Fleckenbildung: Zusammenstellung von Praxisbeispielen

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Fleckenbildung: Zusammenstellung von Praxisbeispielen
Fleckenbildung: Zusammenstellung von Praxisbeispielen
Erscheinungsbild
Bräunliche Verfärbung von
CN-Lacken bei Überlackierung mit UV-Lacken, erst
nach einiger Zeit sichtbar
z. B. bei Kantenlackierung
mit CN-Spritzlack und Flächenlackierung mit UVWalzlack
Bräunliche Verfärbung von
Lacken nach Verwendung
eines Saugnapfes zum Transport
Lacksystem Objekt/
Holzart
CN/UV
holzunabKombinati- hängig, bei
onen
hellen Hölzern besonders auffällig
Ursachen
Abhilfe
Reaktion der Nitrocellulose mit Aminsynergisten im UV-Lack
System ändern. CNLack durch CAB-Lack
oder PUR-Lack ersetzen
Hydro,
PUR, UV
holzunabhängig, bei
weißen
Flächen
besonders
auffällig
Abgabe von Gummi-Inhaltsstoffen im
Lack
Sauger nicht für lackierte Flächen geeignet,
sondern nur für Glasflächen
holzunabhängig
Einwirkung von Alterungsschutzmitteln aus Kunststoffen auf die Lackschicht.
Abschleifen bis die Flecken nicht mehr sichtbar
sind und überlackieren
Eiche und
alle stark
gerbsäurehaltigen
Hölzer
Türen,
holzunabhängig
Reaktion des alkalischen Wasserlackes mit der Gerbsäure des Holzes
Verwendung eines weniger alkalischen Wasserlackes, evtl. grundieren mit einer "sauren"
Grundierung
Anschleifen und überlackieren
Fleckenförmige Braunverfär- CN, PUR
bung auf Tischplatten oder
waagerechten Möbeloberflächen unter bestimmten Objekten
Fleckenförmige Braunverfär- Hydro,
streichen
bung auf Eiche
Gelbe bis braune Flecken auf
der Oberfläche von Türen
oder Zargen, sichtbar erst
Wochen oder Monate nach
dem Einbau, lösemittelbeständig, nicht abwischbar
Kleine, kreisrunde, gelbliche
bis braunschwarze Flecken
auf weißen Türoberflächen
mit unregelmäßiger Verteilung
UV, PUR
UV, PUR,
Hydro
Verunreinigung der Lackoberfläche
durch PU-Montageschaum beim Einbau
Türen, Zar- Ungeeignetes Verpackungsmaterial
gen, holzun- (Wellpappe), Übertragung von Inabhängig
haltsstoffen aus den dunklen Einschlüssen auf die Lackoberfläche bei
Lagerung und Transport
Anderes Verpackungsmaterial einsetzen
Fleckenbildung: Zusammenstellung von Praxisbeispielen
Erscheinungsbild
Rötliche Verfärbung auf
Oberflächen, die mit bestimmten Klebebändern
abgedeckt sind, z. B.
Schlossbohrungen in
Türen, Arretierung von
Zierleisten, besonders
intensiv bei weißen und
hellen Oberflächen
Rötliche Verfärbung von
Ahornfurnier bei längerer
Lichteinwirkung
Lacksystem Objekt/
Holzart
CN, PUR
Türen,
Zierleisten auf
Türblättern
holzunabhängig
Ursachen
Abhilfe
Bisher nur aufgetreten bei Klebebändern mit Kleberschichten auf Basis
Polyolefin (Polyisopren, Polybutadien-Styrol, z. B. Tesa 4124). Reaktion der Kleberschicht mit Nitrocellulose unter Bildung eines roten Farbstoffes.
Klebeband wechseln, z.
B. auf Basis Polyacrylat, oder Lacksystem
ändern
UV
Türen, Möbel Ahorn
(nordamerikanisch)
Eigenart bestimmter Ahornarten
(Zuckerahorn), seltene Erscheinung.
Im Bedarfsfall Holzforschungsinstitute kontaktieren
Sorgfältige Furnierauswahl, ggf. vorher bleichen
Rötliche Verfärbung von
furnierten Türoberflächen
nach Lichteinwirkung
UV PUR
Zu saurer Furnierleim. Effekt ist
abhängig von Leimauftragsmenge,
Furnierdicke und pH-Wert der
Leimflotte.
Siehe auch HK 7-8/2004.
neutralen Leim verwenden
rote Flecken, ungleichmäßig abgegrenzt
säurehaltiger CNLack,
spritzen
CN, PUR
Türen,
Möbel
aus
Tischlerplatten
Buche,
seltener
bei Ahorn
Buche
Reaktion der Holzinhaltstoffe mit der
Säure aus dem SH Härter
Verwendung eines ph
neutralen Lackes oder
Isolierung mit einer bes.
Grundierung
Abschleifen bis die Flecken nicht mehr sichtbar
sind und überlackieren
Fleckenförmige blauschwarze Verfärbung
auf Tischplatten oder
waagerechten Möbeloberflächen unter
bestimmten Objekten
Büromöbel,
Tischplatten
Möbel,
holzunabhängig
Einwirkung von aromatischen Aminen auf die Lackschicht und Reaktion
mit der Nitrocellulose unter Blaufärbung. Die aromatischen Amine können aus Gummifüßen von Telefonapparaten, PC´s, Flachbildschirmen usw.
oder aus Billigtextilien (Rückstände
von Azofarbstoffen) stammen
Punktförmige Blau- oder
Schwarzverfärbung, die
erst nach einiger Zeit sichtbar wird
UV, Hydro,
CN, PUR
Türen, Möbel aus
Eiche
Reaktion der Gerbsäure mit Eisensalzen unter Bildung von Eisengallustinte. Eisensalze können sich aus
Eisenspänen, Rostpartikeln, Metallabrieb oder eisenhaltigen Schleifkörnern
bilden.
streifenförmige dunkle
Verfärbung auf Türzargen
nach dem Einbau
UV
Türzargen
aus Eiche
Beim Einbau der Zargen wurde an der
Unterseite eine Silikondichtmasse
verwendet, die mit einem Glättemittel
(wässeriges Tensidgemisch) geglättet
wurde. Das Glättemittel wurde in
einem Metallgefäß aufbewahrt, wobei
infolge Korrosion Eisenionen gebildet
wurden, die durch Reaktion mit der
Gerbsäure der Eiche zu einer dunklen
Verfärbung führten
Abschleifen bis die Erscheinung nicht mehr
sichtbar ist und neu
lackieren (evtl. muss die
abgeschliffene Fläche
mit verdünnter Salzsäure behandelt und nachgewaschen werden).
Abschleifen bis auf das
rohe Holz und Neulackierung, geeignete
Dichtungsmasse verwenden