Abschlussbericht
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Abschlussbericht
1 Eckdaten 37 Schule Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Rathenow Straße PLZ Ort Jahnstraße 33 14712 Rathenow Telefon / Fax dienstl. 03385/512079 03385/499201 URL / Internetadresse E-Mail [email protected] Schulform: www.jahngymnasium-rathenow.de/ Gymnasium Projektleiterin/Projektleiter Unterrichtsfächer: E-Mail: Geiseler, Udo denkmal aktiv-Schulteam: Geschichte (Leitfach), Kunst, Politische Bildung Jahrgang: Unterrichtsfach/-fächer: Schwerpunktunterricht Geschichte Klasse 9 Geschichte (Leitfach), Kunst, Politische Bildung Kurs oder Arbeitsgruppe Siehe oben Anzahl beteiligter Schülerinnen und Schüler 19 Beteiligte Kolleginnen/Kollegen Geiseler, Udo Fachlicher Partner vor Ort (Name, Einrichtung): Dr. Peter Dietze, Förderverein Heimatmuseum der Stadt Rathenow e.V. Straße: Steinstraße 1 Telefon: Telefax: 0162/ 6286547 - PLZ: Ort: 14712 Rathenow E-Mail: URL / Internetadresse: http://www.heimatmuseum-rathenow.de 2 Angaben zum Schulprojekt (Verbund-)Projekttitel Rathenow - Zerstörung und Wiederaufbau Im Zweiten Weltkrieg wurde der größte Teil der historischen Mitte der havelländischen Kreisstadt Rathenow zerstört. Zahlreiche Gebäude und zum Teil ganze Straßenzüge sind unwiederbringlich verloren. Anhand von Plänen, Karten, Ansichten und Fotos rekonstruierte die Schülergruppe das ehemalige Aussehen der Stadt und entwickelte Möglichkeiten, die Verluste in das öffentliche Bewusstsein zurückzuholen. 3 Vorerfahrungen der Schule / der Projektleitung Der Projektleiter hat einschlägige Erfahrungen bei der Erforschung der Geschichte von Baudenkmälern und ihrer Besitzer. So beschäftigte er sich bereits früher u.a. mit der Geschichte havelländischer Herrenhäuser, worüber mehrere Publikationen erschienen sind. Diese Kenntnisse wurden bereits früher auf die Arbeit anderer denkmal-aktiv-Teams übertragen. So betreute er ein Team am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Premnitz, das sich mit den Bahnhöfen der stillgelegten Brandenburgischen Städtebahn beschäftigte und ein Team am Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium, das die westhavelländischen Herrenhäuser untersuchte. 4 Ziele des Schulprojekts Kurzbeschreibung der Projektidee Das Projektteam machte sich auf die Suche nach Objekten des historischen Stadtzentrums und erschließt diese über Karten, Bilder, Zeitzeugenberichte. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten Ideen, wie ihre Arbeitsergebnisse veröffentlicht werden können und setzen diese dann praktisch um. Ziele (u.a. bezogen auf: Einführung in das Thema Denkmalschutz und Kulturerbe; Regionale Kulturdenkmale; Entwicklung von Handlungsvorschlägen; Dokumentation des Verlaufs und der Ergebnisse; Kontinuitätssicherung) Zunächst musste das Team seine Projektziele konkretisieren, denn eine Gesamtschau war wegen des Umfangs der Verluste an Baudenkmälern nicht zu leisten. Einführend wurde die Problematik allgemeiner betrachtet. So wurden mit Hilfe der denkmal-aktiv-Unterrichtsmaterialien Grundkenntnisse zum Thema Denkmalwürdigkeit, Denkmalschutz und Denkmalpflege vermittelt. Ein vergleichender Blick auf die Verhältnisse in Rathenow ermöglichte dabei einen ständigen Praxisbezug. So konnten zum Beispiel bemerkenswerte Parallelen zwischen dem international beachteten Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden und der St.-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow gezogen werden. Einen Zugang ermöglichte auch das viel beachtete Werk Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg, 2 Bde., hrsgg. v. Götz Eckardt, hier: Lizenzausgabe o.J. (nach 1990). Als zweite Vorarbeit waren die konkreten Ereignisse des Zweiten Weltkrieges im Westhavelland zu erschließen, die zum Verlust großer Teile der historischen Innenstadt geführt hatten. Dies geschah in der Einführungsphase vor allem durch Auswertung der inzwischen reichhaltig erscheinenen Literatur über die letzten Kriegstage. Dazu wurden u.a. die umfangreiche Literatur und Zeitzeugenberichte ausgewertet, die ein spezifisches Bild von den Kriegsereingissen im Havelland zeichnen. Als PROJEKTZIEL definierte die Gruppe eine teilweise Rekonstruktion des Vorkriegsstandes an historischer Baukultur in der Stadt Rathenow. Es bildeten sich einzelne Projektgruppen, die sich auf unterschiedliche Weise diesem Ziel widmeten. Skizzierung der Projektergebnisse 1. Modell: Altstadt Rathenow Ausgehend von einer Stadtexkursion entstand die Idee, die Altstadt Rathenow in ihrer historischen Beschaffenheit um 1800 als Modell darzustellen. Die Projektgruppe bestand darauf, dass man nicht nur Kriegsverluste dokumentieren solle, sondern auch Objekte, die durch die Stadterweiterungen im Zuge der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts verloren gingen, wie beispielsweise einige Brücken und Stadttore sowie das Rathaus. Als Ausgangspunkt dienten der Gruppe historische Stadtpläne, vor allem ein Stadtplan aus dem 18. Jahrhundert sowie historische Abbildungen des 17.19. Jahrhunderts. Die Gruppe auf Basis des historischen Stadtplans einen maßstabsgerechten Grundriss. Anhand der Abbildungen wurden dann Stadtbild prägende Gebäude wie die St.-Marien-Andreas-Kirche, die verlorenen Stadttore und –türme, die komplette Stadtmauer sowie das Rathaus ebenso rekonstruiert wie die historische Bebauung rund um die Stadtkirche, die durch die Kriegshandlungen unwiederbringlich verloren ist. Das Modell konnte während der Projektphase fertig gestellt werden, am Ende wurden jedoch zwei Projekttage notwendig, um letzte Arbeiten zu tätigen. Das Modell wurde der Öffentlichkeit präsentiert und fand auch in den Medien Anerkennung (u.a. Märkische Allgemeine Zeitung, 24. Juni 2016, vgl. http://www.jahngymnasium-rathenow.de/informativ/pressespiegel/2015/maz-vom-24062015.html). Das fertige Modell wird dem Förderverein Heimatmuseum Rathenow, dem fachlichen Partner des Projektes, für eine künftige Ausstellung zur Verfügung gestellt. 2. Ein Artikel im Rathenower Heimatkalender Zwei Schülerinnen wählten einen anderen Zugang. Sie wollten ihre Rechercheergebnisse in einer eigenen kleinen Publikation veröffentlichen. In Kleinarbeit verfassten sie einen wissenschaftspropädeutischen Artikel, der im Rathenower Heimatkalender 2017 erscheinen wird. In dem Kalender werden einige verlorene, aber auch einige gerettete Baudenkmale vorgestellt. Anlass dieser Publikation war das o.g. Standartwerk „Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg“. Die Schülerinnen waren enttäuscht, dass ihre Heimatstadt nur mit wenigen Objekten in dem Werk vertreten ist und entschlossen sich, in einem Beitrag, der sich an die Artikel in den „Schicksale[n]“ anlehnt, weitere Objekte vorzustellen. 3. Geocaching Eine dritte Gruppe erarbeitete einen Denkmal-Wanderweg Geocaching durch Rathenow. Die Idee war es, Mitschüler/innen und später auch beim Tag der offenen Tür oder zu anderen Veranstaltungen Interessierte mit auf einen Rundgang durch die Stadt zu nehmen. Dabei müssen die Wanderenden die Denkmale anhand ihrer GPS-Daten aufmerksam machen. Der Wanderweg führt an mehrere Orte des Zweiten Weltkrieges in Rathenow: vom Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium, in dem sich ein Lazarett befand, zum Klinikum, wo Verletzte aus der Zivilbevölkerung behandelt wurden, zum ehemaligen Offizierskasino der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland und zum Friedhof für die gefallenen russischen Soldaten. An jedem Ort können die Wandernden eine Kassette mit weiteren Informationen zu den Denkmalen finden. Alle Unterlagen, einschließlich des GPS-Gerätes, wurden ein einem „Geocach-Koffer“ verstaut, dessen Inhalt bei Bedarf jederzeit eingesetzt werden kann. 5 Vorgehensweise, geplante Umsetzung Wichtige Projektphasen und "Meilensteine" Vgl. 4 Inhaltliche Aspekte, u.a. Konkretisierung der zu bearbeitenden Einzelthemen, ggf. inhaltliche Beiträge der beteiligten Fächer Vgl. 4. Methodisch-didaktische Aspekte, u.a. Grad des selbständigen Arbeitens der Schülerinnen und Schüler Vgl. 4. Organisatorische Aspekte, u.a. Aufgabenverteilung zwischen Schulteam und fachlichem Partner, Verzahnung/Schnittstellen Vertreter des fachlichen Partners waren regelmäßig vor Ort und begleiteten die Projekte des Schulteams durch fachliche Hinweise. Umgekehrt unterstützte das Schulteam den Bau und die Betreuung einer Ausstellung des Fördervereins Heimatmuseum Stadt Rathenow e.V. sowie weiterer Regionalhistoriker zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Rathenow. Diese Ausstellung wurde mit Unterstützung des Schulteams im Theaterkeller des Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasiums (also am historischen Ort) gezeigt. Neben den Klassenstufen 9-12 besuchten auch viele Interessierte aus Rathenow und dem Havelland die Ausstellung. Sie erhielten über das Schulsekretariat jederzeit Zugang und wurden – wenn es terminlich einzurichten war – von Vertretern des Schulteams betreut. Zusätzlich half das Schulteam eine Podiumsdiskussion abzusichern, die vom Heimatbund Rathenow e.V. und dem fachlichen Partner zum Thema Kriegsende in Rathenow mit Zeitzeugen quasi als Begleitprogramm für die Ausstellung organisiert worden war. Es wurden Gäste und Zeitzeugen empfangen und betreut. Während der Podiumsdiskussion waren auch die Mitglieder des Schulteams im Publikum, vgl.: Märkische Allgemeine Zeitung, 6. Mai 2015 (http://www.jahngymnasium-rathenow.de/informativ/pressespiegel/2015/maz-vom-06052015.html), BRAWO-Brandenburger Wochenblatt, 24. April 2016 (http://www.jahngymnasium-rathenow.de/informativ/pressespiegel/2015/brawo-vom-29042015.html) 6 Kostenplan Herkunft der Projektmittel (Förderung, Sponsoren) Förderung denkmal aktiv (Deutsche Stiftung Denkmalschutz) Einsatz der Projektmittel, Planung/aktueller Stand Die Projektmittel wurden insbesondere für Fahrt- und Exkursionskosten, den Erwerb von Fachliteratur und eines Geocach-Gerätes sowie für Material für Modellbau und Büromaterial verwendet. Darüber hinaus gab es kleine Dankbarkeitserweisungen für fachliche Partner sowie fachliche Referenten.