PDF - the musical box
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© PPVMEDIEN 2007 Test: Bass Ibanez ATK-300 Déjà vu Die Bässe der ATK-Serie waren seit 2003 von der Bildfläche verschwunden. Und das, obwohl sie erfolgreich acht Jahre lang verkauft worden waren. Mit dem nun wieder aufgelegten ATK-300 zeigt Ibanez, dass man immer noch ein Herz hat für Bassist(inn)en, die tonale Substanz und einen fetten Rockton brauchen, um glücklich zu achteln! Ibanez ATK-300 • Vertrieb • Preis (UVP) Meinl, www.musik-meinl.de 555 g Konzept Die klangliche Marschrichtung der Ibanez-ATKBässe ist klar: Einfach, heavy und laut. Möglich wird das durch die gewohnt durchdachte Zusammenstellung ausgewählter Komponenten und Neuerungen wie den Triple-Coil-Pickup mit drei anwählbaren Sound-Einstellungen. Dazu bieten wir die ATK-Bässe zu sehr attraktiven Preisen an. Bastian Krämer, Marketing Gitarren bei Meinl 66 / SoundCheck 03 07 Der ATK ist sich treu geblieben. Zu ähnlichen Preisen wie vor gut zehn Jahren wendet sich unser Viersaiter der preiswerten 300er-Serie mit guter Ausstattung und sauberer Verarbeitung an anspruchsvolle Einsteiger. Eine aus ladende Chrombrücke schleudert dem Betracher bereits ihr aggressives „Versuchs doch mal!“ entgegen, unterstützt vom P-Bass-forma tierten, nicht ganz leichten Esche korpus. Weiteres Indiz für solideaggressives Soundpotenzial ist der dreistreifige Ahornhals mit Griffbrett aus demselben Mate rial. Weitere Highlights unseres Einsteiger-ATK sind sein TripleCoil-Humbucker, der sich gar in verschiedenen Spulen-Kombinationen betreiben lässt, eine 3-Band-Aktiv-Elektronik zum Feintuning des Tons, sowie 22 gut abge richtete Jumbo-Bünde. ATK bedeutet in der Modell-Abkürzungssprache soviel wie Attack. Und so unterstreicht auch der massige Headstock des 300ers den Anspruch des Instruments, schnell anzusprechen und – wie Ibanez wirbt – „laut“ zu sein. Wie „laut“ – oder besser: attackstark – der ATK ist, das lässt sich bereits trocken nach vollziehen. Der Ton der hochwertigen ElixirWerkssaiten – tonal zwar tendenziell eher edelausgewogen als drahtig-aggressiv – wird klar und hell vom Hals-Griffbrett-Ahornverbund über tragen. Sicher ist es auch dem „Ballends-throughBody“–Feature (Saiten-durch-Korpus) zu ver danken, dass der Ton so schnell zu spüren ist. Elektrisch ge spielt erinnert der ATK in allen Gangarten tatsäch lich ein bisschen an den Opi aller Rockund Funkbässe – den mit den acht Polstücken. Er tut dies aller dings mit einem deutlich eige nen, geschmack voll anderen An satz. Insgesamt et was zahmer klingt er, der ATK und etwas ausgewogener als das große Vorbild. Hier bekommt man einen Sound, der sich gut auch als Basis zur weiteren Verfeinerung anbietet. Möglich wird dies mit Traditionell: Die offenen Mechaniken des ATK-300. Triple-Coil: Der von Ibanez entwickelte ATK-Triple-Coil-Humbucker lässt durch unterschiedliche Schalterstellungen des Dreiweg-Schalters die Kombination einzelner Spulen zu. Foto: chris Hees Z unächst traute ich meinen Augen nicht, als ich auspackte, was mein Redakteur mir da geschickt hatte. Das ist doch ein ATK! Der routinierte Blick auf die IbanezHomepage verriet dann – gar nichts! Dieser in coolem Schwarz mit weißem Schiller-Pickguard gehaltene Klassiker der Bass-Neuzeit ist keine verheißungsvolle Fata Morgana in einer BoutiqueBass-verliebten Instrumentenwelt, sondern eine der aktuellen Neuheiten, die auf der NAMMShow im Januar von Ibanez vorgestellt wurden. Ähnlich, wie man sich bei anderen großen Herstellern auf die Wiederauflage sehr beliebter Bass-Serien besinnt, kommt Ibanez nun dem immer wieder geäußerten Kundenwunsch nach, die ATKs doch bitte wieder zu verkaufen. Und so kommt das eigenständige Instrument aus den Anfangstagen des Nu-Metal in diesen Tagen als Vier- und Fünfsaiter in die Läden. Auch ein Paul Gray-Sondermodell (Bassist bei Slipknot) wird laut Vertrieb bald zu haben sein. © PPVMEDIEN 2007 der eingebauten, von einem 9-V-Block im ge windeverschraubten Extrafach untergebrachten, 3-Band-EQ. Dieser weist im Vergleich zum MMUr-EQ zwar keinen traditionell-brachialen Boost faktor auf, ist dabei jedoch frequenzmäßig recht durchdacht auf den Grundsound des ATK abge stimmt. Per Bassregler lässt sich beispielsweise ein gutes Pfund in den Sound geben, was bei Bedarf schön hilft, die (Rock-)Band durch den Song zu tragen. Den satt klickenden und dreifach rastenden Schalter zur Wahl der Pickupspulen habe ich persönlich als nicht besonders variie rend empfunden, doch wer sich für Bässe dieses Konzepts interessiert, wird schon ahnen, dass Technische Daten • KorpusEsche • Hals 3 tlg., Ahorn • Griffbrett Ahorn • Bünde 22 Jumbo • Sattel Kunststoff • Brücke Druckguss • MechanikenSchaller-Style • Mensur 34“ (standard long scale) • Halsbreite Sattel 43 mm • Halsbreite 12. Bund 56 mm • Pickup ATK Triple-Coil • Elektronik Volume, 3-Band-EQ • Stromversorgung 9-V-Block • Gewicht 4,6 kg auch ein Schalterchen keinen wirklichen Single Coil in Bridgeposition ersetzen wird. Immer aber sorgt die mit Bedacht gewählte Position des Tonabnehmers für ein druckstarkes und ober tonreiches Klangbild, das seinen Reiz ja aus dem Verzicht auf mehrere Abnahmepositionen gewinnt. Einzig der geringe Abstand der Saiten zum Korpus im Bereich des Pickguards erfor dert subjektiv etwas Gewöhnung beim Slappen. Lobend zu erwähnen ist neben der vollstän digen Dokumentation zu Justierung und Pflege auch das mitgelieferte Zubehör. Hier gehören mitgeliefertes Werkzeug sowie ein wertiger Gig bag der mittleren Preisklasse zum Ausstattungs umfang. So lässt sich der Service nicht nur er lernen, sondern auch unkompliziert selbst durchführen und man bekommt das – für Gigs gemachte – Schätzchen sicher von A nach B, ohne erst eine Tasche kaufen zu müssen. Was haben wir denn da noch? Alle Achtung! Selbst einen Gurt legt Ibanez mit dazu! Auch unter Service-Gesichtspunkten vermag der Baby-ATK zu punkten: Der Halsstab am Pickguard ist gut erreichbar und kann in seiner Stellung mittels Hebelwirkung auch „mal eben“ nachjustiert wer den, ohne dafür eine Klappe entfernen zu müs sen. Ibanez bietet wie gewohnt ein hochwerti Distribution for Germany & Austria: Gerhard Knauer Großhandel Ringstr.71-73 70736 Fellbach Tel.: 0711-5788750 Fax: 0711-571888 E-Mail: [email protected] Einfach (und) solide: Die Hardware von Ibanez. ges Instrument mit erwachsenem Sound und Features bei angenehmem Handling – und das besonders im Hinblick auf seine Domäne: Rock und Funk. Der ATK ist zurück. Danke, Ibanez. ✦ Christoph Hees Fazit Tradition verpflichtet. Manchmal auch zum Wiederauf legen erfolgreicher Instrumente. Der ATK ist nach vier Jahren wieder da. Und er rockt. Gut ausgestattet, lassen sich mit dem Humbucker-Holz alle drückenden Sounds realisieren, die man sich in einer Rock- oder Funk-Combo wünscht. Der ATK nimmt zum guten Preis seinen ganz eigenen Platz unter den gängigen Bass-Sound-Konzepten ein.