ERASMUS-Bericht Newcastle 2011/2012 – Vanessa Appoh Vorab

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ERASMUS-Bericht Newcastle 2011/2012 – Vanessa Appoh Vorab
ERASMUS-Bericht Newcastle 2011/2012 – Vanessa Appoh
Vorab Gratulation an jeden Studenten, der das Glück hat, einen Studienplatz in Newcastle
bekommen zu haben! Ich kann nur sagen, dass mein Auslandsaufenthalt bisher die beste Zeit
meines Lebens war – was meiner Meinung nach auch sehr an der Wärme und Gemütlichkeit der
Geordies und ihrer sehr beeindruckenden Stadt lag.
Vorbereitung
Bei Erhalt des Angebots über einen Studienplatz muss man sich zunächst entscheiden, ob man für
ein Semester, d.h. entweder von September bis Januar im Winter oder von Februar bis Juni im
Sommer oder für das gesamte akademische Jahr in Newcastle bleiben möchte. Beides hat Vor- und
Nachteile, wobei für mich persönlich ein Jahr die beste Entscheidung war, da man sich mehr
eingewöhnt und neben dem Studium auch mehr Möglichkeiten in Bezug auf Nebenjobs, Hobbys
und Freizeitangebote hat. Nach Annahme des Angebots des Studienplatzes erhält man auf
postalischem Wege einige Unterlagen von der Newcastle University mit der Bitte, neben
persönlichen Angaben auch ein Motivationsschreiben sowie eine vorläufige Modulwahl an die
Universität zurückzuschicken. Das Motivationsschreiben dient rein formalen Zwecken, ist also nicht
im traditionellen Sinne zu verstehen und sollte das Angebot des Studienplatzes nicht beeinflussen.
Nach Eingang der erforderlichen Unterlagen schickt die Universität einem neben einer offiziellen
Zusage mehrere Broschüren, etwa zu Wohnheimen und privaten Unterkünften, sowie eine
Einladung zur International Welcome Week, die zwei Wochen vor offiziellem Vorlesungsbeginn
stattfindet. Diese Tage bieten einem die Möglichkeit, bereits vor Beginn der Univeranstaltungen
andere Studenten kennenzulernen. Zudem wird man detailliert über universitätsinterne Abläufe
informiert und durch weitere Unternehmungen wie Stadt- und Stadionsbesuche auch in die Stadt
eingeführt.
Abgesehen von den Verwaltungsangelegenheiten rund um die Universität sollte man sich vor der
Anreise Gedanken über die Unterkunft machen (siehe unten). Daneben ist es auch wichtig, den
bestehenden Handyvertrag zu kündigen bzw. tariflich abzuändern oder aber sich vor Ort eine neue
SIM-Karte mit den gewünschten Tarifbedingungen zu besorgen. Obwohl man sich recht problemlos
ein britisches Konto einrichten lassen kann, besteht auch die Option, sich zum Beispiel bei der
Deutschen Bank das so genannte „Junge Konto“ einzurichten, dessen Führung kostenlos ist und
das es einem ermöglicht, in Großbritannien an beliebigen Barclays-Bankautomaten kostenfrei
Bargeld abzuheben. Zu beachten ist dabei allerdings, dass für Überweisungen oder Daueraufträge
nach/von Großbritannien zusätzliche Gebühren erhoben werden.
Anreise
Der einzige Direktflug von Deutschland nach Newcastle geht mit Lufthansa über Düsseldorf.
Alternativ kann man allerdings auch mit Ryanair von Memmingen aus nach Edinburgh fliegen und
im Anschluss den Zug nach Newcastle nehmen, der ca. eineinhalb Stunden dauert. Wie bei Flügen
allgemein gilt auch für Flüge nach Newcastle: Früh buchen lohnt sich, mindestens drei Monate vor
Abflug; ansonsten muss man mit bis zu dreimal so hohen Flugpreisen rechnen.
Ich habe mich für den Flug von Düsseldorf aus entschieden. Vom Flughafen aus dauert es mit der
Metro ca. 25 Minuten ins Stadtzentrum, ein einfaches Ticket kostet momentan um die 3 Pfund.
Alternativ kann man auch ein Taxi zur jeweiligen Unterkunft nehmen, was im Vergleich zu
deutschen Taxen recht günstig ist, aber je nach Entfernung dennoch bis zu 20 Pfund betragen kann.
Wohnen
Die zwei wichtigsten Möglichkeiten für Austauschstudenten sind entweder ein Wohnheimsplatz
oder ein Zimmer in einer privaten Unterkunft. Vorteile der Wohnheime sind, dass
Zimmervermittlung und Mietvertragsabschluss über die Universität laufen und man sich somit
sicher sein kann, dass alles geregelt abläuft und man nicht über den Tisch gezogen wird. Zudem
findet die Wohnheimsplatzvergabe bereits im Mai bzw. Juni statt, sodass man bereits einige
Wochen oder gar Monate vor Abreise eine sichere Unterkunft vorzuweisen hat. Ein weiterer Vorteil
der Wohnheime sind die Zahlungsmodalitäten und die Kostenaufstellung: Man kann zwischen
mehreren Zahlungsarten sowie verschiedenen Raten wählen. Je nach Wunsch kann man auch die
gesamte Miete vor Einzug bezahlen. Auch sind in den Mietpreisen bereits alle Neben- und
Internetkosten enthalten, sodass man keine Nachzahlungen erwarten muss.
Entscheidet man sich für die Option Wohnheim, so muss man bis Ende Mai eine Onlinebewerbung
auf einen Wohnheimsplatz stellen, wobei man zwischen unterschiedlichen Wohnheimen wählen
kann und Präferenzen angeben muss.
Berühmt-berüchtigt ist das so genannte Party-Wohnheim Richardson Road, in dem neben
internationalen Studenten hauptsächlich britische Fresher, also Erstsemester, die in der Regel ein,
zwei Jahre jünger als deutsche Erstsemester sind, unterkommen. Im Gegensatz zu Erstsemestern in
Deutschland haben britische Studenten wenig Notendruck, da die Leistungen des ersten Jahres
nicht für den Bachelorabschluss zählen. Dementsprechend tendieren britische Erstsemester dazu,
weniger zu studieren und eher zu feiern und den Beginn des Studentenlebens zu genießen. Diese
Partylaune spiegelt sich auch im allgemeinen Aktivitäts- und Geräuschpegel in den Wohnheimen,
insbesondere in Richardson Road, wider. Dessen sollte man sich in jedem Fall bewusst sein, wenn
man in ein Wohnheim einzieht – genauso wie unterschiedliche Hygienevorstellungen für
Kühlschränke und Badezimmer. Manche Wohnheime sind nur für Master/Postgraduate-Studenten
ausgelegt.
Mir wurde ein Platz in Richardson Road angeboten, das preislich günstigste Wohnheim, das sehr
zentral liegt (jeweils ca. 10 Minuten zu Uni und Stadt). Als Austauschstudent lebt man dort
normalerweise mit fünf anderen Studenten in einer Sechser-WG, wovon meist vier Studenten
Freshers sind. Je nach Belieben kann man in einer gleichgeschlechtlichen oder gemischten
Wohnung wohnen. Die Zimmer sind möbliert und recht gut ausgestattet. Auch Geschirr, Besteck
und weitere Küchenutensilien muss man nicht mitbringen bzw. kaufen, da alles in den Küchen zur
Verfügung gestellt wird.
Sucht man sich im privaten Bereich eine Unterkunft, so läuft die Zimmersuche oft über Agenturen,
die einem verschiedene Wohnungen anbieten. Normalerweise kommt man in einem
Einfamilienhaus unter, das meist ausschließlich an Studenten vermietet wird. Die beliebtesten
Wohnviertel sind Jesmond, das Studentenviertel der Stadt, oder Heaton. Auch in privaten
Unterkünften sind die Zimmer meist möbliert, allerdings muss man sich oft Küchengeräte und utensilien selbst anschaffen und bei Auszug weiterverkaufen bzw. spenden. Zudem sollte man bei
der Zimmersuche vor Ort sein, sodass man bereits einige Wochen vor den ersten
Universitätsveranstaltungen in Newcastle sein muss.
Universität und Studium
Genau wie die Uni Augsburg besitzt die Newcastle University einen einheitlichen Campus,
innerhalb dessen alle Fakultäten und Einrichtungen in fünf Minuten bequem zu erreichen sind.
Was dem deutschen Studenten wohl zuallererst auffallen dürfte, ist die beeindruckende technische
Ausstattung sowohl in den einzelnen Fakultätsgebäuden als auch in den Räumlichkeiten der
students union oder des Auslandsamtes. Auch die persönlichere und eingehendere Betreuung
durch die Dozenten zeigt, dass die sehr hohen Studiengebühren direkt in die Lehre fließen.
Allgemein wird es für einen Austauschstudenten zunächst etwas ungewohnt sein, sich nach
britischer Tradition mit den Dozenten zu duzen. Dennoch sollte man sich der hierarchischen
Verhältnisse bewusst bleiben und sich trotz Duzen nicht zu informell im Umgangston verhalten.
Erhält man seinen Studienplatz über den Anglistiklehrstuhl, so ist man normalerweise an der
School of Modern Languages eingeschrieben. Es ist allerdings kein Problem, auch Kurse an der
School of English Language, Literature and Linguistics zu besuchen; allerdings sollte man dies
möglichst bald, am besten bereits im Vorfeld, mit dem Erasmus-Koordinator und den Fakultäten
absprechen. Zudem darf man nur eine begrenzte Anzahl an Kursen belegen und in einem Semester
35 LPs bzw. in zwei nicht 60 LPs überschreiten. Anders als an der Uni Augsburg sind die Unikurse als
Module angelegt, die meist eine Vorlesung und ein Seminar, manchmal noch ein Tutorium,
umfassen. Bei Sprachkursen ist dies etwa eine Grammatikvorlesung und ein Seminar, in dem
bestimmte Sprachbereiche im Fokus stehen. Generell gilt zu beachten, dass man voraussichtlich
auf weniger Wochenstunden als in Deutschland kommen wird, da in Großbritannien das
eigenständige Studium einen größeren Anteil der vorgesehenen Lernzeit einnimmt als die
Präsenzstunden an der Universität. Dementsprechend sollte man sich bewusst sein, dass von den
Studenten dadurch erwartet wird, sich im verstärkten Maße der Vor- und Nachbereitung des
Stoffes sowie dem selbstständigen Einlesen in die jeweilige Materie zu widmen. Insgesamt wirkt
das Unisystem in Großbritannien etwas verschulter, d.h. Stundenpläne werden etwa für den
Studenten erstellt, Sekundärliteratur im Internet bereitgestellt und der einzelne Student stärker
betreut.
Als Austauschstudent ist es oft nicht leicht, im Rahmen der Univeranstaltungen neue (britische)
Kontakte zu knüpfen, da die meisten für uns relevanten Kurse von höheren Semestern besucht
werden, die sich bereits in Gruppen integriert haben. Ein dennoch sehr zu empfehlendes Modul ist
der Sprachkurs German General Language Level D, in dem deutsche Austauschstudenten die
Übersetzungs- und Dolmetschkurse besuchen können. Dort kann man mit britischen
Deutschstudenten in Kontakt treten, die bereits einige Zeit im Ausland, oft auch direkt in
Deutschland, verbracht haben und oft an Austauschmöglichkeiten mit deutschen Muttersprachlern
interessiert sind. Abgesehen davon kann man sich auch für das Erlernen einer neuen
Fremdsprache wie etwa Chinesisch, Japanisch oder Niederländisch entscheiden – allerdings nur,
wenn man das gesamte akademische Jahr in Newcastle verbringt.
Das ist auch im Hinblick auf die allgemeine Modulwahl ein nicht zu vernachlässigender Aspekt, den
es zu beachten gilt: Zahlreiche Module ziehen sich über beide Semester, sodass diese oft nicht von
Erasmus-Studenten, die nur ein Semester bleiben, besucht werden können.
Das
typische
Prüfungsformat
variiert
je
nach
Modulinhalt.
In
den
Sprach-
und
Literaturwissenschaften ist die Mischung aus Essay und Klausur weit verbreitet, während für
Sprachkurse meist eine grammatik- und wortschatzbasierte Klausur sowie eine mündliche Prüfung
vorgesehen sind. Allerdings kann man hier mit den jeweiligen Dozenten auch oft ein alternatives
Prüfungsformat vereinbaren.
Ein unabdingbarer Aspekt des britischen Unilebens sind die societies, die verschiedene
Interessensgruppen ansprechen und einem die Kontaktaufnahme zu anderen Studenten sehr
vereinfachen. Neben zahlreichen unterschiedlichen Sportarten, unter diesen auch etwas
exotischere
Varianten
wie
Capoeira,
werden
andere
Interessen
wie
verschiedene
Musikgeschmäcker, Sprachen oder Glaubensrichtungen abgedeckt. Sportbegeisterten kann ich
übrigens die Mitgliedschaft im Fitnessstudio bzw. Sports Centre der Universität nahelegen.
Besonders zu empfehlen für Austauschstudenten sind die Erasmus-Society, die International
Society und die Modern Languages Society, die alle durch das akademische Jahr hindurch Ausflüge,
pub crawls und andere Unternehmungen zu geringen Unkostenbeiträgen anbieten. Der
Mitgliedsbeitrag beträgt normalerweise um die fünf Pfund pro Jahr, die den Preis bei den
genannten societies jedoch in jedem Fall wert sind, da man zu einem deutlich günstigeren Fahrtund Eintrittspreis Attraktionen wie den Hadrian's Wall besuchen kann. Neben einer Auflistung im
Internet preisen sich die einzelnen societies bei der so genannten society fair zu Semesterbeginn
an und versuchen, möglichst viele Studenten für sich zu gewinnen.
Die Stadt Newcastle
Newcastle an sich ist von der Größe her mit Augsburg zu vergleichen. Den zwei Universitäten
(Newcastle University und Northumbria University) verdankt die Stadt allerdings ihren
ausgeprägten
studentischen
Flair.
Insgesamt
wirkt
das
Zentrum
lebendiger
und
abwechslungsreicher als Augsburg, vermutlich aufgrund der zahlreichen Geschäfte, Cafés, Pubs
und Nachtclubs, die Tag und Nacht in Newcastle sehr abwechslungsreich gestalten. Die Einwohner
Newcastles, Geordies genannt, sind sehr freundlich und herzlich – auch wenn der Dialekt zu Beginn
garantiert eine kleine Sprachbarriere darstellen wird und es einige Tage dauern wird, bis man sich
an den Slang gewöhnt hat.
Vom Campus ist das Zentrum nur etwa eine Minute, von den anliegenden Wohnheimen etwa fünf
bis zehn Minuten Fußweg entfernt. Auch innerhalb des Stadtzentrums sind die meisten Ziele, z.B.
der Bahnhof, innerhalb von zehn Minuten zu erreichen. Inoffizieller Mittelpunkt der Stadt ist das
Grey's Monument, kurz Monument, das den unangefochtenen Treffpunkt im Zentrum darstellt, an
dem sich auch die zwei Straßen Grainger Street und Grey Street treffen. Beide Straßen bilden die
Hauptadern der Grainger Town, eines im georgianischen Stil angelegten Stadtviertels mit
zahlreichen versteckten Seitenstraßen und Geschäften. Recht zentral liegt auch das Schloss, dem
Newcastle seinen Namen verdankt und das auf jeden Fall einen Besuch wert ist – allein schon
wegen seines tollen Ausblicks auf die Stadt und Umgebung. Die wohl beliebteste
Touristenattraktion ist die Quayside mit ihren sieben beeindruckenden Brücken, die hintereinander
gestaffelt einen beeindruckenden Anblick bilden. Gegenüber der stark befahrenen, 1928 erbauten
Tyne Bridge, die häufig als Wahrzeichen der Stadt dient, bietet die vor wenigen Jahren eingeweihte
Millennium Bridge einen modernen Kontrast. Im Volksmund auch als blinking eye bezeichnet,
klappt diese Fußgängerbrücke normalerweise mehrmals am Tag auf, meist unter farbenfroher
Beleuchtung. Ein weiteres Ziel ist das St. James Fußballstadion, das höchste Stadion
Großbritanniens und Heim des FC Newcastle United. Stadionstouren gibt es übrigens im Rahmen
der Welcome Week für bereits fünf Pfund.
Hauptgeschäftsstraße in der Innenstadt ist Northumberland Street, die sich vom Campus bis zum
Monument zieht. Viele Geschäfte auf dieser Straße sind in das Einkaufszentrum Eldon Square
integriert, das durch seine verwinkelte Anlage einen Großteil der Innenstadt vereinnahmt.
Klimatisch liegt die Stadt in einer sehr gemäßigten Zone, in der es normalerweise nicht stark
regnet. Stattdessen kann man über das Jahr hinweg recht einheitliche, gemäßigte Temperaturen,
im Winter bis zu null Grad, im Sommer bis zu 25 Grad Celsius, genießen.
Auch kulturell hat die Stadt einiges zu bieten. Insbesondere im Sommer wird einem durch Musikund Kunstfestivals einiges an Unterhaltung geboten. Für einige ist The Gate, ein zentral gelegenes
Freizeitzentrum inklusive Kinos, Restaurants und Bars, Hauptanlaufstelle, andere zieht es eher zur
Quayside mit beeindruckenden Panoramaausblicken und zahlreichen Etablissements gehobener
Preisklasse. Auch das Künstlerviertel Ouseburn mit mehreren Kunstgalerien und kleineren Pubs
bietet dem Kunstinteressierten einiges.
In Bezug auf das Nachtleben ist Newcastle berühmt-berüchtigt: Nicht zu Unrecht wird die Stadt
unter Briten als die Partystadt Großbritanniens bezeichnet. Insbesondere am Wochenende
verwandelt sich die Innenstadt, vor allem die Straßenzüge rund um den Bahnhof und den Big
Market, in eine lebhafte Partymeile. Ist man das deutsche Nachtleben gewöhnt, so sollte man sich
in jedem Fall auf etwas freizügigere Mode gefasst machen; auch im Schnee tragen die weiblichen
Geordies weder Jacken, Cardigans noch Strumpfhosen! Nächtliches Haupttransportmittel ist das
Taxi, das man sich bereits eineinhalb Stunden im Voraus per Telefon bestellen sollte, um unnötige
Kosten und langes Warten zu vermeiden.
Einkaufen
Generell muss man sich in England auf höhere Lebenshaltungskosten gefasst machen,
insbesondere in Bezug auf Lebensmittel, Miete und Genussmittel wie Alkohol und Tabak, wobei
der Nordosten Englands noch verhältnismäßig günstige Preise anbietet. Im Gegenzug kann man
gerade Kleidung und Kosmetika zu einem niedrigeren Preis kaufen, wenn man Geschäfte wie
Primark oder Boots wählt, in denen sich die Mehrheit der heimischen Studenten einkleidet bzw.
mit Medikamenten und Kosmetikprodukten versorgt.
Die verbreitesten und günstigsten Supermarktketten in Newcastle sind Tesco, Sainsbury oder auch
Asda, die einige Filialen in der Innenstadt haben. Den Großeinkauf (normalerweise ab 50 Pfund)
kann man auch im Internet organisieren, sodass einem die Lebensmittel ins Haus geliefert werden
(vor allem gut, wenn man sich einen Getränkevorrat anlegen möchte). Legt man allerdings Wert
auf niedrigere Preise und regionale Herkunft, so ist der Grainger Market die richtige Adresse. In
diesem indoor market findet man sämtliche Produkte, von frischen Lebensmitteln über
Haushaltswaren bis zu Kleidung und Kosmetika, zu einem günstigeren Preis.
Reisen
Obwohl Newcastle von Londonern und anderen Südengländern oft als der „hohe Norden“
Englands bezeichnet wird, werden einem durch das gut ausgebaute Bahn- und Busnetz zahlreiche
Reisemöglichkeiten geboten. Jedem Austauschstudenten kann ich die Anschaffung der Bahnkarte
für 16-29-Jährige nahelegen; für einen einmaligen Preis von 29 Pfund werden einem beim Kauf
jedes Bahntickets bis zu 30% vom Normalpreis erstattet. Gerade für Studenten, die zwei Semester
in Newcastle studieren wollen, werden sich diese Kosten sehr bald amortisieren. Auch mit dem Bus
kann man sehr günstig durch das Land reisen, z.B. mit Megabus, der den Transport in andere
Großstädte für bereits ein Pfund anbietet. Auch weiter entfernte Reiseziele wie etwa Manchester
oder Leeds sind somit recht schnell zu erreichen und in jedem Fall einen Tagestrip wert. Dennoch
gilt: Durch frühes Buchen spart man enorm.
Die häufigsten Reiseziele rund um Newcastle sind die Großstädte Edinburgh und York (jeweils ein
bis eineinhalb Stunden Zugfahrt entfernt) sowie weitere, kleinere Städte wie Durham oder
Hexham. Unverzichtbares Ausflugsziel ist der Hadrian's Wall, den man an zahlreichen Orten in der
Region besuchen und sogar besteigen kann. Auch Alnwick Castle ist eine häufig besuchte
Touristenattraktion (und Filmdrehort), die besonders Harry Potter-Fans anlockt.
Eine nur 20-minütige Fahrt mit der Metro bringt einen an die Nordseeküste. Dort kann man an
mehreren Küstenorten – die beliebtesten sind Tynemouth, Whitley Bay und South Shields –
aussteigen, die mit ihren Fish'n'Chips-Restaurants, traditionellen Tearooms und pittoresken
Sandstränden zahlreiche Geordies anlocken.
(Kontaktinformationen auf Anfrage beim Erasmus-Koordinator der Anglistik.)