Ist ein Ausbruch des Yellowstone
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Ist ein Ausbruch des Yellowstone
Beispiel für eine Publikation (Schülerniveau, ca. Klasse 11) Ist ein Ausbruch des Yellowstone- Supervulkans überfällig? Vielfach wird in Medien vor einem bevorstehenden Ausbruch des unter dem Yellowstone- Nationalpark verborgenen Supervulkans gewarnt. Angeblich ist, auch nach Ansicht einiger Wissenschaftler, der nächste Ausbruch auf Grund der vorherigen Ausbrüche längst überfällig. Wenn man die Webseite http://www.scienceblogs.de/frischer-wind/2009/07/2012 -und-der-supervulkan.php öffnet, so kann man dort u.a. lesen: „Im Film "2012" führt der Ausbruch eines so genannten "Supervulkans" im Yellowstone National Park zu weltweiten Verwüstungen. Aber gibt es überhaupt einen Vulkan im Yellowstone Park - und mit welchen Folgen wäre bei einem Ausbruch zu rechnen?“ Der Yellowstone-Vulkan liegt über einem geologischen „Hot Spot“ (so nennt man Gebiete unter der Erdoberfläche in denen durch Hitze verflüssigtes Gestein ,das Magma, aus dem Erdmantel aufsteigt). Dabei kam es in der Vergangenheit tatsächlich zu Ausbrüchen, die im Wiederholungsfall gravierende Folgen für die Menschheit hätten. Die Menge des Eruptionsmaterial überstieg in jedem Fall die 100 km³ - Grenze, beim größten Ausbruch waren es 2500 km³. Man bezeichnet solche Ausbrüche als Superausbrüche und Vulkane wie den Yellowstone- Nationalpark als Supervulkan. Statistische Untersuchung Auch mit den Mitteln der Statistik, die wir im Unterricht kennen gelernt haben, lassen sich einige Aussagen treffen. Der genaue Zeitpunkt der bisherigen Ausbrüche wird in verschiedenen Quellen unterschiedlich angegeben. Die drei Superausbrüche im Umkreis bzw. im Yellowstone- Nationalpark selbst fanden vor vor 2,1 Millionen, vor 1,3 Millionen und vor 0,63 Millionen Jahren (Quelle: http://www.swisseduc.ch/stromboli/perm/yellowstone/geol-de.html abgerufen am 24.5.2010) bzw. vor 2,2 Millionen Jahren, 1,3 Millionen Jahren und 0,64 Millionen Jahren (Quelle : http://www.metaevolutions.de/pages/artikel-20000514-supervulkan.html am 25.5.2010). Da ich nicht entscheiden kann, welche Angaben besser sind, halte ich die Entscheidung für die Mittelwerte am sinnvollsten. Daraus ergibt sich folgendes Bild: Ausbruch vor Jahren Auswurf in km³ 2150000 2500 1300000 280 635000 1000 Der mittlere Abstand zwischen den Ausbrüchen betrug 757500 Jahre. Die mit Excel berechnete Standardabweichung beträgt 130814,7545 Jahre. Wir runden auf 130800 Jahre. Daraus folgt: Der wahrscheinlichste Ausbruchszeitpunkt ergibt sich aus der Differenz 753500 – 635000. Das wäre ein Ausbruch in 92500 Jahren. Der frühste mögliche Ausbruchstermin ergibt sich aus der Standardabweichung, Ein neuer Ausbruch wäre nach 753000- 130800 Jahren möglich. Das sind 626700 Jahre nach dem letzten Ausbruch. Dieser Zeitpunkt ist schon seit 8300 Jahren überschritten. Andererseits wäre die obere Grenze nach der analogen Überlegung erst nach 753000+ 130800 Jahren erreicht. Das wären 888300 Jahre nach dem letzten Ausbruch. Das wären dann immerhin noch 253300 Jahre. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung sieht etwa so aus( Skizze): Wenn die gesamte Fläche unter der Kurve einer Wahrscheinlichkeit von 1 (=100% ) entspricht, so entspricht die Fläche links von der Senkrechten der Wahrscheinlichkeit, dass das Ereignis in der sehr nahen Zukunft stattfinden wird. Schlussfolgerung: Ein baldiger Ausbruch ist also möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich. Die beschränkte Zahl der Daten macht eine statistische Vorhersage jedoch sehr unsicher.