Soziale Probleme

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Soziale Probleme
soFid
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst
Soziale Probleme
2010|1
Soziale Probleme
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst
soFid
Soziale Probleme
Band 2010/1
bearbeitet von
Hermann Schock
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften 2010
ISSN:
Herausgeber:
bearbeitet von:
Programmierung:
Druck u. Vertrieb:
0938-605x
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
Abteilung Fachinformation für die Sozialwissenschaften
Hermann Schock
Siegfried Schomisch
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0
Printed in Germany
Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung von GESIS
durch den Bund und die Länder gemeinsam bereitgestellt.
© 2010 GESIS. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare
Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.
Inhalt
Vorwort .................................................................................................................................................7
Sachgebiete
1
Armut und Arbeitslosigkeit......................................................................................................11
2.1
Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand..................................................................66
2.2
Altern und Lebensbedingungen im Alter.................................................................................92
2.3
Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter................................................................................148
3.1
Jugendliche und erwachsene Behinderte, Lebensbedingungen und
schulische Integration............................................................................................................208
3.2
Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter..........................................................241
4
Krankheit, Pflege, Rehabilitation...........................................................................................255
5
AIDS (Aufklärung, Gefährdung, Situation Infizierter)..........................................................346
6
Sucht (Medikamenten- und Drogenabhängigkeit, Alkoholismus, Glücksspiele)..................356
7
Verschiedene Randgruppen (Prostituierte, Kriminelle, etc.).................................................382
Register
Hinweise zur Registerbenutzung.......................................................................................................411
Personenregister.................................................................................................................................413
Sachregister........................................................................................................................................427
Institutionenregister...........................................................................................................................451
Anhang
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur...............................................................................467
Zur Benutzung der Forschungsnachweise.........................................................................................467
soFid Soziale Probleme 2010/1
Vorwort
7
Vorwort
zum soFid „Soziale Probleme“
GESIS bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat
sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht
zu vermeiden.
Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die von GESIS produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften – bisher FORIS).
Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den
zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden
Sie hier den vollständigen Text des Dokuments.
Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für SOFIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Zur Meldung
neuer Projekte steht unter http://www.gesis.org/SOFIS/Erhebung/ permanent ein Fragebogen zur
Verfügung.
Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben
werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden
Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.
***
Im Scope des soFid „Soziale Probleme“ vereint sind einige gesellschaftlich virulente soziale
Brennpunkte. Ihre Auswahl ergibt sich aus der Abgrenzung mit dem Gesamtprogramm des soFid,
das eine ganze Reihe von Titeln wie z.B. „Kriminal- und Rechtssoziologie“ enthält, die soziale
Problemlagen abbilden. Insofern ist der Dienst "Soziale Probleme" eher residual zu verstehen. Ein
Bemühen, alle Themen zu sozialen Problemen in einem Dienst vollständig nachzuweisen, müsste
aus quantitativen Gründen scheitern.
Zu beachten ist, dass historische und entwicklungspolitische Themen weitgehend ausgegliedert
sind. Sozialmedizinische Themen sind im soFid „Gesundheitsforschung“, Aufgaben der Politik im
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Vorwort
Rahmen der Sozialen Sicherung im soFid „Sozialpolitik“ und Ausländerfragen im soFid „Migration und ethnische Minderheiten“ schwerpunktmäßig berücksichtigt und tiefer gegliedert dargeboten.
Die einzelnen Problembereiche sind zu umreißen:
Das erste Kapitel ist den Themen Armut und Obdachlosigkeit gewidmet. Im Wesentlichen sind
es Arbeiten zu Lebenslagen ohne Einkommen bzw. mit Niedrigsteinkommen wie Sozialhilfebezug, weiterhin zu Arbeits- und Wohnungslosigkeit sowie ihrer (subjektiven) Bewältigung. Auch
die Behandlung von Extremlagen von Kindern und Jugendlichen ist hier eingruppiert.
Das folgende Kapitel zur Alterns-Thematik ist in drei Abschnitte gegliedert und beginnt mit den
Beschäftigungs- und Qualifizierungsbedingungen, dem Leistungsvermögen älterer Arbeitnehmer und dem (gleitenden) Übergang aus dem Erwerbsleben in den Ruhestand. Auch enthalten
sind Arbeiten zur Wiederbeschäftigungsperspektive älterer Arbeitsloser. Die thematische Spanne
des zweiten Abschnitts Altern und Lebensbedingungen im Alter reicht von den Entwicklungen
subjektiver Befindlichkeiten und sozialer Beziehungen, der Bildungsbeteiligung, dem Freizeitverhalten, der Mediennutzung bis hin zur Selbsthilfe, den materiellen Grundlagen der Lebensführung
und dem Konsumverhalten. Der dritte Abschnitt ist auf den letzten Lebensabschnitt mit seinen
massiven Einschränkungen und der Unselbständigkeit bezogen und referiert Arbeiten zur Hilfsbedürftigkeit einerseits und dem Infrastrukturangebot andererseits, d.h. dem Angebot von Diensten
im Spektrum ambulanter und stationärer Betreuung/Behandlung.
Das dritte Kapitel hat die Situation jugendlicher und erwachsener Behinderter zum Thema.
Einbezogen sind alle Behinderungsarten, Schweregrade wie auch die Mehrfachbehinderungen.
Aus methodischer Sicht dominiert in den Arbeiten der Anwendungsbezug: Formuliert werden Anforderungen an die Familien, den Wohnungsbau und das Bildungswesen. Konzipiert und evaluiert
werden Modelle der Betreuung/Behandlung. Im nachfolgenden Unterkapitel zusammengefasst
sind alle Arbeiten zur Gestaltung der beruflichen Ausbildung, der Arbeitsplätze, der Integration in
den Arbeitsmarkt und in den Betrieb. Weiterhin enthalten sind Entwicklungen technischer und anderer Hilfen wie auch Studien zur Errichtung und den Betrieb von Werkstätten.
Krankheit, Pflege, Rehabilitation sind die Stichworte, die das vierte Kapitel umreißen. Zentral
dabei ist das subjektive Erleben somatisch, psychosomatisch oder psychisch bestimmter Krankheitssituationen je Alterstufe. Die Strategien der Prävention - Behandlung - Nachbehandlung - Beschäftigungstherapie fügen sich ein. Die Befassung mit den Umgebungsbedingungen Kranker
zählt mit zum Gegenstandsbereich wie auch die mit dem Sterben, dem Tod und Selbstmord. Zum
Thema „AIDS“ ist ein separates Kapitel nachfolgend eröffnet.
Thematisch schließt das fünfte Kapitel unmittelbar an. Zusammengefasst sind hier die sozialwissenschaftlichen Beiträge - die gesundheitspolitischen sind einbezogen - zur AIDS -Problematik in
den Dimensionen von Präventionspolitik, (sexueller) Verhaltensmodifikation, allgemeiner und
medizinischer Versorgung Infizierter, Umgebungsbedingungen in Familie und am Arbeitsplatz.
Im folgenden Kapitel sind alle sozialwissenschaftlich bearbeiteten Fragestellungen zum Problembereich Sucht mit allen ihren Varianten wie Medikamenten-, Drogen-, Spielsucht und Alkoholismus zusammengeführt. Enthalten sind Themen der Prävention bzw. der darauf ausgerichteten Politik, der Behandlungsmethoden und Institutionen sowie den therapeutischen Erfolgsaussichten.
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Vorwort
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Die Lage verschiedener Randgruppen wie die der Prostituierten, Homosexuellen, Trebegängern,
gewaltgeneigten Jugendlichen, Kriminellen ist Thema des letzten Kapitels. Individuelle und gesellschaftliche Entwicklungen und Rechtslagen sind gleichermaßen Gegenstand. Weiterhin zählen
Integrationspolitik sowie Maßnahmen und ihre Erfolgsaussichten mit zum Scope.
Tabelle: „Soziale Probleme“, Ausgabe 2010/1 – Forschungs- und Literaturhinweise nach Sachgebieten
Kapitel und Sachgebiete
Anzahl Hinweise zu
Literatur
Forschung
1
Armut und Arbeitslosigkeit
68
29
2.1
Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
16
21
2.2
Altern und Lebensbedingungen im Alter
53
37
2.3
Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
24
55
3.1
Jugendliche und erwachsene Behinderte, Lebensbedingungen
und schulische Integration
13
33
3.2
Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
6
12
4
Krankheit, Pflege, Rehabilitation
39
92
5
Aids (Aufklärung, Gefährdung, Situation Infizierter)
3
9
6
Sucht (Medikamenten- und Drogenabhängigkeit, Alkoholismus,
Glücksspiele)
14
26
7
Verschiedene Randgruppen (Prostituierte, Kriminelle, Homosexuelle, etc.)
37
15
273
329
Ausgabe 2010/1 enthält Einzelinformationen
soFid Soziale Probleme 2010/1
1 Armut und Arbeitslosigkeit
1
11
Armut und Arbeitslosigkeit
[1-L] Albert, Martin:
Armutsentwicklung in "neuen Räumen": Möglichkeiten und Grenzen professioneller
Gemeinwesenarbeit in sozialen Brennpunkten, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und
sozialverwandte Gebiete, Jg. 58/2009, H. 8, S. 293-300 (Standort: UuStB Köln (38)-Haa1082;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die sozialräumliche Analyse der Armutsentwicklung in Deutschland stellt die professionelle Sozialarbeit vor neue Herausforderungen. Der Begriff 'sozialer Brennpunkt' muss in
diesem Zusammenhang kritisch hinterfragt werden und bedarf einer inhaltlichen Erweiterung.
Die Methode der Gemeinwesenarbeit kann einen effektiven Beitrag zur Armutsbekämpfung
leisten, wenn die notwendigen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden." (Autorenreferat)
[2-L] Alt, Christian; Lange, Andreas:
Dauer von Armut und kindliche Entwicklung: explorative Analysen mit dem DJIKinderpanel, in: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, Jg. 4/2009, H. 4, S. 487-498
(Standort: USB Köln(38)-XG 9053; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Vor dem Hintergrund der Reaktualisierung der Frage nach den ungleichen Kindheiten
im Rahmen von bildungsökonomischen Überlegungen untersucht der Beitrag Konsequenzen
unterschiedlich lang andauernder Armut. Die explorativen Analysen hierzu erfolgen mit Daten des DJI-Kinderpanels. Eine erste Runde der Ergebnisdarstellung fokussiert auf ausgewählte bildungsrelevante Variablen wie die Größe der Freundschaftsnetzwerke, Persönlichkeitsmerkmale und schulische Noten. Hier können markante Unterschiede herausgearbeitet
werden. Sodann wird ein exploratives Modell vorgestellt. Insgesamt zeigt es, dass Armutswirkungen komplex sind, nicht alle schulischen Bereiche gleichermaßen von dauerhafter Armut berührt werden und dass das Geschlecht der Kinder Armutseffekte moderiert. Daraus folgen für zukünftige Forschungen, soziale Lagen der Kinder differenziert, über monetäre
Aspekte hinaus zu betrachten und ausgewählte Persönlichkeitsaspekte der Kinder sowie vermittelnde Prozesse im Sinne einer interdisziplinären Kinderarmutsforschung simultan zu berücksichtigen." (Autorenreferat)
[3-F] Ames, Anne (Bearbeitung); Ames, Anne (Leitung):
Hartz IV in Baden-Württemberg. Die Erfahrungen der Betroffenen mit der Umsetzung und
den Auswirkungen des SGB II
INHALT: Trotz des "Aufschwungs" am Arbeitsmarkt sind nach wie vor bundesweit einige Millionen Menschen als Arbeitslose oder Geringverdiener und ihre Kinder auf Leistungen nach
dem SGB II angewiesen. Das Forschungsprojekt fragt nach der Lebenslage, der materiellen
Sicherung, der beruflichen Förderung und den Perspektiven dieser Menschen. Kontext/ Problemlage: Trotz des "Aufschwungs" am Arbeitsmarkt waren im November 2007 bundesweit
5,1 Millionen Menschen als Arbeitslose oder Geringverdiener auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Hinzu kommen 1,9 Millionen nicht erwerbsfähige Familienmitglieder, überwiegend
unter 15-jährige Kinder. Auch im arbeitsmarktpolitischen Vorzeigeland Baden-Württemberg
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
müssen knapp eine halbe Million Menschen von Leistungen nach dem SGB II leben. Das
geht aus der im März 2008 von der Bundesagentur veröffentlichten SGB-II-Statistik hervor.
In den Erfolgsmeldungen zum "Rückgang der Arbeitslosigkeit" wird in der Regel nicht thematisiert, wie sehr dieser Erfolg darauf beruht, dass die steigende Zahl von ALG II-Beziehern, die Ein-Euro-Jobs oder Trainingsmaßnahmen zugewiesen oder krank gemeldet sind,
nicht als arbeitslos erfasst werden. Die Lebenslage dieser Menschen wird öffentlich kaum
wahrgenommen. Fragestellung: Gefragt wird nach den Erfahrungen der Betroffenen mit der
Umsetzung des SGB II. Wie zuverlässig erhalten sie die dringend benötigte Grundsicherung?
Wie viele mussten umziehen, weil die Kosten ihrer Wohnung als nicht angemessen gelten?
Wie viele müssen Wohnkosten teilweise aus der Regelleistung bestreiten, weil sie keine "angemessene" Wohnung gefunden haben? Mit welchen Zukunftsperspektiven leben BezieherInnen von Arbeitslosengeld II? Welche Förderung ihrer Arbeitsmarktchancen wünschen sie
sich? Welche Förderung wird ihnen tatsächlich zuteil? Was wird von ihnen gefordert? Für
welche "Pflichtverletzungen" werden sie mit der Kürzung von Leistungen bestraft, die eigentlich ihr Existenzminimum sichern sollen? Die Forschungsfragen zur SGB II-Evaluation sind
zumeist aus der Perspektive des staatlichen Steuerungsinteresses entwickelt. In diesem Projekt geht es darum, das Erleben der Politikbetroffenen zu erkunden, die ein Eigeninteresse an
der Erhaltung ihrer Handlungsfähigkeit haben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg
METHODE: Es wird eine schriftliche Befragung mit einem weitgehend standardisierten Fragebogen durchgeführt. Die Konstruktion des Fragebogens stützt sich auf eine vergleichbare Erhebung, die 2006 im Auftrag des Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung der ev. Kirche in
Hessen und Nassau durchgeführt wurde: www.zgv.info/download/pdf/arbeit_fuer_alle/stu
die_hartz_IV.pdf . Wegen der knappen Forschungskapazität wird auch die aktuelle Studie
räumlich begrenzt, nämlich auf Bezieher von Arbeitslosengeld II, die in Baden-Württemberg
leben. Die Fragebögen werden über Arbeitsloseninitiativen, Beratungsstellen, Beschäftigungsträger und andere Einrichtungen, die Zugang zu Arbeitslosengeld II-Beziehern haben,
verteilt und im Internet zur Beantwortung bereitgestellt. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 429 -realisiert-;
Auswahlverfahren: Zufall). Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Ames, Anne: Hartz IV in Baden-Württemberg. Die Erfahrungen
der Betroffenen mit der Umsetzung und den Auswirkungen des SGB II. Bad Boll: Evang.
Akad. 2008, 146 S. ISBN 978-3-936369-33-5.
ART: BEGINN: 2008-02 ENDE: 2008-11 AUFTRAGGEBER: Deutscher Gewerkschaftsbund
Landesbezirk Baden-Württemberg FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Empirische Sozialforschung und Erwachsenenbildung (Raiffeisenstr. 33, 72119
Ammerbuch)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])
[4-F] Andresen, Sabine, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Prekäre Kindheit - wie Kinder Armut erfahren. Eine qualitative Studie über Armutserfahrungen von Kindern zwischen 6-12 Jahren
INHALT: Mit dem beantragten Forschungsprojekt soll ein Desiderat der Kindheitsforschung zur
Betroffenheit von Kindern durch Armut bearbeitet werden. Es geht um die Analyse prekärer
Kindheit, und zwar wie sie sich aus der Sicht von benachteiligten Kindern selbst darstellt.
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
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Was prekäre Kindheit für Kinder bedeutet, ist in dieser Form bislang nicht Gegenstand der
Forschung geworden. Im diesem Projekt geht es um Erfahrungen und Sichtweisen von Kindern, die in deutschen Großstädten unter Armutsbedingungen leben. Mit teilnehmender Beobachtung, qualitativen Interviewformen und Methoden des "Mosaik Approach" (Clarke/ Moss
2001) sollen 1. Alltagserfahrungen und deren Deutungen, 2. die erlebten und wahrgenommenen Handlungsräume und 3. beobachtbare Praktiken von betroffenen Kindern zwischen 6 und
12 Jahren untersucht werden. Fallorientiert wird in prekären Stadtteilen in Hamburg und Bremen die Studie durchgeführt. Insbesondere in Großstädten kulminieren die Risikofaktoren,
die Kindern die Teilhabe an grundlegenden gesellschaftlichen Bereichen schwer machen
(UNICEF 2006; World Vision 2007). Die vorliegenden internationalen und nationalen Forschungsergebnisse verweisen zwar auf zahlreiche Wirkungen von Armutserfahrungen auf die
kindliche Entwicklung und geben Hinweise auf den Zusammenhang von materieller Armut,
Bildungsabschluss und Erziehungsvorstellungen von Eltern und dem Wohlbefinden von Kindern. Über die Sichtweisen von jungen Kindern unter prekären Bedingungen des Aufwachsens auf ihre Erfahrungen, Teilhabe- und Handlungsmöglichkeiten liegen jedoch bislang
kaum Erkenntnisse vor. Durch die vorgestellte Herangehensweise sollen grundlegende Erkenntnisse sowohl für die Kindheits- als auch für die Armutsforschung gewonnen werden.
Eine qualitative Untersuchung darüber, wie Kinder dieser Altersgruppe die eigene prekäre
Kindheit erfahren, steht in der Kindheitsforschung noch aus und soll hier durchgeführt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg, Bremen
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Erziehungswissenschaft, Arbeitsgruppe 01 Allgemeine Erziehungswissenschaft (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0521-106-3320,
e-mail: [email protected])
[5-L] Ayllón, Sara:
Modelling state dependence and feedback effects between poverty, employment and parental
home emancipation among European youth, (SOEPpapers on Multidisciplinary Panel Data
Research, 235), Berlin 2009, 42 S. (Graue Literatur;
www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.343251.de/diw_sp0235.pdf)
INHALT: "Youth is one of the phases in the life-cycle when some of the most decisive life transitions take place. Entering the labour market or leaving parental home are events with important consequences for the economic well-being of young adults. In this paper, the interrelationship between employment, residential emancipation and poverty dynamics is studied for eight
European countries by means of an econometric model with feedback effects. Results show
that youth poverty genuine state dependence is positive and highly significant. Evidence proves there is a strong causal effect between poverty and leaving home in Scandinavian countries, however, time in economic hardship does not last long. In Southern Europe, instead,
youth tend to leave their parental home much later in order to avoid falling into a poverty
state that is more persistent. Past poverty has negative consequences on the likelihood of employment." (author's abstract)|
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
[6-F] Bahle, Thomas, Dr.; Hubl, Vanessa; Mischke, Monika; Pfeifer, Michaela (Bearbeitung);
Bahle, Thomas, Dr.; Ebbinghaus, Bernhard, Prof.Dr. (Leitung):
Sozialer Schutz und Arbeitsmarktintegration familiärer Risikogruppen. Politiken und Lebenslagen im europäischen Vergleich
INHALT: Der Wandel von Familie, Arbeitsmarkt und Sozialstaat eröffnet Chancen, erhöht aber
auch Risiken sozialer Exklusion für benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Familien sind davon stärker betroffen als Alleinstehende und Paare ohne Kinder. Zum einen ist ihr Bedarf höher, zum andern können sie weniger flexibel auf steigende Erfordernisse am Arbeitsmarkt
reagieren, weil sie Betreuungsaufgaben erfüllen müssen. Im Projekt liegt das Augenmerk auf
Familien in schwierigen Lebenslagen: 1. geringqualifizierte Familien mit Kindern; 2. Alleinerziehende; 3. Niedriglohnempfänger mit Kindern; 4. Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger mit Kindern. Hierbei steht die Frage im Mittelpunkt: Durch welche Kombinationen von Hilfeleistungen, die sich auf sozialen Schutz und/ oder auf Erwerbsbeteiligung richten, kann diesen Familien eine gesellschaftliche Teilhabe und zugleich ein angemessener Lebensstandard ermöglicht werden? Diese Frage soll anhand eines Vergleichs von Deutschland
mit Dänemark, Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich untersucht werden. Dänemark gilt als Pionierland aktivierender Sozialpolitik und auch als Vorbild für eine ausgebaute
Familienpolitik mit hohem Dienstleistungsangebot. Großbritannien wird zwar in der deutschen Diskussion oft als "negatives" Beispiel gesehen, aber in den letzten Jahren wurden dort
durchaus Erfolge in der Reduktion der Kinderarmut erzielt. Für Deutschland ist der britische
Vergleichsfall auch deshalb interessant, weil die Entwicklungen in beiden Ländern einige
Parallelen aufweisen, zum Beispiel eine niedrige Erwerbsbeteiligung von Müttern und eine
große Bedeutung des Familienernährermodells. Frankreich und die Niederlande gehören wie
Deutschland historisch zu den konservativen Wohlfahrtsstaaten, haben aber unterschiedliche
Entwicklungspfade beschritten. Frankreich hat sich in der Familienpolitik den skandinavischen Ländern angenähert, die Niederlande haben hingegen eine "liberalere" Richtung eingeschlagen und setzen vermehrt auf Aktivierung. Aufgrund dieser unterschiedlichen Entwicklungen sind diese Länder für den Vergleich mit Deutschland besonders interessant, denn aus
den verschiedenen Politikmustern lassen sich unterschiedliche Folgen für die Lebenslage familiärer Risikogruppen erwarten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Dänemark
METHODE: Policy-Analyse; Aggregatdaten; EU-SILC
ART: BEGINN: 2009-01 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung MZES- Arbeitsbereich A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration (68131
Mannheim)
KONTAKT: Bahle, Thomas (Dr. Tel. 0621-181-2524,
e-mail: [email protected])
[7-F] Bahle, Thomas, Dr.; Hubl, Vanessa (Bearbeitung); Ebbinghaus, Bernhard, Prof.Dr.; Wendt,
Claus, Dr. (Leitung):
Mindestsicherung in Europa - Indikatoren der Armutspolitik
INHALT: Durch Reformen sozialer Sicherungssysteme und durch den Wandel der Erwerbsgesellschaft gewinnt der Schutz vor Armut für immer mehr Bevölkerungsgruppen an Bedeu-
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
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tung. Innerhalb der Länder der Europäischen Union gibt es eine Vielfalt von Regelungen, die
dem Schutz vor Armut dienen. Die Entwicklung von Mindestsicherungssystemen in der EU
soll mit Hilfe eines Indikatorensystems abgebildet werden. Kontext/ Problemlage: In Bezug
auf die Ausgestaltung von Mindestsicherungssystemen in der EU ist von Interesse, ob institutionelle Arrangements sich ähneln bzw. inwiefern sie sich unterscheiden und ob sich die einzelnen Länder zu Typen zusammenfassen lassen. Auf dieser empirischen Basis sollen vergleichende Analysen zu Mindestsicherungssystemen unter Berücksichtigung der jeweiligen wirtschaftlichen Bedingungen sowie der bestehenden Verbindungen zu weiteren sozialen Sicherungssystemen durchgeführt werden. Die neuen Mitgliedstaaten in Mittel- und Osteuropa sollen sowohl untereinander als auch mit den westlichen Ländern der EU systematisch verglichen werden. Darüber hinaus wird für Studien, in denen die Lebenslagen analysiert werden,
die Möglichkeit verbessert, Zusammenhänge zwischen Mindestsicherungssystemen und Armut in Europa herzustellen. Fragestellung: Auf Grundlage des Indikatorensystems sollen systematisch ländervergleichende Analysen zu Mindestsicherungssystemen durchgeführt werden. Dabei soll u.a. überprüft werden, ob und in welcher Hinsicht sich unterschiedliche Typen
der Mindestsicherung in Europa herausgebildet haben und ob es zu einer Konvergenz der
Systeme kommt. Weitere Fragestellungen beziehen sich u.a. auf die Schnittstelle zwischen
subsidiärer Mindestsicherung und weiteren sozialen Sicherungssystemen sowie auf die Identifizierung besonders effektiver Wohlfahrtsstaatssysteme zur Absicherung gegen Armut. GEOGRAPHISCHER RAUM: EU 27
METHODE: Das Ziel besteht darin, ein Indikatorensystem zu entwickeln und auf dieser Basis
eine Datenbank zu erstellen, um die wesentlichen Charakteristika der europäischen Mindestsicherungssysteme quantitativ vergleichen zu können. Dabei werden nicht nur die "alten" EUMitgliedstaaten, sondern auch die 2004 und 2007 beigetretenen Staaten Mittel- und Osteuropas berücksichtigt. Insgesamt soll das geplante Indikatorensystem zur Mindestsicherung somit Daten für 27 Länder enthalten.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bahle, T.: The state and social services in Britain, France and
Germany since the 1980s. Reform and growth in a period of welfare state crisis. in: European
Societies, 10, 2008, No. 1, pp. 25-47.+++Bahle, T.: Familienpolitik in der EU - was können
wir von anderen Ländern lernen? in: Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, 85,
2005, H. 3, S. 151-156.+++Bahle, T.: Public child care in Europe: historical trajectories and
new directions. in: Scheiwe, Kirsten; Willekens, Harry (eds.): Child care and preschool development in Europe. Institutional perspectives. Houndsmills, Basingstoke 2009, pp. 23-42.+++
Bahle, T.: Family policies patterns in the enlarged EU. in: Alber, Jens; Fahey, Tony; Saraceno, Chiara (eds.): Handbook of quality of life in the enlarged European Union. London 2008,
pp. 100-125.
ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung MZES- Arbeitsbereich A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration (68131
Mannheim)
KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]);
Bearbeiter (e-mail: [email protected])
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
[8-L] Bell, Günter:
Ein Stadtteil, in dem die Arbeiterklasse zu Hause ist?: Klassenbewusstsein und
Klassensolidarität in sozial-räumlichen Milieus, Berlin: VSA-Verl. 2009, 206 S., ISBN: 978-389965-351-9
INHALT: "Die qualitative, exemplarische Einzelfallstudie beleuchtet das Milieu der gewerkschaftlich und politisch aktiven Arbeiterinnen und einfachen Angestellten in einem traditionellen Arbeiterstadtteil. Ein Leitfaden, der zu vergleichbaren Analysen in anderen Großstädten anregt. Die wachsenden sozialen Probleme - insbesondere die sich weit öffnende Schere
zwischen Reichtum und Armut sowie die mit Massen- und Dauerarbeitslosigkeit einhergehende Ausgrenzung und Prekarisierung (Hartz IV) - haben in den Sozialwissenschaften zu einer Wiederbelebung von Klassentheorie geführt und die Dringlichkeit empirischer Klassenanalysen unterstrichen. Wo ließe sich dies besser durch-führen als in Großstädten, in denen
sich soziale Zerklüftung und Spaltung in der Veränderung von Stadtteilen und ihren historisch gewachsenen sozial-räumlichen Milieus niederschlagen? Günter Bell hat eine solche
empirische Untersuchung anhand von Interviews, Gruppendiskussionen und teilnehmender
Beobachtung im Stadtteil Köln-Kalk durchgeführt: - Zeichnet sich ab, dass die arbeitenden
Klassen sich aktiv gegen die Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen zur Wehr setzen?; Ist in den Arbeiterstadtteilen ein besonderer Nährboden für Klassenbewusstsein und -solidarität vorhanden?; - Welche Bedeutung haben räumliche Einflüsse für Klassenmilieus und Klassenbewusstsein?" (Autorenreferat)
[9-L] Bertelsmann Stiftung (Hrsg.):
Demographie konkret: soziale Segregation in deutschen Großstädten ; Daten und
Handlungsempfehlungen für eine integrative Stadtpolitik, Gütersloh: Verl. Bertelsmann
Stiftung 2008, 104 S., ISBN: 978-3-89204-952-4
INHALT: "Die demographischen Veränderungen stellen die deutschen Großstädte in den nächsten Jahren vor massive Herausforderungen. Das belegen die Sozialdaten aus 65 Städten und
rund 3.000 Stadtteilen in 'Demographie konkret - Soziale Segregation in deutschen Großstädten'. Die Analyse macht deutlich, dass die Lebensqualität der Menschen, die in problematischen Stadtteilen leben, gravierend bedroht ist. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche: Ihnen ist der Zugang zu Bildungs- oder Teilhabemöglichkeiten oftmals verwehrt. Klaus
Peter Strohmeier, einer der Autoren der Studie, plädiert für einen integrierten Politikansatz,
der Familien-, Armuts- und Integrationspolitik miteinander verbindet. Beispiele aus dem
Bundesgebiet ergänzen die Studie." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Johannes Meier,
Kirsten Witte: Wenn die Adresse über die persönliche Zukunft entscheidet - Vorwort (5);
Carsten Grosse Starmann, Kerstin Schmidt: Soziale Segregation lokal gestalten (6-9); Klaus
Peter Strohmeier: Demographischer Wandel und soziale Segregation (10-15); Strategien lokaler Politik für Familien in unterschiedlichen Sozialräumen (16-25); Formen und Strukturen
der Segregation in großen deutschen Städten - ein Überblick (26-41); Handlungsansätze guter
Praxis - zur Vermeidung unerwünschter Segregation und zur Bearbeitung ihrer Folgen (4299).
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[10-L] Bichler, Michelle:
Medienumgang sozial benachteiligter Kinder im Kontext ihrer prekären
Lebensverhältnisse: Ergebnisse einer österreichischen Panelstudie, in: tv diskurs :
Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 1, S. 50-53
INHALT: Die soziale Lage, in der Jungen und Mädchen aufwachsen, ist wichtiger Einflussfaktor
auf die kindliche (Medien- )Sozialisation. In einer österreichischen Panelstudie, die von 20052007 an der Universität Salzburg durchgeführt wurde, wurde die Relevanz der Medien als Sozialisationsagenten für Kinder aus sozial schwächeren Milieus im Kindergarten- und Grundschulalter untersucht. Der Beitrag referiert diese Studie, die belegt, dass Medien für alle Heranwachsenden der Untersuchungspopulation (häufig aufgrund ihrer prekären Verhältnisse)
eine besonders wichtige Rolle als Sozialisationsfaktor spielen. Es lässt sich aber auch erkennen, dass es keine einfachen "Wenn-dann- Mechanismen" für den Zusammenhang zwischen
sozialer Benachteiligung und (Medien-)Sozialisation gibt. Die soziale Benachteiligung der
Familien zeitigt auf sehr unterschiedlicher Art und Weise Wirkung auf das Leben und die
Entwicklung der Kinder aus dem Panel. Fazit: Medien können für Kinder aus sozial benachteiligten Milieus nur dann entwicklungsfördernde, Hilfe offerierende Sozialisationsinstanzen
sein, wenn sie von ihnen auch kompetent, d.h. auf die eigenen Bedürfnisse hin ausgerichtet,
genutzt werden können. Dazu bedürfen Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter Anleitung bzw. Hilfestellung, da der Medienumgang in erster Linie noch zu Hause stattfindet und
in der Verantwortung der Eltern liegt. Um die Situation sozial benachteiligter Kinder zu verbessern und eine gelingende (Medien-)Sozialisation anzuregen, sind Konzepte nötig, in die
alle beteiligten Stakeholder miteinbezogen werden. Nur so ist es möglich, Konstellationen zu
schaffen, die auch Kindern aus sozial schwächeren Milieus das ihnen zustehende Recht auf
Entwicklung, Partizipation und Integration gewähren. (RG)
[11-L] Böhmer, Anselm:
Armut und Wohnen als Lehrstück: Wohnungslosenhilfe ; professionsstrategische und
unternehmenspolitische Perspektiven, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg.
34/2009, H. 11, S. 12-24 (Standort: USB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich;
www.juventa.de/zeitschriften/sozialmagazin/abstracts/Jahrgang2009/08200911012.html?2)
INHALT: "Gesellschaftliche Veränderungen haben in aller Regel unmittelbare Konsequenzen für
die Praxis Sozialer Arbeit. Dies gilt nicht zuletzt für die Arbeit mit Menschen in besonders
prekären Lebenslagen. Der vorliegende Aufsatz diskutiert deshalb unter der Perspektive der
Wohnungslosenhilfe gegenwärtige gesellschaftliche Umgestaltungen und zieht erste professionsstrategische und unternehmenspolitische Konsequenzen aus diesen Transformationen."
(Autorenreferat)
[12-L] Böhnke, Petra:
Sozialkapital und Verarmung: chancenreiche Vernetzung oder soziale Schließung?, in:
Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 22/2009, H. 3, S. 55-65
INHALT: "Soziales Kapital gilt als Schlüssel zu Integration und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Die Autorin analysiert vor diesem Hintergrund, in welchem Maße und mit welchem Nut-
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
zen sozial benachteiligte Menschen darauf zurückgreifen können. Dabei zeigt sie auch auf,
inwieweit soziale Einbindung und Unterstützungspotential bei Armut und Arbeitslosigkeit in
Abhängigkeit vom Wohlfahrtsniveau, der Ausgestaltung des sozialen Sicherungssystems,
ideologischen und kulturellen Werthaltungen variieren. Zudem ist gegenwärtig unklar, wie
sich die Verfügbarkeit von sozialem Kapital durch das Abrutschen in prekäre Lebenslagen
verändert. Hier gilt es, drei theoretische Möglichkeiten zu prüfen: 1. Aufgabe des Bürgerschaftlichen Engagements angesichts fehlender finanzieller Ressourcen; 2. es besteht kein Zusammenhang zwischen Verarmung und bürgerschaftlichem Engagement, da Engagementund Solidaritätsbereitschaft auf stabile Persönlichkeitsmerkmale zurückzuführen ist, bzw. Abstiege in Armut aus armutsnahen Milieus passiert, die weniger engagiert sind; 3. eine Intensivierung von Engagement, da dieses eine Möglichkeit von Anerkennung und Sinnstiftung bietet. Exemplarische Analysen weisen jedoch darauf hin, dass Kompensationsstrategien bei der
Mehrheit der von Armut betroffenen Personen nicht zur Anwendung kommen. Netzwerke
werden dann in der Regel nicht erweitert, sondern es findet ein Rückzug auf verwandtschaftliche und enge Freundeskreise statt, der auch mit einer Verringerung des bürgerschaftlichen
Engagements einhergeht. Positionen im gesellschaftlichen Ungleichheitsgefüge scheinen sich
also durch Formen und Mechanismen sozialer Integration zu reproduzieren." (Autorenreferat)
[13-L] Bradshaw, Jonathan; Chzhen, Yekaterina:
Child poverty policies across Europe, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu
Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 21/2009, H. 2, S. 128-149 (Standort: USB
Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Im ersten der zwei Teile dieses Aufsatzes stellen wir die Ergebnisse einer vergleichenden Analyse der European Union Statistics on Income and Living Conditions (SILC)
vor, um die Kinderarmut unter die Lupe zu nehmen. Die Kinderarmutsraten in den einzelnen
Ländern werden mithilfe von einer konventionellen Einkommensdefinition, Mangelerscheinungen und wirtschaftlichen Zwängen miteinander verglichen. Dabei wird das Ausmaß der
Überschneidungen der einzelnen Messungen und Variationen in der Kinderarmut aufgrund
der Beschäftigungsverhältnisse, des Alters der Kinder, der Kinderzahl, des Bildungsniveaus
der Eltern und des Familientyps untersucht. Danach kommt die logistische Regression zum
Einsatz, um zu untersuchen, inwieweit die Kinderarmut in den jeweiligen Ländern variiert,
wenn man all diese Ausprägungen berücksichtigt. Im zweiten Teil untersuchen wir, welchen
Einfluss familienpolitische Maßnahmen auf die Kinderarmut haben, indem wir Kinderarmutsraten vor und nach der Einbeziehung von Transferleistungen vorstellen, die Staatsausgaben
und ihr Verhältnis zur Kinderarmut und - mithilfe von Methoden der Modellierung von Familien - Kinderunterstützungspakete analysieren. Die Kinderarmut nimmt in den meisten EULändern zu. Im Beitrag wird dann argumentiert, dass die Daten darüber, welchen familienpolitischen Maßnahmen funktionieren, nicht wirklich gut genug sind. Die Benefits and WagesZeitreihen der OECD sind Beschränkungen unterworfen - die EU sollte in ein Rahmenprogramm investieren, in dem Daten darüber gesammelt werden, wie steuer- und leistungsbezogene familienpolitische Maßnahmen dazu beitragen, die in den Ländern der EU zu bekämpfen." (Autorenreferat)
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
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[14-L] Brem, Detlef; Seeberger, Bernd:
Alt und wohnungslos in Deutschland: eine Untersuchung über vorhandene Daten zu
Lebenslagen älterer wohnungsloser Menschen, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift
für Sozialpolitik, Jg. 58/2009, H. 9/10, S. 226-234 (Standort: USB Köln(38)-Haa1098; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.3790/sfo.58.9-10.226)
INHALT: "Ältere wohnungslose Menschen gelten als besonders benachteiligte Randgruppe, da
die Lebenslagen Wohnungslosigkeit und Alter zusammentreffen. Es gibt in der Bundesrepublik Deutschland keine empirische Studie, die das Ausmaß der beeinträchtigenden Lebensbedingungen erhebt. Daher trägt dieser Artikel aus bereits durchgeführten Untersuchungen,
auch mit Hilfe von Sekundäranalysen, grundlegende Daten über ältere wohnungslose Menschen zu den Kategorien Umfang, Altersverteilung, Geschlechtsverteilung, Lebenserwartung,
Einkommenssituation, Unterkunftsverhältnisse und Dauer der Wohnungslosigkeit systematisch zusammen. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass bei der Erforschung der verschiedenen Lebenslagen von älteren wohnungslosen Menschen eine differenzierte Vorgehensweise
erforderlich ist, die vor allem weitere relevante Kategorien wie Gesundheitszustand, soziale
Beziehungen und Hilfesituation erfasst." (Autorenreferat)
[15-L] Brose, Nicole:
Soziale Ausgrenzung: Kumulation und Dynamik von Prekaritätslagen, Saarbrücken: VDM
Verl. Dr. Müller 2008, 110 S., ISBN: 978-3-8364-6311-9
INHALT: Bei den Konzeptionen zur "underclass" und sozialen Exklusion wird angenommen,
dass die Arbeitslosigkeit und der Sozialhilfebezug bei den Betroffenen sozialen Rückzug und
Resignation auslösen. Diese Reaktionen würden Anstrengungen und Kontakte verhindern, die
aus der benachteiligten sozialen Lage hinausführen könnten. Die vorliegende Arbeit unterzieht diese These, die eng mit der Vorstellung eines "Teufelskreises" der Armut verknüpft ist,
einer empirischen Prüfung. Als Grundlage dienen bereits vorhandene Untersuchungen zu Sozialhilfeverläufen in der Bundesrepublik. Dabei wird im Verlauf der Auswertung des empirischen Materials festgestellt, dass sich die These negativer Rückkopplungseffekte des Sozialhilfebezugs nicht überzeugend absichern, aber auch nicht gänzlich widerlegen lässt. Folgende
drei Fragestellungen stehen im Mittelpunkt der Studie: (1) Legen Sozialhilfe- und Arbeitslosigkeitsverläufe die Schlussfolgerung nahe, dass ein beachtenswerter Anteil der bundesrepublikanischen Bevölkerung dauerhafte materielle Not und/oder Arbeitslosigkeit erleidet und
damit als sozial ausgegrenzt betrachtet werden muss? (2) Werden durch den Bezug von Sozialhilfe negative Rückkopplungseffekte ausgelöst, so dass die Abhängigkeit von staatlicher
Fürsorge an sich dazu beiträgt, die benachteiligte soziale Lage zu verfestigen und auf Dauer
zu stellen? (3) Wird durch Arbeitslosigkeit ein Prozess der Ausgrenzung vom Arbeitsmarkt
angestoßen, der sich in einer zunehmenden Dauer aufeinander folgender Arbeitslosigkeitsepisoden ausdrückt? (ICI2)
[16-L] Bude, Heinz:
Das Problem der Exklusion: neue soziale Ungleichheiten und die Frage des Drinnen und
Draußen, in: Peter Siller (Hrsg.) ; Gerhard Pitz (Hrsg.): Politik der Gerechtigkeit : zur praktischen
Orientierungskraft eines umkämpften Ideals, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 85-100
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
INHALT: Bei den Erscheinungsformen sozialer Ungleichheit geht es nicht mehr allein um die
Frage von Unten und Oben, sondern um die von Drinnen und Draußen. Die Sozialstrukturanalyse hat für diese Phänomene einen neuen Begriff geprägt: Man spricht nicht mehr von relativer Unterprivilegierung nach Maßgabe allgemein geschätzter Güter wie Einkommen, Bildung oder Prestige, sondern von sozialer Exklusion aus den dominanten Anerkennungszusammenhängen und Zugehörigkeitskontexten unserer Gesellschaft. Nach der für die Sozialberichterstattung der EU gültigen Definition handelt es sich um einen "Prozess, durch den bestimmte Personen an den Rand der Gesellschaft gedrängt und durch ihre Armut bzw. wegen
unzureichender Grundfertigkeiten oder fehlender Angebote für lebenslanges Lernen oder aber
infolge von Diskriminierung an der vollwertigen Teilhabe gehindert werden". Hinter dieser
Unterscheidung verbirgt sich die Erkenntnis, dass es nicht allein die von der Allgemeinheit in
Form staatlicher Transfereinkommen bereitgestellten finanziellen Mittel sind, die über die Art
und Weise der gesellschaftlichen Teilhabe entscheiden. Es gibt Menschen, deren Einkünfte
unter dem Existenzminimum liegen und die sich trotzdem auf eine selbstverständliche Weise
als Teil des Ganzen fühlen. Doch auf der anderen Seite finden sich Bezieher eines durchaus
ihren Bedarf abdeckenden Transfereinkommens, die die Hoffnung auf eine Existenz in eigener längst aufgegeben haben. Soziale Exklusion ist für den Autor insgesamt der abstrakte
Sammelbegriff für verschiedene Formen dieser gezielten Ausgrenzung, funktionaler Ausschließung und existenzieller Überflüssigkeit. Sie thematisiert die "Desillusionierung des modernen Fortschrittsglaubens". (ICA2)
[17-L] Bühler-Niederberger, Doris; Mierendorff, Johanna:
Ungleiche Kindheiten: eine kindheitssoziologische Annäherung, in: Diskurs Kindheits- und
Jugendforschung, Jg. 4/2009, H. 4, S. 449-456 (Standort: USB Köln(38)-XG 9053; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Annäherung an die Differenzen, die mit Kindheit verbunden sind, soll den Aspekt
einer gesellschaftlich konstruierten generationalen Ordnung mit der Aufmerksamkeit auf soziale Ungleichheiten nach Status der Herkunftsfamilie, Gender, Ethnie zusammen denken.
Das ist das Postulat der neuen Kindheitssoziologie und diese gewinnt damit gegenüber der
herkömmlichen schichtspezifischen Sozialisationsforschung wie auch gegenüber aktuellen
Messungen von 'child well-being' an soziologischem Potential und an analytischer Distanz zu
normativen Voreinstellungen. Akteure, Interessen und Prozesse des Ausschlusses, die mit
dem normativen Muster 'guter Kindheit' und seiner ungleichen Realisierung verknüpft sind,
geraten in den Fokus des Interesses und Kindheit wird als Modus der Reproduktion fundamentaler sozialer Ungleichheiten greifbar." (Autorenreferat)
[18-L] Buhr, Petra; Leibfried, Stephan:
Ist die Armutsbevölkerung in Deutschland exkludiert?, in: Rudolf Stichweh (Hrsg.) ; Paul
Windolf (Hrsg.): Inklusion und Exklusion: Analysen zur Sozialstruktur und sozialen Ungleichheit,
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 103-122
INHALT: Die Art und Weise der öffentlichen und politischen Thematisierung von Armut, die
Armutsbilder und die vorrangigen Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut in Deutschland
haben sich seit den 1950er Jahren stark gewandelt. Inwieweit Armut tatsächlich mit Ausgrenzung verbunden ist, bleibt jedoch eine offene empirische Frage und verweist auf die Schwie-
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
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rigkeiten, Dimensionen und Indikatoren für soziale Ausgrenzung zu entwickeln bzw. Schwellenwerte, ab denen Armut in Ausgrenzung umschlägt. Bevor geprüft wird, welche Antworten
die Armutsforschung hierzu liefert, wird im vorliegenden Beitrag zunächst Armut mit ihren
verschiedenen Ausprägungen im Gefüge sozialer Ungleichheit verortet. Dabei werden auch
die möglichen Ansatzpunkte bzw. Schnittstellen für die Analyse von Ausgrenzung identifiziert. Im dritten Abschnitt wird ein Überblick über das Ausmaß und die Entwicklung von Armut in Deutschland gegeben. Im vierten Abschnitt wird auf die Kumulation von Unterversorgungslagen und den Zusammenhang zwischen Einkommens- und Deprivationsarmut eingegangen. Im fünften Abschnitt wird untersucht, inwieweit die Ergebnisse der dynamischen
bzw. lebenslauftheoretischen Armutsforschung weiter Gültigkeit haben, die auf eine Verzeitlichung und Entgrenzung von Armut hindeuten. Der sechste Abschnitt behandelt die subjektive Bewältigung von Armut und die Frage, inwieweit Arme handlungsfähig sind bzw. bleiben.
Im siebten Abschnitt wird ein Fazit in Hinblick auf die Exklusionsproblematik gezogen.
(ICI2)
[19-L] Butterwegge, Christoph:
Armut in einem reichen Land: wie das Problem verharmlost und verdrängt wird, Frankfurt
am Main: Campus Verl. 2009, 378 S., ISBN: 978-3-593-38867-0
INHALT: "Armut in Deutschland" ist dem Autor zufolge von einem Tabu- zu einem Topthema
geworden, welches in Talkshows über die Wirkung der sogenannten Hartz-Gesetze, die Benachteiligung von Kindern und Familien, den Zerfall der Mittelschicht, die zu erwartenden
Folgen der Weltfinanzkrise oder die Angst vieler Menschen vor einem sozialen Absturz sehr
häufig erörtert wird. Man spricht jetzt zwar viel mehr darüber als noch vor wenigen Jahren,
nimmt sie aber ebenso wenig als gesellschaftliches Kardinalproblem wahr bzw. ernst wie früher. Die in der wohlhabenden Bundesrepublik stark zunehmende Armut wird deshalb auch
nicht konsequent bekämpft, sondern immer noch geleugnet, verharmlost und ideologisch
"entsorgt". Der Autor beleuchtet die gesellschaftlichen Hintergründe der Armut und versucht,
im öffentlichen wie im Fachdiskurs ausgeblendete Zusammenhänge herzustellen. Im Mittelpunkt stehen folgende Fragen: Wie kommt es, dass die Angst vor der Armut in einem reichen
Land wie der Bundesrepublik inzwischen sogar die gesellschaftliche Mitte erreicht? Wer trägt
dafür politisch die Verantwortung und wie lässt sich der skandalöse Zustand ändern? Gefragt
wird also nach den gesellschaftlichen Entstehungsursachen von Armut und nach den unterschiedlichen Wirkungsmechanismen, die es der etablierten Politik, weiten Teilen der Öffentlichkeit und einer Minderheit der Sozialforschung ermöglichen, sie ganz zu leugnen oder zu
verharmlosen. Deshalb steht die Frage im Vordergrund, wie unsere reiche Gesellschaft mit
denjenigen umgeht, die sie selbst für "nicht dazugehörig" erklärt, marginalisiert oder sozial
ausgrenzt. (ICI2)
[20-L] Butterwegge, Christoph:
Reichtumsförderung statt Armutsbekämpfung: eine sozialpolitische Bilanz der großen
Koalition, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 54/2009, H. 9, S. 64-72
(Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich; www.blaetter.de/artikel.php?pr=3153)
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INHALT: "Bei ihrem Amtsantritt im Jahr 2005 wurde die große Koalition von gutmeinender Seite als das rechte Bündnis zur rechten Zeit angesehen. Am Ende der Legislaturperiode fällt die
Bilanz gerade mit Blick auf die Sozialpolitik enttäuschend aus. Denn die große Koalition
setzte die Politik ihrer christlich-liberalen wie auch rot-grünen Vorgängerregierungen fort, die
darauf setzte, die Marktkräfte zu entfesseln und die sozial Benachteiligten weiter zu belasten.
Der Autor diagnostiziert, dass die unentwegt verabreichte Medizin selbst der Auslöser für die
sozialen Missstände ist, und fordert entschiedenes Umlenken." (Autorenreferat)
[21-L] Castel, Robert; Dörre, Klaus (Hrsg.):
Prekarität, Abstieg, Ausgrenzung: die soziale Frage am Beginn des 21. Jahrhunderts,
Frankfurt am Main: Campus Verl. 2009, 424 S., ISBN: 978-3-593-38732-1
INHALT: "Die soziale Frage ist in die politische Öffentlichkeit zurückgekehrt. Begriffe wie Prekarität, Ausgrenzung und Exklusion sind in aller Munde. Was aber wird genau mit diesen Begriffen bezeichnet? Lassen sich die sozialen Spaltungen, die meist von der Arbeitswelt ausgehen, damit angemessen analysieren? International bekannte Autoren wie unter anderen Robert
Castel, Serge Paugam und Loic Wacquant betrachten mit den 'Aussteigern', 'Prekariern' und
'Ausgegrenzten' unterschiedliche Gruppen und deren soziale Lage. Der Band stellt Anschlüsse an die internationale Debatte um die neue soziale Frage her und verdeutlicht, dass Prekarisierung in den einzelnen europäischen Ländern höchst Unterschiedliches bedeuten kann."
(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Robert Castel: Die Wiederkehr der sozialen Unsicherheit
(21-34); Klaus Dörre: Prekarität im Finanzmarkt-Kapitalismus (35-64); Brigitte Aulenbacher:
Die soziale Frage neu gestellt - Gesellschaftsanalysen der Prekarisierungs- und Geschlechterforschung (65-77); Loic Wacquant: Die Wiederkehr des Verdrängten - Unruhen, 'Rasse' und
soziale Spaltung in drei fortgeschrittenen Gesellschaften (85-112); Hartmut Hassermann,
Martin Kronauer: Räumliche Segregation und innerstädtisches Getto (113-130); Peter Bartelheimer: Warum Erwerbsausschluss kein Zustand ist (131-143); Peter Bescherer, Silke Röbenack, Karen Schierhorn: Eigensinnige 'Kunden' - Wie Hartz IV wirkt ... und wie nicht (145156); Adriadne Sondermann, Wolfgang Ludwig-Mayerhoferl, Olaf Behrend: Die Überzähligen - Teil der Arbeitsgesellschaft (157-167); Serge Paugam: Die Herausforderung der organischen Solidarität durch die Prekarisierung von Arbeit und Beschäftigung (175-196); Berthold
Vogel: Das Prekariat - eine neue soziale Lage? (197-208); Hildegard Maria Nickel: Die 'Prekarier' - eine soziologische Kategorie? Anmerkungen aus einer geschlechtersoziologischen
Perspektive (209-218); Susanne Völker: Entsicherte Verhältnisse veränderte Dynamiken sozialer Ein- und Entbindung (219-227); Karl Friedrich Bohler: Verstetigung prekärer Lebensformen ein Fall aus der Kinder- und Jugendhilfe (229-240); Klaus Kraemer: Prekarisierung jenseits von Stand und Klasse? (241-252); Stephan Lessenich: 'Neue Mitte': Das Ende der
Planwirtschaft (259-268); Olaf Struck: 'Abstiegssorgen der Mitte' - Flexibilität benötigt Sicherheiten (269-281); Alexandra Manske: Unsicherheit und kreative Arbeit - Stellungskämpfe von Soloselbständigen in der Kulturwirtschaft (283-295); Ines Langemeyer: Prekarisierung
von Lernverhältnissen (297-306); Nicole Buren: Prekarität und verunsicherte Gesellschaftsmitte - Konsequenzen für die Ungleichheitstheorie (307-315); Jörg Flecker, Manfred Krenn:
Politische Verarbeitungsformen gefühlter sozialer Unsicherheit: 'Attraktion Rechtspopulismus' (323-332); Christiane Schnell: Solidarisierung im Feld der Kulturberufe? (333-343); Iris
Nowak: Gewinne der Selbstorganisierung? Das Beispiel Frauenbewegung (345-355); Catharina Schmalstieg, Hae-Lin Choi: Gewerkschaften und Prekarität - neue Wege des Organizing
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
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(357-367); Mario Candeias: Von der Anomie zur Organisierung: Die Pariser Banlieue (369379).
[22-F] Comba, Fabienne; Csupor, Isabelle; Gaberel, Pascal-Eric; Mouzoune, Karim; Ossipow
Wüest, Laurence (Bearbeitung); Clerc, Bernard (Leitung):
Suivi longitudinal des bénéficiaires de l'aide sociale
INHALT: L'Hospice général dispose de données statistiques et d'études spécifiques relatives à la
population bénéficiant de l'aide sociale. Ces données permettent de connaître les caractéristiques des personnes assistées ainsi que les problèmes matériels et médico-sociaux auxquels elles sont confrontées. Cependant aucune recherche n'a été réalisée afin de connaître tant le parcours des bénéficiaires dans le processus de prise en charge de l'aide sociale que leur devenir
après leur passage à l'Hospice général. Les bénéficiaires de l'aide sociale ont comme caractéristique commune de ne pas disposer des moyens économiques suffisants leur permettant
d'atteindre le minimum vital défini par la loi. Ils ne disposent d'aucun revenu ou alors, ils disposent de revenus insuffisants, provenant d'assurances sociales et/ ou d'une activité professionnelle. Des événements de vie les plus divers (chômage, divorce, problèmes de santé, addictions, migrations, etc.) sont autant de facteurs agissant sur leur perte d'autonomie financière (et parfois sociale). Le Service d'études et statistiques met en uvre une étude visant à analyser le processus de prise en charge et à déterminer dans quelle mesure l'aide apportée conduit
ou non à une (ré)insertion sociale et/ ou socioprofessionnelle des usagers et, le cas échéant,
quel type d'insertion (ou désaffiliation) elle produit.| ZEITRAUM: 2003-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Genève
METHODE: L'échantillon de base servant à calculer les taux d'acceptation est de 647 personnes.
Ce taux final s'élève à 59.81%. Les refus de la part des travailleurs sociaux représentent
2.32% (15 situations) de l'échantillon de départ, les personnes non atteintes en forment le
19.32% (125 personnes), les personnes dont les questionnaires sont restés en attente (18 personnes) ou posaient un problème de traduction (6 personnes) ne comptent que pour 3.71% de
l'effectif de base. 11,59% des personnes ont refusé directement de participer à l'étude, et
3.25% (21 personnes) ne se sont pas rendues aux rendez-vous. Enfin, 387 personnes ont bien
voulu répondre au questionnaire initial (dont la durée pouvait aller de une à cinq heures), soit
59.81%. Le taux de refus total (explicite et manqué) est de 14.84%. Méthodes: 387 questionnaire face à face et une soixantaine d'entretiens; 3 relevés sont prévus sur 3 ans. Donneés
de la phase I sont analysées.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hospice général (éd.): Précarité, conditions de vie et intégration des usagers. Genève, oct. 2007.+++Hospice général (éd.):
Parcours institutionnel des usagers et intervention sociale. Genève, févr. 2007.+++Hospice
général (éd.): Les états émotionnels. Genève, jan. 2007.+++Hospice général (éd.): Affiliations, soutien et valeurs. Genève, mai 2007.+++Hospice général (éd.): Problématiques et
données socio-démographiques sur les bénéficiaires de l'aide sociale. Genève, juin 2006.++
+Hospice général (éd.): Etat de santé. Genève, sept. 2006.
ART: BEGINN: 2003-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Hospice général (12, cours de Rive, 1211 Genève, Schweiz)
24
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[23-L] Deutschmann, Christoph:
Geld als universales Inklusionsmedium moderner Gesellschaften, in: Rudolf Stichweh
(Hrsg.) ; Paul Windolf (Hrsg.): Inklusion und Exklusion: Analysen zur Sozialstruktur und sozialen
Ungleichheit, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 223-239
INHALT: Die Gesellschaftstheorie Niklas Luhmanns verfügt nach Auffassung des Autors über
keine begrifflichen Mittel, um die Mechanismen der Inklusion und Exklusion von Individuen
in soziale Systeme zu analysieren. Festgestellt werden kann allenfalls, dass die Teilsysteme in
ihrer funktionalen Logik sowohl inklusiv als auch exklusiv strukturiert sind. Ob und in welcher Form die Individuen aber faktisch Zugang zu einzelnen Systemen haben, kann mit den
Mitteln einer Theorie, die Individuen bzw. "psychische Systeme" aus ihrem Gegenstandsbereich ausklammert, gar nicht analysiert werden. Gegenüber den Phänomenen von sozialer Ungleichheit, Inklusion und Exklusion ist die Theorie funktionaler Differenzierung - darauf
weist auch Armin Nassehi hin - strukturell blind. Die grundsätzlichere Frage hinter diesen
Definitionsproblemen ist auch die Rolle des Geldes als Medium gesellschaftlicher Inklusion.
Der Autor vertritt, gestützt auf die Geldtheorie Georg Simmels, aber auch auf neuere kritische
Kommentare zu Luhmann, die These, dass eine Hierarchie der Medien durchaus möglich ist,
und dass das Geld in der heutigen Gesellschaft die Rolle eines dominanten Mediums erfüllt.
Es ist ein universales und nicht nur ökonomisches Medium, denn von ihm hängt direkt oder
indirekt die Inklusion der Individuen in alle Teilsysteme der Gesellschaft ab. (ICI2)
[24-F] Dietrich, Hans, Dr. (Leitung):
Übergänge aus der Arbeitslosigkeit - eine Befragung von arbeitslosen Jugendlichen
INHALT: Das Projekt beschäftigt sich mit der Situation und dem Lebensverlauf arbeitsloser Jugendlicher in Deutschland. Analyseschwerpunkte bilden der Verlauf von Jugendarbeitslosigkeit sowie deren Einbindung in den Lebenslauf, Bewältigungsstrategien der Jugendlichen,
Auswirkungen von Arbeitslosigkeitserfahrung auf Persönlichkeit, Gesundheit, Arbeits- und
Zukunftsorientierung, den weiteren Bildungs-, Ausbildungs- und Erwerbsverlauf sowie den
Verlauf und Erfolg der Teilnahme an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Aktuelle
Analyseschwerpunkte bilden Übergänge aus Arbeitslosigkeit in erneute Ausbildung, Übergänge in reguläre bzw. atypische Beschäftigung, längerfristige Erwerbsverlaufsmuster arbeitsloser Jugendlicher und längerfristige Auswirkungen von Jugendarbeitslosigkeit auf Erwerbsverläufe. Ein Teildatensatz der ersten Befragungswelle (Befragung länger arbeitsloser
Jugendlicher) ging in ein international-komparatives Forschungsprojekt zum Thema "Youth
unemployment and social exclusion" ein. Ziel: Das Projekt analysiert Ursachen und Verlauf
von Jugendarbeitslosigkeit sowie deren Einbindung in den Lebenslauf. Es beschäftigt sich mit
Strategien zu ihrer Bewältigung, mit ihren Auswirkungen auf die Persönlichkeit, den Bildungs-, Ausbildungs- und Erwerbsverlauf sowie den Erfolg von Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Europa
METHODE: Deskriptive und multivariate Analyseverfahren (Logit, M-Logit, Product-Limit,
semi-parametrische und parametrische ereignisanalytische Verfahren). Erhebung: Design:
computergestützte telefonische Befragung (CATI) drei Befragungswellen 1999/2000, 2001
und 2004. Stichprobe: ca. 4.000 15- bis 24jährige, die zwischen 1998 und 1999 arbeitslos gemeldet waren (zur Hälfte unter 3 Monate arbeitslos, zur Hälfte länger arbeitslos) Basis für
Stichprobenziehung: Prozessdaten der BA (BewA) Inhalte: Längsschnittteil mit kompletter
retrospektiver Erhebung des Bildungs- und Erwerbsverlaufs ab Ende der allgemeinen Schul-
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
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zeit, Querschnittteil mit Fragen zur Demographie, Arbeitslosigkeitserfahrungen, Arbeits- und
Zukunftsorientierung, familiärem Hintergrund, Elternunterstützung, Gesundheit Verknüpfung
der Befragungsdaten mit Prozessdaten aus BewA (sofern individuelle Zustimmung vorliegt).
ART: BEGINN: 2003-05 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Bundesagentur für Arbeit
INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit
-IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0911-179-3263, e-mail: [email protected])
[25-L] Dimmel, Nikolaus:
Governance der Armut, in: Nikolaus Dimmel (Hrsg.) ; Wolfgang Pichler (Hrsg.): Governance Bewältigung von Komplexität in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik, Frankfurt am Main: P.
Lang, 2009, S. 217-240
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der "Governance", der Reflexivität und Responsivität des
Regierens von Armut in komplexen Umwelten. Regieren meint Steuern, Lenken und -Führen.
Governance hingegen bezieht sich auf die Management-Qualität des Regierens. Die Rede von
der "Governance der Armut" impliziert mehr als bloß das "Regieren" bzw. nackte Verwalten
von Einkommensarmut und sozialer Ausgrenzung innerhalb des ersten Sektors (Staat), vor allem durch die Gewährung von Fürsorgeleistungen an Bittsteller. Sie wird vielmehr als präventiv ausgerichtetes, holistisches und responsives Denken, Entscheiden und Handeln in
strukturierten Rückkopplungsschleifen zwischen Staat, Privatwirtschaft (zweiter Sektor) und
dem dritten Sektor der Sozialwirtschaft (Zivilgesellschaft) verstanden. "Governance der Armut" bedeutet folglich eine sowohl konzeptive als auch handwerkliche Qualität des Managements von Armut innerhalb der Triade Hierarchie, Markt und Netzwerk. Das GovernancePostulat schließt unvermittelt auch Instrumente verwissenschaftlichter Sozialpolitik, der Sozialplanung ebenso wie des Sozialmanagement mit ein. (ICF2)
[26-L] Dörre, Klaus:
Ende der Planbarkeit?: Lebensentwürfe in unsicheren Zeiten, in: Aus Politik und
Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 41, S. 19-24
(www.bpb.de/files/XGI2F3.pdf)
INHALT: "Unsicherheit kann nur dann als Anreiz begriffen werden, wenn ein bestimmtes Niveau
an Einkommens- und Beschäftigungsstabilität gesichert ist. Prekarität kann mit Optionenvielfalt verbunden sein; Freiheitsgewinn bedeutet sie nicht." (Autorenreferat)
[27-F] Dübler, Claudia (Bearbeitung); Dörre, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung):
Ist die Neue Linke eine linkspopulistische Partei, die auch für prekär Beschäftigte besonders
anziehend ist?
INHALT: Ausgangspunkt sind Diskurse und Begriffsdefinitionen zum Populismusbegriff und
zum Begriff der prekären Arbeit, Formen nicht standardisierter Beschäftigung sowie subjektive Verarbeitungsformen prekärer Beschäftigung. Durch die Zusammenführung prekärer Be-
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schäftigung und der Verortung im Parteiensystem in einer Sympathiematrix soll gezeigt werden, wie Parteienorientierung entsteht.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie (CarlZeiß-Str. 2, 07743 Jena)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]); Institution -Sekretariat- (Tel.
03641-94-5520, Fax: 03641-94-5522, e-mail: [email protected])
[28-F] Eggen, Bernd, Dr. (Leitung):
Ökonomische Situation von Familien
INHALT: Beschreibung der ökonomischen Ungleichheit (Einkommen, Verbrauch, Vermögen)
zwischen Haushalten mit Kindern und ohne Kinder entlang ausgewählter Lebensphasen und
Haushaltstypen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Baden-Württemberg
METHODE: Neuere Theorie der sozialen Ungleichheit (Lebenslagen, -stile, -phasen); dynamische Armutsforschung; Systemtheorie der funktionalen Differenzierung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse (Herkunft der
Daten: Mikrozensus, Sozialhilfestatistik, Einkommens- und Verbrauchsstichproben -EVS-).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Eggen, Bernd: Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Kern der
sozialen Sicherung von Familien. in: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge
(Hrsg.): Europa sozial gestalten. Frankfurt am Main 2001, S. 181-202.+++Ders.: Kinder und
Jugendliche in der Sozialhilfe. in: Baden-Württemberg in Wort und Zahl, 2000, H. 7, S. 303305.+++Ders.: Erwerbsverhalten und Sozialhilfebedürftigkeit allein erziehender Frauen in
Ost- und Westdeutschland. in: Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und
private Fürsorge, 2000, H. 12, S. 417-422.+++Ders.: Familien in der Sozialhilfe und auf dem
Arbeitsmarkt in Ost- und Westdeutschland - mit Hervorhebung von Thüringen und BadenWürttemberg. Stuttgart 2000.+++Ders.: Oben und unten: Familieneinkommen aus der Sicht
der Kinder. in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, 2004, H. 9, S. 18-25.+++Ders.:
Familienpolitik, Geburtenhäufigkeit und Einkommenarmut in der EU. in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, 2005, H. 4, S. 8-11.+++Ders.: Kinderarmut - auch in BadenWürttemberg? in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, 2008, H. 6, S. 3-9.+++Ders.:
Zur ökonomischen Situation von Familien. in: Bertram, H.; Krüger, H.; Spieß, C.K. (Hrsg.):
Wem gehört die Familie der Zukunft? Expertisen zum 7. Familienbericht der Bundesregierung. Opladen 2006, S. 457-484.+++Eggen, Bernd; Strantz, Cosima: Luxus Familie? in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, 2007, H. 6, S. 21-26.
ART: BEGINN: 1997-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg FaFo FamilienForschung BadenWürttemberg (70158 Stuttgart)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-641-2953)
[29-F] Eickhorst, Andreas, Dr. (Bearbeitung); Cierpka, Manfred, Prof.Dr.med. (Leitung):
Begleitforschung zum Präventionsprojekt "Keiner fällt durchs Netz" (KFDN)
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
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INHALT: Begleitende Forschung zu KFBN (Praxis-/ Interventionsprojekt für belastete Familien),
übergeordnete Themen: 1. väterliche Präsenz (in belasteten Familien); 2. Lebensumstände
und psychologische Faktoren von belasteten Familien. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen,
Saarland
METHODE: Verschiedene Querschnittserhebungen (Fragebögen, Interviews) an einer vermutlich recht homogenen Stichprobe ("Risikofamilien"). Untersuchungsdesign: Querschnitt;
Trend, Zeitreihe -evtl.- DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 50 -geplant-; Projektteilnehmer -Familien- bzw. Auswahl daraus). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 800 -geplant-; Projektteilnehmer -Familien- bzw. Auswahl
daraus; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Nakhla, D.; Eickhorst, A.; Cierpka, M. (Hrsg.): Praxishandbuch
für Familienhebammen: Arbeit mit belasteten Familien. Frankfurt am Main: Mabuse-Verl.
2009. ISBN 978-3-940529-28-2. ARBEITSPAPIERE: S. www.keinerfaelltdurchsnetz.de/ .
ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hessenstiftung - Familie hat Zukunft
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie
(Bergheimer Str. 54, 69115 Heidelberg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06221-564717, e-mail: [email protected])
[30-L] Faik, Jürgen; Becker, Jens:
Wohlstandspolarisierung, Verteilungskonflikte und Ungleichheitswahrnehmungen in
Deutschland, (FaMa-Diskussionspapier, 5/2009), Frankfurt am Main 2009, 51 S. (Graue
Literatur; www.fama-nfs.de/FaMa-Diskussionspapier_5-2009.pdf)
INHALT: "Es werden die Zusammenhänge zwischen der Polarisierung von Lebenslagen, gesellschaftlichen Verteilungskonflikten und der Wahrnehmung gesellschaftlicher Ungleichheit in
Deutschland thematisiert. Anhand der empirischen Befunde wird deutlich, dass der - über den
Wohlstandsindikator Einkommen gemessene - Grad an Ungleichheit und Polarisierung von
Lebenslagen in der Bundesrepublik Deutschland in der jüngeren Vergangenheit gestiegen ist.
Damit einhergehend, ist die wahrgenommene Intensität des gesellschaftlich besonders relevanten Konfliktes zwischen Arm und Reich nicht unerheblich gewachsen. Hierbei zeigt sich
gerade bei sozialpolitischen Problemgruppen - und hier wiederum besonders prononciert bei
den (Langzeit-)Arbeitslosen - ein relativ großes Unzufriedenheitspotenzial. Dieses birgt für
die Demokratie bzw. für die gesellschaftliche Stabilität in Deutschland gewisse Gefährdungen
in sich, wenngleich - zumindest in Westdeutschland - diese Gefährdungen in EU-27-weiter
Perspektive eher auf einem mittleren Niveau einzuordnen sind, d.h. in dieser internationalen
Relativität nur eine mittlere Gefährdungslage für (West-)Deutschland indiziert wird." (Autorenreferat)
[31-L] Faik, Jürgen:
Alternative Verfahren zur Messung von Armut: ganzheitliche Methode versus
Zerlegungsansatz, (FaMa-Diskussionspapier, 2/2009), Frankfurt am Main 2009, 31 S. (Graue
Literatur; www.fama-nfs.de/FaMa-Diskussionspapier_2-2009.pdf)
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soFid Soziale Probleme 2010/1
1 Armut und Arbeitslosigkeit
INHALT: "In diesem Papier wird ein alternativer Ansatz zur Armutsmessung diskutiert: Der so
genannte Zerlegungs-Ansatz. Diese Methode differenziert zwischen verschiedenen sozialen
Gruppen in dem Sinne, dass für jede Gruppe eine separate Armutsgrenze bestimmt wird. Beispielsweise könnte die Haushaltsgröße ein Kriterium für eine solche soziale Unterscheidung
sein. Hierdurch wird die Abhängigkeit der Armutsmessung von Äquivalenzskalen reduziert.
Somit hat die 'neue' Methode weniger normative Elemente als die traditionellerweise genutzte
Methode mit einer gleich hohen Armutsgrenze für alle Personen. Lediglich unter zwei Bedingungen führen der traditionelle und der neue Ansatz zu denselben Ergebnissen: Erstens, wenn
die Relationen aus gruppenspezifischen Armutsgrenzen und gruppenspezifischen Mittelwerten die gleiche Höhe wie auf der Gesamtebene haben, und zweitens, wenn die implizierte
Äquivalenzskala bei beiden Ansätzen dieselbe ist." (Autorenreferat)
[32-L] Fischer, Judith:
Verarmungsrisiko im Wandel: Analyse des Einflusses gesellschaftlicher und wirtschaftlicher
Bedingungen auf die Beantragung von Sozialhilfe, (Socialia : Studienreihe Soziologische
Forschungsergebnisse, Bd. 103), Hamburg: Kovac 2009, 441 S., ISBN: 978-3-8300-4383-6
INHALT: "Die Zahl der von relativer Armut bedrohten Personen in westlichen Industriestaaten
ist im Zeitverlauf gestiegen. Unter den Armutsgefährdeten befinden sich immer mehr Personen, die von Normalfamilien- und Normalerwerbsverhältnissen abweichen, sogenannte 'neue
Arme' wie prekär beschäftigte, alleinerziehende oder geschiedene Personen. Während die Sozialhilfe den Bedarf an sozialstaatlicher Unterstützung in Zeiten der 'Normalfamilie' und der
'Normalerwerbstätigkeit' noch bewältigen konnte, ist sie heute an Grenzen angelangt. Die gestiegene Zahl und Struktur der Armutsgefährdeten stellen den Wohlfahrtsstaat vor große Herausforderungen. In der Einführung wurden das wissenschaftliche Problem, die theoretische
Relevanz, der inhaltliche Aufbau, der wissenschaftliche Beitrag sowie die methodische Vorgehensweise dieser Arbeit erläutert. Zunächst wird die Klärung von Begrifflichkeiten rund
um das Thema Armut vorgenommen und das Ausmaß der Armutsgefährdung sowie Einkommensungleichheiten anhand von aktuellen Zahlen erläutert. Den Kern des Theorieteils macht
die Darstellung von Verarmungsursachen und -risiken aus. Die Unterteilung erfolgt in personelle, gesellschaftliche, wirtschaftliche sowie wohlfahrtsstaatliche Bedingungen unter dem
Aspekt der Verarmung. Die personellen Bedingungen werden unterteilt in Bildung/Qualifikation, Alter sowie Krankheit. Die gesellschaftlichen Bedingungen sind in die Abschnitte Familien- und Haushaltsform, weibliches Geschlecht und Migration als Risiken von Armut gegliedert. Unter den wirtschaftlichen Bedingungen sollen besonders Arbeitslosigkeit sowie prekäre
Beschäftigung (zB. Teilzeitarbeit, geringfügige Beschäftigung) beleuchtet werden. In einem
weiteren Schritt wird der Wohlfahrtsstaat als Risikofaktor erläutert. Nach einer kritischen Betrachtung des - aktuell in Österreich noch gültigen -Sozialhilfesystems werden verschiedene
Grundsicherungsmodelle wie etwa die bedarfsgerechte Grund- oder Mindestsicherung und
deren historische Entwicklung erläutert. Abschließend wird auf das 'Good-Practice'- Beispiel
Dänemark und dessen Strategie zur Armutsbekämpfung eingegangen. Im darauf folgenden
empirischen Teil wird anhand einer qualitativen und einer quantitativen Analyse von Sozialhilfeanträgen überprüft, ob bzw. welche Personengruppen im Wandel der Zeit einer stärkeren
Armutsgefährdung unterliegen und worin ihr Verarmungsrisiko besteht. Abschließend werden Implikationen anhand der theoretischen und praktischen Ergebnisse getroffen sowie (Präventions-) Maßnahmen empfohlen." (Autorenreferat)
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
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[33-F] Freie Universität Berlin:
Psychologische Wirkungen der Arbeitslosigkeit
INHALT: Die hohe Arbeitslosigkeit stellt nach wie vor eines der größten Probleme der deutschen
Wirtschaftspolitik dar. Zur Bewertung der volkswirtschaftlichen Kosten der Arbeitslosigkeit
werden dabei, neben den fiskalischen Belastungen, vor allem die direkten Kosten infolge individueller pekuniärer Einkommensverluste durch Arbeitslosigkeit herangezogen. Ein weiterer bedeutender Effekt, der bisher insbesondere im Fokus der soziologischen und der psychologischen Forschung stand, aber in den letzten Jahren auch in der ökonomischen Wissenschaft zunehmend Beachtung findet, ist, dass Arbeitslosigkeit zusätzlich indirekte, nichtpekuniäre Kosten verursacht. Diese entstehen in Form eines individuellen Verlusts an Lebenszufriedenheit, der nicht durch den reinen Einkommensverlust erklärt werden kann. Arbeitslosigkeit führt bei den unmittelbar Betroffenen zu bedeutenden Verlusten ihrer Lebensqualität: sinkendes Selbstwertgefühl, Zukunftsunsicherheit, soziale Isolation, Stigmatisierung, Verschlechterung des Gesundheitszustandes und psychische Störungen sind häufige Begleiter der
Arbeitslosigkeit. Ein neuer Zweig der empirischen Wirtschaftswissenschaft, die sogenannte
Glücks- und Lebenszufriedenheitsforschung, ermöglicht es, diese bisher nur schwer zu erfassenden nicht-pekuniären Kosten zu quantifizieren. Alle bisherigen Studien, die sich dieses
neuen Lebenszufriedenheitsansatzes bedienen, zeigen, dass sich die Lebenszufriedenheit von
Arbeitslosen und Beschäftigten stark unterscheidet. Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil der
individuellen Lebensqualität und Zufriedenheit. Während ein Teil der Differenz durch den
Einkommensunterschied zwischen Beschäftigten und Arbeitslosen erklärt werden kann (pekuniärer Effekt), zeigen empirische Studien jedoch, dass sich die Lebenszufriedenheit eines
Individuums selbst dann reduziert, wenn man diesen Einkommensunterschied vollständig
kompensieren würde. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts sollen die verschiedenen Facetten der psychologischen Kosten der Arbeitslosigkeit untersucht werden. Neben der direkten
Wirkung der Arbeitslosigkeit zählen dazu auch die Erfahrungen, die eine Person in der Vergangenheit mit Arbeitslosigkeit gemacht hat, die Angst, in der Zukunft von Arbeitslosigkeit
betroffen zu sein, oder die Arbeitslosigkeit anderer Menschen in der engeren Umgebung (Region, Familie, Partnerschaft).
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Institut für Öffentliche Finanzen und Sozialpolitik (Boltzmannstr. 20, 14195 Berlin)
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 030-838-51244,
e-mail: [email protected])
[34-F] Frick, Joachim R., PD Dr.; Grabka, Markus M., Dr. (Bearbeitung):
Accurate Income Measurement for the Assessment of Public Policies (AIM-AP)
INHALT: Dieses Forschungsprogramm soll die Vergleichbarkeit, den Anwendungsbereich und
die -möglichkeiten von Werkzeugen, Methoden und Daten der Einkommensmessung sowie
die Analyse der Auswirkungen von Politikentscheidungen auf Ungleichheit, Armut und sozialen Einschlüssen verbessern. Drei damit verbundene Projekte werden bearbeitet: (a) Die
Verteilungseffekte von nichtmonetären Einkommen und die Implementierung einer umfassenderen Einkommensdefinition, (b) die Auswirkungen von Fehlern bei der Erfassung von
Sozialleistungen, Steuerhinterziehung und Messfehlern auf die Einkommensdaten und wie
diese vermieden werden können, (c) die Einbeziehung der Effekte indirekter Steuern, zusam-
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
men mit direkten Steuern und Sozialleistungen, in die Verteilungsanalysen. Kooperationspartner: ISER, Great Britain (co-ordination); CERES - Centre for Economic Research and Environmental Strategy, Greece; KU Leuven, Belgium; ESRI, Ireland; European Centre, Austria;
CentERdata, Netherlands; UAB, Spain; LIS Asbl, Luxembourg; RERC, Ireland; UA, Belgium.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Frick, Joachim R.; Grabka, Markus M.; Groh-Samberg, Olaf: The
impact of home production on economic inequality in Germany. SOEPpapers, 159. Berlin:
DIW 2009. Download: www.diw.de/documents/publikationen/73/96091/diw_sp0159.pdf .
+++Frick, Joachim R., Groh-Samberg, Olaf: To claim or not to claim: estimating non-take-up
of social assistance in Germany and the role of measurement error. SOEPpapers, 53. Berlin:
DIW 2007. Download: www.diw.de/documents/dokumentenarchiv/17/67143/diw_sp0053.pdf
+++Frick, Joachim R.; Grabka, Markus M.; Groh-Samberg, Olaf: Economic gains from publicly provided education in Germany. SOEPpapers, 28. Berlin: DIW 2007. Auch als: DIW
Discussion Paper, No. 709. Berlin: DIW 2007. Download: www.diw.de/deutsch/produkte/pu
blikationen/soeppapers/docs/papers/diw_sp0028.pdf , www.diw.de/documents/publikationen/
73/60181/dp709.pdf .
ART: BEGINN: 2006-02 ENDE: 2009-01 AUFTRAGGEBER: Europäische Union FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel -SOEP- (10108 Berlin)
KONTAKT: Frick, Joachim R. (Dr. e-mail: [email protected])
[35-L] Frick, Joachim R.; Grabka, Markus M.:
Zur Entwicklung der Vermögensungleichheit in Deutschland, in: Berliner Journal für
Soziologie, Bd. 19/2009, H. 4, S. 577-600 (Standort: USB Köln(38)-XG07112; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1007/s11609-009-0112-1)
INHALT: "Einkommensungleichheit und relative Einkommensarmut dominieren seit langem die
sozialpolitische Diskussion in Deutschland, während - auch aus Gründen eingeschränkter Datenverfügbarkeit - die personelle Vermögensverteilung vergleichsweise unzureichend erforscht ist. Der vorliegende Beitrag nutzt Mikrodaten des Sozio-oekonomischen Panels
(SOEP) und stützt sich dabei auf individuelle Angaben zum Geld- und Sachvermögen der
Jahre 2002 und 2007. Innerhalb dieses 5-Jahreszeitraums hat die Konzentration der Vermögen ebenso wie die der Einkommen deutlich zugenommen. Detaillierte Sozialstrukturanalysen belegen neben signifikanten Unterschieden in der Vermögensausstattung nach Migrationshintergrund, Bildung, Region und Einkommenslage eine ausgeprägte Lebenslaufabhängigkeit. Diese Querschnittsdimension wird auf Basis der Längsschnittdaten des SOEP erweitert um multivariate Regressionsanalysen, die neben der Relevanz des individuellen Erwerbsund Einkommensverlaufs für den Vermögensaufbau auch die nachhaltige Bedeutung intergenerationaler Transmissionsmechanismen (insbesondere Erbschaften) für die individuelle Vermögensakkumulation und -mobilität belegen." (Autorenreferat)
[36-L] Friedrichs, Jürgen; Triemer, Sascha:
Gespaltene Städte?: soziale und ethnische Segregation in deutschen Großstädten,
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 178 S., ISBN: 978-3-531-16830-2
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
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INHALT: "Wo wohnt die ärmere Bevölkerung, wo die Ausländer? Wie haben sich die räumlichen Verteilungen beider Gruppen verändert? Welcher Zusammenhang besteht zwischen den
Verteilungen der beiden Gruppen? Auf diese Fragen richten sich die Analysen in diesem
Buch. Untersucht werden die soziale und ethnische Segregation in den 15 größten Städten
Deutschlands im Zeitraum 1990 bis 2005. Für beide Gruppen werden die Veränderungen sowohl der Segregation als auch der Anteil der beiden Gruppen in den einzelnen Stadtteilen
dargestellt, in farbigen Karten dokumentiert und erklärt. In einer Dokumentation sind für alle
15 Großstädte die wichtigsten Daten unserer Studie zusammengestellt." (Autorenreferat)
[37-L] Garret, Paul Michael:
Marginalized youth, the "modern" professional and the "modern" workplace: a note on the
need for a critical approach to "modernizing" strategies, in: Social work & society, Vol.
6/2009, Iss. 2, o. Sz. (nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0009-11-17039)
INHALT: "This paper briefly examines plans to 'transform' social work services for socially marginalized children and young people in England. More specifically, it will focus on moves to
privatize social work services for children and young people who are in public care, or 'looked after'. In what follows, the focus will be on how the promotion of 'social work practices'
(SWPs) - the name of these envisaged new structures - is discursively embedded in the idea
the idea that 'liberation' and worker fulfillment can only be delivered within a privatized sphere. In this context, it will be maintained, the work of Boltanski and Chiapello may help to illuminate how the government and other primary definers are seeking to 'win hearts and minds'
for further neoliberal 'transformations' within Children's Services in England." (author's abstract)|
[38-F] Gebauer, Ronald, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Lessenich, Stephan, Prof.Dr. (Betreuung):
Gefangen in Sozialhilfe oder verloren im Paradigma? Vom Armutsfallentheorem unterwegs
zu einer Soziologie der Selbstbewältigung im Sozialstaat
INHALT: keine Angaben
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wolter, Phillip; Gebauer, Ronald: Sozialhilfe meist nur Übergangslösung. in: Böckler impuls, 2009, 19, S. 2.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Gesellschaftsvergleich (07737 Jena)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 03641-945571, Fax: 03641-945552,
e-mail: [email protected])
[39-L] Geene, Raimund; Gold, Carola (Hrsg.):
Kinderarmut und Kindergesundheit, (Prävention und Gesundheitsförderung), Bern: Huber
2009, 172 S., ISBN: 978-3-456-84635-4
INHALT: "Das ist der Anfang eines Teufelskreises von schlechter Gesundheit, schlechten Bildungschancen und geringen Aussichten auf einen zukünftigen Ausbildungsoder Arbeitsplatz.
Die Diskriminierung sozial benachteiligter Kinder verstärkt diese Tendenz auch in der Selbst-
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zuschreibung: Ein glückliches und gesundes Leben scheint ihnen oft gar nicht mehr denkbar.
Gerade diese Verfestigung stellt die eigentliche Herausforderung dar: Wie kann Kindern und
ihren Eltern ein hoffnungsvoller Start ins Leben ermöglicht werden? Dazu bedarf es zunächst
eines differenzierten Verständnisses der verschiedenen benachteiligten Lebenslagen, in denen
Kinder aufwachsen. In diesen Settings können die Lebensverhältnisse mit konkreten Hilfen
verbessert werden, wenn mit den (statt gegen die) Familien gearbeitet wird. Die Bedürfnisse
von Eltern und Kindern erkennen, ihnen bei eigenen Lösungswegen helfen - das sind die Leitsätze der Gesundheitsförderung. Im vorliegenden Band werden die Schwierigkeiten und Belastungen dargestellt, aber auch die Konzeptionen aufgezeigt, die Eltern als Erziehungspartner für ein gesundes Aufwachsen respektieren. Ermutigende Erfahrungen von Hebammen,
Kinderärzten, Frühförderern, Familienhelfern und frühen Hilfen zeigen, dass mit empathischen Ansätzen der Gesundheitsförderung der Armutsspirale entgegengewirkt werden kann."
(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Raimund Geene, Carola Gold: Vorwort: Kinderarmut,
Gesundheitsförderung und Frühe Hilfen - ein kommentierter Überblick (7-10); Raimund
Geene: Kinderarmut und Kindergesundheit in Deutschland (13-23); Ines Brock: "Volle Kraft
voraus." Geschwister als Ressource in Mehrkindfamilien (24-34); Elisabeth Horstkotte, Eberhard Zimmermann: Starke Kinder - Starke Eltern: Risiko und Resilienz in der Gesundheitsförderung (35-43); Raimund Geene, Andrea Möllmann, Ina Wlodasch: Der Setting-Ansatz
der Gesundheitsförderung - Gesunde Kita, gesunde Schule, gesunder Stadtteil (47-69); Karin
Jeschke: Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten - Die Vorteile des Setting-Ansatzes
(70-78); Monika Kringe: Sozialraumerkundung als Zugang zur Bewegungsförderung (79-86);
Carola Gold, Holger Kilian, Frank Lehmann: Entwicklungen in der soziallagenbezogenen
Gesundheitsförderung. Der Kooperationsverbund "Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten" (87-95); Gerhard Klein: Frühförderung für Kinder mit psycho-sozialen Belastungen
- Eine kritische Bilanz für Deutschland (99-107); Nicola Wolf-Kühn, Raimund Geene: Früherkennung und Frühe Hilfen - Unterstützung junger Mütter (108-125); Katharina Silies, Annette C. Seiht, Christiane Deneke: Wer passt auf die Kinder auf? Kindesvernachlässigung und
Kooperationen: zwei Evaluationsstudien in Hamburg (126-134); Mechthild Paul, Jörg
Backes: Kinderschutz durch Frühe Hilfen (137-150); Meinrad M. Armbruster, Susanne
Schlabs: Elternarbeit - Ein präventiver Ansatz gegen die Folgen von Kinderarmut (151-161);
Dörte Schüssler, Inge Ebel, Marianne Düchting: Familiengesundheitspflege - Ein neues Angebot für vulnerable Gruppen (162-168).
[40-L] Götz, Irene; Lemberger, Barbara (Hrsg.):
Prekär arbeiten, prekär leben: Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf ein
gesellschaftliches Phänomen, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2009, 290 S., ISBN: 978-3-59338872-4
INHALT: "Prekäre Arbeitsverhältnisse machen es vielen Menschen unmöglich, von nur einem
Job zu leben oder gar langfristig zu planen. Die Autorinnen und Autoren untersuchen die unterschiedlichen Perspektiven in der öffentlichen Diskussion über diese Thematik und analysieren in Fallstudien, was unsichere Arbeits- und Lebensbedingungen für die Betroffenen bedeuten und wie diese ihre Situation gestalten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Irene
Götz, Barbara Lemberger: Prekär arbeiten, prekär leben: Einige Überlegungen zur Einführung (7-28); I. Positionierungen im sozialen Raum: Die Bearbeitung von Prekarität und Prekarisierung in Wissenschaft, Politik und Medien: Manfred Seifert: Prekarisierung der Arbeitsund Lebenswelt - Kulturwissenschaftliche Reflexionen zu Karriere und Potenzial eines Inter-
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
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pretationsansatzes (31-53); Michael Vester: Klassengesellschaft in der Krise. Von der integrierten Mitte zu neuen sozialen und politischen Spaltungen (55-106); Katrin Lehnert: Wo ist
"drinnen", wo ist "draußen"? Die Wirkung sozialpolitischer Integrationsinstrumente, widerständige Erwerbslose und wie die Medien diese disqualifizieren (107-136); Gerlinde Malli:
Wegschließen, Ausschließen, Einschließen. Problematisierte Jugendliche und die Rolle des
Wohlfahrtssystems: Gouvernementale Perspektiven (137-162); Julia Obinger: Working Poor
in Japan: "Atypische" Beschäftigungsformen im aktuellen Diskurs (163-180); II. Akteursperspektiven: Kreative Haltungen in und anstatt prekärer Verhältnisse: Manuela Barth: "Wir
nennen es Kreativität": Inszenierungen von "alter" und "neuer" Arbeit in Werbebildern der Informations- und Kommunikationstechnologie (183-204); Lutz Musner: Ein neuer Habitus des
Geistes- und Kulturwissenschaftlers: Über die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses
(205-219); Andrea Buss Notter: Ausgliederung unternehmerischer Sozialverantwortung in einer Schweizer Großbank - Ethnographie widersprüchlicher Logiken von Stellenabbau und
Krisenmanagement (221-243); Regina Bittner: Postsozialistisches Markttreiben - Überlebensökonomien im transnationalen Raum (245-261); Andrea Hauser: Prekäre Subsistenz: Eine
historische Rückschau auf dörfliche Bewältigungsstrategien im Umbruch zur Industrialisierung (263-285).
[41-L] Habermann-Nieße, Klaus:
Möglichkeiten und Grenzen der Sozialen Durchmischung in der Europäischen Stadt, in:
Renate Bornberg (Hrsg.) ; Klaus Habermann-Nieße (Hrsg.) ; Barbara Zibell (Hrsg.):
Gestaltungsraum Europäische StadtRegion, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 111-126
INHALT: Der Autor geht auf der Grundlage einer persönlichen Definition der Begriffe "Migration", "Integration" und "Segregation" den Ursachen der sozialräumlichen Polarisierung in den
Städten nach. Er gibt angesichts des demographischen und wirtschaftlichen Wandels einen
Ausblick auf die Perspektiven der sozialräumlichen Polarisierung und thematisiert dabei die
Herausforderungen, die mit Armut und Zuwanderung in den Städten verbunden sind. Er weist
darauf hin, dass es auch für Zuwanderer wichtig ist, sich in ihrer eigenen Kultur einzurichten
und ein "Heimatgefühl in der Fremde" zu entwickeln, um sich auf dieser Grundlage der Gesellschaft zu stellen, in die sie eingewandert sind. Der Autor beschäftigt sich ferner mit der
besonderen Rolle der Stadtteile als Elemente von sozialer Differenzierung, Identifikation und
damit als Orte der Integration in die Stadtgesellschaft. Er stellt die These auf, dass angesichts
der vorhandenen sozialräumlichen Polarisierung weniger über soziale Durchmischung als
vielmehr über eine konstruktive Aktivierung der Armuts- und Integrationsquartiere nachzudenken ist und dass diese Orte einer ganz besonderen Aufmerksamkeit der Stadtgesellschaft
bedürfen. (ICI2)
[42-F] Hamburger, Franz, Univ.-Prof.Dr.; Seiffge-Krenke, Inge, Univ.-Prof.Dr.; Krömker, Sabine,
Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Starke Mütter - Starke Kinder. Wissenschaftliche Begleitung eines Modellprojektes zur Förderung von Wahrnehmung und Bildung für Kinder im Alter von 0-3 Jahren aus Familien in
schwierigen Lebenslagen
INHALT: Das Modellprojekt "Starke Mütter - Starke Kinder" wird vom Deutschen Kinderschutzbund Mainz e.V. durchgeführt, vom Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend des
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Landes Rheinland-Pfalz unterstützt und vom Institut für Erziehungswissenschaft der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz wissenschaftlich begleitet. Das Angebot mit gemischter Kommund Gehstruktur richtet sich an Kinder im Alter von 0-3 Jahren und deren Familien in benachteiligten Lebenslagen. Durch Erfahrungs- und Lernangebote für die Kinder wird eine erfolgreiche Integration in den Kindergarten vorbereitet. Das Projekt ist im Sozial- und Lebensraum
der Zielgruppen implementiert. Es ist in der Mainzer Neustadt angesiedelt, einem Stadtteil,
der hohe Anteile an Kindern, an benachteiligten Familien, an allein Erziehenden und an ausländischen Familien aufweist. Ein spezielles Merkmal dieses Projektes ist es, dass Mütter aus
dem gleichen Stadtteil durch den Deutschen Kinderschutzbund Mainz e.V. zur "Erziehungspartnerin" geschult werden. Da sie selbst aus dem Umfeld der Zielpopulation stammen und
selbst Mütter sind, werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit als kompetente Ansprechpartnerin akzeptiert und können so die Förderziele übermitteln. Der Fokus der wissenschaftlichen
Begleitung liegt auf den drei zentralen Personen Kind, Mutter und Erziehungspartnerin.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Mainz
METHODE: Die wissenschaftliche Erhebung erfolgt weitgehend über die teilnehmenden Mütter
und über die Erziehungspartnerinnen. Hierbei ergeben sich aus der Literatur drei zu evaluierende Hauptbereiche: die Lebensqualität der Mutter, die soziale Netzwerkstruktur der Familie
sowie Risikoeinschätzungen bei Kindeswohlgefährdung. Des Weiteren interessiert sich die
wissenschaftliche Begleitung für Motivationen, Ziele und Erwartungen der Erziehungspartnerinnen sowie den Entwicklungsstand des Kindes beim Eintritt in den Kindergarten. Im Laufe
des Projektes sollen mindestens 15, höchstens aber 30 Familien mit Kindern im Alter von 7
Wochen oder älter, begleitet werden. Für die Erhebung sind drei Messzeitpunkte (t0 = beim
Einstieg in das Projekt, t1 = nach 15 Monaten, t2 = am Ende des Praxisprojektes) vorgesehen.
Dabei wird sowohl auf qualitative als auch auf quantitative Methoden der empirischen Sozialforschung zurückgegriffen. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: ca. 70; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 8-12). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur
INSTITUTION: Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Institut für
Erziehungswissenschaft Arbeitsgruppe Sozialpädagogik (Colonel-Kleinmann-Weg 2, 55099
Mainz); Universität Mainz, Zentrum für Bildungs- und Hochschulforschung -ZBH- (ColonelKleinmann-Weg 2, 55099 Mainz)
KONTAKT: Krömker, Sabine (e-mail: [email protected])
[43-L] Hansen, Mareike; Riis, Thomas (Hrsg.):
Poverty: its degrees, its causes and its relief: a multidisciplinary approach to an urgent
problem, Kiel: Solivagus-Verl. 2008, XII, 367 S., ISBN: 978-3-9812101-1-8
INHALT: "Compared with other questions in social history research into poverty was to a certain
extent neglected since the early 1990s. This is astonishing, as today poverty is regarded as
one of the major problems in society. On a purely contemporary basis research into poverty
will frequently suggest solutions which propose to cure the symptom rather than the illness.
Hoping to contribute to the fight against poverty René Leboutte (Luxemburg) and Thomas
Riis (Kiel) took the initiative to give research into poverty a new impetus through interdisciplinary cooperation. To this end, an international group of researchers met at Kiel in the autumn of 2005. The occasion was a conference sponsored by the European Science Foundati-
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on; in order to take advantage of the synergy of interdisciplinarity. Its purpose was to discover the long-term consequences of poverty seen in a historic perspective. The papers read deal
with factual as well as with methodological questions." (author's abstract). Contents: The Degrees of Poverty: Thomas Riis: Communication: La définition de la pauvreté (1-5); Solvi Sogner: Size of Families: Are Children Poor People's Riches? (7-22); Marion Kobelt-Groch:
Des hommes pauvres et des femmes qui le sont encore davantage. Vivre avec le minimum vital (23-52); Giovanni Ricci: Les pauvres honteux, ou l'anomalie légalisée (53-65); Torsten Fischer: Crossing the Poverty Line or Can Poverty Be Considered Hereditary? (67-102); Noel
Whiteside: The Causes of Poverty: Noel Whiteside: Constructing Unemployment: Britain and
France in Historical Perspective (103-126); Matteo Provasi: Popular Unrest, Bread Riot, Legitimism. Power and Poverty in Ferrara under the Este Rule (127-145); Thomas Riis: Communication II: Les causes de la pauvreté: maladies et conjonctures (147-152); Emanuela Guidoboni & James Jackson: Seismic Disasters and Poverty: Some Data and Reflections on Past
and Current Trends (153-186); René Leboutte: Guerre et pauvreté (187-203); Thomas Riis:
New Technologies as a Cause of Poverty (205-214); Thomas Riis: Communication III: Les
niveaux de vie et la "société de consommation" (215-221); Poor Relief and Perceptions of Poverty: Poor Relief: Jean-Pierre Gutton: Les institutions charitables de l'Europe moderne et la
question de leur efficacité (223-241); Thomas Riis: Communication IV: Les réactions de la
société à la pauvreté (243-249); Perceptions of Poverty: Carlo Baja Guarienti: Building a
Hero: Poverty and Rebellion between History and Folklore (251-269); Tobias Teuscher:
Quart État, Lumpenproletariat et Quart Monde: ce qu' apportent les révolutions européennes
au combat de la grande pauvreté et de l'exclusion sociale et à la reconnaissance de la misère
comme violation des droits de l'homme (271-328); Mascha L. Join-Lambert: Pauvreté et
droits de l'homme (329-337); Thomas Riis: Conclusions and Perspectives (339-347).
[44-F] Hasberg, Ruth, M.A. (Bearbeitung):
Entwicklung von Armut in Rheinland-Pfalz
INHALT: Ziel der Studie ist die aktuelle Analyse von Armut und prekären Lebensverhältnissen
in Rheinland-Pfalz. Methodischer Anknüpfungspunkt ist der Lebenslagen-Ansatz, d.h. die
möglichst weit reichende Erfassung der individuellen Lebenslagen. Hierzu wird auf mehrere
Datenbasen (Mikrozensus, Sozioökonomisches Panel, Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, Sozialhilfe-Statistik usw.) wegen ihrer sich ergänzenden Informationen zurückgegriffen.
Es werden Armutsanalysen für verschiedene sozioökonomische Gruppen vorgenommen, wie
z.B. für die Gruppen der Alleinerziehenden, der Familien, der Kinder und Jugendlichen, der
Erwerbstätigen und Arbeitslosen, der älteren Menschen und der Ausländer bzw. der Menschen mit Migrationshintergrund. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz
ART: BEGINN: 2008-05 ENDE: 2008-11 AUFTRAGGEBER: Land Rheinland-Pfalz Ministerium
für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur -IWAK- Zentrum der Universität
Frankfurt am Main (Robert-Mayer-Str. 1, 60054 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 069-798-28922, e-mail: [email protected])
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
[45-L] Hasse, Jürgen:
Unbedachtes Wohnen: Lebensformen an verdeckten Rändern der Gesellschaft, Bielefeld:
transcript Verl. 2009, II, 251 S., ISBN: 978-3-8376-1005-5
INHALT: Die Untersuchung verfolgt das Ziel, Situationen des Wohnens aus der Perspektive der
Wohnenden vorzustellen. Vorangestellt werden theoretische Rekonstruktionen zum Verständnis des Begriffs "Wohnen". Basis der Untersuchung sind qualitative Interviews mit Personen,
die in den meisten Fällen abseits bürgerlicher Normalität leben: Wohnen im Gefängnis, in der
Obdachlosigkeit, im Seemannsheim, in einer ästhetisierten Loftwohnung, in einer Wagenburg
und in einer Kommune. Darüber hinaus kommen Wohnformen zur Sprache, die eher in das
Zentrum der Gesellschaft hineinragen: Wohnen im Alter, sozialer Wohnungsbau sowie das
luxurierte Wohnen auf der Belle Etage postmodern-großbürgerlicher Behausungen. Abschließend wird vor dem Hintergrund der Fallstudien das "eigene Leben in seiner wohnenden Verräumlichung" behandelt. (ICE2)
[46-L] Hauser, Richard:
Household income, poverty and wealth, (Working Paper Series des Rates für Sozial- und
Wirtschaftsdaten (RatSWD), No. 53), Berlin 2009, 12 S. (Graue Literatur;
www.ratswd.de/download/RatSWD_WP_2009/RatSWD_WP_53.pdf)
INHALT: "This paper concentrates on official statistics on household income, poverty, and wealth. It characterizes the main research questions in this field, and it presents an overview of
the available statistics and Scientific Use Files produced by the four Research Data Centers
(RDC) in Germany. (RDC of the Federal Statistical Office; RDC of the Statistical Offices of
the German states; RDC of the German Labor Office; RCD of the German Pension Insurance). We support the recommendations of a peer review group for the Federal Statistical Office
based on the European Statistics Code of Practice, and suggest peer reviews for all data producing bodies including ministries. We repeat a recommendation of a former Commission to
find ways of distributing Scientific Use Files to reliable foreign research institutes. Special recommendations refer to the improvement of survey methods and extended questionnaires of
the Income and Consumption Survey (EVS) and the German contribution to the European
Statistics on Income and Living Conditions (EU SILC). We also recommend a harmonization
of the administrative statistics on the various minimum benefit programs, and the development of a single Scientific Use Files for all minimum benefit recipients." (author's abstract)|
[47-L] Hauser, Richard:
Armut in Deutschland: versagt der Sozialstaat?, in: Peter Siller (Hrsg.) ; Gerhard Pitz (Hrsg.):
Politik der Gerechtigkeit : zur praktischen Orientierungskraft eines umkämpften Ideals, BadenBaden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 65-84
INHALT: Die Leitfrage des Beitrags lautet: Versagt der Sozialstaat? Beim Versuch einer Antwort wird zunächst zwischen einem totalen Versagen und einem partiellen Versagen unterschieden. Ein totales Versagen kann man sich nur nach einem zerstörerischen Krieg oder einer ganz großen Katastrophe vorstellen. Diese Situation ist nicht gegeben und in der näheren
Zukunft auch nicht absehbar. Der Autor macht deutlich, wie stark die ausgleichende Wirkung
der sozialstaatlichen Einrichtungen ist und wie gut sie für die große Mehrheit der Bevölke-
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
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rung Risiken abdecken und soziale Sicherheit gewährleisten. In den letzten Jahren gibt es jedoch zunehmend ausgegrenzte Bevölkerungsschichten. Damit wird eines der sozialstaatlichen
Ziele - die Integration aller Gesellschaftsmitglieder - verfehlt. Für diesen Fall wird ein partielles Versagen konstatiert. Allerdings ist Einkommensarmut das Resultat des Zusammenwirkens vielfältiger Rahmenbedingungen und individueller Verhaltensweisen, so dass nur ein
Bündel von Maßnahmen helfen kann. Solche Maßnahmen kosten Geld, das durch erhöhte Besteuerung aufgebracht werden müssen. Dies ist eine Frage der Bereitschaft der Bevölkerung
und der Unternehmen, solche erhöhten Lasten zu tragen. Hinzukommen muss auch eine veränderte Sichtweise der Politiker, der Meinungsführer und der breiten Bevölkerung: Es ist anzuerkennen, dass die große Zahl der Betroffenen keine "Sozialschmarotzer" sind, sondern
dass sie durch den "stummen Zwang der Verhältnisse" (Marx) hilfsbedürftig geworden sind.
In dieser Hinsicht zu wenig "Aufklärung" geleistet zu haben, wird vom Autor auch als ein
Versagen des Sozialstaats angesehen. (ICA2)
[48-L] Häußermann, Hartmut; Kronauer, Martin:
Räumliche Segregation und innerstädtisches Ghetto, in: Rudolf Stichweh (Hrsg.) ; Paul
Windolf (Hrsg.): Inklusion und Exklusion: Analysen zur Sozialstruktur und sozialen Ungleichheit,
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 157-173
INHALT: Sozialräume werden durch die quartierlichen sozialen Strukturen und die Alltagspraxis
ihrer Bewohner geprägt. Dabei kann die starke Konzentration von ökonomisch, sozial und
kulturell marginalisierten Gruppen in manchen Quartieren selbst zu einem Fakt von Benachteiligung werden, d. h. aus benachteiligten Quartieren können benachteiligende Quartiere
werden. Das soziale Kapital eines Quartiers ist eine vor - bzw. außermarktliche Ressource,
die auf Vertrauen und bis zu einem gewissen Grad auch auf Solidarität angewiesen ist. Ob
und inwieweit auf sie zurückgegriffen werden kann, ist jedoch keineswegs selbstverständlich,
denn die Prozesse der Modernisierung und der Individualisierung hatten gerade in der Emanzipation aus lokalen oder verwandtschaftlichen Abhängigkeitsverhältnissen eine entscheidende Triebkraft gewonnen. Um dies genauer zu erläutern, zeigen die Autoren zunächst, wie sich
die sozialen Sicherungssysteme entwickelt haben und warum die "neue Armut" einen tiefen
Einschnitt in der Entwicklung Deutschlands seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges darstellt.
Im Anschluss daran diskutieren sie, was mit Ausgrenzung und ihren verschiedenen Dimensionen genau gemeint ist. Sie fragen ferner nach den Ursachen von sozialräumlicher Segregation und fassen die Ergebnisse der bisherigen Forschung zu den Nachbarschaftseffekten zusammen, die als Folge der zunehmenden Konzentration von armen Haushalten in bestimmten
Quartieren entstehen können. (ICI2)
[49-F] Heid, Sabine, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung):
Studie zu Ursachen für ein erhöhtes Armutsrisiko bei Alleinerziehenden, insbesondere in
Rheinland-Pfalz
INHALT: Seit den 1970er Jahren stieg der Anteil der Haushalte Alleinerziehender mit Kindern
unter 18 Jahren stark an. In Rheinland-Pfalz lag 2007 der Anteil Alleinerziehender sogar
leicht über dem westdeutschen Durchschnitt. Dies ist von Bedeutung, da AlleinerziehendenHaushalte mit Kindern unter 18 Jahren mit höherer Wahrscheinlichkeit dem Armutsrisiko
ausgesetzt sind als dies bei Zwei-Eltern-Haushalten der Fall ist. Alleinerziehende sind zudem
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
auch die Gruppe, die am Längsten im SGB II Bezug verbleibt. Das Land Rheinland-Pfalz hat
das IWAK damit beauftragt, die Ursachen für das erhöhte Armutsrisiko bei Alleinerziehenden genauer zu erforschen. In der Literatur wird als zentrale Ursache für Armut die Nicht-Erwerbstätigkeit angesehen. Es steht zu vermuten, dass die Sicherung des Erwerbsstatus bei Alleinerziehenden an bestimmte Vorraussetzungen geknüpft ist. Hierbei handelt es sich um ein
Bündel subjektiver und objektiver Faktoren. In drei Modulen sollen die ursächlichen Faktoren
spezifiziert und Wechselwirkungen herausgearbeitet werden. Wesentlichen Ursachen des Armutsrisikos werden mit Hilfe einer Struktur- und einer Ursachenanalyse in ihrer Wirkstärke
erfasst. Die gewonnenen Ergebnisse werden anschließend mit einem einschlägigen Personenkreis in einer Gruppendiskussion erörtert und diskutiert bevor sie in Form eines Endberichts
zusammengestellt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz
ART: BEGINN: 2009-05 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: Land Rheinland-Pfalz Ministerium
für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur -IWAK- Zentrum der Universität
Frankfurt am Main (Robert-Mayer-Str. 1, 60054 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 069-798-28923, e-mail: [email protected])
[50-L] Heinzmann, Claudia:
Klassifizieren in der Sozialhilfe: zwischen individueller Fallabklärung und standardisierten
Modellen - Entwicklungen in der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg, in: Stefan Kutzner ;
Ueli Mäder ; Carlo Knöpfel ; Claudia Heinzmann ; Daniel Pakoci: Sozialhilfe in der Schweiz :
Klassifikation, Integration und Ausschluss von Klienten, Diessenhofen: Rüegger, 2009, S. 63-93
INHALT: Die Autorin beschäftigt sich aus historischer Sicht mit folgender Frage: Nach welchen
Kriterien erfolgte die Einteilung der Klienten in der Phase nach dem Zweiten Weltkrieg und
welche Tendenzen zeichnen sich für die neueren Modelle ab, welche mit verschiedenen, explizit formulierten Klientenkategorien arbeiten? Wie im vorliegenden Beitrag näher ausgeführt, zeigt sich im Vergleich insbesondere eine Verschiebung von inneren, in der Psyche der
Bedürftigen liegenden, veränderbaren Armutsursachen zu den prognostizierten Chancen für
eine Wiedereingliederung in die Erwerbsarbeit, wo äußere, objektive und unveränderbare
Kriterien wie z. B. Alter und Unterstützungsdauer von Bedeutung sind. Nach einer Darstellung der Quellenlage und des methodischen Vorgehens werden die Begriffe Individualisierung und Standardisierung erläutert und in Bezug zur Problematik der Klassifikation von Klienten gesetzt. Danach werden die Entwicklungen in den 1950er und 1960er Jahren analysiert
und mit der Phase nach 1980 verglichen. Aufgrund der Datenlage können nur vereinzelt Aussagen darüber gemacht werden, ob und wie die verschiedenen Klassifikationskriterien in der
Praxis angewandt worden sind und welche praktischen Auswirkungen sie auf die jeweiligen
Bedürftigen hatten. Innerhalb dieses limitierenden Rahmens ist es das Ziel des Beitrags,
durch den Rückblick auf die implizit und explizit erfolgte Einteilung von Armen einen Beitrag zu einer differenzierten Diskussion über Veränderungen, Problematiken und aktuelle Fragen nach der Zukunft der Sozialhilfe in der Schweiz zu leisten. (ICI2)
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
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[51-L] Holz, Gerda:
Kinderarmut und soziale Ungleichheit: Familienpolitik weiterdenken!, in: Archiv für
Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit : Vierteljahreshefte zur Förderung von Sozial-,
Jugend- und Gesundheitshilfe, Jg. 40/2009, Nr. 2, S. 68-81 (Standort: USB Köln(38)-XG1981;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Armut ist ein mehrdimensionales gesellschaftliches Phänomen. Hinsichtlich Begriffsbestimmung und Messung ist es nicht zuletzt wegen seiner normativen Setzungen nur schwer
fassbar: Armut hängt von den sozialen und politischen Rahmendaten ab, die gesellschaftlich
und politisch gestaltet werden. Armut stellt demzufolge eine individuelle Lebenslage dar. Im
vorliegenden Beitrag werden vor diesem methodischen Hintergrund Befunde zu Umfang, Ursachen, Risiken und Folgen von (Kinder-)Armut aufgezeigt. Offenkundig ist dabei eine Überbelastung betroffener Eltern. Es wird dem sozialstaatlichen Auftrag des sozialen Ausgleichs
nachgegangen, ausgehend von der Frage nach der Ausgestaltung der "öffentlichen Verantwortung für Kinder". Dabei kommt der Familienpolitik eine zentrale Funktion zu; allerdings
ist dafür sowohl im Verständnis als auch in der konkreten Ausgestaltung ein Weiterdenken
notwendig: Kindorientierung und Sozialpolitik müssen Basiselemente moderner Familienpolitik werden. Nur so kann der Wunsch der großen Mehrheit der Bevölkerung tatsächlich erreicht werden, auch staatlich jedem Jungen und jedem Mädchen gleiche Entwicklungs- und
Zukunftschancen zu verschaffen. (ICA2)
[52-L] Homfeldt, Hans-Günther; Schröer, Wolfgang; Schweppe, Cornelia:
Lebenslage Jugend: Armut, Agency und Jugendpolitik, in: Zeitschrift für Soziologie der
Erziehung und Sozialisation, Jg. 29/2009, H. 4, S. 359-370 (Standort: USB Köln(38)-XG02735;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.juventa.de/zeitschriften/zse/abstracts/Jahrgang2009/11200904359.html)
INHALT: "Der folgende Beitrag richtet sich auf den Zusammenhang von Ungleichheit und
Agency. Aus einer sozialisationstheoretischen Perspektive kommt dabei insbesondere der
Frage nach der alltäglichen Herstellung von Handlungsfähigkeit entscheidende Bedeutung zu.
Die Kategorie der Handlungsfähigkeit ist zugleich ein wichtiger Aspekt der Formulierung
von Jugend als Lebenslage, auf deren Basis der Beitrag die Frage nach einer Jugendpolitik als
Befähigungspolitik stellt." (Autorenreferat)
[53-F] Knabe, Andreas, Jun.-Prof.Dr.; Schöb, Ronnie, Prof.Dr.; Weimann, Joachim, Prof.Dr.; Rätzel, Steffen, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung):
Der Wert der Arbeit
INHALT: Die ökonomischen Folgen der Arbeitslosigkeit werden im Wesentlichen im Hinblick
auf die mit der Arbeitslosigkeit verbundenen "tangiblen Kosten" in Form monetärer Produktivitäts- bzw. Einkommensverluste diskutiert. Die zusätzlichen "intangible Kosten", hierzu zählen psychische Kosten, wie Angstzustände, Depressionen und Verlust an Selbstachtung, und
soziale Kosten wie Isolation und Stigmatisierung, werden in der politischen Diskussion um
die Reform des Arbeitsmarktes hingegen weitgehend ignoriert. Bei der Quantifizierung dieser
Kosten konzentriert sich die Forschung bislang auf das Konzept der Lebenszufriedenheit, mit
dessen Hilfe sich der so genannte Erinnerungsnutzen ("remembered utility") messen lässt, der
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
Grundlage individueller Entscheidungen ist und deshalb zumeist gleich dem Entscheidungsnutzen ("decision utility") gesetzt wird. Der Erinnerungsnutzen unterscheidet sich jedoch unter Umständen sehr stark vom tatsächlich erfahrenen Nutzen ("experienced utility"). Im Rahmen des Projektes wird die von Kahnemann et al. entwickelte "Day Reconstruction Method"
(DRM) angewendet, um den Erfahrungsnutzen Arbeitsloser im Vergleich zu Beschäftigten
abzuschätzen. Dies ist im Hinblick auf zwei wichtige Forschungsfragen von Bedeutung. Zum
einen können die aus der DRM gewonnenen Daten Aufschluss darüber geben, ob das Standardergebnis der Lebenszufriedenheitsforschung eines positiven nicht-pekuniären Wertes der
Arbeit auch im Hinblick auf den Erfahrungsnutzen validiert werden kann. Zum anderen ist es
notwendig im Hinblick auf die Arbeitsmarktpolitik ein mit der Idee der Wohlfahrtsmaximierung konsistentes Maß des Nutzengewinns aus der Arbeit zu entwickeln. Dieses Maß sollte
vom tatsächlich erfahrenen Nutzen abgeleitet werden, da dieser die maßgebliche Komponente
für die Wohlfahrt des Individuums darstellt, und sollte nicht nur aus den Erhebungen der allgemeinen Lebenszufriedenheitsdaten abgeleitet werden.
METHODE: Die "Day Reconstruction Method" DRM wird angewandt, um den Erfahrungsnutzens verschiedener Bevölkerungsgruppen in Deutschland in Abhängigkeit ihres Beschäftigungsstatus zu analysieren. Die DRM ist ein Ansatz zur subjektiven Datenermittlung durch
direkte Befragung von Individuen. Die Probanden rekonstruieren während der Befragung den
gestrigen Tag in der Art eines Tagebuches bestehend aus einer Folge von Episoden aller erlebten Ereignisse bzw. Zustände. Anschließend beantworten die Teilnehmer Fragen zu den
einzelnen aufgeführten Episoden und geben ihre Emotionen und Erfahrungen wider. Das Ziel
ist die Gewinnung detaillierter Informationen hinsichtlich aller Aktivitäten und Zustände eines Tages (bspw. Arbeiten, Fernsehen, Pendeln), der Zeitdauer, die die Individuen mit den
einzelnen Aktivitäten verbracht haben und des Erfahrungsnutzens der einzelnen Aktivitäten.
Der Nutzen wird aus psychologischen Deskriptoren zur Messung der Empfindungen, die
während der Aktivitäten empfunden werden, abgeleitet (Vgl. Kahneman et al., 2004). Die folgenden Charakteristika kennzeichnen die Methode: die Bewertung einer detaillierten Beschreibung des vergangenen Tages im Leben des Befragten; die Anwendung von Verfahren
zur Wiedergewinnung von Informationen spezifischer Episoden; Erfassung jeder Tagesaktivität des Individuums nach dem Aufstehen bis zum Schlafen gehen; strukturierte Erhebung der
objektiven Gegebenheiten während der Perioden; Ermittlung der Zeitdauer, die das Individuum mit jeder einzelnen Aktivität verbringt; eine approximative multidimensionale Messung
des kontinuierlichen, tatsächlich erlebten Erfahrungsnutzens in jeder Periode. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 1.055; Arbeitnehmer, Arbeitslose, 1-Euro-Jobber; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Knabe, A.; Rätzel, S.; Schöb, R.; Weimann, J.: Dissatisfied with
life, but having a good day: time-use and well-being of the unemployed. in: Economic Journal (forthcoming).+++Knabe, A.; Rätzel, S.: Scarring or scaring? The psychological impact
of past unemployment and future unemployment risk. in: Economica (forthcoming).+++
Clark, A.E.; Knabe, A.; Rätzel, S.: Boon or bane? Well-being, others' unemployment, and labor-market risk. in: Labour Economics (forthcoming).+++Knabe, A.; Rätzel, S.: Quantifying
the psychological costs of unemployment: the role of permanent income. in: Applied Economics (forthcoming).+++Clark, A.E.; Knabe, A.; Rätzel, S.: Unemployment as a social norm
in Germany. in: Schmollers Jahrbuch/ Journal of Applied Social Science Studies, 129, 2009,
pp. 251-260. ARBEITSPAPIERE: Rätzel, S.: Revisiting the neoclassical theory of labour supply - disutility of labour, working hours, and happiness. 2009 (revise and resubmit Scandinavian Journal of Economics).
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ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Fritz Thyssen Stiftung
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Institut für Öffentliche Finanzen und Sozialpolitik (Boltzmannstr. 20, 14195 Berlin); Universität Magdeburg, Fak. für
Wirtschaftswissenschaft, Lehrstuhl VWL, insb. Wirtschaftspolitik (Postfach 4120, 39016
Magdeburg)
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 030-838-51244,
e-mail: [email protected])
[54-F] Köhler, Jacqueline, Dipl.-Ökotroph. (Bearbeitung); Leonhäuser, Ingrid-Ute,
Prof.Dr.oec.troph. (Betreuung):
Ernährungsversorgung von Familien mit niedrigem Einkommen
INHALT: Das Projekt befasst sich mit der Ernährungsversorgung von Familien mit niedrigem
Einkommen. Ziel ist die Beschreibung, Analyse und Interpretation des Ess-Alltags der Familien sowie die Generierung von Zeitverwendungsmustern im Zusammenhang mit dem Einsatz
familialer Ressourcen und Entscheidungsstrategien.
METHODE: Grundlage der Untersuchung ist eine deskriptive Analyse von Zeitbudgetdaten; diese Auswertung wird ergänzt durch qualitative Interviews. Untersuchunsdesign: Querschnitt
DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 20). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Möser, A.; Zander, U.; Köhler, J.; Leonhäuser, I.-U.; MeierGräwe, U.: Erwerbstätigkeit von Müttern und familiale Ernährungsversorgung zwischen privatem und öffentlichem Raum. in: Hauswirtschaft und Wissenschaft, 56, 2008, 3, S. 119-129.
ART: BEGINN: 2004-05 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Ernährungswissenschaft Professur für Ernährungsberatung und Verbraucherverhalten (Senckenbergstr. 3, 35390 Gießen)
[55-F] Kull, Silke, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Riedmüller, Barbara, Prof.Dr. (Leitung):
Auf dem Weg zur Arbeitsmarktbürgerin? Neue Konzepte der Arbeitsmarktpolitik am Beispiel allein erziehender Frauen
INHALT: Der deutsche Wohlfahrtsstaat wandelt sich - vom versorgenden hin zum aktivierenden
Sozialstaat. Vor diesem Hintergrund zeigt das Projekt die aktuellen Entwicklungen in der
deutschen Arbeitsmarktpolitik auf. Welche geschlechtsspezifischen Leitbilder liegen diesen
Reformen zugrunde und welche Auswirkungen haben sie auf die Arbeitsmarktsituation von
allein erziehenden Frauen? Kontext/ Problemlage: Der aktuellen deutschen Arbeitsmarktpolitik liegt die Idee des aktivierenden Sozialstaates zugrunde: Soziale Sicherung ist primär an
die aktive Erwerbsbeteiligung aller Individuen geknüpft. Soziale Rechte resultieren weniger
aus dem BürgerInnenstatus an sich, sondern aus einer Arbeitsmarktintegration, die die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zu "ArbeitsmarktbürgerInnen" werden lässt. Dabei geraten
auch zunehmend Frauen mit Kindern in den Blick der aktivierenden Arbeitsmarktpolitik. Gerade allein erziehende Frauen sind darauf angewiesen, erwerbstätig zu sein, wenn sie nicht
langfristig von Sozialleistungen oder Unterhaltszahlungen leben wollen. Dabei wird ihre Arbeitsmarktintegration aufgrund von Kinderbetreuungspflichten erschwert. Hinzu kommt, dass
das wohlfahrtsstaatliche Arrangement aus Familien-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik in
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
Deutschland größtenteils noch immer am traditionellen Familienmodell orientiert ist und negative Anreize für die Erwerbstätigkeit von Müttern setzt. Fragestellung: Das Projekt geht der
Frage nach, ob in Folge der jüngsten Arbeitsmarktreformen eine Gesellschaft von ArbeitsmarktbürgerInnen entsteht, in der alle Erwerbsfähigen unabhängig von ihrem familiären Kontext am Erwerbsleben teilhaben können, aber auch müssen. Diese Frage soll exemplarisch anhand von allein erziehenden Frauen beantwortet werden, da für sie der Zugang zur Erwerbsteilhabe besonders wichtig ist, sie aber gleichzeitig eine besonders verletzbare Gruppe auf
dem Arbeitsmarkt darstellen. Zur Beantwortung der übergeordneten Fragestellung soll zunächst geklärt werden, inwieweit allein erziehende Frauen am Arbeitsmarkt teilhaben, welche
arbeitsmarktpolitischen Anreizstrukturen bestehen, als allein erziehende Mutter erwerbstätig
zu sein bzw. zu werden und inwieweit die neuesten Entwicklungen in der Arbeitsmarktpolitik
dazu geeignet sind, die Beschäftigungsfähigkeit dieser Gruppe von Frauen zu erhöhen. Darstellung der Ergebnisse: Der im Begriff "ArbeitsmarktbürgerIn" implizierte Anspruch auf
eine Universalisierung der Erwerbsteilhabe lässt sich insbesondere für allein erziehende Frauen nur einlösen, wenn die geschlechterpolitische Schieflage auf dem Arbeitsmarkt aufgehoben wird. Die jüngsten arbeitsmarkt-, sozial- und familienpolitischen Entwicklungen werden
diesem Anspruch nur bedingt gerecht. Zwar öffnet sich die Politik in Richtung einer ArbeitsmarktbürgerInnen-Gesellschaft und verbessert die Beschäftigungsfähigkeit von Müttern. Von
dieser Politik profitieren aber v.a. Frauen, die bereits gut in den Arbeitsmarkt integriert sind,
über eine hohe Qualifikation und ein gutes Einkommen verfügen. Frauen mit schlechten Zugangschancen zum Arbeitsmarkt und hohen Arbeitslosigkeitsrisiken werden hingegen auf
prekäre Tätigkeiten verwiesen. Statt einer Universalisierung der Erwerbsteilhabe für alle entsteht neben der alten Zweiteilung in ArbeitsplatzinhaberInnen und in Arbeitslose eine neue
Trennlinie innerhalb der Gruppe von Müttern: Sie verläuft zwischen den gut verdienenden
und den schlecht entlohnten Frauen mit Kindern - und zwar unabhängig davon, ob diese Frauen allein erziehend sind oder nicht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Mit Hilfe eines repräsentativen Datensatzes (SOEP) wird die sozioökonomische Situation allein erziehender Frauen dargestellt, um ihre Ressourcen und Restriktionen auf dem
Arbeitsmarkt abschätzen zu können. Anschließend werden auf empirischer Basis verschiedene Typologien allein erziehender Frauengebildet, die aufgrund ihrer sozialen Lage in unterschiedlichem Maße auf dem Arbeitsmarkt agieren können. In die Typenbildung fließen Indikatoren ein, die großen Einfluss auf den Grad der Arbeitsmarktintegration haben, wie die
Kinderzahl, das Alter des jüngsten Kindes, die Qualifikation und der bisherige Erwerbsverlauf der Mutter. Im dritten Schritt werden ausgehend von diesen Typisierungen die jüngsten
arbeitsmarktpolitischen Entwicklungen daraufhin untersucht, in welchem Maße sie die Integration allein Erziehender in den Arbeitsmarkt unterstützen und ob sie bestehende Integrationsbarrieren überwinden helfen.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Innenpolitik und Systemvergleich (Ihnestr. 22, 14195 Berlin)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]);
Bearbeiterin (e-mail: [email protected])
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[56-F] Kurtz, Vivien, Dipl.-Psych.; Brand, Tilmann, Dipl.-Soz.; Ziert, Yvonne, Dipl.-Soz.Wiss.;
Sandner, Malte, Dipl.-Ökon.; Becher, Anja, Soz.-Päd. (Bearbeitung); Jungmann, Tanja, Prof.Dr.;
Lutz, Peter, Priv.Doz. Dr. (Leitung); Jungmann, Tanja, Prof.Dr.; Lutz, Peter, Priv.Doz.Dr. (Betreuung):
Prävention durch frühe Förderung - das Modellprojekt "Pro Kind"
INHALT: Das Programm zielt auf eine Förderung der kindlichen emotionalen, kognitiven und
sozialen Entwicklung sowie die Prävention von Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch ab, indem es die Eltern zu den primären Adressaten der Intervention macht: Gesundheitsbezogenes Verhalten der Mutter wird bereits während der Schwangerschaft gefördert
und die elterliche Bindung zum Kind wird über die Stärkung ihrer intuitiven Erziehungskompetenzen verbessert. Es wird auf den Auf- bzw. Ausbau der formellen und informellen Netzwerke der Mutter bzw. der Eltern hingewirkt. Darüber hinaus zielt das Projekt langfristig
auch darauf ab, den Familien ökonomische Eigenständigkeit und damit Unabhängigkeit von
Arbeitslosengeld und Sozialhilfe zu ermöglichen, womit sich die Hoffnung verbindet, staatliche Unterstützungskosten reduzieren zu können. ZEITRAUM: 2006-2012 GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen, Bremen/ Bremerhaven, Sachsen
METHODE: Das Programm und damit auch die Arbeit der Familienbegleiterinnen basieren auf
der ökologischen Theorie von Bronfenbrenner (1992), der Bindungstheorie von Bowlby
(1969) und der Selbstwirksamkeitstheorie von Bandura (1977, 1982). Die Programmimplementation wird durch eine fundierte Forschung begleitet, die auf drei Ebenen (Kommunen,
Projektleitung, Projektakteure) den Prozess der Implementation (z.B. Kooperationen, Vernetzung, Durchführungstreue, Durchführungsprobleme und -lösungen) dokumentiert. Die biopsychosoziale Evaluation untersucht die Wirksamkeit des Programms auf die Mütter/ Eltern,
die Entwicklung der Kinder und die Eltern-Kind-Interaktion und spezifiziert Gründe der Wirkungen (Wirkmodell). Mittels ökonomischer Kosten-Nutzen-Analyse wird ermittelt, ob das
Verhältnis zwischen staatlichen Kosten und Einsparungen durch die Investition in Prävention
ermittelt. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert
(Stichprobe: 750; BZR-Daten, medizinische Daten der Mütter und Väter in Begleitungs- und
Kontrollgruppe; Auswahlverfahren: total). Experiment (Stichprobe: 750; Randomisierung der
Frauen/ Familien; Auswahlverfahren: Zufall). Psychologischer Test (Stichprobe: 750; Kinder
in der Begleitungs- und Basisgruppe). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 750; ElternKind-Interaktion; Auswahlverfahren: Quota, total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 90;
Familienbegleiterinnen, Vertreter der Kommunen; Auswahlverfahren: total). Standardisierte
Befragung, face to face (Stichprobe: 750; Mütter und Väter in der Begleitungs- und Kontrollgruppe; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Telefonbefragung im Rahmen der KostenNutzen-Analyse (Stichprobe: 750; ökonomische Daten, Krankenkassendaten der Mütter und
Väter in der Begleitungs- und Kontrollgruppe; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 750; ELFRA 1- und ELFRA 2-Daten zur Erfassung des
Sprachentwicklungsstandes der Kinder im Alter von 12 Monaten; Auswahlverfahren: total).
Entwicklungstestungen der Kinder (Stichprobe: 750; Bayley-Scales-II im Alter von 6, 12, 24
und 36 Monaten; SETK-2 im Alter von 24 Monaten und SETK 3-5 im Alter von 3 bis 5 Jahren der Kinder, CBCL 1 1/2 - 5 Jahre der Kinder, später CBCL 4-18 Jahre); Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Pfeiffer, Christian; Hosser, Daniela; Maier-Pfeiffer, Anna; Jungmann, Tanja: Projektankündigung: Prävention durch Frühförderung - Modellversuch zur Prävention von Krankheit, Armut und Kriminalität für Kinder aus sozial benachteiligten Familien. in: IKK-Nachrichten, 2005, 1-2: Gewalt gegen Kinder, S. 52-54.+++Jungmann, Tanja;
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Kurtz, Vivien; Brand, Tilmann: Das Modellprojekt "Pro Kind" - eine Verortung in der Landschaft früher Hilfen. in: Frühförderung Interdisziplinär, 2008, H. 2, S. 67-78.+++Jungmann,
Tanja; Adamaszek, Kirsten; Kolanowski, Monika: Prävention, die in der Schwangerschaft beginnt - das Modellprojekt "Pro Kind" und Familienhebammen in Niedersachsen und Bremen:
Kooperation statt Konkurrenz. in: Hebammenforum, 2008, H. 1, S. 25-28. +++Jungmann,
Tanja: Das Hausbesuchsprogramm des Modellprojektes Pro Kind. in: Kißgen, Rüdiger; Heinen, Norbert (Hrsg.): Frühe Risiken und Frühe Hilfen. Stuttgart: Klett-Cotta 2010. ISBN 9783-608-94630-7.+++Jungmann, Tanja; Pfeiffer, Christian: Zur Notwendigkeit von Prävention
aus kriminologischer Perspektive. in: Kißgen, Rüdiger; Heinen, Norbert (Hrsg.): Frühe Risiken und Frühe Hilfen. Stuttgart: Klett-Cotta 2010. ISBN 978-3-608-94630-7.+++Jungmann,
Tanja; Ziert, Yvonne; Kurtz, Vivien; Brand, Tilmann: Preventing adverse developmental outcomes and early onset conduct problems through prenatal and infancy home visitation: the
German pilot project "Pro Kind". in: European Journal of Developmental Science (ISSN
1863-3811) (in press). ARBEITSPAPIERE: Pfeiffer, Christian; Jungmann, Tanja; MaierPfeiffer, Anna: Das Pro Kind-Modellprojekt - ein Präventionsprojekt zur frühen Förderung
von Kindern aus sozial stark belasteten Familien. Pressemitteilung. 2006, 10 S.
ART: BEGINN: 2006-04 ENDE: 2012-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
INSTITUTION: Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (Lützerodestr. 9,
30161 Hannover); Universität Rostock, Philosophische Fakultät, Institut für Sonderpädagogische Entwicklungsförderung und Rehabilitation (18051 Rostock); Universität Hannover,
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Öffentliche Finanzen (Königsworther Platz
1, 30167 Hannover)
KONTAKT: Jungmann, Tanja (Prof.Dr. Tel. 0381-498-2672,
e-mail: [email protected]); Lutz, Peter (Dr. Tel. 0511-762-5644,
e-mail: [email protected])
[57-L] Kutzner, Stefan:
Sozialhilfe und Ausschluss, in: Stefan Kutzner ; Ueli Mäder ; Carlo Knöpfel ; Claudia
Heinzmann ; Daniel Pakoci: Sozialhilfe in der Schweiz : Klassifikation, Integration und
Ausschluss von Klienten, Diessenhofen: Rüegger, 2009, S. 163-176
INHALT: Der Autor greift in seinem Beitrag das generelle Thema des Forschungsprojektes "Sozialhilfe in der Schweiz: Integration und Ausschluss durch Segmentierung von Klienten" auf
und geht dabei folgendermaßen vor: Zunächst zeigt er, dass die Sozialhilfe in der Tendenz
zwei Klientengruppen nicht nach dem Hilfeprinzip, sondern nach einem reinen Versorgungsprinzip behandelt: "Working poor" und Alleinerziehende (1). Er geht danach auf das der Sozialhilfe zugrundeliegende Menschenbild ein (2), diskutiert dieses Menschenbild im Kontext
des Aktivierungsparadigmas des Sozialstaates (3), um abschließend auf die Exklusion zu
sprechen zu kommen (4) und für eine ganzheitlich orientierte Sozialhilfe zu plädieren (5). So
wäre die Sozialhilfe seiner Meinung nach gut beraten, sich nicht nur auf die finanzielle Autonomie als ihr Ziel zu beschränken. Stattdessen sollte sie die Lebenslage ihrer Klienten ganzheitlich erfassen, also auch den sozialen Bereich, der außerhalb der Erwerbsarbeit steht, miteinbeziehen. Denn für die Klienten ist mit Sicherheit schon eine Verbesserung erreicht, wenn
sich ihre sozialen Verhältnisse verbessern, ohne dass damit die materielle Abhängigkeit von
der Sozialhilfe beseitigt wäre. Eine solche Verbesserung könnte sich vermutlich motivationsfördernd bezüglich des Erwerbssektors auswirken. (ICI2)
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[58-L] Kutzner, Stefan:
Die Hilfe der Sozialhilfe: integrierend oder exkludierend?: Menschenwürde und Autonomie
im Schweizer Sozialhilfewesen, in: Stefan Kutzner ; Ueli Mäder ; Carlo Knöpfel ; Claudia
Heinzmann ; Daniel Pakoci: Sozialhilfe in der Schweiz : Klassifikation, Integration und
Ausschluss von Klienten, Diessenhofen: Rüegger, 2009, S. 25-61
INHALT: Gemäß den Richtlinien der Schweizerischen Konferenz für öffentliche Sozialhilfe
(SKOS) soll die Sozialhilfe neben der Existenzsicherung die wirtschaftliche und persönliche
Selbstständigkeit fördern sowie die soziale und berufliche Integration ihrer Klienten gewährleisten. Doch wie erfüllt die Sozialhilfe diese Aufgaben und welche Schwierigkeiten muss sie
dabei bewältigen? Wie institutionalisiert die Sozialhilfe ihren Hilfeanspruch? Unterstützt sie
tatsächlich die Integration ihrer Klienten oder trägt sie nicht doch, wenn auch ungewollt, zur
sozialen Exklusion bei? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrags, welcher folgendermaßen gegliedert ist: Einleitend werden die beiden grundlegenden Normen
dargestellt, an denen sich die Sozialhilfe orientiert: die Menschenwürde und die Selbstständigkeit des Klienten. Anschließend erfolgt eine Erläuterung des institutionellen Kontextes, in
dem die Sozialhilfe eingebettet ist. Es werden ferner verschiedene Menschenbilder beschrieben, die das gegenwärtige Hilfeverständnis der Sozialhilfe prägen. Die Frage, wie sich die
Normen und die Menschenbilder der Sozialhilfe zu Integration und Ausschluss verhalten, ist
Gegenstand eines breiter angelegten resümierenden Fazits. (ICI2)
[59-L] Lengfeld, Holger; Hirschle, Jochen:
Die Angst der Mittelschicht vor dem sozialen Abstieg: eine Längsschnittanalyse 1984-2007,
in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 38/2009, H. 5, S. 379-398 (Standort: USB Köln(38)-XG01232;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Seit Mitte des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts wird in der Öffentlichkeit über
die Krise der Mittelschicht in Deutschland diskutiert. Behauptet wird, dass sich die Mittelschicht zunehmend vor sozialem Abstieg fürchte. Die Prüfung dieser These steht im Mittelpunkt des Aufsatzes. Dazu werden Befunde aus der Arbeitsmarkt- und der Armutsforschung
referiert, denen zufolge Beschäftigungsunsicherheiten, die zu Beginn der 1990er Jahre nur für
gering qualifizierte Erwerbspersonen typisch waren, nunmehr auch in Mittelschichtberufe
einsickern. Zugleich wird ein Übergreifen von Abstiegsängsten auf Angehörige der Mittelschicht vermutet, die selbst nicht aktuell von Vertragsbefristungen oder unfreiwilligen Erwerbsunterbrechungen betroffen sind ('Spill Over'-Effekt). Mithilfe von SOEP-Daten 1984
bis 2007 werden deskriptive und multivariate Analysen unter Verwendung der empfundenen
Sorge vor Arbeitsplatzverlust durchgeführt. Deskriptiv wird gezeigt, dass nur das mittlere
Segment der Mittelschicht, die durchschnittlich qualifizierten Angestellten mit Routineaufgaben, einen im Zeitverlauf überproportionalen Anstieg an Abstiegsangst aufweisen. Panel-Regressionen zeigen, dass dieser Anstieg auch dann bestehen bleibt, wenn man u. a. den Erwerbskontext, die Branchenzugehörigkeit, den Haushaltskontext und weitere soziodemografische Merkmale eines Befragten berücksichtigt. Im Ergebnis zeigt sich seit Mitte der 1990er
Jahre ein zeitlicher Anstieg der Abstiegsangst der mittleren Mitte, der erwerbsstrukturell nicht
erklärt werden kann." (Autorenreferat)
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[60-L] Leuschner, Vincenz:
Dynamiken der Ausgrenzung: "Straßenkinder" und Institutionen staatlicher Kontrolle, in:
Kriminologisches Journal, Jg. 41/2009, H. 3, S. 209-219 (Standort: USB Köln(38)-XF146; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Das so genannte 'Straßenkinderphänomen' wird in der Regel dadurch erklärt, dass von
einer individuellen Karriere ausgegangen wird, in deren Verlauf Jugendliche aufgrund von
Störungen im primären Sozialisationskontext auf die Straße flüchten und in den städtischen
Straßenszenen eine neue Bezugsgruppe finden. Die Straße wird dabei als eine 'Endstation' bewertet - eine höchst marginalisierte und risikobehaftete Lebenswelt. Auf der Grundlage ethnografischer Forschungsergebnisse zur Interaktion zwischen Jugendlichen in Straßenszenen
und staatlichen Kontrollinstanzen, wie Polizei, Sozialämtern und Sozialarbeitern wird hier
eine Perspektive eröffnet, die zeigt, wie die Dynamiken sozialer Ausgrenzung beschaffen
sind, die dazu führen, dass Straßenszenen tatsächlich zu aussichtslosen Endstationen werden."
(Autorenreferat)
[61-L] Linden, Markus; Thaa, Winfried (Hrsg.):
Die politische Repräsentation von Fremden und Armen, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges.
2009, 261 S.
INHALT: "In der aktuellen Debatte über Tendenzen der Exklusion und Prekarisierung werden
Arme und Migranten als Hauptbetroffene identifiziert. Das wirft die Frage auf, inwiefern der
drohende gesellschaftliche Ausschluss mit politischen Repräsentationsproblemen einhergeht
oder darauf sogar zurückzuführen ist. Der Band liefert erstmals eine umfassende Bestandsaufnahme des Forschungsstands zum Thema. Dabei werden der Wandel von Repräsentationsbeziehungen, neuere theoretische Sichtweisen politischer Repräsentation, die Wirkungsweisen
verschiedener Repräsentationsformen sowie die Einflussmöglichkeiten Fremder und Armer
analysiert. Eine hervorgehobene Stellung nimmt die Diskussion neuerer, insbesondere deliberativer Repräsentationsformen ein. Es wird deutlich, welch weitreichende Folgen die sich abzeichnenden Veränderungen politischer Repräsentation nach sich ziehen könnten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Markus Linden, Winfried Thaa: Einleitung: Eine Krise der Repräsentation von Fremden und Armen? (9-18); Michael Vester: Soziale Milieus und die
Schieflagen politischer Repräsentation (21-59); Winfried Thaa: Das ungelöste Inklusionsproblem in den partizipatorischen Neubewertungen politischer Repräsentation (61-78); Ingo
Bode: Vermarktlichung der Zivilgesellschaft? Die advokatorische Funktion des Sozialsektors
im disorganisierten Wohlfahrtskapitalismus (81-97); Sven T. Siefken: Politikberatung durch
Expertenkommissionen - Chance oder Risiko für die Inklusion schwacher Interessen? (99118); Jan Schneider: Pro Zuwanderung - pro Zuwanderer? Chancen und Grenzen der Repräsentation von Zuwandererinteressen in der Beratung von Migrationspolitik: Die SüssmuthKommission im Kontext (119-141); Markus Linden: Wissensbasierte Disparität - Die parlamentarisch-parteipolitische und deliberativ-rationale Repräsentation von Migranteninteressen
in der Ära Schröder (145-179); Hartmut Häußermann: Die politische Repräsentation marginalisierter Stadtteile (183-199); Andreas M. Wüst, Dominic Heinz: Die politische Repräsentation von Migranten in Deutschland (201-218); Helen Schwenken: Die prekäre politische Repräsentation von sans papiers in der Europäischen Union - zur Rolle argumentativer Frames
(219-234); Sabine Ruß: Geschichten eines Erfolgs? Die Repräsentation von Wohnungslosen
in Frankreich und den Vereinigten Staaten (235-257).
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[62-L] MacDonald, Robert:
Disconnected youth?: social exclusion, the "underclass" & economic marginality, in: Social
work & society, Vol. 6/2009, Iss. 2, o. Sz. (nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0009-11-17005)
INHALT: "Most young people in the UK make relatively 'successful', unproblematic transitions
from school to work and adulthood. What do we call those that do not? Labels imply explanation, not just description. Terms with academic and policy currency tend to define such young
people by something they are not or by their presumed social and economic distance and dislocation from 'the rest'. How we might best describe, explain and label the experience and
problem of so-called 'socially excluded', 'disconnected youth' is the focus of the paper. It
draws upon extensive qualitative research with young adults growing up in some of Britain's
poorest neighborhoods, looking particularly at their labor market transitions. Some of the problems and inaccuracies of underclass theory and orthodox conceptualizations of social exclusion are discussed in the light of empirical findings. Following CW Mills, the youthful biographies described are set in a wider panorama of social structure and economic opportunity,
particularly the rapid de-industrialization of the locality studied. Understanding these historical processes of socio-economic change leads to the conclusion that, in short hand, 'the economically marginal' is the best descriptive label of the research participants and 'economic
marginalization' is the best explanation of their condition." (author's abstract)|
[63-L] Mäder, Ueli:
Integration oder Ausschluss - die neue soziale Frage?: Implikationen für die Sozialhilfe und
die soziale Sicherung, in: Stefan Kutzner ; Ueli Mäder ; Carlo Knöpfel ; Claudia Heinzmann ;
Daniel Pakoci: Sozialhilfe in der Schweiz : Klassifikation, Integration und Ausschluss von
Klienten, Diessenhofen: Rüegger, 2009, S. 143-161
INHALT: Die neuere Armutsforschung befasst sich intensiv mit Fragen der Integration und des
Ausschlusses, welcher gemeinhin als neue soziale Frage des 21. Jahrhunderts gilt und eine
besondere Form der sozialen Ungleichheit dokumentiert. Aber sind damit frühere Klassenanalysen überholt, welche die alte soziale Frage als Arbeiter- und Armutsfrage verstanden haben? Dies ist die Kernfrage des vorliegenden Beitrags und einer Argumentation in sechs
Schritten: Der Autor bezieht sich erstens auf eigene empirische Untersuchungen, insbesondere auf eine Studie zur Dynamik von Integration und Ausschluss, und referiert zweitens, wie
verschiedene theoretische Ansätze die sozialen Fragen der Armut und des Ausschlusses thematisieren. Vor diesem Hintergrund fragt der Autor drittens, inwiefern sich ein Diskurswandel feststellen lässt und wie dieser mit sozialstrukturellen Veränderungen korrespondiert. Er
skizziert viertens mit Bezug auf den Ansatz von Pierre Bourdieu ein dynamisches Raumkonzept, das vertikale und horizontale Gliederungen integriert und diese mehrdimensional verortet. Daran schließen fünftens eine empirisch unterlegte Synthese und sechstens ein Versuch
an, kritische Schlussfolgerungen für die Sozialhilfe und soziale Sicherung in der Schweiz zu
ziehen. (ICI2)
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[64-L] Mäder, Ueli:
Draußen im Drinnen: Integration durch Ausschluss?, in: Fabian Kessl (Hrsg.) ; Hans-Uwe
Otto (Hrsg.): Soziale Arbeit ohne Wohlfahrtsstaat? : Zeitdiagnosen, Problematisierung und
Perspektiven, Weinheim: Juventa Verl., 2009, S. 35-52
INHALT: Der Ausschluss gilt, so der Autor, weithin als neue soziale Frage des 2l. Jahrhunderts.
Er dokumentiert eine besondere Form der sozialen Ungleichheit. Aber sind damit frühere
Klassenanalysen passe, welche die alte soziale Frage als Arbeiter- und Armutsfrage verstanden? Um diese Frage zu beantworten setzt sich der Verfasser vor allem damit auseinander,
wie sich die Dynamik von Draußen und Drinnen bzw. Integration und Ausschluss bei der
Segmentierung der Sozialhilfe zeigt. Dazu geht er in fünf Schritten vor. Er bezieht sich erstens auf eigene empirische Untersuchungen, insbesondere auf eine Studie zur Dynamik von
Integration und Ausschluss, und stellt zweitens dar, wie verschiedene theoretische Ansätze
die sozialen Fragen der Armut und des Ausschlusses thematisieren. Auf dieser Grundlage
geht er drittens der Frage nach, inwiefern sich ein Diskurswandel feststellen lässt und wie dieser mit sozialstrukturellen Veränderungen korrespondiert. Viertens präsentiert er mit Bezug
auf den Ansatz von Pierre Bourdieu ein dynamisches Konzept des sozialen Raums, das vertikale und horizontale Gliederungen integriert, diese mehrdimensional verortet und auch impliziert wie das Draußen und Drinnen miteinander verknüpft sind. Daran schließen fünftens eine
empirisch unterlegte Synthese und einigen Folgerungen bezüglich der Segmentierung der Sozialhilfe und sozialen Sicherung an. (ICF2)
[65-F] Makowsky, Katja, Dr.phil.; Hus-Haltenberg, Sigrid (Bearbeitung); Schücking, Beate A.,
Univ.-Prof.Dr.med. (Leitung):
Familienhebammen: frühe Unterstützung - frühe Stärkung?
INHALT: Übergreifend hinterfragt die Studie Aspekte der Versorgungsgestaltung durch Familienhebammen im Landkreis Osnabrück. Dabei zeigt die Betrachtung erster Ergebnisse eine
deutlich positive Bilanz sowohl aus der Perspektive befragter Nutzerinnen als auch aus Sichtweise der einbezogenen VertreterInnen des Gesundheits- und Jugendhilfesystems. Im Forschungsprojekt werden beeinflussende Faktoren der Aspekte Akzeptanz, Erreichbarkeit, Vernetzung und Förderung bestehender Ressourcen durch Familienhebammen hinterfragt. Im
Rahmen der praktischen Umsetzung, die über den Deutschen Kinderschutzbund koordiniert
und inhaltlich begleitet wird, steht die Fragestellung im Vordergrund, ob Familienhebammen
das System Früher Hilfen im Landkreis Osnabrück sinnvoll - im Sinne einer Förderung des
Kindeswohls bei Familien in psychosozial belastenden Lebenslagen - ergänzen können. Das
Projekt wird koordiniert über das Nationale Zentrum Frühe Hilfen c/o Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung -BZgA-. ZEITRAUM: 2007-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM:
Landkreis Osnabrück
METHODE: Prospektive Kurz-Längsschnittstudie mit zwei Erhebungszeitpunkten ergänzt durch
qualitative Verfahren. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Qualitatives Interview (Stichprobe: 29; Nutzerinnen, Familienhebammen, SozialarbeiterInnen). Beobachtung, teilnehmend (eher: beobachtende Teilnahme, Familienhebammen). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2x60 -geplant-; Nutzerinnen/
zwei Erhebungszeitpunkte; Auswahlverfahren: Zufall). Sekundäranalyse von Individualdaten
(Stichprobe: 60 -geplant-; Nutzerinnen/ zwei Erhebungszeitpunkte). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
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VERÖFFENTLICHUNGEN: Makowsky, K.; Schücking, B.: Familienhebammen: frühe Unterstützung - frühe Stärkung? Wirkungsevaluation des Projektes Familienhebammen im Landkreis Osnabrück. in: Hallesche Beiträge zu den Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Jg. 8,
2009, H. 1, S. 328-337. ARBEITSPAPIERE: Familienhebammen im Landkreis Osnabrück
Zwischenbericht 2007 und 2008.
ART: BEGINN: 2007-11 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: Nationales Zentrum Frühe Hilfen;
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 08 Humanwissenschaften, Fachrichtung Gesundheitswissenschaften Fachgebiet Gesundheits- und Krankheitslehre, Psychosomatik mit dem
Forschungsschwerpunkt Maternal Health (Albrechtstr. 28, 49069 Osnabrück); Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V. (Hinüberstr. 8, 30175 Hannover)
KONTAKT: Makowsky, Katja (Dr. Tel. 0541-969-2469, e-mail: [email protected])
[66-L] Nadai, Eva:
Sisyphus' Erben: Soziale Arbeit in der Armutsbekämpfung, in: Fabian Kessl (Hrsg.) ; HansUwe Otto (Hrsg.): Soziale Arbeit ohne Wohlfahrtsstaat? : Zeitdiagnosen, Problematisierung und
Perspektiven, Weinheim: Juventa Verl., 2009, S. 133-147
INHALT: Als "staatsvermittelte Machtstruktur" handelt die Soziale Arbeit innerhalb und vermittels dieser staatlicher Strukturen, hat aber selbst keine Kontrolle über die Ziele und Zwecke,
das heißt den politischen und institutionellen Rahmen ihrer Arbeit. Die wechselnden sozialstaatlichen Paradigmen der Armutsbekämpfung treten ihr als extern gesetzte Handlungsbedingung entgegen. Dennoch verfügt sie durchaus über eine gewisse Autonomie hinsichtlich der
Arbeitsmittel, die sie zur Erreichung der politisch verordneten Ziele einsetzen kann. Die Verfasserin geht der Frage nach der Rolle der Sozialen Arbeit in der Armutsbekämpfung nach
und untersucht der gegenwärtige sozialpolitische Rahmen, der als Trend zur Rekommodifizierung charakterisiert wird. Ein sozialpolitisches Dispositiv, welches das Mandat der Sozialen Arbeit formuliert, schlägt sich jedoch nicht unmittelbar in sozialarbeiterische Interventionen nieder, sondern nur vermittelt über die jeweiligen Organisationen. Es wird argumentiert,
dass auf dieser Ebene der Organisationen die Ökonomisierung sozialpolitischer Ziele und
Leitlinien ihr Korrelat in der Managerialisierung sozialer Dienstleistungen hat. Als personenbezogene Dienstleistung vollzieht sich Soziale Arbeit wesentlich in der Beziehung zwischen
Sozialarbeitenden und Klientinnen und Klienten. Es wird gezeigt, dass Aktivierungspolitik
und Managerialismus die Erwartungen an die Klientel und die Rolle der Sozialarbeit verändern. Zum Schluss wird ein Experiment der Armutsbekämpfung ohne Sozialarbeit erläutert.
(ICF2)
[67-L] Obinger, Julia:
Obdachlosigkeit in Japan: Wege in die Obdachlosigkeit - Wege aus der Obdachlosigkeit?,
Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 108 S., ISBN: 978-3-8364-9944-6
INHALT: "Zwar ist Obdachlosigkeit kein neues Phänomen in Japan, und auch die Zahl der Obdachlosen scheint dort im internationalen Vergleich eher gering zu sein. Jedoch steigt die
Zahl der Menschen ohne Unterkunft in Japan, das zu den reichsten Ländern der Erde zählt,
seit den 1990er Jahren stetig an. Wie lässt sich diese Entwicklung erklären und welche und
Faktoren spielen hierbei eine Rolle? Die Autorin Julia Obinger nähert sich dem Thema durch
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eine ausführliche Begriffsbestimmung an und analysiert Armut und Obdachlosigkeit im Kontext der so genannten japanischen Mittelstandsgesellschaft. Nach einem Überblick über das
System der sozialen Sicherung in Japan stellt sie darauf aufbauend typische Wege in die Obdachlosigkeit dar und erläutert ausführlich die Lebenssituation der Obdachlosen, deren Überlebensstrategien und Konflikte mit der Gesellschaft. Abschließend zeigt sie mögliche Wege
aus der Obdachlosigkeit anhand ausgewählter Beispiele auf und untersucht deren Chancen
und Grenzen." (Autorenreferat)
[68-L] Olk, Thomas; Hübenthal, Maksim:
Child poverty in the German social investment state, in: Zeitschrift für Familienforschung :
Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 21/2009, H. 2, S. 150-167 (Standort:
USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Kinderarmut wurde in Deutschland in den letzten Jahren verstärkt zum Gegenstand
der politischen Debatte. Dennoch sind die Armutsraten bei Kindern hoch und steigen sogar
weiter an. Vor diesem Hintergrund analysieren wir in dem vorliegenden Beitrag die Strategie
der Bundesregierung zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland. Dabei zeigen wir auf,
dass die Bundesregierung ihr diesbezügliches politisches Handeln auf eine 'kindzentrierte Investitionsstrategie' (Esping-Andersen 2002) aufbaut. Anhand der Analyse der Maßnahmen
und Instrumente zur Kinderarmutsbekämpfung arbeiten wir heraus, dass diese Strategievorlage allerdings nicht vollständig umgesetzt wird. Während Esping-Andersen eine ausgewogene
Balance zwischen sozialen Dienstleistungen und finanziellen Transfers propagiert, unterschätzt die Bundesregierung die Bedeutsamkeit materieller Umverteilung und fokussiert ihr
Handeln einseitig auf soziale Dienstleistungen und Bildung. Dies geschieht keinesfalls zufällig, sondern kann als Folge der konzeptuellen Schwächen der Sozialinvestitionsideologie verstanden werden. Um Generationengerechtigkeit zu gewährleisten und um sicherzustellen,
dass Kinder einen gerechten Anteil an den gesellschaftlichen Ressourcen in einem reichen
Land erhalten, plädieren wir zur Bekämpfung der Kinderarmut für einen Ansatz, der auf den
Rechten der Kinder basiert." (Autorenreferat)
[69-L] Organisation for Economic Co-operation and Development -OECD- (Hrsg.):
Society at a glance 2009: OECD social indicators, Paris: OECD 2009, 131 S., ISBN: 978-9264-04938-3
INHALT: "This is the fifth edition of Society at a Glance, the biennial OECD compendium of social indicators. This report attempts to satisfy the growing demand for quantitative evidence
on social well-being and its trends. It updates some of the indicators included in the 2001,
2003, 2005 and 2006 editions. It adds some new ones, including indicators of height, perceived health status, risky youth behaviour and bullying. In addition, a new set of headline social
indicators are developed, providing an overview of social well-being and its trends. This report also includes a guide to help readers in understanding the structure of OECD social indicators, and a special chapter on leisure time across the OECD." (excerpt)|
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[70-L] Pelizzari, Alessandro:
Dynamiken der Prekarisierung: atypische Erwerbsverhältnisse und milieuspezifische
Unsicherheitsbewältigung, (Analyse und Forschung : Sozialwissenschaften), Konstanz: UVK
Verl.-Ges. 2009, 353 S., ISBN: 978-3-86764-172-2
INHALT: Der Autor geht in seiner Studie der Frage nach, ob atypische Erwerbsverhältnisse in
dieser "Zone der Verwundbarkeit" eine Brücke in stabilere Beschäftigung bieten, oder ob sie
im Gegenteil längerfristig Ausschlusskarrieren in Gang setzen: Wie gestalten sich die Übergänge zwischen den verschiedenen Erwerbsformen? Sind sie fließend oder lassen sich hier
Barrieren identifizieren? Zeichnet sich eine Verfestigung prekärer Arbeitsmarktlagen ab bzw.
ist von einer dauerhaften Segmentation der Erwerbsformen auszugehen? Diese Fragestellungen wurden weiterentwickelt durch die Mitarbeit des Autors an einer parallel laufenden Studie, die zwischen Januar 2002 und Herbst 2004 von einer Gruppe von rund 30 Forscherinnen
und Forschern aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands und der Schweiz durchgeführt
wurde. Dabei ging es darum, den von Pierre Bourdieu entwickelten Forschungsansatz auf den
deutschen Kontext zu übertragen. Entsprechend wurde das ursprüngliche Forschungsinteresse
der Studie daraufhin ergänzt, die Auswirkungen der Ausweitung prekärer Erwerbsarbeit auf
die soziale Ungleichheitsstruktur und die subjektive Erfahrungsebene der Betroffenen in die
Analyse mit einzubeziehen. Die Untersuchung der Art und Weise, wie sich die Beschäftigten
prekäre Erwerbsverhältnisse aneignen und deuten, sollte nicht nur erlauben, Antworten über
das Integrations- oder Exklusionspotenzial prekärer Erwerbsarbeit zu finden, sondern darüber
hinaus aufzuzeigen, wie zwischen den einzelnen Erwerbsgruppen zahlreiche Wechselwirkungen und zum Teil gegenläufige Bewältigungsmuster bestehen, die ungleichheitsverstärkend
auf die Sozialstruktur zurückwirken. (ICI2)
[71-L] Pogge, Thomas:
Die Entwicklung moralisch plausibler Indizes für Armut und Geschlechtergleichstellung:
ein Forschungsprogramm, in: Zeitschrift für Politik : Organ der Hochschule für Politik
München, N. F., Jg. 56/2009, H. 3, S. 300-327 (Standort: USB Köln(38)-Fa00283; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Verschiedene Indizes werden verwendet, um menschliche Populationen in Hinblick
auf Armut, Entwicklungsstand und Geschlechtergleichstellung zu vermessen. Einige dieser
Indizes - der Human Development Index und der Gender-Related Development Index des
UNDP (United Nations Development Programme) sowie die eng mit dem ersten UN-Millenniumsziel verbundenen Armutsmessungen der Weltbank - sind sehr bedeutsam geworden.
Dieser Aufsatz legt dar, dass diese einflussreichen Indizes tiefgreifende Mängel aufweisen
und daher unser moralisches Urteil verzerren und die Allokation von Ressourcen durch Regierungen, internationale Behörden und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) fehlleiten.
Die Untersuchung dieser Mängel gibt nützliche Hinweise für die Entwicklung besserer Indizes. Allerdings wird viel interdisziplinäre Arbeit vonnöten sein, bis einwandfreie und anwendbare Indizes tatsächlich verfügbar sein werden." (Autorenreferat)
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[72-F] Ramos Lobato, Philipp; Promberger, Markus, Dr.; Grimm, Natalie, Dipl.-Soz.Wiss.; Sigmann, Marco; Hacket, Anne, Dipl.-Soz.; Pfeiffer, Sabine, Dr.; Ritter, Tobias, Dipl.-Soz.; Schütt,
Petra, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Wenzel, Ulrich, Dr.; Hirseland, Andreas, Dr.; Vogel, Berthold,
Dr.disc.pol. (Leitung):
Armutsdynamik und Arbeitsmarkt: Entstehung, Verfestigung und Überwindung von Hilfebedürftigkeit bei Erwerbsfähigen
INHALT: Hilfebedürftigkeit im Sinne des SGB II ist ein komplexes Phänomen, in das die Orientierungen, Kompetenzen und Handlungsweisen des Individuums, die sozialen Unterstützungsnetze der Familie, die Nachfrageseite des Arbeitsmarkts und die Unterstützungsleistungen der Arbeitsmarktpolitik einfließen. Wie im Zusammenspiel dieser Faktoren Hilfebedürftigkeit entsteht, sich ggf. verfestigt oder überwunden werden kann, wird im Rahmen des Projekts erforscht. Hierbei stehen subjektive und soziale Faktoren im Vordergrund: Wie sieht die
Alltagswirklichkeit von Hilfebeziehern aus? Wie deuten sie ihre Lage, welche Konsequenzen
ziehen sie daraus? Ändern sich ihr Alltag, ihr Arbeitsvermögen, ihre Bemühungen um Erwerbsarbeit oder ihre sozialen Netzwerke im Zeitverlauf? Wie reagieren sie auf das System
des Fordern und Förderns? Zu erwarten steht, dass es hier unterschiedliche typische Muster
gibt, da die Population der Hilfebezieher heterogen und die lokalen Bedingungen je unterschiedlich sind. Ziel: Typenbildende Rekonstruktion von sozialer Lage, Deutungsmustern,
subjektiven Handlungsorientierungen und Handlungsmustern sowie deren Veränderungen im
Zeitablauf bei erwerbsfähigen Hilfebedürftigen. Erschließung von mikrosozialen Faktoren der
Entstehung, Verfestigung und Überwindung von Hilfebedürftigkeit und der Veränderung von
Beschäftigungsfähigkeit. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Die Untersuchung ist explorativ sowie rekonstruktiv angelegt und folgt Methoden
der interpretativen, qualitativen Sozialforschung: Angelehnt an das Verfahren des "theoretical
sampling" wird eine Stichprobe von erwerbsfähigen Hilfebedürftigen aufgebaut. Mit diesen
Personen werden nichtstandardisierte, narrative Interviews, verknüpft mit teilnehmenden Beobachtungen durchgeführt. Um Verlaufsprozesse zu erschließen, folgt eine Zweitbefragung
ungefähr im Jahresabstand. Erst- und Zweiterhebung werden unter dem Studientitel "Leben,
Arbeit und Soziale Sicherheit (LASoS)" durchgeführt. Die Auswertung der Daten erfolgt unter verschiedenen Leitfragestellungen nach Maßgabe inhalts- und sequenzanalytischer Verfahren. Die Resultate werden auf Ergebnissen der Armuts-, Sozialhilfe-, Arbeitsmarkt- und
Arbeitslosigkeitsforschung bezogen. Weitere theoretische Hintergründe stammen aus der
Wissenssoziologie, Arbeitssoziologie, der Subjektivitäts- und Biographieforschung sowie der
Ungleichheits- und sozialen Differenzierungsforschung. Erhebung: Feldphase zur ersten Erhebungswelle: laufend seit 1.2.2007.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Promberger, M.: Exkurs: Das SGB II. Kontinuität oder Bruch in
der deutschen Sozialpolitik? in: Koch, S.; Kupka, P.; Steinke, J. (Hrsg.): Aktivierung, Erwerbstätigkeit und Teilhabe. Vier Jahre Grundsicherung für Arbeitsuchende. Bielefeld: Bertelsmann 2009, S. 22-29. ISBN 978-3-7639-4002-8.+++Grimm, N.; Vogel, B.: Prekarität der
Arbeitswelt. Grenzgänger am Arbeitsmarkt. in: Forschung und Lehre (ISSN 0945-5604), Jg.
15, 2008, H. 10, S. 676-677 (Download unter: www.his-online.de/download/grimm.vogel.pdf
).+++Pfeiffer, S.; Hacket, A.; Ritter, T.; Schütt, P.: Arbeitsvermögen und Arbeitslosigkeit.
Empirische und theoretische Ergebnisse der SGB-II-Evaluation. München: Institut für sozialwissenschaftliche Forschung 2008, 70 S. (Download unter: www.isf-muenchen.de/pdf/Arbeitsvermoegen_und_Arbeitslosigkeit.pdf ).
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und
Soziales FINANZIERER: Auftraggeber
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INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit
-IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg); Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. -ISF München- (Jakob-Klar-Str. 9, 80796 München); Hamburger Institut für Sozialforschung (Mittelweg 36, 20148 Hamburg)
KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected])
[73-L] Richter, Antje:
Armutsrisiko und Resilienz, in: Bewährungshilfe : Soziales - Strafrecht - Kriminalpolitik, Jg.
56/2009, H. 4, S. 363-377 (Standort: USB Köln(38)-Z334; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Armut gilt als zentrales Entwicklungshemmnis für Kinder und Jugendliche, da sie
Teilhabe einschränkt und Bildungs- und Gesundheitschancen beschränkt. In der Forschung
richtete sich das Erkenntnisinteresse daher auch auf Armut und soziale Benachteiligung als
zentralem Entwicklungsrisiko. Alltagserfahrung und Forschung zeigen jedoch, dass Risikofaktoren in ihrer Wirkung durch (un-)günstige Bedingungen verstärkt oder auch gemindert
werden können. Daher kommt es in jüngerer Zeit verstärkt zu einem Wechsel von der Defizitzur Ressourcenperspektive, der unter anderem zurückzuführen ist auf die Entdeckung der Resilienz im Sinne einer psychischen Widerstandskraft gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken. Im vorliegenden Beitrag werden die Theorie
der Resilienz und das Konzept der Risiko- und Schutzfaktoren vorgestellt und es werden
Schutzfaktoren genannt, die unter Armutsbedingungen fördernd wirken können. Es wird dabei die These vertreten, dass Resilienzförderung zwar auch individuelle Kompetenzförderung
bedeutet, strukturelle Bedingungen und soziale Ressourcen jedoch ebenso bedeutend sind."
(Autorenreferat)
[74-L] Ruß, Sabine:
Geschichten eines Erfolgs?: die Repräsentationen von Wohnungslosen in Frankreich und
den Vereinigten Staaten, in: Markus Linden: Die politische Repräsentation von Fremden und
Armen, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 235-257
INHALT: Die Verfasserin analysiert in vergleichender Perspektive die politische Mobilisierung
von Wohnungslosen bzw. im Namen der Wohnungslosen, die in den 1980er und 1990er Jahren in beiden untersuchten Ländern stattfand und zu politischen Entscheidungen im Sinne der
Betroffenen führte. Zentral ist dabei die Frage nach den Auswirkungen der unterschiedlichen
institutionellen Konfiguration in beiden Untersuchungsfällen. Die Verfasserin zeigt, dass die
konkrete Repräsentationsleistung politischer Systeme eine Resultante des gesamtgesellschaftlichen institutionellen Arrangements und der darin Handelnden ist und sich nicht auf die Leistung des explizit mit der politischen Repräsentation beauftragten Personals in den politischen
Kerninstitutionen reduzieren lässt. Ihr Fazit: Schwache Interessen sind politisch nicht ohnmächtig. (ICE2)
[75-F] Schäfer, Franka, M.A. (Bearbeitung); Hoffmeister, Dieter, apl.-Prof.Dr. (Betreuung):
Kritische Diskursanalyse des wissenschaftlichen Armutsdiskurses in Deutschland
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INHALT: Inwieweit beeinflussen die dem wissenschaftlichen Diskurs zu Armut in Deutschland
zu Grunde liegenden Deutungsmuster/ Wissensordnungen die Forschungspraxis der Armutsforschung? ZEITRAUM: 1960-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland
METHODE: Foucault/ Diskurstheorie/ Archäologie/ Genealogie; meth. Forschungsstil der
Grounded Theory nach Strauss DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2007-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler; Graduiertenförderung des FB 06
INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften,
Institut für Soziologie (Scharnhorststr. 121, 48151 Münster)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0251-83-23197, e-mail: [email protected])
[76-L] Scheicher, Christoph:
Armut, Reichtum, Umverteilung: Begriff und statistische Messung, (Reihe: Quantitative
Ökonomie, Bd. 157), Lohmar: Eul 2009, XIV, 165 S., ISBN: 978-3-89936-808-6
INHALT: "Wird die die Verteilung der Einkommen in Deutschland ungleicher? Werden die Armen ärmer und die Reichen reicher? Wie kann umverteilt werden, damit sich Ungleichheit
verringert? Wirkt die Umverteilung in Deutschland so wie beabsichtigt? Lohnt es sich für
niedrig Qualifizierte zu arbeiten? Diesen und anderen öffentlich diskutierten Fragestellungen
nähert sich das vorliegende Buch mit Hilfe von statistischen Methoden der Disparitätsmessung. Auf Basis der in der Literatur vielfach behandelten Armuts- und Ungleichheitsmaße
werden neue Polarisierungs- und Reichtumsmaße definiert und diskutiert. Diese werden unter
anderem mit deutschen Daten illustriert. Im Anschluss wird dargelegt, welchen Bedingungen
eine Umverteilung genügen muss, damit sie zur größeren Gleichheit bzw. zu weniger Armut
in der Gesellschaft führt. Die dabei formulierten Bedingungen werden abschließend anhand
der Schätzung der faktischen Umverteilung mit deutschen Daten überprüft." (Autorenreferat)
[77-L] Schmid, Günther; Protsch, Paula:
Wandel der Erwerbsformen in Deutschland und Europa, (Discussion Papers /
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und
Lebenschancen, Abteilung Ausbildung und Arbeitsmarkt, 2009-505), Berlin 2009, 46 S. (Graue
Literatur; bibliothek.wzb.eu/pdf/2009/i09-505.pdf);Forschungsbericht/Nummer:SPI2009-505
INHALT: "Der vorliegende Beitrag präsentiert mit Hilfe einer neuen Herangehens- und Darstellungsweise den Wandel der Erwerbsverhältnisse in Deutschland seit 1985 und vergleicht diese mit der Entwicklung in 23 Mitgliedstaaten der EU im Zehnjahresabschnitt von 1998 bis
2008. Er konzentriert sich auf die so genannten atypischen Beschäftigungsverhältnisse auf der
Grundlage des deutschen Mikrozensus und der Europäischen Arbeitskräfteerhebung. Neben
einer detaillierten statistischen Beschreibung nach Geschlecht, Qualifikation und Sektoren
werden auch theoretische Einschätzungen zur Erklärung des Wandels geprüft. Schließlich
werden die wichtigsten Ergebnisse noch einmal herausgehoben und als zukünftige Herausforderungen für die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik diskutiert. Das zentrale Ergebnis ist weder
die Klage über das zerfallende 'Normalarbeitsverhältnis' noch über das tendenzielle 'Prekarität' atypischer Beschäftigungsformen; vielmehr nimmt infolge steigender Erwerbstätigkeit
und wirtschaftlichen Wohlstands die Vielfalt der Beschäftigungsverhältnisse zu. Parallel dazu
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steigen allerdings auch die sozialen Risiken im Lebenslauf, vor allem das Risiko stark
schwankender Einkommen durch mehrfache oder lange Perioden der Arbeitslosigkeit, wechselnde Arbeitszeiten, Veralten der Qualifikation oder gesundheitliche Leistungseinschränkungen. Sollen neue soziale Ungleichheiten abgebaut oder vermieden werden, müssen sich künftige Arbeitsmarktreformen auf diese Entwicklung einstellen, sei es durch Schaffung neuer sozialer Sicherheiten oder durch arbeits- und sozialrechtliche Flexibilisierung des Normalarbeitsverhältnisses. Der Beitrag endet mit Anregungen zu solchen Reformen." (Autorenreferat)
[78-L] Schönig, Werner:
Mangelnde Bildungsgerechtigkeit als politischer Skandal und soziales Problem: politische
Strukturen und Handlungsstrategien, in: Marianne Heimbach-Steins (Hrsg.) ; Gerhard Kruip
(Hrsg.) ; Axel Bernd Kunze (Hrsg.): Bildungsgerechtigkeit : interdisziplinäre Perspektiven,
Bielefeld: Bertelsmann, 2009, S. 39-51
INHALT: Der Beitrag konzentriert sich auf die Frage, ob die mangelnde Bildungsgerechtigkeit in
Deutschland überhaupt als politischer Skandal oder nicht vielmehr als politisches Problem im
Wettbewerb mit anderen Problemen gekennzeichnet werden kann und welche Handlungsstrategien für mehr Bildungsgerechtigkeit daraus folgen. Der Verfasser knüpft an die Definition
Silbermanns an, der den politischen Skandal durch die Elemente Normbruch, Überraschungseffekt und Kontext gekennzeichnet sieht. Das Thema Bildungsgerechtigkeit taugt aufgrund
der Komplexität seiner Teilaspekte - Bildung und Gerechtigkeit - kaum zur Skandalisierung.
In Bezug auf Handlungsstrategien ist anzuraten, differenziert mit den genannten Elementen
zu arbeiten, indem man den Normbruch immer wieder klar thematisiert, durch Reformvorschläge das Überraschungsmoment am Leben erhält und mögliche Reformblockaden überwindet. (ICE2)
[79-L] Schwarzkopf, Manuela:
Doppelt gefordert, wenig gefördert: alleinerziehende Frauen in der Grundsicherung für
Arbeitsuchende, : Ed. Sigma 2009, 88 S., ISBN: 978-3-8360-1102-0
INHALT: "Für Alleinerziehende wirft die jüngste Arbeitsmarktreform ('Hartz IV') ganz besondere Probleme auf - und betroffen sind vor allem Frauen: Sie stellen fast 95% der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen. Manuela Schwarzkopf stellt diese Gruppe in den Mittelpunkt ihrer Untersuchung. Trägt das Gesetz zu einer verbesserten Förderung und Arbeitsmarktintegration
dieser 'doppelt Geforderten' wirksam bei? Wird die Praxis den gleichstellungspolitischen Zielen, wie sie im Sozialgesetzbuch II ausdrücklich formuliert sind, tatsächlich gerecht? Und wie
ist 'Hartz IV' zu bewerten, wenn man Kriterien aus der internationalen feministischen Wohlfahrtsstaatsforschung heranzieht und den Maßstab einer echten Wahlfreiheit zwischen Erwerbsteilhabe und Ausübung von Sorgeverantwortung im Sinne einer sozial inklusiven
Staatsbürgerschaft anlegt? Die Autorin untersucht diese Fragen, indem sie die gesetzlichen
und institutionellen Rahmenbedingungen aufarbeitet und die sozial- und gleichstellungspolitischen Ziele mit aktuellen empirischen Befunden zur Förderung alleinerziehender Frauen konfrontiert. Die Analyse führt zu einem kritischen Fazit, das Mängel und Widersprüche resümiert und Anforderungen an eine gleichstellungsorientierte Arbeitsmarktpolitik benennt."
(Autorenreferat)
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[80-F] Siflinger, Bettina; Gayer, Christine; Bethmann, Arne; Müller, Gerrit, Dr.; Gebhardt, Daniel; Christoph, Bernhard; Wenzig, Claudia, Dr.; Makrinius, Doreen; Hohmeyer, Katrin; Achatz,
Juliane; Wolff, Joachim, Priv.Doz. Dr.; Rudolph, Helmut; Promberger, Markus, Dr.; Kupka, Peter, Dr.; Koch, Susanne, Dr. (Bearbeitung); Trappmann, Mark, Dr. (Leitung):
Panel "Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung"
INHALT: Um die individuellen und sozialen Folgen der Einführung der Grundsicherung für Arbeitsuchende adäquat untersuchen zu können, müssen die Haushaltskontexte von Leistungsempfängern berücksichtigt werden. Die Strategie einer aktivierenden Arbeitsmarktpolitik
trifft auf haushaltstypische Lebensumstände und entfaltet deshalb kontextabhängige Wirkungen. Das IAB Haushaltspanel soll eine neue Datengrundlage bereitstellen, die es erlaubt, auch
soziale Prozesse und nicht intendierte Nebeneffekte der Arbeitsmarktreform empirisch zugänglich zu machen. Die Fokussierung der Untersuchungsperspektive auf Kontexte und Dynamiken von Armutshaushalten erfordert ein längsschnittlich angelegtes Untersuchungsdesign. Dies gestattet nicht nur eine ereignisbezogene Untersuchung der Ein- und Austritte in
den Leistungsbezug und deren Relation zu sozial- und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen
des SGB II. In den Blick geraten somit individuelle wie auch haushaltstypische Verfestigungen von Bedürftigkeit und mittel- bis langfristig deren mögliche Marginalisierungsfolgen, die
im negativen Falle in einer intergenerationalen Reproduktion von Armutslagen enden können.
Ebenfalls kenntlich werden jene in der Intention des SGB II erwünschten Pfade aus der Hilfebedürftigkeit und der (Re-)Integration ins Erwerbsleben, deren Beförderung oder (Nicht-)Beförderung durch die im SGB II vorgesehenen Maßnahmepakete im Kontext unterschiedlicher
Haushaltskonstellationen. Ebenso ist die Frage nach den geschlechtsspezifischen Wirkungen
und der Bedeutung von Berufs- und Erwerbsorientierungen von Frauen und Männern ohne
Rückgriff auf die sozialen und ökonomischen Binnenstrukturen von Haushalten kaum hinreichend zu beantworten. Die forschungsleitenden Fragen eines IAB-Niedrigeinkommenspanels
können zu folgenden Themenkomplexen gebündelt werden: 1. Welche Wege führen in die
Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen? 2. Wie verändert sich die soziale Lage der
betroffenen Personen und Haushalte? 3. Wie wird Langzeitarbeitslosigkeit und Abhängigkeit
von staatlichen Transferleistungen subjektiv/ kognitiv bewältigt? Verändern sich handlungsrelevante Orientierungen der Befragten im Zeitverlauf? 4. Wie gestaltet sich der Kontakt zu
den Trägern der Grundsicherung? Was kennzeichnet die institutionelle Handlungspraxis zur
Eingliederung der Arbeit im zeitlichen Verlauf? 5. Welche Wege/ Faktoren führen aus dem
Hilfebezug? Die forschungsleitenden Fragen sind in ihrer Gesamtheit nicht allein mit einer
Stichprobe der SGBII-Leistungsempfängern zu beantworten. Zur Analyse von Zugangsprozessen, zur Konstruktion von Kontrollgruppen, zur Einschätzung relativer Lebenslagen werden Informationen auch über andere Bevölkerungsgruppen benötigt. Das Haushaltspanel arbeitet daher mit einer disproportional geschichteten Bevölkerungsstichprobe mit Schwerpunkt
im unteren Einkommensbereich. Ziel: Ziel des Projekts ist die Schaffung einer LängsschnittDatenbasis auf Personen- und Haushaltsebene für die ökonomische und soziologische SGB
II-Forschung. Die zentralen Fragestellungen, die mithilfe des Panels beantwortet werden sollen, sind im Rahmen des Abstracts dargestellt. Weitere Kooperationspartner: Universität
Konstanz, Universität Frankfurt am Main, Freie Universität Berlin, University of Maryland.
METHODE: Quantitative Haushaltspanelbefragung. Modus: Mixed Mode-Befragung: CATI, bei
Nichterreichbarkeit CAPI. Erhebung: Insgesamt werden 12.000 Haushalte in 300 Sampling
Points befragt: 6.000 Haushalte: Zufallsstichprobe von Bedarfsgemeinschaften aus Prozessdaten, 6.000 Haushalte: Disproportional nach Status geschichtete Zufallsstichprobe von Hausadressen aus dem Adressmaterial eines kommerziellen Anbieters (microm MOSAIC).
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VERÖFFENTLICHUNGEN: Trappmann, M.; Achatz, J.; Christoph, B.; Wenzig. C.: PASS: a
new panel study for labour market research. in: International Journal of Manpower (01437720), vol. 30, 2009, no. 7 (im Erscheinen).+++Trappmann, M., Christoph, B.; Achatz, J.;
Wenzig, C.; Müller, G.; Gebhardt, D.: Design and stratification of PASS. A new panel study
for research on long term unemployment (IAB-Discussion Paper, 5). Nürnberg: Institut für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 2009, 19 S. (Download unter: doku.iab.de/discussionpap
ers/2009/dp0509.pdf ).
ART: BEGINN: 2006-08 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und
Soziales FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit
-IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg); Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
-DIW Berlin- (10108 Berlin); TNS Infratest Sozialforschung GmbH (Landsberger Str. 338,
80687 München)
KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected])
[81-L] Silies, Katharina; Seibt, Annette C.; Deneke, Christiane:
Wer passt auf die Kinder auf?: Kindesvernachlässigung und Kooperationen : zwei
Evaluationsstudien in Hamburg, in: Raimund Geene (Hrsg.) ; Carola Gold (Hrsg.): Kinderarmut
und Kindergesundheit, Stuttgart: Huber, 2009, S. 126-134
INHALT: In Hamburg hatte die in einer Senatsdrucksache verordnete Kooperation zum Ziel, die
bisherige starke Sektoralisierung des Gesundheits-, Kinder- und Jugendhilfesystems zusammen zu führen, um Kinder früher und besser vor Kindesvernachlässigung und Kindesmissbrauch zu schützen. Damit stellte sich als Untersuchungsgegenstand für die Evaluationsstudien die Frage, ob sich Kooperationen - vom Grundgedanken her freiwillige Zusammenschlüsse mit von den Kooperationspartnern selbst gewählten Zielen, Methoden und Organisationsstrukturen - für das Ziel des Kindeswohls "zwangsentwickeln" lassen. Die beiden Hamburger
Projekte, die unter diesem Vorzeichen als Kooperationen auf den Weg gebracht wurden, und
über welche im vorliegenden Beitrag berichtet wird, sind (1) die für Kindeswohl zuständigen
Einrichtungen im Bereich "Frühe Hilfen Altona" und (2) Gesundheitsuntersuchungen in Kindertagesstätten als Zusammenarbeit zwischen Öffentlichem Gesundheitsdienst und Kindertagesstätten. In zwei Evaluationsstudien wurde untersucht, welche Ergebnisse erzielt werden
können, wenn diese Kooperationen "eingefordert" werden und sich damit im Spannungsfeld
zwischen Freiwilligkeit und Zwang bewegen. (ICI2)
[82-L] Simon, Nils; Simon, Aino:
Der Mindestlohn als internationaler Arbeitsstandard, in: Ellen Ehmke (Hrsg.) ; Michael
Fichter (Hrsg.) ; Nils Simon (Hrsg.) ; Bodo Zeuner (Hrsg.): Internationale Arbeitsstandards in
einer globalisierten Welt, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 316-338
INHALT: In dem Beitrag wird argumentiert, dass Mindestlöhne weltweit als essenzieller Beitrag
zur Absicherung von Arbeitnehmerlinnen gesehen werden können. Die Verfasser stellen das
Grundprinzip des Mindestlohns vor, diskutieren seine wirtschafts- und sozialpolitischen Konsequenzen und entwickeln im Anschluss an eine empirische Bestandsaufnahme ein normatives Bewertungsschema zur vergleichenden Einordnung bestehender Mindestlohnsysteme. Es
wird gezeigt, dass Mindestlöhne eklatante Ausbeutung verhindern, wenn sie mindestens eine
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1 Armut und Arbeitslosigkeit
Höhe von 40 Prozent des Durchschnittseinkommens erreichen und damit ihrer
Empfängerin/ihrem Empfänger einen existenziellen Minimallohn garantieren. Die Untergrenze von 40 Prozent kann in bestimmten Fällen nach unten korrigiert werden, etwa bei einem
ausgedehnten informellen Sektor, für den gesonderte Lösungen gefunden werden müssen.
Das Verfahren zur Feststellung der Höhe des Mindestlohns sollte erstens nicht an andere Sozialleistungen oder sonstige Regelungen gekoppelt werden, da der Mindestlohn in diesen Fällen sein primäres Ziel zu verfehlen droht. Zweitens, sollte das Verfahren so weit wie möglich
die Sozialpartner einbeziehen und zur Entfaltung eines sozialen Dialogs ermutigen. Insofern
sind alle Verfahren verbesserungswürdig, in denen die Regierung auf eine Zusammenarbeit
mit den Sozialpartnern verzichtet oder diese nur marginal einbezieht. (ICF2)
[83-L] Simon, Titus; Blumensath, Sabine; Frömmert, Claudia; Saryaeva, Rayma (Hrsg.):
Ausgeschlossen: Wohnungslosigkeit und Wohnungslosenhilfe in Sachsen-Anhalt,
(Magdeburger Reihe, Bd. 21), Halle: mdv, Mitteldt. Verl. 2009, 127 S., ISBN: 978-3-89812-649-6
INHALT: "In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Wohnungslosenhilfe in den meisten Bundesländern von einem traditionell ordnungspolitisch, bestenfalls fürsorglich ausgerichteten
Hilfesystem zu einem modernen Dienstleistungsverbund gewandelt. Dies gilt jedoch nicht für
das Land Sachsen-Anhalt, dessen Angebote für wohnungslose Menschen in der Regel den aktuellen fachlichen Standards nicht entsprechen. Die wenigen gelungenen Ausnahmen gehen
vor allem auf das beharrliche und engagierte Wirken einzelner freier Träger zurück. Der hier
vorliegende Band greift die Vorträge und Ergebnisse eines landesweiten Fachtages auf, der
am 22. September 2008 in Magdeburg stattfand. Die Verfasser und Verfasserinnen wollen damit die Politik und die Fachöffentlichkeit in Sachsen-Anhalt erneut auf das zugrunde liegende
Problem aufmerksam machen, die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren und konkrete Möglichkeiten der Veränderung vorschlagen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Titus Simon:,
Wohnungslosigkeit und Wohnungslosenhilfe in Sachsen-Anhalt - eine Bestandsaufnahme
(21-35); Winfried Reckers: Bedarfsgerechte Hilfen für Wohnungslose aus Sicht der Landesregierung (36-46); Wolfgang Sartorius: An der Schnittstelle von Paragraph 53 zu Paragraph
Paragraph 67ff. SGB XII: Vom Hilfeverbund zum Spezialangebot für chronisch abhängigkeitskranke Menschen in komplexen Bedarfslagen (47-62); Peter Schruth: Wohnungslose
junge Menschen in der Leistungskonkurrenz des Sozialrechts (65-87); Jörg Siegert: Gefangen
in den Hilfesystemen. Zwischen Hartz IV, Jugend- und Wohnungslosenhilfe: Probleme aus
der Praxis einer niedrigschwelligen Einrichtung (88-93); Wolfgang Sartorius: Rahmenbedingungen und Praxis im "Haus an der Rems" - einer Einrichtung für chronisch abhängigkeitserkrankte Menschen (94-99); Simona Klausing: Hilfe für abhängigkeitserkrankte Menschen im
Orientierungshaus "Villa Sonne", einem Wohnheim nach Paragraph 67 SGB XII (100-103);
Steffi Schmidt: Die Praxis niedrigschwelliger Beratung in der Kommune zwischen Anspruch
und Realität (104-109); David Wichera: Das Weglaufhaus "Villa Stöckle" (110-116); Kathrin
Vogel: Krankheitsbegriff und Stigmatisierung (117-124).
[84-L] Solf-Leipold, Barbara:
Schafft der Sozialstaat neue Klassenlagen?: über Ursache, Entwicklung und Bedeutung von
Versorgungsklassen, (Socialia : Studienreihe Soziologische Forschungsergebnisse, Bd. 104),
Hamburg: Kovac 2009, 334 S., ISBN: 978-3-8300-4343-0
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INHALT: "Wie gestaltet sich der Zusammenhang zwischen Sozialpolitik und Sozialstruktur in
der Bundesrepublik Deutschland? Ausgehend von der These, dass die institutionelle Ausgestaltung des Sozialstaates regelmäßig eine Überformung der Gesellschaftsstruktur nach sich
zieht, steht die Erforschung der sozialstrukturellen Auswirkungen (Versorgungsklassen) von
sozialpolitischen Entscheidungen im Mittelpunkt der Analyse. Im Rahmen des dreistufigen
Forschungsprogramms wird hierbei zunächst der Frage nach möglichen Entstehungsursachen
von Versorgungsklassen nachgegangen, bevor in einem zweiten Schritt erkennbare Entwicklungslinien im Lichte sozialpolitischer Reformen nachgezeichnet werden. Die Bedeutung von
Versorgungsklassen für Gesellschaft und Politik wird in einem dritten Schritt näher beleuchtet." (Autorenreferat)
[85-F] Solga, Heike, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Erwerbschancen gering qualifizierter Personen in unterschiedlichen institutionellen Kontexten
INHALT: In der Arbeitsmarktforschung sind - neben Kompetenzunterschieden bzw. -defiziten vier Mechanismen für die geringen und sich immer mehr verschlechternden Arbeitsmarktchancen gering qualifizierter Personen identifiziert worden (Solga 2008): (a) der Verdrängungsmechanismus, (b) der Diskreditierungsmechanismus (d.h. für wie produktiv und kompetent gering Qualifizierte seitens der Beschäftigen "gehalten werden"), (c) der Mechanismus
der sozialen Verarmung (d.h. über welche Netzwerkanbindungen zu Arbeitsplätzen als wichtige Ressource sie verfügen) und (d) der Stigmatisierungsmechanismus (d.h. für wie leistungsfähig sie sich selbst halten als Faktor ihres Bewerbungsverhaltens). Die Frage, welche
Bedeutung diese Faktoren der Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt spielen, ist nicht nur
wissenschaftlich interessant, sondern auch bildungs- und arbeitsmarktpolitisch wichtig, da nur
so sinnvoll über Interventionen zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von gering qualifizierten Personen entschieden werden kann. Mit historischen Analysen zur Veränderung der
Erwerbschancen von gering qualifizierten Personen in Deutschland sowie international vergleichenden Analysen werden Beiträge zur Beantwortung geliefert.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Solga, Heike: Lack of training - the employment opportunities of
low-skilled persons from a sociological and micro-economic perspective. in: Mayer, Karl Ulrich; Solga, Heike (eds.): Skill formation - interdisciplinary and cross-national perspectives.
New York: Cambridge Univ. Press 2008, pp. 173-204.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Schwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen Abt. Ausbildung und Arbeitsmarkt (Reichpietschufer 50,
10785 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-25491-171, e-mail: [email protected])
[86-L] Stichweh, Rudolf; Windolf, Paul (Hrsg.):
Inklusion und Exklusion: Analysen zur Sozialstruktur und sozialen Ungleichheit,
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 378 S., ISBN: 978-3-531-16235-5
INHALT: "Inklusion und Exklusion sind elementare Kategorien der Soziologie. Beide Begriffe
verweisen auf paradoxe Konsequenzen, die die empirische Forschung inspiriert haben. Inklusion in eine begrenzte Zahl von Subsystemen bedeutet gleichzeitig Exklusion aus allen ande-
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ren Subsystemen. Exklusion aus einem Unternehmen (Arbeitslosigkeit) hat gleichzeitig eine
Inklusion in andere Formen der Vergesellschaftung zur Folge (sozialstaatliche Fürsorge). In
diesem Band werden die Begriffe Inklusion und Exklusion auf zentrale Probleme der Sozialstruktur und der sozialen Ungleichheit angewandt. Ungleiche Chancen im Bildungssystem
haben Exklusion und Marginalisierung auf dem Arbeitsmarkt zur Folge. Die Auflösung von
Netzwerken hat weitreichende Konsequenzen für die Struktur einer nationalen Ökonomie
(Deutschland AG). Am Beispiel der Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten wird der konfliktreiche Inklusionsprozess einer Migrationsbevölkerung nach dem 2. Weltkrieg nachgezeichnet. Prozesse der räumlichen Inklusion/Exklusion verschärfen die Probleme der Armutsbevölkerung im innerstädtischen Ghetto." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Vorwort (7);
1. Einleitung und Theorie: Paul Windolf: Einleitung: Inklusion und soziale Ungleichheit (1127); Rudolf Stichweh: Leitgesichtspunkte einer Soziologie der Inklusion und Exklusion (2942); 2. Bildung und Kultur: Jerome Karabel: Die Auserwählten. Die verborgene Geschichte
der Zulassung und Exklusion in Harvard, Yale und Princeton (45 -69); Michael Hartmann:
Wer wird Manager? Soziale Schließung durch Bildungsabschlüsse und Herkunft im internationalen Vergleich (71-84); Steffen Hillmert: Soziale Inklusion und Exklusion: die Rolle von
Bildung (85-100); 3. Armut, Marginalisierung und Ausgrenzung: Petra Buhr und Stephan
Leibfried: Ist die Armutsbevölkerung in Deutschland exkludiert? (103-122); Sandra Buchholz
und Hans-Peter Blossfeld: Beschäftigungsflexibilisierung in Deutschland - Wen betrifft sie
und wie hat sie sich auf die Veränderung sozialer Inklusion/Exklusion in Deutschland ausgewirkt? (123-138); Martin Diewald und Matthias Pollmann-Schult: Erwerbsverläufe in Ostdeutschland - Inklusion und Exklusion seit 1989 (139-156); Hartmut Häussermann und Martin Kronauer: Räumliche Segregation und innerstädtisches Ghetto (157-173); 4. Historische
Analysen: Uta Gerhardt: Von der Exklusion zur Inklusion - Die Heimatvertriebenen und
Flüchtlinge in Westdeutschland zwischen 1944/1945 und den sechziger Jahren. Zur empirischen Geltung des Luhmann-Stichweh'schen Theorems (177-202); Morten Reitmayer: Weltwirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit 1929-1933 (203-219); 5. Geld und Finanzmärkte: Christoph Deutschmann: Geld als universales Inklusionsmedium moderner Gesellschaften (223239); Cornelia Bohn: Geld und Eigentum - Inkludierende und exkludierende Mechanismen in
der Wirtschaft (241-258); Urs Stäheli: Die Konstruktion des Finanzpublikums: Eine genealogische Analyse (259-272); 6. Netzwerke: Paul Windolf: Das Netzwerk der jüdischen Wirtschaftselite - Deutschland 1914-1938 (275-301), Jürgen Beyer: Globalisierung und Entgrenzung - Die Auflösung der ,Deutschland AG' (303-321); 7. Arbeitsbeziehungen und Inklusion:
Hermann Kotthoff: Mitbestimmung in globalen Finanzmärkten - Inklusion/Exklusion durch
institutionalisierte Mitbestimmung (325-340); Bernhard Ebbinghaus, Claudia Göbel und Sebastian Koos: Inklusions- und Exklusionsmechanismen gewerkschaftlicher Mitgliedschaft Ein europäischer Vergleich (341-359); 8. Zusammenfassung: Rudolf Stichweh: Wo stehen
wir in der Soziologie der Inklusion und Exklusion? (363-372).
[87-F] Süß, Winfried, Dr. (Bearbeitung); Steiner, André, Prof.Dr. (Leitung):
Zerklüftete Wohlstandsgesellschaften. Armut, Wirtschaftskrise und Sozialstaat in der Bundesrepublik Deutschland und in Großbritannien
INHALT: Seit dem Ende des postwar Golden Age erlebten die europäischen Gesellschaften die
Rückkehr eines überwunden geglaubten Phänomens: die Wiederkehr der Armut in vielfältigen Formen. Mit der Armutspolitik nimmt die Studie eine wohlfahrtsstaatliche Grundfunktion
in den Blick, die zunehmend an Bedeutung gewann, je mehr der keynesianische Vollbeschäf-
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tigungs-Sozialstaat in die Krise geriet. Diese "Herausforderungen des Sozialstaats" (F.-X.
Kaufmann) betrafen die europäischen Staaten in ähnlicher Weise, sie wurden aber auf einem
unterschiedlichen Niveau der sozialen Sicherung und in unterschiedlichen politischen, ökonomischen und soziokulturellen Kontexten wirksam. Das Forschungsprojekt wählt zur Kontrastierung solcher Differenzen den Vergleich zwischen der Bundesrepublik und Großbritannien,
deren wohlfahrtsstaatliche Arrangements sich typologisch unterschiedlichen Grundmodellen
zuordnen lassen. Der Vergleich erfolgt anhand dreier Leitachsen: In sozialgeschichtlicher
Perspektive richtet die Studie ihren Blick auf die Entwicklung von Einkommensungleichheit
und gruppenspezifisch verschieden ausgeprägten Verarmungsrisiken. Eine diskursgeschichtliche Perspektive stellt unterschiedliche Formen der Wahrnehmung und Definition von Armut
in Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik in den Mittelpunkt. Eine politikgeschichtliche Perspektive untersucht Armutspolitik als Teil wohlfahrtsstaatlicher Krisenbewältigung. Forschungsstrategisch zielt die Untersuchung darauf, das letzte Drittel des 20. Jahrhunderts als
Umbruchphase moderner Industriegesellschaften zu konturieren, soziale Ungleichheit als
Schlüsselkategorie zeithistorischer Gesellschaftsanalyse zu profilieren und Sozialgeschichte
analytisch eng mit der Geschichte des modernen Wohlfahrtsstaats zu verknüpfen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien
ART: BEGINN: 2008-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. (Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0331-74510-118, Fax: 0331-74510-143,
e-mail: [email protected])
[88-L] Träger, Jutta:
Familienarmut: Ursachen und Gegenstrategien, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage
zur Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 17, S. 33-38
(www1.bpb.de/files/54JFER.pdf;www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/fachinformatione
n/servicepublikationen/sofid/Fachbeitraege/Familien_09-02_FB.pdf)
INHALT: "In Deutschland steigt der Anteil der Familien, die armutsgefährdet sind. Betroffen
sind neben Alleinerziehenden auch Familien mit einem Kind oder zwei Kindern. Zentrale Bedingung familialer Armutsbekämpfung ist der Zugang, insbesondere von Müttern, zu qualifizierter Erwerbsarbeit. " (Autorenreferat)
[89-F] Universität Linz:
Armutsbericht 2006. Erwerbsarbeit und Armutsgefährdung
INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 2006
VERÖFFENTLICHUNGEN: Stelzer-Orthofer, Christine: Armutsbericht Oberösterreich 2006.
Erwerbsarbeit und Armutsgefährdung. Linz: Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik
2006, ISBN: 3-900581-55-X.
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
INSTITUTION: Universität Linz, Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für
Gesellschafts- und Sozialpolitik (Altenbergerstraße 69, 4040 Linz, Österreich)
62
soFid Soziale Probleme 2010/1
1 Armut und Arbeitslosigkeit
[90-F] Universität Linz:
Lebens- und Problemlagen arbeitsloser Menschen in Oberösterreich
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Oberösterreich
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Amt der Oberösterreichischen
Landesregierung Direktion Soziales und Gesundheit Abt. Soziales FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Linz, Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für
Gesellschafts- und Sozialpolitik (Altenbergerstraße 69, 4040 Linz, Österreich)
[91-L] Wacquant, Loic:
Unsicherheit auf Bestellung: soziale Polarisierung und die neue Politik der Bestrafung, in:
Michael Hirsch (Hrsg.) ; Rüdiger Voigt (Hrsg.): Der Staat in der Postdemokratie : Staat, Politik,
Demokratie und Recht im neueren französischen Denken, Wiesbaden: Steiner, 2009, S. 19-39
INHALT: Der Neoliberalismus als ideologisches Projekt hat auf die staatliche Praxis an Einfluss
zugenommen. Ein wesentliches Merkmal ist dessen restriktive Straf- und Justizpolitik, die
breite Unterstützung in der Bevölkerung findet. Betroffen davon sind vor allem marginalisierte Bevölkerungsschichten, deren Präsenz unerwünscht ist. Diese Strafpolitik ist Ausdruck unsicherer Beschäftigungsverhältnisse. Sie findet auch ihren Ausdruck im Umbau der Sozialfürsorge. Diese Entwicklung setzte in den siebziger Jahren in den USA ein und ist heute in
Spielarten in vielen westlichen Ländern vorherrschend. Die ökonomische Deregulierungspolitik führt andererseits zu fragmentierter und diskontinuierlicher Lohnarbeit. Der Neoliberalismus ist es also, der durch Deregulierung entstandene Armut des Sozialstaates die Größe des
Strafstaates auslöst und benötigt. (ICC2)
[92-L] Wagner, Thomas:
Gibt es eine "neue" Unterschicht?: ein Beitrag gegen Entsolidarisierung, in: Widersprüche :
Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg. 29/2009,
Nr. 1 = H. 111, S. 29-48 (Standort: USB Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Seit einiger Zeit scheint ein lange gültiges gesellschaftspolitisches Tabu gebrochen
worden zu sein, in Deutschland ist wieder von 'Klassenunterschieden' die Rede. Versicherten
in den 80er und 90er Jahren namhafte Soziologen wie Ulrich Beck noch glaubhaft, dass durch
die gesellschaftlichen Entwicklungen der vorangegangenen Jahrzehnte es zu einer Auflösung
traditioneller Herkunftsmilieus und einer zunehmenden Individualisierung gekommen sei,
welche in eine 'Gesellschaft jenseits von Klasse und Stand' (vgl. Beck 1983) geführt habe, erfahren Begriffe wie 'Schicht' und 'Klasse' in den letzten Jahren eine neue und zugleich ungeahnte Konjunktur (vgl. Redaktion Widersprüche 2005: 3f). Ein bedeutsames, dieses neue
'Klassenbewusstsein' auszeichnende Merkmal ist, dass Klasse in erster Linie mit der Vorsilbe
'Unter' versehen wird: Es ist die Rede von 'neuen Unterschichten' (vgl. Nolte 2004)." (Autorenreferat)
soFid Soziale Probleme 2010/1
1 Armut und Arbeitslosigkeit
63
[93-L] Walper, Sabine:
Links of perceived economic deprivation to adolescents' well-being six years later, in:
Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg.
21/2009, H. 2, S. 107-127 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "In dieser Studie werden langanhaltende Effekte wahrgenommener ökonomischer Deprivation auf das Wohlbefinden von Jugendlichen und jungen Erwachsenen über einen Zeitraum von sechs Jahren untersucht. Darüber hinaus wurde geprüft, ob es bei diesen Effekten
Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen gibt, ob die Effekte auf frühere Belastungen im
Wohlbefinden zum Zeitpunkt der ökonomischen Deprivation zurückverfolgt werden können
und ob mütterliche Negativität zu einem solchen verringerten Wohlbefinden beiträgt. Die
Stichprobe besteht aus 358 Jugendlichen, die 1996 zusammen mit ihren Müttern interviewt
und 2002 erneut befragt wurden. Im Jahre 1996 wurde ökonomische Deprivation als wirtschaftlicher Druck auf die Finanzlage des Haushalts (Einschätzung der Mütter) und als von
den Jugendlichen wahrgenommene finanzielle Notlage erhoben. Somatische Beschwerden,
das Selbstwertgefühl und Niedergeschlagenheit wurden in den Jahren 1996 und 2002 als Indikatoren für das Wohlbefinden verwendet. Im Jahre 1996 gaben die Jugendlichen zudem Auskunft über negative Kommunikationsweisen der Mütter. Die Ergebnisse der multiplen Regressionsanalysen legen nahe, dass es schwache, aber signifikante negative Effekte vorausgegangener ökonomischer Deprivation auf das Wohlbefinden gibt, zusätzlich zu den Effekten
des Bildungsniveaus der Eltern und der Familienformen. Diese Effekte waren bei Mädchen
stärker ausgeprägt als bei Jungen. Ein eingeschränktes Wohlbefinden im Jahre 1996 trug
nicht vollständig zur Erklärung von Langzeiteffekten ökonomischer Deprivation bei. Mütterliche Negativität erwies sich als stärkerer Mediator für die Reaktion von Mädchen auf ökonomischen Stress. Insgesamt legen die Daten nahe, dass ökonomische Deprivation ein signifikanter Risikofaktor mit negativen Langzeitfolgen, insbesondere für Mädchen, ist." (Autorenreferat)
[94-F] Walter, Carina, Dipl.-Ökotroph.; Friedrich, Linda, Dipl.-Ökotroph. (Bearbeitung); Leonhäuser, Ingrid-Ute, Prof.Dr. (Leitung); Leonhäuser, Ingrid-Ute, Prof.Dr. (Betreuung):
Ernährungs- und Gesundheitsverhalten von Kindern in Familien mit vermindertem Einkommen (Arbeitstitel: Ernährungs- und Gesundheitsverhalten von Nürnberger Grundschulkindern vor dem Hintergrund iherer sozioökonomischen Situation)
INHALT: Ermittlung des Ernährungsverhaltens der Kinder, sowie des Ernährungs- und Gesundheitsstatus vor dem Hintergrund der sozioökonomischen Situation der Familien zur Ableitung
von Strategien für zielgruppenspezifische Ernährungsbildungsprogramme. ZEITRAUM: Mai
bis Oktober 2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nürnberg, Bayern, Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Standardisierte Befragung der Kinder und ihrer Eltern; Messung anthropometrischer Daten, Blutanalysen. Untersuchungdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 321; A wahlverfahren: bew. Auswahl). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 280; Auswahlverfahren: bew. Auswahl). Blutanalyse (Stichprobe: 187). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Leonhäuser, I.-U.; Friedrich, L.; Walter, C.: Ernährung und Gesundheit von Kindern unter Berücksichtigung der sozioökonomischen Situation. in: Deut-
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soFid Soziale Probleme 2010/1
1 Armut und Arbeitslosigkeit
sches Kinderhilfswerk e.V. (Hrsg.): Kinderreport Deutschland 2007. Daten, Fakten, Hintergründe. Augsburg: Velber 2007, S. 133-140.+++Walter, C.; Friedrich, L.; Leonhäuser, I.-U.:
Ernährungsweise und -zustand von Nürnberger Grundschulkindern. Eine regionale Studie zur
Untersuchung sozioökonomisch bedingter Unterschiede. in: Ernährung, 2008, 2, S. 58-67.
ART: BEGINN: 2005-09 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches
Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit FINANZIERER: Auftraggeber; Graduiertenstipendium d. Univ. Gießen
INSTITUTION: Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Ernährungswissenschaft Professur für Ernährungsberatung und Verbraucherverhalten (Senckenbergstr. 3, 35390 Gießen)
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0641-9939081,
e-mail: [email protected])
[95-L] Wiese, Birgit:
Konsumentensouveränität im Bereich sozialer Dienstleistungen: ein Mittel zur sozialen
Integration?: eine qualitative Studie am Beispiel der Obdach- und Wohnungslosenhilfe,
(Europäische Hochschulschriften. Reihe 5, Volks- und Betriebswirtschaft, Bd. 3327), Frankfurt
am Main: P. Lang 2009, 257 S., ISBN: 978-3-631-58541-2
INHALT: "In der Bundesrepublik Deutschland wurde die Versorgung mit sozialen Dienstleistungen bis Mitte der 90er Jahre als staatliche Aufgabe begriffen und fernab von ökonomischen
Marktmechanismen geregelt. Durch anhaltende wirtschafts- und gesellschaftspolitische Veränderungen ist dieses System unter erheblichen Kosten- und Anpassungsdruck geraten. Ein
Gutachten der Monopolkommission weist darauf hin, dass der Kostendruck auf einen Effektivitäts- und Effizienzverlust zurückzuführen ist, der u. a. durch fehlende Konsumentensouveränität im Wohlfahrtssystem erzeugt wird. Als Lösung wird der Übergang von der Objektzur Subjektfinanzierung vorgeschlagen. Vor diesem Hintergrund geht diese Arbeit am Beispiel der Wohnungs- und Obdachlosenhilfe der Frage nach, ob die Subjektfinanzierung als
ein taugliches Instrument für eine soziale (Re-)Integration angesehen werden kann oder vielmehr Exklusionstendenzen verstärkt." (Autorenreferat)
[96-F] Wolf, Frieder, Dr. (Bearbeitung); Schmidt, Manfred G., Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung):
Gewalt, Armut, Ignoranz. Die Arbeitsteilung zwischen Staat und Gesellschaft bei der Lösung drängender Probleme (Arbeitstitel)
INHALT: keine Angaben
ART: ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut
für Politische Wissenschaft Prof.Dr. Manfred G. Schmidt (Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06221-543-128, Fax: 06221-543-422, e-mail: [email protected])
soFid Soziale Probleme 2010/1
1 Armut und Arbeitslosigkeit
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[97-L] Wyss, Kurt; Sedlak, Iva:
Geschlechterfrage und soziale Frage sind nicht zu trennen: "Schlechte Arbeit" durch
Gender Mainstreaming und Workfare, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg.
29/2009, H. 56, S. 107-117 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504)
INHALT: Die in der Studie zur Diskussion gestellte These lautet: Mit der seit den 1980er Jahren
sich durchsetzenden Globalisierung ging die Vision einer gesellschaftskritischen Koppelung
von Geschlechterfrage und sozialer Frage verloren. Im Konzept von Gender Mainstreaming
fehlt der gesellschaftskritische Sinn für die umfassend verstandene soziale Frage. Im Konzept
von Workfare fehlt der gesellschaftskritische Sinn für die umfassend verstandene Geschlechterfrage. Als "verselbständigte Strategien" ermangelt es beiden Seiten des nötigen emanzipatorischen Potentials. Entsprechend leicht ließen sie sich in (un-)heimliche Agenturen des globalisierten Kapitalismus verwandeln. Als solche begünstigen sie die dem Kapitalismus inhärente Tendenz zu "schlechter Arbeit". Die Befürworter von Gender Mainstreaming und
Workfare erwecken den Eindruck, so die Verfasser, als hätte im Vergleich zu den früheren
Formen von Frauendiskriminierung und sozialstaatlicher Bevormundung ein gesellschaftlicher Fortschritt stattgefunden. Sie sprechen von verbesserter Gleichstellung einerseits, von
verbesserter Integration andererseits. Ein solcher Fortschritt aber hat - so die These der Autoren - nicht stattgefunden, sondern wird lediglich vorgetäuscht. Solche Verkehrung wird dann
erkennbar, wenn man hinter die neu aufgerichteten ideologischen Fassaden von Gender
Mainstreaming und Workfare zu sehen und festzustellen bereit ist, wie sehr unter dem Deckmantel von "Gleichstellung" soziale Ungleichstellung und Abwertung und wie sehr unter dem
Deckmantel von "Integration" soziale Stigmatisierung und Ausgrenzung betrieben wird, was
die Tendenz zu "schlechter Arbeit" befördert. Um diesen ideologischen Schleier zu zerreißen,
bedarf es eines Denkens, das die von der Gesellschaft für "normal" gehaltenen Forderungen
und Förderungen mit den Lebenslagen und Lebenswünschen der "Geförderten" wirklich zu
konfrontieren versteht. Nur so kommen die nach wie vor bestehenden fundamentalen Interessengegensätze zwischen gesellschaftlichen Machtstrukturen und individueller Selbstbestimmung zum Vorschein. (ICF2)
66
2.1
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
[98-L] Auth, Diana:
Die "neuen Alten" im Visier des aktivierenden Wohlfahrtsstaates: Geschlechtsspezifische
Implikationen des produktiven Alter(n)s, in: Silke van Dyk (Hrsg.) ; Stephan Lessenich
(Hrsg.): Die jungen Alten : Analysen einer neuen Sozialfigur, Frankfurt am Main: Campus Verl.,
2009, S. 296-315
INHALT: Ausgehend vom demographischen Wandel und einer durch die steigende Frauenerwerbstätigkeit neu entstandenen Betreuungslücke werden im vorliegenden Beitrag die geschlechtsspezifischen Implikationen einer wohlfahrtsstaatlichen Mobilisierung der "neuen Alten" herausgearbeitet. Gefragt wird nach der geschlechtsspezifischen Arbeits- bzw. Tätigkeitsverteilung im Alter einerseits sowie nach der Rolle von älteren Menschen, insbesondere
von älteren Frauen, als wohlfahrtsstaatliche Ressource andererseits. Im Einzelnen werden die
Erwerbstätigkeit Älterer und die Altersgrenzenpolitik, das Engagement in der (Enkel-) Kinderbetreuung und in der häuslichen Pflege sowie das ehrenamtliche Engagement untersucht.
Abschließend werden die neuen Verschränkungen zwischen Generationen- und Geschlechterverhältnissen im Kontext der feministischen Wohlfahrtsstaatsforschung diskutiert. Dabei wird
überprüft, ob es geschlechtsspezifische Aktivierungsmuster der "neuen Alten" gibt. Ziel ist es
herauszufinden, ob das Geschlechter-Arrangement, das die Erwerbsphase der "neuen Alten"
prägt - die Versorgerehe - in der Nacherwerbsphase fortbesteht oder ob im Rentenalter ein
Wandel im Geschlechterverhältnis stattfindet, der wohlfahrtsstaatlich unterstützt wird. (ICI2)
[99-L] Bäcker, Gerhard; Brussig, Martin; Jansen, Andreas; Knuth, Matthias; Nordhause-Janz, Jürgen:
Ältere Arbeitnehmer: Erwerbstätigkeit und soziale Sicherung im Alter, Wiesbaden: VS Verl.
für Sozialwiss. 2009, 416 S., ISBN: 978-3-531-16930-9
INHALT: Gegenstand der im Band präsentierten Untersuchungen sind die Bedingungen für eine
erhöhte und verlängerte Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Angesichts der demographischen Entwicklung ist es dringend notwendig, die Beschäftigung
älterer Arbeitnehmer zu verbessern. Es kommen zunehmend stärker besetzte Jahrgänge in ein
Alter, das zumindest bislang auf dem Arbeitsmarkt erhebliche Risiken barg. Zugleich sind die
in den Arbeitsmarkt nachrückenden jüngeren Kohorten schwächer besetzt, der Austausch "alt
gegen jung" wird schwieriger. Insgesamt werden damit der Altersdurchschnitt der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter und damit auch der Altersdurchschnitt der Belegschaften in den
Betrieben und Verwaltungen deutlich ansteigen. Diese Herausforderungen erhalten ihr besonderes Gewicht durch die in den letzten Jahren bereits vollzogene, vor allem aber durch die absehbare weitere Anhebung der Altersgrenzen in der gesetzlichen Rentenversicherung, der andere Alterssicherungssysteme, etwa für Beamte oder auch private Versicherungen, folgen
werden. Angestrebt wird damit nicht nur ein späterer Bezug der Altersrente, sondern zugleich
auch ein verlängerter Verbleib in der Erwerbstätigkeit. Auf dem Arbeitsmarkt und im Betrieb
wird es demnach zu einem doppelten Alterungsprozess kommen, der sich aus der - angestrebten - längeren individuellen Erwerbstätigkeit bei gleichzeitig stärkerer Besetzung der Kohorten von Älteren speist. Ziel der vorgelegten Untersuchungen ist, einer empirisch fundierten
Gesamtbetrachtung näher zu kommen, indem die wesentlichen Einflussfaktoren auf die Er-
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
67
werbstätigkeit im Alter betrachtet werden, die sowohl im institutionellen Rahmen als auch in
den Möglichkeiten und Interessen der (potenziell) Erwerbstätigen - ökonomisch gesprochen:
der "Angebotsseite" - und in den Anforderungen von Betrieben, der "Nachfrageseite", zu suchen sind. Für die angestrebte empirisch fundierte Gesamtbetrachtung wird die Analyse der
Einflussfaktoren auf die Erwerbstätigkeit älterer Arbeitnehmer in drei Themenfelder strukturiert: (1) Institutionelle Rahmenbedingungen und Anreize, (2) das Arbeitsangebot im Haushaltskontext, (3) die Arbeitsnachfrage durch betriebliche Strategien einschließlich der neueren Entwicklungen in der Arbeitsmarktpolitik. (ICF2)
[100-F] Baethge, Anja, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Rigotti, Thomas, Dr. (Leitung):
Arbeitsunterbrechungen und 'Multitasking' in informationsintensiven Berufen. Auswirkungen auf Leistungs-/ Arbeitsfähigkeit und Gesundheit unter besonderer Berücksichtigung älterer Arbeitnehmer
INHALT: Ziel: Zahlreiche Befunde deuten daraufhin, dass in den letzten Jahren branchen- und
berufsübergreifend eine Intensivierung der Arbeit stattgefunden hat. Besondere Belastungen,
die im Zuge dessen auftreten, sind Arbeitsunterbrechungen und Multitasking. Diese stellen
hohe Anforderungen an die kognitive Leistungsfähigkeit, insbesondere an die Merkfähigkeit,
die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit und die Fähigkeit zum schnellen Wechsel zwischen Aufgaben. Dies sind Leistungen, die mit zunehmendem Alter abnehmen können.
Übung und Erfahrung können jedoch verhindern, dass diese Leistungseinbußen auftreten oder
sich auf die Qualität der Arbeit auswirken. Trotzdem können solche Anforderungen bei Jüngeren und Älteren zu psychischer und physischer Erschöpfung führen. Ziel des Projektes ist
es nun, die Auswirkungen von Multitasking und Arbeitsunterbrechungen auf die Gesundheit
und Leistungsfähigkeit zu klären. Dabei soll geprüft werden, welche Faktoren einen Einfluss
auf diesen Zusammenhang haben. Da Arbeitstätigkeiten in Krankenhäusern mit einer besonders hohen Prävalenz von Arbeitsunterbrechungen verbunden sind, wählten die Forscher
Krankenhauspersonal als Fokusgruppe. Voruntersuchung: In einer Pilotstudie sollen 15 Krankenschwestern und -pfleger interviewt und während einer Schicht beobachtet werden, um die
Phänomenologie und Häufigkeit von Arbeitsunterbrechungen und Multitasking in verschiedenen Funktionsbereichen objektiv zu erfassen und ein Befragungsinstrument für die Hauptstudie zu entwickeln. Hauptuntersuchung: Die Hauptstudie ist als Tagebuchstudie mit randomisiertem Event-Sampling konzipiert. Dabei wird den Teilnehmern ein PDA (ein tragbarer Minicomputer) für 5 Arbeitstage mitgegeben. Über diesen werden sie mehrmals in einer Schicht
angepiept und aufgefordert einen kurzen Fragebogen zu ihrer aktuellen Tätigkeit und Befindlichkeit zu beantworten. Diese Methode verringert die Gefahr von Verzerrungen durch Erinnerungseffekte. Außerdem wird den Teilnehmern vor der Untersuchungswoche ein allgemeiner Fragebogen gegeben und es werden Tests zur Erfassung der kognitiven Leistungsfähigkeit durchgeführt. Intervention: In ausgewählten Organisationen werden durch geschulte Moderatoren geleitete Gesundheitszirkel angeboten. Auf der Basis der Untersuchungsergebnisse
werden gemeinsam mit den Stelleninhaberinnen und -inhabern als Experten ihrer Tätigkeit
konkrete Maßnahmen entwickelt, direkt umgesetzt und so auf ihre Praxistauglichkeit hin bewertet.
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test; Tagebuchstudie -mit Pocket-PC- (Stichprobe: 125; Krankenhauspersonal).
Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview (Stichprobe: 15; Krankenhauspersonal).
68
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
Gruppendiskussion (Stichprobe: 24; Krankenhauspersonal). Standardisierte Befragung,
schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-07 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin -BAuA- FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie,
Institut für Psychologie II Professur Arbeits- und Organisationspsychologie (Seeburgstr. 1420, 04103 Leipzig)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0341-9735913, e-mail: [email protected])
[101-F] Bender, Saskia-Fee, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Blättel-Mink, Birgit, Univ.-Prof.Dr.Dr.h.c.
(Betreuung):
Diversity and Intersectionality revisited. Das Beispiel Alter(n), Geschlecht und Arbeit
INHALT: Die Dissertation untersucht die geschlechtsspezifische Dimension des Alter(n)s im
Feld der Erwerbsarbeit. In ihrer theoretischen Konzeptualisierung verortet sich die Dissertation in der Frauen- und Geschlechterforschung und fragt auf Grundlage der Ansätze "Diversität" und "Intersektionalität" danach, wie Alter(n) und Geschlecht in der Arbeitswelt hergestellt und letztendlich bewertet werden. Die theoretische und empirische Forschung ist auf
drei Ebenen angesiedelt. Auf der sozialstrukturellen Ebene werden die Erwerbsbedingungen
älterer Arbeitnehmerinnen anhand einer Sekundäranalyse von Arbeitsmarktdaten untersucht.
Auf der Ebene von Organisationen interessieren Gleichstellungskonzepte aus einer altersdifferenzierenden Perspektive. Mithilfe von Methoden empirischer Sozialforschung werden ExpertInnen (u.a. Diversity-ManagerInnen und Gleichstellungsbeauftragte von Unternehmen)
nach geschlechts- und altersspezifischen Beschäftigungsmodi sowie nach den Motivationen
und der konkreten Umsetzung von Gender-Gleichstellungsansätzen mit Blick auf Altersunterschiede befragt. Auf akteursanalytischer Ebene wird der Frage nachgegangen, wie sich gesellschaftliche Strukturen von Alter(n) und Geschlecht in Erwerbsverläufen wiederfinden und
von älteren ArbeitnehmerInnen erlebt werden. Hierzu werden ältere ArbeitnehmerInnen interviewt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Arbeitssoziologie; Sozialgerontologie; Frauen- und Geschlechterforschung; episodische Interviews; ExpterInnen-Interviews; Grounded Theory DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; ExpertInnen, ArbeitnehmerInnen im Alter von 40 bis 67
Jahren). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bender, S.-F.: Age-Gender-Diversity - Barrieren und Perspektiven für die Chancengleichheit älterer Frauen in der Arbeitswelt. in: Blättel-Mink, Birgit; Kramer, Caroline (Hrsg.): Doing Aging. Weibliche Perspektiven des Älterwerdens. Baden-Baden
2009, S. 139-151.+++Blättel-Mink, B.; Bender, S.-F. u.a.: Tue Gutes und rede darüber. Corporate Social Responsibility fördert das Image und sichert Ressourcen - und was bringt es den
Mitarbeitern und der Gesellschaft? in: Forschung Frankfurt, 2009, 2, S. 28-34.
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2010-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse Professur für Soziologie, insb. Industrie- und Organisationssoziologie (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 069-798-28489, e-mail: [email protected])
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
69
[102-F] Clemens, Wolfgang, Prof.Dr. (Bearbeitung); Backes, Gertrud M., Prof.Dr. (Leitung):
Norm, Wahl oder Kalkulation? Pilotprojekt zur Abschätzung der Veränderungen bei Rentenübergangsentscheidungen "Transformationen"
INHALT: Hintergrund des Projekts sind die veränderten Rahmenbedingungen beim Rentenübertritt. Vor dem Hintergrund der vergleichsweise noch geringeren Beschäftigungsquoten ab
dem 58. Lebensjahr und der wachsenden Gefahr der Altersarmut ist dieser Komplex im Moment im Wandel begriffen und steht auch perspektivisch unter besonderer politischer Aufmerksamkeit. Im Fokus der Untersuchung stehen Personen der Jahrgänge 1945-1955, die
schon von der Abschlagsregelung betroffen sind oder sein werden, aber in der Regel keine
oder nur marginale private Zusatzversorgungen ansparen konnten. Vermutet wird eine Transformation der Tendenz der Übergangsdatierung von einem "Je früher, desto besser" zu differenzierten individuellen Kalkulationen. Angesichts des geringen Handlungsspielraums in der
Hauptuntersuchungsgruppe sind Entscheidungsmaßstäbe von übergangsrelevanten Handlungen unklar und sollen exploriert werden. Die Ergebnisse der Pilotstudie sollen dazu dienen,
für quantitative Untersuchungen spezifisches Hintergrundwissen zu sammeln, um Messinstrumente für die veränderte Lage optimieren zu können.
METHODE: Mittel der Studie sind fallkonstrative Darstellungen. Ziel ist ein Ausloten von Entscheidungsrelevanzen und Lebenswirklichkeiten, die das Verrentungsgeschehen der "alternden Gesellschaft" im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung beeinflussen. Dabei sollen für
spätere quantitative Erhebungen Kategorien herausgearbeitet werden, die eine Operationalisierung der Transformation von Übergangsentscheidungen ermöglichen und somit für die
Verbesserung statistischer Instrumente nutzbar sind. Aus methodischer Sicht sind zunächst
besondere Extreme und relevante Gruppen auszuwählen. Im für die Fragestellung gewählten
Wirklichkeitsausschnitt treten die Ränder des Arbeitsmarktes in den Mittelpunkt der Betrachtung. Es werden daher Obergänge in den Rentenbezug von Beziehern und Bezieherinnen sozialer Leistungen nach SGB II ("Hartz IV") gewählt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 40-50). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-06 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Rentenversicherung Bund
INSTITUTION: Hochschule Vechta, Zentrum Altern und Gesellschaft (Postfach 1553, 49364
Vechta); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Methoden der empirischen Sozialforschung und Organisationssoziologie
(Garystr. 55, 14195 Berlin)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 04441-15358, e-mail: [email protected])
[103-F] Czepek, Judith, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Kohl, Jürgen, Prof.Dr. (Betreuung):
Sozialpolitische Flexibilisierungsmöglichkeiten des Übergangs älterer Arbeitnehmer in den
Ruhestand (Teilprojekt im Rahmen des Gesamtprojekts "Projekt Perspectives of Ageing.
Perspectives of ageing in the process of social and cultural change")
INHALT: In diesem gesellschaftlich und politisch höchst relevanten Bezugsrahmen wird sich die
Dissertation mit der Fragestellung auseinandersetzen, wie eine längere Lebensarbeitszeit realisiert wird. Konkreter beleuchtet sie einerseits die Erwerbssituation Älterer und stellt anderseits einen Zusammenhang zum Rentenübergang her. Durch vielfältige Änderungen in der
Sozialgesetzgebung sollen Verhaltensänderungen auf der Ebene der Versicherten und auf der
70
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
Ebene der Betriebe hinsichtlich einer längeren Lebensarbeitszeit erreicht werden. Doch, um
die Wirkungen der Reformen auf der Verhaltensebene zu beurteilen, ist es notwendig eine
differenzierte Betrachtung der Übergänge in den Ruhe-stand mit Rücksicht auf verhaltensund verhältnisorientierte Maßnahmen vorzunehmen. Denn ein späterer durchschnittlicher
Renteneintritt ist nicht gleichzusetzen mit einer längeren sozialversicherungspflichtigen Erwerbstätigkeit, vielmehr bestimmen flexible Übergangsmöglichkeiten den Berufsausstieg.
Die Übergänge in den Ruhestand sind zunächst noch insofern flexibel, als es zum einen verschiedene Altersrenten mit jeweils spezifischen Zugangsvoraussetzungen gibt und zum anderen beispielsweise durch Altersteilzeit differenzierte Möglichkeiten aus dem Arbeitsmarkt
hinausführen. Die unterschiedlichen Altersrenten beinhalten aber Zugangsvoraussetzungen,
die auf den jeweiligen vorherigen sozialrechtlichen Status zugeschnitten sind. Eine Folge davon sind geringere individuelle Wahl- und Kontrollmöglichkeiten des Versicherten. Daher
stellen sich die Übergänge in den Ruhestand bei genauerem Hinsehen als weniger flexibel im
Hinblick auf das Timing und die Art der Rente heraus. Zentral erscheint in diesem Zusammenhang die Frage nach den "Übergangspfaden". So soll untersucht werden, aus welchen Erwerbssituationen heraus die Übergänge in die verschiedenen Altersrenten erfolgen. Das erlaubt Rückschlüsse auf mögliche Überbrückungswege, Ausweichreaktionen und insbesondere
die Nutzung der flexiblen Übergangsmöglichkeiten in den Ruhestand. Analysiert werden zudem die einfließenden sozial-strukturellen Bedingungen in Bezug auf den Weg und das Timing des Übergangs in die Rente. Ziel ist es auch, durch die empirische Untersuchung die
Anreizwirkungen durch die institutionellen Regelungen im Hinblick auf (gewünschte und unerwünschte) Verhaltensänderung zu überprüfen. Im Mittelpunkt steht hierbei stets die differenzierte Analyse des Erwerbsstatus vor dem Renteneintritt in Zusammenhang mit der Altersrente, d.h. die Übergangspfade im Wandel der institutionellen Regelungen der Sozialpolitik.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution; Exzellenzinitiative der Universität Heidelberg
INSTITUTION: Marsilius-Kolleg an der Universität Heidelberg (Hauptstr. 232, Haus Buhl,
69117 Heidelberg); Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften,
Institut für Soziologie Promotionskolleg (Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg); Universität
Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie (Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06221-542-973, Fax: 06221-542996,
e-mail: [email protected])
[104-L] Dawid, Herbert; Feichtinger, Gustav; Goldstein, Joshua R.; Veliov, Vladimir M.:
Keeping a learned society young, in: Demographic Research, Vol. 20/2009, Art. 22, S. 541-558
(dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2009.20.22)
INHALT: "Aging organizations - regardless of whether they are firms, faculties, societies, political bodies, teams, or national academies - seek ways to rejuvenate. This paper demonstrates
that the best way to keep an organization young is through a mixed strategy of recruiting both
young and old, and that, contrary to intuition, recruiting those of middle age is the least effective strategy for maintaining a younger age structure. The aging of learned societies is a problem in many national academies. Faced with rising life expectancy, particularly for older
persons, the average age of academy members is increasing. Another reason for 'overaging' is
an increase in the age at election. In an organization with a fixed size, the annual intake is
strictly determined by the number of deaths and the statutory retirement age. This can, among
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
71
many learned societies, lead to a fundamental dilemma: the desire to maintain a young age
structure, while still guaranteeing a high recruitment rate. The authors derive an optimal recruitment policy which is bimodal, i.e., it entails shifting recruitment partly to younger ages
and partly to older ages, while decreasing the recruitment of middle-aged candidates. Although the optimization problem explicitly involves only the average age and the recruitment
rate as objectives, the methodology implicitly allows us to take into consideration all other
objectives (formal or informal) used in the actual election practice." (author's abstract)|
[105-F] Düzgün, Ismail, Dipl.-Wirtsch.-Ing.; Weiss, Matthias, Dr. (Bearbeitung); Börsch-Supan,
Axel, Prof.Dr. (Leitung):
Der Zusammenhang zwischen Alter und Arbeitsproduktivität: eine empirische Untersuchung auf Betriebsebene
INHALT: Das Projekt untersucht empirisch die Zusammenhänge zwischen Alter und Arbeitsproduktivität in einem Lkw-Montagewerk. Zentral und innovativ im Ansatz ist, diese Fragestellung auf Arbeitsgruppenebene zu untersuchen. Dahinter steht die Überzeugung, dass sich die
Arbeitsproduktivität nicht in der Einzelperson, sondern im Zusammenwirken mit den ArbeitskollegInnen realisiert. Kontext/ Problemlage: In der aktuellen Diskussion über eine längere
Lebensarbeitszeit und dem zu erwartenden Anstieg des Anteils älterer Menschen in den Betrieben ist es essenziell, den Beitrag älterer MitarbeiterInnen zur Wertschöpfung besser zu
verstehen - nicht zuletzt, weil ältere MitarbeiterInnen ihre Würde auch aus dem Wissen beziehen, am Arbeitsplatz gebraucht zu werden, und Arbeit eine Voraussetzung für ihre Teilhabe
am gesellschaftlichen Leben ist. Der Beitrag älterer MitarbeiterInnen zur Wertschöpfung
(z.B. Erfahrung, Ausgeglichenheit) sollte sich jedoch eher in dem Gesamtergebnis einer Arbeitsgruppe manifestieren als in der isolierten Messung der individuellen Belastungsfähigkeit.
Dies wurde bislang kaum berücksichtigt, was Schätzungen der Produktivität zu Ungunsten
der älteren MitarbeiterInnen verzerren und damit das "Defizitmodell" des Alterns verstärken
könnte. Fragestellung: Insbesondere untersucht das Projekt, 1. wie sich die Arbeitsproduktivität in Abhängigkeit vom Alter entwickelt. Denn es ist zu erwarten, dass der Rückgang der kognitiven und physischen Leistungsmerkmale im Alter durch die Zunahme an Erfahrung zumindest teilweise kompensiert wird und daher ein schwächerer Zusammenhang zwischen Alter und Arbeitsproduktivität zu erwarten ist, als es die anpassungsbedürftigen (Vor-)Urteile
rechtfertigen könnten. 2. Inwieweit eine Komplementarität zwischen jüngeren und älteren Beschäftigten besteht. Diese wäre dann der Fall, wenn ein "gesunder Mix" aus (innovativen)
Jüngeren und (erfahrenen) Älteren eine hohe Produktivität begünstigt. 3. welche Faktoren den
Zusammenhang zwischen Arbeitsproduktivität und Alter beeinflussen. Es liegt nahe, dass einer dieser Faktoren die Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten sein könnte. Darstellung
der Ergebnisse: Die Untersuchung von Arbeitsgruppen am Fließband bringt neue Erkenntnisse: 1. Für den Verlauf der Arbeitsproduktivität im Alter sind im Wesentlichen zwei Faktoren
verantwortlich: Die biologische (kognitive und physische) Leistungsfähigkeit sowie die Erfahrungsleistung. Die Ergebnisse zeigen, dass die nachlassende kognitive und physische Leistung durch die Erfahrungsleistung kompensiert wird, so dass die Arbeitsproduktivität im Alter konstant bleibt. 2. Altersgemischte Arbeitsgruppen erweisen sich in unserer Untersuchung
als weniger produktiv im Vergleich zu altershomogenen Arbeitsgruppen. Dieses Ergebnis widerspricht der landläufigen Meinung. Heterogenität scheint die Kommunikation zu erschweren und mindert die Gruppenkohäsion. Beides ist jedoch für produktives Arbeit wichtig. 3.
Auf den Zusammenhang zwischen Alter und Arbeitsproduktivität haben dritte Größen weite-
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
ren Einfluss. Einen positiven Einfluss auf das Alters-Produktivitäts-Profil haben der Frauenanteil in der Gruppe, die durchschnittliche Bildung und die Fluktuation in der Gruppenzusammensetzung. Die Gruppengröße und der Anteil fremder Gruppenmitglieder wirken sich negativ auf das Alters-Produktivitäts-Profil aus.
METHODE: Das Projekt wertet Daten eines typischen Produktionsunternehmens der Automobilbranche (DaimlerChrysler AG, Lkw-Werk Wörth) aus, um die Produktivität der dort beschäftigten Arbeitsgruppen zu erfassen und sie mit der Altersstruktur sowie weiteren Kontrollvariablen (Anzahl der Beschäftigten, Geschlecht, Bildung, Betriebszugehörigkeit, Nationalität,
Produktmix, usw. in Beziehung zu bringen. Der Zusammenhang zwischen Arbeitsproduktivität und Alter wird dann mittels multivariater Regressionsverfahren auf Panelgrundlage analysiert. Beobachtungseinheiten sind 100 Arbeitsgruppen (10-15 Beschäftigte/ Arbeitsgruppe)
pro Tag, so dass über vier Jahre, bei etwa 250 Arbeitstagen pro Jahr, rund 100.000 Beobachtungen ausgewertet werden.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Börsch-Supan, Axel: Der demografische Wandel: Vom Gespenst
und Mythos zur Chance. in: WSI Mitteilungen, 2006, 8, S. 418.+++Börsch-Supan, Axel;
Düzgün, Ismail; Weiss, Matthias: Sinkende Produktivität alternder Belegschaften? Zum Stand
der Forschung. in: Prager, Jens U.; Schleiter, André (Hrsg.): Länger leben, arbeiten und sich
engagieren: Chancen werteschaffender Beschäftigung bis ins Alter. Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung, 2006, S. 85-102. ARBEITSPAPIERE: Düzgün, Ismail; Börsch-Supan, Axel;
Weiss, Matthias: Alter und Arbeitsproduktivität - Stand der Forschung und Ausblick. in: Generation 60plus - tauglich für die Arbeitswelt 2020? Dokumentation der Tagung 14. und 15.
Februar 2006, Bad Arolsen, S. 87-93.+++Borsch-Supan, Axel; Düzgün, Ismail; Weiss, Matthias: Der Zusammenhang zwischen Alter und Arbeitsproduktivität: eine empirische Untersuchung auf Betriebsebene. Abschlussbericht. Mannheim, Juli 2007, 103 S.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Universität Mannheim, Fak. für Rechtswissenschaft und VWL, Mannheimer
Forschungsinstitut Ökonomie und demographischer Wandel -MEA- (L13, 17, 68131 Mannheim)
KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]);
Bearbeiterin (e-mail: [email protected])
[106-F] Ebener, Melanie, Dipl.-Psych.; Bender, Stefan, Dipl.-Soz.; Trappmann, Mark, Dr.; Promberger, Markus, Dr.; March, Stefanie, Dipl.-Soz.; Prel, Jean-Baptist du, Dr.; Steinwede, Jacob, Dr.
(Bearbeitung); Müller, Bernd H., Prof.Dr.; Rauch, Angela, Dipl.-Sozialwirt; Swart, Enno, Dr.; Peter, Richard, Prof.Dr.; Schröder, Helmut, Dr. (Leitung):
Leben in der Arbeit (lidA) - Kohortenstudie zu Gesundheit und Älterwerden in der Arbeit
INHALT: Die Erfassung des Zusammenhangs von Arbeit und Gesundheit erfordert die Entwicklung wissenschaftlich fundierter Modelle. Hier stellen wir drei Modelle vor, bei denen Aspekte im Zentrum stehen, von denen anzunehmen ist, dass sie für die Arbeitsfähigkeit und die
Teilhabe an der Arbeit älterer Erwerbstätiger künftig eine zunehmende Relevanz haben werden. Gemeinsam ist ihnen, dass die Gesundheit im Mittelpunkt des Interesses steht. Modell 1:
Untersuchung des Effekts von Arbeit auf die Gesundheit bei älteren Erwerbstätigen. Hier
wird die Rolle potenziell mediierender, moderierender oder konfundierender Faktoren wie sozio-ökonomischer Status, private Faktoren, individuelle Faktoren und Geschlecht untersucht.
Modell 2: Untersuchung des Effekts des sozio-ökonomischen Status auf die Gesundheit bei
älteren Erwerbstätigen. Die Rolle potenziell mediierender oder moderierender Faktoren Ar-
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
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beit, private Faktoren, individuelle Faktoren und Geschlecht wird untersucht. Modell 3: Untersuchung der Rolle des Geschlechts bei der gesundheitlichen Entwicklung älterer Erwerbstätiger. Unter anderem werden hier die geschlechtsspezifische Verteilung von Arbeit und Tätigkeit wie auch die Teilnahme am Arbeitsmarkt betrachtet. Die Arbeitswelt von morgen wird
charakterisiert sein durch eine höhere Arbeitsintensität, einen immer schnelleren Wandel
(technisch wie organisatorisch), flexible Arbeitsarrangements, höhere Anforderungen an
Kommunikations- und Teamfähigkeit, einen höheren Anteil an Migranten usw. Gleichzeitig
wird die künftige Arbeitswelt von einem immer größeren Anteil an älteren Erwerbstätigen bestimmt, da der demografische Wandel die deutliche Verlängerung der Lebensarbeitszeit letztlich erfordert. Aufgrund ökonometrischer Berechnungen gehen Experten davon aus, dass das
effektive mittlere Erwerbsausstiegsalter in Deutschland von knapp unter 60 (2005) auf fast 65
Jahre im Jahr 2050 steigen wird (Börsch-Supan 2005). Es ist anzunehmen, dass einige der
oben skizzierten Aspekte eine besondere Herausforderung für die Gruppe älterer Erwerbstätiger darstellen werden, insbesondere der immer schnellere Wandel, die höhere Arbeitsintensität, Nacht-/Schichtarbeit, das hohe Niveau an Flexibilität etc. Diese Faktoren stellen potenzielle Risiken und Herausforderungen dar, denen rechtzeitig und zielgenau zu begegnen ist, um
ältere Personen im Erwerbsleben zu halten. Abgesehen von der wirtschaftlichen Situation des
Einzelnen ist die Teilnahme Älterer am Arbeitsprozess abhängig von zwei Fragen: 1. Kann
die Person (weiter-) arbeiten? (Arbeitsfähigkeit); und 2. Möchte sie (weiter-)arbeiten? (Motivation). Der erste Punkt hat mit der Ausgestaltung der Arbeit in Kombination mit individuellen Voraussetzungen des Einzelnen zu tun, Faktoren, die die Leistungsfähigkeit des Älteren
am Arbeitsplatz bestimmen - und damit auch dessen Gesundheit. Beim zweiten Aspekt spielen viel mehr psychologische Faktoren eine Rolle, auch positive Aspekte der Arbeit; auch
diese sind - indirekt - assoziiert mit der Gesundheit. Beide Aspekte, Können und Wollen, sind
Untersuchungsgegenstand dieses Projekts. ZEITRAUM: 04/2009 bis 03/2015 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Um Zeit- und Generationeneffekte unterscheiden zu können, wurde für das Projekt
das Design einer sequenziellen Kohortenstudie gewählt. Über einen Zeitraum von zunächst
sechs Jahren werden zwei Alterskohorten (je 3000 Erwerbstätige der Jahrgänge 1958 und
1964) durch persönliche Interviews (Computer Assisted Personal Interviews, CAPI) befragt.
Die Befragung erfolgt in zwei Wellen im Abstand von drei Jahren. Die Kohorten sind repräsentativ für die sozialversicherungspflichtige Erwerbsbevölkerung (also ohne Selbständige
und Beamte) der Bundesrepublik Deutschland (BRD). Die Befragung enthält physiologische
und psychologische Testverfahren. Insgesamt werden folgende Aspekte untersucht: Arbeitsexposition, professionelle Aspekte einschließlich aktueller Erwerbstätigkeit, subjektive psychische und physische Gesundheit, objektive Gesundheitsindikatoren (z.B. hand grip strength
test), soziodemographischer Hintergrund. Drei Datenquellen werden im Projekt zu zwei Datenbanken zusammengeführt, welche die Grundlage für die wissenschaftliche Arbeit liefern:
1. Der Datensatz enthält die Befragungsdaten der persönlichen Interviews über beide Wellen.
2. Die Befragungsergebnisse werden verknüpft mit administrativen Daten der Bundesagentur
für Arbeit im IAB (Integrierte Erwerbsbiographien) sowie der jeweiligen Krankenkassen. 3.
Schließlich wird eine so genannte 'Work and Health Matrix' erstellt, in der aggregierte Krankenkassendaten (>300.000 Individuen pro Kohorte) mit aggregierten Arbeitsexpositionsdaten
zusammengeführt werden. Untersuchungsdesign: Panel; Kohortensequenz-Studie DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Psychologischer Test; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 6.000; zwei repräsentative Alterskohorten sozialversicherungspflichtig Erwerbstätiger - Kohorte 1: Geburtsjahr 1959, Kohorte 2: Geburtsjahr 1965; Herkunft der Daten: Krankenkassendaten -bei Zu-
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
stimmung der jeweils Befragten-; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
ART: BEGINN: 2009-04 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB D Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau,
Sicherheitstechnik, Abt. Sicherheitstechnik Fachgebiet Arbeitssicherheit und Ergonomie
(42097 Wuppertal); Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für
Arbeit - Forschungsdatenzentrum -FDZ- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg); Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie
Lehrstuhl Sozialmedizin (Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg); Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Institut für Epidemiologie Arbeitsgruppe Medizinische Soziologie (Helmholtzstr. 22, 89081 Ulm); infas - Institut für Angewandte Sozialwissenschaft GmbH (FriedrichWilhelm-Str. 18, 53113 Bonn)
KONTAKT: Ebener, Melanie (Tel. 0202-439-3017, e-mail: [email protected])
[107-F] Gerhäuser, Heinz, Prof.Dr. (Leitung):
Zukunftsorientierte Produkte und Dienstleistungen für die demographischen Herausforderungen - FitForAge
INHALT: Die alternde Gesellschaft und die damit verbundene demographische Entwicklung stellen eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts dar. Um die daraus entstehenden Probleme zu meistern, besteht unmittelbarer Handlungsbedarf für Wirtschaft, Politik und
Wissenschaft. Im von der Bayerischen Forschungsstiftung geförderten Verbund "FitForAge"
ist es gelungen, ein Team von hochmotivierten und kompetenten Partnern aus Industrie, Forschung und Universitäten zu bündeln. Ziel des Forschungsverbundes ist es, technische Lösungsansätze zu finden in den Bereichen "Menschen leben länger selbstbestimmt", "Menschen bleiben länger mobil" und "Menschen bleiben länger im Arbeitsleben". Diese Ansätze
sollen alternden Menschen in Wohnung und Haus, im Arbeitsleben sowie in der Kommunikation mit der Umwelt und im Verkehr ein aktives Leben erhalten, auch wenn das durchschnittliche Alter der Bevölkerung weiter zu- und gleichzeitig die Zahl der arbeitsfähigen, jüngeren
Menschen abnimmt. Letztendlich sollen nicht nur ältere Menschen, sondern alle Altersgruppen der Gesellschaft von den Lösungen profitieren. Im Forschungsverbund werden konkrete
Ergebnisse, aber auch ein Instrumentarium an Methoden angestrebt, das über die realisierten
Lösungen und Nutzerkreise hinaus Anwendung finden kann. Weitere Informationen und Verbundpartner: s. www.fit4age.org .
VERÖFFENTLICHUNGEN: Soutschek, Stefan; Penne, Jochen; Hornegger, Joachim; Kornhuber, Johannes: 3-D gesture-based scene navigation in medical imaging applications using
time-of-flight cameras. in: 2008 IEEE Computer Society Conference on Computer Vision and
Pattern Recognition, 2008.+++Lang, F.R.; Williger, B.; Rupprecht, B.: Akzeptanz und Nutzung alternsgerechter Technologien (Fit4Use). Vortrag auf dem 9. Kongress der Deutschen
Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Potsdam, Dez. 2008.+++Walch, D.; Neuberger,
M.; Günthner, W.A.: Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf die Intralogistik Ansätze zum Erhalt der Erwerbsfähigkeit von Logistikmitarbeitern. in: Industrie Management
- Technologiegetriebene Veränderungen der Arbeitswelt (ISSN 1434-1980), 2009, 2, S. 67 ff.
+++Walch, D.; Günthner, W.A.: Belastungsermittlung für Handhabungsprozesse in der Logistik - ein Beitrag zur alternsgerechten Arbeitsgestaltung. in: Industrial Engineering - Fachzeitschrift des REFA-Verbandes (ISSN 1866-2269), Jg. 62, 2009, 3, S. 30-33.+++Reinhart,
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G.; Thiemann, C.; Spillner, R.; Schilp, J.: Demographische Herausforderungen in der Montage. in: wt Werkstattstechnik online, Jg. 98, 2008, H. 9.+++Jehle, F.; Kriegel, J.; Krupp, M.:
Entwicklung eines Service Engineering-Ansatzes für telemedizinische Dienstleistungen. in:
Tagungsband GMDS 2008, Stuttgart, S. 274-276.+++Erhalt der Erwerbsfähigkeit von Mitarbeitern in der physischen Logistik vor dem Hintergrund des demographischen Wandels. in:
GfA (Hrsg.): Arbeit, Beschäftigungsfähigkeit und Produktivität im 21. Jahrhundert. Dortmund: GfA-Press 2009. ISBN 978-3-936804-07-9.+++Reinhart, G.; Schilp, J.; Egbers, J.;
Walch, D.; Spillner, R.: Lösungsansätze für den demographischen Wandel in Produktion und
Logistik. in: Zülch, G.; Stock, P. (Hrsg.): Auswirkungen der demographischen Entwicklung
in Montagesystemen. Tagungsunterlagen zum Workshop im Rahmen des DFG-Projektes
"Auswirkungen einer alternden Belegschaft auf die Leistungsfähigkeit von Fertigungssystemen" am 16. März 2009 in Karlsruhe. Karlsruhe 2009.++Soutschek, Stefan; Spiegl, Werner;
Steidl, Stefan; Hornegger, Joachim; Erzigkeit, Hellmut; Kornhuber, Johannes: Technology integration in the daily activities of the elderly. in: Fachzeitschrift Künstliche Intelligenz, 2008,
Ausg. 4.+++Soutschek, Stefan; Spiegl, Werner; Gropp, Martin; Steidl, Stefan; Nöth, Elmar;
Hornegger, Joachim; Erzigkeit, Hellmut; Kornhuber, Johannes: Validierter SKT als Multimodele Telemedizinische Applikation. Tagungsband 2. Deutscher AAL (Ambient Assisted Living)-Kongress. 2009. ISBN 978-3-8007-3138-1.+++Walch, D.; Galka, S.; Günthner, W.A.:
Zwei auf einen Streich - integrative Planung von Kommissionierprozessen durch die Kombination von MTM und der Leitmerkmalmethode. in: Landau, K. (Hrsg.): Produktivität im Betrieb. Stuttgart: Ergonomia Verl. 2009, S. 249-253. ISBN 978-3-93509-15-5.
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bayerische
Forschungsstiftung
INSTITUTION: Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen -IIS- (Am Wolfsmantel 33,
91058 , )
KONTAKT: Heppner, Janina (Tel. 09131-776-1065, e-mail: [email protected])
[108-F] Grabbe, Johannes, M.A.; Freidank, Johannes, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Schroeder, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung):
Altersdifferenzierte Tarifpolitik zur Förderung der Innovations- und Beschäftigungsfähigkeit Älterer
INHALT: Thema des Projekts sind die Folgen des demographischen Wandels, insbesondere des
Rückgangs und der Alterung der Erwerbsbevölkerung, für die Arbeitswelt und die Perspektiven einer alters- und alternsgerechten Betriebs- und Tarifpolitik. ZEITRAUM: 2009-2010
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse. Fallstudien. Experteninterviews. Standardisierte Befragung, online.
ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin -BAuA- FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Politikwissenschaft Fachgebiet Politisches System der Bundesrepublik Deutschland - Staatlichkeit im
Wandel (34109 Kassel)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0561-804-3440, e-mail: [email protected])
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
[109-L] Hank, Karsten; Erlinghagen, Marcel:
Perceptions of job security in Europe's ageing workforce, (MEA Discussion Papers, 176),
Mannheim 2009, 22 S. (Graue Literatur;
www.mea.uni-mannheim.de/publications/meadp_176-09.pdf)
INHALT: "Using data from the 2004 Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe, this
paper investigates older workers' perceptions of job security in eleven countries. We describe
cross-national patterns and estimate multilevel models to analyse individual and societal determinants of self-perceived job security in the older labour force. While there are considerable cross-country variations around a median value of 23% of workers aged 50 or older ranking their job security as poor, none of our suggested macro-level variables - labour force
participation rate, employment protection legislation, mean level of general social trust, and
proportion disapproving of working beyond age 70 - bears statistically significant associations with individuals' job security. Future research should aim at identifying statistically more
powerful indicators of the supposed multilevel relationship between social context and older
workers' perceptions of job security. Moreover, supplementary findings indicate that further
attention should be paid to the gender dimension of job insecurity." (author's abstract)|
[110-L] Hano, Elisabeth:
Kompetenz und Leistungsfähigkeit älterer Mitarbeiter im Sozialwesen: eine explorative
Studie zur Subjektperspektive am Beispiel langjähriger, älterer Mitarbeiter in der
Behindertenhilfe, Berlin: Wiss. Verl. Berlin 2009, XIII; 287 S., ISBN: 978-3-86573-421-1
INHALT: "Das Sozialwesen ist durch die aktuelle demographische Entwicklung in doppelter
Hinsicht gefordert. Nicht nur die Klienten werden älter, sondern auch die Mitarbeiter, die sie
betreuen. Zugleich gilt die Arbeit in pflegerischen und sozialen Berufen als besonders belastend. Überdurchschnittlich häufige vorzeitige Berufsausstiege und krankheitsbedingte Fehlzeiten sind die offensichtliche Folge. Vor diesem Hintergrund stellt sich die drängende Frage,
wie es in Zukunft gelingen kann, Mitarbeiter in den Arbeitsfeldern des Sozialwesens bis zum
Renteneintrittsalter motiviert, kompetent und leistungsfähig zu erhalten. Am Beispiel älterer,
langjähriger Mitarbeiter in der Behindertenhilfe wird der Frage nachgegangen, wie Ältere
selbst ihre aktuelle Kompetenz und Leistungsfähigkeit sowie deren Entwicklung im berufsbiographischen Verlauf erleben, und was aus ihrer Sicht förderlich für ein langfristig gutes
Arbeiten in sozialpflegerischen Tätigkeitsfeldern ist. Dazu sind umfassende, berufsbiographische Interviews geführt und mit dem Ansatz der abduktiven Theoriebildung ausgewertet worden." (Autorenreferat)
[111-L] Himmelreicher, Ralf K.; Hagen, Christine; Clemens, Wolfgang:
Bildung und Übergang in den Ruhestand: gehen Höherqualifizierte später in Rente?, in:
Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 61/2009, H. 3, S. 437-452 (Standort:
USB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.vsjournals.de/index.php;do=show_article/sid=ad589fff5ad01f9ed153e72f57435d01/site=kzf
ss/area=soz/id=7513)
INHALT: "Der vorliegende Beitrag untersucht, inwieweit die höchste schulische und berufliche
Qualifikation der Versicherten das Rentenzugangsgeschehen beeinflusst. Informationen dar-
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
77
über sind aktuell insofern von Interesse, als die im Mai 2007 in Kraft getretene Initiative
50plus des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) die Beschäftigungsfähigkeit
und die Beschäftigungschancen älterer Menschen in Deutschland erhöhen möchte. Ausgehend von der Annahme, dass insbesondere gering Qualifizierte oft früh aus dem Arbeitsleben
ausscheiden, soll u. a. über eine deutliche Erhöhung der Teilnahme an beruflicher Weiterbildung die 'produktive Lebensphase' verlängert werden. Hohe Bildung in Kombination mit beruflicher Weiterbildung soll laut BMAS steigenden Qualifikationsanforderungen auf Zukunftsarbeitsmärkten gerecht werden. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende
Aufsatz auf Basis des Scientific Use File (SUF) Versichertenrentenzugang 2007 des Forschungsdatenzentrums der Rentenversicherung (FDZ-RV), ob im Jahr 2007 Hochqualifizierte
später als niedriger Qualifizierte in Rente gegangen sind. Die Befunde verweisen darauf, dass
mit zunehmender Qualifikation das Rentenzugangsalter tendenziell ansteigt. Allerdings zeigt
eine differenzierte Betrachtung einzelner Zugangsjahre die große Bedeutung eines vor der
Regelaltersgrenze von 65 Jahren liegenden Übergangs in den Ruhestand, insbesondere bei
besser gestellten Hochqualifizierten (mit postmaterialistischer Orientierung)." (Autorenreferat)
[112-F] Hirschenauer, Franziska, Dipl.-Geogr.; Bogai, Dieter, Dr. (Leitung):
Regionale Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung Älterer
INHALT: Ältere Erwerbspersonen scheiden in Ostdeutschland früher aus dem Erwerbsleben aus
als in Westdeutschland. Ablesen lässt sich dies z.B. an den Erwerbsquoten der 60- bis 64-Jährigen. Sie liegen in Ostdeutschland sowohl bei den Männern wie bei den Frauen tiefer als in
Westdeutschland. Neben diesen großräumigen Unterschieden in der Erwerbsbeteiligung der
Älteren, die vor allem durch die noch immer ausgeprägten Ost-West-Disparitäten in der Arbeitsmarktlage hervorgerufen werden, bestehen markante kleinräumige Unterschiede innerhalb der beiden Landesteile. So schwankte im Jahr 2000 auf der Ebene der Stadt- und Landkreise die Erwerbsquote der 60 bis 64-jährigen Männer zwischen 21% und 58% in Westdeutschland und zwischen 16% und 41% in Ostdeutschland; die der gleichaltrigen Frauen
zwischen 16% und 37% im Westen und zwischen 7% und 19% im Osten. Mit Hilfe multipler
Querschnittsregressionen sollen die geschlechtsspezifischen regionalen Erwerbsquoten der
55- bis 59-Jährigen sowie die der 60- bis 64-Jährigen auf ihre zentralen Bestimmungsfaktoren
hin untersucht werden. Zu vermuten ist, dass die regionale Erwerbsbeteiligung der Älteren
mit steigender regionaler Arbeitslosigkeit sinkt, weil mangelnde regionale Erwerbsmöglichkeiten v.a. die Erwerbschancen der Älteren beeinträchtigen und diese dann einen vorzeitigen
Ausstieg aus dem Erwerbsleben anstreben, sofern die rentenrechtlichen Rahmenbedingungen
Möglichkeiten dazu bieten. Zu vermuten ist außerdem, dass neben der regionalen Arbeitslosigkeit weitere Arbeitsmarktcharakteristika, wie beispielsweise die regionale Betriebsgrößenstruktur und die Branchenstruktur des regionalen Arbeitsplatzangebots, Einfluss auf die regionalen Erwerbsquoten der Älteren haben. Begründen lässt sich diese Vermutung mit vorliegenden Untersuchungsbefunden, die darauf hindeuten, dass es vor allem Großbetriebe des
Produzierenden Gewerbes sind, die Vorruhestandsregelungen für Arbeitslose als Instrument
zur Personalanpassung genutzt haben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Westdeutschland, Ostdeutschland, Bundesrepublik Deutschland
METHODE: multiple Querschnittsregression der geschlechtsspezifischen regionalen Erwerbsquoten der 55- bis 59-Jährigen sowie der 60- bis 64-Jährigen
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soFid Soziale Probleme 2010/1
2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
ART: BEGINN: 2004-09 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesagentur für Arbeit
INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit
-IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg)
KONTAKT: Hirschhauer, Franziska (Tel. 0911-179-3256,
e-mail: [email protected])
[113-F] Iwanowa, Anna N., Prof.Dr. (Bearbeitung):
Ressourcen, Anforderungen und Stressoren bei Arbeitstätigkeiten im Handel. Strategien zur
alternsgerechten Arbeits- und Organisationsgestaltung und Work Life Balance
INHALT: keine Angaben
ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Oesterreichische Nationalbank FINANZIERER: Auftraggeber; Jubiläumsfonds
INSTITUTION: Universität Innsbruck, Fak. für Psychologie und Sportwissenschaften, Institut
für Psychologie (Innrain 52, 6020 Innsbruck, Österreich)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])
[114-L] Kißler, Leo; Wiechmann, Elke:
"Weniger - älter - bunter"?: der sozio-demografische Wandel als Herausforderung für
Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 62/2009, H.
11, S. 596-603 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der sozio-demografische Wandel verändert die Stadtgesellschaften und stellt neue
Anforderungen an Kommunalpolitik und -verwaltung. Welche demografiepolitischen Gestaltungsaufgaben hieraus erwachsen und wie diese zu bewältigen sind, ist Thema des Beitrages.
Die Suche nach Antworten lenkt den Blick auf die sozialstrukturellen Grundlagen des demografischen Wandels und notwendige Strategien einer integrierten Stadtpolitik. Diese greifen
jedoch zu kurz, wenn sie die Interessen und Arbeitsbedingungen einer alternden Belegschaft
in den Verwaltungen außer Acht lassen. Personalführung und -vertretung stehen vor den Herausforderungen, das Altern in den Verwaltungsorganisationen zu managen. Angemessene demografiepolitische Gestaltungsstrategien erfordern neue Formen der Kooperation zwischen
Verwaltungseinrichtungen und stadtgesellschaftlichen Akteuren. Soweit diese gelingt, birgt
der demografische Wandel Chancen für die kommunale Demokratie." (Autorenreferat)
[115-F] Kühl, Alexander (Bearbeitung):
GeniAL - Generationenmanagement im Arbeitsleben
INHALT: Vor dem Hintergrund alternder Belegschaften in Europa und dem europäischen Beschäftigungsziel einer höheren Erwerbsbeteiligung Älterer kommt der Antizipation der (regionalen) Alterungs- und Beschäftigungstrends große Bedeutung zu. Insbesondere erfordert
di es sowohl neue wissenschaftliche Sichtweisen als auch praxisorientierte Lösungsvorschläge gerade für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU), aber auch für regionale Akteure.
Die gesetzliche Rentenversicherung ist aufgrund ihrer flächendeckenden regionalen Präsenz
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
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und Beratungsstruktur für die Sensibilisierung und Beratung zum betrieblichen Altersmanagement besonders geeignet. Dabei ist die inhaltliche und praktische Nähe zur Prävention, Rehabilitation und dem betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) evident. Welche Möglichkeiten der Nutzung insbesondere der Beratungsinstrumente zur betrieblichen Gestaltung
alternsgerechten Arbeitens für die Deutsche Rentenversicherung bestehen und erfolgversprechend erscheinen, soll in einem Modellprojekt geprüft werden. Im Praxistest der Deutsche
Rentenversicherung Bund, Berlin, werden modellhaft Beratungsangebote zum Generationenmanagement im Arbeitsleben in Auskunfts- und Beratungsstellen der Deutschen Rentenversicherung mit dem perspektivischen Ziel erprobt, das Vorhaben nach der Pilotphase bundesweit
für alle Rentenversicherungsträger nutzbar zu machen. In der Modellregion Berlin-Brandenburg - seit kurzem auch Sachsen-Anhalt - soll der Zugang zu KMU, die über keine weitreichenden personalwirtschaftlichen Ressourcen verfügen, verbessert werden, indem vorhandene Beratungsressourcen gezielt auf Fragen demographischer Wandlungsprozesse ausgerichtet
werden. Ausgehend vom Beratungsprozess, den sowohl Versicherte wie deren Arbeitgeber
durchlaufen, sollen jenseits bestehender gesetzlicher Pflichtleistungen auch Bewältigungsstrategien des demographischen Wandels thematisiert werden. Die erzielten Sensibilisierungseffekte sollen die Vorstufe zu weiterführenden betrieblichen Gestaltungsmaßnahmen wie etwa
eine alternsgerechten Arbeitsorganisation oder gesundheitsförderlicher Arbeitsplatzgestaltung
sein. Das Modellprojekt GeniAL will unter der Nutzung bestehender Betriebszugänge den
Gegenstand notwendiger betrieblicher Interventionen kommunizieren, um auch perspektivisch einen Beitrag zur Kostenreduktion im Sozialversicherungssystem durch präventiv wirkende Handlungsansätze zu leisten. Die Gesamtziele von GeniAL lassen sich in die folgenden
Teilziele aufgliedern: Implementierung eines ergänzenden Beratungsangebots der Auskunftsund Beratungsstellen mit thematischer Ausrichtung auf eine alternsgerechte Arbeitsgestaltung
unter Berücksichtigung besonders belastender Tätigkeiten (Zielgruppenansatz); Integration
bereits vorliegender Schulungs- und Beratungsansätze und ihre Überprüfung auf Praxistauglichkeit für das zu erarbeitende Beratungsangebot (Transferleistung); Praxistest und gegebenenfalls Erweiterung des Beratungsansatzes in Beratungsstellen der Region Berlin-Brandenburg und Sachsen-Anhalt; Gewinnung von Anwenderbetrieben in der Region mit dem Ziel,
die mögliche Interventionstiefe der Beratungsstellen auszuloten und Durchführung von zumindest niedrigschwelligen Einstiegsmaßnahmen alternsgerechten Arbeitens einschließlich
betrieblicher Gesundheitsförderung als Resultat der Beratung (Sensibilisierungseffekt); Dokumentation und Verbreitung der Projektergebnisse in einem Handbuch und Leitfäden, im Internet und durch geeignet erscheinende Mainstreaming-Aktivitäten. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Berlin-Brandenburg, Sachsen-Anhalt
VERÖFFENTLICHUNGEN: Stecker, Christina; Kühl, Alexander: GeniAL! - Praxisprojekt
"Generationenmanagement im Arbeitsleben (GeniAL)" der Deutschen Rentenversicherung
zur Sensibilisierung und Erprobung betrieblicher Demographieberatung. in: RVaktuell
5/6/2008, S. 160-165. Download unter: forschung.deutsche-rentenversicherung.de/ForschPor
talWeb/ressource?key=main_genial_rvaktuell .
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Deutsche Rentenversicherung
Bund FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: SÖSTRA Institut für Sozialökonomische Strukturanalysen GmbH (Torstr. 178,
10115 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-23455838, e-mail: [email protected])
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
[116-L] Moen, Phyllis; Peterson, Jane:
A third path?: multiplex time, gender and retirement encores in the United States, in: Jürgen
Kocka (Hrsg.) ; Martin Kohli (Hrsg.) ; Wolfgang Streeck (Hrsg.) ; Kai Brauer (Mitarb.) ; Anna
Skarpelis (Mitarb.): Altern: Familie, Zivilgesellschafft, Politik, Stuttgart: Wiss. Verl.-Ges., 2009,
S. 41-58
INHALT: "Der Ruhestand in den USA hat sich von einem festgelegten, singulären Ereignis zu einem Projekt gewandelt. Diese Projekt ist in das komplexe System der "multiplex time" einbettet: auf der Makroebene (politisch, ökonomisch, organisatorisch und institutionell), der
Mikroebene (biographisch, familial, verwandtschaftlich und situativ) und quer dazu in sozialstrukturelle Unterschiede. Diese Zusammenhänge interagieren innerhalb einer globalen Risikowirtschaft, sie stellen die bisherige Form der US-amerikanischen Einschätzungen, Erwartungen und praktischen Pläne in Frage und machen den Übergang in den Ruhestand zu einem
neuen Projekt. Während die amerikanische Politik vergleichsweise wenig Anreize zum Frühausstieg setzt, wird weiterhin an einem Vollzeiterwerbsmodell festgehalten, der Vorstellung
einer Karriere, die den gesuchten allmählichen Übergängen aus dem Arbeitsleben widerspricht. Im Beitrag wird ein sich entwickelnder neuer "dritter Pfad" beschrieben. Damit werden unterschiedliche Tätigkeiten bezahlter und unbezahlter Arbeit, von familiärer Unterstützung und Pflege bis zu zivilem Engagement, einbezogen, die freiwillig und flexibler geleistet
werden können als die strengeren und eindimensionalen Anforderungen der Vollerwerbstätigkeit, in die Ältere bislang eingebunden sind. Es wird nach ganzheitlichen Ansätzen gesucht,
die die unzeitgemäßen, einengenden Praktiken des Übergangs aufweichen und erweitern sollen." (Autorenreferat)
[117-F] Möller, Heidi, Prof.Dr.; Mitterhofer, Hermann, Dr.phil.; Laschalt, Margarete, M.A. (Bearbeitung):
Diversity- und Wissensmanagement für ältere ArbeitnehmerInnen in Klein- und mittelständigen Unternehmen
INHALT: keine Angaben
ART: BEGINN: 2004-01 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Wirtschaftskammer Tirol; Oesterreichische Nationalbank
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Soziale Therapie, Supervision und Organisationsberatung -ISTSO- (34109 Kassel); Universität Innsbruck, Fak. für Bildungswissenschaften (Schöpfstr. 3, 6020 Innsbruck, Österreich)
KONTAKT: Möller, Heidi (Prof.Dr. 0561-804-2979, e-mail: [email protected]);
Mitterhofer, Hermann (Dr. Tel. 0043-512-507-2765, Fax: 0043-512-507-2765,
e-mail: [email protected])
[118-F] Noack, Martin, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Staudinger, Ursula M., Prof.Dr. (Leitung):
Age climate: associations with work-related outcomes
INHALT: Altersklima wird zunächst konzeptualisiert und generalisiert. Es werden Daten aus 11
Firmen, die mit diesem neuen Instrument und weiteren Konstruktionen wie Arbeitsfähigkeit
und Verbundenheit mit dem Unternehmen und Indikatoren der Selbstregulation untersucht
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
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wurden, analysiert. Die These ist, dass in Unternehmen mit negativerem Altersklima die älteren Mitarbeiter mehr Dysfunktionalität zeigen.
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test.
Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2006-03 ENDE: 2009-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Jacobs University Bremen gGmbH, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development, Professorship Psychology Prof.Dr. Staudinger (Postfach 750561,
28725 Bremen)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])
[119-L] Paulsen, Carolina:
Institutionalisierung im Kulturvergleich: das Beispiel der Regulierung von
Alterserwerbsarbeit in Deutschland und Japan, Bonn 2009, 293 S. (Graue Literatur;
nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:5-19204)
INHALT: "Im Vergleich der OECD-Länder weist Japan bekanntermaßen hohe Alterserwerbsquoten auf, während in Deutschland institutionelle Rahmenbedingungen und die jahrzehntelange
'Vorruhestandskultur' zu einer vergleichsweise geringen Arbeitsmarktintegration Älterer beigetragen haben. Insbesondere die demographische Prognose einer alternden Erwerbsbevölkerung bildet in beiden Ländern einen wesentlichen Motivator bezüglich der Förderung von Alterserwerbsarbeit, wobei das Konzept einer verstärkten und dauerhaften Nutzung der Arbeitskraft Älterer in den japanischen Institutionen bereits weitergehend verankert ist als in
Deutschland. Diese vergleichende Untersuchung liefert in Gestalt einer Makro-, Meso- und
Mikrobetrachtung zunächst eine Bestandsaufnahme institutioneller Rahmenbedingungen der
Alterserwerbsarbeit in Deutschland und Japan unter Berücksichtigung von sozialkulturellen
und sozialstrukturellen Einflussfaktoren. Es wird ferner ermittelt, inwiefern diese Bedingungen maßgeblich Einfluss nehmen auf das Erwerbsverhalten älterer Menschen in den Vergleichsländern und auf die Gestaltung ihrer Beschäftigungsbedingungen auf den segmentierten Arbeitsmärkten. Es wird unter anderem deutlich, dass sich Alterserwerbsarbeit nicht allein
als marktökonomisches Phänomen begreifen lässt, sondern auch entscheidend bedingt wird
durch sozialkulturelle und sozialstrukturelle Institutionalisierung, was aus wissenschaftlicher
Sicht einen komplexen Forschungsansatz erfordert. Auch wenn die institutionellen und kulturellen Rahmenbedingungen in den Vergleichsländern teils stark voneinander abweichen, und
einige japanische Institutionen kritisierbar sind, können manche Beispiele einer effektiven
Arbeitsmarktintegration Älterer nützliche Denkanstöße im Rahmen der deutschen Debatte zur
Förderung von Alterserwerbsarbeit liefern." (Autorenreferat)
[120-L] Radl, Jonas:
Die Sozialstruktur des Renteneintritts: eine empirische Analyse des Übergangs in den
Ruhestand zwischen Frühverrentung und Regelaltersrente, Saarbrücken: VDM Verl. Dr.
Müller 2008, 131 S.
INHALT: "Der Übergang in den Ruhestand ist angesichts der demografischen Veränderungen ins
Zentrum der Debatte um die künftige Finanzierung der Alterssicherung gerückt. Vor dem
Hintergrund der Anhebung der Altersgrenzen der gesetzlichen Rentenversicherung kommt
den sozialen Unterschieden im Renteneintrittsverhalten große Relevanz zu. Der Autor Jonas
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
Radl unterzieht die Bestimmungsfaktoren des Ruhestandsalters einer stringenten empirischen
Analyse: Inwiefern unterscheiden sich die Übergangspfade verschiedener Erwerbstätiger?
Über welche Handlungsspielräume verfügen unterschiedliche soziale Gruppen beim Timing
ihres Eintritts in den Ruhestand? Die Untersuchung bildet die erste ihrer Art, indem sie sich
dem Thema unter Verwendung prozessproduzierter Daten des Forschungsdatenzentrums der
Rentenversicherung widmet. Dabei greift der Autor auf ereignisanalytische Methoden zurück,
um theoretische Vorhersagen aus Lebenslaufsoziologie, Rational-Choice Theorie, sowie der
Arbeitsmarkt- und Ungleichheitsforschung auf ihre empirische Stichhaltigkeit zu überprüfen." (Autorenreferat).
[121-L] Richter, Götz (Hrsg.):
Generationen gemeinsam im Betrieb: individuelle Flexibilität durch anspruchsvolle
Regulierungen, Bielefeld: Bertelsmann 2009, 223 S., ISBN: 978-3-7639-3879-7
INHALT: "Eine effiziente Zusammenarbeit von jungen und älteren Mitarbeitern kann bedeutend
zum Unternehmenserfolg beitragen. Was aber kann die Personalpolitik tun, um verschiedenen
Altersgruppen mit teilweise unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden? Der vorliegende Band nutzt gezielt die Differenzierung zwischen den Generationen, um seine Handlungsansätze zu adressieren. Die einzelnen Beiträge befassen sich unter anderem mit der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Integration jüngerer Arbeitnehmer in die Betriebsabläufe, der (Selbst-)Motivation und dem Ausschöpfen des Wissenspotenzials älterer
Arbeitnehmer sowie einem effizienterem Agemanagement. Präsentiert werden neben Forschungsergebnissen Beispiele aus der Praxis." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Götz
Richter: Flexibilität durch lebenslagenorientierte Personalpolitik (11-34); Ulrich Heisig:
Wandel von Arbeitsperspektiven zwischen den Generationen (35-56); Frerich Frerichs: Demografischer Wandel und Altersgrenzenanhebung: Anforderungen an ein betriebliches Alternsmanagement (57-76); Uwe Jürgenhake, Wolfgang Vormann: Kompetenzpass und Geräte- bzw. Funktionsausbildung - zwei innovative Wege einer alterssensiblen Personalarbeit
(77-93); Tanja M. Brinkmann: Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben aus der betrieblichen Generationenperspektive - Chancen einer lebensphasenorientierten Personalpolitik (95107); Wolfgang Mai: Selbstwirksamkeit und Wertschätzung (109-124); Franz Josef Gellert,
Ben Kuipers: Die Auswirkungen von Altersunterschieden in Arbeitsteams (125-137); Stefan
Müller: Über den Bau einer Arche bei Sonnenschein: Demografiemanagement bei der ZF in
Friedrichshafen (139-155); Cornelia Seitz, Maik H. Wagner: Wissen intergenerativ erzeugen
und transferieren - die Chancen intergenerativer Zusammenarbeit (157-172); Andreas Bendig:
Innovationen für Betriebe - Rahmenbedingungen für KMU (173-183); Wolfgang Hien: Empfindung, Verantwortung, Erinnerung - Potenziale Älterer im Miteinander der Arbeitswelt
(185-200); Renee A. Meyers: Mitarbeiter im neuen Millennium - Kommunikation zwischen
den Generationen (201-220).
[122-F] Riphahn, Regina T., Prof.Ph.D. (Bearbeitung):
Lohnentwicklung im Lebenszyklus - eine Analyse von Ausmaß, Begründung und Heterogenität der Lohnsteigerungen für ältere Erwerbstätige (Teilprojekt P23 im Rahmen des Gesamtprojekts "Flexibilisierungspotenziale bei heterogenen Arbeitsmärkten")
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
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INHALT: Auf der Suche nach Flexibilisierungspotenzialen auf dem deutschen Arbeitsmarkt betrachtet dieses Projekt die Determinanten der Löhne älterer Arbeitnehmer. Die Arbeitslosigkeit unter älteren Erwerbspersonen stellt sich als ein chronisches Problem der deutschen Arbeitsmärkte dar, und es ergibt sich die Frage, ob die Lohnstruktur zu ihren Ursachen gehört.
Vor diesem Hintergrund ist es von Interesse, sich der Thematik der Lohnsteigerungen im Lebenszyklus zuzuwenden und zu prüfen, in welchem Ausmaß Löhne mit wachsender Betriebszugehörigkeitsdauer und Arbeitsmarkterfahrung am deutschen Arbeitsmarkt steigen, wie sich
dies erklären lässt und ob es Heterogenitäten gibt, die den Erklärungsansätzen entsprechen.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Das Projekt geht in zwei Schritten vor. Zunächst wird eine dem Stand der Forschung angemessene Schätzung der Lohneffekte von Betriebszugehörigkeitsdauer und Arbeitsmarkterfahrung für Männer und Frauen in Ost- und Westdeutschland durchgeführt. Die
genutzten Daten reichen bis zum aktuellen Rand und erlauben, Entwicklungsmuster in den
Lohnstrukturen über die letzten zwanzig Jahre aufzudecken. Der zweite Schritt betrachtet Heterogenitäten der Lohnstrukturen, beispielsweise, um Löhne in tarifgebundenen und - ungebundenen Beschäftigungsverhältnissen zu vergleichen. Zusätzlich wird im zweiten Schritt die
Begründung für die gefundenen Lohnstrukturen untersucht. Hier kennt die Literatur zwei
konkurrierende Theorieansätze, die zu unterschiedlichen Vorhersagen führen. Während die
Humankapitaltheorie von grundsätzlich produktivitätsreflektierenden Lohnprofilen ausgeht,
vermutet die Theorie der verzögerten Entlohnung (deferred compensation), dass Lohnsteigerungen im Alter insbesondere dort eingesetzt werden, wo eine andere Kontrolle der Arbeitsleistung älterer Arbeitnehmer nicht möglich ist. Es wird getestet, welches der Modelle die in
Deutschland vorherrschenden Gegebenheiten besser erklärt.
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Arbeitsmarkt und Sozialökonomik Lehrstuhl für Statistik und Empirische
Wirtschaftsforschung (Lange Gasse 20, 90403 Nürnberg)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])
[123-F] Ruf, Urs Peter, Dr. (Leitung):
Betriebliche Beschäftigungsfähigkeit im demografischen Wandel (demoBIB)
INHALT: Das Projekt verfolgt das Ziel, die Grenzen der bestehenden Ansätze zur betrieblichen
Gestaltung der Beschäftigungsfähigkeit und zur Gestaltung des demografischen Wandels zu
überwinden. Handlungsorientierende Konzepte und Instrumente sollen betriebliche Akteure
aktivieren und bei der eigenständigen Bearbeitung des Themas unterstützen. Kontext/ Problemlage: Dynamische Veränderungsprozesse stellen Unternehmen wie Beschäftigte vor permanent neue Herausforderungen. Unternehmen stehen vor verschärften Wettbewerbsbedingungen, Beschäftigte vor neuen Anforderungen an die Flexibilität, Qualifizierung und Eigenverantwortung. Die absehbaren Veränderungen der Altersstruktur der Bevölkerung und der
Belegschaften werden zwar auf gesellschaftspolitischer Ebene diskutiert, ihre Auswirkungen
auf die Unternehmen werden jedoch - insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen
(KMU) - wenig wahrgenommen werden. Die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit leistet
einen Beitrag zur Gestaltung des Strukturwandels. Zum Phänomen des demografischen Wandels liegen belastbare Daten und Handlungsansätze vor. Insbesondere im KMU-Bereich greifen diese jedoch unzureichend die unterschiedlichen Handlungsebenen und Dispositionen für
Unternehmen, Interessenvertretungen und Beschäftigte auf. Fragestellung: Kernfragen des
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
Projekts sind: Dynamisierung von Innovations- und Zukunftsfähigkeit: Entwicklung eines
Leitbildes von Beschäftigungsfähigkeit im demografischen Wandel als Konzept zur Dynamisierung von Innovations- und Zukunftsfähigkeit; praxisorientierte Handlungs- und Lösungskonzepte: Verbesserung der Praxisorientierung von Handlungs- und Lösungsansätzen für Beschäftigungsfähigkeit im demografischen Wandel durch eine Ausrichtung an betrieblichen
Anforderungs- und Gestaltungsprofilen; Stärkung der Handlungskompetenz: Entwicklung
von Angeboten und Instrumenten zur Stärkung organisationaler und individueller Handlungskompetenz zur Bewältigung des demografischen Wandels insbesondere bei altersbegrenzten
Arbeitsplätzen; Erschließung von Nutzenpotenzialen und Kommunikation: Erschließung praxisrelevanter Nutzenpotenziale von Beschäftigungsfähigkeit im demografischen Wandel für
betriebliche Akteure und Beschäftigte in KMU und Sicherung des Transfers.
METHODE: Die Entwicklung, Erprobung und Umsetzung des Projektkonzepts erfolgt in Kooperation mit Unternehmen und betrieblichen Akteuren. Zu den benannten drei unterschiedlichen
Segmenten altersbegrenzter Tätigkeiten erfolgen betriebliche Beratungen in jeweils drei Partnerunternehmen. Die Verknüpfung und Anbindung konzeptioneller Arbeiten an den Bedarf
und die Gestaltungsoptionen der betrieblichen Partner sowie die Erprobung der entwickelten
Verfahren und Instrumente im Praxisraum sichern praxisgerechte und -relevante Ergebnisse.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Technologieberatungsstelle beim DGB NRW e.V. -TBS- Regionalstelle Bielefeld (Nikolaus Dürkopp Str. 17, 33602 Bielefeld)
KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])
[124-L] Rühling, Friederike:
Geschlechtsspezifische Analyse der Frühberentung im Freistaat Thüringen, Jena 2009, VII,
91, ca. 19 S. (Graue Literatur; nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:27-20090904-102344-7)
INHALT: "In dieser Arbeit wurden die Daten aller 1996 und 1997 erstmals aufgrund von Berufsoder Erwerbsunfähigkeit berenteten Personen aus zwei Städten und zwei Landkreisen Thüringens ausgewertet. Hierbei stand die geschlechtsspezifische Analyse im Vordergrund, des weiteren interessierten insbesondere Unterschiede und Gemeinsamkeiten von altem und neuem
Bundesgebiet. Die wichtigsten Untersuchungsparameter waren Alter, Diagnose, Verlust an
Erwerbsjahren, Rentenart, Zeitrente, Rente in Abhängigkeit vom Arbeitsmarkt, Maßnahmen
zur Rehabilitation und Beruf. Frauen wurden häufiger als Männer frühberentet. Das mittlere
Berentungsalter der Frauen lag mit 48,8 Jahren nur minimal unter dem der Männer mit 48,9
Jahren. Für beide Geschlechter ergaben sich die gleichen vier häufigsten Diagnoseklassen,
nur die Reihenfolge war verschieden. Bei Frauen standen an erster Stelle Erkrankungen des
Bewegungsapparates (26,4%), es folgten psychiatrische Erkrankungen (21,1%), Neubildungen (15,0%) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (11,2 %). Psychiatrische Erkrankungen waren
mit 20,2 % bei den Männern häufigste Frühberentungsdiagnose, gefolgt von Erkrankungen
des Bewegungsapparates (18,2%), Herz-Kreislauf-Erkrankungen (15,3%) und Neubildungen
(12,7%). Beim Vergleich der mittleren Berentungsalter und der Berechnung des Gesamtverlusts an Erwerbsjahren für die einzelnen Diagnoseklassen wurde die herausragende Bedeutung der Diagnoseklasse 'Psychiatrische Erkrankungen' durch das mit 45 Jahren relativ geringe mittlere Berentungsalter deutlich. Die Ergebnisse dieser Untersuchung entsprechen in weiten Teilen den Ergebnissen anderer Auswertungen und den Rentenstatistikdaten des VDR.
Abweichungen waren meist auf Besonderheiten zwischen neuem und altem Bundesgebiet zurückzuführen, da sich viele der älteren Arbeiten auf die alten Bundesländer beziehen. Unter-
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schiede zwischen Frauen und Männern waren bei vielen Variablen zu erkennen, wenn auch
nicht immer so deutlich wie erwartet." (Autorenreferat)
[125-L] Scheubel, Beatrice; Schunk, Daniel; Winter, Joachim:
Don't raise the retirement age!: an experiment on opposition to pension reforms and EastWest differences in Germany, (MEA Discussion Papers, 188), Mannheim 2009, 42 S. (Graue
Literatur; www.mea.uni-mannheim.de/publications/meadp_188-09.pdf)
INHALT: "For policy reforms to increase a society's welfare, reliable information on people's
preferences and expectations is crucial. Representative opinion polls, often involving simplified questions about the complex topics under debate, are an important source of information
for both policy-makers and the public. Do people's answers to these poll questions reliably reflect their preferences and expectations, or does fundamental, undiscriminating opposition to
reforms distort them? We address this question in the context of a recent German pension reform which raised the statutory retirement age by two years to age 67. By introducing an experiment into a representative household survey, we are able to disentangle expectations of
work ability at retirement and fundamental opposition. Our results show that expected work
ability declines substantially with increasing target age (63, 65, or 67 years). Answers from
West German respondents reflect their current life situation as well as individual health and
other risk factors. However, a fundamental opposition to reforms of the welfare state appears
to strongly affect responses from East German households." (author's abstract)|
[126-F] Schmidt, Klaus-Helmut, Prof.Dr.; Roth, Carla, M.A.; Hoch, Julia, Dr.phil.; Liebermann,
Susanne, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wegge, Jürgen, Prof.Dr.phil.habil.; Benkhoff, Birgit,
Prof.Dr. (Leitung):
Altersheterogenität von Arbeitsgruppen als Determinante von Innovation, Gruppenleistung
und Gesundheit - ADIGU (im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Altersdifferenzierte Arbeitssysteme")
INHALT: Der Anteil von Personen im höheren Erwerbsalter nimmt in Deutschland und anderen
europäischen Ländern immer weiter zu. Gleichzeitig findet sich eine Tendenz zum vorzeitigen Ausscheiden aus dem Erwerbsleben. Diese Kombination führt zu Problemen in den sozialen Sicherungssystemen und macht es für viele Unternehmen schwer, den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften zu decken. Das interdisziplinäre Schwerpunktprogramm "Altersdifferenzierte Arbeitssysteme" soll hier durch systematische Forschung wissenschaftlich fundierte
Empfehlungen zur Gestaltung altersdifferenzierter Arbeitssysteme liefern. Im Rahmen dieses
Schwerpunktprogramms fokussiert das Forschungsprojekt ADIGU auf die Wirkung von Altersheterogenität in Arbeitsgruppen als Determinante von Innovation, Gruppenleistung und
Gesundheit. Altersheterogenität kann bei der Arbeit in Gruppen sowohl Vorteile (z.B. Nutzung von Erfahrungsunterschieden bei der Problemlösung) als auch Nachteile mit sich bringen (z.B. Intensivierung von emotionalen Konflikten in Gruppen). Wie stark solche Effekte
sind und unter welchen Bedingungen sie auftreten, wurde in intakten Arbeitsgruppen bislang
kaum untersucht.
METHODE: In drei großen Feldstudien wurden Daten von ca. 3.900 Arbeitnehmern aus ca. 500
Arbeitsgruppen im Verwaltungsbereich und der freien Wirtschaft gesammelt und ausgewertet. Auf Grundlage verschiedener Theorien zur Gruppeneffektivität und Gruppenzusammen-
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setzung (Knippenberg & Haslam, 2003; Wegge, 2003) wurden unterschiedliche Zusammenhangshypothesen untersucht. Hier wurden z.B. bei der Bearbeitung komplexer Aufgaben
langfristig positive Effekte der Altersheterogenität auf die Leistung ersichtlich, wohingegen
die Bearbeitung von Routineaufgaben mit zunehmender Altersheterogenität mit einem Anstieg an Gesundheitsbeschwerden assoziiert war (Wegge, Roth, Neubach, Schmidt, & Kanfer,
2008). Hinsichtlich der vermittelnden Prozesse konnte gezeigt werden, dass sowohl durch die
Dauer der Betriebszugehörigkeit (Thies, Wegge, Shemla & Schmidt, submitted) als auch die
Verbundenheit gegenüber der Dienststelle (Roth, Wegge, Schmidt, & Neubach, 2006) der Zusammenhang zwischen Altersheterogenität und Leistung erklärt werden kann. Nicht zuletzt
wurde im Rahmen mehrerer Übersichtsbeiträge der gegenwärtige Stand der Forschung zur
Wirkung von Altersdiversität in Arbeitsgruppen dokumentiert (Roth, Wegge, & Schmidt,
2007; Roth, Wegge, Schmidt, & Neubach, 2006; Wegge & Schmidt, 2006; Wegge, Roth &
Schmidt, 2008) und ein Ausblick über mögliche Forschungsfragen gegeben. Die zukünftige
Forschung im Rahmen von ADIGU ist auf das Management der Heterogenität in Arbeitsgruppen und die Entwicklung spezifischer Trainingsverfahren ausgerichtet.
ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2009-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften,
Fachrichtung Psychologie Institut für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie (01062 Dresden); Technische Universität
Dresden, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für BWL, insb. Personalwirtschaft
(01062 Dresden); Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der Technischen Universität Dortmund -IfADo- (Ardeystr. 67, 44139 Dortmund)
KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected], Tel. 0351-463-33784);
Hoch, Julia (Dr. Tel. 0351-463-32974, e-mail: [email protected])
[127-F] Siebenhüter, Sandra, Dr. (Bearbeitung):
Active Ageing. The good practices for the information and vocational guidance for over 55
workers at their workplace
INHALT: Projekthintergrund: Die Arbeitsmarktlage für Ältere Arbeitnehmer ist schwierig. Dabei
ist es besonders vor dem Hintergrund des fortschreitenden demografischen Wandels immer
wichtiger, die Beschäftigung von älteren ArbeitnehmerInnen zu fördern. Zudem gilt es die
Erfahrungen der über 55-Jährigen zu nutzen, deren spezifische Potenziale zu erkennen, zu
fördern und einzusetzen. Doch die betriebliche Wirklichkeit sieht oft anders aus: Nahezu die
Hälfte der Menschen über 55 Jahre ist nicht mehr erwerbstätig und viele Firmen beschäftigen
keine Personen, die älter als 50 Jahre sind. Diese Entwicklung ist europaweit zu beobachten
und auf dem Gipfeltreffen in Lissabon im Jahr 2000 setzte sich die EU das Ziel die Erwerbstätigenquote von über 55-Jährigen Menschen auf die Zielmarke von mindestens 50 Prozent zu
heben, um Europa bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsraum der Welt zu machen.
Handlungsfelder im Rahmen der EU-Beschäftigungsstrategie "Workers over 55": Verbesserung der Beschäftigungsmöglichkeiten von älteren Arbeitnehmern; Ausbau der Fort- und
Weiterbildung; Ausbau flexibler Arbeitmodelle; Anpassung der Arbeitsplätze; Aufklärung
und Sensibilisierung der Vorgesetzten und der Belegschaft. Die beteiligten Partner untersuchen die jeweilige regionale Situation Älterer Arbeitnehmer - 55plus- in den Sektoren Textil Banken - Metall - Bauwirtschaft. Schwerpunkt der mehrmonatigen Forschungsphase ist es
Modelle und Vereinbarungen für Ältere Arbeitnehmer auf der Unternehmensebene, auf Be-
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triebsratsebene oder auch auf politischer Ebene zu analysieren und mögliche Best Practices
herauszuarbeiten. Dimensionen der Analyse sind dabei die Themen Weiterbildung, Arbeitszeitmodelle, Entgelt- und Ruhestandsmodelle aber auch das Bewusstsein für die Situation Älterer Arbeitnehmer in den Unternehmen. Der nationale Workshop in Deutschland fand am 6.
Juni in Ingolstadt statt, wo die Ergebnisse mit nationalen Experten diskutiert wurden. Zum
Abschluss des Projektes wird ein internationales Treffen aller Projektpartner im Oktober in
Brüssel stattfinden, wo die nationalen Berichte vorgestellt werden, um auf europäischer Ebene eine gemeinsame Politik für ältere Arbeitnehmer zu entwickeln. Projektpartner: Federazione Nazionale Pensionati CISL - FNP CISL (Italien-Rom); Confédération Francaise Démocratique du Travail - CFDT (Frankreich-Paris); O.S.T.O.E. (Greek federation of the pensioners'
associations of the banking sector); Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt - KUEI;
Konfederacija Sindikatov 90 (Slovenia, Ljubliana); Istituto per il Lavoro - IPL (Italien,Bologna); Istituto per lo Studio dell'innovazione e delle trasformazioni produttive e lavoro - SINDNOVA (Italien, Rom). GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Siebenhüter, Sandra: Die Situation älterer Arbeitnehmer (55plus) in der BRD - Nationale, sektorale und unternehmensspezifische Best Practice-Strategien in den Branchen Banken, Bau, Metall und Textil. Abschlussbericht. 2008, 40 S. Siehe unter: www.ku-eichstaett.de/Fakultaeten/GGF/fachgebiete/
Soziologie/lehrstuehle/Soziologie3/Projekte/Active%20Ageing/Materialien/f_/ActiveAgeing
_Abschlussbericht_Siebenhueter.pdf .+++Pressemitteilungen. Siehe unter: www.ku-eichstaett.de/Fakultaeten/GGF/fachgebiete/Soziologie/lehrstuehle/Soziologie3/Projekte/Active%20Ag
eing/Presse .
ART: BEGINN: 2007-12 ENDE: 2008-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission
INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Professur für Wirtschafts- und Organisationssoziologie (Universitätsallee 1, 85072 Eichstätt)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 08421-93-1747, e-mail: [email protected]);
Institution -Sekretariat- (Tel. 08421-93-1501)
[128-L] Siegrist, Johannes; Dragano, Nico; Wahrendorf, Morten:
Arbeitsbelastungen und psychische Gesundheit bei älteren Erwerbstätigen: die Bedeutung
struktureller Intervention, in: Bernhard Badura (Hrsg.) ; Helmut Schröder (Hrsg.) ; Joachim
Klose (Hrsg.) ; Katrin Macco (Hrsg.): Fehlzeiten-Report 2009 : Arbeit und Psyche: Belastungen
reduzieren - Wohlbefinden fördern ; Zahlen, Daten, Analysen aus allen Branchen der Wirtschaft,
Heidelberg: Springer Medizin, 2010, S. 167-173
INHALT: Obwohl umstritten ist, ob psychische Störungen in jüngster Vergangenheit wirklich zugenommen haben, ist die Evidenz einer direkten Beziehung zwischen psychosozialen Arbeitsbelastungen und einem erhöhten Risiko psychischer Erkrankungen, insbesondere Depressionen, deutlich angewachsen. Der Beitrag referiert neuere Ergebnisse hierzu. Im Mittelpunkt
stehen Resultate einer europaweiten Studie, in der auch der Einfluss unterschiedlicher sozialund arbeitspolitischer Rahmenbedingungen auf die durchschnittliche Ausprägung von Arbeitsbelastungen in den verschiedenen Ländern untersucht wird. Aus den vorliegenden Erkenntnissen lassen sich verschiedene Maßnahmen struktureller Prävention auf betrieblicher
und überbetrieblicher Ebene mit dem Ziel ableiten, die psychische Gesundheit im Arbeitsle-
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
ben - insbesondere bei älteren Beschäftigten - zu stärken, zu erhalten und wieder herzustellen.
(ICE2)
[129-F] Spitznagel, Eugen, Dr. (Bearbeitung); Wanger, Susanne (Leitung):
Altersteilzeit - Entwicklung, Strukturen und Wirkungen
INHALT: Das Altersteilzeitgesetz (Gesetz zur Förderung eines gleitenden Übergangs in den Ruhestand) von 1996 soll älteren Arbeitnehmern einen gleitenden Übergang vom Erwerbsleben
in den Ruhestand ermöglichen. Durch einen allmählichen Ausstieg aus dem Erwerbsleben
soll eine Beschäftigungsbrücke zwischen jung und alt gebaut werden. Altersteilzeit ist in vielfältigen Formen Teil der betrieblichen Realität. Mittlerweile wurden zahlreiche tarifvertragliche Regelungen zur Alterssteilzeit abgeschlossen, so dass das Gesetz häufig in Anspruch genommen wird; es hat sich eine Präferenz für das Blockmodell herauskristallisiert. Die Förderung der Altersteilzeit durch die BA läuft Ende 2009 aus, derzeit wird über die Zukunft diskutiert. Im Projekt "Altersteilzeit - Entwicklung, Strukturen und Wirkungen" wird unter anderem untersucht, ob und inwieweit bestimmte Berufs- und Einkommensgruppen, beispielsweise Beschäftigte in Berufen mit starken körperlichen und psychischen Belastungen, die Altersteilzeit besonders stark genutzt haben. Ziel: Es sollen detaillierte Informationen zur Entwicklung der geförderten und ungeförderten Altersteilzeit und zur strukturellen Inanspruchnahme
(Betriebsgröße, Branchen, Geschlecht, Region, Berufe etc.) gegeben werden. Außerdem soll
der Einfluss der Bestimmungsfaktoren der Altersteilzeit in einer Logistischen Regression untersucht werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Für die deskriptive Analyse der Altersteilzeit wurden vielfältige Quellen genutzt;
insbesondere Statistiken der Bundesagentur für Arbeit zu Leistungen an Arbeitgeber auf Basis des Altersteilzeitgesetzes, einen Auszug aus der IAB-Beschäftigtenhistorik V7.00 und
V8.00, die BiBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2005/2006 sowie tarifvertragliche Regelungen aus unterschiedlichen Branchen. Auf Basis der Beschäftigtenhistorik sind für das Jahr
2009 vertiefende Analysen mithilfe einer logistischen Regression geplant. So sollen die Bestimmungsgrößen für die Inanspruchnahme der Altersteilzeit auf Basis von Daten aus der Beschäftigtenhistorik analysiert werden. Zahlreiche Merkmale stehen in diesem Datensatz zur
Verfügung. Das Augenmerk soll insbesondere auf die verschiedenen Berufs- und Einkommensgruppen gelegt werden und die Arbeitsbelastungen in den Berufsgruppen berücksichtigen. So werden Daten zu den Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern aus der BiBB/ BauaErwerbstätigenbefragung hinzu gespielt, die Einschätzungen von Belastungen am Arbeitsplatz in unterschiedlichen Berufsgruppen widerspiegeln. Bisher gibt es zu der Thematik der
Altersteilzeit keine vertiefenden Analysen, die zeigen, welche Zielgruppen in welchen Bereichen von dieser Regelung besonders profitiert haben. Erhebung: Die deskriptiven Daten zur
Altersteilzeitbeschäftigung stammen aus der Beschäftigtenhistorik (BeH V7.00 und BeH
V8.00) des IAB. Deren Grundlage bildet die Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit, die sich aus regelmäßigen Meldungen der Arbeitgeber zu ihren sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an die Sozialversicherungsträger zusammensetzt. Die Stichprobe
deckt einen auswertbaren Zeitraum von 9 Jahren (01.01.1999 bis 31.12.2007) ab und enthält
Daten zu über 1 Million Altersteilzeitbeschäftigten. Allerdings ist aus diesem Datenmaterial
nicht ersichtlich, ob die Altersteilzeitbeschäftigung auch durch Leistungen der Bundesagentur
für Arbeit gefördert wurde. Darum wird zusätzlich die Leistungsstatistik "Altersteilzeit nach
dem Altersteilzeitgesetz (AtG)" aus dem Data Warehouse der Bundesagentur für Arbeit untersucht, die den Zugang und Bestand an anerkannten d.h. geförderten AtG-Fällen erfasst.
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
89
Eine Verknüpfung beider Statistiken für den Zeitraum war nicht möglich. Um die unterschiedliche gesundheitliche Belastung in den Berufszweigen messen zu können, haben wir
Ergebnisse einer Erwerbstätigenbefragung zu Arbeitsbedingungen mit unseren Daten verknüpft. Diese BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2006 wurde gemeinsam vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) sowie von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) durchgeführt. Im Mittelpunkt stehen die Arbeitsbedingungen und die sich
daraus ergebenden Beanspruchungen der Erwerbstätigen (Nettostichprobe 20.000 Personen).
Die Einschätzungen der Befragten hinsichtlich vorgegebenen negativen körperlichen und psychischen Arbeitsbelastungen sowie belastenden Arbeitsanforderungen wurden zu einem Arbeitsbelastungsindikator zusammengefasst.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wanger, Susanne: Altersteilzeit: Beliebt, aber nicht zukunftsgerecht (IAB-Kurzbericht, 8/2009). Nürnberg: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
2009, 12 S. (Download unter: doku.iab.de/kurzber/2009/kb0809.pdf ).
ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: Bundesagentur für Arbeit FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit
-IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg)
KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected])
[130-L] Sporket, Mirko:
Organisationen im demographischen Wandel: Alternsmanagement in der betrieblichen
Praxis, Dortmund 2009, 293 S. (Graue Literatur;
nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:290-2003/26435-7)
INHALT: Kernfrage der vorliegenden Untersuchung ist es, wie Unternehmen, Betriebe und Verwaltungen auf die Alterung ihrer Belegschaften, und damit auf die organisationsdemographischen Veränderungsprozesse, reagieren bzw. welche präventiven Strategien hier umgesetzt
werden. Forschungsleitend ist das Konzept der guten Praxis im Alternsmanagement. Es wurden in den Ländern Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Italien und Spanien jeweils 500 Unternehmen befragt. Um die Forschungsfrage und das Thema zu kontextualisieren, wird auf die Frage eingegangen, wie sich die Folgen des demographischen Wandels für
die Arbeitswelt darstellen. Auf individueller Ebene wird geklärt, ob die politisch gewollte und
bereits durchgesetzte verlängerte Erwerbsphase von den Beschäftigten überhaupt zu bewerkstelligen ist. Der Teil II der Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, wie Organisationen
mit den Herausforderungen umgehen und welche Konzepte, Strategien und Maßnahmen sie
im Zuge demographischer Veränderungsprozesse verfolgen und umsetzen. Mit Hilfe einer
Sekundäranalyse von Fallbeispielen guter Praxis, wird eine Kontextualisierung der Daten vorgenommen und das qualitative Untersuchungsdesign, die Erhebung der Primärdaten sowie
das Untersuchungssample erläutert. Hier werden insgesamt 32 Fallbeispiele in den acht Dimensionen des Alternsmanagement Rekrutierung, betriebliche Gesundheitsförderung, Qualifikations- und Kompetenzentwicklung, Wissensmanagement, Laufbahngestaltung, Arbeitszeitgestaltung, Arbeitsorganisation und Bewusstseins- und Einstellungswandel systematisiert
dargestellt und ihre jeweiligen Aspekte guter Praxis herausgearbeitet. Die Untersuchung
zeigt, dass die Umsetzung von Maßnahmen guter Praxis im Alternsmanagement organisationale Fähigkeiten und Kompetenzen erfordert, die sich nicht zwingend aus der gängigen Personalarbeit der Organisationen ergeben und hier in dem Begriff der demographic literacy zusammengefasst werden sollen. Demographic literacy beschreibt gleichsam den kompetenten
90
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
Umgang mit demographischen Informationen. Der literacy-Begriff beschreibt die Fähigkeit,
Informationen aufzunehmen, zu verstehen, zu verarbeiten, neu zu ordnen und zu bewerten
und andererseits die Fähigkeit, die so neu gewonnenen Informationen für weitere Entscheidungen und Handlungen zu nutzen bzw. sie zu berücksichtigen. (LO2)
[131-F] Tullius, Knut, Dr. (Bearbeitung); Kädtler, Jürgen, Priv.Doz. Dr. (Leitung):
Wissenschaftliche Begleitung des Projekts "Älter werdende Belegschaften - alternsgerechtes
Arbeiten und Lernen in Hessen"
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI(Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0551-52205-11, Fax: 0551-52205-88,
e-mail: [email protected])
[132-F] Wahrendorf, Morten, Dr.phil. (Bearbeitung); Siegrist, Johannes, Prof.Dr.; Dragano, Nico,
Dr. (Leitung):
Psychosoziale Arbeitsbelastungen und Gesundheit bei älteren Erwerbstätigen: eine europäische Vergleichsstudie
INHALT: Die Bedeutung älterer Beschäftigter für die europäischen Volkswirtschaften nimmt zu.
Damit rücken auch arbeitsbedingte Einflüsse auf die Gesundheit dieser Beschäftigten in den
Blickpunkt. Dieses europäische Projekt hat zum Ziel, ein umfassendes Bild über die Merkmale gesunder Arbeit für ältere Beschäftigte zu gewinnen und politische Rahmenbedingungen
für deren Verbreitung zu charakterisieren. Kontext/ Problemlage: Nachdem in Deutschland,
wie in vielen anderen europäischen Ländern auch, bis vor wenigen Jahren ältere Beschäftigte
in großer Zahl vorzeitig in den Ruhestand versetzt wurden, werden gegenwärtig europaweit
deutliche Anstrengungen unternommen, den Anteil älterer Beschäftigter zu erhöhen. Eine wesentliche Voraussetzung hierzu ist die Erhaltung der Beschäftigungsfähigkeit durch Schaffung einer guten Qualität der Arbeit. Dabei sollen gesundheitsgefährdende physische und
psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene gezielt abgebaut werden. Da über die Erkrankungsrisiken älterer Beschäftigter infolge psychosozialer Arbeitsbelastungen im Gegensatz zu physischen Arbeitsbelastungen bisher relativ
wenig bekannt ist, widmet sich das vorliegende Projekt dieser Fragestellung in einer vergleichenden Perspektive, welche Daten aus 12 europäischen Ländern einschließt. Fragestellung:
Ziel des Projekts war die systematische Analyse von Zusammenhängen zwischen psychosozialen Arbeitsbelastungen und Indikatoren der Gesundheit bei älteren Beschäftigten (50+) in
einer länderübergreifenden europäischen Perspektive. Psychosoziale Arbeitsbelastungen wurden anhand zweier in der internationalen Forschung etablierter Modelle gemessen, wobei das
Ungleichgewicht zwischen beruflicher Verausgabung und Belohnung (Geld, Aufstieg, Arbeitsplatzsicherheit, Anerkennung) und das Ausmaß der Kontrolle am Arbeitsplatz im Zentrum standen. Neben soziodemographischen und erwerbsbezogenen Merkmalsausprägungen
interessiert in diesem Zusammenhang der Einfluss arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Rah-
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
91
menbedingungen (z.B. Maßnahmen zur Integration Älterer in den Arbeitsmarkt; Weiterbildungsquote; wohlfahrtsstaatliche Typologie). GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa
METHODE: Die empirische Basis der Analysen bilden Befragungsdaten aus der ersten (querschnittlichen) und zweiten (längsschnittlichen) Untersuchungswelle des "Survey of Health,
Ageing and Retirement in Europe" (SHARE) aus 11 europäischen Ländern. Diese Informationen werden ergänzt durch vergleichbare Daten aus der "Englischen Längsschnittstudie zu Alternsprozessen" (ELSA) in Großbritannien. Insgesamt umfasst die Stichprobe 9917 erwerbstätige Männer und Frauen im Alter von 50 Jahren und mehr. Alle Daten wurden durch geschulte Interviewer erhoben. Neben der Düsseldorfer Projektgruppe sind mehrere interdisziplinäre Forschergruppen aus Europa an dem Projekt "SHARE" beteiligt, das von Ökonomen
der Universität Mannheim geleitet und überwiegend von der Europäischen Union gefördert
wird.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Siegrist, Johannes; Dragano,
Nico; Wahrendorf, Morton: Psychosoziale Arbeitsbelastungen und Gesundheit bei älteren Erwerbstätigen: eine europäische Vergleichsstudie. Vorläufiger Abschlussbericht. Düsseldorf,
Januar 2009, 85 S.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Soziologie (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf)
KONTAKT: Siegrist, Johannes (Prof.Dr. e-mail: [email protected]);
Dragano, Nico (Dr. e-mail: [email protected]);
Bearbeiter (e-mail: [email protected])
[133-F] Wolf, Thorsten (Bearbeitung); Dörre, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung):
Demographischer Wandel in den neuen Bundesländern. Theoretische Aspekte und empirische Befunde altersgerechter betrieblicher Personalpolitik
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: neue Bundesländer (Bundesrepublik
Deutschland)
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie (CarlZeiß-Str. 2, 07743 Jena)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 03641-94-5520, Fax: 03641-94-5522,
e-mail: [email protected])
[134-L] Zähle, Tanja; Möhring, Katja; Krause, Peter:
Erwerbsverläufe beim Übergang in den Ruhestand, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift
des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 62/2009,
H. 11, S. 586-595 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In diesem Beitrag werden Erwerbsverläufe beim Übergang in den Ruhestand betrachtet. Mittels einer Sequenzmusteranalyse werden über einen Zeitraum von zehn Jahren die Erwerbsverläufe von 55-65-Jährigen quantifiziert und im Ost-West- wie auch im Geschlechtervergleich unterschiedliche Rentenübergangsmuster aufgezeigt. Die Ergebnisse zeigen ein hohes Ausmaß an Frühverrentungen und unterbrochenen Erwerbsverläufen. Insgesamt verbleibt
92
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
die Hälfte der älteren Erwerbstätigen nicht bis zum regulären Rentenalter im Arbeitsmarkt.
Die korrespondierenden Einkommensverläufe zeigen, dass diese erwerbsbiografische Inkonsistenz mit einer hohen Einkommensdynamik und überwiegend absteigenden Einkommensverläufen verbunden ist. Zudem kumulieren im Haushaltsverbund negative Einkommenslagen. Mit Blick auf die Anhebung der Regelaltersgrenze und die Absenkung des gesetzlichen
Rentenniveaus bedeutet dies zunehmende Einkommensrisiken für zukünftige Rentnerkohorten. Somit besteht Handlungsbedarf im Hinblick auf eine Verstetigung und Verbesserung der
Erwerbschancen in den Jahren vor dem Ruhestand, um prekäre Übergangsprozesse zu vermeiden und Altersarmut entgegenzuwirken." (Autorenreferat)
2.2
Altern und Lebensbedingungen im Alter
[135-L] Amann, Anton:
Alternsforschung aus soziologischer Sicht: ein Überblick, in: Ursula Klingenböck (Hrsg.) ;
Meta Niederkorn-Bruck (Hrsg.) ; Martin Scheutz (Hrsg.): Alter(n) hat Zukunft : Alterskonzepte,
Innsbruck: Studien-Verl., 2009, S. 30-50
INHALT: Der Verfasser beschreibt Geschichte, Gegenstand und Methoden von Alterssoziologie
und Geriatrie und entwirft den transdisziplinären Ansatz einer kritischen Sozialgerontologie,
die sich der Erforschung von Voraussetzungen und Folgen menschlichen Alters in interkultureller und historischer Perspektive widmet. Er klärt die ungenauen und häufig negativ konnotierten Begriffe "Überalterung" und "Vergreisung" und differenziert im Zusammenhang mit
Letzterem den Weisheitsbegriff in eine philosophische, praktische und soziale Weisheit. Im
Folgenden werden das Verhältnis von Alter, Familie und Generationen zueinander und mögliche Konflikte behandelt, unter anderem am Beispiel des Generationenvertrags. Aus der Charakteristik der Pflegebedürftigkeit heraus werden Prävention und Rehabilitation, Aufklärung
und die Verbesserung vorstationärer Versorgungssysteme sowie die Weckung und Stützung
der Eigenverantwortlichkeit in der Gesundheitsförderung angemahnt. Integrierte Pflegemodelle werden am Beispiel der gerontopsychiatrischen Tagesstätte und der Altentagespflege
vorgestellt. Abschließend werden neue und spezielle Wohnformen im Alter thematisiert.
(ICE2)
[136-L] Backes, Gertrud M.; Wolfinger, Martina:
Frauen ab 50 - 'andere' Chancen und Risiken des Alter(n)s?, in: Birgit Blättl-Mink (Hrsg.) ;
Caroline Kramer (Hrsg.): Doing aging - weibliche Perspektiven des Älterwerdens, Baden-Baden:
Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 93-104
INHALT: Die Verfasserinnen setzen sich mit der Frage auseinander, in wie weit Frauen ab 50 andere Chancen und Risiken des Alterns aufweisen als Männer, aber auch als die alten Frauen
von heute. Ausgehend von einer Kumulation von geschlechtsspezifisch vermittelten Vorteilen
und Benachteiligungen betrachten die Verfasserinnen eine Verknüpfung von Geschlecht und
Alter beispielhaft an der Übernahme der Angehörigenpflege, die vorwiegend von Frauen
mittleren Alters geleistet wird. Im Gegensatz zu der deskriptiven Verwendung der Kategorien
Alter und Geschlecht im Ansatz der strukturellen Feminisierung sehen sie in ihrem Konzept
der geschlechtsspezifischen Vergesellschaftung über den Lebenslauf bessere Möglichkeiten,
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
93
die geschlechtsspezifischen Chancen und Risiken im Alter hinsichtlich der Lebenslage zu erschließen. Bisher war die Vergesellschaftung des Alters durch eine Entberuflichung und den
Übergang in die Familie gekennzeichnet, wobei auf Grund des vorherrschenden Rollenmodells für Frauen familiäre Umbrüche (Auszug der Kinder) von größerer Bedeutung waren.
Empirische Ergebnisse zeigen, dass besonders häufig diejenigen Frauen ältere Familienangehörige pflegen, die bereits wegen der eigenen Kinder eine Erwerbstätigkeit aufgegeben haben. Diese Vergesellschaftung in familiäre Zusammenhänge hat wiederum negative Folgen
für die eigene Alterssicherung. Durch Prozesse wie Individualisierung, Flexibilisierung, Deinstitutionalisierung, Mobilität, Mehrfachbelastung sowie Ausweitung nicht planbarer Brüche
entstehen größere Freiheiten und größere Risiken, die gemeinsam zu neuen Lebenslagen führen. (ICE2)
[137-L] Backes, Gertrud M.:
"Geschlecht und Alter(n)" im Wandel von Forschung, Lebenslagen und Lebensläufen, in:
Martin K.W. Schweer (Hrsg.): Sex and gender : interdisziplinäre Beiträge zu einer
gesellschaftlichen Konstruktion, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 121-142
INHALT: Die Autorin arbeitet einige wichtige Aspekte von geschlechterspezifischen Lebensläufen und ihren Implikationen für Alter(n) und Lebenslagen exemplarisch heraus. Sie skizziert
dabei empirische Grundlagen für die Analyse der sich wandelnden Geschlechterverhältnisse
und -beziehungen über den Lebens(ver)lauf mit Konsequenzen für die Lebenslage bis ins
hohe Alter, und zwar entlang der Grunddimensionen der Lebenslage (materielle Situation,
Beschäftigung, soziale Vernetzung und Gesundheit). Zum einen geht es um die soziale Ungleichheit im geschlechterspezifischen Lebens(ver)lauf, die sich z. B. in den kumulativen sozialen Risiken alter Frauen zeigen. Zum anderen werden soziale Wandlungsprozesse in ihren
Auswirkungen auf weibliche und männliche Lebens- und Arbeitsverhältnisse im Geschlechterlebenslauf skizziert. Dabei werden neue Risiken, riskante Chancen und Widersprüche in
den Geschlechterlebensläufen sowie deren Auswirkungen auf künftiges Alter(n) thematisiert.
Die These von der hierarchischen Komplementarität der Geschlechterverhältnisse bis ins Alter wird somit empirisch begründet. Für weitere Analysen ist es nach Meinung der Autorin
notwendig, die Konzepte des "gendered life course" bzw. des "ageing as a gendered process"
und der interdependenten Lebenslagen als konzeptionelle Eckpunkte zu entwickeln. (ICI2)
[138-F] Banka, Mareike, M.Sc. (Bearbeitung); Leonhäuser, Ingrid-Ute, Prof.Dr.oec.troph. (Betreuung):
INGA 60+ - Informationsverhalten der Zielgruppe 60+ bei Lebensmitteln mit nährwert- und
gesundheitsbezogenen Angaben
INHALT: Methodentriangulation aus qualitativem und quantitativem Forschungsdesign zur Untersuchung der Fragestellung. Fragestellungen: Wann, aus welcher Situation heraus kaufen
Konsumenten der Zielgruppe 60 plus Lebensmittel mit nährwert- und gesundheitsbezogener
(NGA) Angabe ein? Added value? Welches Ernährungs- und Gesundheitswissen, welche
Such-, Vertrauens- und Erfahrungseigenschaften spielen hierbei im Kontext des Konsumentenentscheidungs- und Nutzungsprozesses eine Rolle? U.a. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Gießen
94
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
METHODE: theoretische Ebene: State of the Art, Bildung von forschungsleitenden Annahmen;
empirische Ebene: a) Auswertung der NVS II (zweite Nationale Verzehrsstudie) Daten quantitativ, b) qualitative Interviews DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichpobe: 20; Zielgruppe 60 plus; Auswahlverfahren: Zufall). Sekundäranalyse (Herkunft der Daten:
NVS II). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Banka, M.; Leonhaeuser, I.-U.: Consumer behaviour on nutrition
and health claims: focus on consumers aged 60+. 4th International Consumer Sciences Research Conference, 24-26 June 2009, Scotland (Edinburgh), pp. 195-196.+++Banka, M.; Jansen, L.; Leonhäuser, I.-U.: Neues Nährwertkennzeichnungssystem - qualitative Studie mit der
Zielgruppe 50plus. 46. DGE-Kongress, 12.-13.03.2009 Gießen, Deutschland. in: Proc Germ
Nutr Soc, 13, 2009, 56.+++Jansen, L.; Banka, M.; Leonhäuser, I.-U.: Akzeptanz neuer Nährwertkennzeichnung im Alter 50plus - die Studie ANNA 50plus. 46. DGE-Kongress, 12.13.03.2009 Gießen, Deutschland. in: Proc Germ Nutr Soc, 13, 2009, 56.
ART: BEGINN: 2008-11 ENDE: 2010-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution;
Stipendium; Graduiertenförderung
INSTITUTION: Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Ernährungswissenschaft Professur für Ernährungsberatung und Verbraucherverhalten (Senckenbergstr. 3, 35390 Gießen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0641-99-39084,
e-mail: [email protected])
[139-L] Baudisch, Annette:
How ageing is shaped by trade-offs, (MPIDR Working Paper, 2009-043), Rostock 2009, 12 S.
(Graue Literatur; www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2009-043.pdf)
INHALT: "The evolution of different life history strategies and thus different ageing patterns essentially depends on the nature of the underlying trade-offs between survival and reproduction. To fully comprehend ageing, we need to understand these trade-offs." (author's abstract)|
[140-L] Beetz, Stephan; Müller, Bernhard; Beckmann, Klaus J.; Hüttl, Reinhard F.:
Altern in Gemeinde und Region, (Nova Acta Leopoldina : Abhandlungen der Deutschen
Akademie der Naturforscher Leopoldina. Neue Folge, Bd. 103), Stuttgart: Wiss. Verl.-Ges. 2009,
210 S., ISBN: 978-3-8047-2546-1
INHALT: "Der vorliegende Band Altern in Gemeinde und Region greift die Diskussionen einer
Tagung auf, die unter der Leitung von Reinhard F. Hüttl und Bernhard Müller zum Thema
'Stadtentwicklung, Umwelt und Altern'vom 25. bis zum 27. Januar 2007 in Wien stattfand. Im
Mittelpunkt stand die Frage, in welcher Weise der Ort das Altern beeinflusst, d. h. welche Bedingungen schrumpfende und wachsende, ländliche und städtische, zentrennahe und periphere Gebiete für die Lebensqualität und die Chancen des Alterns bieten. Anliegen der Referenten war es, nicht nur einzelne Beiträge daraus zu veröffentlichen, sondern auch aus den Diskussionen heraus eine Gesamtperspektive auf das Thema zu entwickeln. Diese entfaltet sich
an der Stelle, wo Alternsforschung und Stadt- bzw. Regionalforschung sich befruchten und
einen interessanten Schnittpunkt politischer Aktivitäten bilden, der in der öffentlichen Diskussion um eine alternde Gesellschaft oft aus dem Blickfeld gerät. In diesem, nur interdisziplinär zu bestellenden Feld wird der Forschungsstand prägnant aufgezeigt und werden statisti-
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
95
sche Daten in umfassender und anschaulicher Weise regional analysiert. Im Mittelpunkt des
Buches stehen jedoch ganz konkrete Handlungsfelder auf der lokalen und regionalen Ebene
(Arbeit, Bildung, Gesundheit, Partizipation, Umwelt). Die Ergebnisse werden durch umfangreiches graphisches Material und zahlreiche Beispiele unterstützt." (Textauszug)
[141-F] Beozzo, Manuel, M.A.; Walla, Claudia, Dipl.-Soz. (Bearbeitung):
Info-C.O.O.P. - Information and Cultural Opportunities of Old People
INHALT: In Europa hat sich die demografische Situation in den letzten Jahren grundlegend verändert: die Menschen werden immer älter und gleichzeitig steigt der Anteil Älterer an der Gesamtbevölkerung. Lag in Deutschland der Anteil der 65-Jährigen und Älteren im Jahre 2005
bei 19% der Gesamtbevölkerung, wird der Anteil dieser Altersgruppe nach der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechung des Statischen Bundesamt im Jahre 2030 bei 29% der
Gesamtbevölkerung liegen. Fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung wird damit älter als 65
Jahre alt sein. Neben sich daraus ergebenden Chancen für Ältere und die Gesellschaft birgt
diese Entwicklung Risiken und Probleme. Dies gilt insbesondere für Ältere in ländlichen Regionen und aufgrund von sozialen, geografischen oder ökonomischen Kriterien benachteiligten Regionen. Aufgrund des Wegzuges jüngerer Menschen aus diesen Regionen verringert
sich der Generationenaustausch mit der möglichen Folge einer Isolation Älterer. Das zweijährige EU-Grundtvig-Projekt "Info-C.O.O.P. - Information and Cultural Opportunities of Old
People" widmet sich diesen Aspekten von zwei Seiten. 1. Ältere werden im Sinne einer Lebensqualitätsverbesserung ermutigt ihre Isolation aufzugeben. 2. Berufsbedingte Kompetenzen Älterer werden für die Gesellschaft erhalten und in Wert gesetzt. Die Erwachsenenbildung Älterer kann und muss hierfür einen zentralen Beitrag leisten. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Phase 1: Analyse der Bildungsbedürfnisse Älterer; Phase 2: Entwicklung eines integrierten Anwendungsmodells; Phase 3: Entwicklung eines Trainingsmodells für Anwender
(Lehrer/ Trainer); Phase 4: Entwicklung eines Trainingsmodells für Ältere; Phase 5: Erstellung von Materialien und Lehrmitteln; Phase 6: Experimentierphase. Untersuchungsdesign:
Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert. Qualitatives Interview;
Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 5). Standardisierte Befragung, schriftlich
(Stichprobe: 240). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Projektbericht. Jan. 2010. ARBEITSPAPIERE: Nationale Reporte
als Zwischenbericht.+++Comparative Report 2008.
ART: BEGINN: 2007-12 ENDE: 2009-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union
INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Professur für Wirtschafts- und Organisationssoziologie (Universitätsallee 1, 85072 Eichstätt)
KONTAKT: Beozzo, Manuel (Tel. 08421-931745, Fax: 08421-931798,
e-mail: [email protected]); Walla, Claudia (Tel. 08421-931745, Fax:
08421-931798, e-mail: [email protected])
96
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
[142-L] Binswanger, Johannes; Schunk, Daniel:
What is an adequate standard of living during retirement?, (MEA Discussion Papers, 171),
Mannheim 2008, 33 S. (Graue Literatur;
www.mea.uni-mannheim.de/publications/meadp_171-08.pdf)
INHALT: "Many economists and policy-makers argue that households do not save enough to
maintain an adequate standard of living during retirement. However, there is no consensus on
the answer to the underlying question what this standard should be, despite the fact that it is
crucial for the design of saving incentives and pension reforms. We address this question with
a survey, individually tailored to each respondent's financial situation, conducted both in the
U.S. and the Netherlands. Key findings are that adequate levels of retirement spending exceed
70 percent of working life spending, and minimum acceptable replacement rates depend
strongly on income." (author's abstract)|
[143-L] Blättl-Mink, Birgit; Kramer, Caroline (Hrsg.):
Doing aging - weibliche Perspektiven des Älterwerdens, (Schriften des Heidelberger Instituts
für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (HIFI) e.V., Bd. 7), Baden-Baden:
Nomos Verl.-Ges. 2009, 213 S., ISBN: 978-3-8329-4246-5
INHALT: "Wie und wo werden die Frauen der Generation 50plus ihr zukünftiges Leben gestalten, welche Bedürfnisse haben sie an ihren sozialen und räumlichen Kontext und welche sozialen und planerischen Maßnahmen sind erforderlich, um diesen Vorstellungen gerecht zu
werden? Nicht das Alter an sich, sondern der aktiv gestaltete Prozess des Alterns, d.h. der
Prozess des Übergangs von der eigenen Erwerbsphase in den Ruhestand und/oder die Begleitung des Partners in dieser Phase stehen dabei im Fokus. Die Autoren und Autorinnen nehmen eine neue, in die Zukunft blickende Perspektive ein, um zukünftige Wohnortwünsche,
Erwerbsorientierung, Freizeit- und (Weiter)Bildungsverhalten, Umweltbewusstsein, Körperlichkeit, psychische Belastungen u.a. dieser angesichts des demographischen Wandels bedeutenden sozialen Gruppe zu erfassen und in seiner Komplexität zu verstehen. Vertreten sind
Beiträge der Soziologie, Sozial- und Stadtgeographie, (Sozial)Psychologie, Sozialen Gerontologie, Ethischen Medizin und der Geschichtswissenschaft, wobei meist eine anwendungsorientierte Perspektive eingenommen wird." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Vorwort (5);
Birgit Blättel-Mink und Caroline Kramer: Doing Aging - Weibliche Perspektiven des Älterwerdens (9-18); Caroline Kramer und Carmella Pfaffenbach: 'Jetzt brauch' ich keinem mehr
zu gefallen, nur noch mir' - Wohnwünsche, Lebensstile und Altersbilder der Generation
50plus in einer Genderperspektive (19-33); Harald Künemund, Pia Albers und Ann-Kathrin
Vaske: Lebensstile und Altern (35-44); Klaus Friedrich: Wohnen im Alter. Fluidität und Konstanz der Anspruchsmuster in raumzeitlicher Perspektive (45-54); Birgit Blättel-Mink: Frauen
ab 50 und Nachhaltigkeit. Zukunftsorientiertes Handeln zwischen Bewusstsein und Sein (5568); Barbara Keller: Weibliche Entwicklungen 50plus: Herausforderungen, Hemmnisse,
Hoffnungen aus psychodynamischer Perspektive (69-77); Meike Wolf: Wie viel Prävention
ist möglich? Zur Rationalität gesundheitsbewussten Handelns von Frauen der Generation
50plus (79-91); Gertrud M. Backes und Martina Wolfinger: Frauen ab 50 - andere' Chancen
und Risiken des Alter(n)s? (93-104); Kaisa Kauppinen: Gender, age, work and related myths
- Changes in EU age structures (105-115); Angelika Puhlmann: Eine Frage der Zeit - Die älteren Frauen und die Weiterbildung (117-125); Martina Huber: Frauen ab 50 - Bedürfnisse
und betriebliche Barrieren im Bereich der beruflichen Weiterbildung (127-138); Saskia Fee-
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
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Bender: Age-Gender-Diversity - Barrieren und Perspektiven für die Chancengleichheit älterer
Frauen in der Arbeitswelt (139-151); Anja Spengler: Betriebliche Beschäftigungsstrukturen
älterer Arbeitnehmerinnen in Deutschland (153-168); Verena Leve, Gerhard Naegele und
Mirko Sporket: Die Rente mit 67 - Beschäftigungspolitische Hintergründe und geschlechterspezifische Risiken bei alternden Arbeitnehmerinnen (169-185); Solveig Haring: Crazy old
women? Digitale Selbstrepräsentationen von Frauen über 50 (187-198); Heidi Witzig: Wie
kluge Frauen alt werden (199-205).
[144-F] Boldhaus, Jasmin, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Pieper, Richard, Prof.Dr. (Betreuung):
"Grauzone" Ostdeutschland? Überlegungen zu einer altengerechten Stadtentwicklungspolitik in den neuen Bundesländern
INHALT: Für Städte stellt die gegenwärtige Alterung ihrer Bevölkerung eine allgemein junge,
neue Erfahrung dar - war doch die europäische Stadt über Jahrhunderte ein Ort von Zuwanderung, die ihr generell eine durchschnittlich junge Alterszusammensetzung sicherte. Die gegenwärtig wachsende Zahl älterer Menschen und ein zunehmend sich wandelndes gesellschaftliches Verständnis weg vom "problematischen" hin zum "neuen" Alter bedürfen nun jedoch aktualisierter Leitbilder für ein altengerechtes Leben und Wohnen in der Stadt. Die hier
skizzierte Dissertation möchte einen Beitrag zur Diskussion um die Problematik des Altersstrukturwandels in Ostdeutschland und die damit verbundenen Anforderungen an die kommunale Stadtentwicklungspolitik und -planung leisten. Ziel ist es darzulegen, dass Stadtentwicklung von den Kommunen als altengerechte und gleichzeitig generationenintegrative Querschnittsaufgabe der relevanten kommunalen Teilpolitiken verstanden werden muss, um den
künftigen Anforderungen alternder Stadtgesellschaften erfolgreich begegnen zu können. Vom
demografischen Wandel und der damit verbundenen Heranalterung der Gesellschaft ist Ostdeutschland gegenwärtig stärker als Westdeutschland betroffen. Geschuldet ist dies dem anhaltenden Trend der Abwanderung junger und gut ausgebildeter Menschen, insbesondere von
Frauen, in die alten Bundesländer als Folge wachsender Perspektivlosigkeit im Osten. Da
auch qualifiziertes medizinisches und Pflegepersonal zu diesen abwandernden Berufsgruppen
gehört, wird die soziale Dimension dieses Strukturwandels hinsichtlich der Versorgung älterer und alter Menschen mit pflegerischen und betreuenden Diensten besonders deutlich. Die
Bevölkerungsrückgänge und gesellschaftlichen Alterungstendenzen sind vorrangig in den
neuen Bundesländern längst zu einem städtischen Problem erheblichen Ausmaßes geworden,
die sich durch die Selektivität der Abwanderung nur verschärfen. Zurück bleiben oftmals die
schlechter qualifizierten und sozial schwächeren Bevölkerungsgruppen sowie die immobilen
Älteren. Untersucht werden soll - zunächst auf theoretischer Grundlage -, durch welche Tendenzen der Altersstrukturwandel in Städten Ostdeutschlands gekennzeichnet ist, worin er ursächlich begründet ist und welche Implikationen er für eine insbesondere altengerechte Stadtentwicklungspolitik birgt. Anschließend soll mittels einer schriftlichen, an relevante kommunale Planungsinstanzen gerichteten Befragung in mehreren ostdeutschen Mittel- und Großstädten ergründet werden, ob die untersuchten Städte geeignet für das Leben älterer Menschen sind und ob besondere stadtentwicklungspolitische Maßnahmen notwendig erscheinen,
um im städtischen Kontext auftretende Probleme zu lösen. Darüber hinaus soll in diesem Zusammenhang der Frage nachgegangen werden, welche Interessen und Kapazitäten ältere
Menschen besitzen, um zum stadtpolitischen Diskurs einen eigenen Beitrag zu leisten. Abschließend sollen an die befragten Kommunen gerichtete Lösungsansätze für u.U. existierende Problemlagen älterer Menschen erarbeitet werden. Im Rahmen der Dissertation liegt der
98
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
Fokus zur Frage nach möglichen stadtentwicklungspolitischen Handlungserfordernissen insbesondere auf der Sozial-, Wirtschafts- und Wohnpolitik sowie der Raumplanung (soziale
und verkehrliche Infrastruktur) als städtischen Teilpolitiken. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Ostdeutschland, insb. Groß- und Mittelstädte
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, online; Sekundäranalyse von Aggregatdaten.
ART: BEGINN: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Professur für
Urbanistik und Sozialplanung (Feldkirchenstr. 21, 96045 Bamberg)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])
[145-L] Brähler, Elmar; Berberich, Hermann J. (Hrsg.):
Sexualität und Partnerschaft im Alter, (Beiträge zur Sexualforschung : Organ der Deutschen
Gesellschaft für Sexualforschung, Bd. 91), Gießen: Psychosozial-Verl. 2009, 202 S., ISBN: 9783-89806-760-7
INHALT: "Sexualität und Partnerschaft werden häufig als ein Privileg der Jüngeren gesehen.
Doch auch für alte Menschen spielen diese Bedürfnisse eine wichtige Rolle. Die Gesellschaft
tut sich allerdings immer noch schwer, dies zu akzeptieren und offen zu thematisieren. Die
Beiträge des Bandes beleuchten verschiedene Aspekte sexueller und partnerschaftlicher Probleme im Alter und behandeln diese unter psychologischen, medizinischen und soziologischen Gesichtspunkten. Bislang vernachlässigte Perspektiven werden thematisiert: von der
weiblichen Sicht auf sexuelle Probleme über die spezifischen Probleme der Paartherapie im
Alter bis hin zu schwulen und lesbischen Beziehungen." (Autorenreferat).
Inhaltsverzeichnis:Susanna Re: Entwicklungsformen der Partnerschaft im Alter (11-26);
Manfred E. Beutel, Friederike Siedentopf und Elmar Brähler: Sexuelle Aktivität und Zufriedenheit mit Sexualität und Partnerschaft im Alter (27-44); Thomas Bucher: Altern und Sexualität (45-64); Kirsten von Sydow: Sexuelle Probleme im höheren Lebensalter - die weibliche
Perspektive (65-86); Hermann J. Berberich: Sexuelle Funktionsstörungen des älteren Mannes
(87-110); Kirsten Plötz: Lesbische Intimität in der zweiten Lebenshälfte (111-124); Michael
Bochow: Schwule Männer im dritten Lebensalter. Ergebnisse einer qualitativen Studie (125156); Gunter Schmidt und Silja Matthiesen: Spätmoderne 60-Jährige (157-176); Astrid RiehlEmde und Anette Bruder: Paartherapie mit älteren Paaren: Das schwierige Thema Sexualität
(157-176).
[146-F] Braukmann, Stephanie, Dr. (Bearbeitung):
Neue Formen von Arbeit, Fürsorge und Vergemeinschaftung im Dritten Sektor. Seniorengenossenschaften als Akteure gesellschaftlichen Wandels
INHALT: keine Angaben
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Fritz Thyssen Stiftung
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Soziale Therapie, Supervision und Organisationsberatung -ISTSO- (34109 Kassel)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0561-804-3532, e-mail: [email protected])
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
99
[147-L] Dehmel, Alexandra; Kremer, H.-Hugo; Schaper, Niclas; Sloane, Peter F.E. (Hrsg.):
Bildungsperspektiven in alternden Gesellschaften, Frankfurt am Main: P. Lang 2009, 271 S.,
ISBN: 978-3-631-58896-3
INHALT: "Der demografische Wandel stellt uns vor vielfältige Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Bildung spielt hierbei eine bedeutende Rolle. Die Autoren analysieren aus unterschiedlichen Blickwinkeln zentrale Themenfelder der beruflichen und allgemeinen Bildung, die im Kontext einer alternden Gesellschaft von Relevanz sind, und zeigen Handlungsbedarf sowie darauf bezogene Empfehlungen auf. Die Beiträge aus Wissenschaft und Praxis
gruppieren sich um drei Schwerpunkte: Bildung in alternden Gesellschaften - Bedeutung sowie gesellschaftliche, gesundheitliche und psychologische Rahmenbedingungen, betriebliche
Bildung sowie Personal- und Organisationsentwicklung in alternden Gesellschaften und berufliche Übergänge in alternden Gesellschaften." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Alexandra Dehmel/ H.-Hugo Kremer/ Niclas Schaper/ Peter F. E. Sloane: Performative Lebensbewältigung in alternden Gesellschaften: Projektbeschreibung und Einführung in den Tagungsband (9-30); Matthias Kliegel/ Theodor Jäger: Die kognitive Leistungsfähigkeit im mittleren
und höheren Erwachsenenalter aus Sicht der Entwicklungspsychologie(31-54); Helmut Heseker: Gesundheit und Alter (55-70); Claudia Mahs: Projekt "Sinn-erfülltes Alter(n)". Ein
Werkstattbericht (71-84); Dietmar Köster: Entwicklungschancen in alternden Gesellschaften
durch Bildung: Trends und Perspektiven (85-106); Harald Künemund: Bildung und Produktivität im Alter Ergebnisse der Alterssurveys (107-126); Thomas Mühlbradt/ Hans-Dieter
Schat: Demografie und Innovation (127-154); Ralf Stegmaier/ Karl-Heinz Sonntag: Die Bedeutung der Arbeitsgestaltung für die Innovations- und Anpassungsfähigkeit älterer Mitarbeiter (155-168); Klaus-Helmut Schmidt/ Jürgen Wegge: Altersheterogenität in Arbeitsgruppen
als Determinante von Gruppenleistung und Gesundheit (155-168); Niclas Schaper/ Karin
Westphal/ Charlotte Pähler: Ansätze zur Förderung der Kompetenzentwicklung und des Wissenstransfers in altersgemischten Belegschaften (169-184); Peter F. E. Sloane: Pädagogische
Arbeit in veränderten Lebenswelten - Über die Anforderungen an die betriebliche Bildung in
einer postmodernen Gesellschaft (185-210); Viola Richter-Jürgens: Aktive Positionierung
50+ (229-246); H.-Hugo Kremer: Bewältigung beruflicher Übergänge im Lebensverlauf
(247-260); Ludger Peschkes: Berufliche Rehabilitation in alternden Gesellschaften (261-266).
[148-F] Delius, Julia, Dr.; Heekeren, Hauke; Kruse, Imke, Dr.; Li, Shu-Chen, Prof.Ph.D.; Schmiedek, Florian, Dr.; Wolff, Julia, Dipl.-Psych.; et alii (Bearbeitung); Lindenberger, Ulman, Prof.Dr.;
Nietfeld, Wilfried, Dr.; Steinhagen-Thiessen, Elisabeth, Prof.Dr.; Wagner, Gert G., Prof.Dr. (Leitung):
Berliner Altersstudie II (BASE II): körperliche und geistige Gesundheit über die Lebensspanne
INHALT: Die Berliner Altersstudie II (BASE II) ist eine Fortführung und Erweiterung der Berliner Altersstudie (BASE). Ziel der neuen Studie mit mehr als 2.200 Teilnehmern verschiedenen Alters ist es, die Analyse der geistigen Entwicklung im Lebensverlauf durch sozio-ökonomische und biologische Faktoren wie Lebensumstände, Gesundheitszustand und genetische
Voraussetzungen zu ergänzen. Studienteilnehmer nehmen an den jährlichen Befragungen für
das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) teil und geben Auskunft über ihre Lebenssituation
und Lebensumstände. Weiterhin werden medizinische Untersuchungen von der Forschungsgruppe Geriatrie der Charité-Universitätsmedizin Berlin am Evangelischen Geriatriezentrum
100
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
Berlin durchgeführt. Es werden Daten zu folgenden Funktionsbereichen erfasst: zur objektiven Gesundheit (z.B. kardiovakuläres System, muskoskeletales System, Immunsystem); zur
funktionellen Kapazität (z.B. körperliche Leistungsfähigkeit, Sehen, Hören, Gleichgewicht);
zur subjektiven Gesundheit und Wohlbefinden. Genetische Analysen, die in Zusammenarbeit
mit dem Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik erfolgen, können über die Auswirkungen genetischer Unterschiede auf körperliche und geistige Entwicklungsverläufe Aufschluss
geben. Weitere Informationen: s. www.base-berlin.mpg.de .
VERÖFFENTLICHUNGEN: S. www.base-berlin.mpg.de/Publications.html .
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und
Forschung
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Forschungsbereich Entwicklungspsychologie (Lentzeallee 94, 14195 Berlin); Humboldt-Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Forschungsgruppe
Geriatrie (Charitéplatz 1, 10117 Berlin); Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW
Berlin- Abt. Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel -SOEP- (10108 Berlin)
KONTAKT: Müller, Ludmila (Dr. Tel. 030-82406-380, e-mail: [email protected])
[149-F] Di Pollina, Laura; Lalive d'Epinay, Christian; Palacios, Gabriela (Bearbeitung); Stalder,
Hans (Leitung):
Attentes des personnes âgées au cas où surviendrait un évènement compromettant gravement leur état de santé
INHALT: Raison de l'étude: La concordance entre l'attente des patients, leur personnel soignant
et leur famille devant des situations où surviendrait un évènement compromettant gravement
leur état de santé et leur capacité de discernement, est très faible (1-6). Les désirs ne sont souvent pas connus ni par des soignants ni par leurs proches. Il existe ainsi le danger de faire
trop, par exemple sous forme d'acharnement thérapeutique, ou de ne pas faire assez sous forme d'abandon thérapeutique De plus un éventuel rationnement des soins pourrait particulièrement affecter les personnes âgées (7). Devant ce dilemme et afin de connaître la volonté des
personnes impliquées dans le cas ou ils n'ont plus la capacité pour ce prononcer, l'application
des directives anticipées (testaments biologiques) a été promue et légalisée en Suisse. Leur
utilité a cependant été mis en question car elles ne tiennent compte que des situations et des
scénarios généraux et ne sont qu'exceptionnellement établies ensemble avec les personnes
chargées ultérieurement à les respecter (8). En conséquence, elles ne sont souvent pas appliquées dans des moments critiques tels que lors de la décision d'une hospitalisation en urgence, même si la prédiction des souhaits du patients par le médecin urgentiste a été améliorée si les directives anticipées étaient connues (9). Chez les patients très âgés et malades il
existe par ailleurs une nette préférence du patient pour que ces décisions soient prises par le
proche ou le médecin traitant, ceci même si des directives anticipées ont été établis préalablement (10). Il n'est cependant pas certain que ces résultats soient applicables en Suisse étant
donné qu'ils ont été obtenus presqu'exclusivement aux Etats-Unis où les directives anticipées
ont déjà une relativement longue histoire. Il serait donc important de connaître à l'avance les
différentes attentes devant une situation grave telle qu'une hospitalisation afin de choisir une
attitude acceptable pour le patient au cas où un évènement similaire arriverait, et de sensibiliser l'entourage et le médecin traitant aux souhaits du patient (et vice versa). Objectif: Connaître et comprendre les attentes et les attitudes des personnes âgées devant un évènement potentiel, mais fréquent et urgent, compromettant gravement leur santé et leur capacité de
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
101
discernement. Les comparer avec celles de leur entourage (soignants et famille) afin de les
sensibiliser ultérieurement aux souhaits du patient.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Genève
METHODE: Dessin: etude observationnelle qualitative par entretien structuré contenant une vignette avec plusieurs points de départ et plusieurs issues possibles DATENGEWINNUNG:
Analyse de contenu, ouverte; Analyse de documents, ouverte; Interviews qualitatives; Entretiens standardisés, face-à-face; Analyse secondaire de données agrégées.
ART: BEGINN: 2009-01 ENDE: 2009-12 FINANZIERER: Institution; volontariat des membres
INSTITUTION: Université de Genève, Université du 3ème âge de Genève Commission Santé
(Chemin Castan 9A, 1224 , )
[150-F] Dorn, Silke, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Köster, Dietmar, Dr. (Leitung):
Partizipation älterer Menschen in den Kommunen Nordrhein-Westfalens
INHALT: Initiierung von Partizipationsprozessen im Alter; Klärung von Erfolg versprechenden
Rahmenbedingungen für Partizipation; Erstellung eines Methodenrepertoires zur Förderung
partizipativer Prozesse älterer Menschen in der Kommune. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Nordrhein-Westfalen
METHODE: Projektphase 1: Im Zentrum der ersten Projektphase stehen nach der Auswahl der
Kommunen die Erschließung des Untersuchungsfeldes und die Beschreibung der Ausgangslage. Dazu werden folgende empirische Untersuchungsteile realisiert: Durchführung von Expertengesprächen; schriftliche Befragung zu "Partizipation Älterer in den Städten" mit aktiven
SeniorInnen in den ausgewählten Kommunen - Datenerhebung, Datenauswertung und -interpretation; Rückkopplung der Befragungsergebnisse durch Themenwerkstätten mit den befragten SeniorInnen. Projektphase 2: Die zweite Projektphase konzentriert sich auf die Planung
und Umsetzung von Partizipationsprozessen Älterer, die am jeweiligen Bedarf der ausgewählten Kommunen ansetzen. Im Rahmen von Experteninterviews und Recherchen wird der
Frage nachgegangen, wodurch sich das Veranstaltungs- und Mitwirkungsspektrum für ältere
Menschen in den Städten auszeichnet. Die extrahierten Stärken und Schwächen bilden Ansatzpunkte für die Förderung von Beteiligungsmöglichkeiten älterer Menschen. Diese Projektphase sieht die Initiierung konkreter Partizipationsprozesse älterer Menschen in den Modellkommunen vor. Dies geschieht durch die Durchführung von Praxisprojekten. Die Praxisprojekte werden begleitend evaluiert. Projektphase 3: In der abschließenden Projektphase
werden die Projektergebnisse dokumentiert und der interessierten Fachöffentlichkeit in Form
eines Berichtes sowie einer Checkliste zur Initiierung partizipativer Prozesse zur Verfügung
gestellt. Es ist ein Abschlussworkshop mit den beteiligten Städten vorgesehen. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Beobachtung, nicht teilnehmend; Gruppendiskussion;
Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung,
schriftlich; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Köster, Dietmar: Partizipation im Alter in den Kommunen Nordrhein-Westfalens. Newsletter Wegweiser Bürgergesellschaft, 11, 2009 vom 05.06.2009,7 S.
ART: BEGINN: 2007-09 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration
INSTITUTION: Forschungsinstitut Geragogik e.V. - unabhängiges Forschungsinstitut zu Alter
und Lernen (Alfred-Herrhausen-Str. 44, 58455 Witten)
KONTAKT: Leiter (Tel. 02302-915-271, e-mail: [email protected])
102
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
[151-L] Dyk, Silke van; Lessenich, Stephan (Hrsg.):
Die jungen Alten: Analysen einer neuen Sozialfigur, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2009,
410 S., ISBN: 978-3-593-39033-8
INHALT: "Deutschland altert - und doch auch wieder nicht, denn die Alten werden immer jünger': Sie bleiben länger gesund, sind aktiv und mobil, zudem auch höher gebildet als früher.
Vor allem aber wird die Gruppe dieser 'jungen Alten' immer größer, denn schon bald wird die
Generation der 'Babyboomer' ihr langes Rentnerleben beginnen. Als Überalterung beklagt
und eingebettet in die Wende zum aktivierenden Sozialstaat, wird diese Entwicklung derzeit
zur Initialzündung für eine gesellschaftliche Neuverhandlung des Alters: Was läge näher, so
hören wir allerorten, als die Ressourcen dieser Altersgruppe gesellschaftlich zu nutzen, alle
Register einer Politik des 'aktiven Alterns' zu ziehen? Der vorliegende Band versammelt erstmalig ins Deutsche übersetzte Grundlagentexte der englischsprachigen Diskussion sowie kritische Beiträge zur deutschen Debatte um das 'junge Alter' und seine gesellschaftliche Bedeutung." (Autorenreferat). Inhalt: 1. Einführung: Silke van Dyk und Stephan Lessenich: "Junge
Alte": Vom Aufstieg und Wandel einer Sozialfigur (11-48); 2. Theoretische Impulse aus der
angelsächsischen Altersforschung: Carroll L. Estes, James H. Swan und Lenore E. Gerard
(1982): Dominierende und konkurrierende gerontologische Paradigmen: Für eine politische
Ökonomie des Alterns (53-68); David J. Ekerdt (1986): Die Ethik des Beschäftigtseins: Zur
moralischen Kontinuität zwischen Arbeitsleben und Ruhestand (69-84); Mike Featherstone
und Mike Hepworth (1991): Die Maske des Alterns und der postmoderne Lebenslauf (85105); Glenda Laws (1995): Zum Verständnis von Altersdiskriminierung: Feministische und
postmoderne Einblicke (106-125), Chris Gilleard (1996): Konsum und Identität im Alter:
Entwicklung einer kulturgerontologischen Perspektive (126-137); Peter Öberg (1996): Der
abwesende Körper - ein sozialgerontologisches Paradoxon (138-159), Stephen Katz (2000):
Geschäftige Körper: Aktivität, Altern und das Management des Alltagslebens (160-185); Simon Biggs und Jason L. Powell (2001): Eine foucauldianische Analyse des Alters und der
Macht wohlfahrtsstaatlicher Politik (186-206); Martha B. Holstein und Meredith Minkler
(2003): Das Selbst, die Gesellschaft und die "neue Gerontologie" (207-232); 3. Die "jungen
Alten" im deutschsprachigen Kontext: Gerd Göckenjan: Vom "tätigen Leben" zum "aktiven
Alter": Alter und Alterszuschreibungen im historischen Wandel (235-255); Hans-Joachim
von Kondratowitz: Alter(n) in Ost und West: Der Wandel normativer Modellierungen des Alter(n)s in historisch vergleichender Perspektive (256-278); Stephan Lessenich: Lohn und
Leistung, Schuld und Verantwortung: Das Alter in der Aktivgesellschaft (279-295); Diana
Auth: Die "neuen Alten" im Visier des aktivierenden Wohlfahrtsstaates: Geschlechtsspezifische Implikationen des produktiven Alter(n)s (296-315); Silke van Dyk: "Junge Alte" im
Spannungsfeld von liberaler Aktivierung, ageism und anti-ageing-Strategien (316-339); Barbara Pichler: Das biografisierte Alter - sozialpädagogische Formationen des autonomen alten
Menschen (340-358); Klaus R. Schroeter: Die Normierung alternder Körper - gouvernementale Aspekte des doing age (359-379); Mone Spindler: Natürlich alt? Zur Neuerfindung der
Natur des Alter(n)s in der Anti-Ageing-Medizin und der Sozialgerontologie (380-402); 4.
Ausblick: Silke van Dyk und Stephan Lessenich: Die "jungen Alten" zwischen Aktivität und
Widerstand (405-408).
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
103
[152-L] Dyk, Silke van:
Das Alter: adressiert, aktiviert, diskriminiert ; theoretische Perspektiven auf die
Neuverhandlung einer Lebensphase, in: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 19/2009, H. 4, S.
601-625 (Standort: USB Köln(38)-XG07112; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
dx.doi.org/10.1007/s11609-009-0114-z)
INHALT: "Nachdem sich jahrzehntelang niemand so recht für das Alter interessieren mochte und
die Alterssoziologie als marginalisierte Bindestrich-Soziologie ihr Dasein fristete, hat das Alter - genauer gesagt das aktive und produktive Alter - neuerdings Hochkonjunktur. Im Gegensatz zu den heftig umstrittenen aktivgesellschaftlichen Reformen in Deutschland - vor allem
im Bereich der Arbeitsmarktpolitik - erscheint die aktivgesellschaftliche Entdeckung des Alters als allen Seiten zugutekommende win-win-Situation. Eingebettet in zwei aktuelle Themenkomplexe - den demografischen Wandel und die Wende zum aktivierenden Sozialstaat bleiben die Bedingungen der Popularisierung eines aktiven Alters in der deutschsprachigen
Debatte eine Leerstelle, sodass das Spezifische der Altersaktivierung ebenso unterbelichtet
bleibt wie die (macht-)politischen Implikationen und normierenden Konsequenzen der damit
einhergehenden Neuverhandlung des Alters. Im Rückgriff auf theoretische Ansätze aus der
angelsächsischen Gerontologie und der Geschlechterforschung sowie auf aktivierungstheoretische bzw. -kritische Arbeiten soll in dem Beitrag die entstandene Leerstelle theoretisch ausgelotet und der (empirischen) Analyse zugänglich gemacht werden." (Autorenreferat)
[153-L] Ebertz, Michael N.:
The older the more devout?: religiosity in the twilight years, in: What the world believes :
analyses and commentary on the Religion Monitor 2008, Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung,
2009, S. 629-639
INHALT: Der Autor hinterfragt anhand von Daten des Religionsmonitors die geläufige Annahme, dass der Lebenszyklus älterer Menschen quasi automatisch in die Kirche führe. Er zeigt,
dass sich die Titelfrage ("Je älter, desto frömmer?") nicht eindeutig mit "ja" beantworten
lässt, da bei der Überzeugungsdimension von Religion und Religiosität ein umgekehrtes Verhältnis festzustellen ist: Nur 32 % der über 60jährigen Befragten stimmen der Glaubensaussage zu, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, aber 41 % der 18-29jährigen. Mit 37 % glaubt
die Generation 60+ "gar nicht" an ein Weiterleben nach dem Tod - fast doppelt so viele wie
bei den 18-29jährigen (19 %). Die Ergebnisse belegen also, dass der Anteil der sogenannten
hochreligiösen Menschen unter den Älteren geringer ist als unter den Jüngeren. Der Autor
nennt diese Generation der heute über 70 und 75-Jährigen, die den kirchlichen Traditionen in
ihren ideologischen oder Glaubensvorstellungsfragen nicht mehr folgen, in Anlehnung an
Helmut Schelsky die "skeptische Generation". Es ist zugleich die Generation, die noch in den
alten religiösen Vorstellungen über das Leben nach dem Tode aufgewachsen ist. Jetzt alt geworden, sind offensichtlich diese Menschen auch den religiösen Heilsversprechen gegenüber
skeptisch geworden. (ICI)
104
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
[154-L] Ehmer, Josef; Höffe, Otfried (Hrsg.):
Bilder des Alterns im Wandel: historische, interkulturelle, theoretische und aktuelle
Perspektiven, (Altern in Deutschland, Bd. 1), Stuttgart: Wiss. Verl.-Ges. 2009, 244 S., ISBN:
978-3-8047-2542-3
INHALT: "Der folgende Band dokumentiert die Tagung, die zum Thema 'Bilder des Alterns im
Wandel' unter der Leitung von Josef Ehmer (Wien) und Otfried Höffe ML (Tübingen) vom
17. bis zum 19. Mai 2007 auf Schloss Marbach bei Öhningen stattfand. Der Band enthält Beiträge aus historischer wie aus interkulturell vergleichender Perspektive, er erörtert die theoretischen Grundlagen von Konzepten wie Altersbilder, Altersstereotype und Altersdiskurse. Er
beschäftigt sich schließlich mit aktuellen Entwicklungen in Medien und Unternehmen, vor allem in Deutschland. Ein abschließendes Resümee fasst die Beiträge des Bandes im Hinblick
auf den langfristigen wie auf den aktuellen Wandel wie auch auf die Veränderbarkeit von Altersbildern zusammen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Otfried Höffe: Bilder des Alters
und des Alterns im Wandel (11-24); Beate Wagner-Hasel: Altersbilder in der Antike (25-48);
Syrinx von Hees: Altersbilder im arabisch-islamischen Raum im Mittelalter und Arbeitsbedingungen älterer Gelehrter in Ägypten und Syrien während des 13. bis 15. Jahrhunderts (4958); Susanne Formanek: Altersbilder im traditionellen und im gegenwärtigen Japan (59-86);
Sabine Prätor: Alter und Altersbilder in der Türkei und bei türkischen Immigranten (87-102);
Gerd Göckenjan: Die soziale Ordnung der Generationenfolge (103-116); Wolfgang Prinz:
Selbst im Spiegel. Kognitive Mechanismen und soziale Praktiken der Selbst-Konstitution
(117-138); Klaus Rothermund: Altersstereotype - Struktur, Auswirkungen, Dynamiken (139152); Caja Thimm: Altersbilder in den Medien - Zwischen medialem Zerrbild und Zukunftsprojektionen (153-166); Uschi Backes-Gellner: Altersbilder bei Personalverantwortlichen in
(deutschen) Unternehmen (167-172); Frank Ruff: Perspektiven zum zukünftigen Wandel gesellschaftlicher (Leit-) Bilder des Alterns (173-190); Margret Suckale: Altersbilder in Unternehmen (191-196); Ursula M. Staudinger, C. Martin G. Noack: Die Wirkung von Altersbildern in Unternehmen (197-208); Josef Ehmer: Altersbilder im Spannungsfeld von Arbeit und
Ruhestand. Historische und aktuelle Perspektiven (209-234); Dirk Brantl, Josef Ehmer, Otfried Höffe, Werner Lausecker: Zusammenfassung: Zum Wandel und zur Veränderbarkeit
von Altersbildern (235-244).
[155-L] Engelhardt, Henriette (Hrsg.):
Altern in Europa: empirische Analysen mit dem Survey of Health, Ageing and Retirement
in Europe, (Bamberger Beiträge zur Soziologie, Bd. 1), Bamberg: Univ. of Bamberg Press 2009,
VIII, 143 S.
INHALT: "Dieser Band versammelt Beiträge zu ausgewählten Konsequenzen der Bevölkerungsalterung, die auf ein Forschungspraktikum im Fach Bevölkerungswissenschaft an der Universität Bamberg zurückgehen. Die behandelten Untersuchungsgegenstände umfassen die Determinanten intergenerationaler instrumenteller Transfers im europäischen Vergleich, die Effekte von Arbeitsmarktstrukturen auf freiwillige und unfreiwillige Frühverrentung in Deutschland sowie den Zusammenhang von Versicherungsart und der Inanspruchnahme allgemeinmedizinischer Leistungen im Alter. Diese aktuellen sozialwissenschaftlichen Fragestellungen
werden anhand der Daten der ersten Welle des Survey of Health, Ageing and Retirement in
Europe (SHARE) empirisch untersucht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Marcel Raab,
Michael Ruland, Christopher Schmidt: Intergenerationale Austauschbeziehungen und ihre
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Determinanten. Ein europäischer Vergleich (1-56); Felix Koenen, Timo Reichert, Ines Zapf:
Freiwillige und unfreiwillige Frühverrentung in Deutschland. Effekte von Arbeitsmarktstrukturen und Geschlecht (57-93); Stefan Gruber, Markus Kiesel: Wer konsultiert den Allgemeinarzt in Deutschland? Eine Analyse zum Einfluss von Versicherung und anderen sozialen
Merkmalen auf die Inanspruchnahme allgemeinmedizinischer Leistungen im Alter (94-143).
[156-L] Erlinghagen, Marcel:
Soziales Engagement im Ruhestand: Erfahrung wichtiger als frei verfügbare Zeit, in: Jürgen
Kocka (Hrsg.) ; Martin Kohli (Hrsg.) ; Wolfgang Streeck (Hrsg.) ; Kai Brauer (Mitarb.) ; Anna
Skarpelis (Mitarb.): Altern: Familie, Zivilgesellschafft, Politik, Stuttgart: Wiss. Verl.-Ges., 2009,
S. 211-219
INHALT: "Die mit dem demographischen Wandel verbundene Verschiebung des Verhältnisses
zwischen Erwerbstätigen und Rentnern wird in der Öffentlichkeit häufig mit einer zunehmenden "Alterslast" gleichgesetzt. Mit diesem Begriff werden jedoch die vielfältigen Leistungen,
die ältere Menschen zur gesamtgesellschaftlichen Wohlfahrt beitragen, unterschlagen. Dies
wird durch neue Forschungsergebnisse zum sozialen Engagement von Senioren in Form von
Ehrenämtern und unbezahlten Hilfeleistungen für Nachbarn, Freunde und Verwandte unterstrichen. Die Analysen zeigen, dass soziales Engagement von Älteren zwar auch mit dem Zuwachs an freier Zeit nach dem Renteneintritt zusammenhängt. Herausragende Bedeutung
kommt aber dem vorherigen Lebensverlauf zu. Gleichzeitig wird erneut der besondere Stellenwert von Gesundheit und Bildung als Faktoren für soziales Engagement im Alter
deutlich." (Autorenreferat)
[157-F] Fachinger, Uwe, Prof.Dr.; Vogel, Claudia, Dr.; Schupp, Jürgen, Prof.Dr.; Kohli, Martin,
Prof.Dr. (Bearbeitung); Künemund, Harald, Univ.-Prof.Dr. (Leitung):
Die Relevanz von Erbschaften für die Alterssicherung
INHALT: In den letzten fünfzig Jahren wurde in der Bundesrepublik eine immense Vermögenssumme angehäuft, weshalb es heute zu einem steigenden Erbvolumen kommt. Schätzungsweise werden jährlich mindestens 36 Milliarden Euro Vermögen vererbt. Rechnet man Schenkungen hinzu, die als vorgezogene Erbschaften betrachtet werden können, steigt der private
Vermögenstransfer auf knapp 50 Milliarden Euro jährlich. Die Begünstigten erhalten durchschnittlich jeweils gut 50.000 Euro. Zukünftig werden diese individuell geerbten Beträge
auch deshalb ansteigen, weil es mit dem Rückgang der Kinderzahl tendenziell weniger Erben
in den Familien geben wird, die somit jeweils einen größeren Teil des Erbschaftsvolumens
für sich erwarten können. Diese Erbschaften sind heute keineswegs mehr auf eine kleine
Gruppe von ökonomisch besonders begünstigten Personen beschränkt: Gemäß dem AltersSurvey hat fast die Hälfte der 40- bis 85-jährigen Bundesbürger schon einmal eine Erbschaft
erhalten. Zudem fallen Erbschaften aufgrund der steigenden Lebenserwartung in der Regel
bei den über 40-Jährigen an, und viele Erben befinden sich bereits selbst im Ruhestand. Erbschaften stellen für sie ein ergänzendes Einkommen dar, das entweder sofort konsumiert oder
aber für die weitere private Altersvorsorge bzw. zum Vermögensaufbau genutzt werden kann.
Sind Erbschaften somit heute bereits eine wesentliche Ergänzung der individuellen Alterssicherung? Können sie zukünftig eine größere Rolle übernehmen und zumindest teilweise das
erwartbare Absinken der durchschnittlichen Renteneinkommen kompensieren? Steigende
106
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
Erbschaftswahrscheinlichkeiten und steigende durchschnittliche Erbhöhen lassen eine solche
Annahme sehr plausibel erscheinen. Eine differenzierte Beantwortung dieser Frage hängt allerdings insbesondere von zwei Faktoren ab: Erstens ist zu prüfen, ob die Erbschaften derart
sozial ungleich verteilt sind, dass bestehende soziale Ungleichheiten durch sie vergrößert
werden. Zweitens bleibt zu klären, ob die Erbschaften tatsächlich zur Ersparnisbildung bzw.
zum Vermögensaufbau beitragen.
METHODE: Diese für die Beurteilung der Relevanz der Erbschaften für die Alterssicherung zentralen Fragen werden anhand des Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) sowie des Survey of
Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE) untersucht.
ART: BEGINN: 2009-03 ENDE: 2010-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Rentenversicherung Bund Forschungsnetzwerk Alterssicherung
INSTITUTION: Hochschule Vechta, Zentrum Altern und Gesellschaft (Postfach 1553, 49364
Vechta); Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Längsschnittstudie
Sozio-oekonomisches Panel -SOEP- (10108 Berlin)
KONTAKT: Leiter (Tel. 04441-15-608, e-mail: [email protected])
[158-L] Fischer-Münnich, Christiane:
Familie: Generationenbeziehungen über die Lebensspanne, Saarbrücken: VDM Verl. Dr.
Müller 2008, getr. Zähl., ISBN: 978-3-8364-9267-6
INHALT: "Die Thematik 'Jung und Alt' ist eine zeitlose und zugleich besonders aktuelle. Immer
wieder wirft sie Fragen auf wie: Wann beginnt eigentlich das Alter? Wie lange bleibt man
jung? Wie gestalten sich Formen des Zusammenlebens zwischen den Generationen? Eltern
und Kinder verbringen einen Großteil der Zeit ihrer gesamten Beziehung als Erwachsene miteinander. Umso erstaunlicher ist es, dass der erwachsenen Eltern-Kind-Beziehung relativ wenig Forschungsaufmerksamkeit geschenkt wird. Die Relevanz des Themas 'Gestaltung intergenerativer Beziehungen in der Familie' ergibt sich allein schon aus den demographischen
Veränderungen mit einer zunehmenden Bedeutung der vertikalen Verwandtschaftsbeziehungen (z.B. Großeltern-Eltern-Kinder) bei gleichzeitiger Abnahme horizontaler Beziehungen
(z.B. Geschwister, Tanten, Onkel). Die bisherige Diskussion zur Generationenfrage leidet
darunter, dass familiale Generationenbeziehungen und die historisch-gesellschaftliche Generationenproblematik getrennt voneinander analysiert und diskutiert werden (Höpflinger,
1999). Deshalb ist es ein Anliegen dieser Arbeit, diese Verbindung zu vollziehen und über die
Fachwissenschaft hinaus Interventionsmöglichkeiten zu ermitteln. Dabei geht es nicht nur um
die soziologisch-strukturale Beschreibung von Familien, sondern um (entwicklungs-)psychologische Aspekte wie emotionale Verselbstständigung, Abhängigkeiten und Enge der emotionalen Bindungen. Eine gelungene intergenerative Beziehungsgestaltung ist eine Entwicklungsaufgabe, die Menschen aller Generationen betrifft. Wie Generationenbeziehungen als
die grundlegende soziale Interaktionsform in den ersten Lebensjahren über die Lebensspanne
hinweg fortwirken, wie veränderte gesellschaftliche Anforderungen die personalen und farnilialen Ressourcen der Bewältigung verändern oder welche Rolle Bindung und elterliches Erziehungsverhalten für die Familie in ihrer Ganzheit spielen, sind nur einige Fragen, die es in
dieser Arbeit zu beantworten gilt. Für jede der drei untersuchten familialen Generationen erfolgt eine eigene Schwerpunktsetzung. So ist bei der Generation der jungen Erwachsenen der
Erkenntnisstand zum Kinderwunsch aus psychologischer Sicht unbefriedigend (Schumacher
et al., 2001). Die Generation im mittleren Lebensalter wird oft ausschließlich unter dem
Aspekt hoher Belastung und Unzufriedenheit, weniger bezüglich der positiven Seiten und
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
107
ausschlaggebenden Motivationsstrukturen für die Aufnahme der Doppelrolle in der Verantwortung für die eigenen Kinder und Eltern diskutiert. Zur ältesten Generation in ihrer Rolle
als Großeltern mit bereits erwachsenen Enkeln und daraus resultierenden Rechten und Pflichten gibt es kaum Forschung im deutschsprachigen Raum. Männer sind in der Betrachtung familialer Generationenbeziehungen trotz verändertem Rollenverständnis in Familie und Partnerschaft sowohl in ihrer Rolle als Vater als auch als Großvater bisher gänzlich ausgeschlossen. Weiterhin sollen die Ergebnisse dieser Arbeit die Diskussion um den Generationenkonflikt versachlichen indem analysiert wird, inwieweit die sozialisierten Lebenswelten der einzelnen Generationen tatsächlich so unterschiedlich sind, dass kaum mehr ein Brückenschlag
gelingt (Bien, 1994). Ein interessanter und viel versprechender Ansatz dazu ist ein Längsschnittvergleich über 15 Jahre, der innerhalb der Interdisziplinären Langzeitstudie des Erwachsenenalters (ILSE), dem 'Mutterprojekt' dieser Untersuchung, möglich ist. Die Perspektive wird darüber hinaus ausschließlich auf ostdeutsche Drei-Generationen-Familien gelenkt,
da sie bisher in anderen Studien nicht separat betrachtet wurden (Ecarius, 1995) und so erstmals Veränderungen seit der politischen Wende 1989/90 überprüfbar werden. Der Zugang zu
familialen Netzwerken erfolgte bisher zumeist über egozentrierte Netzwerkanalysen, d.h. alle
Kontakte und soziale Unterstützung werden aus der Sicht einer Person, eines 'Ego', analysiert.
Die Vernetzung der Bezugspersonen untereinander wurde nicht erfasst. Deshalb werden in
vorliegender Untersuchung die Einschätzungen von Unterstützungsperson und Unterstütztem
gleichzeitig erhoben, um die reziproke Wahrnehmung beider einzubeziehen. Dieser Ansatz
trägt der Betrachtungsweise der Gestaltpsychologie Rechnung, dass ein (familiales) Netzwerk
mehr als die Summe seiner Teile ist. Nur so werden in den Dyaden unterschiedliche Sichtweisen offenbar, z.B. inwieweit Unterstützung nicht nur als Hilfe, sondern vom Empfänger auch
als Einmischung wahrgenommen wird." (Textauszug)
[159-L] Fuchs, Marek:
Item-Nonresponse in einer Befragung von Alten und Hochbetagten: der Einfluss von
Lebensalter und kognitiven Fähigkeiten, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie,
Sonderheft, Jg. 34/2009, H. 9, S. 333-349
INHALT: "Alte und hochbetagte Menschen werden regelmäßig in standardisierte Bevölkerungsbefragungen einbezogen. Grundsätzliche Einwände gegen die Nutzung der Daten von alten
und hochbetagten Menschen bestehen nicht, in der methodologischen Fachliteratur finden
sich jedoch Hinweise, dass die Qualität der von alten und hochbetagten Menschen erhaltenen
Antworten gegenüber der bei jüngeren Befragten gemessenen Daten als geringer einzustufen
ist. Dafür werden verschiedene Ursachen verantwortlich gemacht, worunter speziell der
Rückgang der Gedächtnisleistung sowie allgemein die schwindenden kognitiven Fähigkeiten
am häufigsten diskutiert werden. In der vorliegenden Studie wird auf Basis der Daten der
Berliner Altersstudie (BASE), der Einfluss des Kurzzeitgedächtnisses und vier anderer kognitiver Faktoren für das Auftreten von Item-Nonresponse ('weiß nicht') überprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass die kognitiven Fähigkeiten wie erwartet mit zunehmendem Alter zurückgehen
und dass der Item-Nonresponse mit den im Alter schwindenden kognitiven Fähigkeiten korreliert ist. Allerdings besteht auch bei Kontrolle der rückläufigen kognitiven Fähigkeiten ein beträchtlicher Alterseffekt für das Auftreten von Item-Nonresponse fort." (Autorenreferat)
108
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
[160-F] Geilenkeuser, Tim, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Helbrecht, Ilse, Prof.Dr. (Leitung):
Demographic change and housing wealth
INHALT: Forschungsschwerpunkt des DEMHOW Projektes ist der Zusammenhang zwischen demographischem Wandel und Wohneigentum in der EU. Vor dem Hintergrund der schrumpfenden und alternden Bevölkerung ist in einigen Staaten eine deutliche Zunahme der Eigentumsquoten nachzuweisen. Dies wirft die Frage auf, ob Wohneigentum die finanziellen Konsequenzen des demographischen Wandels abfedern und zur Rentensicherheit beitragen könnte. (S.a. www.demhow.bham.ac.uk/ ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: S. www.demhow.bham.ac.uk/reports/ .
ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2010-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II,
Geographisches Institut Abt. Humangeographie Professur für Kultur- und Sozialgeographie
(Unter den Linden 6, 10099 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])
[161-L]
Gewonnene Jahre: Empfehlungen der Akademiegruppe Altern in Deutschland ; eingesetzt
von der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina ... in Zusammenarbeit mit der
Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, (Altern in Deutschland, Bd. 9), Stuttgart:
Wiss. Verl.-Ges. 2009, 102 S., ISBN: 978-3-8047-2550-8
INHALT: Ausgangspunkt der Empfehlungen ist die Tatsache, dass die demographische Entwicklung des letzten Jahrhunderts das Leben der Menschen erheblich verlängert hat, und nicht nur
das: vielmehr erreicht man das höhere Alter auch bei besserer Gesundheit. Die Bevölkerung
wird älter und nimmt ab. Lassen sich unter diesen demographischen Bedingungen die Errungenschaften des Wohlfahrtsstaats erhalten und weiterentwickeln? Die Antwort des Empfehlungstextes auf diese Frage ist ein klares "Ja". Allerdings ist dieses "Ja" nur dann einzulösen,
wenn im Verlaufe der nächsten Jahre eine ganze Reihe von Veränderungen erfolgt. Manche
dieser Veränderungen betreffen jeden einzelnen Bürger, andere die Unternehmen und die
Volkswirtschaft, wieder andere die Politik und die staatlichen Institutionen. Für den Einzelnen bedeutet dies: (l) die Veränderung von lange gewachsenen Vorstellungen über den Lebensverlauf und das Alter; (2) die Ergänzung der Ausbildungsphase vor dem Eintritt ins Berufsleben durch immer wieder eingeschobene kürzere Bildungsphasen während des gesamten
Berufslebens; (3) die Bereitschaft zur Ausübung unterschiedlicher beruflicher Tätigkeiten im
Verlaufe eines länger werdenden Berufslebens; (4) die Stärkung der individuellen Mitverantwortung für die eigene Gesundheit, die Altersversorgung und die zivilgesellschaftliche Partizipation für und während eines länger gewordenen Lebens. Für das Unternehmen folgt daraus: (1) kontinuierliche Investitionen in die Qualifikation und Kompetenzentwicklung aller
Beschäftigten; (2) Berücksichtigung der Stärken und Schwächen verschiedener Altersgruppen
bei der Arbeitsorganisation; (3) die Beschäftigung von Älteren; (4) die Ermöglichung von Tätigkeitswechsel ohne Auf- oder Abstieg. Für die Gesellschaft bedeutet das: (l) die Überwindung eines einseitig negativen Altersbildes; (2) die weitere Auflockerung des dreigliedrigen
Lebenslaufs; (3) die Erleichterung des Übergangs zu einer neuen Lebenszeitstruktur für die
Einzelnen und die Unternehmen durch den Abbau entgegenstehender Regeln und durch vor-
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
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übergehend gesetzte Anreize zur Veränderung tradierter Verhaltensweisen; (4) die Erneuerung des Generationenvertrags, ohne die darin enthaltenen Errungenschaften in Frage zu stellen; dazu bedarf es einer entsprechend ausgerichteten Arbeits-, Beschäftigungs- und Gesundheitspolitik; (5) institutionelle Verankerung von Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Partizipation neben der Berufstätigkeit, vor allem in der Zivilgesellschaft, der Gemeinde und in der
Familie. (ICF2)
[162-L] Geyer, Gerda:
Alternsforschung in Österreich: Entwicklung, Institutionalisierungsgrad,
Forschungsförderung, (Dissertationen der Universität Wien, Bd. 112), Wien: WUV-Univ.-Verl.
2008, 255 S., ISBN: 978-3-7089-0052-0
INHALT: "Die gegenständliche Arbeit untersucht die Entwicklung, den Institutionalisierungsgrad
und die Förderung der Alternsforschung in Österreich auf der Basis eines wissenschaftssoziologischen Modells. Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts hat die Gerontologie - die Alternsforschung - parallel zu dem demografischen Wandlungsprozess hin zu einem steigenden Anteil
der älteren Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung an Bedeutung gewonnen. Die Alternsforschung ist ein multidisziplinärer Forschungsbereich, in dem der Anwendungsbezug eine
wichtige Rolle spielt. Denn die Alterung der Bevölkerung stellt eine große Herausforderung
unter anderem für das Gesundheits-, Sozial- und Pensionssystem wie auch die Arbeitswelt
dar. Vor dem Hintergrund konkreter Änderungen in den Rahmenbedingungen der Forschungsförderung in Österreich und in der Europäischen Union: nämlich des in Österreich im
September 2004 in Kraft getretenen neuen Forschungsförderungs-Strukturreformgesetzes und
des im 6. EU-Forschungsrahmenprogramm eingeführten neuen Förderschemas 'ERANET'
(European Research Area Network) und der darauf folgenden Einrichtung eines ERA-NETs
im Bereich der Alternsforschung, stellen sich aus wissenschaftssoziologischer Perspektive
folgende Fragen: 1. Welchen Einfluss hat die Gesellschaft auf die Wissenschaft? 2. Inwiefern
kann und soll Forschungsförderung in die Entwicklung der Alternsforschung eingreifen? 3.
Wie hat sich dieser Einflussfaktor in der Vergangenheit auf die Entwicklung bzw. Institutionalisierung der Alternsforschung ausgewirkt? 4. Wie weit ist der Institutionalisierungsgrad
der Alternsforschung in den verschiedenen beteiligten Disziplinen gediehen? 5. Durch welche
Maßnahmen könnte oder sollte die Entwicklung der Alternsforschung, auf der Basis der hier
angestellten Analyse, zukünftig unterstützt werden? Zunächst wird in einem Überblick über
die Entwicklung der Beziehung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft heraus gearbeitet,
dass der gesellschaftliche Einfluss auf die wissenschaftliche Entwicklung seit jeher vorhanden und nicht unbedeutend war, trotz der lange Zeit hoch gehaltenen Vorstellung einer 'Wissenschaft im Elfenbeinturm' beziehungsweise einer sich ausschließlich aus sich selbst heraus
weiter entwickelnden Wissenschaft. Die Realisierung der ERA-NETs würde dem gesellschaftlichen Einfluss eine paneuropäische Struktur verleihen und damit eine neue Dimension
erwerben, die auf die Entwicklung eines Forschungsfeldes positive wie auch negative Auswirkungen haben kann. Ein Kapitel über Multi-, Inter- und Transdisziplinarität untersucht
Möglichkeiten und Grenzen der disziplinübergreifenden Forschungstätigkeit und leitet hin
zum Themenbereich Forschungsförderung in Österreich mit Schwerpunkt auf den Förderstrukturen im Bereich der Alternsforschung. Schließlich werden Alternsforschungsprogramme in Österreich - zu einem großen Teil einschlägige Institute - dem für die Untersuchungszwecke empirisch erweiterten Vier Phasen Modell von Nicolas Mullins folgend untersucht
und miteinander verglichen, um die Entwicklung und den Institutionalisierungsgrad der Al-
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
ternsforschung in Österreich festzumachen. Ein exemplarischer - nicht systematischer - Blick
auf internationale Alternsforschungsprogramme dient dazu, die Perspektive der Alternsforschungsförderung auf Top-down Forschungsprogramme zu erweitern, die in der internationalen Forschungsförderung ein häufig angewandtes Instrument darstellen. Mit Hilfe der Gegenüberstellung von Top-down Forschungsprogrammen und Institutsforschungsprogrammen
wird die Erstellung eines Stärken-Schwächen Profils dieser beiden Formen der Forschungsförderung ermöglicht. Das Kapitel 'Ableitungen und Ausblick' - zusammenfassende Desiderate an und Empfehlungen für die zukünftige Forschungsförderung - schließt die Untersuchung
ab." (Autorenreferat)
[163-F] Göb, Andrea, Dr. (Bearbeitung); Knoepffler, Nikolaus, Prof.Dr.mult. (Betreuung):
Würde im Alter - Altern in Würde. Dimensionen des Würdebegriffs im dritten Lebensalter
und deren ethische Implikationen
INHALT: keine Angaben
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Philosophische Fakultät, Graduiertenkolleg
"Menschenwürde und Menschenrechte" (Zwätzengasse 3, 07743 Jena)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])
[164-L] Goerres, Achim:
Das Wahlverhalten älterer Menschen: ein Beitrag über die Unterschiede zwischen älteren
und jüngeren Wählern, in: Jürgen Kocka (Hrsg.) ; Martin Kohli (Hrsg.) ; Wolfgang Streeck
(Hrsg.) ; Kai Brauer (Mitarb.) ; Anna Skarpelis (Mitarb.): Altern: Familie, Zivilgesellschafft,
Politik, Stuttgart: Wiss. Verl.-Ges., 2009, S. 299-321
INHALT: "Die empirischen Ergebnisse beziehen sich zum einen auf die Wahlbeteiligung, zum
anderen auf die Wahlentscheidung. Erstens gewöhnen sich alternde Wahlberechtigte mit jeder
neuen Wahl stärker an den Wahlprozess und finden es einfacher zu wählen. Außerdem gilt, je
älter Wähler sind, desto eher unterstützen sie Wählen als soziales Gebot. Zudem gibt es einige Veränderungen wie Scheidung oder Tod des Partners sowie sich verschlechternde Gesundheit, die die Wahlbeteiligung von älteren Wählern eher senken. Zweitens gehören ältere Wähler in vielen etablierten westlichen Demokratien - darunter Deutschland - Generationen an,
die Wählen als Staatsbürgerpflicht empfinden. Drittens können die Strukturen der Wahlorganisation Altersgruppen unterschiedlich beeinflussen. Strengere Registrierungsregeln, die ein
Minimum an Residenzzeit verlangen, machen es jüngeren Wahlberechtigten, die häufiger
umziehen, schwerer, zur Wahl zu gehen. Die Einführung computergestützter Wahlmaschinen
verringert dagegen die Wahlbeteiligung bei älteren Generationen, die im Allgemeinen weniger mit solchen Techniken vertraut sind. Viertens zeigen Analysen der Wahlentscheidungen,
dass der Gegensatz Jung gegen Alt in der deutschen Parteienlandschaft keine Bedeutung hat.
Rentnerparteien sind in ganz Europa notorisch schwach, und altersbedingte politische Interessen haben bei der Wahlentscheidung keine nachweisbare Bedeutung. Fünftens haben ältere
Wähler im Vergleich zu jüngeren eine stärkere Parteiidentifikation, die sie über ihren Lebenslauf hinweg gefestigt haben. Ältere Generationen wurden darüber hinaus bei ihren Erstwahlen
zugunsten anderer Parteien beeinflusst als jüngere. Doch nehmen diese generationalen Sozialisationsunterschiede wegen der allgemeinen Individualisierung der Wähler ab. Letztlich tei-
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
111
len ältere Generationen im Schnitt andere Werte als jüngere, was zu einer anderen Parteienpräferenz führt. So gibt es in der Gruppe der nach dem Zweiten Weltkrieg geborenen Wähler
mehr Postmaterialisten, die in Deutschland relativ häufiger B'90/Grüne bevorzugen als Mitglieder älterer Kohorten." (Autorenreferat)
[165-F] Gräfe, Stefanie, Dr.; Hochheim, Evelyn, M.A.; Konradt, Anna, Dipl.-Psych.; Moser, Benjamin, Dipl.-Soz.Arb.; Köpke, Christian; Raudies, Britta (Bearbeitung); Lessenich, Stephan,
Prof.Dr.; Dyk, Silke van, Dr.; Leppert, Karena, Dr.; Otto, Ulrich, Prof.Dr.; Rothermund, Klaus,
Prof.Dr.; Strauß, Bernhard, Prof.Dr. (Leitung):
Zonen des Übergangs. Dimensionen und Deutungsmuster des Alterns bei jungen, älteren
und alten Menschen
INHALT: Im Zeichen der sich ankündigenden altersstrukturellen Umbrüche in den fortgeschrittenen Industriegesellschaften und des aktuellen "aktivierenden" Umbaus des Sozialstaats vollzieht sich eine gesellschaftliche Neuverhandlung des Alters und der Rolle der Alten. Die
"Entdeckung" des jungen, aktiven und produktiven Alters impliziert eine verschärfte Abgrenzung desselben zum (in der individuellen Biographie "nach hinten" verschobenen) alten, abhängigen und pflegebedürftigen Alter und führt so zu einer mit stark gegensätzlichen Bildern,
Zuschreibungen und Erwartungen verbundenen "Zweiteilung" des Alters. Ziel des geplanten
Projektes ist es, die gängigen Vorstellungen und Grenzziehungen des "dritten" und "vierten"
Lebensalters mit den empirisch vorfindbaren, subjektiven Wahrnehmungen und Deutungen
von Altersübergängen zu kontrastieren. Die Befragung junger, älterer und alter Menschen soll
Aufschluss geben über a) die individuellen und sozialstrukturellen Prägungen von subjektiven
Vorstellungen des Übergangs ins höhere bzw. hohe Alter, b) die für die subjektive Deutung
der Übergänge relevanten Erfahrungsbereiche des Alterns und c) die Dynamiken der Veränderung subjektiver Alters- und Altersübergangsbilder. Wir erwarten, statt klarer Altersgrenzen identifizierbare "Zonen des Übergangs" in den subjektiven Konstruktionen der Betroffenen ausmachen zu können. Dabei erlaubt es die Einbeziehung auch jüngerer Menschen - der
so genannten Babyboomer als "zukünftig Alte" - in die Untersuchung, deren alternsbezogene
Erwartungen mit den Übergangserfahrungen älterer Kohorten in Beziehung zu setzen und somit die subjektiven Perspektiven des "Alt-Seins" und "Alt-Werdens" systematisch miteinander zu verschränken. Diese Anlage des Forschungsvorhabens soll es ermöglichen, wissenschaftlich relevante Erkenntnisse zu gewinnen, die zugleich von hohem Wert für die zukünftige politisch-soziale Gestaltung des Alters und Alterns sind: Sie bieten Anknüpfungspunkte
für gestaltende Interventionen an dessen "unteren" Ende (mit Blick auf die Einmündung der
großen Babyboomer-Kohorten in das höhere Alter) ebenso wie an seinem "oberen" Rand (mit
dem Ziel einer gelungenen Lebensführung der nicht bzw. nicht mehr aktiven und autonomen
Alten). Die Durchführung des Projekts erfolgt durch eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe, die
Expertise auf dem Gebiet der soziologischen, psychologischen, psychosozialen und sozialpädagogischen Altersforschung in sich vereint. Diese Zusammensetzung der Projektgruppe
erlaubt es, empirisch a) ein breites Feld von Dimensionen der subjektiven Alternserfahrung
(über die "klassischen" Bereiche von Erwerbsarbeit und Gesundheit hinaus auch jene von
Körper, Konsum, nicht-erwerbsförmigen Tätigkeiten und sozialen Netzwerken) sowie b) die
subjektiven Altersbilder von jüngeren, älteren und hochaltrigen Menschen (Geburtskohorten
1960-1970, 1940-1950 und 1920-1930) gleichermaßen in den Blick zu nehmen und aufeinander zu beziehen. Zugleich ist es dadurch möglich, ein dem Untersuchungsgegenstand angemessenes Mehrmethodendesign anzuwenden. So sollen bei insgesamt ca. 100 Probanden und
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
Probandinnen zum einen problemzentrierte, leitfadengestützte Interviews mit biographischnarrativen Bestandteilen geführt werden und zum anderen standardisierte Instrumente zur Erhebung von Altersstereotypen und Resilienz der Befragten zum Einsatz kommen. Durch diese
Methodenkombination sowie durch eine besondere Sorgfalt bei der Entwicklung und iterativen Verbesserung der Erhebungsinstrumente erwarten die Forscher, ebenso wissenschaftlich
innovative wie gesellschaftspolitisch relevante Erkenntnisse zur gesellschaftlichen Neubestimmung des Alters aus der Sicht der Betroffenen gewinnen zu können.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zonen des Übergangs. Dimensionen und Deutungsmuster des Alterns bei jungen, älteren und alten Menschen. Darstellung des Forschungsvorhabens. Forschungsantrag. 20 S. (Download unter: www.soziologie.uni-jena.de/soziologie_multimedia/Downloads/LSLessenich/Antrag_VWProjekt.pdf).
ART: BEGINN: 2008-11 ENDE: 2011-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Volkswagen Stiftung
INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Gesellschaftsvergleich (07737 Jena); FriedrichSchiller-Universität Jena, Medizinische Fakultät, Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie (Stoystr. 3, 07740 Jena); Fachhochschule Ostschweiz -FHO- Hochschule für Angewandte Wissenschaften St. Gallen -FHS-, Kompetenzzentrum Generationen -CCG- (Industriestr. 35, 9401 Rorschach, Schweiz); Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozialund Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Abteilung Allgemeine Psychologie II
(Am Steiger 3, Haus 1, 07743 Jena)
KONTAKT: Lessenich, Stephan (Prof.Dr. Tel. 03641-94-5571,
e-mail: [email protected]);
Dyk, Silke van (Dr. Tel. 03641-94-5575, e-mail: [email protected]);
Leppert, Karena (Dr. Tel. 03641-93-6588,e-mail: [email protected]);
Otto, Ulrich (Prof.Dr. Tel. 0041-71-8444-822, e-mail: [email protected]);
Rothermund, Klaus (Prof.Dr. Tel. 03641-94-5121, e-mail: [email protected]);
Strauß, Bernhard (Prof.Dr. Tel. 03641-93-6700, e-mail: [email protected])
[166-L] Hammer, Eckart:
Männer und Alter(n): der alte Mann - das unbekannte Wesen, in: Sozialmagazin : die
Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 34/2009, H. 7/8, S. 16--21 (Standort: USB Köln(38)-XG3727;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.juventa.de/zeitschriften/sozialmagazin/abstracts/Jahrgang2009/08200908016.html?2)
INHALT: "Alte Männer gibt es nicht - so könnte jedenfalls denken, wer sich auf die Suche nach
Forschungen und Studien zu diesem Thema macht. Aber, sie leben unter uns. Und sie altern
anders als Frauen. Die Aussage, dass Männer kurz nach ihrem Renteneintritt versterben, ist
mittlerweile widerlegt. Der Ruhestand ist für Männer jedoch ein weitaus schwierigerer Schritt
als für Frauen: Wie leben Männer, wenn sie nicht mehr fünf Tage die Woche arbeiten gehen
können? Die beiden Beiträge des Titelthemas widmen sich der besonderen Situation älter
werdender und alter Männer und stellen heraus, wo hier die blinden Flecken der Sozialen Arbeit liegen." (Autorenreferat)
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[167-L] Hanappi-Egger, Edeltraud; Schnedlitz, Peter (Hrsg.):
Ageing Society: Altern in der Stadt: aktuelle Trends und ihre Bedeutung für die strategische
Stadtentwicklung, Wien: Facultas-Verl. 2009, 770 S., ISBN: 978-3-7089-0357-6
INHALT: "'Wien denkt Zukunft' - unter diesem Slogan beschäftigt sich die Stadt Wien mit wichtigen Fragestellungen für die Zukunft, z.B. mit den Bereichen Forschung, Technologie und
Innovation. Unter einem ähnlichen Vorsatz, nämlich sich schon jetzt mit in Zukunft immer
dringlicher werdenden Themen konstruktiv auseinanderzusetzen, wurde das vorliegende Projekt 'Ageing Society - Altern in der Stadt: Aktuelle Trends und ihre Bedeutung für die strategische Stadtentwicklung' als ein gemeinsames Grundlagenforschungsprojekt der Stadt Wien
und der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt. Die Wirtschaftsuniversität Wien, insbesondere vertreten durch das Forschungsinstitut 'Gender und Diversität in Organisationen' und
das Institut für 'Handel und Marketing', hat mit dem vorliegenden Forschungsprojekt die
Durchführung von grundlegenden Forschungsarbeiten zum Thema 'Ageing Society' aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive übernommen. Das nunmehr abgeschlossene Forschungsprojekt umfasst die Veränderung von Ansprüchen und Bedürfnissen der zukünftig älteren Menschen in Wien. Die Forschungsarbeiten beziehen sich dabei auf die nächsten 20
Jahre und auf den Vergleich mit Großstädten, deren demographische Entwicklungen und gesellschaftspolitische Trends für Wien als Referenzmodell von Relevanz sind. Die derzeitige
und die künftig zu erwartende 'Ageing Society' sowie daraus resultierende unterschiedliche
Handlungserfordernisse für Form und Inhalt der städtischen Dienstleistungen der Stadt Wien
wurden interdisziplinär herausgearbeitet. 'Ageing' ist jedenfalls als ein Querschnittsthema zu
betrachten, das es seiner Relevanz entsprechend weiterhin durch eine koordinierte und interdisziplinäre Forschungsgruppe zu behandeln gilt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Helga
Eberherr, Edeltraud Hanappi-Egger, Eva Lienbacher, Peter Schnedlitz, Alexander von Dippel, Robert Zniva: Altern in der Stadt: aktuelle Trends und ihre Bedeutung für die strategische
Stadtentwicklung (11-144); Bernhard Böhm, Bernhard Rengs: Urbane Ökonomie und Altern
(145-219); Renate Buber, Florian Guschlbauer: Persönliche Kommunikation mit älteren Menschen am Point-of-Service in der öffentlichen Verwaltung (220-294); Andrea Dorr: Ageing
Entrepreneurs und ethnische Ökonomien in Wien (295-345); Ernst Gittenberger, Christoph
Teller: Betriebstypenspezifisches Kaufverhalten von älteren KonsumentInnen (346-394); Irene Mandl, Christina Enichlmair, Anna Goluchowski, Aliette Dörflinger: Auswirkungen der
alternden Gesellschaft auf die Kreativwirtschaft (395-438); Michael Meyer, Eva More-Hollerweger, Paul Rameder: Freiwilligenarbeit im Alter (439-482); Astrid Podsiadlowski, Wolfgang Mayrhofer: Wien im Alter: Zukunftsszenarien von Karrieren (483-556); Thomas Reutterer, Viktoria Höcht, Doris Wagner: Ageing society und citizen relationship management
(557-605); Tanja Tötzer, Wolfgang Loibl: Ansprüche einer alternden Bevölkerung an Wohnen, wohnumfeld und Mobilität - Zukunftsthemen für die Wiener Stadtpolitik (606-668); Rudolf Maurer: Citizen relationship management vor dem Hintergrund des demographischen
Wandels (669-708); Peter Zellmann, Anita Giuliani: Auswirkungen des demographischen
Wandels auf das Freizeitverhalten unter Berücksichtigung der Situation von MigrantInnen in
Wien und Österreich (709-758).
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
[168-L] Heller, Anne:
Engagiert ein Leben lang?: eine empirische Studie zur Motivation älterer Menschen für
bürgerliches Engagement in der nachberuflichen Lebensphase, Berlin 2008, 287 S. (Graue
Literatur; nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:11-100100091)
INHALT: "Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und einer steigenden Zahl Älterer,
steht die Gesellschaft vor der Aufgabe, Ideen und Konzepte zu entwickeln, engagierten Älteren sinnvolle Perspektiven zur gleichberechtigten Partizipation zu bieten. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich vor diesem Hintergrund mit der Motivation älterer Menschen, sich in der
nachberuflichen Lebensphase für das Gemeinwohl zu engagieren. Empirischer Ausgangspunkt für die Fragestellung war das Modellprogramm 'Erfahrungswissen für Initiativen', das
im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in zehn Bundesländern mit der Zielstellung durchgeführt worden ist, ein Handlungs- und Strukturkonzept
zu entwickeln, mit dem das Erfahrungswissen Älterer für den Freiwilligenbereich nutzbar gemacht werden kann. Die auf der Grundlage von leitfadengestützten Interviews erhobenen Daten der Stichprobe mit einem Durchschnittsalter von 63 Jahren weisen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen lebensgeschichtlichen Ereignissen und konkreten Engagementtätigkeiten nach. Engagement in der nachberuflichen Lebensphase speist sich demnach aus historischen, gesellschaftlichen, kulturellen und familiären Erfahrens- und Erlebensräumen, die in
gemeinwohlorientierten Projekten erneut sichtbar werden. Als maßgebliche Einflussfaktoren
gelten die Lebensphase der Kindheit und Jugend im Kontext der Kriegs- und Nachkriegszeit,
elterliches Vorbild und familiäre Prägung, die Familiengründung, berufliche Entwicklungen
und Weiterbildungsteilnahme sowie krisenhafte Lebensereignisse und das Erleben der Phase
des Übergangs vom Arbeitsleben in die Phase der Nachberuflichkeit." (Autorenreferat)
[169-L] Hellmich, Elisabeth:
Forever young?: die Unsichtbarkeit alter Frauen in der Gegenwartsgesellschaft, Wien:
Milena Verl. 2008, 162 S., ISBN: 978-3-85286-152-4
INHALT: Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile. Zunächst wird der aktuelle gesellschaftliche und
soziologische Altersdiskurs dargestellt, um dann die besondere Bedeutung von Alter(n) für
Frauen herauszuarbeiten. Damit wird die Basis bzw. eine Vergleichsmöglichkeit für die zentrale Frage der Arbeit geschaffen: Werden alte Frauen und deren Lebensumstände im Kontext
des Feminismus anders - positiver? realistischer? kritischer? - wahrgenommen als in der Gegenwartsgesellschaft allgemein? Gibt es so etwas wie "feministisch alt werden"? Die Autorin
setzt sich dann mit überlieferten "Bildern" alter Frauen bzw. mit den dabei transportierten
Klischees und (Stereo-) Typen auseinander. Anschließend folgt eine Untersuchung aktueller
Darstellungen von alten Frauen in Printmedien. Darauf folgen die Auswertung von Interviews
mit Frauen im Alter von 56 bis 73 Jahren sowie die Analyse feministischer Zeitschriften. Ein
kurzer Rückblick und Ausblick stellt die Arbeit in den Zusammenhang aktueller gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Entwicklungen. (ICA2)
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
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[170-L] Jabsen, Annika; Buchholz, Sandra:
Increasing uncertainty in old age in Germany?: the development of social inequality in later
life since the mid-1980s, (Working paper / flexCAREER (Flexibility forms on the labor market a cross-national comparison of the development of social inequality)), Bamberg 2009, 39 S.
(Graue Literatur; www.flexcareer.de/papers/flexII_WP_Germany.pdf)
INHALT: Im vorliegenden Arbeitspapier wird anhand von Daten des Soziooekonomischen Panels (SOEP) die Entwicklung von späten Erwerbskarrieren und des Übergangs in den Ruhestand in Deutschland von 1984 bis 2007 untersucht. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob instabile Beschäftigungsverhältnisse unter den älteren Arbeitnehmern aufgrund der Flexibilisierungsprozesse auf dem Arbeitsmarkt zugenommen haben und ob bestimmte Gruppen der älteren Menschen davon betroffen sind. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die ökonomischen
Konsequenzen der Veränderungen in den späten Erwerbskarrieren gelegt, die sich sowohl auf
Männer und Frauen aus Ost- und Westdeutschland als auch auf die Gruppe der Migranten beziehen. Es werden drei verschiedene Geburtskohorten hinsichtlich folgender Fragestellungen
untersucht: (1) das Risiko von Arbeitslosigkeit und die Chancen einer Wiederbeschäftigung
in der späten Erwerbskarriere, (2) Muster der Einkommensmobilität von älteren Arbeitnehmern, (3) Zeitpunkt des Übergangs in den Ruhestand und (4) Einfluss dieser Entwicklungen
auf das Renteneinkommen. (ICI)
[171-L] Jakobs, Eva-Maria; Lehnen, Katrin; Ziefle, Martina:
Alter und Technik: Studie zu Technikkonzepten, Techniknutzung und Technikbewertung
älterer Menschen, (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft), Aachen:
Apprimus Verl. 2008, 110 S., ISBN: 978-3-940565-06-8
INHALT: "Wer nutzergerechte Technik entwickeln will, muss die Bedürfnisse und Voraussetzungen der Nutzer kennen und ihre Kontextbedingungen. Die vorliegende Studie ist älteren
Nutzern gewidmet. Sie erhebt, ob, wann und wie sich Alter, Geschlecht, Lebensgeschichte
und Generationszugehörigkeit auf die Einstellung zu Technik, ihre Nutzung und Bewertung
auswirken. Der Fokus richtet sich auf Alltagstechnik, drei spezielle Kapitel befassen sich mit
der Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK), Automobil
und Fahrerassistenzsystemen sowie Medizintechnik und Personal Health Care Systemen. Die
Studie ist Teil eines interdisziplinären Verbund-Projektes an der RWTH Aachen zum Zusammenhang von Alter, Kultur und Technik. Industrienationen zeigen weltweit einen dramatischen demographischen Wandel. Im Jahr 2050 wird u. a. ein Drittel der Gesamtbevölkerung
der Europäischen Union älter als 65 Jahre sein. Zu den Herausforderungen des demographischen Wandels gehören eine längere Erwerbstätigkeit und Lebenskonzepte, die älter werdenden Menschen soziale Partizipation, Mobilität und Selbständigkeit erlauben. Technik besitzt
in diesem Kontext hohe Relevanz: Sie kann ältere Menschen in vielen Situationen unterstützen, vorausgesetzt, sie verstehen und akzeptieren sie und wollen sie nutzen. Die Datenbasis
bilden leitfadengestützte Interviews mit Vertretern der Altersgruppen 55+, 65+ und 75+. Die
Ergebnisse bieten einen reichen Einblick in die Motive, Ansprüche und Erwartungen, die die
Sicht auf Technik, ihre Bewertung und Nutzung steuern. Sie zeigen, dass der Zugang zu
Technik wie auch ihre Nutzung wesentlich durch alters-, lebens-, geschlechts- und generationsbezogene Faktoren beeinflusst wird." (Autorenreferat)
116
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
[172-F] Jann, Antonia, lic.phil. (Bearbeitung); Backes, Gertrud M., Prof.Dr. (Betreuung):
Reflexionen zum Wohnen - wie beurteilen ältere Menschen ihre Handlungsoptionen?
INHALT: keine Angaben
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Hochschule Vechta, Zentrum Altern und Gesellschaft (Postfach 1553, 49364
Vechta)
KONTAKT: Betreuerin (Tel. 04441-15358, e-mail: [email protected])
[173-L] Jürges, Hendrik; Hank, Karsten:
The last year of life in Europe: initial findings from the SHARE study, (MEA Discussion
Papers, 177), Mannheim 2009, 26 S. (Graue Literatur;
www.mea.uni-mannheim.de/publications/meadp_177-09.pdf)
INHALT: "This article provides an explorative overview of the life circumstances of older Europeans in their last year of life. Using information from 526 end-of-life interviews conducted
as part of the 2006-07 Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE), we detect a high prevalence of disability in the last year of life, varying by socio-demographic characteristics and geographic region. The most important sources of help in the year prior to
death are children and children-in-law, but non-family also plays a major role, particularly in
Northern Europe. Two fifths of the decedents died outside of institutions, this fraction being
larger in Southern than in Northern Europe. Most decedents divide their bequests almost
equally between their children. Our findings draw an initial picture of older European's last
year of life and show, how the research potential introduced in this paper might expand once
future waves of SHARE become available." (author's abstract)|
[174-L] Jürges, Hendrik:
Provision for old age: National and international survey data to support research and policy
on aging, (Working Paper Series des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD), No. 94),
Berlin 2009, 13 S. (Graue Literatur;
www.ratswd.de/download/RatSWD_WP_2009/RatSWD_WP_94.pdf)
INHALT: "This report reviews recent trends in the collection of multidisciplinary and longitudinal data in the area of aging research, both in Germany and internationally. It also discusses
important developments such as linkage with administrative records, the inclusion of health
measurements and biomarkers, and the inclusion of populations in institutions, particularly
nursing homes." (author's abstract)|
[175-F] Keck, Wolfgang, Dipl.-Soz.; Blome, Agnes, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Alber, Jens,
Prof.Dr. (Leitung):
Generationenbeziehungen im Wohlfahrtsstaat. Wechselwirkungen zwischen Generationenpolitik und den Lebensbedingungen von Generationen im europäischen Vergleich
INHALT: Die Studie untersucht mittels eines systematischen Vergleichs von Deutschland, Frankreich, Italien und Schweden, wie Staat und Familie die Lebensbedingungen von Generationen
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
117
prägen, wie sich dieses Wechselspiel auf die Einstellungen zur sozialen Sicherung von Altersgruppen auswirkt und welche politisch relevanten Strategien sich vor dem Hintergrund alternder Gesellschaften daraus ableiten lassen. Kontext/ Problemlage: Die Alterung der Gesellschaft und sich ändernde Familienkonstellationen sind gemeinsame Entwicklungslinien der
heutigen Wohlfahrtsstaaten. Diese Prozesse stellen die wohlfahrtsstaatliche Ausgestaltung vor
Herausforderungen. Auf der einen Seite werden zunehmende Konfliktpotenziale zwischen
Generationen durch die ungleiche Verteilung der wohlfahrtsstaatlichen Beiträge und Leistungen auf verschiedene Generationen beschrieben. Dem gegenüber steht auf der anderen Seite
die regulierende Funktion der Generationenbeziehungen in der Familie. Gemeinhin sind die
familiären Beziehungen von hoher Verbundenheit und Solidarität gekennzeichnet. Dem Zusammenspiel zwischen den Generationenverhältnissen im Wohlfahrtsstaat und den Generationenbeziehungen in der Familie kommt somit eine zentrale Stellung bei der Regulierung von
Verteilungskonflikten zu. Fragestellung: 1. Sozialstaat und die Lebensbedingungen von Altersgruppen: Welchen Anteil haben welche sozialstaatlichen Transfers an den Einkommenspaketen verschiedener Altersgruppen und welche Reformmuster gibt es diesbezüglich in den
Ländern? 2. Austauschbeziehungen in der Familie: Wie groß ist der Umfang an instrumentellen und finanziellen Hilfen zwischen den Generationen und welche länderspezifischen Unterschiede finden sich bei den familiären Leistungen? 3. Staatliche Leistungen und Familienunterstützung: Kristallisiert sich je nach Land eine spezifische Aufgabenverteilung zwischen
beiden Institutionen heraus? 4. Indizien für einen Generationenkonflikt? Gibt es einen Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen Wohlfahrtsarrangements und den Einstellungsunterschieden, d.h. prägt die unterschiedliche Ausgestaltung der Wohlfahrtsstaaten die Einstellungen stärker als das Alter? Darstellung der Ergebnisse: Rentenreformen führen zur Entsolidarisierung der Rentensysteme, da in allen Ländern das Äquivalenzprinzip gestärkt und
die Mindestsicherung abgeschwächt wurde. Für viele ältere Menschen sichern Renten schon
heute nicht den Lebensstandard. Vor allem Frauen haben häufig niedrige Renten. Verstärkte
Armutsrisiken im Alter sind in Zukunft absehbar. Die untersuchten Länder unterscheiden sich
in den staatlichen Pflegeleistungen zunehmend weniger. Nur in Deutschland gab es eine starke Zunahme staatlicher Pflegeleistungen. Familialisierung der Pflegearbeit: Anerkennung der
familialen Pflege, ja - Gleichstellung mit professionellen Pflegediensten, nein. Public-Private
Partnership in der Pflege ist unter bestimmten Bedingungen ein Modell für die Zukunft. Länderspezifische Förderung von Familien führt zu unterschiedlichem Ausmaß an Kinderarmut.
Aktivierende Sozialpolitik ist wichtig für die Vermeidung von Armut. Staat und Familie wird
eine unterschiedliche Bedeutung bei der Kinderbetreuung beigemessen. Dabei spielen kulturelle Werte eine wichtige Rolle. Es gibt wenig Anzeichen für Konflikte zwischen den Generationen. Die Familie ist der Ort solidarischer Beziehungen. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Schweden
METHODE: Die Studie basiert auf drei methodischen Ansätzen: In den einzelnen Kapiteln, die
sich nach den vier untersuchten staatlichen Leistungsfunktionen - Rente, Pflege, Familienleistungen und Kinderbetreuung - unterteilen, wird durchgehend das gleiche Analyseschema angewandt. Erstens erfolgt eine detaillierte Beschreibung der bestehenden institutionellen Regelungen der staatlichen Leistungen (Institutionenanalyse). Zweitens werden soziale Indikatoren
dargestellt, die den Leistungsumfang dokumentieren (Makroanalyse). Zum dritten werden die
Indikatoren zum Leistungsumfang auf der Makroebene zunächst mit den Aggregaten der
Leistungen auf Mikroebene verglichen und dann nach den Aspekten Alter, Geschlecht oder
Einkommen differenziert (synthetisierende Mikroanalyse). Den sozialstaatlichen Leistungen
werden Austauschbeziehungen zwischen Generationen in der Familie gegenübergestellt.
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
VERÖFFENTLICHUNGEN: Blome, A.; Keck, W.; Alber, J.: Family and the welfare state in
Europe. Intergenerational relations in ageing societies. Cheltenham, UK et al.: Elgar 2009,
352 p. ISBN 978-1-84944-479-9. ARBEITSPAPIERE: Hermann, Sabine: Konzept einer integrierten, handlungsorientierten Gesundheits- und Sozialberichterstattung im regionalen Ansatz. Theorien, Methoden, Anwendungsfelder. Dissertation. Berlin 2006.
ART: BEGINN: 2004-07 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Schwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen Abt. Ungleichheit und soziale Integration (Reichpietschufer
50, 10785 Berlin)
KONTAKT: Keck, Wolfgang (e-mail: [email protected]);
Blome, Agnes (e-mail: [email protected])
[176-F] Kilian, Lars, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):
LEA - Lernend Altern
INHALT: Entwicklung und Aufbau eines virtuellen Lernangebots für Alte (65+). Weiterer Kooperationspartner: Volkshochschule Kaiserslautern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz
METHODE: Unter Einbeziehung der Erkenntnisse aus der Altenbildung, Pädagogik, SoftwareEntwicklung, Usability sowie aus den berufspraktischen Erfahrungen von Seniorenbildnern
der VHS soll ein System entwickelt, evaluiert und angepasst werden, dass minimalinvasiv bei
Alten eingesetzt werden kann. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (VHS Teilnehmer Seniorenbildung; Auswahlverfahren: total). Aktenanalyse, standardisiert (Evaluation von techn. Systemen; Auswahlverfahren: Zufall). Aktenanalyse, offen (Kursdatenbanken, Veröffentlichungen; Auswahlverfahren: total/ Zufall).
Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 20; teilnehmende Senioren im Projekt). Gruppendiskussion (Stichprobe: 16; VHS-Kursleiter). Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung,
face to face (Kursleiter und Teilnehmer). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-07 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: Land Rheinland-Pfalz Ministerium
für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet
Pädagogik (Postfach 3049, 67653 Kaiserslautern); Fraunhofer Institut für Experimentelles
Software Engineering -IESE- (Fraunhofer-Platz 1, 67663 Kaiserslautern)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0631-2055035, [email protected])
[177-L] Klingenböck, Ursula; Niederkorn-Bruck, Meta; Scheutz, Martin (Hrsg.):
Alter(n) hat Zukunft: Alterskonzepte, (Querschnitte, Bd. 26), Wien: Studien-Verl. 2009, 342 S.,
ISBN: 978-3-7065-4778-9
INHALT: "Die westlichen Industriestaaten sind immer stärker dem Druck ausgesetzt, den ihnen
die zunehmende Überalterung der Gesellschaft auferlegt. Die damit verbundenen Schwierigkeiten sind vielfältig: etwa mangelnde wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit, wachsende Probleme bei der Altersversorgung und bei der Finanzierung des Gesundheitssystems. Die öffentliche, ambivalente Wahrnehmung von Alter und die wissenschaftliche Beschäftigung mit
dem Alter haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Vor allem die Medizin und die
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
119
Soziologie widmen dem Alter großes Augenmerk. Der vorliegende Band nähert sich diesem
nicht nur für die Industrienationen drängenden Problemen aus einer multidisziplinären Sicht.
Neben dem Umgang der Philosophie mit dem Thema Alter - das Alter als Abstinenz von den
Freuden des Lebens bzw. als Inbegriff der Weisheit versus eine neue Genussgeneration 'Alter'
- kommen auch die Medizin, die soziologischen Altersforschung, die Ethnologie und der kulturell differierende Zugang zum Alter, die Kunstgeschichte und die Literaturwissenschaften,
die Geschichte und die Werbewirtschaft zu Wort. Ziel des Bandes ist es, ein Bewusstsein für
die Basiskategorie 'Alter' bei den Leserinnen zu schaffen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ursula Klingenböck, Meta Niederkorn-Bruck, Martin Scheutz: Das Alter - die facettenreichste Altersstufe. Gedanken zu einem unerschöpflichen Thema (7-17); Konrad Paul Liessmann: Schandmaulkompetenz. Eine kleine Philosophie des Alters (18-29); Anton Amann: Alternsforschung aus soziologischer Sicht. Ein Überblick (30-50); Meta Niederkorn-Bruck:
Weltalter und Lebensalter. Alter als Chance im Mittelalter (51-75); Martin Scheutz: Der unerbittliche Chronos versus Abgeklärtheit, Armut, Erfahrung, Wissen und drittes Alter? Das
hohe Alter in der Neuzeit - Annäherung an ein zukunftsweisendes Thema (76-113); Josef Ehmer: Alter, Arbeit, Ruhestand. Zur Dissoziation von Alter und Arbeit in historischer Perspektive (114-140); Ursula Klingenböck: "[F]riedlich und heiter ist dann das Alter[?]!" (Hölderlin,
"Abendphantasie"). Literarische Konstruktionen des Alter(n)s (141-183); Harald Tersch:
Schreiben "in gewissen Jahren". Alter(n) und Autobiographie in der Neuzeit (184-232); Werner Telesko: Das Alter in kunstgeschichtlicher Perspektive (233-250); Michaela WindischGraetz: Alter als rechtliche Kategorie (251-268); Christiane Feuerstein: Architektur für ein
langes Leben (269-286); Thomas Angerer, Thomas Foscht: Konsumenten zwischen AntiAging und Pro-Aging als neue Herausforderung für Unternehmen (287-309); Friedl Grünberg, Georg Grünberg: Altern und Sterben am Beispiel der Guarani-Indianer Südamerikas
(310-325); Johannes Huber: Möglichkeiten der alterspräventiven Medizin (326-342).
[178-L] Kochsiek, Kurt (Hrsg.):
Altern und Gesundheit, (Altern in Deutschland, Bd. 7), (Tagung "Körper, Geist, Gesundheit,
Hirn", 2006), Stuttgart: Wiss. Verl.-Ges. 2009, 302 S., ISBN: 978-3-8047-2548-5
INHALT: "Der Band dokumentiert u. a. die Tagung, die zum Thema 'Körper, Geist, Gesundheit,
Hirn' unter der Leitung von Kurt Kochsiek (Würzburg) vom 25. bis 27. Mai 2006 auf Schloss
Marbach bei Öhningen stattfand. Auf dieser Tagung wurden die vielfältigen, mit zunehmendem Alter einhergehenden gesundheitlichen Probleme und ihre Rückwirkungen auf das Individuum, die Gesellschaft, den Arbeitsmarkt und die Versorgungssysteme diskutiert. Dabei
nahmen die lebenslange Prävention (Ernährung, körperliche Aktivität, Vermeidung bzw. Behandlung von Risikofaktoren), aber auch die rehabilitative Versorgung alter Menschen und
die betriebliche Gesundheitsförderung eine zentrale Stellung ein. Es muss aber auch gewährleistet bleiben, dass der alte Mensch Zugang zu allen medizinischen Möglichkeiten behält, die
seine Lebensqualität und seine Lebensführung erleichtern. Das werden in Zukunft wahrscheinlich auch zunehmend technologische Innovationen sein. Im Vordergrund aller medizinischen Maßnahmen steht die Erhaltung der Autonomie des alten Menschen." (Textauszug).
Inhaltsverzeichnis: Jürgen Kocka und Ursula M. Staudinger: Vorwort (7-8); Kurt Kochsiek:
Einleitung: Altern und Gesundheit (9-11); Tagung: "Körper, Geist, Gesundheit, Hirn": Kurt
Kochsiek und Gisela Gieselmann: Tagungsprotokoll (15-51); Kurt Kochsiek: Eckpunkte für
Empfehlungen (53-58); Biologisches Altern: Georg Wick: Altern des Immunsystems (61-65);
Björn Falkenburger: Das auf der Spitze stehende Dreieck: Gemeinsamkeiten und Unterschie-
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soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
de zwischen Altern und neurodegenerativen Erkrankungen (67-74); Gesundes Altern im sozialen Kontext: Elisabeth Steinhagen-Thiessen: Betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention (77-80); Susanne Wurm, Heribert Engstler und Clemens Tesch-Römer: Ruhestand
und Gesundheit (81-192); Ralf-Joachim Schulz, Hanife Kurtal und Elisabeth SteinhagenThiessen: Rehabilitative Versorgung alter Menschen (193-224); Hohes Alter und würdiges
Lebensende: Kurt Kochsiek: Hochaltrigkeit oder viertes Alter (227-239); Paul B. Baltes: Das
hohe Alter - Mehr Bürde oder Würde (241-246); Ulrich Becker und Luise Lauerer: Autonomie am Lebensende - zum Stand der gegenwärtigen Diskussion um die Patientenverfügungen
aus rechtlicher Sicht (247-281); Frieder R. Lang und Gert G. Wagner: Patientenverfügungen
in Deutschland: Bedingungen für ihre Verbreitung und Gründe der Ablehnung (283-302).
[179-L] Kocka, Jürgen; Kohli, Martin; Streeck, Wolfgang (Hrsg.):
Altern: Familie, Zivilgesellschafft, Politik, (Altern in Deutschland, Bd. 8), (Tagung "Altern,
Familie, Zivilgesellschaft und Politik", 2008), Stuttgart: Wiss. Verl.-Ges. 2009, 343 S., ISBN:
978-3-8047-2549-2
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Jürgen Kocka und Ursula M. Staudinger: Vorwort (7-8); Jürgen
Kocka, Martin Kohli, Wolfgang Streeck: Einführung (9-14); Zeit und Erfahrung als Ressourcen: Tätigkeiten, Übergangspfade und Arbeitsmotivation vor und nach dem Übergang in den
Ruhestand: Kai Brauer, Jürgen Kocka: Einleitung (15-18); Harald Künemund: Erwerbsarbeit,
Familie und Engagement in Deutschland (19-40); Phyllis Moen, Jane Petersson: A Third
Path? Multiplex Time, Gender, and Retirement Encores in the United States (41-58); Christian Stamov Rossnagel: Die Arbeitsmotivation älterer Beschäftigter: Aktive Regulation statt
passiven Abbaus (59-74); Lutz von Rosenstiel: Präferenzen, Einstellungen, Motive, Kompetenzen zur Arbeit (Kommentar zum Beitrag von Christian Stamov Rossnagel) (75-86); Familie als Ressource: Intergenerationale Beziehungen und ihre rechtliche Verankerung: Martin
Kohli: Einleitung (87-90); Martin Kohli: Familiale Generationenbeziehungen im Wohlfahrtsstaat (91-114); Chiara Saraceno: The Impact of Aging an Intergenerational Family Relationships in the Context of Different Family and Welfare Regimes (115-132); Ulrich Becker: Intergenerationale Beziehungen aus rechtlicher Perspektive: Einführung zum Verhältnis zwischen Unterhalts- und Sozialleistungsrecht (133-138); Eva Maria Hohnerlein: Rechtliche
Rahmenbedingungen der Ausgestaltung intergenerationaler Beziehungen im internationalen
Vergleich (139-174); Die Zivilgesellschaft und ihre Älteren: Trends, Geschichte und Strukturen: Jürgen Kocka und Kai Brauer: Einleitung (175-180); John Keane: Civil Society and
Aging (181-190); Thomas Olk: Bestandsaufnahme und Chancen zur Verbesserung der Integration von älteren Menschen(191-210); Marcel Erlinghagen: Soziales Engagement im Ruhestand: Erfahrung wichtiger als frei verfügbare Zeit (211-220); Helmut K. Anheier: Der Dritte
Sektor und die 'alternde Gesellschaft'. Überlegungen zu institutionellen Strategien und Möglichkeiten (221-234); Klaus Dorner: Leben und sterben, wo ich hingehöre (235-240); Kai
Brauer: Warum sollten sich Ältere und Jüngere engagieren - oder nicht? Qualitative Befunde
zum Engagement (241-264); Politik im Alter: Wahlverhalten, Beteiligung, Einfluss: Wolfgang Streeck: Einleitung (265-272); Manfred G. Schmidt: Altern und politische Partizipation
(273-286); Andrea Louise Campbell: A New Macropolitics of Aging? The Case of the USA,
Older Voters, and AARP (287-298); Achim Gorres: Das Wahlverhalten älterer Menschen.
Ein Beitrag über die Unterschiede zwischen älteren und jüngeren Wählern (299-322); Anna
K. Skarpelis: Alterung der Mitgliedschaft vo Parteien und Gewerkschaften in Deutschland
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
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(323-336); Ausblick: Jürgen Kocka, Martin Kohli, und Wolfgang Streeck: Einige Ergebnisse
(337-343).
[180-F] Krank, Susanne; Wegner, Martina, Dr. (Bearbeitung); Klie, Thomas, Prof.Dr. (Leitung):
Evaluation und Monitoring des Projektes "Generation Aktiv"
INHALT: Ziel des Projektes "Generation Aktiv" ist die systematische Förderung Bürgerschaftlichen Engagements von (noch nicht engagierten) Menschen ab fünfzig Jahren im Raum
Schwäbisch Gmünd, damit diese ihr Erfahrungswissen und ihre Ressourcen für eine aktive
soziale, politische und kulturelle Gestaltung des Gemeinwesens nutzen. Durch die Gründung
eines dauerhaften regionalen Kooperationsverbundes soll ein Fundament für das Projekt entstehen. Um die nachhaltige Verankerung und Institutionalisierung des Projektes zu unterstützen, sollen Unternehmen und Betriebe mobilisiert werden, die bereit sind, die Förderung von
bürgerschaftlichem Engagement in ihre Unternehmensstrategie zu integrieren. Dies trifft auf
den gegenwärtigen Trend, den Unternehmen ihre gesellschaftspolitische Rolle zu verdeutlichen, die gemeinhin mit unternehmerischem bürgerschaftlichem Engagement oder Corporate
Citizenship bezeichnet wird. Das Deutsche Rote Kreuz beauftragte das zze, dieses Vorhaben
wissenschaftlich zu begleiten. Aufgabe der Evaluation ist es, dem innovativen neuartigen
Konzept des Projektes "Generation Aktiv" während der Vorbereitungs- und Umsetzungsphase formativ als Qualitätssicherung zu dienen und mit einer summativen Ergebnisbewertung
die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für eine langfristige Etablierung dieses Projektes zu definieren. Diese Evaluation hat folgende inhaltlichen Schwerpunkte: Wie gelingt
der Aufbau eines dauerhaften regionalen Kooperationsverbundes, der den beteiligten Organisationen einen Nutzen bringt und dadurch einen Gewinn für das Gemeinwesen darstellt, vor
allem mit Blick auf eine quantitative und qualitative Verbesserung der Versorgung von hilfebedürftigen (älteren) Menschen? Wo liegen hier die förderlichen oder auch hinderlichen Faktoren? Wie kann das Spannungsfeld zwischen Wettbewerb und Zusammenarbeit ("co-opetition") der beteiligten Organisationen zum Vorteil aller aufgelöst werden? Welche Interessen
und Ziele werden verfolgt? Wie können potentiell Interessierte und bislang noch nicht engagierte Menschen über 50 Jahre für Tätigkeiten im Gemeinwesen gewonnen werden? Welche
Maßnahmen, z.B. auch der Öffentlichkeitsarbeit, sind hier förderlich? Welche Rahmenbedingungen braucht das Engagement, um diese Engagierten nachhaltig binden zu können? In diesem Zusammenhang stellt sich auch vor dem Hintergrund einer so spezifischen Zielgruppe
die Frage des Zusammenwirkens und -arbeitens von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern
neu. Wie kann man Unternehmen und Betriebe motivieren, Bürgerschaftliches Engagement
als Teil ihrer Unternehmensstrategie und -kultur zu fördern?
METHODE: Mit dem Evaluationsansatz wollen die Forscher sowohl den Anforderungen des
Auftraggebers als auch dem Erkenntnisinteresse Rechnung tragen. Daher zeichnet sich unser
Ansatz mit Blick auf die Methode durch die folgenden Merkmale aus: Die Evaluationsinstrumente sollen in erster Linie qualitativ sein, weil sich ihrer Erfahrung nach dieser Ansatz besonders gut für neuartige Projekte eignet und das Innovationspotenzial damit gehoben werden
kann. Quantitative Daten flankieren die Ergebnisse der qualitativen Untersuchungen eher im
Sinne einer Statistik und der Vergleichbarkeit. Sie verfolgen einen multiperspektivischen Forschungsansatz, in dem wir die unterschiedlichen Sichtweisen der beteiligten Akteure abbilden
und zusammenführen: Im vorliegenden Fall z.B. die Sichtweise der unterschiedlichen Organisationen im Kooperationsverbund, der Engagierten, der beteiligten hauptamtlichen Fachkräfte, der Einsatzstellen, der Unternehmen und Betriebe sowie von Schlüsselpersonen aus dem
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
Umfeld. Sie möchten das Evaluationsdesign zu jeder Zeit im Projektverlauf flexibel halten.
Das gilt sowohl für die anfängliche Abstimmung mit den Projektpartnern und der RobertBosch-Stiftung wie auch für den späteren Verlauf des Projektes, der je nach Ausgestaltung
und Entwicklung unterschiedliche Evaluationserfordernisse aufwerfen kann.
ART: BEGINN: 2006-06 ENDE: 2009-02 AUFTRAGGEBER: Deutsches Rotes Kreuz FINANZIERER: Robert Bosch Stiftung GmbH
INSTITUTION: Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg (Bugginger Str. 38, 79114 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Wegner, Martina (Dr. Tel. 0761-47812-694, e-mail: [email protected])
[181-F] Krickel, Pia, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Spellerberg, Annette, Prof.Dr. (Leitung):
Seniorenplanung in Pirmasens
INHALT: Analyse der Lebenssituation und -bedingungen älterer Menschen sowie ihrer Wünsche
und Problemwahrnehmungen. Ziel ist es, Bedarfe der Seniorinnen und Senioren zu ermitteln,
Problembereiche und benachteiligte Gruppen unter den Älteren sichtbar zu machen, Versorgungslücken aufzudecken und das Zusammenwirken der Institutionen zu untersuchen. Anschließend werden Handlungsempfehlungen und Projekte mit den älteren Bürgerinnen und
Bürgern in einem Beteiligungsverfahren entwickelt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Pirmasens
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview
(Stichprobe: 21; lokale Akteure, die in Kontakt mit Senioren stehen, aus verschiedenen Einrichtungen). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.989; Personen ab 60
Jahren). Beteiligungsverfahren (Stichprobe: 6; Veranstaltungen - Senioren aus verschiedenen
Stadtteilen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-02 ENDE: 2010-01 AUFTRAGGEBER: Stadt Pirmasens FINANZIERER:
Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen, Fachrichtung Raum- und Umweltplanung Fachgebiet Stadtsoziologie (Pfaffenbergstr. 95, 67653 Kaiserslautern)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0631-205-4854, e-mail: [email protected])
[182-L] Künemund, Harald:
Bildung und Produktivität im Alter: Ergebnisses der Alterssurveys, in: Alexandra Dehmel
(Hrsg.) ; H.-Hugo Kremer (Hrsg.) ; Niclas Schaper (Hrsg.) ; Peter F.E. Sloane (Hrsg.):
Bildungsperspektiven in alternden Gesellschaften, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 107-124
INHALT: Der Verfasser präsentiert ausgewählte Ergebnisse der Alters-Surveys von 1996 und
2002. Zwei Aspekte stehen im Mittelpunkt: Zum einen die Rolle der Bildung im Alter, zum
anderen die Frage nach der Produktivität im Alter. Hinsichtlich des ersten Bereichs stellt der
Verfasser die vielfältigen Potenziale heraus, welche Bildung im Alter eröffnen kann. Diese
Potenziale bleiben jedoch in großen Teilen ungenutzt, weil sich die Partizipation an Bildungsaktivitäten im Alter lediglich auf einen relativ kleinen Teil der älteren Bevölkerung beschränkt. Die Weiterbildungspartizipierenden verfügen in der Regel über vergleichsweise
hohe Bildungsabschlüsse, was darauf hinweist, dass bereits vorhandene Bildungsungleichheiten im Alter verstärkt werden. Die Produktivität im Alter wird in ihren unterschiedlichen
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
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Ausprägungen dargestellt: Ehrenamtliche Tätigkeit, Pflegetätigkeit, Enkelkinderbetreuung sowie instrumentelle und monetäre Unterstützungsleistungen. (ICE2)
[183-L] Künemund, Harald:
Erwerbsarbeit, Familie und Engagement in Deutschland, in: Jürgen Kocka (Hrsg.) ; Martin
Kohli (Hrsg.) ; Wolfgang Streeck (Hrsg.) ; Kai Brauer (Mitarb.) ; Anna Skarpelis (Mitarb.):
Altern: Familie, Zivilgesellschafft, Politik, Stuttgart: Wiss. Verl.-Ges., 2009, S. 19-39
INHALT: "Die steigende durchschnittliche Lebenserwartung und das gleichzeitig sinkende Berufsaustrittsalter haben zu einer enormen Ausweitung der Altersphase im individuellen Lebenslauf geführt. Zusätzlich hat der Geburtenrückgang zur Folge, dass der Anteil der älteren
Menschen an der Gesamtbevölkerung steigen wird. Vor diesem Hintergrund stellt sich die
Frage der gesellschaftlichen Partizipation und Integration älterer Menschen mit besonderer
Dringlichkeit. Der Beitrag präsentiert empirische Befunde zu Tätigkeiten in der zweiten Lebenshälfte auf der Basis der Alterssurveys und weist auf Voraussetzungen für eine aktive Partizipation und 'produktives' Altern hin." (Autorenreferat)
[184-F] Kunz, Franziska, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Albrecht, Hans-Jörg, Prof.Dr.Dr.h.c.; Blinkert,
Baldo, Prof.Dr. (Betreuung):
Kriminalität, Devianz und ältere Menschen
INHALT: Beschreibung und Erklärung von a) kriminellem bzw. abweichendem Verhalten, b)
Einstellungen zu Gesetzen und Gesetzesübertretungen und c) Opfererfahrungen und Kriminalitätsfurcht älterer Menschen anhand von Befragungsdaten. Forschungsfragen: Welche Inzidenz- und Prävalenzraten weisen ältere Menschen in Bezug auf verschiedene Delikte auf?
Welche Typen älterer Menschen können hinsichtlich kriminalitätsbezogener Einstellungen
und Verhaltensweisen unterschieden werden ("junge Alte vs. alte Alte")? Inwiefern unterscheiden sich Dunkelfelddaten von offiziellen Angaben (etwa PKS)? Was sind Motive oder
begünstigende Faktoren für kriminelles Handeln im Alter? Welche allgemeinen Kriminalitätstheorien sind erklärungskräftig? GEOGRAPHISCHER RAUM: Südbaden/ Bundesrepublik
Deutschland
METHODE: Ansatz: Primäres Anliegen ist es, verschiedene allgemeine Theorien abweichenden/
kriminellen Verhaltens hinsichtlich ihrer Gültigkeit in Bezug auf Menschen im höheren Erwachsenenalter empirisch zu testen. Neben den Hypothesentests sollen einige kriminalitätsbezogene Parameter der Population geschätzt werden. Methodischer Ansatz: 2 Methoden:
Hauptstudie (quantitativ) - standardisierte postalische Befragung, 3 Erhebungswellen, Bruttostichprobe N=3.555 Personen zwischen 49 und 81 Jahren, die in Südbaden wohnhaft sind;
Anschluss-Studie (überwiegend qualitativ): pers. mündliche Interviews (semi-strukturiert) mit
ca. 100 Survey-Respondenten (Anwendung der Dilemma-Technik, vgl. Kohlberg, Lind). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich
(Netto-Stichprobe: 1.997; deutsche Staatsbürger, wohnhaft in einer der Gemeinden des Regierungsbezirkes Freiburg -Südbaden-, im Alter zwischen 49 und 81 Lebensjahren; Auswahlverfahren: geschichtete, geklumpte, zweistufige Zufallsauswahl). Qualitatives Interview
(Stichprobe: 100; deutsche Staatsbürger, wohnhaft in einer der Gemeinden des Regierungsbezirkes Freiburg -Südbaden-, im Alter zwischen 49 und 81 Lebensjahren; Auswahlverfahren:
124
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles
Umfrageinstitut.
ART: BEGINN: 2007-10 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht Abt. Kriminologie (Günterstalstr. 73, 79100 Freiburg im Breisgau); Universität Freiburg, Philosophische
Fakultät, Institut für Soziologie Forschungsschwerpunkt Stadt, Region und soziale Sicherheit
(79098 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0761-7081-239, e-mail: [email protected])
[185-L] Lessenich, Stephan:
Lohn und Leistung, Schuld und Verantwortung: Das Alter in der Aktivgesellschaft, in: Silke
van Dyk (Hrsg.) ; Stephan Lessenich (Hrsg.): Die jungen Alten : Analysen einer neuen
Sozialfigur, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2009, S. 279-295
INHALT: Im vorliegenden Beitrag wird die noch recht junge, im Entstehen begriffene Phänomenologie der wohlfahrtsstaatlich vermittelteten Altersaktivierung nachgezeichnet. Dabei wird
zum einen argumentiert, dass die Sozialpolitik der Aktivierung unverstanden bleibt, solange
sie als bloß technischer Prozess des institutionellen Umbaus verstanden wird - und nicht auch
als ein "moralisches" Unternehmen, im Rahmen dessen sich diskursive Prozesse der Umdeutung von Struktur- in Verhaltensprobleme, von Berechtigungs- in Verpflichtungspositionen,
von individuellen Leistungsansprüchen in gesellschaftliche Vor- und Gegenleistungserwartungen vollziehen. Zum anderen wird darauf hingewiesen, dass sich die Analyse und Kritik
des aktivierenden Sozialstaats, z. B. im Bereich der Arbeitsmarktpolitik, nicht einfach auf den
Bereich der Alterssozialpolitik übertragen lassen. Unter Einbeziehung der Erkenntnisse anglophoner Forschungen im Kontext der "Political Economy of Ageing", der "Critical Gerontology" und der "Foucauldian Gerontology" werden im vorliegenden Beitrag die Ungleichheitseffekte, die Fremdbestimmungswirkungen und die strukturellen Ambivalenzen einer Aktivierung des Alters thematisiert. (ICI2)
[186-F] Marzluff, Silke, M.A.; Kern, Susanne; Schmitt, Niki, M.A. (Bearbeitung); Klie, Thomas,
Prof.Dr. (Leitung):
Alter schafft Neues - aktiv im Alter
INHALT: Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat im April 2008
das neue Programm "Alter schafft Neues" ins Leben gerufen. Erklärtes Ziel vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ist, die Potenziale des neuen Alters zu nutzen und neue
Altersbilder zu entwickeln. Mit dem Modellprojekt "Aktiv im Alter" soll die aktive Einbindung älterer Menschen gefördert werden. Insgesamt 150 Kommunen erhalten eine einmalige
Anschubfinanzierung von je 10.000 Euro, um vor Ort im Rahmen "Lokaler Bürgerforen" gemeinsam mit älteren Menschen die jeweilige kommunale Bedarfslage zu ermitteln, Ideen für
Projekte zu entwickeln und diese unter Beteiligung Älterer zu realisieren. Ausführliche Informationen finden sich im Internet unter www.aktiv-im-alter.net . Das zze nimmt in der wissenschaftlichen Begleitung unterschiedliche Funktionen und Aufgaben wahr: In der Evaluatorenrolle erhebt es die Einzelprojekte und ihre Aktivitäten, in einer Drehscheibenfunktion vernetzt
es die beteiligten AkteurInnen, als Ergebnispool sammelt und verarbeitet es Daten und Ergebnisse und als Organisator von Fachveranstaltungen und Workshops auf unterschiedlichen
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
125
Ebenen mit verschiedenen Zielgruppen stellt es Informationsfluss und Austausch sicher.
ZEITRAUM: 2008-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Programmevaluation mittels qualitativer und quantitativer Erhebungsmethoden. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview, leitfadengestützt (Stichprobe: 20; Projektstandorte). Standardisierte Befragung, online
(Stichprobe: 175; alle geförderten Kommunen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg (Bugginger Str. 38, 79114 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Marzluff, Silke (Tel. 0761-47812-431, e-mail: [email protected])
[187-F] Marzluff, Silke, M.A. (Bearbeitung); Klie, Thomas, Prof.Dr. (Leitung):
Quality ageing in an urban environment
INHALT: Gesellschaftliche Veränderungen, die der demographische Wandel mit sich bringt, beschäftigen zur Zeit viele Staaten in der Europäischen Union. Aus diesem Grund wurde das
Projekt entwickelt. Fünf Stadtverwaltungen, eine Region und drei Forschungseinrichtungen
aus Ungarn, Polen, Slowenien, Italien und Deutschland nehemen daran teil. Mit dem Projekt
werden mehrere Ziele verfolgt: Förderung einer verstärkten Beteiligung Älterer in gemeinnützigen Aktivitäten und auf dem Arbeitsmarkt Innovation von Angeboten und Dienstleistungen
für Ältere im Wohlfahrtsbereich Entwicklung neuer Möglichkeiten zur Beteiligung älterer
Menschen auf kommunaler Ebene Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen durch
Innovation im urbanen Lebensraum. Einzelne Partner im Projekt werden sich mit unterschiedlichen Themenfeldern befassen, die gewonnenen Ergebnisse austauschen und neu entwickelte Tools in mehreren Ländern erproben. In einer Kooperation mit der Stadt Karlsruhe
beschäftigt sich das zze im Rahmen dieses Projekts mit der Frage, ob und wie Unternehmen
in Zusammenarbeit mit der Kommune die Lebensqualität insbesondere älterer ArbeitnehmerInnen unterstützen können. Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebseite unter
www.q-ageing.eu/ . GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa
ART: BEGINN: 2008-12 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
EFRE - Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
INSTITUTION: Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg (Bugginger Str. 38, 79114 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0761-47812-431, e-mail: [email protected])
[188-L] Mika, Tatjana; Rehfeld, Uwe; Stegmann, Michael:
Provisions for old age: income provisions and retirement, (Working Paper Series des Rates für
Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD), No. 112), Berlin 2009, 12 S. (Graue Literatur;
www.ratswd.de/download/RatSWD_WP_2009/RatSWD_WP_112.pdf)
INHALT: "Research on the income situation of today's and future retirees requires often record
based data. Because of their accuracy in the life-course information they can also, if they are
linked to survey data, make interviews shorter and less demanding for the interviewed persons. Process produced data from the pension fund are already available for these research to-
126
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
pics. The data include details about the employment career and other life-course events as far
as they are considered in the pensions' calculation. Nevertheless, additional sources are needed if research projects address the income situation more in detail, in particular the question
of poverty or high income in old age. The pension reforms of the past decade have strengthened the second and third pillar in the importance, thereby increasing their importance of occupational pensions and private savings for future old age income. There exist already some detailed and inclusive data for research on old age income and retirement collected for government reports, but not all this data is yet available for scientific research. Furthermore should
the exchange of data between social security and/or tax institutions more often be combined
with the collection of statistical data in order to improve the possibility of record-to-record
linkage." (author's abstract)|
[189-L] Motel-Klingebiel, Andreas; Wurm, Susanne; Engstler, Heribert; Huxhold, Oliver; Jürgens, Olaf; Mahne, Katharina; Schöllgen, Ina; Wiest, Maja; Tesch-Römer, Clemens:
Deutscher Alterssurvey - die zweite Lebenshälfte: Erhebungsdesign und Instrumente der
dritten Befragungswelle, (DZA-Diskussionspapier, Nr. 48), Berlin 2009, 224 S. (Graue
Literatur;
www.dza.de/SharedDocs/Publikationen/Diskussionspapiere/Diskussionspapier__Nr__48,template
Id=raw,property=publicationFile.pdf/Diskussionspapier_Nr_48.pdf)
INHALT: Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine bundesweit repräsentative Quer- und
Längsschnittbefragung von Personen, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden, und wird
aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Die umfassende Untersuchung von Personen im mittleren und höheren Erwachsenenalter dient dazu, Mikrodaten bereitzustellen, die sowohl für die sozial- und verhaltenswissenschaftliche Forschung als auch für die Sozialberichterstattung genutzt werden. Die DEAS-Daten bilden damit eine Informationsgrundlage für politische Entscheidungsträger, die interessierte Öffentlichkeit und für die wissenschaftliche Forschung. Die erste Welle wurde im Jahr
1996 durchgeführt, die zweite Welle im Jahr 2002. Die aktuelle dritte Welle wurde im Jahr
2008 verwirklicht. Wie bereits in den vorangegangenen Erhebungswellen wurden auch in der
dritten Welle Personen umfassend zu ihrer Lebenssituation befragt - unter anderem zu ihrem
beruflichen Status oder ihrem Leben im Ruhestand, zu gesellschaftlicher Partizipation und
nachberuflichen Aktivitäten, wirtschaftlicher Lage und Wohnsituation, familiären und außerfamiliären sozialen Beziehungen sowie zu Gesundheit, Wohlbefinden und Lebenszielen. Der
vorliegende Beitrag gibt einen kurzen Überblick über die Befragungsschwerpunkte, die Stichproben, die Befragungsmethoden, die beteiligten Personen, die Nutzung der Daten und die
Erhebungsunterlagen. (ICI2)
[190-L] Noll, Heinz-Herbert; Weick, Stefan:
Lebenssituation von Älteren, in: Datenreport 2006 : Zahlen und Fakten über die Bundesrepublik
Deutschland, 2006, S. 553-564 (Graue Literatur;
www.gesis.org/fileadmin/upload/forschung/publikationen/datenreport/2006/2_13.pdf)
INHALT: Die Lebensbedingungen und die Lebensqualität der älteren Bevölkerung rücken um so
stärker in den Mittelpunkt des Interesses, je größer der Anteil der Bevölkerung ist, der sich in
dieser Phase des Lebenszyklus befindet, und desto mehr Lebenszeit jeder Einzelne in der
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
127
Phase des Ruhestands und des Lebensabends verbringt. Im Vergleich zu 1970 hat sich die
weitere mittlere Lebenserwartung eines bzw. einer 60-Jährigen in Westdeutschland mittlerweile um rund fünf Jahre auf 24 Jahre bei den Frauen bzw. 20 Jahre bei den Männern verlängert. In Ostdeutschland ist die Lebenserwartung ebenfalls deutlich gestiegen und hat sich den
westdeutschen Werten zunehmend angenähert. Informationen zur Qualität des Lebens im Alter im Allgemeinen sowie der Qualität der zusätzlich gewonnenen Jahre im Besonderen sind
daher gerade auch für die Gesellschaftspolitik von wachsender Bedeutung. Gestützt auf ausgewählte Indikatoren wird im vorliegenden Beitrag untersucht, wie sich Lebenssituation und
Lebensqualität im Alter im Vergleich zu der jüngeren Erwachsenenpopulation darstellen und
über die Zeit verändern. Von besonderem Interesse ist zudem, wie sich Lebenssituation und
Lebensqualität von jüngeren und älteren Alten unterscheiden. Der Fokus der Betrachtung
richtet sich auf verschiedene Aspekte von Haushalt und Partnerschaft, Lebensstandard und
Mobilität, den Gesundheitszustand sowie das subjektive Wohlbefinden. In diesem Beitrag
wird für die auf das Jahr 2004 bezogenen Analysen eine Altersklassifizierung verwendet, die
innerhalb der Bevölkerung von 60 und mehr Jahren fünf Altersgruppen von jüngeren Alten,
älteren Alten und Hochbetagten unterscheidet sowie die unter 60-Jährigen als Vergleichsgruppe umfasst. Alles in allem machen die Ergebnisse deutlich, dass sich ältere Menschen in
ihrer Lebensqualität in vielfacher Hinsicht - wenn auch nicht durchgängig und nicht nur negativ - von jüngeren unterscheiden. Insbesondere hinsichtlich ihres Einkommens und ihrer materiellen Verhältnisse geht es der älteren Bevölkerung in Deutschland derzeit vergleichsweise
gut. Deutliche Verbesserungen ihrer absoluten und relativen Einkommensposition haben insbesondere die höheren Altersgruppen in den östlichen Bundesländern erfahren, was sich auch
in ihrem subjektiven Wohlbefinden niederschlägt. (ICD2)
[191-L] Noll, Heinz-Herbert; Weick, Stefan:
Lebenssituation von Älteren, in: Heinz-Herbert Noll (Hrsg.) ; Roland Habich (Hrsg.):
Datenreport 2008 : ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland, 2008, S. 193-199
(Graue Literatur;
www.gesis.org/fileadmin/upload/forschung/publikationen/datenreport/2008/Kapitel7_4.pdf)
INHALT: Die Lebensbedingungen und Lebensqualität der älteren Bevölkerung rücken um so
stärker in den Mittelpunkt des Interesses, je größer der Anteil der Bevölkerung ist, der sich in
dieser Phase des Lebenszyklus befindet und desto mehr Lebenszeit jeder Einzelne in der Phase des Ruhestands und des "Lebensabends" verbringt. Im Vergleich zu 1970 hat sich die weitere mittlere Lebenserwartung eines bzw. einer 60-Jährigen in Westdeutschland mittlerweile
um rund fünf Jahre auf 21 Jahre bei den Männern und 24 Jahre bei den Frauen verlängert. In
Ostdeutschland ist die Lebenserwartung ebenfalls deutlich gestiegen und hat sich zunehmend
den westdeutschen Werten angenähert. Gestützt auf ausgewählte Indikatoren untersucht der
vorliegende Beitrag, wie sich die Lebenssituation und Lebensqualität im Alter im Vergleich
zu der jüngeren Erwachsenenpopulation darstellen und über die Zeit verändern. Von besonderem Interesse ist zudem, wie sich Lebenssituation und Lebensqualität von jüngeren und älteren Alten unterscheiden. Der Fokus der Betrachtung richtet sich auf verschiedene Aspekte
von Haushalt und Partnerschaft, Lebensstandard und Mobilität, den Gesundheitszustand sowie das subjektive Wohlbefinden. In diesem Beitrag wird für die auf das Jahr 2006 bezogenen Analysen eine Altersklassifizierung verwendet, die innerhalb der Bevölkerung von 60
und mehr Jahren fünf Altersgruppen von jüngeren Alten, älteren Alten und Hochbetagten unterscheidet sowie die unter 60-Jährigen als Vergleichsgruppe umfasst. Alles in allem machen
128
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
die Ergebnisse deutlich, dass sich ältere Menschen in ihrer Lebensqualität in vielfacher Hinsicht - wenn auch nicht durchgängig und nicht nur negativ - von jüngeren unterscheiden. Insbesondere hinsichtlich ihres Einkommens und ihrer materiellen Verhältnisse geht es der älteren Bevölkerung in Deutschland derzeit vergleichsweise gut. Deutliche Verbesserungen ihrer
absoluten und relativen Einkommensposition haben insbesondere die höheren Altersgruppen
in den östlichen Bundesländern erfahren, was sich auch in ihrem subjektiven Wohlbefinden
niederschlägt. Die aus gesellschaftspolitischer Sicht besonders interessierenden Defizite in
der Lebensqualität älterer Menschen im Vergleich zu jüngeren Bevölkerungsgruppen betreffen vor allem die immateriellen Aspekte des Lebens. Deutliche Einbußen in der Lebensqualität stellen sich insbesondere bei den älteren Alten, d. h. den Altersgruppen ab 70 Jahren, ein,
die sich von den jüngeren Alten hinsichtlich einer Vielzahl der verwendeten Indikatoren negativ unterscheiden. (ICD2)
[192-F] Oertel, Holger, Dipl.-Geogr.; Möbius, Martina, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung); Banse, Juliane, Dipl.-Ökon. (Leitung):
Demographischer Wandel und Wohnansprüche Älterer (60+) - Hinweise für städtische
Wohnkonzepte
INHALT: Das skizzierte Projekt untersucht die Implikationen für die Wohnungsnachfrage, die
mit dem Anstieg der Zahl der Älteren in Deutschland verbunden sind. Ziel ist es, die sich verändernden Ansprüche an die Wohnungsversorgung näher zu beschreiben und ansatzweise zu
quantifizieren. Im Projekt wird einerseits die Wohnsituation der Älteren 60+ und deren Veränderung im Vergleich von Ost- und Westdeutschland analysiert und andererseits die Auswirkungen einer steigenden Zahl älterer Bewohner auf das Wohnungsbestandsgefüge am Beispiel ausgewählter Groß- und Mittelstädte - konkretisiert. ZEITRAUM: Vergleich 2000 und
2005/2007/2009 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und Westdeutschland, Stadt Dresden,
Stadt Döbeln
METHODE: Auswertung des Sozio-oekonomischen Panels, Fallbeispielansatz, Befragungen in
ausgewählten Groß- und Mittelstädten (bisher in Dresden 2007 und Döbeln 2009 - Groß- und
Mittelstadt in Sachsen). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 6.000/2.300; Bewohner 60 Jahre und älter in der
sächsischen Großstadt Dresden; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung,
schriftlich (Stichprobe: 1.300/390; Bewohner 60 Jahre und älter in der sächsischen Mittelstadt
Döbeln; Auswahlverfahren: Zufall). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Auswertung des
Sozio-oekonomischen Panels 2000 und 2005 zum Wohnen im Alter 60+). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Banse, Juliane; Möbius, Martina; Deilmann, Clemens; Wohnen
im Alter 60+. Ergebnisse einer Befragung in der Stadt Dresden. IÖR-Texte, 156.+++Banse,
Juliane; Oertel, Holger: Wohnsituation älterer Haushalte in Deutschland, Ergebnisse einer
Auswertung des Sozio-oekonomischen Panels, IÖR-Texte, 158.
ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2010-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. -IÖR- (Weberplatz 1,
01217 Dresden)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0351-4679258, e-mail: [email protected])
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
129
[193-L] Olk, Thomas:
Bestandsaufnahme und Chancen zur Verbesserung der Integration von älteren Menschen,
in: Jürgen Kocka (Hrsg.) ; Martin Kohli (Hrsg.) ; Wolfgang Streeck (Hrsg.) ; Kai Brauer (Mitarb.)
; Anna Skarpelis (Mitarb.): Altern: Familie, Zivilgesellschafft, Politik, Stuttgart: Wiss. Verl.-Ges.,
2009, S. 191-210
INHALT: "In diesem Beitrag geht es um die Frage nach den Chancen einer verbesserten-Integration älterer Menschen in die Institutionen der Zivilgesellschaft. Es soll daher geklärt werden,
was unter Zivilgesellschaft bzw. unter zivilgesellschaftlichen Institutionen verstanden wird.
Auf dieser Grundlage werden dann empirische Befunde zur Beteiligung älterer Menschen an
zivilgesellschaftlichen Aktivitäten präsentiert und die zentralen Bereiche der Beteiligung älterer Menschen herausgearbeitet. Abschließend werden einige Überlegungen zur Verbesserung
der Integration älterer Menschen in die Zivilgesellschaft angestellt." (Autorenreferat)
[194-L] Otten, Dieter; Melsheimer, Nina:
Lebensentwürfe "50plus", in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das
Parlament, 2009, H. 41, S. 31-36 (www.bpb.de/files/XGI2F3.pdf)
INHALT: "Lebensstil und Lebensgefühl der Menschen zwischen 50 und 70 Jahren werden heute
kaum mehr durch das 'Alt-Sein' geprägt. Der 'Alters-Limes' hat sich verschoben. Was sind die
politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen daraus? " (Autorenreferat)
[195-L] Perrig-Chiello, Pasqualina; Höpflinger, Francois; Suter, Christian:
Generationen - Strukturen und Beziehungen: Generationenbericht Schweiz ;
Synthesebericht des Nationalen Forschungsprogramms 52 "Kindheit, Jugend und
Generationenbeziehungen in einer sich wandelnden Gesellschaft", Zürich: Seismo Verl. 2008,
430 S., ISBN: 978-3-03-777063-4
INHALT: "Generationenbeziehungen berühren alle Phasen des Lebens, von der Geburt bis zum
Lebensende, und das Verhältnis von Jung und Alt beeinflusst alle Lebensbereiche, von Alltagskontakten bis hin zu Kultur, Wirtschaft und Politik. Der erste Generationenbericht der
Schweiz - ausgehend von Forschungsresultaten aus dem Nationalen Forschungsprogramm 52
'Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen' - vermittelt eine umfassende Darstellung
neuer Trends zu familialen und ausserfamilialen Generationenbeziehungen. Vor dem Hintergrund der demografischen Veränderungen unterliegt das Verhältnis zwischen Generationen
einem raschen Wandel. Dies berührt die Beziehungen zwischen Kindern, Eltern und Grosseltern als auch sozialpolitische Regelungen, politische Diskurse und wirtschaftliche Verhältnisse. Generationenbeziehungen und intergenerationelle Aktivitäten haben sich nach sorgfältiger
Analyse vielfach positiver entwickelt als dies Diskussionen über aktuelle Generationenkonflikte vermuten lassen. Der Generationenbericht korrigiert viele populäre Vorstellungen über
den Zusammenbruch der Generationensolidarität." (Autorenreferat)
[196-F] Pfeiffer, Manfred, Dipl.-Soz. (Leitung):
Repräsentative Erfassung von Einstellung und Kenntnisstand zum Thema Verkehrssicherheit
130
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
INHALT: Das Ziel des Forschungsvorhabens bestand darin, die Kontroll-Messung ('Baseline',
ohne Maßnahmeneinsatz) für die spätere Evaluation des Verkehrssicherheitsprogramms "sicher mobil" bereitzustellen. ZEITRAUM: 2009 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik
Deutschland
METHODE: Es wurde eine repräsentative empirische Erhebung zur Bekanntheit der Maßnahmen
sowie zu verkehrssicherheitsbezogenen Einstellungen und Kenntnissen unter Senioren (hier
definiert als Personen ab 50 Jahre) durchgeführt werden. Dabei waren Personen, die in Heimen leben, gesondert zu betrachten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 530; Senioren ab 50 Jahre im
Rahmen einer Omnibusbefragung; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung,
face to face (Stichprobe: 79; Bewohner von Alters-/ Pflegeheimen; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Pfeiffer, Manfred: Repräsentative Erfassung von Einstellung und Kenntnisstand zum Thema Verkehrssicherheit. Schlussbericht. Mannheim 2009, 39 S.
ART: BEGINN: 2009-02 ENDE: 2009-08 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt für Straßenwesen
-BASt- FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung e.V. -IVT- Niederlassung Mannheim (Quadrat M4, 10, 68161 Mannheim)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-1503-0840, e-mail: [email protected])
[197-F] Rapp, Ingmar, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Klein, Thomas, Prof.Dr. (Betreuung):
Soziale Determinanten des Gesundheitsverhaltens und der Gesundheit im mittleren und höheren Lebensalter (Teilprojekt im Rahmen des Gesamtprojekts "Projekt Perspectives of
Ageing. Perspectives of ageing in the process of social and cultural change")
INHALT: Das Forschungsvorhaben bearbeitet die Fragestellung, in welcher Weise soziale Faktoren das Gesundheitsverhalten und die Gesundheit im mittleren und höheren Lebensalter beeinflussen und wie sich diese Einflüsse mit zunehmendem Alter verändern. Aus zahlreichen
Studien ist zwar wohlbekannt, dass Gesundheit und Sterblichkeit mit einer Reihe von sozialen
Faktoren in Zusammenhang stehen. Bedeutsame Unterschiede bestehen zum Beispiel nach
der sozialen Schichtzugehörigkeit und nach dem Familienstand. Die meisten einschlägigen
Untersuchungen sind allerdings auf die Bevölkerung im Erwerbsalter konzentriert (vgl. Knesebeck 2005: 36; Lampert et al. 2008: 382), und, worauf theoretische Argumente und auch die
wenigen für ältere Menschen aussagekräftigen Studien hinweisen, nicht einfach auf ältere
Menschen übertragbar. Konzeptionell orientiert sich das Vorhaben am Forschungsprogramm
der Lebensverlaufs-forschung (Mayer 1990). Alter und Altern werden als Teil des Lebenslaufs und als multidimensionaler Prozess begriffen, wobei die einzelnen Prozesse auch durch
frühere Aktivitäten und Ereignisse auch in anderen Lebensbereichen beeinflusst werden. So
berichten zum Beispiel Brockmann und Klein (2002, 2004), dass auch lange zurückliegende
familiale Ereignisse die Mortalität beeinflussen, wobei sowohl Kumulationseffekte als auch
Erholungseffekte wirksam sind. Und in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Einkommen, Alter und Mortalität zeigen neuere Untersuchungen von Klein und Unger (2006) und
von Hoffmann (2008), dass Einkommensunterschiede der Mortalität mit zunehmendem Alter
nachlassen, dass aber die Altersdifferenzen maßgeblich der Gesundheitsdifferenzierung des
Einkommenseffekts geschuldet sind: Einkommenseffekte auf die Mortalität kommen bei Gesundheit stärker zum Tragen und werden deshalb mit zunehmendem Alter und (im Durch-
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
131
schnitt) schlechter werdender Gesundheit geringer. Die Frage, ob und in welcher Weise sich
die Einflüsse von verschiedenen sozialen Faktoren auf Gesundheit und Mortalität mit zunehmendem Alter verändern, soll deshalb insbesondere um die Frage ergänzt werden, inwieweit
soziale Faktoren in ihrem Einfluss auf Morbidität und Mortalität mit medizinischen Faktoren
interagieren. Die Bearbeitung dieser beiden miteinander verknüpften Fragestellungen soll
schließlich auch zur Klärung der Frage beitragen, welche relative Bedeutung den verschiedenen Mechanismen zukommt, die für den Zusammenhang zwischen sozialen Merkmalen und
Gesundheit verantwortlich gemacht werden.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution; Exzellenzinitiative der Universität Heidelberg
INSTITUTION: Marsilius-Kolleg an der Universität Heidelberg (Hauptstr. 232, Haus Buhl,
69117 Heidelberg); Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften,
Institut für Soziologie (Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg); Universität Heidelberg, Fak.
für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Promotionskolleg (Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06221-54-2985, Fax: 06221-54-2996,
e-mail: [email protected])
[198-F] Reibling, Nadine, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Ebbinghaus, Bernhard, Prof.Dr.; Olafsdottir, Sigrun, Prof.Ph.D. (Betreuung):
Der Beitrag des Gesundheitssystems zu gesundheitlicher Ungleichheit: ein internationaler
Vergleich von Leistungsinanspruchnahme und gesundheitsbezogener Lebensqualität älterer
Menschen
INHALT: Unterschiede im Gesundheitszustand zwischen sozioökonomischen Gruppen stellen
eine dauerhafte Form der sozialen Stratifizierung in allen Gesellschaften dar. Da Gesundheit
eine zentrale Ressource für die individuelle Lebensqualität darstellt, hat die Erklärung gesundheitlicher Ungleichheit in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit er-fahren. Die
theoretischen Erklärungsmodelle beziehen sowohl individuelle Determinanten wie Lebensstil
oder Stresslevel als auch gesellschaftliche Einflussfaktoren wie den Grad der Einkommensungleichheit mit ein. Der Einfluss des Gesundheitssystems für die Entstehung gesundheitlicher
Ungleichheit wird dabei häufig eine untergeordnete Bedeutung zugewiesen, da die Entstehung von Krankheiten im Wesentlichen von Faktoren außerhalb des Gesundheitssystems beeinflusst wird. Dabei wird jedoch übersehen, dass Gesundheitssysteme eine zentrale Rolle in
der Reproduktion und Reduktion von Ungleichheiten im weiteren Krankheitsverlauf spielen.
Dies ist von besonderer Relevanz für Menschen mit chronischen Krankheiten. Während viele
Studien Ungleichheiten im Zugang und der Inanspruchnahme gesundheitlicher Leistungen
dokumentieren, fehlen empirische Studien, die untersuchen ob diese ungleiche Nutzung des
Gesundheitssystems tatsächlich auch Unterschiede im Gesundheitszustand kausal erklären
kann. Dieses Projekt untersucht daher den Zusammenhang zwischen Gesundheitssystemen
und gesundheitlicher Ungleichheit unter der Annahme, dass unterschiedliche Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen Ungleichheit im Krankheitsverlauf chronisch kranker Menschen beeinflusst. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, USA
METHODE: Es wird ein theoretisches Modell entwickelt, welches verschiedene Mechanismen
aufzeigt, durch die medizinische Leistungen gesundheitliche Ungleichheit beeinflusst. Zur
empirischen Überprüfung des Modells wird eine Triangulation unterschiedlicher Forschungsmethoden eingesetzt: 1. vergleichende Analyse internationaler Umfragedaten auf Quer-
132
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
schnittsbasis; 2. Länderstudien auf der Basis von Paneldatensätzen; 3. qualitative Interviews.
Datenart: vergleichende Umfragedaten, Institutionendaten zum Gesundheitssystem.
ART: BEGINN: 2009-01 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Graduate
School of Economic and Social Sciences -GESS- Center for Doctoral Studies in Social and
Behavioral Sciences -CDSSINSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung MZES- Arbeitsbereich A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration (68131
Mannheim)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0621-181-3049, e-mail: [email protected])
[199-L] Resch, Katharina; Strümpel, Charlotte:
Informelles Lernen und Möglichkeiten freiwilligen Engagements im Alter: Sichtbarkeit,
Motive und Rahmenbedingungen, in: Bildungsforschung, Jg. 6/2009, Ausg. 1, S. 79-96
(www.bildungsforschung.org/bildungsforschung/Archiv/2009-01/Engagement)
INHALT: "Der Beitrag leistet auf Basis des laufenden EU-Projekts SLIC 'Sustainable Learning in
the Community' einen Beitrag zur Sichtbarmachung der Verknüpfung zwischen formalem
und informellem Lernen sowie freiwilliges Engagement im Alter. Die Motive älterer Lernender werden den strategischen Zielsetzungen der Organisationen gegenübergestellt, die Lernund Partizipationsmöglichkeiten für ältere Menschen bieten." (Autorenreferat)
[200-L] Romeu Gordo, Laura; Motel-Klingebiel, Andreas; Wurm, Susanne:
SOEP as a source for research on ageing - issues, measures and possibilities for
improvement, (Working Paper Series des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD), No.
83), Berlin 2009, 24 S. (Graue Literatur;
www.ratswd.de/download/RatSWD_WP_2009/RatSWD_WP_83.pdf)
INHALT: "The research agendas of social gerontology and socioeconomic research need to respond to the new challenges that the ageing of the population implies and, hence, need to be
open for the inclusion of appropriate research topics. At the same time, proper instruments are
necessary in order to further develop the potentials of socio-economic surveys for the manifold ambitions of research on ageing; multi-purpose studies in particular are expected to deliver the adequate empirical instruments for a multi-disciplinary ageing research agenda. The
SOEP has the potential to become increasingly important for ageing research given its longitudinal structure, its large share and thus the number of older individuals and its high diversity of topics. However, there is still improvement potential in order to be able to cover the specific requirements of research on ageing. In the present report we concentrate on three thematic fields which we identify as relevant for research on ageing: health and health-related needs
for services, employability of older workers, and household resources in later life. Within these three fields we make recommendations on health measurement, measurement of work
ability of older workers, measurement of intra-household distribution of resources and household consumption information. Improved instruments on these fields can substantially contribute to the further development of SOEP as one of the important sources for socio-economic
research on ageing in Germany. Furthermore, improvements in the data basis on the identified
fields of health, employment and household contexts can help to react to current policy questions. This report concentrates on these fields and the potentials of the SOEP. However, it
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
133
must be stated that there are other ageing topics which need more satisfactory empirical support. In this sense, it is important that the SOEP structure and contents evolve in order to meet
the requirements of a very diverse and dynamic ageing research agenda. Furthermore, it must
be recognised that the SOEP already offers a wide range of information to research on ageing
that is, at least until now, still not sufficiently utilised by most ageing researchers. Not only
improved data but also further substantial marketing is needed to promote a broader use of the
SOEP's existing potentials in the field of ageing. In this way, the SOEP becomes an increasingly important data source for empirical ageing research in Germany and worldwide." (excerpt)|
[201-F] Sattler, Christine (Bearbeitung):
Kognitive Defizite im Alter: Risiko- und protektive Faktoren (Teilprojekt im Rahmen des
Gesamtprojekts "Projekt Perspectives of Ageing. Perspectives of ageing in the process of social and cultural change")
INHALT: Das Konzept der Kognitiven Reserve soll auf Daten der "Interdisziplinären Längsschnittstudie des Erwachsenenalters" (ILSE) angewendet werden. Das Hauptanliegen der
ILSE-Studie besteht darin, individuelle, gesellschaftliche und materielle Bedingungen für ein
gesundes, selbstverantwortliches und zufriedenes älter werden zu identifizieren. Die Stichprobe der Studie umfasst mit den Jahrgängen 1930-1932 bzw. 1950-1952 zwei unterschiedliche
Alterskohorten. Diese wurden bis dato dreimal untersucht (1993-2008), wobei noch zwei weitere Messzeitpunkte geplant sind (bis Ende 2016). Die Untersuchungen wurden in verschiedenen Zentren in Deutschland durchgeführt, wobei der Schwerpunkt auf den Zentren Heidelberg und Leipzig lag. Insgesamt nahmen zum ersten Messzeitpunkt 500 Heidelberger und 501
Leipziger an der ILSE-Studie teil. Zum dritten Messzeitpunkt konnten bis dato insgesamt 789
Probanden erneut für die ILSE-Studie gewonnen werden, was einer hohen Rücklaufquote von
78,8% der Ausgangsstichprobe entspricht. Die Untersuchung der Probanden umfasste zu allen drei Messzeitpunkten u.a. die Themenbereiche "Biographie", "Einstellung und Persönlichkeit", "Kognitive Leistungsfähigkeit", "Medizin und Psychiatrie", "Zufriedenheit und Wohlbefinden" sowie "Sport und Bewegung". Durch eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit konnten somit für jeden Probanden eine Vielzahl von Variablen im Längsschnitt erfasst
werden. Besonderer Wert wurde hierbei auf eine genaue Diagnostik der kognitiven Leistungsfähigkeit gelegt. Außerdem wurden für viele Probanden genetische Blutanalysen sowie
eine strukturelle Magnetresonanztomographie (MRT), als bildgebendes Verfahren durchgeführt. Hierdurch besteht die Möglichkeit zu untersuchen, ob bestimmte Variablenausprägungen eventuell bereits zum ersten oder auch zum zweiten Messzeitpunkt auf die spätere Entwicklung einer LKB bzw. AD hingewiesen haben. Somit könnten potentielle Risikofaktoren,
die bereits frühzeitig für das Entwickeln kognitiver Defizite sprechen identifiziert werden.
Umgekehrt ist es möglich - im Sinne der KR-Theorie - zu untersuchen, welche Faktoren vor
dem Auftreten kognitiver Defizite schützen und somit als protektiv zu bewerten sind. Hierbei
ist anhand der vorhandenen längsschnittlichen Daten sowohl die Untersuchung der strukturellen wie auch der funktionellen Reserve möglich. Besonders viel versprechend ist in diesem
Zusammenhang sicherlich die genaue Betrachtung der LKB-Patienten. Durch das Längsschnittsdesign der ILSE-Studie wird es möglich zu untersuchen bzgl. welcher Variablen sich
LKB-Patienten, die im Laufe der Zeit eine AD entwickeln, von denjenigen LKB-Patienten
unterscheiden, die kognitiv stabil bleiben. Schließlich besteht die Möglichkeit zu untersuchen
ob und inwiefern strukturelle und funktionelle Faktoren im Rahmen des KR-Konzeptes im
134
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
Zusammenhang stehen. Die Untersuchung dieser Fragestellung kann zu einem besseren Verständnis der Wirkungsweise der Kognitiven Reserve beitragen. Die intensive Erforschung
von protektiven sowie Risikofaktoren kognitiver Defizite im Alter ist angesichts der hohen
Erkrankungszahlen eine wichtige Aufgabe und soll durch die angestrebte Promotion unterstützt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Heidelberg, Leipzig
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution; Exzellenzinitiative der Universität Heidelberg
INSTITUTION: Marsilius-Kolleg an der Universität Heidelberg (Hauptstr. 232, Haus Buhl,
69117 Heidelberg)
KONTAKT: Institution (Tel. 06221-543-980, Fax: 06221-543-984,
e-mail: [email protected])
[202-L] Schmelzer, Paul:
Late careers and income dynamics among older people: consequences of unstable careers on
the income situation in Great Britain, (Working paper / flexCAREER (Flexibility forms on the
labor market - a cross-national comparison of the development of social inequality)), Bamberg
2009, 52 S. (Graue Literatur; www.flexcareer.de/papers/flexII_WP_UK.pdf)
INHALT: Der Autor untersucht vor dem Hintergrund der Wandlungen auf dem Arbeitsmarkt in
Großbritannien die Frage, inwieweit die Flexibilisierungsprozesse die Erwerbskarrieren von
älteren Arbeitnehmern und ihren Übergang in die Rente beeinflussen. Er betont einleitend die
Tatsache, dass die Qualifikationen der älteren Beschäftigten mit dem beschleunigten technologischen Wandel und dem verstärkten globalen Wettbewerb zunehmend überholt sind und
auf den Arbeitsmärkten weniger nachgefragt werden. Prekäre Beschäftigungsformen wie
auch längere Phasen der Arbeitslosigkeit stellen dabei nicht nur eine unsichere Phase im späten Erwerbsverlauf dar, sondern haben darüber hinaus auch Folgen für das Renteneinkommen
und das Risiko von Altersarmut. Es ist jedoch zu erwarten, dass die Richtung und das Ausmaß von Veränderungsprozessen stark von nationalen institutionellen Kontexten geprägt
sind. Der Autor gibt zunächst einen Überblick über die Arbeitsmarktentwicklung in Großbritannien zwischen 1990 und 2005. Er analysiert anschließend anhand von Daten des "British
Household Panel Survey" die Erwerbskarrieren von älteren Arbeitnehmern mit Fokus auf die
Einkommensmobilität, das Risiko von beruflichem Abstieg und Arbeitslosigkeit sowie den
Übergang in den Ruhestand und das Renteneinkommen. (ICI)
[203-L] Schmidt, Manfred G.:
Altern und politische Partizipation, in: Jürgen Kocka (Hrsg.) ; Martin Kohli (Hrsg.) ; Wolfgang
Streeck (Hrsg.) ; Kai Brauer (Mitarb.) ; Anna Skarpelis (Mitarb.): Altern: Familie,
Zivilgesellschafft, Politik, Stuttgart: Wiss. Verl.-Ges., 2009, S. 273-286
INHALT: "Die Alterung der deutschen Gesellschaft geht mit reger politischer Partizipation und
zunehmender latenter politischer Macht der Senioren einher. Davon zeugen insbesondere die
Alterung der Wählerschaft, die überdurchschnittliche Wahlbeteiligung der Älteren, ihr bürgerschaftliches Engagement und ihre wachsende Bedeutung in der Mitgliedschaft von Parteien und Gewerkschaften. Zum Profil der politischen Partizipation von Alt und Jung gehört ein
'Loser's Consent'-Problem: Die partei- und koalitionspolitischen Präferenzen der Senioren unterscheiden sich signifikant von denen der jüngeren Wähler. Gleiches gilt für die politischen
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
135
Präferenzen der Altersrentner und der Erwerbstätigen: Die Senioren (und die Rentner) stimmen mehrheitlich für eine 'bürgerliche' Koalition, die jüngeren Wähler (und die Erwerbstätigen insgesamt) hingegen für eine Linksparteienkoalition. Das 'Loser's Consent'-Problem und
sonstige Spannungen zwischen Jung und Alt sowie zwischen Erwerbstätigen und Altersrentnern werden in Deutschland allerdings durch eine Reihe konfliktmindernder Größen überbrückt. Unter diesen spielen ein beachtliches Maß an intergenerationeller Solidarität und die
Problemlösungskraft des Wohlfahrtsstaates eine große Rolle." (Autorenreferat)
[204-L] Schroeter, Klaus R.:
Die Normierung alternder Körper - gouvernementale Aspekte des doing age, in: Silke van
Dyk (Hrsg.) ; Stephan Lessenich (Hrsg.): Die jungen Alten : Analysen einer neuen Sozialfigur,
Frankfurt am Main: Campus Verl., 2009, S. 359-379
INHALT: Der Autor geht hinsichtlich der körper- und leibbezogenen Aspekte der sozialen Konstruktion von Geschlecht davon aus, dass Altern (1) in einem umfassenden symbolischen
Verweisungszusammenhang konstruiert wird, (2) sich in der sozialen Organisation gesellschaftlichen Handelns als objektive Struktur realisiert, (3) sich in der Somatisierung gesellschaftlicher Machtverhältnisse materialisiert und (4) zugleich in seiner sinnlich empfundenen
Qualität ein konstitutiver Bestandteil subjektiver Identitäten ist. Der vorliegende Beitrag gliedert sich in zwei Teile: Im ersten Teil geht es um die Problematisierung von Aktivität, Produktivität und Erfolg im Alter. Dazu wird zunächst das Aktivitätsideal der postmodernen Gesellschaft skizziert und in einem zweiten, von Michel Foucault ausgehenden Schritt das "erfolgreiche Altern" im Kontext von Biopolitik und Selbstsorge erörtert. Der zweite Teil widmet sich den gesellschaftlichen Imperativen von Fitness und Wellness, um anschließend das
sich herausbildende Gesundheitsdispositiv sowie das Paradigma des anti-ageing als neue
Form der Gouvernementalität zu thematisieren, deren strategische Funktion in der Stärkung
individuellen Engagements und der Aktivierung von Ressourcen und Potenzialen des (gesunden bzw. sich gesund haltenden) alternden Individuums besteht. (ICI2)
[205-F] Schwarzer, Ralf, Univ.-Prof.Dr.; Tesch-Römer, Clemens, Prof.Dr.; Ziegelmann, Jochen
Philipp, Dr.phil; Schüz, Benjamin, Dr.; Warner, Lisa, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wurm, Susanne, Dr. (Leitung):
Personale Ressourcen von älteren Menschen mit Mehrfacherkrankungen: Stärkung effektiven Gesundheitsverhaltens
INHALT: Das Ziel des Projekts ist die Beantwortung der Frage, wie personale Ressourcen zur
Aufrechterhaltung von Autonomie und Lebensqualität angesichts von multiplen Erkrankungen im Alter beitragen. Als personale Ressourcen werden motivationale und volitionale Faktoren betrachtet, die angemessenes Gesundheitsverhalten fördern, aber auch verhindern können. Hierbei werden insbesondere individuelle Vorstellungen des eigenen Älterwerdens,
Selbstwirksamkeitserwartungen sowie gesundheitsbezogene Ergebniserwartungen betrachtet.
In der Studie wird unterschiedliches Gesundheitsverhalten berücksichtigt (körperliche Aktivität, Ernährung, Medikation), um die Wirkungen personaler Ressourcen auf Gesundheit im Alter zu erfassen.
METHODE: Ob ein älterer Mensch eine hohe Autonomie und Lebensqualität auch angesichts
von Multimorbidität und funktionaler Einschränkungen aufrechterhalten kann, hängt nicht al-
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
lein von der Zahl und Schwere der Erkrankungen ab. Personale Ressourcen tragen entscheidend dazu bei, wie eine Person mit ihrem (eingeschränkten) Gesundheitszustand umgeht. Das
hohe Erwachsenenalter ist durch eine zunehmende Divergenz zwischen der Erfahrung subjektiver Gesundheit und dem objektiven Gesundheitszustand gekennzeichnet. Zahlreiche Studien
belegen, dass der subjektive Gesundheitszustand einer Person ein besserer Prädiktor für Mortalität ist als medizinisch festgestellte Diagnosen. Diese Befunde zeigen sehr deutlich, wie
wichtig personale Ressourcen für die Aufrechterhaltung einer positiven Gesundheit auch angesichts eines eingeschränkten objektiven Gesundheitszustandes sind. Das Projekt PREFER
konzentriert sich auf zwei zentrale personale Ressourcen: die subjektive Sicht auf das eigene
Älterwerden sowie die Fähigkeit zur Selbstregulation des eigenen Gesundheitsverhaltens.
Ausgangspunkt der geplanten Studie ist der Alterssurvey, eine bundesweit repräsentative Befragung von Personen im Alter zwischen 40 und 97 Jahren. Diese wurde bereits in den Jahren
1996 und 2002 durchgeführt, eine dritte Befragungswelle findet im Jahr 2008 statt. In dieser
dritten Welle werden etwa N=2.100 Personen aus vorangehenden Wellen erneut befragt, weitere etwa N=6.000 Personen werden zum ersten Mal befragt. Aus letzterer Stichprobe wird
für die PREFER-Studie ein Subsample von älteren (ab 65 Jahren), multimorbid erkrankten
Personen gezogen (N=300). Diese Personen werden innerhalb eines 12-Monatszeitraums zu
weiteren drei Messzeitpunkten mit Hilfe von persönlichen Interviews (CAPI) und schriftlichen Fragebögen befragt. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Längsschnittbefragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe:
300). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Deutsches Zentrum für Altersfragen (Manfred-von-Richthofen-Str. 2, 12101
Berlin); Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Psychologie Arbeitsbereich Gesundheitspsychologie (Habelschwerdter Allee
45, 14195 Berlin)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-260-74060, e-mail: [email protected])
[206-F] Schweer, Martin K.W., Univ.-Prof.Dr. (Leitung):
Leben und Wohnen im Alter - Erwartungen der Generation 50+
INHALT: Erwartungen und Bedarfe künftiger Klienten von Seniorenresidenzen und Altenheimen; Kompetenzen von Pflegepersonal.
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schweer, M.; Thies, B.: Wunsch und realisierte Wirklichkeit der
Wohn- und Lebensplanung von 'middle' und 'high agers' - Ergebnisse einer repräsentativen
Bevölkerungsbefragung. Vortrag im Rahmen des gemeinsamen Kongresses der DGG/ ÖGGG
und der DGGG/ SGG "Alter(n) gestalten" (03.12.2008). Potsdam 2008.
ART: BEGINN: 2007-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Hochschule Vechta, Institut für Soziale Arbeit, Bildungs- und Sportwissenschaften -ISBS- (Driverstr. 22, 49377 Vechta)
KONTAKT: Thies, Barbara (Dr. Tel. 04441-15535, e-mail: [email protected])
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
137
[207-L] Schwieren, Alexander:
"Freiwilliger Abschied"?: die Imagination des Gerontozids als Verhandlung der
Lebensdauer in der Moderne, in: Historical Social Research : the official journal of Quantum
and Interquant ; an international journal for the application of formal methods to history, Vol.
34/2009, No. 4 = No. 130, S. 111-129 (Standort: USB Köln(38)-XG05183; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die gegenwärtig zunehmend artikulierte Befürchtung einer zukünftigen Sterbepflicht'
für alte Menschen reagiert nicht nur auf die gesundheitspolitischen Rationierungsdebatten
und den Diskurs über die Sterbehilfe. Sie verweist auch auf eine schwerer bestimmbare kulturelle Verfassung, die gegenwärtig die Möglichkeit, ein langes Leben eigenhändig zu beenden,
zu begründen scheint. Der Artikel untersucht deshalb sowohl die Begriffsgeschichte der Altentötung' als auch deren künstlerische Inszenierung zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Denn in
beiden Fällen wird die kulturhistorische Dimension gegenwärtiger Debatten lesbar. Dabei
lässt sich vor allem die Differenz zwischen vormodernen Praktiken bzw. deren Narrativierung
auf der einen und modernen Imaginationen auf der anderen Seite herausarbeiten. Das Dispositiv dieser Differenz besteht in dem fundamentalen Konzept der Bevölkerung. Von hier aus
entwickelt sich sowohl ein politisches Rationierungsinteresse hinsichtlich des Alters als auch
eine Kultur, die die Natürlichkeit' des Sterbens außer Kraft zu setzen strebt. Im Kurzschluss
dieser Entwicklungen besteht die Gefahr einer kulturell mehr als einer politisch beförderten
Vorzeitigkeit des Todes." (Autorenreferat)
[208-F] Skarpelis, Anna (Bearbeitung); Streeck, Wolfgang, Prof.Dr.; Kocka, Jürgen, Prof.Dr.
(Leitung):
Die Politik alternder Gesellschaften
INHALT: Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina und der Konvent für Technikwissenschaften der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Acatech) erarbeiten
eine Stellungnahme zu "Chancen und Probleme einer alternden Gesellschaft: die Welt der Arbeit und des lebenslangen Lernens", die im Jahre 2009 veröffentlicht werden soll. Die hierfür
gebildete Arbeitsgruppe unter Vorsitz von Jürgen Kocka (Wissenschaftszentrum Berlin) trifft
sich dreimal jährlich, um sich über die Ergebnisse der Alternsforschung zu ausgewählten
Themen zu informieren. Wolfgang Streeck ist Mitglied des Leitungskreises der Arbeitsgruppe. Zusammen mit Jürgen Kocka ist er für das Thema des politischen Verhaltens, der politischen Macht und des bürgerschaftlichen Engagements der Älteren in alternden Gesellschaften
zuständig. Anna Skarpelis ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und bereitet eine Dissertation
über Interessenverbände älterer Bürger in ausgewählten Ländern vor.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Streeck, W.: Politik in einer alternden Gesellschaft: vom Generationenvertrag zum Generationenkonflikt? in: Gruss, Peter (Hrsg.): Die Zukunft des Alterns:
die Antwort der Wissenschaft. München: Beck 2007, S. 279-304.
ART: BEGINN: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Jacobs Foundation
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln); Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Zivilgesellschaft, Konflikte und
Demokratie Forschungsprofessur Historische Sozialwissenschaften (Reichpietschufer 50,
10785 Berlin)
KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: [email protected])
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
[209-F] Skarpelis, Anna (Leitung):
Die politische Repräsentation von Senioren in Japan, Deutschland und den USA
INHALT: Das Dissertationsprojekt untersucht die Entstehung und Entwicklungen von Organisationen, die Senioreninteressen in der Gesundheits-, Pflege- und Rentenpolitik vertreten. Der
erste, theoretische Teil des Projekts beschäftigt sich mit der Fragestellung, ob und, falls ja,
unter welchen Bedingungen sich neue Interessen herausbilden und repräsentiert oder nicht repräsentiert werden. Im zweiten und dritten Teil werden drei ausgewählte Länderfälle empirisch untersucht. Zunächst werden Emergenz und Entwicklung der Organisationen, die Senioreninteressen vertreten, nachgezeichnet. Im Weiteren wird erforscht, inwiefern diese neuen
Formen der Interessenrepräsentation von Senioren in das bestehende nationale System der Interessenvertretung hineinpassen oder von ihm divergieren. Ausgehend von einem komparativ-historischen Ansatz wird Literatur über Interessengruppen, politische Theorie und neue
soziale Bewegungen mit in die Arbeit einfließen. Die Beobachtungsperiode umfasst den Zeitraum seit dem Ende des zweiten Weltkrieges bis 2008; als Fälle werden Japan, Deutschland
und die Vereinigten Staaten analysiert. ZEITRAUM: seit Ende des zweiten Weltkrieges bis
2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Japan, Deutschland, Vereinigten Staaten
ART: BEGINN: 2009-02 ENDE: 2011-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln)
KONTAKT: Redaktion (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: [email protected])
[210-L] Skarpelis, Anna:
Alterung der Mitgliedschaft von Parteien und Gewerkschaften in Deutschland, in: Jürgen
Kocka (Hrsg.) ; Martin Kohli (Hrsg.) ; Wolfgang Streeck (Hrsg.) ; Kai Brauer (Mitarb.) ; Anna
Skarpelis (Mitarb.): Altern: Familie, Zivilgesellschafft, Politik, Stuttgart: Wiss. Verl.-Ges., 2009,
S. 323-334
INHALT: "In diesem Artikel wird die Alterung der Mitgliedschaft von ausgewählten Parteien
und Gewerkschaften zwischen 1980 und 2005 dargestellt. Einem absoluten Mitgliederverlust
in unterschiedlichen Altersgruppen steht eine Zunahme des relativen Anteils an älteren Mitgliedern gegenüber. Eine zunehmende Politisierung der Alten in der Form von Mitgliederbeitritten im fortgeschrittenen Alter lässt sich aus den Daten nicht ablesen. Die Verschiebung des
relativen Gewichtes zugunsten der Älteren lässt sich zu einem großen Teil durch niedrigere
Eintrittsquoten und kürzere Verweildauer bei jüngeren Altersgruppen erklären." (Autorenreferat)
[211-L] Spindler, Mone:
Natürlich alt?: zur Neuerfindung der Natur des Alter(n)s in der Anti-Ageing-Medizin und
der Sozialgerontologie, in: Silke van Dyk (Hrsg.) ; Stephan Lessenich (Hrsg.): Die jungen Alten :
Analysen einer neuen Sozialfigur, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2009, S. 380-402
INHALT: Im ersten Teil des vorliegenden Beitrags wird beschrieben, wie die US-amerikanischen
Begründer der Anti-Ageing-Medizin mit ihrer Neukonzeption der Natur des Alters als einer
behandelbaren, molekularbiologischen Metakrankheit den "Krieg" gegen das Altern eröffneten und damit den gerontologischen "Krieg" gegen die Anti-Ageing-Medizin provozierten.
Der kritische Einwand, diese neo-biologistische Neukonzeption des Alter(n)s sei der Natur
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
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des Alter(n)s zuwider, wird im zweiten Teil erläutert und in einem dritten Schritt im Lichte
der englischsprachigen, sozialgerontologischen Theoriediskussion erörtert. In diesem Kontext
wurde schon früh ein essenzialistisches Verständnis einer natürlichen Basis des Alter(n)s kritisiert und in der Folge ein Konzept der sozialen und biologischen Ko-Konstruktion alternder
Körper entwickelt. Im vierten Teil des Beitrags wird dieser Ko-Konstruktionsprozess am Beispiel der aktuellen Neubegründung der Anti-Ageing-Medizin in Deutschland verdeutlicht. Es
wird die strategische Akzentverschiebung der Deutschen Gesellschaft für Prävention und
Anti-Ageing-Medizin vom Programm des "anti-ageing" für die Verbesserung der krankhaften
Natur des Alter(n)s zum Programm der Prävention für die eigenverantwortliche Kontrolle der
riskanten Natur des Alter(n)s rekonstruiert und gezeigt, wie dabei unter anderem auf Argumente der sozialgerontologischen Erfindung der neuen, aktiven Alten zurückgegriffen wird.
Auf dieser Grundlage wird schließlich eine Reformulierung der Kritik an "anti-ageing" vorgeschlagen, die nach der gerechten Verteilung neuer biomedizinischer Gestaltungsspielräume in
Bezug auf Alter(n) fragt. (ICI2)
[212-F] Steffen, Gabriele; Fritz, Antje, Dipl.-Ing.; Weeber, Rotraut, Dr.; Turan, Murat, Dipl.-Ing.
(Bearbeitung):
Wohnbedürfnisse der Generation 50+
INHALT: Was sind die Qualitätsanforderungen, Motive, Entscheidungskriterien und -prozesse
der Altersgruppe 50 plus bei Wohnungswechsel und Wohnungswahl? Welche Rolle spielt dabei die Perspektive auf das kommende Alter? Der Bedarf an geeigneten Angeboten für das
Wohnen im Alter ist weithin anerkannt, das Angebot selbst hat sich erheblich erweitert und
ausdifferenziert, die Nachfrage bleibt jedoch oft hinter den Erwartungen zurück. Ältere Menschen setzen überwiegend ihr gewohntes Wohnen bis ins hohe Alter fort, sie ziehen vergleichsweise wenig um und bauen selten vorsorglich um, damit die Wohnung barrierefrei
wird. Viele Menschen verändern ihre Wohnsituation schon in einer früheren Lebensphase,
und in allen Altersphasen vor allem dann, wenn sich ihre Lebenssituation verändert: nach
dem Auszug der Kinder, dem Tod des Partners, wenn sie in Rente gehen, sich nicht mehr
ganz so fit fühlen oder aus anderen Gründen umziehen oder - dort wo sie sind - sich neu einrichten. Hypothese ist, dass sie gut beraten wären, wenn sie dabei auch die Eignung für das
spätere Alter, für eine Lebensphase wenn die Kräfte deutlich nachlassen, in Betracht ziehen
würden. Mit ihren Entscheidungen - auch wenn sie noch nicht alt sind oder sich noch nicht alt
fühlen - stellen sie nicht nur wichtige Weichen für die eigene Zukunft. Ihre Nachfrage trägt
auch dazu bei, ob das Wohnungsangebot in Zukunft einer älter werdenden Gesellschaft ausreichend gerecht wird. Insgesamt nimmt diese Zielgruppe in Zukunft stark zu, mit ihrer Kaufkraft stellt sie auch ein großes Marktpotenzial dar. Das Forschungsvorhaben nimmt die Bedürfnisse der "noch nicht Alten" und der "alt werdenden" Menschen in den Blick. Es soll klären, aus welchen Gründen ein Wohnungswechsel erwogen und auch realisiert wird, was man
dabei erwartet und welche Rolle Überlegungen zur Eignung der Wohnung für das künftige
Alter dabei spielen. Es soll dazu beitragen, dass sich die Akteure besser auf die Qualitätsanforderungen, Motive, Entscheidungskriterien und -prozesse dieser Altersgruppe einstellen.
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Sekundäranalyse
(Herkunft der Daten: SOEP und BBR-Umfrage).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Weeber+Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung
(Hrsg.): Wohnen 50 plus. Neue Qualitäten. Tübingen: Wasmuth Verl. 2009/ 2010 (im Erscheinen).
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2008-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
INSTITUTION: Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung (Mühlrain 9,
70180 Stuttgart)
KONTAKT: Institution (Tel. 0711-62009360, e-mail: [email protected])
[213-F] Steiner, Viktor, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Ökonomische Risiken, Ersparnisbildung Älterer und der Einfluss der Wirtschaftspolitik eine vergleichende empirische Studie für Deutschland und Polen
INHALT: Das beantragte Projekt ist Teil einer vergleichenden Deutsch-Polnischen Analyse der
Zusammenhänge zwischen ökonomischen Risiken, den Arbeits- und Sparentscheidungen Älterer und deren Beeinflussung durch wirtschaftspolitische Maßnahmen. Im ersten Teil des
Projekts werden die Einkommenssicherungssysteme für Ältere in den beiden Ländern und deren Änderungen seit Mitte der 1990er Jahre dargestellt und empirisch analysiert, wie effektiv
die Einkommenssicherungsfunktion dieser Systeme ist. Die Analyse konzentriert sich auf die
primären ökonomischen Risiken, denen sich ältere Personen in den beiden Ländern gegenüber sehen: 1. Arbeitslosigkeit (kurz- und langfristig), 2. Lohnrisiko und 3. gesundheitliche
Risiken. Im zweiten Teil des Projekts werden für Deutschland die Zusammenhänge zwischen
zunehmenden ökonomischen Risiken, dem Sparverhalten von Älteren und dem Steuer-Transfersystem untersucht. Dazu wird ein mikroökonometrisches Modell entwickelt und auf Basis
des Sozioökonomischen Panels (SOEP) geschätzt. Dieses Modell wird in das Mikrosimulationsmodell STSM integriert, so dass die Effekte des deutschen Steuer-Transfermodells auf die
ökonomischen Risiken berücksichtigt und ex-ante Politiksimulationen durchgeführt werden
können. ZEITRAUM: seit Mitte der 1990er Jahre GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Polen
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Staat (10108
Berlin)
KONTAKT: Institution (Tel. 030-89789-264, Fax. 030-89789-114, e-mail: [email protected])
[214-F] Tank, Armin, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Freter, Hermann, Prof.Dr. (Betreuung):
Seniorenmarketing - das Innovationsverhalten älterer Menschen
INHALT: Untersuchung von Besonderheiten im Konsumentenverhalten von Senioren.
METHODE: Verhaltenswissenschaftlicher Ansatz (Berücksichtigung von Alternstheorien). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to
face; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2004-07 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Siegen, FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik
und Wirtschaftsrecht, Fach BWL Lehrstuhl für Marketing (Hölderlinstr. 3, 57068 Siegen)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
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[215-L] Tippelt, Rudolf; Schmidt, Bernhard; Schnurr, Simone; Sinner, Simone; Theisen, Catharina (Hrsg.):
Bildung Älterer: Chancen im demografischen Wandel, (DIE spezial), Bielefeld: Bertelsmann
2009, 223 S., ISBN: 978-3-7639-1971-0
INHALT: "Im Rahmen des BMBF-Projekts 'EdAge - Bildungsverhalten und -interessen Älterer'
sind das Weiterbildungsverhalten und die Weiterbildungsinteressen der 45- bis 80-Jährigen in
einem integrierten Forschungsansatz erhoben worden, der quantitativ-repräsentative und qualitativ-explorative Untersuchungsbausteine verbindet. Damit konnten zahlreiche bislang ungeklärte Fragen beantwortet werden: Wie stark partizipieren Ältere an Weiterbildung und
welche Variablen prägen ihr Bildungsverhalten? Was bedeutet hierbei der Übergang in die
Nacherwerbsphase? Welchen Einfluss haben frühe Bildungserfahrungen? Welche Erwartung
richten Ältere an Bildungsveranstaltungen? Gewinnen informelle Lernprozesse im höheren
Erwachsenenalter an Bedeutung? Welche Rolle spielen der Gesundheitszustand, ehrenamtliches Engagement, ein funktionierendes soziales Netzwerk oder die familiäre Einbindung?
Lassen sich im Blick auf Bildungsinteressen und -ziele bestimmte Typen Älterer identifizieren? Was kennzeichnet die Gruppe der Älteren mit Migrationshintergrund? Die hier vorgelegten Projektergebnisse ermöglichen es, Anforderungen an die Weiterbildung im Hinblick auf
Programmplanung, Beratung, Kursgestaltung, Marketing, Finanzierung und Lernorte zu begründen und zu gestalten. Damit ist dieses 'DIE spezial' eine unverzichtbare Grundlage für
alle in Praxis, Forschung und Politik der Weiterbildung Tätigen, die im Zuge des demografischen Wandels Ältere und ihr Potenzial in den Blick nehmen wollen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Rudolf Tippelt, Bernhard Schmidt: Demografische Entwicklung und die
Bildung Älterer (12-30); Rudolf Tippelt, Bernhard Schmidt, Helmut Kuwan: Bildungsteilnahme (32-45); Catharina Theisen, Bernhard Schmidt, Rudolf Tippelt: Weiterbildungserfahrungen (46-71); Helmut Kuwan, Bernhard Schmidt, Rudolf Tippelt: Informelles Lernen (59-70);
Rudolf Tippelt, Simone Schnurr: Schulerfahrungen (72-80); Simone Sinner, Bernhard
Schmidt: Übergang in die Nacherwerbsphase (81-93); Catharina Theisen, Simone Sinner: Gesundheitsbildung (94-104); Simone Schnurr, Catharina Theisen: Soziale Netzwerke und Familie (105-112); Bernhard Schmidt, Simone Sinner: Freiwilliges Engagement (113-124);
Bernhard Schmidt, Simone Schnurr: Freizeitaktivitäten (125-134); Simone Sinner, Simone
Schnurr, Rudolf Tippelt: Bildungsteilnahme von Migrant/inn/en - explorative Ergebnisse
(135-144); Bernhard Schmidt, Simone Schnurr, Rudolf Tippelt: Intergeneratives Lernen (146155); Helmut Kuwan, Rudolf Tippelt, Bernhard Schmidt: Weiterbildungserwartungen, Bildungsbarrieren und Informationsbedarf (156-172); Rudolf Tippelt, Bernhard Schmidt, Catharina Theisen, Simone Schnurr, Wolfram Schneider, Simone Sinner: Bildungsverständnis und
-motivation Älterer - eine Typologie (174-187); Rudolf Tippelt, Simone Schnurr: Didaktische
Handlungsfelder und Bildungsmarketing (188-197); Rudolf Tippelt, Bernhard Schmidt:
Handlungsempfehlungen und Forschungsdesiderate (198-206).
[216-F] Vogel, Claudia, Ph.D.; Shiovitz-Ezra, Sharon (Bearbeitung); Kohli, Martin, Prof.Dr.;
Börsch-Supan, Axel, Prof.Ph.D.; Litwin, Howard, Prof.Ph.D. (Leitung):
The sociology of familial exchange in later life: a comparative German-Israeli analysis of the
determinants of intergenerational transfers
INHALT: Die Zielsetzung des Forschungsprojektes ist ein Vergleich der privaten intergenerationellen Transferbeziehungen in Israel und Deutschland einschließlich seiner Bestimmungsfak-
142
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
toren. Hierzu werden 1) in Israel Daten analog zum Survey of Health, Aging and Retirement
in Europe (SHARE) erhoben, 2) werden jene Faktoren untersucht, die zur Erklärung der privaten intergenerationellen Transfers innerhalb beider Gesellschaften sowie im deutsch-israelischen Vergleich beitragen und 3) werden auf dieser Grundlage die Möglichkeiten der deutschen und der israelischen Gesellschaft eruiert, für kommende Generationen die soziale Sicherung im Alter zu gewährleisten, und zwar unter besonderer Berücksichtigung des Beitrags,
den die Familie - z.B. durch die Bereitstellung von Dienstleistungen und Ressourcen - leisten
kann. Die Studie baut auf die erste europaweite komparative Umfrage auf, die sich ausschließlich der Bevölkerung ab 50 Jahren widmet und bei deren Erhebung insbesondere auf
die Methodologie der Datenerhebung für den Ländervergleich geachtet wurde. Als Prädiktoren des intergenerationellen Transfergeschehens werden soziodemographische Merkmale der
Akteure, ihr Gesundheitszustand, ihre persönliche Ressourcen sowie sozialpolitische Rahmenbedingungen und die dem Geben zur Grunde liegenden Motive einbezogen. Multivariate
Analysen sollen sowohl detaillierte Länderanalysen als auch den systematischen Ländervergleich der Bedingungsfaktoren intergenerationeller Transfers ermöglichen.
METHODE: Sekundäranalyse von SHARE. Untersuchungsdesign: Querschnitt
VERÖFFENTLICHUNGEN: Litwin, Howard; Vogel, Claudia; Künemund, Harald; Kohli, Martin: The balance of intergenerational exchange: correlates of net transfers in Germany and Israel. in: European Journal of Ageing, 2008, 5, pp. 91-102.
ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: German-Israeli Foundation for Scientific Research and Development -GIFINSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Forschungsgruppe Altern und Lebenslauf -FALL- (Garystr. 55, 14195 Berlin); Universität Mannheim, Fak. für Rechtswissenschaft und VWL, Mannheimer Forschungsinstitut
Ökonomie und demographischer Wandel -MEA- (L13, 17, 68131 Mannheim); Hebrew University of Jerusalem, Paul Baerwald School of Social Work and Social Welfare (Mt Scopus
campus, 91905 Jerusalem, Israel)
KONTAKT: Künemund, Harald (Prof.Dr. e-mail: [email protected])
[217-F] Wegner, Martina, Dr.; Krank, Susanne (Bearbeitung); Klie, Thomas, Prof.Dr. (Leitung):
Evaluation Modellprogramm "Aktiv im Alter" für die vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Projekte
INHALT: Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat im April 2008
das neue Programm "Alter schafft Neues" ins Leben gerufen. Erklärtes Ziel vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ist, die Potenziale des neuen Alters zu nutzen und neue
Altersbilder zu entwickeln. Mit dem Modellprojekt "Aktiv im Alter" soll die aktive Einbindung älterer Menschen gefördert werden. Insgesamt 150 Kommunen erhalten eine einmalige
Anschubfinanzierung vom Bund von je 10.000 Euro, um vor Ort im Rahmen "Lokaler Bürgerforen" gemeinsam mit älteren Menschen die jeweilige kommunale Bedarfslage zu ermitteln, Ideen für Projekte zu entwickeln und diese unter Beteiligung Älterer zu realisieren. Das
Land Nordrhein-Westfalen hat sich entschieden mit derselben Summe 20 weitere Kommunen
aus Nordrhein-Westfalen zu fördern. Die Evaluation dieses Projekts beinhaltet die Analyse
der bestehenden Aktivitäten, die Vernetzung der Akteure, sowie die Evaluation des Begleitungsprozesses der Kommunen. Für Informationen zum Bundesmodellprogramm siehe unter:
www.aktiv-im-alter.net/ . GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
143
ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg (Bugginger Str. 38, 79114 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Wegner, Martina (Dr. Tel. 0761-47812-694, e-mail: [email protected])
[218-L] Weinke, Irina:
Altern in Gesellschaft: sportsoziologische und -psychologische Aspekte im höheren
Lebensalter, Hamburg: Diplomica Verl. 2009, 175 S., ISBN: 978-3-8366-7245-0
INHALT: Die vorliegende Untersuchung thematisiert die sozialen Beziehungen, das Freizeitverhalten sowie die persönlichen Lebenseinstellungen von Menschen im höheren Lebensalter
mit dem Ziel, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen älteren Menschen, die keinen
oder selbst organisierten Sport treiben, und jenen, die sich in einem Verein, einer Institution
oder kommerziellen Einrichtung sportlich betätigen, herauszuarbeiten. Die Verfasserin setzt
sich zunächst auf theoretischer Ebene mit diesem Thema auseinander. Sie diskutiert Alterstheorien und Freizeitdefinitionen, den Stellenwert sozialer Beziehungen, die Beziehungen
zwischen Sport und Generationen, Sozialkapital und Freizeit und die verschiedenen Wirkungen sportlicher Aktivitäten im Ruhestand. Es wird sodann empirisch untersucht, ob organisierte oder selbst organisierte sportliche Aktivität im Alter die Größe und Struktur von sozialen Netzwerken beeinflussen kann. Hierzu wurden im Jahr 2004 Befragungen in Oldenburg
und Bonn durchgeführt. Die Untersuchung zeigt, dass die sportliche Aktivität altersabhängig
ist und dass das positive Erleben der Lebensphase "Alter" von der Aktivität, insbesondere der
sportlichen Aktivität in organisierter Form der einzelnen Personen abhängt. (ICE2)
[219-F] Wilkoszewski, Harald, M.A.; Murphy, Michael, Prof. (Bearbeitung); Vaupel, James W.,
Prof.Dr. (Leitung):
The future of public intergenerational transfers: demographic characteristics, preferences,
and interest formation of the elderly in Germany
INHALT: The project explores whether growing numbers of older people and their preferences
toward public transfers will limit the scope of future social policy reforms in Germany. It furthermore investigates how policy makers respond to these demographic changes and political
attitudes.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Germany
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wilkoszewski, H.: Demographic pressure and attitudes towards
public intergenerational transfers in Germany - how much room left for reforms? in: Tremmel, J. (ed.): Demographic change and intergenerational justice: the implementation of longterm thinking in the political decision making process. Berlin u.a.: Springer 2008.+++Wilkoszewski, H.: Demografischer Wandel. Demographic change. in: Deutscher Verein für Öffentliche und Private Fürsorge (eds.): Fachlexikon der Sozialen Arbeit. Baden-Baden: Nomos
2007, S. 178-179.+++Wilkoszewski, H.: Demografischer Wandel und Einstellungen der älteren Generation zu öffentlichen Transferleistungen - das Enstehen einer neuen politischen Generation? in: Demographic change and attitudes of the elderly toward public transers. Generationengerechtigkeit, 2007, 2, pp. 17-21.+++Wilkoszewski, H.: Politikberatung im Bereich demografischer Wandel. Policy consulting in the area of demographic change. in: Falk, S.;
144
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
Römmele, A.; Rehfeld, D.; Thunert, M. (eds.): Handbuch Politikberatung. Wiesbaden: VS
Verl. für Sozialwiss. 2006, S. 531-543.
ART: BEGINN: 2005-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057
Rostock)
KONTAKT: Wilkoszewski, Harald (Tel. 0381-2081-205, Fax: 0381-2081-505,
e-mail: [email protected]); Vaupel, James W. (Prof.Dr. Tel. 0381-2081-103,
Fax: 0381-2081-403, e-mail: [email protected])
[220-F] Wolfinger, Martina, Dipl.-Soz.Päd. Dipl.-Sozialgerontologin (Bearbeitung); Backes, Gertrud M., Prof.Dr. (Betreuung):
Alter(n) - Körper - Lebenslagen (Arbeitstitel)
INHALT: Fragestellung: Welche (soziale) Bedeutung wird dem Körper und der leiblichen Wahrnehmung für die Lebenslage im Alter(n) gegeben?
METHODE: Wissenssoziologisch (sozialkonstruktivistisch unter Einbezug der soziologischen
Phänomenologie). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2012-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution;
Wissenschaftler
INSTITUTION: Hochschule Vechta, Zentrum Altern und Gesellschaft (Postfach 1553, 49364
Vechta)
KONTAKT: Betreuerin (Tel. 04441-15358, e-mail: [email protected])
[221-F] Wurm, Susanne, Dr.; Tesch-Römer, Clemens, Prof.Dr.; Mahne, Katharina, Dipl.-Soz.;
Huxhold, Oliver, Dr.; Schöllgen, Ina, Dipl.-Psych.; Engstler, Heribert, M.A.; Wiest, Maja, Dipl.Psych. (Bearbeitung); Motel-Klingebiel, Andreas, Dr. (Leitung):
Alterssurvey - die zweite Lebenshälfte
INHALT: Die umfassende Untersuchung von Personen im mittleren und höheren Erwachsenenalter dient dazu, Mikrodaten bereitzustellen, die sowohl für die sozial- und verhaltenswissenschaftliche Forschung als auch für die Sozialberichterstattung im Längsschnitt genutzt werden. Die Daten bilden damit eine Informationsgrundlage für politische Entscheidungsträger,
die interessierte Öffentlichkeit sowie für die wissenschaftliche Forschung. Insgesamt werden
die Befragten zu folgenden Themenbereichen um Auskunft gebeten: a) Arbeit und Ruhestand; b) Generationen, Familie und soziale Netzwerke; c) außerberufliche Tätigkeiten und
ehrenamtliches Engagement; d) Wohnen und Mobilität; e) wirtschaftliche Lage und wirtschaftliches Verhalten; f) Lebensqualität und Wohlbefinden; g) Gesundheit und Gesundheitsverhalten; h) Hilfe- und Pflegebedürftigkeit; i) Einstellungen, Normen und Werte. Damit
deckt der Alterssurvey ein breites Themenspektrum ab. Hierbei erfolgt eine interdisziplinäre
Verknüpfung vor allem von sozialpolitischen, gerontologischen, soziologischen, psychologischen, ökonomischen und pflegewissenschaftlichen Fragestellungen. ZEITRAUM: 2008 (3.
Welle) GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Der Untersuchung liegt ein komplexes Stichprobendesign mit einer Kombination
aus Quer- und Längsschnitterhebung zugrunde, die Kohortensequenzanalysen ermöglicht.
Die erste Erhebungswelle des Alterssurveys erfolgte im Jahr 1996, die zweite im Jahr 2002.
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
145
Im Jahr 2008 hat die dritte Erhebungswelle stattgefunden. Diese umfasst folgende Stichproben: a) dritte Befragung deutscher Personen der Geburtsjahrgänge 1911-1956 (voraussichtlich
N=994); b) zweite Befragung deutscher Personen der Geburtsjahrgänge 1917-1962 (voraussichtlich N=1.001); c) erste Befragung deutscher und nichtdeutscher Personen der Geburtsjahrgänge 1923-1968 (voraussichtlich N=6.205). Wie die vorangegangenen Basisstichproben
(für die Erstbefragung) der Jahre 1996 und 2002 wurde auch die Basisstichprobe 2008 als disproportional (nach Geschlecht, Altersgruppe und Landesteil) geschichtete Zufallsstichproben
aus den Einwohnermelderegistern von 290 Gemeinden gezogen. Zum Einsatz kommt eine
computerunterstützte mündliche face-to-face-Befragung (CAPI), ein schriftlicher Selbstausfüllerfragebogen (erwartete Teilnahmequote: ca. 74%) und ein Lungenfunktionstest (erwartete Teilnahmequote: ca. 90%). Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Befragung, face-to-face (CAPI) -computerunterstützt, mündlich-; Selbstausfüllerbogen, schriftlich; Lungenfunktionstest. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Engstler, H.: Geplantes und realisiertes Alter der Erwerbsbeendigung. Ergebnisse des Alterssurveys 1996 und 2002. Informationsdienst Altersfragen, 31,
2004, 4, S. 2-6.+++Hoff, A.: Der Wandel informeller Unterstützungsbeziehungen in der
zweiten Lebenshälfte. Ergebnisse des Alterssurveys 1996 und 2002. in: Informationsdienst
Altersfragen, 31, 2004, 6, S. 2-6.+++Hoff, A.: Geographical proximity and contact frequency
between older parents and their adult children in Germany - cross-cohort and longitudinal
perspectives. in: Generations Review, 2006, 16, pp. 16-23.+++Motel-Klingebiel, A.: Materielle Lagen in der zweiten Lebenshälfte. in: Informationsdienst Altersfragen, 32, 2005, 5, S. 710.+++Tesch-Römer, C.; Wurm, S.: Der Alterssurvey. in: Forum Public Health, 2005, 13, S.
20-21.+++Tesch-Römer, C.; Wurm, S.: Wer sind die Älteren, die jungen und die alten Alten?
in: Jahn, I.; Pigeot, I.; Strube, H. (Hrsg.): Bundesgesundheitsblatt. Themenheft "Altern und
Gesundheit" (T. 1). Berlin: Springer 2006, 44, S. 499-505.+++Wurm, S.: Gesundheit in der
zweiten Lebenshälfte. Ergebnisse des Alterssurveys. in: Informationsdienst Altersfragen, 30,
2003, 6, S. 2-4.+++Wurm, S.: Alterssurvey: Gesundheit und Gesundheitsversorgung in der
zweiten Lebenshälfte. in: Informationsdienst Altersfragen, 33, 2006, 1, S. 4-7.+++Wurm, S.:
Gesundheitliche Potenziale und Grenzen älterer Erwerbspersonen. in: Deutsches Zentrum für
Altersfragen (Hrsg.): Förderung der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer. Voraussetzungen
und Möglichkeiten. Expertisen zum Fünften Altenbericht der Bundesregierung. Bd. 2. Münster: Lit-Verl. 2006, S. 7-97.++Wurm, S.; Tesch-Römer, C.; Tomasik, M.J.: Longitudinal findings on aging-related cognitions, control beliefs and health in later life. in: Journals of Gerontology: Psychological Sciences, 2007, 62B, pp. 156-P164.+++Altwerden in Deutschland neue Erkenntnisse durch den Alterssurvey. in: Informationsdienst Altersfragen, 32, 2005, 5,
S. 2-6.+++Alterssurvey: Tätigkeiten und Engagement in der zweiten Lebenshälfte. in: Informationsdienst Altersfragen, 33, 2006, 2, S. 2-5.+++Alterssurvey: Familie und Generationen
im Wandel. in: Informationsdienst Altersfragen, 33, 2006, 3, S. 6-8.+++Wurm, S.; Tesch-Römer, C.: Zur Gesundheitslage älter werdender Menschen: Erfahrungen aus dem Alterssurvey.
in: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Datengrundlagen für die Gesundheitsforschung in
Deutschland. Statistik und Wissenschaft, Bd. 9. Wiesbaden: Statistisches Bundesamt 2008, S.
82-95. ISBN 978-3-8246-0825-6.+++Wurm, S.; Tomasik, M.J.; Tesch-Römer, C.: Serious
health events and their impact on changes in subjective health and life satisfaction: the role of
age and a positive view on ageing. in: European Journal of Ageing (ISSN 1613-9372), vol. 5,
2008, no. 2, pp. 117-127.+++Menning, S.; Hoffmann, E.: Funktionale Gesundheit und Pflegebedürftigkeit. in: Böhm, K.; Tesch-Römer C.; Ziese, T. (Hrsg.): Gesundheit und Krankheit im
Alter. Berlin: Robert-Koch-Institut 2009.+++Wurm, S.; Lampert, T.; Menning, S.: Subjektive
146
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
Gesundheit. in: Böhm, K.; Tesch-Römer C.; Ziese, T. (Hrsg.): Gesundheit und Krankheit im
Alter. Berlin: Robert-Koch-Institut 2009.+++Schüz, B.; Wurm, S.; Warner, L.M.; Tesch-Römer, C.: Health and subjective well-being in later adulthood: Different health states - different
needs? in: Applied Psychology (ISSN 0269-994X), vol. 1, 2009, iss. 1, pp. 23-45.+++Wurm,
S.; Tomasik, M.J.; Tesch-Römer, C: Is health behavior a question of age? On the meaning of
individual views on ageing. in: Psychology & Health (ISSN 0887-0446), vol. 24, 2009, supplement 1, p. 415.+++Motel-Klingebiel, A.; Mahne, K.: Intergenerationale Verteilungsströme: Sozialer Wandel und individuelle Dynamiken in der zweiten Lebenshälfte in Deutschland. in: Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg.): Die Lebenslagen Älterer: Empirische
Befunde und zukünftige Gestaltungsmöglichkeiten (DRV-Schriftenreihe, Bd. 85). Berlin: Dt.
Rentenversicherung Bund 2009, S. 21-23.+++Wurm, S.; Engstler, H.; Tesch-Römer, C.: Ruhestand und Gesundheit. in: Kochsiek, K. (Hrsg.): Altern und Gesundheit (Altern in Deutschland, Bd. 7), Stuttgart: Nova Acta Leopoldina, S. 81-92. ARBEITSPAPIERE: Christmann, S.:
Körperliche Aktivität und Befindlichkeit in der zweiten Lebenshälfte: die Bedeutung von freizeitbezogener körperlicher Aktivität auf das emotionale Wohlbefinden. Diplomarbeit. Berlin:
FU Berlin 2004.+++Engstler, H.; Menning, S.: Der Übergang zur Großelternschaft. Kohortenspezifische Entwicklung der Prävalenz, des Alters und der Dauer der Großelternschaft in
Deutschland. in: Mitteilungen der deutschen Gesellschaft für Demographie e.V., 2005, S. 4,
7.+++Engstler, H.; Menning, S.: Transition to grandparenthood in Germany: historical
change in the prevalence, age and duration of grandparenthood. Berlin: German Centre of Gerontology. Session paper for the ESA Research Network on Ageing in Europe at the European Sociological Association Conference, Torun, Poland, September 9-12, 2005.+++Hoff,
A.: Intergenerationale und intragenerationale Beziehungen und Transfers in Familien. Empirische Datenanalysen auf Basis des Alterssurveys. Expertise für den Fünften Altenbericht der
Bundesregierung. Unveröff. Berlin: DZA 2004.+++Infas: Alterssurvey - die zweite Lebenshälfte. Methodenbericht zur Erhebung der zweiten Welle 2002. Bonn: infas - Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH 2003.+++Schmidt, C.: Freizeitverhalten im Alter. Soziale Einflüsse auf die Freizeitgestaltung im Alter. Diplomarbeit. Berlin: FU Berlin 2005.+++
Motel-Klingebiel, A.; Wurm, S.: Themen und Auswertungskonzepte für den Abschlussbericht zur 3. Welle des Deutschen Alterssurveys. Diskussionsvorlage für die 2. Sitzung des
Projektbeirats. Berlin: Deutsches Zentrum für Altersfragen 2009.+++Engstler, H.: Pluralisierung der Lebensformen - kein Thema des Alters? Vortrag auf der Jahrestagung der Sektion
für sozial- und verhaltenswissenschaftliche Gerontologie (III), Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG), Dortmund, September 24-25, 2009.+++Mahne, K.; Huxhold, O.; Motel-Klingebiel, A.: Multiple Older Parent-Adult Child Relations: Assessing between and within Family Variation in later Life. Vortrag auf der 9th European Sociological
Association Conference (ESA), Lisbon, Portugal, September 2.-5., 2009.
ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Deutsches Zentrum für Altersfragen (Manfred-von-Richthofen-Str. 2, 12101
Berlin)
KONTAKT: Leiter (Tel. 030-260740-77, e-mail: [email protected])
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
147
[222-L] Zeman, Peter; Tesch-Römer, Clemens:
Gutes Leben im Alter, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete,
Jg. 58/2009, H. 11/12, S. 408-409 (Standort: UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Beitrag zeigt Kriterien, mit denen Lebensqualität im Alter aufgeschlüsselt und
untersucht werden kann, und berichtet über empirische Befunde des Deutschen Alterssurveys
zu Lebenssituationen und subjektivem Wohlbefinden in der zweiten Lebenshälfte. Dabei wird
zwischen gesellschaftlichen und individuellen Voraussetzungen sowie unterschiedlichen Alterspotenzialen differenziert. Abschließend geht es um den Zusammenhang zwischen Lebensqualität und einer Altersgestaltung im Sinne des Konzepts 'Aktives Altern'." (Autorenreferat)
[223-F] Zenk, Natalia, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Pfaffenbach, Carmella, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):
Auswirkungen des demographischen Wandels und neuer Lebenskonzepte für das Alter auf
die Raumstrukturen deutscher Großstadtregionen
INHALT: Die deutsche Gesellschaft sieht sich zunehmend mit den Folgen des demographischen
Wandels konfrontiert. Die zunehmenden Anteile älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung
stellen nicht zuletzt für die deutschen Städte eine Herausforderung dar, da bisher wenig darüber bekannt ist, welche Lebensstile in der künftigen älteren Generation verbreitet sind, welche Wohnansprüche sie im Hinblick auf ihren Alterswohnsitz haben wird und inwiefern diesbezüglich geschlechtsspezifische Unterschiede zu erkennen sind. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich die zukünftige Senioren-Generation in ihren Lebenskonzepten von der heute
älteren Generation deutlich unterscheidet, da sie durch Bildungsexpansion, Emanzipation und
Partizipation über andere Ansprüche und Potentiale verfügt. Das Ziel der Dissertation ist, die
Lebenskonzepte der heute 51- bis 60-jährigen Großstadtbewohner für ihren zukünftigen Ruhestand in ihrem räumlichen Kontext und vor dem Hintergrund ihrer Altersstereotype und
Geschlechterrollenmodelle zu analysieren, wobei überprüft werden soll, inwieweit die Frauen
und Männer dieser Generation, die zahlreiche gesellschaftliche Veränderungen initiiert und
erlebt hat, im Alter anders zu handeln beabsichtigen als die Vorhergehenden. Dies soll ein
präziseres Bild über die zukünftigen Ansprüche einer voraussichtlich "anderen" Senioren-Generation in deutschen Großstädten ergeben. Als Untersuchungsstädte wurden Bochum, Berlin, Leipzig und Aachen ausgewählt. Für einen regionalen Vergleich können auch bereits erhobene Daten aus München herangezogen werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Aachen,
Berlin, Bochum, Leipzig, München
METHODE: Die Untersuchung wird mittels einer qualitativen Befragung durchgeführt, wobei
der Fokus insbesondere auf den Raumbezug der individuellen Biographien gerichtet werden
soll. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 60). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-02 ENDE: 2011-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution;
Promotionsstipendium; Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder
INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, Fak. für Georessourcen und Materialtechnik,
Geographisches Institut Lehr- und Forschungsgebiet Kulturgeographie, insb. Stadt- und Bevölkerungsgeographie (Templergraben 55, 52056 Aachen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0241-80-96057, e-mail: [email protected])
148
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
[224-L] Ziegelmaier, Saskia:
Visuelles Framing von Alter: eine empirische Studie zur medialen Konstruktion von Alter,
(Bonner Beiträge zur Medienwissenschaft, Bd. 8), Frankfurt am Main: P. Lang 2009, 231 S.,
ISBN: 978-3-631-58646-4
INHALT: "Journalisten stehen bei der Berichterstattung über das Alter und Altsein vor einer besonderen Herausforderung: Es gilt, Tabuzonen wie Sterben und Tod alter Menschen ebenso
zu visualisieren wie ein glückliches Rentnerdasein oder Berichte über einen Generationenkonflikt. Aus wirkungstheoretischer Sicht kommt den Medien bei der Vermittlung von Altersvorstellungen eine wesentliche Rolle zu. Die Publikation setzt sich mit dem theoretischen
Ansatz von Framing im Bildjournalismus auseinander und zeigt Forschungsperspektiven für
einen Ansatz von visuellem Framing auf. Die empirische Grundlage bildet eine Analyse von
Altersdarstellungen in deutschen Nachrichtenmagazinen. Rezeptions-begleitend wurde eine
Studie mit alten und jungen Probanden durchgeführt. Dabei ließen sich unterschiedliche Muster für eine visuelle Rahmung von Alter identifizieren, die junge und alte Rezipienten vor
dem Hintergrund ihres Selbst-und Fremdbildes deuten." (Autorenreferat)
2.3
Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
[225-L] Anheier, Helmut K.:
Der Dritte Sektor und die 'alternde Gesellschaft': Überlegungen zu institutionellen
Strategien und Möglichkeiten, in: Jürgen Kocka (Hrsg.) ; Martin Kohli (Hrsg.) ; Wolfgang
Streeck (Hrsg.) ; Kai Brauer (Mitarb.) ; Anna Skarpelis (Mitarb.): Altern: Familie,
Zivilgesellschafft, Politik, Stuttgart: Wiss. Verl.-Ges., 2009, S. 221-233
INHALT: "Der Dritte oder Nonprofit-Sektor ist Bestandteil eines komplexen, dualen Übergangs
von der industriellen zur postindustriellen Gesellschaft einerseits und von einer expandierenden zu einer rückläufigen Bevölkerungsentwicklung andererseits. Dieser Übergang spiegelt
sich in einem entstehenden Policy-Dialog wider, wobei Nonprofit-Organisationen aus drei
unterschiedlichen Perspektiven heraus behandelt werden: erstens als Instrument des New Public Managements und reformierter, marktnaher Wohlfahrtsstaatlichkeit; zweitens als zivilgesellschaftliche Einrichtung innerhalb neo-Tocquevillescher Ansätze zum Nexus zwischen Sozialkapital und sozialem Engagement und drittens als Instrument einer größeren Transparenz
und Rechnungslegung und somit einer verbesserten Governance öffentlicher Einrichtungen.
Alle drei Ansätze beruhen auf unterschiedlichen Annahmen und implizieren jeweils spezifische Erwartungen hinsichtlich der Rolle und des Beitrags des Dritten Sektors. Dieser Thematik wird in diesem Beitrag nachgegangen, wobei unterschiedliche Entwicklungen und Szenarien aufgezeigt werden." (Autorenreferat)
[226-F] Bäuerle, Dorothee, Dipl.-Geront.; Heislbetz, Claus, Dr.; Stelzer, Denise, Dipl.-Medienpäd.; Roes, Martina, Prof.Dr. (Bearbeitung); Frommelt, Mona (Leitung):
Implementierung von Qualitätsniveaus (BUKO-QS) am Beispiel des Qualitätsniveaus I (Mobilität und Sicherheit bei Menschen mit demenziellen Einschränkungen in stationären Einrichtungen) in Einrichtungen der stationären Altenpflege (Projekt QuInT-Essenz)
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
149
INHALT: Unter einem Qualitätsniveau (QN) wird eine systematische und strukturierte Beschreibung des aktuell vorliegenden, evidenzbasierten Wissens zu einem bestimmten multiprofessionellen Thema der stationären Altenpflege und Betreuung bzw. Versorgung von Bewohnerinnen verstanden. Die komplexe Vielfalt der Leistungsgrundlagen und der Leistungserbringer, mit der die Pflegebedürftigen und die Pflegerinnen in ihrem Alltag konfrontiert sind, erzwingt eine interaktive Dienstleistungsarbeit. Zwischen den einzelnen Leistungsträgern (z.B.
stationäre Pflegeeinrichtung, Ärztin, Therapeutin, Betreuerin etc.) und der Bewohnerin muss
dabei zunächst der gemeinsame professionsübergreifende, bewohnerinnenspezifische Handlungsauftrag ausgehandelt werden. Anschließend geht es um die Aushandlung der Prozedere
der Dienstleistungsbeziehung. Diese umfasst unter anderem die spezifischen Zuständigkeiten
der einzelnen Professionen. Auch wenn der Rahmen für diese Aushandlung rechtlich und
durch das tradierte Selbstverständnis der beteiligten Professionen feststeht, erfordern die
Komplexität und Vielfalt der individuellen Fallkonstellationen eine stetige Anpassung der
grundsätzlichen Vereinbarungen. Die Dynamik der Situation Pflegebedürftiger bedingt dabei,
dass diese Vereinbarung unvollständiger Natur sein muss. Die Betroffenen und die diversen
Leistungserbringer werden daher zu Partnerinnen in einem Dienstleistungsprozess. Der Erfolg des Dienstleistungsprozesses ist dabei wesentlich von der Kooperation aller an der
Dienstleistung Beteiligten abhängig. Erforderlich ist ein gemeinsames Verständnis der
Dienstleistungsqualität. Die professionelle Pflegequalität und pflegebezogene Lebensqualität
erfordern die Integration der Aufgaben und Prozesse aller die an der Pflege, Betreuung, Versorgung etc. der einzelnen Bewohnerin tätig sind. Teil der pflegerischen Kernkompetenz ist
das Schnittstellenmanagement zwischen den einzelnen, für eine bestimmte Bewohnerin zuständigen Professionen und Handelnden. Den Pflegefachkräften obliegt es, den Pflegebedarf
festzustellen sowie den Pflegeplan zu entwickeln, zu steuern, zu kontrollieren und zu evaluieren. Unterstützung bei der Wahrnehmung dieses Schnittstellenmanagements erfährt die Pflege durch die Qualitätsniveaus. Die am Projekt zur exemplarischen Implementierung des QN I
("Mobilität und Sicherheit bei Menschen mit demenziellen Einschränkungen in stationären
Einrichtungen") teilnehmenden 20 stationären Pflegeeinrichtungen verteilen sich auf drei Regionalgruppen, der Regionalgruppe Nord (Bremen), der Regionalgruppe West (NordrheinWestfalen und Baden) sowie der Regionalgruppe Süd (Württemberg und Bayern). Diese Einrichtungen führen mit Unterstützung (in erster Linie Schulung und Beratung) des Teams des
Implementierungsprojekts schrittweise das QN I ein. Als Implementierungsstrategie kommt
dabei die Break-Through-Methode (Methode des kollegialen Lernens) zum Einsatz. Die Methode des kollegialen Lernens (Breakthrough) basiert auf der Philosophie der kontinuierlichen
Qualitätsverbesserung, kombiniert mit Theorien organisationaler Veränderungsprozesse. Es
wird zudem davon ausgegangen, dass Einrichtungen, die an gleichen Themen arbeiten einerseits mehr Ideen zur Lösung von Qualitätsproblemen gemeinsam entwickeln und voneinander
profitieren können und andererseits rascher zu Qualitätsverbesserungen kommen. Vom Team
des Implementierungsprojekts wird dabei auch der Erfolg der Einführung des QNs sowie die,
den Prozess der Einführung beeinflussenden förderlichen sowie hinderlichen Faktoren festgestellt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Implementierung eines multiprofessionellen Versorgungsstandards im Spannungsfeld zwischen Mobilität und Sicherheit bei stationär versorgten Menschen mit demenziellen
Einschränkungen; Entwicklung und Erprobung einer Implementierungsstrategie auf der Basis
der Break-Through-Methode (Kollegiales Lernen), Feststellung des Implementierungserfolgs
durch Multimethoden-Design; Feststellung der Implementierungswirksamkeit durch Partnerstudie des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (Mannheim) in Hinblick auf Mobilität,
Sicherheit und Wohlbefinden der Bewohnerinnen mittels einer Vergleichsgruppenstudie. Un-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
tersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert
(Stichprobe: 216; Bewohnerin der Projekteinrichtung; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Qualitätsbeauftragte der Projekteinrichtungen; Auswahlverfahren: total). Mitarbeiterbefragung, standardisiert (Stichprobe: 811; Mitarbeiterinnen der Projekteinrichtungen; Auswahlverfahren: total). Managementbefragung, standardisiert (Stichprobe: 41; Management der Projekteinrichtungen; Auswahlverfahren: total).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Roes, M.; Heislbetz, C.; Bäuerle, D.; Frommelt, M.: Implementierung einer multiprofessionellen Versorgungsleitlinie mittels der Breakthrough-Methode am
Beispiel des BUKO-Qualitätsniveaus I. in: Schmidt, Roland (Hrsg.): Management Handbuch
Pflege. Heidelberg: Hüthig Jehle Rehm 2009.+++Roes, M.; Bäuerle, D.: Widerspruch oder
Ergänzung? Was Sie über die Qualitätsniveaus der BUKO-QS und Expertenstandards wissen
sollten. in: Altenheim, Jg. 48, 2009, 09. ARBEITSPAPIERE: Frommelt, Mona; Bäuerle, Dorothee; Heislbetz, Claus; Stelzer, Denise; Roes, Martina: Leitfaden zur exemplarischen Implementierung des Qualitätsniveaus I. "Mobilität und Sicherheit bei Menschen mit demenziellen
Einschränkungen in stationären Einrichtungen" mit begleitender Evaluation zum Implementierungsprozess und einer Wirksamkeitsstudie (Projekt QuInT-Essenz). 2008.+++Roes, Martina: Check UP I. Strukturdaten, Qualitätsmanagement, Projekte und Organigramme der am
Projekt QuInT-Essenz beteiligten Einrichtungen. 2008.+++Frommelt, Mona; Bäuerle, Dorothee; Heislbetz, Claus; Stelzer, Denise; Roes, Martina: Projekt QuInT-Essenz. Ergebnisse der
Prozessaudits August/ September. 2008.
ART: BEGINN: 2008-06 ENDE: 2010-05 AUFTRAGGEBER: Bundeskonferenz zur Qualitätssicherung im Gesundheits- und Pflegewesen e.V. -Buko-Qs- FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
INSTITUTION: Hans-Weinberger-Akademie (Industriestr. 31, 81245 München); Hochschule
Bremen, Fak. Gesellschaftswissenschaften, Institut für Qualität und Case Management - IQC
(Neustadtswall 30, 28199 Bremen)
KONTAKT: Heislbetz, Claus (Dr. e-mail: [email protected])
[227-F] Behrend, Sabine; Schuhmacher, Birgit, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Klie, Thomas,
Prof.Dr.Dr. (Leitung):
ReduFix ambulant Sicherheit und Lebensqualität in der häuslichen Versorgung von älteren
Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf
INHALT: Der weitaus größte Anteil von alten Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf, darunter
auch Menschen mit Demenz, wird in der eigenen Häuslichkeit versorgt. Mit den Betreuungsaufgaben sind überwiegend Ehepartner und nahe Angehörige, insb. Töchter, befasst. Aber
auch die Anzahl von Pflegebedürftigen und Menschen mit Demenz, die allein oder in prekären Netzwerkkonstellationen leben, nimmt kontinuierlich zu (Blinkert/ Klie 2008). Für zu
Hause versorgte alte Menschen, insbesondere für Menschen mit Demenz, haben Fragen der
Sicherheit und Lebensqualität in ihren individuellen Unterstützungsarrangements eine große
Bedeutung, ebenso für ihre Angehörigen und professionelle Helfer. Insbesondere für Personen mit herausforderndem Verhalten, mit erhöhtem Mobilitäts- und Freiheitsbedürfnis und
der Neigung zu selbst- und fremdschädigenden Verhaltensweisen stellen sich Sicherheitsfragen in besonderer Dringlichkeit. Diesen Sicherheitsaspekten wird, davon ist auszugehen, in
der ambulanten Betreuung und Versorgung vergleichbar mit der stationären Pflege, häufig
durch "restraints", also durch freiheits- und bewegungseinschränkende Maßnahmen (BEM)
Rechnung getragen. Die Einschränkung der Freiheit oder der Bewegung kann auch andere
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
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Ursachen haben: Überlastung von pflegenden Angehörigen, Disziplinierung von Menschen
mit Demenz oder die Scham, in der Öffentlichkeit mit verhaltensauffälligen Angehörigen aufzutreten. Dabei werden u.a. folgende Methoden eingesetzt: Abschließen der Wohnungstür,
Verwendung von Bauchgurten, Fixierungsmaßnahmen am Stuhl, Aufstellen von Seitenteilen
an Bettgittern, Gabe von sedierenden Medikamenten, Ausübung von psychischem Druck, die
Vorenthaltung von bewegungsermöglichenden Kleidungsstücken und der Einsatz von physischem Zwang bei dem Wunsch, die Wohnung zu verlassen (Klie 1993). Das geplante Vorhaben fokussiert somit eine weithin vernachlässigte Wirklichkeit in der Versorgung älterer
Menschen, die von hoher fachlicher und menschenrechtlicher Bedeutung ist und die Lebensqualität hilfsbedürftiger Menschen und ihrer Angehörigen stark beeinflusst: Die Anwendung
bewegungseinschränkender Maßnahmen in der häuslichen Pflege. Während in der stationären
Pflege bewegungseinschränkende Maßnahmen (BEM), insbesondere Maßnahmen der Fixierung, seit Jahren in zunehmendem Maße Gegenstand fachlich-wissenschaftlicher, rechtspolitischer und qualitätssichernder Bemühungen sind, stellt die Thematik im ambulanten Bereich
noch eine weitgehende Dunkel- und Tabuzone dar. Das geplante Projekt baut auf die Projekte
ReduFix und ReduFix-Praxis auf, die seit 2003 für den Bereich der stationären Altenhilfe
durchgeführt werden (Klie et al. 2008, Projektgruppe Re-duFix 2007). Es schließt ebenfalls
an die Ergebnisse des Projekts Pflegebudget und den Standard QN 1 der BUKO QS (Schäufele et al. 2008) an. Die Ziele des Projekts. "ReduFix-ambulant Sicherheit und Lebensqualität in
der häuslichen Versorgung" sind a) gesicherte Erkenntnisse über Verbreitung, Erscheinungsformen und Begründungen des Einsatzes von BEM im häuslichen Bereich zu generieren. Hier
ist zu erwarten, dass der Aspekt Schutz und Sicherheit, z.B. aufgrund von Weglaufgefährdung oder Sturzgefahr, eines der wichtigsten Legitimationsmuster darstellt. Neben einer nationalen und internationalen Literaturrecherche kommen hier qualitative und quantitative Methoden der Sozialforschung zum Einsatz. b) die Konzeption, Durchführung und Evaluation
bedarfs- und bedürfnisgerechter risikospezifischer Interventionen, die eine Reduzierung von
bewegungs- und freiheitseinschränkenden Maßnahmen bewirken, ohne dass dabei die Sicherheit der unterstützungsbedürftigen Menschen beeinträchtigt würde oder ihre Lebensqualität
vermindert. In einem interdisziplinären Ansatz, der sowohl medizinische, pflegerische, sozialarbeiterische, psychologische, juristische als auch informatik-/ ingenieurwissenschaftliche
und stadtplanerische Wissensbestände einbezieht, sollen Interventionsoptionen auf Basis der
zuvor gewonnen empirischen Ergebnisse systematisch exploriert werden. Folgende Interventionsformen sollen dabei primär in Betracht gezogen werden: a) Schulungsmaßnahmen für
Pflegedienste und für pflegende Angehörige; Auslösung von Infrastruktureffekten, die sich
entlastend auf die Versorgungssituation Maßnahmen auswirken; Aufbau quartiersbezogener
Netzwerke unter Einbeziehung von sozialen Dienstleistern mit Versorgungsgarantie bis hin
zu Nachbarschaftshilfe und bürgerschaftlich Engagierten; Begleitung von Angehörigen durch
Case Management. b) Eine Sensibilisierung und Wissenserweiterung in der Bevölkerung und
bei professionellen Kräften anzustoßen. Ziel ist es, bei den beteiligten Akteuren veränderte
Einstellungen und Haltungen im Themenfeld "Sicherheit und Lebensqualität" zu bewirken
und den Handlungsspielraum und die Handlungssicherheit im Umgang mit geeigneten Maßnahmen zur Reduzierung von BEM zu erhöhen. c) Eine rechtswissenschaftliche und anwendungsbezogene Aufbereitung der Rechtsfragen, die mit BEM in der eigenen Häuslichkeit verbunden sind. d) Entwicklung eines ethisch-rechtlich reflektierten Technikeinsatzes, der in einem individuellen Entscheidungsprozess diejenige Maßnahme präferiert, die die Rechtsgüter
des Betroffenen am wenigsten beeinträchtigt und in ein ganzheitliches Versorgungskonzept
integriert ist. e) Insgesamt einen Beitrag zu leisten zur Verbesserung der Lebensqualität häuslich Versorgter und ihrer Angehörigen. Die Verwertung der im Projekt entwickelten Analyse-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
und Assessmentverfahren, Curricula, Beratungsmodule, eingesetzten technischen Verfahren
und weiterer Handlungsstrategien zur Reduzierung von BEM im häuslichen Umfeld wird
bundesweit angestrebt. Auf fallbezogener Ebene wird ein case-management-basierter Handlungsansatz angestrebt, der in die künftige Arbeit der Pflegestützpunkte integriert werden
kann. GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Frankfurt, Landkreis Bresgau Hochschwarzwald
METHODE: Das Forschungsprojekt sieht sich der angewandten Forschung verpflichtet. Aufbauend auf Grundlagenforschung werden Interventionen entwickelt, durchgeführt und evaluiert.
Das Interventionsdesign sieht zwei Regionen vor: Die Stadt Frankfurt (urban) und den Landkreis Breisgau Hochschwarzwald (ländlich). Hier werden kooperationsbereite Pflegedienste
und soziale Dienstleister, Beratungsstellen, niedergelassene Ärzte, Betreuungsbehörden und vereine, Bürgervereine, Polizei, aber selbstverständlich auch betroffene Personen und deren
Familien sowie Angehörige in Planung und Durchführung der Maßnahmen mit einbezogen.
Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 8-10; Experteninterviews rechtliche Betreuung, Pflege, Medizin, MDK u.a. Berufsgruppen; Auswahlverfahren: Quota); Standardisierte Befragung, schriftlich (Gesamterhebung bei
den im Landkreis tätigen Pflegedienstmitarbeiter/-innen, Ärzten und rechtlichen Betreuer/-innen; Auswahlverfahren: total). Literaturrecherche (systematische Datenbank- und Literaturrecherche zum Untersuchungsgegenstand). Qualitative Fallstudien (Stichprobe: 6; qualitative
Fallstudien in Privathaushalten älterer pflegebedürftiger Menschen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-05 ENDE: 2012-04 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung
und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Alter. Gesellschaft. Partizipation -AGP- Institut für angewandte Sozialforschung im FIVE e.V. an der Evangelischen Hochschule Freiburg (Buggingerstr. 38, 79114 , )
KONTAKT: Schuhmacher, Birgit (Tel. 0761-47812-85, Fax: 0761-47812-699,
e-mail: [email protected])
[228-F] BIS Berliner Institut für Sozialforschung GmbH:
Marktpotenziale, Entwicklungschancen, gesellschaftliche und ökonomische Effekte der zukünftigen Nutzung von AAL-Technologien
INHALT: In der BIS-Teilstudie "Akzeptanz von AAL-Technologien zur Unterstützung der Gesundheit und Sicherheit" wurde untersucht, ob moderne Technik, die älteren, kranken oder
auch behinderten Menschen helfen kann, möglichst lange ein selbständiges Leben in der eigenen Wohnung zu führen, von ihnen akzeptiert und gewünscht wird. Es wurden mit 170 Probanden Studiogespräche durchgeführt und ihnen fünf neue technische Entwicklungen gezeigt,
die z.T. noch nicht auf dem Markt sind. Es waren Features zu: automatisches Sicherungssystem für die Wohnung, Telemonitoring für Herz-/ Kreislaufprobleme, automatische Medikamentenbox, mobiler Gesundheitsassistent, intelligenter Schuh. Die Probanden waren im
Durchschnitt 69 Jahre alt und 2/3 von ihnen hatte gesundheitliche Einschränkungen. Die Ergebnisse zeigen eine unterschiedlich hohe Akzeptanz der AAL-Technologien. Ihre Nützlichkeit und ihr hohes Sicherheitspotenzial werden betont. Zugleich werden Bedenken, wegen einer Verarmung zwischenmenschlicher Kontakte, Entmündigung und Überwachung geäußert.
Weiterer Kooperationspartner: Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD).
ART: BEGINN: 2007-09 ENDE: 2009-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
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INSTITUTION: BIS Berliner Institut für Sozialforschung GmbH (Brandenburgische Str. 16,
10707 Berlin); IGES Institut für Gesundheits- und Sozialforschung GmbH (Friedrichstr. 180,
Quartier 110, 10117 Berlin)
[229-F] Borchert, Lars, Dr.rer.pol. (Bearbeitung); Rothgang, Heinz, Prof.Dr.; Voges, Wolfgang,
Prof.Dr. (Betreuung):
Soziale Ungleichheit und Gesundheitsrisiken älterer Menschen - eine empirische Längsschnittanalyse unter Berücksichtigung von Morbidität, Pflegebedürftigkeit und Mortalität
INHALT: Auf Basis von Routinedaten einer gesetzlichen Krankenversicherung und der Sozialen
Pflegeversicherung wurden in empirischen Längsschnittanalysen die Auswirkungen von sozialer Ungleichheit auf Morbidität, Pflegebedürftigkeit und Mortalität untersucht: Die Untersuchung des Zusammenhangs von sozialer Ungleichheit und dem Gesundheitsstatus hat in
den letzten drei Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung gewonnen. In vielen Studien konnte
nachgewiesen werden, dass Personen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status weitaus
größeren Morbiditäts- und Mortalitätsrisiken ausgesetzt sind, als Personen mit einem höheren
sozioökonomischen Status. Relativ unbeachtet blieben in diesem Rahmen jedoch die gesundheitlichen Ungleichheiten älterer Menschen - und dies, obwohl im Zuge der demografischen
Alterung der Gesellschaft der Bezug auf ältere Menschen als immer wichtiger erscheint. Von
daher ist bis lang auch nur wenig über die gesundheitlichen Risiken nach dem Übergang ins
höhere Lebensalter und den Eintritt in den (Erwerbs-)Ruhestand bekannt. Die vorliegende
Studie befasst sich daher explizit mit der gesundheitlichen Ungleichheit in dieser Lebensphase. Anhand von Kassendaten werden in ausführlicher Weise das Morbiditätsrisiko (HerzKreislauf-Erkrankungen und Neubildungen), das Pflegebedürftigkeitsrisiko sowie das Mortalitätsrisiko in einer Lebensverlaufsperspektive analysiert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt
dabei auf der verlaufsbezogenen Untersuchung des Risikos der Pflegebedürftigkeit, einem
Thema, zu dem bisher nur wenige wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen. ZEITRAUM:
1.1.1990-31.12.2005 bzw. 1.1.1998-31.12.2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Theorie: Grundlegende Theorien und Modelle zum Zusammenhang von sozialer
Ungleichheit und dem Gesundheitsstatus sowie generelles Erklärungsmodell zu gesundheitlichen Ungleichheiten auf der Basis der Theorie von Pierre Bourdieus. Methoden und Daten:
Verlaufsdatenanalyse/ Ereignisanalysen von Krankenkassendaten (GKV-Routinedaten). Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: ca. 200.000; Krankenkassendaten/ GKV-Routinedaten; Auswahlverfahren:
total).
ART: BEGINN: 2004-10 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik -ZeS- Abt. Gesundheitsökonomie, Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0421-218-4383, e-mail: [email protected])
[230-F] Büscher, Andreas, Dr.; Büker, Christa, M.A.; Horn, Annett, Dr. (Bearbeitung); Schaeffer,
Doris, Prof.Dr.; Wingenfeld, Klaus, Dr. (Leitung):
Entwicklung eines neuen Begutachtungsinstruments für die Feststellung von Pflegebedürftigkeit
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
INHALT: Im Rahmen eines seit November 2006 laufenden Verfahrens zur Neubestimmung des
sozialrechtlichen Begriffs der Pflegebedürftigkeit im SGB XI hatte das IPW 2007 eine umfassende Literaturstudie zur Analyse und Bewertung von Begutachtungsinstrumenten und Pflegebedürftigkeitsbegriffen durchgeführt und im Anschluss daran bis Februar 2008 in Zusammenarbeit mit dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung Westfalen-Lippe (MDK
WL) ein neues Begutachtungsverfahren entwickelt. Diese Entwicklung erfolgte parallel und
in Abstimmung mit den Beratungen eines Beirates des Bundesgesundheitsministeriums, in
dem der Pflegebedürftigkeitsbegriff des SGB XI überprüft und Empfehlungen zu dessen Neufassung formuliert werden sollten. Im Unterschied zur derzeit geltenden Begutachtung wird
in dem neuen Begutachtungsassessment zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit (NBA) der
Grad der Selbstständigkeit und nicht die aufzuwendende Zeit für die Durchführung einzelner
Verrichtungen zum Maßstab des Vorliegens von Pflegebedürftigkeit gemacht. Die relevanten
Aktivitäten und Lebensbereiche, in denen der Grad der Selbständigkeit bzw. die Abhängigkeit von personeller Hilfe bestimmt werden sind: Mobilität, kognitive und kommunikative
Fähigkeiten, Verhaltensweisen und psychische Problemlagen, Selbstversorgung, Umgang mit
krankheits-/ therapiebedingten Anforderungen und Belastungen, Gestaltung des Alltagslebens
und soziale Kontakte. Im Januar 2009 hat der Beirat seinen Bericht und seine Empfehlungen
an die Bundesgesundheitsministerin übergeben und sich darin für die weitere Verwendung
des NBA zur Weiterentwicklung und Modernisierung der Pflegeversicherung ausgesprochen
METHODE: Das Vorhaben war in zwei Phasen geteilt. Das in der ersten Phase durch das IPW
und den MDK WL entwickelte Instrument wurde in der zweiten Phase durch den Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen und das Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen erprobt. Im Ergebnis attestierte die Erprobung dem Instrument eine gute methodische Qualität und die Eignung für die Feststellung
von Pflegebedürftigkeit im Rahmen des SGB XI.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Büscher, A.; Wingenfeld, K.: Tabula Rasa. Neuer Begriff, neue
Begutachtung. in: Forum Sozialstation, 31, 2007, Nr. 146, S. 22-25.+++Büscher, A.; Wingenfeld, K.: Funktionseinschränkungen und Pflegebedürftigkeit im Alter. in: Kuhlmey, A.;
Schaeffer, D. (Hrsg.): Alter, Gesundheit und Krankheit. Bern: Huber 2008, S. 107-119.++
+Büscher, A.; Wingenfeld, K.: Gesundheitlich bedingte Beeinträchtigung der Selbstständigkeit und auf professionelle Hilfe angewiesen. Die Diskussion um ein neues Verständnis von
Pflegebedürftigkeit. in: Blätter der Wohlfahrtspflege, 166, 2008, Nr. 5, S. 197-181.+++Wingenfeld, K.; Büscher, A.; Gansweid, B.: Das neue Begutachtungsassessment zur Feststellung
von Pflegebedürftigkeit. Bielefeld/ Münster: IPW/ MDK WL 2008.+++Wingenfeld, K.; Büscher, A.; Gansweid, B.: Selbstständigkeit im Alltag. Acht Module für ein neues Begutachtungsverfahren zur Einschätzung von Pflegebedürftigkeit. in: Blätter der Wohlfahrtspflege,
166, 2008, Nr. 5, S. 182-184.+++Wingenfeld, K.: Neues Verständnis von Pflegebedürftigkeit
im SGB XI und Entwicklung eines neuen Begutachtungsverfahrens. in: Pflege und Gesellschaft, 13, 2008, 4, S. 383-384.+++Wingenfeld, K.; Büscher, A.: Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff. Begutachtungsverfahren wird erprobt. in: Altenheim, 47, 2008, Nr. 8, S. 32-35.+++
Büscher, A.; Wingenfeld, K.: Pflegebedürftigkeit und Pflegeleistungen. in: Dräther, H.; Jacobs, K.; Rothgang, J. (Hrsg.): Fokus Pflegeversicherung. Nach der Reform ist vor der Reform. WidO-Wissenschaftliches Institut der AOK. Bonn: KomPart 2008, S. 257-281.+++
Wingenfeld, K.: Begutachtungsverfahren Pflegebedürftigkeit und Hilfeplanung. in: SchmidtZadel, R.; Kruckenberg, P. (Hrsg.): Kooperation und Verantwortung in der Gemeindepsychiatrie. Tagungsbericht. Bonn: Aktion Psychisch Kranke 2009, S. 346-350.+++Wingenfeld,
K.; Büscher, A.: Pflegebedürftigkeit aus pflegewissenschaftlicher Perspektive. in: Die
Schwester / der Pfleger, 48, 2009, H. 1, S. 60-62. ARBEITSPAPIERE: Wingenfeld, K.; Bü-
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scher, A.; Schaeffer, D.: Recherche und Analyse von Pflegebedürftigkeitsbegriffen und Einschätzungsinstrumenten. Studie im Auftrag der Spitzenverbände der Pflegekassen. Projektbericht. Bielefeld 2007. Download unter: www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag6/downloads/ipw_
bericht_pflegebedurftigkeit.pdf .
ART: BEGINN: 2007-11 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: Spitzenverbände der PflegekassenGKV-Spitzenverb. im Rahmen der Projektförderung, Paragr. 8 Abs. 3 FINANZIERER:
Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Pflegewissenschaft -IPW- an der Universität Bielefeld (Postfach
100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Büscher, Andreas (Dr. Tel. 0521-106-3894,
e-mail: [email protected])
[231-F] Büscher, Andreas, Dr.; Emmert, Stefanie; Kleina, Thomas, Dipl.-Pflegewirt
(Bearbeitung); Schaeffer, Doris, Prof.Dr.; Wingenfeld, Klaus, Dr. (Leitung):
Innovative Konzepte für Pflegeberatung und Case/ Care Management
INHALT: Hintergrund/ Zielsetzung: Trotz eines beachtlichen Ausbaus von Hilfen, die sich an
Pflegebedürftige, von Pflegebedürftigkeit bedrohte Personen oder deren Angehörige richten,
existiert nach wie vor ein ungedeckter Bedarf an unterstützender Begleitung dieser Personengruppen durch das professionelle Hilfesystem. Das verfügbare Angebot ist stark fragmentiert
und damit schwer überschaubar. Es fehlt an Angebotstransparenz und koordinierender Unterstützung bei der Inanspruchnahme der verschiedenen formellen Hilfeangebote und etwaiger
Freiwilligenhilfe. Ein Modellvorhaben in Niedersachsen, durchgeführt vom dortigen Sozialverband Deutschland, greift diese Problematik auf und soll innovative Konzepte einer persönlichen, fallbezogenen Begleitung erproben, die sich als notwendige Ergänzung zum bestehenden Informations- und Beratungsangebot versteht. Es umfasst die Entwicklung und Erprobung neuer qualitätsgesicherter Unterstützungsangebote, die über das herkömmliche Informations- und Beratungsangebot durch die Umsetzung zielgruppenspezifischer Case- und CareManagement-Konzepte hinausreichen. Sie sollen in drei Modellregionen Niedersachsens erprobt und evaluiert werden. Das Vorhaben "Case und Care Management im Rahmen trägerneutraler Pflegeberatung" wird durch das Institut für Pflegewissenschaft an der Universität
Bielefeld wissenschaftlich begleitet. Die Ziele bzw. Aufgaben der wissenschaftlichen Begleitung umfassen in erster Linie die beratende Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung der Case- und Care-Management-Konzepte sowie die Dokumentation und Evaluation
von Verlauf und Ergebnissen der Umsetzung. Die Evaluation erstreckt sich auch auf die Einschätzung der Wirksamkeit der neuen Unterstützungsangebote, von möglichen ökonomischen
Effekten und der Funktionalität und Nachhaltigkeit der im Verlauf des Projekts zu schaffenden Kooperationsbeziehungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen
METHODE: Hierzu werden u.a. regelmäßige (teils leitfadengestützte, teils standardisierte) Befragungen der Mitarbeiter an den Modellstandorten, der Nutzer des Unterstützungsangebotes
und der beteiligten ehrenamtlichen Helfer durchgeführt. Ausgewertet wird ferner die standardisierte Verlaufsdokumentation durch das Case-/ Care-Management. Schließlich sind zur vertiefenden Analyse insgesamt 15 Fallstudien vorgesehen. Untersuchungsdesign: Trend,
Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Case-Management-Dokumentation an Modellstandorten; Auswahlverfahren: convenience). Qualitatives Interview (Stichprobe: 15 -geplant-; Fallverläufe von Klienten von Case/ Care Management; Auswahlverfahren: convenience). Standardisierte Befragung, schriftlich (Klienten, Mitarbeiter, Kooperati-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
onspartner, ehrenamtliche Helfer; Auswahlverfahren: convenience). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Emmert, S.: Lücken begegnen: Potenziale von Case Management
in der ambulanten Pflege. in: Pflege & Gesellschaft, 2008, H. 1 (im Erscheinen).
ART: BEGINN: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Niedersachsen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit
INSTITUTION: Institut für Pflegewissenschaft -IPW- an der Universität Bielefeld (Postfach
100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Wingenfeld, Klaus (Dr. Tel. 0521-106-2583,
e-mail: [email protected])
[232-L] Dammert, Matthias:
Angehörige im Visier der Pflegepolitik: wie zukunftsfähig ist die subsidiäre Logik der
deutschen Pflegeversicherung?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 295 S., ISBN: 9783-531-16658-2
INHALT: Zum Kernprinzip der deutschen Pflegeversicherung gehört, wie in allen anderen europäischen Ländern auch, die unbedingte Vorrangstellung der häuslichen Pflege. In diesem Sinne verknüpft das deutsche Pflege(ver-) Sicherungssystem den "Vorrang der häuslichen Pflege" (Par. 3 SGB XI) eng mit dem Subsidiaritätsgedanken, dem gleichsam Vorrang vor dem
Solidaritätsgedanken eingeräumt wird. Dies bedeutet für die Betroffenen Hilfe- und Pflegebedürftigen zweierlei: Wer im Falle von Hilfe- und Pflegebedürftigkeit (bedarfsdeckende
und/oder bedarfsgerechte) Hilfen benötigt, die über vorwiegend körperbezogene Verrichtungen hinausgehen, und die nach einem minutengenauen Abrechnungssystem nach Punkten definiert und geplant werden, der ist eben auf jene im Gesetz angemahnte "neue Kultur des Helfens" (informell pflegende Angehörige) angewiesen und/oder auf eigene finanzielle Ressourcen, die es ermöglichen, weitergehende Hilfen durch teilweise erhebliche einkommensunabhängige Zuzahlungen hinzukaufen zu können. Die vorliegende Studie zeigt, dass die Leistungen der Pflegeversicherung auch in Zukunft nicht mehr sein sollen als ein "Zubrot" zum Leben mit Pflegebedürftigkeit. Dies setzt wie selbstverständlich voraus, dass pflegende Angehörige auch künftig als der mit Abstand größte und preiswerteste Pflegedienst der Nation zur
Deckung der Bedarfs- und Versorgungslücke der Pflegeversicherung "irgendwie" funktionieren. Pflegende Angehörige sind somit die "Kalkulationsbasis" der Pflegeversicherung. Der
Autor stellt aus diesen Gründen die Frage, ob die Konzeption der Pflegeversicherung nicht
grundsätzlich neu zu verhandeln ist - jenseits der aktuell diskutierten Reformschritte im bestehenden System. (ICA2)
[233-L] Dech, Heike:
Wandel der Altersbilder erfordert Wandel in den sozialen Angeboten, in: Soziale Arbeit :
Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 58/2009, H. 11/12, S. 417-428 (Standort:
UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Lebensphase Alter, wie wir sie heute kennen, ist etwas in dieser Form noch nicht
Dagewesenes, denn die Lebenserwartung in modernen Gesellschaften hat sich in den letzten
150 Jahren nahezu verdoppelt und wird weiter steigen. Nicht nur in quantitativer Hinsicht,
nämlich der Ausdehnung der Lebensphase Alter und der Zunahme des Anteils alter Men-
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schen in der Gesellschaft, sondern auch in qualitativer Hinsicht haben sich das Alter und die
Alten gewandelt. Die Zunahme und Ausdifferenzierung älterer Bevölkerungsgruppen in der
Gesellschaft bedeutet, dass neben spezifischen Altenangeboten sich auch der Großteil allgemeiner Institutionen und Angebote auf eine älter werdende Klientel einstellen muss. In diesem Beitrag werden neue Altersbilder und Arbeitsfelder wie Selbsthilfe, Mehrgenerationenangebote, Ehrenamt, Gesundheitsförderung, Integrierte Versorgung und Angehörigenarbeit
unter sozialgerontologischer Perspektive diskutiert." (Autorenreferat)
[234-L] Dieris, Barbara:
Sprechen und Schweigen: Aushandlungsstrategien des "Sich Kümmerns" um alte
Familienmitglieder, (Studien zur Familienforschung, Bd. 24), Hamburg: Kovac 2009, 186 S.,
ISBN: 978-3-8300-4497-0
INHALT: "Was passiert mit den alten Eltern, wenn diese einmal nicht mehr für sich selber sorgen
können? Wer in der Familie kann sich kümmern? Wer will sich kümmern? Wie kann und soll
das Sich Kümmern aussehen? Das Buch nimmt die Kommunikationswege, über die Familien
das Sich Kümmern um alte Angehörige aushandeln, in den Blick. Auf der Basis einer qualitativen psychologisch-sozialwissenschaftlichen Analyse von Interviews mit Familienangehörigen einerseits und literarisch-fiktionalen Texten andererseits stellt die Autorin einen umfangreichen Theorieentwurf des 'Sprechens und Schweigens' vor. Die vorgeschlagenen Konzeptualisierungen ermöglichen in wissenschaftlichen, praktisch-professionellen sowie familiärpersönlichen Kontexten neue Wahrnehmungs- und Verstehensmöglichkeiten familiärer Kommunikationswege des Sich Kümmerns im Alter." (Autorenreferat)
[235-F] Droz Mendelzweig, Marion; Chappuis, Marianne (Leitung):
Quelle est la nature de l'activité occasionnée par les résidents en institution de long séjour
pour personnes âgées?
INHALT: Les perspectives en matière d'hébergement de long séjour pour les personnes âgées
laissent augurer une augmentation du nombre de résidents dans les EMS au cours des prochaines décennies. A la problématique de la taille de la population hébergée et de ses incidences en termes de place et de main d'uvre, s'ajoute une complexification prévisible des
soins qui seront requis pour accompagner les futur-e-s résident-e-s liés à l'avancée en âge à
l'entrée en EMS et aux polypathologies qui sont la part du grand âge. A cela s'ajoute la diminution probable des disponibilités des proches pour le soutien à leurs parents. Cela demande à
faire le point sur les ressources mises en uvre dans les structures actuelles, de donner visibilité
à leurs côtés forts et d'identifier d'éventuels dysfonctionnements susceptibles d'être générés
par des logiques institutionnelles. Les questions abordées par ce projet s'inscrivent dans un
contexte où de nouvelles formations ne cessent d'émerger, destinées à faire collaborer dans
les institutions de longs séjours des professionnels de niveaux de formation variés, auxquels
incombent des responsabilités différentes, dont les grilles salariales ne sont pas identiques,
mais ayant des recouvrements multiples dans leurs zones d'activités. Cette recherche entend
répondre aux questions: Quelles sont les ressources mobilisées par les personnes actives auprès des résidents pour leurs soins et leur accompagnement? Quels sont les éléments identifiés comme favorables à la mobilisation de ces ressources? Quels seraient les obstacles aux
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synergies susceptibles d'inquiéter les directions d'EMS et d'intéresser les institutions formatrices des futurs professionnelles?|
METHODE: Observation de l'activité; entretiens collectifs en groupe focaux; identification d'éléments perturbateurs. Le partenaire de terrain dans ce projet est l'AVDEMS (Association vaudoise d'établissements médico-sociaux).
ART: BEGINN: 2008-09 ENDE: 2010-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung
INSTITUTION: Haute Ecole de la Santé La Source (Avenue Vinet 30, 1004 Lausanne, Schweiz)
[236-F] Dumke, Christiane; Lippstreu, Peggy (Bearbeitung); Evers, Ralf, Prof.Dr.; Wagner, Bernhard, Dr. (Leitung):
Potenziale im Alter und passgenaue Förderarrangements in Pflegekontexten
INHALT: Fragestellung/ Zielstellung: Vor dem Hintergrund demographischer Entwicklungen,
welche einen kontinuierlich steigenden Bevölkerungsanteil älterer Menschen bei gleichzeitigem Rückgang jüngerer Generationen verzeichnen, entsteht ein zunehmender Bedarf an Konzepten zur Nutzung spezifischer Potentiale älterer Menschen, um entstehende sozialpolitische
Folgen abzufedern und zugleich konstruktiv zu wenden. Anknüpfend an die Analysen und
Handlungsempfehlungen des Fünften Altenberichts der Bundesregierung (vgl. BMFSFJ
2006) fragt das Projekt nach regional- und milieuspezifischen Unterschieden in den Lebenslagen und Potenzialen älterer Menschen in Sachsen sowie ihrer gesellschaftlichen Relevanz in
Hinblick auf die Gestaltung des sozialen Lebens. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf
der Identifizierung von Potenzialen älterer Menschen im Bereich pflegerelevanter Situationen. Die Zielstellung besteht u.a. darin, Handlungsformen und Förderarrangements institutioneller Akteure mit Elementen bürgerschaftlichen Engagements und Unterstützungsformen sozialer Netzwerke zu verknüpfen. Auf der Grundlage forschungs- und praxisbezogener Erkenntnisse, welche sich u.a. auf die im Projektverlauf erfolgende Konzipierung, Implementierung und Evaluierung pflegerelevanter Förderprojekte stützen werden, sollen abschließend
Empfehlungen zur Förderung von Potenzialen älterer Menschen im sozialen Raum formuliert
werden. Inhalte/ Durchführung: Anhand von standardisierten Organisationsbefragungen in Institutionen bürgerschaftlichen Engagements sowie in Einrichtungen professioneller Pflege
soll zunächst der aktuelle Umfang und die Spezifik des Engagements älterer Menschen in
Sachsen ermittelt werden. Zugleich sollen erste Rückschlüsse auf milieuspezifische Potenziale älterer Menschen gewonnen werden. Auf der Ebene qualitativer (fokussierter) Interviews
sollen daran anknüpfend vertiefend Handlungsmotive und Aktivitätspotenziale älterer Menschen rekonstruiert und beschrieben werden. Das Ziel besteht darin, auf dieser Grundlage
eine regional- und milieuspezifische Typologie der Aktivitätspotenziale älterer Menschen in
Sachsen zu entwickeln. Zugleich sollen die dabei gewonnenen, verallgemeinerbaren Erkenntnisse paradigmatisch auf Pflegekontexte bezogen und angewendet werden. Im Rahmen ergänzender Experteninterviews sollen Erfahrungen mit - sowie die Bewertung des Engagements
älterer Menschen (in Pflegekontexten) erfasst und dokumentiert werden. Die Konzipierung
und Implementierung der o.g. Förderprojekte erfolgt in Anlehnung an die (ersten) Ergebnisse
der Studie sowie in Kooperation mit Vertretern der Praxis bzw. des Projektbeirats. In einer
abschließenden Transferphase sollen die in der Erhebung sowie in der begleitenden Evaluation gewonnenen Ergebnisse gesichert und der Öffentlichkeit u.a. im Rahmen eines Fachtages
zugänglich gemacht werden. Zugleich ist eine Formulierung von Empfehlungen zur Förderung der Potenziale älterer Menschen im sozialen Raum (in der Kommune) vorgesehen.
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
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METHODE: Sekundäranalysen; standardisierte Organisationsbefragungen; Experteninterviews;
qualitative Interviews
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht.+++Abschlussbericht.
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: Freistaat Sachsen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Arbeitsstelle für Praxisberatung, Forschung und Entwicklung an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden - apfe e.V. (Semperstr. 2a, 01069 Dresden)
KONTAKT: Evers, Ralf (Prof.Dr. Tel. 0351-46902-10, Fax: 0351-47159-93,
e-mail: [email protected]); Wagner, Bernhard (Dr. Tel. 0351-46902-61, Fax:
0351-47159-93, e-mail: [email protected])
[237-L] Eckart, Wolfgang U.:
Auf Charons Nachen: neues zur Suizidhilfe in der Schweiz, in: Politische Studien :
Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 60/2009, H. 428, S. 85-90 (Standort:
USB Köln(38)-POL2927; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.hss.de/uploads/tx_ddceventsbrowser/PS-428_02.pdf)
INHALT: "'Sterbehilfe' - das ist eine immer wieder heiß umstrittene Thematik, umso mehr, da in
der Schweiz im Juli 2009 die Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich mit der dort ansässigen Sterbehilfeorganisation EXIT eine 'Vereinbarung über die organisierte Suizidhilfe' getroffen hat, welche dem Vorgehen den Anschein von Legalität verleihen könnte, dem schweizerischen Strafrecht aber ganz eindeutig entgegensteht. Dies hat die Diskussion weit über die
Schweiz hinaus wieder neu entfacht." (Autorenreferat)
[238-F] Effenberger, Anja, Dipl.-Betriebsw. (Bearbeitung); Hegner, Friedhart, Dr. (Leitung):
Betriebliche Rahmenbedingungen für die Ausübung von Familienpflege durch Berufstätige
INHALT: Sowohl die Engpässe der Sozialversicherungskassen als auch die Lebensentwürfe der
Älterwerdenden sprechen gegen eine Einbahnstraße von der häuslichen Pflege zur dauerhaft
stationären Pflege. Vielmehr sind Rückkehrschleifen in beiden Richtungen erforderlich. Immer wichtiger wird dabei die Frage, wie sich die Sorge um pflegebedürftige Angehörige mit
einer parallelen Berufstätigkeit verbinden lässt. Hier stehen die Arbeitgeber vor einer neuen
Herausforderung, denn gerade Fach- und Führungskräfte, die auf dem Arbeitsmarkt knapp
sind, können die Doppelbelastung nur mit betrieblicher Unterstützung meistern. Zu unterscheiden ist, welche organisatorischen Maßnahmen sich dabei bisher am besten bewährt haben. ZEITRAUM: 2009-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Bayern
METHODE: Auf Basis erprobter Instrumente der Prozess- und Aufgabenanalyse wird geprüft,
wie Arbeitsstellen und -prozesse für Fach- und Führungskräfte (um-)gestaltet werden können,
um eine häusliche Pflegetätigkeit zu erleichtern. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Verlauf von Pflegeepisoden bei aktiver Einbindung berufstätiger Angehöriger). Gruppendiskussion (Stichprobe: ca. 10; Teamsitzungen mit
Leitungskräften und betroffenen Mitarbeitern). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 40;
Expertengespräche mit Leitungskräften, Organisations- und Personalfachleuten). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
ART: BEGINN: 2009-11 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: Sozialplanung und Sozialverwaltung e.V., Bielefeld FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: ISMV Dr. Hegner u. Partner GmbH Institut für Sozialplanung, Management
und Verwaltung Büro Berlin (Christstr. 30, 14059 Berlin)
KONTAKT: Leiter (Tel. 030-3265530)
[239-L] Egger de Campo, Marianne:
Abwanderung und Widerspruch auf Wohlfahrtsmärkten: ein internationaler Vergleich von
Altenpflegesystemen, in: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 55/2009, H. 4, S. 347-368 (Standort:
USB Köln(38)-Haa1648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Wohlfahrtsstaatreformen der vergangenen Jahre führten unter dem Stichwort der
Pluralisierung marktwirtschaftliche Elemente in die Bereitstellung sozialer Dienste ein. Durch
die Erhöhung der Wahlfreiheit der NutzerInnen werde sich deren Verhandlungsmacht und
Autonomie vergrößern, so die Befürworter der Marktmechanismen, denn die steigende Konkurrenz werde die Qualität verbessern. Dem Ökonomen Hirschman zufolge ist Abwanderung
nur eine Option, um als Kunde Unzufriedenheit zu signalisieren. Der weitaus direktere Weg
bestehe im Widerspruch, also dem unmittelbaren Protest des Kunden gegenüber dem Anbieter. Mit Hilfe der Hirschman-These von Abwanderung und Widerspruch ist es möglich, empirische Daten einer vergleichenden Fallstudie zur Interaktion zwischen NutzerInnen und
Dienstleistungerbringern in der Altenbetreuung daraufhin zu untersuchen, ob es der dem
Marktmechanismus inhärenten Abwanderung oder dem der Politik entlehnten Widerspruch
besser gelingt, die Interessen der NutzerInnen durchzusetzen. Die theoretischen Aussagen der
Verfechter des wohlfahrtsstaatlichen Pluralismus können so - zumindest anhand punktueller
Befunde - einer empirischen Überprüfung unterzogen werden." (Autorenreferat)
[240-F] Eichenseer, Birgit, Dipl.-Psych. Dipl.-Psych.-Ger. (Bearbeitung); Gräßel, Elmar, Prof.Dr.med. (Betreuung):
Qualitätsziele ambulanter und teilstationärer Pflege- und Therapieangebote für Demenzkranke aus Sicht der Anbieter und unabhängiger Experten
INHALT: Fragestellung: Welche Qualitätsvorstellungen haben Anbieter und Experten von (5)
Unterstüzungsangeboten für Demenzkranke (Übereinstimmungen, Abweichungen)? Praxisbezug: Ergebnisse tragen zur Qualitätsverbesserung der Unterstützungsangebote für Demenzkranke und deren Angehörige bei (Voraussetzung: systematische Berücksichtigung der Ergebnisse). GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg
METHODE: Zusammenfassende, strukturierende qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring, 2002.
Zuordnung zu Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität nach A. Donabedian, 1966. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe:
69; Anbieter von Unterstützungsangeboten -ambulante Pflege, Tagesklinik, Tagespflege,
Kurzzeitpflege, Betreuungsgruppen-, Experten -Kommune, Landkreis, Bundesland-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-02 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Alzheimer Gesellschaft e.V.
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INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Medizinische Fakultät, Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik Abt. Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie
(Schwabachanlage 6, 91054 Erlangen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 09131-85-34863, e-mail: [email protected])
[241-F] Eichler, Melanie, M.A.; Och, Ralf, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Pfau-Effinger, Birgit,
Prof.Dr. (Leitung):
Die lokale Restrukturierung der Altenpflege - kulturelle Grundlagen, Akteure und Handlungsbedingungen
INHALT: Im Bereich der Strukturen und Politiken zu den sozialen Dienstleistungen finden seit
einigen Jahren, infolge von neoliberalen Politiken, Finanzkrisen der öffentlichen Haushalte
und demografischem Wandel, aber auch auf der Grundlage neuer Leitbilder zur zivilgesellschaftlichen Beteiligung und zum Zuschnitt der staatlichen oder privaten Verantwortung beträchtliche Reorganisationsprozesse statt. Neben der nationalstaatlichen Ebene ist in der Sozialpolitik in dem Bereich der sozialen Dienstleistungen die lokale Ebene von erheblicher Relevanz. Wie aus lokal vergleichenden Untersuchungen bekannt ist, kann die Sozialpolitik im
Lokalvergleich erheblich differieren (z.B. Trydegard/ Thorslund 1994; Kröger 2004). Die lokale Sozialpolitik entwickelt sich im Rahmen nationaler Politiken von Wohlfahrtsstaaten und
supranationaler Politiken. Die Art und Weise, in der diese umgesetzt werden, hängt jeweils
von spezifischen lokalen Bedingungen ab, zu denen auch kulturelle Leitbilder zählen. Das
Forschungsprojekt geht am Beispiel lokaler Politiken gegenüber der Altenpflege der Frage
nach, wie sich Differenzen in den lokalen Politiken zur Altenpflege erklären lassen. Darüber
hinaus wird gefragt, in welcher Weise und unter welchen lokalen Bedingungen, sich die spezifischen kulturellen Werte und Leitbilder, die die neueren Diskurse auf der nationalen wohlfahrtsstaatlichen Ebene prägen, in der lokalen Wohlfahrtskultur im Bereich der Altenpflege
niederschlagen und Eingang in die lokalen Wohlfahrtspolitiken finden. Damit stellt sich auch
die Frage danach, inwieweit es auf der Grundlage solcher Diskurse zu einer Konvergenz in
den lokalen Sozialpolitiken kommt. In Bezug auf die Frage danach, welche Faktoren auf der
lokalen Ebene von Bedeutung für die Umsetzung neuer Pflegewerte sind, wird die These vertreten, dass insbesondere auch Differenzen in den kulturellen Traditionen von Regionen im
Hinblick auf die Pflegekultur dazu beitragen, dass der Wandel pfadabhängig verläuft. Weiter
wird der Untersuchung die These zugrunde gelegt, dass die Art und Weise, in der die Akteure
die lokalen Governance-Strukturen gestalten, von wichtiger Bedeutung ist. Auf der Grundlage des Ansatzes lokaler Pflegearrangements soll das Zusammenwirken von Leitbildern lokaler Akteure der Pflegepolitik und deren Umsetzung in der Altenpflegepolitik untersucht werden. Fallstudien zu vier städtischen Kommunen in West- und Ostdeutschland geben Aufschluss über spezifische lokale Wohlfahrtskulturen in Bezug auf die Altenpflege und deren
Bedeutung im Rahmen der Pflegepolitiken. Die Fallstudien sollen vor allem auf Dokumentenanalysen, Expertengesprächen sowie auf Interviews mit relevanten Akteuren der lokalen
Pflegepolitik basieren. Das Forschungsvorhaben soll dazu beitragen, den theoretischen Rahmen für die regional vergleichende Sozialpolitikanalyse weiterzuentwickeln und die Sozialpolitikanalyse um eine akteurszentrierte Perspektive und um eine systematische Analyse der
Bedeutung kultureller Einflussfaktoren zu erweitern. ZEITRAUM: 1995-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Regionen: alte Bundesländer und neue Bundesländer
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METHODE: Auf der Grundlage des Ansatzes lokaler Pflegearrangements soll das Zusammenwirken von Leitbildern lokaler Akteure der Pflegepolitik und deren Umsetzung in der Altenpflegepolitik untersucht werden. Fallstudien zu vier städtischen Kommunen in West- und
Ostdeutschland geben Aufschluss über spezifische lokale Wohlfahrtskulturen in Bezug auf
die Altenpflege und deren Bedeutung im Rahmen der Pflegepolitiken. Die Fallstudien sollen
vor allem auf Dokumentenanalysen, Expertengesprächen sowie auf Interviews mit relevanten
Akteuren der lokalen Pflegepolitik basieren. Dazu werden zum einen die relevanten Akteure
des Feldes der Altenpflege in den Kommunen mittels themenzentrierter und diskursiver Interviews zu ihren kulturellen Werten und Leitbildern befragt. Zum anderen wird der Prozess der
Entwicklung und Durchsetzung der lokalen Pflegepolitik mittels Dokumentenanalysen rekonstruiert. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Qualitatives Interview (Stichprobe:
rund 40; Akteure der lokalen Pflegepolitik der Fallstädte; Auswahlverfahren: theoretical
sampling). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Oorschot, Wim van; Opielka, Michael; Pfau-Effinger, Birgit
(eds.): Culture and welfare state. Values and social policy in a comparative perspective. Cheltenham/ UK; Northampton/ MA, USA: Edward Elgar 2007.+++Pfau-Effinger, Birgit: Culture
and welfare state policies: reflections an a complex interrelation. in: Journal of Social Policy
34, 2005, 1, pp. 1-18.+++Pfau-Effinger, Birgit; Sakac-Magdalenic, Sladana: Formal and informal work in the work-welfare arrangement of Germany. in: Pfau-Effinger, Birgit; Flaquer,
Lluis; Jensen, Per H.: The hidden work regime. Informal work in Europe. London, New
York: Routledge 2009 (forthcoming).+++Oorschot, Wim van; Opielka, Michael; Pfau-Effinger, Birgit: The culture of the welfare state - historical and theoretical arguments. in: Oorschot, Wim van; Opielka, Michael; Pfau-Effinger, Birgit (eds.): Culture and welfare state.
The value of social policy. Cheltenham/ UK; Northampton/ MA, USA: Edward Elgar 2008.+
++Eichler, Melanie; Dallinger, Ursula; Pfau-Effinger, Birgit; Och, Ralf: Governance und
Wohlfahrtskultur - Überlegungen zu einem Vergleich lokaler Governance-Strukturen am Beispiel der Altenpflegepolitik. in: Deutsches Jugend Institut (Hrsg.): Governancestrategien und
lokale Sozialpolitik. Dokumentation zum Workshop am 23. Mai 2006 in Halle. Halle/ Saale:
Deutsches Jugend Institut 2007.+++Eichler, Melanie; Pfau-Effinger, Birgit: Informelle Arbeit
im Alter. Zur Pflegetätigkeit von Frauen in der nachberuflichen Phase. in: Erlinghagen; Hank
(Hrsg.): Produktives Altern und informelle Arbeit in modernen Gesellschaften. Wiesbaden:
VS Verl. für Sozialwiss. 2007.+++Geissler, Birgit; Pfau-Effinger, Birgit: Change of European
care arrangements. in: Pfau-Effinger, Birgit; Geissler, Birgit (eds.): Care arrangements in Europe - variations and change. Bristol: Policy Press 2005.+++Pfau-Effinger, Birgit: Care arrangements in the context of welfare values and family values. in: Pfau-Effinger, Birgit; Geissler, Birgit (eds.): Care arrangements in Europe - variations and change. Bristol: Policy Press
2005.+++Pfau-Effinger, Birgit: Welfare state policies and new forms of social integration. in:
Andersen, Jörgen Goul; Guillemard, Anne Marie; Jensen, Per; Pfau-Effinger, Birgit (eds.):
The new face of welfare. Welfare states, marginalisation and citizenship. Bristol: Policy press
2005. ARBEITSPAPIERE: Pfau-Effinger, Birgit; Eichler, Melanie; Och Ralf: Tensions between marketisation of care and care quality - the example of Germany. Presentation at the
2nd RECWOWE Annual Integration Week Oslo, Norway - June 10-14, 2008.+++Pfau-Effinger, Birgit; Och, Ralf; Eichler, Melanie; Kalbitz, Andreas: Theoretical and methodological
approach of the research-project of the DFG: Local social policies in the restructurating of
long-term care - cultural values, actors and conditions of action. Poster presented on the conference "Governance and Local Social Policy" in Hamburg March 2.-3.2007.+++Pfau-Effinger, Birgit; Dallinger, Ursula; Eichler, Melanie; Och, Ralf: Economisation and the contradic-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
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tory dynamics in the societal arrangement on longterm care, Annual Congress of Sociology of
the German Sociological Association, October 9-13.2006.+++Och, Ralf; Pfau-Effinger, Birgit: Governance structures in local social policy. Analytical framework and comparative analysis of four German cities on the example of elderly care policy. Paper presented at the annual ESPAnet conference Crossborder Influences in Social Policy Helsinki: 18-20.2008.+++
Och, Ralf: Governance structures in local social policy analytical framework and two examples from municipal elderly care policy in Germany. Paper presented at the international conference "Transforming Care" Copenhagen, June 22-25.2008.+++Och, Ralf; Pfau-Effinger, Birgit; Eichler, Melanie: Governance structures in local social policy Analytical framework and
two examples from municipal elderly care policy in Germany. Paper presented at the ESPAnet Conference "Social Policy in Europe: Chancing Paradigms in an enlarging Europe?" Vienna, September 20-22.2007.+++Pfau-Effinger, Birgit; Eichler, Melanie; Och, Ralf:Tensions
between marketisation of care and care quality - the example of Germany. 2nd Annual Integration Week of the EU Network of Excellence Reconciling Work and Welfare in European
Societies' (RECWOWE), Oslo, Norway, June 10-14, 2008.+++Och, Ralf: Centralised, decentralised or segmented? Structures of governance in local elderly care policies in West and
East Germany compared. Paper for Presentation at the ESA research network and ESPAnet
PhD-Workshop 'Ageing Societies and the Welfare State', Amsterdam 11-12.12.2008.+++
Pfau-Effinger, Birgit; Eichler, Melanie; Och, Ralf: Explaining differences in local social policies towards elderly care in West and East Germany. International DFG Conference 'Local
Social Policies', Centre for Globalisation and Governance, Hamburg University, April 2009.
+++Eichler, Melanie: Local welfare cultures- how can differences be explained? Presentation
at the International DFG Conference Local Social Policies CGG, Hamburg University, April
2009.+++Och, Ralf: Local governance structures in a comparative perspective. Presentation
at the International DFG Conference Local Social Policies CGG, Hamburg University, April
2009.
ART: BEGINN: 2006-03 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Sozialstrukturanalyse (Allende-Platz 1,
20146 Hamburg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-428383809, e-mail: [email protected])
[242-L] Enste, Peter; Fretschner, Rainer; Hilbert, Josef:
Der demographische Wandel als ökonomische und soziale Herausforderung für die
kommunale Ebene, in: Michael von Hauff (Hrsg.) ; Bülent Tarkan (Hrsg.): Nachhaltige
kommunale Finanzpolitik für eine intergenerationelle Gerechtigkeit, Baden-Baden: Nomos Verl.Ges., 2009, S. 181-192
INHALT: Das dreifache Altern der Bevölkerung (absolute Zunahme älterer Menschen, relative
Zunahme älterer Menschen, Zunahme Hochbetagter und Pflegebedürftiger) stellt Kommunen
und Regionen vor eine Reihe von Herausforderungen. In Nordrhein-Westfalen verfolgt die
"Zukunftsinitiative Seniorenwirtschaft" ein wirtschaftspolitisches (Aktivierung), ein sozialpolitisches (Steigerung der Lebensqualität) und ein ethisches Ziel (Inklusion). Die Grundprinzipien des "active ageing" setzten Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Verstädterung und des wachsenden Anteils älterer Menschen in den Stadtregionen hat die WHO des Projekt "altersfreundliche Stadt" ins Le-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
ben gerufen, das auch die Förderung der Seniorenwirtschaft im Ruhrgebiet angestoßen hat.
(ICE2)
[243-F] Falk, Katrin, M.A.; Kümpers, Susanne, Dr.; Khan-Zvornicanin, Meggi (Bearbeitung); Rosenbrock, Rolf, Prof.Dr.; Kümpers, Susanne, Dr.; Heinemann-Knoch, Marianne, Dr.; Heusinger,
Josefine, Dr. (Leitung):
Neighbourhood - Autonomieerhalt angesichts von Sturzfolgen in sozial benachteiligten
Nachbarschaften (Teilprojekt im Berliner Forschungsverbund "Autonomie trotz Multimorbidität im Alter" -AMA-)
INHALT: In drei Fallstudien in verschiedenen sozial benachteiligten (hoher Transferleistungsbezug u.a. Kriterien) städtischen und ländlichen Quartieren, in denen viele alte Menschen leben.
Ziel ist die Identifikation von individuellen und sozialräumlichen Ressourcen, die dazu beitragen, die Autonomie alter hilfe- und pflegebedürftiger Menschen zu stärken. Daraus werden
Empfehlungen für die Praxis entwickelt. (S.a. www.ama-consortium.de/f-neighbourhood.html ). ZEITRAUM: 2008-2011 GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, Brandenburg
METHODE: Qualitatives empirisches Forschungsprojekt, das individuelle und sozialräumliche
Ressourcen alter Menschen in ihrer Wirkung auf Autonomie trotz Pflegebedarf untersucht.
Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe:
60; Konzeptionen, Projektanträge, Sozial- und Gesundheitsberichte, GBE des Bundes und der
Länder, Berichte des statistischen Bundes- und der statistischen Landesämter). Beobachtung,
teilnehmend. Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 15; sozialräumliche Akteure).
Gruppendiskussion (Stichprobe: 3-6; sozialräumliche Akteure und hilfebedürftige alte BewohnerInnen der untersuchten Quartiere; Auswahlverfahren: Quota/ Zugang über Türöffner).
Qualitatives Interview (Stichprobe: 60; alleinlebende Menschen 60+ mit Hilfebedarf nach
Stürzen, 9 Ehepaare, 10 Menschen mit Migrationserfahrung; Auswahlverfahren: Quota/ Zugang über Türöffner. Stichprobe: 75; sozialräumliche Akteure; Auswahlverfahren: Mapping,
Schneeball). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Schwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen Forschungsgruppe Public Health (Reichpietschufer 50,
10785 Berlin); Institut für Gerontologische Forschung e.V. -IGF- (Torstr. 178, 10115 Berlin)
KONTAKT: Heusinger, Josefine (Dr. Tel. 030-8594908, e-mail: [email protected]);
Kümpers, Susanne (Dr. Tel. 030-25491-577, e-mail: [email protected])
[244-L] Feuerstein, Christiane:
Altern im Stadtquartier: Formen und Räume im Wandel, Wien: Passagen-Verl. 2008, 164 S.,
ISBN: 978-3-85165-855-2
INHALT: "In Altern im Stadtquartier beschreibt Christiane Feuerstein die Wechselbeziehungen
zwischen Alterskonzepten, Lebensformen und Organisationen im Bereich des Sozial- und
Gesundheitswesens und den dazugehörigen architektonischen Typologien in ihrem histo-rischen und städtischen Kontext. Im Wohlfahrtsstaat nach dem Zweiten Weltkrieg ersetzten die
Pensionisten-und Pflegeheime die bis dahin bestehenden Armen- und Versorgungshäuser, die
ihrerseits die mittelalterlichen Spitäler der Armen- und Krankenversorgung ersetzt hatten. In
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ihren unterschiedlichen Formen und Räumen reflektieren die Architektur und die städ-tebauliche Lage dieser Einrichtungen die sich wandelnde Einstellung der Gesellschaft zu der stetig
wachsenden Bevölkerungsgruppe der älteren Menschen. Feuerstein geht von Veränderungen
der Lebensformen und städtischen Alltagskulturen aus und zeigt in ihrem Buch Modellprojekte und neue Konzepte der räumlichen Organisation, die dazu beitragen, urbane Quartiere
für alle Generationen attraktiv zu gestalten." (Autorenreferat)
[245-F] Fischer, Thomas, Dipl.-Pflegewirt; Schenk, Liane, Dr.; Nordheim, Johanna, Dipl.-Psych.;
Sibbel, Rainer, Prof.Dr. (Bearbeitung); Kuhlmey, Adelheid, Prof.Dr. (Leitung):
Wirksamkeit der Serial Trial Intervention zur Reduktion von herausforderndem Verhalten
bei Menschen mit Demenz (STI-D)
INHALT: Gegenstand der Studie ist die "Serial Trial Intervention (STI)", ein durch Pflegefachpersonen anzuwendendes strukturiertes Verfahren aus Assessments und Interventionen, das
der ursachebezogenen Reduktion herausfordernder Verhaltensweisen bei Menschen mit Demenz dient. Im Rahmen einer clusterrandomisierten, gematchten, kontrollierten Studie in
Pflegeheimen (Angestrebt Stichprobengröße: 582 Bewohner) wird geprüft, ob herausfordernde Verhaltensweisen sich durch STI stärker reduzieren lassen als durch das pflegerische Standardhandeln (Primärer Outcome). Weiter werden nicht-kognitive Symptome, Lebensqualität,
Schmerz, Häufigkeit von Assessments und Interventionen sowie Analgetika- und Psychopharmakagaben betrachtet (Sekundäre Outcomes). Veränderungen bei Ressourceneinsatz und
organisatorischen Prozessen im Heim werden in Kooperation mit der Frankfurt School of Finance and Management analysiert. Während Pflegende in der Interventionsgruppe zum STI
geschult werden, erfolgt in der Kontrollgruppe eine Standardschulung zum Umgang mit Demenz. Vorab werden Baseline-Daten bei den Heimbewohnern erhoben, vier Wochen nach
Abschluss der Implementierung der STI bzw. der Kontrollmaßnahme in die Praxis erfolgt die
erste Datenerhebung, sechs Monate nach Implementierung ein Follow-Up. Zum Einsatz kommen das Neuropsychiatrische Inventar, ein spezifisches Lebensqualitätsinstrument, eine standardisierte Schmerzerfassung, Dokumentationsanalysen sowie prozessbezogene Analysen
zum Einsatz. Die Studie wird im Rahmen des "Leuchtturmprojektes Demenz" des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) durchgeführt.
ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2010-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Bundesministerium für Gesundheit
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin
Berlin, Campus Benjamin Franklin -CBF-, CharitéCentrum 1 für Human- und Gesundheitswissenschaften -ZHGB- Institut für Medizinische Soziologie (Thielallee 47, 14195 Berlin)
KONTAKT: Fischer, Thomas (Tel. 030-450-577004, e-mail: [email protected])
[246-F] Fischer, Thomas, Dipl.-Pflegewirt; Schenk, Liane, Dr.; Worch, Andreas, Dipl.-Pflegewirt;
Wolf-Ostermann, Karin, Prof.Dr. (Bearbeitung); Kuhlmey, Adelheid, Prof.Dr. (Leitung):
Evaluation der gesundheitlichen Versorgung von Menschen mit Demenz in ambulant betreuten Wohngemeinschaften (DeWeGE)
INHALT: Die Studie befasst sich mit der Evaluation der Versorgungssituation sowie der Kooperations-/ Netzwerkstrukturen von ambulant betreuten Wohngemeinschaften für ältere Menschen mit Demenz im Land Berlin. Es werden Ergebnisse zur Struktur-, Prozess- und Ergeb-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
nisqualität erarbeitet. Die Studienergebnisse dienen dazu, Stärken und Schwächen unterschiedlicher Angebote darzustellen und Empfehlungen für die Gestaltung kooperativer vernetzter Versorgungsstrukturen für demenziell Erkrankte unter Berücksichtigung unterschiedlicher beteiligter Professionen und Institutionen auszuarbeiten. Die Studie wird im Rahmen
des "Leuchtturmprojektes Demenz" des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) durchgeführt. (S.a. www.dewege.de ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Land Berlin
METHODE: In einer Querschnitterhebung aller Wohngemeinschaften werden Daten zu Bewohner- und Angebotsstrukturen und -prozessen sowie der Einbindung ins Versorgungsnetzwerk
erhoben. In einer ergänzenden Längsschnittuntersuchung wird untersucht, wie sich der körperliche und psychosoziale Gesundheitszustand bei älteren Menschen mit Demenz innerhalb
eines Jahres nach Einzug in eine Wohngemeinschaft entwickelt. Geprüft wird, ob sich Unterschiede hinsichtlich der Entwicklung des Gesundheitszustandes, der Bewohner- und Angebotsstruktur zwischen a) Wohngemeinschaften, in denen ausschließlich ältere Menschen mit
Demenz leben, b) Wohngemeinschaften in denen ältere Menschen mit und ohne Demenz leben und c) Spezialwohnbereichen für Menschen mit Demenz in Pflegeheimen mit spezieller
Leistungs- und Qualitätsvereinbarung nach Paragr. 80 a SGB XI zeigen.
ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2010-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Bundesministerium für Gesundheit
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin
Berlin, Campus Benjamin Franklin -CBF-, CharitéCentrum 1 für Human- und Gesundheitswissenschaften -ZHGB- Institut für Medizinische Soziologie (Thielallee 47, 14195 Berlin);
Alice-Salomon-Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Fach Empirische Sozialforschung (Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin)
KONTAKT: Fischer, Thomas (Tel. 030-450-577004, e-mail: [email protected])
[247-L] Förster, Christine:
Gewalt in der institutionellen Altenpflege: welche biographischen und sozialen
Konstellationen wirken fördernd auf die Ausübung von Gewalt in der institutionellen
Altenpflege und welche Ressourcen spielen zur Reduktion der Gewalt eine Rolle?, (Bonner
Schriftenreihe "Gewalt im Alter", Bd. 16), Frankfurt am Main: Mabuse Verl. 2008, 158 S., ISBN:
978-3-940529-31-2
INHALT: "Personal in Altenpflegeheimen zeichnet sich im Allgemeinen durch hohes soziales
und persönliches Engagement aus. Dennoch sind Menschen in diesem Tätigkeitsfeld potentiell an Aggressionen und Gewalthandlungen beteiligt. Mit Hilfe narrativer Expertinnen-Interviews von Pflegekräften werden in dieser Arbeit persönliche, subjektive Gewalterfahrungen
dargestellt. Die Interview-Ergebnisse werden mit dem aktuellen Forschungsstand über Gewalt in der Pflege in Bezug gesetzt und diskutiert. Zentrales Ergebnis ist, dass Be- und Überbelastung des Pflegepersonals wesentlich zu Gewalteskalationen beitragen. Diese resultieren
sowohl aus den gesellschaftlich, strukturellen Rahmenbedingungen, als auch aus den institutionellen Gegebenheiten. Ferner spielen die Biographie, die Konstitution, sowie die Psychodynamik der Pflegekraft eine wesentliche Rolle." (Autorenreferat)
[248-F] Grande, Gesine, Prof.Dr. (Leitung); Kluge, Carmen, M.A. (Betreuung):
Aktivierende Gesundheitsförderung durch nachbarschaftliches Engagement im Stadtteil
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
167
INHALT: Vorhabenziel: Umsetzung, Durchführung und Evaluation eines stadtteilbezogenen Interventionsprojekts, das über die Vernetzung vorhandener Akteure und Angebote sowie die
Etablierung neuer Angebote einen Beitrag zur Gesundheitsförderung älterer Menschen leisten
soll. Zwischenergebnisse: Interventionen: Einrichtung einer Seniorenkontaktstelle; Beratungsangebote (wie Wohnungsberatung, Pflegeberatung, Sozialberatung); partizipative gesundheitsbezogene Informationsveranstaltungen -Seniorenbesuchsdienst; 50 plus Gruppe
GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadtteilbezogen in Leipzig: Leipziger Osten
METHODE: Prozessbegleitende Evaluation: Dokumentation und Auswertung der Interventionen.
Wirkungsanalyse: Teilnehmerbefragungen
ART: BEGINN: 2009-05 ENDE: 2012-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Fak. Angewandte Sozialwissenschaften, Lehrgebiet Psychologie (Postfach 301166, 04251 Leipzig)
KONTAKT: Kluge, Carmen (Tel. 0341-30766157, e-mail: Carmen.Kluge@[email protected]
[249-F] Grauel, Jonas, Dipl.-Soz.; Schelisch, Lynn, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Spellerberg, Annette, Prof.Dr. (Leitung):
Assisted Living - technikunterstütztes Wohnen im Alter. Sozialwissenschaftliche Begleitforschung
INHALT: Ein möglichst langes selbständiges Wohnen im Alter wird sowohl individuell als auch
gesellschaftlich gewünscht. Im Projekt wird untersucht, inwieweit technische Lösungen dazu
beitragen können. Neben Umfragen zur Wohnungssituation Älterer, ihrer Gesundheitssituation, Freizeitverhalten und Nachbarschaften stehen Technikeinstellungen und -nutzungen im
Mittelpunkt. Begleitend wird untersucht, ob in 3 Modellprojekten des betreuten Wohnens ein
intuitiv zu bedienendes touch-screen display zur Haussteuerung akzeptiert und genutzt wird.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Kaiserslautern, Mainz, Neuwied, Speyer in Rheinland-Pfalz
METHODE: Ältere Menschen sind eine sehr heterogene Bevölkerungsgruppe, die selbständig
und eigenverantwortlich wohnen möchte. Durch empirische Studien (quantitativ und qualitativ) wird erhoben, inwieweit Technik dazu beiträgt oder einschränkend wirkt. Es handelt sich
um ein Projekt, in dem vier Städte einbezogen werden, die unterschiedliche Wohnprojekte für
ältere Menschen initiieren. Sowohl Quartiere, in denen die Wohnprojekte realisiert werden,
unterscheiden sich, als auch die sozial-strukturellen Hintergründe der Bewohner/innen. Mit
Hilfe mündlicher Interviews werden Einstellungen, Motive und Hintergründe tiefergehend
eruiert. Im Projektstandort Kaiserslautern wurde in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für
Automatisierungstechnik an der TU Kaiserslautern (Prof.Dr.-Ing.habil. Lothar Litz) eine
Vielzahl von Funktionen aus dem Assisted-Living Bereich (Komfortfunktionen, Sicherheitsfunktionen, Gesundheitsfunktionen) in einer Wohnanlage mit überwiegend älteren Bewohner/
innen implementiert. Die Bewohner/innen wurden mehrfach zu ihrem Nutzerverhalten und
der Akzeptanz dieser Technik befragt. Neben dem Technikeinsatz spielt auch der Gemeinschaftsbildungsprozess eine wesentliche Rolle. Ziel ist es, neben einer technischen Unterstützung die soziale Integration durch eine aktive Hausgemeinschaft und Einbindung in das
Quartier zu fördern. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (ältere Menschen in Kaiserslautern und Neuwied; Auswahlverfahren: Bewohner in Wohnprojekten). Standardisierte
Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2x400; ältere Mieter in Mainz und Quartierbewohner in
Speyer). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
VERÖFFENTLICHUNGEN: Spellerberg, A.; Grauel, J.: Attitudes and requirements of elderly
people toward assisted living solutions. in: Schiele, Bernt; Dey, Anind K.; Gellersen, Hans;
Ruyter, Boris de (eds.): Ambient intelligence: First European Conference, AMI 2007, Darmstadt, Germany, Nov. 7-10, 2007. Proceedings (Lecture notes in computer science). Heidelberg: Springer 2007.+++Spellerberg, A.; Grauel, J.; Schelisch, L.: Ambient Assisted Living ein erster Schritt in Richtung eines technisch-sozialen Assistenzsystems für ältere Menschen.
in: Hallesche Beiträge zu den Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Jg. 8, 2009, H. 39, S.
5-19.+++Schelisch, L.; Spellerberg, A.: Ein Dreivierteljahr mit PAUL: Assisted Living in
Kaiserslautern. in: Ambient Assisted Living - Technologien - Anwendungen. Tagungsbeiträge des 2. Deutscher AAL-Kongresses mit Ausstellung, 27.-28. Jan. 2009 in Berlin. Berlin u.a.
2009.+++Spellerberg, A.: Was ist neu an neuen Wohnformen und wie ist ihr Potenzial einzuschätzen? in: Gans, Paul; Nachtkamp, Hans Heinrich (Hrsg.): Änderungen am Wohnungsmarkt und Stadtentwicklung. Mannheimer Schriften zu Wohnungswesen, Kreditwirtschaft
und Raumplanung. Mannheim 2008, S. 19-32.+++Spellerberg, A.; Schelisch, L.; Grauel, J.;
Leschke, B.: Acceptance of assisted living solutions. in: Anderl, A.; Arich-Gerz, B.; Schmiede, R. (eds): Technologies of globalization. International Conference. Proceedings. Darmstadt
2008, pp. 328-343.+++Spellerberg, A.; Grauel, J.: Wohnen mit Zukunft - soziologische Begleitforschung zu Assisted Living-Projekten. in: Maier, E.; Roux, P. (Hrsg.): Seniorengerechte Schnittstellen zur Technik. Usability Day VI in Dornbirn, AU. Lengerich: Pabst Science
Publ. 2008, S. 36-43.+++Spellerberg, A.; Grauel, J.: Attitudes and requirements of elderly
people towards assisted living solutions. in: Mühlhäuser, M.; Ferscha, A.; Aitenbichler, E.
(eds.): Constructing ambient intelligence. Aml 2007 Workshops Darmstadt, revised papers,
Berlin et al.: Springer 2008, pp. 197-206.+++Spellerberg, A.; Grauel, J.: Soziologische Forschung im Kontext von Assisted Living, Ambient Assisted Living. 1. Deutscher AAL-Kongress Berlin, 2008, S. 73-78.+++Spellerberg, A.; Grauel, J.: Akzeptanz neuer Wohntechniken
für ein selbstständiges Leben im Alter - Erklärung anhand sozialstruktureller Merkmale,
Technikkompetenz und Technikeinstellungen. in: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 53, 2007,
H. 2, S. 191-215.
ART: BEGINN: 2006-03 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Rheinland-Pfalz Ministerium der Finanzen
INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen, Fachrichtung Raum- und Umweltplanung Fachgebiet Stadtsoziologie (Pfaffenbergstr. 95, 67653 Kaiserslautern)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0631-205-4854, e-mail: [email protected]);
Bearbeiter (Tel. 0631-205-4195)
[250-F] Hallensleben, Mette, Dipl.-Psych.; Niedermayer, Susanne, Dipl.-Psych.; Große, Katrin,
Dipl.-Psych.; Bauer, Johannes, Dipl.-Psych.; Risch, Anne Katrin, Dr.; Risse, Grit, Dipl.-Psych.;
Schinköthe, Denise, Dipl.-Psych.; Schneider, Claudia, Dipl.-Psych. Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung);
Soellner, Renate, Univ.-Prof.Dr.; Wilz, Gabriele, Prof.Dr.rer.nat. (Leitung):
Tele.TAnDem - Telefonische Therapie für Angehörige von Demenzkranken. Eine Kurzzeitintervention zur Ressourcenförderung bei häuslich betreuenden Angehörigen
INHALT: Pflegerische Unterstützung für ältere Menschen wird heute zu einem Großteil von Familienangehörigen erbracht. Daher liegt ein dringender Bedarf vor, den bisher hohen Anteil
von über 80% an häuslicher Pflege zu erhalten und zu stärken. Zahlreiche Untersuchungen
haben in den letzten drei Jahrzehnten aufgezeigt, dass insbesondere pflegende Angehörige
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
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von Demenzkranken ein erhöhtes Risiko haben, gesundheitliche Beeinträchtigungen zu entwickeln. So wurden erhöhte Morbiditätsraten und Mortalitätsraten sowie höhere Prävalenzraten von Angst und depressiven Störungen berichtet. Im Rahmen der Studie soll daher eine
ökonomische, unter Alltagsbedingungen durchführbare innovative telefonische psychotherapeutische Intervention für pflegende Angehörige von Demenzkranken auf ihre Wirksamkeit
getestet werden. Es wird erwartet, dass die Interventionsgruppe im Vergleich zu den zwei
Kontrollbedingungen nach Abschluss der Therapie sowie zum 6-Monats follow-up eine signifikant höhere Problemlösefähigkeit aufweist sowie ein signifikant reduziertes subjektives Belastungserleben. Weiterhin werden positive Veränderungen in der Interventionsbedingung im
Vergleich zur Kontrollbedingung hinsichtlich einer Verbesserung der Lebensqualität und einer Reduktion der Körperbeschwerden sowie depressiver Symptome erwartet. Das Projekt
soll insgesamt dazu beitragen, die Versorgungslandschaft zu optimieren und die Situation der
Demenzerkrankten zu verbessern. ZEITRAUM: 2008-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Randomisierte, kontrollierte klinische Studie; summative und formative Evaluation.
Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 150). Standardisierte Befragung, face to face. Standardisierte Befragung, telefonisch. Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-06 ENDE: 2010-07 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit
FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie Arbeitsbereich Evaluation, Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in Erziehungswissenschaft und Psychologie (Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin); Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und
Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Abt. Klinisch-Psychologische Intervention
(Humboldtstr. 11, 07743 Jena)
KONTAKT: Niedermayer, Susanne (Tel. 030-838-56304, e-mail: [email protected])
[251-L] Hammer, Eckart:
Männer - Alter - Pflege: pflegen Männer ihre Angehörigen? ; oder werden sie nur gepflegt?,
in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 34/2009, H. 7/8, S. 22-28 (Standort: USB
Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.juventa.de/zeitschriften/sozialmagazin/abstracts/Jahrgang2009/08200908022.html?2)
INHALT: "Ist der alte Mann im Allgemeinen schon das unbekannte Wesen der Sozialforschung,
so wird er im Kontext Pflege vollends unsichtbar. Vor dem Hintergrund, dass häusliche Altenpflege überwiegend von Ehefrauen, Töchtern und Schwiegertöchtern geleistet wird, dass
Frauen mehrheitlich die Pflegeheime bewohnen und dass auch die Professionellen in der Altenhilfe meist weiblich sind, werden Männer in der Pflege häufig nur passiv, als Gepflegte
thematisiert. Als Pflegende ihrer Angehörigen spielen Männer im gesellschaftlichen Bewusstsein praktisch keine Rolle." (Autorenreferat)
[252-F] Härpfer, Marco, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Voges, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung):
Sozial Ungleichheit bei Pflegekarrieren
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
INHALT: Entsprechend der Entwicklung der Lebenssituation verändern sich bei Personen, die
zeitweilig oder dauerhaft pflegebedürftig wurden, die allgemeine Lebenszufriedenheit und die
Gesundheitszufriedenheit. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 1.280; alle Personen, die im SOEP zwischen 1984 und 2006 irgendwann im Lebensverlauf pflegebedürftig sind - Beobachtungszeitraum zwei Jahre vor und
sechs Jahre nach Pflegebeginn; Auswahlverfahren: total).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Voges, Wolfgang: Armut und Unterversorgung im Lebenslagenansatz. in: Lampert; Thomas; Hagen, Christine (Hrsg.): Armut und Gesundheit. Theoretische
Konzepte, empirische Befunde, politische Herausforderungen. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, ISBN 978-3-531-15613-2. ARBEITSPAPIERE: Voges, Wolfgang: Zufriedenheit bei Pflegebedürftigkeit trotz Unterausstattung mit zentralen Gütern einer Lebenslage.
GAZESse 2009, 1, www.zes.uni-bremen.de/GAZESse/200901/index.html .
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution;
Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik -ZeS- Abt. Gesundheitsökonomie, Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-218-4367, e-mail: [email protected])
[253-F] Heislbetz, Claus, Dr.rer.pol. (Bearbeitung); Pieper, Richard, Prof.Dr.; Trenk-Hinterberger,
Peter, Prof.Dr. (Betreuung):
Die Dokumentation in der Altenpflege. Ihr Zusammenwirken mit der Pflege- und Managementqualität sowie der Lebensqualität der Pflegebedürftigen. Eine internationale Vergleichsuntersuchung
INHALT: Zur Dokumentation in der Altenpflege existiert international eine große Zahl theoretischer und empirischer Untersuchungen. Der weitaus größte Teil der vorliegenden Veröffentlichungen hat die Beziehung zwischen der Dokumentationsqualität und der Pflegequalität aus
professioneller Perspektive zum Gegenstand. Die vorliegende Studie betrachtet darüber hinaus auch die Zusammenhänge der Dokumentation mit den Pflegeergebnissen aus der Perspektive der Klientinnen und Klienten (Pflegezufriedenheit und pflegebezogene Lebensqualität).
Die theoretische Analyse erfolgt zunächst aus pflegetheoretischer Sicht. Unumstritten ist die
Bedeutung der Dokumentation für die operative Bewältigung des Pflegealltags (etwa als
Kommunikationsinstrument oder als Nachweisgrundlage zur Schaffung von Rechtssicherheit). Eine darüber hinausgehende zentrale Aufgabe der Dokumentation ist die Sicherung
pflegerischer Professionalität durch ihre Rolle bei der Gestaltung und Reflexion des Pflegeprozesshandelns. Hierzu sind Pflegeprozessmodelle erforderlich, die zu einer integrierten Betrachtung der Prozessschritte, zur partnerschaftlichen Einbeziehung von Klientin bzw. Klient,
Angehörigen und anderen Kooperationspartnern und zur inhaltlichen Berücksichtigung der
vier pflegerischen Meta-Qualitätsdimensionen (sozial, physisch-funktional, umweltbezogen
und psychisch) anleiten. In Ergänzung zu diesen pflegetheoretischen Erwägungen werden in
einer institutionenökonomischen Analyse zwei ökonomische Motive des Pflegedokumentations- und mithin des damit verbundenen Pflegetransparenzhandelns betrachtet: Die Reduzierung des Risikos, für negative Pflegeergebnisse verantwortlich gemacht zu werden, die nicht
in den eigenen Verantwortungsbereich fallen und die Signalisierung einer aus professioneller
Sicht herausragenden Pflegequalität. Die theoretischen Erkenntnisse aus pflegewissenschaftlicher und institutionenökonomischer Sicht werden in einem Metamodell der Pflegeprozessdo-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
171
kumentation zusammengefasst. Zentrale theoretisch erwartete Wirkungszusammenhänge werden anschließend einer empirischen Untersuchung unterzogen. Hierzu wird auf den internationalen Datensatz aus dem EU-Forschungsprojekt Care Keys mit Daten zu insgesamt ca.
1400 ambulant und stationär versorgten Klientinnen und Klienten aus Deutschland, Estland,
Finnland, Schweden und dem Vereinigten Königreich zurückgegriffen. Eine vergleichende
Darstellung zeigt große internationale Differenzen der Pflegedokumentationsqualität. Die in
den empirischen Zusammenhangsanalysen erkennbaren Dokumentationsmotive und -wirkungen bestätigen eine institutionenökonomisch erwartete Bedingung für eine Nutzung des professionellen Potentials der Dokumentation: Diese Nutzung ist nur möglich, solange die professionellen Motive nicht wegen der geltenden institutionell-administrativen Rahmenbedingungen durch andere, individuell-ökonomische Motive in den Hintergrund gedrängt werden.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Estland, Finnland, Großbritannien, Schweden
METHODE: Pflegetheoretische Analyse von Bedingungen, Anforderungen und erwarteten Wirkungen der Pflegedokumentation; institutionenökonomische Analyse von Transparenz- und
Dokumentationsmotiven; sekundäranalytische statistische Überprüfung an einem internationalen Datensatz. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse
von Individualdaten (Stichprobe: 1.417; Pflegedokumentations- und Befragungsdaten -Pflegebed.-; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Heislbetz, C.: Die Dokumentation in der Altenpflege. Ihr Zusammenwirken mit der Pflege- und Managementqualität sowie der Lebensqualität der Pflegebedürftigen. Eine Internationale Vergleichsuntersuchung. Bamberg, Univ., Diss., 2009. Download unter: www.opus-bayern.de/uni-bamberg/frontdoor.php?source_opus=199 .
ART: BEGINN: 2006-12 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Professur für
Urbanistik und Sozialplanung (Feldkirchenstr. 21, 96045 Bamberg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0911-74097-40, e-mail: [email protected])
[254-F] Hochheim, Evelyn, M.A. (Bearbeitung):
Soziale Unterstützung aus modern-pluralen Netzwerkbeziehungen im Alter. Geben und
Nehmen in den Netzwerken älterer kinderloser Singles (Arbeitstitel)
INHALT: keine Angaben
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Gesellschaftsvergleich (07737 Jena)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 03641-94-5578, e-mail: [email protected])
[255-F] Hofinger, Veronika, Mag.; Kreissl, Reinhard, PD Dr.; Pelikan, Christa, Dr.; Pilgram,
Arno, Univ.-Doz. Dr. (Bearbeitung):
Zur Implementation des Heimaufenthaltsgesetzes (HeimAufG) - Effekte von Rechtsschutz
auf die Kultur der Pflege
INHALT: Mit diesem Gesetz (BGBl I, ausgegeben am 27. Februar 2004, Nr.11), welches am
1.7.2005 in Österreich in Kraft tritt, wird die Anwendung freiheitsbeschränkender Maßnah-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
men an kranken und behinderten Menschen, die in Altenpflege- und Behinderteneinrichtungen (oder vorübergehend in Krankenanstalten) untergebracht und betreut werden, erstmals an
materielle und prozessuale rechtliche Voraussetzungen gebunden und gerichtlicher Überprüfung ausgesetzt. Das Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie hat im Auftrag des BMJ eine
Vorstudie "Grundlagen für die Implementierung des Heimaufenthaltsgesetzes" (HeimAufG)
erstellt und im Frühjahr 2005 abgeschlossen. Der Gegenstand dieser Folgestudie "Zur Implementation des HeimAufG - Effekte von Rechtsschutz auf die Kultur der Pflege" wird durch
das HeimAufG bzw. jenes Spektrum von Einrichtungen der Unterbringung, Pflege und Betreuung von Alten und Behinderten bestimmt, auf die sich das Gesetz bezieht. Dieses richtet
sein Augenmerk auf spezifische Praktiken der Freiheitsbeschränkung im pflegerischen und
erzieherischen Alltag, welche so eine neue Rahmung erhalten, durch die sich aber auch die
Bedeutung anderer (alternativer/ gesetzlich ignorierter/ irrelevanter) Praktiken und von Pflege- und Betreuungsqualität insgesamt verändert. Daher will sich die Studie nicht auf die vom
HeimAufG geregelten Maßnahmen beschränken, sondern die "Kultur der Pflege" (vgl. Braun/
Schmidt 1997) insgesamt ins Blickfeld nehmen. Es soll erfasst werden, wie sich diese Kultur
der Pflege, deren Reflexion und Präsentation unter dem Eindruck einer neuen Form der "Qualitätssicherung" gestalten - der Einschaltung eines externen Vertreters von spezifischen, nämlich Freiheitsrechten der Bewohner. Die Studie setzt sich zum Ziel zu untersuchen, wie sich
der Prozess der Implementation nach dem Inkrafttreten des Gesetzes, dem Wirksamwerden
rechtlicher, bürokratischer und technischer Vorschriften und dem faktischen Auftreten von
neuen Institutionen und Akteuren (Heimbewohnervertretung und Gerichte), weiter entwickelt
und welche Wirkung das Gesetz in Hinblick auf Pflege- und Betreuungsqualität und dies in
Abhängigkeit von seiner jeweiligen "Aneignung" durch die Adressaten und Ermächtigten entfaltet. Folgende Teilstudien sollen in der Verknüpfung ein Gesamtbild der Handhabung des
HeimAufG und von dessen Implikationen für die Pflegepraxis ergeben: 1. Follow-up-Befragung bei den 45 Einrichtungen aus der Vorstudie (unter Berücksichtigung auch von Repräsentanten/ SprecherInnen der Bewohner bzw. ihrer Angehörigen); 2. fokussierte Gruppengespräche mit BewohnervertreterInnen; 3. statistische Auswertung der Einrichtungs- und Meldedatenbanken der Vereine in Bezug auf freiheitsbeschränkende Maßnahmen und Anträge
zur Überprüfung durch Gerichte; 4. Interviews mit RichterInnen; 5. Auswertung von Geschäftsregistern und (ausgewählten) Gerichtsakten.
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Justiz FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie (Museumstr. 5/12, 1070 Wien, Österreich)
KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])
[256-F] Horn, Annett, Dr.; Brause, Michaela, Dr. (Bearbeitung); Schaeffer, Doris, Prof.Dr.phil.;
Büscher, Andreas, Dr. (Leitung):
Gesundheitsförderung in der Langzeitversorgung
INHALT: Bei dem Projekt handelt es sich um eine internationale Kooperationspartnerschaft mit
dem Ludwig Boltzmann Institut for Health Promotion Research (LBIHPR) in Wien. Über
einen Zeitraum von sieben Jahren verfolgt das LBIHPR das Ziel, Grundlagenforschung,
Theorieentwicklung und angewandte Forschung zur Gesundheitsförderung in den Bereichen
Schule, Krankenhaus und Langzeitversorgung zu betreiben. Die Zusammenarbeit mit dem
IPW und der AG 6 in Bielefeld konzentriert sich dabei auf das Thema 'Gesundheitsförderung
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in der Langzeitversorgung'. Beide Partner widmen sich damit einem bisher wenig beachteten,
doch zugleich brisanten Feld. Denn die Langzeitversorgung - sowohl ambulant als auch stationär - hat aufgrund der demografischen Alterung der Bevölkerung in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Parallel ist hier der Handlungsdruck mehr und mehr gestiegen, weil sich die Nutzerstrukturen deutlich verändert haben, die Arbeitsbedingungen der
Pflegekräfte allerdings nicht an die veränderte Situation angepasst wurden. Ziel ist es, gesicherte Erkenntnisse zum Gesundheitszustand verschiedener Personen und Akteure in der
Langzeitversorgung zu generieren. Zugleich soll eine Orientierungshilfe zur gesundheitsförderlichen Gestaltung der Langzeitversorgung erarbeitet werden, in der Vorschläge zur Implementation von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung von Mitarbeitern, pflegenden Angehörigen und Nutzern in der Langzeitversorgung bereit gestellt werden. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Österreich, Bundesrepublik Deutschland
METHODE: In beiden Ländern - Österreich wie Deutschland - wird in einem ersten Schritt eine
Erhebung zur Mitarbeiter-, Nutzer- und Angehörigengesundheit erfolgen. Auf der Basis der
gewonnenen Daten sollen anschließend evidenzbasierte Interventionen zur Gesundheitsförderung in unterschiedlichen settings der Langzeitversorgung entwickelt, modellhaft erprobt und
evaluiert werden, die sich an alle drei Zielgruppen wenden.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schaeffer, D.; Büscher, A.: Möglichkeiten der Gesundheitsförderung in der Langzeitversorgung. in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 2009.
ART: BEGINN: 2008-09 ENDE: 2015-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Ludwig
Boltzmann-Gesellschaft Österreichische Vereinigung zur Förderung der wissenschaftlichen
Forschung
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe 06
Versorgungsforschung und Pflegewissenschaft (Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld)
KONTAKT: Büscher, Andreas (Dr. Tel. 0521-106-3894,
e-mail: [email protected])
[257-F] Jansen, Sandra, M.A. (Bearbeitung); Wingenfeld, Klaus, Dr. (Leitung):
Sturzrisiko und Sturzprävention bei älteren behinderten Menschen
INHALT: In den letzten Jahren hat die Diskussion um Sturzrisiken und Sturzprävention in der
Pflege einen spürbaren Aufschwung erfahren. Zu jenen Bevölkerungsgruppen, die von einer
spezifischen Risikokonstellation betroffen sind, in der Diskussion (und ebenso in der Forschung) bislang aber wenig beachtet werden, gehören älter gewordene Menschen mit Behinderungen. Nicht nur das Sturzrisiko an sich, sondern auch die Besonderheiten ihrer Lebenssituation sowie der Umstand, dass sie zum Teil bereits viele Stürze erlebt haben und diese von
den professionellen Helfern mitunter als 'Normalität' empfunden werden, verlangen hier eine
erhöhte Aufmerksamkeit. Mit der Erprobung eines auf diese Personengruppe zugeschnittenen
Konzepts zur Sturzprävention greift ein Modellprojekt der v. Bodelschwinghschen Anstalten
Bethel (Bielefeld) diese Problematik auf. Im Mittelpunkt des Konzepts stehen eine systematische Einschätzung des individuellen Sturzrisikos und darauf zugeschnittene Maßnahmen. Es
umfasst spezifische Trainingsprogramme sowie Beratung und Schulung für behinderte Menschen ebenso wie für die Mitarbeiter, die sie im Alltag unterstützen. Das Modellvorhaben
wird vom IPW wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Die Ziele bzw. Aufgaben der wissenschaftlichen Begleitung umfassen neben der fachlichen Beratung bei der Konzeptentwicklung
eine Evaluation der Effekte des Konzepts.
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
METHODE: In Form einer Studie mit Prä-Post-Design ist zum einen eine systematische Auswertung von Sturzprotokollen zur Bestimmung der Charakteristika und Häufigkeit von Stürzen
im Zeitverlauf sowie der Risikoerfassungen vorgesehen. Zum anderen werden mehrere standardisierte Befragungen von Mitarbeitern durchgeführt, um ihr Alltagshandeln, ihre Handlungsorientierungen und ihr Wissen im Umgang mit sturzgefährdeten behinderten Menschen
zu verschiedenen Zeitpunkten der Konzepterprobung zu erfassen.
ART: BEGINN: 2008-12 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Robert
Bosch Stiftung GmbH
INSTITUTION: Institut für Pflegewissenschaft -IPW- an der Universität Bielefeld (Postfach
100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0521-106-2583, e-mail: [email protected])
[258-L] Karrer, Dieter:
Der Umgang mit dementen Angehörigen: über den Einfluss sozialer Unterschiede,
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 218 S., ISBN: 978-3-531-16537-0
INHALT: "Was es bedeutet, einen demenzkranken Angehörigen zu pflegen, weiß niemand besser
als die Betroffenen selbst. Wie man diese Situation erlebt und wie man damit umgeht, behält
man jedoch oftmals für sich. Im vorliegenden Buch wird versucht, den Betroffenen eine Stimme zu geben und ihre Erfahrungen sichtbar zu machen. Diese Erfahrungen mögen auf den
ersten Blick sehr individuell sein. Auf den zweiten Blick zeigt sich jedoch eine spezifische
Ordnung des Unterschieds, die deutlich macht, dass 'einen dementen Angehörigen zu pflegen'
je nach Position im sozialen Raum etwas Unterschiedliches bedeuten kann. Im theoretischen
Teil wird nach einem kurzen Überblick und Fazit zum Stand der Forschung (Kapitel 2) ein
theoretischer Bezugsrahmen vorgestellt (Kapitel 3), der es erlaubt, soziale Unterschiede differenziert zu erfassen und Aspekte, die bisher lediglich isoliert voneinander untersucht worden
sind, miteinander zu verknüpfen. Im zweiten, empirischen Teil des Buches werden zunächst
die Anlage der Untersuchung und das methodische Vorgehen beschrieben (Kapitel 4) und danach in vier Schritten die Ergebnisse eines dreijährigen Forschungsprozesses präsentiert, der
neben qualitativen auch quantitative Anteile umfasst hat. Zunächst werden die Resultate einer
statistisch ausgerichteten Aktenanalyse vorgestellt und neben anderem gezeigt, dass der Zeitpunkt, wann man sich zum ersten Mal auf eine Demenz untersuchen lässt, keineswegs für alle
gleich, sondern durch soziale Unterschiede beeinflusst ist (Kapitel 5). Danach werden jene
Unterschiede sicht- und verstehbar gemacht, die sich in der Befragung der Partner und Partnerinnen von Demenzkranken herauskristallisiert haben (Kapitel 6). Und nach einem kurzen
statistischen Vergleich zwischen Partnerinnen und Töchtern (Kapitel 7) werden die positionsspezifischen Unterschiede analysiert, die zwischen den befragten Töchtern bestehen (Kapitel 8). Auf der Grundlage dieser Ergebnisse werden anschließend einige Schlussfolgerungen
formuliert, die sich insbesondere an all jene richten, die beruflich mit Demenzkranken und ihren Angehörigen zu tun haben (Kapitel 9)." (Textauszug)
[259-F] Keweloh, Thomas, Dr. (Bearbeitung); Backes, Gertrud M., Prof.Dr. (Leitung):
Lebenslageassessment für akutgeriatrische Patientinnen: (Weiter)Entwicklung sozialer Diagnostik für eine partizipative Versorgungsgestaltung
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INHALT: Aufnahmen in die stationäre Akutgeriatrie erfolgen aufgrund von Krisen medizinischer
und zugleich sozialer Genese. Auch die Versorgungsplanung sowie die weiteren Gesundheitschancen und -risiken stehen in enger Verbindung zu sozialen Problemlagen. Mithilfe des zu
entwickelnden Lebenslageassessments wird die Analyse sozialer Probleme in ihren objektiven und subjektiven Dimensionen in Diagnostik und Intervention für akutgeriatrische Patientinnen integriert. Dies fördert die partizipative und geschlechtersensible Versorgungsgestaltung mit dem Ziel nachhaltiger Förderung der Lebensqualität von Betroffenen und der Integration der Bezugspersonen. Dabei erfordern die spezifischen Problem- und Symptomlagen
der PatientInnengruppe ein kombiniertes und modulares Vorgehen bei der Implementierung
des Lebenslageassessments. Gängige Ansätze der Versorgungsforschung werden ergänzt
durch die handlungsorientiert-integrierte Begleitforschung. Erreicht werden soll ein strukturierter Einbezug sozialer Problemlagen in die patientInnenorientierte Versorgungsgestaltung.
Dies führt zu einer weiteren Reduktion von Drehtüreffekten, der Verhinderung instabiler Versorgungsnetze und infolgedessen zur Vermeidung kostenintensiver und nicht indizierter Interventionen. Zudem dient das Vorhaben der Verbesserung interdisziplinärer Zusammenarbeit.
Übertragungsoptionen im Versorgungssystem werden zugleich beachtet und entwickelt.
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse,
standardisiert (Stichprobe: 60); Gruppendiskussion; Standardisierte Befragung, face to face;
Standardisierte Befragung, telefonisch. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2010-01 ENDE: 2013-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Hochschule Vechta, Zentrum Altern und Gesellschaft (Postfach 1553, 49364
Vechta)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 04441-15358, e-mail: [email protected])
[260-F] Kingler, Claudia, Dipl.-Soz.Päd.; Rombach, Martin, Dipl.-Soz.Päd.; Duisberg, Wilfried,
Dr. (Bearbeitung); Schirra-Weirich, Liane, Prof.Dr.; Theilig, Andreas, Dr. (Leitung):
DemenzNetz Aachen: Evaluation der Versorgungsstrukturen für Menschen mit Demenzerkrankungen und ihre Angehörigen
INHALT: Das DemenzNetz Aachen bietet für die Versorgung von Demenzerkrankten und ihren
Angehörigen ein sektorübergreifendes Versorgungsnetz an. Konstitutive Bestandteile dieses
integrierten Versorgungssystems sind die enge Zusammenarbeit von Hausarzt und Gerontopsychiatrischem Zentrum des Alexianerkrankenhauses und die Etablierung eines umfassenden Unterstützungsnetzwerkes, das medizinische, pflegerische und psychosoziale Leistungen
umfasst. Die Versorgung der Erkrankten und ihrer Angehörigen wird im Rahmen eines Case
Managements koordiniert. Die Vernetzung von hausärztlicher Versorgung und Fachklinik
soll einen niederschwelligen Zugang zur Frühdiagnostik gewährleisten. Das unterstützende
Betreuungs- und Versorgungsnetzwerk dient der Entlastung der versorgenden Angehörigen
und der Vermeidung von Hospitalisierung und Heimeinweisung. Die Evaluation überprüft auf
Struktur-, Prozess- und Ergebnisebene. Sie analysiert das Zuweisungsverhalten der Hausärzte
und die Auswirkungen des Case-Managements auf die Belastung der Angehörigen, die Lebensqualität und Versorgungssituation der Betroffenen und die resultierende Versorgungskontinuität. Auf der Grundlage der Evaluationsergebnisse werden die Netzwerkstrukturen
weiterentwickelt und passgenaue Versorgungskonzepte entwickelt. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit im Rahmen der "Leuchtturmprojekte De-
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soFid Soziale Probleme 2010/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
menz". Kooperationspartner: Alexianer Krankenhaus Aachen GmbH, Gerontopsychiatrisches
Zentrum; Arbeitsgemeinschaft Aachener Hausärzte.
METHODE: Dokumentenanalyse auf der Basis quantitativer Inhaltsanalysen: anonymisierte Basisdokumentationen der Gerontopsychiatrischen Beratungsstelle (n=150); Strukturdaten des
GPZ zur Analyse funktionaler und technischer Qualitätsaspekte. Hausärztebefragung mittels
standardisiertem Fragebogen (n=100). Angehörigenbefragung als Längsschnittstudie (n=60):
1. Welle: leitfadengestützte Interviews; 2. und 3. Welle: halbstandardisiertes Telefoninterview. Kontrollgruppenbefragung (versorgende Angehörige ohne Case Management, n=60)
mittels vollstandardisierten Fragebogen
ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2010-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Bundesministerium für Gesundheit
INSTITUTION: Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Aachen, FB Sozialwesen
(Robert-Schumann-Str. 25, 52066 Aachen)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])
[261-F] Kohler, Martin, Dipl.-Soz.; Schenk, Liane, Dr. (Bearbeitung); Kuhlmey, Adelheid,
Prof.Dr. (Leitung):
Alltagskompetenz und subjektive Gesundheit bei Schlaganfallpatienten in der post-rehabilitativen Pflege (Stroke-LTC)
INHALT: Mehr als 70% aller stationär behandelten Schlaganfallpatienten sind älter als 65 Jahre,
damit ist der Schlaganfall eine Erkrankung des höheren Alters. Die Datenlage zum Schlaganfall ist unbefriedigend, vor allem fehlen Langzeitstudien, die den Einfluss von personalen, sozialen sowie rehabilitativen und pflegerischen Faktoren auf die Qualität des Lebens nach dem
Schlaganfall untersuchen. Das Ziel der prospektiv angelegten Längsschnittuntersuchung ist
daher die Identifikation solcher Faktoren, die einen langfristig positiven Einfluss auf die Alltagskompetenz (Funktionsstatus) sowie auf die subjektive Gesundheit von Schlaganfallpatientinnen und -patienten im höheren Lebensalter nehmen und Ansatzpunkte zur Optimierung
der rehabilitativen und pflegerischen Versorgung von Schlaganfallpatienten bieten. (S.a. www.schlaganfallcentrum.de ).
METHODE: Das Projekt ist auf insgesamt 5 Jahre angelegt. Geplant ist eine Totalerfassung aller
Schlaganfallpatienten, die im Verlauf von zwei Jahren in einer geriatrischen Rehabilitationsklinik und einer Rehaklinik mit neurologischem Schwerpunkt versorgt wurden. Die Probanden werden jeweils ein Jahr lang zum Zeitpunkt t0 (Entlassung aus der Rehabilitation), t1 (3
Monate nach der Entlassung), t2 (6 Monate nach der Entlassung) und t3 (12 Monate nach der
Entlassung) untersucht.
ART: BEGINN: 2008-06 ENDE: 2013-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin
Berlin, Campus Benjamin Franklin -CBF-, CharitéCentrum 1 für Human- und Gesundheitswissenschaften -ZHGB- Institut für Medizinische Soziologie (Thielallee 47, 14195 Berlin)
KONTAKT: Kohler, Martin (Tel. 030-450-529089, e-mail: [email protected])
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
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[262-L] Kohli, Martin:
Familiale Generationenbeziehungen im Wohlfahrtsstaat, in: Jürgen Kocka (Hrsg.) ; Martin
Kohli (Hrsg.) ; Wolfgang Streeck (Hrsg.) ; Kai Brauer (Mitarb.) ; Anna Skarpelis (Mitarb.):
Altern: Familie, Zivilgesellschafft, Politik, Stuttgart: Wiss. Verl.-Ges., 2009, S. 91-113
INHALT: "Die Debatte über den Generationenvertrag hat bisher die Generationenbeziehungen in
der Familie vernachlässigt. Geld- und Zeittransfers zwischen erwachsenen Familiengenerationen bilden eine informelle Versicherung gegen Lebenslaufrisiken (z. B. Arbeitslosigkeit oder
Scheidung), eine Unterstützung für Elternschaft und eine Quelle von Pflegeleistungen für abhängige alte Menschen. Sie tragen überdies zur Integration der Altersgruppen und Generationen in einer alterssegregierten Gesellschaft bei. Die Fähigkeit der Familie, diese Leistungen
zu erbringen, wird jedoch durch den ökonomischen, demographischen und sozialen Wandel
gefährdet. Auf der Grundlage des Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE) gibt der Beitrag eine Übersicht über die Struktur der Familien-Netzwerke der älteren Europäer, beschreibt die Transfermuster zwischen den Generationen und erklärt die Aktivierung
von Unterstützung als Funktion des Eintretens von Lebenslaufrisiken. Die Ergebnisse zeigen
eine hohe Verbreitung von Mehrgenerationenfamilien und einen Nettotransfer von den älteren Eltern zu ihren erwachsenen Kindern. Im Hinblick auf Konsequenzen für die Politikgestaltung geht der Beitrag davon aus, dass familiale Unterstützung für die Hilfeleistenden (vor
allem Frauen) kostspielig ist und zu individuellen und politischen Dilemmata führen kann.
Politische Maßnahmen sollten neue Formen der Verbindung von Pflege- und Erwerbstätigkeit
unterstützen und als Generationenpolitik gestaltet werden, d. h. nicht nur auf die primären
Zielpersonen gerichtet sein, sondern auch auf deren Unterstützer." (Autorenreferat)
[263-F] Konkel, Andrea, Dipl.-Sozialarb. Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Backes, Gertrud M.,
Prof.Dr. (Betreuung):
Biographisches Erzählen: Darstellung des Selbst- und Fremdbildes von Bewohnern der stationären Altenhilfe (Arbeitstitel)
INHALT: keine Angaben
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Hochschule Vechta, Zentrum Altern und Gesellschaft (Postfach 1553, 49364
Vechta)
KONTAKT: Betreuerin (Tel. 04441-15358, e-mail: [email protected])
[264-F] Kopke, Kirsten, Dipl.-Pflegewirtin; Fischer, Thomas, Dipl.-Pflegewirt; Kölzsch, Marita
(Bearbeitung); Dräger, Dagmar, Dr.; Kreutz, Reinhold, Prof.Dr. (Leitung):
Autonomie trotz Schmerz (PAiN) - Schmerzgeschehen und Schmerzmedikationen bei Pflegeheimbewohnern (Teilprojekt im Berliner Forschungsverbund "Autonomie trotz Multimorbidität im Alter" -AMA-)
INHALT: PAiN ist ein Kooperationsprojekt zweier Institute der Charité - Universitätsmedizin
Berlin. Das Projekt richtet seinen Fokus auf das Phänomen Schmerz bei mehrfach erkrankten
Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern über 65 Jahre. Dabei stehen die Wechselbeziehungen zwischen Schmerzen, Multimorbidität und Autonomie einerseits und die Zusammenhänge zwischen individuellen Ressourcen sowie medizinischen und pflegerischen Interventionen
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soFid Soziale Probleme 2010/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
mit dem Schmerzgeschehen andererseits im Mittelpunkt der Forschung. Die Angemessenheit
und die Qualität der schmerzbezogenen Arzneimittelversorgung von Pflegeheimbewohnerinnen und Pflegeheimbewohnern werden dabei besonders untersucht. PAIN strebt eine umfassende Charakterisierung des Schmerzgeschehens bei Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern an, um daraus Konsequenzen für therapeutische und pflegerische Interventionen sowie
für strukturelle Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Autonomie trotz Schmerzen abzuleiten. Darüber hinaus werden der Gesundheits- und Sozialberichterstattung geeignete Zugänge zu einer Heimpopulation und Erhebungsinstrumente bereitgestellt.
METHODE: Es werden drei unterschiedliche Zugangswege und Datenquellen genutzt: 1. Daten
einer Krankenkasse, 2. die elektronische Dokumentation eines Heimträgers mit 6000 Plätzen
sowie 3. Daten einer Zufallsstichprobe von 1000 Bewohnern Berliner/ Brandenburger Pflegeheime. Eine Besonderheit stellt die Integration auch stark kognitiv beeinträchtigter Personen
in die Studie dar.
ART: BEGINN: 2008-02 ENDE: 2011-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin
Berlin, Campus Benjamin Franklin -CBF-, CharitéCentrum 1 für Human- und Gesundheitswissenschaften -ZHGB- Institut für Medizinische Soziologie (Thielallee 47, 14195 Berlin)
KONTAKT: Kopke, Kirsten (Tel. 030-450-529113, e-mail: kirsten.kopkecharite.de)
[265-L] Köstler, Ursula:
Aktivierung von Engagementpotentialen: der Entscheidungsfindungsprozess ; in Initiativen
der Hilfe auf Gegenseitigkeit im Alter, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für
Sozialpolitik, Jg. 59/2010, H. 1, S. 1-7 (Standort: USB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.3790/sfo.59.1.1)
INHALT: "Der Freiwilligensurvey 1999-2004 konstatiert nicht nur ein hohes Engagementniveau
sondern auch ein hohes Engagementpotential der Bürger und Bürgerinnen. In seit den 1990er
Jahren sich etablierenden Seniorengenossenschaften organisieren die Mitglieder auf der Basis
von Zeitgutscheinen gegenseitige Hilfen im Alltag und Gesellungsveranstaltungen. Das am
Seminar für Sozialpolitik der Universität zu Köln durchgeführte und von der Robert Bosch
Stiftung finanzierte Forschungsprojekt 'Motive und Handlungsmuster von Bürgern in Seniorengenossenschaften' legt mit seinem biographischen Ansatz den Entscheidungsfindungsprozess für die Mobilisierung interner und externer Engagementpotentiale offen. Der folgende
Beitrag zeichnet nach, was Bürgerinnen und Bürger dazu veranlasst, in Initiativen der Hilfe
auf Gegenseitigkeit Mitglied zu werden und aus dieser Mitgliedschaft heraus sich aktiv in den
Verein einzubringen." (Autorenreferat)
[266-F] Kotsch, Lakshmi, Dr. (Bearbeitung); Hitzler, Ronald, Prof.Dr. (Leitung):
Konsensfiktion "Selbstbestimmung" - am Beispiel von Interaktionen zwischen dementen
Menschen und professionellen Pflegekräften
INHALT: Dass der Begriff der Selbstbestimmung in unserem unmittelbaren und mittelbaren alltäglichen Miteinander - seiner relativen Vagheit ungeachtet - ebenso häufig wie selbstverständlich eingesetzt wird, deutet darauf hin, dass es sich dabei um eine Konsensfiktion handelt, d.h. um eine zunächst einmal fiktive Übereinstimmung darin, was seine genauere Bedeu-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
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tung "tatsächlich" ausmacht. Im Rahmen dieses Projektes soll die Bedeutung des Begriffes im
Hinblick auf Pflegeinteraktionen eruiert werden. Ziel der Untersuchung ist es, die (versuchte)
Umsetzung des Rechtes auf Selbstbestimmung kognitiv beeinträchtigter Personen als interaktive Praxis zwischen Hilfeempfangenden und Hilfeleistenden zu rekonstruieren. Dabei beabsichtigen die Forscher, sich exemplarisch Interaktionen zwischen demenzkranken Menschen
und (ihren) professionellen Pflegekräften zuzuwenden. Auf Basis unserer Rekonstruktionen
sollen Begrifflichkeiten oder Konzepte entwickelt werden, die helfen, das Phänomen "Selbstbestimmung" - sofern von ihm als interaktive Praxis die Rede ist - differenzierter zu erfassen
und theoretisch zu verorten.
METHODE: Die qualitative Studie ist als methodenplurale Ethnographie angelegt: geplant sind
teilnehmende und nichtteilnehmende Beobachtungen, fokussierte (Leifaden-)Interviews sowie zum Teil auch Videographien. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 15). Beobachtung; Videographie. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2010-04 ENDE: 2012-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie (44221 Dortmund)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])
[267-L] Kuhlmey, Adelheid:
Chronische Krankheit in der Lebensphase Alter, in: Doris Schaeffer (Hrsg.): Bewältigung
chronischer Krankheit im Lebenslauf, Stuttgart: Huber, 2009, S. 357-368
INHALT: Die Autorin beschreibt in ihrem Beitrag den Anstieg der Lebenserwartung der deutschen Bevölkerung im vergangenen Jahrhundert, die Rolle von Gesundheit und Krankheit in
der Lebensphase Alter sowie die Rahmenbedingungen für chronische Krankheiten im Alter.
Sie stellt einige Forschungsergebnisse vor, welche zeigen, dass Menschen in den höheren Lebensjahren zwar einerseits gesünder und leistungsfähiger sind, dass aber andererseits die
Langlebigkeit mit einer Zunahme chronischer Erkrankungen korreliert und dazu führt, dass
insbesondere in den hohen Lebensjahren immer mehr Menschen von Hilfe und Pflege abhängig werden. Bislang reagieren die Gesellschaften des langen Lebens nach Ansicht der Autorin
nicht adäquat auf die Zunahme der Kompetenzen im Alter, z. B. durch Strukturen, die diese
vorhandenen Leistungen in und außerhalb der beruflichen Arbeit integrieren. Es gibt ferner
keinen Konsens über die Definition von Gesundheit im Alter und damit eine Reaktion auf das
gewandelte Krankheitspanorama. Chronisch kranke Frauen und Männer im Alter brauchen jedoch in jedem Verlaufsstadium der Erkrankung eine Unterstützung der jeweils vorhandenen
Potenziale, denn nur so können sie ein angemessenes Leben im Alter gestalten. (ICI2)
[268-F] Künemund, Harald, Univ.-Prof.Dr.; Haux, Reinhold, Prof.Dr.; Hein, Andreas, Prof.Dr.;
Schulze, Gisela, Prof.Dr.; Appell, Jens-E., Dr.; Steinhagen-Thiessen, Elisabeth, Prof.Dr.; Boll, Susanne, Prof.Dr.; Schilling, Meinhard, Prof.Dr.; Tegtbur, Uwe, Prof.Dr.; Wahl, Friedrich Michael,
Prof.Dr.; Marschollek, Michael, Dr.med.; Eichelberg, Marco, Dr.; Wolf, Lars, Prof.Dr.; Appelrath, Hans-Jürgen, Prof.Dr.; Nebel, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung):
Niedersächsicher Forschungsverbund "Gestaltung altersgerechter Lebenswelten"
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
INHALT: Ziel des Projektes ist die Identifikation, Weiterentwicklung und Evaluation neuer Verfahren der Informations- und Kommunikationstechnik für altersgerechte Lebenswelten. Der
Schwerpunkt liegt dabei auf neuen assistierenden Technologien zur Unterstützung des täglichen Lebens und zur Erhaltung von Selbständigkeit und Lebensqualität. Im Projektverbund
werden exemplarisch vier Szenarien für neue Lebensweisen und Versorgungsformen technisch umgesetzt: 1. Persönlicher Aktivitäts- und Haushaltsassistent; 2. Monitoring im Präventions- und Rehabilitationssport; 3. Sensorgestützte Aktivitätsbestimmung; 4. Sensorbasierte
Sturzprävention und -erkennung. Auf sozialwissenschaftlicher Seite sollen in diesem Kontext
zum einen die sozialen und psychischen Voraussetzungen und Konsequenzen, Chancen und
Probleme des Einsatzes von Technik in alternsgerechten Lebenswelten insbesondere mit
Blick auf die zukünftigen Älteren und ihre spezifischen Bedarfe und Ressourcen sowie die
(potentiellen) Unterstützungspersonen erhoben werden. Zum anderen sollen Barrieren und
Gestaltungsmöglichkeiten altersgerechter Lebenswelten spezifiziert und dabei auch die Möglichkeiten technischer Unterstützung der Pflegenden sowie solcher Personengruppen untersucht werden, die mit repräsentativen Befragungen nicht oder nur unter sehr hohem Aufwand
erreicht werden können (z.B. Hochaltrige, Pflegebedürftige, ältere Menschen mit Behinderung, ältere Migranten, Personengruppen in Rehabilitationsmaßnahmen und Heimen). Weiterhin werden die exemplarischen technischen Lösungen sozialwissenschaftlich angeleitet, begleitet und evaluiert sowie die ökonomischen Chancen und Probleme bewertet. Weitere Kooperationspartner: Kompetenzzentrum HörTech, Universität Osnabrück, Universität Potsdam.
Weitere Informationen unter: www.altersgerechte-lebenswelten.de/ . GEOGRAPHISCHER
RAUM: Niedersachsen
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2.400; Wohnbevölkerung 50+ Niedersachsen -ZAG, Vechta-;
Auswahlverfahren: Zufall); Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.700; Probandenpool des Haus des Hörens in Oldenburg -Hörtech, OL-; Auswahlverfahren: willkürlich.
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2011-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Land Niedersachsen Ministerium für Wissenschaft und Kultur
INSTITUTION: OFFIS - Institut für Informatik e.V. an der Universität Oldenburg (Escherweg 2,
26121 Oldenburg); Peter L. Reichertz Institut Medizinische Informatik der Technischen Universität Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover (Postfach , 38106
Braunschweig); Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Sportmedizin (Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover); Hochschule Vechta, Zentrum Altern und Gesellschaft (Postfach 1553, 49364 Vechta); Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie -IDMT- (Ehrenbergstr. 31, 98693 Ilmenau)
KONTAKT: Haux, Reinhold (Prof.Dr. e-mail: [email protected])
[269-L] Künemund, Harald; Vaske, Ann-Kathrin; Kaiser, Claudia:
'Granny-dumping', Altersmigration und das 'smart home': Zukunft der familialen
Betreuung Älterer?, in: Zeitschrift für Familienforschung, Sonderheft, 2009, H. 6, S. 137-153
INHALT: "Der Anstieg der Zahl und des Anteils älterer Menschen wie auch der Lebenserwartung führt im Zusammenspiel mit dem Rückgang der durchschnittlichen Kinderzahl zu Engpässen bei der familialen Betreuung und Pflege. Diese werden möglicherweise durch die
Trends zum Alleinleben - mit der Konsequenz einer zusätzlich sinkenden Zahl von Schwiegerkindern -, durch eine höhere Erwerbsbeteiligung der Frauen und zunehmende geographi-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
181
sche Mobilität verschärft. Vor diesem Hintergrund wird manchmal behauptet, dass Ältere in
der Zukunft häufiger von ihren Kindern ausgesetzt werden könnten. Der Aufsatz diskutiert
diesen möglichen Trend sowie zwei weitere Szenarien - Altersmigration und technische Assistenzsysteme. Es wird argumentiert, dass der erste Trend praktisch keine empirische Grundlage hat, während die anderen beiden Entwicklungen wahrscheinlich dem behaupteten Trend
entgegenwirken und zu einer Entschärfung der Problematik beitragen könnten. " (Autorenreferat)
[270-F] Kurzke-Maasmeier, Stefan, Dipl.-Soz.Arb.; Fix, Elisabeth, Dr. (Bearbeitung); Bohmeyer,
Axel, Prof.Dr. (Leitung):
Das Menschenrecht auf gute Pflege. Selbstbestimmung und Teilhabe verwirklichen
INHALT: Ziel der Forschungsarbeit war es, theoretisch und praktisch zu reflektieren und zu operationalisieren, wie das Menschenrecht auf gute Pflege in der Pflege umgesetzt werden kann.
Innerhalb einer Fachtagung und im Rahmen der anschließenden Publikation wurde somit die
ethische Dimension von Pflege in den Mittelpunkt gestellt. Ausgangspunkt waren folgende
Fragen: Was ist der Gesellschaft eine menschenwürdige und menschenrechtskonforme Pflege
wert? Welche Bedeutung wird den Rechten zugewiesen, die im Grundgesetz, in den Bestimmungen des SGB XI sowie in den Heimgesetzen festgehalten sind? Und schließlich: Wie
kann die Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen umgesetzt werden? Vor
dem Hintergrund dieser Fragen sollten Probleme in ethischen Tabubereichen praxisorientiert
diskutiert und Lösungswege im Sinne von "guter Praxis" aufgezeigt werden. Darüber hinaus
wurden Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Qualität der Versorgungsstrukturen
und zur Umsetzung der menschenrechtlichen Ansprüche pflegebedürftiger Personen erarbeitet, die der Politik und Gesellschaft unterbreitet werden konnten.
METHODE: Den theoretischen Bezugsrahmen des Forschungsprojektes bildete die Entfaltung
einer anwendungsorientierten Menschenrechtsethik. Wenn im gesellschaftlichen und politischen Diskurs weniger der theoretische Rückgriff auf die Menschenwürde strittig zu sein
scheint, ist es umso mehr angezeigt, das Thema Pflege und die Gestaltung gerechter Strukturen und Rahmenbedingungen für eine gute Pflege in den Kontext der Menschenrechte zu stellen. Menschenrechte sind die Antwort auf strukturelle Unrechtserfahrungen und auf Beschädigungsversuche menschlicher Würde. Allerdings beanspruchen sie nicht nur als Schutz- und
Abwehrrechte Geltung, sondern auch als soziale und kulturelle Rechte. Diese finden ihren
Ausdruck in den legitimen Ansprüchen pflegebedürftiger Personen auf soziale Sicherheit, auf
eine angemessene Versorgung, Betreuung und Unterkunft und auf selbstbestimmte Teilhabe
am Leben in der Gemeinschaft.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Fix, Elisabeth; Kurzke-Maasmeier, Stefan (Hrsg.): Das Menschenrecht auf gute Pflege. Selbstbestimmung und Teilhabe verwirklichen. Freiburg: Lambertus 2009, 196 S. ISBN 978-3-7841-1926-7.
ART: BEGINN: 2008-12 ENDE: 2009-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Kuratorium Deutsche Altershilfe
INSTITUTION: Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin, ICEP - Berliner Institut für
christliche Ethik und Politik (Köpenicker Allee 39-57, 10318 Berlin); Deutscher Caritasverband e.V. (Karlstr. 40, 79104 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Kurzke-Maasmeier, Stefan (Tel. 030-501010-913,
e-mail: [email protected])
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
[271-F] Kurzke-Maasmeier, Stefan, Dipl.-Soz.Arb. (Bearbeitung); Bohmeyer, Axel, Prof.Dr.;
Zimmermann, Ralf-Bruno, Prof.Dr.med.; Ortmann, Karlheinz, Prof.Dr. (Leitung):
Ethisches Monitoring im Projekt "Entwicklung sektoren-übergreifender Versorgung älterer
Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt" (SEVERAM)
INHALT: Das Teilprojekt Ethisches Monitoring ist eingebettet in das Forschungsvorhaben zur
Entwicklung und Etablierung der sektorenübergreifenden Versorgung älterer Menschen nach
einem Krankenhausaufenthalt in Potsdam (SEVERAM). Ziel des Ethischen Monitoring ist es
zum einen, moralische Dilemmata und ethisch relevante Probleme der Versorgung und des
Übergangsmanagements zu identifizieren. Diese Analyse und Exploration geschieht anhand
der durch die Forschergruppe erhobenen qualitativen und quantitativen Daten (Phasen I-II).
Zum anderen ist es Teil des Monitorings, eine Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des St. Josef-Krankenhauses resp. der Mitarbeiter/-innen
des Netzwerkes im Umgang mit (sozial-)ethisch relevanten Fragen in der Pflege, Beratung,
Behandlung und Betreuung älterer und hochbetagter Menschen zu unterstützen (Phasen IIIIV). Die selbstbestimmte Lebensführung und die weitestgehend selbstständige Teilhabe am
Leben in der Gesellschaft auch bei einem eingeschränkten oder gefährdeten Gesundheitszustand sind wesentliche normative Bezugsgrößen für ein ethisch reflektiertes Case Management in der Versorgung älterer, pflegebedürftiger Menschen. Auf der anderen Seite besteht
ethisches Monitoring in der Entwicklung und Erprobung von Implementierungsstrategien
ethischer Diskurse. Hier geht um die Frage, wie im Prozess der Fallsteuerung eine Qualitätssicherung in ethischer Perspektive ermöglicht werden kann. Grundsätzlich zielt ethisches Monitoring auf die Stärkung ethischer Urteilsfähigkeit, die Konkretisierung von Verantwortung
und die Weiterentwicklung von Qualitätsmaßstäben und ethischer Leitlinien. Es soll als ein
wesentlicher Bestandteil von integrierten und interdisziplinären Strategien der sektorübergreifenden Versorgung etabliert werden.
METHODE: Die Kodierung und qualitative Inhaltsanalyse der Daten erfolgte mit Blick auf normativ relevante Bezugsgrößen, die für eine ethisch legitimierte Versorgung älterer, pflegebedürftiger Menschen von Bedeutung sind. Solche Bezugsgrößen sind etwa die selbstbestimmte
Lebensführung und die weitestgehend selbstständige Teilhabe am Leben in der Gesellschaft
auch bei einem eingeschränkten oder gefährdeten Gesundheitszustand. Das ethische Monitoring in dieser Phase des Forschungs- und Entwicklungsprojekts dient der Unterscheidung und
Ausdifferenzierung der moralischen Implikationen sowie der individual- und sozialethischen
Gehalte von normativen Kriterien wie Gesundheit/Krankheit, Menschenwürde und Menschenrechte, Gemeinwohl, Gerechtigkeit, Solidarität, Subsidiarität oder Teilhabe und Selbstbestimmung. Diese Gehalte ergeben sich unter anderem aus den klassischen medizinethischen
Prinzipien (Autonomie, Gerechtigkeit, Nicht-Schaden, Wohl tun; s.u.), die für diese Untersuchung jeweils von wesentlicher Bedeutung sind. Diese und andere ethische Prinzipien finden
sich zudem in der Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen, die ebenfalls als
Grundlage dieser Untersuchung dient. Es soll also zum einen ermittelt werden, ob und wenn
ja, in welcher Dichte ethisch relevante Probleme in der Versorgung älterer Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt in Potsdam auftreten. Zudem geht es darum, welchen Stellenwert
normative Grundlagen und Zielstellungen in den unterschiedlichen Versorgungssettings besitzen und auf welche Weise diese in das Qualitätsmanagement sowie in praktische Fallbearbeitungen (z.B. ethische Fallbesprechungen) aufgenommen und entsprechend evaluiert werden.
Die Auswertung der Daten orientiert sich im Sinne einer induktiven Kategorienbildung am
Repertoire der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Insofern sind Hypothesenbildung
und die Auswertung der ethisch relevanten Daten offen für Neufassungen, Ergänzungen und
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
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Revisionen. Zudem sollen in einer zweiten Phase von eher problemfokussierten Interviews
weitere Differenzierungen vorgenommen und die Interviewpartner mit spezifischen Fragen
zur Ethik konfrontiert werden, um das Material in der gebotenen Tiefe auszuwerten und die
Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse in der best möglichen Weise zu begründen. DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-05 ENDE: 2012-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin, ICEP - Berliner Institut für
christliche Ethik und Politik (Köpenicker Allee 39-57, 10318 Berlin); Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin, Institut für Soziale Gesundheit -ISG- (Köpenicker Allee 39-57,
10318 Berlin)
KONTAKT: Kurzke-Maasmeier, Stefan (Tel. 030-501010-913,
e-mail: [email protected])
[272-F] Laag, Ursula, Dipl.-Berufspäd.; Peters, Maria (Bearbeitung); Weidner, Frank, Prof.Dr.; Isfort, Michael, Dr. (Leitung):
Entlastungsprogramm bei Demenz (EDe I und II) - Optimierung der Unterstützung für Demenzkranke und ihre Angehörigen im Kreis Minden-Lübbecke mit besonderer Berücksichtigung pflegepräventiver Ansätze
INHALT: Die Bedeutung präventiver Unterstützungsstrategien für pflegende Angehörige von
Menschen mit Demenz ist unumstritten. Nach bisherigem Leistungsrecht war das Vorliegen
der Pflegestufe I, II oder III Voraussetzung um Leistungen nach SGB XI beanspruchen zu
können. Durch das Gesetz zur strukturellen Weiterentwicklung der Pflegeversicherung haben
erstmalig Personen der Pflegestufe 0 mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz einen
Anspruch auf Leistungen nach Paragr. 45b SGB XI. Ziel des Modellvorhabens EDe II ist eine
frühzeitige Unterstützung von demenzerkrankten Menschen der Pflegestufe 0 und Entlastung
der pflegenden Angehörigen. Zudem sollen Aussagen zur Akzeptanz und zur Ausgestaltung
der Leistungen nach § 45b SGB XI für die genannte Zielgruppe gemacht werden. EDe II
schließt damit mit veränderter Zielgruppe konzeptionell an das Modellvorhaben EDe I an.
Die unterstützenden und entlastenden Maßnahmen müssen in EDe II neben den pflegenden
Angehörigen auch direkt die demenzerkrankten Menschen selbst in den Blick nehmen. Das
macht zusätzliche Beratungsschwerpunkte hinsichtlich Ressourcenorientierung, Partizipation
und Bewältigung erforderlich. Für die Teilnahme am Projekt sollen 100 Familien akquiriert
werden, die der Zielgruppe entsprechen. Diese bekommen von Oktober 2009 bis Juni 2011
auf der Basis eines edv-basierten Assessments zugehende Beratungen und Schulungen durch
dafür qualifizierte Pflegefachkräfte. Dabei sollen eigene Ressourcen mit informellen Hilfen,
regionalen Unterstützungsmöglichkeiten und den Mitteln der Pflegeversicherung individuell
verknüpft werden. Die im Vorprojekt EDe I entwickelten Konzepte haben sich bewährt und
kommen auch in EDE II in erweiterter Form zum Einsatz. Ebenso steht ein Teil der Gesundheitsberaterinnen aus EDe I wieder zur Verfügung. Kooperationspartner: PariSozial - gemeinnützige Gesellschaft für paritätische Sozialdienste mbH im Kreis Minden-Lübbecke; Netzwerk ambulanter Dienste (NADel) e.V., Minden-Lübbecke; 20 regionale Pflegekassen; Medizinischer Dienst der Krankenkassen Westfalen-Lippe. GEOGRAPHISCHER RAUM: Kreis
Minden-Lübbecke
METHODE: In einer 8-monatigen Konzeptionsphase findet sowohl die Akquisition der teilnehmenden Familien statt als auch die Weiterentwicklung und Anpassung der Konzepte. Das As-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
sessmentverfahren aus EDe I (Berliner Inventar zur Angehörigenbelastung bei Demenz) wird
in EDe II in modifizierter Form zur Anwendung kommen. Das Beratungs- und Fallkonferenzenkonzept sowie das Schulungskonzept für die GesundheitsberaterInnen wird um zielgruppenspezifische Aspekte erweitert, die in EDe I entwickelte Pflegekursreihe wird um Zusatzmodule ergänzt. Als Evaluationsverfahren kommen zum Einsatz: Belastungsmessung bei den
pflegenden Angehörigen (Pre-Post-Design) durch das EDV-gestützte Assessmentinstrument;
Telefoninterviews der pflegenden Angehörigen zu Beginn und zum Ende der Feldphase; Fragebögen für pflegende Angehörige; Evaluationsworkshops mit den GesundheitsberaterInnen
und beteiligten Kooperationspartnern (Pflegekassen, Leistungsanbieter); Analysen der Beratungsdokumentation und der Fallkonferenzenprotokolle.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Isfort, M.; Laag, U.: Beratungsgespräche in der Pflege. in: Pflegen
ambulant, Jg. 18, 2007, H. 3, S. 30-33.+++Isfort, M.; Laag, U.; Weidner, F.: Hilfe für pflegende Angehörige: Gesundheitsberater - Ansprechpartner vor Ort. in: Die Schwester, der
Pfleger plus, Jg. 47, 2008, H. 3.+++Laag, U.; Isfort, M.; Weidner, F.: Modellprojekt EDe neue Wege zur Entlastung pflegender Angehöriger, DBfK aktuell. in: Die Schwester, der
Pfleger plus, Jg. 47, 2008, H. 8.+++Isfort, M.; Laag, U.; Weidner, F.: Unterschiedlichkeit
braucht Vielfältigkeit: Unterstützung für Familien mit Demenz. in: Die Schwester, der Pfleger
plus, Jg. 47, 2008, H. 9.
ART: BEGINN: 2006-05 ENDE: 2011-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Spitzenverband Bund der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen
INSTITUTION: Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Gesundheitswesen
(Wörthstr. 10, 50668 Köln); Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V.
(Hülchrather Str. 15, 50670 Köln)
KONTAKT: Weidner, Frank (Prof.Dr. e-mail: [email protected])
[273-F] Larsen, Christa, Dr.; Joost, Angela, Dr. (Bearbeitung):
Illegal employment in Europe. The situation in private homes of the elderly
INHALT: How can high quality assistance and care for elderly people in their homes be assured?
This is a significant question in many European countries as public assistance is often insufficient to cover the actual need for domestic care. Undeclared workers are often used as low
cost means to meet this need. The breadth and the types of illegal employment, and the types
of intended solutions are examined for seven European countries. The diverse approaches given are identified and it is demonstrated where further research is needed. The network of European researchers has publish a first anthology in which they describe the state of the art in
the different countries. Further research projects are planned. | GEOGRAPHISCHER RAUM:
Europe
ART: BEGINN: 2008-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: European Network
of Economic Policy Research Institutes -ENEPRIINSTITUTION: Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur -IWAK- Zentrum der Universität
Frankfurt am Main (Robert-Mayer-Str. 1, 60054 Frankfurt am Main); Gemeinnützige HertieStiftung (Grüneburgweg 105, 60323 Frankfurt am Main); Land Hessen (Georg-August-Zinn
Str. 1, 65183 Wiesbaden)
KONTAKT: Larsen, Christa (Dr. Tel. Tel. 069-798-22152,
e-mail: [email protected]); Joost, Angela (Dr. Tel. 069-798-23646,
e-mail: [email protected])
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
185
[274-L] Larsen, Christa; Joost, Angela; Heid, Sabine (Hrsg.):
Illegale Beschäftigung in Europa: die Situation in Privathaushalten älterer Personen,
München: Hampp 2009, 182 S., ISBN: 978-3-86618-339-1
INHALT: "Wie kann eine qualitativ gute Betreuung und Pflege von älteren Menschen in Haushalten sichergestellt werden? Diese Frage ist in vielen europäischen Ländern von großer Bedeutung, da die staatlichen Leistungen oft nicht ausreichen, um den tatsächlichen Bedarf an
häuslicher Betreuung und Pflege abzudecken. Illegal beschäftigte Betreuungs- und Pflegekräfte kommen zum Einsatz. Der Umfang und die Art der illegalen Beschäftigung sowie die
angestrebten Lösungen werden für sieben ausgewählte Länder Europas vorgestellt. Es zeigen
sich vielfältige Ansätze zum gegenseitigen Lernen. Zudem wird deutlich, welche Forschungsbedarfe vorhanden sind." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Guido Vanderseypen: Illegale
Beschäftigung in Privathaushalten (20-23); Undeclared Work in Private Homes (24-27); Hildegard Theobald: Pflegepolitiken, Fürsorgearrangements und Migration in Europa (28-38);
The Politics of Care, Welfare Arrangements and Migration - Abridgement (39-40); Helma
Lutz: Who Cares? Migratinnen in der Pflege in deutschen Privathaushalten (41-50); Who
Cares? Migrants in Elderly Care in German Private Households - Abridgement (51-52); Tom
Schmid: Hausbetreuung - die Legalisierungs-Policy in Österreich (53-78); Home Asstistance
- the Legalisation Policy in Austria - Abridgement (79-82); Barbara DaRoit: Migrant Elderly
Carers in Italian Households: Issues at Stake and Perspectives (83-90); Migrant/innen in der
Pflege Älterer in italienischen Privathaushalten: Probleme und Perspektiven - Zusammenfassung (91-93); Rafael Canete Rubio: Beschäftigung in Hausarbeit und Pflege in Privathaushalten in Spanien aus gewerkschaftlicher Perspektive (94-97); Household employment and care
in private residences in Spain - The view of the General Union of Workers in Spain (98-100);
Hildegard Theobald: Schweden: Universelle Rechte, Formalisierung der Pflege und Migration (101-113); Sweden: Universal Rights, Formalisation of Care and Migration - Abridgement
(114-115); Ingo Bode: Frankreich (116-122); France - Abridgement (123-124); Aleksander
Surdej: lnflow and Outflow of Informal Care Workers in the Case of Poland: Labour Market
and Public Policy Implications (125-135); Zu- und Abfluss von informellen Pflegekräften im
Fall Polen: Implikationen für den Arbeitsmarkt und die Politik (136-138); Annamaria Simonazzi: Ein ökonomisch inspirierter Blick auf Pflegearragements in europäischen Staaten (139149); An Economical lnspired Approach to Care Arrangements in European States (150-158);
Die Zukunft von Betreuung und Pflege in Europa (159-168); The Future of Care and Assistance in Europe (169-177).
[275-F] Ley, Catherine, M.A.; Schneiders, Katrin, Dr. (Bearbeitung); Herrmann, Thomas,
Prof.Dr.; Heinze, Rolf G., Prof.Dr. (Leitung); Skrotzki, Rainer, Dr. (Betreuung):
Dienstleistungskoordination durch mikrosystemtechnisch gestützte Informationseingabe
(Service4home)
INHALT: Service4Home ist ein Forschungsprojekt, das sich mit dem Aufbau einer Dienstleistungs-Service-Agentur für Bewohner eines Bochumer Wohnquartiers beschäftigt. Diese Service-Agentur soll Anfragen vor allem älterer Bewohner nach verschiedenen haushaltsnahen
und personenbezogenen Dienstleistungen aufnehmen und an entsprechende Dienstleister weiterleiten. Darüber hinaus steht die Service-Agentur auch für Rückfragen zur Verfügung und
übernimmt die Qualitätssicherung der erbrachten Dienstleistungen. Service4Home begreift
den demographischen Wandel als Herausforderung und sucht Lösungen um die Autonomie,
186
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
Sicherheit und Privatheit der Menschen auch im höheren und hohen Alter zu gewährleisten.
Ziel der Service-Agentur ist es, durch die Bereitstellung von Dienstleistungen sowie die Aktivierung des integrativen Austausches im Wohnquartier die Lebensqualität insbesondere der
älteren Bewohner zu erhöhen. Die Eingabe, Erfassung und Koordinierung der verschiedenen
benötigten Einzeldaten wird mikrosystemtechnisch unterstützt. Ziel des interdisziplinären
Forschungsverbundes ist die Entwicklung eines sozio-technischen Systems zur Dienstleistungsvermittlung. Die Erfassung und Koordination der gewünschten Dienstleistungen erfolgt
durch einen handlichen Schreibstift, der mit einer Videokamera und einem Mobilfunk-Chip
ausgestattet ist. Die handschriftlich auf ein speziell codiertes Papierformular eingetragenen
Informationen des Kunden werden im Stift gespeichert und über eine Übertragungseinheit an
die Service-Agentur gesendet. Der Vorteil dieser 'digitalen Mikrosystem-Schreibtechnologie'
liegt darin, dass mit dem Stift ein Medium verwandt wird, das auch älteren Menschen bekannt ist und somit ad hoc bedient werden kann. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bochum
METHODE: Das Projekt lässt sich in drei Phasen unterteilen: 1. Analyse-Phase: Mittels verschiedener Methoden werden in der Analyse-Phase die erwünschten bzw. benötigten haushaltsnahen Dienstleistungen ermittelt. Hierzu verwendete Methoden sind u.a. Ethnographie,
Potenzialanalyse, Kreativ-Workshops mit interdisziplinär zusammengesetzten Teilnehmern
aus Forschung und Praxis. 2. Konzeptions-Phase: In der Konzeptions-Phase werden durch die
Methode des Sozio-Technical-Walkthroughs die angestrebten Dienstleistungsprozesse modelliert, um von hier aus ein Technik-, Geschäfts- und Managementmodell für die Service-Agentur zu gestalten. Vertragsgestaltung, Usability-Tests sowie Technikanpassung sind ebenso Bestandteil dieser Konzeptionsphase, wie die Entwicklung passender Einführungs-, Informations- und Schulungskonzepte. 3. Umsetzungsphase: Das entwickelte Service-Agentur-Konzept wird in einer zwölfmonatigen Modellprojektphase erprobt, ggf. modifiziert und als Referenzmodell für andere Einsatzbereiche aufbereitet. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 120; das Wohnquartier umfasst 1.200 Haushalte von denen 120 Haushalte ausgewählt und interviewt wurden;
Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenberichte und Arbeitspapiere (geplant).
ART: BEGINN: 2008-09 ENDE: 2011-08 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung
und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Bochum, Institut für Arbeitswissenschaft Lehrstuhl Informationsund Technikmanagement (44780 Bochum); Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft,
Sektion Soziologie Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie, Arbeit und Wirtschaft (44780 Bochum)
KONTAKT: Skrotzki, Reiner (Dr. Tel. 0234-32-27723, e-mail: [email protected])
[276-F] Limbeck, Brigitte E., Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Rosenkranz, Doris, Prof.Dr.
(Leitung):
Freiwilligenmanagement - Bedarfsabschätzung und Curriculumsentwicklung
INHALT: Teilziele (werden methodisch abgebildet): a) Eine standardisierte Situationsanalyse für
die Pilot-Region Unterfranken. b) Auf dieser Basis werden kleinräumige demographische
Prognosen (What if-Szenarien) zur Erfassung des künftigen Bedarfs an nichtprofessioneller
Unterstützung erstellt. c) Durchführung von Fokusgruppen mit Hauptamtlichen der Seniorenhilfe. d) Bundesweite qualitative Interviews mit Experten der Seniorenhilfe und Freiwilligen-
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
187
koordination. Erwartete Ergebnisse/ Verwertung: Neben der empirischen multimethodischen
Validierung der Situation sind vor allem folgende Resultate zu erwarten: Auf Basis der empirisch gewonnenen Daten wird in Kooperation mit den Projektpartnern ein arbeitsplatzbezogenes Weitbildungskonzept entwickelt, das die praxisnahe Umsetzung der Forschungsergebnisse sicherstellt. Das so entwickelte Curriculum soll im Sinne von "Learning an Demand" eine
Fortbildungsreihe für Profis und Multiplikatoren der Seniorenhilfe institutionalisieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Unterfranken (Bayern)
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (u.a. ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter der stationären, teilstationären und ambulanten Unterstützungsangebote; Auswahlverfahren: total). Gruppendiskussion
(Fokusgruppen u.a. mit professionellen Mitarbeitern der Seniorenarbeit, Ehrenamtlichen mit
Leitungsfunktionen). Qualitatives Interview (Experten des Freiwilligenmanagements in der
Seniorenarbeit). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-05 ENDE: 2012-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Hochschule für angewandte Wissenschaften Fachhochschule WürzburgSchweinfurt, Fak. Sozialwesen und Pflegemanagement (Münzstr. 12, 97070 Würzburg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0931-3511-176, e-mail: [email protected])
[277-F] Lorenz, Günther, Dr.rer.pol. (Bearbeitung); Lorenz, Günther, Dr.rer.pol. (Leitung):
Quality care for quality aging: European indicators for home health care
INHALT: Entwicklung eines Set of Indicators für die Altenpflege und -betreuung im Haushalt.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Belgien, Italien, Deutschland, Griechenland, Finnland, Frankreich, Spanien
METHODE: The project will contribute to the EU PROGRESS programme mandate mainly
through analysis and policy advice and policy transfer, learning and support among member
states by: a) contextualizing home health care in 7 European countries, b) highlighting the different policies and practices of quality monitoring and evaluation, c) creating an album of
good practice, d) developing a set of indicators with transfer potential.
ART: BEGINN: 2008-11 ENDE: 2010-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit
INSTITUTION: Technologie-Netzwerk Berlin e.V. (Wiesenstr. 29, 13357 Berlin)
KONTAKT: Leiter (Tel. 030-4612409, e-mail: [email protected])
[278-L] Lutz, Helma:
Who cares?: Migrantinnen in der Pflegearbeit in deutschen Privathaushalten, in: Christa
Larsen (Hrsg.) ; Angela Joost (Hrsg.) ; Sabine Heid (Hrsg.): Illegale Beschäftigung in Europa : die
Situation in Privathaushalten älterer Personen, München: Hampp, 2009, S. 41-50
INHALT: Die Autorin gibt einen Überblick über die Rahmenbedingungen der häuslichen Pflege
alter Menschen und über die Struktur und den Umfang von illegaler Beschäftigung von Migrantinnen in Privathaushalten in Deutschland. Sie beschreibt die Ansätze zur Reduzierung
der Schwarzarbeit und umreißt die verschiedenen Dimensionen der Kontroversen. Bevor sie
näher auf die Pflegearrangements und den weitgehend verschwiegenen Beitrag der Migrantinnen in diesem Arbeitsmarkt eingeht, führt sie mit einigen Überlegungen zum Pflege-/Care-
188
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
Begriff in die Problematik ein. Sie listet ferner die kontroversen Standpunkte der unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppierungen auf, die die Debatte in diesem Feld kennzeichnen.
(ICI)
[279-F] Meyer, Roger, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Schenk, Liane, Dr. (Leitung):
Lebenswelt Pflegeheim - Konzeptualisierung, Messung und Analyse von Lebensqualität in
der stationären Pflege (QUISTA)
INHALT: Gegenstand des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung und Testung eines Befragungsinstruments zur Messung von Lebensqualität in der stationären Pflege. Das zu entwickelnde Instrument basiert auf einem Fragebogen zur Einschätzung der Lebensqualität multimorbider älterer Menschen ohne kognitive Beeinträchtigungen im ambulanten Bereich
('FLQM'). Lebensqualität wird dabei aus subjektiver Perspektive als Übereinstimmung eigener Ansprüchen mit der Erfüllung dieser Ansprüche innerhalb individuell bestimmter Lebensbereiche erfasst. Die Besonderheit dieses Instrumentes liegt darin, dass die befragten Personen selbst jene Lebensbereiche benennen und in ihren subjektiven Bedeutsamkeiten gewichten, auf denen die Beurteilung ihrer Lebensqualität fußt. In dieser Hinsicht greift es das
Grundkonzept der so genannten "individualisierten" oder "patientengenerierten" Indices der
Lebensqualität auf.
METHODE: Mittels teilnehmender Beobachtung und leitfadengestützter Interviews werden für
die Lebensqualität von Heimbewohner/innen relevante Dimensionen ermittelt. Diese qualitativ rekonstruktive Vorgehensweise wird mit einem quantitativen Forschungsansatz kombiniert.
ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2009-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin e.V.
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin
Berlin, Campus Benjamin Franklin -CBF-, CharitéCentrum 1 für Human- und Gesundheitswissenschaften -ZHGB- Institut für Medizinische Soziologie (Thielallee 47, 14195 Berlin)
KONTAKT: Meyer, Roger (Tel. 030-8445-1383, e-mail: [email protected])
[280-F] Nachtmann, Juliane, Dipl.-Soz.; Pruschwitz, Annett, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Görres,
Stefan, Prof.Dr.; Weemeyer, Jürgen (Leitung):
Zuhause im Quartier (Forschungs- und Entwicklungsvorhaben - Verbundprojekt)
INHALT: So lange wie möglich unabhängig und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben. Das wünschen sich viele Menschen. Mit zunehmendem Alter steigt jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass man auf fremde Hilfe angewiesen ist. Hier setzt das Projekt "Zuhause im
Quartier" an, das das Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität
Bremen wissenschaftlich begleitet. Dabei wollen der Bremer Pflegedienst und der örtliche
Pflege- und Sozialdienst vacances in Zusammenarbeit mit der Bremer Wohnungsbaugesellschaft GEWOBA ein zusätzliches wohnortnahes Serviceangebot für deren ältere Mieter in
Huchting und der Gartenstadt Vahr entwickeln. Ein Kooperationssystem unterschiedlicher
Dienstleister soll den älteren Leuten ermöglichen, so lange wie möglich sicher und möglichst
eigenständig in ihrem vertrauten Wohnquartier zu leben. Erste Zwischenergebnisse der Universität Bremen zeigen, dass die älteren Mieter nicht nur medizinische und pflegerische Versorgung benötigen. Im Rahmen einer Bedarfserhebung, bei der die Wissenschaftler rund 100
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
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Mieter im Rentenalter befragten, wurde deutlich, dass die älteren Menschen sich unter anderem auch Putzhilfen, Unterstützung beim Einkauf und eine wohnortnahe Lebensmittelversorgung wünschen. Nach einer mehrmonatigen Pilotphase des initiierten Kooperationssystems
werden die Wissenschaftler eine Wirksamkeitsanalyse durchführen. Hierbei stellt sich unter
anderem die Frage, inwieweit das zusätzliche wohnortnahe Serviceangebot das unabhängige
und selbstbestimmte Leben der älteren Mieter fördert. Auch gilt es, die Zufriedenheit mit dem
Serviceangebot zu prüfen: Findet das Produkt bei den Mietern Anklang und wie kann es im
weiteren Verlauf angepasst werden? Gibt es Optimierungspotenziale? Konnten die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der älteren Nutzer adäquat umgesetzt werden? ZEITRAUM:
Mai 2009 bis Oktober 2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bremen
METHODE: Entsprechend des Paradigmas der Ökologischen Gerontologie hat das Umfeld im
weiteren und näheren Sinne einen Einfluss auf die Lebensqualität von Menschen höheren Alters. Neuere Konzepte der Quartiersforschung beziehen sich auf das Feld städtischer Substrukturen - u. a. in Anbetracht des demografischen Wandels. Damit verbunden sind Veränderungen der Anforderungen und Wünsche der Menschen an Wohnen, Wohnumfeld und Infrastruktur. Die vor diesem Hintergrund durchgeführte und durchzuführende Bedarfserhebung
und Evaluationsstudie untersucht, welche Dienstleistungsstrukturen von älteren Menschen in
ihrem Wohnquartier als hilfreich und notwendig angesehen werden, um alltägliche und spezielle Bedürfnisse befriedigen zu können. Nach der Entwicklung der Koordinierungsstelle, die
gezielt Dienstleistungen zur Verfügung stellen wird, erfolgt die Untersuchung der Effekte,
welche durch die Inanspruchnahme der Angebote zu erwarten sind. Zu analysieren ist dabei,
welche Wirkung auf die Lebensqualität im Allgemeinen festzustellen ist und ob sich mögliche präventive Aspekte im Besonderen erkennen lassen. Untersuchungsdesign: Querschnitt
DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 86; Mieter &
Mieterinnen der GEWOBA Bremen; Auswahlverfahren: conven. sample). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 15; Mieter & Mieterinnen der GEWOBA Bremen; Auswahlverfahren: conven. sample). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Erster Meilensteinbericht des
Verbundprojektes "Zuhause im Quartier". 2009.
ART: BEGINN: 2009-05 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH FINANZIERER: EFRE - Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für
Public Health und Pflegeforschung (Postfach 330440, 28334 Bremen); vacances Mobiler Sozial- und Pflegedienst GmbH (Hollerallee 13, 28209 Bremen); Bremer Pflegedienst GmbH
(Hohentorsheerstrasse 49-51, 28199 Bremen)
KONTAKT: Nachtmann, Juliane (e-mail: [email protected])
[281-F] Och, Ralf, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Pfau-Effinger, Birgit, Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung):
Governance lokaler Sozialpolitik. Strukturen kommunaler Altenpflegepolitik - ein Ost-West
Vergleich
INHALT: Die Arbeit analysiert Unterschiede lokaler Governance-Strukturen in der Sozialpolitik
zwischen den Großregionen der alten und neuen Bundesländer am Beispiel der Altenpflegepolitik in vier mittelgroßen Städten. Gefragt wird, wie die Unterschiede in den lokalen Akteurstrukturen, den die Handlungen der Akteure strukturierenden lokalen Institutionen sowie
der spezifischen Governancecapability in der Formulierung und Implementation kommunaler
190
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
Altenpflegepolitiken zu erklären sind. ZEITRAUM: 1995-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Local Governance Approach; Ansätze zur lokalen Sozialpolitikanalyse; Dokumentenanalyse; qualitative Netzwerkanalyse; leitfadengestützte Interviews; Regionalvergleich.
Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen (Protokolle der Sozialausschüsse der Fälle 1995-2007; Auswahlverfahren: total).
Qualitatives Interview (Stichprobe: 37; lokale Akteure und Experten; Auswahlverfahren:
theoretical sampling). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Eichler, Melanie; Pfau-Effinger, Birgit; Dallinger, Ursula; Och,
Ralf: Governance und Wohlfahrtskultur - Überlegungen zu einem Vergleich lokaler Governance-Strukturen am Beispiel der Altenpflegepolitik. in: Deutsches Jugend Institut Projektgruppen E&C und LOS (Hrsg.): Governancestrategien und lokale Sozialpolitik. Dokumentation zum Workshop am 23. Mai 2006 in Halle. Halle/ Saale: Deutsches Jugend Institut 2007.
ARBEITSPAPIERE: Och, Ralf: Centralised, decentralised or segmented? Structures of governance in local elderly care policies in West and East Germany compared. Paper presented at
the ESA research network and ESPAnet PhD-Workshop Ageing Societies and the Welfare
State Amsterdam 11-12.12.2008.+++Och, Ralf; Pfau-Effinger, Birgit: Governance structures
in local social policy. Analytical framework and comparative analysis of four German cities
on the example of elderly care policy. Paper presented at the annual ESPAnet conference
'Cross-Border Influences in Social Policy, Helsinki 18-20.09.2008.+++Och, Ralf: Governance structures in local social policy. Analytical framework and two examples from municipal elderly care policy in Germany. Paper presented at the international conference 'Transforming Care', Copenhagen, June 22-25 2008.+++Och, Ralf; Pfau-Effinger, Birgit; Eichler, Melanie: Governance structures in local social policy. Analytical framework and two examples
from municipal elderly care policy in Germany. Paper presented at the ESPAnet Conference
'Social Policy in Europe: Chancing Paradigms in an enlarging Europe?' Vienna, September
20-22, 2007.+++Och, Ralf; Pfau-Effinger, Birgit; Eichler, Melanie; Kalbitz, Andreas: How to
analyse local governance-structures in local social policy. A first approximation on the example of social care for elder people in Germany. Poster presented on the conference "Governance and Local Social Policy" in Hamburg March 2.-3. 2007.
ART: BEGINN: 2007-03 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution;
Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialwissenschaften Centrum für Globalisierung und Governance (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])
[282-F] Oswald, Julia, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Zapp, Winfried, Prof.Dr. (Leitung):
Aufbau eines Risikocontrollings in der Stationären Altenhilfe unter besonderer Berücksichtigung von Basel II
INHALT: Vielfältige Einflüsse auf die Stationäre Altenhilfe machen es erforderlich, sich mit dem
Thema des Risikomanagement und Risikocontrolling auseinander zu setzen. Es ist notwendig
dem Management ein Instrument zur Verfügung zu stellen, mit dem das Risiko gesteuert werden kann. Globales Ziel des Forschungsvorhabens ist der Aufbau eines Risikocontrollings für
die Einrichtungen der Stationären Altenhilfe unter besonderer Beachtung von Basel II. Hier
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
191
sind die Gegebenheiten der Stationären Altenhilfe in den Bereichen Gesetzgebung, Finanzierung und personengebundene Dienstleistung zu berücksichtigen.
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face
(Stichprobe: 23). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Zapp, W.: Kennzahlen im Klinikalltag. in: Everling, O.; Kampe,
D.M. (Hrsg.): Rating im Health-Care-Sektor. Schlüssel zur Finanzierung von Krankenhäusern, Kliniken, Reha-Einrichtungen. Wiesbaden: Gabler 2008, S. 55-70.+++Zapp, W.; Oswald, J.; Otten, S.; Henrichs, C.: Risikomanagementsysteme. in: Greulich, A.; Hellmann, W.;
Kalbitzer, M.; Korthus, A.; Thiele, G. (Hrsg.): Management Handbuch Krankenhaus. Loseblattwerk, 89. Erg.-Lfg. Apr. 2008. Heidelberg: Hüthig/ Economica 2008.+++Oswald, J.;
Henrichs, C.: Risikocontrolling in der Stationären Altenhilfe. in: Zapp, W. (Hrsg.): Qualitätskostenrechnung für die Stationäre Altenhilfe. Lohmar/ Köln: Eul 2008, S. 214-243.
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: EFRE - Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
INSTITUTION: Fachhochschule Osnabrück, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Lehrgebiet Allgemeine BWL mit dem Schwerpunkt Rechnungswesen, insb. Controlling im Gesundheitswesen (Postfach 1940, 49009 Osnabrück)
KONTAKT: Grundmann, Johannes (Tel. 0541-9693542,
e-mail: [email protected])
[283-F] Pfennig, Dietmar; Kummer, Katja, M.A.; Budnick, Andrea, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Dräger, Dagmar, Dr.; Blüher, Stefan, Dr. (Leitung):
Gesundheitsförderung für ältere pflegende Angehörige Entwicklung, Implementierung und
Evaluation eines Assessments zur Primärprävention in vernetzten Strukturen (Prima)
INHALT: Ältere pflegende Angehörige bilden eine Zielgruppe für primärpräventive Maßnahmen,
die - angesichts erheblicher Belastungen und gesundheitlicher Risiken - einerseits in besonderem Maße einen Bedarf an Gesundheitsförderung aufweist und andererseits von bestehenden
Angeboten schwer erreicht wird. Bereits bestehende primärpräventive Angebote für pflegende Angehörige zeigen Schwächen auf hinsichtlich: geeignete Zugangswege zur Zielgruppe,
geeigneter Zeitpunkt für Angebote, Inanspruchnahme von Angeboten durch die Zielgruppe,
Bedarfs- und Bedürfnisorientierung von Angeboten, primärpräventiver Charakter von Unterstützungsangeboten. Diesen Defiziten wird begegnet, in dem der individuelle Bedarf älterer
pflegender Angehöriger an primärpräventiven Maßnahmen ermittelt werden soll; nach der individuellen Bedarfsermittlung ist es entscheidend, frühzeitig (bei Pflegeübernahme) bedarfsgerechte Angebote zu unterbreiten. Mithin sind die Entwicklung, Anwendung und Bewertung
eines Assessments zentrale Zielsetzungen des Projekts.
METHODE: Zur Entwicklung diese Instruments und zur Identifikation geeigneter Zugangswege
werden Experteninterviews, Fokusgruppen und Datenanalysen durchgeführt. Das Instrument
wird mittels teilstandardisierter schriftlicher Befragungen evaluiert. Um einen optimalen Einsatz finanzieller Ressourcen für präventive Maßnahmen im Gesundheitswesen zu ermöglichen, werden der Zeitpunkt der Angebotsunterbreitung sowie die Art und Weise des Zugangs
zu pflegenden Angehörigen untersucht.
ART: BEGINN: 2007-10 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: DLR Projektträger Gesundheitsforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
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soFid Soziale Probleme 2010/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin
Berlin, Campus Benjamin Franklin -CBF-, CharitéCentrum 1 für Human- und Gesundheitswissenschaften -ZHGB- Institut für Medizinische Soziologie (Thielallee 47, 14195 Berlin)
KONTAKT: Kummer, Katja (Tel. 030-450-529064, e-mail: [email protected])
[284-L] Rauprich, Daniel:
Alltagsmobilität älterer Menschen im suburbanen Raum: Möglichkeiten und Grenzen einer
ökologisch nachhaltigen Gestaltung durch eine geänderte Verkehrsmittelnutzung, (Bonner
geographische Abhandlungen, Heft 121), Sankt Augustin: Asgard-Verl. 2008, 283 S., ISBN: 9783-537-87671-3
INHALT: Thema ist die Ausgestaltung der Mobilität der im suburbanen Raum lebenden älteren
Menschen im dritten Lebensalter und den Möglichkeiten zu einer ökologisch nachhaltigen
Gestaltung. Im Mittelpunkt dieser Studie stehen Chancen und Risiken einer geänderten Verkehrsmittelnutzung im Rahmen der Alltagsmobilität unter den gegebenen Rahmenbedingungen. Von besonderem Interesse ist die Rolle des Öffentlichen Verkehrs (ÖV), da ältere Menschen eine wichtige Zielgruppe für den ÖV bilden und da davon ausgegangen wird, dass der
suburbane Raum angesichts der raumstrukturellen Voraussetzungen deutlich größere Gestaltungsmöglichkeiten bietet als weite Teile des ländlichen Raums. Zur Beantwortung dieser
Fragen war ein Rückgriff auf den Datensatz der FRAME-Studie möglich, der eine Fülle detaillierter Informationen zu den Lebensverhältnissen und mobilitätsrelevanten Einstellungen
älterer Menschen in der Region Bonn enthält. Auf dieser Grundlage konnten unter den FRAME-Befragten aus dem suburbanen Umland von Bonn so genannte wahlfreie ältere Menschen
identifiziert werden, die keine wesentlichen Einschränkungen in Bezug auf Gesundheitszustand, Bewegungsfähigkeit und Berufstätigkeit aufweisen. Von dieser Teilgruppe erklärten
sich zahlreiche Personen zum Ausfüllen eines Wegetagebuchs bereit, in dem über einen Zeitraum von 14 Tagen im Herbst 2003 ihre gesamte außerhäusliche Mobilität festgehalten. Zu
den wichtigsten Ergebnissen gehört, dass wahlfreie ältere Menschen in hohem Maße mobil
und vielfältig aktiv sind. Ihr Aktivitätsniveau ist oft eher höher als das von Erwerbstätigen.
Die Mehrzahl der Aktivitäten führen sie im eigenen Wohnort oder in den nächstgelegenen
Zentren durch. Trotzdem legen sie dabei insgesamt un-erwartet lange Distanzen zurück. Obwohl viele wahlfreie ältere Menschen eine hohe Wertschätzung des ÖV aufweisen, spielt er
in ihrem Alltag kaum eine Rolle. Bei der Mehrzahl der Wege wird das Auto genutzt. Trotz eines hohen Anteils von Fuß- und Radwegen lässt sich daraus ein Handlungsbedarf aus ökologischer Sicht ableiten. Konkret ist die Gewinnung von Pkw-Nutzern für den Umweltverbund
anzustreben. Die wichtigsten Ansätze zur Stärkung des ÖV sind Maßnahmen zur Verkürzung
der Reisezeit und die Schaffung attraktiver Tarifangebote. Zur Förderung des Fahrrads sollte
das entsprechende Infrastruktur- und Dienstleistungsangebot ausgebaut und eine "Gesundheitskampagne" zu seiner verstärkten Nutzung im Alltag durchgeführt werden. Auf übergeordneter Ebene sollten die Strategien der "Dezentralen Konzentration" und der "Stadt der kurzen Wege" konsequent fortgeführt und restriktive Maßnahmen für den MIV umgesetzt werden. Dies betrifft insbesondere die Schaffung der Kostenwahrheit bei der Verkehrsmittelnutzung. (TA)
[285-F] Rodarius, Danielle, Dipl.-Soz.; Beozzo, Manuel, M.A. (Bearbeitung):
ProDomo
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
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INHALT: The project wants to connect experiences acquired by local authorities in offering innovative and qualified homecare services for the elderly and disabled people, especially directed
to all those figures, especially immigrant women, often temporary employed in home assistance. In order to guarantee high quality standards, Comune di Parma has created a certification process according to this issue and it wants to transfer it to other partners, improved by
their experiences. Disabled people are generally assisted by immigrants or other people employed directly by families, in order to protect familiar and "domestic" dimension. Home assistance is a growing sector offering employment opportunities. There are some critical factors
that shall be solved: low professional skills; language problems, especially for immigrant people; difficult social integration; irregular and temporary jobs; low possibilities in accessing
vocational training opportunities, favour assistance at reasonable costs. The purpose is to develop the good practice, according to some main characteristics: transferability to European
context, and improvement of the good practice to transfer; European network involving all
partners, cooperation among enterprises, social and public facilities on the territory; certified
services for vocational certification; involvement of training centres and other facilities in
contexts where attending courses could otherwise be hard. Main beneficiaries of the project:
public administration operators in services connected with this sector; trainers; workers (during testing stage). Long term beneficiaries: homecares, users and their families. Results: Report and comparison concerning vocational and training needs; analysis of competences and
potentiality, education, accreditation, transferability plan; final report, testing experiences,
transferability of Pro-Domo in territorial systems for certification of home-cares and mainstreaming. Impact: The comparison among the best practice and the other European backgrounds involved in the project will improve the whole process, thus guaranteeing its transferability to other contexts. As the European population is getting older and foreign people working as homecares is higher and higher, a certified and shared framework of vocational skills
for those workers has a great spreading potential.| ZEITRAUM: 2009-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern (Bundesrepublik Deutschland)
METHODE: 1. Analyse der Pflegesituation; 2. Übertragbarkeit Best Practice "Akkreditierung";
3. Entwicklung eines Trainingsmodells; 4. Erstellung von Materialien; 5. Experimentationsphase; 6. Dissemination. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG:
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-11 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: Europäische Union FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Professur für Wirtschafts- und Organisationssoziologie (Universitätsallee 1, 85072 Eichstätt)
KONTAKT: Beozzo, Manuel (Tel. 08421-931745, e-mail: [email protected])
[286-L] Roth, Günter:
Das Leiden älterer Menschen im deutschen Wohlfahrtsstaat: Probleme, Hintergrund und
Perspektiven einer professionellen Altenhilfe und Sozialarbeit, in: Neue Praxis : Zeitschrift für
Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik, Jg. 39/2009, H. 3, S. 233-252 (Standort: USB
Köln(38)-XG2744; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Beginnend mit einer Analyse der sozialen Problemlage älterer Menschen und Defizite
der Altenhilfe in ihren unterschiedlichen Facetten und gesellschaftlichen Bedingungen zeigt
der Autor ein Interventionskonzept zur Stärkung der sozialen Integration älterer Menschen
194
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
am Beispiel präventiver Hausbesuche auf. Dies soll einerseits zur Vermeidung ihrer Leiden
und andererseits wegweisend zur professionellen Entwicklung der Altenhilfe und Sozialarbeit
auf der Basis methodisch kontrollierter und wirkungsorientierter Steuerung beitragen." (Autorenreferat)
[287-F] Salomon, Tina (Bearbeitung); Rothgang, Heinz, Prof.Dr. (Leitung):
Aktive Gesundheitsförderung bei alten Menschen im Kinzigtal (AGil) - Prozess- und Ergebnisevaluation. Modul Gesundheitsökonomische Evaluation
INHALT: Das Programm "Aktive Gesundheitsförderung im Alter" wurde im städtischen Raum
bereits effektiv eingesetzt. Die Implementation im ländlichen Raum wird begleitet durch eine
umfassende Prozess- und Ergebnisevaluation. In diesem Rahmen wurde das ZeS beauftragt,
die gesundheitsökonomische Evaluation durchzuführen. ZEITRAUM: 2007-2009 GEOGRAPHISCHER RAUM: Kinzigtal, Baden-Württemberg
METHODE: Geplant sind verschiedene Analysen aus der gesundheitsökonomischen Evaluation,
bei denen die Kosten der Intervention verschieden quantifizierten Effekten gegenübergestellt
werden. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 600; Teilnehmer der Intervention; Auswahlverfahren: total).
Sekundäranalyse von Individualdaten (Routinedaten der AOK für die Versicherten der Region). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2007-08 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Medizin-Soziologie Arbeitsgruppe Soziale Einflüsse auf Gesundheit und Versorgung FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik -ZeS- Abt. Gesundheitsökonomie, Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-4395, e-mail: [email protected])
[288-F] Schmidt, Cordula, M.Sc. Pflegewiss.; Gebert, Annett, Dipl.-Pflegewirtin (Bearbeitung);
Weidner, Frank, Prof.Dr. (Leitung):
Optimierung aufnehmender und zugehender Konzepte pflegerelevanter Nachfragen (PON)
sowie Systematisierung und Vernetzung pflegebezogener Angebote (POA) im Kreis SiegenWittgenstein
INHALT: Die demographischen Prognosen besagen eine Zunahme des Anteils älterer Menschen
in der Gesamtbevölkerung, insbesondere der über 80-Jährigen. Dieser Wandel stellt insbesondere die Kommunen vor große Herausforderungen zur Gewährleistung einer bedarfsadäquaten, leistungsfähigen und wirtschaftlichen (vor-)pflegerischen Versorgungsstruktur. Als Antwort auf die Antizipation diesbezüglicher Veränderungen entwickelt der Kreis Siegen-Wittgenstein (NRW) seit einigen Jahren die "Zukunftsinitiative Siegen-Wittgenstein 2020" mit
der Teilinitiative "Leben und Wohnen im Alter (LWA)". Ziel von LWA ist es, ältere Bürger,
wenn sie dies wünschen, darin zu unterstützen, so lange wie möglich in der eigenen Häuslichkeit zu leben. Eine Maßnahme, die zur Erhaltung und Förderung von Gesundheit und selbständiger Lebensführung in Deutschland wie auch international diskutiert und im Rahmen
von LWA angestrebt wird, ist der Präventive Hausbesuch. Darüber hinaus steht die Analyse,
Planung und Entwicklung der kreisweiten Pflegeinfrastruktur im Fokus. Kern des Projektes
ist die Optimierung der kommunalen Angebotsspektren bei Hilfe- und Pflegebedarf. Koope-
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
195
rationspartner: Kreis Siegen-Wittgenstein; IKOS, Köln. GEOGRAPHISCHER RAUM: Kreis
Siegen-Wittgenstein
METHODE: Um die genannten Ziele zu erreichen, wird der Präventive Hausbesuch als Informations- und Beratungsangebot für Senioren auf den regionalen Kontext angepasst, weiterentwickelt, implementiert und ausgewertet (PON). Zudem erfolgt die wissenschaftliche Begleitung
einer Ist-Analyse der regionalen Angebots- und Anbieterstrukturen sowie deren Vernetzung
mit den Anlaufstellen (SeniorenServiceStellen, Regionaler Sozialdienst) und Beratern der
Nachfrager (Senioren), insbesondere auch im Kontext aktueller Entwicklungen im Sozialgesetzbuch XI (POA). Zu Projektbeginn stehen hier v.a. Befragungen und Methoden der Prozessbegleitung im Vordergrund. Begleitend ist die (Weiter-)Entwicklung von Konzepten und
Verfahren zur Pflegestrukturplanung und zur Betreuung und Pflege der Senioren im Wohnquartier (Gemeindeorientierung) geplant.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmidt, C.: Senioren-Service-Stellen kooperieren mit aufsuchender Einzelfallberatung. Interviews zur Weiterentwicklung innovativer Präventions- und Pflegeinfrastruktur. in: Perspektiven, 2009, 2 (im Druck).
ART: BEGINN: 2008-08 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: Kreis Siegen-Wittgenstein FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Gesundheitswesen
(Wörthstr. 10, 50668 Köln); Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V.
(Hülchrather Str. 15, 50670 Köln)
KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])
[289-F] Schmidt, Sascha, M.Sc.N. (Bearbeitung); Hasselhorn, Hans-Martin, Priv.Doz. Dr.; Müller, Bernd Hans, Prof.Dr. (Leitung):
3Q-Studie: Qualität in Altenpflegeeinrichtungen
INHALT: Ziel der Studie ist, die Arbeitsbedingungen in Altenpflegeeinrichtungen gezielt mit Interventionsmaßnahmen zu verbessern. Dabei soll auch gezeigt werden, inwieweit sich die
Qualität der Arbeitsbedingungen auf die Pflegequalität sowie auf die betriebswirtschaftliche
Situation der Altenpflegeeinrichtungen auswirkt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Bei der 3Q-Studie handelt es sich um eine dreijährige Längsschnitt- und Evaluationsstudie (2007-2010) in 50 Altenpflegeeinrichtungen der Johanniter GmbH. Die Datenerhebung findet in drei Bereichen statt: a) Qualität der Arbeitsbedingungen: Mitarbeiterbefragung
mittels standardisiertem Fragebogen (jährlich); b) Qualität der Pflege: mittels erstellter Indikatorliste zu Pflegeoutcomes (mehrmals jährlich); c) Qualität der Einrichtung: mittels betriebswirtschaftlicher Indikatoren (mehrmals jährlich). Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe
DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2.000; alle Mitarbeiter der Altenpflegeeinrichtungen; Auswahlverfahren: total). Aktenanalyse, standardisiert
(Pflegeindikatoren bei allen Bewohnern der Altenpflegeeinrichtungen; Auswahlverfahren: total). Aktenanalyse, standardisiert (organisationelle Indikatoren aller Altenpflegeeinrichtungen; Auswahlverfahren: total).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmidt, S.; Dichter, M.; Palm, R.; Müller, B.H.; Hasselhorn,
H.M.:Zufriedenheit von Pflegenden mit der Qualität der Pflege von Menschen mit Demenz in
stationären Altenpflegeeinrichtungen - Ergebnisse der 3Q-Studie. Präsentiert auf dem 8.
Deutschen Kongress für Versorgungsforschung, Heidelberg. 2009.+++Schmidt, S.; Hansen,
U.: Bessere Arbeitsbedingungen, bessere Pflege? Präsentiert auf der Altenpflegemesse 2009,
196
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
Nürnberg. 2009.+++Schmidt, S.; Palm, R.; Dichter, M.; Hasselhorn, H.M.: Bessere Arbeitsbedingungen - höhere Pflegequalität. in: Altenheim, 12, 2009, 8.+++Schmidt, S.; Palm, R.;
Dichter, M.; Hasselhorn, H.M.: Zusammenhang zwischen Arbeitsbedingungen und PflegeQualitätsindikatoren in stationären Altenpflegeeinrichtungen am Beispiel "Sturzinzidenz" Ergebnisse der 3Q-Studie. Präsentiert auf der 7. Int. Konferenz Pflege und Pflegewissenschaft
- "Pflege - wozu und wohin?", Ulm. 2009.+++Palm, R.; Schmidt, S.; Hasselhorn, H.M.: Möglichkeiten der Risikoadjustierung von einrichtungsaggregierten Pflege- Qualitätsindikatoren
am Beispiel der Dekubitusprävalenz. Präsentiert auf der 7. Int. Konferenz Pflege und Pflegewissenschaft - "Pflege - wozu und wohin?", Ulm. 2009.+++Schmidt, S.: Der exzellente Arbeitsplatz und die Zufriedenheit im Beruf. Präsentiert auf der Öffentlichen Veranstaltung des
Landespflegeausschuss Berlin-Brandenburg, Berlin. 2009.+++Hasselhorn, H.M.; Schmidt, S.:
"Moral load" bei Altenpflegepersonal. Präsentiert auf der 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin, Hamburg. 2008.+++Schmidt, S.; Müller,
B.H.; Gauggel, B.; Hasselhorn, H.M.: Arbeitsfähigkeit bei Pflegenden in Altenpflegeeinrichtungen - erste Ergebnisse der 3Q-Studie. in: Schwennen, C.; Elke, G.; Ludborzs, B.; Nold, H.;
Rohn, S.; Schreiber-Costa, S.; Zimolong, B. (eds.): Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit. 15. Workshop "Perspektiven und Visionen". Kröning: Asanger Verl. 2008.+++
Dichter, M.; Schmidt, S.; Müller, B.H.; Hasselhorn, H.M.: Qualität in deutschen Altenpflegeeinrichtungen - die 3Q-Studie. Präsentiert auf der 6. Internationalen Konferenz Pflege und
Pflegewissenschaft. 2007.+++Schmidt, S.; Hasselhorn, H.M.: Gesundheitsrisiko Altenpflege.
in: Pflegen: Demenz, 2007, 7, S. 31-32.
ART: BEGINN: 2007-06 ENDE: 2010-05 AUFTRAGGEBER: Johanniter GmbH Berlin, Finkensteinallee 111, 12205 BerlinINQA-Pflege, Proschhübelstr. 8, 01099 Dr FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB D Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau,
Sicherheitstechnik, Abt. Sicherheitstechnik Fachgebiet Arbeitssicherheit und Ergonomie
(42097 Wuppertal)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0202-439-3321, e-mail: [email protected])
[290-F] Schneiders, Katrin, Dr.; Stamer, Christian, Dipl.-Soz.-Wiss.; Schwanitz, Robert, M.A.
(Bearbeitung); Heinze, Rolf G., Prof.Dr.; Ley, Catherine, M.A. (Leitung):
Vernetztes Wohnen: Ausbreitung, Akzeptanz und nachhaltige Geschäftsmodelle
INHALT: Die Technisierung des Alltagslebens ist inzwischen weit fortgeschritten und erreicht
immer stärker auch den Wohnbereich. Die Verbindung von Mikrosystemtechnik und Kommunikationstechnologie mit Dienstleistungsangeboten schafft dabei neue innovative Angebote in den Bereichen Information, soziale Kontakte/ Kommunikation und Sicherheit sowie zunehmend in gesundheitsbezogenen Bereichen, die unter dem Begriff vernetztes Wohnen oder
auch Ambient Assisted Living (AAL) zusammengefasst werden. Besonders die folgenden
Gestaltungsfelder stehen aktuell im Rahmen vernetzter Wohnlösungen besonders im Vordergrund: a) die gesundheitsfördernde Gestaltung von Wohnungen und des Wohnumfeldes ("Healthstyle"); b) der Ausbau und die inhaltliche Erweiterung der Hausnotrufdienste; c) das Fernüberwachen und Tele Monitoring von Vitalparametern bei Erkrankten und im Rahmen der
Prävention (Tele Health Monitoring/ Telemedizin). Neben der verbesserten technischen Ausstattung der Haushalte (ein wichtiger Baustein zur Umsetzung von vernetzten Wohnlösungen)
werden sich auch bislang noch bestehende mentale Barrieren gegenüber den neuen Technologien in den nächsten Jahren sukzessive abbauen. Dies betrifft insbesondere die Senioren: Die
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
197
zukünftigen Älteren werden sich von den heutigen u. a. hinsichtlich der Aufgeschlossenheit
gegenüber neuen Technologien und eHealth signifikant unterscheiden. Die technikunterstützten "Mehrwertdienste" dürfen jedoch nicht zu technikzentriert sein, sondern müssen auch soziale Faktoren berücksichtigen. Die Studie bietet eine systematische Aufbereitung und Kategorisierung bereits bestehender (freifinanzierter aber auch geförderter) Modellprojekte und
eine kritische Bewertung ihrer Übertragbarkeit. Aus den vorliegenden Erfahrungen des InWIS wurden zudem vorhandene (Zahlungs-)potenziale im Bereich der Privathaushalte und
anderer möglicher Kostenträger ausgelotet sowie Potenziale, Parameter und Rahmenbedingungen für zukünftige Geschäftsmodelle abgeleitet. Notwendig für die nachhaltige Umsetzung sind neue Kooperationsformen zwischen Wohnungsunternehmen, sozialen und Gesundheitsdiensten, Informations- und Kommunikationswirtschaft sowie Kranken- und Pflegekassen. Um eine Breitenwirkung zu erzielen, müssen neben den privaten Haushalten weitere
Kostenträger (etwa Krankenkassen) von den Vorteilen der neuen Optionen des zu Hause Alterns (von der baulichen und technischen Umgestaltung der Haushalte bis hin zu telemedizinischen Leistungen) überzeugt werden, um diese letztendlich in ihre Leistungskataloge aufzunehmen. Nur so können die Innovationsoptionen, die sich einem Land wie Deutschland (mit
einer der "ältesten" Bevölkerung der Welt) bieten, auch eingelöst werden. Durch eine Verknüpfung innovativer Technologien sowie gesundheitsbezogener und sozialer Dienstleistungen kann zukünftig ein international beachteter Leitmarkt für wirtschaftlich-soziale Innovationen im Alter, den Welfare Technologies, entstehen. Nun gilt es, aus den strategischen Debatten die Konsequenzen zu ziehen und in die Umsetzungsphase und die "Regelversorgung"
zu kommen. Die in der Studie vorgestellten Praxisbeispiele zeigen, dass die Potenziale vernetzten Wohnens von den verantwortlichen Akteuren in der Wohnungswirtschaft fortentwickelt werden, der Wille zur Kooperation ist vorhanden. Gefordert ist nun ein effizientes
Schnittstellenmanagement zwischen der Wohnungswirtschaft, den Trägern sozialer Dienste,
den Kranken- und Pflegekassen sowie den Technikanbietern. Die Kommunikationswege
müssen funktionieren, Kompetenzen und Verantwortung geregelt und schließlich Geschäftsmodelle gemeinsam erarbeitet werden. Nur so kann eine flächendeckende, aber auch nachhaltige Implementierung von vernetzten Wohnlösungen gelingen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Heinze, Rolf G.; Ley, Catherine u.a.: Vernetztes Wohnen: Ausbreitung, Akzeptanz und nachhaltige Geschäftsmodelle.
Bochum 2009, 100 S. Download unter: www.sowi.rub.de/heinze/projekte.html.de .
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: GdW - Bundesverband deutscher
Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl
für Allgemeine Soziologie, Arbeit und Wirtschaft (44780 Bochum); Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung GmbH -InWIS- an der Universität Bochum (Springorumallee 20, 44795 Bochum)
KONTAKT: Institution (Tel. 0234-32-22981, e-mail: [email protected])
[291-F] Schneiders, Katrin (Bearbeitung); Heinze, Rolf G. (Betreuung):
Vom Altenheim zum Seniorenservice. Institutioneller Wandel und Akteurkonstellation im
sozialen Dienstleistungssektor
INHALT: keine Angaben
ART: ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl
für Allgemeine Soziologie, Arbeit und Wirtschaft (44780 Bochum)
KONTAKT: Institution (Tel. 0234-32-22981, e-mail: [email protected])
[292-L] Schnettler, Sebastian:
Ohne Kinder alt werden: die sozialen Unterstützungsbeziehungen von Kinderlosen und
Eltern in Deutschland, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 120 S., ISBN: 978-3-83646806-0
INHALT: "Als Teilprozess der Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung ist die zunehmende
Kinderlosigkeit in Deutschland in den letzten Jahren vor allem in Bezug auf ihre gesamtgesellschaftlichen Folgen diskutiert worden. Dabei geht es etwa um die Finanzierung des Rentensystems, die Gestaltung des Bildungswesens, Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und Konsum, sowie Möglichkeiten durch eine familienfreundlichere Politik gegenzusteuern. Weniger
Beachtung findet in der öffentlichen Diskussion hingegen die persönliche Situation der Kinderlosen selbst. In dieser Arbeit wird daher untersucht, inwiefern sich die sozialen Netzwerke
Kinderloser und Eltern unterscheiden. Kompensieren Kinderlose das Fehlen von Kindern als
Unterstützungspersonen durch andere Kontakte? Oder sind sie im Alter einsamer und häufiger auf formale Hilfsangebote angewiesen als Eltern? Und wie sind Kinderlose selbst als Helfer in ihren sozialen Netzwerken eingebunden? Diese und weitere Fragen sind nach wie vor
von hoher sozialpolitischer Relevanz und werden in dieser 2002 erstellten Arbeit mit für die
deutsche Wohnbevölkerung repräsentativen Daten des deutschen Alterssurvey eingehend untersucht." (Autorenreferat)
[293-L] Scholz, Anne-Marie:
Wissensmanagement in der Altenpflege: der Umgang mit der Ressource Wissen in
Pflegeeinrichtungen - eine explorative Untersuchung, (Beiträge aus der Forschung /
Sozialforschungsstelle Dortmund -sfs- zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Technischen
Universität Dortmund, Bd. 160), Dortmund 2008, 130 S. (Graue Literatur; www.sfs-dortmund.de/
odb/Repository/Publication/Doc/1074/badf_band_160.pdf)
INHALT: Im theoretischen Teil der vorliegenden Arbeit wird der State of the Art und diesbezügliche Diskussionen zum Thema Wissensmanagement dargestellt. Es wird ferner detailliert
aufgezeigt, welche Wissensarten, -formen und -quellen für die Arbeit in der Altenpflege notwendig erscheinen und in welcher Form oder an welchem Ort diese vorhanden sind bzw. erlangt werden können. Im Anschluss daran wird eine empirische Untersuchung zu den Methoden und Instrumenten eines Wissensmanagements und deren Einsatz in Einrichtungen der Altenpflege vorgestellt. Im Fokus steht die Frage, wie - unter der Berücksichtigung der Aspekte
Wissensarten, Wissensformen, Wissensquellen, Bausteine bzw. Aktivitätsfelder und Elemente oder Formen des Wissensmanagements - mit dem Wissen der MitarbeiterInnen in Einrichtungen der Altenpflege umgegangen wird. Dabei wird sowohl die besondere Bedeutung des
impliziten Wissens hervorgehoben als auch der generelle Umgang mit der Ressource Wissen
verdeutlicht. In diesem Zusammenhang wird auch auf die zunehmend feststellbare Vernetzung zwischen Organisationen bzw. Einrichtungen zur Betreuung und Pflege alter Menschen
eingegangen. Exemplarisch wird im zweiten Schritt ein innovatives Unternehmen der Altenpflege und dessen Umgang mit der Ressource Wissen vorgestellt. Dessen innovative Ideen
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
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und Lösungsansätze, aber auch bestehende Probleme und Barrieren verdeutlichen die Vorund Nachteile bei der Umsetzung eines Wissensmanagements in derartigen Einrichtungen.
(ICI2)
[294-L] Scholz, Rembrandt D.; Schulz, Anne:
Assessing old-age long-term care using the concepts of healthy life expectancy and care
duration: the new parameter "Long-Term Care-Free Life-Expectancy (LTCF)", (MPIDR
Working Paper, 2010-001), Rostock 2010, 13 S. (Graue Literatur;
www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2010-001.pdf)
INHALT: "Achieving old ages is also connected with prevalence of illness and long-term care.
With the introduction of the statutory long-term care insurance in 1996 and the long-term care
statistics in 1999 research data of about 2.3 million people receiving long-term care benefits
is available. Average life expectancy can be qualitatively divided into lifetime spent in good
health and lifetime spent in long-term care dependence (average care duration). In Germany
women's and men's average care duration amount 3.6 years respectively 2.1 years." (author's
abstract)|
[295-L] Schönig, Werner; Wasmuth, Dieter:
Altersarmut als kommunales Handlungsfeld: Lebenslagen und Fallstruktur eines
zunehmenden sozialpolitischen Problems, in: Neue Praxis : Zeitschrift für Sozialarbeit,
Sozialpädagogik und Sozialpolitik, Jg. 39/2009, H. 2, S. 145-163 (Standort: USB Köln(38)XG2744; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Beitrag zu dem sozialen Problem der zunehmenden Altersarmut in Deutschland
beschreibt diese Entwicklung im ersten Schritt zunächst als notwendiges Thema der Sozialpolitik, indem hier zwischen (1) Altersarmut als Lebenslage, (2) Einkommensarmut im Rentnerparadies und (3) Altersarmut aus kommunaler Sicht differenziert wird. Der zweite Schritt
widmet sich sodann der Fallstruktur der Altersarmut, und zwar hinsichtlich des Umfanges am
Beispiel der Stadt Köln. Ferner werden die Merkmale und Bestandstypen von Altersarmut
überblicksartig dargestellt. Die vorgeschlagene Typologie umfasst acht Haupttypen, die aus
drei Merkmalen mit je zwei Ausprägungen konstruiert werden. Jene Bestands- und einige
Verlaufstypen sind bereits heute auf kommunaler Ebene erkennbar und geben erste Hinweise
sowohl auf die zukünftige Fallstruktur der Altersarmut als auch auf mögliche Handlungsansätze. (ICG2)
[296-F] Schuhmacher, Birgit, Dipl.-Soz.; Hils, Andreas, Dipl.-Soz.Päd.; Heine, Yvonne, Dipl.-Soz.Päd.; Becker, Stefanie, Dr.phil. (Bearbeitung); Klie, Thomas, Prof.Dr.Dr. (Leitung):
Innovative und herkömmliche Versorgungsstrukturen für Menschen mit schwerer Demenz
im Vergleich: PflegeOASE
INHALT: Die Pflegeoase als neues Versorgungskonzept für Menschen mit Demenz in weit fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung wird in Deutschland kontrovers diskutiert. Zentrales
Merkmal dieser Versorgungsform ist die gemeinschaftliche Pflege und Betreuung in einem
Raum anstelle von Einzel- oder Doppelzimmern. Es wird eine vergleichende Evaluation
200
soFid Soziale Probleme 2010/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
durchgeführt, in der die Lebensqualität von Bewohner/-innen einer Pflegeoase und der von
Bewohner/-innen in einer herkömmlichen Versorgungsform (ebenfalls mit weit fortgeschrittener Demenz) untersucht wird. Die Untersuchungsergebnisse sollen Auskunft geben über
den nationalen und internationalen Forschungstand zum Oasenkonzept, über Unterschiede in
der Lebens- und Versorgungsqualität der untersuchten Einrichtungen, über die Arbeitsbelastung und -Zufriedenheit der Mitarbeiter/-innen sowie darüber, wie zufrieden die Angehörigen
mit der gewählten Versorgungsform sind. Ergebnisse liegen ab März 2010 vor.
METHODE: Endpunkt der Studie ist die Lebensqualität der Bewohner/-innen. Darüber hinaus
werden konzeptionelle Merkmale verglichen. Es wird eine Vollerhebung in der Pflegeoase (7
Bewohner/-innen) und einer herkömmlichen Einrichtung (6) durchgeführt. Zum Einsatz kommen die Instrumente H.I.L.D.E. (Lebensqualität), BHD (Mitarbeiterbelastung), eine Aktenanalyse der pflegerischen, ärztlichen und organisatorischen Dokumente, ein standardisierter
Angehörigen-Fragebogen sowie qualitative Methoden (Gruppendiskussionen, Experteninterviews, Leitfadeninterviews und nicht-teilnehmende Beobachtungen). Untersuchungsdesign:
Panel DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 2; Einrichtungen der stationären Altenhilfe). Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 44; Beobachtungseinheiten
von unterschiedlicher Dauer in der Programmgruppe und in der Vergleichsgruppe mit den
Beobachtungsschwerpunkten: Tätigkeitsprofil und zurückgelegte Wege; Auswahlverfahren:
Zufall). Gruppendiskussion (Stichprobe: 4; drei Diskussionen mit Mitarbeiter/-innen zur Arbeitszufriedenheit - eine Experten-Diskussion mit Vertretern unterschiedlicher Fachdisziplinen zu konzeptionellen Merkmalen der Pflegeoase). Qualitatives Interview (Stichprobe: 16;
acht Interviews mit Angehörigen; zwei Interviews mit Mitarbeiter/-innen; vier Interviews mit
Leitungskräften; zwei Interviews mit externen Experten). H.I.L.De (Stichprobe: ca. 56; Instrument zur Messung von Lebensqualität bei Menschen mit Demenz, n =56 - 7 Erhebungszeitpunkte, 7 Bewohner/-innen PG / 3 Bewohner/-innen VG). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Freigabe durch Auftraggeber
muss erst eingeholt werden.
ART: BEGINN: 2008-05 ENDE: 2010-02 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit; Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen
FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Alter. Gesellschaft. Partizipation -AGP- Institut für angewandte Sozialforschung im FIVE e.V. an der Evangelischen Hochschule Freiburg (Buggingerstr. 38, 79114 , );
Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Institut
für Gerontologie (Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg)
KONTAKT: Schuhmacher, Birgit (Tel. 0761-47812-85, Fax: 0761-47812-699,
e-mail: [email protected])
[297-F] Seidl, Norbert, M.A.; Ammann, Angelika, M.A. (Bearbeitung); Schaeffer, Doris,
Prof.Dr.Dr.; Wingenfeld, Klaus, Dr. (Leitung):
Selbst- und fremdgefährdendes Verhalten bei psychisch veränderten Heimbewohnern: Erprobung eines Interventionskonzepts
INHALT: Verhaltensweisen mit Selbst- und Fremdgefährdungspotenzial gewinnen in stationären
Pflegeeinrichtungen infolge des wachsenden Anteils demenziell erkrankter Heimbewohner
zunehmend an Bedeutung. Den daraus resultierenden fachlichen Herausforderungen steht jedoch eine Versorgungspraxis gegenüber, die sich weitgehend auf Interventionen in Risiko-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
201
oder Belastungssituationen und aktivitätsbegrenzende Maßnahmen beschränkt. Vorausschauende, präventiv orientierte Handlungsstrategien sind im Pflegealltag schwach vertreten und
beruhen zumeist auf intuitiven Einschätzungen. Ziel des Projekts ist es, den Kenntnisstand zu
Ausprägung, Entwicklung und Bedingungen selbst- und fremdgefährdenden Verhaltens zu
verbessern und auf dieser Grundlage Instrumente und Konzepte für eine stärker präventiv
ausgerichtete Pflege zur Verfügung zu stellen. Das Vorhaben, das im Rahmen des Pflegeforschungsverbunds NRW gefördert und weiterhin durch das IPW begleitet wird, ist im Mai
2007 in die zweite Projektphase eingetreten. Ausgehend von den Ergebnissen der Phase 1
wird nunmehr ein präventiv orientiertes Interventionskonzept erprobt und auf seine Wirksamkeit hin untersucht.
METHODE: Die Wirksamkeit des Interventionskonzepts soll mit einer prospektiven kontrollierten Studie in sechs Pflegeeinrichtungen mit jeweils zwei Wohnbereichen unter Beweis gestellt werden. Je Einrichtung erfolgt in einem Wohnbereich die Umsetzung des Interventionskonzepts (Interventionsgruppe), während in dem zweiten Wohnbereich die Versorgung nach
gewohntem Muster weitergeführt wird (Kontrollgruppe). Das Interventionskonzept soll über
einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten erprobt werden, die Datenerhebung findet zu drei Zeitpunkten statt: 1. vor der Implementation des Interventionskonzepts, 2. sechs Monate nach der
Implementation und 3. zum Abschluss des zwölfmonatigen Erprobungszeitraums. Die Wirksamkeit der Intervention wird anhand vorgegebener Outcomes ermittelt. Zusätzlich finden im
Anschluss an die Erprobung Interviews mit den beteiligten Pflegekräften der Interventionsgruppe statt, um deren Erfahrungen und Einschätzungen zur Integration des Konzepts in den
Versorgungsalltag zu erfassen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wingenfeld, Klaus; Seidl, Norbert: Verhaltensauffälligkeiten psychisch beeinträchtigter Heimbewohner als Herausforderung für die Pflege. in: Schaeffer, Doris; Behrens, Johann; Görres, Stefan (Hrsg.): Optimierung und Evidenzbasierung pflegerischen Handelns. Ergebnisse und Herausforderungen der Pflegeforschung (Gesundheitsforschung). Weinheim: Juventa 2008, S. 56-79. ISBN 978-3-7799-1974-2.+++Seidl, Norbert;
Wingenfeld, Klaus; Ammann, Angelika: Verhaltensauffälligkeiten psychisch erkrankter
Heimbewohner: Ausprägung, Einflussfaktoren und pflegerische Interventionsstrategien. in:
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie (ISSN 0948-6704), Vol. 41, 2008, Suppl. 1, S. 1-86
(Download unter: dx.doi.org/10.1007/s00391-008-1102-1).
ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2010-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe 06
Versorgungsforschung und Pflegewissenschaft (Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld)
KONTAKT: Wingenfeld, Klaus (Dr. Tel. 0521-106-2583,
e-mail: [email protected])
[298-F] Stagge, Maya, Dipl.-Gerontologin (Bearbeitung); Habermann, Monika, Prof.Dr.
(Leitung):
Multikulturelle Teams in der Altenpflege
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bremen
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview;
Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
VERÖFFENTLICHUNGEN: Habermann, M.; Stagge, M.: Nurse migration: a challenge for the
profession and health-care systems. in: Journal of Public Health, 2009. DOI: 10.1007/s10389009-0279-0.
ART: BEGINN: 2009-08 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: FuE-Mittel
der Hochschule Bremen
INSTITUTION: Hochschule Bremen, Fak. Gesellschaftswissenschaften, Zentrum für Pflegeforschung und Beratung -ZePB- (Neustadtswall 30, 28199 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-5905-3781, e-mail: [email protected])
[299-L] Sternberg, Mechthild:
Alter(n) in ländlichen Räumen vor dem Hintergrund des demographischen Wandels: eine
Analyse in vier deutschen Gemeinden, Dortmund 2009, 338 S. (Graue Literatur;
nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:290-2003/26268-8)
INHALT: "Ausgangspunkt der Studie ist die Frage nach der Lebensqualität älterer Menschen in
ländlichen Räumen. Ist diese infolge von demographischem Wandel und Individualisierung
gesunken? Werden die älteren Menschen durch den dörflichen Sozialraum aufgefangen? Sind
ihnen die Siedlungsstrukturen noch dienlich? Zur Klärung dieser Fragen wurden vier Gemeinden in vier unterschiedlichen Regionen Deutschlands einer empirischen Untersuchung
mit anschließender Analyse unterzogen. Durchgeführt wurde eine schriftliche Befragung der
Bewohnerinnen und Bewohner - kombiniert mit leitfadengestützten Interviews und Ortsbegehungen. Rund 8.600 Haushalte der vier Gemeinden erhielten einen einheitlichen Fragebogen.
Die Auswahl der Orte erfolgte so, dass sowohl eine Gegenüberstellung von Ost- und WestRegionen als auch ein Vergleich hinsichtlich unterschiedlicher Einordnungen in die 'Typisierung ländlicher Räume' möglich war. Betrachtet wurde Wachtendonk am Niederrhein am
Rand des Ballungsraumes Ruhrgebiet, Kirchheim am Ries im schwäbischen Baden-Württemberg als Ort ohne nennenswerte Entwicklungsprobleme, Amt Meyenburg in der brandenburgischen Prignitz mit wirtschaftlichen Entwicklungspotentialen sowie die Verwaltungsgemeinschaft Obercunnersdorf in der sächsischen Lausitz mit starken Entwicklungsproblemen infolge von Abwanderung und wirtschaftlicher Strukturschwäche. Die Studie konnte zeigen, dass
in den drei untersuchten Handlungsfeldern 'Identifikation', 'Wohnen' und 'ländliche Gemeinschaft' tatsächlich reale Einschränkungen für ältere Menschen bestehen. Dies gilt für die untersuchten Gemeinden in den neuen wie in den alten Bundesländern. Für die Identifikation
der Menschen mit ihrem Ort hat seine soziale Funktion nur geringe Bedeutung. Ein Zusammenhang zwischen Art und Qualität der sozialen Beziehungen der Bürger und der ländlichen
Umgebung konnte nicht ermittelt werden. Die Identifikation der Bewohner mit der ländlichen
Gemeinde findet in erster Linie über die räumlichen Merkmale statt. Funktionale und soziale
Qualität treten dahinter deutlich zurück. Auch diese räumliche Identifikation richtet sich mitunter nur an die ländliche Umgebung als solche, nicht an den eigenen Wohnort. In allen untersuchten Gemeinden zeigt sich, dass innerhalb der Ortskerne verschiedenartige Probleme
zusammenlaufen. Eine der Ursachen ist stets darin zu sehen, dass eine Neubauaktivität jenseits der Ortsmitte schnell eine sozialräumliche Eigendynamik entwickelt. Ebenso ein durchgängiger Aspekt ist, dass die Konzentration im Einzelhandel und die steigende Mobilität der
Bürger die Versorgung an den Ortsrand verschoben haben. Die Studie zeigt, dass bedarfsgerechte Anpassungen der Wohnungen bei älteren Menschen kaum erfolgen. Es besteht also
akuter Handlungsbedarf. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass Wohnen und Eigenheim besonders in ländlichen Räumen einer starken emotionalen Bindung unterliegen. Im Zusammen-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
203
hang mit der genannten emotionalen Bindung ist besonders das Verhältnis der Älteren zur eigenen Immobilie hervorzuheben. Im Ergebnis muss der generellen gesellschaftlichen Wertschätzung für Wohneigentum als Altersversorgung widersprochen werden. Die Planung der
älteren Menschen für Ihre Zukunft ist lückenhaft. Insgesamt verharrt ein Drittel der noch
nicht Hochbetagten in Ungewissheit über ihre Zukunft. Nachbarschaft und Vereine haben
kaum nennenswerte Bedeutung. Ein dörfliches Netzwerk, das alte Menschen auffängt, ist
nicht zu ermitteln. Im Ergebnis sind die Folgen von Pluralisierung und Enttraditionalisierung
ambivalent. Sowohl Verlusteffekte als auch Liberalisierungsgewinne sind vorhanden." (Autorenreferat)
[300-F] Stumpp, Gabriele, Dr.; Hoevels, Rosemarie, Dipl.-Soz.Arb.; Schäufele, Martina, Dr.; Leopold, Andreas, M.A. (Bearbeitung); Hedtke-Becker, Astrid, Prof.Dr.; Otto, Ulrich, Prof.Dr. (Leitung):
Zuhause wohnen bleiben bis zuletzt - in innovativen Wohnformen bzw. mit innovativ-ganzheitlichen Diensten (InnoWo)
INHALT: Dem Feld zwischen autonomem Wohnen und Wohnen/ Pflege in Sonderwohnformen
kommt mit Blick auf die Präferenzen der Älteren und die demografische Entwicklung höchste
Bedeutung zu. "Ageing in place", zuhause wohnen bleiben, ist dabei der überragende internationale Bezugspunkt, untrennbar komplementär verknüpft mit dem Postulat "ambulant vor
stationär". Die intensive Unterstützung von (auch altersverwirrten) Älteren mit wechselndem
bis sehr großem Hilfe- und Pflegebedarf stellt dabei eine unverändert große Herausforderung
dar. Dies gilt für alle nicht-institutionalisierten Wohnformen. Im Projekt soll in längsschnittlichen Fallstudien untersucht werden, welche Bedingungen für den Verbleib zuhause - bis zum
Tode - sowie die Lebensqualität aller Beteiligten zentral sind. Insofern dabei gemäß des internationalen Forschungsstands einem passförmigen, keineswegs nur beruflich-professionellen,
"Hilfe-Maßanzug", der Verschränkung der informellen und formellen Unterstützungsquellen
höchste Bedeutung zukommt (vgl. Otto, 2009), wird sowohl im Entwicklungs- wie im Forschungsaspekt des Projekts dieser Dimension besondere Beachtung gewidmet. Einbezug explizit innovativer Wohn- und Dienstleistungssettings: Es werden regelmäßig zwei Hauptfaktoren für das Zuhause-wohnen-bis-zuletzt diskutiert, die beeinflussbar sind: a) ein intensives,
integriertes Dienstleistungsangebot; b) die Bedingungen des persönlichen Wohn-, Lebensund Netzwerkumfelds. Im Projekt werden konsequent beide Ansatzpunkte in den Blick genommen. Es werden diesbezüglich Settings bzgl. zweier innovativer Dimensionen ausgesucht. Wenn das empirische Feld entsprechender "Fälle" gefunden bzw. geschaffen werden
kann, soll darüber hinaus auch c) die Ergänzung beider Innovationsansätze untersucht werden. Innovationsansatz a) bezieht sich auf unterschiedliche professionelle Unterstützungskonzepte, die über die flächendeckend ausgebauten Angebote hinausgehen und die Perspektive
von "integrated care" systematisch ausloten - bis hin zu sehr hoher Begleitungs- und Unterstützungsmanagementdichte. Innovationsansatz b) bezieht sich auf unterschiedliche (auch innovative) Wohnformen. Zu letzteren gehören insb. die Zwischenformen zwischen konventionellen privaten Einzelhaushalten einerseits und (stationären) Sonderwohnformen andererseits,
also bspw. gemeinschaftliche selbstorganisierte Hausgemeinschaften, Alt- und Jungwohnprojekte mit Gemeinwesenarbeit u.a. c) Kombination der Innovationen a) und b): Die o.g. Ergänzung beider Ansätze wäre gegeben, wenn in Wohnformen unter b) innovative Dienstleistungen unter a) zum Einsatz kommen. Im Feld der nicht-stationären Unterstützung und Pflege
besteht die größte Herausforderung darin, wie künftig im Zusammenwirken informeller und
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
formeller Instanzen Lebens- und Unterstützungssettings geschaffen, flankiert und abgesichert
werden können, die sowohl für die Hilfebedürftigen wie für die Unterstützungspersonen den
Idealen der Selbstbestimmung und Autonomie sowie dem Erhalt von Wohlbefinden und Gesundheit möglichst nachhaltig zuträglich sind - und dies einerseits mit Blick auf sich immer
stärker ausdifferenzierende sozial-, familien- und pflegekulturelle Orientierungen, andererseits mit Blick auf Änderungen des Generationenverhältnisses im familialen Lebenszyklus,
für die aufgrund der historischen Neuheit ein Mangel an kulturellen Normen feststellbar ist
(Ziegler, 2000). Innovative Dienste wie das hochintegrierte Unterstützungsangebot unter a)
sowie Wohnformen wie b), die neue kulturelle Normen schon heute erproben, zählen hier
heute zu den vielversprechendsten Experimenten. Die in Teilen des Projekts angezielte Verschränkung der innovativen Wohnformen mit innovativen Begleitdiensten in den letzten Lebensjahren und -monaten (c) stellt sowohl mit Bezug auf Forschung wie Entwicklung ein
praktisch unbekanntes Terrain dar. Indem im Projekt sowohl modellhafte Best Practice untersucht wie auch deren explizite Weiterentwicklung gefördert und wiederum untersucht werden
soll, werden aus dieser forscherischen Praxis nachhaltige Impulse für innovative Praxis und
deren weitere Verbreitung erwartet. (Weitere Informationen unter: www.ifsa.ch/551 od. www.ifsa.ch/601 ).
METHODE: Es soll ein Längsschnittdesign wesentlich auf der Basis intensiver Interviews zu ca.
3 Messzeitpunkten sowie zusätzlicher Instrumente wie modifizierter Netzwerkkarten, der Implementation eines Unterstützungs- und netzwerkbezogenen standardisierten Interviewteils
eines standardisierten ganzheitlichen Assessments sowie ggf. der Hilfeprozess- und Beratungsforschung zum Einsatz kommen. Das Längsschnittdesign soll es ermöglichen, die Interdependenz von Unterstützungsbedarf und Unterstützungsressourcen bzw. -angeboten prozessual zu rekonstruieren. Unter den Prämissen rekonstruktiver Sozialforschung sind hier methodisch kontrollierte Fallrekonstruktionen sinnvoll, insofern es darum geht, bezogen auf einzelne Wohn- und Dienstleistungssettings anhand von konkreten Fallbeschreibungen typische
Muster von Unterstützungsverläufen so zu dokumentieren, dass sie mit Hinblick auf ihre konstituierenden Prinzipien für die Fragestellung sowie für den Vergleich der Standorte interpretiert werden können. Die Fallrekonstruktionen sollen wesentlich in Form von leitfadengestützten Interviews operationalisiert werden, die - je nach Bedingungen des Projektstandorts
differenziert (Details s.u.) - mit AdressatInnen und/oder relevanten Personen des formellen
und/oder informellen Unterstützungsnetzwerks in drei Untersuchungszeiträumen (UZ 1, UZ
2, UZ 3) geführt werden sollen. Dabei wird der Leitfaden für UZ 1 zwei Fragedimensionen
beinhalten: (1) Fragen mit Bezug auf relevante biografische Faktoren, die zur jetzigen Lebens- und Wohnform geführt haben sowie (2) Fragen zur aktuellen Lebensgestaltung im Zusammenhang mit dem Unterstützungsbedarf, mit der Inanspruchnahme von Hilfe und der
Netzwerkeinbindung sowie bezogen auf akute bzw. anvisierte künftige Probleme der sozialen
Unterstützung einerseits und bezogen auf Erwartungen an konkrete zukünftige Unterstützungsformen und -leistungen andererseits. Zur zweiten Fragedimension sollen die teilweise
extern zugelieferten Instrumente zur Netzwerk- und Unterstützungssituation beitragen. Der
Leitfaden für UZ 2 und UZ 3 wird entsprechend variiert, in dem die Fragen sowohl auf den
Status Quo des ersten Interviews rückbezogen werden und gleichzeitig die aktuelle Situation
abbilden müssen. Mit Bezug auf die Rekonstruktion des formellen Teils des Falles ist ein
ebenso angemessenes wie zeitsparendes Forschungsverfahren für das Projekt zu entwickeln.
Es sollen ExpertInneninterviews kombiniert werden mit Formen der Beratungsforschung.
Ggf. lassen sich zusätzlich modifizierte Tagebuchverfahren einsetzen. Ein wichtiger Aspekt
der Längsschnittperspektive ist die Entwicklung und der Einsatz angemessener Instrumente
zur Rekonstruktion von Verlaufsanalysen auch mit Bezug auf Hilfeverläufe und Versor-
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gungsketten (u.a. zu Darstellung des Aufbaus des konkreten Hilfesettings und der Entwicklungsschritte/ Interventionen (Personen und Zeitangaben, Verknüpfung von Beratung und
Versorgung, tw. ggf. wieder netzwerkanalytische Darstellung) zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Weitere Praxispartner: Beratungsstelle VIVA e.V., Mannheim; Paritätisches Bildungswerk, LV Baden-Württemberg e.V.; AWO Saalfeld-Rudolstadt gGmbH; BauWohnBeratung/
bed & roses, Karlsruhe. Untersuchungsdesign: längsschnittlich angelegte intensive Fallstudien DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; Auswahlverfahren: Auswahl). Dokumentenanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend. Gruppendiskussion. Aktenanalyse, offen (Auswahlverfahren: total). Falltagebuch (Stichprobe: 12). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Otto, U.: Zerbröckelt das soziale Fundament? Demografische
Trends in Mikro- und Makroperspektive als Herausforderung für die Gesellschaft und ihre Institutionen. Opladen: B. Budrich 2009, ca. 250 S. (im Erscheinen).+++Otto, U.: Die sozialen
Netzwerke Älterer: professionelle Interventionsmöglichkeiten zur Förderung sozialer Unterstützung. Wiesbaden: VS-Verl. 2009, ca. 420 S. (im Erscheinen).+++Otto, U.: Soziale Arbeit
im Kontext von Unterstützung, Netzwerken und Pflege. in: Aner, K.; Karl, U. (Hrsg.): Lebensalter und Soziale Arbeit: ältere und alte Menschen. Basiswissen Soziale Arbeit, Bd. 5.
Hohengehren: Schneider 2008, S. 109-122.+++Schäufele, M.; Köhler, L.; Lode, S.; Weyerer,
S.: Welche Faktoren sind mit subjektiver Belastung und Depressivität bei Pflegepersonen kognitiv Beeinträchtigter assoziiert? Ergebnisse einer repräsentativen Studie in Deutschland. in:
Zeitschrift für Gerontopsychologie und -psychiatrie, 20, 2007, 4, S. 197-210.+++Hedtke-Becker, A.: Angehörigenarbeit. in: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V.
(Hrsg.): Fachlexikon der sozialen Arbeit. 6. Aufl. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2007, S.
35.+++Hedtke-Becker, A.: Angehörigengruppen. in: Deutscher Verein für öffentliche und
private Fürsorge e.V. (Hrsg.): Fachlexikon der sozialen Arbeit. 6. Aufl. Baden-Baden: Nomos
Verl.-Ges. 2007, S. 35-36.+++Hedtke-Becker, A.: Fachberatung in der Altenhilfe. in: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. (Hrsg.): Fachlexikon der sozialen Arbeit. 6. Aufl. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2007, S. 303.
ART: BEGINN: 2009-05 ENDE: 2012-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Hochschule Mannheim, Fak. für Sozialwesen (Paul-Wittsack-Str. 10, 68163
Mannheim); Fachhochschule Ostschweiz -FHO- Hochschule für Angewandte Wissenschaften
St. Gallen -FHS-, Kompetenzzentrum Generationen -CCG- (Industriestr. 35, 9401 Rorschach,
Schweiz)
KONTAKT: Hedtke-Becker, Astrid (Prof.Dr. Tel. 0621-2926413,
e-mail: [email protected]); Otto, Ulrich (Prof.Dr. Tel. 0041-71-8444822,
e-mail: [email protected])
[301-F] Teichert, Angela (Bearbeitung); Thiele, Gisela, Prof.Dr.oec.habil. (Betreuung):
Versorgungsstrukturen alter Menschen in Ostsachsen
INHALT: Ambulante, teilstationäre und stationäre Einrichtungen zur Versorgung medizinischer
und sozialer, psychologischer Leistungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: neuer Kreis Görlitz
METHODE: Empirische Datenanalysen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von
Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
ART: AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, Fak. Sozialwissenschaften, Professur
für Jugend- und Familiensoziologie und Gerontologie (Postfach 300648, 02811 Görlitz)
[302-F] Ulbrecht, Gudrun, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Gräßel, Elmar, Prof.Dr.med. (Betreuung):
Qualitätsziele angehörigenentlastender und -unterstützender pflegerischer Dienste für Demenzkranke aus Sicht der Anbieter und unabhängiger Experten
INHALT: Fragestellung: Welche Qualitätsvorstellungen haben Anbieter und Experten von niederschwelligen Diensten? Übereinstimmungen und Abweichungen bezüglich der Qualitätsanforderungen. Praxisbezug: Durch systematische Berücksichtigung der Ergebnisse lässt sich
die Qualität der Angebote für Demenzkranke und deren pflegende Angehörige verbessern.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg
METHODE: Zusammenfassende strukturierende qualitative Inhaltsanalyse (Mayring 1993), Zuordnung zu Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität (Donabedian). Untersuchungsdesign:
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 71; Anbieter
von Unterstützungsangeboten -Angehörigenberatung, Angehörigengruppen, hauswirtschaftliche Hilfe, Betreuungsdienst; Pflegekurs-, Experten -Kommune, Landkreis, Bundesland-).
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-02 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Alzheimer Gesellschaft e.V.
INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Medizinische Fakultät, Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik Abt. Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie
(Schwabachanlage 6, 91054 Erlangen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 09131-85-32095, e-mail: [email protected])
[303-F] Wolter, Birgit, Dr.; Schuster, Maja, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Heusinger, Josefine, Dr.
(Leitung):
Primärpräventive Wirkungen der Arbeit des Netzwerks Märkisches Viertel
INHALT: In dem Forschungsprojekt wird in Zusammenarbeit mit den Betroffenen und AkteurInnen die Arbeit des Netzwerkes Märkisches Viertel als lokale Struktur primärpräventiver Gesundheitsförderung für ältere Menschen analysiert und ihre Wirkungen auf Männer und Frauen und insbesondere auf sozial benachteiligte ältere Menschen beschrieben. Primärprävention
dient der Vorbeugung von Krankheitssymptomen jedweder Art. Richtet sie sich an die Zielgruppe älterer Menschen, stehen altersspezifische Gesundheitsgefährdungen und ihre Ursachen im Fokus. Dabei stellt sich die Frage, wie die Zielgruppe, insbesondere die sozial Benachteiligten unter ihnen, zu erreichen und zu motivieren ist. Gesundheit ist nicht nur die
"Abwesenheit von Krankheit", sondern wird als "Zustand völligen körperlichen, psychischen
und sozialen Wohlbefindens" definiert. In diesem Sinne beschränkt sich Primärprävention
nicht nur auf die Vorbeugung von Krankheiten und ihren Symptomen, sondern hat die gesundheitsförderliche Gestaltung der ganzen Lebenswelt im Blick. Wie kann eine solche Art
der Gesundheitsförderung aussehen? Zentraler Bestandteil einer effektiven Primärpräventionsstrategie für die Zielgruppe "ältere Menschen" ist die Stärkung und Entwicklung ihrer
Ressourcen. Da sich der Aktionsradius der meisten SeniorInnen überwiegend auf die Woh-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
207
numgebung und den eigenen Stadtteil konzentriert, in dem die alltäglichen Wege beschritten,
Besorgungen gemacht, soziale Kontakte geknüpft und gepflegt werden können, kommt dem
Stadtteil mit seinen baulichen, infrastrukturellen und sozialen Gegebenheiten eine große Bedeutung für die Primärprävention zu. Die Arbeit des Netzwerkes Märkisches Viertel wird als
Beispiel für einen Ansatz zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität älterer Bewohner
durch die ehrenamtliche Vernetzung lokaler Akteure detailliert analysiert und ausgewertet.
Das Ziel der Untersuchung besteht darin, die Wirkungen der Netzwerkarbeit nachzuvollziehen, Anregungen für mögliche Verbesserungen zu geben, Instrumente der Selbstkontrolle
vorzuschlagen und schließlich die Übertragbarkeit und Modellhaftigkeit des Ansatzes prüfen.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Märkisches Viertel, Bezirk Reinickendorf, Berlin
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen
(alle schriftlichen Dokumente seit Gründung des Netzwerkes 2003). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 30; Sitzungen des Netzwerks -verschiedene Arbeitsgruppen, Konferenzen,
Sprecherratssitzungen des Netzwerkes-). Gruppendiskussion (Stichprobe: 3; Fokusgruppen
-sozial benachteiligte BewohnerInnen des Märkischen Viertels). Qualitatives Interview
(Stichprobe: ca. 20; Mitglieder des Netzwerks Märkisches Viertel-). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.000; BewohnerInnen des Märkischen Viertels 60+; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wolter, Birgit: Altersgerechtes Wohnen in der Großwohnsiedlung. in: Impulse, 56, 2007, S. 20-21.
ART: BEGINN: 2007-07 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Institut für Gerontologische Forschung e.V. -IGF- (Torstr. 178, 10115 Berlin)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-8594908, e-mail: [email protected])
208
3.1
soFid Soziale Probleme 2010/1
3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
Jugendliche und erwachsene Behinderte, Lebensbedingungen
und schulische Integration
[304-F] Bereswill, Mechthild, Prof.Dr.; Pax, Rafaela (Bearbeitung):
Mentoring für Mentees und Mentorinnen mit und ohne Behinderung. Qualitative Längsschnittstudie
INHALT: keine Angaben
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hildegardis-Stiftung
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Soziale Therapie, Supervision und Organisationsberatung -ISTSO- (34109 Kassel)
KONTAKT: Bereswill, Mechthild (Prof.Dr. Tel. 0561-804-2976,
e-mail: [email protected]); Pax, Rafaela (Tel. 0561-804-2972,
e-mail: [email protected])
[305-F] Bringmann, Maximilian (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr. (Betreuung):
Didaktischer Einsatz technischer Hörhilfen in der Einzelintegration bei Schülern mit Hörschädigung
INHALT: 1. Welche Informationen hat der Lehrer der allgemeinen Schule über die Verwendung
(ind. Hörgeräte werden nicht eingesetzt) technischer Hörhilfen im Unterricht vom Mobilen
sonderpädagogischen Dienst bekommen und wirkt sich diese Beratung auf den Einsatz der
FM-Anlage aus? 2. In welchen Situationen (Sozialformen) kommt die FM-Anlage zum Einsatz, in welchen werden nur die individuellen Hörhilfen verwendet? 3. Welche Einstellung
bzw. Haltung hat der Lehrer der allgemeinen Schule zu technischen Hörhilfen? 4. Welche
schulartenspezifischen Unterschiede ergeben sich (Klassenlehrer-/ Fachlehrerprinzip)? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: n=231 -Grundgesamtheit-; Lehrer an allgemeinen Schulen, die
hörgeschädigte Schüler integrativ beschulen; Auswahlverfahren: total).
ART: BEGINN: 2009-02 ENDE: 2012-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Präventions-, Integrations- und Rehabilitationsforschung Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0176-2000-7923, e-mail: [email protected])
[306-L] Bürli, Alois; Strasser, Urs; Stein, Anne-Dore (Hrsg.):
Integration/ Inklusion aus internationaler Sicht, Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2009, 336 S.,
ISBN: 978-3-7815-1558-1
INHALT: "Die Integration bzw. Inklusion ist die aktuelle und zentrale Frage der Fachdisziplin
Heil- und Sonderpädagogik. Dazu bedarf sie neuer Impulse und Anregungen. Diese erhält sie,
wenn sie einen prüfenden Blick ins Ausland wirft, wenn sie sich sorgfältig mit der Praxis anderer Länder vergleicht, wenn sie sich an internationalen Vorgaben orientiert, wenn sie sich
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
209
auf grenzüberschreitende Zusammenarbeit einlässt. Dieses Buch enthält - nach einer grundlegenden Einführung in die Internationale Heil- und Sonderpädagogik - zu allen vier Aspekten
(Deskription, Komparation, Normierung, Kooperation) profunde Überlegungen und anschauliche Beispiele. Rund 40 Autorinnen und Autoren zeichnen in 27 Beiträgen ein buntes Bild zu
einschlägigen Sichtweisen und Realisierungen im eigenen Land oder in fremden Ländern und
Kulturen. Dadurch ergibt sich eine weitere wichtige Wegmarke im fortschreitenden und zunehmenden Gedanken- und Erfahrungsaustausch zur Internationalen Heil- und Sonderpädagogik. Diese muss aber das Stadium der unkritisch-naiven Behauptungen überwinden und
bedarf dringend der vermehrten wissenschaftlichen Fundierung sowie der Neuorientierung ihrer Ziele." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Alois Bürli: Integration/ Inklusion aus internationaler Sicht einer facettenreichen Thematik auf der Spur (15-64); Gudrun Wansing: Ist
Inklusion eine geeignete Zielperspektive für die Heil- und Sonderpädagogik? Diskussionsimpulse aus der Systemtheorie (65-73); Georg Feuser: "Integrative Sonderschulung!?" - nur ein
Dilemma der Deskription? (74-85); Arthur Limbach-Reich: Inklusion und Exklusion im
Schulsystem Luxemburgs (86-94); Alois Bürli: Integration/ Inklusion in Großbritannien (95108); Miroslava Bartonová, Lucie Procházková, Jiri Vitek, Marie Vitková: Schülerinnen und
Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der tschechischen Grundschule (109-116);
Andrea Christine Schmid: Die besondere Belastungssituation von Lehrpersonen im Integrationsbereich in Deutschland (Bayern) (117-126); Rainer Benkmann, Harald Goll, Thomas
Gundermann, Saskia Opalinski: Inklusion von Schülern mit Lernschwierigkeiten in den USA:
Bedingungen, Forschungsbefunde und Handlungsansätze (127-135); Karin Gogg: Integration
in Japan (136-144); Annette Leonhardt: Schulische Integration in Japan - beispielhaft dargestellt an der Integration hörgeschädigter Schüler (145-156); Friedrich Albrecht: Kultur ist
überall - Grundzüge der Interkulturell Vergleichenden Heil- und Sonderpädagogik (157-168);
Gottfried Biewer: Vom Verschwinden der Etiketten zum Verlust der Inhalte - Kritische Anmerkungen zur heilpädagogischen Kategorisierung im internationalen Vergleich (169-176);
Judith Hollenweger: Konzeptionen von Behinderungen und ihre Wirkungen im Kontext
Schule (177-187); Susan Tetler: Jenseits der Inklusionsrhetorik in den skandinavischen Ländern (188-195); Anne-Dore Stein: Integration wirklich für Alle? Anspruch und Wirklichkeit
in ausgewählten Ländern (196-207); Magdalena Fuchs, Sarah Maier, Wiebke Stoffers: Zum
Nutzen praktischer Auslandserfahrungen für die International Vergleichende Heilpädagogik
(208-216); Viktor Lechta, Annette Leonhardt, Brigitte Lindner, Margita Schmidtová: Integration Hör-Sprach-Geschädigter in allgemeinen Bildungseinrichtungen - Ergebnisse einer vergleichenden Studie einer deutsch-slowakischen Forschergruppe (217-226); Kerstin Merz-Atalik: Integrative sonderpädagogische Unterstützungssysteme nach dem Modell des ResourceRoom (USA) - Eine international vergleichende Studie (227-239); Marc Willmann: Schulische Integration in den USA und in Deutschland - Überlegungen zu einem Systemvergleich
der sonderpädagogischen Unterstützungssysteme (240-254) Silvia Pool Maag: Integration am
Übergang Schule-Beruf: Wie die Forderung nach Partizipation und Teilhabe zu gelebter Praxis wird (255-264); Hans-Peter Schmidtke: Die Erklärung von Salamanca - unterschiedliche
Realisierung der Integration/ Inklusion in Argentinien, Costa Rica, Spanien und Deutschland
(265-273); Klaus-Peter Becker: Die ICF im Spiegel der Rehabilitationspädagogik sowie der
Integration und Partizipation (274-284); Birgit Lütje-Klose, Inci Dirim, Monika Willenbring:
Tessla - Ein internationales Kooperationsprojekt zur Lehrerbildung für eine präventive
Sprachförderung mehrsprachiger Kinder (285-293); Ferdinand Klein: Pädagogischer Impuls
für die qualitative Forschung im integrativen Erziehungsfeld (294-301); Gabriele Weigt: Zur
Inklusion von Menschen mit Behinderung in der internationalen Zusammenarbeit (302-312);
Dominic Dinh: "Behinderung und Dritte Welt" - Anmerkungen aus studentischer Sicht (313-
210
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
320); Reinhard Markowetz: Inclusive Education - Erziehung, Bildung und Förderung von
Kindern mit und ohne Behinderungen/ Lernschwierigkeiten in Burkina Faso (Westafrika)
(321-332).
[307-L] Dellwing, Michael:
"Geisteskrankheit" als hartnäckige Aushandlungsniederlage: die Unausweichlichkeit der
Durchsetzung von Definitionen sozialer Realität, in: Soziale Probleme, Jg. 19/2008, H. 2, S.
150-171 (Standort: USB Köln(38)-XG07368; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Soziologie hat 'Geisteskrankheit' als Etikett, als Akt der Herrschaft und als Mythos bezeichnet. Der vorliegende Beitrag argumentiert, dass all diese Beschreibungen wichtige Einsichten enthalten, ihre teils alarmistischen Schlussfolgerungen jedoch verfrüht waren.
Das Vokabular der 'Geisteskrankheit' stellt eine Strategie der Verteidigung sozialer Realitäten
dar die, wie Goffman formulierte, erfunden werden müsste, gäbe es sie nicht. Soziale Realität
muss immer erst definiert werden. Medizinisch als 'psychisch gestört' beschriebene Personen
könnten so soziologisch als jene gefasst werden, die drei Sprachspiele der Definition sozialer
Realität verlieren, ohne aber, dass ihnen zugeschrieben wird, diese Spiele aufgegeben zu haben." (Autorenreferat)
[308-F] Driller, Elke, Dr.; Karbach, Ute, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Pfaff, Holger, Prof.Dr.;
Schulz-Nieswandt, Frank, Prof.Dr. (Leitung):
Alter und Behinderung - wissenschaftliche Begleitung zweier Modellprojekte in der Behindertenhilfe
INHALT: Derzeit wird in den Einrichtungen der Behindertenhilfe eine Veränderung der Bewohnerstruktur wahrgenommen: Menschen mit Behinderungen altern aufgrund verbesserter medizinischer Versorgung, umfassender pädagogischer und lebenslang begleitender Angebote
weit über das Renteneintrittsalter hinaus. Europäische Nachbarländer - wie die Niederlanden weisen bereits heute eine deutlich ältere Bewohnerstruktur in den Einrichtungen auf (ein Drittel aller Bewohner sind 60 Jahre und älter). Es ist auch für Deutschland zu erwarten, dass es
zu einer weiteren Angleichung und Normalisierung der Lebenserwartung von Menschen mit,
ohne oder spät erworbener Behinderung kommt. Der Brüsseler Kreis reagiert auf die veränderte Soziodemographie der von Behinderung Betroffenen, indem er zwei Modellprojekte im
Bereich alternder Menschen mit Behinderungen initiiert. Zu erfassen sind Maßnahmen zur
flächendeckenden Umstrukturierung und Maßnahmen zur (alters-)spezifischen Anpassung
der Angebotsstruktur im Wohnbereich im Sinne der Bewohner, der Angehörigen und des
pädagogischen Betreuungspersonals. Innerhalb generativer Workshops werden die Mitglieder
des Brüsseler Kreis in ihrer Weiterentwicklung und Umsetzung der Modellprojekte vom
ZVFK und dem Seminar für Sozialpolitik wissenschaftlich begleitet und koordiniert. Dabei
wird sowohl eine methodische Beratung in der Konzeptions- und Analysephase geleistet als
auch eine inhaltliche zur Konzeptentwicklung. Endprodukt dieser Studie wird ein Evaluationsbericht der Modellprojekte sein, der Kostenträgern und Politik als Denkanstoß hinsichtlich
drängender Fragen der Behindertenhilfe vorgelegt werden soll.
ART: BEGINN: 2007-09 ENDE: 2009-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
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INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Zentrum für Versorgungsforschung
Köln -ZVFK- (50924 Köln); Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Seminar für Sozialpolitik (Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln)
KONTAKT: Driller, Elke (Dr. Tel. 0221-478-97104, Fax: 0221-478-97118,
e-mail: [email protected])
[309-F] Dzhengozova, Mariya; Kesselring, Alexander, Mag.; Schwarz-Wölzl, Maria Theresia,
Mag.; Unterfrauner, Elisabeth, Mag.; Mohamad, Yehya, Dr. (Bearbeitung); Weiermair-Märki, Cäcilia, Mag. (Leitung):
EU4ALL - European Unified Approach for Assisted Lifelong Learning
INHALT: Ein Europäisches Konsortium aus 13 Partnern erforscht und entwickelt Technologien,
die Lebenslanges Lernen und höhere Bildung für jede(n) ohne Ausnahme zugänglich machen
sollen. Der große Vorteil dabei ist, dass endlich auch Menschen mit Behinderung oder älteren
Interessierten der Zugang zu Höherer Bildung ermöglicht wird, welche sich bis jetzt dazu
nicht in der Lage gefühlt haben. So sollen Millionen von BürgerInnen Schlüsselkompetenzen
und notwendige Fertigkeiten erwerben, um sich in der Folge am Europäischen Arbeitsmarkt
beteiligen zu können. Obwohl es schon lernunterstützende Technologien gibt, finden sich immer noch enorme Hürden beim Zugang für Studierende und Berufstätige mit speziellen Bedürfnissen, von der Immatrikulation bis hin zu Prüfungen. Deshalb sollen Technologien auf
eine Art und Weise implementiert werden, dass sie auch für behinderte und ältere Lernende
brauchbar sind, damit die Vorteile des Lebenslangen Lernens auch diesen Gruppen zugutekommen. Beispielsweise fühlen sich behinderte oder ältere Personen noch mehr von der vernetzten Bildungs- und Arbeitswelt ausgeschlossen, wenn Technologien nicht zugänglich sind
oder wenn nur ungenügende Unterstützung zur Verfügung steht. An der Umsetzung des Projekts arbeiten alle relevanten Stakeholder im Bereich der Höheren Bildung zusammen, wie
Behindertenorganisationen, die einschlägige Industrie und die beiden größten Bildungsinstitutionen Europas, an welchen wiederum Tausende von behinderten und älteren Studierenden
eingeschrieben sind. Im Rahmen des Projekts werden Hunderten von behinderten und älteren
Studierenden adaptierte Inhalte, Lernanleitungen und -unterstützung zugänglich gemacht.
Zum Beispiel wird, entsprechend seinem Profil und seinen speziellen Fähigkeiten, einem
blinden Studierenden der Informatik eine mündliche Beschreibung des elektronischen Schaltplanes (welches üblicherweise nur als Bild präsentiert wird) geboten werden. Das EU4ALLProjekt möchte: ältere Studierende und Studierende mit Behinderung, innerhalb Europas und
darüber hinaus, über ihre derzeitigen Probleme und Bedürfnisse ausführlich befragen; Befragungen von Personal an Universitäten, das unterrichtet oder Hilfestellungen für Studierende
mit Behinderung oder ältere Studierende anbietet, durchführen, um die Probleme zu verstehen, mit denen sie zu tun haben und zu untersuchen, wie sie besser unterstützt werden könnten; die verschiedenen Dienstleistungen untersuchen, die derzeit den Lernenden, von der Inskription bis zu Exmatrikulation, angeboten werden; nahtlose technische Unterstützung entwickeln, sowie Beratung, die technisch basiert vermittelt wird, um behinderte und ältere Lernende zu unterstützen; Beispieleinhalte, die an die Bedürfnisse von Lernenden mit unterschiedlichen Behinderungen sowie älteren Lernern angepassten wurden, zur Verfügung stellen, um die Effektivität solcher Dienstleistungen zu veranschaulichen. Das Kernziel von
EU4ALL ist es jedoch, Universitäten und andere Bildungsinstitutionen innerhalb Europas und
darüber hinaus dabei zu unterstützen lebenslanges Lernen in der ganzen Bevölkerung zu fördern. Deshalb wird das Projekt nicht nur technische Ergebnisse liefern, sondern auch ver-
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schiedene "Communities of practice" zusammenführen, wie (Fern-)Universitäten, Weiterbildungseinrichtungen und Lernende. (S.a. www.eu4all-project.eu ). GEOGRAPHISCHER
RAUM: Europa
ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: Europäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Zentrum für soziale Innovation (Linke Wienzeile 246, 1150 Wien, Österreich);
Fraunhofer-Institut Angewandte Informationstechnik -FIT- (Schloss Birlinghoven, 53754
Sankt Augustin)
[310-F] Erhardt, Klaudia, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Grüber, Katrin, Dr. (Leitung):
Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung am Leben in der Kommune
INHALT: Wie lässt sich Teilhabe für Menschen mit geistiger Behinderung am kulturellen und öffentlichen Leben in der Kommune verwirklichen? Welche Faktoren befördern diesen Prozess,
welche behindern ihn? Welche Kriterien müssen angelegt werden, um den Teilhabeprozess
im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention zu bewerten? Diese Fragen werden anhand
bestehender kommunaler Teilhabeprojekte und anhand von Interviews mit Experten und Betroffenen untersucht.
METHODE: Partizipatorische Sozialforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Dokumentenanalyse, offen; Beobachtung, nicht teilnehmend; Qualitatives Interview; Experteninterview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts.
ART: BEGINN: 2009-05 ENDE: 2011-04 AUFTRAGGEBER: Deutscher Caritasverband e.V. FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft gGmbH -IMEW- (Warschauer Str.
58a, 10243 Berlin)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-2938-1770, e-mail: [email protected])
[311-F] Fegert, Jörg M., Prof.Dr.med.; Bütow, Barbara; Fetzer, Anette E., Dipl.-Päd.; König, Cornelia; Ziegenhain, Ute, PD Dr. (Bearbeitung):
Ich bestimme mein Leben und Sex gehört dazu. Geschichten zu Selbstbestimmung, Sexualität und sexueller Gewalt für junge Menschen mit geistiger Behinderung
INHALT: Nach der abgeschlossenen und veröffentlichten BMBF-Studie "Sexuelle Selbstbestimmung und sexuelle Gewalt bei Menschen mit geistiger Behinderung" (Laufzeit: Hauptprojekt:
1999 bis 2003, Veröffentlichung u.a.: Jeschke, K., Thomas, H., Wawrok, S., et al. Sexueller
Missbrauch aus subjektiver Sicht von Menschen mit geistiger Behinderung, die in Wohneinrichtungen leben. In U. Lehmkuhl, ed., Ethische Grundlagen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. Vandenhoeck & Ruprecht, 2003.) wurde zur Prävention und Unterstützung der Aufklärung ein Betroffenenband in einfacher Sprache unter pädagogischen
Aspekten mit entsprechenden Illustrationen erstellt. Im Zusammenwirken von Kinder- und
Jugendpsychiatrie und Pädagogik wurde ein illustrierter Ratgeber erstellt, redigiert und unter
Einbezug von Betroffenen-Rückmeldungen revidiert. Dazu wurde ein Begleitband für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Institutionen, Eltern und gesetzliche Betreuerinnen und Betreuer erstellt.
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VERÖFFENTLICHUNGEN: Fegert, J.M.; Bütow, B.; Fetzer, A.E.; König, C.; Ziegenhain, U.:
Ich bestimme mein Leben und Sex gehört dazu. Geschichten zu Selbstbestimmung, Sexualität
und sexueller Gewalt für junge Menschen mit geistiger Behinderung. Bundesministerium für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ulm 2007.+++Fegert, J.M.; Fetzer, A.E.; König, C.;
Thomas, H.; Jeschke, K.; Lehmkuhl, U.; Ziegenhain, U.: Ich bestimme mein Leben und Sex
gehört dazu. Geschichten zu Selbstbestimmung, Sexualität und sexueller Gewalt für junge
Menschen mit geistiger Behinderung. Begleitband für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Institutionen, Eltern und gesetzliche Betreuerinnen und Betreuer. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ulm 2007.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Ulm, Zentrum für Psychiatrie Weißenau (Weingartshofer Str. 2,
88214 Ravensburg); Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Ulm Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie (Steinhövelstr. 5, 89075 Ulm)
KONTAKT: Zentrum für Psychiatrie Weißenau (Tel. 0751-7601-0, Fax: 0751-7601-2413,
e-mail: [email protected])
[312-L] Filipic, Ursula; Wagner, Norman:
Bedarfsorientierte Grundsicherung: Armutsvermeidung für Menschen mit Behinderung?,
in: Wirtschaft und Gesellschaft, Jg. 35/2009, H. 3, S. 391-419 (Standort: USB Köln(38)-XH1749;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Menschen mit Behinderung sind in Österreich in vielfacher Hinsicht benachteiligt.
Oftmals geringere Ausbildung, schlechtere Integration in den Arbeitsmarkt, geringeres oder
unregelmäßigeres Einkommen sind die Folge. Deren Armutsgefährdung und die Abhängigkeit von sozialen Transfers sind besonders hoch. Die beschlossene Bedarfsorientierte Mindestsicherung wird diese Situation nicht grundlegend ändern. Mit der Entscheidung, die BMS
anstatt - wie ursprünglich vorgesehen - nur 12- anstatt 14-mal auszuzahlen, wurde eine Chance vertan, die Armutsprävention weiter zu entwickeln. Zu-dem sind viele Fragen noch ungeklärt. Dennoch können einige Aspekte der Neuregelung - wie die Einschränkung des Regress,
der Rechtsanspruch auf die Grundleistung oder die Einbeziehung in die Krankenversicherung
- als Weiterentwicklung des derzeit bestehenden Sozial(hilfe)systems gewürdigt werden. Ungeachtet potenzieller Verbesserungen ist jedoch gewiss, dass es eine Reihe von zusätzlichen
Maßnahmen brauchen wird, um die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu fördern." (Autorenreferat)
[313-F] Fiocchetta, Stefanie (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung):
Entwicklung, Erarbeitung und Evaluation der Broschüre "CI für Kinder. Informationen
für gehörlose und schwerhörige Eltern über das Cochlea-Implantat"
INHALT: Wie müssen Informationsmaterialien konzipiert werden, damit diese Gehörlose bzw.
hochgradig Hörgeschädigte angemessen informieren und von diesen akzeptiert werden? Ob
und inwiefern werden die entwickelten Materialien von Personen der Zielgruppe nachvollzogen und akzeptiert? Welche Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge stellen sich heraus?
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Planungs- und Entwicklungsphase: Gruppendiskussionen (qualitativ); Evaluationsphase: schriftliche Befragung (quantitativ), Gruppeninterview (qualitativ); Studie mit sozial-
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wissenschaftlich-explorativem Charakter; Abschlussdiskussion DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion, qualitativ (Teilnehmer: 2 gehörlose Elternpaare, 1 Hörgeschädigtenpädagoge
aus der Praxis, 1 Hörgeschädigtenpädagoge aus der Forschung und Lehre; Auswahlverfahren:
nach bestimmten Kriterien - Eltern gehörlos bzw. hochgradig hörgeschädigt mit CI-Kind;
Auswahlverfahren: Bereitschaft zur Mitarbeit, Zufall). Schriftliche Befragung, quantitativ in
Kombination mit Gruppeninterviews (Eltern gehörlos bzw. hochgradig hörgeschädigt mit CIKind bzw. gehörlosen Kindern; Beratung und bewusste Entscheidung gegen CI darf noch
nicht stattgefunden haben; Auswahlverfahren: Zufall).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Dierner, S.: Entwicklung von Informationsmaterial über die CIVersorgung von Kindern für gehörlose und hochgradig hörgeschädigte Eltern. in: Vierteljahreszeitschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete, Jg. 76, 2007, H. 4, S. 333-335.++
+Leonhardt, A.; Vogel, A.: CI für Kinder. Informationen für gehörlose und schwerhörige Eltern über das Cochlea-Implantat. München: Eigenverl. 2009, 95 S. ISBN 978-3-00-0245091.+++Fiocchetta, S.: Barrierefreie Information - Entwicklung und Evaluation einer Aufklärungsbroschüre für Gehörlose und hochgradig Hörgeschädigte über die Cochlea-Implantat
(CI)-Versorgung bei Kindern. Heidelberg: Median-Verl. 2009 (in Druck).+++Fiocchetta, S.;
Lechta, V.; Ludwig, K.; Leonhardt, A.; Schmidtova, M.: Schulreform in der Slowakischen
Republik. in: Zeitschrift für Heilpädagogik (ISSN 0513-9066), Jg. 60, 2009, H. 9.+++Leonhardt, A.; Dierner, S.; Vogel, A.: Informationsmaterialien für gehörlose bzw. hochgradig hörgeschädigte Eltern über die Cochlea-Implantat (CI)-Versorgung bei Kindern. in: Deutsche
Gesellschaft für Audiologie (Hrsg.): 11. Jahrestagung Kiel 05.-08. März 2008. TagungsCD.
Kiel 2008. ISBN 3-9809869-7-7.+++Leonhardt, A.; Fiocchetta, S.; Vogel, A.: Gehörlose und
CI? Wie verständlich müssen Informationen für Gehörlose sein? Ergebnisse der Evaluation
der Broschüre "CI für Kinder. Informationen für gehörlose und schwerhörige Eltern über das
Cochlea-Implantat". in: Deutsche Gesellschaft für Audiologie (Hrsg.): 12. Jahrestagung Innsbruck 11.-14. März. TagungsCD. Innsbruck 2009. ISBN 3-9809869-9-3.+++Leonhardt, A.;
Fiocchetta, S.; Vogel, A.: Wie müssen Informationsmaterialien für gehörlose und hochgradig
hörgeschädigte Personen beschaffen sein? in: Hörgeschädigtenpädagogik (ISSN 0342-4898),
Jg. 63, 2009, H. 3.
ART: BEGINN: 2006-04 ENDE: 2009-08 AUFTRAGGEBER: CI-Firmen FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Präventions-, Integrations- und Rehabilitationsforschung Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])
[314-L] Fröhlich, Christian:
Behinderung im Kulturvergleich: Einstellungen zu Behinderung und Behinderten in
Deutschland und Russland, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 101 S., ISBN: 978-38364-7062-9
INHALT: "In gegenwärtigen Gesellschaften wird die Menschenwürde beinderter Menschen
durch naturwissenschaftlich Weltanschauungen und wirtschaftliche Wertgesichtspunkte immer öfter infrage gestellt. Deren Lebenswirklichkeit ist nicht nur davon abhängig, wie rechtliche Rahmenbedingungen geformt sind, sondern auch davon, wie andere Gesellschaftsmitglieder auf Menschen mit Behinderungen reagieren. Der Autor argumentiert, dass der Grad der
gesellschaftlichen Integration oder Ausgrenzung interkulturell variabel ist. Im Vergleich der
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Länder Deutschland und Russland werden nicht nur die unterschiedlichen, historisch gewachsenen Unterschiede im gesellschaftlichen Umgang mit Behinderung deutlich. Im Lichte der
kulturvergleichenden Werteforschung kann mit den Ergebnissen einer empirischen Studie gezeigt werden, wie sich Einstellungen zu behinderten Menschen unter deutschen und russischen Befragten unterscheiden. Im Anschluss daran wird versucht, Unterschiede mit Hilfe
kultureller Faktoren empirisch fundiert zu erklären." (Autorenreferat)
[315-F] Gräfen, Claudia (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr. (Betreuung):
Die soziale Situation einzelintegrierter Hörgeschädigter in allgemeinen Schulen
INHALT: Ziel: Soziale Situation einzelintegrierter hörgeschädigter Schüler an allgemeinen Schulen zu erfassen. Fragestellung: Wie gestalten sich die sozialen Beziehungen zwischen den
Klassenkameraden in Schule und Freizeit? Wie ist die emotionale Situation der hörgeschädigten Schüler? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview;
Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: n=28 -Schulklassen mit ca. 25 Schülern-;
integriert beschulte hörgeschädigte Schüler -4.-8. Klasse-, hörende Mitschüler; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-09 ENDE: 2011-09 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches
Staatsministerium für Unterricht und Kultus FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Präventions-, Integrations- und Rehabilitationsforschung Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-2195, e-mail: [email protected])
[316-L] Greve, Jörn:
Das Dilemma der sozialen Ökologie: dargestellt am Beispiel der Rollenfindung behinderter
Menschen ; onto- und phylogenetische Bedingungen von Segregation und Integration ;
Grundzüge einer Rehabilitationsanthropologie, (Behindertenpädagogik und Integration, Bd. 4),
Frankfurt am Main: P. Lang 2009, 440 S., ISBN: 978-3-631-57482-9
INHALT: "Die Umsetzung der WHO-ICF-Klassifikation verweist auf Lücken in der gesellschaftlichen Praxis. Was verstellt den gesellschaftlichen Dialog; was strukturiert ihn so, dass er segregierend werden kann? Liegt darin ein Grundwiderspruch des Sozialen und des ökologischen Kontextes? War das immer so? Was hat die Widersprüche zwischen Integration und
Segregation während der Mensch- und Kulturwerdung möglicherweise vertieft? Vor allem
aber, was hat zur Euthanasie, was zum 'Unfassbaren' beigetragen? Diese Fragen gilt es mithilfe ur- und frühgeschichtlicher Daten möglichst weitgehend zu beantworten, um daraus Anregungen für zukünftige Konzepte zur Integration von Menschen mit Behinderungen zu gewinnen. Dabei sind systemtheoretische und hermeneutische Betrachtungen und Analysen unerlässlich." (Autorenreferat)
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[317-L] Jantzen, Wolfgang:
"Behindert sein" = isoliert werden: zur politischen Philosophie der Behinderung. Tl. 2, in:
Forum Wissenschaft, Jg. 26/2009, Nr. 3, S. 36-40
INHALT: "Behinderung wird immer noch häufig verstanden als Ausdruck eines körperlichen Defekts. Als Folge konkreter sozialer Strukturen, hineingestellt in die Zusammenhänge und Prozesse gesellschaftlicher Prozesse, Verhältnisse und Geschichte, somit auch in das mit ihnen
entwickelte Denken - also Philosophie -, lassen sich nicht nur Behinderung, sondern auch Gesellschaft und Wissenschaft anders begreifen: menschenwürdig. Der Autor ruft zum Schleifen
von Bastionen auf." (Autorenreferat)
[318-L] Janz, Frauke; Terfloth, Karin (Hrsg.):
Empirische Forschung im Kontext geistiger Behinderung, (Edition S), Heidelberg: Winter
2009, 324 S., ISBN: 978-3-8253-8338-1
INHALT: "Dieses Buch befasst sich mit einem Thema, das in der Sonderpädagogik bislang noch
zu wenig Beachtung findet: Empirische Forschung im Kontext geistiger Behinderung. Die
Beiträge thematisieren zum einen übergeordnete Fragen zur Forschung für Menschen mit
geistiger bzw. schwerer und mehrfacher Behinderung sowie Möglichkeiten der Partizipativen
Forschung. Zum anderen werden Beispiele aktueller Forschungsarbeiten zur Lebenssituation
dieser Menschen in verschiedenen Lebensabschnitten und -bereichen (Wohnen, Arbeiten, Familie, Kommunikation, etc.) präsentiert und diskutiert. Die Autorinnen und Autoren beschreiben die inhaltlichen Forschungsfragestellungen, ihre gewählten methodischen Zugänge und
stellen die Ergebnisse vor. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Suche nach Möglichkeiten, die subjektive Perspektive dieses Personenkreises zu erfassen und in Forschungsprozesse
einzubeziehen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Karin Terfloth, Frauke Janz: Forschung
im Kontext geistiger Behinderung (9-20); Klaus Sarimski: Wer hat Angst vorm Erbsenzählen? Quantitative Forschung für Menschen mit geistiger Behinderung - eine Zeitschriftenanalyse 2000-2007 (21-34); Martin Th. Hahn: Veränderungsprozesse der Lebenswirklichkeit von
Menschen mit geistiger Behinderung im Fokus der Forschung - Berliner Wohnforschung
Ende des 20. Jahrhunderts (35-54); Ute Fischer: Autonomie in Verbundenheit - Eine qualitative Längsschnittuntersuchung zur Ablöseproblematik in Familien mit Töchtern und Söhnen
mit einer schweren geistigen Behinderung (55-72); Monika Seifen: Forschung zur Angebotsqualität im Bereich des Wohnens von Menschen mit schwerer Behinderung (73-92); Heinz
Mühl: Zur Methode der kontrollierten Einzelfallstudie am Beispiel von Verhaltensstörungen
bei Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen (93-116); Frauke Janz, Christiane Hör: Videoanalysen als Forschungsinstrument für die Untersuchung der Interaktion bei FC (Projekt
KAFCA) (117-134); Andrea Alfaré: Konversationsanalyse und FC (135-152); Klaus Sarimski, Angelika Wiebel: Bildungsvoraussetzungen bei Kindern mit schwerer Behinderung (Projekt BiVos) (153-168); Herrmann, Ragna Cordes: Eltern als "Parent Professionals" Elterntraining als zentraler Wirkfaktor in der intensiven Frühförderung autistischer Kinder (169-192);
Manfred Hintermair: Arbeiten mit der Sozialen Netzwerkkarte als Möglichkeit vertiefenden
Verstehens in Forschung und Praxis (193-214); Karin Terfloth, Wolfgang Lamers: Untersuchung von Organisationsmerkmalen nachschulischer Angebote für Menschen mit schwerer
und mehrfacher Behinderung (Projekt SITAS) (215-240); Ursula Pixa-Kettner: Forschung zur
Elternschaft bei Menschen mit geistiger Behinderung (241-260); Klaus Hennicke: Kooperation der Geistigbehindertenpädagogik mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie - Warum eigent-
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lich nicht? (261-278); Reinhard Markowetz: Handlungsforschung als komplexe Methode und
qualitatives Design zur Lösung sozialer Probleme von Menschen mit geistiger Behinderung
(279-304); Saskia Schuppener: Identität von Menschen mit geistiger Behinderung Forschungs- und Unterstützungsmöglichkeiten im Kontext partizipativer Forschung (305-320).
[319-F] Kirschniok, Alina, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Waldschmidt, Anne, Prof.Dr. (Betreuung):
Struktur und Funktion von Circles of Support. Eine Netzwerkanalyse
INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1998-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Dortmund
METHODE: Soziale Netzwerke gelten nach Pfennig (1995:2) als immanenter Teil unserer Gesellschaft. Das Netzwerkkonzept erhält in den unterschiedlichsten Forschungsrichtungen zunehmend Aufmerksamkeit. Im rehabilitationswissenschaftlichen Bereich wird die Netzwerkperspektive bislang nur unzureichend berücksichtigt. Eine große Bedeutung haben informelle
Netzwerke insbesondere für Menschen mit Behinderung, da diese "zumeist über lokal begrenzte soziale Kontakte verfügen" (Keupp 1988: 15). Vor diesem Hintergrund hat die Dissertation so genannte Circles of Support (abgekürzt: COS) zum Gegenstand. Bei den COS
handelt es sich um künstlich geschaffene Unterstützungsnetzwerke für Menschen mit Behinderung. Knust-Potter (2006) implementierte an der Fachhochschule Dortmund 1998 gemeinsam mit Studierenden erstmals Circles für Menschen mit Autismus, später wurden weitere
Circles für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und Lernschwierigkeiten eingerichtet.
Die qualitativ ausgerichtete Studie nimmt das Dortmunder Beispiel der Circles of Support für
Menschen mit Autismus in den Blick und untersucht unter netzwerkanalytischen Gesichtspunkten deren strukturelle und inhaltliche Merkmale. Die Dissertation möchte systematisches
Wissen zur Struktur und Funktion von Circles of Support aus der Sicht aller im COS-Kontext
teilnehmenden Akteure (die Circle Members, am Circle sukzessiv beteiligte Familienangehörige und therapeutische Fachkräfte) zusammentragen und damit einen originären Beitrag zur
theoretischen Fundierung dieses Konzepts leisten. Die Studie ist von folgenden Fragestellungen geleitet: Wie ist ein typischer Circle of Support hinsichtlich seiner Struktur konstituiert
und welche Unterstützung leistet er für die Fokusperson? Welchen Beitrag leisten COS für
die Verbesserung der Lebensqualität des Menschen mit Autismus? Inwieweit lassen sich die
Sozial- und Handlungsräume sowie die Netzwerkstrukturen autistischer Menschen durch das
COS-Modell erweitern? Wie werden Selbstbestimmung und Unterstützung von den COS-Akteuren konzeptionalisiert? Inwiefern wird die postulierte Selbstbestimmung umgesetzt und
welche Kontextbedingungen sind dabei von Bedeutung? Inwieweit verändert sich die soziale
Konstruktion von Behinderung? Welches Entwicklungspotential bietet die jeweilige COSStruktur den einzelnen Beteiligten und welche (Unterstützungs-)Ressourcen sind im wechselseitigen Austauschprozess erkennbar? Mit der Methode der Qualitativen Inhaltsanalyse nach
Mayring (2007) werden sowohl COS-relevante Berichte und Protokolle als auch die mit 17
Personen durchgeführten problemzentrierten Interviews (nach Witzel 1985) sowie vorliegende standardisierte Fragebögen ausgewertet. Die Ergebnisse werden auf Erkenntnisse der
Netzwerk-, Unterstützungs- und Behinderungsforschung bezogen und hinsichtlich ihrer Konsequenzen für Forschung und Praxis diskutiert. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen.
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2006-05 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: FriedrichEbert-Stiftung e.V.
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INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik
und Rehabilitation Professur für Soziologie, Politik der Rehabilitation, Disability Studies
(Frangenheimstr. 4, 50931 Köln)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-470-6890, e-mail: [email protected])
[320-F] Klein, Anne, Dr.phil.; Tamayo Korte, Miguel, Dipl.-Soz.; Dalman-Eken, Sibel, Dipl.Soz.; Lingnau, Kathrin, Dipl.-Pol.; Pilot-Schäfer, Anna; Heinrich, Shadi (Bearbeitung); Waldschmidt, Anne, Prof.Dr. (Leitung):
1000fragen.de - ein Online-Diskurs zur Bioethik - Auswertung der Ergebnisse aus partizipationstheoretischer und wissenssoziologischer Sicht
INHALT: 10.000 Fragen und die dazu gehörigen 34.611 Kommentare des von der "Aktion
Mensch" seit Oktober 2002 organisierten Online-Forums www.1000fragen.de bildeten den
Datenkorpus für die im Oktober 2004 begonnene sozialwissenschaftliche Studie. Ziel war es,
mittels quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden dem alltagsweltlichen Reden über
Bioethik und dessen gesellschaftlicher Relevanz auf die Spur zu kommen. Die wissenschaftliche Erforschung des online vermittelten Diskussionsprojekts sah sich mit zwei Anforderungen konfrontiert: Zum einen wurden die Argumentationsmuster und Strukturen des Alltagsdiskurses herausgefiltert mit dem Ziel, eine "Landkarte des Wissens" über Bioethik in
Deutschland zu erstellen. Zum anderen mussten die institutionellen, medialen und partizipationstheoretischen Rahmenbedingungen und deren möglicher Einfluss auf die Online-Kommunikation theoretisch reflektiert werden. Unter Bezugnahme auf die diskurstheoretischen Ansätze von Michel Foucault und Jürgen Link konnte das Online-Forum als diskursives Ereignis
im zivilgesellschaftlichen Interdiskurs spezifiziert werden. Die Untersuchung ging zudem ihren Fragestellungen aus einer partizipationstheoretischen und wissenssoziologischen Perspektive nach. Es konnte gezeigt werden, dass der Spezialdiskurs "Bioethik" im Alltag durch das
Erfahrungswissen der Subjekte ergänzt, verändert, abgewehrt und widerlegt wird. Damit wurde der Alltagsdiskurs als eine spezifische, diskursanalytisch bislang wenig untersuchte Wissensform sichtbar. In Einzelstudien zu den Themen "Autonomie", "Normalität" und "Klon"
wurde deutlich, dass die medialen Rahmenbedingungen (Internet) eine interdiskursive Wissensproduktion förderten und damit "Subjekt-Applikationen" (Link) an den Spezialdiskurs ermöglichten. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es unter demokratietheoretischen
Gesichtspunkten betrachtet notwendig erscheint, subjektive und populäre Perspektiven auf
die Gen- und Reproduktionstechnologien in Verfahren der Technikfolgenabschätzung einzubeziehen. ZEITRAUM: Oktober 2002 bis Oktober 2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Wissenssoziologie; Partizipationstheorie; Diskursanalyse; Grounded Theory DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 44.611; Online-Forum; Auswahlverfahren: total). Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: ca. 450; Threads eines Online-Diskurses; Auswahlverfahren: nach Inhalt).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Waldschmidt, Anne; Klein, Anne; Tamayo Korte, Miguel (unter
Mitarbeit von Sibel Dalman-Eken): Das Wissen der Leute. Bioethik, Alltag und Macht im Internet. Reihe: Theorie und Praxis der Diskursforschung. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.
2009. 323 S. ISBN 978-3-531-15664-4.+++Waldschmidt, Anne: Das behinderte Kind im Alltagswissen: empirische Analysen des Internetforums '1000 Fragen zur Bioethik'. in: Arbeitskreis Frauengesundheit AKF e.V. et al. (Hrsg.): "Da stimmt doch was nicht...". Logik, Praxis
und Folgen vorgeburtlicher Diagnostik. 29. Februar - 01. März 2008, Deutsches Hygiene-Mu-
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seum Dresden. Kongressdokumentation. Düsseldorf: Bundesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte e.V. 2008, S. 81-85.+++"Normalität" und "Behinderung" im Alltagswissen:
Diskursanalyse eines Internetforums. in: SWS-Rundschau. Zeitschrift der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft, Wien, Jg. 49, 2009, H. 3, S. 314-336. ARBEITSPAPIERE: Tamayo, M.; Klein, A.; Dalman, S.; Waldschmidt, A.: 1000 Fragen zur Bioethik - Analyse eines
Internet-Diskurses. in: Kuckartz, Udo (Hrsg.): Tagungsband zur CAQD (Computergestützte
Analyse Qualitativer Daten) 2005. Marburg 2005, S. 21- 31.
ART: BEGINN: 2004-10 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: Deutsche Behindertenhilfe - Aktion Mensch e.V. FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik
und Rehabilitation Professur für Soziologie, Politik der Rehabilitation, Disability Studies
(Frangenheimstr. 4, 50931 Köln)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-470-6890)
[321-F] Kobler, Vera (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung):
Bestimmung von Integrationsrisiken bei hörgeschädigten Kindern in allgemeinen Schulen
INHALT: Ziele: Adaption des US-amerikanischen Tests SIFTER auf den deutschen Raum; Erfassung von Integrationsrisiken und Integrationserfolgen hörgeschädigter Schülern in allgemeinen Schulen; Erfassung von Einflussfaktoren auf Integrationsrisiken und Integrationserfolge. Spezielle Fragestellungen: Welche Integrationsrisiken bestehen? Wie hoch ist die
Prävalenz von Integrationsrisiken bei hörgeschädigten Schülern (auch im internationalen Vergleich)? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Integrationserfolg bzw. Integrationsrisiko und familiären sowie schulischen Rahmenbedingungen? GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bayern
METHODE: Adaption des US-amerikanischen Tests SIFTER auf den deutschen Raum: Übersetzung ins Deutsche (Übersetzungsbüro); Gruppendiskussion mit Hörgeschädigtenpädagogen
und anderen Fachkräften; Rückübersetzung (Übersetzungsbüro); Vergleich Original - Rückübersetzung (bilinguale Hörgeschädigtenpädagogin); evtl. Normierung des Tests; Erstellung
eines Handbuchs zum Test. Datenerhebung: Schriftliche Befragung: Elternfragebogen: Erfassung soziodemographischer Daten der Familie des hörgeschädigten Kindes; Lehrerfragebogen: Erfassung äußerer Rahmenbedingungen in der allgemeinen Schule, in der das hörgeschädigte Kind integriert ist. Psychologischer Test: SIFTER: Erfassung von Prävalenz und Art der
Integrationsrisiken von hörgeschädigten integrierten Kindern, Erfassung von Integrationserfolgen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test
(hörg. integr. und KG hör. Schüler 1.-4. Klasse -Bayern-; Auswahlverfahren: total). Gruppendiskussion (Stichprobe: 8; Lehrkräfte allg. Schulen, Hörgeschädigtenpädagogen, Psychologen; Auswahlverfahren: ad-hoc-Gruppe). Standardisierte Befragung, schriftlich (Eltern und
Lehrkräfte des jeweiligen hörgeschädigten intergrierten Schülers; Auswahlverfahren: total).
Leitfadeninterview, qualitativ (Stichprobe: N=8; ausgewählte Eltern der quantitativen Erhebung). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution;
Univ. München, Lehrerbildungszentrum
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Präventions-, Integrations- und Rehabilitationsforschung Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München)
220
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-2180-5129, e-mail: [email protected])
[322-L] Köhncke, Ylva:
Alt und behindert: wie sich der demografische Wandel auf das Leben von Menschen mit
Behinderung auswirkt, (Studie / Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung), Berlin 2009,
79 S., ISBN: 978-3-9812473-2-9 (Graue Literatur; www.berlin-institut.org/fileadmin/user_upload/
Alt_behindert/Alt_und_behindert_online.pdf)
INHALT: "Die Lebenserwartung steigt, die Gesellschaft altert. Damit sind immer mehr Menschen von altersbegleitenden Erkrankungen betroffen. Vor diesem Hintergrund steigt auch die
Zahl der älteren Menschen, die bereits ihr Leben lang auf Unterstützung angewiesen sind.
Bislang hatten in Deutschland wenige von ihnen Chancen auf ein langes Leben. Durch die
Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten fehlen in den Altersklassen der über 60-jährigen
Menschen mit angeborenen Behinderungen weitgehend. Außerdem zogen viele Behinderungen früher stark erhöhte Sterberisiken nach sich. Doch unter verbesserten Lebensbedingungen
ist die Lebenserwartung von Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung in den
vergangenen Jahrzehnten rasch angestiegen. Diese Entwicklung hat Folgen für die Einrichtungen und Dienste der Behindertenhilfe. Sie müssen sich auf mehr ältere Menschen einstellen. Erstens, weil ihre Klienten und Nutzer altern. Zweitens, weil erwachsene Menschen mit
Behinderungen, die in ihren Elternhäusern leben, vermehrt auf professionelle Hilfe angewiesen sein werden, wenn die Eltern nicht mehr für sie da sein können. Mehr ältere Nutzer bedeuten für die Fachleute der Behindertenhilfe, auf neue Bedarfslagen eingehen zu müssen:
Die Senioren arbeiten nicht mehr in der Werkstatt für behinderte Menschen, sondern wollen
ihre Freizeit genießen. Die Einrichtungen müssen sich außerdem auf einen steigenden Pflegebedarf ihrer alternden Belegschaft vorbereiten. Die Behindertenhilfe steht vor weiteren Herausforderungen, weil immer mehr Menschen mit psychischen Erkrankungen und Lernbehinderungen ihren Anspruch auf Hilfen geltend machen. Wie viele Menschen in Deutschland
wegen einer Behinderung Unterstützung bedürfen, wird in keiner Statistik erhoben. Auch die
Inanspruchnahme von Hilfen wird nicht detailliert und im Zeitverlauf erfasst. Deshalb lässt
sich die Entwicklung des künftigen Bedarfs nur grob skizzieren. In verschiedenen Szenarien
projiziert das Berlin-Institut in der Studie die denkbare zahlenmäßige Entwicklung sowohl
von Personen mit Schwerbehindertenausweis als auch von Eingliederungshilfeberechtigten in
Einrichtungen der Behindertenhilfe." (Autorenreferat)
[323-F] Kotsch, Lakshmi, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Hitzler, Ronald, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):
Assistenzinteraktionen. Zur Interaktionsordnung in der Persönlichen Assistenz körperbehinderter Menschen
INHALT: Das aus der "Selbstbestimmt-Leben-Bewegung" hervorgegangene Modell der "Persönlichen Assistenz" soll die Emanzipation körperbehinderter Menschen vorantreiben helfen eben mittels der Inanspruchnahme von "Persönlichen Assistenten", die körperbehinderten
Menschen zur Seite stehen (sollen), wenn und so, wie diese es wünschen. Angelehnt an die
Interaktionstheorie Erving Goffmans wird in der Dissertation die "Interaktionsordnung" dieser Assistenzbeziehungen untersucht, die bisher noch nicht systematisch erforscht wurde. Es
geht dabei um die Frage, welche Konsequenzen das Selbstbestimmungspostulat für die Interaktionen in den davon betroffenen Pflegebeziehungen hat. Oder genauer: Auf welche Weise
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
221
werden Selbstbestimmung und Autonomie unter eingeschränkten Bedingungen interaktiv aufrechterhalten oder hergestellt bzw. an welchen Stellen gelingt oder geschieht dies gerade
nicht? Der aufgeworfenen Fragestellung wurde mithilfe eines methodischen Vorgehens nachgespürt, das in seinen wesentlichen Zügen dem entspricht, was Hubert Knoblauch als "fokussierte Ethnographie" bezeichnet hat. Dieses im Rahmen der Studie angewandte Verfahren war
durch kurzfristige Feldaufenthalte gekennzeichnet, in denen die interessierenden interaktiven
Aktivitäten per Videoaufnahmen aufgezeichnet und im Forscherteam ausgewertet wurden.
Zusätzlich wurden teilnehmende Beobachtungen sowie gering standardisierte, mithin fokussierte Interviews mit den Beteiligten durchgeführt. Als Vergleichsfolie, vor deren Hintergrund die Besonderheiten von Assistenzinteraktionen rekonstruiert werden sollten, wurden
zudem Szenen von Interaktionen in der häuslichen ambulanten Pflege beobachtet und per Video aufgenommen sowie Interviews mit den Beteiligten geführt. Durch die Studie konnte aufgezeigt werden, dass sich Assistenzinteraktionen tatsächlich nach den Relevanzen der Assistenznehmerinnen richten und insofern deren "Selbstbestimmtheit" (im Verständnis der Assistenzidee) ermöglichen bzw. befördern. Der Blick auf die Details von Assistenzinteraktionen
zeigt aber auch, dass der Spielraum, die einzelnen Interaktionen zu gestalten, wesentlich größer ist, als es das Assistenzmodell konzeptionell vorsieht - dieses stellt (u.a.) in besonderem
Maße auf die so genannte "Anleitungskompetenz" von Assistenznehmerinnen ab. Die jeweils
unterschiedlichen Relevanzen, die die im Rahmen des Dissertationsvorhabens untersuchten
Assistenznehmerinnen setzen, umfassen jedoch mehr als das reine Anleiten und Umsetzen
von konkreten Vorgaben. In den tatsächlich statthabenden Assistenzinteraktionen lassen sich
auch andere Strategien der Assistenznehmerinnen erkennen, ihre Assistentinnen zu bestimmten Tätigkeiten (oder Unterlassungen) zu bewegen, als es das Modell erahnen lässt. Dies sind
zum einen der im Modell so nicht bedachte (oder dort zumindest nicht ausformulierte) Einsatz indirekter sprachlicher und parasprachlicher 'Stilmittel', zum anderen aber auch verschiedene nonverbale Aktivitäten, die zusammengenommen offenbar einen wichtigen Raum in der
Vermittlung grundlegender Relevanzen einnehmen. Man könnte somit auch sagen, die Relevanzen der Assistenznehmerinnen können und müssen zum Teil auf subtilere bzw. vielschichtigere Weise vermittelt werden, als es das Modell erahnen lässt; eben deshalb, weil
auch die zu vermittelnden Relevanzen zum Teil subtiler bzw. vielschichtiger sind, als es
durch stetig präzise, verbale und direkte Ansprachen an die Assistentinnen zu vermitteln
wäre.
METHODE: Mittels teilnehmender Beobachtung, Videographie sowie gering standardisiertem
Interview wurden Daten erhoben und wissenssoziologisch-hermeneutisch ausgewertet. Neben
sprachlichen Aspekten der Interaktion und relevanten Deutungsmustern der Beteiligten wurde
in besonderem Maße das körperliche Geschehen berücksichtigt. Es ging nicht darum, die gelungene oder nicht gelungene Umsetzung des normativen Konstruktes "Selbstbestimmung"
zu evaluieren. Vielmehr interessierte die soziale Ordnung der davon betroffenen Interaktionsbeziehungen, die systematisch aufgeklärt werden sollte. "Selbstbestimmung" wurde dabei betrachtet als erklärtes Ziel derjenigen, die Assistenz in Anspruch nehmen, und insofern als
Rahmen, der die Interaktionssituation in spezifischer Weise prägt und deshalb im Kontext mit
zu berücksichtigen ist.
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie (44221 Dortmund)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])
222
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[324-L] Kurzke-Maasmeier, Stefan:
Von der Fürsorge zur Selbstbestimmung: die UN-Behindertenrechtskonvention als
Herausforderung für soziale Dienste, soziale Professionen und Gemeinwesen, in: Soziale
Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 59/2010, H. 1, S. 2-9 (Standort:
UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen (BRK) hat zu
einer prinzipiellen Neuausrichtung der deutschen Behindertenpolitik geführt. Sie stärkt die
Rechte von Menschen mit Behinderung auf Selbstbestimmung, Teilhabe und Diskriminierungsschutz und formuliert konzeptionelle Bausteine für eine inklusive Gesellschaft. In diesem Beitrag stehen notwendige Schritte der Transformation sozialer Dienste, die sozialprofessionellen Herausforderungen und die Veränderungen auf der Ebene der Gemeinwesen im
Mittelpunkt, die mit den normativen Bestimmungen der BRK verknüpft sind." (Autorenreferat)
[325-L] Libuda-Köster, Astrid; Sellach, Brigitte:
Lebenslagen behinderter Frauen in Deutschland: Auswertung des Mikrozensus 2005, Berlin
2009, 129 S. (Graue Literatur;
www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationsliste,did=132950.html)
INHALT: "Im Jahr 2005 lebten, nach den Ergebnissen des Mikrozensus, in Deutschland 1,685
Millionen Frauen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren mit einer amtlich anerkannten Behinderung. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat das
Institut für Projektevaluation und sozialwissenschaftliche Datenerhebung (IPSE/ Dr. LibudaKöster) mit der Auswertung des Mikrozensus 2005 beauftragt mit dem Ziel, die besonderen
Lebenslagen, Lebenswirklichkeiten und möglichen Diskriminierungsformen behinderter
Frauen mit den Daten des Mikrozensus 2005 sichtbar zu machen. Die Daten sollten so weit
aufgeschlossen werden, dass theoriegeleitet mit ausgewählten Fragestellungen neue Erkenntnisse gewonnen und Unterschiede in den Lebenslagen zu behinderten Männern und nicht behinderten Frauen und Männern aufgezeigt werden können. Insbesondere sollte nach systematischen Besonderheiten der Lebenslage behinderter Frauen bzw. ihrer spezifischen Benachteiligungen gesucht und Gruppen von behinderten Frauen mit besonderer Vulnerabilität identifiziert werden. Besonders in den Blick genommen werden sollten zudem behinderte Frauen mit
Migrationshintergrund. Grundlage für die Erfassung von behinderten Frauen (und Männern)
ist die amtliche Anerkennung einer Behinderung durch die im Sozialgesetzbuch IX vorgesehenen Institutionen. Da der Mikrozensus auf der amtlichen Anerkennung basiert, werden darin nur Frauen mit einem amtlich anerkannten Behindertenstatus erfasst. Nur sie konnten in
die Analyse einbezogen werden. Ermittelt wurden so ein Anteil von 7,4% Frauen mit Behinderung an der weiblichen Bevölkerung im Alter von 18 bis 65 Jahren und ein Anteil von
9,7% Männern mit Behinderung an der männlichen Bevölkerung. Der Anteil der Männer ist
deutlich höher als der der Frauen bzw. mehr Männer sind als behindert anerkannt als Frauen.
Durch die Analyse des Mikrozensus konnte eine Vielzahl interessanter und auch unerwarteter
Ergebnisse gewonnen werden, insbesondere zu behindertenbedingten und frauentypischen
Benachteiligungsstrukturen. Dabei wurde Benachteiligung im Rahmen des theoretischen Lebenslagenansatzes aus der Sozialpolitikforschung als weitreichende Begrenzung von individuellen Handlungsspielräumen definiert." (Autorenreferat)
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[326-F] Lingnau, Kathrin, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Waldschmidt, Anne, Prof.Dr. (Leitung):
Soziale Teilhabe in Europa: eine Studie zu den Ordnungsprinzipien europäischer Sozialund Gleichstellungspolitik am Beispiel der Politiken für behinderte Menschen auf supranationaler und nationaler Ebene
INHALT: Behindertenpolitik ist kein klar abgrenzbares Politikfeld, sondern existiert vielmehr als
komplexer "policy mix" im Spannungsfeld von Existenzsicherung (sozialpolitische Absicherung), Rehabilitation (Arbeitsmarktintegration) und Gleichstellung (Bürgerrechtspolitik). Außerdem macht sich der wachsende Einfluss der Europäischen Union als supranationaler Akteur - zum Beispiel bei der Verabschiedung des Gleichbehandlungsgesetzes in Deutschland bemerkbar. Vor diesem Hintergrund wurden in dem Forschungsprojekt behindertenpolitisch
relevante Dokumente der EU analysiert, um die Genese der europäischen Behindertenpolitik
auf programmatischer und institutionell-struktureller Ebene zu rekonstruieren. Außerdem
wurde untersucht, inwieweit sich die europäischen Ordnungsprinzipien in nationalen Politiken wiederfinden und welche Rolle die EU-Vorgaben in den nationalen Implementationsprozessen spielen. Zu diesem Zweck wurden auf der Basis der Wohlfahrtsstaatstypologie von Esping-Andersen (1990) drei Länderprofile erstellt: Deutschland für den konservativ-korporatistischen Wohlfahrtsstaatstyp, Großbritannien für den wirtschaftsliberalen Typ und Schweden
für den sozialdemokratisch-universalistischen Typ. Die Länderanalysen fragten nach dem
Spannungsverhältnis zwischen der sozialpolitisch ausgerichteten Behindertenpolitik und der
Bürgerrechts- und Gleichstellungspolitik. ZEITRAUM: ab 1945 GEOGRAPHISCHER
RAUM: Europa, Deutschland, Großbritannien, Schweden
METHODE: Neben Literaturanalysen wurde eine Dokumentenanalyse zentraler Quellen der EU
vorgesehen. Für die drei Länderberichte wurden Analysen der Versorgungspraxis sowie Sekundäranalysen statistischer Daten durchgeführt. DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Waldschmidt, Anne: Behindertenpolitik im Spannungsverhältnis
zwischen Normierung und Normalisierung. in: Graumann, Sigrid; Grüber, Katrin (Hrsg.):
Anerkennung, Ethik und Behinderung: Beiträge aus dem Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft. Mensch - Ethik - Wissenschaft, Bd. 2. Münster: Lit Verl. 2005, S. 175-194. ISBN 38258-8322-1.+++Waldschmidt, Anne: Robert Castel: die Stärkung des Sozialen. Leben im
neuen Wohlfahrtsstaat. in: KultuRRevolution. Zeitschrift für angewandte Diskurstheorie, Nr.
52, 2007, S. 51-54.+++Waldschmidt, Anne: Politische Partizipation von Menschen mit Behinderungen und Benachteiligungen. in: Stein, Roland; Orthmann, Dagmar (Hrsg.): Basiswissen Sonderpädagogik. Band V: Lebensgestaltung bei Behinderungen und Benachteiligungen
im Erwachsenenalter und Alter. Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren (in Vorbereitung).+++Waldschmidt, Anne: Existenzsicherung - ein soziales Recht? Überlegungen zur
Theorie der Behindertenpolitik unter besonderer Berücksichtigungen von Menschen mit
schwerer Behinderung. in: Grüber, Katrin; Dederich, Markus (Hrsg.). Herausforderungen: mit
schwerer Behinderung leben. Beiträge aus dem Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft.
Frankfurt am Main: Mabuse Verl. 2007, S. 61-74. ISBN 978-3-938304-74-7.+++Waldschmidt, Anne: Politische Partizipation von Menschen mit Behinderungen und Benachteiligungen. in: Orthmann Bless, Dagmar; Stein, Roland (Hrsg.): Basiswissen Sonderpädagogik.
Bd. 5: Lebensgestaltung bei Behinderungen und Benachteiligungen im Erwachsenenalter und
Alter. Baltmannsweiler: Schneider Verl. Hohengehren 2009, S. 118-152. ISBN 978-3-83400524-3.+++Waldschmidt, Anne: Disability policy of the European Union: the supranational
level. in: ALTER: European Journal of Disability Research / Revue Européenne de Recherche sur le Handicap (ISSN 1875-0672), Paris, Jg. 3, 2009, H. 1, S. 8-23. ARBEITSPAPIERE:
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
Waldschmidt, Anne: European disability policy - disability policy in Europe: a German perspective. Presentation at the Annual Conference 2005 of ESPAnet - the Network for European Social Policy Analysis "Making Social Policy in the Postindustrial Age", Univ. of Fribourg, September 24th, 2005, Fribourg/ Switzerland, 16 S. Unter: www.unifr.ch/travsoc/espanet05/papers/pap05-03.pdf abrufbar.
ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: RheinEnergieStiftung Jugend/ Beruf, Wissenschaft, Köln FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik
und Rehabilitation Professur für Soziologie, Politik der Rehabilitation, Disability Studies
(Frangenheimstr. 4, 50931 Köln)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-470-6891, e-mail: [email protected])
[327-F] Martini-Willemin, Britt-Marie (Bearbeitung); Chatelanat, Gisela, Prof. (Betreuung):
Projet scolaire et participation sociale de personnes présentant une déficience intellectuelle
INHALT: Problématique: L'objectif de la thèse est une meilleure connaissance des positions et
des pratiques actuelles en matière de scolarisation des élèves présentant une déficience intellectuelle et de leur d'accompagnement lors de la transition dans la vie adulte et de mettre en
discussion leur participation à la vie de la société. Une réflexion est également menée quant à
l'impact des recommandations internationales qui appellent à un changement de paradigme
dans la conception même du handicap mental. La problématique centrale de cette étude, à savoir la préparation à la vie adulte de personnes qui présentent une déficience intellectuelle,
prend une importance particulière dans le contexte politique et social actuellement en mutation. Au niveau national, on peut relever premièrement que la Suisse s'est dotée d'une loi sur
l'élimination des inégalités frappant les personnes handicapées (LHand, 2002). Deuxièmement, des déclarations politiques sont en faveur de l'intégration scolaire. Troisièmement, des
pourparlers pour doter les institutions et les écoles spécialisées d'un plan d'étude sont en cours
(Bürli, 2005). En ce qui concerne les contenus d'enseignement préparant à la vie adulte, l'étude donne une place particulière à la littéracie - objectif primordial de l'école ordinaire - dont
l'importance est discutée, notamment pour des élèves avec une trisomie 21, en lien avec la
participation sociale. Résultats: Les analyses ont mis en évidence des points d'accord, mais
aussi de ruptures de consensus en ce qui concerne, d'une part, les contenus à enseigner et les
objectifs poursuivis durant la scolarité et, d'autre part, les projets de vie future imaginés par
les différents acteurs. En matière de contenus d'enseignement, les analyses indiquent que les
conceptions des parents et des enseignants sur les ingrédients d'un "bon projet scolaire" semblent proches. Ils souligne l'importance des contenus typiquement scolaires (lire, écrire,
compter), l'autonomie ou l'indépendance par la maitrise des gestes de la vie quotidienne, les
compétences sociales, l'estime de soi et le bien-être. Pourtant, sous ce consensus apparent, il
ressort que si les parents privilégient les contenus scolaires avec une centration sur la littéracie et l'autonomie; chez les professionnels, l'importance est plus également répartie entre l'ensemble de ces contenus. En outre, les professionnels expriment de nombreuses réserves quant
à la légitimité et à la possibilité de faire acquérir aux élèves qui sont porteurs de t21 les contenus tel que la littéracie. En ce qui concerne le projet de vie, les analyses indiquent que les acteurs ne sont pas satisfaits avec les perspectives qu'ils anticipent. Concrétiser la participation
sociale leur semble hors de portée. Ceci conduit les acteurs à défendre l'existence de structures ségrégatives, malgré un malaise à propos de la ségrégation qui est bien manifeste dans
leurs propos. En effet, s'ils disent qu'une voie tracée spécifiquement pour les élèves avec une
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t21 leur offre une protection contre le rejet social, ils affirment aussi qu'elle isole les personnes. Ils souhaitent tous que ces personnes soient davantage visibles et que leurs opportunités
de participation sociale soient augmentées. Les analyses permettent de donner une intelligibilité des liens entre les objectifs poursuivis lors de la scolarité, les contenus d'apprentissage
privilégiés et les projets de vie future, tels qu'ils sont envisagés ou souhaités par les acteurs,
ainsi que des tensions perceptibles entre les souhaits des uns et des autres par rapport aux pratiques actuelles. Conclusion: Cette enquête révèle que la voie institutionnelle tracée est de
plus en plus contestée. Des propositions vont dans le sens d'une diversité des parcours et d'un
accompagnement plus individualisé des personnes présentant une déficience intellectuelle. Si
cette nouvelle orientation - en accord avec les recommandations internationales - vise davantage de participation sociale des personnes présentant une déficience intellectuelle, elle met
également en évidence la difficulté de traduire cette orientation dans l'agir pour les acteurs qui
ne peuvent pas porter seuls la charge du changement. Ces derniers regrettent l'absence de signes tangibles d'un changement du système éducatif sous formes de modifications structurelles et de ressources appropriées.| ZEITRAUM: 2002-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Terrain de récolte des données: Canton de Vaud
METHODE: Afin de mener ce questionnement sur la meilleure manière de préparer les élèves
présentant une déficience intellectuelle à leur vie d'adulte, cette étude a eu recours aux regards
croisés de différents groupes d'acteurs directement aux prises avec le projet scolaire et le projet de vie. Des entretiens semi-directifs (N=46) ont été menés avec des acteurs impliqués dans
l'éducation d'élèves avec une trisomie 21 fréquentant des institutions spécialisées du canton
de Vaud (parents, enseignants spécialisés, responsables d'écoles spécialisées et décideurs politiques). Les entretiens ont été intégralement transcrits et soumis à une analyse thématique de
contenu à l'aide du logiciel d'analyse qualitative NVivo. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Qualitatives Interview; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von
Aggregatdaten.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Martini-Willemin, B.-M.:
Projet scolaire et participation sociale de personnes présentant une déficience intellectuelle.
Thèse de doctorat en Sciences de l'éducation. Université de Genève 2008.
ART: BEGINN: 2002-11 ENDE: 2008-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Université de Genève, Faculté de Psychologie et des Sciences de l'Education,
Section des Sciences de l'Education (40, Bd du Pont d'Arve, 1205 Carouge, Schweiz)
[328-F] Müller, Arne, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Waldschmidt, Anne, Prof.Dr. (Betreuung):
Wechselwirkungen von Diskriminierung und Exklusion am Beispiel (nicht) behinderter
Menschen. Eine Analyse im Anschluss an Pierre Bourdieu
INHALT: Obgleich die Antidiskriminierungspolitik auf nationaler und supranationaler Ebene
derzeit ein beachtetes Feld darstellt, ist die soziologische Analyse des Phänomens der Diskriminierung noch eher lückenhaft. Bislang wurde Diskriminierung eher der Disziplin 'Sozialpsychologie' überantwortet. Die einschlägigen und doch im engeren Sinne weniger soziologischen Erkenntnisse zur Diskriminierung stammen aus der Forschung zu Ethnizität und Rassendiskriminierung, ohne allerdings allgemeine Erklärungen oder gar ein soziologisches Modell der Diskriminierung zu offerieren. Die klassische soziologische Ungleichheitsforschung
versucht wiederum, Benachteiligungen eher durch die sozioökonomische Position der Individuen oder Unterschiede im formalen Bildungsniveau zu erklären. Dazu 'quer' stehende Diffe-
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
renzen (Alter, Geschlecht, Nationalität, Weltanschauung, Religion, Behinderung etc.) werden
für die Begründung von sozialen Ungleichheiten eher vernachlässigt. Dabei stellen eben diese
Differenzen aus soziologischer Sicht sog. Diskriminierungsressourcen (vgl. Hormel/ Scherr
2006) dar und erscheinen für die Zuweisung der Position im sozialen Raum (vgl. dazu Bourdieu 1998) als wichtige Determinanten. Dieses Forschungsprojekt möchte zur soziologischen
Diskriminierungsforschung beitragen, indem es die Diskriminierung behinderter Menschen
fokussiert. Als Beitrag zur sozialen Ungleichheitsforschung soll untersucht werden, inwieweit
horizontale Ungleichheiten maßgeblich für die Chancenverteilung und damit für die Positionierung des Individuums im sozialen Raum sind. Dies soll unter Zuhilfenahme der theoretischen Erkenntnisse Pierre Bourdieus erfolgen. Dazu ist eine empirische Erhebung geplant,
um zu erkunden, ob es bei behinderten Menschen in der heutigen bundesdeutschen Gesellschaft zu Diskriminierungen kommt und inwieweit diese Diskriminierung mit der Ungleichheitskategorie Behinderung korreliert. Fragestellung ist, ob es sich bei der Dimension der Behinderung als horizontale Ungleichheitskategorie per se um ein auslösendes Moment für Diskriminierungen handelt oder ob diese eher kumulativ bei deprivierten Lebenslagen als Einflussfaktor in Erscheinung tritt. Analog zu Bourdieus breit angelegter Erhebung zu "den feinen Unterschieden" müssen dazu möglichst alle in Deutschland existenten Lebenslagen (vgl.
Vester et al. 2001) einer Sekundäranalyse unterzogen werden, um aus diesen Daten Kriterien
für die Auswahl von möglichst typischen Interviewpartnern zu gewinnen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen es ermöglichen, anhand der Diskriminierung behinderter Menschen
ein allgemeines soziologisches Modell der Diskriminierung zu entwerfen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Ungleichheitsforschung; Sozialstrukturanalyse. Untersuchungsdesign: Querschnitt
DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-03 ENDE: 2012-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik
und Rehabilitation Professur für Soziologie, Politik der Rehabilitation, Disability Studies
(Frangenheimstr. 4, 50931 Köln)
KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0221-470-6890, e-mail: [email protected])
[329-F] Müller, Mareike (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung); Leonhardt,
Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung):
Entwicklung eines pädagogischen Gesamtkonzepts für Familien mit beim Neugeborenenhörscreening hörauffälligen Säuglingen in Frühförderstellen
INHALT: Wie erleben die Eltern die Mitteilung, dass das Kind "hörauffällig" ist, und die Phase
bis zur endgültigen Diagnose? Wie muss/ soll die Beratungssituation für diese Familien aussehen? Wie muss das Personal der Frühförderstellen qualifiziert werden, um mit diesen "sehr
jungen" Kindern umzugehen? Wie läuft momentan die Förderung ab? Wie verläuft die
Sprachentwicklung bei so früh erkannten Kindern? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern
METHODE: Interviews; Fallanalysen; standardisierte Testverfahren; systematische Beobachtung
DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung (Auswahlverfahren: Zufall und
Bereitschaft zur Mitarbeit). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
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ART: BEGINN: 2004-09 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches
Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen FINANZIERER: GeersStiftung
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Präventions-, Integrations- und Rehabilitationsforschung Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])
[330-L] Ormerod, Mark:
Auf dem Weg zu professioneller Identität: zur Fachlichkeit, Eigenständigkeit und
Handlungskompetenz der Sozialen Arbeit am Beispiel einer empirischen Untersuchung im
Handlungsfeld der Behindertenhilfe, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 202 S., ISBN:
978-3-8364-4435-4
INHALT: "Ziel der Arbeit ist eine empirische Überprüfung zum Stand der Professionalisierung
der Sozialen Arbeit im Handlungsfeld der Behindertenhilfe. Die Arbeit besteht aus drei Teilen: Zunächst werden theoretische Beiträge sowie die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen der letzten 10 Jahre zur Professionalisierung der Sozialen Arbeit in Deutschland vorgestellt, verglichen und zusammen gefasst. Es folgt eine quantitative Untersuchung zum Stand
der Professionalisierung von Diplom-Sozialpädagogen und/ oder Diplom-Sozialarbeitern in
der Behindertenhilfe. Die Einzelergebnisse der schriftlichen Befragung werden dargestellt,
ausgewertet und zusammengefasst. Nach einem Vergleich der Untersuchungsergebnisse mit
dem Stand der Theorie werden abschließend Schlussfolgerungen gezogen und Empfehlungen
ausgesprochen. Dabei präsentiert sich insgesamt ein Bild, nach dem von einer einheitlichen
Auffassung sozialpädagogischer respektive sozialarbeiterischer Professionalität in der Behindertenhilfe zwar nicht die Rede sein kann, sich aber bereits deutliche Spuren der Professionalisierungsdebatte in der Praxis nachweisen lassen." (Autorenreferat)
[331-F] Powell, Justin J.W., Dr.; Richardson, John G., Prof. (Bearbeitung):
Special education and disability policy in historical and comparative perspective
INHALT: How have nation-states, churches, and philanthropists historically responded to disability and deviance in Europe and North America? Age-old strategies of care, compensation,
and rehabilitation will be contrasted with contemporary appeals to equal opportunities, rights,
and participation (inclusion). Comparative studies of educational system development and disability policy reform show the extent to which these differing ideals have been reached in the
Atlantic world since the mid-1800s. Special education offers a vital but neglected field to examine the trade-offs between principles of merit and equality and the resulting educational
and social inequalities. Since few studies on special education have an extended historical reach or compare cross-nationally, this study will systematize the comparative dimensions of
special education's institutionalization.|
VERÖFFENTLICHUNGEN: Powell, Justin J.W.: To segregate or to separate? The institutionalization of special education in the United States and Germany. in: Comparative Education
Review, 53, 2009, 2, pp. 161-187.+++Richardson, John G.: Institutional sequences, pedagogical reach, and comparative educational systems. in: Baker, David P.; Wiseman, Alexander W.
228
soFid Soziale Probleme 2010/1
3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
(eds.): The impact of comparative education research on institutional theory. Amsterdam: Elsevier 2006.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stiftung Deutsch-Amerikanische Wissenschaftsbeziehungen -SDAW- im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Schwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen Abt. Ausbildung und Arbeitsmarkt (Reichpietschufer 50,
10785 Berlin)
KONTAKT: Powell, Justin J.W. (Dr. Tel. 030-25491-173, e-mail: [email protected])
[332-L] Powell, Justin J.W.:
Von schulischer Exklusion zur Inklusion?: eine neo-institutionalistische Analyse
sonderpädagogischer Fördersysteme in Deutschland und den USA, in: Sascha Koch (Hrsg.) ;
Michael Schemmann (Hrsg.): Neo-Institutionalismus in der Erziehungswissenschaft :
grundlegende Texte und empirische Studien, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 213232
INHALT: Der Beitrag behandelt institutionalisierte schulische Segregation als eine Form systematischer Behinderung ("schulische Behinderung"). Er zielt auf die Frage, wie sozialpädagogische Fördersysteme mit so viel Erfolg institutionalisiert wurden, dass sie unhinterfragt blieben, als notwendig akzeptiert wurden und in allen Regionen der beiden untersuchten Länder
Verallgemeinerung erfuhren. Der Verfasser stellt zunächst die historischen Phasen der Institutionalisierung "schulischer Behinderung" dar. Die Institution der "schulischen Behinderung"
und die sich darauf beziehenden sozialpädagogischen Fördersysteme werden im Folgenden
anhand von Richard Scotts (2003) klassischer Darstellung institutioneller Säulen untersucht:
erstens die Behinderungsparadigmen als kulturell-kognitive Säule, zweitens die sonderpädagogische Profession und sonderpädagogische Organisationsformen als normative Säule und
drittes die Bildungspolitik und Rechtsprechung als regulative Säule. Anhand von Beispielen
aus dem deutsch-amerikanischen Vergleich wird gezeigt, wie die jeweilige Institution entstanden ist und wie sie sich verändert hat. (ICE2)
[333-F] Rechberg, Karl-Hermann, Dipl.-Soz.; Maiwald, Markus, Dipl.-Soz.; Hinkl, Petra, Dipl.Soz. (Bearbeitung); König, Joachim, Prof.Dr.Dr. (Leitung):
S.A.L.Z. - Subjektnahe Erfassung von Arbeits- und Lebenszufriedenheit bei Menschen mit
Behinderung
INHALT: Als Anlass diente der Wunsch der Diakonie Neuendettelsau, die Zufriedenheit ihrer
Klienten im Arbeitsbereich Behinderung zu erheben. Daraufhin wurde Instrumentarium von
vier Instrumenten entwickelt, die es ermöglichen, empirisch die Zufriedenheit von Menschen
mit Behinderung zu erfassen. Die besonderen Herausforderungen bestehen darin, dass 1. diese Erhebung unabhängig von Art und Grad der Behinderung geschieht 2. der Anspruch besteht, so nah wie möglich die unmittelbare Zufriedenheit der Betroffenen selbst zu erheben hierbei wird so weit wie möglich auf die stellvertretende Einschätzung durch Dritte verzichtet. Dieses Prinzip wird als das Prinzip der Subjektnähe definiert. ZEITRAUM: 2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Franken
METHODE: Eine Gesamtheit von Menschen mit Behinderung wird entsprechend ihrer Fähigkeit
betrachtet, Zufriedenheit mitzuteilen. Die Stärke dieser Fähigkeit wird in vier Cluster unter-
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teilt, die als unterschiedlich stark in absteigender Reihenfolge definiert werden. Die Zufriedenheit der Personen jedes Clusters wird mit einem eigenen Instrument erhoben. Dessen jeweilige Methodik ist bestrebt, so nah wie möglich die subjektive Sicht der/ des Betroffenen
selbst zu erheben. Je nach Methodik ist die Gefahr der Verzerrung dieser Sicht unterschiedlich hoch: Die Methoden sind: Fragebogen, Interview, teilnehmende Beobachtung, Stellvertreterbefragung. Jede Person wird mit dem subjektnähesten Instrument erhoben, das für sie
möglich ist. Nach der Erhebung werden die Daten trianguliert und somit eine Gesamtaussage
für die erhobene Personengruppe generiert. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 135; Daten einer eigens für
das Projekt durchgeführten Basisdaten-Erhebung, die sich auf sämtliche Klienten im Arbeitsbereich Behinderung der Diakonie Neuendettelsau bezog; Auswahlverfahren: kriteriengeleitet). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 198; Daten einer eigens für das Projekt durchgeführten Basisdaten-Erhebung, die sich auf sämtliche Klienten im Arbeitsbereich
Behinderung der Diakonie Neuendettelsau bezog; Auswahlverfahren: kriteriengeleitet). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 82; Daten einer eigens für das Projekt durchgeführten
Basisdaten-Erhebung, die sich auf sämtliche Klienten im Arbeitsbereich Behinderung der
Diakonie Neuendettelsau bezog; Auswahlverfahren: kriteriengeleitet). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Rechberg, Karl-Hermann: "Dann frag' mich doch!" - Methodologische Grundlegung und Entwicklung eines Instrumentariums zur subjektnahen Erhebung
von Zufriedenheit von Menschen mit Behinderung. Regensburg: S. Roderer Verl. 2010, 76 S.
(eingereicht).+++Hinkl, Petra; König, Joachim; Maiwald, Markus; Rechberg, Karl-Hermann:
Subjektnahe Erfassung von Arbeits- und Lebenszufriedenheit bei Menschen mit Behinderung
(S.A.L.Z.). Manuskript eingereicht bei mehreren Fachzeitschriften. ARBEITSPAPIERE: König, Joachim; Maiwald, Markus; Rechberg, Karl-Hermann: Forschungsbericht und Ergebnisse der Evaluation - Kundenbefragung Behindertenhilfe Diakonie Neuendettelsau. Forschungsbericht. Nürnberg 2007, 54 S.
ART: BEGINN: 2007-05 AUFTRAGGEBER: Diakonie Neuendettelsau, Direktion Behindertenhilfe FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Nürnberg (Bärenschanzstr. 4, 90429 Nürnberg)
KONTAKT: Rechberg, Karl-Hermann (e-mail: [email protected])
[334-F] Reuter, Christiane, Dr. (Bearbeitung); Kapustin, Peter, Prof.Dr. (Betreuung):
Ganzheitliche, familienorientierte Gesundheitsförderung von Kindern mit geistiger und
ohne Behinderung im Setting Schule oder Tagesstätte. Konzeption "Vernetzte Gesundheitserziehung im Grundschulalter", Implementierung als Pilotprojekt und Evaluationsstudie
INHALT: Studienergebnisse verdeutlichen den Bedarf an frühzeitiger Prävention von Zivilisationskrankheiten. Als Antwort darauf wurden und werden eine Vielzahl von Projekten, die auf
die Förderung der Gesundheit von Kindern abzielen, an Schulen und Kindergärten realisiert.
Die gesundheitlich benachteiligte Personengruppe "Kinder mit geistiger Behinderung" fällt
dabei meist durch das Raster der Bemühungen. Um dieses Defizit zu beheben, stellte sich dieses Dissertationsprojekt der Aufgabe, eine Konzeption zu erarbeiten, die alle Kinder - also
auch Kinder mit geistiger Behinderung - unter Berücksichtigung neuer Gesundheitsförderungsansätze erreicht. Die Forschungsarbeit beinhaltet die Evaluation des Konzepts hinsichtlich Durchführbarkeit und Wirksamkeit mit dem Ziel, als Produkt ein optimiertes Manual für
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Betreuer und Lehrkräfte zu erstellen. ZEITRAUM: 2007/08 GEOGRAPHISCHER RAUM:
Würzburg
METHODE: Vor dem Hintergrund eines dynamischen interaktionalen Entwicklungskonzepts ist
Behinderung nicht systemimmanent, sondern wird durch das Wechselspiel von besonderen
Anlagen und Umweltbedingungen bedingt. Die Gesundheit von Menschen mit geistiger Behinderung, verstanden als Erlebnisqualität, die psychisches, physisches und soziales Wohlbefinden impliziert (Grunow et al., 1994), ist in besonderem Maße gefährdet (Emerson, 2005).
Darum sind frühzeitige Maßnahmen der Gesundheitsförderung nötig. Während an Regelschulen in Deutschland in den letzten Jahren immer mehr Konzepte zur Gesundheitsförderung
entwickelt und umgesetzt werden, werden Kinder mit einer geistigen Behinderung an Förderschulen nicht erreicht. Eine frühe Förderung von Handlungskompetenzen und eine Stärkung
der Ressourcen im Sinne von Empowerment sind gerade für diese Kinder notwendig. Das Pilotprojekt "Vernetzte Gesundheitserziehung im Grundschulalter" wurde i.S.v. Handlungsforschung gesteuert. In dieser explorativen Pilotstudie wurde auf qualitative und quantitative
Methoden zurückgegriffen. Die Durchführungs- und Prozessevaluation erfolgte mittels Kurzfragebögen (Eltern und Kinder) direkt nach den Projekttreffen und unstrukturierter Beobachtungsprotokolle (Bewegungsstunden und Projekttreffen). Zur Wirksamkeitsevaluation wurden
Prozesse und Effekte untersucht. Die Daten über Prozesse wurden durch A-posteriori Protokolle der Bewegungsstunden und Projekttreffen (teilnehmende Beobachtung, unstrukturiert)
erhoben. Ihre Analyse erfolgte durch die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring computergestützt durch das Programm Atlas.ti (Mayring, 2002). Effekte des Projekts wurden mit Daten aus Fragebögen (bzw. mündliche Befragung bei Kindern ohne Schriftsprache) im PräPost-Design (Eltern und Kinder) untersucht. Hier wurden Ernährungs- und Freizeitgewohnheiten von Eltern und Kindern sowie das gesundheitsbezogene Wohlbefinden der Kinder
(Subskalen des Kid-KINDL). Zudem wurden Eltern und Kinder in den Endfragebögen zu den
Bewegungsstunden und Projekttreffen befragt. Die Datenauswertung erfolgte über deskriptive
Statistik (SPSS). Untersuchungsdesign: Durchführung und Ergebnisevaluation, Pilotstudie
DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 12; Kinder mit geistiger Behinderung; Auswahlverfahren:
Vollerhebung der Projektgruppe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Reuter, C.: Miteinander bewegen. Ganzheitliche familienorientierte Gesundheitsförderung für Kinder mit geistiger Behinderung. in: Bewegungserziehung,
2009, 1, S. 13-17.+++Reuter, C.: Gesundheitsförderung für Kinder mit geistiger Behinderung. Eine Studie zur Durchführbarkeit und Wirksamkeit der Konzeption "Vernetzte Gesundheitserziehung im Grundschulalter" im Setting Schule und Tagesstätte. Würzburger Beiträge
zur Sportwissenschaft, Bd. 1. Göttingen: Cuvillier 2009.
ART: BEGINN: 2007-05 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Gmünder ErsatzKasse GEK
INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät II, Institut für Sportwissenschaft
(Judenbühlweg 11, 97082 Würzburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0931-3189147, e-mail: [email protected])
[335-F] Roß, Paul-Stefan, Prof.; Krank, Susanne; Siebert, Annerose (Bearbeitung); Klie, Thomas,
Prof.Dr. (Leitung):
"Einbeziehung freiwillig und ehrenamtlich Tätiger in die Hilfen zur Teilhabe am Leben in
der Gemeinschaft" (Bürgerschaftliches Engagement in der Behindertenhilfe)
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INHALT: Es handelt sich um die wissenschaftliche Begleitung von Projekten in neun Einrichtungen und Diensten der stationären und ambulanten Behindertenhilfe und Psychiatrie des Bundesverbandes Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. Die Projekte haben das Ziel, Formen zu entwickeln, zu verbessern oder neu zu gestalten, wie freiwillig und ehrenamtlich Tätige in die Hilfen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft einbezogen werden können. Zu
betrachten ist die Umsetzung und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Perspektiven im
Sinne des sozialwissenschaftlichen Prinzips des "welfare-mix". Wohneinrichtungen sollen für
ihre Leistung, Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen, freiwillig und ehrenamtlich tätige Personen aus dem sozialen Umfeld vermehrt einbeziehen. Am Ende der Projektzeit soll aus den Erfahrungen der beteiligten Einrichtungen eine Handreichung für andere
Einrichtungen entstehen.
METHODE: Eckpunkte der wissenschaftlichen Begleitung: 1. Evaluation als Prozessbegleitung:
In dem Evaluationsprojekt folgen die Forscher einem der Handlungsforschung verpflichteten
Ansatz, der auf die kontinuierliche Rückkoppelung der Forschungsergebnisse mit den beteiligten Praxispartnern setzt. Auf diese Weise lassen sich einerseits die Forschungsresultate unmittelbar (kommunikativ) validieren, andererseits dient die Begleitforschung zugleich einem
Monitoring der Projektabläufe. 2. Evaluation aus verschiedenen Perspektiven: Sie verfolgen
einen multiperspektivischen Forschungsansatz, in dem sie die unterschiedlichen Sichtweisen
der verschiedenen beteiligten Akteure abzubilden und zusammenzuführen versuchen: im vorliegenden Fall z.B. der engagierten Ehrenamtlichen, der AdressatInnen des Engagements (BewohnerInnen oder NutzerInnen der Einrichtungen), der beteiligten beruflich tätigen Fachkräfte (KoordinatorInnen), der Einrichtungsleitungen, beteiligter Kooperationspartner (z.B. Freiwilligenzentren) und von Schlüsselpersonen aus dem Umfeld der Einrichtungen (Kirchengemeinden usw.). 3. Evaluation unter mehreren Fragestellungen: Schließlich berücksichtigen sie
unterschiedliche Dimensionen der Zielerreichung: Also neben dem Umfang der Zielereichung
auch mögliche unbeabsichtigte Nebenwirkungen, die Angemessenheit der Ziele selbst sowie
die Aufwands-Ertrags-Bilanz. Die konzeptionellen Lösungsansätze zur Einbeziehung freiwillig Tätiger sowie deren Implementierung in die Praxis werden unter Zugrundelegung der verschiedenen Rahmenbedingungen evaluiert und dokumentiert. Die Ergebnisse und Erfahrungen werden gebündelt und in einem handlungsleitenden Maßnahmenkatalog als Empfehlung
für die Einrichtungen und Dienste der Behindertenhilfe und Psychiatrie zusammengefasst.
ART: BEGINN: 2004-12 ENDE: 2007-04 AUFTRAGGEBER: Bundesverband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. FINANZIERER: Deutsche Behindertenhilfe - Aktion Mensch
e.V.
INSTITUTION: Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg (Bugginger Str. 38, 79114 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Krank, Susanne (e-mail: [email protected])
[336-F] Rothweiler, Monika, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Spracherwerb bei schwerhörigen Kindern
INHALT: Schwerhörigkeit infolge einer seit Geburt bestehenden Schallempfindungsstörung beider Ohren gehört mit einer Prävalenz von 1,5 auf 1.000 Geburten zu den häufigsten Schädigungen im Kindesalter. Ein intaktes Gehör ist die Grundvoraussetzung für den Lautspracherwerb. Diese Voraussetzung ist für die betroffenen Kinder, die überwiegend in 'hörende' Familien geboren werden, nicht gegeben. Trotz der hohen Prävalenzrate liegen bislang - weder im
deutschen Sprachraum, noch international - detaillierte Erkenntnisse über den Spracherwerb
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und mögliche Beeinträchtigungen des Spracherwerbs schwerhöriger Kinder vor, die über eher
allgemeine Feststellungen einer erheblichen Sprachentwicklungsverzögerung hinausgehen.
Ziel des Projektes ist es, zur Schließung dieser Lücke beizutragen. Das Projekt will zum einen
untersuchen, wie der Spracherwerb schwerhöriger Kinder verläuft und für ausgewählte
sprachliche Bereiche prüfen, ob sie in ihrer Entwicklung von der Schwerhörigkeit betroffen
sind. Zum anderen soll untersucht werden, welche Rolle der Zeitpunkt von Diagnose, apparativer Versorgung und sprachlicher Frühförderung und Therapie auf den Verlauf des Spracherwerbs und die erworbenen sprachlichen Fähigkeiten hat.
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 12 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Lehrgebiet Inklusive Pägagogik, Behindertenpädagogik (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0421-218-69030, e-mail: [email protected])
[337-F] Runge, Ricarda (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung):
Integrationsrisiken hörgeschädigter Kinder in allgemeinen oder integrativen Kindergärten
INHALT: Ziele: Adaption des US-amerikanischen Tests Preschool SIFTER auf den deutschen
Raum; Erfassung von Integrationsrisiken und Integrationserfolgen hörgeschädigter Vorschulkinder in integrativen und allgemeinen Kindergärten; Erfassung von Einflussfaktoren auf Integrationsrisiken und Integrationserfolgen. Spezielle Fragestellungen: Welche Integrationsrisiken bestehen? Wie hoch ist die Prävalenz von Integrationsrisiken bei hörgeschädigten Kindern? Welche Faktoren beeinflussen bestehende Integrationsrisiken und Integrationserfolge?
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern
METHODE: Adaption des US-amerikanischen Tests Preschool SIFTER auf den deutschen
Raum(Anlehnung an die Richtlinien der ITC): Prüfung des Kontextes; Übersetzung: forwardund backward-translation design; psychometrische Güte: Überprüfung der Hauptgütekriterien
anhand eines Feldtests; Testinstruktion; Erstellung eines Testmanuals. Datenerhebung: quantitativ-qualitativ sequentielles Design: a) Psychologischer Test: deutsche Version des Preschool SIFTER - Erfassung von Risikobereichen in der Entwicklung hörgeschädigter Kinder,
integriert in allgemeinen oder integrativen Kindergärten. b) Schriftliche Befragung: Fragebogen für Eltern und Erzieher hörgeschädigter, integrierter Kindergartenkinder - Erfassung von
Prädiktoren. c) Mündliche Befragung: halbstandardisierte Leitfadeninterviews mit Eltern und
Erziehern/ Erzieherinnen hörgeschädigter Kinder - Kontrolle sowie Illustration und Vertiefung der Ergebnisse der quantitativen Teilstudie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test (Stichprobe: 311; Rücklauf: 72 hörgeschädigte integrierte und 72 hörende Vorschulkinder; Auswahlverfahren: total). Gruppendiskussion (Stichprobe: 6; Hörgeschädigtenpädagogen; Auswahlverfahren: ad-hoc-Gruppe). Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; 5 Erzieher, 5 Eltern hörgeschädigter Kinder; Auswahlverfahren:
Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 311; Rücklauf: 86 Eltern und 72
Erzieher; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kobler, V.; Runge, R.: Integrationsrisiken hörgeschädigter Kinder
und Jugendlicher in allgemeinen Einrichtungen. in: VHN, 2008, 3, S. 248-250. ARBEITSPAPIERE: Runge, R.: Integrationsrisiken hörgeschädigter Kinder in allgemeinen Kindergärten Prävalenz und Einflussfaktoren. Unveröff. Zwischenbericht. München: LMU 2007.
ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2009-02 AUFTRAGGEBER: Stiftungszentrum im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft FINANZIERER: Auftraggeber
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INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Präventions-, Integrations- und Rehabilitationsforschung Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-2195, e-mail: [email protected])
[338-F] Schlebrowski, Dorotheé, Dr.; Schäfers, Markus, Dr.; Wansing, Gudrun, Dr.; Wacker, Elisabeth, Univ.-Prof.Dr. (Bearbeitung):
Persönliches Budget im Leistungsmix. Neues Wohnen für Menschen mit geistiger Behinderung zwischen stationärem Setting, ambulanten Leistungen und informellen Hilfen (PerLe
3)
INHALT: Ausgangslage: Die bisherigen Erfahrungen in der Umsetzung Persönlicher Budgets beschränken sich fast ausschließlich auf Leistungen der Eingliederungshilfe außerhalb stationärer Strukturen. Im Gegensatz dazu ist das PerLe-Budgetmodell - bundesweit einzigartig explizit auf eine Beteiligung von Menschen mit geistiger Behinderung im stationären Wohnbereich ausgerichtet. Dieses Modell wurde im Rahmen eines Modellversuchs von August
2003 bis September 2006 in einer Einrichtung der von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel
erprobt und seitdem als Regelleistung fortgeführt (vgl. Wacker, Wansing, Schäfers 2005;
Schäfers, Wacker, Wansing 2009; Schlebrowski 2009). Im Anschlussprojekt PerLe 3 werden
die nachhaltigen Wirkungen des Persönlichen Budgets auf die Lebensführung der
Bewohner/innen und die Unterstützungssysteme untersucht. Dadurch wird die rare Chance ergriffen, den Einfluss der neuen Steuerung auf die Teilhabemöglichkeiten der
Budgetnehmer/innen in einer langfristigen Perspektive (über einen Forschungsszeitraum von
fünf Jahren) zu beobachten. Dieser Ansatz berücksichtigt und respektiert die Entwicklungsmöglichkeiten, Veränderungsgeschwindigkeiten und Innovationspotenziale sowohl von Menschen mit geistiger Behinderung als auch des gesamten Unterstützungssettings. Forschungsfragen: Die übergeordneten Fragestellungen des Forschungsprojekts sind: Wie entwickelt sich
die Lebensführung der Bewohner/innen unter Budgetbedingungen im stationären Wohnbereich? Welche Unterstützungsarrangements werden über das Persönliche Budget realisiert?
Beeinflusst das Persönliche Budget die Grenzaufweichung zwischen ambulanten und stationären Angeboten? Welche Faktoren sind förderlich/ hinderlich bei der Umsetzung Persönlicher Budgets in stationären Betreuungsstrukturen? Welche Erfordernisse entfaltet das Persönliche Budget im stationären Wohnbereich im Hinblick auf planerische und organisatorische
Aspekte?
METHODE: Das Projekt ist als Follow-up-Studie konzipiert. Mit der Wiederholungsbefragung
der Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen (Panel-Untersuchung) wird die Budgetumsetzung
im Sinne eines "social monitoring" nach einem längeren Erprobungszeitraum erfasst. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit der längsschnittlichen Auswertung und Betrachtung mit folgenden Messzeitpunkten: PerLe 1: vor Einführung des Persönlichen Budgets (bereits erfolgt).
PerLe 2: 1,5 Jahre nach Einführung des Persönlichen Budgets (bereits erfolgt); 3 Jahre nach
Einführung des Persönlichen Budgets (bereits erfolgt). PerLe 3: 5 Jahre nach Einführung des
Persönlichen Budgets (Gegenstand des Projekts).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: www.fk-reha.uni-dortmund.de/Soziologie/PerLe/ sowie www.fk-reha.uni-dortmund.de/Soziologie/PerLe2/ .+++Schlebrowski, D.: Starke Nutzer
im Heim. Wirkung Persönlicher Budgets auf soziale Dienstleistungen. Wiesbaden: VS Verl.
für Sozialwiss. 2009 (in Vorbereitung).+++Schäfers, M.; Wacker, E.; Wansing, G.: Persönliches Budget im Wohnheim. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009 (in Vorbereitung).++
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
+Wansing, G.; Schäfers, M.: "Man guckt wirklich vielmehr auf die Individualität". Erfahrungen mit dem Persönlichen Budget im Wohnheim. in: Impulse, 3, 2007, 43, S. 11-13.+++Schäfers, M.; Wansing, G.: "Das ist ja eine völlig verrückte Situation im Grunde genommen!"
Wirkungen und Nebenwirkungen des Persönlichen Budgets aus Sicht der Begleitforschung.
in: Nußbicker, Rainer (Hrsg.): "Ich bin jetzt Chef!". Die Idee des Persönlichen Budgets in einer stationären Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Ein Praxisbericht. Bielefeld: Bethel-Verl. 2007, S. 75-95.+++Wansing, G.; Schäfers, M.: "Ich bin mein eigener Chef". Persönliches Budget im Wohnheim. in: Zusammen, 26, 2006, 6, S. 18-19.+++Schäfers, M.; Wacker, E.; Wansing, G.: Modellversuch "PerLe" zur Einführung eines persönlichen Budgets personenbezogene Unterstützung und Lebensqualität im Wohnheim. in: Fachdienst der Lebenshilfe, 2, 2004, S. 23-27.
ART: BEGINN: 2008-08 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und
Soziales FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Lehrstuhl für Rehabilitationssoziologie (Emil-Figge-Str. 50, 44227 Dortmund)
KONTAKT: Schlebrowski, Dorothée (Dr. Tel. 0231-755-4563,
e-mail: [email protected]);
Schäfers, Markus (Dr. Tel. 0231-755-5206, e-mail: [email protected]);
Wansing, Gudrun (Dr. Tel. 0231-755-5206, e-mail: [email protected])
[339-F] Scholz, Markus (Bearbeitung); Bundschuh, Konrad, Prof.Dr.phil.habil. (Betreuung):
Presse und Behinderung. Eine qualitative und quantitative Analyse
INHALT: Die Arbeit versucht herauszufinden, wie Behinderung allgemein und Menschen mit
unterschiedlichen Behinderungen in der Presse dargestellt werden. Unterschiede zwischen
den einzelnen Presseerzeugnissen und bei unterschiedlichen Arten von Einschränkungen hinsichtlich Themen, Sprache, Charakterisierung der Personen, Behinderungsbild, den beschriebenen Handlungsmustern etc. werden herausgearbeitet. Qualitativ wird versucht, im Forschungsfeld diskutierte klischeehafte Rollenvorstellungen in den Medien zu bestätigen oder
zu widerlegen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass dem Rezipienten in den verschiedenen Dimensionen ein äußerst heterogenes und keineswegs einseitiges Bild von Behinderung
und behinderten Menschen dargeboten wird. Nur zum Teil lassen sich Kontinuitäten und Regelmäßigkeiten finden, auf Basis derer bestimmte klischeehafte Bilder der Personengruppe
nachgewiesen werden können. ZEITRAUM: 01/2000 bis 12/2005 GEOGRAPHISCHER
RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Qualitative und quantitative Inhaltsanalyse auf Basis der 'Grounded Theory' mit explorativem Fokus. Einbezug quantitativer Daten aus Wortnormierungsstudien zur Analyse
sprachlicher Beschreibungen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 2.000; Bild, Süddeutsche Zeitung, Bunte,
Focus, Der Spiegel, Stern, SuperIllu; Auswahlverfahren: total -mit E., Vollerhebung aller relevanten Artikel-).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Scholz, Markus: Die Darstellung von Menschen mit Behinderung
in regelmäßig erscheinenden Printmedien. in: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre
Nachbargebiete (ISSN 0017-9655), 2007, H. 4, S. 330-331.+++Scholz, Markus: Presse und
Behinderung: Eine qualitative und quantitative Untersuchung. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 379 S. ISBN 978-3-531-17080-0.+++Scholz, Markus: Mediencharakterisierung
behinderter Menschen - eine Analyse personenbeschreibender Eigenschaften in der Presse (in
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Vorbereitung).+++Scholz, Markus: Thematische Repräsentationen von Behinderung innerhalb deutschsprachiger Printmedien (in Vorbereitung).
ART: BEGINN: 2006-03 ENDE: 2009-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler; Oskar-Karl-Forster Stipendium
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Präventions-, Integrations- und Rehabilitationsforschung Lehrstuhl für Geistigbehinderten- und Verhaltensgestörtenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0170-346-8741, e-mail: [email protected])
[340-F] Schönauer-Schneider, Wilma, Dr. (Bearbeitung):
Sprachheilpädagogischer Unterricht: Monitoring des Sprachverstehens (MSV)
INHALT: Fragestellung: 1. Monitoring des Sprachverstehens (MSV): Fähigkeiten der Schüler an
verschiedenen Fördererorten im MSV? Fähigkeiten verschiedener Altersgruppen im MSV?
Wie können Kinder mit verschiedenen Voraussetzungen im MSV effektiv gefördert werden?
2. Rezeptive Sprachstörungen: Welche Fähigkeiten haben Kinder verschiedener Förderorte
im Sprachverständnis? Welche Hilfen brauchen Kinder mit rezeptiven Sprachstörungen im
Unterricht? Auswirkungen von Förder-/ Therapieverfahren? Praxisbezug: Schwierigkeiten
beim Sprachverstehen im Schulalter oft sehr spät erkannt; anwendungsorientierte Forschung
im Zusammenhang mit Modellprojekt "Schule zur Sprachförderung Stielerstrasse". Zwischenergebnisse: a) sehr geringe rezeptive Sprachfähigkeiten bei Kindern in untersuchter Diagnose- und Förderklasse; b) stark beeinträchtigtes MSV bei sprachgestörten Kindern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern, u.a. Modellprojekt
METHODE: Explorative Studie mit Methodenkombination; quantitative und qualitative Testauswertung; Prä-/ Posttest-Design bei Intervention; qualitative Lehrerbefragung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test (Stichprobe: 40 pro Jahr;
Schülerinnen der ersten Jg. aus Schule zur Sprachförderung, Diagnose- und Förderklasse, Kooperationsklasse; Auswahlverfahren: total). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 16; Unterrichtsbeobachtungen zum Monitoring des Sprachverstehens; Auswahlverfahren: total).
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schönauer-Schneider, Wilma: Monitoring des Sprachverstehens
(MSV), comprehension monitoring - welche Bedeutung hat es für Kinder mit rezeptiven
Sprachstörungen? / Comprehension monitoring - how important is it for children with comprehensiondifficulties? in: Die Sprachheilarbeit (eingereicht).
ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2009-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Präventions-, Integrations- und Rehabilitationsforschung Lehrstuhl für Sprachheilpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])
[341-F] Schwarz, Katja, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Sautter, Hartmut, Dr.; Trost, Rainer, Prof.Dr.
(Leitung):
Hilfen für Menschen mit autistischem Verhalten
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
INHALT: Quantitativ: Wie viele SchülerInnen mit autistischem Verhalten werden an allgemeinen und Sonderschulen in Baden-Württemberg unterrichtet? (schulischer Bereich). Qualitativ:
Beschreibung, Analyse und Weiterentwicklung von richtungsweisenden Hilfeangeboten und
Fördermöglichkeiten in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Beruf (außer- und nachschulischer Bereich). GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen
(schulische und außer-/ nachschulische Fachkräfte - ca. 8 Schulen). Beobachtung, teilnehmend; Beobachtung, nicht teilnehmend. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 30; Experten - Fachkräfte aus unterscheidlichen Einrichtungen, in denen Menschen
mit Autismus betreut werden). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 1.000;
500 allgemeine Schulen und 500 Sonderschulen in Baden-Württemberg mit 1.000 Einrichtungsfragebögen und 6.000 Personenfragebögen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hilfen für Menschen mit autistischem Verhalten. in: Geistige Behinderung, Jg. 47, 2008, 2, S. 171-172. ARBEITSPAPIERE: Sautter, H.; Trost, R.: Hilfen für
Menschen mit autistischem Verhalten. Reutlingen, April 2006, 13 S.+++Konzeptionen.++
+Präsentationen.
ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Ludwig
Schlaich Stiftung; Land Baden-Württemberg Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. III Sonderpädagogik, Institut für
sonderpädagogische Förderschwerpunkte (Postfach 2344, 72762 Reutlingen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07121-271-9335, e-mail: [email protected])
[342-F] Sellach, Brigitte, Dr. (Bearbeitung); Libuda-Köster, Astrid, Dr. (Leitung):
Lebenslagen behinderter Frauen in Deutschland
INHALT: Hypothese: behinderte Frauen sind doppelt diskriminiert, wegen ihrer Behinderung
und wegen ihres Frau-seins. Das wird für Indikatoren für Lebenslage aus dem Mikrozensus
2005 repräsentativ für vier Bevölkerungsgruppen errechnet und empirisch verglichen. Vergleich: behinderte Frau - nicht behinderte Frau - behinderter Mann - nicht behinderter Mann.
Empfehlungen zum Förderbedraf behinderter Frauen werden abgeleitet. ZEITRAUM: 2005
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepbulik Deutschland
METHODE: Theorie: Lebenslagenansatz nach Sellach et al.; Methode: quantitativ empirischer
Vergleich von behinderten Frauen, nicht behinderten Frauen, behinderten Männern, nicht behinderten Männern
ART: BEGINN: 2007-11 ENDE: 2009-08 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Projektevaluation und sozialwissenschaftliche Datenerhebung (Wiesenstr. 29, 32105 Bad Salzuflen); Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Frauen- und Genderforschung e.V. (Niederurseler Landstr. 118, 60439 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 05222-40341, e-mail: [email protected])
[343-F] Sprung, Christiane, Dipl.-Päd.; Riesberg, Ulla, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Lenz, Albert,
Prof.Dr.; Rothenberg, Birgit, Dipl.-Päd. (Leitung):
Modellprojekt "Begleitete Elternschaft" - intellektuell beeinträchtigte Eltern
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INHALT: Das intellektuell beeinträchtigte Menschen ein Recht auf Elternschaft haben, kann heute nicht mehr in Frage gestellt werden. Deutlich geworden ist in der Praxis, dass es ein spezielles konzeptionell und inhaltlich fundiertes Unterstützungsangebot für diese Familien geben
muss, und dass die Zusammenarbeit unterschiedlicher Dienste, Institutionen sowie der Kostenträger erforderlich ist, um den Familien eine Chance zu geben als solche zusammenzuleben. Vor diesem Hintergrund ist ein Modellprojekt entstanden, das über einen Zeitraum von
zwei Jahren in Dortmund läuft. Die wissenschaftliche Begleitforschung umfasst: 1. Situationsanalyse: Wie viele Eltern leben mit ihren Kindern zusammen? Welche Unterstützung bekommen sie? Warum ist das Zusammenleben gescheitert? 2. Bedarfsanalyse: Identifizierung
der speziellen Bedarfe in der Unterstützung der Familien. 3. Evaluation des interinstitutionellen Kooperationsaufbau. 4. Überprüfung der Funktionalität des Netzwerkes. Weiterer Kooperationspartner: Verein MOBILE - Selbstbestimmtes Leben Behinderter, Dortmund.
METHODE: Aktenanalyse; Experten- und Betroffenenbefragung; teilnehmende Beobachtung;
Gruppendiskussion
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Deutsche Behindertenhilfe - Aktion Mensch e.V.; Software AG Stiftung
INSTITUTION: Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Paderborn, FB Sozialwesen
(Leostr. 19, 33098 Paderborn); Technische Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Dortmunder Zentrum Behinderung und Studium -DoBuS- Beratungsdienst
behinderter und chronisch kranker Studierender -BbS- (Emil-Figge-Str. 50, 44221 Dortmund)
[344-F] Universität Linz:
Vollerhebung des Bedarfs an Hilfen für Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen in
Oberösterreich im Bereich Wohnen
INHALT: Im Zuge des Paradigmenwechsels in der Behindertenpolitik hat das Land Oberösterreich (OÖ) hat ein eigenes Projekt "Entwicklung eines Hilfebedarfsmodells für Menschen mit
Beeinträchtigungen" begonnen. Ziel dieses Projekts ist es, strukturelle Grundlagen für die
Neugestaltung von Hilfeleistungen für Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen zu
erarbeiten. Auf Basis eines bereits in einem früheren Projekt (Ermittlung der Fähigkeiten und
des damit verbundenen Bedarfs an Hilfen im psychosozialen Bereich in OÖ. Modul Wohnen)
erfolgreich getesteten Instruments soll bei allen in vom Land OÖ unterstützten Wohneinrichtungen für Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen lebenden KundInnen deren Hilfe- und Unterstützungsbedarf im Bereich Wohnen erhoben werden. Zusätzlich sind von allen
Einrichtungen Daten über Gruppengröße, Betreuungsschlüssel etc. zu erheben. Auf Grundlage der im o.g. Projekt erarbeiteten "Prognosegleichung" ist ausgehend vom bei allen KundInnen zu ermittelnden Hilfebedarf das Ausmaß der zu erwartenden direkten Unterstützungsleistungen in den Bereichen Wohnheimen und betreutes Wohnen zu berechnen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Oberösterreich
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Amt der Oberösterreichischen
Landesregierung Direktion Soziales und Gesundheit Abt. Soziales FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Linz, Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für
Soziologie (Altenbergerstr. 69, 4040 Linz, Österreich)
238
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
[345-F] Vuori, Maria (Bearbeitung); Sodian, Beate, Prof.Dr. (Leitung):
Tiefgreifende Störungen der sozialen Kognition bei Personen mit Autismus (Teilprojekt 5 im
Rahmen des Gesamtprojekts "Das Gehirn - ein Beziehungsorgan. Interdisziplinäre Perspektiven auf die Entwicklung sozial induzierter Fähigkeiten")
INHALT: Das Teilprojekt untersucht die Beeinträchtigung der Einschätzung anderer Personen in
sozialen Situationen bei Personen mit Autismus. Der Autismus ist gekennzeichnet durch eine
frühe und spezifische Störung der sozialen Interaktion, Kommunikation und des Vorstellungsvermögens, die im Sinne eines Theory of Mind-Defizits interpretiert wird, d.h. als Beeinträchtigung der Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und mentale Zustände anderer nachzuvollziehen. Die Spezifität dieser Beeinträchtigung autistischer Personen hat
sich als bedeutsam für das Verständnis der normalen Entwicklung der sozialen Kognition erwiesen. Zum Ende des ersten Lebensjahres entwickeln Kinder ein Verständnis für kommunikative Gesten, wie das Zeigen oder Blicke folgen. Des Weiteren beginnen sie die Handlungen
von Anderen zu imitieren und die Aufmerksamkeit Anderer an Objekte oder Ereignisse zu
lenken. Autistische Kinder fallen bereits in den ersten Lebensjahren durch eine Verzögerung
bzw. ein Ausbleiben der Entwicklung von Imitation und der Fähigkeit zur gemeinsamen Aufmerksamkeitslenkung (in engl. joint attention) auf. In unserem Teilprojekt werden diese Auffälligkeiten in der Enkodierung sozialer Information mittels der Analyse von Blickbewegungen und neuronalen Aktivierungsmustern erforscht. Im Rahmen von mehreren Einzelstudien
werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Autismus und gesunde Kontrollpersonen
mit den Methoden der Blickbewegungsstudien (eye-tracking) und des Elektroenzephalogramms (EEG) untersucht. Zudem werden mit den Teilnehmenden verschiedene Aufgaben
aus dem Bereich der sozialen Kognition, wie Imitation, Aufmerksamkeitslenkung und Verständnis von falscher Überzeugung, durchgeführt. Ziel des Teilprojekts ist das bessere Verständnis der spezifischen Defizite in der sozialen Informationsverarbeitung, die den Einschränkungen der Interaktionskompetenz bei autistischen Kindern zugrunde liegen. Weitere
Informationen abrufbar unter: www.rzuser.uni-heidelberg.de/~qy7/index.html .
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Volkswagen Stiftung
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Department Psychologie Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie (Leopoldstr. 13, 80802 München)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 089-2180-5155, e-mail: [email protected]);
Bearbeiterin (Tel. 089-2180-6310, e-mail: [email protected])
[346-F] Wacker, Elisabeth, Univ.-Prof.Dr.; Schäfers, Markus, Dr.; Wansing, Gudrun, Dr. (Bearbeitung):
Konzept Familienunterstützende Hilfen (FUH)
INHALT: Bedarfe wahrzunehmen und passende Unterstützungen zu entwickeln, steht im Zentrum eines Forschungsprojekts zur Lebenssituation von Familien mit behinderten Angehörigen, das am Lehrstuhl Rehabilitationssoziologie 2008-2009 als Pilotstudie im Auftrag des
Landschaftsverbands Westfalen Lippe realisiert wird. Was hilft Familien, in denen Menschen
mit Behinderung im Erwachsenenalter leben? Welche Ressourcen nutzen sie, was belastet
sie? Mit welchen Strukturen und Konzepten können vorhandene Potenziale wirksam entwickelt werden? Das sind einige der Fragen, denen das Pilotprojekt nachgeht. Ziel ist es, Informationen zu Lebensbedingungen und Unterstützungswünschen der Familien zu liefern. Diese
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will der Überörtliche Sozialhilfeträger künftig für seine Sozialplanung nutzen, um passgenaue
Unterstützungen entwickeln und anbieten zu können. Die Datenlage zur Situation von erwachsenen Personen, die in Familien leben, ist bislang dürftig. Es ist aber davon auszugehen,
dass ein Großteil von Menschen mit (geistiger) Behinderung auch im Erwachsenenalter lange
in ihrer Herkunftsfamilie lebt. Einige dieser Familien nehmen keine professionellen wohnbezogenen Hilfen in Anspruch. Das heißt, dass die gesamte im Alltag notwendige Unterstützung vom privaten Netzwerk erbracht wird. Dass dabei Familienmitglieder oft die Grenzen
ihrer Leistungsfähigkeit erreichen, ist in der Behindertenhilfe bekannt. Verlässliche Daten
über Anzahl und Lebenslage dieser Familien sind jedoch Mangelware. Daher will der LWL
jetzt mehr wissen: Durch eine Bedarfs- und Angebotsanalyse soll herausgefunden werden,
wie in zwei westfälischen Untersuchungsregionen (Stadt Dortmund und Kreis Herford)
wohnbezogene Bedarfe, Zukunftsvorstellungen der Familien und regional verfügbare Unterstützungsangebote zusammenpassen. Nach diesen Erkundungen sollen für zukünftige Programme zentrale Schlüsselelemente zur nachhaltigen Stärkung und Entlastung der Familien
identifiziert werden. Geplant ist, dass die Umsetzung des Konzepts in einem Folgeprojekt erprobt wird. GEOGRAPHISCHER RAUM: Westfalen, Stadt Dortmund, Kreis Herford
ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: Landschaftsverband WestfalenLippe FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Lehrstuhl für Rehabilitationssoziologie (Emil-Figge-Str. 50, 44227 Dortmund)
KONTAKT: Wacker, Elisabeth (Prof.Dr. Tel. 0231-755-4553,
e-mail: [email protected]);
Schäfers, Markus (Dr. Tel. 0231-755-5206, e-mail: [email protected]);
Wansing, Gudrun (Dr. Tel. 0231-755-5206, e-mail: [email protected])
[347-F] Wieckert, Sarah (Bearbeitung); Hinz, Renate, Prof.Dr. (Betreuung):
Akademische Selbstkonzepte hinsichtlich mathematischer Fähigkeiten von Schülerinnen
und Schülern mit und ohne Sehschädigung
INHALT: Der Schulbeginn kennzeichnet für jede Schülerin und jeden Schüler einen entscheidenden neuen Lebensabschnitt. Dabei stellen sich unter anderem folgende Fragen: 1. Inwieweit
stimmt das auf die mathematische Kompetenz bezogene akademische Selbstkonzept von Kindern mit einer Sehschädigung mit den tatsächlichen mathematischen Leistungen überein und
inwieweit unterscheidet es sich gegebenenfalls von dem Selbstkonzept von Kindern ohne
Sehschädigung? 2. Welche Vermittlungsmethodik nutzen die Lehrerinnen und Lehrer und
welche subjektiven Theorien stehen dahinter? ZEITRAUM: Schuljahr 2009/10 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen
METHODE: Im Rahmen einer qualitativen Studie soll das akademische Selbstkonzept von Kindern mit einer Sehschädigung im Bereich mathematischer Kompetenzen erhoben werden, die
im gemeinsamen Unterricht beschult werden. Darüber hinaus sollen sowohl Selbstkonzept als
auch mathematische Fähigkeiten von Kindern ohne Sehschädigung erfasst werden, welche
dieselbe Klasse besuchen wie die Kinder mit Sehschädigung. Im Sinne einer Längsschnittuntersuchung soll zu drei Erhebungszeitpunkten (zu Beginn, zum Halbjahresende und zu Schuljahresende des ersten Schuljahres) sowohl das Selbstkonzept als auch das tatsächliche mathematische Wissen der Kinder ermittelt werden. Das methodische Vorgehen soll zu den drei Erhebungszeitpunkten wie folgt aufgebaut sein: 1. Interviews mit den an der Untersuchung teilnehmenden Kindern bezüglich des Selbstkonzepts sowie Ermittlung des Lernstands im ma-
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
thematischen Bereich; 2. Beobachtung von Unterrichtssequenzen zur Erfassung der Unterrichtsmethodik der unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer mit anschließender Befragung
über deren subjektive Theorien hinsichtlich ihres professionellen Handelns. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 5; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 100; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-03 ENDE: 2011-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut für Allgemeine Didaktik und Schulpädagogik -IADS- (Emil-Figge-Str. 50,
44221 Dortmund)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0231-755-2180, e-mail: [email protected])
[348-F] Winkler, Michael, Univ.-Prof.Dr.Dr.habil.; Geller, Katja, M.A. (Bearbeitung); Winkler,
Michael, Univ.-Prof.Dr.Dr.habil. (Betreuung):
Wissenschaftliche Begleitung des Schulversuchs der "Integrativen Ganztagsgrundschule
Jena"
INHALT: Thema: Analyse integrativer Prozesse und familiärer Einstellungen. Inhaltliche
Schwerpunkte der Langzeituntersuchung sind: 1. Wie wirkt der Schulbesuch des Kindes allgemein auf die Familie? Einstellungen gegenüber und Umgang mit "Handicaps" im Alltag;
Einstellungen und Meinungen der Eltern im Hinblick auf die Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung der Kinder; Erwartungshaltung und Einstellung der Eltern gegenüber Schule als
Lebens- und Lernort ihrer Kinder; 2. Wie werden Übergänge an weiterführende Schulen vorbereitet und umgesetzt? Welche Möglichkeiten sehen die Eltern für die weitere schulische
Entwicklung des Kindes aufgrund des Besuches einer integrativen Ganztagsgrundschule?
Welche speziellen Ressourcen bietet die Schule tatsächlich hinsichtlich eines gelingenden
Übergangs an eine weiterführende Schule für die Familien? Das Untersuchungsdesign beinhaltet eine standardisierte dreistufige Fragebogenerhebung, leitfadengestützte Interviews, teilnehmende Beobachtung und Soziogramme. ZEITRAUM: ab 2001 GEOGRAPHISCHER
RAUM: Jena
METHODE: Netzwerkanalyse, Soziogramme und leitfadengestützte Interviews sowie Unterrichtsbeobachtungen sollen einen Zugang zu den Einstellungen der Eltern, aber auch zur tatsächlichen Integration behinderter Kinder liefern. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Beobachtung, nicht
teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenberichte an das
Kultusministerium Thüringen. Oktober 2001, August 2002.+++Endbericht an das Kultusministerium Thüringen. Juli 2003.
ART: BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: Freistaat Thüringen Kultusministerium FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Bildung und Kultur Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Theorie der Sozialpädagogik (Am Planetarium 4, 07737 Jena)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 03641-945310, e-mail: [email protected])
soFid Soziale Probleme 2010/1
3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
241
[349-L] Wroblewski, Angela:
Berücksichtigung der Situation von Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen in
Umfragen, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie, Sonderheft, Jg. 34/2009, H. 9, S. 317332
INHALT: "Die Erfassung der Situation von Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen
(Behinderungen, chronischen Krankheiten oder sonstigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen) im Rahmen von standardisierten Umfragen stellt eine besondere Herausforderung dar.
Im vorliegenden Beitrag stehen designtechnische Fragen im Vordergrund. Die damit einhergehenden Effekte auf Zielgruppenerreichung wie auch die Ergebnisse werden anhand eines
Beispiels (Studierenden-Sozialerhebung) diskutiert. Zielsetzung dieser bereits zwei Mal
durchgeführten Befragung (2002, 2006) ist es einerseits, das Ausmaß der Betroffenheit abzuschätzen, andererseits Informationen über Probleme im Studienalltag von Studierenden mit
gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu liefern. Auf Basis der Erfahrungen aus diesen beiden
Befragungen werden folgende methodologische Herausforderungen diskutiert: 1. adäquate
Erfassung der Formen der Beeinträchtigungen aufgrund des hohen Anteils von Mehrfachbeeinträchtigungen, 2. die besondere Bedeutung des Wordings für die Akzeptanz der Befragung
und 3. die Frage nach Zugangsbarrieren für bestimmte Gruppen von behinderten oder gesundheitlich beeinträchtigten Personen." (Autorenreferat)
3.2
Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
[350-F] Blaudszun-Lahm, Annette, Dipl.-Pflegewirtin; Eierdanz, Frank, Dr. (Bearbeitung); Weber, Harald, Dr. (Leitung):
Benchmarking der Förderungs- und Rehabilitationsqualität in Werkstätten für behinderte
Menschen (Reha-Benchmarking)
INHALT: Ziel des Projektes ist die Überprüfung der Wirksamkeit von Maßnahmen zur Förderung und Rehabilitation von Menschen mit Behinderungen sowie die Nutzung der Erkenntnisse in einem kontinuierlichen Benchmarking-Prozess. Zur Zeit beteiligen sich 19 Werkstätten für Menschen mit Behinderungen an diesem Projekt. Mit Hilfe von Indikatoren (Kennzahlensystem) werden in den am Projekt teilnehmenden Werkstätten über einen definierten Zeitraum Messungen zur Kennzahlenerhebung durchgeführt. Diese Messungen werden ergänzt
durch Befragungen der Mitarbeiter mit Behinderungen zur Abbildung des subjektiven Erlebens der Förderungs- und Rehabilitationsleistungen. Die Auswertung der Daten erfolgt am
Institut für Technologie und Arbeit (ITA). Werkstattvergleichende Auswertungen ermöglichen eine Evaluation der Leistungserbringung in der eigenen Werkstatt sowie den Austausch
mit anderen am Projekt teilnehmenden Werkstätten. Vom ITA moderierte zweitägige Benchmarking-Workshops, aber auch Lernpartnerschaften einzelner Werkstätten unterstützen ein
"Lernen von den Besten" sowie die Priorisierung und Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen in den teilnehmenden Werkstätten. Zur kontinuierlichen Weiterentwicklung des Kennzahlensystems findet einmal jährlich ein Benchmarking-Forum statt, bei dem die Teilnehmer
aller Werkstätten den Weiterentwicklungsbedarf diskutieren und Ziele vereinbaren. Darauf
basierend modifiziert das ITA in Zusammenarbeit mit den aus dem Forum hervorgegangenen
Arbeitsgruppen das Kennzahlensystem und passt es bedarfsgerecht an. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Bundesrepublik Deutschland
242
soFid Soziale Probleme 2010/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
METHODE: 1. Identifikation geeigneter Kennzahlen für ein Kennzahlensystem; 2. Erprobung in
Pretests und Adaption; 3. Durchführung systematischer, zeitgleicher Selbstmessungen; 4.
Durchführung standardisierter Befragungen, 5. Ableitung des Weiterentwicklungsbedarfs; 6.
Anpassung bzw. Weiterentwicklung des Kennzahlensystems in dezidierten Arbeitsgruppen.
Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend
(Stichprobe: 14.500; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 7.000; Mitarbeiter mit Behinderungen; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten.
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Blaudszun-Lahm, A.: Benchmarking in WfbM: Lernen vom Besten durch kennzahlenbasierte Rehabilitationsvergleiche. in: Geistige Behinderung, Jg. 44,
2005, 4, S. 337-338.+++Blaudszun-Lahm, A.: Lernen vom Besten. in: SOCIALwirtschaft, Jg.
16, 2006, 2, S. 9-12.
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2020-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution;
19 Werkstätten für behinderte Menschen in Deutschland
INSTITUTION: Institut für Technologie und Arbeit e.V. an der Technischen Universität Kaiserslautern (Postfach 3049, 67653 Kaiserslautern)
KONTAKT: Blaudszun-Lahm, Annette (Tel. 0631-205-3737,
e-mail: [email protected])
[351-F] Dalferth, Matthias, Prof.Dr.phil.; Vogel, Heike, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung):
Einsatzmöglichkeiten des persönlichen Budgets bei der sozialen und beruflichen Inklusion
von Menschen mit autistischem Syndrom anhand konkreter Beispiele aus der beruflichen
Rehabilitation
INHALT: Folgende Aufgabenstellungen sollen in diesem Zusammenhang durch bearbeitet werden: 1. Budgetbedarf und Budgetfähige Leistungen: Darstellung von Fällen in welchen das
PB durch Menschen mit Autismus bereits in Anspruch genommen wurde; Erhebung des Unterstützungs- und Beratungsbedarfes von Menschen mit Autismus bereits bei Beantragung
des Persönlichen Budgets; Übersicht über die Lebensbereiche für welche Betroffene Leistungen aus dem Persönlichen Budget (PB) beantragt haben; Übersicht budgetfähiger Leistungen.
2. Bewilligungsverfahren: Untersuchung bereits bestehender Bedarfserhebungssysteme; Darstellung der Ist-Situation hinsichtlich Art und Inhalt der bisher beantragten Leistungen über
das PB; Begleitung von Personen mit unterschiedlichem Hilfebedarf bei der Beantragung des
Persönlichen Budgets; Identifikation von Problemstellungen und Hemmnissen bei der Beantragung und bei den Bewilligungsverfahren; Dokumentation des Beantragungs- und Bewilligungsprozederes im jeweiligen Einzelfall; Zusammenfassung und Gegenüberstellung der Ergebnisse sowie Darstellung der, sich daraus ergebenden Empfehlungen. Gegenüberstellung
von Wünschen Betroffener mit den tatsächlich gewährten Unterstützungsleistungen; Gegenüberstellung des individualisierten Ansatzes mit der bisherigen Praxis der Maßnahmeorientierung von Leistungen; Empfehlungen zur Verbesserung der Individualisierung von unterstützenden Leistungen mit Hilfe des PB. 3. Information: Entwicklung eines Handlungsleitfadens
zur Inanspruchnahme des PB. 4. Empfehlungen: Anregung zur möglichen Veränderung von
Verwaltungsstrukturen zur Erhöhung der Effizienz sowie zur Erleichterung des Zugangs zu
den jeweiligen Leistungen; Hilfestellung bei der Entwicklung eines regionalen Unterstützungssystems für den Personenkreis unter anderem mit Hilfe einer Internetplattform, die Betroffenen aber auch Angehörigen und professionellen Helfern zugänglich gemacht werden
soFid Soziale Probleme 2010/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
243
soll; Vorschläge zur sinnvollen strukturellen Verankerung von einschlägigen Beratungsangeboten hinsichtlich Beantragung und Umsetzung des PB. 5. Evaluation: Evaluation von Antragsverfahren, Leistungen, Effekten, Leistungsangeboten sowie Beschreibung von BestPractice-Beispielen. 6. Öffentlichkeitsarbeit: Vermittlung aktueller Ergebnisse an eine breitere Öffentlichkeit mittels Fachvorträgen, Fachtagungen, Publikationen in Fachorganen; Durchführung von niederschwelligen Informationsveranstaltungen für Betroffene, Angehörige und
gesetzliche Vertreter (Zugangs- und Nutzungsmöglichkeiten, Chancen). Standort des Modellprojektes soll das Berufsbildungswerk Abensberg sein, es soll weiterhin mit den Kooperationspartnern des Vorgängerprojektes zusammengearbeitet werden. Das heißt, Absolventen bevorzugt aus den Berufsbildungswerken Abensberg, Greifswald, Dortmund und Südhessen
aber auch anderen Interessenten sollen nach Abschluss ihrer Ausbildung oder BvB - Maßnahme zur Beantragung des persönlichen Budgets angeregt, befähigt und begleitet werden, die
Erfahrungen sollen in Best-Practice-Beispielen dokumentiert werden. Daraus sich ergebende
Empfehlungen sollen in einem Leitfaden dargestellt und publiziert werden. Empfehlenswert
scheint ebenso eine enge Kooperation mit Autismuskompetenz- und -therapiezentren, sowie
mit Autismusambulanzen und den Regionalverbänden des Elternverbandes Autismus
Deutschland, da hier eine Vielzahl Betroffener mit ihrem individuellen Unterstützungsbedarf
bekannt sind. Ein wissenschaftlicher Beirat, bestehend aus Vertretern des Ministeriums für
Arbeit und Soziales, der BAG UB, des Elternverbandes Autismus Deutschland e.V., Autea,
der Agentur für Arbeit, diverser weiterer Kostenträger, der IFD, der FAF, Vertreter aus Wissenschaft und Forschung, den Gewerkschaftern sowie Vertretern der freien Wirtschaft, der
Handwerkskammern und der Schwerbehindertenvertretung in Betrieben soll die Projektarbeit
unterstützen, Bedarfe aufdecken und die Fachlichkeit der Vorgehensweisen gewährleisten. In
regelmäßig stattfindenden Sitzungen werden dem Beirat durch die Projektmitarbeiter die aktuellen Arbeitsergebnisse vorgelegt und mit den Beiräten fachlich diskutiert. ZEITRAUM:
2009-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Praxisforschung, Triangulation - qualitative und quantitative Methoden der Sozialforschung werden verknüpft. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG:
Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Standardisierte Befragung, telefonisch; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Personen aus dem autistischen Spektrum nach einer Maßnahme
zur beruflichen Rehabilitation im Erwachsenenalter, die ein persönliches Budget a) erhalten,
b) beantragen möchten). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: n=15; Personen aus dem autistischen Spektrum nach einer Maßnahme zur beruflichen Rehabilitation im Erwachsenenalter, die ein persönliches Budget a) erhalten, b) beantragen möchten; Auswahlverfahren: total).
Qualitatives Interview (Stichprobe: n=30; Personen aus dem autistischen Spektrum nach einer
Maßnahme zur beruflichen Rehabilitation im Erwachsenenalter, die ein persönliches Budget
a) erhalten, b) beantragen möchten; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung,
schriftlich (Stichprobe: n=200; Personen aus dem autistischen Spektrum nach einer Maßnahme zur beruflichen Rehabilitation im Erwachsenenalter, die ein persönliches Budget a) erhalten, b) beantragen möchten; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-03 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und
Soziales FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Fachhochschule Regensburg, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften (Seybothstraße 2, 93053 Regensburg); B.B.W. St. Franziskus Zentrum für berufliche Bildung und
Rehabilitation (Regensburger Str. 60, 93326 Abensberg)
KONTAKT: Vogel, Heike (Tel. 08443-709-109, e-mail: [email protected])
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soFid Soziale Probleme 2010/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
[352-F] Eggert, Kim, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Arnold, Ulli, Prof.Dr.Dr.h.c. (Leitung):
Finanzierung der Werkstätten für Menschen mit Behinderung
INHALT: Ziel: empirische Analyse der unterschiedlichen Zahlungsströme zwischen Werkstätten
für behinderte Menschen (WfbM) und der "öffentlichen Hand", um ein zutreffendes Bild des
tatsächlichen "öffentlichen" Finanzierungsumfangs zu erhalten. Ergebnisse: a) Die tatsächliche Inanspruchnahme öffentlicher Finanzmittel zum Zwecke der Finanzierung von Werkstätten für behinderte Menschen beträgt nur ca. 56% der üblicherweise in der Diskussion unterstellten Zahlen (Bezugsjahr 2006). b) Im Zeitverlauf ist ein stärkerer Anstieg von Zahlungsflüssen in öffentliche Kassen als von Zahlungsflüssen aus öffentlichen Kassen erkennbar. c)
Eigenleistung der Werkstätten für behinderte Menschen gewinnt zunehmend an Bedeutung.
ZEITRAUM: 2002-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Werkstätten für behinderte Menschen; Auswahlverfahren: Vollerhebung).
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Arnold, Ulli: Ein Großteil fließt zurück. Finazierung von Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. in: aktuell - die Firmenzeitschrift der GWW, Ausg.
111, 2009, S. 4-5 (Download unter: www.gww-netz.de/profile/manualuploads/AKTUEL111.pdf ).
ART: BEGINN: 2007-10 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Betriebswirtschaftliches Institut Abt. VI Lehrstuhl für Allgemeine BWL, Investitionsgütermarketing
und Beschaffungsmanagement (Keplerstr. 17, 70174 Stuttgart)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-685-83877, e-mail: [email protected])
[353-L] Faßmann, Hendrik:
Evaluation des Modellprojekts "Integrative Berufliche Rehabilitation von Personen mit
Aphasie (IBRA)": Abschlussbericht, (Materialien aus dem Institut für empirische Soziologie an
der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, H. 4/2008), Nürnberg 2008, 190 S.
(Graue Literatur; www.ifes.uni-erlangen.de/pub/pdf/m_4_2008.pdf)
INHALT: Zielgerichtete Leistungen zur Teilhabe von Personen mit Aphasie am Arbeitsleben setzen eine optimale Passung zwischen Kompetenzen, Ressourcen und spezifischen Leistungsprofilen der Betroffenen, den Förder- und Qualifizierungsangeboten sowie des co-therapeutischen Umfeldes voraus. Anliegen des hier vorgestellten Projekts war es, eine RehabilitandInnengruppe, der bis dahin wenig Chancen zu einer (Wieder-)Eingliederung in das Arbeitsleben
eingeräumt wurden, qualifiziert beruflich zu fördern. Allerdings sollte dies - dem Motto "So
normal wie möglich, so speziell wie erforderlich!" gemäß - unter integrativen Bedingungen
geschehen. Mit IBRA (Integrative Berufliche Rehabilitation für Personen mit Aphasie) wurde
im Rahmen des Modellprojekts eine neuartige berufliche Teilhabeleistung für Menschen mit
Aphasie von 2002 bis 2008 über beinahe sechs Jahre hinweg erprobt und wissenschaftlich begleitet. Anliegen war es nicht nur, das Maßnahmekonzept auf Praktikabilität und Effektivität
hin zu überprüfen, sondern auch in eine transferfähige Form zu überführen. Der vorliegende
Forschungsbericht informiert über das Leistungskonzept sowie die Ergebnisse der formativen
und der summativen Evaluation des Entwicklungsprojekts. Im Rahmen des Forschungsprojekts wird über 47 Aphasiker(innen) berichtet, die eine wissenschaftliche Begleitung zulie-
soFid Soziale Probleme 2010/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
245
ßen. Es wird deutlich, dass die Umsetzung der IBRA-Konzeption gelungen ist. So zeigte sich,
dass die neue, aphasikerInnen-orientierte Teilhabeleistung ebenso erfolgreich ist wie die qualifizierte Berufsförderung von Erwachsenen mit anderen Behinderungen: Dies belegen die geringe Abbruchquote, die hohe Prüfungserfolgsquote und die hohe Eingliederungserfolgsquote
der regulären AbsolventInnen. Bedenkt man, was eine gelungene berufliche Rehabilitation
gerade für die (vielfach recht jungen) AphasikerInnen) bedeutet, die sonst ohne jegliche
(Re-)Integrationsperspektive vorzeitig berentet "zu Hause sitzen würden", so wird deutlich,
dass sich Aufwand und Engagement auch bei dieser Zielgruppe von Teilhabeleistungen lohnen. (ICD2)
[354-L] Faßmann, Hendrik:
Möglichkeiten und Erfolge der beruflichen Rehabilitation von Personen mit Aphasie:
Ergebnisse einer Literaturanalyse, (Materialien aus dem Institut für empirische Soziologie an
der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, H. 2/2008), Nürnberg 2008, 59 S. (Graue
Literatur; www.ifes.uni-erlangen.de/pub/pdf/m_2_2008.pdf)
INHALT: Die vorliegenden Materialien zum Forschungsstand der beruflichen Rehabilitation von
Personen mit Hirnschädigungen im Allgemeinen sowie von Aphasiker(inne)n im Besonderen
entstanden im Rahmen der Begleitforschung des Modellprojekts "Integrative Berufliche Rehabilitation von Personen mit Aphasie - IBRA". Dieses Projekt wurde in den Jahren 2002 bis
2008 erprobt. Nach einer ausführliche Definition des Begriffes Aphasie wird auf die Möglichkeiten zur Eingliederung von Personen mit Aphasie in das Arbeitsleben eingegangen. Danach
stellt der Autor die Wirksamkeit von berufsbezogenen bzw. Berufsförderungsmaßnahmen für
neurologisch erkrankte Personen unter besonderer Berücksichtigung von Personen mit Aphasie dar. Abschließend werden acht Leitsätze zur beruflichen Wiedereingliederung von Menschen mit schwerer Schädel- Hirn-Verletzung, formuliert die sich auch auf Personen mit
Aphasie anwenden lassen: (1) Eine Rückkehr ins Arbeitsleben sollte zwischen sechs und 18
Monaten nach Eintritt der Schädigung erfolgen. (2) Sie sollte beim früheren Arbeitgeber oder
in einer vertrauen Umgebung erfolgen. (3) Alternativ könnte eine strukturierte Tätigkeit (z. B.
Training, ehrenamtliche Tätigkeit) aufgenommen werden. (4) Es sollte Vorsorge für leichtere
Arbeitsbedingungen oder andere Hilfestellungen getroffen werden. (5) Dafür sollten mindestens drei Monate, bei Bedarf auch mehr Zeit zur Verfügung stehen. (6) Man sollte damit rechnen, dass auch das Absinken des Qualifikationsniveaus der Arbeit das Ergebnis sein kann. (7)
Versagen bei der Arbeit erfordert es, über das Niveau und die Bedingungen der Arbeit nachzudenken. Ein Bildungskurs oder ein Wiederholungstraining kann die Lösung sein. Weiteres
Versagen ist zu vermeiden. (8) Wenn zwei Jahre seit dem Auftreten des Schädel-Hirn-Traumas ohne Wiedereingliederung in das Arbeitsleben vergangen sind, sollte eine Arbeit unter
geschützten Bedingungen oder eine andere Beschäftigung erwogen werden. (ICD2)
[355-F] Franz, Vanessa, Dipl.-Pol.; Riedinger, Bernd, Dipl.-Verw.Wiss. (Bearbeitung); Weber,
Harald, Dr. (Leitung):
Kommunales Management für Werkstätten für behinderte Menschen
INHALT: Vorbereitung der Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) auf die Kommunalisierung der Eingliederungshilfe mit folgenden Schwerpunkten: Professionalisierung der Öffentlichkeitsarbeit, Einbindung in kommunale Sozialplanung; Aufbau eines Controllingsys-
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3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
tems an den Schnittstellen zu den Leistungsträgern; Stärkung der regionalwirtschaftlichen
Verankerung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz
METHODE: Expertengespräche und Gruppendiskussionen
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Riedinger, Bernd; Weber,
Harald: Stärkung der regionalwirtschaftlichen Verankerung der WfbM. Themenschwerpunkt
im Rahmen des Projektes "Kommunales WfbM-Management". Themenpapier. Kaiserslautern: Inst. für Technologie und Arbeit e.V., Techn. Univ. Kaiserslautern 2009.+++Franz, Vanessa; Riedinger, Bernd: Ergebnisse und Checklisten: Öffentlichkeitsarbeit der WfbM im Zeichen der Kommunalisierung. Erfordert die Kommunalisierung eine "neue Öffentlichkeitsarbeit" der WfbM? Themenschwerpunkt im Rahmen des Projekts "Kommunales WfbM-Management". Handreichung. Kaiserslautern: Inst. für Technologie und Arbeit e.V., Techn. Univ.
Kaiserslautern 2008.+++Weber, Harald; Franz, Vanessa: Einbindung der WfbM in kommunale Sozialplanung. Themenschwerpunkt im Rahmen des Projekts "Kommunales WfbM-Management". Themenpapier. Kaiserslautern: Inst. für Technologie und Arbeit e.V., Techn.
Univ. Kaiserslautern 2008.
ART: BEGINN: 2007-10 ENDE: 2009-10 AUFTRAGGEBER: 19 Werkstätten für behinderte
Menschen in Rheinland-Pfalz FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl
für Industriebetriebslehre und Arbeitswissenschaft (Gottlieb-Daimler-Str. Geb. 42, 67663
Kaiserslautern)
KONTAKT: Franz, Vanessa (Tel. 0631-205-3742, e-mail: [email protected])
[356-F] Franz, Vanessa, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Zink, Klaus J., Prof.Dr. (Betreuung):
Gestaltungsoptionen für die Zukunft beruflicher Teilhabe von Menschen mit Behinderungen
INHALT: keine Angaben
ART: BEGINN: 2009-01 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl
für Industriebetriebslehre und Arbeitswissenschaft (Gottlieb-Daimler-Str. Geb. 42, 67663
Kaiserslautern)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0631-205-3742, e-mail: [email protected])
[357-L] Graser, Nina:
Kooperation in der Benachteiligtenförderung: eine Untersuchung zu den Auswirkungen von
Kooperationsbeziehungen innerhalb eines Bildungsnetzwerkes zur beruflichen Integration
benachteiligter Jugendlicher, (Sonderpädagogik in Forschung und Praxis, Bd. 25), Hamburg:
Kovac 2009, 345 S., ISBN: 978-3-8300-4296-9
INHALT: "Die berufliche Integration ist für viele benachteiligte Jugendliche in Deutschland eine
schwierige Aufgabe, Vielen misslingt der erfolgreiche Übergang in die Ausbildung/ den Beruf. Staatliche und auch private Anbieter von Fördermaßnahmen sollen ihnen dabei helfen,
den Sprung in die Erwerbstätigkeit zu bewältigen. Um ihr Angebot und ihre Leistung zu steigern, schließen sich immer mehr dieser Anbieter zu Netzwerken oder auch Kooperationen zusammen. Dabei werden die Begriffe Netzwerk und Kooperation aus verschiedenen fachwissenschaftlichen Perspektiven beschrieben sowie voneinander abgegrenzt (Kapitel 2). Zentrale
soFid Soziale Probleme 2010/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
247
Fachbereiche sind dabei die Heil- bzw. Sonderpädagogik, die Berufsbildung, die Berufs- und
Wirtschaftspädagogik sowie die Benachteiligtenförderung als Kernbereich der später dargestellten wissenschaftlichen Untersuchung. Die Netzwerkanalyse dient dabei als theoretisches
Fundament zur Entwicklung der eigenen Forschungsfragen und dem damit verbundenen Forschungsdesign. Aus diesem Grund wird sie in ihrer historischen Entwicklung und ihren unterschiedlichen Anwendungsformen im Allgemeinen und für den Bereich der integrativen Pädagogik im Besonderen dargestellt (vgl. Kapitel 2.1.3 bis 2.1.6). Diese vielseitige Annäherung
an den Begriff Kooperation soll deutlich machen, dass das Verständnis von Kooperation immer im Kontext des umgebenden wissenschaftlichen Raumes gesehen werden muss. Anschließend folgen auf diese theoretischen Darstellungen des Konstrukts 'Kooperation' einige
praxisorientierte Organisationsformen von Kooperation sowie Erläuterungen zu deren konkreten Umsetzung (Kapitel 3). Dazu gehört auch die Eingrenzung des Begriffs Lernortkooperation, welcher speziell im Bereich der beruflichen Bildung eine große Rolle spielt. Daraufhin
werden die wichtigsten (gesetzlichen) Vorgaben und Empfehlungen dargestellt (Kapitel 4),
welche die Entwicklung von Kooperationsbeziehungen in der beruflichen Bildung von Jugendlichen mit dem Förderschwerpunkt Lernen gefordert und gefördert haben. Ohne eine gesetzliche Verankerung wäre die Entwicklung von Kooperationsbeziehungen in dem Maße,
wie sie heute zu finden sind, nicht möglich gewesen. Deshalb können nur auf dieser Basis einige exemplarische Modellversuche und Initiativen näher erläutert werden. Diese haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Kooperation als zentrales Instrument in der sonderpädagogischen Förderung, im Speziellen der beruflichen Integration, implementiert werden konnte.
Um die allgemeine Information zur Thematik der 'Kooperation in der Benachteiligtenförderung' abzurunden, wird zuletzt der aktuelle Forschungsstand im deutschsprachigen Raum anhand einiger exemplarischer Studien dargestellt (Kapitel 5). Kapitel 6 stellt die durchgeführte
empirische Untersuchung im Rahmen der Entwicklungsinitiative Neue Förderstruktur dar.
Ausgehend vom aktuellen Forschungsstand zum Thema Kooperation in der Benachteiligtenförderung zum Zeitpunkt der Untersuchungsplanung wird aufgezeigt, wie sich die in der Umfrage untersuchten Problemstellungen aufgrund noch offener Themenbereiche in der Auseinandersetzung mit der Thematik herauskristallisiert haben. Dies entspricht der Begründung für
die Schwerpunktsetzung innerhalb der empirischen Erhebung. Die daraus abgeleiteten Forschungsfragen werden ebenfalls ausgeführt. Ergänzt wird dies durch die Beschreibung des
Untersuchungsobjektes des bereits genannten Projektes Neue Förderstruktur, durchgeführt
vom Institut INBAS GmbH." (Textauszug)
[358-L] Häfeli, Kurt (Hrsg.):
Berufliche Integration für Menschen mit Beeinträchtigungen - Luxus oder Notwendigkeit?,
(Schriftenreihe der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich (HfH), Bd. 25), Luzern:
Ed. SZH/ CSPS 2008, 167 S., ISBN: 978-3-908262-94-7
INHALT: "Der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt erweist sich für Jugendliche mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen häufig als schwierig. Trotz vielfältiger Projekte gibt es
aber wenig wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse. In einem speziellen Forschungsschwerpunkt versucht deshalb die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (HfH) seit fünf Jahren Antworten auf diese drängenden Fragen zu geben und Lösungsansätze aufzuzeigen. Im
vorliegenden Buch werden wesentliche Ergebnisse aus sechs Projekten präsentiert, welche
sich z.B. mit der Berufsbildung für schulisch schwächere Jugendliche, der beruflichen Integration von Hörgeschädigten oder den Ausbildungswegen von Lernenden aus Sonderklassen
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3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
und -schulen befassen. Die Beiträge aus den HfH-Projekten werden in Bezug gesetzt zu Praxisbeispielen, die eine gelungene Umsetzung im Sinne von "best practice" aufzeigen.
Schliesslich wird in einem Beitrag die internationale Perspektive skizziert." (Autorenreferat).
Inhaltsverzeichnis: Einführung und Überblick: Kurt Häfeli: Übergang Schule - Arbeitswelt
unter erschwerten Bedingungen Zwischenbilanz eines Forschungsprogramms (9-22); Manfred Eckert: Benachteiligtenförderung beim Übergang Schule - Beruf aus internationaler Perspektive (23-40); Sekundarstufe I und erste Schwelle: Res Marty: Berufswahlvorbereitung steigende Bedeutung auch im Behindertenbereich (41-50); Ursula Hofer und Corinne Wohlgensinger: Übergangen werden beim Übergang - Lässt sich dieses Risiko für Jugendliche mit
einer Sehbehinderung schmälern? (51-66); Dominik Gyseler: Ausbildungswege von Lernenden mit besonderen Bedürfnissen (67-78); Sekundarstufe II (Berufsausbildung): Kurt Häfeli:
Berufsbildung als Weg der Benachteiligtenförderung in der Schweiz (79-94); Urs Zürcher:
Begleitung als Chance? Die fachkundige individuelle Begleitung in der 2-jährigen Grundbildung (95-102); Toni Kleeb: Berufliche Integration für Menschen mit einer Hörschädigung Luxus oder Notwendigkeit? (103-108); Hildegard Camenzind und Mireille Audeoud: Von der
Notwendigkeit von innovativen Wandlungen bei Attestausbildungen für IV-Anlehrlinge
(109-116); Susi Aeschbach: Praktische Ausbildung PrA nach INSOS (117-122); Martin
Spielmann und Nicola Künzli: Berufliche Qualifikation - eine Notwendigkeit Das Beispiel
der Stiftung Lebenshilfe (123-130); Zweite Schwelle in den Arbeitsmarkt: Marlise Kammermann: Anlehrlinge: woher kommen sie, wie beurteilen sie ihre Ausbildung, wohin gehen sie?
(131-142); Mireille Audeoud: Luxus oder Notwendigkeit im Übergang Schule - Beruf bei
Hörbehinderten (143-152); Annelies Debrunner: Supported Employment - ein neues Modell
für gefährdete Jugendliche und Erwachsene? (153-160).
[359-F] Kastner, Lothar (Bearbeitung); Galiläer, Lutz, Dr. (Leitung):
TrialNet - Ausbildung behinderter Jugendlicher mit Ausbildungsbausteinen in Netzwerken
von Unternehmen, Berufsbildungswerken, Bildungswerken der Wirtschaft und Berufsschulen
INHALT: Das Projekt zielt darauf, a) Ausbildungsbausteine als Flexibilisierungs- und Strukturierungselement der Ausbildung behinderter Jugendlicher zu entwickeln und exemplarisch umzusetzen; b) Betriebe, die noch nicht oder nicht mehr ausbilden, für die Ausbildung behinderter Jugendlicher zu gewinnen; c) Support-Strukturen für Ausbildungsbetriebe zu entwickeln
und exemplarisch umzusetzen; d) Möglichkeiten der Durchlässigkeit zwischen verschiedenen
Maßnahmearten der beruflichen Ausbildung von jugendlichen Rehabilitanden zu untersuchen. Zielgruppe und Umsetzung: Zielgruppe des Projektes sind behinderte Jugendliche, die
für die im Projekt vorgesehenen Ausbildungsberufe geeignet sind und besonderer Leistungen
zur Teilhabe am Arbeitsleben in den beiden Teilhabeleistungen kooperative Ausbildung
(nach Paragraph 102 Abs. 1 Nr. 1b SGB III) und Ausbildung in einer besonderen Einrichtung
(nach Paragraph 102 Abs. 1 Nr. 1a SGB III, Paragraph 35 SGB IX) bedürfen. Eine Beschränkung auf bestimmte Behinderungsarten ist nicht vorgesehen.
METHODE: Formative und summative Evaluation eines Entwicklungsprojekts, Koordination der
Projektaktivitäten; Entwicklung von Konzepten in Zusammenarbeit mit Bildungsträgern und
Betrieben; methodischer Ansatz: Handlungsforschung (Organisationsberatung, formative
Evaluation und Monitoring, Dokumentation und summative Evaluation). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 20; Konzeptmaterial; Auswahlverfahren: total). Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 150; Förderpläne,
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3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
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Ausbildungspläne; Auswahlverfahren: total). Gruppendiskussion (Stichprobe: 5; Jugendliche
in der Ausbildung, Ausbilder, Sozialpädagogen). Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Mitarbeiter von Bildungsträgern, Arbeitsagenturen; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 20; Experten, Mitarbeiter von Bildungsträgern etc.). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 25; Mitarbeiter von Bildungsträgern; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Galiläer, Lutz: Behinderte Jugendliche in der Berufsausbildung Stand und Perspektiven. in: Wirtschaft und Berufserziehung, 61, 2009, 11, S. 25-28.+++Kastner, Lothar; Galiläer, Lutz: Modularisierte Ausbildung von behinderten Jugendlichen im Projekt TrialNet. in: Wirtschaft und Berufserziehung, 61, 2009, 11, S. 28-32.
ART: BEGINN: 2009-04 ENDE: 2014-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und
Soziales FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Forschungsinstitut Betriebliche Bildung gGmbH -f-bb- (Obere Turnstr. 8, 90429
Nürnberg)
[360-L] Kühn, Alexandra; Rüter, Maike:
Arbeitsmarkt und Behinderung: neue Anforderungen an die soziale Arbeit?, (Hildesheimer
Schriften zur Sozialpädagogik und Sozialarbeit, Bd. 17), Hildesheim: Olms 2008, 173 S., ISBN:
978-3-487-13878-7
INHALT: "Soziale Arbeit findet unter zunehmend erschwerten ökonomischen Bedingungen statt.
Der Berufsalltag von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen in der beruflichen Rehabilitation
steht unter nachhaltigem Einfluss beispielsweise der Ausweitung des Niedriglohnsektors, der
Prekarisierung der Arbeitsplätze und der hohen Arbeitslosenzahl von Schwerbehinderten. Der
wachsende Wettbewerb unter den Trägern, die Kürzungen im Gesundheitswesen und die Finanzierungsmöglichkeit des Persönlichen Budgets verschärfen die Situation und treiben den
Ambulantisierungsprozess von Unterstützungsstrukturen voran. In der Berufspraxis wird häufig zwischen Sozialer Arbeit in Werkstätten für behinderte Menschen und Sozialer Arbeit in
Integrationsprojekten, Integrationsfachdiensten und Assistenzdiensten unterschieden. Die
vorliegende Studie weist jedoch nach, dass gleiche Anforderungen an Soziale Arbeit gestellt
werden, unabhängig in welchen Strukturen und unter welchen Rahmenbedingungen sie stattfindet. Um behinderten Menschen ein selbstbestimmtes Arbeitsleben zu ermöglichen, sind
Sozialarbeiter und Sozialpädagogen mehr denn je dazu aufgefordert, Rahmenbedingungen
einzuschätzen und unter diesen das eigene Handeln zu reflektieren. Entsprechend muss es
heute Ziel von Sozialer Arbeit insgesamt sein, sich zu professionalisieren und das eigene
Wissen fallweise anzuwenden, ohne ökonomische Zwänge oder klassische Handlungsmöglichkeiten außer Acht zu lassen." (Autorenreferat)
[361-F] Lechner, Ferdinand, Dipl.-Soz.; Riesenfelder, Andreas, Mag.; Wetzel, Gottfried, Dr.;
Wetzel, Petra, Mag.; Willsberger, Barbara, Mag. (Bearbeitung):
Evaluierung Clearing
INHALT: Der Übergang von der schulischen Ausbildung im Rahmen der Schulpflicht in weiterführende Ausbildungen oder in den Arbeitsmarkt stellt Jugendliche oftmals vor weit reichende Entscheidungen. Dieser Planungsprozess ist gerade für jugendliche PflichtschulabgängerInnen mit Behinderung schwierig im Alleingang zu meistern. Deshalb wurde im Rahmen der
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3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
"Behindertenmilliarde" ein Unterstützungsangebot in Form des Clearing geschaffen. Die Evaluierung soll Aufschluss über die bisherigen arbeitsmarktpolitischen Wirkungen von Clearing
geben.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Lechner, Ferdinand; Riesenfelder, Andreas; Wetzel, Gottfried; Wetzel, Petra; Willsberger, Barbara; Eglseer, Thomas:
Evaluierung Clearing. Endbericht. Wien 2006, 124 S. Download: www.lrsocialresearch.at/files/Eval_Clearing_Endbericht_L&R_Sozialforschung.pdf .
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Lechner, Reiter & Riesenfelder Sozialforschung OEG (Liniengasse 2A,1, 1060
Wien, Österreich)
KONTAKT: Riesenfelder, Andreas (e-mail: [email protected]);
Wetzel, Petra (e-mail: [email protected])
[362-L] Lohse, Simon:
Teilhabe am Arbeitsmarkt: eine systemtheoretische Studie zur Integration
schwerbehinderter Menschen, Marburg: Tectum Verl. 2009, 109 S., ISBN: 978-3-8288-9985-8
INHALT: "Menschen mit einer Behinderung sind nach wie vor unzureichend in den regulären
Arbeitsmarkt integriert. Auch neue, wegweisende Instrumente der beruflichen Integration wie
die Behindertenassistenz oder die Integrationsfachdienste konnten daran enttäuschend wenig
ändern. Unter den rund 3,5 Millionen schwerbehinderten Menschen unter 65 Jahren ist die
Arbeitslosigkeit nach wie vor überdurchschnittlich hoch. Behindertenpädagogische Analysen
bieten keine ausreichenden Erklärungen für das Problem. Als Ursachen werden typischerweise die mangelnde Umsetzung gesetzlicher Vorgaben, finanzielle Nachteile oder schlicht der
Unwille profitorientierter Unternehmer bzw. 'die stigmatisierende Gesellschaft' genannt. Die
Theoriebildung wird dabei durch moralisierende Einwände unscharf. Zudem gibt es die Tendenz, Ungleichheit aus Gründen der political correctness zu kaschieren. Simon Lohse unterfüttert Behindertenpädagogik in diesem Buch mit systemtheoretischen Überlegungen, um den
Zusammenhang von gesellschaftlicher Ungleichheit und Behinderung schärfer zu fassen. Nur
so wird deutlich, an welchem Punkt Integration eigentlich scheitert." (Autorenreferat)
[363-F] Rauch, Angela (Leitung):
Die Arbeitsmarktsituation schwerbehinderter Menschen: Analysen zur Arbeitslosigkeit und
zu den Beschäftigungsbetrieben
INHALT: Die Arbeitsmarktsituation Behinderter und ihre berufliche (Wieder-)Eingliederung stehen seit langem im Vordergrund von Bemühungen sowohl des Gesetzgebers wie der Bundesagentur für Arbeit. Allerdings sind insgesamt gesehen nur relativ wenige Informationen sowohl über arbeitslose Schwerbehinderte als auch über die Betriebe, die Schwerbehinderte beschäftigen, bekannt. Das Projekt soll den empirischen Forschungsstand erweitern und Grundlagen für spätere, tiefergehendere Untersuchungen schaffen. Arbeitslose Schwerbehinderte:
Im Mittelpunkt stehen u.a. personenspezifischer Merkmale, berufliche Herkunft, Übergänge
in "reguläre" Beschäftigung, BA-Maßnahmen, Rente, Erwerbsunfähigkeit und deren Interdependenzen sowie regionale Disparitäten der Übergänge. Als Datenbasis dienen hier die Zuund Abgangsstatistiken aus der Arbeitslosigkeit der BA sowie die Arbeitslosenbefragung
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3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
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2000 des IAB. Beschäftigende Betriebe: Im Mittelpunkt stehen mögliche erklärende Einflussfaktoren auf die Beschäftigung Schwerbehinderter wie Branche, Betriebsgröße, Region oder
Beschäftigungsentwicklung. Als Datenbasis wird hier die Statistik aus dem Anzeigeverfahren
(mit den Meldungen der Unternehmen im Rahmen der Ausgleichsabgabe) der BA herangezogen, sowie das IAB-Betriebspanel. Ziel: Das Projekt soll den empirischen Forschungsstand
erweitern und Grundlagen für spätere, tiefergehende Untersuchungen schaffen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: projektbezogene Aufbereitung und Auswertung prozeßproduzierter Daten (Geschäftsstatistiken der BA) sowie von Befragungsdaten
VERÖFFENTLICHUNGEN: Allmendinger, Jutta; Rauch, Angela: Behinderte und gesundheitlich eingeschränkte Menschen. Qualifikationsstrukturen und Integrationschancen auf dem Arbeitsmarkt heute und morgen. in: Konturen. Fachzeitschrift zu Sucht und sozialen Fragen, Jg.
26, 2005, H. 1, S. 20-23.
ART: BEGINN: 2003-03 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Bundesagentur für Arbeit
INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit
-IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-179-3070, e-mail: [email protected])
[364-F] Rietz, Lucia Alicia, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Bojanowski, Arnulf, Prof.Dr. (Betreuung):
Das Problem der beruflichen Qualifikation und Integration von Menschen mit Behinderung
am Beispiel Kaufmännische Ausbildung im BBW (Berufsbildungswerk)
INHALT: Die Fragestellung: Wie ist das berufliche und persönliche Ergebnis einer beruflichen
Rehabilitationsmaßnahme. Zwischenergebnis: Bei 20-30% der Absolventen erfolgt eine berufliche Integration, die Hälfte davon in Zeitverträgen von 6 Monaten bis 3 Jahren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen
METHODE: Die theoretische Verortung liegt in der Handlungstheorie. Die soziale Wirklichkeit
ist immer in Bewegung, so eignet sich die Grounded Theorie am besten für den methodischen
Ansatz. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 25 Probanden; Lebensläufe von 25 Absolventen
des BBW kaufmännische Ausbildung, ergänzt mit Fragebogen zur Person; Auswahlverfahren: Zufall). Beobachtung, teilnehmend (Beobachtungen während der Ausbildung im BBW).
Qualitatives Interview (Stichprobe: 25 Probanden; Interviews in häuslicher Umgebung, ein
Interview am Arbeitsplatz des Befragten). Sekundäranalyse von Individualdaten (Vermittlungstatistiken des BBWs Hannover Annastift von ca. 30 Absolventen).
ART: BEGINN: 2004-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Berufspädagogik
und Erwachsenenbildung Abt. Sozialpädagogik (Schloßwender Str. 1, 30159 Hannover)
KONTAKT: Institution -Geschäftszimmer- (Tel. 0511-762-17601,
e-mail: [email protected])
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soFid Soziale Probleme 2010/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
[365-F] Schupp, Caroline, M.A. (Bearbeitung); Wehling, Pamela, Dr. (Leitung):
"ini.KAB" - Initiative Kommunikationsassistenz für den Beruf. Qualifizierung von Berufsrückkehrenden und Arbeitssuchenden zu Kommunikationsassistenten zur Sicherung und
Teilhabe schwer behinderter hörgeschädigter Menschen am Arbeitsleben
INHALT: Seit 2001 bietet das Sozialgesetzbuch IX schwer behinderten Menschen die Möglichkeit, eine sogenannte Arbeitsassistenz in Anspruch zu nehmen. Diese Arbeitsassistenz unterstützt schwer Behinderte dabei, eine berufliche Tätigkeit selbständig auszuüben. Bei Berufstätigen mit Hörschädigungen besteht vorrangig ein Bedarf auf Kommunikationsassistenz im
Arbeitsalltag. Die Finanzierung erfolgt seit 2008 in Form eines trägerübergreifenden persönlichen Budgets, mit dem Menschen mit schweren Behinderungen eine unterstützende Assistenz
beschäftigen können. Trotz dieses gesetzlichen Anspruchs auf Förderung der beruflichen
Teilhabe ist die Inanspruchnahme der Dienstleistung 'Kommunikationsassistenz' derzeit verschwindend gering. Die Chancen und Möglichkeiten zur Sicherung der Arbeitsleistung und
des Arbeitsplatzes gem. Paragraph 102 Abs. 4 SGB IX sind zu wenig bekannt und werden
kaum genutzt. In Nordrhein-Westfalen stehen ca. 6.700 anspruchsberechtigten hörgeschädigten Erwerbstätigen gegenwärtig 10 praktizierende Arbeitsassistierende gegenüber. Darüber
hinausgehend existiert weder ein fundiertes Tätigkeitsbild der Kommunikationsassistenz noch
liegt ein spezieller Qualifizierungsplan vor. Zugleich gilt es, durch eine am Arbeitsmarkt orientierte Qualifizierung Berufsrückkehrenden und Arbeitsuchenden den Wiedereinstieg in das
Erwerbsleben zu erleichtern. Indem Berufsrückkehrende und Arbeitsuchende zu Kommunikationsassistenten für hörgeschädigte Erwerbstätige qualifiziert werden, wird das damit einhergehende Beschäftigungs- und Integrationspotential zusammengeführt und nutzbar gemacht.
Das Projekt hat somit folgende Ziele: a) Erarbeitung eines zertifizierten Ausbildungs- und
Qualifizierungsplans auf Teilzeit-Basis (30 U-Std./ Woche); b) Erprobung des innovativen
Qualifizierungskonzeptes für 20 Berufsrückkehrende und Arbeitssuchende durch eine theoretische, anwendungsorientierte und betriebspraktische Qualifizierung; c) Öffentlichkeitsarbeit,
Mainstreaming und Information der betroffenen Hörgeschädigten und ihrer Arbeitgeber über
die Assistenzmöglichkeiten; d) Aufbau einer Vermittlungsagentur sowie Vermittlung ausgebildeter Arbeitsassistentinnen in Beschäftigung. Kooperationspartner: büscher kuntscher piorr
(bkp) GbR, Bochum; Deutscher Schwerhörigenbund (DSB) e.V.; Deutscher Schwerhörigenbund Landesverband NRW e.V.; Verwaltung der Ruhr-Universität Bochum.
ART: BEGINN: 2009-02 ENDE: 2010-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Land Nordrhein-Westfalen; Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit
-Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Universität Bochum, Institut für Arbeitswissenschaft Lehrstuhl für Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung (44780 Bochum)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0234-32-27731, e-mail: [email protected])
[366-F] Wacker, Elisabeth, Univ.-Prof.Dr.Dr.h.c.; Schäfers, Markus, Dr.; Wansing, Gudrun, Dr.
(Bearbeitung):
"An die Arbeit - mit Persönlichem Budget!" - neue Steuerung der Leistungen zur Teilhabe
am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderungen in Werkstätten und Berufsbildungswerken
INHALT: Ausgangslage: Erfahrungen mit der neuen Chance, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben mit dem Persönlichen Budget zu steuern, sind Mangelware. Die Modellprojekte
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3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
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"Trägerübergreifendes Persönliches Budget" (2004-2007) auf Initiative des BMAS werden im
umgesetzten Leistungsspektrum vor allem von wohnbezogenen Eingliederungshilfen dominiert. Kernbereiche der Teilhabe am Arbeitsleben spielen noch eine vergleichsweise geringe
Rolle, das betrifft insbesondere Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben im Arbeits- bzw.
Berufsbildungsbereich, die bislang in einer Werkstatt für behinderte Menschen erbracht werden sowie Leistungen zur Berufsvorbereitung und zur Erstausbildung, die bislang in einem
Berufsbildungswerk erbracht werden. Im Projekt soll erprobt werden, wie Dienstleistunegen
zur beruflichen Rehabilitation und Teilhabe über ein Persönliches Budget gesteuert werden
können, um individuelle Begleitung und Unterstützung "nach Maß" anbietbar zu machen.
Zielsetzungen: Übergeordnetes Ziel des Projekts ist es, Menschen mit Behinderung neben den
traditionellen Förderinstrumenten mit Hilfe von Geldleistungen weitere Handlungsoptionen
für die Verwirklichung selbstbestimmter Teilhabe am Arbeitsleben zur Verfügung zu stellen
und sie beim Prozess der Budgetumsetzung zu begleiten. Im Rahmen des Projekts sollen aus
Sicht der Nutzer/innen praktische Einsatzmöglichkeiten des Persönlichen Budgets für die
Leistungsbereiche 1. Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen; 2. Berufsausbildung, Berufsbildung sowie 3. Arbeit/ Beschäftigung erschlossen werden. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit der Josefsheim Bigge gGmbH siehe unter www.josefsheim-bigge.de/josefsheim/budget.shtml .
ART: BEGINN: 2008-08 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und
Soziales FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Lehrstuhl für Rehabilitationssoziologie (Emil-Figge-Str. 50, 44227 Dortmund)
KONTAKT: Wacker, Elisabeth (Prof.Dr. Tel. 0231-755-4553,
e-mail: [email protected]);
Schäfers, Markus (Dr. e-mail: [email protected]);
Wansing, Gudrun (Dr. Tel. 0231-755-5206, e-mail: [email protected])
[367-F] Winkler, Björn; Faber, Ulrich, Dr.; Pick, Daniela (Bearbeitung); Welti, Felix, Priv.Doz.
Dr.; Igl, Gerhard, Prof.Dr.jur. (Leitung):
Betriebliche Teilhabe (schwer-)behinderter Menschen am Arbeitsleben nach dem SGB IX
INHALT: Die Teilhabe am Arbeitsleben ist die wichtigste Voraussetzung für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Dies gilt insbesondere für (schwer-) behinderte Menschen. Zugleich
ist es für diese Menschen besonders schwierig, am Arbeitsleben teilzuhaben. Das Projekt untersucht, wie der Gesetzgeber diese Problemlage aufzulösen versucht und welche Auswirkungen dies auf die betriebliche Praxis hat. Kontext/ Problemlage: Behinderung ist ein Tatbestand, der im Arbeitsrecht und im Sozialrecht besondere Rechte und Ansprüche auslöst. Ein
großer Teil des hierfür relevanten Rechts ist zum 1. Juli 2001 im SGB IX neu geregelt worden. Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft sind die
erklärten Ziele des Gesetzes. Um diese Ziele verwirklichen zu können, ist von entscheidender
Bedeutung, behinderten Menschen die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Die Arbeit
zeigt die wesentlichen Anspruchsgrundlagen, mit deren Hilfe behinderte Menschen zur Teilhabe am Arbeitsleben befähigt werden sollen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Darstellung der arbeits- und sozialrechtlichen Vorschriften, mit denen erreicht werden soll, dass sich
aus einem koordinierten Zusammenspiel von Betriebsparteien und Rehabilitationsträgern eine
verbesserte Teilhabemöglichkeit behinderter Menschen ergibt. Fragestellung: Die Regelungen des SGB IX zur Sicherung der Teilhabe behinderter und chronisch kranker Menschen am
254
soFid Soziale Probleme 2010/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
Arbeitsleben werfen zahlreiche Fragen auf, von denen hier nur einige skizziert werden sollen:
1. Integrationsvereinbarungen: Wie werden diese Vereinbarungen abgeschlossen? Wer ist
verantwortlich? Sind diese Instrumente bindend? 2. Betriebliche Prävention: Wie ist der Ablauf? Wer ist verantwortlich? Welche Unterschiede bestehen zwischen den Präventionsverfahren? 3. Stellung der Schwerbehindertenvertretungen: Welche Rechte und Pflichten bestehen? Welche Einwirkungsmöglichkeiten sind gegeben? 4. Individualrechtliche Ansprüche:
Welche Ansprüche bestehen? Wie sind diese durchsetzbar? 5. Stufenweise Wiedereingliederung: Sind Arbeitgeber verpflichtet dieses durchzuführen? Wie ist der Ablauf? 6. Koordinationspflichten der Träger: Welche Pflichten bestehen diesbezüglich? Darstellung der Ergebnisse: Integrationsvereinbarungen sind ein für beide Seiten verpflichtendes Instrument zur
Durchsetzung betrieblicher Teilhabe leistungsgeminderter Menschen. Im arbeitsgerichtlichen
Beschlussverfahren kann die Verpflichtung des Arbeitgebers festgestellt werden, hierüber zu
verhandeln. Das Präventionsverfahren nach Paragraf 84 Abs. 1 ist für schwerbehinderte Menschen durchzuführen, sobald das Arbeitsverhältnis bedroht ist. Das Verfahren nach Abs. 2 ist
für alle Beschäftigten durchzuführen, sobald in den vergangenen 12 Monaten länger als 6
Wochen Arbeitsunfähigkeit bestand. Ein Verstoß gegen diese Pflichten ist im Rahmen des
Ultima-Ratio-Prinzips zu berücksichtigen. Dies hat in der Regel zur Folge, dass die Kündigung sozial ungerechtfertigt ist. Die Schwerbehindertenvertretung hat vielfältige Mitbestimmungs- und Einwirkungsmöglichkeiten, die teilweise noch nicht ausreichend bekannt sind.
Individuelle Rechtsansprüche des Arbeitnehmers sind verfahrensrechtlich im Zuge der Präventionsverfahren zu berücksichtigen. Auch die stufenweise Wiedereingliederung ist im Präventionsverfahren zu berücksichtigen. Die Koordinationspflichten der Reha-Träger werden
bislang unzureichend beachtet. ZEITRAUM: seit 2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Die einschlägigen Normen sind nach den klassischen juristischen Methoden ausgelegt worden. Das bedeutet, dass nach Wortlaut, Entstehungsgeschichte, Sinn und Zweck der
Vorschriften sowie dem systematischen Zusammenhang gefragt wurde. Rechtspolitische Fragen sowie Querschnittsthemen und Gender Mainstreaming sind berücksichtigt worden. Die
Auslegung und Bewertung der einschlägigen Vorschriften erfolgte anhand intensiver Literaturrecherche, d.h. es sind Lehrbücher, Kommentare, Zeitschriftenbeiträge sowie Urteile in die
Bearbeitung eingeflossen. Wesentlich zu den Ergebnissen beigetragen haben die Beiträge renommierter Praktiker und Wissenschaftler im Rahmen mehrerer Workshops und studienbegleitender Beiratssitzungen, die zu diesem Thema von der HBS durchgeführt worden sind.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Betriebliche Teilhabe
(schwer-)behinderter Menschen am Arbeitsleben nach dem SGB IX: vorläufiger Abschlussbericht. Dezember 2006, 149 S. (Publikation im Nomos-Verlag geplant).+++"Integrative betriebliche Gesundheitspolitik auf der Grundlage des SGB IX". Arbeitshilfe. Dezember 2006,
34 S.
ART: AUFTRAGGEBER: Hans-Böckler-Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Kiel, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialrecht und
Sozialpolitik in Europa (Olshausenstr. 40, 24098 Kiel)
KONTAKT: Welti, Felix (Dr. e-mail: [email protected]);
Igl, Gerhard (Prof.Dr. e-mail: [email protected]);
Winkler, Björn (e-mail: [email protected]);
Faber, Ulrich (Dr. e-mail: [email protected]);
Pick, Daniela (e-mail: [email protected])
soFid Soziale Probleme 2010/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
4
255
Krankheit, Pflege, Rehabilitation
[368-F] Adolph, Holger, Dipl.-Soz.; Holzhausen, Julie, Dipl.-Psych.; Matheis, Elke (Bearbeitung);
Schenk, Liane, Dr.phil.; Kuhlmey, Adelheid, Prof.Dr. (Leitung):
Informationen für eine partizipative Gesundheitsversorgung: Beschwerden und Informationsanfragen an die Bundespatientenbeauftragte als Indikator für Versorgungs-, Informations- und Interaktionsdefizite im deutschen Gesundheitswesen
INHALT: Bei der Patientenbeauftragten der Bundesregierung sind seit dem Jahr 2004 ca. 16.000
schriftliche Informationsanfragen, Hilfegesuche und Beschwerden eingegangen. Das Projekt
untersucht anhand dieser einzigartigen Datenquelle die spezifische Sicht von Patientinnen
und Patienten auf Versorgungsprobleme im deutschen Gesundheitswesen und ihren Informationsbedarf. Kontext/ Problemlage: Im deutschen Gesundheitswesen sind in den letzten Jahren verstärkt marktliche Steuerungselemente eingeführt worden. Damit geht eine Neukonzeptionalisierung der Patientenrolle als informierte und rational handelnde "Kunden" einher. Nutzer von Gesundheitsdienstleistungen sind auf Grund von Krankheit i.d.R. aber in einer besonders vulnerablen Situation und häufig in der Ausübung einer souveränen Kundenrolle eingeschränkt. Eine verstärkte Nutzerorientierung im Gesundheitswesen muss dort ansetzen und
die Kompetenzen sowie die Möglichkeiten zur selbstbestimmten Nutzung von Versorgungsangeboten fördern. Es fehlt allerdings bisher an authentischen Informationen über Erwartungen, Wünsche, Informationsbedarfe und Kritik am Gesundheitswesen aus der Patientenperspektive. Zur nachhaltigen Entwicklung des Gesundheitswesens und zur Durchsetzung von
Patienteninteressen in politischen und administrativen Kontexten sind solche Informationen
von hohem Wert. Fragestellung: Die quantitative inhaltsanalytische Auswertung der Anfragen und Beschwerden dient dem Ziel, vier Fragenkomplexe zu bearbeiten: 1. Wer nutzt die
Patientenbeauftragte? Die Gruppe der Anfragenden soll möglichst differenziert charakterisiert
werden. Dabei steht die Frage nach der Selektion der Anfragenden im Verhältnis zur Gesamtpatientenschaft im Vordergrund. 2. Welche Informations- und Versorgungsdefizite spiegeln
sich in den Anfragen und Beschwerden/ Hilfegesuchen/ Problemdarstellungen? Welche (zielgruppenspezifischen) Versorgungsprobleme und Informationsdefizite spiegeln sich mit welcher Häufigkeit in den Informationsanfragen und Beschwerden? 3. Welche anderen Informations- und Beschwerdewege nutzen die Petenten und welche Erfahrungen machen sie dabei?
4. Was erwarten die Petenten von der Patientenbeauftragten, welche Kompetenzen schreiben
sie ihr zu und wie bewerten sie die erhaltene Unterstützung? GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Geplant ist die inhaltsanalytische Auswertung der in postalischer und elektronischer
Form eingegangenen Anfragen von Privatpersonen (Vollerhebung von 01/2004 bis 12/2007):
Die Anfragen werden mithilfe eines Kategoriensystems einer quantitativen Inhaltsanalyse unterzogen. Hierbei werden zum einen theoriegeleitete Kategorien berücksichtigt, die bspw. aus
der wissenschaftlichen Diskussion bekannte soziale Determinanten einer ungleichen Verteilung der gesundheitlichen Versorgung einschließen (deduktives Vorgehen). Zum anderen
werden aus dem Material heraus induktiv Kategorien entwickelt, vor allem um die thematisierten Beschwerdegegenstände, Informationslücken, Konfliktpartner und Wege der Informationssuche/ Beschwerdewege, aber auch um Dimensionen des Befindens umfassend und angemessen abbilden zu können. Die Verknüpfung von induktivem und deduktivem Vorgehen
soll eine realitätsnahe Abbildung der subjektiven Patientenanliegen und valide Häufigkeitsangaben ermöglichen.
256
soFid Soziale Probleme 2010/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin
Berlin, Campus Benjamin Franklin -CBF-, CharitéCentrum 1 für Human- und Gesundheitswissenschaften -ZHGB- Institut für Medizinische Soziologie (Thielallee 47, 14195 Berlin)
KONTAKT: Schenk, Liane (Dr. e-mail: [email protected]);
Kuhlmey, Adelheid (Prof.Dr. e-mail: [email protected]);
Adolph, Holger (e-mail: [email protected]);
Holzhausen, Julie (e-mail: [email protected]);
Matheis, Elke (e-mail: [email protected])
[369-F] Adornetto-Schlienger, Carmen, lic.phil.; Blatter-Meunier, Judith, Dipl.-Psych.; Herren,
Chantal, M.Sc.; Neuschwander, Murielle, M.Sc.; Lavallee, Kristen, Dr. (Bearbeitung); Schneider,
Silvia, Prof.Dr. (Leitung):
Etiology and psychological treatment of separation anxiety disorder in childhood
INHALT: Separation anxiety disorder is the earliest and most common anxiety disorder in childhood. Recent research indicates that anxiety disorders in childhood and in particular Separation Anxiety Disorder (SAD) increase the risk of mental disorders in adulthood significantly.
Despite these results, research on childhood anxiety disorders is still neglected compared to
the vast research activity on adult anxiety disorders. In fact, there is almost no etiological and
treatment research in young children. This contrasts sharply with the claim that children in
particular should receive save and evidence-based treatments. Thus, there is an urgent need
for research in this age group. The present study is a two phase study including an etiological
and a treatment study in children with SAD. 60 children with SAD, 30 children with Social
Phobia and 30 children without mental disorders will have undergone a comprehensive cognitive and family assessment. Furthermore, 60 children with SAD will have completed a randomized controlled trial comparing a newly developed SAD-specific family-based treatment
("SAD-CBT") with a well-established global child-based CBT program for childhood anxiety
disorders ("global CBT"). Major Hypotheses: 1. It is hypothesized that children with SAD
will differ significantly from both the clinical and normal control groups on the following variables: Cognitive bias, anxiety sensitivity, family functioning. 2. It is hypothesized that children with SAD will differ significantly from both clinical and normal control group on parentchild-interaction. 3. Parental psychopathology is associated with SAD symptomatology in the
child. 4. It is hypothesized that children in both treatment conditions will improve significantly after treatment on all outcome measures. 5. It is hypothesized that there will be a significant interaction effect by group and time indicating that children receiving SAD-CBT will
improve more than those receiving global CBT with respect to SAD symptomatology and family functioning. 6. Treatment success will remain stable at follow-up assessments in both
conditions The results of this research program will have both theoretical and therapeutical
implications for the neglected field of anxiety disorders in young children. Results: Preliminary analyses of our data found first evidence for our major etiological hypotheses. Moreover,
preliminary results of the treatment study point to better outcomes for the specific family based CBT program.| ZEITRAUM: 2004-2009 GEOGRAPHISCHER RAUM: Basel-Stadt, Basel-Land, Bern, Biel, St. Gallen, Zürich
METHODE: To test potential etiological variables in SAD, children with SAD are compared to
children without mental disorders. Furthermore, to test the specificity of these variables, a cli-
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nical control group of Social Phobia (SoPh) children is being recruited. The efficacy of the
two active CBT programs, SAD-CBT and global CBT, is tested using a pre-post design with
repeated measures. The role of the potential etiological variables in the maintenance of SAD
are tested by comparing SAD children before and after treatment. To control for the influence
of time on these variables the healthy control group is tested again after a comparable time
period of 20 weeks. Children in the clinical control group are offered group treatment for social phobia in the outpatient clinic of the Department of Psychology for free. The evaluation
of this treatment, however, is not part of the present study. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Experiment; Quasi Experiment; Psychologischer Test; Beobachtung,
teilnehmend; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich.
VERÖFFENTLICHUNGEN: In-Albon, T.; Schneider, S.: Kinderängste haben viele Gesichter:
Angststörungen im Kindes- und Jugendalter. in: daZ (Deutsche Angst-Zeitschrift), 38, 2007,
2, S. 4-10.+++Schneider, S.; Unnewehr, S.; In-Albon, T.; Margraf, J.: Attention bias in children of patients with panic disorder. in: Psychopathology, 2008, 41, pp. 179-186.+++In-Albon,
T.; Suppiger, A.; Schlup, B.; Wendler, S.; Margraf, J.; Schneider, S.: Validität des Diagnostischen Interviews für psychische Störungen. in: Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 37, 2008, 1, S. 33-42.+++In-Albon, T.; Klein, A.; Rinck, M.; Becker, E.; Schneider, S.: Development and evaluation of a new paradigm for the assessment of anxiety disorder-specific interpretation bias using picture stimuli. in: Cognition and Emotion, 22, 2008, 3,
pp. 422-436.+++In-Albon, T.; Schneider, S.: Verkannt und häufig unbehandelt. Depressionen
im Kindes- und Jugendalter. in: Psychoscope, 28, 2007, 10, 8-11.+++In-Albon, T.; Schneider,
S.: Von der kindlichen Trennungsangst zur Panikstörung des Erwachsenenalters: die Prävention der Trennungsangst. in: Heinrichs, N.; Hahlweg, K.; Döpfner, M. (Hrsg.): Strengthening
families: different evidence-based approaches to support child mental health. Münster: Psychotherapie-Verl. (in press).+++In-Albon T.; Schneider S.: Using eye tracker methodology in
children with anxiety disorders. in: Hadwin, J.A.; Field, A.P. (eds.): Information processing
biases in child and adolescent anxiety". Chichester: Wiley (in press).+++Allen, J. L.; Blatter,
J.; Ursprung, A.; Schneider, S.: The use of parent and child diaries in the assessment of childhood separation anxiety disorder (submitted).+++Adornetto, C.; Suppiger, A.; In-Albon, T.;
Schneider, S.: Concordances and discrepancies between ICD-10 and DSM-IV criteria for anxiety disorders in childhood and adolescence (submitted).+++In-Albon, T.; Kossowsky, J.;
Schneider, S.: Vigilance and avoidance in children with separation anxiety disorder using an
eye movement paradigm (submitted).+++In-Albon, T.; Dubi, K.; Rapee, R.M.; Schneider, S.:
Forced choice reaction time paradigm in children with separation anxiety disorder, social
phobia and nonanxious controls (submitted).
ART: BEGINN: 2004-05 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung
INSTITUTION: Universität Basel, Fak. für Psychologie, Abt. Klinische Kinder- und Jugendpsychologie (Missionsstrasse 60-62, 4055 Basel, Schweiz)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])
[370-L] Bartley, Mel; Blane, David; Hien, Wolfgang; Hurrelmann, Klaus; Kolip, Petra; Netuveli,
Gopalakrishnan; Sahrai, Diana; Stone, Juliet; Vester, Michael:
Health Inequalities, (Jahrbuch für Kritische Medizin und Gesundheitswissenschaften, Bd. 45),
Hamburg: Argument-Verl. 2009, 159 S., ISBN: 978-3-88619-824-5
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INHALT: "Die Diskussion über gesundheitliche Ungleichheit ist in Deutschland erst sehr zögerlich in Gang gekommen. Dabei lässt sich auch hierzulande ein klarer Zusammenhang zwischen sozialer Lage und Gesundheitszustand feststellen. Die gegenwärtige Diskussion zu gesundheitlichen Ungleichheiten wird überwiegend aus sozialepidemiologischer Perspektive geführt, während eine stärker theoretisch orientierte Analyse entlang der verschiedenen sozialstrukturellen Dimensionen von Klasse/Schicht/Milieu, Ethnizität/Migration und Geschlecht
sowie der Perspektive des Lebenslaufs noch unterbelichtet ist. Die Beiträge dieses Bandes
widmen sich in erster Linie dieser theoretischen Herausforderung und den politischen Konsequenzen der gesundheitlichen Ungleichheit." (Autorenreferat). Klaus Hurrelmann, Ullrich
Bauer und Uwe H. Bittlingmayer: Health Inequalities: Ein Schicksal moderner Industriegesellschaften? (13-35); Michael Vester: Milieuspezifische Lebensführung und Gesundheit (3656); Petra Kolip: Gender als Determinante gesundheitlicher Ungleichheit (57-69); Diana Sahrai: Healthy Migrants oder besondere Risikogruppe? Zur Schwierigkeit des Verhältnisses von
Ethnizität, Migration, Sozialstruktur und Gesundheit (70-94); Mel Bartley: Gesundheitliche
Ungleichheit und Sozialpolitik (95-113); David Blane, Gopal Netuveli und Juliet Stone: Die
Entwicklung der lebenslauforientierten Epidemiologie (114-134); Wolfgang Hien: Arbeiten
Männer gesundheitsriskanter als Frauen? Neuere empirische Daten und Hypothesen (135159).
[371-F] Bauer, Johannes, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wilz, Gabriele, Prof.Dr.; Risch, Anne Katrin, Dr. (Leitung):
Das Ressourcentagebuch - Evaluation einer Intervention zur Stimmungsstabilisierung bei
depressiven Patienten
INHALT: Nach kognitiv-verhaltenstherapeutischer Akutbehandlung liegen die Rückfallraten innerhalb eines Jahres bei 29%, nach zwei Jahren bei 54% (Vittengl et al., 2007). Bei Patienten
mit mehreren Rezidiven in der Vorgeschichte sind dysphorische Stimmungszustände ein
Hauptauslöser für depressive Rückfälle (Lewinsohn et al., 1999). In der geplanten Untersuchung sollen Patienten mit remittierter Depression lernen, im Anschluss an eine ambulante
Psychotherapie eigenständig und gezielt dysphorische Stimmungszustände zu beenden bzw.
zu verhindern. Primäres Ziel dieser Studie ist es daher, zwei verschiedene Schreibinterventionen hinsichtlich ihrer Effekte auf die kurzfristige Stimmung und den langfristigen Stimmungsverlauf zu evaluieren. Dazu wird remittiert depressiven Patienten entweder ein Ressourcentagebuch (Interventionsgruppe 1) oder ein Tagebuch zum expressiven Schreiben (expressives Tagebuch, Interventionsgruppe 2) ausgehändigt. Verglichen werden beide Gruppen
mit einer Kontrollgruppe, die über den gleichen Zeitraum hinweg an keiner Schreibintervention teilnimmt. Sekundäre Ziele der geplanten Studie sind es zu überprüfen, ob die Schreibinterventionen Veränderungen in bestimmten depressionsrelevanten Merkmalen bewirken. So
soll untersucht werden, inwieweit die Schreibinterventionen zu einer Verbesserung der autobiografischen Gedächtnisspezifität, der Ressourcenrealisierung sowie einer funktionaleren
Emotionsregulation und einem Abbau von Vermeidungsverhalten führen. Darüber hinaus
wird untersucht, ob die Schreibinterventionen differentiell bei bestimmten Patientengruppen
wirken. Es soll untersucht werden, ob remittiert depressive Patienten mit höherer autobiografischer Gedächtnisspezifität für positive Erinnerungen stärker vom Ressourcentagebuch profitieren als Personen mit geringerer Gedächtnisspezifität, und ob Patienten mit geringerem Vermeidungsverhalten mehr vom expressiven Tagebuch profitieren als Personen mit höherem
Vermeidungsverhalten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Thüringen
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ART: BEGINN: 2010-06 ENDE: 2013-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Abt. Klinisch-Psychologische Intervention (Humboldtstr. 11,
07743 Jena)
KONTAKT: Risch, Anne Katrin (Dr. Tel. 03641-945173, e-mail: [email protected])
[372-L] Bauer, Ullrich:
Der ungleichheitstheoretische Zugang, in: Doris Schaeffer (Hrsg.): Bewältigung chronischer
Krankheit im Lebenslauf, Stuttgart: Huber, 2009, S. 263-280
INHALT: Der vorliegende Beitrag versucht, die Öffnung an eine ungleichheitstheoretische Betrachtung der Thematik chronische Krankheit voranzutreiben. Im Mittelpunkt steht die Aufgabe, mit dem Instrumentarium jüngerer Ansätze der Sozialstrukturanalyse unterschiedliche
Ausgangsvoraussetzungen von Patienten in den Blick zu nehmen. Es wird gezeigt, dass der
analytische Zugriff auf das Bewältigungsgeschehen bei chronischer Krankheit die Ebene der
Handlungsressourcen - die Ebene des verfügbaren ökonomischen, kulturellen und sozialen
Kapitals sowie der internalisierten oder habitualisierten Handlungsschemata - systematischer
einbeziehen muss. Diese erweiterte Orientierung erhält gerade dann Bedeutung, wenn vom
Patienten als autonom handelndem und interagierendem Subjekt ausgegangen wird. Es wird
zunächst ein Überblick zur aktuellen ungleichheitstheoretischen Diskussion gegeben, wobei
vor allem auf die Debatte innerhalb der soziologischen Sozialstrukturanalyse eingegangen
wird, die mit dem Milieuansatz einen fruchtbaren Anknüpfungspunkt bietet. Im Anschluss
daran wird diskutiert, inwieweit die vorgestellten Aspekte zur Analyse des ungleichen Bewältigungshandelns bei chronischer Krankheit beitragen können. Abschließend wird resümiert,
wie die Strukturen sozialer Ressourcenungleichheit mit einer patientenorientierten Sichtweise
in der Forschung über chronische Krankheit künftig verbunden werden können. (ICI2)
[373-F] Bäuml, J., Dr.; Pitschel-Walz, G., Dr.; Kraemer, S., Dr. (Bearbeitung); Jahn, Thomas,
Prof.Dr. (Leitung):
Psychoedukation bei schizophren Erkrankten: neuropsychologisches Leistungsniveau und
kognitives Training als Determinanten des Therapieerfolges
INHALT: Kognitive Dysfunktionen beeinflussen maßgeblich den Krankheitsverlauf und die Heilungschancen schizophrener Störungen. Über ihren Einfluss auf den Erfolg psychotherapeutischer Maßnahmen, die immer häufiger die Pharmakotherapie ergänzen, ist jedoch wenig bekannt. In der beantragten Studie wird untersucht, ob und in welchem Umfang die Wirksamkeit eines standardisierten Psychoedukationsprogrammes zur Verbesserung der Medikamentencompliance und der Krankheitsverarbeitung, das im Rahmen des Münchner Psychose-Informations-Projektes (PIP) entwickelt wurde und seit Jahren fester Bestandteil des Behandlungsangebotes unserer Klinik ist, vom kognitiven Leistungsniveau der teilnehmenden Patienten abhängt. Bei der Hälfte der Patienten wird der Psychoedukation ein computergestütztes
kognitives Training vorgeschaltet, um eine Verbesserung des Ausgangniveaus zu erreichen.
Die Wirksamkeit der Psychoedukation wird sowohl in Abhängigkeit von der ursprünglichen
kognitiven Leistungsfähigkeit als auch von den verbleibenden kognitiven Defiziten nach ko-
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soFid Soziale Probleme 2010/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
gnitivem Training untersucht. Es ist zu erwarten, dass aus diesem Vorhaben wertvolle Ergebnisse für die Indikation und Optimierung von Psychoedukationsprogrammen resultieren.
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Klinik und Poliklinik für
Psychiatrie und Psychotherapie (Ismaninger Str. 22, 81675 München)
KONTAKT: Institution (Tel. 089-4140-4201, e-mail: [email protected])
[374-L] Bergh, Daniel; Starrin, Bengt; Hagquist, Curt:
Solidarity in the neighbourhood, social support at work and psychosomatic health problems,
in: Journal of public health : Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Vol. 17/2009, No. 4, S.
265-271 (www.springerlink.com/content/v484l724wx925368/fulltext.pdf?page=1)
INHALT: "Aims: The aim of this study was to analyse the link between psychosocial factors in
the neighbourhood and work environments, and psychosomatic health problems. Methods:
The data were collected in the survey 'Life and Health', which was conducted in 2000 in six
Swedish county councils. A total of 71,580 questionnaires were distributed to randomly selected individuals aged 18-79. A total of 46,636 respondents completed the questionnaire.
This gives a response rate of around 65%. For the purpose of this study only gainfully employed individuals aged 18-64 are included, which gives a total of 22,164 individuals: 11,247
(50.7%) women and 10,917 (49.3%) men. Two scales were used to measure the psychosocial
environments in the neighbourhood and at work. The link between these scales and psychosomatic health problems was analysed by using multinomial logistic regression. Results: The results show that both 'Psychosocial Neighbourhood Environment' (PNE) and 'Psychosocial
Working Environment' (PWE), independently, are related to psychosomatic health problems.
Hence, the health effects of social relations in the neighbourhood were not modified by the
quality of social relations at work, or vice versa. The levels of psychosomatic health problems
are highest for people experiencing a low degree of social solidarity in the neighbourhood and
for those experiencing low degrees of supportive work relationships. Conclusion: The strong,
but independent, effects of social factors related to the neighbourhood and to the workplace
on psychosomatic health problems point to the importance of simultaneously considering social relations in different arenas in order to increase the knowledge of the connection between
social relations and health." (author's abstract)|
[375-L] Biesold, Karl-Heinz:
Einsatzbedingte psychische Störungen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur
Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 48, S. 42-46 (www.bpb.de/files/V55W9G.pdf)
INHALT: "Die besonderen Bedingungen der internationalen Einsätze im Rahmen von UN-, EUund NATO-Missionen stellen hohe Anforderungen an die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Häufig kommt es zu Posttraumatischen Belastungsstörungen." (Autorenreferat)
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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[376-L] Bittlingmayer, Uwe H.; Sahrai, Diana; Schnabel, Peter-Ernst (Hrsg.):
Normativität und Public Health: vergessene Dimensionen gesundheitlicher Ungleichheit,
(Gesundheit und Gesellschaft), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 464 S., ISBN: 978-3531-15620-0
INHALT: "Gesundheit, der Forschungsgegenstand der Gesundheitswissenschaften/Public Health
ist von Beginn an normativ verankert. Gesundheit ist ein Grundgut, das mit gerechtigkeitstheoretischen Konzepten direkt verwoben ist. Dennoch stoßen wissenschaftliche Befunde
über die Ungleichverteilung von Gesundheitsrisiken heute immer noch auf Skepsis und politische Gegenwehr. Indem sie Gesundheitsförderungsprogramme initiieren, laufen die Gesundheitswissenschaften außerdem Gefahr, zur problematischen Standardisierung von Körperkonzepten oder Lebensstilen beizutragen und so beim neoliberalen Umbau der Gesellschaft mitzuhelfen. Dem können sie nur entgehen, wenn sie sich - wie ursprünglich einmal angedacht als ideologie- und systemkritische Wissenschaften verstehen und sich auf eine nicht nur individual-interventionistische, sondern auch gesellschaftsverändernde Praxis verständigen. In
den Beiträgen des Buches wird das normative Spannungsfeld zwischen Gleichheit und Standardisierung theoretisch und praxisbezogen ausgelotet und nach Wegen gesucht, um sich gegen Instrumentalisierungen jedweder Art zur Wehr zu setzen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Peter-Ernst Schnabel, Uwe H. Bittlingmayer und Diana Sahrai: Normativität und
Public Health. Einleitende Bemerkungen in problempräzisierender und sensibilisierender Absicht (11-43); I. Der Ausgangspunkt: Hagen Kühn und Rolf Rosenbrock: Präventionspolitik
und Gesundheitswissenschaften. Eine Problemskizze (47-71); II. Normativität und Public Health - theoretische Zugänge aus interdisziplinärer Sicht: Marina Steindor: Gerechte Gesundheitschancen. Von der Entwicklung eines gesundheitsfördernden Lebensstils für die Bürger
bis hin zur Gesundheitspädagogik für die Arbeiterschicht (75 -109); Hartmut Remmers: Ethische Aspekte der Verteilungsgerechtigkeit gesundheitlicher Versorgungsleistungen (111133); Thomas Gerlinger und Klaus Stegmüller: Ökonomisch-rationales Handeln als normatives Leitbild der Gesundheitspolitik (135-161); Marion Habersack: Kein Weg vom Verhalten
zu den Verhältnissen, kein Weg vom Individuum zur Struktur - Gesundheit als Naturrecht?
(163-181); Peter-Ernst Schnabel: Zur Kritik medizin-paradigmatischer Normativitäten in der
aktuellen "Präventions"-Politik (183-208); III. Normativität in den Konzepten von Public Health - zur Settingperspektive und zum Sozialkapital: Susanne Hartung: Förderung von Sozialkapital als Präventionsmaßnahme? Einige theoretisch-normative Implikationen (211-234),
Diana Sahrai: Die Kindertagesstätte als gesundheitsförderndes Setting: Zwischen normativen
Idealen und alltagspraktischen Zwängen (235-267); Uwe H. Bittlingmayer: Gesundheitsförderung im Setting Schule und ihre normativen Implikationen (269-299); Raimund Geene: Gesundheitsförderung und Prävention im bundesdeutschen Korporatismus. Ansätze und Hemmnisse einer soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung (301-321); IV. Normativität in der
Praxis von Public Health - Interventionen und Evaluationen: Hubert Löffler und Annegret
Wigger: "Arm - aber trotzdem gesund!" Verhaltens- oder Verhältnisprävention? (325-343);
Meinrad M. Armbruster: Respektieren statt blamieren - Elternarbeit mit sozial Benachteiligten (345-362); Ulrike Sirch: Theaterarbeit in der Gesundheitsförderung (363-387); Kordula
Marzinzik und Sabine Kluwe: Normativität in der Elternbildung (389-405); Michael T.
Wright: Partizipation als reflexive und emanzipative Normativität: der Beitrag der Aktionsforschung (407-421); V. Ausblicke: Hagen Kühn im Gespräch mit den Herausgebern: Präventionspolitik: Ein aktueller Rückblick auf eine frühe Diagnose (425-455).
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
[377-F] Böcker, Maren, Dr.rer.medic.; Eberle, N., Dipl.-Psych.; Meier, Eva-Maria; Both, Franziska; Hesse, M., Dr.med.; Werner, C., Dr.med.; Wirtz, Markus, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Neue Wege in der Diagnostik von Aktivitätseineinschränkungen bei neurologischen Patienten - Entwicklung von zwei Itembanken und eines Fragebogens zur Erfassung von motorischen und kognitiven Aktivitätseinschränkungen mit Hilfe der Item Response Theorie
INHALT: Die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit
(ICF; WHO, 2001) bietet ein Rahmenkonzept, in dem neben der Betrachtung der Funktionsbeeinträchtigungen (z.B. Schädigungen der Körperstrukturen oder Körperfunktionen) von Patienten vor allem die Auswirkungen der Erkrankung auf die Funktionsfähigkeit (Aktivitäten)
und die Partizipation der Patienten im Alltag hervorgehoben werden. Der Diagnostik der
Funktionsfähigkeit im Alltag kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da das Ausmaß an
Einschränkungen in den Alltagsaktivitäten ein entscheidender Indikator dafür ist, inwieweit
Patienten mit neurologischen, aber auch anderen Erkrankungen, in der Lage sind, ein relativ
selbstständiges Leben zu führen. Zur Diagnostik der Aktivitätseinschränkungen werden im
klinischen Alltag sowie zur Evaluation therapeutischer Behandlungen in der Regel Fragebögen (Beurteilungsverfahren) eingesetzt. Aufgrund der breiten und häufigen Anwendung von
Fragebögen kommt der sorgfältigen Entwicklung standardisierter Beurteilungsverfahren, die
hohen messtheoretischen Ansprüchen genügen, eine große Bedeutung zu. In dem vorliegenden Projekt soll eine innovative Methodik zur Entwicklung von Fragebögen (die Rasch-Analyse) eingesetzt werden, um für neurologische Patienten zwei Itembanken zur Erfassung der
motorischen und kognitiven Funktionsfähigkeit im Alltag zu entwickeln. Aufbauend auf den
Itembanken soll ein psychometrisch sehr gut fundierter Fragebogen entwickelt werden. Langfristig sollen die Itembanken die Grundlage für die Entwicklung eines computergestützten adaptiven Testverfahrens zur Erfassung der motorischen und kognitiven Funktionsfähigkeit im
Alltag bilden.
ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Start-Nachwuchsprogramm der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen
INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie (Pauwelsstr. 30, 52074 Aachen); Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I Erziehungswissenschaften, Institut für Psychologie (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0241-80-89000,
e-mail: [email protected])
[378-F] Böge, Isabel, Dr.med. (Bearbeitung):
Kinder psychisch kranker Eltern - Etablierung von niederschwelligen Zugangswegen zu
Diagnostik, Intervention und Prävention kindlicher Folgestörungen im interdisziplinären
Setting
INHALT: Kinder psychisch kranker Eltern haben ein deutlich erhöhtes Risiko, im Laufe ihres
Lebens selbst eine klinisch relevante psychische Störung zu entwickeln. Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass eine ausreichende Aufklärung über Erkrankung und Behandlung
der Eltern von den Kindern als hilfreich und erleichternd erlebt wird und als protektiver Faktor einzuschätzen ist, dennoch scheint bisher gerade die Altersgruppe der 4-10 jährigen (25%)
und 11-14 jährigen (50%) wenig über die Erkrankung der Eltern und Auswirkungen derselben zu wissen. Oftmals werden entsprechende Hilfsangebote erst dann für die Kinder zugäng-
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lich, wenn sie selbst psychische Auffälligkeiten entwickeln. Ziel und Inhalt dieses Projektes
ist es deswegen für betroffene Kinder und deren Familien einen niederschwelligen Zugang zu
einem präventiven interdisziplinären Hilfsangebot zu schaffen. Dieses beinhaltet mehrere
Komponenten: 1. Zunächst soll ein niedrigschwelliger Zugang in der Abteilung für Psychiatrie des ZfP Weissenau, den SINOVA-Kliniken, dem Kreiskrankenhaus Sigmaringen sowie
den kooperierenden gemeindepsychiatrischen Verbünden, Niedergelassenen und Institutsambulanzen zu psychisch kranken Eltern von Kindern etabliert werden, der auch für Jugendämter nutzbar ist. 2. Es soll ein Screeningverfahren anhand des SDQ (Strengths and Difficulties
Questionnaire, auch verwendet im KIGGS Projekt - Kinder-Gesundheitssurvey) und eines
psychosozialen Anamnesefragebogens über die Eltern die sich in den kooperierenden Erwachsenenpsychiatrien oder/ und den Jugendämtern der Region Bodensee-Oberschwaben
vorstellen, durchgeführt werden. 3. Anhand des Ergebnisses des SDQ soll dann bei schon bestehenden Auffälligkeiten eine kinder- und jugendpsychiatrische Diagnostik angeboten und
durchgeführt werden. 4. Bei Bestätigung eines Krankheitsbildes sind entsprechende individuelle therapeutische Maßnahmen zu initiieren. Auf Wunsch der Eltern werden deren Behandler
darüber im Sinne der Kenntnis eines Belastungsfaktors für die Eltern informiert. 5. Bei hingegen sich nach der Diagnostik darstellenden noch kompensierten Auffälligkeiten oder einem
noch unauffälligen Screening soll den Kindern und Eltern ein modulares altersentsprechendes
Gruppenangebot mit folgenden Komponenten gemacht werden: a) Unterstützung in der Bearbeitung negativer Emotionen, wie Schuld, Scham oder Angst, die bei den Kindern infolge der
Erfahrungen mit der elterlichen Erkrankung entstanden sind. b) Ressourcenorientierte Einheiten zur Vermittlung von eigener Handlungskompetenz, c) Anregung zum Verstehensuchen
und Fragen; alters- und situationsentsprechende Aufklärung über die Symptomatik und Charakteristik der elterlichen Erkrankung. d) Da der Erfolg solcher Präventionsprojekte bisher
wesentlich von der Elterlichen Kooperationsbereitschaft und dem Problembewusstsein der Eltern abhing sollen zudem zwei Elterneinheiten zur Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz sowie Informationsvermittlung über den Prozess der Kinder durchgeführt werden,
möglichst unter Einbeziehung gesunder Partner der Eltern. 6. Nach Abschluss der präventiven
Einheiten ist im Abstand von 6 Monaten ein Follow-up geplant, um die Effizienz einer solchen Maßnahme im Verlauf zu evaluieren. 7. Die Intervention wird unter Feldbedingungen
ohne Ausschlusskriterien durchgeführt, ggfs. werden Gruppenangebote differenziert.
ART: BEGINN: 2008-09 AUFTRAGGEBER: keine angabe FINANZIERER: Kinderland-Stiftung
Baden-Württemberg
INSTITUTION: Universität Ulm, Zentrum für Psychiatrie Weißenau (Weingartshofer Str. 2,
88214 Ravensburg)
KONTAKT: Institution (Tel. 0751-7601-0, Fax: 0751-7601-2413,
[379-L] Bogner, Alexander:
Wem hilft die genetische Beratung?, in: Susanne Dungs (Hrsg.) ; Uwe Gerber (Hrsg.) ; Eric
Mührel (Hrsg.): Biotechnologie in Kontexten der Sozial- und Gesundheitsberufe : professionelle
Praxen - disziplinäre Nachbarschaften - gesellschaftliche Leitbilder, Frankfurt am Main: P. Lang,
2009, S. 99-111
INHALT: In der Humangenetik spielt mit den fortschreitenden biotechnologischen Möglichkeiten Beratung im Sinne eines nicht-paternalistischen Dialogmodells eine immer wichtigere
Rolle. Beratung ist nicht nur Hilfe für den Patienten, sondern Selbsthilfe für die Medizin. Beratung ermöglicht es, gerade auch mit Entscheidungsunsicherheit und Ungewissheit in einer
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
Weise umzugehen, dass die Relevanz des Expertenwissens am Ende der Eindeutigkeit neu
verortet wird, ohne seine relative Unentbehrlichkeit einzubüßen. Das medizinisch-genetische
Expertenwissen gibt den wissenschaftsorientierten Deutungsrahmen ab, innerhalb dessen die
individuellen Entscheidungen verhandelt werden, obwohl dieses Expertenwissen als unsicher
und uneindeutig anerkannt wird. (ICE2)
[380-F] Bohley, Stefanie, Dipl.-Soz. Dipl.-Sportlehrerin (Bearbeitung); Slesina, Wolfgang,
Prof.Dr. (Leitung):
Versorgungsstrukturanalyse im Rahmen des Heilverfahrens der gesetzlichen Unfallversicherung
INHALT: Untersucht werden die Versorgungsprozesse im Heilverfahren der gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) anhand von vier Verletzungsarten. Die Untersuchungsziele lauten: a)
die Versorgungs- und Heilverläufe zu beschreiben, b) heterogene Versorgungs-/Heilverläufe
bei identischer Verletzungsart zu erkennen, c) Prädiktoren der Prozess- und Ergebnisqualität
der Heilverfahren zu eruieren und d) die Bedeutung des Rehabilitationsmanagements zu untersuchen. Die Studie befindet sich in der Phase der Datenerhebung. Ergebnisse liegen noch
nicht vor.
METHODE: Es handelt sich methodisch um eine Sekundärdatenanalyse auf der Grundlage prozessproduzierter Daten der GUV. Sechs Unfallversicherungsträger liefern der Sektion Medizinsoziologie relevante Fälle der ausgewählten Verletzungsarten (distale Radiusfrakturen,
Mittelhandfrakturen, Sprunggelenkfrakturen, Kreuzbandfrakturen). Untersuchungsdesign:
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 800
-200 pro Verletzungsart-; prozessproduzierte Daten der DGUV). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bohley, S.; Slesina, W.: Heilverfahren der gesetzlichen Unfallversicherung. Versorgungsstrukturanalyse. in: Trauma und Berufskrankheit (ISSN 1436-6282),
2009, S. 1-3 (Download unter: dx.doi.org/10.1007/s10039-009-1523-0 ). ARBEITSPAPIERE:
Evaluation der Ergebnisqualität des besonderen Heilverfahrens der Deutschen Gesetzlichen
Unfallversicherung. Zwischenbericht für den Zeitraum 01.03.2008 bis 01.05.2009. 2009.
ART: BEGINN: 2008-03 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V., Berlin FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische
Epidemiologie, Biometrie und Informatik Sektion Medizinische Soziologie (Harz 42a, 06108
Halle)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0345-537-1179, e-mail: [email protected])
[381-L] Bonde, Ingo; Gerhardt, Moritz; Kaiser, Tina; Klein, Kerstin; Kolb, Stephan; Wolf, Caroline (Hrsg.):
Medizin und Gewissen: im Streit zwischen Markt und Solidarität ; Dokumentation des
internationalen IPPNW-Kongresses in Nürnberg vom 20. bis 22. Oktober 2006, (Gesundheit
Gerechtigkeit Politik), Frankfurt am Main: Mabuse Verl. 2008, 587 S., ISBN: 978-3-938304-63-1
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Hans-Walter Schmuhl:Der Mord an kranken Menschen (21-42);
Paul Weindling:Die Wirkung auf Medizin- und Pflegeethik (43-54); Florian Bruns, Andreas
Frewer: Systematische Erosion des Gewissens (55-72); Nina Stähle: Medical War Crimes Po-
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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licy (73-90); Steffen Oeser: Die Heil- und Pflegeanstalt Amsdorf 1933-45 (91-112); Stephan
Marks: Transgenerationale Weitergabe von Scham (113-132); Hans-Ulrich Deppe: Solidarität
statt Kommerzialisierung (133-148); Rolf Rosenbrock: Gesundheitssystem und Solidarität
(149-174); Albrecht Müller: "Lügengeschichte" Reformbedarf (175-198); Gerd Glaeske:
Konzepte zur Arzneimittelversorgung (199-234); Monika Bobbert: Rechtebasierte Ressourcenverteilung (235-264); Georg Marckmann: Reformoptionen im Gesundheitswesen (265284); Hagen Kühn: Ökonomisierung im Krankenhaus (285-328); Klaus Zok:Private Zusatzleistungen in der Arztpraxis (329-352); Arne Manzeschke: DRG und die Folgen der Deprofessionalisierung (353-382); Lukas Slotala, Ulrich Bauer, Kathrin Lottmann:Pflege im ökonomischen Wandel (383-396); Frank Erbguth: Therapielimitierende Patientenverfügungen (397414); Sigrid Graumann: Voraussetzungen von Patientenautonomie (415-428); Silke Schicktanz,Mark Schweda: Medizin und Partizipation (429-444); Katja Kailer:"Meeting of Minds"
(445-470); Thomas Gebauer:Arzneimittel als öffentliches Gut (471-488), Christian Wagner:
Wissenschaft im öffentlichen Interesse? (489-506); Ruth -Gaby Vermot-Mangold: Organhandel (507-522); Bülent Kilic:Destructive Effects of Privatisation (523-532); Godelieve van Heteren: Dutch Health Care System (533-540); Steffie Woolhandler, David Himmelstein:The
U.S. Experience (541-558).
[382-L] Borgetto, Bernhard:
Sozialer Wandel und die Bewältigung chronischer Erkrankungen aus
individualisierungstheoretischer Perspektive, in: Doris Schaeffer (Hrsg.): Bewältigung
chronischer Krankheit im Lebenslauf, Stuttgart: Huber, 2009, S. 247-262
INHALT: Die Bewältigung chronischer Erkrankungen findet wie alles Handeln unter bestimmten
Rahmenbedingungen statt, wobei gesellschaftliche Strukturen und deren Wandel von besonderem Interesse sind, da sie für die individuellen Bewältigungsprozesse einen mehr oder weniger vorgegebenen gesellschaftlichen Rahmen bilden. Das Ziel des vorliegenden Beitrags ist
daher, mit der Risikogesellschaft und der individualisierungstheoretischen Perspektive nach
Ulrich Beck eines der am meisten diskutierten gesellschaftstheoretischen Modelle moderner
Gesellschaften in seiner Relevanz für die Bewältigung chronischer Erkrankungen zu diskutieren. Von Bedeutung für die Bewältigung chronischer Erkrankungen ist vor allem das so genannte Individualisierungstheorem, das die Entstehung biografischer Risiken im Zuge aktueller Individualisierungstendenzen thematisiert. In Frage steht insbesondere, ob die Bewältigungsmöglichkeiten chronisch Kranker durch diese Entwicklungen zunehmend überfordert
werden. Die Ausführungen des Autors beziehen sich u.a. auf die Individualisierung von Verantwortung und Versagen, auf die Vereinzelung und das Beziehungsmanagement, auf die Institutionenabhängigkeit und die Verantwortung für Krankheit und Gesundheit, auf Krankenund Patientenkarrieren sowie auf gemeinschaftliche Sozialformen in der Risikogesellschaft.
(ICI2)
[383-F] Brähler, Elmar, Prof.Dr.rer.biol.hum.habil.; Hauffa (Bearbeitung); Tagay, Sefik, Dr.rer.medic. (Leitung):
Traumatische Erlebnisse und posttraumatische Belastungsstörung bei Bundeswehrsoldaten
INHALT: keine Angaben
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Querschnittstudie (Stichprobe: ca. 300; Soldaten).
ART: BEGINN: 2005-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum, LVR-Klinikum Essen Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Virchowstr. 174, 45147 Essen); Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige
Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie (Philipp-Rosenthal-Str.
55, 04103 Leipzig)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0201-9597-021, Fax: 0201-7227-305, e-mail: [email protected])
[384-F] Budischewski, Kai, Prof.Dr.; Uthmann, Claudia, Dr.; Rückemann, Gustav, Prof.Dr.; Roßrucker, Karl, Prof.Dr.; Schröder, Johannes, Prof.Dr.; Seidl, Ulrich, Dr.; Brecht, Frank Guido,
Prof.Dr. (Bearbeitung):
Die zerrüttete Erinnerung. Störungen des autobiografischen Gedächtnisses bei schizophrenen Psychosen
INHALT: Systematische Erfassung der Störungen des autobiografischen Gedächtnisses bei schizophrenen Psychosen in verschiedenen Stadien der Erkrankung hinsichtlich neuropsychologischer Aspekte sowie der Lebensplanung und -qualität.
ART: ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Dietmar-Hopp-Stiftung
INSTITUTION: Fachhochschule Heidelberg, Fak. Sozial- und Verhaltenswissenschaften (Ludwig-Guttmann-Str. 6, 69123 Heidelberg)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 06221-883482, Fax: 06221-883482,
e-mail: [email protected])
[385-F] Büker, Christa (Bearbeitung); Schaeffer, Doris, Prof.Dr.; Wingenfeld, Klaus, Dr. (Leitung):
Case Management für pflegebedürftige Kinder
INHALT: Hintergrund/ Zielsetzung: Bemühungen zur Weiterentwicklung einer qualitätsgesicherten pflegerischen Versorgung konzentrieren sich häufig auf jene Bevölkerungsgruppen, die
den Hauptanteil der von Pflegebedürftigkeit betroffenen Menschen stellen. Zu den Gruppen,
die bislang vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit fanden, gehören u.a. Kinder mit schweren
Erkrankungen oder Behinderungen. Meist weisen sie einen komplexen Unterstützungsbedarf
auf und können daher als eine besonders vulnerable Bevölkerungsgruppe gelten, bei der die
Sicherstellung einer qualitätsgesicherten Versorgung zahlreiche Probleme und hohe Anforderungen aufwirft. Ein von der PariSozial gGmbH in Ahlen/ NRW durchgeführtes Modellvorhaben mit dem Titel "Verbesserung der Vernetzung von Hilfen für pflegebedürftige Kinder"
will mit einem auf pflegebedürftige Kinder und ihre Familien zugeschnittenen Case Management-Konzept dazu beitragen, die Versorgungs- und Lebenssituation dieser Kinder zu verbessern, ihnen einen reibungslosen Zugang zu notwendigen Leistungen zu ermöglichen und die
Vernetzung der gesundheitlichen Versorgung zu gewährleisten. Das Modellvorhaben wird
vom IPW wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Entsprechend der Modellkonzeption verfolgt die wissenschaftliche Begleitung mehrere Zielsetzungen: Sie will 1. die Umsetzung des
Case Management-Konzeptes beratend begleiten und Verlauf und Ergebnis des Implementati-
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267
onsprozesses bewerten. Sie will 2. die Wirksamkeit des Case Managements evaluieren und
prüfen, inwieweit es zur Verbesserung der Versorgungs- und Lebenssituation der unterstützten Kinder bzw. Familien beiträgt. Ein drittes Ziel besteht darin, die im Verlauf des Modellprojektes geschaffenen Kooperationsbeziehungen einzuschätzen. In der wissenschaftlichen
Begleitung wurden bislang literaturgestützte Empfehlungen erarbeitet, u.a. zur Instrumentenentwicklung, zur Entwicklung regelhafter Verfahrensweisen und zur Definition konkreter
Kriterien für die Aufnahme von Kindern/ Familien in das Case Management-Programm sowie für die Beendigung der Unterstützung (Entry-/ Exit-Kriterien). GEOGRAPHISCHER
RAUM: Nordrhein-Westfalen
METHODE: Methodisch stützt sich die Evaluation auf Dokumentenanalysen, teilstandardisierte
Befragungen und leitfadengestützte Interviews der Eltern zu Beginn und zum Abschluss des
Case Managements sowie auf Experteninterviews. Die Ergebnisse der Erhebungen werden regelmäßig in den Prozess der Umsetzung zurückgespiegelt, um auf diesem Weg die laufende
Weiterentwicklung des Case Managements-Konzeptes zu befördern. In der wissenschaftlichen Begleitung wird zur Präzisierung des Case Managements-Konzepts unterstützend beraten. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Dokumentation zu Struktur-, Prozess-, Ergebnisaspekten). Qualitatives Interview
(Stichprobe: 10 -geplant-; Fallverläufe von Kindern & Eltern mit Case Management; Auswahlverfahren: convenience). Standardisierte Befragung, face to face (Case-Management
Personal). Standardisierte Befragung, schriftlich (Eltern als Klienten des Case-Managements;
Auswahlverfahren: convenience). Sekundäranalyse von Individualdaten (Kooperationsstrukturen des regionalen Hilfeangebots; Auswahlverfahren: convenience). Wirkungsanalyse (geplante Kosten-Nutzen-Analyse des Case Managements; Auswahlverfahren: convenience).
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Büker, C.: Familien mit einem pflegebedürftigen Kind - Herausforderungen und Unterstützungserfordernisse. in: Pflege & Gesellschaft, Jg. 13, 2008, H. 1, S.
77-88.+++Meintrup, V.; Eckardt, S.; Büker, C.: Die Weiterentwicklung des Begutachtungsassessments - Anpassung des Verfahrens an die Begutachtung von Kindern. in: Gaertner, T.;
Gansweid, B.; Gerber, H.; Schwegler, F.; Mittelstädt, G. von (Hrsg.): Die Pflegeversicherung.
Handbuch zur Begutachtung, Qualitätsprüfung, Beratung und Fortbildung. Berlin: de Gruyter
2009, S. 149-155. ISBN 978-3-11-020709-5.
ART: BEGINN: 2006-12 ENDE: 2011-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Spitzenverbände der Pflegekassen; PariSozial gGmbH, Kastanienweg 4, 59555 Lippstadt
INSTITUTION: Institut für Pflegewissenschaft -IPW- an der Universität Bielefeld (Postfach
100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-4849, e-mail: [email protected])
[386-L] Butollo, Willi:
Wissenschaftliche Grundlagen der Posttraumatischen Belastungsstörung, in: Wissenschaft
und Frieden, Dossier : Beilage zu Wissenschaft und Frieden, 2009, Nr. 61, S. 5-8
INHALT: Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS oder PTSD für "Posttraumatic Stress
Disorder") ist eine extreme Reaktion auf eine ebenso extreme Belastung. Die Betroffenen entwickeln starke Ängste, vermeiden Situationen, die an das Schreckerlebnis erinnern. Die Diagnose der PTBS wurde 1980 in das Diagnosemanual der American Psychiatrie Association,
das DSM-III, aufgenommen und fand als diagnostische Kategorie 1992 Eingang in das europäische Pendant, das ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation. Während zuvor keine explizi-
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
te Übereinkunft in Forschung und Praxis hinsichtlich der Definition einer traumabedingten
Störung bestand, ermöglichte dies nun die Vergabe einer entsprechenden Diagnose und stimulierte damit die Darstellung und Erforschung dieses Störungsbereiches ungemein. Betrachtet man die Verläufe von PTBS differenziert, zeigt sich, dass Betroffene, die PTBS entwickeln, mit einer höheren Ausgangssymptomatik starten, die zunächst sogar noch zunimmt,
um im Laufe der Monate und Jahre abzunehmen. Personen, die keine PTBS entwickeln, zeigen dagegen nach der Traumatisierung durchaus auch posttraumatische Symptomatik, aber
eben auch die gerade beschriebene kontinuierliche Abnahme derselben. Darüber hinaus gibt
es durchaus Fälle, die zunächst kaum Symptomatik zeigen und im ersten halben Jahr keine
PTBS entwickeln, jedoch später, also Fälle mit so genanntem verzögertem Beginn. Bevor
man sich aber rückhaltlos an den Ergebnissen von Psychotherapiestudien orientiert und dabei
möglicherweise auf hilfreiche Methoden verzichtet, weil sie nicht ausreichend evaluiert worden sind, sollte man daran denken, dass die Ergebnisse dieser Studien auf einem bestimmten
Boden geerntet werden. Solche Studien stellen auf der einen Seite aber den Optimalfall in der
Behandlung dar. Andererseits beinhaltet die Anwendung manualisierter Therapien mit meist
geringer Sitzungszahl auch die Gefahr, die Kraft bestimmter Interventionen zu unterschätzen.
Psychotherapie ist nicht zuletzt die Kunst, eine funktionierende Modifikationsmethode in flexibler Weise für einen ganz bestimmten Patienten anzupassen, so dass er sie erfolgreich anwenden kann. (ICF2)
[387-F] Cedraschi, Christine; Desmeules, Jules, PD Dr.; Allaz, Anne-Françoise, Prof.; Dayer, Pierre, Prof. (Bearbeitung); Piguet, Valérie, Dr. (Leitung):
Etude des représentations de la population générale et des patients souffrant de douleurs
chroniques concernant les médicaments et plus particulièrement les antidépresseurs
INHALT: 1. Etude pilote - Antidepresseurs et notices d'information: Diverses études ont montré
que les antidépresseurs (ADs) ont un effet antalgique mais qu'ils posent d'importants problèmes de compliance. Objectif de l'étude pilote: cette étude visait à investiguer (1) quelles sont
les sources d'information des profanes à propos des médicaments; et (2) si ces informations
pourraient contribuer à rendre compte des problèmes de compliance rencontrés lors de la prescription d'ADs à des patients souffrant de douleurs chroniques et référés à un centre de la
Douleur. Méthodes: un entretien semi-structuré standardisé a été effectué auprès de 76 patients (dont 40% souffrant de maux de dos chroniques) et de 54 individus contrôles, ne souffrant d'aucune douleur et appariés en termes de variables socio-démographiques. Les dossiers
médicaux des patients étaient disponibles. Les notices d'information destinées au patient de
16 ADs ont été analysées. Les notices des ADs font référence à des problèmes à connotation
psychique. Ce type d'indication est tout à fait congruent avec les représentations que les patients et les sujets contrôles ont des ADs. Il n'est par contre pas congruent avec la prescription
de ce type de médicaments pour le traitement de la douleur. Cette non-congruence entre la
prescription d'ADs à but antalgique et les notices peut expliquer, en partie au moins, les problèmes de compliance auxquels se heurte la prescription d'ADs chez les patients souffrant de
douleurs chroniques. 2. Etude à plus large échelle - Utilisation des antidépresseurs chez des
patients souffrant de douleurs chroniques. (S.a. forsdata.unil.ch/fw_query_fors/re-result-2det.fwx?htm.sel0=9486 ).| GEOGRAPHISCHER RAUM: Genève
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Analyse de contenu, standardisée; Analyse
de contenu, ouverte; Analyse de documents, ouverte; Interviews qualitatives; Entretiens stan-
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dardisés, face-à-face; Analyse secondaire de données individuelles; Analyse secondaire de
données agrégées.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Piguet, V.; Cedraschi, C.; Dumont, P.; Desmeules, J.; Allaz, A.F.; Dayer, P.: Representations about antidepressants: a clue to non-adherence? in: Clinical
Journal of Pain, 23, 2007, 8, pp. 669-675. Download: pharmacoclin.hug-ge.ch/_library/pdf/
ClinJPain2007.pdf .+++Cedraschi, C.; Piguet, V.; Fischer, W.; Allaz, A.-F.; Desmeules, J.;
Dayer, P.: Patient information leaflets and antidepressant prescription in chronic pain patients. in: Devor, M.; Rowbotham, M.; Wiesenfeld-Hallin, Z. (eds.): Proceedings of the 9th
World Congress on Pain. Progress in Pain Research and Management. Seattle: IASP Press
2000, pp. 887-895.
ART: BEGINN: 2000-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Université de Genève, Hôpitaux Universitaires de Genève -HUG- Service de
pharmacologie et toxicologie cliniques - Centre multidisciplinaire d'étude et de traitement de
la douleur (Rue Gabrielle-Perret-Gentil 4, 1211 Genève, Schweiz); Université de Genève,
Hôpitaux Universitaires de Genève -HUG- Hôpital de Beau-Séjour Service de Médecine Interne de Réhabilitation - Groupe de recherche sur les aspects psychosociaux en médecine (,
1211 Genève, Schweiz)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])
[388-F] Ceschi, Grazia; Mobbs, Olivia (Bearbeitung); Linden, Martial van der (Leitung):
Exploration des déficits et biais cognitifs dans la boulimie et les états reliés
INHALT: Le but de notre projet de recherche est d'explorer les déficits et les biais cognitifs dans
la boulimie et les états reliés. Selon l'approche cognitive, certains dysfonctionnements cognitifs (biais, déficits et croyances dysfonctionnelles) pourraient contribuer, avec d'autres facteurs, au déclenchement et/ou au maintien des symptômes observés chez les patients présentant des troubles du comportement alimentaire (TCA). Au vu des caractéristiques cliniques de
ces troubles et de la littérature disponible, il y a lieu de penser que le contrôle cognitif est limité dans les TCA. Toutefois, les processus cognitifs spécifiquement impliqués dans les pertes de contrôle n'ont pas encore été clairement identifiés. En effet, il existe à ce jour, peu de
données fiables concernant la présence de déficits et de biais cognitifs (conscients ou non
conscients) chez les personnes boulimiques et restreintes, des personnes qui présentent des
symptômes de TCA. Les études existantes souffrent, pour beaucoup d'entre elles, de nombreux problèmes méthodologiques liés à la sélection des stimuli et aux types de tâches utilisées (très peu d'études ont exploré les biais attentionnels chez les personnes boulimiques
avec d'autres procédures que la tâche de Stroop). Par ailleurs, la plupart de ces études utilisent
du matériel expérimental à faible valeur écologique par rapport aux préoccupations réelles
des patients. En outre, très peu d'études ont abordé la question des croyances relatives à la
nourriture et à la silhouette, en utilisant des procédures plus indirectes que les questionnaires
d'autoévaluation, biaisés par divers biais de réponse (désirabilité sociale, déni, absence de
conscience du problème, désir d'accentuer ou de dissimuler sa propre symptomatologie). Enfin, à notre connaissance, aucune étude cognitive n'a été entreprise chez les personnes avec
hyperphagie boulimique. C'est dans ce contexte que s'inscrit notre projet de recherche qui vise
à mieux comprendre les dysfonctionnements cognitifs (déficits, biais, et croyances conscients
et non conscients) des personnes boulimiques, hyperphages boulimiques, et restreintes. Parallèlement à ces objectifs, ce projet explore l'impulsivité, qui est impliquée dans le développe-
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
ment et le maintien des TCA et de l'obésité. (Claes, Vandereycken, & Vertommen, 2005; Nederkoorn, Braet, Van Eijs, Tanghe, & Jansen, 2006; Nederkoorn, Smulders, Havermans, Roefs, & Jansen, 2006; Stice, 2002).| ZEITRAUM: 2005-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM:
Ville de Genève, Ville d'Annemasse (France), Ville de Braine-L'Alleud (Belgique)
METHODE: Etude clinique transversale avec groupe contrôle. Expériences de laboratoire, passation de tâches informatisées, passation de questionnaires psychologiques, entretiens standardisés face-à-face. Démarche méthodologique: Expériences de laboratoire, Test psychologique, Entretiens standardisés face-à-face. Nombre et/ ou taille des objets: échantillon réalisé =
60 personnes boulimiques, 60 personnes de contrôle; 60 personnes obèses, 60 personnes de
contrôle; 120 individus non-cliniques. Sélection ou échantillonnage: relevé exhaustif (toutes
les personnes hospitalisées pour boulimie à la Clinique des Vallées à Annemasse et les personnes participant à un programme de prise en charge de l'hyperphagie boulimique par Internet sont susceptibles d'être incluses dans l'étude). Design du relevé: relevé unique DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Psychologischer Test. Experiment.
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Mobbs, O.; Linden, M. van der; d'Acremont, M.; Perroud, A.: Cognitive deficits and attentional biases for weight and food in bulimia. in: Eating Behaviors,
2008, 9, pp. 455-461.+++Mobbs, O.; Ghisletta, P.; Linden, M. van der: Clarifying the role of
impulsivity in dietary restraint: a structural equation modeling approach. in: Personality and
Individual Differences, 2008, 45, pp. 602-606.+++Mobbs, O.; Linden, M. van der; Golay, A.:
L'impulsivité: un des facteurs responsables de l'obésité? in: Revue Médicale Suisse, 2007, 3,
pp. 850-853.+++Mobbs, O.; Linden, M. van der; Gay, P.: Inhibition deficits, attentional biases and dysfunctional implicit cognitions for food and weight in bulimia (in preparation).+++
Mobbs, O.; Golay, A.; Linden, M. van der: Cognitive deficits and biases for weight and food
in binge eating disorders (in preparation).+++Mobbs, O. ; Linden, M. van der; Volery, M.:
Validation of the Mizes Anorectic Questionnaire in a non clinical sample (in preparation).
ARBEITSPAPIERE: Mobbs, O.: L'impulsivité: un des facteurs responsables de l'obésité? Paper presented at the 9th Geneva Obesity Day, October 4th, 2007.+++Mobbs, O.; Linden, M.
van der: Traduction française du questionnaire d'évaluation des troubles du comportement alimentaire (Eating Disorder Examination Questionnaire, EDE-Q). Unpublished manuscript,
Geneva 2007.+++Mobbs, O.; Ghisletta, P.; Linden, M. van der: Clarifying the role of impulsivity in dietary restraint: a structural equation modeling approach. Poster session presented at
the World Congress of Behaviour and Cognitive Therapies (WCBCT) (fifth edition), Barcelona, July 2007.
ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung
INSTITUTION: Université de Genève, Faculté de Psychologie et des Sciences de l'Education,
Section de Psychologie (40 Bd. du Pont-d'Arve, 1211 Genève, Schweiz)
[389-F] Diederich, Adele, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung):
Kriterien und Präferenzen in der Priorisierung medizinischer Leistungen: eine empirische
Untersuchung
INHALT: Ziel des Projektes FOR 655 ist es, systematisch disziplinübergreifende, theoretische
und empirische Untersuchungen und Analysen in verschiedenen Teilprojekten Fragen der
Priorisierung unter besonderer Berücksichtigung der Betroffenen, also Patienten, Mediziner,
Bürger zu beantworten und möglicherweise Leitlinien zur Priorisierung zu erstellen. Die For-
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
271
schergruppe umfasst die Disziplinen Medizin, Ethik, Philosophie, Ökonomie, Recht und Psychologie. Es wird interdisziplinär zusammengearbeitet. Siehe auch unter: www.priorisierungin-der-medizin.de .
METHODE: Mixed-Modell-Ansatz: 1. qualitative Interviews (Inhaltsanalyse in 2008); 2. Bevölkerungssurvey (in 2009); 3. Conjoint-Analyse (in 2009). Interdisziplinäre Zusammenarbeit in
den Bereichen Medizin, Ethik, Philosophie, Ökonomie, Recht und Psychologie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 45;
verschiedene Stakeholdergruppen -Gesunde, Erkrankte, Ärzte, Pflegepersonal, Politiker, Vertreter der gesetzlichen Krankenkasse-; Auswahlverfahren: non-probabilistische top-down
Stichprobenziehung). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Working paper der Forschergruppe. Siehe unter: www.priorisie
rung-in-der-medizin.de/index.php?option=com_content&task=view&id=22&Itemid=20 .+++
Zeitschriftenartikel der Forschergruppe. Siehe unter: www.priorisierung-in-dermedizin.de/index.php?option=com_content&task=view&id=24&Itemid=25 .
ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences,
Professorship Psychology Prof.Dr. Diederich (Postfach 750561, 28725 Bremen); Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences, DFG-Forschergruppe
655 "Priorisierung in der Medizin: eine theoretische und empirische Analyse unter besonderer
Berücksichtigung der Gesetzlichen Krankenversicherung -GKV- (Campus Ring 1, 28759
Bremen)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0421-200-3431, e-mail: [email protected])
[390-F] Eichenberger, Adrian; Caflisch, Carlo; Condrau, Manuela (Bearbeitung); Rössler, Wulf,
Prof.Dr.; Eich, Dominique (Leitung):
Epidemiologie depressiver, neurotischer und psychosomatischer Störungen im Längsschnitt
INHALT: This study addresses the nosology, prevalence, incidence, course and consequences of
psychiatric and psychosomatic syndromes, and their social and psychological correlates. This
is an application for resumption of the so-called Zurich Study (SIDOS Nr. 1117 "Epidemiologie depressiver, neurotischer und psychosomatischer Störungen im Längsschnitt"), a longitudinal epidemiologic investigation on a representative cohort of 591 men and women from the
Canton of Zurich enriched with high risk cases. The probands were so far followed from the
age of 20 to the age of 35 in five interview waves. The drop-out rate from t1-t5 has been as
low as 31 percent. This study is one of the few studies which follows the development and
course of psychiatric and somatic syndromes through early to midadulthood with periodic interviews. This application proposes another interview follow-up after 5 years (when the probands are 40 years old). The results of the study have been published in numerous original
publications, which have had an important influence on international research. The key contributions of this study are: identification of a new subtype of affective disorders characterised
by brief recurrent episodes of depressive symptoms namely, Recurrent Brief Depression; elucidated patterns of onset and course of affective and anxiety disorders; influenced the development of the ICD Diagnostic Criteria for several syndromes e.g. including neurasthenia or
mixed anxiety and depression.| ZEITRAUM: 1997-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Kanton Zürich
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METHODE: The proposed sixth interview wave provides a unique opportunity to study a wide
range of important questions in an extremely well defined sample including the following: a
valid description of the long-term course of a spectrum of psychiatric and somatic disorders,
as well as their overlap and risk factors and correlates; a further understanding of the incidence, lifetime prevalence and long-term course of psychiatric disorders, as well as the comorbidity with medical conditions; a further validation of our spectrum concept of depression
as well as a further investigation of subthreshold syndromes; the identification of syndromes
which begin at mid-life; the investigation of the influences of profound sociocultural changes
currently underway; the analyses of the social consequences of regular consumption and misuse of alcohol and cannabis and its impact on mental health. A new priority of the proposed
sixth wave will be an analysis of the utilisation of mental health and medical services, treatment measures provided, a cost calculation of the care and its major public health implications. The project will be continued to be supported by international researchers, new cooperations are additionally intended. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Dokumentenanalyse, standardisiert; Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, face to face.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Eichenberger, Adrian; Eich, Dominique; Rössler, Wulf; Angst,
Jules: Socioeconomic status, standard of living, and neurotic disorder. (Correspondence letter). in: Lancet, 352, 1998, pp. 1706-1707.
ART: BEGINN: 1998-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung
INSTITUTION: Universität Zürich, Medizinische Fakultät, Psychiatrische Universitätsklinik Sozialpsychiatrische Forschungsgruppe (Militärstrasse 8, 8021 Zürich, Schweiz)
[391-L] Fracassi, Sara:
Schwangerschaft und Geburt im minderjährigen Alter - ist die Risikobelastung ein Effekt
des Alters oder bedingt durch Bildungsstand, Partnerstatus und/ oder Tabakkonsum?: eine
Matched-pairs-Studie an Erstgebärenden der Jahrgänge 2000-2004, Rostock 2009, 111, 123
S. (Graue Literatur; nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:28-diss2009-0143-0)
INHALT: "Bei minderjährigen Schwangeren wird die erhöhte Risikobelastung für prä-, peri- und
postnatale Komplikationen auf einen schlechten sozioökonomischen Status zurückgeführt.
Eine homogene Verteilung von Bildungsstand, Partnerstatus und Tabakkonsum zwischen
minderjährigen und volljährigen Müttern kann durch ein Matched-Pairs-Design erreicht werden. Wenn Bildungsstand, Partnerstatus und Tabakkonsum zwischen minderjährigen und
volljährigen Muttern vergleichbar ist, stellt Minderjährigkeit kein medizinisches Risiko für
prä-, peri- und postnatale Komplikationen dar." (Autorenreferat)
[392-F] Franz, Angelika, Prof.Dr. (Leitung):
Wissenschaftliche Begleitung des Projektes "Angebote für Kinder psychisch kranker
Eltern" (KIELT)
INHALT: keine Angaben
ART: BEGINN: 2006-11 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: Psychosozialer Trägerverein Sachsen e.V. FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Arbeitsstelle für Praxisberatung, Forschung und Entwicklung an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden - apfe e.V. (Semperstr. 2a, 01069 Dresden)
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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KONTAKT: Leiterin (Tel. 0351-46902-37, e-mail: [email protected])
[393-F] Gampe, Jutta, Dr.; Lagona, Francesco, Dr.; Camarda, Carlo G.; Barbi, Elisabetta, Dr.;
Janssen, Fanny, Dr.; Muszynska, Magdalena, Dr. (Bearbeitung); Vaupel, James W., Prof.Dr. (Leitung):
Mortality surfaces
INHALT: The aim of the project is to model mortality surfaces, representing death rates as functions of age and time. The analysis of mortality surfaces provides insights simultaneously into
biological aging, selection and debilitation, and environmental factors.|
METHODE: Methodical approach: the research includes the development of models to fit parametric functions to mortality surfaces, with particular attention to frailty-model generalizations and differentspecified relational models. Furthermore, smoothing methods such as local
regression and the spline approach will be implemented to forecast mortality.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Barbi, E.; Vaupel, J.W.: Comment on "inflammatory exposure
and historical changes in human life-spans". in: Science, 308, 2005, 5729.+++Vaupel, J.W.:
The biodemography of aging. in: Waite, L.J. (ed.): Aging, health, and public policy: demographic and economic perspectives. New York: Population Council 2005, pp. 48-62. (Supplement: Population and Development Review, 30, 2004).+++Barbi, E.; Caselli, G.; Yashin,
A.L.: Age and time patterns of mortality by cause in Italy: a mortality surface approach. in:
Societa Italiana di Statistica (ed.): Atti della XLII Riunione Scientifica della Societa Italiana
di Statistica, Universita di Bari, 9-11 giugno 2004. Proceeding of the XLII Scientific Meeting
of the Italian Society of Statistics, University of Bari, 9-11 tune 2004. Padova (Italy): CLEUP
2004. ARBEITSPAPIERE: Barbi, E.; Janssen, F.; Vaupel, J.W.: Modelling mortality surfaces:
period and cohort influences on elderly mortality in Italy and Sweden. Paper presented at the
1st Human Mortality Database Symposium. Max Planck Institute for Demographic Research,
Rostock (Germany). June, 18-19 2004.+++Barbi, E.: Regularities and deviations in mortality
trends of the developed world. Paper presented at XXV IUSSP International Population Conference, 18 - 23 July 2005, Tours, France.+++Carmada, C.G.; Barbi, E.; Vaupel, J.W.: Mortality dynamics and policy changes: the case of Germany. Poster presented at XXV IUSSP International Population Conference, 18-23 July 2005, Tours, France.
ART: BEGINN: 2003-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057
Rostock); Universidad Carlos III de Madrid (, 28903 Madrid, Spanien); Duke University Durham, Terry Sanford Institute of Public Policy (, NC27708-0239 Durham, Vereinigte Staaten
von Amerika)
KONTAKT: Gampe, Jutta (Dr. email: [email protected])
[394-L] Garmissen, Alexandra von:
Sinnstiftende Faktoren, religiöse Werthaltungen und Krankheitsbewältigung bei Frauen mit
Brustkrebs, in: Historical Social Research : the official journal of Quantum and Interquant ; an
international journal for the application of formal methods to history, Vol. 34/2009, No. 4 = No.
130, S. 204-216 (Standort: USB Köln(38)-XG05183; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Auf Grundlage teilstrukturierter Interviews (N=256) mit Brustkrebspatientinnen (Erstmanifestation ohne Fernmetastasen) wurden Äußerungen zu Sinnfindung und Religiosität als
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
relevante Strukturelemente im Kontext der Krankheitsbewältigung identifiziert und analysiert. Für einen großen Teil der betroffenen Frauen besteht eine Bewältigungsstrategie aus der
Belegung des Krankheitsgeschehens mit Sinnkomponenten. Die Erkrankung - auch und gerade in ihrer Bedrohlichkeit - wird meist in einer verantwortungsorientierten Sichtweise als
Chance zur persönlichen Entwicklung und besseren Lebensgestaltung interpretiert. Dabei
wird ein Neben- und Miteinander von traditionellen Werthaltungen, aktuellen Formen alternativer Spiritualität und der Inanspruchnahme komplementärer Heilkonzepte als gegenwärtiger Ausdruck von Krankheitsbewältigung im religiösen Bedeutungszusammenhang sichtbar."
(Autorenreferat)
[395-L] Gebert, Katrin:
Carina unvergessen: Erinnerungskultur im Internetzeitalter, Marburg: Tectum Verl. 2009,
385 S., ISBN: 978-3-8288-9877-6
INHALT: "Bereits seit einigen Jahren ist die Zahl deutschsprachiger Gedenkseiten im WWW
steigend. 'Carina unvergessen'... ist eine von vielen hundert Gedenkhomepages im Internet.
Zumeist sind es Eltern, die in Gedenken an ihre verstorbenen Kinder Webseiten anfertigen.
Aber welche gesellschaftlichen Ursachen gibt es für die Verlagerung der Trauerarbeit ins Internet? Gibt es einen Zusammenhang zwischen dieser Digitalisierung und Veränderungen in
der zeitgenössischen Bestattungskultur? Katrin Gebert beleuchtet, wie Trauer- und Erinnerungskultur im Internet ihren Ausdruck finden. Die theoretische Basis ihrer Untersuchung bilden die Gedächtnistheorien von Maurice Halbwachs, Jan und Aleida Assmann und Astrid Erll
und ethnologische Ritualtheorien. Gebert nimmt die aktuell im deutschsprachigen Internet
existierenden 'Internetfriedhöfe', Erinnerungsportale und privaten Gedenkseiten unter die
Lupe. Aus ethnologischer Perspektive fragt die Autorin nach der soziokulturellen Bedeutung
dieser Gedenkseiten und zeigt den bestattungs- und trauerkulturellen Kontext auf." (Autorenreferat)
[396-F] Giesler, Jürgen M., Dr.phil. (Bearbeitung); Bartsch, Hans Helge, Prof.Dr.; Weis, Joachim,
Prof.Dr. (Leitung):
Lebensqualität und Rehabilitationsbedarf bei Patientinnen mit Mammakarzinom nach
Brustrekonstruktion: Eine multizentrische prospektiv-kontrollierte Studie
INHALT: Bei Brustkrebspatientinnen, die nach Mastektomie einen Wiederaufbau der Brust haben durchführen lassen, finden sich im Rahmen der onkologischen Rehabilitation häufig gravierende Probleme wie z.B. funktionelle Einschränkungen, Schmerzen und psychische Belastungen. Dies steht im Gegensatz zu der in der Forschungsliteratur vielfach berichteten hohen
Zufriedenheit von Patientinnen nach Brustrekonstruktion. Ziel der vorliegenden Studie ist
deshalb die genauere Analyse der Lebensqualität und des Rehabilitationsbedarfs dieser Patientinnen. Entsprechend werden Patientinnen mit und ohne Rekonstruktion der Brust nach
Mamma-Karzinom zu Anfang und Ende sowie 6 Monate nach Ende ihrer onkologischen Rehabilitation zu Aspekten ihrer Lebensqualität, ihren auf die Rehabilitation bezogenen Erwartungen und Bedürfnissen, ihrer wahrgenommenen Einbindung im Rahmen der Primärbehandlung und ihrer Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis schriftlich befragt. Zu Anfang und
Ende der Rehabilitation werden die Befragten zusätzlich hinsichtlich ausgewählter Aspekte
ihrer körperlichen Funktionsfähigkeit untersucht. Die Studie ist multizentrisch angelegt. Ihre
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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Ergebnisse werden dazu beitragen, ein spezifisches Rehabilitationsprogramm für Patientinnen
mit Brustrekontruktion nach Mamma-Karzinom zu entwickeln, das zu einer Verbesserung der
Lebensqualität und der körperlichen Integrität dieser Patientinnen führt.
METHODE: Versorgungsforschung, Evaluation. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 240; je 120 Patientinnen in onkologischer Rehabilitation mit bzw. ohne Brustrekonstruktion nach Mamma-Karzinom - zur Befragung werden der EORTC QLQ C-30, die deutsche Version der HADS sowie Verfahren
zur Erfassung der Entscheidungspräferenzen, der wahrgenommenen Einbindung in die Primärbehandlung, der Zufriedenheit mit dem OP-Ergebnis und der rehabilitationsbezogenen
Ziele der Patientinnen und ihrer wahrgenommenen Erreichung eingesetzt; Auswahlverfahren:
gezielt). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-03 ENDE: 2012-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Fördergesellschaft Forschung Tumorbiologie
INSTITUTION: Klinik für Tumorbiologie an der Universität Freiburg Institut für Rehabilitationsforschung und Prävention (Breisacher Str. 117, 79106 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0761-206-2226, e-mail: [email protected])
[397-F] Göckenjan, Gerd, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Schmerzfreiheit als paradoxes Handlungsziel: die soziale Konstruktion von Schmerzpatienten in Schmerzambulanzen und auf geriatrischen Stationen
INHALT: Ausgehend von der Hypothese, dass Schmerz als nicht unmittelbar kommunikable
oder objektivierbare Empfindung einem Symbolisierungszwang unterliegt, untersucht das sozialkonstruktivistisch orientierte Forschungsprojekt chronischen Schmerz in zwei unterschiedlichen institutionellen Kontexten und in biographischer Perspektive. Leitfragen sind:
Wie wird Schmerz als ein Leidens- und Behandlungskonstrukt hergestellt oder vereinbart?
Welche Rolle spielt das Ziel der Schmerzfreiheit in den Interaktionskalkülen? Lassen sich
Schmerzkarrieren als Verkörperungsprozesse sozialer Ordnung empirisch plausibilisieren?
Das Projekt unternimmt qualitative Beobachtungs- und Interviewstudien der Schmerzbehandlung chronischer Schmerzpatienten in Schmerzambulanzen als avancierter und in der stationären Geriatrie als einem konventionellen Bereich der Schmerzbehandlung. Ergebnisse werden in drei medizinsoziologisch relevanten Bereichen der Schmerzinszenierung und -Vereinbarung, der Arzt-Patientenbeziehung und der Medikalisierung von Alltags- und Interaktionsverhalten erwartet. Der soziologische Zugang nimmt den Anspruch des Multiperspektivischen in der avancierten Schmerzbehandlung beim Wort.
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpolitik und Organisation Sozialer Dienste Fachgebiet Gesundheitspolitik (34109 Kassel)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0561-804-2974, e-mail: [email protected])
[398-F] Goldbeck, Lutz, Prof.Dr.; Fegert, Jörg M., Prof.Dr.med.; Kraft, Susanne; Böge, Isabel,
Dr.med.; Schepker, Renate, Prof.Dr.med. (Bearbeitung):
Traumatherapie für Kinder und Jugendliche: ein Vergleich der Wirksamkeit von Traumafokussierter kognitiv-behavioraler Therapie (TF-CBT) and Eye-Movement Desensitization
and Reprocessing (EMDR)
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
INHALT: Fragestellung: Über die Wirksamkeit traumatherapeutischer Interventionen bei Kindern und Jugendlichen gibt es nur sehr wenige wissenschaftliche Erkenntnisse, dennoch sind
posttraumatische Belastungsstörungen eine häufig vorkommende und bei Kindern oft schwergradige, zur Chronifizierung neigende Störung.
METHODE: Methode: Es soll eine RCT-Studie (randomisierte Behandlungsstudie) mit der Bedingung TF-CBT (12 Sitzungen) EMDR (12 Sitzungen) im Vergleich zur Kontrollbedingung
des üblichen Vorgehens unspezifischer Eltern-Kind-Beratung durchgeführt werden mit einer
Katamnestischen Nachuntersuchung. Prof.Dr. Goldbeck wird zur Vorbereitung einer kontrollierten Interventionsstudie einen vierteljährigen Studienaufenthalt in USA verbringen (DFGStipendium).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kraft, S.; Schepker, R.; Goldbeck, L.; Fegert, J.M.: Behandlung
der posttraumatischen Belastungsstörung bei Kindern und Jugendlichen. in: Nervenheilkunde,
2006, 25, S. 709-716.
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Ulm, Zentrum für Psychiatrie Weißenau (Weingartshofer Str. 2,
88214 Ravensburg); Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Ulm Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie (Steinhövelstr. 5, 89075 Ulm)
KONTAKT: Zentrum für Psychiatrie Weißenau (Tel. 0751-7601-0, Fax: 0751-7601-2413,
e-mail: [email protected])
[399-F] Graeff, Peter, Priv.Doz. Dr.; Mehlkop, Guido, Dr. (Bearbeitung); Graeff, Peter, Priv.Doz.
Dr.; Mehlkop, Guido, Dr. (Leitung):
Reduziert eine nationale Bedrohung die Selbstmordhäufigkeit in einem Land?
INHALT: Nach Durkheim resultiert Selbstmord aus dem Verlust gesellschaftlicher Integrationskraft und Regulationsfähigkeit, aus der Erosion von Wert-, Ziel- und Handlungsanleitungen
(Durkheim 1992: 45; Giddens 1989: 127; König 1978: 175). Desintegration auf der Makroebene wie rasche Modernisierungsschübe oder exogene Schocks erhöhen auf der Mikroebene
die Wahrscheinlichkeit von Intra-Akteursgewalt (bis zum Extremfall Selbstmord) und von Inter-Akteursgewalt (bis hin zum Mord), weil traditionelle Wert- und Handlungsmuster an Bedeutung und damit an normativer Bedeutung verlieren. Mit seiner Studie über den Selbstmord
hat Durkheim zu zeigen versucht, dass es soziale Tatsachen außerhalb des Individuums gibt,
die einen zwingenden Einfluss auf menschliches Handeln ausüben. Ritzer (1983: 102) führt
dazu aus: "Durkheim believed that if he could show that sociology had a role to play in explaining such a seemingly individualistic act as suicide, it would be relatively easy to extend
sociology's domain to phenomena that are much more readily seen as open to sociological
analysis." Neben diesem Versuch Durkheims, die Soziologie als Fach zu etablieren, impliziert
die Selbstmordstudie, dass Selbstmordraten als soziales Phänomen mit der Organisation von
Gesellschaften und sozialem Wandel zusammenhängen. Folgt man der Durkheimschen Sichtweise, ist Selbstmord ein soziales Phänomen, welches nur mit anderen sozialen Tatsachen erklärt werden kann (Durkheim 1965: 110). Unter dieser soziologischen Perspektive interessiert
man sich also nicht für das individuelle Motiv von Selbstmördern (wie etwa Liebeskummer
oder berufliche, finanzielle Probleme), sondern für den Einfluss gesellschaftlicher Verhältnisse, die die Selbsttötung als individuelle Strategie der Problemlösung zulassen. Im Fokus einer
solchen Analyse stehen variierende Selbstmordraten zwischen Gesellschaften (Ritzer 1983:
102). Biologische und psychologische Erklärungen werden ausgeklammert. Es muss auch die
Frage offen bleiben, warum einige Individuen auf die abnehmende Integrationskraft einer Ge-
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sellschaften mit Intra-Akteursgewalt reagieren und andere nicht (Durkheim 1965: 110), da es
letztlich nur um variierende Raten zwischen Gesellschaften geht. Folgt man diesem Paradigma, stehen nur die Art und Häufigkeit suizidalen Verhaltens im Fokus des Interesses (vgl. zu
diesem "rein soziologischen Ansatz" auch Pfeiffer/ Scheerer 1979: 28). Bei den vielfältigen
Analysen und Untersuchungen, welche die Selbstmordstudie Durkheims in der Nachfolgezeit
inspiriert hat, hat auch die von Durkheim (1983: 227) selbst aufgeworfene und spezifische
Frage Interesse erregt, ob eine nationale Bedrohung (durch bewaffnete Konflikte mit anderen
Ländern) die Selbstmordhäufigkeit beeinflussen kann. In dem vorliegenden Beitrag greifen
wir diese Frage auf und versuchen, mit neueren Selbstmorddaten und einer selten in der Literatur verwendeten Operationalisierung von Bedrohung (die nicht nur den tatsächlichen
Kriegsfall umfasst) eine empirische Antwort zu finden. Der Beitrag ist wie folgt gegliedert:
nachfolgend stellen wir die Aussagen von Durkheim (und zum Vergleich auch von Auguste
Comte und Max Weber) über den Zusammenhang von Bedrohung und Selbstmord im Überblick dar und leiten eine gerichtete Hypothese über diese Beziehung daraus ab. Im Anschluss
werden das methodische Vorgehen und die Berechnungen erläutert. Abschließend werden die
Forscher ihre Ergebnisse diskutieren und Hinweise für zukünftige Forschungen zu dieser Frage geben.
ART: BEGINN: 2006-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie
Professur für Makrosoziologie (01062 Dresden)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0351-463-37043, Fax: 0351-463-37085)
[400-L] Grießler, Erich; Littig, Beate; Pichelstorfer, Anna:
"Selbstbestimmung" in der genetischen Beratung: Argumentationsstruktur und Ergebnisse
einer Serie neosokratischer Dialoge in Österreich und Deutschland, in: Irene Hirschberg
(Hrsg.) ; Erich Grießler (Hrsg.) ; Beate Littig (Hrsg.) ; Andreas Frewer (Hrsg.): Ethnische Fragen
genetischer Beratung : klinische Erfahrungen, Forschungsstudien und soziale Perspektiven,
Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 277-302
INHALT: Die genetische Beratung sollte nach Meinung der Autoren ein nicht-direktiver Kommunikationsprozess sein, in dem die Bedürfnisse und Sorgen einer Person hinsichtlich der
Entwicklung und/oder Übertragung genetischer Krankheiten angesprochen werden. Während
der genetischen Beratung sollte der/die BeraterIn sicherstellen, dass der/die Ratsuchende die
Informationen bekommt, die bewirken, dass er/sie folgende Umstände versteht: (1) die medizinische Diagnose und ihre Implikationen im Sinne von Prognose und möglicher Behandlung;
(2) den Vererbungsmodus der Krankheit und das Risiko, die Krankheit selbst zu entwickeln
und/oder zu übertragen; (3) die bestehenden Möglichkeiten und Optionen, mit dem Risiko
umzugehen. - Der vorliegende Beitrag stellt Ergebnisse von vier neosokratischen Dialogen
(NSD) vor, die in den Jahren 2007 und 2008 in Deutschland und Österreich durchgeführt
worden sind. Im ersten Abschnitt erläutern die Autoren das Konzept und die Methode des
NSD und beschreiben Fallbeispiele genetischer Beratung, die Ausgangspunkte der Überlegungen in den NSDs waren. Im nächsten Teil beschreiben sie, wie die Konzepte Selbstbestimmung und Non-Direktivität sowie deren Grenzen in den Dialogen thematisiert wurden.
Danach stellen sie exemplarisch einige Haltungen und Praktiken vor, mit denen BeraterInnen
versuchen, diese zentralen Konzepte genetischer Beratung zu fördern und zu verwirklichen.
Es werden ferner die Ergebnisse der Begleitforschung vorgestellt, die die Nützlichkeit des
NSD für die Behandlung komplexer transdisziplinärer Fragestellungen untersuchte. (ICI2)
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[401-L] Groenemeyer, Axel:
Eine schwierige Beziehung: psychische Störungen als Thema soziologischer Analysen, in:
Soziale Probleme, Jg. 19/2008, H. 2, S. 113-134 (Standort: USB Köln(38)-XG07368; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Beziehungen zwischen Soziologie und Psychiatrie sind von jeher spannungsreich
gewesen, insofern der Gegenstandsbereich psychische Störungen zunächst qua Definition
asoziologisch konzipiert ist und sich daraus grundsätzlich unterschiedliche Logiken der Wissensproduktion ergeben. Gleichwohl hat die Soziologie psychische Störungen immer wieder
zu einem zentralen Thema der Gesellschaftsanalyse gemacht und damit zeitweise auch für die
psychiatrische Wissenschaft und Praxis eine gewisse Relevanz erhalten, die allerdings mit der
Etablierung einer biomedizinischen Orientierung der Psychiatrie verloren gegangen scheint.
In einem Überblick über die verschiedenen soziologischen Perspektiven der Thematisierung
psychischer Störungen wird einerseits die Anschlussfähigkeit soziologischen Wissens für das
psychiatrische Denken ausgelotet, anderseits die Bedeutung des Feldes psychische Störungen
für die soziologische Analyse von Gesellschaft hervorgehoben." (Autorenreferat)
[402-F] Heinrichs, Nina, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Aufmerksamkeitslenkung bei sozialer Phobie und körperdysmorpher Störung
INHALT: Mit dem Forschungsvorhaben soll ein potenzieller Vulnerabilitätsfaktor (Aufmerksamkeitsbias) für die Entstehung und Aufrechterhaltung von zwei psychischen Störungen untersucht werden, der sozialen Phobie (SP) und der körperdysmorphen Störung (KDS). Analysiert wird die Verteilung der visuellen Aufmerksamkeit mit Hilfe eines objektiven psychophysiologischen Markers (Messung der Augenbewegungen). Es werden n=60 Personen rekrutiert, von denen jeweils 20 entweder unter einer KDS oder einer SP leiden und weitere 20
Personen psychisch gesund sein sollen. Durch den Vergleich dieser drei Gruppen kann man
etwas über den Prozess der (differenziellen) Aufmerksamkeitslenkung im Rahmen dieser Störungen aussagen: liegt die gleiche kognitive Verzerrung zu Grunde oder unterscheiden sich
die beiden Störungen hinsichtlich der visuellen Aufmerksamkeit beim Betrachten bedrohlicher Reize? Die Beantwortung dieser Frage kann dazu beitragen herauszufinden, in welchem
Ausmaß erfolgreiche Therapiestrategien zur Behandlung von Aufmerksamkeitsverzerrungen
(z.B. aus der Behandlung der Sozialen Phobie) auf die Behandlung der KDS übertragbar sind.
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Psychologie und Sportwissenschaft, Abteilung
Psychologie (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-4320, Fax: 0521-106-156-962,
e-mail: [email protected])
[403-L] Hellerich, Gert; White, Daniel:
Kommunikation in der psychosozialen Versorgung: Postmoderne Reflektionen, in: Soziale
Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 59/2010, H. 1, S. 10-18 (Standort:
UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Kommunikation wird in diesem Artikel als eine wesentliche Ressource in der psychosozialen Versorgung gesehen. Professionelle, die sich dieser Ressource verpflichten, werden
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eine andere Umgangsform mit ihre Klientel pflegen als diejenigen, die ihre Hoffnung auf eine
biotechnologisch ausgerichtete Psychiatrie setzen. Eine sozial ausgerichtete Psychiatrie sollte
Kommunikation als zentrale Kategorie ihrer Tätigkeiten wertschätzen. Ziel sollte es sein, die
Macht der Professionellen über die Patienten und Patientinnen, in welcher eine verdinglichte
Ich-Es-Beziehung bestimmend ist, zu überwinden und kommunikative Ich-Du-Beziehungen
aufzubauen. Diese alternative Form des Umgangs mit der Klientel zielt darauf ab, sie in ihrem lebensweltlichen Zusammenhang zu verstehen. Eine neue gesundheitsfördernde Praxis
des Miteinanders kann sowohl in der professionellen psychosozialen Versorgung wie auch in
Selbsthilfegruppen aktualisiert werden." (Autorenreferat)
[404-F] Henkel, Anna, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung); Baecker, Dirk, Prof.Dr.rer.soc. (Leitung); Baecker, Dirk, Prof.Dr.rer.soc. (Betreuung):
Strukturwandel der Pharmakon-Kommunikation
INHALT: Die Dissertation untersucht den Strukturwandel der Pharmakon-Kommunikation. Ausgangspunkt ist die Verwunderung darüber, dass Dinge als heilsame Arzneimittel ganz selbstverständlich verwendet werden, obwohl es sich dabei zunächst um obskure - im Sinne von für
den Laien weder in ihrer Identität noch in der Art ihrer Wirksamkeit erkennbare - Dinge handelt: Aspirin ist zunächst nichts weiter als eine kleine, weiße Tablette, die von einem Antibiotikum oder einer Vitamintablette nicht ohne weiteres unterscheidbar ist. Untersucht wird im
ersten Schritt mit Hilfe einer semantischen und sozialstrukturellen Analyse, wie diese spezifische Unwahrscheinlichkeit der Verwendung obskurer Mittel in Wahrscheinlichkeit transformiert wird. Im zweiten Schritt werden aus dieser soziologischen Erschließung des Pharmazeutischen als Beobachtungsgegenstand aktuelle gesundheitspolitische Fragen neu reflektiert,
insbesondere die Legalisierung des Versandhandels, die diskutierte Ermöglichung von Apothekenketten und die gezielt intendierte Ausweitung der sogenannten Selbstmedikation. Die
Arbeit umfasst neben einer aktuellen empirischen Untersuchung einen historischen Teil.
ART: BEGINN: 2004-11 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department communication & cultural management, Lehrstuhl für Kulturtheorie und -analyse
(Am Seemooser Horn 20, 88045 Friedrichshafen)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 07541-6009-1300, Fax: 07541-6009-1399,
e-mail: [email protected])
[405-F] Herzog, Hans-Jürgen, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Schleider, Karin, Prof.Dr. (Betreuung):
Gesundheitsbildung in der ambulanten Rehabilitation bei muskuloskelettalen Erkrankungen - empirische Studien zu Prozesserwartung, Akzeptanz und Verhaltensänderungsintention von Rehabilitanden im Gesundheitsbildungsprogramm "Aktiv Gesundheit fördern"
INHALT: Welche Erwartungen haben Rehabilitanden an eine ambulante Rehabilitation bezüglich
der Ziele und des Prozesses? Wie hoch ist die Akzeptanz der Gesundheitsbildung in diesem
Bereich? Wie kann die Aufnahme der Informationen aus der Gesundheitsbildung positiv beeinflusst werden? GEOGRAPHISCHER RAUM: Unterfranken, Bayern
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 42; Rehabilitanden ambulante Rehabilitation mit Indikation
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
muskuloskelettale Störungen; Auswahlverfahren: total). Experiment (Stichprobe: 102; Rehabilitanden ambulante Rehabilitation mit Indikation muskulettale Störungen; Auswahlverfahren: total).
ART: BEGINN: 2008-11 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I Erziehungswissenschaften, Institut
für Psychologie (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])
[406-L] Hildenbrand, Bruno:
Die "Bewältigung" chronischer Krankheit in der Familie: Resilienz und professionelles
Handeln, in: Doris Schaeffer (Hrsg.): Bewältigung chronischer Krankheit im Lebenslauf,
Stuttgart: Huber, 2009, S. 133-142
INHALT: Der Autor nimmt in seinem Beitrag eine dem Symbolischen Interaktionismus verpflichtete Perspektive auf das Thema "chronische Krankheit" ein, um die Frage von Verlaufskurven von chronischen Krankheiten und der individuellen und kollektiven Gestaltung dieser
Verlaufskurven zu analysieren. Er betrachtet Krankheit als eine kritische Lebenssituation, die
einen biografischen Bruch herbeiführt, indem Routineannahmen und -praktiken nicht mehr
gelten, Selbst- und Weltauffassungsmuster in Frage gestellt sind und Ressourcen mobilisiert
werden müssen. Der Autor thematisiert jedoch nicht die Makroperspektive des Krankheitsverlaufs, sondern lediglich ein Ausschnitt: jene Phase, in welcher es erstmals um eine durch
chronische Krankheit induzierte Transformation eines Lebens (bzw. eines Familienlebens)
geht. Dabei werden am Fallbeispiel einer chronischen Schmerzstörung nicht nur die Herausforderungen, die die Krankheit an den Patienten und dessen Familie stellt, in den Blick genommen, sondern auch die Potenziale, die in vorangegangenen lebens- und familienzyklischen Krisenbewältigungen entwickelt werden konnten und die nun wieder aktiviert werden.
Der Autor verwendet hierfür den Begriff der "Resilienz" und möchte mit der Formulierung
"längst fällige Kurskorrektur" zum Ausdruck bringen, dass eine gelingende Transformation
zum Maßstab weiterer Krisenbewältigungen auch jenseits von Krankheitsanforderungen werden kann. (ICI2)
[407-F] Hitzer, Bettina, Dr.phil. (Bearbeitung):
Körper-Angst. Eine Obsession des 20. Jahrhunderts
INHALT: Körper-Angst, eine Obsession des 20. Jahrhunderts? Warum? Hat es denn nicht immer
schon die Angst vor Krankheit, vor Verletzung und Tod gegeben? Was ist so neu, so anders
im 20. Jahrhundert? Die Pest, die Europa seit dem 14. Jahrhundert heimsuchte, regte die
Menschen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit zu einem intensiven Nachdenken über
die Kunst des richtigen Sterbens an. Im 20. Jahrhundert war aus dieser Seelen-Angst weitgehend eine Körper-Angst geworden. Dies war nicht nur Folge des veränderten Stellenwertes
von Religion. Körperkult und Jugendmythos verliehen dem gesunden Körper einen Wert an
sich. Der moderne Gedanke der Vorsorge erhob den verantwortungsbewussten Umgang mit
dem eigenen Körper zur Pflicht des mündigen Bürgers. Krankheitsbekämpfung und Gesunderhaltung der Bevölkerung galten als volkswirtschaftlich sinnvolles Ziel des modernen Staates und waren zugleich marktwirtschaftlichen Interessen unterworfen. Vorsorgeprinzip und
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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der Anspruch der Lebensmaximierung hielten damit zwar das Bewusstsein der Verletzlichkeit
des eigenen Körpers wach, die konkrete Erfahrung ebenso wie der Anblick von Krankheit,
Schmerz und Tod wurden dagegen aus dem öffentlichen ebenso wie aus dem familiären
Raum schrittweise verdrängt und der Obhut von Experten anvertraut. Vor dem hier skizzierten Hintergrund soll erforscht werden, wie sich das Bewusstsein der körperlichen Verletzlichkeit, die Angst vor Infektionskrankheiten, Krebs, körperlicher Behinderung und schließlich
Altern und Tod veränderte. Dabei geht es zunächst um die Sprache, mit der Ängste um den
Körper ausgedrückt werden konnten und durften bzw. um die Leerstellen, hinter denen sich
Ängste und Tabus verbargen. Darüber hinaus soll gefragt werden, inwiefern durch diese veränderlichen Codes von Körper-Ängsten Handlungsfelder für Ministerien und Ämter, Ärzte,
Krankenkassen, Pharmaunternehmen, Selbsthilfegruppen und Medien abgesteckt wurden und
wie diese ihrerseits mit ihren je eigenen Interessen daran mitwirkten, diese Handlungsfelder
zu gestalten, letztlich auch - im Sinne einer "politics of fear" (Frank Furedi) - zu manipulieren.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Forschungsbereich Geschichte der
Gefühle (Lentzeallee 94, 14195 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-82406-382, e-mail: [email protected])
[408-L] Hoffmann, Susanne:
Suizidalität im Alltagsdiskurs: populare Deutungen des "Selbstmords" im 20. Jahrhundert,
in: Historical Social Research : the official journal of Quantum and Interquant ; an international
journal for the application of formal methods to history, Vol. 34/2009, No. 4 = No. 130, S. 188203 (Standort: USB Köln(38)-XG05183; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Ausgehend von den geschlechtsspezifischen Suizidraten im 20. Jahrhundert diskutiert
der Beitrag populare Deutungen von Suizidalität in deutschsprachigen Ländern dieser Epoche. Unter Suizidalität werden dabei Suizidgedanken, -drohungen, -versuche und vollzogene
Suizide gefasst. In einem ersten Schritt wird gezeigt, dass Selbsttötungen für beide Geschlechter ein Thema des autobiographischen Schreibens waren, für das die wertneutral gemeinten Begriffe 'Selbstmord' oder 'Freitod' standen. Daraufhin wird gezeigt, dass die Religion im 20. Jahrhundert aus den popularen Suiziddeutungen weitgehend verschwunden ist. Es
wird das Spektrum der alltagsdiskursiven Erklärungen für Suizidalität aufgezeigt: Mit dem
Fokus auf 'soziale Beziehungen' entsprachen die Erklärungen der psychoanalytischen Theoriebildung der Zeit, folgten aber der medizinisch-psychiatrischen Pathologisierung des Suizids nicht. Die polythetische und polyseme Logik der alltagsdiskursiven Erklärungen wird in
einem dritten Schritt, mit einer handlungstheoretisch und wissenssoziologisch fundierten Diskursanalyse, analysiert. Abschließend werden geschlechtsspezifische Aspekte des Suizidgeschehens herausgearbeitet, die in der popularen Autobiographik, insbesondere an den Erklärungsmustern, festzumachen sind. Die alltagsdiskursiven Deutungen stifteten für die Überlebenden und Hinterbliebenen Sinn, indem sie den 'Selbstmord' als legitimes Mittel der Lebensund Krisenbewältigung verstanden. Als Quellengrundlage dienen 155 unveröffentlichte, so
genannte populare Autobiographien aus der BRD (ohne DDR), Österreich und der Schweiz,
die qualitativ und quantifizierend ausgewertet wurden." (Autorenreferat)
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[409-L] Hurrelmann, Klaus:
Gesundheit und Krankheit im Lebenslauf, in: Doris Schaeffer (Hrsg.): Bewältigung
chronischer Krankheit im Lebenslauf, Stuttgart: Huber, 2009, S. 283-296
INHALT: Die Struktur des menschlichen Lebenslaufs hat sich im vergangenen Jahrhundert durch
wirtschaftliche, kulturelle und soziale Faktoren stark verändert. Auffällig ist die Verlängerung
der Lebensspanne in allen hoch entwickelten Gesellschaften, die zwischen 1800 und 2000 zu
einer Verdoppelung der durchschnittlichen Lebenszeit auf heute fast 80 Jahre geführt hat.
Durch die Verbesserung der Lebens- und Ernährungsbedingungen und der Leistungen vor allem der Bildungs-, Gesundheits-, Wohlfahrts- und Versicherungssysteme ist es einem großen
Teil der Bevölkerung möglich geworden, bei relativ guter Lebensqualität ein hohes Alter zu
erreichen. Durch die hiermit einhergehende Umstrukturierung des Lebenslaufs ist es aber
gleichzeitig zu neuen Formen von Gesundheitsstörungen gekommen, die Auslöser von chronischen Krankheiten sind. Besonders sozioökonomisch benachteiligte Bevölkerungsgruppen,
deren Anteil ansteigt, sind hiervon betroffen. Der Autor geht in seinem Beitrag auf die Umstrukturierung der "Lebenslauf-Architektur" ein und beschreibt die Entwicklungen im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter sowie im hohen Alter. Er thematisiert ferner die Auswirkungen der Umstrukturierung des Lebenslaufs auf das Profil von Gesundheitsstörungen und
Krankheiten und das Wechselspiel genetischer und sozioökonomischer Bedingungsfaktoren.
(ICI2)
[410-F] Jaeger, Susanne, Dr.rer.nat.; Borbé, Susanne (Bearbeitung); Borbé, Raoul, Dr.med. (Leitung):
Behandlungsvereinbarungen bei psychischen Erkrankungen
INHALT: Behandlungsvereinbarungen dienen der Mitbestimmung von Patienten bei therapeutischen Maßnahmen, besonders in Krisenzeiten, in denen der Patient seinen Willen nicht immer adäquat äußern kann. Sie zeichnen sich gerade dadurch aus, dass subjektive Wahrnehmungen der Patienten erfragt werden und Grundlage eines Verhandlungsprozesses sind, an
dessen Ende die Vereinbarung beiderseitig beschlossen wird. Behandlungsvereinbarungen
sind damit Teil eines therapeutischen Prozesses, der nicht etwa nur eine Verknüpfung zwischen zwei stationären Aufenthalten darstellt, sondern einerseits die Nachbearbeitung eines
stationären Aufenthaltes ermöglicht und andererseits die Schwelle "in case of an emergency"
für einen erneuten stationären Aufenthalt senkt. Ziel: In Deutschland gibt es kaum Veröffentlichungen zu diesem Thema. Kontrollierte Studien fehlen gänzlich. Die Verbreitung und Anwendung von Behandlungsvereinbarungen soll untersucht werden um diesem Instrument, das
Autonomie und Selbstbestimmung von PatientInnen fördern kann, mehr Raum im klinischen
Alltag zu geben. Aktueller Stand: Eine deutschsprachige systematische Literaturübersicht zu
diesem Thema wurde verfasst und mittlerweile publiziert. Momentan wird ein Fragebogen erstellt um die Verbreitung und Anwendung von Behandlungsvereinbarungen in Deutschland
zu erfassen. Die Überprüfung der Anwendbarkeit von Behandlungsvereinbarungen in der klinischen Routineversorgung ist geplant.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Ulm, Zentrum für Psychiatrie Weißenau (Weingartshofer Str. 2,
88214 Ravensburg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0751-7601-2560, e-mail: raoul.borbezfp-zentrum.de)
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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[411-F] Jasilionis, Domantas, Dr.; Shkolnikov, Vladimir M., Dr.; Jdanov, Dmitri A., Dr.; Soroko,
Eugeny, Dr. (Bearbeitung); Jdanov, Dmitri A., Dr. (Leitung):
Old-age mortality indicators for 35 developed countries: an update of Kannisto's studies
INHALT: The aim of this project is to create a special analytical toolkit and recalculating set of
old-age mortality indicators from the two Kannisto books on the development of oldest-old
mortality and the advancing frontier of survival. Database is available:
www.demogr.mpg.de/?www.demogr.mpg.de/databases/ktdb/ .|
ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057
Rostock)
[412-F] Kauppert, Anja, M.A. (Bearbeitung); Lessenich, Stephan, Prof.Dr. (Betreuung):
Sterben. Das Lebensende als anthropologische Konstante, gesellschaftliche Gestalt und persönliches Problem
INHALT: keine Angaben
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Gesellschaftsvergleich (07737 Jena)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 03641-94-5554, e-mail: [email protected])
[413-L] Kerbl, Reinhold; Thun-Hohenstein, Leonhard; Vavrik, Klaus; Waldhauser, Franz (Hrsg.):
Kindermedizin: Werte versus Ökonomie ; 1. Jahrestagung Politische Kindermedizin 2007,
(Springer Rechtswissenschaft), Wien: Springer 2008, XII, 221 S., ISBN: 978-3-211-09407-5
INHALT: "Im Oktober 2007 fand in Salzburg die erste Tagung der Plattform 'Politische Kindermedizin' statt. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen konstruktiven Beitrag zur Verbesserung der pädiatrischen Gesundheitsversorgung und -vorsorge in Österreich zu leisten.
Sie versteht sich auch als Beitrag zur interdisziplinären Vernetzung zwischen Kinderärzten,
Kinderchirurgen, Kinderpsychiatern, Soziologen, Gesundheitsökonomen, Vertretern nichtärztlicher Medizinberufe sowie Elterninitiativen. Ein wichtiges Anliegen ist dabei die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in der österreichischen Verfassung, um damit das
Recht auf adäquate medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen dauerhaft zu
verankern. Der vorliegende Tagungsband wendet sich an alle, denen nicht nur die Kindermedizin, sondern allgemein das Wohl unserer Kinder und Jugendlichen ein Anliegen ist. Die
Kenntnis über Stärken und Schwachstellen im derzeitigen System sowie über vorhandenes
Verbesserungspotenzial ist Voraussetzung für proaktives Handeln im Dienst unserer Kinder
und Jugendlichen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Thomas Czypionka, Monika Riedel,
Gerald Röhrling: Die Gesundheitsausgaben im Kindesalter und Gesundheitsversorgung von
Kindern im internationalen Vergleich. Eine Analyse der Studien von OECD und UNICEF (119); Roswitha Pettliczek-Koller, Erich Schmatzberger: Öffentliche Ausgaben für das Gesundheitssystem nach Altersgruppen (21-33); Claudia Wild: Verteilungsgerechtigkeit und Ressourcenallokation. Fokus Kindermedizin (35-45); Franz Waldhauser: Politische Kindermedizin - Ein Wissenschaftszweig mit politiknahen Implikationen? (47-61); Gerhard Gretzl, Ger-
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
hard Embacher: Das LKFSystem - ein Problem für Kinder- und Jugendabteilungen? (63-74);
Rudolf Püspöck, Anna Püspök, Dietmar Baumgartner: Pädiatrie in der Praxis: Was kann sie,
was könnte sie? (75-92); Ernst Gehmacher: Jugend ohne Sozialkapital - die soziale Klimakatastrophe (93-101); Klaus Vavrik: Der Apfel und der Stamm - transgenerationale Aspekte in
der Kindermedizin (103-122); Christian Popow: Gesundheitsökonomie und Lebensqualität in
der Kinder- und Jugendmedizin (123-137); Georg Spiel, Ernst Berger, Joachim Petscharnig:
Die Kindermedizin braucht spezifische Ressourcen und Strukturen. Eine Darstellung am Beispiel der Kinder- und Jugendpsychiatrie (139-154); Ernst Tatzer: Kinder, Jugendliche und Familien am Rande - na und? (155-161); Leonhard Thun-Hohenstein: Die Versorgungssituation
psychisch auffälliger und kranker Kinder und Jugendlicher in Österreich (163-173); Alfred
Dilch: Die Würde des Kindes in der Medizin (175-182); Irmela Steinert: Implementierung der
Rechte des Kindes in Österreich (183-192); Karin Mosler: Die Würde des behinderten Kindes
(193-201); Irene Promussas: Ziel und Tätigkeit der Selbsthilfegruppen für Kinder (203-213);
Ronald Kurz: Amor perficiat scientiam (215-221).
[414-L] Kilian, Reinhold:
Die Bedeutung der Soziologie psychischer Gesundheit und Krankheit im Zeitalter der
biologischen Psychiatrie, in: Soziale Probleme, Jg. 19/2008, H. 2, S. 136-149 (Standort: USB
Köln(38)-XG07368; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Trotz der zunehmenden gesundheitspolitischen und gesundheitsökonomischen Bedeutung psychischer Erkrankungen ist der gegenwärtige Beitrag der Soziologie zum Verständnis,
zur Behandlung und zur Prävention psychischer Erkrankungen eher gering. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der Tatsache, dass das Phänomen der psychischen Krankheit
bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein zentraler Gegenstand soziologischer Forschung und Theorieentwicklung war und dass soziologische Konzepte und Forschungsergebnisse zeitweise einen maßgeblichen Einfluss auf die Reform der psychiatrischen Versorgung
hatten. Während der zunehmende Bedeutungsverlust der Soziologie zunächst mit dramatischen Erfolgen der neurobiologischen Forschung und daraus resultierender Hoffnungen auf
eine baldige medizintechnische Kontrollierbarkeit psychischer Störungen einherging, treten
mittlerweile auch die Grenzen neurobiologischer Ansätze bei der Erklärung der Ursachen und
bei der Behandlung psychischer Erkrankungen immer deutlicher zutage. Gleichzeitig deuten
aktuelle Forschungsergebnisse darauf hin, das psychische Auffälligkeiten das Ergebnis äußerst komplexer Wechselwirkung zwischen biologischen und Umweltfaktoren bilden. Für die
Soziologie psychischer Gesundheit und Krankheit ergeben sich aus diesen Erkenntnissen
vielfältige Perspektiven für eine fruchtbare interdisziplinäre Forschungstätigkeit." (Autorenreferat)
[415-L] Kingreen, Thorsten; Laux, Bernhard (Hrsg.):
Gesundheit und Medizin im interdisziplinären Diskurs, (Gesundheit und Medizin im
interdisziplinären Diskurs), Berlin: Springer 2008, X, 180 S., ISBN: 978-3-540-77195-1
INHALT: "Das Buch 'Gesundheit und Medizin im interdisziplinären Diskurs eröffnet die gleichnamige Schriftenreihe und bildet deren programmatische Einleitung. In acht Beiträgen nähern
sich hochrangige Wissenschaftler unterschiedlicher fachlicher Herkunft dem Thema 'Gesundheit und Medizin: philosophisch, theologisch, ethisch, ökonomisch, juristisch und medizi-
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nisch'. Sie loten die gesellschaftliche Bedeutung von Gesundheit und Medizin aus und beleuchten die politischen, ökonomischen und juristischen Herausforderungen. Anhand brisanter Beispiele wie der Gesundheitsreform oder der Sterbehilfe zeigen die Autoren auf, wie medizinische Herausforderungen verbunden sind mit Fragestellungen ökonomischer Effizienz,
juristischer Regelbarkeit, persönlicher Lebenseinstellung und ethischer Vertretbarkeit." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Bernhard Laux: Zwischen Würde und Preis (3-23); Günter
Fröhlich: Kritik der Gesundheit (25-43); Wolfgang Buchholz: Gesundheit als Wirtschaftsgut
(45-65); Gerhard Rogler: Medizin zwischen Bürokratisierung, Ökonomisierung und Idealisierung. Der Arzt als Dienstleister - der Patient als Kunde (69-87); Kai Taeger: Medizin an den
Grenzen (89-100); Andreas Spickhoff: Patientenverfügungen und Patientenautonomie zwischen Rechtsdogmatik, Rechtspolitik und Rechtswirklichkeit (103-128); Udo Steiner: Das
Bundesverfassungsgericht und die Gesundheit der Deutschen (129-145); Thorsten Kingreen:
Gesundheit ohne Gesetzgeber? (147-178).
[416-F] Klein, Andreas, cand.med. (Bearbeitung); Borbé, Raoul, Dr.med. (Betreuung):
Subjektives Erleben der Aufnahmesituation in einer psychiatrischen Klinik
INHALT: Die Aufnahme in psychiatrischen Kliniken, nicht selten unter Zwang, erfolgt oft sehr
spät im Krankheitsverlauf und wird von vielen Patienten als stigmatisierend empfunden. Es
gab daher in den letzten Jahren eine Reihe von Arbeiten zu den sog. "pathways to care", also
wie die Patienten in die Klinik kommen und zur Anwendung von Zwang bei der Einweisung
und in der Klinik. Das subjektive Erleben der Patienten in der Aufnahmesituation ist dagegen
bisher kaum untersucht, obwohl man aus der Arbeit mit Behandlungsvereinbarungen weiß,
dass gerade dieser erste Eindruck oftmals entscheidend ist für die Sichtweise der Patienten in
Bezug auf die Institution "Psychiatrisches Krankenhaus", wenn nicht für die Psychiatrie als
Ganzes. Gleichzeitig sind die Bedürfnisse und Bewertungen der Patienten hochgradig individuell. In einem von der DGPPN initiierten und finanziell von der Stiftung seelische Gesundheit, der Bundesdirektorenkonferenz und der ACKPA unterstützten Projekt wird das subjektive Empfinden der Patienten bei Aufnahme in eine psychiatrische Klinik untersucht. Die Federführung liegt bei der Arbeitsgruppe von Prof. Driessen, Bielefeld. Die im Zentrum für
Psychiatrie Weißenau Haus durchgeführte medizinische Promotionsarbeit diente der Erarbeitung eines Fragebogens zum subjektiven Erleben der Aufnahmesituation in einer psychiatrischen Klinik unter Einbezug von Einzelinterviews und so genannter Fokusgruppen. Die Erhebung mit n=72 PatientInnen ist mittlerweile abgeschlossen. Erste Ergebnisse sind in einen
Fragebogen eingeflossen, der aktuell bei über tausend PatientInnen in mehreren Kliniken in
Deutschland angewendet wird. Die Promotionsarbeit ist kurz vor der Fertigstellung.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stiftung seelische Gesundheit; Bundesdirektorenkonferenz; ACKPA
INSTITUTION: Universität Ulm, Zentrum für Psychiatrie Weißenau (Weingartshofer Str. 2,
88214 Ravensburg)
[417-F] Klimitsch, Martin, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Schröder, Annette, Prof.Dr. (Betreuung):
Zusammenhang zwischen Ergebniserwartungen, Rollenerwartungen und Therapieerfolg
INHALT: In der vorliegenden Untersuchung wird der Zusammenhang zwischen Ergebniserwartungen (Prognose der Erfolgseinschätzung) sowie Rollenerwartungen (Prognose bezüglich
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der Rolle als Patient und des Therapeuten) und dem Therapieerfolg (Reduktion der wahrgenommenen Symptombelastung) untersucht.
METHODE: Von Hauptinteresse wird eine Modellprüfung sein, bei der Zusammenhänge, Moderator- u. Mediatoreffekte identifiziert werden sollen. Außerdem soll geprüft werden, ob unterschiedliche Erwartungsausprägungen zu verschiedenen Zeitpunkten im Therapieprozess unterschiedliche Prädiktionsstärke für die Vorhersage von Therapieerfolg besitzen. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 150; Patienten der Universitätsambulanz Landau; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2010-01 ENDE: 2012-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Stipendium
(Weiterbildung in Psychologischer Psychotherapie e.V. -WiPP-)
INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Arbeitseinheit Biopsychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie (Ostbahnstr. 10, 76829 Landau)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06341-91756-26, Fax: 06341-91756-28,
e-mail: [email protected])
[418-L] Klusen, Norbert; Fließgarten, Anja; Nebling, Thomas (Hrsg.):
Informiert und selbstbestimmt: der mündige Bürger als mündiger Patient, (Beiträge zum
Gesundheitsmanagement, Bd. 24), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2009, 425 S., ISBN: 978-38329-4474-2
INHALT: "Das Gesundheitswesen soll bürger- und patientenorientiert sein - darin sind sich alle
einig. Doch während der mündige Bürger in vielen Gesellschaftsbereichen akzeptiert ist, wird
das Leitbild des mündigen Patienten noch längst nicht allseits gelebt. Dabei hat die wissenschaftliche Forschung bereits gezeigt, dass der informierte und selbstbestimmte Patient einen
wichtigen Beitrag zur Qualitätsverbesserung (Abbau von Über-, Unter- und Fehlversorgung)
leisten kann. Probleme bestehen jedoch beim Transfer dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse
in die alltägliche Versorgungsroutine. Dieser Sammelband richtet sich an alle, die unmittelbar
oder mittelbar an der Gestaltung der Patientenversorgung und deren Rahmenbedingungen beteiligt sind. Werden die Patienten angemessen an der medizinischen Entscheidungsfindung
beteiligt? Gibt es ein ausreichendes Angebot an ausgewogenen und unverzerrten Patienteninformationen? Welchen Handlungsbedarf gibt es in der Praxis und welche Initiativen wurden
bereits ergriffen? Namhafte Autoren diskutieren diese und weitere Fragen aus gesundheitswissenschaftlicher, ökonomischer, kommunikationswissenschaftlicher, juristischer, politischer und ethischer Perspektive." (Autorenreferat). Inhalt: 1. Kapitel: Die (Wieder-)Entdeckung des Patienten: Sabine Großkinsky: Der Patient als Subjekt in der Gesundheitsversorgung - Perspektive der Salutogenese (17-33); Ingrid Mühlhauser, Hardy Müller: Patientenrelevante Endpunkte und patient-reported outcomes in klinischer Forschung und medizinischer
Praxis (34-65); Fülöp Scheibler, Andreas Loh: Therapeutische Effekte mit partizipativer Entscheidungsfindung - Ein Blick über die Studienlage (66-79); Thomas Nebling, Anja Fließgarten: Wollen Patienten mündig sein? (80-96); Gerd Nagel: Patientenkompetenz im Gesundheitswesen der Schweiz am Beispiel der Onkologie (97-108); Albert G. Mulley: The Role of
the Patient in Medical Decision Making and Management: An American Perspective (109120); 2. Kapitel: Der informierte Patient: Herausforderungen für die Arzt-Patienten-Kommunikation: Odette Wegwarth, Gerd Gigerenzer: "Zu Risiken und Nebenwirkungen ..." - Wie informiert sind Ärzte und Patienten? (123-138); David Klemperer: Qualitätssicherung durch in-
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formierte Patienten (139-155); Daniela Simon, Martin Härter: Gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen Arzt und Patient - Zeitraubender Luxus im Praxisalltag? (156-169); Gisela
Brünner: Die Verständigung zwischen Arzt und Patient als Experten-Laien-Kommunikation
(170-188); Kristin Bührig, Bernd Meyer: Gespräche zwischen Patienten und Ärzten - Einund mehrsprachige Anamnesen im Krankenhaus (189-205); Joachim R. Höflich, Steffen Präger, Christin Mertten, Maria Rossmann, Sophia Templin: Wozu braucht man da noch einen
Arzt? Die Veränderung der Arzt-Patienten-Beziehung durch das Internet (206-220); 3. Kapitel: Der selbstbestimmte Patient: Politische, ethische und rechtliche Perspektiven: Andreas
Köhler: Patientenorientierung aus Sicht der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (223-240);
Stefan Etgeton: Konsumentensouveränität im Gesundheitswesen - Anforderungen an die Gesundheits- und Verbraucherpolitik (241-264); Frank Mathwig: Was meint "menschenwürdige" Gesundheitsversorgung? Zu ethischen Aspekten gerechter Verteilung im Gesundheitswesen (265-283); Michael Wiese: Selbstbestimmte Lebensführung pflegebedürftiger Menschen
(284-296); Dieter Hart: Ärztliche Aufklärung bei der Arzneimittelbehandlung - System und
neuere Rechtsprechungsentwicklungen insbesondere beim medizinischen Erprobungshandeln
(297-311); Georgia Skorczyk: Die Rolle der Versicherten im Recht der gesetzlichen Krankenversicherung (312-328); Anne-Kathrin Klemm: Mehr Versichertensouveränität durch Wahltarife in der gesetzlichen Krankenversicherung? (329-346); 4. Kapitel: Märkte und Unternehmen für Gesundheitsdienstleistungen: Peter Oberender, Jürgen Zerth: Ein nachfragegesteuertes Gesundheitswesen - Konditionen und gesundheitspolitische Maßnahmen (349-363); Henning T. Baberg, Francesco De Meo: Qualität zahlt sich aus! Wie sich Qualität und wirtschaftlicher Erfolg vereinbaren lassen - am Beispiel der HELIOS Kliniken (364-378); Marie-Luise
Dierks, Gabriele Seidel: Angebot und Nachfrage nach kritischer Gesundheitsbildung - Erfahrungen aus der ersten Patientenuniversität in Deutschland (379-393); Christoph Straub, Thomas Nebling: Vom Patienten zum Partner - Die Versorgungsstrategie der Techniker Krankenkasse (394-412).
[419-L] Knörzer, Jürgen; Müller-Fahrnow, W.; Muraitis, A.; Landau, K.; Presl, R.:
Medizinisch-berufsorientierte Rehabilitation für orthopädische Patienten: orientierender
Überblick über Hintergrund, Strukturen, Inhalte und erste Studienergebnisse, in:
Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin : der Betriebsarzt ; Zeitschrift für Praxis, Klinik,
Forschung und Begutachtung in den Bereichen Arbeitshygiene, Betriebsmedizin..., Jg. 43/2008,
H. 9, S. 434-440
INHALT: "Ziele und gesetzlicher Hintergrund: Vorgestellt werden die von der Weltgesundheitsorganisation und im aktuellen Sozialgesetzbuch formulierten Ziele der medizinischen Rehabilitation, die sich über kurative Aufgaben hinaus, auf die möglichst uneingeschränkte berufliche (und soziale) Reintegration beziehen. Strukturen und Arbeitweise: Das dargestellte MBOKonzept ist aufgebaut aus den herkömmlichen Elementen der orthopädischen Rehabilitation,
ergänzt um berufsorientierte Funktionsdiagnostik und -therapie, in Form präventivmedizinischer und Trainingsmodule. Dem berufsorientiert erweiterten Leistungsspektrum entsprechend, wurden dem Rehabilitationsteam Fachleute für die berufliche Reintegrationsvorbereitung zur Seite gestellt. Untersuchungskollektive und Methode: In einer kontrollierten Begleitstudie wurde das Interventionskollektiv einer Klinik mit MBO-Reha-Konzept, mit dem Kontrollkollektiv einer herkömmlich orthopädisch arbeitenden Reha-Klinik, in Bezug auf berufsrelevante Outcomes verglichen. Eine katamnestische Telefonbefragung beider Kollektive
wurde zusätzlich durchgeführt. Untersuchungsergebnisse: Gegenüber dem Kontrollkollektiv
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ließen sich im Interventionskollektiv und am ausgeprägtesten bei Personen 'mit besonderer
beruflicher Problemlage' teils signifikante Verbesserungen auf Funktions-, Aktivitäts- und
Partizipationsebene nachweisen. Im Rahmen der katamnestischen Befragung zeichneten sich
Gruppen ab, bei denen das MBO-Konzept besonders gute Akzeptanz zu finden scheint.
Schlussfolgerungen: MBO-Reha-Maßnahmen scheinen, in Bezug auf die beruflich relevanten
Ergebnisse, herkömmlichen Reha-Maßnahmen überlegen zu sein. Weitere kontrollierte Studien zur Überprüfung und Weiterentwicklung des Konzeptes sind erforderlich." (Autorenreferat)
[420-F] Konietzko, Thorsten, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Felder, Stefan, Prof.Dr.rer.pol. (Leitung); Felder, Stefan, Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung):
Bildung von Priorisierungspräferenzen unter knappen (medizinischen) Ressourcen bei Betroffenen und Außenstehenden: ein Discrete Choice Experiment
INHALT: Durch die Ausweitung der medizinischen Behandlungsmöglichkeiten bei begrenzten
finanziellen Mitteln können nicht mehr alle bedürftigen Personen behandelt werden. Mit der
Methode der Discrete Choice-Experimente (DCE), die in Online-Befragungen integriert werden, sollen die Einflüsse der Eigenschaften der in den Szenarien beschriebenen Patienten auf
die Bildung von Präferenzen zur bevorzugten Behandlung von Personen ermittelt werden.
Besondere Berücksichtigung finden dabei der Anonymitätsgrad der betroffenen Personen sowie die Unmittelbarkeit der Erkrankung als Eigenschaften der in den Szenarien beschriebenen
Personen. Es wird erhofft, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Personen knappe Ressourcen auf andere bedürftige Personen aufteilen, von denen unterschiedliche Informationen (z.B.
Alter, Stärke der Erkrankung, familiärer Hintergrund) bekannt sind. Es wird davon ausgegangen, dass Personen bevorzugt werden, die einer höheren Unmittelbarkeit der Erkrankung ausgesetzt sind sowie jüngeren Alters sind. ZEITRAUM: 12/2009 bis 05/2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Der theoretische Ansatz basiert auf dem Wert des statistischen Lebens, dem Personal-Trade-Off sowie der Theorie der Ageism. Methodischer Ansatz: Entwicklung eines Online-Fragebogens, in den verschiedene Discrete Choice Experimente integriert werden. Aus
den gewonnen Daten werden mittels Regressionsverfahren Nutzenfunktionen der Personen
geschätzt und darüber abgeleitet die Zahlungsbereitschaften bzw. Grenzraten der Substitution
für Eigenschaften von Personen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG:
Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 1.000; Ökonomen, Ärzte/ Ärztinnen, Studenten -Wiso/ Medizin-; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2011-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Wirtschaftswissenschaften, Institut für Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft -IBES- Lehrstuhl für VWL, insb. Gesundheitsökonomik (Schützenbahn 70, 45117 Essen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0201-183-2539, e-mail: [email protected])
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[421-L] Kuhlen, Michaela:
Entscheidungen am Lebensende in der Kinderpalliativmedizin: ein Erfahrungsbericht aus
der klinischen Praxis, in: Historical Social Research : the official journal of Quantum and
Interquant ; an international journal for the application of formal methods to history, Vol. 34/2009,
No. 4 = No. 130, S. 217-228 (Standort: USB Köln(38)-XG05183; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Trotz enormer Fortschritte in der Kinderheilkunde sterben in Deutschland krankheitsbedingt jährlich ca. 3.000 Kinder und Jugendliche bis zum 20. Lebensjahr, etwa 60% davon
bereits im ersten Lebensjahr. Die angemessene Vorgehensweise am Lebensende - auch in der
Pädiatrie -, so die These, ist oft das liebevolle Unterlassen. Vor dem Hintergrund der Entwicklung der allgemeinen und der erst in den 1980er Jahren begonnenen pädiatrischen Palliativmedizin stellt der Beitrag Fallbeispiele aus der klinischen Praxis eines Universitätsklinikums vor. Dabei werden die Mechanismen für die von Medizinern, Patienten und Angehörigen zu treffenden Entscheidungen am Lebensende herausgearbeitet und zugleich die notwendigen Grenzen kinderpalliativmedizinischer Versorgung verdeutlicht." (Autorenreferat)
[422-F] Kuhn, Katharina; Stelling, Kirsten, Dipl.-Psych.; Riedel-Heller, Steffi G., Prof.Dr. (Bearbeitung); Jungbauer, Johannes, Prof.Dr. (Leitung):
Entwicklungsprobleme und Unterstützungsbedarf von jungen Erwachsenen mit psychischer
Erkrankung
INHALT: Ziel war es, die spezifischen Entwicklungsprobleme und Unterstützungsbedürfnisse
junger Erwachsener mit psychischer Erkrankung zu dokumentieren und daraus ein Konzept
für die komplementäre gemeindepsychiatrische Versorgung speziell dieser jungen Zielgruppe
abzuleiten. Die Bewältigung typischer Entwicklungsaufgaben des frühen Erwachsenenalters
(Autonomie, Partnerschaft, Ausbildung) ist erschwert. Oft wird versucht, eine vorsichtige Distanz zum psychiatrischen Hilfesystem und zu anderen Betroffenen zu wahren. Schlussfolgerungen: Junge psychisch Kranke befinden sich in einem komplizierten Prozess der Identitätsfindung, bei dem die Erkrankung in Selbstbild und Alltag integriert werden muss (Krankheits-Identitätsarbeit). Sie haben in vieler Hinsicht andere Unterstützungsbedürfnisse als ältere Patienten. Praxisbedeutung: Die Ergebnisse des Forschungsprojekts haben in die Konzeption des Aachener Modellprojekts "JALIT" für junge psychisch kranke Erwachsene Eingang
gefunden.
METHODE: N=16 Patienten (20 bis 31 Jahre) wurden im Rahmen problemzentrierter Interviews
befragt. Die Interviews wurden inhaltsanalytisch ausgewertet. Methoden: problemzentrierte
Interviews; Fragebogen (soziodemographische und klinische Daten); Soziogramme
VERÖFFENTLICHUNGEN: Jungbauer, J.; Kuhn, K.; Stelling, K.: "Ich hab schon ein bisschen
Angst, rauszugehen...". Zum Unterstützungsbedarf von jungen Erwachsenen mit einer psychischen Erkrankung. in: Psychosoziale Umschau, 23, 2008, 4, S. 5-8.+++Stelling, K.; Kuhn, K.;
Riedel-Heller, S.; Jungbauer, J.: Entwicklungsprobleme bei jungen Erwachsenen mit einer
psychischen Erkrankung: Ergebnisse einer qualitativen Interviewstudie. in: Psychiatrische
Praxis (im Druck).
ART: BEGINN: 2007-09 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Aachen, FB Sozialwesen
(Robert-Schumann-Str. 25, 52066 Aachen); Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie (Semmelweisstr. 10, 04103 Leipzig)
290
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])
[423-F] Laessle, Reinhold G., apl.-Prof.Dr.phil. (Bearbeitung):
Emotionsinduziertes Essverhalten bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen
INHALT: Nahezu 25% der 8 bis 14-jährigen Kinder in Deutschland sind übergewichtig. Die betroffenen Kinder leiden nicht nur unter den medizinischen, sondern vor allem unter den psychosozialen Folgen ihres Übergewichtes. Darüber hinaus ist das Risiko eines übergewichtigen
Kindes, als Erwachsener übergewichtig zu bleiben gegenüber einem normalgewichtigen Kind
zwei bis viermal so groß. Wegen der geringen Effektivität von Gewichtsreduktionsprogrammen im Erwachsenenalter ist die Erforschung von Determinanten des Übergewichtes im Kindesalter daher dringend erforderlich. Ausgehend von einem multifaktoriellen Modell der Entstehung und Aufrechterhaltung von Übergewicht im Kindesalter, das emotionalen Faktoren
eine wesentliche Rolle für übermäßige Nahrungsaufnahme zuschreibt, soll in der geplanten
Untersuchung geklärt werden, inwieweit Emotionen die Steuerung des Essverhaltens bei
übergewichtigen Kindern beeinflussen. Dazu werden in einem laborexperimentellen Eigenkontroll-Design Emotionen unterschiedlicher Qualität durch Filme induziert und anschließend Parameter der Mikrostruktur des Essverhaltens (z.B. Essgeschwindigkeit) gemessen.
Dadurch lassen sich Variablen identifizieren, die zu einer übermäßigen Nahrungsaufnahme
übergewichtiger Kinder bei emotional bedingten Mahlzeiten im Alltag beitragen können. Die
Ergebnisse können von besonderer Relevanz für die Weiterentwicklung spezifischer Therapiebausteine im Hinblick auf das emotionsbezogene Essverhalten übergewichtiger Kinder
sein. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Trier, FB I (54286 Trier)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0651-201-2009, e-mail: [email protected])
[424-L] Lampert, Thomas:
Gesundheit als Thema der Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung:
Entwicklung und Umsetzung eines Berichtskonzepts, Berlin 2009, 306 S. (Graue Literatur;
nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:83-opus-22680)
INHALT: "In Deutschland ist seit einigen Jahrzehnten eine Auseinanderentwicklung der Lebensverhältnisse zu beobachten. Festmachen lässt sich dies an dem zunehmenden Armutsrisiko,
den steigenden Arbeitslosenzahlen und dem engen Zusammenhang zwischen Bildungschancen und sozialer Herkunft. Im Mittelpunkt der vorliegenden Dissertation steht die Frage, inwieweit sich diese Entwicklung im Gesundheitsstatus der Bevölkerung widerspiegelt. Anhand aktueller Daten wird u.a. gezeigt, dass viele Krankheiten und Gesundheitsstörungen in
sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen häufiger auftreten, mit zum Teil weit reichenden
Folgen für die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Familien. Gleiches gilt für verhaltenskorrelierte Risikofaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel oder Übergewicht, die für
einen Großteil der vermeidbaren Krankheits- und Todesfälle verantwortlich sind. Auswirkungen auf die Gesundheit sind insbesondere bei Personen festzustellen, deren Lebenslage durch
eine dauerhafte soziale Exklusion und daraus resultierende Belastungen und Nachteile gekennzeichnet ist, z.B. Geringqualifizierte, Langzeitarbeitslose, Einkommensarme oder auch
allein erziehende Mütter. Indem die Dissertation auf spezifische Problemlagen hinweist, zeigt
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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sie Anknüpfungspunkte für politische Interventionen zur Bekämpfung von Armut und deren
Auswirkungen auf die Gesundheit auf." (Autorenreferat)
[425-F] Lange, Johannes, Dipl.-Soz.; Hampe, Claudia, M.A. (Bearbeitung); Vollmann, Jochen,
Prof.Dr.med.Dr.phil. (Leitung); Rauprich, Oliver, Dr.phil.; Ott, Notburga, Prof.Dr.rer.pol.; Vollmann, Jochen, Prof.Dr.med.Dr.phil. (Betreuung):
Kostenerwägung bei Behandlungsentscheidungen am Beispiel des Pankreaskarzinoms
INHALT: Das Ziel der geplanten qualitativ-empirischen Interviewstudie ist es, die Erfahrungen
und Sichtweisen von Patienten, Leistungserbringern, Leistungsträgern und politischen Entscheidungsträgern hinsichtlich der Problematik von Kostenerwägungen bei Behandlungsentscheidungen am Beispiel des Pankreaskarzinoms zu erfragen und zu analysieren. Die gewonnenen Informationen sollen im Sinne einer empirisch informierten Ethik den Ausgangspunkt
für eine Analyse von Kostenerwägungen bei Behandlungsentscheidungen bilden und insbesondere einen Beitrag zur Erstellung von Handlungsempfehlungen hinsichtlich des professionellen und ethisch angemessenen Einsatzes von begrenzten Ressourcen in der modernen
Krebstherapie leisten. Kooperationspartner: Pankreas-Zentrum, Medizinische Klinik I, St. Josef-Hospital, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum.
METHODE: Durch den biomedizinischen Fortschritt werden immer mehr diagnostische und therapeutische Möglichkeiten erschlossen und der Indikationsbereich von Behandlungen erweitert; gleichzeitig steigt der Kostendruck durch Globalbudgets, Punktwerte, DRG-Vergütungen, Zuzahlungen und andere Maßnahmen der impliziten Rationierung. Während es eine Reihe allgemeiner gerechtigkeitsethischer Untersuchungen zum Problem der Kostenerwägung
bei Behandlungsentscheidungen gibt, liegen kaum empirische Untersuchungen zu spezifischen Erkrankungen vor. Auch gibt es keine direkten Vergleiche der Erfahrungen und Meinungen von Leistungserbringern, Kostenträgern und politischen Entscheidungsträgern zu diesem Thema. Vor diesem Hintergrund verfolgt das Projekt das Ziel, im Sinne einer qualitativempirischen Pilotstudie relevante Personengruppen zum Thema der Kostenerwägungen bei
Behandlungsentscheidungen im Bereich des Pankreas-Karzinoms zu befragen (Patienten,
Ärzte, Pfleger, Vertreter der Krankenhausverwaltung, der Krankenkassen sowie der Gesundheitspolitik). Die Interviews werden mit einem Aufnahmegerät aufgezeichnet, transkribiert,
anonymisiert und mithilfe der Grounded Theory qualitativ ausgewertet. Bei Verwendung dieser Methode kann keinerlei Aussage über die Repräsentativität der Daten gemacht werden,
eine quantitative Auswertung der Daten ist daher nicht sinnvoll. In der Abteilung ist eine
langjährige Expertise für die Verwendung qualitativer Forschungsmethoden vorhanden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe:
30). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-04 ENDE: 2011-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Bochum, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Ethik und
Geschichte der Medizin (Malakowturm, Markstr. 258a, 44799 Bochum); Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Sozialpolitik und Sozialökonomik Lehrstuhl Sozialpolitik und öffentliche Wirtschaft (44780 Bochum)
KONTAKT: Lange, Johannes (Tel. 0234-32-28582, Fax: -14205,
e-mail: [email protected]); Hampe, Claudia (Tel. 0234-32-28600, Fax: -14205,
e-mail: [email protected])
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
[426-L] Lemke, Thomas:
Die Genetifizierung der Medizin: Dimensionen, Entwicklungsdynamiken und Folgen, in:
Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 29/2009, H. 56, S. 29-38 (Standort: FES
Bonn(Bo133)-X3504)
INHALT: Um die Interaktionsdynamik zwischen medizinischen und genetischen Forschungsergebnissen und Praktiken auf der einen und soziokulturellen Prozessen auf der anderen Seite
erfassen zu können, wird häufig auf den Begriff der Genetifizierung zurückgegriffen. Der
Neologismus dient in der sozialwissenschaftlichen Literatur und in der öffentlichen Debatte
als ein (kritisches) Analyseinstrument. um eine (medizinische) Perspektive zu untersuchen,
die in Genen eine Art Programm für die Entwicklung und Steuerung des Organismus sieht
und die Genetik als das zentrale konzeptionelle Modell zur Erklärung menschlichen Lebens
und Verhaltens, von Gesundheit und Krankheit, Normalität und Abweichung betrachtet. In
der Studie wird die "Genetifizierung" der Medizin als Ensemble von drei analytisch voneinander zu unterscheidenden Prozess-Ebenen analysiert: 1. der konzeptionell-theoretischen
Ebene (die epistemische Ordnung von Krankheiten nach molekulargenetischen "Ursachen"
statt nach ihrem klinischen Erscheinungsbild), 2. der medizinisch-praktischen Ebene (Einsatz
genetischen Wissens und gentechnologischer Verfahren für Diagnose, Prävention und Therapie von Krankheiten) und 3. der politisch- institutionellen Ebene (Rekurs auf genetische Faktoren in der Gesundheitspolitik und -aufklärung sowie im Rahmen von Public Health-Strategien). Es wird argumentiert, dass sich mit der Genetifizierung der Medizin ein neues Verständnis von Gesundheit und Krankheit abzeichnet. Krankheit erscheint hier vor allem als ein
"Fehler" oder "Defekt" im genetischen Make-up eines Individuums oder als Folge einer Kombination genetischer Dispositionen mit anderen Risikofaktoren. Ziel des neuen Paradigmas ist
die Prävention von Gesundheitsgefahren durch die möglichst exakte Voraussage individueller
Krankheitsrisiken. Diese "prädiktive Medizin" nimmt Entwicklungstrends der präventiven
Medizin auf und zielt ebenso wie diese auf die Überwachung gesunder Individuen und Populationen. Allerdings lässt sich auch eine Reihe von Differenzen beobachten. Die beiden medizinischen Rationalitäten unterscheiden sich hinsichtlich des Risikotyps, der Körperreferenz,
des Interventionsmodus' und des Zurechnungsmodells. (ICF2)
[427-F] Leuchtenberger, Julia, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Fichter, Manfred, Prof.Dr. (Leitung);
Fichter, Manfred, Prof.Dr. (Betreuung):
Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Bulimia Nervosa (BN): Häufigkeit von ADHS bei BN und neuropsychologische Gemeinsamkeiten und Unterschiede
INHALT: Es soll der Frage nachgegangen werden, ob sich die Häufigkeit von ADHS bei Bulimia
Nervosa Patientinnen von der einer nicht-essgestörten Kontrollgruppe unterscheidet. Zum
Einsatz kommen dabei sowohl neuropsychologische Untersuchungen als auch Fragebögen
und Experteninterviews.
METHODE: quasi-experimentelles Design: Querschnitt; Fall-Kontroll-Studie DATENGEWINNUNG: Experiment; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 200; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Forschungsbereich Epidemiologie und Evaluation (Nußbaumstr. 7, 80336 München);
Medizinisch-Psychosomatische Klinik Roseneck (Am Roseneck 6, 83209 Prien)
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 08051-963812, e-mail: [email protected])
[428-F] Leyvraz, Serge; Bauer, Jean; Ketterer, Nicolas; Lüthi, François; Stupp, Roger; Voelter,
Verena; Zaman, Khalil (Bearbeitung); Rossel, Martine (Leitung); Santiago, Marie, Prof. (Betreuung):
Enjeux psychologiques du consentement libre et éclairé dans le cadre de la recherche biomédicale en oncologie
INHALT: Le consentement libre, exprès et éclairé du patient/sujet est devenu la pierre angulaire
des recommandations éthiques dans le cadre de la recherche expérimentale sur l'homme depuis le code de Nuremberg (1947) et la déclaration d'Helsinki de l'Association médicale mondiale (1964). Il occupe actuellement une place essentielle dans les textes législatifs régissant
la recherche biomédicale impliquant des êtres humains, que ce soit sur le plan cantonal,
fédéral ou international. La nécessité d'un consentement volontaire telle que formulée dans le
Code de Nuremberg en 1947 est progressivement devenue l'exigence d'un consentement libre,
exprès et éclairé, défini comme "l'accord préalable que le patient doit donner en toute connaissance de cause (...)" avant quelque acte médical que ce soit, qu'il s'agisse de soins ou de
recherche (Guillod, 1994, p. 67). Le consentement doit être: libre, c'est-à-dire que le
patient/sujet a pu se prononcer hors de toute contrainte, son acceptation ou son refus résultant
d'un processus de délibération interne et non de pressions ou d'influences externes; éclairé, ce
qui implique d'une part que le patient/sujet a été dûment informé par le médecin et qu'il a
compris cette information; d'autre part que celui-ci est doué de discernement; exprès: l'assentiment a été formulé explicitement, si possible par écrit, ou alors il est attesté par écrit. Ainsi
défini, le consentement est présenté, par les juristes et par les éthiciens, comme la meilleure
manière de protéger les patients/sujets contre les abus tels que les tristement célèbres expériences de Tuskegee et de Willowbrook (Faden & Beauchamp, 1986), de respecter leur autonomie, et de contrer le paternalisme médical qui a longtemps prévalu dans la relation médecinpatient. Si le consentement éclairé paraît simple et précis dans son principe, il est tout sauf
simple dans sa mise en oeuvre et fait l'objet d'une littérature extrêmement abondante, que ce
soit sous la forme de textes d'orientation théorique ou de recherches empiriques, mais Kuczewski & Marshall (2002) reprochent aux études menées jusqu'ici de reposer sur un modèle
statique, décontextualisé et individualiste du consentement, ne prenant pas en compte le fait
qu'il s'agit d'un processus social qui se déroule dans un contexte influencé par une multitude
de facteurs. Problématique: La conception juridique du consentement repose sur un postulat
de liberté et de rationalité du patient: sa décision serait individuelle et purement rationnelle.
Toutefois le consentement relève d'un processus psychologique complexe, intersubjectif et
multidimensionnel. De ce fait, il suscite de multiples interrogations sur le terrain, notamment
en oncologie où la participation à un essai clinique est proposée dans un contexte lourd sur le
plan émotionnel (annonce du diagnostic, récidive ou progression tumorale). Nous assistons
actuellement à une multiplication des directives et recommandations en matière de consentement qui ne paraissent pas toujours adaptées aux réalités de la pratique soignante. Celles-ci
impliquent une formalisation croissante des procédures, voire des contradictions internes,
dont les effets sur le patient, sur le médecin et sur la relation médecin-patient ne vont pas nécessairement dans le sens souhaité. But de l'étude Expliciter les dimensions psychologiques
du processus de consentement, tant du point de vue du patient que de celui du médecin, afin
de permettre d'ajuster les pratiques de recueil de consentement aux besoins des patients et de
proposer les fondements pour l'élaboration de principes de régulation tenant compte des réa-
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
lités psychologiques et humaines de la rencontre soignant-soigné.| GEOGRAPHISCHER
RAUM: Suisse romande
METHODE: Cette étude exploratoire et longitudinale repose sur une méthodologie mixte, qualitative et quantitative, et met en oeuvre plusieurs méthodes de recueil de données: enregistrement audio des consultations où le médecin propose à un patient de participer à un essai clinique et recueille son consentement; entretiens exploratoires semi-structurés avec le patient:
temps 1 (t1): dès que le patient a pris et communiqué sa décision concernant l'essai clinique
qui lui a été proposé et, dans la mesure du possible, avant le début des traitements; temps 2
(t2): plusieurs semaines voire plusieurs mois plus tard selon l'état du patient et selon l'essai
concerné; au temps 1, entretien exploratoire avec le médecin qui a proposé l'essai; échelles visuelles analogiques explorant différentes facettes du consentement proposées aux patients (t1
et t2) et aux médecins (t1); analyse de la lisibilité des formulaires d'information relatifs aux
essais proposés. Les données qualitatives font l'objet d'une analyse thématique en catégories
sémantiques selon des méthodes couramment utilisées dans les approches qualitatives (Hubermann & Miles, 1994; Karlsson, 1993) et seront interprétées à la lumière de différentes perspectives théoriques dans l'esprit des approches de type "grounded theory" (Denzin & Lincoln, 1994; Glauser & Strauss, 1971). Les échelles VAS feront l'objet de statistiques descriptives univariées: moyennes, écarts-types, t de Student, éventuellement corrélations et analyse
de variance selon les résultats. La lisibilité des formulaires d'information sera analysée à l'aide
d'indices reconnus et validés (Flesch, FOG de Gunning, Flesch-Kincaid,...). Démarche
méthodologique: cf. ci-dessus Q.10a. Participants: 53 patients volontaires qui se sont vus proposer de participer à un essai clinique de phase I, II ou III et répondant aux critères de sélection suivants: consentement demandé par un médecin ayant accepté de collaborer à cette étude
état de santé compatible avec la participation aux entretiens patients capables de s'exprimer
oralement maîtrise suffisante du français consentement libre, exprès et éclairé pour cette étude âge =/> 18ans; medecins-cadres qui ont proposé l'essai au patient. Sélection: Pour les patients: par les médecins impliqués dans l'étude. Dans l'idéal, tous les patients consécutifs répondant aux critères d'inclusion. Les contraintes du terrain n'ont pas permis de respecter cette intention. Pour les médecins: n'ont participé à cette étude que les médecins-cadres ayant l'habitude de proposer des essais cliniques aux patients et intéressés par le projet. Données relevées
par: Martine Rossel et médecins impliqués dans l'étude (enregistrement des consultations).
Précisions significatives: Tous les entretiens (avec les patients et avec les médecins) ont été
conduits par Martine Rossel.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Rossel, M.: Le consentement éclairé: un jeu d'ombres et de lumières? Communication lors du Colloque "20 ans après la Loi Huriet-Sérusclat", Nancy, déc.
2008 (actes à paraître en 2009).+++Rossel, M.: Enjeux psychologiques du consentement dans
le cadre des essais cliniques en oncologie. in: Actes du colloque "Sciences humaines et cancérologie", Université de Franche-Comté, Besançon, juin 2008. Download: slhs.univ-fcomte.fr/rech/psycho/colloque/shc/resumes/42.html . ARBEITSPAPIERE: Rossel, M.: Etude exploratoire sur les enjeux psychologiques du consentement libre et éclairé dans la recherche
biomédicale en oncologie. Demande de subside adressée à l'Académie Suisse des Sciences
Médicales, Fonds Käthe Zingg-Schwichtenberg, mars 2007.+++Rossel, M.: Etude exploratoire sur les enjeux psychologiques du consentement libre et éclairé dans la recherche biomédicale en oncologie. Protocole soumis à la Commission d'éthique de la recherche clinique de
la Faculté de biologie et médecine de Lausanne, juin 2006.+++Rossel, M.: Projet d'étude exploratoire qualitative sur les enjeux psychologiques du consentement éclairé dans la recherche
biomédicale en oncologie. Projet soumis au Centre pluridisciplinaire d'oncologie, juin 2005.
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ART: BEGINN: 2005-06 ENDE: 2009-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Wissenschaftler; Académie Suisse des Sciences Médicales (ASSM); Fonds Käthe ZinggSchwichtenberg
INSTITUTION: Université de Lausanne, Faculté des Sciences Sociales et Politiques, Centre de
recherche en psychologie de la santé (Bâtiment Anthropôle, 1015 Lausanne, Schweiz); Université de Lausanne, Faculté de Biologie et de Médecine -FBM-, Centre pluridisciplinaire
d'oncologie clinique -CePO- (Ch. des Boveresses 155, 1066 Lausanne, Schweiz)
[429-L] Liebsch, Katharina:
Zwischen Enhancement und Stigmatisierung: Medikalisierung kindlichen Verhaltens als
(neue) Umgangsform mit sozialer Selektion und Exklusion, in: Diskurs Kindheits- und
Jugendforschung, Jg. 4/2009, H. 4, S. 499-511 (Standort: USB Köln(38)-XG 9053; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Beitrag geht der Frage nach, wie Prozesse sozialer Selektion und Exklusion durch
die Rubrifizierung als 'Krankheit' und über Medikamentierung gesteuert werden. Am Beispiel
der Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (AD(H)S), die gegenwärtig eine der am
häufigsten gestellten Diagnosen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist, wird in Auseinandersetzung mit Material aus Interviews mit betroffenen Kindern veranschaulicht, wie die
Leitsymptome - Mangel in ausdauernder Konzentration, Impulsivität und Hyperaktivität - von
den Symptomträgern wahrgenommen und gedeutet werden. Hierbei spielen die impliziten
und expliziten Erwartungen und normativen Anforderungen der Erwachsenenwelt samt ihrer
Institutionen eine herausragende Rolle. Sie sorgen dafür, dass die 'gestörten Störer' sich den
geltenden Normen sozialer und institutioneller Erwartungen bereitwillig anpassen. Auf diese
Weise etablieren sich neue Formen sozialer Ungleichheit, in denen die Kategorien Gesundheit, Generation und Geschlecht verschoben und neu besetzt werden." (Autorenreferat)
[430-F] Limberg, Anke, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Barnow, Sven, Prof.Dr. (Leitung); Barnow,
Sven, Prof.Dr. (Betreuung):
Emotionale Reagibilität bei Patienten mit Borderline Persönlichkeitsstörung
INHALT: keine Angaben
ART: BEGINN: 2007-09 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stipendium; Univ. Greifswald, Forschungsverbund Neurowissenschaften
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Psychologisches Institut AE Klinische Psychologie und Psychotherapie (Hauptstr.
47-51, 69117 Heidelberg)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])
[431-F] Lindemann, Daniela, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Kerres, Andrea, Prof.Dr. (Leitung):
Wissenschaftliche Begleitung des Projekts "Förderung, Weiterentwicklung und Verstetigung einer christlichen Hospiz- und Palliativkultur" des Caritasverbandes der Erzdiözese
München und Freising
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
INHALT: Der Caritasverband führt im Rahmen eines Projekts die Förderung, Entwicklung und
Verstetigung einer christlichen Hospiz- und Palliativkultur und -haltung im Bereich der Alten- und Behindertenhilfe durch. Die KSFH begleitet das Projekt wissenschaftlich und evaluiert die Projektergebnisse. GEOGRAPHISCHER RAUM: München und Umland
METHODE: Die Evaluation der am Projekt beteiligten Einrichtungen erfolgt mittels Einsatz von
quantitativen und qualitativen Methoden (Mixed Methods). Quantitative Ansätze allein können die Pluralität der Handlungsmuster und die Rolle der Akteure in einer spezifisch christlichen Hospiz- und Palliativkultur nicht erfassen. Der Einsatz von ausschließlich qualitativer
Ansätzen hingegen, würde Veränderungen im Zeitverlauf oder die Gesamtheit der Strukturen
nicht ausreichend beschreiben können, für die jeweils größere Datenmengen analysiert werden müssen. Erst die Kombination beider Ansätze führt zu einer angemessenen Annäherung
an das soziale Phänomen der Praxis einer christlichen Hospiz- und Palliativkultur im Pflege-/
Betreuungsalltag in Altenheimen, Sozialstationen und Einrichtungen der Behindertenhilfe.
Der empirische Zugang im Evaluationsprozess entspricht einem gemischten Methodendesign
mit sequentieller Vorgehensweise. Der quantitativen Erhebung des Ist-Zustandes der Einrichtungen schließt sich eine Phase der qualitativen Datenerfassung an, gefolgt wiederum von einer quantitativen Befragung. Die Anwendung quantitativer und qualitativer Methoden begründet sich aus theoretischer Perspektive auf das Konzept der Strukturen begrenzter Reichweite von Udo Kelle. Kelle versteht Strukturen als "Grad der Ordnung des untersuchten Gegenstandsbereichs", d.h. sie sind ein Kontinuum vorstellbar von vollständiger (ahistorischer)
Strukturiertheit bis zur (subjektiven) Situativität sozialen Handelns. Sie können lange Zeit
stabil sein, unterliegen jedoch mitunter raschem sozialem Wandel und sind innerhalb einer
bestehenden Gesellschaft durchaus heterogen. Das Konzept der Strukturen begrenzter Reichweite verdeutlicht damit die Verschränkung und gegenseitige Beeinflussung von Makro- und
Mikroebene, d.h. beispielsweise von sozialen Strukturen und sozialem Handeln im Lebenslauf. Gleichzeitig erlaubt es Anschluss an handlungstheoretische akteursorientierte Ansätze.
Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; Mitarbeiter, Führungskräfte, Bewohner, Angehörige). Standardisierte Befragung,
schriftlich (Stichprobe: 3.350; Mitarbeiter/ Führungskräfte in den Einrichtungen; Auswahlverfahren: total, Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-06 ENDE: 2011-05 AUFTRAGGEBER: Caritasverband der Erzdiözese
München und Freising e.V. FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Katholische Stiftungsfachhochschule München Abt. Benediktbeuern, Institut für
Fort- und Weiterbildung, Forschung und Entwicklung (Don-Bosco-Str. 1, 83671 Benediktbeuern)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-480921225, e-mail: [email protected])
[432-F] Lindner, Susanne, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Fichter, Manfred, Prof.Dr. (Leitung); Fichter, Manfred, Prof.Dr. (Betreuung):
Neuropsychologische Auffälligkeiten bei Remittierter Anorexia Nervosa
INHALT: Neuropsychologische Studien haben gezeigt, dass bestimmte Defizite bei PatientInnen
mit Anorexia Nervosa vorliegen, die einen Einfluss auf die Entstehung und Aufrechterhaltung
der Erkrankung haben könnten. Erste Studien weisen darauf hin, dass diese neuropsychologischen Defizite nach Remission erhalten bleiben. Es werden die betroffenen exekutiven Funktionen an von Anorexia Nervosa genesenen Personen untersucht und mit einer Kontrollgruppe, welche nach Geschlecht, Alter und Bildung parallelisiert sind, verglichen.
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METHODE: quasi-experimentelles Design: Querschnitt: Fall-Kontroll Studie DATENGEWINNUNG: Experiment; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 52 -realisiert-; 200 -geplant-; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-02 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Forschungsbereich Epidemiologie und Evaluation (Nußbaumstr. 7, 80336 München);
Medizinisch-Psychosomatische Klinik Roseneck (Am Roseneck 6, 83209 Prien)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-5160-3361, e-mail: [email protected])
[433-F] Luce, Jacquelyne, Ph.D. (Bearbeitung); Stehr, Nico, Prof.Ph.D. (Leitung):
Health matters: a social science and ethnographic study of patient and professional involvement in the governance of converging technologies in medicine
INHALT: HealthGovMatters explores patients' and professionals' formal and informal involvement in governing the production and mediation of health and medical knowledge. The researchers use rich social science and ethnographic methods, including interviews and participant observation, to address forms of engagement with predictive, diagnostic and therapeutic
technologies. Their interest is in exploring interactions between constellations of actors (patients, care-givers, health professionals, citizens, patient and professional organisations) who
become involved in mediating and articulating definitions and lived meanings of health, illness and disease in the context of encounters with new health technologies. They will focus
on new imaging (predictive and diagnostic) technologies, computer implants and new pharmaceuticals/ devices which are being developed and implemented in the fields of genetics and
neurology - two key sites in which new technologies enabled by the synergism of developments in such core fields as nanotechnology, biotechnology, information technology and cognitive sciences are being integrated. Often referred to as "converging technologies", their integration in the area of medicine is viewed as holding the potential to vastly improve ICT capacity for medical data management and information generation and provide the foundation
for the translation of research knowledge into clinical trials and clinical practice. In the light
of new developments, the researchers are asking: How do patients and professionals at the experiential and institutional levels represent new diagnostic, predictive or therapeutic possibilities and make decisions regarding their development and use? Additionally, in what ways
might the axes of gender and generation (and more specifically women and children) make a
difference in how novel health technologies are conceptualised, developed, implemented or
refused? Co-operation: International Center for Comparative Research in the Social Sciences
(ICCR), Vienna, Austria and Goldsmiths' College, London, UK.|
ART: BEGINN: 2009-06 ENDE: 2012-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
FP7 Science in Society Programme
INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department communication & cultural management, Karl-Mannheim-Lehrstuhl für Kulturwissenschaften (Am Seemooser Horn 20, 88045 Friedrichshafen)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 07541-6009-1300, Fax: 07541-6009-1399,
e-mail: [email protected])
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soFid Soziale Probleme 2010/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
[434-F] Luthy, Christophe; Cedraschi, Christine (Bearbeitung); Allaz, Anne-Françoise, Prof. (Leitung):
Appropriation et durée des hospitalisations, programmation de la sortie: avis croisés des patients et des soignants, comparaison entre le point de vue des patients et un questionnaire
structuré ad-hoc
INHALT: Study 1 - Length of hospital stay, discharge planning, and policy regarding the shortening of hospital stays: patients' and hospital care providers' point of view. Background: In the
context of health care cost containment, we interviewed hospitalised patients and their health
care teams on the length of stay they considered necessary and on hospital discharge. Patients
were also interviewed on the present tendency to shorten hospital stays. Results: The mean
evaluation of the length of stay considered as necessary was not significantly different in patients (9.7 days, SD=9.5) and in their health care teams (9.6, SD=8.5). However, agreement
between the two parties was moderate (r=0.64). Hospital discharge was considered as planned
in similar proportions (18% vs 22% respectively), but was reported as more 'assured' by health care teams than by patients (p(0.001). Health care teams and patients approved discharge
planning in 200 cases (63.3%), but agreement was only moderate (Kappa 0.43, IC 95%=
0.34-0.51). As for the tendency to shorten hospital stays, patients' responses were favourable
in only 9%, clearly unfavourable in 17% and arose explicit fears in 54% of the cases. Conclusions: These results show that patients' and health care teams' opinions on the length of stay
they considered necessary and on hospital discharge can diverge notably. They highlight the
difficulties of medical decisions in times of cost containment, and the fundamentally asymmetrical character of the relationship between patients and health care teams. Study 2 - Appropriateness of hospital use: comparison between patients' point of view and a structured
questionnaire. Objective: The assessment of appropriateness of hospital use is an important
aspect of cost efficiency and quality of care. Whether these assessments correspond to patients' views of appropriateness is unknown. This study aimed at comparing appropriateness of
hospital use in an internal medicine subacute ward as assessed by the patients and by a structured questionnaire. Results: Most of the patients considered both their admission (88%) and
the 14th/next to last hospital day (85%) as appropriate. In sharp contrast, the AEP ratings
were 37% and 73%, respectively. Comparison between 'subjective' and 'objective' evaluations
demonstrated an absence of agreement between the patient's opinion and the AEP for admissions (K=-0.01) and for hospital day (K=0.02). In multivariate analyses, living alone reduced
the odds of an appropriate admission (OR: 0.52; 95% CI: 0.28-0.96). Admission through the
emergency room increased the likelihood of appropriateness (OR: 7.41; 95% CI: 3.84-14.3).
Appropriateness of hospital day was associated with appropriate admission (OR: 2.45; 95%
CI: 1.16-5.17). Conclusion: The results stress diverging definitions of appropriateness. Defining criteria of appropriate use of subacute care requires further research to ensure that appropriate facilities are available for appropriate patients.|
METHODE: Study 1: Prospective study conducted in a subacute internal medicine ward with
254 consecutive patients and their health care. Study 2: Prospective study of 223 consecutive
patients. Patients' opinions were collected through semi-structured interviews on admission
and on day 14 (or day before discharge if the patients stayed less); the appropriateness of admission and hospital days were assessed using the Appropriateness Evaluation Protocol
(AEP). Other variables included sociodemographic characteristics, activities of daily living,
and comorbidities.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Luthy, C.; Rentsch, D.; Cedraschi, C.; Sigaud, P.; Perneger, T. V.;
Allaz A.-F.: Length of hospital stay, discharge planning, and policy regarding the shortening
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299
of hospital stays: patients' and hospital care providers' point of view. in: Revue d'Épidémiologie et de Santé Publique, Vol. 53, 2005, Iss. 6, pp. 629-634.
ART: BEGINN: 2003-06 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Université de Genève, Hôpitaux Universitaires de Genève -HUG- Hôpital de
Beau-Séjour Service de Médecine Interne de Réhabilitation - Groupe de recherche sur les
aspects psychosociaux en médecine (, 1211 Genève, Schweiz)
[435-F] Lutz, Wolfgang, Univ.-Prof.Dr. (Leitung):
Expected treatment response and nearest neighbors
INHALT: Dieses Projekt befasst sich mit der Entwicklung von individuellen Vorhersagemodellen für Psychotherapiepatienten auf der Basis von homogenen Subgruppen vergleichbarer Patienten für problembewältigungs- und klärungsorientierte sowie kombinierte psychotherapeutische Interventionen (unter Berücksichtigung der Diagnose, Angststörung und depressive
Störung). Diese homogenen Subgruppen werden, vergleichbar der Lawinenforschung in Risikogebieten, über die Disaggregation bzw. Ähnlichkeit von Patientendaten in den Patientenausgangscharakteristika gewonnen und ermöglichen eine Spezifikation individueller Verlaufsvorhersagen (auch bezüglich der Verlaufsform) für die drei Interventionsformen auf der
Basis der jeweils ähnlichsten, bereits behandelten Patienten. Eine Evaluation und weitere Optimierung der Vorhersagen sowie eine Entwicklung von klinisch relevanten Entscheidungsregeln wird über die Anpassung der Modelle über den Therapieprozess hinweg erfolgen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Lutz, W.; Leach, C.; Barkham, M.; Lucock, M.; Stiles, W.B.;
Evans, C.; Noble, R.; Iverson, S.: Predicting change for individual psychotherapy clients based on their nearest neighbors. in: Journal of Consulting and Clinical Psychology, 73, 2005, 5,
pp. 904-913.+++Lutz, W.; Saunders, S. M.; Leon, S. C.; Martinovich, Z.; Kosfelder, J.;
Schulte, D.; Grawe, K.; Tholen, S.: Empirically and clinically useful decision making in psychotherapy: differential predictions with treatment response models. in: Psychological Assessment, 18, 2006, 2, pp. 133-141.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Trier, FB I, Fach Psychologie Abt. Klinische Psychologie und Psychotherapie (54286 Trier)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0651-201-2883, Fax: 0651-201-2886,
e-mail: [email protected])
[436-F] Lutz, Wolfgang, Univ.-Prof.Dr. (Leitung):
Feedback zur Optimierung des Therapieverlaufs (rationale und empirische Entscheidungsregeln)
INHALT: Neben den traditionellen Evaluations- und Kosten-Nutzen-Studien ist im Rahmen der
empirischen Psychotherapieforschung eine Versorgungsforschung notwendig, welche zur
Entwicklung von Handlungs- und Entscheidungsregeln beiträgt, die unmittelbar in die Praxis
rückgemeldet werden können, um den individuellen Behandlungsfortschritt zu dokumentieren
sowie negative Entwicklungen frühzeitig in der Behandlung zu erkennen. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, Prognosen für individuelle psychotherapeutische Verläufe zu erstellen,
um den aktuellen Verlauf mit einem Standard vergleichen zu können. Entsprechende Modelle
300
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liefern eine empirische Grundlage für differenzierte Indikationsentscheidungen und zwar sowohl im Bereich der differentiellen wie der adaptiven Indikation.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Lutz, W.; Lambert, M.J.; Harmon, C.J.; Tschitsaz, A.; Schürch,
E.; Stulz, N.: The probability of treatment success, failure and duration - what can be learned
from empirical data to support decision making in clinical practice? in: Clinical Psychology
& Psychotherapy, 2006, 13, pp. 223-232.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Trier, FB I, Fach Psychologie Abt. Klinische Psychologie und Psychotherapie (54286 Trier)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0651-201-2883, Fax: 0651-201-2886,
e-mail: [email protected])
[437-F] Lutz, Wolfgang, Univ.-Prof.Dr. (Leitung):
Qualitätsmonitoring in der ambulanten Psychotherapie - das TK-Modell
INHALT: Unter dem Titel "Qualitätsmonitoring in der ambulanten Psychotherapie" hat die TK
ein neues Pilotprojekt auf den Weg gebracht. Über dreieinhalb Jahre erprobt die TK in ausgewählten Regionen ein internetgestütztes Rückmeldungssystem zur Qualitätssicherung von
psychotherapeutischen Behandlungen. Mit Hilfe von Fragebögen zu unterschiedlichen Themenkreisen sollen Patient und Therapeut detailliertere Informationen als bisher zur Erkrankung, zum Verlauf sowie zu den Ergebnissen der Behandlung erhalten. Die folgenden Aufgaben werden an der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie durchgeführt: a)
wissenschaftliche Entwicklung und Evaluation des Rückmeldesystems, b) Schulung der Therapeuten bezüglich des Projektablaufs sowie der Diagnostik und des Qualitätssicherungskonzepts, c) Beratung und Hotline für inhaltliche Fragen bezüglich Testdiagnostik, Klinischer
Diagnostik, grafischer Reports und wissenschaftlicher Evaluation.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Lutz, W.; Tholen, S.; Kosfelder, J.; Tschitsaz, A.; Schürch, E.;
Stulz, N.: Evaluation und störungsspezifische Rückmeldung des therapeutischen Fortschritts
in der Psychotherapie. in: Verhaltenstherapie, 2005, 15, S. 168-175.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Trier, FB I, Fach Psychologie Abt. Klinische Psychologie und Psychotherapie (54286 Trier)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0651-201-2883, Fax: 0651-201-2886,
e-mail: [email protected])
[438-F] Lutz, Wolfgang, Univ.-Prof.Dr. (Leitung):
Sudden gains and losses im Therapieverlauf
INHALT: Dieses Projekt befasst sich mit der Feinexploration therapeutischer Verläufe und versucht vor dem Hintergrund von theoretisch-konzeptuellen Entwicklungen zu frühen und
nicht-linearen Entwicklungen in der Therapie unterschiedliche Patientenverlaufsmuster für
die Behandlungsbedingungen sowie diskontinuierliche Verläufe zu identifizieren.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Lutz, W.; Tschitsaz, A.: Plötzliche Gewinne und Verluste im Behandlungsverlauf von Angststörungen, depressiven und komorbiden Störungen (eingereicht).
+++Lutz, W.; Bachmann, F.; Tschitsaz, A.; Smart, D.W.; Lambert, M.J.: Zeitliche und se-
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301
quentielle Muster von nonlinearen Veränderungen im Therapieverlauf - das Phänomen von
plötzlichen Gewinnen und Verlusten (eingereicht).
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Trier, FB I, Fach Psychologie Abt. Klinische Psychologie und Psychotherapie (54286 Trier)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0651-201-2883, Fax: 0651-201-2886,
e-mail: [email protected])
[439-F] Lutz, Wolfgang, Univ.-Prof.Dr. (Leitung):
Therapeutenunterschiede und -effekte
INHALT: Dieses Projekt befasst sich mit Therapeutenunterschieden, Patienten-Therapeut-Interaktionen und der Identifikation von Therapeutenclustern, welche die therapeutische Performanz in unterschiedlichen Störungs- und Problembereichen der Patienten abbilden und zur
Identifikation von Weiter- und Ausbildungshinweisen genutzt werden können.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Krause, M.S.; Lutz, W.: How we really ought to be comparing
comparing treatments for clinical purposes. in: Psychotherapy: Theory, Research, Practice,
Training, 43, 2006, 3, pp. 359-361.+++Lutz, W.; Leon, S.C.; Martinovich, Z.; Lyons, J.S.;
Stiles, W.B.: Therapist effects in outpatient psychotherapy: a three-level growth curve approach. in: Journal of Counseling Psychology (in press).+++Lutz, W.; Martinovich, Z.; Howard, K.I.; Leon, S.C.: Outcomes management, expected treatment response and severity adjusted provider profiling in outpatient psychotherapy. in: Journal of Clinical Psychology,
2002, 58, pp. 1291-1304.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Trier, FB I, Fach Psychologie Abt. Klinische Psychologie und Psychotherapie (54286 Trier)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0651-201-2883, Fax: 0651-201-2886,
e-mail: [email protected])
[440-F] Magolei, Vera, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Jungbauer, Johannes, Prof.Dr. (Leitung):
AKisiA - Auch Kinder sind Angehörige. Hilfen für Kinder psychisch erkrankter Eltern.
Wissenschaftliche Dokumentation und Evaluation eines Modellprojekts
INHALT: Das Modellprojekt soll Anschubarbeit für ein dauerhaft zu implementierendes Hilfeangebot in der Stadt Aachen leisten und mit Erwachsenenpsychiatrie und Jugendhilfe vernetzt
werden. In konzeptioneller Hinsicht ist es innovativ, weil nicht nur die Kinder als Zielgruppe
sozialpädagogischer Unterstützung berücksichtigt werden, sondern auch deren Eltern. Dieser
familienbezogene Ansatz unterscheidet das beantragte Projekt von ähnlichen Modellprojekten
in anderen Städten (z.B. AURYN-Gruppen). Zielsetzungen sind: 1. Dokumentation der Projektarbeit (Durchführung von Interventionen für Kinder und Eltern, strukturelle Vernetzung
mit Akteuren der Jugendhilfe und Psychiatrie, Öffentlichkeitsarbeit, Fortbildungen etc.); 2.
soziodemographische und klinische Dokumentation der Inanspruchnahme-Klientel. GEOGRAPHISCHER RAUM: Aachen
METHODE: Verlaufsdokumentationen der Gruppenarbeit (Projekttagebuch); problemzentrierte
Interviews; Kurzfragebögen
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
ART: BEGINN: 2008-11 ENDE: 2011-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Deutsche Behindertenhilfe - Aktion Mensch e.V.
INSTITUTION: Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Aachen, FB Sozialwesen
(Robert-Schumann-Str. 25, 52066 Aachen)
KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])
[441-F] Marekwica, Marie, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Reinecke, Jost, Prof.Dr.; Bohner, Gerd,
Prof.Dr. (Betreuung):
Stigma-induzierte Bedrohung der sozialen Identität - die Bedeutung verschiedener Copingstrategien für das Stigma psychischer Krankheiten
INHALT: Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Frage, welchen Einfluss Stigmatisierung
und Diskriminierungserfahrungen auf Menschen mit einem unsichtbaren Stigma haben. Konkret möchte die Forscherin dabei das Stigma psychischer Krankheit untersuchen. Der derzeitige Forschungsstand (z.B. Link et al., 1997) bestätigt einen negativen Einfluss von erwarteter
und erfahrener Diskriminierung auf die psychische Gesundheit und das allgemeine Wohlergehen von psychisch kranken Menschen. Auf der Grundlage des Modells stigma-induzierterIdentitätsbedrohung (Major & O'Brien, 2005), möchte sie herausfinden, welche Copingstrategien Mitglieder dieser stigmatisierten Gruppe anwenden, um mit ihrer abgewerteten sozialen
Identität umzugehen und welche langfristigen Konsequenzen verschiedene Copingstrategien
haben. Im Rahmen der Dissertation sollen drei Fragen beantwortet werden: 1. Welche verschiedenen Copingstrategien wenden Menschen mit einem unsichtbaren Stigma an, um mit
dem Stigma umzugehen (erwartet: Selbststigmatisierung, selektive Vergleiche, Suche nach
sozialer Unterstützung, Edukation)? 2. Welche langfristigen Konsequenzen haben die unterschiedlichen Copingstrategien für die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden? 3. Welche Faktoren beeinflussen, wie Menschen mit Stigmatisierung umgehen (Bedeutung der
wahrgenommenen Legitimität und Identifikation mit der stigmatisierten Gruppe)?
METHODE: Um die o.g. Fragen beantworten zu können, ist beabsichtigt, themenzentrierte Interviews (zur Entwicklung des Fragebogens, Frage 1) mit einer qualitativen Längsschnittuntersuchung (zur Beantwortung der Frage