ – und dann
kam ihm eine Erleuchtung. Sein nächster
Zuruf lautete: ‚Hoppauf, Herr Jud!‘“
Das Debüt in der ersten Spielklasse für die
Hakoah endete mit einem 1:3 gegen den
SpC Rudolfshügel. Dank Stürmer Isidor
Gansl, der bereits beim WAF in der ersten
Liga Erfahrung gesammelt hatte, konnte
die Hakoah schon bald ihre ersten Siege
feiern: Die Admira, der Sport-Club, Simmering – in diesem Spiel schoss Gansl einen
Hattrick – und der WAF wurden geschlagen sowie ein Unentschieden gegen Wacker geholt. Damit war der Liganeuling
15
Hakoah neuer Tabellenführer der Meisterschaft. Zum Gipfeltreffen mit dem Serienmeister der vergangenen Jahre, Rapid,
kam es am 14. 11. 1920 vor 25.000 Zuschauern am überfüllten FAC-Platz, was
zu einem völligen Zusammenbruch des öffentlichen Verkehrs führte. Die Hakoah
ging dank „Isi“ Gansl in Führung, Pepi Uridil schoss letztlich aber noch das 1:1 für
Rapid. Die Blauweißen behaupteten ihre
Tabellenführung, nach einer schwächeren
Rückrunde beendete der Verein seine erste Meisterschaft auf Rang vier. In der folgenden Saison 1921/22 kämpfte die Hakoah mit dem Wiener Sport-Club bis zum
letzten Spieltag um die Meisterschaft. Die
Blauweißen waren auf eine Niederlage der
Dornbacher angewiesen, diesen gelang
allerdings ein 1:1-Unentschieden gegen
den WAF, so dass die Hakoah sich mit dem
Vizemeistertitel begnügen musste. Besonders hervorgehoben in der Hakoah-Chronik wurde der Auswärtssieg in dieser Saison über Titelverteidiger Rapid mit 3:1 auf
der Pfarrwiese vor 25.000 Zuschauern. In
der Rückrunde bezogen die Hakoahner ihr
neues eigenes Stadion in der Krieau, das
rund 25.000 Zuschauer fasste und der
Mannschaft bald den Spitznamen „Krieauer“ verlieh.
Zu einem Höhepunkt in der Vereinsgeschichte entwickelten sich die beiden Duelle mit dem englischen FA-Cup-Finalisten
1923 West Ham United. Das erste Spiel
lockte am 19. 5. 1923 über 40.000 Zuschauer auf die Wiener Hohe Warte, es
endete mit einem überraschenden 1:1. Zur
Berühmtheit gelangte jedoch das Rückspiel im Upton Park am 4. September 1923.
Die Hakoah gewann vollkommen überraschend mit 5:0, was eine bis dato einmalige
Niederlage eines englischen Fußballklubs
gegen ein „europäisches Gastteam“ bedeutete. Sándor Nemes, der in Österreich
den Namen Alexander Neufeld angenommen hatte, gelangen drei Treffer. Der Artikel des Illustrieren Sportblatts würdigte
dieses Spiel als größten Erfolg, den jemals
irgendein Wiener oder auch kontinentaler
Verein errungen hatte. Der Bericht schloss
mit den Worten: „Heute aber verdient die
Hakoah für ihr glänzendes Spiel, für ihren
triumphalen Erfolg, der den Wiener Fußballsport mit einem einzigen Schlag in aller
16
Herren Länder berühmt gemacht hat, vorbehaltslosen Dank und Anerkennung.“ In
der Meisterschaft 1924/25 wurde in den
beiden höchsten Spielklassen verbindlich
der Professionalismus eingeführt. Die Hakoah nahm bald mit Rapid und den Amateuren eine führende Position in der Tabelle ein und konnte sich vor Meisterschaftsende einen kleinen Punktevorsprung
herausarbeiten. Das vorentscheidende
Spiel fand am 6. 6. 1925 gegen den Wiener
Sport-Club vor 25.000 Zuschauern auf der
Simmeringer Had statt. Jacob Wegner per
Freistoß und Moses Häusler brachten die
Blauweißen zweimal in Front, doch Otto
Höß gelang es in der 75. Minute, zum 2:2
auszugleichen. Bei dieser Aktion wurde der
Hakoahner Tormann Alexander Fabian
schwer an der Schulter verletzt, sodass er
seine Position nicht mehr erfüllen konnte.
Fabian entschloss sich daher, bei den letzten Angriffen seiner Mannschaft mit nach
vorne zu gehen, und gab auch knapp vor
Spielende einen schwachen Schuss ab,
der von einem Sport-Club-Verteidiger ins
Tor abgefälscht wurde. Der Tormann der
Hakoah hatte damit seinen Verein zum österreichischen Meistertitel 1925 geschossen. Neben Fabian im Tor zählten zur Meistermannschaft weiters in der Verteidigung
Kapitän Maxl Scheuer, Josef Grünfeld und
Max Gold, in der Halvesreihe standen
Richard Fried, Béla Guttmann und Egon
Pollak sowie im Sturm Alexander Neufeld,
Ernö Schwarz, Moses Häusler, József Eisenhoffer, Norbert Katz und Max Grünwald. Friedrich Torberg beschrieb die letzten Minuten die Meisterschaft entscheidenen Spiels wie folgt:
„Und dann geschah das Unwahrscheinliche. Der Tormann Fabian, den verletzten
Arm in einer Binde, kam aufs Feld zurück,
nahm den verlassenen Stürmer-Posten
ein, bekam plötzlich den Ball vor die Füße
– und schoss fünf Minuten vor Schluss das
dritte Goal, das siegbringende, das meisterschaftsentscheidende dritte Goal. Es
war die tollste Sensation, die sich denken
ließ. Das Publikum raste – der eine Teil aus
Begeisterung, der andere aus Wut. Der
Amateur-Anhänger vor uns war aufgesprungen, aschfahl, mit aufgerissenem
Mund – dann, aus einem besinnungslosen
Wutreflex, haute er dem neben ihm jubeln-
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© Hakoah (2)
Schwerpunkt-Thema
Schwimmerin Idy Kohn und Friedrich Torberg.
den Hakoah-Anhänger eine fürchterliche
Ohrfeige herunter. Der Getroffene sank
vom Sitz – zwei meiner Freunde stürzten
auf den Übeltäter los, um ihn an Ort und
Stelle „zu Krenfleisch zu verarbeiten“ –,
aber da ertönte von unten her die flehende
Stimme des Getroffenen: ‚Ich bitt Sie, lassen Sie ihn! Er is mein Cousin.‘“
Nur zwei Jahre nach dem Meistertitel geriet
die Hakoah in den Abstiegskampf, auf eigenem Platze mussten sich die Krieauer
Rapid in der Meisterschaft sogar 1:9 geschlagen geben. Einziger größerer Erfolg
war das Erreichen das Cup-Viertelfinales
mit einem 3:1-Sieg über die Austria. Das
entscheidende Spiel um den Verbleib in der
I. Liga fand am 10. Juni 1928 gegen den
WAC statt. Die Hakoah führte zur Pause
noch 1:0, verlor allerdings mit 1:4 und stieg
damit erstmals in ihrer Vereinsgeschichte
ab. In der II. Liga spielte der Absteiger Hakoah seine Gegner jedoch an die Wand.
Mit einem Torverhältnis von 104:13 konnten alle 24 Partien gewonnen werden – eine
bis heute einmalige Leistung in einer österreichischen Profi-Fußballiga. Die siegverwöhnte Hakoah startete allerdings mit fünf
Niederlagen in Serie in die neue I.-LigaMeisterschaft 1929/30 und lief so vergebens bis zum Saisonende einem Nichtabstiegsplatz hinterher. In der folgenden
Zweitligameisterschaft belegte der Verein
ROTWEISSROT
Schwerpunkt-Thema
Lageplan des S.C.HAKOAH Sportzentrums.
den zweiten Platz hinter dem Brigittenauer
AC, was die Blauweißen ebenso zum erneuten Aufstieg in die I. Liga berechtigte.
Trotz eines sportlich gesehen erneut katastrophalen Einstiegs in die Erstligameisterschaft 1931/32 mit nur einem Sieg in der
Hinrunde gelang es der Hakoah letztlich, in
der höchsten Spielklasse zu verbleiben.
Abstieg und Ende
Mit Leo Drucker und Friedrich Donnenfeld
stellte der Klub wieder zwei Nationalspieler
und konnte sich 1933 auf Platz acht verbessern. Im Cup scheiterte man erst im
Viertelfinale gegen den BAC nach Verlängerung. Unter Béla Guttmann als Trainer
schaffte der Verein 1934 zum dritten Mal in
Folge den Klassenerhalt mit einem zehnten
von zwölf Plätzen. Auch 1935 landete die
Hakoah auf dem zehnten Platz und im Cup
erreichte sie zum ersten Mal seit 1923 das
Halbfinale, wo sie sich dem späteren Sieger Austria geschlagen geben musste. Mit
Trainer Arthur Kolisch kämpfte der Verein
mit dem WAC lange Zeit um den vorletzten
Platz und konnte schließlich mit einem 2:2
am 24. 5. 1936 zum letzten Mal den Klassenerhalt in der ersten Liga fixieren. 1937
folgte ein klarer Abstieg, denn die Hakoah
gewann in der Folgesaison nur sechs
Punkte. Die Hinrunde in der Saison 1937/38
beendete die Hakoah als Tabellenführer
ROTWEISSROT
der zweiten Spielstufe und hatte so gute
Chancen auf den direkten Wiederaufstieg.
Auch in die Rückrunde startete der Verein
mit zwei Siegen und einem Unentschieden
gut und gewann ebenfalls sein Cup-Spiel.
Am 7. 3. 1938 remisierte der Verein 2:2 gegen den SV Straßenbahn Wien und verteidigte so die Tabellenführung vor dem SC
Austro Fiat Wien. Inzwischen marschierte
die deutsche Wehrmacht ein und bereits
einen Tag nach der Annexion Österreichs
am 12. 3. 1938 wurde der Verein zerschlagen, die Hakoah aus allen Ergebnislisten
gestrichen, ihre Spiele für ungültig erklärt
und ihre Mitglieder verfolgt. Viele von ihnen
flohen ins Ausland, die meisten nach Palästina. Allein von den Fußballspielern der
Hakoah wurden Oskar Grasgrün, Ernst Horowitz, Josef Kolisch, Oskar Pollak, Nationalspieler Max Scheuer und Ali Schönfeld
von den Nationalsozialisten gefangen genommen und ermordet, viele weitere in
Konzentrationslager deportiert, in denen
die Spieler Fritz Weinberger und Julius
Zwickler ihren Tod fanden. Zudem kamen
zahlreiche Sportler anderer Sektionen und
insbesondere ein Großteil der Funktionäre
gewaltsam durch die Nationalsozialisten
ums Leben. Diejenigen Spieler, denen die
Flucht nach Palästina gelungen war,
spielten dort als Hakoah Tel-Aviv weiterhin
Fußball. Spielausrüstung erhielt der neue
Verein von der Wiener Austria übersandt,
so dass man deren Trikotfarbe violett als
neue Vereinsfarbe übernahm. Der Verein
existiert bis zum heutigen Tage und spielt
in der Saison 2006/07 in der höchsten israelischen Spielklasse. 1965 und 1973
wurde er israelischer Meister, 1969 und
1971 Cupsieger.
Am 13. 4. 1945 wurde Wien von der Roten
Armee erobert. Von den einst 200.000 Juden hatten nur 6.000 in Wien überlebt.
Dennoch traten bereits am 10. 6. 1945
überlebende Hakoah-Mitglieder in einer
Generalversammlung zusammen, in der
unter Kurt Platzek die Reaktivierung der
Fußballsektion beschlossen wurde. Der
ebenfalls reaktivierte ÖFB sprach den Fußballern einen Startplatz in der 2. Klasse zu,
in der sie 1938 ihr letztes Spiel bestritten
hatten. Dem neuen Verein griffen insbesondere die Erstligaklubs SC Wacker Wien,
WAC und FC Wien unter die Arme, indem
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sie mehrere Spieler dem Verein bedingungslos freigaben. Unter ihnen war auch
der später berühmt gewordene Trainer Karl
Schlechta. So spielte der Verein in der Saison 1945/46 lange Zeit um die Rückkehr in
die höchste Liga mit, beendete die 2. Klasse als Zweiter drei Punkte hinter SC Hochstädt. Die Hakoah konnte aber ihre guten
Spieler nicht halten; im Folgejahr 1947 wurde der Klub nur noch 10. und stieg 1948
schließlich mit nur einem Sieg in 26 Spielen
in die Drittklassigkeit ab.
Heute interessiert sich die jüdische Jugend
in Wien wieder verstärkt für den Sport, die
Hakoah registriert starken Zulauf und blickt
optimistisch in die Zukunft. Auf einem Teil
jenes Areals, das während der Nazi-Herrschaft enteignet („arisiert“) und erst im
Rahmen des so genannten „Washingtoner
Abkommens“ von 2001 restituiert wurde,
entsteht zurzeit das S. C. Hakoah Karl Haber Sport- und Freizeitzentrum, u. a. mit
Mehrzweck-Halle, Hartplatz, Tennisplätzen, Beachvolleyballplatz, Swimmingpool,
sowie einem Fitness- und Wellness-Bereich mit angeschlossenem Clubbetrieb
und koscherem Restaurant. Am 11. 3. 2008
– am Vorabend des Tages, an dem sich der
Einmarsch der Hitler-Truppen in Österreich
zum 70. mal jähren wird – soll die Anlage
mit einem Festakt eröffnet werden. Für diese Veranstaltung haben bereits Bundeskanzler Dr. Gusenbauer, Bürgermeister Dr.
Häupl und zahlreiche andere Vertreter aus
Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur und Medien zugesagt.
Auf einen Blick
S. C. Hakoah
1170 Wien, Rötzergasse 41
Tel.: +43/699/18 18 28 31
[email protected], www.hakoah.at
1 x Österreichischer Meister: 1925
1 x Österreichischer Vizemeister: 1922
2 x Österreichischer Zweitligameister:
1920, 1929 (nur Siege)
3 x Österreichisches Cup-Halbfinale:
1920, 1923, 1935
7 x Österreichisches Cup-Viertelfinale:
1920, 1923, 1925, 1928, 1930, 1933, 1935
17
Schwerpunkt-Thema
Lohnt sich die Fußball-EM?
Ob als aktive Spielerinnen und Spieler, als Zuseherinnen und Zuseher oder im Rahmen eines
anderen Engagements rund um den Fußball: Woche für Woche nehmen hunderttausende
Menschen in Österreich physisch und emotional am Fußballgeschehen teil.
Paul Christian Jezek
Zwei Länder, ein Großereignis: Trix und Flix sind die Maskottchen der EURO 2008TM.
D
er zeit gibt es hier zulande rund
600.000 aktive, beim ÖFB gemeldete
Fußballerinnen und Fußballer – mehr als
370.000 Erwachsene (davon etwa 7.000
Damen = 1,8 %) und mehr als 220.000
Kinder und Jugendliche (davon rund 5000
Mädchen = 2,2 %). Österreichweit ist jeder dritte männliche Jugendliche bei
einem Fußballverein registriert. Diese
gemeldeten Spielerinnen und Spieler
gehören einem der mehr als 2.200 Fußballvereine mit insgesamt 3.600 Männerund 104 Frauenkampfmannschaften an.
Die Bedeutung als Breitensport in Österreich ist aber noch wesentlich höher
anzusehen, da nicht jeder begeisterte
Fußballer bei einem Verein gemeldet ist.
Nicht minder hoch ist die Strahlkraft im
Hinblick auf andere gesellschaftliche Bereiche: vom Fußball gehen sozial- und integrationspolitische Impulse par excel-
18
lence aus. Diese reichen von der Schulung
sozialen Verhaltens insbesondere bei den
Nachwuchsmannschaften über die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung durch ehrenamtliches Engagement
bis hin zur Integration ausländischer Spielerinnen und Spieler.
Wirtschaftsfaktor EURO 2008
Vom 7. bis zum 29. Juni findet in Österreich und der Schweiz mit der Europameisterschaft das drittgrößte Sportereignis der Welt (nach Olympischen Spielen
und Fußball-WM) statt. Allein die Fernsehreichweite der gesamten EM-Übertragungen liegt bei zirka acht Milliarden Menschen. Dadurch kann ein enormer Imageeffekt erzielt werden, der auch in der
Volkswirtschaft seinen Niederschlag finden wird: Eine einmalige Chance für Tourismus, Wirtschaft, Sport und Kultur!
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Wiens Wirtschaftskammerpräsidentin Brigitte Jank versucht zu beruhigen: „Es wird
zu keinen Preissteigerungen kommen. Die
Wirtschaft kann sehr gut mit einem Großereignis umgehen.“ Zudem wolle man die
300.000 EM-Gäste in Wien nicht vergraulen, sondern sie später wieder anlocken.
Ein „Imageschaden“ sei kaum zu befürchten, denn Fußballfans seien keine klassischen Touristen, zum anderen sei Wien
im internationalen Vergleich gar nicht so
teuer.
Schätzungen von Wirtschaftsinstituten zufolge generiert die EM in Österreich rund
6.000 langfristige Arbeitsplätze und erzeugt ein zusätzliches positives Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 0,15 Prozent,
wie WKÖ-Generalsekretär Reinhold Mitterlehner vorrechnet. Die Bundesregierung erwartet sich von der EURO Steuereinnahmen von rund 140 Millionen Euro.
Zustimmung zum sportlichen Großereignis signalisieren die Ergebnisse einer Unternehmerbefragung der WKÖ: „Rund 71
Prozent stehen der Fußball-EM grundsätzlich positiv gegenüber“, sagt Mitterlehner. „Zwei Drittel der Unternehmer in Österreich sehen zumindest eher starke, 53
Prozent gar sehr starke wirtschaftliche Impulse durch die Fußball-EM 2008.“ Besonders profitieren werden nach Ansicht der
Befragten die Tourismus- und Freizeitbranche, gefolgt von der Bauwirtschaft.
Regional betrachtet werden die größten
wirtschaftlichen Impulse für Wien, gefolgt
von Salzburg, Klagenfurt und Innsbruck
erwartet.
Gefragt, welche Aktivitäten im Vorfeld
bzw. zur EURO 2008TM Unternehmen planen bzw. bereits setzen, werden folgende
Punkte am häufigsten genannt: spezielle
Werbeaktivitäten und Sonderangebote;
Ausweitung des Produkt- bzw. Dienstleistungssortiments; Bemühungen um neue
ROTWEISSROT
Schwerpunkt-Thema
Kunden, vor allem im Inland; und last, but
not least ist auch die Absicherung gegen
mögliche Schäden Thema. „Mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung und Unterstützung aller wird es uns in Österreich
gelingen, aus der Heim-EM das Bestmögliche herauszuholen“, hofft Mitterlehner.
Für Dietmar Hoscher, Vorstandsmitglied
der Casinos Austria, zählt der wirtschaftliche Erfolg nur, wenn er nachhaltig erzielt
wird. „Entscheidend ist, wie die Zeit danach läuft, da es für uns als Sportwettenanbieter während der EM eher Verluste
geben wird“, so Hoscher, der sich jedoch
zuversichtlich zeigt, neue Zielgruppen ansprechen zu können.
© SXC
„Das große Knabbern“
Einer der offiziellen Lizenznehmer bei der
Fußball-EM in Österreich selbst und auch
in den Auslandsmärkten Slowenien, Kroatien, Bosnien und der Slowakei ist der
Chips- und Soletti-Produzent Kelly’s.
„Knabbergebäck gehört zum Wetteifern
und Anfeuern einfach dazu. Mit jedem Anpfiff beginnt die große Knabber-Zeit und
damit unser Großeinsatz“, freut sich Geschäftsführer Dr. Wolfgang Hötschl. „Die
EM stellt für uns ein ganz besonderes Ereignis dar, da sie im Kelly’s-Stammland
Österreich stattfindet. Da haben wir uns
natürlich besonders ins Zeug gelegt, um
den Fans zum Fußball auch ein einzigartiges Knabbererlebnis zu bieten.“
Kelly’s hat sich jedenfalls einiges einfallen
lassen: Speziell gestaltete Verpackungen
für die Knabberklassiker Chips, Snips &
Co, jede Menge Promotion-Material und
neue Kelly’s-Produkte wurden für die Fußballfans kreiert. Die Produktneuheiten
werden das Angebot in allen möglichen
Vertriebskanälen für den gesteigerten Bedarf während des Großereignisses ausweiten.
Offizieller Sponsor ist auch McDonald’s.
Für Fußballfans bedeutet das: Wer kein
Ticket ergattert, kann die Spiele auch in
den Fast-Food-Filialen verfolgen. Alle
Spiele sollen live übertragen werden. „An
Fußball wird man bei uns nicht vorbeikommen“, kündigt Robert Markowitsch, EUROProjektleiter der Fastfood-Kette an. In
sämtliche Filialen in Österreich wird sich
alles um Fußball drehen: Riesenbälle auf
den Dächern, Tablettsets, Verpackungen
im EURO-Outfit und zahlreiche Giveaways sollen die Begeisterung anheizen.
Am Handelskai in Wien-Leopoldstadt wurde für den „Kick-off“ eine Filiale vorab
„EURO-fit“ gemacht.
Während sich ÖFB -Teamchef Josef
Hickersberger noch mit Kindern am Wutzler heiße Duelle lieferte, liefen auf zwei
Großbildfernsehern Werbespots mit Vorgänger Hans Krankl. Hickersberger und
Teamspieler Martin Hiden stellten auch die
Idee der „Fußball-Eskorte“ vor: Insgesamt
682 Kinder (mehr als 200 aus Österreich)
Früh übt sich wer Fußball-Meister werden will: Mit Talent, Sportgeist und Fleiß wird man zum Profi.
Nachwuchs-Förderung gibt es von den Vereinen, wirschaftlichen Support von deren Sponsoren.
ROTWEISSROT
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dürfen bei einem EURO-Spiel Hand in
Hand mit den Kickern aufs Feld laufen. Bis
einschließlich 29. 2. können sich Kinder
von sechs bis zehn mit einer möglichst
kreativen Einreichung einen Platz an der
Seite eines Stars sichern.
Mehr als zwei Petabyte!
Eine „riesige Infrastruktur für die EM“ baut
als „offizieller Ausrüster für Telekommunikation“ die Telekom Austria auf. „Wien beherbergt mit dem größten der acht Stadien
nicht nur die Arena für das Endspiel, sondern mit dem International Broadcast Center auch jenes Multimedia-Nervenzentrum, in dem alle Fernsehbilder für die
Übertragung in die ganze Welt aufbereitet
werden“, erklärt Generaldirektor Ing. Mag.
Rudolf Fischer.
„Darüber hinaus bindet Telekom Austria
weitere strategische Standorte wie das
regionale Akkreditierungscenter im Wiener Dusika-Stadion und das Wiener Headquarter der EURO im Hotel Hilton Stadtpark an ihren Glasfaser-Backbone an“,
gibt Fischer Einblick in das bislang größte
Event-Projekt des Unternehmens. Telekom Austria rüstet darüber hinaus auch
die Medienzentren in Salzburg, Innsbruck
und Klagenfurt aus.
„Wir können mit unseren Systemen eine
Datenmenge von 100 Megabyte pro Sekunde übertragen“, erklärt Fischer. „Dies
entspricht 100 digitalen Fernsehprogrammen oder 300 aonTV-Programmen gleichzeitig. Wir rechnen damit, dass während
der gesamten Dauer der EM knapp über
zwei Petabyte Daten in alle Welt verschickt
werden!“ Dies entspricht in etwa der dreifachen Datenmenge, die bei der Digitalisierung des gesamten Buchbestandes der
Nationalbibliothek anfallen würde.
Rigips baut eine Fußballstadt
Während der EM verwandelt sich außerdem eine einfache Messehalle in das
größte Quartier Österreichs. Unmittelbar
neben dem Ernst-Happel-Stadion entstehen mehr als 2.000 Betten für Fußballfreunde aus aller Welt. „Das Fancamp ist
mit Sicherheit die günstigste und wahrscheinlich auch die stimmungsvollste
Möglichkeit, an der Europameisterschaft
teilzunehmen“, erklärt Marc David, Pro-
19
Schwerpunkt-Thema
jektleiter bei Rigips Österreich. „Wenn
während des Turniers die Hotelpreise in
der Stadt steigen und die Zimmer knapp
werden, ermöglichen wir als Sponsor des
Fancamps den Gästen täglich hautnahes
Fußball-Feeling zu günstigem Preis.“
In einer Halle des Wiener Messegeländes
errichtet Rigips 1000 Schlafkojen aus widerstandsfähigen Gipskartonwänden, die
jeweils zwei Personen Platz bieten. Nur 38
Euro wird die Übernachtung im Fancamp
kosten. Die Räume sind klimatisiert und
regensicher, das Beste ist allerdings die
Nähe zum Stadion. In nur wenigen Gehminuten sind die Fans auf den Rängen und
mitten im Spiel. Ebenso rasch erreichen
sie nach Match und Siegesfeier auch wieder das, was ausgepowerte Fans besonders brauchen – ein sauberes Bett.
Im Fancamp wird aber nicht nur geschlafen: Im Internet Café können die Fans den
Freunden zu Hause die neuesten Ergebnisse durchgeben oder sich beim Friseur
Ihren EM-Haarschnitt verpassen lassen.
Der Fußball-Visagist stylt ihre Gesichter
rechtzeitig vor jedem Spiel in den Landesfarben. Auch wenn gerade nicht gespielt
wird, gibt es viel zu tun. Der Wiener Prater
grenzt direkt an das Gelände des Fancamps, das Stadtzentrum und damit die
Fanmeile sind per U-Bahn in nur 8 Minuten erreichbar.
Selbst wer keines der begehrten Tickets
für die Spiele im Ernst-Happel Stadion
ergattern kann, ist im Fancamp mitten
im Geschehen und kann echte EM-Luft
schnuppern. Hier treffen sich internationale Fans, die alle eines gemeinsam haben
– die Freude am Fußball. „Wer gerade
nicht seine Mannschaft anfeuert, kann mit
Gleichgesinnten fachsimpeln und neue
Freunde gewinnen“, so David. „Und wenn
im Hintergrund die Laute der jubelnden
Fans aus dem Stadion zu hören sind, ist
es fast so, als wäre man auch dabei.“
Die Austragungsorte in Österreich
Technische Daten:
Eröffnung nach Umbau im Jahr 2005
Überdachte Sitzplätze: bis zu 50.000
Entfernung zum Flughafen: 20 Kilometer
Entfernung zum Zentrum: 10 Kilometer
Öffentliche Verkehrsmittel: U-Bahn,
Straßenbahn, Bus
Salzburg – Stadion Wals-Siezenheim
Nach dem
Ausbauprojekt
umfasst die Arena
30.000 überdachte
Sitzplätze. Das
gesamte Stadionareal umfasst 15 Hektar, liegt unmittelbar
neben dem Salzburger Flughafen und hat
20
einen direkten Autobahnanschluss. Im Stadion
ist ein vollständig eingerichteter Freizeit- und
Erholungspark eingerichtet, das den Besuchern zahlreiche Möglichkeiten wie FitnessTraining, Regenerationsräume, diverse
Spielplätze und ein umfangreiches gastronomisches Angebot bietet.
Technische Daten:
Eröffnung 2003 nach Ausbauarbeiten
Überdachte Sitzplätze: bis zu 30.000
Stadioneinrichtungen: Multifunktionales
Stadion, Restaurants
Entfernung zum Flughafen: 1 Kilometer
Entfernung zum Zentrum: 10 Kilometer
Öffentliche Transportmittel: Eisenbahnstation
(Liefering), Busbahnhof
Innsbruck – Stadion Tivoli-Neu
Das Tivoli Neu ist
eine multifunktionale Arena, die
auch für Konzerte
und große
Veranstaltungen
genutzt werden kann. Durch seine Zentrumsnähe ist das Stadion mit den öffentlichen
Verkehrsmitteln zu erreichen und nur wenige
Kilometer vom Innsbrucker Flughafen entfernt.
Für die UEFA EURO 2008™ wurde das
15.200 Zuschauer fassende Stadion ausgebaut. 30.000 Fans finden dort nun Platz. Eine
wesentliche Neuerung ist eine 10.000
Quadratmeter große Arkade, wo sich
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dauerhafte Einrichtungen wie Klub-Räume,
Sportgeschäfte und Fitness-Studios befinden.
Technische Daten:
Neueröffnung im Jahr 2006
Überdachte Sitzplätze: bis zu 30.000
Stadioneinrichtungen: Multifunktionales
Stadion, Restaurants
Entfernung zum Flughafen: 10 Kilometer
Entfernung zum Zentrum: 3 Kilometer
Öffentliche Transportmittel: Bus
Klagenfurt – Stadion Waidmannsdorf
Das WörtherseeStadion wurde nach
Vorbild des St.Jakob-Parks in
Basel als multifunktionales Stadion in
unmittelbarer Nachbarschaft zum idyllischen
Wörthersee errichtet. Zusätzlich zum
Fußballstadion hat der Sportpark ein Hotel,
Büros und ein Einkaufszentrum zu bieten. Die
Arena umfasst bis zu 30.000 Sitzplätze.
Technische Daten:
Eröffnung 2006
Überdachte Sitzplätze: bis zu 30.000
Stadioneinrichtungen: Multifunktionales
Stadion, Gesundheits- und Freizeiteinrichtungen, Restaurants
Distanz zum Flughafen: 15 Kilometer
Distanz zum Zentrum: 2 Kilometer
Öffentliche Transportmittel: Bus
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© UEFA EURO 2008TM (3), Albert Wimmer
Wien – Ernst-Happel-Stadion
Das Stadion wird in
der UEFA-Liste von
anerkannten
Stadien als „FünfSterne-Stadion“
eingestuft. Es
verfügt über 50.000 gedeckte Sitzplätze,
entspricht nach einer Generalrenovierung
modernsten technischen und infrastrukturellen
Richtlinien und befindet sich in einem der
größten Erholungsgebiete Wiens. Es liegt
nahe beim internationalen Flughafen WienSchwechat, hat einen Strassenbahn- und BusAnschluss und ist über einen eigenen U-BahnAnschluss mit der City von Wien verbunden.
austriansabroad
Unser Internetforum:
www.weltbund.at/austriansabroad
Fußball ist doch trotz peinlicher Ergebnisse unserer Nationalmannschaft in den letzten Jahrzehnten immer noch Volkssport Nummer 1, oder? Und nun erwarten wir die Austragung der
EM teilweise auf eigenem Boden ...
Auswahl: Gerald Ganglbauer
Haben gerade einen 4 woechigen Heimaturlaub gebucht. Zuerest hiesz es
moeglich waere zwischen Februar bis Juli
jetzt wars dann doch so dass mein Mann
erst ab Mitte Juni Zeit hatte... mmmh ;-)
Warum wohl? Macht aber nichts, das
Fuszballfieber in Wien mitzuerleben macht
sicher Spasz, wie auch einer Fuszballuebertragung am Rathausplatz zusehen
(oder vielleicht gar im Stadium).
Volkssport Nummer 1? Da muss ich jetzt
mal jammern: Als mein Sohn in die Volksschule in Wien ging, fanden wir fuer ihn
keine Moeglichkeit Fuszball zu spielen.
Hier in Neuseeland haben beide Kinder
mehere Jahre gespielt, da Trainingsmoeglichkeiten fuer Fuszball und fuer viele andere Sportarten an allen Schulen organisiert werden. Auch spielt mein Mann 2x
die Woche nur so zum Spasz mit einer
Gruppe anderer Leute. Meine Frage, wird
in Oesterreich genug fuer den Breitensport
getan und gerade Teamsportarten sind
sehr wichtig als Unterstuetzung fuer die
Erziehung unserer Kinder. Wenn Volkssport, dann sollte es doch nicht nur ums
Zusehen gehen, oder?
Liebe Gruesze aus Neuseeland gabi
Hallo zusammen, hier in München
schweige ich die Fußball-EM lieber tot
denn ewig kann man ja den Mitgeschöpfen
hier nicht Cordoba unter die Nase reiben
;-).
Mir wäre es ehrlich gesagt lieber gewesen
die EM fände etwas weiter weg und ohne
österreichische Beteiligung statt.
Aber bei mir in der Arbeit gibt es einige
Kroaten, die äußerst zuversichtlich sind
und Großes vorhaben.
Viele Grüße Eva
ROTWEISSROT
Ist uns oesterreichischer Fussball schon
so peinlich? Kurz & knapp: JA!
Servus in die Runde,
ich halte tunlichst meinen Schnabel in
Deutschland, wenn es um Fussball geht.
Ganz wie Eva meinte - ewig gilt der Spruch
mit Cordoba auch nicht.
Ich habe mir einfach angewöhnt beim Thema Fussball sofort mit dem Hinweis zu
kontern: aber dafür könnt ihr nicht Schi
fahren!!!
Für die EM 2008 hoffe ich, dass die Veranstalter einfach eine gute Stimmung aufbauen können. Egal ob Ö erfolgreich kickt
oder nicht. Denn eines war bei der WM in
Deutschland wirklich toll - die Euphorie,
die dieses Land überschwemmt hat. Wenn
das bei der EM auch gelingt, dann sind wir
Sieger - so oder so!
Lieben Gruß, Bettina
Lieber Gerald - die Fussballeuropameisterschaft ist in meiner Familie ein oft
besprochenes Thema, aber ich muss
gestehen, dass da unsere Herzen eher
fuer Griechenland schlagen, als fuer
Oesterreich.
Wenn ich Oesterreich erwaehne, werde
ich meist mit einem mitleidigem Blick meiner Kinder bedacht. Und wenn sich alle
ueber einen Sieg der griechischen Nationalmannschaft freuen - na dann freu ich
mich auch, da kannst du sicher sein. Und
dahinter steckt zwar kein Oesterreicher
sondern der tuechtige Otto Rehagel, und
da man hier Oesterreich und Deutschland
sowieso meist in einen Topf wirft, und ausserdem der Kapitaen der Oesterreichischen Nationalmannschaft hier in
einem griechischen Verein beste Eindruecke hinterlaesst, faellt dann doch noch ein
www.weltbund.at
Lob fuer die Oestrreicher ab. Ich werde
wieder fuer Griechenland die Daumen
halten, wie auch schon bei der vorigen
Meisterschaft - und da hats ja scheinbar
genuetzt!
Schoenen Sonntag allen, liebe Gruesse
Madeleine aus Griechenland - wo es momentan auch ziemlich kalt ist!
Lieber Gerald. Ich glaube Fußball in Österreich muss jetzt folgend beschrieben
werden. SIE SIND HALT PATZER. Ich hoffe ich irre mich. Herzlichen Gruß an alle.
Haltet die Daumen Walter aus Peru.
Lieber Walter!
Ja, ich glaube auch, dass sie Patzer sind
aber wir sollten sie trotzdem mehr unterstuetzen. Oft denke ich an das Torontoer
Hockey Team, „Maple Leafs“ die seit 1967
nicht mehr das (den?) „Stanley Cup“ gewonnen haben und trotzdem werden sie
staending geehrt und gepriesen und sind
ein beliebtes Gespraechsthema. Ich kann
leider da nicht viel beitragen weil ich zu
wenig vom Fussball verstehe. Aber die
Daumen halte ich ihnen immer!
Liebe Gruesse von evica CDN
Nun, die Österreicher glauben noch immer daß der Fußball der Nr. 1 Sport in Österreich ist. Tatsache ist [...], daß Schifahren die wirkliche Nr. 1 in Austria ist.
Schöne Feiertage, aus dem Schweizerland, Alfred.
Das waren wieder einige Wortmeldungen
aus dem Forum. Alle Beiträge sind natürlich online komplett nachzulesen.
Servus, Gerald
http://www.weltbund.at/austriansabroad
21
AÖWB-Kultur
Kunst und Kultur 2008
Eine Auswahl der kulturellen Höhepunkte in Österreich.
Günter Dürigel
© Max Spring, 2008
© Wien Museum
● „HERZ:RASEN – DIE FUSSBALLAUSSTELLUNG“ zeigt das Technische Museum Wien im Künstlerhaus, Karlsplatz 5,
1010 Wien, 4. 4.–6. 7. 2008.
● „Hohe Warte, Hütteldorf, Simmering –
Orte des Wiener Fußballs“ ist die stadtgeschichtliche Auseinandersetzung des
WIEN MUSEUMS, Karlsplatz, 1040 Wien,
mit dem Phänomen Fußball. 24. 4.–3. 8.
2008.
● „Fußballkultur – Geschichte und Gegenwart eines Sports“ zeichnet ein Bild des
Fußballs von den Anfängen bis zum globalisierten Massenphänomen im Schlossmuseum Linz, Tummelplatz 10, 4020
Linz, 18. 5. – 20. 7. 2008
● Karikaturmuseum Krems
Auch im Karikaturmuseum in Krems dreht
sich alles um den Ball. Die Ausstellung
„Der Ball 08“ ist jedoch selbst für Fußball-
Ölgemälde: Paul Meissner, Das Wunderteam, 1948.
n Österreich denken, über Österreich
sprechen bedeutet zumeist, Österreichs kulturellen Reichtum, Österreichs
Bekenntnis zu Kunst und Kultur als etwas
für dieses Land Selbstverständliches mit
einzuschließen.
„Wir haben die Kunst, damit wir
nicht an der Welt zugrundegehen“.
Friedrich Nietzsche
Die hier gegeben Hinweise sind alles andere als eine vollständige Aufzählung dessen, was an Kulturellem wir im Jahr 2008
erwarten dürfen. Es ist eine Auswahl nur,
die, ich bekenne es gerne, subjektiv ist
und sehr persönlichen Vorlieben und Interessen folgt. Beim Lesen aber werden Sie,
und da bin ich mir recht sicher, zum Be-
22
such der einen oder anderen Veranstaltung angeregt werden, ja vielleicht gar
nach weiteren, hier nicht genannten, Ausschau halten.
Die EURO 2008 TM , die Fußballeuropameisterschaft in Österreich und in der
Schweiz ist das Großereignis in unserem
Land, Fußball wird auch in Ausstellungen
thematisiert:
© Christian Sturminger
A
Fußballausstellung im Technischen Museum.
www.weltbund.at
Max Spring, Hopp..., 2007 im Karikaturmuseum.
verweigerer von Interesse, denn hier erhalten sie und Fußballfans anhand der
Werke von 42 Karikaturisten aus den Austragungsländern Österreich und Schweiz
einen neuen Zugang: Die Künstlerinnen
und Künstler setzten sich mit dem Thema
Ball kritisch, satirisch und humorvoll auseinander. Das Ergebnis – in über 100 Karikaturen und Cartoons bis 29. Juni 2008
zu sehen – zeigt die unterschiedlichsten
Facetten des Fußballspiels: Schiedsrichter, Fans, Tore und Eigentore, Strategie
und Glück, Teamarbeit, Taktik, Technik ...
Infos: www.karikaturmuseum.at
ROTWEISSROT
AÖWB-Kultur
Paul Klee, Gartenhaus, 1929.
● Vincent van Gogh. Gezeichnete Bilder
5. 9. – 7. 12. 2008.
Die Ausstellung beschäftigt sich mit der
wechselseitigen Beziehung zwischen van
Goghs Zeichnungen und seinen Gemälden. Es ist die erste große Ausstellung zu
Vincent van Gogh in Österreich.
BELVEDERE, Unteres Belvedere,
Rennweg 6, 1030 Wien
● Oskar Kokoschka. Träumender Knabe
– Enfant Terrible, 24. 1.–12. 5. 2008
Die Ausstellung vereint sämtliche künstler i schen Ausdrucksformen Kokoschkas
und veranschaulicht seinen Weg vom
„Träumenden Knaben“ des Jugendstils hin
zum expressiven „Enfant Terrible“ der europäischen Kunst.
● Phantastischer Realismus
20. 5.–14. 9. 2008
Ein entscheidendes Kapitel der österreichischen Nachkriegskunst wird diskutiert.
ROTWEISSROT
© Belvedere, Wien
● Gustav Klimt und die Kunstschau 1908
1. 10. 2008–18. 1. 2009
100 Jahre nach der noch heute berühmten
Ausstellung der Klimt-Gruppe soll der Versuch unternommen werden, die Faszination der Kunstschau 1908 einem heutigen
Publikum zu vermitteln.
Paris, ist die weltweit erste monographische Schau zum Schaffen des Giuseppe Arcimboldo.
Museum für Völkerkunde
Heldenplatz, 1010 Wien
● Tutanchamun und die Welt der Pharaonen, 9. 3.–28. 9. 2008. Tutanchamun war
einer der letzten ägyptischen Könige der
18. Dynastie, der in einer wichtigen, von
Unruhen erschütterten Periode der ägyptischen Geschichte regierte. Er starb unter
mysteriösen Umständen im Alter von 18
oder 19 Jahren im neunten Jahr seiner
Regentschaft (1323 v. Chr.).
Nicht nur den uns allen bekannten Museen
sollte unser Interesse gelten, auch andere
Institute leisten Bemerkenswertes.
Immer wieder schön anzusehen: Der Kuss,
Gustav Klimt, 1907/08, Öl auf Leinwand.
KUNSTHISTORISCHES MUSEUM
Maria Theresien-Platz, 1010 Wien
● Schätze aus dem Nationalen Palastmuseum Taiwan, 26. 2.–13. 5. 2008
120 Kunstschätze aus der weltweit umfangreichsten und kostbarsten Sammlung
chinesischer Kunst werden gezeigt. Ein
faszinierender Einblick in die Kunst einer
der ältesten Kulturen der Welt.
● Arcimboldo, 12. 2.–1. 6. 2008
Diese Ausstellung des Kunsthistorischen
Museums und des Museé du Luxembourg,
© KHM Wien
© VBK Wien, 2007
Aber nicht nur der Fußball interessiert in
diesem Jahr, die Museen bieten sehenswerte Sonderausstellungen:
ALBERTINA, Albertinapl. 1, 1010 Wien
● Max Ernst. Une semaine de bonté – Ein
surrealistischer Roman, 20. 2.–27. 4. 2008
Die Albertina präsentiert die, von der Isidore Ducasse Foundation in New York als
Leihgabe zur Verfügung gestellten 182 Collagen erstmals seit 75 Jahren vollständig.
● Oskar Kokoschka. Exil und neue Heimat
1934 – 1980, 11. 4. – 13. 7. 2008
Besondere Schwerpunkte bilden die
Schaffensjahre im Prager Exil, die Zeit in
England und Schottland nach der Flucht
vor den Nationalsozialisten sowie Kokoschkas Werk ab 1953 in der Schweiz.
● Paul Klee. FormenSpiele
9. 5. – 10. 8. 2008
Das außergewöhnliche Schaffen Paul
Klees wird in dieser umfangreichen, retrospektiv angelegten Ausstellung gezeigt.
ÖSTERREICHISCHES MUSEUM FÜR
VOLKSKUNDE,
Laudongasse 15–19, 1080 Wien
● ZEIT.RAUM.BEZIEHUNG. Menschen
und Dinge im Konzentrationslager Dachau
10. 4. – 14. 9. 2008
Die Ausstellung zeigt Spuren von Beziehungen, die über Menschen und Dinge im
Konzentrationslager bis in die Gegenwart
reichen.
● Heinz Hosch – Prag 1968, ab 6. 11. 2008.
„Prag 68“ ist eines der Schlüsselereignisse des 20. Jahrhunderts, dessen Wirkung vor allem durch die starke Verankerung im kollektiven Gedächtnis bis heute
präsent ist. Das jüngst entdeckte Archiv
des österreichischen Pressefotografen
Heinz Hosch (1927–1981) mit seinem umfangreichen Fotobestand zu „Prag 68“
bietet die Möglichkeit, das Geschehen in
einem neuen Blickwinkel zu sehen.
Giuseppe Arcimboldo, Erzherzogin Anna.
WIEN MUSEUM, Karlsplatz, 1040 Wien
● Nagoya. Das Werden der japanischen
Großstadt, 24. 4.–3. 8. 2008
In keinem anderen Land hat sich die Verstädterung so rasch entwickelt wie in Japan. Dafür steht auch Nagoya: Vor 400
Jahren als feudale Burg- und Residenzstadt gegründet, liegt die viertgrößte Stadt
Japans heute inmitten einer dicht besiedelten Industrieregion mit rund 8 Millionen
Einwohnern, in der Konzerne wie Toyota
oder Brother beheimatet sind.
www.weltbund.at
23
Die OÖ Landesausstellung findet heuer im
Salzkammergut statt.
Mit Ausstellungen haben wir den kulturinteressierten Blick auf Museen begonnen,
mit einer besonderen Ausstellung wollen
wir schließen.
SALZKAMMERGUT
heißt die oberösterreichische Landesausstellung 2008. 29. 4.–2. 11. 2008
Zusammengefasst in vierzehn Ausstellungsprojekten, vorgestellt an vierzehn
Ausstellungsorten wird die facettenreiche
Geschichte, Kultur, Kunst und Gegenwart
der Region Salzkammergut diskutiert.
● Gmunden: Zentrum der Ausstellung;
hier erhält der Besucher einen Überblick
über alle faszinierenden und bestimmenden Themen des Salzkammergutes.
● Laakirchen/Steyrermühl: Papierwelten
● Traunkirchen: Schätze, Gräber, Opferplätze
● St. Wolfgang, Strobl, St. Gilgen: Künstler leben am Wolfgangsee
● Bad Goisern: Geigen, Gwand & Goiserer
● Hallstatt: Jetzt ist Hallstattzeit
● Ohlsdorf: „Gehen und denken.“ Ein
Thomas-Bernhard-Weg
● Altmünster: Schnitzer, Drechsler, Löffelmaler
● Ebensee: Heimat – Himmel & Hölle
● Bad Ischl: Menschen, Mythen und
Monarchen
● Gosau: Steinsichten
● Obertraun: Dachstein – Forscher – Höhlenbären
24
Aber ohne FESTSPIELE ist Österreichs
kulturelles Leben undenkbar.
SALZBURGER FESTSPIELE
26. 7.–31. 8. 2008
Was für Wien zum Programm gesagt wurde, hat für Salzburg in gleicher Weise Gültigkeit: www.salzburgfestival.at gibt detaillierteste Auskunft. Auf jeden Fall soll auf
die Opern-Neuinszenierungen hingewiesen werden:
● W. A. Mozart: Don Giovanni
Bertrand de Billy, Musikalische Leitung
Claus Guth, Regie
● Giuseppe Verdi: Otello
Ricardo Muti, Musikalische Leitung
Stephen Langridge, Regie
● Charles Gounod: Roméo et Juliette
Yannick Nézet-Séguin, Musikalische Leitung, Bartlett Sher, Regie
● Béla Bartók: Herzog Blaubarts Burg
Peter Eötvös, Musikalische Leitung
Johan Simons, Regie
● Antonin Dvorák: Rusalka
Franz Welser-Möst, Musikalische Leitung
Sergio Morabito, Regie
Jede Würdigung des jeweils von den Salzburger Festspielen Gebotenen muss im
Auge behalten, was die Festspiele selbst
an Programmatik und Philosophie benen-
nen: „Künstlerisch maßstäbliche Aufführungen in den Sparten Oper, Schauspiel
und Konzert anzubieten, die über einen
komprimierten Zeitraum von fünf bis sechs
Sommerwochen veranstaltet werden in
einer Stadt, deren unversehrt erhaltene
barocke Architektur selbst bereits die
schönste Kulisse bildet: dies ist die Idee
der Salzburger Festspiele“.
Und darauf beruft sich die Intendanz zurecht: Als das größte und bedeutendste
Festival der Welt sind die Salzburger Festspiele oft bezeichnet worden, und tatsächlich lässt sich dieser Ruf durch zahlreiche
Superlative belegen – nicht nur, was die
Zahl der Veranstaltungen, der jährlichen
Besucher oder der angebotenen Karten
angeht. Wer immer Rang und Namen hat
– Dirigenten, Regisseure, Sänger, Schauspieler und Virtuosen von Weltruf – gibt
sich im Juli und August ein Stelldichein an
der Salzach. Und selbst die prominentesten Opernstars erarbeiten in wochenlanger, harter Probenzeit ihre Auftritte, sie
stellen sich in den Dienst der Festspielphilosophie, die Gründervater Hugo von Hofmannsthal einst entworfen hatte: kein
Rampentheater, wie es die Repertoireroutine mitunter zeitigt, sondern „dramatisches Schauspiel im stärksten Sinne“.
© Clärchen Baus-Mattar&Matthias Baus
© Saltkammergut
AÖWB-Kultur
Viele Neuinszinierungen und der Klassiker „Jedermann“ stehen in Salzburg auf dem Programm.
www.weltbund.at
ROTWEISSROT
● Der Zerrissene, Johann Nestroy
● 24 Stunden aus dem Leben einer Frau,
Dramatisierung nach Stefan Zweig
● Parkbank-Philosophen, Dramatisierung
nach Karl Farkas, Südbahnhotel
● Die Möwe, Anton Tschechow
Die spektakuläre Tosca-Bühne in Bregenz.
WIENER FESTWOCHEN
29. 5.–15. 6. 2008
Unter der Leitung von Intendant Luc Bondy
mit Schauspieldirektorin Stefanie Carp und
Musikdirektor Stéphane Lissner zeigen die
Wiener Festwochen ein vielfältiges Programm vom Zirkustheater bis zur Tragödie
mit 42 Produktionen – darunter vier Uraufführungen und acht Neuinszenierungen –
aus 22 Ländern und 144 Vorstellungen plus
73 Termine von „dein reich komme“.Die
Künstler und Ensembles kommen aus Argentinien, Belgien, Brasilien, Deutschland,
Estland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Iran, Japan, Lettland, den
Libanon, den Niederlanden, Polen, Österreich, Russland, der Schweiz, Spanien,
Südafrika, Ungarn und den USA.
● Projekte für die Zukunft und Erinnerungen an das 20. und 21. Jahrhundert
bilden den Inhalt des Schauspielprogramms, dem zeitgenössischen Musiktheater widmet sich das Musikprogramm.
● Die Reihe „Into the City“ sucht mit den
Themen Strafvollzug, interkultureller Dialog und Transformation von Stadträumen
den Dialog mit jugendlichen Strafgefangenen sowie mit hier lebenden Schwarzen.
● Bei der Fülle an Gebotenem ist es auf
jeden Fall angebracht, sich das Programm,
den kleinen grauen Katalog, auf den Luc
Bondy zu Recht stolz ist, unter www.festwochen.at zu besorgen.
ROTWEISSROT
Besuchenswert sind aber auch andere
Orte:
SEEFESTSPIELE MÖRBISCH
10. 7.–24. 8. 2008: „Im Weißen Rössl“
Intendant Harald Serafim gelang wieder
ein Coup, den niemand für möglich
gehalten hatte. Für diese Operette von
Ralph Benatzky konnte er zwei TopStars verpflichten: Zabine Kapfinger und
Reinhard Fendrich werden als Wirtin und
Leopold zum neuen Traumpaar.
© Seefestspiele Mörbisch
„Yotsuya Kaidan“ war eine der 41 vielfältigen
Produktionen der Wiener Festwochen 2007.
BREGENZER FESTSPIELE,
23. 7.–23. 8. 2008: Das Spiel auf dem See
steht wieder ganz im Zeichen von „Tosca“.
Den Darstellern verlangt diese Oper von
Giacomo Puccini nicht nur sängerische
Großleistungen sondern auch ein enormes schauspielerisches Können ab.
OPERNFESTSPIELE
ST. MARGARTHEN
9. 7.–24. 8. 2008
Im Römersteinbruch St. Margarethen wird
„La Traviata“ von Giuseppe Verdi gezeigt.
FESTSPIELE GUTENSTEIN
5. 7.–10. 8. 2008
● Tutanchamun, Musical
Musik: Gerald Gratzer, Libretto: Sissi Gruber, Birgit Nawrata, Niki Neuspiel
Mit der Welturaufführung des Musicals
Tutanchamun laden die Festspiele Gutenstein sowohl das langjährige Stammpublikum als auch neues, junges Publikum auf
einen musikalischen und geschichtlichen
Streifzug durch das alte Ägypten ein. Unter der neuen künstlerischen Leitung von
Ernst Neuspiel begeben sich die Festspiele Gutenstein damit nach der Vollendung des Raimund-Zyklus erstmalig auf
neuen musikalischen Boden.
© Festspiele Gutenstein
© Bregenzer Festspiele
© Miyauchi Katsu
AÖWB-Kultur
Am Festivalgelände von Gutenstein gibt es
heuer Tutanchamun zu sehen.
Seefestspiele Mörbisch 2007: Wiener Blut.
FESTSPIELE REICHENAU
4. 7.–3. 8. 2008
Das Intendantenpaar Peter und Renate
Loidolt bringt heuer, im 20. Jubiläumsjahr
der Festspiele Reichenau, fünf Neuinszenierungen beziehungsweise Dramatisierungen auf die Bühne:
● Die Wahlverwandtschaften, Dramatisierung nach Johann Wolfgang von Goethe
www.weltbund.at
LEHÁR-FESTIVAL BAD ISCHL
12. 7.–31. 8. 2008
Zwei Operetten mit enger thematischer
Verbindung zur oberösterreichischen Landesausstellung (siehe oben) stehen als
Neuproduktionen auf dem Spielplan:
● Johann Strauß: Der Zigeunerbaron
● Franz Lehár: Der Zarewitsch
Nach diesem bunten Strauß an Hinweisen
ist dem Eingangszitat von Friedrich Nietzsche wohl nichts mehr hinzuzufügen.
25
Österreich regional
Aus den Bundesländern
Koordination: Günter Düriegl
Vorarlberg: Jugendliche unterstützen Schulbau in Äthiopien
© Landespressestelle
I
LH Herbert Sausgruber (r.) beim Durchblättern des von den Jugendlichen gestalteten Kalenders.
m August 2006 machten sich sieben Bregenzer Jugendliche auf den Weg nach
Äthiopien. Im Anschluss an die Reise entstand die Idee, selbst aktiv zu werden und
den Bau einer Schule in Soddo im Südwesten Äthiopiens zu unterstützen. Durch den
Verkauf eines eigens gestalteten Kalenders
haben die Jugendlichen bereits rund 10.000
Euro zusammengetragen. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurden die Jugendlichen von Landeshauptmann Herbert
Sausgruber mit einem „Jugend-Bravo“ ausgezeichnet. „Neuerlich wird im Rahmen der
Initiative ‚Jugend vor den Vorhang‘ unter
Beweis gestellt, zu welch außergewöhnlichen und beeindruckenden Leistungen
Vorarlbergs Jugendliche fähig sind. Für jede
Gesellschaft ist eine engagierte Jugend ein
großer Gewinn“, betonte Landeshauptmann
Sausgruber. Im Rahmen von „Jugend vor
den Vorhang“ wurden bisher 113 Projekte
vorgestellt. Die Themen reichten von den
Bereichen Soziales, Umwelt, Traditionspflege bis zu Theater, Musik, Sport, Ernährung
und Gesundheit. Weitere Informationen:
www.vorarlberg.at/zukunft
D
er regierende Fußballweltmeister Italien schlägt sein Quartier während der
EURO 2008 TM in Österreich und der
Schweiz im Hotel Schloss Weikersdorf in
Baden in Niederösterreich auf. Die von
Teamchef Roberto Donadoni betreute
Mannschaft nächtigt trotz der Gruppenspiele in Zürich und Bern in der 77 Zimmer
fassenden Vier-Sterne-Anlage in einem
historischen Gebäude.
Die Wahl fiel auf den komplett revitalisierten und neu ausgestatteten Hoteltrakt in
Baden, der sowohl aufgrund seiner guten
Lage zur Spielstätte Wien als auch wegen
seiner Nähe zu erstklassigen Trainings-
26
möglichkeiten von den italienischen Funktionären bevorzugt wurde. Trainieren werden die Italiener im rund 20 Kilometer entfernten Bundessport- und Freizeitzentrum
Südstadt in Maria Enzersdorf.
Sport-Landesrätin Petra Bohuslav zeigte
sich nach der Bekanntgabe der Liste der
Quartiere durch die UEFA „extrem erfreut“
über die Entscheidung der italienischen
Mannschaft, in Baden zu logieren. Der für
Tourismus zuständige Landeshauptmannstellvertreter Ernest Gabmann bezeichnet
den Aufenthalt der „Squadra Azzurra“ in
Niederösterreich als eine „unbezahlbare
Werbung“ für Baden und für das Land.
www.weltbund.at
© AHI
Niederösterreich: Fußballweltmeister Italien logiert in Baden
Die italienische Mannschaft wohnt im neu ausgebauten Trakt des Hotel Schloss Weikersdorf.
ROTWEISSROT
Österreich regional
Burgenland: EURO 2008TM – ein Gewinner steht bereits fest
© Bgld. Landesmedienservice
V
Österreicher am Ball, v.l.n.r.: Heinz Palme, Beppo Mauhart, Berti Vogts, Hans Nissl, Christian Keglevits.
or uns liegt die größte Sportveranstaltung, die jemals in Österreich ausgetragen wurde. Die EURO 2008TM wird alle
Dimensionen sprengen. Es sind noch etliche Tage bis zur Eröffnung der EURO
2008TM, aber ein Gewinner, nämlich das
Burgenland, steht bereits fest. Denn es ist
eine große Auszeichnung, dass neben der
österreichischen auch die kroatische Nationalmannschaft im Burgenland Quartier
nehmen wird. Die sprachliche und kulturelle Vielfalt des Landes, die immer wieder
als Reichtum und besondere Stärke bezeichnet wird, hat sich auch in diesem Fall
bewahrheitet, nachdem bei der Entscheidung des kroatischen Fußballverbandes
auch mitgespielt hat, dass im Burgenland
eine kroatische Volksgruppe beheimatet
ist. Es ist aber auch gelungen, nicht nur
unser Team, sondern auch das Pressezentrum des ÖFB bei uns zu haben. So
macht es sich jetzt einmal mehr bezahlt,
dass das Burgenland seit nunmehr zehn
Jahren den ÖFB unterstützt …
Oberösterreich: Fußball – Geschichten und Geschichte
n Oberösterreich, in Linz, wurde mehrfach Fußballgeschichte geschrieben –
Österreichischer Meister, Cupsieger, die
Wiener Dominanz wurde hier gebrochen.
Ein Grund mehr, anlässlich der EURO
2008TM dem Fußballsport zu huldigen. Dabei wird das kulturelle Phänomen Fußball
in den Mittelpunkt gerückt. Gemälde wie
das berühmte „Wunderteam“-Bild von Paul
Meissner, Zeichnungen, Karikaturen, Literatur, Gedichte von Friedrich Torberg, Bert
Brecht und Peter Handke dürfen dabei
nicht fehlen.
Die Ausstellung wird den Wandel des Fußballspiels nachzeichnen: vom Bürgersport
um 1900 – damals spielten Erzherzöge,
Intellektuelle und Julius Meinl – zum modernen Massenphänomen. Zuerst waren
die Stadien überfüllt, heute beobachten
Milliarden Menschen weltweit eine WM.
Dem Besucher, der Besucherin wird im
Schlossmuseum eine Fußballgeschichte
in Kurzform geboten: Oberösterreichs
ROTWEISSROT
Fußball, dann Österreichs Entwicklung,
Matthias Sindelar, „Bimbo“ Binder, Helmut
Köglberger, Hans Krankl, „Didi“ Kühbauer
und wie sie alle heißen.
Stars sind heute die modernen Helden der
Gesellschaft. Für den Fußballsport ist das
Schlagwort „Globalisierung“ schon lange
Realität. In der Ausstellung wird man daher auch auf Maradona, David Beckham,
Franz Beckenbauer, auf ein Autogramm
von Zinedine Zidane oder ein Leibchen
von Pelé stoßen. Beim Parforceritt durch
die Fußballgeschichte ist auch der Frauenfußball dabei.
Ein Medienbereich bietet die Möglichkeit,
wichtige Matches anzusehen, Interviews
oder auch Kabinenpredigten zu erleben,
wie die berühmte „Ich habe fertig“-Rede
von Giovanni Trapatoni. Auch eine Spielecke wird eingerichtet, wo man auf einer
Schulbank „zicken“, den Wutzler rotieren
oder dem digitalen Spiel frönen kann. Ein
Sonderheft des Fußballmagazins „balles-
www.weltbund.at
terer“ und eine Publikation zur regionalen
Fußballgeschichte aus dem Verlag Steinmassl begleiten die Ausstellung im Linzer
Schlossmuseum von 18. Mai bis 20. Juli
2008.
© Schlossmuseum/
I
Eine Ausstellung im Linzer Schlossmuseum
beschäftigt sich mit dem Massenphänomen
Fußball.
27
Österreich regional
Kärnten: Bereit für die EURO
ei der EURO 2008TM ist auch Klagenfurt Austragungsort. Hier spielt am
8. Juni Deutschland gegen Polen, am
12. Juni Kroatien gegen Deutschland und
am 16. Juni Polen gegen Kroatien.
32.000 Fußballfans passen in die nagelneue Hypo-Group-Arena, die in nur 20 Monaten Bauzeit errichtet wurde. Das Stadion
gilt bereits jetzt als neues Wahrzeichen
Klagenfurts und wird wegen seiner signifikanten Architektur liebevoll „UFO“ genannt.
Fanzonen werden in Klagenfurt am Messegelände und am Neuen Platz eingerichtet.
Auch in vielen Städten und Gemeinden des
Landes wird es „Public Viewing“-Bereiche
geben. Kärnten erwartet sich durch die
Fußballfreunde enorme Chancen. Unter
dem Motto „Wir sind Europameister“ wird
kräftig die Werbetrommel für den Tourismus- und Wirtschaftsstandort gerührt.
In Tirol: Russland, Schweden und Spanien
© Eggenberger
Das EM-Stadion liegt nahe am Wörthersee.
© platzermedia
B
v. l. n. r.: VBM Christoph Platzgummer, BM Hilde Zach, LR Bodner und Alt-VBM Michael Bielowski.
D
as Organisationskomitee der Host City
Innsbruck-Tirol zeigt sich hocherfreut
über das Ergebnis der EURO-Auslosung in
Luzern und bereitet sich speziell auf die
drei zugelosten Mannschaften Russland,
Schweden und Spanien vor. Bürgermeisterin Hilde Zach stellt fest: „Ich freue mich
sehr, diese drei Mannschaften und ihre
Fans in Innsbruck begrüßen zu dürfen. Damit sind wir nun wirklich das Herz der
EURO 2008TM! Die Fans werden aus allen
Himmelsrichtungen zu uns kommen.“ Der
EURO-Koordinator des Landes, LR Hannes
Bodner, freut sich vor allem auf die russischen Fußballer. „Wir pflegen bereits gute
wirtschaftlich Kontakte zu Russland, die im
Zuge der Europameisterschaft ausgebaut
werden können. Mit den Ländern Russland,
Schweden und Spanien haben wir interessante touristische Zielmärkte, die wir nun
verstärkt bearbeiten werden.“ Der Landesrat blickt auch schon erwartungsvoll auf
weitere Public Viewing-Veranstaltungen in
Tirols Bezirken. www.tirol08.at
Großevents bestens vorbereitet ist, beweist der jährliche Stadtsilvester, wo bis zu
700.000 Menschen in die Wiener Altstadt
ziehen. Bei der EURO 2008™ werden es
täglich rund 70.000 FußballfreundInnen
sein, die in der Fanzone am Ring gemeinsam feiern. Ganz egal, wer Europameister
wird, unsere Stadt gewinnt auf jeden Fall,
denn dieses Großereignis macht Wien mit
einem Schlag noch bekannter, als es jetzt
schon ist, und der Wert unserer Stadt in
der Rangliste der Metropolen wird noch
ein Stück weiter steigen. Freuen wir uns
gemeinsam!
Infos auch auf www.wien.at
Gemeinsames Feiern in der Fanzone am Ring.
D
er Countdown zur Fußballeuropameisterschaft, der drittgrößten Sportveranstaltung der Welt, läuft. Ganz Europa blickt
auf Wien, wenn hier die Entscheidungen
zur UEFA EURO 2008™ fallen. Vom 7. bis
29. 6. 2008 kann die Stadt der Welt zeigen,
wie schön sie ist, können die WienerInnen
zeigen, wie gastfreundlich sie sind, und
dass Wien es wie keine andere Stadt versteht, Feste zu feiern und BesucherInnen
zu verwöhnen.
Sieben Spiele gehen in dieser Zeit im
Ernst-Happel-Stadion über die Bühne und
das Finale am 29. Juni lässt die Spannung
schon jetzt steigen. Dass Wien für solche
28
www.weltbund.at
© PID der Stadt Wien
Wien: Jubel und Stimmung
ROTWEISSROT
Österreich regional
© INTERKULTUR/Manthe
©-xxxxxxxx/
Steiermark: Eine Erfolgsgeschichte geht weiter
Stadtrat Werner Miedl (ganz re.) bei der
Fahnenübergabe in Xiamen.
D
ie steirische Landeshauptstadt Graz
liegt an einem Schnittpunkt der europäischen Kulturen aus Nord und Süd, Ost
und West – die einzigartige Altstadt gehört
seit 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO
und im Jahre 2003 war Graz die Kulturhauptstadt Europas.
Von 9. bis 19. Juli 2008 wird die steirische
Landeshauptstadt wieder ein international
beachtetes Zentrum der Kultur sein, findet
hier doch mit den „World Choir Games“ die
5. Chorolympiade statt. Begonnen hat alles
vor zehn Jahren, als die Idee einer Olympiade des Chorsingens geboren und in Linz
zum ersten Mal veranstaltet wurde. Busan
in Korea, Bremen in Deutschland und Xiamen in China folgten.
Die Wettbewerbe werden in insgesamt 28
Kategorien in jeweils zwei Runden ausgetragen. Darüber hinaus bieten die World
Choir Games, zu denen mehr als 350
Chöre und Musikgruppen aus über 80 Nationen erwartet werden, über 1000 Auftritte
in zehn Tagen; u. a. eindrucksvolle Eröffnungs- und Abschlussveranstaltungen in
der Grazer Messehalle, Begegnungskonzerte mit Chören der Steiermark, Galakonzerte von Chören aller Kontinente in den
Konzerthäusern, Konzerte auf den Plätzen
und in den Kirchen der Stadt. Eingestimmt
wird die Bevölkerung auf das Ereignis
gleich zu Beginn mit einer großen Parade
der Chöre, die durch die Grazer Innenstadt
ziehen wird.
Die Musik und der Gedanke des Friedens
werden somit im Sommer eine Einheit auf
dem Gebiet des Chorgesangs bilden. Menschen aus aller Welt werden aufgerufen
sein, sich untereinander in friedlichem
Wettbewerb zu messen. Finanzielle Investitionen der Stadt Graz und des Landes
Steiermark ermöglichen diese internationale musikalische Begegnung. Es wird ein
großartiges Ereignis sein, auf das man sich
schon heute freuen kann.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.worldchoirgames.com
Gerne steht man Ihnen für Fragen unter
nachstehenden E-Mail-Adressen zur Verfügung: [email protected]; [email protected]
Tel.: +49/6403/95 65 25
Dr. Renate Metlar – Büro für Auslandssteirer/innen beim Amt der Steiermärkischen
Landesregierung
Salzburg: Die Griechen kommen
ußballfans hätten vielleicht lieber
Schwergewichte wie Italien, Frankreich oder Deutschland bei den Gruppenspielen zur Fußballeuropameisterschaft in
Salzburg gesehen. Vor allem aber die Sicherheitskräfte sind mit Griechenland,
Russland, Schweden und Spanien nicht
unzufrieden, und auch diese Teams lassen Fußball vom Feinsten in der Mozartstadt erwarten.
Nicht nur das EM-Stadion ist für den Ansturm der Fußballfans gerüstet. Allein im
Umkreis der Stadt Salzburg stehen 23.000
Gästebetten, im gesamten Land sogar
185.000, in den verschiedenen Kategorien zur Verfügung.
Aber nicht nur die 30.000 Stadionbesucher
werden spannende Spiele zu sehen bekommen. In Stadt und Land Salzburg gibt
es zahlreiche Public-Viewing-Bereiche, wo
auf Videowänden die Spiele mitverfolgt
werden können. Einzigartig ist, dass in
Salzburg dieser Bereich in der Innenstadt
ROTWEISSROT
rund um den Dom eingerichtet ist. Aber
auch in anderen Orten, wie in Zell am See,
Saalfelden, Saalbach-Hinterglemm oder
Bischofshofen, haben die Fußballbegeisterten die Möglichkeit, die Spiele live und
in bester Atmosphäre mitzuerleben.
© Fotomontage: Franz Neumayr
F
Die Mozartstadt Salzburg steht am Beginn der Euro 2008 im Zeichen Griechenlands.
www.weltbund.at
29
Österreich aktuell
News aus Österreich
Michael Mössmer
© bmlv
Das Bundesheer im Tschad
Pioniere aus Melk errichten im Tschad die Infrastruktur für das Bundesheerkontingent.
M
desheeres in diesen Friedenseinsätzen“,
so Darabos, der sich zwar der Unterstützung von SPÖ und ÖVP sicher sein kann,
aber auf heftigen Widerstand von den Grünen, vor allem von den Freiheitlichen (FPÖ)
und dem Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ)
stösst. Die von der Koalitionsregierung beschlossene Teilnahme Österreichs an der
EU-Überbrückungsoperation (EUFOR
TCHAD/RCA) im Rahmen der multidimensionalen UN-Präsenz erfuhr durch die
mehrmalige Verschiebung des Einsatztermines immer neuerliche Skepsis, die von
den Oppositionsparteien in die Forderung
umgesetzt wurde, sich aus dieser Mission
vollends zurückzuziehen. Vor allem wurden massive Zweifel darüber geäußert, ob
das Bundesheer für einen derartigen Einsatz entsprechend vorbereitet und genü-
30
www.weltbund.at
it der anstehenden Beteiligung österreichischer Soldatinnen und Soldaten
an der humanitären Mission zum Schutz
von Flüchtlingen im Tschad setzt das Österreichische Bundesheer auch 2008 seine
lange Tradition bei internationalen Hilfseinsätzen fort. Fortgesetzt werden auch die
Debatten über Sinnhaftigkeit und – vor
allem – Risiko.
Der Tagesbefehl von Verteidigungsminister
Norbert Darabos anlässlich des Jahresbeginns befasste sich auch mit dem für Jänner 2008 anberaumten Einsatz des Österreichischen Bundesheeres im Tschad,
einem Binnenstaat im nördlichen Zentralafrika – der Krisenregion schlechthin. „Der
hervorragende internationale Ruf Österreichs gründet sich auch auf die jahrzehntelange hochprofessionelle Arbeit des Bun-
gend ausgerüstet sei, das Risiko für die
Soldatinnen und Soldaten wurde als zu
hoch eingeschätzt. Darüber hinaus gaben
sie zu bedenken, dass Frankreich enge
Beziehungen zum diktatorischen Regime
im Tschad pflege und damit die Überparteilichkeit der Mission gefährdet sei.
Die Grünen unterstrichen, dass es ihnen
schwerfalle, gegen den Einsatz zu stimmen. Sie seien immer für Friedenseinsätze
eingetreten und sie hielten das gegenständliche Mandat grundsätzlich für richtig
und wichtig, zumal es auch auf einer fundierten völkerrechtlichen Basis stehe.
SPÖ und ÖVP unterstützten die Teilnahme
an der Mission. Sie führten den EU-Ratsbeschluss und das UN-Mandat als solide
rechtliche Grundlage ins Treffen. Die SPÖ
wies insbesondere auf den humanitären
Aspekt hin und betonte, dass das Mandat
explizit die Überparteilichkeit und den
Schutz der Bevölkerung zum Inhalt habe.
Auch die ÖVP sprach sich für den Einsatz
im Tschad aus, ohne zu verhehlen, dass
auch sie ursprünglich Bedenken hatte. Vor
allem war es der ÖVP ein Anliegen, dass
die österreichischen Einsätze auf dem Balkan trotz der Teilnahme an der Tschad-Mission im vollen Umfang fortgeführt werden
können.
Ab der 47. Kalenderwoche 2007 waren die
160 Soldatinnen und Soldaten, die in Götzendorf auf ihren Einsatz vorbereitet wurden, abmarschbereit. Sie lernten die EUund UNO-Mandate im Detail kennen und
erfuhren mehr über Krankheitsvorbeugung
und das Leben in der Wüste. Besonders
intensiv trainierten sie das richtige Verhalten in kritischen Situationen oder auch das
Suchen von Minen. Gemeinsam mit Kameraden aus 19 weiteren EU-Staaten wollen
die österreichischen Soldaten im Tschad
weitere Verschleppungen, Misshandlungen
von Frauen oder die Rekrutierung von Kindersoldaten verhindern.
ROTWEISSROT
Österreich aktuell
Modellversuche „Neue Mittelschule“
ildungspolitik ist Zukunftspolitik. Umso
breiter laufen die Debatten, wenn diametrale Vorstellungen aufeinanderprallen.
Dennoch starten 2008 Modellversuche mit
dem Ziel, eine grundsätzliche pädagogische und organisatorische Neugestaltung des gemeinsamen Lernens der 10bis 14-Jährigen zu schaffen.
In den vergangenen Jahren war die Gesellschaft in zunehmendem Maß einem
technologischen, wirtschaftlichen und sozialen Wandel unterworfen, der nicht ohne
einschneidende Auswirkungen auf das
Bildungssystem bleiben kann. „Eine Schule, die alle Schülerinnen und Schüler bestmöglich und individuell fördert, hat sich
international als beste Antwort auf diese
Anforderungen an unsere Lebens- und
Arbeitswelt erwiesen“, erläutert Unterrichtsministerin Claudia Schmied die Notwendigkeit, das heimische Unterrichtssystem grundlegend zu ändern, den Gegebenheiten anzupassen. Dies ist prinzipiell
ein schweres Unterfangen, so richtig
schwierig wird es, wenn dann, wie in der
aktuellen Bundesregierung, zwei diametrale Standpunkte aufeinanderprallen.
Noch im vergangenen Herbst sah ÖVPBildungssprecher Fritz Neugebauer im
Schmied’schen Gesamtschulmodell die
beste Ausbildung für Kinder und Jugendliche gefährdet, und Umfragen sollten belegen, dass betroffene Eltern die „Gesamtschule“ mehrheitlich ablehnen und viel
mehr auf das bewährte differenzierte
Schulwesen setzen würden. Die SPÖ
pochte – auch unter Hinweis auf vergleichbare Systeme in mehreren EU-Ländern –
auf die Verschiebung von Bildungslaufbahnentscheidungen von der Grundschule an das Ende der Sekundarstufe I bzw.
in die Sekundarstufe I unter gleichzeitiger
Individualisierung der Schullaufbahnentscheidungen. Dadurch solle die „Treffsicherheit der richtigen Schulwahl“ erhöht
werden. Die Entscheidung zwischen
Hauptschule oder allgemein bildender höherer Schule soll von (derzeit) der 4. Klasse Volksschule auf (künftig) die 2. bzw. 4.
Klasse der Neuen Mittelschule verlegt
werden.
ROTWEISSROT
Wochenlange und zähe Verhandlungen
schienen Zeichen dafür zu sein, dass es
wohl keine Einigung auf die Einführung
von Modellversuchen geben werde. Doch
schließlich schafften Unterrichtsministerin
Claudia Schmied (SPÖ) und Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP)
einen Kompromiss, der dann auch im Ministerrat beschlossen wurde. Wie Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) erklärte,
beinhalte dieser ein „pluralistisches Angebot“ unterschiedlicher Modelle, die alle
dasselbe Ziel haben, nämlich weniger Benachteiligung sozial Schwacher und individuelle Begabungsförderung, „damit es
für mehr Kinder eine bessere Schule gibt“.
Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm
Molterer (ÖVP) konstatierte, die Zeit, die
in das Thema Schule investiert worden
sei, „hat sich ausgezahlt. Ich bin mit dem
erreichten Ergebnis zufrieden. Am Ende
steht die beste Lösung im Sinne der Kinder.“ Die erzielte Lösung sei „ein sinnvoller
Schritt nach vorne“.
Wesentlich sei, dass die wichtigsten Prinzipien „ganz klar verankert sind“: Erstens
die Vielfalt bei den Modellversuchen, zweitens die Sicherung der Wahlfreiheit, drittens die Mitbestimmung und viertens, die
Evaluierung, „um bewerten zu können,
welches Modell der bessere Weg ist“, so
Molterer.
© BKA/Andreas Wenzel
B
Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (li.) und Vizekanzler Wilhelm Molterer zeigen sich nach dem
Ministerrat mit dem Schul-Kompromiss zufrieden.
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Österreich aktuell
Bahnhof Wien – Europa Mitte
er 6. Juni 2007 war ein großer Tag
für Österreich, denn da begannen
die Bauarbeiten für eines der wohl
größten Bauprojekte der heimischen
Ge schichte. In sechs Jahren wird der
Hauptbahnhof „Bahnhof Wien – Europa
Mitte“ in Betrieb gehen und den Bahnverkehr weit über die Grenzen Wiens
hinaus neu ordnen.
Bahnreisende werden eine neue Qualität
erleben, die Region einen wirtschaftlichen
Impuls. Der Hauptbahnhof Wien wird neue
Märkte ansprechen und Menschen verbinden. Über 1.000 Züge und 145.000
Menschen pro Tag werden den neuen
Hauptbahnhof Wien frequentieren.
Derzeit befinden sich auf dem Gelände
zwei Kopfbahnhöfe: der Süd- und der Ostbahnhof. Anstelle dieser beiden schaffen
die ÖBB bis 2013 einen zentralen Durchgangsbahnhof – einen Knotenpunkt im
transeuropäischen Schienenverkehr und
die wichtigste Drehscheibe für den internationalen und nationalen Personenverkehr. Der Hauptbahnhof selbst wird aus
fünf Doppelbahnsteigen bestehen. Zu die-
© ÖBB
D
Visualisierung des geplanten Hauptbahnhof Wien.
sen führen die Gleise der Südbahn, der
Pottendorferlinie, der Ostbahn und der
Schnellbahnlinie S80. Eine moderne
Dachkonstruktion wird für ein markantes
Erscheinungsbild und für einen optimalen
Witterungsschutz sorgen.
Yamaha setzt Tradition von Bösendorfer fort
W
© Bösendorfer
ien im Jahre 1828: Franz Schubert
wurde ein Jahr nach Beethoven zu
Grabe getragen und neben diesem beigesetzt. Vor ihnen war diese Stadt an der
Donau schon Mozart und Haydn Heimat
Weltweit geschätzt: Bösendorfer-Flügel.
32
gewesen. In diesem Jahr suchte Ignaz Bösendorfer um die Gewerbeberechtigung
zur Führung eines eigenen Klavierbaubetriebes an. Er übernahm die Manufaktur
seines Lehrmeisters Brodmann und begann mit der Produktion eigener Instrumente. Der junge Franz Liszt zertrümmerte zu dieser Zeit mit seiner impulsiven
Spieltechnik fast jedes Klavier, das ihm zur
Verfügung stand. Dann versuchte er es mit
einem Bösendorfer-Flügel – und dieser
hielt seinem Spiel stand! Mit einem Schlag
wurde der „Bösendorfer“ als Konzertflügel
berühmt.
1909 verkaufte Ludwig Bösendorfer, da er
keine Nachkommen hatte, sein Unternehmen an seinen Freund Carl Hutterstrasser,
dessen beiden Söhne dann bis 1966 die
große Marke weiterpflegten, bis das Unternehmen 2002 von der Bank für Arbeit
und Wirtschaft (BAWAG) gekauft wurde.
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All die Besitzerwechsel hatten nie Einfluss
auf die hohe Qualität der Klaviere, die
weltweit von Künstlern geschätzt und in
den berühmtesten Konzertsälen der Welt
zu finden sind.
2007 wurde die BAWAG an ein US-amerikanisches Unternehmen verkauft, das sich
von Bank-eigenen Unternehmen trennte,
die nichts mit dem Kerngeschäft zu tun
hatten, also auch von Bösendorfer. Nach
Versuchen einer heimischen Investorengruppe, das Unternehmen in Österreich zu
halten, entschied sich die BAWAG für Yamaha, den international führenden Produzenten von Musikinstrumenten, und einigte
sich über den Verkauf von Bösendorfer,
deren Geschäftsführer, Alfred Zellinger,
sich über den neuen Eigentümer freut,
denn dieser sei qualitätsbewusst und belässt die Produktion in Wien. Mehr unter
www.oesterreichjournal.at / Ausg. 56.
ROTWEISSROT
Österreich aktuell
© Österreich Journal
Österreichs Weinexporterlöse erreichen historischen Höchstwert
D
as Jahr 2007 war erfolgreich für die
österreichische Weinwirtschaft. Die
heimische Weinbaupolitik setzte auf EUEbene wichtige Interessen durch und konnte für die kommenden Jahre ein zusätzliches Fördervolumen von über 20 Mio.
Euro aus dem EU-Topf für qualitätsverbessernde Maßnahmen sichern.
Die Vormachtstellung von Wein aus Österreich im Inland konnte gehalten werden
und die Erlöse aus den Weinexporten erreichten aufgrund der stetig steigenden
Flaschenweinexporte einen historischen
Höchstwert. Sensible Begriffe wie Weingut oder Reserve wurden im Weingesetz
klar definiert und die „dac“-Familie freut
sich mit dem „Kremstal dac“ über ihr erstes Mitglied an der Donau.
Im kurz vor Weihnachten erzielten Kompromiss zur EU-Weinmarktreform konnte Österreich seinen Standpunkt in vielen Punkten erfolgreich verteidigen und Änderungen
mit negativen Auswirkungen auf Österreichs Weinwirtschaft abwenden.
Nach einigen leicht rückläufigen Jahren ist
der Gesamtkonsum von Wein in Österreich
wieder leicht steigend. Wichtigster Partner
ist dabei mit 58 Prozent die heimische Gastronomie, in der österreichischer Wein einen dominanten Marktanteil von 84 Prozent
aufweist.
Beim Heimkonsum konnte der Lebensmittel-Einzelhandel seine Position zulasten
der Ab-Hof-Verkäufe weiter steigern, die
Vormachtstellung österreichischer Weißweine ist mit über 77 Prozent ungebrochen
und weiterhin zunehmend.
Bei Rotweinen ist der prozentuelle Marktanteil seit 2000 zwar leicht gesunken, der
Absatz jedoch mengenmäßig um 36 Prozent gestiegen.
Weiterhin besonders erfreulich ist die Exportbilanz der österreichischen Winzer.
Aufgrund der zwei mengenschwachen
Erntejahre 2005 und 2006 wird die Exportmenge auf Vorjahresniveau bleiben, bei
der Wertschöpfung wird ein sattes Plus
von ca. 14 Prozent erwartet.
Spanische Hofreitschule unter neuer Führung
andwirtschaftsminister Josef Pröll präsentierte am 22. November 2007 die
neue Geschäftsführung der Spanischen
Hofreitschule. Mit Elisabeth Gürtler, Chefin des weltberühmten Hotels „Sacher“,
steht künftig erstmals in der mehr als 430
Jahre dauernden Tradition der Spanischen
Hofreitschule eine Frau an der Spitze dieser österreichischen Kultureinrichtung.
Gürtler ist damit nach Brigitte Mang als
Direktorin der Bundesgärten und Edith
Klauser als Sektionschefin in der Landwirtschaft, die dritte Frau, die in der Amtszeit von BM Josef Pröll in eine herausragende Spitzenposition seines Ressorts
gelangt. Gürtler wird für Strategie, Sponsoring, Marketing und die Außenvertretung der Spanischen Hofreitschule zuständig sein.
Als weiteren, für das operative und wirtschaftliche Tagesgeschäft zuständigen
Geschäftsführer präsentierte Pröll den
Manager der Österreichischen Bundes-
ROTWEISSROT
forste, Erwin Klissenbauer. Als zweiter
Geschäftsführer wird er für das Unternehmenskonzept, die Standortentwicklung in
Wien, Piber und Heldenberg sowie für die
Bereiche Finanzen und Controlling verant-
wortlich sein. Als Leiter der Stabsstelle
Vorstandsangelegenheiten war Klissenbauer zuständig für das Beteiligungsmanagement, die Revision sowie Kommunikation und Recht.
© Bernhard J. Holzner / HOPI-Media
L
Ernst Bachinger (Leiter der Reitbahn), Elisabeth Gürtler, BM Josef Pröll, Erwin Klissenbauer (v. l.)
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Österreicher in aller Welt
Das 10. Bundesland
Koordination: Irmgard Helperstorfer
A
nlässlich des Nationalfeiertags am 26.
Oktober fand an der Universität Florenz
in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen
Kulturforum Rom ein „Österreichtag” statt.
Beatrix Eberhart, Organisatorin und Moderatorin dieser Veranstaltung, hatte Vortragende der Universität Graz eingeladen,
darunter Prof. Muhr, Experte für Österreichisches Deutsch, sowie an verschiedenen
italienischen Universitäten tätige österrei-
chische Lektoren. Zur Erfrischung gab es
ein herzhaftes österreichisches Frühstück,
das nicht nur von den italienischen Gästen
sehr geschätzt wurde. Am Nachmittag
standen verschiedene Workshops auf dem
Programm, z. B. über Zungenbrecher in der
österreichischen Küche oder über österreichische Musik. Besonders gelungen war
der Versuch, den italienischen Gästen das
Jodeln beizubringen.
© privat
Florenz: Associazione Austria-Italia in der Toskana
Teilnehmer in der Universität Florenz.
Frankfurt am Main: Zwei Berichte
© privat
Feier zum Nationalfeiertag
Ein Höhepunkt im jährlichen Veranstaltungsreigen der Österreichischen Gesellschaft Frankfurt am Main ist immer die Feier zum Nationalfeiertag, die in diesem Jahr
besonders großen Anklang fand. Wir trafen
uns in der Loge zur Einigkeit, um in würdigem Rahmen diesen besonderen Tag für
Österreich zu begehen. In seiner Ansprache bedauerte Präsident Neuhold die
Schließung des Honorarkonsulats Frankfurt. In diesem Zusammenhang würdigte er
die äußerst kompetente Arbeit der Kanzlerin des Honorarkonsulats Frau Dr. Susanne
Haucke und dankte ihr für ihr Engagement
Dr. Susanne Haucke und Ing. Rudolf Neuhold
34
und die langjährige Unterstützung unserer
Arbeit. Neben den kulinarischen Genüssen
gab es auch diesmal einen kulturellen Leckerbissen, nämlich „Heiteres aus Österreich“ in Worten und Noten von der Wiener
Schauspielerin Monika Müksch und Jürgen
Em, der vielen von uns als Vizepräsident
des Weltbundes bekannt ist.
Aktuelles Thema: Mit 60 in Pension
Die Österreichische Gesellschaft Frankfurt
am Main hatte im November 2007 zum Thema „Pensionen und Renten“ eingeladen.
Mit 60 in Pension – ein aktuelles Thema!
Das gemeinsame Auftreten von Beraterinnen der Österreichischen Pensionsversicherung PV und dem Deutschen Rentenversicherungs Bund DRV war besonders
effektiv und trug zum besseren Verständnis
der Altersversorgung in den beiden Staaten
Deutschland und Österreich bei. Insbesondere die beiden Expertinnen.
Frau Elisabeth Schinko von der PV aus
Wien und Frau Carmen Fräßdorf vom DRV
aus Berlin verstanden es, dieses komplexe
Thema überschaubar und verständlich zu
präsentieren.
Frauen können derzeit in Österreich mit 60
Jahren in Pension gehen, auch wenn die
Österreicherin im Ausland lebt, so Frau Elisabeth Schinko. Versicherte erhalten die
www.weltbund.at
Pension aus Österreich, wenn sie mindestens 15 Versicherungsjahre erbringen, davon 5 Jahre in Österreich. D. h., auch die in
einem Mitgliedsstaat der EU erworbenen
Versicherungszeiten werden für das Mindestmaß berücksichtigt. Von Österreich
wird sodann der auf die österreichischen
Zeiten entfallene Teil ausgezahlt.
Interessant für einige Pensionsanwärter ist
die Pensions-Vorausberechnung (schriftlich
bei der PV zu beantragen). Auch besteht
die Möglichkeit eines Nachkaufs (Nachzahlung von Beiträgen). Damit können vergangene Versäumnisse korrigiert werden.
Wichtig ist vor allem, dass die Anträge zur
Alterspension nur über die örtlichen Versicherungsträger (in Deutschland die BfA) zu
stellen sind. Die Witwenpension (Hinterbliebenen-Pension) wird unabhängig von
der Staatsbürgerschaft des Hinterbliebenen geleistet. Es wird Rücksicht auf die
Situation des Hinterbliebenen genommen,
dadurch, dass der Antrag bis zwölf Monate
nach dem Tod gestellt werden kann. Auch
dann wird die Witwenpension ab Eintritt
des Todes geleistet. Hervorgehoben wurde, dass bei der Auszahlung der Pension
die Wünsche der Pensionisten berücksichtigt werden: entweder auf ein Konto in
Deutschland, bar per Post oder auf ein freies Euro-Konto in Österreich.
ROTWEISSROT
Österreicher in aller Welt
H
eurigen-Lieder, Kaffeehausliteratur,
Wiener Schmäh – da geht Österreichern fern der Heimat das Herz auf. Und
nicht nur ihnen. Bis auf den letzten Platz
gefüllt war die „Alte Kirche“ im Bonner Collegium Leoninum.
Präsentiert wurde der abwechslungsreiche
Ohrenschmaus von einem altbewährten
Team: der Schauspielerin, Sängerin, Kabarettistin Monika Müksch sowie von Dr. Jürgen Em, dem Präsidenten der Österreichischen Gesellschaft, einem bekennenden
und praktizierenden Heurigen-Spezialisten,
der die österreichische Seele wie wenige
kennt. Ein ausdrucksstarkes und seit Jahren eingespieltes Duo, das auf viele umjubelte Auftritte zurückblicken kann, unter
anderem in Athen.
Nach dem Singen der Bundeshymne und
einem kurzen formellen Teil meinte Müksch, die ihren Partner charmant unterbrach:
„ Genug der offiziellen Rede! Warum sagen
wir den Leuten nicht, woher wir kommen?“
Musikalisch, versteht sich. Begleitet von
Pianist Kuno Trientbacher, stimmten „die
Moni“ und „der Jürgen“ das Duett „Zwei aus
Ottakring“ an. Müksch stellte danach Ems
„Goldenes Wienerherz“ auf die Probe. Improvisationstalent bewiesen beide, indem
sie, eine gestrenge Fahrlehrerin, und er,
einen naseweisen Schüler mimend, ein
Auto auf die Bühne zauberten. Em begeisterte zudem als melancholischer Fiaker, der
sich mit Wehmut an die gute alte Zeit erinnerte und anschließend bekannte: „I muaß
im frühern Lebn eine Reblaus gwesen sein“.
Müksch zeigte als „Die Unscheinbare“ auch
Mut zur Hässlichkeit und zu schrägen Tönen: „I bin ned schiach, i bin ned schön“. Em
und Müksch beeindruckten mit einem humorvollen Feuerwerk an Schmankerln der
Wiener Kaffeehausliteratur, G’schichten,
Sketche, Wienerliedern und Doppelconferencen nach Altwienerart.
© privat
Bonn: „Heiteres aus Österreich“ zum Nationalfeiertag
Dr. Jürgen Em und Monika Müksch.
Zahlreiche Ehrengäste waren unter den Zuhörern, darunter Kammersängerin Prof.
Edda Moser, TV-Moderator Max Schautzer
sowie die Generalkonsulin aus Ungarn,
Mária Nagy.
© privat
Zürich: Österreicher-Verein
v. l. n. r.: Alien Jaussi, Heide Pirkl-Rosegger, DDr. Petra Schneebauer, Sonja Max, Helga Martinelli,
Edith Graber.
D
ie Präsidentin des Österreicher-Vereins Zürich, Frau Monika Löscher, begrüßte anlässlich der Feierstunde zum Österreichischen Nationalfeiertag die zahlreichen Gäste und Sponsoren, u. a. die österreichische Generalkonsulin in Zürich,
Frau DDr. Petra Schneebauer, Herrn Konsul R. Thum, die Herren Konsuln K. Zyla
und P. Schneider sowie die Präsidentin der
VÖS, Frau Helga Martinelli, und die Vize-
ROTWEISSROT
präsidentin des Österreichervereins Genf,
Frau Edith Graber. Frau Generalkonsulin
DDr. Schneebauer erläuterte einige wichtige Ereignisse sowohl für das Land Österreich als auch für die Schweiz, u.a. das
Herabsetzen des Wahlalters, die Briefwahl
für AuslandsösterreicherInnen oder die
Euro 2008TM. Der kulturelle Teil der diesjährigen Feier stand ganz im Zeichen des Steirischen Schriftstellers Peter Rosegger, ge-
www.weltbund.at
nauer gesagt seiner Urenkelin, Heide PirklRosegger. Sie schilderte aus ihrem autobiografisch gefärbten Roman „Fragmente“.
Erinnerungen an eine Grazer Jugend“ die
Jugenderinnerungen der Rosa Egger, die
nach dem Tod der Mutter in der von ihr einst
verlassenen Heimatstadt Graz den Ereignissen ihrer Kindheit an alten Orten neu
begegnet. Waren es auch sehr persönliche
Erinnerungen der Autorin, so waren sie den
meisten der anwesenden Gäste nicht fremd.
Mit Wehmut dachte wohl der eine oder andere Zuhörer an seine ganz persönlichen
„Fragmente“ und Erinnerungen an die Jugend. Begleitet wurde die Autorin von Frau
Sonja Max, Gesang, und Frau Alien Jaussi
am Klavier: eine „Concert-Lecture“ besonderer Art, welche durch die freundliche Unterstützung des Österreichischen Generalkonsulates in Zürich ermöglicht wurde.
Abschließend wurden der Schweizer Psalm
und die Österreichische Nationalhymne gesungen, begleitet am Klavier von der Pianistin. Der anschließende Aperitif wurde
von der schönen Porzellanausstellung von
Erika Zupanc umrahmt.
35
Österreicher in aller Welt
© privat
Paris: Association Autrichienne à Paris
Der neue Krippenberg in der Österreichischen Botschaft in Paris.
A
uf der Generalversammlung der Association Autrichienne à Paris am 11.
Oktober 2007 wurde in Anwesenheit des
neuen österreichischen Botschafters in
Paris, Dr. Hubert Heiss, ein neuer Vorstand für die nächsten zwei Jahre gewählt,
der sich wie folgt zusammensetzt:
Präsident: Dr. Peter Ernst, 1. Vizepräsident: Dkfm. Gunther Mauerhofer, 2. Vizepräsident: Dkfm. Heinz Schreinzer, Generalsekretärin: Gerlinde Zaaijer, sowie die
Damen: Maria Aram, Edith LePechon,
Renate Mathurin und Renate Mielke und
die Herren: Hans-Jürgen Mielke, Pierre
Rouyer und DI Gerrit Zaaijer.
Den Höhepunkt zum Jahresende stellte
zweifellos die Ankunft des neuen Krippenberges für die Tiroler Barockkrippe der
AAP dar. Die Association hatte die Krippenwerkstatt Lanthaler in Fulpmes mit der
Herstellung dieses neuen Krippenberges
nach Tiroler Barockkrippentradition beauftragt.
Der Krippenberg stellt die Kirche von Medraz (die Heimatkirche der Krippe) mit alten Medrazer Häusern vor der Kulisse der
Berge des Stubaitales dar. Die Fulpmerer
Krippenfreunde ließen es sich nicht nehmen, diesen Krippenberg persönlich nach
Paris zu bringen, und dort wurde dieser
unter der Anleitung des Krippenbauers
Stefan Lanthaler aufgestellt. Botschafter
Dr. Heiss empfing anschließend die
Fulpmerer Krippenfreunde zur Einweihung
in der österreichischen Botschaft.
Den Mitgliedern der AAP wurde der neue
Krippenberg anlässlich der Adventfeier
am 8. Dezember 2007 in der österreichischen Botschaft offiziell vorgestellt.
© privat
Freiburg: 25 Jahre Austria Verein Freiburg 1982–2007
Herr Johann Gstarz (li.) bekommt von Herrn Gmoser das „Goldene Ehrenzeichen“ verliehen.
36
www.weltbund.at
N
achdem der Saal im Begegnungszentrum Düdingen vom Vorstand festlich
vorbereitet worden war, trafen bereits um
17.00 Uhr die ersten Gäste zum Aperitif ein.
Unser Präsident eröffnete um 18.00 Uhr mit
einer kurzen Ansprache das Jubiläumsfest.
Danach wurde das Essen serviert. Der
Abend wurde mit Musik, Tanz und SketchEinlagen begleitet.
Hr. Gmoser vom Austria Club Lausanne
überbrachte herzliche Grüße vom Vorstand
der VÖS. Er verlieh Herrn Johann Gstarz
das „Goldene Ehrenzeichen“ für besondere
Verdienste um das Auslandsösterreichertum der Vereinigung der Österreicher in der
Schweiz. Der Abend wurde um 23.00 Uhr
beendet.
ROTWEISSROT
Österreicher in aller Welt
© privat
Santiago: Österreichisch-jüdische Einwanderung in Lateinamerika – Geschichte lebt
Botschafter Dr. Wolfgang Angerholzer und Ana
Veghazi bei der Inaugurationsfeier.
V
or 15 Jahren verfasste Professor Esteban Veghazi eine groß angelegte Monografie über die Einwanderung österreichischer Juden in Lateinamerika in der
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es wird
darin schwerpunktmäßig die Einwanderung
in den 30iger- und 40iger-Jahren des vorigen Jahrhunderts und die Eingliederung in
die Gesellschaft der Länder Südamerikas
beschrieben. Besondere Bedeutung hatte
unter anderem die Bewegung Austria Libre,
die ab 1943 ausgehend von Chile ein Sammelbecken für Flüchtlinge bildete und Ausweise ausstellte, aufgrund derer die chilenischen Behörden deren Träger als „Österreicher“ anerkannten.
Dieses Werk wurde von Ana Veghazi, der
Witwe nach dem Verfasser, ins Spanische
übersetzt und ist nun via Internet für einen
großen – generationsbedingt nicht mehr
deutschsprachigen – Interessentenkreis
zugänglich. Aus Anlass der Inauguration
dieser Website lud der österreichische Botschafter in Santiago, Dr. Wolfgang Angerholzer, Zeitzeugen, Altösterreicher, Vertreter des diplomatischen Korps und jüdischer
Institutionen zu einem Empfang in seine
Residenz. Einige der Anwesenden waren
1938 auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus nach Chile gekommen und berichteten in bewegenden Worten aus ihrem Leben. Dabei wurde deutlich, dass die Herkunft aus Österreich vielfach in einen sehr
viel größeren, mitteleuropäischen Kontext
eingebettet ist.
„Geschichte und Bedeutung der österreichisch-jüdischen Einwanderung in Lateinamerika“ ist in spanischer Sprache im Internet unter www.veghazi.cl/austria/aust1.html
abrufbar.
D
ie Vereinigung der Österreicher wurde
Anfang der Neunzigerjahre in Prag gegründet. „Die Vereinigung der Österreicher
ist vorwiegend eine Plattform für Auslandsösterreicher, damit diese sich hier in Tschechien zu Hause fühlen“, erklärt Georg Stöger, im dritten Jahr Präsident der „Vereinigung der Österreicher in der Tschechischen
Republik“ (Voet) und als Steuerberater seit
16 Jahren im Lande tätig, den Grundgedanken des Vereins.
Die zu Anfang der Neunzigerjahre in Prag
gegründete „Vereinigung der Österreicher
in der Tschechischen Republik“ ist Mitglied
der Dachorganisation AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND, dem alle österreichischen Auslandsvereinigungen untergeordnet sind. „Über den Weltbund machen
wir Politik“, so Stöger. „Wir vertreten die Interessen der Auslandsösterreicher. Dazu
zählt beispielsweise das E-Government
oder das Wahlrecht, damit unsere Landsleute von der Briefwahl Gebrauch machen
können. Realpolitisch wird über die Organisation eine Menge für die Auslandsösterreicher getan.“ Es gibt insgesamt etwa
400.000 Österreicher, die im Ausland leben. „Das sind mehr als jeweils die zwei
kleinsten Bundesländer an Einwohnern
zählen, und sie bilden damit auch eine po-
ROTWEISSROT
litische Macht“, erklärt Präsident Georg
Stöger.
In Tschechien zählt die Vereinigung rund
300 Mitglieder. „Hauptziel ist es heute, alle
anzusprechen, die hier leben.
Viele kommen auch auf uns zu, weil sie
gerade nach Tschechien gezogen sind und
noch niemanden kennen“, sagt Stöger. Es
sind nicht nur „Pass-Österreicher“, die Mitglied in der Vereinigung werden, sondern
auch „Herzensösterreicher“ sind willkommen. „Das sind Menschen, die sich einfach
mit Österreich verbunden fühlen und das
Land mögen.“
Eine weitere Interessengruppe in der Vereinigung in Tschechien bilden die „Altösterreicher“. Das sind Mitglieder, die ihre familiären Wurzeln in der Habsburger-Monarchie haben, in der Tschechischen Republik
leben, aber den Kontakt nach Österreich
suchen und die deutsche Sprache pflegen
möchten. „Für diese Menschen ist die Veinigung der Österreicher oft die einzige Verbindung zum Nachbarland.
Viele wenden sich mit Briefen an uns, weil
sie Hilfe brauchen. Wir haben schon vielen
von ihnen mit Geldspenden oder Medikamenten geholfen“, so der Präsident. Um
den Statuten der Vereinigung nachzukommen, die beinhalten, neben der Pflege der
www.weltbund.at
© privat
Tschechien-Österreich: Auch „Herzensösterreicher“ sind willkommen
Georg Stöger, Präsident der Vereinigung der
Österreicher in der Tschechischen Republik.
österreichischen Kultur den Gedanken der
Völkerverständigung durch Begegnungen
zu fördern und die Zusammenarbeit mit den
österreichischen Institutionen im Gastland
zu pflegen, stehen seit Gründung der Vereinigung regelmäßige Treffen der Mitglieder
auf dem Programm. Georg Stöger kommt
dabei zugute, dass er Land und Leute kennt
und zahlreiche Kontakte in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik pflegt.
37
AÖWB-Porträt
Die unbekannte Größe
Walter Jurmann ist einer der unbekannten Großen, die das musikalische Wien im
vergangenen Jahrhundert hervorgebracht hat. Er selbst wollte nicht berühmt werden.
Doch seine Musik wurde es.
Michael Mössmer
© Yvonne Jurmann (2)
Z
Walter Jurmann (am Klavier), Bronislaw Kaper, Gus Kahn und Luise Rainer bei den Dreharbeiten zur
Hollywood-Komödie „Escapade“.
38
www.weltbund.at
u seinem 100. Geburtstag, 2003, wurde er im Wiener Volkstheater in einer
Gala geehrt. Zu Recht, denn er ist einer
der unbekannten Großen unseres Landes,
dessen Namen man selten hört. Seine
Musik hat ihn aber überlebt: Walter Jurmann. Aus seine Feder stammen viele
Melodien zu Schlagern und Filmmusiken
der 30er-Jahre, die unter anderem von
Judy Garland, Jan Kiepura, Tino Rossi,
Benjamino Gigli, Martha Eggert oder Mario Lanza und anderen gesungen und interpretiert wurden. „Veronika der Lenz ist
da“ wurde sogar die Erkennungsmelodie
der Comedian Harmonists, der wohl
berühmtesten a-cappella-Gruppe der
damaligen Zeit, in Frack und Zylinder,
die 1927 von Harry Frommermann gegründet wurde.
Jurmann wurde am 12. Oktober 1903 in
Wien als Sohn einer gutbürgerlichen Familie geboren. Sein Vater wünschte eigentlich, dass er Arzt werden sollte. Also
genoss Walter Jurmann eine umfassende
humanistische Ausbildung: er maturierte,
studierte wunschgemäss Medizin, begann
aber – aus Liebe zur Musik – auch ein Musikstudium, um sein Hobby zu perfektionieren. Schon bald war er ein ausgezeichneter Pianist, was man im mondänen Hotel
Panhans gerne zur Kenntnis nahm. Als
eines Tages der Barpianist ausfiel, stürzte
sich Jurmann auf die Gelegenheit und erfreute das hochkarätige Publikum mit seinen Improvisationskünsten und Eigenkompositionen.
Im Panhans logierte seinerzeit auch der
Textdichter Fritz Rotter, ebenfalls Wiener
und nur drei Jahre älter. Er schrieb schon
als 17jähriger Chansons und Kabarett, arbeitete mit Größen wie Robert Stolz und
Ralph Benatzky zusammen. Offenbar war
er von Jurmann so begeistert, dass er ihn
überredete, mit ihm nach Berlin zu gehen.
ROTWEISSROT
AÖWB-Porträt
Der Grundstein für Jurmanns Karriere als
Schlagerkomponist wurde mit dem ersten
gemeinsamen Opus mit Rotter „Was weißt
denn Du, wie ich verliebt bin“ gelegt. Veröffentlicht 1928 auf einer Odeonplatte mit
Richard Tauber wurde dieser Schlager sofort ein Hit. Jurmann ging bei der neu gegründeten Firma Ultraphon als Komponist
und Refrainsänger unter Vertrag. Dann
folgte ein Hit nach dem anderen. Auch
wenn die Schlager frech, zynisch, zärtlich
oder sorglos waren, spiegelten sie doch
immer die Gefühlswelt der Menschen in
dieser Zeit in den Titeln wider: „Ausge-
„Musik über das Leben“ schrieb
der emfindsame und humorvolle
Walter Jurmann.
Walter Jurmann mit seiner Ehefrau Yvonne.
rechnet Donnerstag“, „Olga, Tochter der
Wolga“ und „Weißt du was du kannst,
mich am Nachmittag besuchen“, um nur
einige zu nennen.
1929 hatte die Ära des Tonfilms begonnen, kurz darauf, nur zwei Jahre später,
war der Stummfilm aus den Kinos verschwunden. Jurmann schloss sich sofort
den ersten Filmpionieren an und bekam
1930 den Auftrag für alle fünf Lieder in der
Joe-May-Produktion „Ihre Majestät, die
Liebe“.
Trotz – oder vielleicht wegen – der unheilvollen politischen Entwicklung in Deutschland erschien 1933 der Film „Heut kommt‘s
drauf an“. Hans Albers singt darin das flotte Lied „Mein Gorilla hat ‘ne Villa im Zoo“.
Einen Monat später folgte die deutschfranzösische Film-Koproduktion mit Jan
Kiepura „Ein Lied für dich“. Dann hielt sich
Jurmann fast zwei Jahre in Frankreich auf
und schrieb Lieder zu den Filmen „On a
vole un homme“, „Le greluchon delicat“,
„Les nuits moscovites“ für die Folie
Bergere, auch für die Revue „Parade de
France“ des Casino de Paris.
1934 traf Louis B. Mayer von Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) in Paris ein, wo er Jurmann und Kaper aufsuchte und ihnen einen Sieben-Jahres-Vertrag in Hollywood
anbot. Beide nahmen an. Auch in seiner
neuen Heimat Amerika war die musika-
ROTWEISSROT
lische Arbeit von Walter Jurmann von Erfolg gekrönt. Anfangs bekam er von MGM
Aufträge für Filme mit europäischen oder
internationalen, „fremden“ Themen. Sein
Debütfilm war die Komödie „Escapade“
mit Luise Rainer. Mit seinem „Love Song
of Tahiti“ für den Film „Meuterei auf der
Bounty“ gelang ihm eine unverkennbar
tropische Atmosphäre. Kurze Zeit später
überraschte er mit italienischem Charme:
„Cosi Cosa“ in dem Marx-Brothers-Film „A
Night at the Opera“.
Die Vielseitigkeit, die Jurmann bereits in
Deutschland und Frankreich bewiesen
hatte, blieb auch in Hollywood nicht unbemerkt. Mit seinem Titelsong „San Francisco“ aus dem gleichnamigen Film mit Spencer Tracy und Clark Gable traf er den Stil
für „amerikanische“ Lieder. Das Lied wurde sofort ein Erfolg. 1984 wurde „San
Francisco“ zum offiziellen „City Song“ der
Stadt San Francisco gewählt.
Jurmann schrieb die Musik zu den Filmen
„Lucky Number“, „Seven Sweethearts“,
„Thousands Cheer“ mit vielen bekannten
Stars wie Judy Garland, Deanna Durbin
oder Martha Eggerth. Zur Amtseinsetzung
von Präsident Franklin D. Roosevelts
sang Deanna Durbin im Weißen Haus
das Lied „Thank you, America“ aus dem
Film „Nice Girl?“.
www.weltbund.at
Mitte der 40er-Jahre entschied sich Jurmann, sich aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen. Zeit seines Lebens hörte er
nie auf, seine Gefühle in Musik auszudrücken, jetzt jedoch nur mehr zu seinem
privaten Vergnügen. Erinnerungen an seine Heimatstadt Wien, Dank an Amerika,
Kinderlieder, Improvisationen für Freunde,
Love Songs für seine Frau Yvonne, die er
1953 heiratete.
„Musik über das Leben“ schrieb Walter
Jurmann, der, wie ihn Yvonne Jurmann
beschreibt, empfindsam, romantisch und
zartfühlend war und viel Humor besaß. Er
war stolz auf die Erfolge seiner Frau in der
Modebranche. Seine tiefe Aufrichtigkeit
reflektiert sich in seiner Musik, die seine
Gefühle auch für die Länder und Städte
dokumentiert, in denen er lebte.
Jurmanns tiefe Sehnsucht nach Frieden
und Verständnis kam besonders durch
sein letztes Lied „A Better World To Live
In“ zum Ausdruck. Seine Lebensphilosophie und auch Botschaft: Hoffnung auf
Frieden. Yvonne Jurmann schrieb: „Er war
der Meinung, ein Komponist lebe durch
seine Musik. Ihm war nicht wichtig, dass
sein Name bekannt war. Seine Lieder sollten Freude machen.“
Walter Jurmann verstarb am 17. Juni 1971
in Budapest.
39
Die Schmankerlecke
Johann Lafer ist
ein über die Grenzen
hinweg berühmter
österreichischer
Fernsehkoch und
lebt mit seiner Familie
in Deutschland.
Wenn sich wieder einmal kein Frühstück ausgeht, sich der
Heißhunger im Büro meldet, als Nascherei für zwischendurch
und zum Energietanken: Der Griff zu Müsliriegel & Co verspricht gesunden Genuss für Groß und Klein.
B
Markt wurden fruchtgefüllte Müsliriegel für
Kinder entwickelt, die den modernsten Ernährungsempfehlungen entsprechen. Für
ROTWEISSROT-LeserInnen, denen die
handlich verpackten Riegel zu süß, zu trocken oder einfach zu langweilig sind, für
diejenigen hat Johann Lafer ein Rezept für
einen Power-Riegel zusammengestellt.
Seine Zutaten versprechen – nomen est
omen – jede Menge ballaststoffreiche
Energiezufuhr. Damit Sie fit sind für die
Fußballspiele in diesem Jahr – egal ob aktiv wie Johann Lafer oder als Zuseher vor
dem Bildschirm.
lung. In der täglichen Genusspraxis enthalten Müsliriegel als Hauptzutat Getreidefl ocken, während die Fruchtschnitten
großteils aus Trockenfrüchten bestehen.
Letztere werden fast immer zwischen zwei
Oblaten gepresst.
Bei den Müsliriegeln sorgt klebrig-süße
Masse dafür, dass sie nicht zerbröseln.
Die bekanntesten Anbieter in Österreich
sind zum Beispiel Kornland oder der niederösterreichische Hersteller Gutschermühle in Traismauer. Produkte letzteren
Herstellers werden Sie demnächst auch in
England finden, denn speziell für diesen
eim Genuss dieses süßen Leckerbissens braucht auch kein schlechtes
Gewissen zu plagen, schließlich stehen
die Ingredienzien wie Getreide und Früchte für gesunde Ernährung. 9,8 Millionen
Euro, so das Marktforschungsinstitut Nielsen, wurden im Vorjahr „riegelrecht“ verknuspert. Das bedeutet für den österreichischen Einzelhandel einen Zuwachs von
11 Prozent gegenüber 2005. Und da sind
die Umsätze der Diskonter von Hofer bis
Lidl gar nicht mitgerechnet. Was sich im
Handel Frucht-, was Müsliriegel nennen
darf, unterliegt keiner gesetzlichen Rege-
© Lafer
Esskultur
Rezept für 4 Personen
© Lafer
Power-Riegel
75 g Weizen Vollkornmehl
50 g Rohrzucker – brauner Zucker
125 g Honig
4 Eier
Ingwerpulver
Muskatnuss, frisch gerieben
Gewürznelken a. d. Mühle
Zimt, gemahlen
© SXC
75 g Zwetschken, getrocknet
75 g Feigen
75 g Marillen, Sultaninen
60 g süße Mandeln, gehackt
60 g süße Mandeln, gemahlen
15 g Haselnüsse, gehackt
100 g Haferflocken, trocken
Die Trockenfrüchte in sehr kleine Würfel schneiden und zusammen mit den Mandeln, Haselnüssen und den Haferflocken vermischen. Das Ganze nun am besten in eine Küchenmaschine mit Knethaken geben, die restlichen Zutaten zugeben und mit den
Gewürzen abschmecken. Die Masse nun gut durchkneten, damit sie streichfähig wird.
Die Riegelmasse auf ein Backblech mit Backmatte geben, gleichmäßig verteilen und glatt streichen.
Das Blech in den auf 150° C vorgeheizten Backofen geben und ca. 25 Minuten backen.
Das fertige – noch heiße – Riegel-Blech mit einem Pizzaschneider in die gewünschte Größe schneiden und abkühlen lassen.
Guten Appetit wünscht Ihnen Ihr
40
www.weltbund.at
ROTWEISSROT
Buchbesprechung
beherrschenden technischen Machbarkeit
viele im Irrationalen einer sagenumwitter ten Traumwelt Lösungen suchen
lässt.
Um ein Land und seine Menschen kennen
zu lernen, um sie und ihre Kultur besser zu
verstehen, ist es durchaus zu empfehlen,
auch von ihren Sagen und ihren Märchen
zu wissen. Will man dies für die Steiermark auf sich nehmen, dann steht einem
das Sagenbuch von Robert Preis zur
Seite. gd
Robert Preis
Dunkle Tage, raue Nächte.
Sagen aus der Steiermark
Illustrationen von Stefan Torreiter
Styria Verlag, Wien – Graz – Klagenfurt 2007, 157 Seiten, 19,90 Euro
ISBN 978-3-222-13221-6
R
obert Preis, Lokalredakteur der „Kleinen Zeitung“, spürt als Ethnologe, der
er auch ist, dem Geheimnisvollen, dem
Verborgenen, dem Unheimlichen und dem
Zauberhaften der Steiermark nach.
Im Vorwort bekennt er: „Ich habe eine faszinierende Reise hinter mir, denn ich war
im Geschichtenland unterwegs. Der Steiermark. Es war mir, obwohl hier geboren
und aufgewachsen, nie bewusst geworden, dass in diesem Land soviel Zauber
verborgen liegt. In jedem Tal und hinter
jedem Berg lauert ein Sagenschatz, dem
man, einmal aufgeschnappt, hilflos ausgeliefert ist.“
23 Sagen erzählt Robert Preis, ausgewählt aus allen Teilen der gar nicht kleinen
Steiermark. Ihm wurde von den Sagen berichtet, als wären die Hexen, Zwerge,
Wassermänner, geheimnisvollen Kreaturen, die unheilvollen Zeichen, die Kraftorte, die heiligen Zeiten, die Helden und
Feiglinge gegenwärtig und wirkmächtig
wie eh und je. Und so erzählt er sie weiter,
angereichert um die eine oder andere Zutat, ausgeschmückt durch das eine oder
andere Bild, das seinerzeit, als die Sagen
in die Welt kamen, noch unbekannt war.
Es muss nicht erstaunen, dass Sagenhaftes auch heute noch eine solche Lebenskraft hat, wissen wir doch, dass die
furchtsame Skepsis gegenüber einer alles
ROTWEISSROT
Fernsehkoch der ersten Stunde. Sein Vorhaben, als Koch eine breite Öffentlichkeit
zu erreichen, verfolgte Johann Lafer von
Anfang an und es wird auch in Zukunft
sein Ziel bleiben, aus Essern Gourmets zu
machen. Lafers zahlreichen innovativen
Ideen – wie etwa „Johann Lafer Heli Gourmet“ – dienten stets der Herzenssache
des Starkochs: Den Menschen ein Bewusstsein für hochwertige Nahrungsmittel, deren Zubereitung und das Genießen
exzellent zubereiteter Speisen zu vermitteln. Mit dieser Philosophie hat es Johann
Lafer von einem aus einfachen Verhältnissen stammenden „Steirerbuben“ zu einer
höchst erfolgreichen Eigenmarke gebracht.
Mit seiner Autobiographie erweckt Lafer
nicht nur die Lust am Genießen, sondern
auch die Lust, Genuss zu bereiten. Zum
Befriedigen dieser Lust empfiehlt es sich,
eines der Johann-Lafer-Rezepte zuzubereiten, die der Starkoch seiner Autobiographie beigefügt hat. ak
Johann Lafer
L: Lafer. Die Autobiografie
Collection Rolf Heyne
München 2007
320 Seiten, 25,60 Euro
ISBN 978-3-89910-350-2
D
er begeisterte Hobbyflieger Johann
Lafer nimmt sie mit auf seinen kulinarischen Höhenflug. Vom Take off im kleinen, südoststeirischen St. Stefan im
Rosental bis zur vorläufigen Zwischenlandung auf der Stromburg.
Von seiner Kindheit, über die harten Lehrjahre in Graz, die Wanderjahre, die ihn
durch die besten Restaurants Deutschlands führten, bis hin zur Sesshaftigkeit
und der Familiengründung im Guldental
erzählt Johann Lafer von seinem ereignisreichen Leben und öffnet für diese Autobiografie auch sein privates Fotoalbum.
Darüber hinaus bietet er Einblicke in die
kulinarische Fernsehwelt, die wohl keiner
so gut kennt wie der TV-Profi Lafer, selbst
www.weltbund.at
Gerd Ripp
Gegen den Strom zur Spitze.
Books on Demand GmbH
Norderstedt 2007.
ISBN 978-3-8334-7777-5
D
as vorliegende Buch hat die Absicht,
in kurzweiliger, leicht zu lesender und
verständlicher Form Menschen, die in
Entscheidungsprozessen stehen, zum
Nachdenken anzuregen, sie an einige, oft
41
Buchbesprechung/Impressum
42
ROTWEISSROT – Auslandsösterreicher-Journal
Impressum
Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND
(AÖWB), Postgasse 6/1/2, A-1010 Wien. In Zusammenarbeit mit dem „Österreich Journal“ –
http://www.oe-journal.at. Chefredaktion und für den Inhalt verantwortlich: Hofrat Dr. Günter
Düriegl, Tel.: +43/1/533 52 24-30, Fax: +43/1/533 52 24-9, E-Mail: [email protected].
Produktion und Konzeption: PG The Corporate Publishing Group GmbH (CPG), A-1080 Wien.
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Scharinger, Tel.: +43/1/405 46 40-768, E-Mail: [email protected]. Druck: Druckerei Leykam,
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der Drucklegung. Druck- und Satzfehler vorbehalten.
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz:
Herausgeber, Medieninhaber und Verleger:
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A-1010 Wien, Postgasse 6/1/2, Tel.: +43/1/
533 52 24, Fax: +43/1/533 52 249, E-Mail:
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Grundlegende Richtung und Blattlinie:
ROTWEISSROT, das AuslandsösterreicherJournal, informiert seine Leser im In- und
Ausland über österreichrelevante Themen zu
Politik, Wirtschaft, Kultur, Aktuellem etc.
Auflage: 20.000 Stück. Erscheinungsart:
ROTWEISSROT erscheint viermal jährlich.
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AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND
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Antwerpen/Belgien
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Tschechische Republik
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Rom/Italien
ObSenRat Dr. Peter BRAND, Wien
Ges. Dr. Thomas BUCHSBAUM, Wien
HR Dr. Walter DUJMOVITS, Güssing
Dr. Peter ERNST, Paris/Frankreich
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Dr. Walter KOREN, Wien
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Helga MARTINELLI, Coldrerio/Schweiz
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Prof. Fritz MOLDEN, Wien
Ing. Rudolf NEUHOLD, Frankfurt/M./
Deutschland
Roland K. PIRKER, Ottawa/Kanada
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Stv. Generalsekretär:
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Frau Bundesministerin für europäische und
internationale Angelegenheiten
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und die Landeshauptleute der
österreichischen Bundesländer:
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Hans NIESSL, Burgenland
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DDr. Herwig VAN STAA, Tirol
Mag. Franz VOVES, Steiermark
ROTWEISSROT
Auslandsösterreicher
Fußballfieber:
Die UEFA EURO
2008TM ist sicher
eine gute Chance
für die Steigerung
des österreichischen FußballImage. Bild:
gettyimages
Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt A-1010 Wien, P.b.b., Zulassungsnummer GZ 06 Z036826 P
vergessene Selbstverständlichkeiten zu
erinnern und sie dazu zu ermuntern, dem
Zeitgeist und Entwicklungstendenzen mit
einer gehörigen Skepsis zu begegnen,
sich Individualität zu erarbeiten und zu bewahren.
Gerd Ripp, der Autor, selbst seit über 35
Jahren im Dienstleistungsgewerbe tätig,
davon 25 Jahre als Geschäftsführer im
Romantik-Hotel Schloss Rheinfels – anfangs als angestellter Direktor, seit 2003
als Eigentümer –, hat sich in Kamingesprächen mit verschiedenen Partnern,
Wegbegleitern und Freunden über die Aufgaben eines Unternehmers, über die Führung eines mittelständischen Betriebes,
über den Umgang mit Mitarbeitern und
Gästen, über das Management und das
tägliche Geschäft in der Hotellerie unterhalten.
Jedes Kapitel wurde mit Weisheiten mehr
oder weniger bekannter Persönlichkeiten
garniert.
Als Gesprächspartner hat Ripp beispielsweise Jochem Eylardi, Hoteldirektor im
Hotel Eisenhut in Rothenburg o. d. T., Vera
Haueisen, Hoteldirektorin im Hotel Bareiss, Gert E. Boness, Fachjournalist, Redakteur, Berater und Mitherausgeber des
Buches „Die besten Tagungshotels in
Deutschland“, oder Werner Treichel, Verkehrsdirektor a. D. der Stadt Boppard,
Thonet-Experte und Initiator des Begriffs
„Innenmarketing“ sowie Gastdozent an
der FU Berlin, gewinnen können.
Mit all seinen Gästen spricht Ripp über
Werte und Leitbilder im Unternehmen, Mitarbeiterphilosophie, Service mit Seele und
Verstand, die kleinen „Ärgerer“, Marketingstrategie, Innovation und Kreativität
sowie Öffentlichkeitsarbeit.
„Gegen den Strom zur Spitze“ ist ein nicht
immer klar erkennbares, dennoch eindeutiges Plädoyer, dem so genannten Zeitgeist mit einer gehörigen Portion Skepsis
zu begegnen, nicht um jeden Preis mit den
„Leitwölfen“ zu heulen und sich vor allem
die eigene Individualität zu bewahren.
Fachleute aus dem gastgebenden Gewerbe, aber auch Marketing-Menschen,
Event-Beflissene, TQM-Spezialisten und
Öffentlichkeitsarbeiter finden in diesem
Buch, oft etwas versteckt, nützliche Hinweise für die eigene Denk-Arbeit. ih
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