Jahresbericht 2015
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Jahresbericht 2015
h Jahresberic t 2015 Inhaltsverzeichnis 3Vorwort 4Höhepunkte 2015 6 Gemeinsam Großes bewegen 14 Das Jahr 2015 in Zahlen 18Krankenversorgung 19Forschung 20Studium und Lehre | Ausbildung 21Organisationsstruktur 22 Übersicht der Kliniken und Institute 25 Ausgewählte Publikationen 2015 Impressum Herausgeber Geschäftsbereich Unternehmenskommunikation, Charité – Universitätsmedizin Berlin Tel. +49 30 450 570 400 | [email protected] | www.charite.de V. i. S. d. P. Uwe Dolderer, Leiter des Geschäftsbereichs Unternehmenskommunikation Redaktion Dr. Julia Biederlack, Christin Dienst, Nancy Janz, Verena Wolff, Manuela Zingl Lektorat Dr. Katja Furthmann Übersetzungen Lingualogic Language Services Gestaltung Christine Voigts Zentrale Mediendienstleistungen, Charité – Universitätsmedizin Berlin Fotos Wiebke Peitz, Zentrale Mediendienstleistungen, Charité – Universitätsmedizin Berlin Dirk Lässig (Seite 4, oben rechts; Mitte rechts; Seite 5, Mitte links; Seite 9, oben rechts; Seite 10, oben rechts; Seite 13, oben links), Anne Losemann (Seite 5, oben links), Mestemacher/Agentur Baganz (Seite 4, Mitte links), Sabine Gudath (Seite 4, unten links; Seite 5, unten links), people-photography (Seite 5, unten rechts), Jens Schicke (Seite 8, oben links); Dr. Jan Schmoranzer (Seite 11, oben rechts), Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Marvin Rust (Seite 12, oben links), Ricarda Spiegel (Seite 12, oben rechts; Seite 13, oben rechts) Titelbild: Transparente Brückenkonstruktion verbindet Bettenhochhaus in Mitte mit Campusgelände (Foto: Sabine Gudath) Vorwort Das Jahr 2015 war ein außergewöhnliches und prägendes Jahr für die Charité – Universitätsmedizin Berlin und ihre rund 13 200 bzw. konzernweit 16 850 Beschäftigten. Mit ihrem Einsatz für Menschen in Not leisteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Charité gemeinsam Großes und demonstrierten einmal mehr, wie der tief in der Charité verwurzelte Wert der Barmherzigkeit im Alltag gelebt werden kann. Auch in diesem Jahr belegten zahlreiche Auszeichnungen die Spitzenposition des Universitätsklinikums in Medizin und Wissenschaft. Mit vielfältigen Bauprojekten ging die traditionsreiche Charité einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft. Und nicht zuletzt war es auch wieder ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr. Die Charité konnte zum fünften Mal in Folge das Jahr mit einem positiven Jahresergebnis abschließen. Diesmal lag der Gewinn bei 3,7 Millionen Euro. All diese Leistungen und Entwicklungen wären ohne die vielen engagierten Beschäftigten des größten deutschen Universitätsklinikums nicht möglich gewesen. Ihnen möchten wir an dieser Stelle ausdrücklich danken. Anfang des Jahres 2015 beherrschte noch das Thema Ebola die Schlagzeilen. Für die Charité galt es, alle notwendigen Vorbereitungen für den Fall der Fälle zu treffen. Überdies wurde ein Mitglied des südkoreanischen Behandlungsteams, das in Sierra Leone im Einsatz war, drei Wochen lang auf der Sonderisolierstation versorgt. Ab September 2015 engagierte sich die Charité dann in der medizinischen Versorgung von Geflüchteten. Mittlerweile sind Beschäftigte der Charité aus dem ärztlichen und pflegerischen Bereich an drei Standorten in Berlin tätig. Mit neuen Behandlungsmethoden hat die Charité ihre Vorreiterrolle in der Medizin wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dazu gehören beispielsweise eine Diabetestherapie ohne Insulin, ein spektakulärer Aorten-Eingriff und ein millimetergenaues Verfahren zur Entfernung von Gehirntumoren. Die Erstklassigkeit der medizinischen Versorgung wurde der Charité zum vierten Mal in Folge durch das „Focus“-Siegel für die beste Klinik Deutschlands bescheinigt. Auch im Bereich der Wissenschaft gab es bahnbrechende Neuerungen. So ist ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Magnetic-Particle-Imaging-Gerät an der Charité eingeweiht worden. Es soll künftig dabei helfen, Herz-Kreislauf-Probleme oder Tumore aufzuspüren. Die Bautätigkeiten an der Charité waren ein weiteres Schwerpunktthema. In Berlin-Mitte ging der Komplettumbau des Bettenhochhauses planmäßig voran, und die Sperrung der Luisenstraße konnte nach der Inbetriebnahme der neuen Brücke aufgehoben werden. Am Campus Benjamin Franklin sind die ersten fünf Operationssäle aus den 60er-Jahren erfolgreich saniert worden. Am Campus Virchow-Klinikum haben die Charité und das Berliner Institut für Gesundheitsforschung Richtfest für eine neue Biobank gefeiert. Wichtig war der Charité auch die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit. Die Eröffnung der Ausstellung „Wissenschaft in Verantwortung – Auf dem Weg zu einem GeDenkOrt.Charité“ war dabei ein Meilenstein. Die Ausstellung veranschaulicht die Hintergründe und bisherigen Schritte zu einem öffentlich wahrnehmbaren Gedenkort, der sich mit der Vergangenheit der Berliner Universitätsmedizin in der Zeit des Nationalsozialismus auseinandersetzt. Im Vorstand gab es 2015 zwei Wechsel. Prof. Dr. Axel Radlach Pries trat im Januar sein Amt als neuer Dekan an, und der Direktor des Klinikums Matthias Scheller verließ im August die Charité nach acht erfolgreichen Jahren. Prof. Dr. Karl Max Einhäupl Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Axel R. Pries Dekan Prof. Dr. Ulrich Frei Ärztlicher Direktor 3 Amtsantritt zum Jahresbeginn: Prof. Dr. Axel Radlach Pries wird neuer Dekan der Medizinischen Fakultät Baufortschritt in Mitte: Neubau für zentralen OP, Intensivmedizin und Rettungsstelle feiert Richtfest „Spitzenväter des Jahres“: Ausgezeichnete Väterbeauftragte beraten Männer zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie Auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit: Charité informiert Fachbesucher über Leistungsspektrum Neueröffnung: Hybrid-Operationssaal ermöglicht gefäßchirurgische und kardiologische Eingriffe mit präziser Bildgebung Blick in die Zukunft: Musterzimmer gibt Einblick in zukünftige Patientenzimmer im Bettenhochhaus Neue Impulse in der Gefäßchirurgie: Minimalinvasive AortenOperation bei vollem Bewusstsein Wechsel in der Pflege: Judith Heepe übernimmt kommissarisch das Amt der Pflegedirektorin Publikumsmagnet in der „Langen Nacht der Wissenschaften“: die Sonderisolierstation für hochinfektiöse Erkrankungen „Charité hilft“: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Charité im Einsatz für geflüchtete Menschen in Not Transparente Stahl-Glas-Konstruktion: Neue Brücke verbindet Bettenhochhaus in Mitte mit Campusgelände Spendenrekord: Benefizgala „Charity for Charité“ bringt 307 000 Euro zugunsten schwer kranker Kinder Gemeinsam Großes bewegen Neue Leitungspositionen Am 1. Januar 2015 hat Prof. Dr. Axel Radlach Pries sein Auch die Bauvorhaben an den anderen Standorten haben Amt als neuer Dekan der Charité angetreten. Pries ist Pro- Form angenommen: Am Campus Benjamin Franklin sind die fessor für Physiologie und war von 2001 an Leiter des Insti- ersten fünf Operationssäle aus den 60er-Jahren erfolgreich tuts für Physiologie. Seit 2003 ist er zudem Mitglied des bei laufendem Betrieb saniert worden. Dazu gehört auch ein Fakultätsrats. hochmoderner Hybrid-OP, der mit medizinischer Bildgebung die Präzision gefäßchirurgischer Eingriffe sowie kardiologischer Im März bestellte der Aufsichtsrat der Charité auf Vorschlag Interventionen weiter verbessert. Zusätzlich zu den Operations- des Vorstands Dr. Robert Jacob zum neuen Kaufmännischen sälen entstanden ein neuer Aufwachraum mit 14 Betten sowie Leiter der Fakultät. Er war zuvor im Geschäftsbereich Unterneh- eine Überwachungseinheit mit 12 Betten. In einem zweiten Bau- menscontrolling als Abteilungsleiter Fakultätscontrolling tätig. abschnitt werden ab 2016 fünf weitere OP-Säle umgebaut und modernisiert. Für das gesamte Projekt, das Teil des Masterplans Seit Juni ist Judith Heepe neue kommissarische Pflege- ist, sind Kosten in Höhe von 19 Millionen Euro veranschlagt. direktorin. Sie folgt auf Evelyn Möhlenkamp, die das Universitätsklinikum im Mai verlassen hat. Heepe ist seit 27 Am Campus Virchow-Klinikum haben die Charité und das Jahren an der Charité beschäftigt und war von 2006 an als Berliner Institut für Gesundheitsforschung/Berlin Institute Pflegerische Leitung im CharitéCentrum 14 und von 2014 an of Health (BIH) im Oktober Richtfest für eine neue Biobank im CharitéCentrum 17 tätig. gefeiert. Das Gebäude wird bis April 2016 fertiggestellt, es wird mehr als zwei Millionen Proben aufnehmen können. Nach acht Jahren verließ der Direktor des Klinikums der Charité und BIH investieren 3,9 Millionen Euro in die gemein- Charité und Mitglied des Vorstands, Matthias Scheller, im same Biobank, mit deren Bau im Frühjahr 2015 begonnen August 2015 das Unternehmen. wurde. Bauprojekte im Zeit- und Kostenplan Im Jahr 2015 haben auch die Charité und Vivantes ihre Bei der Modernisierung des Bettenhochhauses am Campus Zusammenarbeit verstärkt und im Juli das erste gemeinsame Charité Mitte hat die Charité auch 2015 wesentliche Meilen- Medizinische Versorgungszentrum eröffnet. Am Standort steine erreicht: Die Entkernungsarbeiten und die Fassaden- Vivantes Klinikum im Friedrichshain bietet es Patientinnen montage wurden abgeschlossen. Der weitere Innenausbau und Patienten universitäre Medizin mit hochpräzisen Be- des 21-stöckigen Gebäudes und des angrenzenden Neubaus strahlungstechniken zur Behandlung von Tumorerkrankun- für OP, Intensivmedizin und Rettungsstelle ist nun in Arbeit. gen. Auch im Bereich der Gewebetransplantation arbeiten Seit Juli kann ein vollständig eingerichtetes Musterzimmer die Charité und Vivantes seit August eng zusammen. der zukünftigen Patientenzimmer im Bettenhochhaus besichtigt werden. Im Oktober wurde die Verbindungsbrücke Die neue Kooperation schließt die Spendergewinnung sowie zwischen dem Bettenhochhaus und dem Campusgelände die Entnahme, Herstellung, Aufbereitung und Lagerung von in der Luisenstraße eröffnet. In der neuen Brücke wurden Gewebetransplantaten ein und wird von Forschungsprojekten insgesamt 100 Tonnen Stahl und 400 Quadratmeter Glas begleitet. Ziel ist es, Patientinnen und Patienten in der Region mit einer Dicke von sechs Zentimetern verbaut. Ziel ist es, schneller eine passende Gewebespende zu ermöglichen und die Sanierung des Bettenhochhauses und die Errichtung des so zu einer deutlich verbesserten Versorgung der Berliner Neubaus bis Ende 2016 fertigzustellen. und Brandenburger Bevölkerung beizutragen. 6 4 17 100 Standorte CharitéCentren rund Kliniken und Institute Tarifverhandlungen mit ver.di Ausgezeichnete Frauen- und Väterförderung Ein bestimmendes Thema für die Charité ist die Tarifaus- Von 128 teilnehmenden Unternehmen hat sich die Charité einandersetzung mit ver.di gewesen. Nach einer zehntägigen über den vierten Platz im Frauen-Karriere-Index (FKi) des Streikphase im Sommer verständigten sich das Universitäts- Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Ju- klinikum und die Gewerkschaft ver.di auf ein gemeinsames gend (BMFSFJ) freuen können. Mit 81 von 100 Punkten ist das Eckpunktepapier als Basis für den künftigen Tarifvertrag. In Universitätsklinikum Gesamtsieger der Branche Gesundheit/ den andauernden Gesprächen geht es um eine Verbesserung Soziales/Bildung. Diese Auszeichnung würdigt die Maßnah- der Arbeitsbedingungen von Beschäftigten, insbesondere men der Charité zur Förderung von Frauen in Führungsposi- Pflegekräften. So sollen Mindeststandards eingeführt und tionen. Der FKi ist ein Projekt der Initiative Frauenpreis e. V., die Personalausstattung angehoben werden. die vom BMFSFJ gefördert wird. Top-Platzierung im Klinikranking Das Team der Väterbeauftragten der Charité hat im März Die Charité ist im November 2015 zum vierten Mal in Folge als den „Mestemacher Preis Spitzenvater des Jahres“ entge- „Deutschlands beste Klinik“ vom Magazin Focus ausgezeich- gengenommen. Die Väterbeauftragten wurden als Pioniere net worden. Beim umfangreichsten Qualitätsvergleich der gewürdigt, die sich für die Förderung der Gleichstellung von Krankenhäuser in Deutschland prüft Focus die Daten von mehr Vätern durch den Arbeitgeber einsetzen. Die ehrenamtlichen als 1 000 Kliniken und bewertet die medizinische und pflege- Väterbeauftragten stehen ihren Kollegen rund um das The- rische Qualität der Kliniken. In die Wertung fließen die Emp- ma Vereinbarkeit von Beruf und Familie beratend zur Seite. fehlungen von mehr als 15 000 Fach- und Chefärztinnen und -ärzten ein. Außerdem werden die Qualifikation der Spezia- Prämierte Wissenschaft listinnen und Spezialisten und Fachkräfte, die Patienten- Prof. Dr. Petra Gastmeier, Direktorin des Instituts für Hygiene sicherheit, Maßnahmen des klinischen Qualitäts- und Risiko- und Umweltmedizin der Charité, hat am 7. September für managements und die technische Ausstattung erfasst. Die ihre herausragenden Leistungen im Kampf gegen nosoko- Charité nimmt in der Mehrzahl der untersuchten 16 Fachge- miale Infektionen den „Preis für Krankenhaushygiene und biete eine herausragende Platzierung ein. Infektionsprävention“ der Berliner Robert-Koch-Stiftung Exzellente Lehre erhalten. Gastmeiers Hauptanliegen sind die Etablierung des Krankenhaus-Infektions-Surveillance-Systems (KISS), Im Juli 2015 hat die Charité von der Association for Me- die wissenschaftliche Auswertung der Daten und die kon- dical Education in Europe den renommierten „ASPIRE-to- sequente Umsetzung in die medizinische Praxis. Excellence Award in Student Engagement“ erhalten. Die Auszeichnung würdigt die umfassende institutionelle Ein- Für seine wegweisenden Forschungen zur Sichelzellkrankheit bindung von studentischem Engagement bei der Reform und ist Dr. Stephan Lobitz am 26. Februar 2015 mit dem Eva Luise Weiterentwicklung der Lehr- und Lernkultur an der Charité. Köhler Forschungspreis für Seltene Erkrankungen ausge- Das internationale Gutachtergremium hob insbesondere den zeichnet worden. Gemeinsam mit seinem Team arbeitet der Wandel des Lehrens und Lernens an der Charité hervor. Kinderarzt an einem Forschungsprojekt zur frühen Diagnostik der Sichelzellkrankheit, einer seltenen angeborenen Bluterkrankung, die ohne zeitgerechte Diagnose und effiziente Therapien bereits im Kindesalter tödlich verlaufen kann. 7 Erfolgsrezept Ausbildung Im Einsatz gegen Ebola Die Charité hat zum siebten Mal in Folge die deutschlandweit Bereits 2014 hat die Charité begonnen, sich intensiv auf beste Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste die Ebola-Epidemie in Westafrika und die Behandlung von in der Fachrichtung Medizinische Dokumentation ausgebil- Krankheitsfällen in Europa vorzubereiten. Im Januar 2015 det. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer zeichnete wurde ein Mitglied des südkoreanischen Behandlungsteams, Josephin Baumert am 14. Dezember auf einer Festveranstal- das in Sierra Leone im Einsatz gegen Ebola war, in das Uni- tung für ihre herausragenden Leistungen aus. versitätsklinikum eingeliefert. Am Campus Virchow-Klinikum Charité hilft Menschen in Not wurde die Person auf der Sonderisolierstation für hochinfektiöse Erkrankungen versorgt und untersucht. Nachdem Die Aktion „Charité hilft“ ist 2015 zu einem Symbol der innerhalb der Inkubationszeit von 21 Tagen keine Krankheits- Hilfsbereitschaft und des Engagements geworden. Völlig symptome auftraten und alle virologischen und laborchemi- unbürokratisch machten sich die Charité und ihre Mitarbei- schen Untersuchungen keinen Hinweis auf eine Ebolavirus- terinnen und Mitarbeiter in diesem Jahr auf, die medizini- Infektion ergaben, konnte die Person am 19. Januar aus der sche Versorgung von Geflüchteten zu verbessern. Bis Anfang Charité entlassen werden. November sicherte das Universitätsklinikum zunächst die medizinische Basisversorgung in der Erstaufnahmeeinrich- Universitäres Herzzentrum Berlin tung in Spandau. Im September wurde die medizinische Im Juli haben die Charité und das Deutsche Herzzentrum Versorgung auf die Notunterkunft in der Glockenturmstra- Berlin (DHZB) beschlossen, künftig noch enger zusammen- ße 9 im Olympiapark in Westend ausgeweitet, in der circa zuarbeiten und ihre Expertise im Bereich der Herzmedizin 1 000 Geflüchtete untergebracht sind. Aktuell hilft die Cha- als Universitäres Herzzentrum Berlin zu bündeln. Damit rité in der Erstaufnahmeeinrichtung in Westend, im Regis- entsteht ein leistungsstarkes Zentrum der Krankenversor- trierungs- und Bearbeitungszentrum in der Bundesallee 171 gung, Forschung und Lehre mit dem Ziel, eine national und und im LAGeSo in der Turmstraße. Darüber hinaus bieten international führende Stellung zu konsolidieren und weiter Charité-Expertinnen und -Experten in den Erstaufnahmeein- auszubauen. Das Universitäre Herzzentrum Berlin gründet richtungen sowie in einer Einrichtung am Ostpreußendamm sich auf einer optimal ausgestalteten räumlichen und per- psychologisch-psychiatrische Sprechstunden für traumati- sonellen Kooperation der herzmedizinischen Einrichtungen sierte Geflüchtete an. der Charité und des DHZB. Die medizinische Versorgung von Geflüchteten war auch Fachweiterbildung Notfallpflege eines der Schwerpunktthemen des 7. World Health Summit Die Gesundheitsakademie der Charité hat eine neue zwei- (WHS) im Oktober, an dem mehr als 1 500 Gäste aus etwa jährige Fachweiterbildung für Pflegende der Rettungsstellen 90 Ländern teilnahmen. „Die Regierenden dieser Welt müs- gestartet, um den speziellen Anforderungen in der profes- sen jetzt handeln – mutig und weitsichtig.“ Diesen Appell sionellen Versorgung von Notfällen gerecht zu werden. Sie stellt der WHS in seinem „M8 Alliance Statement 2015“ mit konzentriert sich unter anderem auf fachliche und soziale klaren Handlungsaufforderungen zu zentralen Themen der Kernkompetenzen, spezifische Arbeitstechniken und leit- weltweiten Gesundheitsversorgung und erinnert an das symptomorientiertes Handeln. Das Projekt wird auch 2016 Recht aller Völker auf höchste Standards der physischen fortgesetzt. und psychischen Gesundheit. 8 KopfschmerzSPEZIAL Die Kopfschmerzambulanz der Charité und die AOK Nordost Hauptstadtkongress „Medizin und Gesundheit“ haben einen für die Region einmaligen Kooperationsvertrag Auf dem Hauptstadtkongress „Medizin und Gesundheit“ nach § 140a SGB V geschlossen, um die Versorgung von im Juni hat sich die Charité gemeinsam mit Vivantes am Kopfschmerzpatientinnen und -patienten zu verbessern. Stand „Gesundheitsstadt Berlin – Das Hauptstadtnetz- Dieser sieht die strukturierte Diagnostik von chronischen werk“ präsentiert. Das Fachpublikum konnte sich am Kon- Kopfschmerz- und Migränebetroffenen innerhalb der Kopf- gressstand über die Charité informieren und mehr über schmerzambulanz der Charité vor. Das Expertenteam erstellt das Baugeschehen an den einzelnen Standorten erfah- zudem eine abgestimmte Medikamententherapie, leitet be- ren. In einer der Auftaktveranstaltungen des Kongresses gleitende Maßnahmen wie beispielsweise eine Verhaltens- beleuchtete der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Karl Max oder Bewegungstherapie ein und berät die Betroffenen beim Einhäupl das Thema Transfer von Forschungsergebnissen täglichen Umgang mit ihrer Krankheit. in die Krankenversorgung aus Sicht der Universitätsme- Gefäßchirurgie setzt neue Impulse dizin. Weitere Expertinnen und Experten der Charité diskutierten beim Spitzentreffen der Gesundheitsbranche Eine Aorten-Operation bei vollem Bewusstsein – diesen Ein- mit den Teilnehmenden aus dem Gesundheitswesen über griff haben der Gefäßchirurg Prof. Dr. Andreas Greiner und die besonderen Herausforderungen ihrer Bereiche. Die sein Team bei einem 57-jährigen Notfallpatienten erfolgreich Themenpalette reichte von Aspekten der Digitalisierung minimalinvasiv durchgeführt. Dieses Vorgehen beugt Kom- der Medizin bis hin zur Patientenkommunikation in der plikationen während des Eingriffs vor, ist aber nur an gut Versorgung von Schlaganfällen. ausgestatteten Spezialzentren möglich. Ein Wechsel der Operationsmethode, die Option der Narkose und die Fortführung Erfolgreiche Systemakkreditierung der Operation am geöffneten Körper müssen jederzeit sicher- Als erste deutsche medizinische Fakultät hat sich die gestellt sein. Der Notfallpatient der Charité-Gefäßchirurgie Charité einer externen Begutachtung ihres Qualitätspro- konnte bereits eine Woche nach der erfolgreichen Operation zesses im Bereich Studium und Lehre unterzogen. Das das Krankenhaus verlassen. erfreuliche Ergebnis ist die Systemakkreditierung bis zum Hirnfunktionen millimetergenau kartieren Jahr 2021. Begleitet wurde der Prozess von der zertifizierten Akkreditierungsagentur im Bereich Gesundheit An der Charité ist am 23. März der 500. Patient vor der und Soziales. Aus Sicht des Gutachtergremiums hat die operativen Entfernung eines Hirntumors mit der navigier- Charité ein umfassendes und klug strukturiertes System ten transkraniellen Magnetstimulation untersucht worden. der Qualitätssicherung „Bottom-up“ entwickelt, das sich Mit dieser Methode können wichtige Hirnfunktionen milli- sowohl studiengangsübergreifend als auch studiengangs- metergenau lokalisiert werden. Ziel ist es, einen Hirntumor bezogen an den spezifischen Bedürfnissen der Status- möglichst vollständig zu entfernen und gleichzeitig die funk- gruppen ausrichtet. tionellen Hirnareale optimal zu schonen. Das nichtinvasive Verfahren wird in der Region Berlin-Brandenburg ausschließlich an der Charité eingesetzt. Bundesweit bieten es mittlerweile zehn weitere Kliniken an. Auch in Japan und den USA besteht Interesse, die Methode jetzt einzuführen. 9 Abschied vom Reformstudiengang Medizin Vorbereitung internationaler Studierender Zum Ende des Sommersemesters 2015 ist der Reform- Zum Wintersemester 2015/16 haben die Charité Interna- studiengang Medizin (RSM) an der Charité ausgelaufen. tional Cooperation und das Prodekanat für Studium und Am 11. Juli fand unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Lehre erstmals ein Vorbereitungsmodul für internationale Joachim Dudenhausen der feierliche Abschluss des Re- Medizinstudierende gestartet. Im Rahmen des Pilotprojekts formstudiengangs nach 16 Jahren statt. Insgesamt haben erhalten sie eine sprachliche und fachliche Vorbereitung auf elf RSM-Kohorten mit insgesamt rund 700 Studierenden ihr erstes Studiensemester an der Charité. Das Modul sieht den Studiengang durchlaufen. Einige der nachweislich er- eine Einführungswoche mit Sprachkursen zu medizinischen folgreichen Lehr- und Lernformen, zum Beispiel der Un- Aspekten sowie zum Studienalltag vor. Hinweise zum Auf- terricht mit Simulationspatientinnen und -patienten, sind bau und zur Organisation des Studiums sowie gemeinsame zum Standard im Modellstudiengang Medizin geworden. Campusführungen und Stadtspaziergänge helfen den Stu- Professur für Medical Humanities dierenden dabei, sich an der Charité und in Berlin besser zurechtzufinden. Semesterbegleitend bietet das Projekt Prof. Dr. Heinz-Peter Schmiedebach, Direktor des Instituts für Fachsprachenunterricht mit Rollenspielen und Übungen zu Geschichte und Ethik der Medizin am Universitätsklinikum den Kursinhalten des ersten Semesters an. Eine Prüfungs- Hamburg-Eppendorf, hat zum Wintersemester 2015/16 die vorbereitung rundet das Modul ab. Nach erfolgreicher neu eingerichtete bundesweit erste Professur für Medical Kursteilnahme erhielten im Januar 2016 rund 20 Medizin- Humanities an der Charité übernommen. Das Konzept geht studierende aus Polen, Albanien, Griechenland, Syrien, Bul- davon aus, dass die Medizin auch von sozialen und kultu- garien, Aserbaidschan, Serbien, Brasilien und der Ukraine rellen Komponenten bestimmt ist. Dabei sollen auch über ihre Zertifikate. Das Pilotprojekt wird von der Senatsverwal- die Zeitgrenzen von 1933 und 1945 hinaus latent destruk- tung für Integration, Arbeit und Frauen gefördert und in den tive Potenziale der Medizin erörtert werden. Die zweijährige kommenden Semestern fortgeführt. Stiftungsgastprofessur ist maßgeblicher Teil des Projekts „GeDenkOrt.Charite – Wissenschaft in Verantwortung“ und Deutschlandstipendien ausgeschöpft wird von der Friede Springer Stiftung unterstützt. Die Charité hat bundesweit unter den großen Universitä- Neuer Studiengang Public Health ten eine Spitzenrolle bei der Ausschöpfung des Förderprogramms Deutschlandstipendium eingenommen und erstmals Die Mitglieder der Berlin School of Public Health (BSPH) seit 2011 die maximale Stipendienzahl vergeben: 37 neue haben im September das Konzept für die Struktur und die Stipendiatinnen und Stipendiaten wurden zum 1. April in Ausrichtung des neuen Studiengangs Master of Science in das Programm aufgenommen. Somit werden insgesamt 106 Public Health verabschiedet. Ziel ist es, dem gestiegenen Studierende der Humanmedizin, Zahnmedizin und weiterfüh- Bedarf an akademisch qualifiziertem Personal für die Ver- render Studiengänge gefördert. Die ausgewählten Stipendi- besserung der Gesundheit der Bevölkerung zu begegnen. atinnen und Stipendiaten erhalten mindestens ein Jahr lang Geplant ist, den zweijährigen Studiengang zum Wintersemes- eine monatliche Förderung von 300 Euro. Die Summe wird ter 2016/17 zu beginnen. Die BSPH wurde im Frühjahr 2015 je zur Hälfte von der Bundesregierung und einer Förderin in Trägerschaft von Charité, Technischer Universität Berlin oder einem Förderer getragen. und Alice Salomon Hochschule neu konstituiert. 10 BIH erhält gesetzliche Grundlage BMBF fördert Forschung Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung/Berlin Institute Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) of Health (BIH) ist seit März eigenständig und rechtsfähig. Mit hat Anfang 2015 begonnen, die Verbundprojekte Arthromark breiter Zustimmung der Fraktionen verabschiedete das Berliner und NEUROIMPA für jeweils vier Jahre mit mehr als 4,7 Milli- Abgeordnetenhaus das Gesetz über das BIH. Damit wurde das onen Euro zu fördern. Untersucht werden sollen muskuloske- Institut in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts überführt lettale Erkrankungen wie Rheuma und Arthritis, um mithilfe und die Grundlage einer gemeinsamen translationalen und von Biomarkern, Bildgebungsverfahren und Neuromodulato- systemmedizinisch ausgerichteten Forschung der Charité und ren die Symptome von Patientinnen und Patienten zu lindern. des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin gelegt. Das Ziel des Verbundprojekts SMART ist es, die Etablierung Das BIH begrüßte im November Prof. Dr. Erwin Böttinger als von systemmedizinbasierten Methoden bei Herzversagen neuen Vorstandsvorsitzenden. Er trat die Nachfolge von Prof. voranzutreiben. Dafür sollen Modellierungsmethoden entwi- Dr. Ernst Theodor Rietschel an. Mit dem Amtsbeginn erhielt ckelt werden, die relevante Informationen aus den Bereichen Böttinger gleichzeitig den Ruf als Professor für Personalisier- Genetik, Proteomik, Zellphysiologie, Blutfluss und ventriku- te Medizin an der Charité. Diese Fachrichtung nutzt Ansätze läre Biomechanik miteinander verbinden. Das Projekt wird der Genomik und Bioinformatik, um molekulare Krankheits- bis 2018 mit rund 1,1 Millionen Euro unterstützt. mechanismen zu identifizieren und so die Vorbeugung, Diagnose und Therapie zu verbessern. Der Forschungsverbund MAPTor-NET wird ebenfalls vom BMBF für drei Jahre und mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Im November wurde Dr. Rolf Zettl als Administrativer Vor- Hierbei sollen zielgerichtete Therapiestrategien basierend stand des BIH bestellt. Damit ist Zettl ab 1. März 2016 als auf mathematischen Modellen des MAPK-mTOR-Netzwerks Beauftragter für den Haushalt für den gesamten kaufmän- zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs erforscht nischen und administrativen Geschäftsbereich zuständig und werden. Diese Projekte stehen beispielhaft für eine Vielzahl trägt gemeinsam mit den anderen Vorstandsmitgliedern die von BMBF-geförderten Forschungsprojekten. Verantwortung für die Leitung des Instituts. Exzellenzzentrum für Mikroskopie DFG-Förderung verlängert Die Charité hat im September das neue Exzellenzzentrum Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat im Septem- für Mikroskopie „Advanced Medical Bioimaging“ eröffnet. ber das Schwerpunktprogramm Thyroid Trans Act SPP 1629 Die hochmoderne Einheit für biomedizinische Forschung an 14 Standorten in Deutschland um drei Jahre verlängert. entstand in enger Kooperation mit dem Unternehmen Nikon. Für Studien an der Charité stehen rund 1,3 Millionen Euro Es ist das erste Nikon Center of Excellence in Deutschland mit zur Verfügung. Verbreitete Schilddrüsenerkrankungen sollen dem Schwerpunkt Live Cell Imaging und bietet Wissenschaft- weiter erforscht und damit künftig noch besser diagnosti- lerinnen und Wissenschaftlern Zugang zu neuesten Bildge- ziert und behandelt werden können. Von klinischer Relevanz bungstechnologien, mit deren Hilfe subzelluläre Strukturen ist die Entwicklung einer Therapieoption für Patientinnen aufgelöst und aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen und Patienten mit einem Defekt im Transporterprotein für erforscht werden können. Schilddrüsenhormone. Die Projektkoordination liegt neben der Charité bei der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Jacobs University Bremen. 11 Neues Verfahren der Bildgebung Einstein-Zentren mit Charité-Beteiligung Im Juni ist gemeinsam mit Bundeswissenschaftsministerin Im September hat sich die Einstein Stiftung dazu entschie- Prof. Dr. Johanna Wanka ein von der DFG gefördertes Mag- den, zwei neue Forschungszentren zu fördern, an deren netic-Particle-Imaging-Gerät (MPI) an der Charité eingeweiht Aufbau die Charité maßgeblich beteiligt ist: das Einstein- worden. Kooperationspartner ist die Physikalisch-Technische Zentrum für Neurowissenschaften und das Einstein-Zentrum Bundesanstalt in Braunschweig. Mit der innovativen Technik für Katalyse. Beide Zentren wurden gemeinschaftlich von des MPI können magnetische Eisenoxid-Nanopartikel mit der Charité, der Technischen Universität Berlin, der Freien großer Empfindlichkeit und in hoher zeitlicher und räumli- Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin cher Auflösung im Körper nachgewiesen werden. Das neue beantragt. Das Einstein-Zentrum für Neurowissenschaften Verfahren könnte künftig dabei helfen, beispielsweise Herz- wird von der Charité koordiniert. Kreislauf-Probleme oder Tumore aufzuspüren. Lange Nacht der Wissenschaften Diabetestherapie ohne Insulin Rund 3 500 Besucherinnen und Besucher haben in der „klügs- Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Charité forschen ten Nacht des Jahres“ im Juni hinter die Kulissen der Charité seit dem Sommer gemeinsam mit acht weiteren internationa- geschaut. In mehr als 100 spannenden Projekten zum An- len Partnern an der Entwicklung einer innovativen Therapie schauen und Mitmachen wurden die vielfältigen Arbeitsbe- für Diabetespatientinnen und -patienten. Sie arbeiten daran, reiche und Forschungsprojekte der Wissenschaftlerinnen und Betroffenen Inselzellen zu transplantieren, die in bioaktive Wissenschaftler für eine Nacht lebendig: Schülerinnen und Mikrokapseln eingebettet sind. Die Mikrokapseln schützen die Schüler versuchten sich als Chirurginnen und Chirurgen und Inselzellen vor dem eigenen Immunsystem, sodass keine Absto- probierten sich unter professioneller Anleitung am Operati- ßungsreaktion erfolgt und auf die Gabe von Immunsuppressiva onsroboter aus. Wer schon immer wissen wollte, wie sich der verzichtet werden kann. Das Forschungsprojekt BIOCAPAN eigene Körper im Alter anfühlt, konnte in einen Simulations- wird im Rahmen des größten Forschungs- und Innovationspro- anzug schlüpfen. Unter fachkundiger Anleitung übten zahl- gramms der Europäischen Kommission „Horizon 2020“ mit reiche Besucherinnen und Besucher, Blut abzunehmen und acht Millionen Euro gefördert. Die Koordination des Projekts komplizierte Wunden zu versorgen, oder trainierten das rich- liegt beim Laboratoire d’électronique et de technologie de tige Reanimieren und Beatmen am Modell. Besonders beliebt l’information in Grenoble, Frankreich. bei Groß und Klein war die Besichtigung des Stroke-Einsatz- ERC Starting Grant Mobils STEMO und des Rettungshubschraubers Christoph 31. Ein weiterer Publikumsmagnet war die Sonderisolierstation Prof. Dr. Sonja Entringer hat in der zweiten Runde des Evalu- für hochinfektiöse Erkrankungen mit Live-Demonstrationen ierungsverfahrens des ERC Starting Grant des Europäischen zum An- und Ablegen der Schutzausrüstung. Forschungsrats (European Research Council, ERC) überzeugt und ist für ihre Studie „Prenatal Stress and Programming of Ausstellung „GeDenkOrt.Charité“ Newborn and Infant Telomere Biology and Cellular Aging“ Die Charité hat im September die Ausstellung „Wissenschaft in für die Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro vorgeschla- Verantwortung – Auf dem Weg zu einem GeDenkOrt.Charité“ gen worden. Entringer erforscht die Rolle von pränatalen eröffnet. Die Ausstellung im Gebäude der Psychiatrischen Faktoren auf Alterungsprozesse und Krankheitsrisiken. Ein und Nervenklinik am Campus Charité Mitte veranschaulicht besonderer Fokus liegt auf den Auswirkungen von Stress die Hintergründe und bisherigen Schritte zu einem öffentlich während der Schwangerschaft. wahrnehmbaren Gedenkort, der sich mit der Vergangenheit 12 der Berliner Universitätsmedizin in der Zeit des Nationalso- Die zum dritten Mal veranstaltete Spendengala „Charity zialismus auseinandersetzt. Ein historischer Teil zeigt anhand for Charité“ hat mit mehr als 307 000 Euro einen neuen ausgewählter Biografien die unterschiedlichen Grade der Spendenrekord erzielt. Durch den Abend führte Moderator Verstrickung von Angehörigen der Charité in der NS-Zeit – bis und Entertainer Thomas Gottschalk. Schirmherr der Ver- hin zur Beteiligung an Verbrechen. Auf historisch-wissen- anstaltung war Michael Müller, Regierender Bürgermeister schaftliche Weise setzt sich die Charité seit längerer Zeit mit von Berlin. Darüber hinaus kam dem Präventionsprojekt der eigenen Geschichte und der ihrer Vorgängerinstitutionen „Babylotse“ und dem besseren Schutz der Kleinsten vor auseinander. Das Projekt „GeDenkOrt.Charité“ und die neue Gefährdungen ein Teil der Spenden zugute. Die Babylotsen Ausstellung rücken dies nun in einen öffentlich zugänglichen unterstützen Familien in besonderen Situationen: Gemein- Raum und stellen den Bezug zur Gegenwart her. sam mit den Eltern besprechen sie mögliche Belastungen Bürgerdialog in der Charité Was bedeutet ein gutes Leben mit Blick auf Gesundheit und noch während des Klinikaufenthalts und können so eine passgenaue Beratung oder Hilfe für die Zeit danach vermitteln. Pflege? Diese Frage haben 50 Bürgerinnen und Bürger mit dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe im Juli bei Zum ersten Mal hat der Friedrichstadt-Palast das Vorhaben einem Bürgerdialog in der Charité diskutiert. Unter dem Motto der Kinderkliniken mit einer Weihnachtsspendenaktion un- „Gut leben in Deutschland – was uns wirklich wichtig ist“ lud terstützt. Künstler der Show „The Wyld“ sammelten im De- die Bundesregierung landesweit zu Bürgerdialogen ein mit zember nach jeder Vorstellung Spenden des Publikums ein. dem Ziel, Wünsche und Sorgen der Bevölkerung zu sammeln, Es kamen dabei rund 76 000 Euro zusammen. Im Januar 2016 wissenschaftlich auszuwerten und in einen Aktionsplan der wurde das Geld an die Kinderkliniken übergeben. Bundesregierung einfließen zu lassen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bürgerdialogs diskutierten in Gruppen Im September würdigte die Charité das Engagement groß- ihre Ansichten zu Themen wie Prävention und Gesundheits- zügiger Förderinnen und Förderer: Vor dem Eingang der vorsorge, gute medizinische Versorgung, Personal im Ge- Kinderkliniken wurden 13 neue Klinkersteine verlegt, auf sundheitswesen sowie Forschung und Fortschritt. denen der Name der jeweiligen Förderperson eingraviert Engagement für die Kleinsten ist. Mit den eingegangenen Spenden werden Angebote in den Bereichen Prävention, Behandlung und Nachsorge Die Kinderkliniken der Charité engagieren sich für dringend schwerstkranker Kinder verwirklicht. Neben prominenten benötigte Gesundheitsangebote für Kinder und Jugendli- Förderinnen und Förderern wie der Designerin Jette Joop che, die weit über den gesetzlichen Versorgungsauftrag beteiligten sich auch Stiftungen, Unternehmen und Berliner hinausgehen und ohne finanzielle Unterstützung nicht zu Schülerinnen und Schüler mit Spenden. Die PIN Mail AG realisieren wären. In einem deutschlandweit einzigartigen legte zugunsten der Kinderkliniken eine eigene Spenden- Projekt wollen die Kinderkliniken die ganzheitliche Versor- briefmarke auf. Den ersten Stein zur Verlegung erhielten gung und Betreuung der kleinen Patientinnen und Patienten die 400 Kinder der Judith-Kerr-Grundschule. Er gilt ihren verbessern. Auch 2015 unterstützten viele Spenderinnen und Spenden und dem Einsatz bei der Charity-Gala, für die sie Spender dieses Vorhaben. alljährlich Dankesgeschenke basteln. 13 Das Jahr 2015 in Zahlen Ertragslage Die Charité – Universitätsmedizin Berlin umfasst rund 100 wirtschaftliche Verbesserung der Charité ist weiterhin das Kliniken und Institute, die auf die vier Standorte Campus überdurchschnittliche Engagement aller Mitarbeiterinnen Benjamin Franklin, Campus Berlin Buch, Campus Charité und Mitarbeiter auf dem Weg des eingeschlagenen Reform- Mitte und Campus Virchow-Klinikum verteilt sind. An der kurses. So konnte ein umfangreiches Portfolio struktureller Charité sind konzernweit rund 16 850 Mitarbeiterinnen und Effizienzverbesserungen umgesetzt werden. Erneut war die Mitarbeiter in Krankenversorgung, Forschung und Lehre, Charité hierdurch in der Lage, die im Geschäftsjahr wirken- Service, Verwaltung und Drittmittelbereich tätig. Damit ist den Tarif- und Inflationseffekte sowie zusätzliche Belastun- die Charité einer der größten Arbeitgeber der Hauptstadt. gen aus den umfangreichen Baumaßnahmen auszugleichen und überzukompensieren. Bei Gesamteinnahmen von insgesamt mehr als 1,6 Milliarden Euro (inklusive Drittmittel und Investitionszuschüsse) erzielte Investitionen die Charité im Berichtsjahr 2015 mit mehr als 142 000 statio- Die Charité hat im Laufe des Geschäftsjahres Investitionen nären und teilstationären sowie über 663 000 ambulanten in das Sachanlagevermögen und in immaterielle Vermö- Fällen Umsatzerlöse in Höhe von 895,4 Millionen Euro. Hier- gensgegenstände im Gesamtwert von 118,4 Millionen Euro von entfielen 782,1 Millionen Euro auf Erlöse in stationären durchgeführt, der größte Anteil dieser Maßnahmen wurde Bereichen und 70,0 Millionen Euro auf Erlöse für ambulante vom Land Berlin finanziert. Im Berichtsjahr 2015 wurden vom Leistungen. Hinzu kamen Erlöse aus Wahlleistungen sowie Land Berlin im Rahmen des „Sondervermögens Infrastruktur aus Nutzungsentgelten der Ärztinnen und Ärzte in Höhe der Wachsenden Stadt (SIWA)“ und des „Investitionspakts von insgesamt 43,2 Millionen Euro. Die Charité erhielt kon- Hochschulbau“ erstmals zusätzliche Investitionsmittel zur sumtive Zuschüsse in Höhe von insgesamt 205,6 Millionen Verfügung gestellt, wodurch sich die Investitionssituation Euro. Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen 373,3 insgesamt verbessert hat. Die allgemeinen investiven Zu- Millionen Euro. schüsse des Landes Berlin für Lehre, Forschung und Krankenversorgung betrugen 33,7 Millionen Euro. Auf der Aufwandsseite stellen die Personalaufwendungen die größte Position dar. Diese beliefen sich auf 814,8 Millionen Euro, was gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 48,6 Millionen Euro bedeutet. Der Materialaufwand stieg um 14,6 Millionen Euro auf insgesamt 417,4 Millionen Euro. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen 201,1 Millionen Euro, darunter 69,9 Millionen Euro für Instandhaltung. Insgesamt ergibt sich für das Berichtsjahr 2015 ein Jahresüberschuss in Höhe von 3,7 Millionen Euro. Die Charité erreicht damit bereits zum fünften Mal in Folge ein positives Jahresergebnis und übertrifft erneut ihr ambitioniertes Wirtschaftsplanziel. Der erfolgreiche Kurs der wirtschaftlichen Konsolidierung der vergangenen Jahre konnte damit auch im Jahr 2015 fortgesetzt werden. Basis für die 14 36,3* 8,2 2008 2009 2010 5,27,6 3,7 2011201220132014 2015 -17,8 -19,2 * Darstellung inklusive der Auflösung von Verbindlichkeiten aus Drittmitteln in Höhe von 34,7 Mio. Euro im Jahr 2013; bereinigtes Ergebnis 2013 ohne diese Auflösung: 1,6 Mio. Euro. -56,6 GEWINN– UND VERLUSTRECHNUNG Umsatzerlöse** Bestandsveränderungen 2014 in T€ 2015 in T€ 848.444895.390 25310 Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand 201.801205.626 Sonstige betriebliche Erträge 359.783373.302 1.410.0531.474.628 Personalaufwand 766.158814.766 Materialaufwand 402.802417.416 Zwischenergebnis 241.093242.447 Ergebnis aus den krankenhausspezifischen Positionen des Fördermittelbereichs 63.82567.095 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 73.32674.980 Sonstige betriebliche Aufwendungen Zwischenergebnis 200.999201.137 30.59433.425 Finanzergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -16.941-27.512 13.653 5.913 Außerordentliche Aufwendungen Ergebnis aus Steuern Jahresüberschuss 5.8831.942 -183-263 7.587 3.708 ** Umsatzerlöse umfassen Erlöse aus Krankenhausleistungen, aus Wahlleistungen, aus ambulanten Leistungen sowie aus Nutzungsentgelten der Ärztinnen und Ärzte. 15 13.200 Charité-Beschäftigte* darunter 4.180 Pflegekräfte 220 Professorinnen/Professoren 3.760 Wissenschaftler/-innen und Ärztinnen/Ärzte 700 Verwaltungsangestellte * inklusive Berliner Institut für Gesundheitsforschung; alle Zahlen gerundet BILANZ AKTIVA 31.12.2014 in T€ 31.12.2015 in T€ A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen III. Finanzanlagen 4.8674.057 1.161.6601.205.136 3.6633.759 1.170.1901.212.951 B. Umlaufvermögen I. Vorräte II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände III. Kassenbestand, Landeszentralbank-Guthaben, Guthaben bei Kreditinstituten 48.38850.797 257.092296.088 90.436100.156 395.916447.042 C. Rechnungsabgrenzungsposten 3.860 4.731 1.569.9661.664.724 PASSIVA A. Eigenkapital 1. Kapital 2. Gewinnrücklagen 3. Verlustvortrag 4. Jahresüberschuss 163.665163.665 36.51036.485 -174.424-166.812 7.5873.708 33.33937.047 B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens 959.5391.003.161 C. Rückstellungen 344.582390.504 D. Verbindlichkeiten 228.767230.276 E. Rechnungsabgrenzungsposten 16 3.7393.736 1.569.9661.664.724 32 % Personal 68 % NATIONALITÄTEN Zur Charité gehören Beschäftigte aus 77 Nationen - von A wie Albanien bis Z wie Zypern. Neben deutsch sind dies die Top 10 der Nationalitäten: Österreich: 74 Personen Spanien: 39 Personen Polen: 66 Personen USA: 32 Personen Türkei: 59 Personen Russland: 31 Personen Italien: 51 Personen Indien: 28 Personen Griechenland: 39 Personen China: 24 Personen ENTWICKLUNG DES PERSONALBESTANDS Aktive Vollkräfte (VK) insgesamt ø VK 2014 ø VK VK- 2015Entwicklung 9.502,69.607,7 -106,6 Ärztlicher Dienst 2.059,62.121,1 -5,2 Krankenpflegedienst 2.411,42.429,1 -26,3 Medizinisch-technischer Dienst 2.408,42.436,3 -57,3 Funktionsdienst 1.128,71.150,8 davon: 3,5 Wirtschafts- und Versorgungsdienst 372,8362,9 3,7 Technischer Dienst 202,4189,7 -1,2 Verwaltungsdienst 759,6759,9 -18,8 Sonderdienste 100,599,3 4,1 59,358,6 1,9 Personalausbildungsstelle Inaktive Vollkräfte 1.176,21.043,0 Aktive Vollkräfte (Drittmittel) 1.554,61.515,4 Vollkräfte gesamt Schüler/-innen 12.233,412.166,1 306,1307,7 -54,3 6,2 -154,7 4,0 Hebammenschüler/-innen 37,333,4 -1,4 Auszubildende 91,483,3 -0,3 Praktikantinnen/Praktikanten 0,00,7 -1,7 17 Sklerodermie Adipositas und Metabolische Chirurgie Hyperhidrose Polyposis-Syndrom Muskelkrankheiten Früharthritis Amyotrophe Lateralsklerose Immundefekt Gedächtnis Spezialsprechstunden Transplantationschirurgie Psoriasis Seltene Erkrankungen Epithetik Ataxie Kurzdarmsyndrom Bewegungsstörungen Autismus bei Erwachsenen Krankenversorgung 2014 gesamt 2015 gesamt TOP Ordnungsbehördlich genehmigte Betten 3.0113.011 Auslastung vollstationärer Betten* 82,8 % Durchschnittliche Verweildauer in Tagen N AT I O N A L E S K R A N K E N H AU S 2016 83,2 % 5,95 5,82 Belegungstage 884.104 885.028 Stationäre und teilstationäre Fälle 139.311 142.018 Casemix–Punkte (inklusive Überlieger) 200.915 210.955 Ambulante Fälle 656.878663.442 Platz 1 Charité DEUTSCHLANDS GRÖSSTER KRANKENHAUSVERGLEICH * gemäß Krankenhausstatistik unter Berücksichtigung von Bettensperrungen 250 250 200 200 174 193 187 182 204 198 210 201 195 163 159 150 150 127 130 130 133 136 140 139 136 139 142 117 00 Casemix–Punkte 50 50 Stationäre Fälle 100 100 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Fallzahlen und Casemix-Punkte in Tsd. 18 Klinik-Ranking (Focus Gesundheit, Dez./Jan. 2015/16) davon 13 7Sonderforschungsbereiche, mit Sprecherfunktion 3 Klinische Forschergruppen davon 5 3Exzellenzprojekte, mit Sprecherfunktion 6 DFG-Forschergruppen 3 Deutsche Zentren für Gesundheitsforschung Forschung 44,4 Mio. Euro Deutsche Forschungsgemeinschaft 29,3 Mio. Euro Industrie Forschungsschwerpunkte •Immunwissenschaften 38,8 Mio. Euro Bund • Kardiovaskuläre Forschung und Metabolismus •Neurowissenschaften •Onkologie 148,7 Mio. Euro eingeworbene Drittmittel • Regenerative Therapien • Seltene Erkrankungen und Genetik 10,1 Mio. Euro Europäische Union 15 Mio. Euro Stiftungen 9,5 Mio. Euro Spenden und Sonstiges 1,6 Mio. Euro Land Berlin Mio. Euro 300 300 250 255 258 251 250 245 240 229 216 203 200 200 190 177 151 150 150 50 50 00 88 97 98 108 101 105 116 153 154 195 148 199 151 202 149 127 Landeszuschuss Drittmittel 100 100 130 184 189 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Entwicklung des konsumtiven Landeszuschusses und der Drittmitteleinnahmen 19 MA Toxikologie Modellstudiengang Medizin MA Consumer Health Care International Health – Postgraduate Study Program Molecular Medicine – International Graduate Program STUDIENANGEBOT MA Epidemiology MA Public Health MA Applied Epidemiology Medical Neurosciences – International Graduate Program MA Cerebrovascular Medicine Zahnmedizin BA Gesundheitswissenschaften MA Health Professions Education Studium und Lehre Dezember Dezember 2014 2015 Studierende insgesamt Anzahl Studiengänge Jährliche Studienanfänger/-innen insgesamt 6.9066.977 1921 1.4611.468 davon: Medizin 709695 Zahnheilkunde 100104 Gesundheitswissenschaften, Master HPE Andere 64110 588559 Absolventinnen und Absolventen insgesamt * 744755 davon: Medizin 614619 Zahnheilkunde Gesundheitswissenschaften 7369 * ohne Studierende 5767 im Masterstudiengang AUSBILDUNG Ausbildungsberufe in der Gesundheitsakademie 571 Ausbildungsplätze in 8 verschiedenen Gesundheitsberufen Hebammenwesen Gesundheits- und Krankenpflege Gesundheits- und Kinderkrankenpflege Operationstechnische Assistenz Diätassistenz Logopädie Physiotherapie Sektions- und Präparationsassistenz Weitere Ausbildungsberufe Medizinische/-r Fachangestellte/-r Tierpfleger/-in Zahnmedizinische/-r Fachangestellte/-r Biologielaborant/-in Bürokauffrau/-mann Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen Fachangestellte/-r Medieninformationssysteme 20 Organisationsstruktur Aufsichtsrat Vorsitz: Sandra Scheeres Medizinsenat Vorsitz: Prof. Dr. Peter-André Alt und Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz Geschäftsstelle: Dr. Daniel Gruschke Fakultätsrat Vorsitz: Prof. Dr. Axel R. Pries Geschäftsstelle: Dr. Jan Steffen Jürgensen Geschäftsstelle: Heike Stein VORSTAND Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Karl Max Einhäupl Direktor des Klinikums N. N. Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Ulrich Frei Dekan Prof. Dr. Axel R. Pries Geschäftsstelle Vorstand Dr. Jan Steffen Jürgensen Klinikumsleitung N. N. (Direktor des Klinikums) Prof. Dr. Ulrich Frei (Ärztlicher Direktor) Judith Heepe (komm. Pflegedirektorin) Dr. Helmar Wauer (Kfm. Leiter des Klinikums) Fakultätsleitung Prof. Dr. Axel R. Pries (Dekan) Prof. Dr. Christian Hagemeier (Prodekan für Forschung) Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey (Prodekanin für Studium und Lehre) Dr. Robert Jacob (Kfm. Leiter der Fakultät) Fabian Hempel (kooptiert) CHARITÉCENTREN CC1 CC2 CC3 CC4 CC5 CC6 CC7 CC8 CC10 CC11 CC12 CC13 CC14 CC15 CC16 CC17 Forschung Studium und Lehre CC9 GESCHÄFTSBEREICHE Technik/ Betriebe Unternehmens- Strategische controlling Unternehmensentwicklung Akademie Finanzen und Einkauf Toralf Giebe Dr. Marianne Rabe Carsta Prütz Dr. Alexander Hewer Bau-, Anlagenund Flächenmanagement Stabsstelle Kassenverhandlungen Unternehmenskommunikation IT Corporate Governance Christian Kilz Carsta Prütz Uwe Dolderer Helmut Greger Marc Deffland Apotheke Dr. Susan Bischoff Personal Roland Kurney Dr. Jens Steinbrink Christof Schmitt Thomas Gazlig Grundsatz und Internationales Burkhard Danz Dr. Mathias John Rechtsabteilung Christof Schmitt AUSGRÜNDUNGEN UND BETEILIGUNGEN ZTB Zentrum für Transfusionsmedizin und Zelltherapie Berlin gemeinnützige GmbH Labor Berlin – Charité Vivantes Services GmbH Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH Charité CFM Facility Management GmbH CRO Charité Research Organisation GmbH Charité Healthcare Services GmbH Charité Physiotherapie- und Präventionszentrum GmbH Ambulantes Gesundheitszentrum der Charité GmbH MVZ Charité Vivantes GmbH WHS Foundation GmbH Stand: März 2016 21 Übersicht der Kliniken und Institute CC1 CharitéCentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften Wiss. Leitung Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey +49 30 450 529 171 Kfm. Leitung Fabian Hempel +49 30 450 576 384 Institut für Allgemeinmedizin Institut für Arbeitsmedizin Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin Institut für Gesundheitssystemforschung Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft Institut für Medizinische Psychologie Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie Institut für Public Health [email protected] [email protected] Leitung PD Dr. Christoph Heintze (komm.) Prof. Dr. Axel Fischer (komm.) Prof. Dr. Volker Hess N. N. Prof. Dr. Michael Ewers Prof. Dr. Christine Heim Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey Prof. Dr. Klaus Beier Prof. Dr. Stefan Willich Prof. Dr. Tobias Kurth CC2 CharitéCentrum für Grundlagenmedizin Wiss. Leitung Prof. Dr. Britta Eickholt +49 30 450 539 121 [email protected] Kfm. Leitung Fabian Hempel (komm.) +49 30 450 576 384 [email protected] Leitung Fächerverbund Anatomie Institut für Integrative Neuroanatomie Prof. Dr. Imre Vida Institut für Vegetative Anatomie Prof. Dr. Sebastian Bachmann Institut für Zell- und Neurobiologie Prof. Dr. Victor Tarabykin (komm.) Fächerverbund Biochemie und Molekularbiologie Institut für Biochemie Prof. Dr. Britta Eickholt (komm.) Institut für Molekularbiologie und Bioinformatik Prof. Dr. Burghardt Wittig Institut für Biochemie und Molekularbiologie Prof. Dr. Britta Eickholt Institut für Medizinische Physik und Biophysik Prof. Dr. Christian Spahn Fächerverbund Physiologie Institut für Physiologie Prof. Dr. Hanns-Christian Gunga Institut für Neurophysiologie Prof. Dr. Jörg Geiger Institut für Vegetative Physiologie Prof. Dr. Pontus B. Persson CC3 CharitéCentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Wiss. Leitung Prof. Dr. Paul-Georg Jost-Brinkmann+49 30 450 562 522 Kfm. Leitung Fabian Hempel +49 30 450 576 384 Institut für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde [email protected] [email protected] Leitung Prof. Dr. Paul-Georg Jost-Brinkmann CC4 CharitéCentrum für Therapieforschung Wiss. Leitung Prof. Dr. Ulrich Kintscher +49 30 450 525 276 Kfm. Leitung Fabian Hempel (komm.) +49 30 450 576 384 Fächerverbund Pharmakologie und Toxikologie Institut für Pharmakologie Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie Fächerverbund Biometrie, Epidemiologie und Medizinische Informatik Institut für Biometrie und Klinische Epidemiologie Institut für Medizinische Informatik Institut für Theoretische Biologie Institut für Experimentelle Endokrinologie assoziiert: Gender in Medicine (GiM) [email protected] [email protected] Leitung Prof. Dr. Ulrich Kintscher Prof. Dr. Reinhold Kreutz Prof. Dr. Josef Köhrle Prof. Dr. Thomas Tolxdorff Prof. Dr. Hans-Peter Herzel Prof. Dr. Josef Köhrle Prof. Dr. Vera Regitz-Zagrosek CC5 CharitéCentrum für diagnostische und präventive Labormedizin Ärztl. Leitung Prof. Dr. Rudolf Tauber +49 30 450 569 001 Kfm. Leitung Sina Wesoly +49 30 450 569 392 Ltd. MTA Sigrid Kersten +49 30 405 026 401 Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Pathobiochemie Institut für Mikrobiologie und Hygiene Institut für Virologie | CBF Institut für Virologie | CCM Institut für Rechtsmedizin Institut für Forensische Psychiatrie Institut für Pathologie Institut für Hygiene und Umweltmedizin [email protected] [email protected] [email protected] Leitung Prof. Dr. Rudolf Tauber Prof. Dr. Ulf Göbel Prof. Dr. Regine Heilbronn Prof. Dr. Detlev Krüger Prof. Dr. Michael Tsokos Prof. Dr. Hans-Ludwig Kröber Prof. Dr. Manfred Dietel Prof. Dr. Petra Gastmeier CC6 CharitéCentrum für diagnostische u. interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin Ärztl. Leitung Prof. Dr. Bernd Hamm +49 30 450 527 082 Kfm. Leitung Arne Weber +49 30 450 527 091 Ltd. MTRA Susanne Ortmann +49 30 450 557 071 Institut für Radiologie (mit dem Bereich Kinderradiologie) Klinik für Nuklearmedizin Institut für Neuroradiologie 22 [email protected] [email protected] [email protected] Leitung Prof. Dr. Bernd Hamm Prof. Dr. Winfried Brenner Prof. Dr. Thomas Liebig CC7 CharitéCentrum für Anästhesiologie und Intensivmedizin Ärztl. Leitung Prof. Dr. Claudia Spies +49 30 450 531 012 Kfm. Leitung Dr. Matthes Seeling +49 30 450 651 121 Pflegeleitung Timo Bechtel +49 30 450 577 048 Klinik für Anästhesiologie m. S. operative Intensivmedizin | CCM | CVK Klinik für Anästhesiologie m. S. operative Intensivmedizin | CBF [email protected] [email protected] [email protected] Leitung Prof. Dr. Claudia Spies Prof. Dr. Christoph Stein CC8 CharitéCentrum für Chirurgische Medizin Ärztl. Leitung Prof. Dr. Kurt Miller +49 30 844 525 75 Kfm. Leitung Axel Köhler +49 30 450 522 001 PflegeleitungAnnett Leifert +49 30 450 577 081 Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie | CCM Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie | CVK Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie | CBF Klinik für Urologie [email protected] [email protected] [email protected] Leitung Prof. Dr. Johann Pratschke Prof. Dr. Johann Pratschke Prof. Dr. Martin E. Kreis Prof. Dr. Kurt Miller CC9 CharitéCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie Ärztl. Leitung Prof. Dr. Carsten Perka +49 30 450 515 062 Kfm. Leitung Dipl.-Kfm. Gerald Linczak +49 30 450 552 728 PflegeleitungNagi Salaz +49 30 450 577 051 Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie | CVK | CCM (einschließlich Orthopädie) Julius Wolff Institut für Biomechanik und Muskuloskeletale Regeneration Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie | CBF Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie | CBF | CVK [email protected] [email protected] [email protected] Leitung Prof. Dr. Norbert Haas Prof. Dr.-Ing. Georg Duda Prof. Dr. Wolfgang Ertel Prof. Dr. Bodo Hoffmeister CC10 Charité Comprehensive Cancer Center Ärztl. Leitung Prof. Dr. Ulrich Keilholz (komm.) +49 30 450 513 501 Kfm. Leitung Dr. Felix Mehrhof +49 30 450 513 276 PflegeleitungDoris Freyberg +49 30 450 577 098 Charité Comprehensive Cancer Center [email protected] [email protected] [email protected] Leitung Prof. Dr. Ulrich Keilholz (komm.) CC11 CharitéCentrum für Herz-, Kreislauf- und Gefäßmedizin Ärztl. Leitung Prof. Dr. Gert Baumann +49 30 450 513 072 Kfm. Leitung Dipl.-Kfm. Gerald Linczak +49 30 450 552 728 PflegeleitungDiane Jetschmann +49 30 450 577 118 Medizinische Klinik für Kardiologie | CBF Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie Medizinische Klinik m. S. Kardiologie und Angiologie | CCM Medizinische Klinik m. S. Kardiologie | CVK [email protected] [email protected] [email protected] Leitung Prof. Dr. Ulf Landmesser Prof. Dr. Volkmar Falk (komm.) Prof. Dr. Gert Baumann Prof. Dr. Burkert Pieske CC12 CharitéCentrum für Innere Medizin und Dermatologie Ärztl. Leitung Prof. Dr. Norbert Suttorp +49 30 450 553 052 Kfm. Leitung Fred Vock +49 30 450 513 201 PflegeleitungChris Grätz (komm.) +49 30 450 577 026 Medizinische Klinik m. S. Rheumatologie und Klinische Immunologie | CCM (einschließlich Arbeitsbereich Physikalische Medizin) | CBF | CCM Medizinische Klinik m. S. Infektiologie und Pneumologie | CCM | CVK (einschließlich Arbeitsbereich ambulante Pneumologie) Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie Institut für Medizinische Immunologie Medizinische Klinik m. S. Psychosomatik Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit [email protected] [email protected] [email protected] Leitung Prof. Dr. Gerd-Rüdiger Burmester Prof. Dr. Norbert Suttorp Prof. Dr. Torsten Zuberbier (komm.) Prof. Dr. Hans-Dieter Volk Prof. Dr. Matthias Rose Prof. Dr. Gundel Harms-Zwingenberger CC13 CharitéCentrum für Innere Medizin mit Gastroenterologie und Nephrologie Ärztl. Leitung Prof. Dr. Britta Siegmund +49 30 450 514 322 Kfm. Leitung Volker Schnittger +49 30 450 513 181 PflegeleitungPeter Lüdemann +49 30 450 577 368 Fächerverbund Nephrologie Medizinische Klinik m. S. Nephrologie und Intern. Intensivmedizin | CVK Medizinische Klinik m. S. Nephrologie | CCM Medizinische Klinik für Nephrologie | CBF [email protected] [email protected] peter.lü[email protected] Leitung Prof. Dr. Achim Jörres (komm.) Prof. Dr. Klemens Budde (komm.) Prof. Dr. Walter Zidek 23 Fächerverbund Gastroenterologie, Endokrinologie und Stoffwechselmedizin Medizinische Klinik m. S. Hepatologie und Gastroenterologie | CVK | CCM (einschließlich Arbeitsbereich Stoffwechselerkrankungen) Medizinische Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie | CBF (einschließlich Arbeitsbereich Ernährungsmedizin) Medizinische Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin (einschließlich Arbeitsbereich Lipidstoffwechsel) Rettungsstelle | CBF Rettungsstellen | CVK | CCM Prof. Dr. Bertram Wiedenmann Prof. Dr. Britta Siegmund Prof. Dr. Joachim Spranger Prof. Dr. Rajan Somasundaram Prof. Dr. Martin Möckel CC14 CharitéCentrum für Tumormedizin Ärztl. Leitung Prof. Dr. Bernd Dörken +49 30 450 553 111 [email protected] Kfm. Leitung Dr. Felix Mehrhof +49 30 450 513 274 [email protected] PflegeleitungDoris Freyberg (komm.) +49 30 450 577 098 [email protected] Leitung Medizinische Klinik m. S. Onkologie und Hämatologie | CCM Prof. Dr. Hanno Riess Medizinische Klinik m. S. Hämatologie und Onkologie | CBF Prof. Dr. Antonio Pezzutto Medizinische Klinik m. S. Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie | CVK Prof. Dr. Bernd Dörken Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie | CCM | CVK Prof. Dr. Volker Budach Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie | CBF Prof. Dr. Volker Budach Institut für Immunologie Prof. Dr. Thomas Blankenstein Institut für Transfusionsmedizin Prof. Dr. Axel Pruß (komm.) CC15 CharitéCentrum für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie Ärztl. Leitung Prof. Dr. Matthias Endres +49 30 450 560 102 [email protected] Kfm. Leitung PD Dr. Uwe Reuter +49 30 450 560 274 [email protected] PflegeleitungSinah Krüger +49 30 450 677 035 [email protected] Leitung Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie Prof. Dr. Matthias Endres Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie | CCM Prof. Dr. Andreas Heinz Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie | CBF Prof. Dr. Isabella Heuser-Collier Klinik für Neurochirurgie mit Arbeitsbereich Pädiatrische Neurochirurgie Prof. Dr. Peter Vajkoczy Institut für Neuropathologie Prof. Dr. Frank Heppner CC16 CharitéCentrum für Audiologie/Phoniatrie, Augen- und HNO-Heilkunde Ärztl. Leitung Prof. Dr. Manfred Gross +49 30 450 555 401 [email protected] Kfm. Leitung Christoph Wigger +49 30 450 555 161 [email protected] PflegeleitungDiane Jetschmann +49 30 450 577 118 [email protected] Leitung Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Antonia Joussen Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Standortleitung CVK | CCM Prof. Dr. Heidi Olze Standortleitung CBF Dr. Veit Hofmann (komm.) Klinik für Audiologie und Phoniatrie Prof. Dr. Manfred Gross CC17 CharitéCentrum für Frauen-, Kinder- und Jugendmedizin mit Perinatalzentrum und Humangenetik Ärztl. Leitung Prof. Dr. Jens-Uwe Blohmer +49 30 450 564 172 [email protected] Geschfd. med.Leitung PD Dr. Uwe Reuter +49 30 450 566 321 [email protected] Kfm. Leitung Juliane Kaufmann +49 30 450 566 341 [email protected] PflegeleitungSinah Krüger +49 30 450 677 035 [email protected] Petra Schwarz (komm.) +49 30 450 577 168 [email protected] Leitung Fächerverbund Perinatalmedizin Klinik für Geburtsmedizin Prof. Dr. Wolfgang Henrich Klinik für Neonatologie Prof. Dr. Christoph Bührer Fächerverbund Frauenheilkunde Klinik für Gynäkologie mit Zentrum für onkologische Chirurgie Prof. Dr. Jalid Sehouli Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum der Charité | CCM Prof. Dr. Jens-Uwe Blohmer Klinik für Gynäkologie | CVK | CBF Prof. Dr. Jalid Sehouli Fächerverbund Kinder- und Jugendmedizin Klinik für Pädiatrie m. S. Endokrinologie und Diabetologie Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich Klinik für Pädiatrie m. S. Gastroenterologie und Stoffwechselmedizin Prof. Dr. Angelika Eggert (komm.) Klinik für Pädiatrie m. S. Kardiologie Prof. Dr. Felix Berger Klinik für Pädiatrie m. S. Pneumologie, Immunologie und Intensivmedizin Prof. Dr. Bodo Niggemann (komm.) Klinik für Pädiatrie m. S. Onkologie und Hämatologie Prof. Dr. Angelika Eggert Klinik für Pädiatrie m. S. Nephrologie Prof. Dr. Uwe Querfeld Klinik für Pädiatrie m. S. Neurologie Prof. Dr. Christoph Hübner Klinik für Kinderchirurgie Prof. Dr. Karin Rothe Sozialpädiatrisches Zentrum PD Dr. Angelika Kaindl Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie PD Dr. Sibylle-Maria Winter (komm.) des Kindes- und Jugendalters Institut für Experimentelle Pädiatrische Endokrinologie Prof. Dr. Heiko Krude Weitere Einrichtungen Institut für Medizinische Genetik N. N. Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik Prof. Dr. Stefan Mundlos Kinderrettungsstelle N. N. 24 Stand: März 2016 Ausgewählte Publikationen 2015* Selected publications 2015* Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerzmedizin Gastroenterologie und Nephrologie Labuz D, Spahn V, Celik MÖ, Machelska H. Opioids and TRPV1 in the peripheral control of neuropathic pain - Defining a target site in the injured nerve. Neuropharmacology. 2016 Feb;101:330-40. Ein Modell zeigt, dass neuropathischer Schmerz effektiv gelindert werden kann, wenn ein Hitzerezeptorblocker am peripheren Ende oder eine Kombination mit Opioiden lokal an einer Nervenverletzung appliziert wird. Aue A, Hinze C, Walentin K, Ruffert J, Yurtdas Y, Werth M, Chen W, Rabien A, Kilic E, Schulzke JD, Schumann M, Schmidt-Ott KM. A Grainyhead-Like 2/ Ovo-Like 2 Pathway Regulates Renal Epithelial Barrier Function and Lumen Expansion. J Am Soc Nephrol. 2015 Nov;26(11):2704-15. In der Nierenentwicklung fördert der Transkriptionsfaktor Grainyhead-like homolg 2 über seine Zielgene Ovol2, E-Cadherin, Cldn4 und Rab25 die Ausbildung eines Lumens und den Aufbau von Nierentubuli. Chirurgische Medizin Ashraf MI, Schwelberger HG, Brendel KA, Feurle J, Andrassy J, Kotsch K, Regele H, Pratschke J, Maier HT, Aigner F. Exogenous Lipocalin 2 Ameliorates Acute Rejection in a Mouse Model of Renal Transplantation. Am J Transplant. 2015 Nov 23. Lipocalin 2 wird von geschädigtem Nierengewebe produziert und ist ein vielversprechender neuer Marker bei verschiedenen Nierenerkrankungen. Die Ergebnisse der Studie weisen zudem auf das therapeutische Potential von Lipocalin bei einer Transplantation hin. Leder A, Raschzok N, Schmidt C, Arabacioglu D, Butter A, Kolano S, de Sousa Lisboa LS, Werner W, Polenz D, Reutzel-Selke A, Pratschke J, Sauer IM. Micron-sized iron oxide containing particles for microRNAtargeted manipulation and MRI-based tracking of transplanted cells. Biomaterials. 2015 May;51:129-37. Transplantierte Zellen, beispielsweise Leberzellen, lassen sich durch die normale Bildgebung nicht darstellen. In dieser Arbeit wurden spezielle Partikel entwickelt, die in die Zelle eingeschleust werden und dort miRNAvermittelte Prozesse beeinflussen. Diese können nach der Transplantation mittels MRT verfolgt werden. Lederer A, Herrmann P, Seehofer D, Dietel M, Pratschke J, Schlag P, Stein U. Metastasis-associated in colon cancer 1 is an independent prognostic biomarker for survival in Klatskin tumor patients. Hepatology. 2015 Sep;62(3):841-50. Die Arbeit beschreibt einen Biomarker, das Gen MACC1. Durch ihn lässt sich die Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten, die unter einem Klatskin-Tumor leiden, abschätzen. MACC1 könnte künftig sowohl in der Diagnose als auch in der gezielten Therapie dieser Krankheit eine Rolle spielen. Baumgart DC, Müller HP, Grittner U, Metzke D, Fischer A, Guckelberger O, Pascher A, Sack I, Vieth M, Rudolph B. US-based Real-time Elastography for the Detection of Fibrotic Gut Tissue in Patients with Stricturing Crohn Disease. Radiology. 2015 Jun;275(3):889-99. Bei Morbus Crohn Patienten kann verändertes Darmgewebe durch eine innovative Methode, die Elastografie, verlässlich diagnostiziert werden. Diese auf Ultraschall basierende, nicht-invasive Methode kann künftig dabei helfen, den medikamentösen Behandlungserfolg zu objektivieren oder den optimalen Zeitpunkt für eine Operation festzulegen. Budde K, Lehner F, Sommerer C, Reinke P, Arns W, Eisenberger U, Wüthrich RP, Mühlfeld A, Heller K, Porstner M, Veit J, Paulus EM, Witzke O, ZEUS Study Investigators. Five-year outcomes in kidney transplant patients converted from cyclosporine to everolimus: the randomized ZEUS study. Am J Transplant. 2015 Jan;15(1):119-28. 300 Patienten wurden 4,5 Monate nach einer Nierentransplantation für ein Jahr mit Cyclosporin-A oder Everolimus behandelt. Nach fünf Jahren hatten die Patienten der Everolimus Gruppe einerseits signifikant mehr akute Abstoßungsepisoden, andererseits eine signifikant bessere Nierenfunktion. Sigal M, Rothenberg ME, Logan CY, Lee JY, Honaker RW, Cooper RL, Passarelli B, Camorlinga M, Bouley DM, Alvarez G, Nusse R, Torres J, Amieva MR. Helicobacter pylori Activates and Expands Lgr5(+) Stem Cells Through Direct Colonization of the Gastric Glands. Gastroenterology. 2015 Jun;148(7):1392-404.e21. Bakterien können trotz diverser Schutzmechanismen direkten Kontakt mit den Stammzellen des Magens herstellen und diese kolonisieren. Eine Infektion mit H. pylori führt zur Aktivierung der Stammzellen, einer Verdoppelung der Stammzellzahl pro Drüse und einer erhöhten Teilungsrate dieser kritischen Zellpopulation. Gesundheitswissenschaften Dermatologie Babina M, Guhl S, Motakis E, Artuc M, Hazzan T, Worm M, Forrest AR, Zuberbier T. Retinoic acid potentiates inflammatory cytokines in human mast cells: identification of mast cells as prominent constituents of the skin retinoid network. Mol Cell Endocrinol. 2015 May 5;406:49-59. In dieser Arbeit wird erstmals gezeigt, dass Hautmastzellen als einzige hautständige Abwehrzellen durch Retinsäure, ein Metabolit des Vitamin A, aktiviert werden können. Dies unterstreicht die biologische Bedeutung von Vitamin A für die Hautabwehr. Chang TW, Chen C, Lin CJ, Metz M, Church MK, Maurer M. The potential pharmacologic mechanisms of omalizumab in patients with chronic spontaneous urticaria. J Allergy Clin Immunol. 2015 Feb;135(2):337-42. In dieser Übersichtsarbeit werden die möglichen Mechanismen des Medikaments Omalizumab, monoklonaler Antikörper gegen Immunglobulin E, in der Therapie der chronischen spontanen Urtikaria diskutiert. Humme D, Haider A, Möbs M, Mitsui H, Suárez-Fariñas M, Ohmatsu H, Isabell Geilen C, Eberle J, Krueger JG, Beyer M, Hummel M, Anagnostopoulos I, Sterry W, Assaf C. Aurora Kinase A Is Upregulated in Cutaneous T-Cell Lymphoma and Represents a Potential Therapeutic Target. J Invest Dermatol. 2015 Sep;135(9):2292-300. Die Studie zeigt eine Hochregulation des Enzyms Aurora Kinase A in kutanen T-Zell Lymphomen. Untersuchungen an Zelllinien weisen darauf hin, dass die Behandlung durch Aurora Kinase A Hemmer eine neue Therapieoption sein könnte. Nassiri M, Babina M, Dölle S, Edenharter G, Ruëff F, Worm M. Ramipril and metoprolol intake aggravate human and murine anaphylaxis: evidence for direct mast cell priming. J Allergy Clin Immunol. 2015 Feb;135(2):491-9. Daten aus dem Anaphylaxie-Register zeigen, dass Medikamente wie Ramiril und ACE-Hemmer das Risiko für schwere allergische Reaktionen steigern. Diese Daten konnten tierexperimentell bestätigt und als kausaler Mechanismus für eine Aktivierung der Mastzellen identifiziert werden. Redler S, Angisch M, Heilmann S, Wolf S, Barth S, Basmanav BF, Giehl KA, Hanneken S, Eigelshoven S, Mangold E, Kruse R, Blaumeiser B, Böhm M, Knapp M, Garcia Bartels N, Lutz G, Wolff H, Blume-Peytavi U, Nöthen MM, Becker T, Betz RC. Immunochip-based analysis: high-density genotyping of immune-related loci sheds further light on the autoimmune genetic architecture of alopecia areata. J Invest Dermatol. 2015 Mar;13 (3):919-21. Die Studie untersuchte über 1000 menschlichen Blutproben mit einem Immunochip-Verfahren in Bezug auf mögliche Ziel-Gene beim kreisrunden Haarausfall. Es fanden sich signifikante Hinweise auf die Beteiligung bestimmter Gene wie HLA-DQB1, der HLA Klasse II Region und der MHC Region. Ebert N, Loesment A, Martus P, Jakob O, Gaedeke J, Kuhlmann M, Bartel J, Schuchardt M, Tölle M, Huang T, van der Giet M, Schaeffner E. Iohexol plasma clearance measurement in older adults with chronic kidney disease-sampling time matters. Nephrol Dial Transplant. 2015 Aug;30(8):1307-14. Die Studie zeigt, dass die Nierenfunktion unterschätzt wird wenn das „Goldstandardverfahren“ Iohexol Plasma Clearance bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht ausreichend lange durchgeführt wird. Grabenhenrich LB, Keil T, Reich A, Gough H, Beschorner J, Hoffmann U, Bauer CP, Forster J, Schuster A, Schramm D, Nitsche O, Zepp F, Lee YA, Bergmann R, Bergmann K, Wahn U, Lau S. Prediction and prevention of allergic rhinitis: A birth cohort study of 20 years. J Allergy Clin Immunol. 2015 Oct;136(4):932-40.e12. Eine umfangreiche Analyse der ersten deutschen Langzeitstudie zu Allergien konnte keine Lebensstil- oder Umweltfaktoren identifizieren, die eine Entwicklung von Heuschnupfen verhindern. Das Risiko zu erkranken, wird vor allem durch elterliche Allergien und Neurodermitis im Kleinkindalter bestimmt. Schauber SK, Hecht M, Nouns ZM, Kuhlmey A, Dettmer S. The role of environmental and individual characteristics in the development of student achievement: a comparison between a traditional and a problem-based-learning curriculum. Adv Health Sci Educ Theory Pract. 2015 Oct;20(4):1033-52. In einem longitudinalen Forschungsdesign wurden individuelle und curriculare Einflüsse auf den Studienerfolg von Medizinstudierenden untersucht. Unschuld, Paul U. Antike Klassiker der Chinesischen Medizin. 3. Huang Di Nei Jing Ling Shu. Der vollständige chinesische Text mit kommentierter deutscher Übersetzung. CYGNUS Verlag, Berlin, 2015. Die erste vollständige Übersetzung des antiken chinesischen Grundlagentexts der Akupunktur und chinesischen Lebenswissenschaften Ling Shu in eine europäische Sprache. Grundlagenmedizin Behrmann E, Loerke J, Budkevich TV, Yamamoto K, Schmidt A, Penczek PA, Vos MR, Bürger J, Mielke T, Scheerer P, Spahn CM. Structural snapshots of actively translating human ribosomes. Cell. 2015 May 7;161(4):845-57. Durch die strukturelle Analyse von isolierten Polyribosomen ist es gelungen, den Elongationszyklus von menschlichen Ribosomen in verschiedenen Zwischenschritten abzubilden. Muhs M, Hilal T, Mielke T, Skabkin MA, Sanbonmatsu KY, Pestova TV, Spahn CM. Cryo-EM of ribosomal 80S complexes with termination factors reveals the translocated cricket paralysis virus IRES. Mol Cell. 2015 Feb 5;57(3):422-32. Viele Viren nutzen bestimmte Strukturen ihrer RNA, um Wirts-Ribosomen zu entern und eigene Eiweiße produzieren zu lassen. Am Modellbeispiel des Cricket-Paralysis-Virus konnte ein wichtiger Schritt des Initiationsweges identifiziert und mittels 3-D Kryo Elektronenmikroskopie strukturell untersucht werden. 25 Schuster S, Rivalan M, Strauss U, Stoenica L, Trimbuch T, Rademacher N, Parthasarathy S, Lajkó D, Rosenmund C, Shoichet SA, Winter Y, Tarabykin V, Rosário M. NOMA GAP/ARHGAP33 regulates synapse development and autistic-like behavior in the mouse. Mol Psychiatry. 2015 Sep;20(9):1120-31. Die Autoren identifizieren einen molekularen Mechanismus der eine wichtige Rolle bei Erkrankungen wie Autismus und Schizophrenie spielt. Sie zeigen, dass das Molekül NOMA-GAP/ ARHGAP33 eine entscheidende Rolle bei der Ausbildung von neuronalen Kontakten im Gehirn hat, die soziales Verhalten und Kommunikation beeinflussen. Srivatsa S, Parthasarathy S, Molnár Z, Tarabykin V. Sip1 downstream Effector ninein controls neocortical axonal growth, ipsilateral branching, and microtubule growth and stability. Neuron. 2015 Mar 4;85(5):998-1012. Die Studie zeigt, wie im Gehirn die Entstehung neuer Nervenfasern reguliert wird. Das Steuerungsprotein Sip1 aktiviert die Produktion des Ankerproteins Ninein, welches im Inneren von Nervanfasern ein Baugerüst aus sogenannten Mirkrotubuli befestigt. Staudacher JJ, Naarmann-de Vries IS, Ujvari SJ, Klinger B, Kasim M, Benko E, Ostareck-Lederer A, Ostareck DH, Bondke Persson A, Lorenzen S, Meier JC, Blüthgen N, Persson PB, Henrion-Caude A, Mrowka R, Fähling M. Hypoxiainduced gene expression results from selective mRNA partitioning to the endoplasmic reticulum. Nucleic Acids Res. 2015 Mar 31;43(6):3219-36. In dieser Studie wurde ein neuer Mechanismus zur Genregulation unter hypoxischen Bedingungen und damit ein wesentlicher Beitrag zum Verständnis der Hypoxie-Toleranz von Tumorzellen aufgeklärt. Hals-, Nasen-, Ohren- und Augenheilkunde Holinski F, Menenakos C, Haber G, Olze H, Ordemann J. Olfactory and Gustatory Function After Bariatric Surgery. Obes Surg. 2015 Dec;25(12):2314-20. Psychophysische Tests belegen, dass der Geruchs- und Geschmackssinn bei Patienten mit Adipositas häufig beeinträchtigt ist. Sechs Monate nach einer laparoskopischen Adipositaschirurgie zeigte sich jedoch kein Unterschied mehr zu gesunden Kontrollpatienten. Qian X, Ma C, Nie X, Lu J, Lenarz M, Kaufmann AM, Albers AE. Biology and immunology of cancer stem(-like) cells in head and neck cancer. Crit Rev Oncol Hematol. 2015 Sep;9 (3):337-45. Trotz der Überwachung des Körpers durch das Immunsystem können Krebszellen einer Zerstörung durch Immunzellen entgehen. Tumorstammzellen von Karzinomen im Kopf-Halsbereich haben immunsuppressive Eigenschaften, können einen heterogenen Tumor nach Therapie wieder hervorrufen und tragen zur Resistenz gegenüber derzeitigen Therapien bei. Reichhart N, Markowski M, Ishiyama S, Wagner A, Crespo-Garcia S, Schorb T, Ramalho JS, Milenkovic VM, Föckler R, Seabra MC, Strauß O. Rab27a GTPase modulates L-type Ca2+ channel function via interaction with the II-III linker of CaV1.3 subunit. Cell Signal. 2015 Nov;27(11):2231-40. Das Molekül VEGF-A wird unter anderem vom retinalen Pigmentepithel, der äußersten Schicht der Netzhaut, ausgeschüttet und spielt als Wachstumsfaktor eine wichtige Rolle bei der Entstehung der feuchten AMD, einer Erkrankung der Netzhaut. Die Studie identifiziert einen neuen Mechanismus der Sekretion von VEGF-A durch das retinale Pigmentepithel. Herz-, Kreislauf- und Gefäßmedizin Chapman MJ, Blankenberg S, Landmesser U. The year in cardiology 2015: prevention. Eur Heart J. 2016 Feb 7;37(6):510-9. Atherosklerotische Gefässerkrankungen stellen die häufigste Todesursache in Deutschland und den entwickelten Ländern dar. Der Artikel beschreibt wesentliche Innovationen im Bereich der kardiovaskulären Prävention im Jahr 2015. Laule M, Pschowski R, Pape UF, Pavel M, Stangl V, Baumann G, Wiedenmann B, Stangl K. Staged Catheter-Based Valve Treatment of Severe Carcinoid Heart Disease. Neuroendocrinology. 2015 Jun 30. Die Studie stellt einen neuen Ansatz vor, der Patienten, die an Herzklappenfehlern (z.B. Pulmonal- und Trikuspidalklappeninsuffizienz) leiden und nicht operiert werden können, erstmals eine interventionelle Behandlung ermöglicht. Lorenz M, Koschate J, Kaufmann K, Kreye C, Mertens M, Kuebler WM, Baumann G, Gossing G, Marki A, Zakrzewicz A, Miéville C, Benn A, Horbelt D, Wratil PR, Stangl K, Stangl V. Does cellular sex matter? Dimorphic transcriptional differences between female and male endothelial cells. Atherosclerosis. 2015 May;240(1):61-72. Als Grundlage für die Weiterentwicklung der Gender-Medizin gibt die Studie erstmals Antworten auf die Frage, inwieweit Gene in männlichen und weiblichen Gefäßzellen unterschiedlich durch Stress aktiviert werden. Hygiene, Umweltmedizin und Infektionen Leistner R, Denkel LA, Gastmeier P, Werner G, Layer F, Pfeifer Y. Prevalence of MRSA and Gram-negative bacteria with ESBLs and carbapenemases in patients from Northern Africa at a German hospital. J Antimicrob Chemother. 2015 Nov;70(11):3161-4. Die Autoren haben untersucht, in welchem Maße Patienten aus Nordafrika bei einer Krankenhausaufnahme mit multiresistenten Erregern kolonisiert sind. 26 Leistner R, Schröder C, Geffers C, Breier AC, Gastmeier P, Behnke M. Regional distribution of nosocomial infections due to ESBL-positive Enterobacteriaceae in Germany: data from the German National Reference Center for the Surveillance of Nosocomial Infections (KISS). Clin Microbiol Infect. 2015 Mar;21(3):255.e1-5. Der Artikel beschreibt die großen geographischen Unterschiede innerhalb Deutschlands in Bezug auf das Auftreten von Infektionen mit gramnegativen multiresistenten Erregern (ESBL). Schröder C, Schwab F, Behnke M, Breier AC, Maechler F, Piening B, Dettenkofer M, Geffers C, Gastmeier P. Epidemiology of healthcare associated infections in Germany: Nearly 20 years of surveillance. Int J Med Microbiol. 2015 Oct;305(7):799-806. Der Artikel legt dar, dass es möglich ist, durch Surveillance (Überwachung) von nosokomialen Infektionen und Feedback an das medizinische Personal auf Intensivstationen die nosokomialen Infektionen um ca. 40 % zu reduzieren. Schwab F, Zibell R, Piening B, Geffers C, Gastmeier P. Mortality due to bloodstream infections and necrotizing enterocolitis in very low birth weight infants. Pediatr Infect Dis J. 2015 Mar;34(3):235-40. Auf Basis der Daten von über 200 neonatologischen Intensivstationen analysiert die Studie, in welchem Maße Krankenhausinfektionen bei neonatologischen Intensivpatienten zum Tode führen. Kinderheilkunde und Geburtsmedizin Dröge L, Herraìz I, Zeisler H, Schlembach D, Stepan H, Küssel L, Henrich W, Galindo A, Verlohren S. Maternal serum sFlt-1/PlGF ratio in twin pregnancies with and without pre-eclampsia in comparison with singleton pregnancies. Ultrasound Obstet Gynecol. 2015 Mar;45(3):286-93. Die plazentaren Faktoren sFlt-1 und PlGF aus dem mütterlichem Blut helfen, den Schweregrad und die Prognose einer Präeklampsie bei Einlingsschwangerschaften genauer abzuschätzen. Die Arbeit zeigt, dass dies - unter Berücksichtigung anderer Normbereiche - auch für Zwillingsschwangerschaften möglich ist. Roehmel JF, Tintelnot K, Bernhardt A, Seibold M, Staab D, Schwarz C. Arxula adeninivorans causing invasive pulmonary mycosis and fungaemia in cystic fibrosis. Lancet. 2015 Apr 11;385(9976):1476. Die Arbeit beschreibt das weltweit erstmalige Auftreten des Pilzes Arxula adeninivorans als humanpathogener Keim im Rahmen einer Pneumonie bei einem jungen Patienten mit Cystischer Fibrose. Die in Kooperation mit dem RKI Berlin durchgeführte antimykotische Therapie rettete dem Patienten das Leben. Schottmann G, Jungbluth H, Schara U, Knierim E, Morales Gonzalez S, Gill E, Seifert F, Norwood F, Deshpande C, von Au K, Schuelke M, Senderek J. Recessive truncating IGHMBP2 mutations presenting as axonal sensorimotor neuropathy. Neurology. 2015 Feb 3;84(5):523-31. Mutationen im IGHMBP2 Gen verursachen eine schwere spinale Muskelatrophie mit einer Zwerchfelllähmung, die sich im Säuglingsalter manifestiert und eine dauerhafte Beatmung erforderlich macht. Durch WholeExome-Sequencing konnte gezeigt werden, dass Mutationen im IGHMBP2 Gen auch zu einer milde verlaufenden axonalen senso-motorischen Neuropathie ohne Atemstörung führen können. Schramm A, Köster J, Assenov Y, Althoff K, Peifer M, Mahlow E, Odersky A, Beisser D, Ernst C, Henssen AG, Stephan H, Schröder C, Heukamp L, Engesser A, Kahlert Y, Theissen J, Hero B, Roels F, Altmüller J, Nürnberg P, Astrahantseff K, Gloeckner C, De Preter K, Plass C, Lee S, Lode HN, Henrich KO, Gartlgruber M, Speleman F, Schmezer P, Westermann F, Rahmann S, Fischer M, Eggert A, Schulte JH. Mutational dynamics between primary and relapse neuroblastomas. Nat Genet. 2015 Aug;47(8):872-7. Der Vergleich der Tumorgenome von primären Neuroblastomen und Rezidivtumoren zeigte, dass es im Rahmen von Neuroblastomrezidiven zu Tumorevolution und klonaler Selektion kommt. Neurologie und Neurowissenschaften Johenning FW, Theis AK, Pannasch U, Rückl M, Rüdiger S, Schmitz D. Ryanodine Receptor Activation Induces Long-Term Plasticity of Spine Calcium Dynamics. PLoS Biol. 2015 Jun 22;13(6):e1002181. Die Arbeit identifiziert einen neuronalen Mechanismus, der bei der Gedächtnisbildung eine Rolle spielen könnte. Rückwärts in den Dendritenbaum wandernde elektrische Impulse aktivieren einen intrazellulären Calciumkanal, der die Calciumantwort in einzelnen synaptischen Strukturen langfristig verändert. Prokop S, Miller KR, Drost N, Handrick S, Mathur V, Luo J, Wegner A, Wyss-Coray T, Heppner FL. Impact of peripheral myeloid cells on amyloid-β pathology in Alzheimer‘s disease-like mice. J Exp Med. 2015 Oct 19;212(11):1811-8. Im Tierversuch konnte gezeigt werden, dass im Zuge der Alzheimer Erkrankung in das Gehirn einwandernden Makrophagen (Fresszellen) analog zu den im Gehirn angesiedelten Makrophagen – nicht in der Lage sind, die Alzheimer Pathologie effektiv zu bekämpfen. Es scheint eine spezifische Stimulation der Zellen notwendig zu sein, damit diese die Alzheimer-Pathologie effektiv bekämpfen können. Prüss H, Leubner J, Wenke NK, Czirják GÁ, Szentiks CA, Greenwood AD. Anti-NMDA Receptor Encephalitis in the Polar Bear (Ursus maritimus) Knut. Sci Rep. 2015 Aug 27;5:12805. In dieser Arbeit wurden Krankheit und Todesursache des Eisbären Knut aus dem Zoologischen Garten Berlin aufgeklärt. Knut litt an einer Antikörper vermittelten autoimmunen Gehirnentzündung, welche bislang nur beim Menschen bekannt war. Schneider UC, Davids AM, Brandenburg S, Müller A, Elke A, Magrini S, Atangana E, Turkowski K, Finger T, Gutenberg A, Gehlhaar C, Brück W, Heppner FL, Vajkoczy P. Microglia inflict delayed brain injury after subarachnoid hemorrhage. Acta Neuropathol. 2015 Aug;130(2):215-31. Nach einer Subarachnoidalblutung (SAB) findet sich eine Anhäufung von Mikroglia im Gehirngewebe. Die Studie beschreibt erstmals die intrazerebrale zelluläre Immunantwort im Verlauf einer SAB, identifiziert die zu Grunde liegende Zellart und ihren Aktivierungsstatus und zeigt einen kausalen Zusammenhang zwischen dieser Mikrogliaakkumulation und dem neuronaler Zelltod auf. Zange L, Noack C, Hahn K, Stenzel W, Lipp A. Phosphorylated α-synuclein in skin nerve fibres differentiates Parkinson‘s disease from multiple system atrophy. Brain. 2015 Aug;138(Pt 8):2310-21. Phosphoryliertes α-Synuclein (PαSyn) ist ein pathologisch modifiziertes Protein, welches bei verschiedenen degenerativen Gehirnerkrankungen nachgewiesen werden kann. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass mittels einer Hautbiopsie und Färbung dieses Proteins frühzeitig zwischen zwei degenerativen Erkrankungen unterscheiden kann: dem idiopathischen Parkinson-Syndrom (PD) sowie der Multisystematrophie (MSA). Onkologie und Tumormedizin Berenstein R, Blau IW, Suckert N, Baldus C, Pezzutto A, Dörken B, Blau O. Quantitative detection of DNMT3A R882H mutation in acute myeloid leukemia. J Exp Clin Cancer Res. 2015 May 22;34:55. Die beschriebene Mutation bei Patienten mit AML ist nicht nur während der Erkrankung sondern bei den meisten Patienten in Remission nachweisbar, nach allogener Transplantation ohne Rezidiv in keinem Fall. Es wird die These vertreten, dass es sich um eine Genveränderung in einer sehr frühen leukämischen (Stamm-) Zelle handelt. Flörcken A, Grau M, Wolf A, Weilemann A, Kopp J, Dörken B, Blankenstein T, Pezzutto A, Lenz P, Lenz G, Westermann J. Gene expression profiling of peripheral blood mononuclear cells during treatment with a genemodified allogeneic tumor cell vaccine in advanced renal cell cancer: tumor-induced immunosuppression and a possible role for NF-κB. Int J Cancer. 2015 Apr 15;136(8):1814-26. Genexpressionsanalysen an Blutproben von Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom, die im Rahmen einer Tumorvakzinierungsstudie durchgeführt wurden, zeigen, dass die Immunfunktion der Patienten vor der Therapie deutlich eingeschränkt ist und dass die Vakzinierung diesen Defekt nur teilweise verbessern kann. Pelzer U, Opitz B, Deutschinoff G, Stauch M, Reitzig PC, Hahnfeld S, Müller L, Grunewald M, Stieler JM, Sinn M, Denecke T, Bischoff S, Oettle H, Dörken B, Riess H. Efficacy of Prophylactic Low-Molecular Weight Heparin for Ambulatory Patients With Advanced Pancreatic Cancer: Outcomes From the CONKO-004 Trial. J Clin Oncol. 2015 Jun 20;33(18):2028-34. Patienten mit fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs besitzen ein hohes Risiko für symptomatische Thrombosen oder Embolien dieses Risiko kann deutlich durch die vorbeugende Gabe von subkutanem Heparin gesenkt werden. Sinn M, Riess H, Sinn BV, Stieler JM, Pelzer U, Striefler JK, Oettle H, Bahra M, Denkert C, Bläker H, Lohneis P. Human equilibrative nucleoside transporter 1 expression analysed by the clone SP 120 rabbit antibody is not predictive in patients with pancreatic cancer treated with adjuvant gemcitabine - Results from the CONKO-001 trial. Eur J Cancer. 2015 Aug;51(12):1546-54. Der Nukleosidtransporter hENT1 gilt als potentieller prädiktiver Biomarker in der Therapie des Pankreaskarzinoms. Die Analyse von hENT1 in der CONKO-001 Studie konnte bestätigen, dass seine routinemäßige Anwendung für den klinischen Alltag noch nicht ausreichend validiert ist. Ullrich K, Blumenthal-Barby F, Lamprecht B, Köchert K, Lenze D, Hummel M, Mathas S, Dörken B, Janz M. The IL-15 cytokine system provides growth and survival signals in Hodgkin lymphoma and enhances the inflammatory phenotype of HRS cells. Leukemia. 2015 May;29(5):1213-8. Eine Besonderheit des Hodgkin-Lymphoms ist die Einbettung der Tumorzellen in ein dichtes Infiltrat entzündlicher, nicht-maligner Begleitzellen. Diese Arbeit zeigt, dass das Interleukin-15 System, das normalerweise bei Entzündungsreaktionen aktiv ist, eine wichtige Rolle für die Wechselwirkungen zwischen Tumor und Umgebung spielt, woraus Überlebens- und Wachstumssignale für die Lymphomzellen resultieren. Orthopädie und Unfallchirurgie Maiolo EM, Oliva A, Furustrand Tafin U, Perrotet N, Borens O, Trampuz A. Antifungal activity against planktonic and biofilm Candida albicans in an experimental model of foreign-body infection. J Infect. 2015 Dec 24. pii: S0163-4453(15)00398-9. Im Fremdkörper-Modell konnte in vivo gezeigt werden, dass CandidaBiofilme mit Antimykotika schwer behandelbar sind und eine Heilung nur durch Entfernung der Prothese möglich ist. Pobloth AM, Duda GN, Giesecke MT, Dienelt A, Schwabe P. High-dose recombinant human bone morphogenetic protein-2 impacts histological and biomechanical properties of a cervical spine fusion segment: results from a sheep model. J Tissue Eng Regen Med. 2015 Jun 5. Die Verwendung einer hohen Dosis des Proteins rhBMP-2 im zervikalen Wirbelkörperfusionsmodell führt zwar zu einer hohen knöchernen Fusionsrate, induziert jedoch gleichzeitig qualitative Veränderungen der Knochenstruktur, die mit einem massiven Anstieg der biomechanischen Steifheit des Bewegungssegmentes einhergeht. Thiele K, Perka C, Matziolis G, Mayr HO, Sostheim M, Hube R. Current failure mechanisms after knee arthroplasty have changed: polyethylene wear is less common in revision surgery. J Bone Joint Surg Am. 2015 May 6;97(9):715-20. Zu den Hauptversagensursachen einer Knieendoprothese zählen die aseptische Lockerung, Instabilität, Malalignment und die periprothetische Infektion. Der früher als Hauptmechanismus deklarierte Polyethylenabrieb spielt dabei nur noch eine untergeordnete Rolle. von Roth P, Abdel MP, Harmsen WS, Berry DJ. Total hip arthroplasty after operatively treated acetabular fracture: a concise follow-up, at a mean of twenty years, of a previous report. J Bone Joint Surg Am. 2015 Feb 18;97(4):288-91. Hüfttotalendoprothesen, die nach einer vorangegangen Hüftgelenksfraktur implantiert worden sind, zeigen 20 Jahre nach der Operation ein schlechtes Implantatüberleben. Pathologie Bickeböller M, Tagscherer KE, Kloor M, Jansen L, Chang-Claude J, Brenner H, Hoffmeister M, Toth C, Schirmacher P, Roth W, Bläker H. Functional characterization of the tumor-suppressor MARCKS in colorectal cancer and its association with survival. Oncogene. 2015 Feb 26; 34(9):1150-9. Der Tumorsuppressor MARCKS ist in die Regulation des programmierten Zelltods, Apoptose, involviert. Der Verlust des Proteins ist beim Kolonkarzinom mit einer schlechteren Prognose assoziiert. Denkert C, von Minckwitz G, Brase JC, Sinn BV, Gade S, Kronenwett R, Pfitzner BM, Salat C, Loi S, Schmitt WD, Schem C, Fisch K, Darb-Esfahani S, Mehta K, Sotiriou C, Wienert S, Klare P, André F, Klauschen F, Blohmer JU, Krappmann K, Schmidt M, Tesch H, Kümmel S, Sinn P, Jackisch C, Dietel M, Reimer T, Untch M, Loibl S. Tumor-infiltrating lymphocytes and response to neoadjuvant chemotherapy with or without carboplatin in human epidermal growth factor receptor 2-positive and triplenegative primary breast cancers. J Clin Oncol. 2015 Mar 20;33(9):983-91. In dieser Studie wurde das immunologische Infiltrat bei Brustkrebs in Gewebeproben untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass Tumoren, bei denen das Immunsystem aktiviert ist, besser auf eine Chemotherapie ansprechen. Győrffy B, Stelniec-Klotz I, Sigler C, Kasack K, Redmer T, Qian Y, Schäfer R. Effects of RAL signal transduction in KRAS- and BRAF-mutated cells and prognostic potential of the RAL signature in colorectal cancer. Oncotarget. 2015 May 30;6(15):13334-46. Tumorentstehung und Therapieerfolg werden durch Onkoproteine wie beispielsweise die RAS Proteine maßgeblich gesteuert. Sie kontrollieren intrazelluläre Kommunikationswege, die im Rahmen der Tumor-behandlung zunehmend als Zielstrukturen für Krebsmedikamente dienen. Die Arbeit untersucht den sogenannten RAL Signalweg, seine biologische Funktion und prognostische Rolle beim Kolonkarzinom. Schmiedel JM, Klemm SL, Zheng Y, Sahay A, Blüthgen N, Marks DS, van Oudenaarden A. Gene expression. MicroRNA control of protein expression noise. Science. 2015 Apr 3;348(6230):128-32. Die Studie zeigt, dass MicroRNAs die Genexpression hochspezifisch regulieren können. Pharmakologie und Toxikologie Foryst-Ludwig A, Kreissl MC, Benz V, Brix S, Smeir E, Ban Z, Januszewicz E, Salatzki J, Grune J, Schwanstecher AK, Blumrich A, Schirbel A, Klopfleisch R, Rothe M, Blume K, Halle M, Wolfarth B, Kershaw EE, Kintscher U. Adipose Tissue Lipolysis Promotes Exercise-induced Cardiac Hypertrophy Involving the Lipokine C16:1n7 Palmitoleate. J Biol Chem. 2015;290:23603-23615. In dieser Publikation konnte die einfach-ungesättigte Fettsäure Palmitoleinsäure (C16:1n7) identifiziert werden, die schützende Effekte im Herzen vermittelt. Melis V, Zabke C, Stamer K, Magbagbeolu M, Schwab K, Marschall P, Veh RW, Bachmann S, Deiana S, Moreau PH, Davidson K, Harrington KA, Rickard JE, Horsley D, Garman R, Mazurkiewicz M, Niewiadomska G, Wischik CM, Harrington CR, Riedel G, Theuring F. Different pathways of molecular pathophysiology underlie cognitive and motor tauopathy phenotypes in transgenic models for Alzheimer‘s disease and frontotemporal lobar degeneration. Cell Mol Life Sci. 2015 Jun;72(11):2199-222. Verschiedene Tiermodelle für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Frontotemporale Demenz wurden erfolgreich mit Derivaten von Methylenblau therapiert. Diese Substanzen werden nun im Rahmen von drei klinischen Studien der Phase 3 weltweit getestet. Schönfelder G, Grune B, Hensel A. Animal welfare: Europe‘s first ‚3Rs‘ governmental centre. Nature. 2015 Nov 5;527(7576):38. Mit der Gründung des Deutschen Zentrum zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R) wird zukünftig die Forschung zu Alternativmethoden zum Tierversuch nach dem 3R-Prinzip nach William Russell und Rex Burch intensiviert. Schönfelder G, Grune B, Oelgeschläger M, Hensel A. Laboratory animals: German initiative opens up animal data. Nature. 2015;519(7541):33. Die Datenbank AnimalTestInfo (www.animaltestinfo.de) soll für mehr Transparenz von Tierversuchsvorhaben in Deutschland sorgen. 27 Psychiatrie Deserno L, Huys QJ, Boehme R, Buchert R, Heinze HJ, Grace AA, Dolan RJ, Heinz A, Schlagenhauf F. Ventral striatal dopamine reflects behavioral and neural signatures of model-based control during sequential decision making. Proc Natl Acad Sci U S A. 2015 Feb 3;112(5):1595-600. Durch die Kombination von Simulationen mit neurochemischer und funktioneller Bildgebung zeigte sich, dass die Dopaminsynthesekapazität im ventralen Striatum mit dem Ausmaß zielgerichteter Verhaltenskontrolle im präfrontalen Kortex zusammenhängt. Madipakkam AR, Rothkirch M, Guggenmos M, Heinz A, Sterzer P. Gaze Direction Modulates the Relation between Neural Responses to Faces and Visual Awareness. J Neurosci. 2015 Sep 30;35(39):13287-99. Gesichter mit direktem Blickkontakt, die einen Reiz von hoher sozialer Bedeutung darstellen, werden in der Sehrinde besonders effizient verarbeitet. Dies weist darauf hin, dass der Reizverarbeitung in sensorischen Rindenarealen eine wichtige Rolle bei der Steuerung sozialer Interaktionen zukommt. Otte C, Wingenfeld K, Kuehl LK, Kaczmarczyk M, Richter S, Quante A, Regen F, Bajbouj M, Zimmermann-Viehoff F, Wiedemann K, Hinkelmann K. Mineralocorticoid receptor stimulation improves cognitive function and decreases cortisol secretion in depressed patients and healthy individuals. Neuropsychopharmacology. 2015 Jan;40(2):386-93. Eine spezifische Stimulation des Mineralocorticoid-Rezeptors verbessert Gedächtnis und Exekutivfunktion sowohl bei depressiven Patienten als auch bei gesunden Kontrollprobanden. Wiers CE, Stelzel C, Gladwin TE, Park SQ, Pawelczack S, Gawron CK, Stuke H, Heinz A, Wiers RW, Rinck M, Lindenmeyer J, Walter H, Bermpohl F. Effects of cognitive bias modification training on neural alcohol cue reactivity in alcohol dependence. Am J Psychiatry. 2015 Apr;172(4):335-43. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass ein Training über 2 Wochen, in dem alkoholabhängige Patienten am Computer mit einem Joystick Alkohol-Reize ablehnen, die Aktivität der Amygdala und das damit zusammenhängende Verlangen nach Alkohol vermindert. Radiologie Denecke T, Stelter L, Schnapauff D, Steffen I, Sinn B, Schott E, Seidensticker R, Puhl G, Gebauer B, Hänninen EL, Wust P, Neuhaus P, Seehofer D. CT-guided Interstitial Brachytherapy of Hepatocellular Carcinoma before Liver Transplantation: an Equivalent Alternative to Trans-arterial Chemoembolization? Eur Radiol. 2015 Sep;25(9):2608-16. Bei Patienten mit einem Leberzellkarzinom, die auf eine Lebertransplantation warten, konnte gezeigt werden, dass die CT-gestützte interstitielle Brachytherapie in Afterloading-Technik (CTB) eine wirksame Alternative zum etablierten Standard „transarterielle Chemoembolisation“ darstellt, um den Krebs bis zur Transplantation in Schach zu halten. Nörenberg D, Ebersberger HU, Walter T, Ockert B, Knobloch G, Diederichs G, Hamm B, Makowski MR. Diagnosis of Calcific Tendonitis of the Rotator Cuff by Using Susceptibility-weighted MR Imaging. Radiology. 2016 Feb;278(2):475-84. Die suszeptibilitätsgewichtete MRT-Bildgebung (SWI) ist als relativ neue Bildgebungsmethode hat das Potenzial, die zuverlässige Diagnose der Tendinosis calcarea auch ohne das konventionelle Röntgenbild zu stellen. Scharlach C, Kratz H, Wiekhorst F, Warmuth C, Schnorr J, Genter G, Ebert M, Mueller S, Schellenberger E. Synthesis of acid-stabilized iron oxide nanoparticles and comparison for targeting atherosclerotic plaques: evaluation by MRI, quantitative MPS, and TEM alternative to ambiguous Prussian blue iron staining. Nanomedicine. 2015 Jul;(5):1085-95. Aus der Synthese von superparamagnetischen Nanopartikeln mit 9 unterschiedlichen Säuren resultierten vier anionische Nanopartikel, die eine schnelle MRT-Bildgebung atherosklerotischer Plaques von ApoE-knockout-Mäusen erlaubten. Die spezifische Quantifizierung der Nanopartikel im Plaque-Gewebe ergab die besten Ergebnisse für Zitronensäure-beschichtete VSOP (Very small iron oxide nanoparticles). Regenerative Medizin Lupiáñez DG, Kraft K, Heinrich V, Krawitz P, Brancati F, Klopocki E, Horn D, Kayserili H, Opitz JM, Laxova R, Santos-Simarro F, Gilbert-Dussardier B, Wittler L, Borschiwer M, Haas SA, Osterwalder M, Franke M, Timmermann B, Hecht J, Spielmann M, Visel A, Mundlos S. Disruptions of topological chromatin domains cause pathogenic rewiring of gene-enhancer interactions. Cell. 2015 May 21;161(5):1012-25. Die Publikation beschreibt einen neuen Mutationsmechanismus, der neueste Daten der Genom-Faltung einbezieht. Die Interpretation von strukturellen Varianten, wie sie häufig bei genetischen Krankheiten auftreten, wird dadurch erweitert und vereinfacht. Qazi TH, Mooney DJ, Pumberger M, Geissler S, Duda GN. Biomaterials based strategies for skeletal muscle tissue engineering: existing technologies and future trends. Biomaterials. 2015;53:502-21. Die Studie untersucht, inwieweit Biomaterialen die Heilung von Muskelverletzungen beeinflussen können. Zudem werden zukünftige Trends im Feld der Muskelregeneration aufgezeigt. Spillmann F, Miteva K, Pieske B, Tschöpe C, Van Linthout S. High-density lipoproteins reduce endothelial-to-mesenchymal transition. Arterioscler Thromb Vasc Biol. 2015 Aug;35(8):1774-7. Die Autoren zeigen, dass HDL, das „gute“ Cholesterin, einen schützenden Einfluss auf die innere Auskleidung von Blutgefäßen hat, indem es die Umwandlung von Endothel zu Fibroblasten reduziert. Diese Umwandlung wird u.a. durch Entzündungen gefördert und spielt bei der Entstehung von Fibrose am Herzen eine Rolle. 28 Volk HD, Stevens MM, Mooney DJ, Grainger DW, Duda GN. Key elements for nourishing the translational research environment. Sci Transl Med. 2015 Apr 8;7(282):282cm2. Erfolgreiche Translation im akademischen Umfeld benötigt unterstützende Rahmenbedingungen, mit deren Hilfe Ergebnisse der Grundlagenforschung und aus Technologieprojekten in klinische Anwendungen überführt werden können. Die Autoren diskutieren in dem Beitrag diese die Translation fördernden Rahmenbedingungen. Rheumatologie und Immunwissenschaften Alexander T, Sarfert R, Klotsche J, Kühl AA, Rubbert-Roth A, Lorenz HM, Rech J, Hoyer BF, Cheng Q, Waka A, Taddeo A, Wiesener M, Schett G, Burmester GR, Radbruch A, Hiepe F, Voll RE. The proteasome inhibitior bortezomib depletes plasma cells and ameliorates clinical manifestations of refractory systemic lupus erythematosus. Ann Rheum Dis. 2015 Jul;74(7):1474-8. Die Studie untersucht einen Ansatz aus der Krebstherapie um entzündlichrheumatische Erkrankungen zu behandeln. Dabei werden einzelne Gedächtnis-Immunzellen, Plasmazellen, direkt abgetötet. Auf diese Weise konnte die Krankheitsaktivität bei Rheuma-Patienten, die im Vorfeld nur unzureichend auf herkömmliche Therapien angesprochen hatten, zurückgedrängt werden. Burmester GR, Kivitz AJ, Kupper H, Arulmani U, Florentinus S, Goss SL, Rathmann SS, Fleischmann RM. Efficacy and safety of ascending methotrexate dose in combination with adalimumab: the randomised CONCERTO trial. Ann Rheum Dis. 2015 Jun;74(6):1037-44. Die kontrollierte Therapiestudie zeigt, dass eine mittlere Dosis Methotrexat (MTX) ausreicht, um eine Behandlung der rheumatoiden Arthritis mit Biologika zu verstärken. MTX erhöht die Menge der Biologika im Blut und verhindert, dass diese vom Immunsystem des Patienten abgefangen und damit unwirksam gemacht werden. Helmstetter C, Flossdorf M, Peine M, Kupz A, Zhu J, Hegazy AN, DuqueCorrea MA, Zhang Q, Vainshtein Y, Radbruch A, Kaufmann SH, Paul WE, Höfer T, Löhning M. Individual T helper cells have a quantitative cytokine memory. Immunity. 2015 Jan 20;42(1):108-22. Eine einzelne Immunzelle speichert die Information darüber, welche Mengen eines bestimmten Botenstoffes sie produzieren soll. Damit können künftig möglicherweise gezielt Immunreaktionen verstärkt und fehlgesteuerte Immunantworten abgeschwächt werden. Obenaus M, Leitão C, Leisegang M, Chen X, Gavvovidis I, van der Bruggen P, Uckert W, Schendel DJ, Blankenstein T. Identification of human T-cell receptors with optimal affinity to cancer antigens using antigennegative humanized mice. Nat Biotechnol. 2015 Apr;33(4):402-7. Die Studie beschreibt die Identifizierung humaner T-Zellrezeptoren mit optimaler Affinität für Tumorantigene im Mausmodell. Trzonkowski P, Bacchetta R, Battaglia M, Berglund D, Bohnenkamp HR, ten Brinke A, Bushell A, Cools N, Geissler EK, Gregori S, Marieke van Ham S, Hilkens C, Hutchinson JA, Lombardi G, Madrigal JA, Marek-Trzonkowska N, Martinez-Caceres EM, Roncarolo MG, Sanchez-Ramon S, Saudemont A, Sawitzki B. Hurdles in therapy with regulatory T cells. Sci Transl Med. 2015 Sep 9;7(304):304ps18. Der Übersichtsartikel fasst die wichtigsten Maßnahmen und Schwierigkeiten bezüglich des Einsatzes regulatorischer T-Zellen zur Therapie immunvermittelter Erkrankungen zusammen. Zahnmedizin Preissner S, Wirtz HC, Tietz AK, Abu-Sirhan S, Herbst SR, Hartwig S, Pierdzioch P, Schmidt-Westhausen AM, Dommisch H, Hertel M. Bactericidal efficacy of tissue tolerable plasma on microrough titanium dental implants: An in-vitro-study. J Biophotonics. 2015 Sep 9. Der in dieser Untersuchung festgestellte bakterizide Effekt von kaltem Plasma auf infizierten Implantatoberflächen könnte ein vielversprechender Ansatz für die bislang schwierige Behandlung der Periimplantitis sein. Schaefer AS, Bochenek G, Jochens A, Ellinghaus D, Dommisch H, GüzeldemirAkçakanat E, Graetz C, Harks I, Jockel-Schneider Y, Weinspach K, Meyle J, Eickholz P, Linden GJ, Cine N, Nohutcu R, Weiss E, Houri-Haddad Y, Iraqi F, Folwaczny M, Noack B, Strauch K, Gieger C, Waldenberger M, Peters A, Wijmenga C, Yilmaz E, Lieb W, Rosenstiel P, Doerfer C, Bruckmann C, Erdmann J, König I, Jepsen S, Loos BG, Schreiber S. Genetic evidence for PLASMINOGEN as a shared genetic risk factor of coronary artery disease and periodontitis. Circ Cardiovasc Genet. 2015 Feb;8(1):159-67. Die Arbeit untersuchte sämtliche derzeit bekannte Risikogene, die mit Atherosklerose assoziiert sind, auf einen möglichen Zusammenhang mit der aggressiven Parodontitis (AgP). Schwendicke F, Dörfer CE, Schlattmann P, Foster Page L, Thomson WM, Paris S. Socioeconomic inequality and caries: a systematic review and meta-analysis. J Dent Res. 2015 Jan;94(1):10-8. Die Studie zeigt den Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status und Karies: Menschen mit niedrigem Bildungsgrad oder Einkommen haben ein signifikant höheres Risiko, kariöse Läsionen zu entwickeln. Dieser Zusammenhang scheint in reichen Ländern stärker ausgeprägt zu sein als in armen Ländern. * Eine vollständige Liste aller wissenschaftlichen Publikationen der Charité kann unter http://www.charite.de/forschung eingesehen werden. * For a comprehensive index of all scientific publications at the Charité please go to http://www.charite.de/forschung.