Studierende der Klasse Fotografie Univ.

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Studierende der Klasse Fotografie Univ.
REALM
Studierende der Klasse Fotografie
Univ.-Prof. Gabriele Rothemann
Universität für angewandte Kunst Wien
Die Klasse Fotografie der Universität für angewandte Kunst Wien hat sich für die Ausstellung während des Europäischen Monats der Fotografie im November 2012 der thematischen Herausforderung
einer invasiven Inbesitznahme historischer Räume gestellt. Die Schau, die im Ausstellungszentrum
Heiligenkreuzer Hof der Angewandten stattfindet, wurde von der Künstlerin und Professorin Gabriele
Rothemann kuratiert und zeigt 36 Positionen der Studierenden der Klasse Fotografie und einer Gruppe von Studierenden und Lehrenden der Mimar Sinan Fine Arts University von Istanbul, die eigens
für die Ausstellung REALM als Gäste nach Wien eingeladen wurden, Arbeiten zu dieser Thematik zu
entwickeln.
Für jede einzelne künstlerische Position wurde ein zu bespielendes Prisma gebaut, das sich als Ausstellungsmodul mit den benachbarten Räumen vernetzt. Eingepasst in die barocken Wohnräume des Heiligenkreuzer Hofes verspannen sich diese zellenartigen geometrischen Formen, bilden neue Einheiten,
brechen mit der Symmetrie und erschaffen ein informell wucherndes Raumgeflecht.
Die Klasse Fotografie der Angewandten zeichnet sich durch einen erweiterten Begriff der künstlerischen
Fotografie unter Einbindung von Skulptur, Zeichnung, Video und Sound aus. Auch bei der Ausstellung
REALM zeigen die Studierenden aktuelle Arbeiten. Die Auseinandersetzung mit der Gestaltung des
eigenen Ausstellungsmodules sowie die inhaltliche und räumliche Verbindung der ausgestellten
Module als architektonische Gesamtheit sind wesentlich.
12.11.2012 Eröffnung 19:00
13.11.- 29.11.2012
Ausstellungszentrum Heiligenkreuzer Hof
Schönlaterngasse 5, 1010 Wien
Öffnungszeiten: Mo-Fr 13:00-18:00 Uhr
Sa, So und feiertags geschlossen
Klasse Fotografie
Telefon: +43-1-71133-2661
Email: [email protected]
http://fotografie.dieangewandte.at/
Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement
Telefon: +43-1-71133-2160
Email: [email protected]
http://www.dieangewandte.at
Universität für angewandte Kunst Wien
Oskar Kokoschka-Platz 2
A-1010 Wien
REALM
Studierende der Klasse Fotografie
Univ.-Prof. Gabriele Rothemann
Universität für angewandte Kunst Wien
Ausstellungszentrum Heiligenkreuzer Hof
13. – 29. November 2012
Raumplan und Positionen
30
31
28 29
32
Raum 5
27
26
124
25
22
Raum 6
Raum 4
9
23
19
18
12
10
8
121
15
20
11
Raum 2
17
13
14
6
16
7
5
Raum 3
3
4
2
1
Raum 1
Vorraum
WC
Eingang
Raum 1
Irene Hopfgartner
Metamorphosen I, 2012
1
Irene Hopfgartner beschäftigt sich in ihren Installationen und Fotografien mit
der Repräsenta­tion von Natur und der Inszenierung des Natürlichen. Unsere Vorstellungen von Natürlichkeit beruhen auf einer kulturellen Konstruktion. Gezielte
Eingriffe in die Natur, die Gestaltung und Bezähmung derselben, haben unsere
Umwelt über Jahrhunderte geprägt. Die Manipulation von Natur, von Flora und
Fauna, ist so übergreifend, dass wir die gestaltete Umwelt als die ursprüngliche, die
natürliche annehmen.
Diese spiegelt sich unter anderem in naturwissenschaftlichen Darstellungen wider,
in naturhistorischen Museen, in der Nachahmung von Naturformen bei unserem
Spielzeug oder in unserer Bildwelt.
Das Aufzeichnen, Untersuchen und Veranschaulichen der Natur dient einerseits
dem Erkenntnisgewinn, andererseits der Vergewisserung und Repräsentation der
Hierarchie zwischen Mensch und Natur. Die Musealisierung, das Bewahren von Gegenständen und Artefakten, birgt die Idee, die Vergänglichkeit und Entfremdung
zu überwinden.
Christina Nägele
Julia Rohn
Columbus Clean, 2012
2
Ebru Ceren Uzun
Refraction, 2012
Columbus Clean (2012) zeigt eine Installation bestehend aus einer Fotografie und
einem Bodenreinigungsgerät der Firma „Columbus Clean“. Die Namensgebung erfolgte ursprünglich in den 1920er Jahren, in denen der Firmengründer das revolutionäre Zwei-Scheiben-Prinzip für Bodenreinigungsgeräte erfand, was ein gleichzeitiges Wischen und Saugen ermöglichte. Aufgrund dieser neuartigen Entdeckung
ergab sich die Firmenbezeichnung „Columbus Clean“, nach dem allgemein als Entdecker der „Neuen Welt“ gehandelten Christopher Columbus.
Die Fotografie zeigt ein Selbstporträt in der Inszenierung als Christopher Columbus, das auf einer mit Damast-Stoff verkleideten Wand „thront“. Durch den Handel
im 15. / 16. Jahrhundert gelangten die hochwertigen Damast-Stoffe aus dem arabischen Raum nach Europa, wo sie unter anderem im spanischen Königshaus Verwendung fanden.
Dabei soll die gegenwärtige gesellschaftliche bzw. kollektive Wahrnehmung von
Columbus und die damit in Zusammenhang stehende Entdeckungsgeschichte mit
marktwirtschaftlichen Normen thematisiert werden. Der Name „Columbus“ wird
von zahlreichen unterschiedlichen Firmen als Corporate Identity genutzt, um Assoziationen zu Begriffen wie Entdeckung, Neue Welt, Abenteuer, Größe und Macht
zu etablieren.
Bezugnehmend auf den Ausstellungstitel „Realm“, der ein beherrschtes Gebiet, Territorium oder ein Feld beschreibt, zieht die Installation eine Parallele zur kolonialen
Eroberungsgeschichte. Gleichzeitig wird auf die Notwendigkeit eines Ausstellungsraumes für ein künstlerisches Überleben hingewiesen - auf ein eigenes Gebiet, das
in einem permanenten Prozess neu definiert werden muss.
Instant illusions of life, or a sudden refraction, effects our perception, thus awakening consciousness. For instance, ordinary everyday objects are used to see our
surroundings by the dimesion of time and at the space where it is far beyond reality.
The new identities shaped by all of this consciousness are the ones which are involved in the cycle of reality. This illusion has been re-experienced with having the
objects and its refraction on the side.
3
Rudolf Strobl
Vorhang, 2012
4
Es war ein Versuch Licht zu begreifen. Die Aufnahme lässt das Strahlen wahrscheinlich nicht zu Materie werden, aber irgendwie wurde es in dem Fenster, dieser
Verbindung zwischen Innen und Außen, zu einer Art Hülle.
Raum 1
Lucas Novak
Dialog, 2012
Das Konzept der Arbeit dialog hinterfragt, wie das jeweilige Umfeld die Menschen
beeinflusst und zu denjenigen macht, die wir sind.
Wir leben in ständigen Wechselbeziehungen zueinander. Familie, Freunde oder
Menschen, die uns nahe stehen, lernen von uns und umgekehrt. Bei dieser Arbeit
geht es um das Herausfinden, wie das Umfeld ein Individuum wahrnimmt und wie
in weiterer Folge die eigene Selbstwahrnehmung dadurch verändert wird.
Es soll eine Gedankenlandschaft vieler verschiedener Menschen entstehen, die sich
alle mit demselben Thema auseinander gesetzt haben: Identität.
5
Florian Raditsch
´47, 2012
Das rote Land, 2011
6
Peter Hoiß
In three words, 2012
Video, 09:25 min
7
Before a lush green forest stands a curious object.
In a surreal scene, the pure sculptural form of an iron meteorite looms in the soft
light of morning.
Approximately one hour from the Udmurt capital of Izhevsk, a city best known for
supplying the Russian Federation with the kalashnikov, lies a small village drenched by the recent summer rain. In the distance the mist rises from the forests and
meadows. In a lush and fertile country, were the summer sun never quite sets, the
village seems nearly untouched by time.
In the foreground, a wide swath of dirt road sweeps across the picture plain. The
serenity of the landscape clashes harshly with the tragic event which must have
taken place. Spattered and twisted, lying on the wet clay road is the body of a man.
The clouds eventually break and move on, as another summer afternoon comes to
an end in the red country.
Die Arbeit In three words setzt sich mit Veränderung auseinander. Das Augenmerk wird auf die meist stillen und unbemerkten Dinge, die unsere
Umwelt anders aussehen lassen, gelenkt. Nur der Aufmerksame nimmt die Veränderung wahr, weil sie langsam und im Geheimen passiert.
Es wird auf jene Öffnungen unserer Häuser gezeigt, auf jene Bereiche, die nicht
bewusst genutzt sind, sozusagen „Brachen“ in der Behausung. Alte Strukturen werden durch neue ersetzt und nehmen so den Platz und die Funktion der alten ein.
Der Titel bezieht sich auf das Zitat von Robert Frost: „In three words I can sum up
everything I‘ve learned about life: It goes on. “
Alte Strukturen werden verwendet, neue okkupieren diese und wachsen in und
aus ihnen heraus.
Raum 2
Petra Jansová
Emendation, 2011
8
Laura Gaar
Der Rabe, 2012
9
It is a good practice to strengthen yourself after a mistake or a problem. In particular, do not let your psyche remember the incident in a pragmatically negative
way. Dispose of it as far away as possible. When you are watching the surface of the
sea on a dark night, it seems like a good idea, but after being there a while you see
things differently anyhow.
Wagt man den Blick durch die Öffnung in der Wand, so sieht man eine Szene, die
sich zu einer Geschichte zusammenfügen lässt.
Eine Waage zwischen kindlicher Inszenierung und bedrohlicher Realität. Eine
aggressive Handlung, der Schuss auf das unerreichbare Ziel, transformiert sich in einen Regen aus Süssigkeiten. Der Rabe ist dem Jäger in all seinen Sinnen überlegen,
doch eines Tages landet er in einer Adaption aus Pappe mitten unter kreischenden
Kindern, die ihn aufreißen und ausbeuten.
Raum 2
Osman Demir
Meeting Room, 2012
Videoinstallation
’Realm’ is a problem in the context of a consumer society. The essential part of the
system is human and the consuming system has two layers. The black pvc canvas
of the first layer is symbolising the outer layer. And, inside, there’s the second layer
for which I have used downloaded and manipulated videos to show the inner layer
of the system.
10
Philipp Peßerl
Vom Rot ins Weiß, von Außen nach Innen, von der Natur in den Raum.
Real, 2012
Bilder aus der Vergangenheit werden zu einem Blick in die Zukunft transformiert.
11
Auguste Marceau
Ravioli, 2012
Video, 09:52 min
Eine Person auf der Suche nach dem Glück verliert sich in immer wiederkehrenden
alltäglichen Situationen, die ein Ausbrechen unmöglich machen.
12
Raum 3
Jonas Feferle
passt perfekt - suits perfectly, 2012
Lawrence Weiner „A SIMPLE VECTOR“, farbiger Siebdruck auf Büttenpapier
84,1 x 59,4 cm (Verlag der Buchhandlung Walther König, anlässlich der dOCUMENTA (13), Auflage: 200), gerahmt hinter Glas; Holz, Farbe (Gelb), Lichtkörper
13
Christian Kurz
Bastian Schwind
Gamers Mindscape, 2012
Videoloop
14
Zwei Projektoren lassen alternierend Bilder auf einer Projektionsfläche erscheinen
und die BetrachterInnen setzen diese in den Köpfen zu einem Film zusammen.
Diese Wahrnehmungslandschaft, die einerseits aus analog aufgenommenem
Material zweier Computerspielender und andererseits aus Kamerafahrten über
virtuelle Landschaften besteht, schafft einen alleine stehenden Raum, der sich
selbst im konkreten Projektionsraum etabliert.
Raum 3
David Welsch
Tisch (Seite), 2012
David Welsch versucht die Fotografie auf ein anderes Level zu bringen indem er
sich von den kameratechnischen Möglichkeiten losgelöst hat und selbst als Kamera
agiert. Wohnräume sind gleichzeitig auch sein Studio, Alltagsgegenstände seine
Modelle. Er tastet zunächst die Umgebung durch perspektivisches und selektives
Sehen ab, wählt anschließend eine Perspektive, von der aus ein Gegenstand als
flächiges Feld im Raum erscheint und „fotografiert“ ihn schließlich ins Räumliche.
Text nach Renée Gadsden
15
Maximilian Hochstätter
Männchen, 2012
Konstruktion aus dem Alltag.
Berühren auf eigene Gefahr.
15
Oguzhan Koc
Soft Covered, 2012
Nature, sound, entity, grow up, pull up, delay, hear, feel, indistinguishable, blind,
color blind, fall, quit, escape, climb, exit, go out, walk, run, rest, resume, ramp, down,
up, right, left, alluvial, stone, clay, humming, crackling, hissing, growling voice,
howl, eyes, invisible, the creeping, running, flying, unnamed, unknown, fake, the
color, smell, stale, artificial, wild, dangerous, unexpected, irritated, dirty, cold, warm,
clean, true.
16
Raum 4
Volkan Kiziltunc
Shelter of the unspectacular, 2012
3-Kanal Videoinstallation, je 05:00 min
17
Konrad Strutz
Regal I, 2012
The people in their moment of posing to be photographed are standing still, like
in the ancient times of photography with only minimalistic gestures. These people,
who are living around the new city urban planning renewal project areas in Turkey, are shown with still videos or moving pictures. Most of them already lost their
houses to build new ones, and the others are waiting for the demolition process.
Additionally, the topographical-shaped brown amorphic shelter is a new house for
these nomadic people.
Wie sehen Gegenstände aus, wenn sie aus unendlicher Entfernung betrachtet werden? Wo ist Form, wenn das Sichtbare aus dem Standpunkt entsteht?
18
Merve Seckin
trace, 2012
19
An identity left in a caged time. Touching the huge walls, not being able to see
where she is. Breathing and knowing that there will be no escape. Standing back,
offended. Cold and dark. Like a neverending night. While my precious existence,
‘’my mind’’, can’t even protect me in this place, who else protects me and my existence? Only me who lives in this dead place.
Raum 4
Ilka Guba
Botanical Staircase, 2010
Table, 2012
Die Panoramafotografie Botanical Staircase (2010) ist eine Form der Dokumentation, die hervorhebt, wie Bewohner ihre eigenen Vorstellungen von Schönheit dem
Vorbeigehenden aufzwingen. Den Korridoren erscheint gleichsam eine diktatorische Behübschung wiederfahren zu sein, sie sind voller Dekoration und Pflanzen.
Gewächse, die Leerstellen besetzen und einnehmen. Ihre Eigner bringen dadurch
ihren persönlichen Geschmack zum Ausdruck. Von Außen kann der Besucher nicht
in ihre Wohnungen sehen, Wucherungen breiten sich vor ihren stickigen Eingangsbereichen aus. Sie verdecken abgenutzte Wände.
20
Alina Grasmann
„I will always love you“, 2011/12
21
Die Arbeit „I will always love you (2004-2012)“ zeigt Portraits meiner ehemaligen
Liebhaber in Plastiktüten. Es geht mir um die Konservierung und Aufbewahrung
der Erinnerungen. Andererseits denkt man auch schnell an Tod durch Ersticken.
Dieses Spiel zwischen Behalten und Wegwerfen interessiert mich besonders.
Die Serie ist innerhalb des letzten Jahres von September 2011 bis Februar 2012
entstanden. Keiner der Portraitierten weiß den wahren Grund, warum ich das Foto
gemacht habe; ich habe jedem eine andere Geschichte erzählt.
In meinem Realm verschwinden die Gesichter beinahe unter der Folie, und es bleibt
nur noch ein Eindruck von etwas, das einmal war. Der Betrachter muss selbst mein
„Lichtzelt“ aus Folienschichten betreten und bekommt so vielleicht auch ein bisschen das Gefühl des „Eingetütet-Seins“.
Mert Cagil Türkay
There was only sound at first, 2012
There was only sound at first. Sound of human kind and occured its codes.
Spreading the rhythm of echoes of images all around the universe.
21
Enar de Dios Rodriguez
Olena Newkryta
Nana Thurner
Hannah Todt
Sommer 2012.
4 Personen. Voneinander getrennt. 4 Positionen. 4 Verbindungen. 4 Reisen. Räumliche Distanz. Verschiedene Eindrücke, Erlebnisse, Geräusche, Länder, Erinnerungen,
Zeiten.
4=1, 2012
Verbindungen durch Aufgabenstellungen.
Themen: Take a picture of a moment! RGB. Re-live. Diary. News. Unter einer Decke.
Persönliche Objekte im Austausch.
4 Auseinandersetzungen.
22
Mahir Jahmal
Deltitnu, 2012
23
Herbst 2012.
Verschmelzung. 4=1.
1 Person. 1 Reise. 1 Raum. 1 Klang. 1 Land.
In meiner Arbeit soll nicht mehr das Bild als darstellendes Sujet - wie traditionell in
der Fotografie - im Mittelpunkt stehen, sondern die Form.
Durch das Knicken verleihe ich der Fotografie einen Körper. Ich breche mit Darstellungskonventionen. Mit dem Übergang in das skulpturale Medium versuche
ich das Äußerste aus der Fotografie herauszuholen, um sie nicht in standardisierter
Form zu belassen. Der Versuch, die Fotografie mit einem weiteren Medium zu kreuzen, stellt zusätzlich einen interessanten Herstellungsprozess dar. Das Entwickeln
im Labor bleibt nicht mehr nur ein chemisch-mechanischer Akt, sondern erhält
durch den körperlichen Einsatz beim Knicken auch bildhauerischen Charakter.
Raum 4
Fikret Karaman
the latest update of desire, 2012
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What makes a photograph dangerous? A question worth thinking about. A photograph arousing desire, deep down inside. Hidden. Maybe an alarm call for an
adolescent. A medication for secret agendas of imagination. They may be needed
for making a balance in body liquids, and then eruptions occur. Warnings. Frozen
warnings…
With all their brave presence, my models (no! Actors!) should be thanked for honouring the realm. And then comes ejaculations. In silence.
Access to those sites may have been blocked. Anytime. Anywhere. Leaks are indispensable. Desire works in mysterious ways and it’s all about changing DNS. Then
comes satisfactions through virtual screen actions. In silence.
What makes an imagination dangerous? Maybe much more worth thinking about.
A link between desire and court orders. Where this silent realm rests in its borders.
Waiting for the latest update of mischievous visions. Hidden. Then come warning.
Frozen…
Hessam Samavatian
photography, 2012
25
Hyo Lee
Fantasy (Run To You), 2012
Video, 04:19 min
26
Asoo Khanmohammadi
„Ursula Stenzel kämpft unermüdlich
für die Innenstadt-Anrainer gegen
alles, was Ruhe und Ordnung
gefährdet.“ 2012
Video, 05:40 min
27
Die Arbeit „Fotografie“ setzt sich mit fototheoretischen Aspekten auseinander.
Themen wie Fotografie, Edition, Dokumentation und Archivierung werden hinterfragt. Wie weit kann der physische und technische Akt des Fotografierens abstrahiert werden? Ist eine Kamera notwendig? Ist die Übersetzung des Fotos vom
Negativ ins Positiv unabdingbar? Muss der/die BetrachterIn ein Foto bewusst über
einen längeren Zeitraum ansehen oder reicht es aus, wenn es im Unterbewusstsein
einen Platz findet?
In meinen Arbeit sieht der/die BesucherIn das Foto nur ein einziges Mal, und zwar
nur während des Entstehungsprozesses.
Es wird das Gefühl vermittelt, der/die RezipientIn befände sich anstelle eines Negatives oder eines Sensors in einer überdimensionierten Kamera.
I have worked with found footage, a scene from the film „The Bodyguard“ (1992).
The scene is short but very significant for the whole story line, especially the relationship between the main characters. The main male character - a body guard
- watches music videos of his client - a pop star and the main female character and falls in love with her. I was fascinated by the literacy and density of the way
the concept of fantasy and love is portrayed in this scene. From this fascination,
I attempted to simplify and concentrate even more on the core element of this
video, which is the literacy of literacy and the endless loop which creates the dynamic of a single moment which is both minimizing but at the same time representing and initiating power.
Wien. Musikhauptstadt.
In einer der wichtigsten Städte für westliche, klassische Musik beschließen zwei
Studierende des Wiener Konservatoriums auf jene Straßen zu gehen, in denen einst
Virtuosen wie Mozart und Beethoven Musikgeschichte schrieben. „Falsche Musik“
und ohrenbetäubender Lärm zwingen die Passanten auf den Straßen der Wiener
Gemeindebezirke, aus ihrer Monotonie zu fallen und Stellung zu beziehen.
der standard, 26. März 2008
Raum 5
Melanie Ender
drawing a room, 2012
Video, 02:59 min
Blickskulptur, 2012
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Maria A. Mäser
Sammlung von 30 Objekten, 2012
29
Bianca Larch
„Frame 2“, aus der Serie Frame 1-3,
2012
...man verorte sich in einem leeren, hellen Raum, in dem nur Schattenlinien an den
Kanten und Ecken die Räumlichkeit wie in einer Zeichnung sichtbar machen.
Ausgangspunkt der beiden Arbeiten ist eine in den Raum imaginierte, gezeichnete
Linie. Die Idee der Möglichkeit, sich von einem Fixpunkt aus mit dem Blick in jeden
sichtbaren Winkel zu begeben, sich visuell durch einen Raum zu bewegen und diesen dabei neu zu strukturieren.
In der real- räumlichen Umsetzung ergeben sich verschiedene Interpretationsmöglichkeiten, die in der Skulptur zu einer Form zusammen gefasst werden.
Die Körperlichkeit des Kamerablicks überträgt die geometrische Form in organische Bewegungen. Die Form wird wiederholt in den gezeigten Ort eingeschrieben,
der sich fragmentarisch erschließt. Der Körper wird in ein immer neues Verhältnis
zum Raum gebracht.
Exponate zur Schau stellen, sie zu abstrahieren, herauszuarbeiten, zu betonen und
in Beziehung zueinander zu bringen sind die Hauptmotivationen, die diese Sammlung entstehen ließen.
Dieses an klassisch historische Sammlungen angelehnte Konglomerat vereint assoziationskompetente Mineralien, welche als Botschaftsträger verstanden werden
können. Nicht um den Stein selbst geht es, sondern vielmehr darum, seine Gestalt,
seine repetitiven Strukturen und seine Symboliken hervorzuheben. Dies zeichnet
die Auswahl aus. Ein geordnetes Chaos an Platzhaltern, das über die Abbildung des
Objektes hinaus geht und auf andere Dinge verweist.
Durch das Erscheinen und Verschwinden verschiedener Bildelemente in „Frame 2“
löst sich ein illusionierter Raum in sich auf, transzendiert allerdings auch zu einem
Ganzen. Die Überblendung der unterschiedlichen Ebenen ist dafür konstitutiv.
30
Raum 6
Bianca Larch
50/200, 2012
31
Nina Schuiki
Schwarzplan, 2012
32
Die Arbeit 50/200 beschäftigt sich mit der Überlagerung zweier Bilder, sodass nicht
mehr klar erkennbar ist, wie jedes der Bilder einzeln für sich in ihrer ursprünglichen
Form ausgesehen haben. 50 bezieht sich darauf, dass nur noch die Hälfte des ursprünglichen Bildes sichtbar ist und 200 vereint beide Bilder miteinander, da jedes
Bild - für sich - eigentlich zu 100% sichtbar wäre. Gezeigt wird dies in Form einer
Projektion, in welcher ein Bild auf eine mit Fresken bemalte Decke geworfen wird.
Die Abbildung von Information auf dem gefundenen Archivmaterial (Mikrofilm)
erzeugt eine abstrakte, graphische Struktur, die an die Darstellung von gebauter
Stadt in Form von Schwarzplänen erinnert. Dieses Archivmaterial wird mit linearen
Geometrien überschrieben, die neue Strukturen generieren und zur selben Zeit zu
einem Verlust der Lesbarkeit von Information führen. Die überschreibenden Geometrien berufen sich auf stattgefundene Planung von Stadtachsen und Straßenzügen, welche einst radikal durch natürlich gewachsenes Stadtgefüge durchbrochen
wurden.