Studienendpunkte bei der chronisch
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Studienendpunkte bei der chronisch
Übersicht Studienendpunkte bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD): „Minimal Clinically Important Difference“1 Trial End-Point in Chronic Obstructive Pulmonary Disease (COPD): Minimal Clinically Important Difference Autoren A. Gillissen1, R. Buhl2, P. Kardos3, M. Puhan4, K. F. Rabe5, T. Rothe6, R. Sauer7, T. Welte8, H. Worth9, G. Menz6 Institute Die Institutsangaben sind am Ende des Beitrags gelistet. eingereicht 1.12.2007 akzeptiert 5.12.2007 Zusammenfassung Abstract ! ! Ab welcher Veränderung bzw. ab welchem Schwellenwert bei klinischen für die COPD als bedeutungsvoll angesehenen Erfolgsparametern eine für den Patienten spürbare Verbesserung anzunehmen ist, kann in Ermangelung validierter Studienergebnisse häufig nur geschätzt werden. Mit der Festlegung des minimal für den Patienten bedeutsamen Unterschieds (minimal clinically important difference = MCID) wird versucht, die klinische Relevanz der in Studien beobachtbaren Verbesserungen einzelner Parameter festzulegen. Der MCID-Wert ist somit ein für den Patienten spürbarer Schwellenwert, der für jeden einzelnen Parameter separat festgelegt werden muss. Diese Übersicht schlägt für die in der Behandlung der COPD häufig verwendeten Erfolgsparameter MCID-Werte vor und diskutiert die damit verbundenen methodischen Schwierigkeiten. The concept of the minimal clinically important difference (MCID) is intended to provide a measure of relevance for a statistically applied in patients with COPD. Clinically important differences are those differences relevant to the individual patient and important to the patient’s life. However, people’s difference in a diagnostic parameter perception of what is important vary. Furthermore, physicians may rate the significance of a particular marker and its difference which can be achieved by a pharmacological intervention differently from the patient. Thus, the major problem with defining an MCID for any measure is that the most important differences, which require the most subtle measures for an individual patient, are likely to have the least general application. Conversely, measures that can be generalised are unlikely to have much individual importance and will be very crude tools for an individual assessment. In medical trials both, statistical rigor and clinical relevance are generally required, and MCID is without doubt a key application tool defining treatment success or treatment failure. This paper gives an update on the concept of a minimal important difference of most relevant parameters in COPD treatment. Einleitung negiert wird und das Ansprechen auf Therapeutika in der Regel gering und schlecht an Lungenfunktionsparametern ablesbar ist [2, 3]. Zudem handelt es sich bei der COPD um einen Sammelbegriff verschiedener Entitäten, in dem die chronische Bronchitis, die Lungenfunktionseinschränkung und evtl. bestehende Sekundärveränderungen subsumiert werden. Pathophysiologisch kennzeichnen ganz verschiedene Faktoren diese Erkrankung, von der Mukushypersekretion, Bibliografie DOI 10.1055/s-2007-996182 Pneumologie 2008; 62; 149–157 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York ISSN 0934-8387 Korrespondenzadresse Prof. Dr. med. Adrian Gillissen Robert Koch-Klinik Thoraxzentrum des Klinikums St. Georg Nikolai-Rumjanzew-Str. 100 04207 Leipzig www.rkk-leipzig.de ! Die Effizienzbeurteilung einer Therapieintervention ist durch die Grçße der Differenz eines wichtigen Parameters entweder zum Ausgangswert oder im Vergleich zum Therapieergebnis mit einem Plazebopräparat definiert [1]. Die Bewertung des Therapieerfolgs in der Patientenbetreuung und in Medikamentenstudien bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) wird allerdings dadurch erschwert, dass die Schwere der Erkrankung von den Patienten lange 1 Mit Unterstützung durch Astra Zeneca GmbH Gillissen A et al. Studienendpunkte bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) … Pneumologie 2008; 62; 149 – 157 149 150 Übersicht Tab. 1 Parameter, die in COPD-Studien verwendet wurden. Viele dieser Marker dürften für den Patienten allerdings nicht unmittelbar spürbar sein. Zudem beeinflussen das Ausmaß der prä- und postherapeutischen Veränderung sowie individuelle Faktoren die Bedeutung der Marker für den jeweiligen Patienten biologische Marker physiologische Marker patientenorientierte Marker Marker im Sputum " zelluläre Zusammensetzung (z. B. neutrophile/eosinophile Granulozyten, Makrophagen) " Entzündungsmarker im Sputumüberstand (z. B. TNF- Æ , Interleukine, Proteasen, Antiproteasen, EGF) Lungenfunktion, z. B. " Spirometrie " Bodyplethysmographie " CO-Diffusion " bronchiale Hyperreaktivität " Kenngrçßen der Atemmuskelfunktion Empfinden des Patienten (Fragebogenanalysen): " allgemeines Krankheitsempfinden " auf die COPD bezogenes Krankheitsempfinden " Krankheitssymptome " Lebensqualität " Dyspnoe Marker in der Ausatemluft, z. B. Stickstoffmonoxid " Kohlenmonoxid Lungenfunktionsparameter im Verlauf: FEV 1-Abfall/Jahr kognitive Funktion " Belastungsparameter Gehtests " Ergospirometrie Letalität " Marker im Ausatemkondensat, z. B. H 2O 2 " Interleukine " pH " " Marker im peripheren Blut, z.B. CRP " TNF Æ , TNF Æ -Rezeptor " Interleukine Gewicht (BMI) Exazerbation: Exazerbationsrate " Exazerbationsschwere " Marker im Urin, z. B. Desmosin (Matrixabbau) " " sonstige Parameter: pulmonal-arterieller Druck " Muskelkraft " bronchiale Hyperreaktivität " Ausmaß des Emphysems in radiologischer Bildgebung " TNF Æ = Tumornekrosefaktor alpha, CRP = C-reaktives Protein, EGF = epithelial growth factor, BMI = body mass index der Atemwegsobstruktion, dem Alveolenverlust, bis hin zur pulmonalen Kachexie, kardiovaskulären und anderen systemischen Veränderungen, die einzeln, aber auch in Kombination krankheitsbestimmend sein kçnnen [4 – 6]. Durch die Heterogenität der Erkrankung kçnnen letztendlich alle bei COPD-Patienten erfassbaren Parameter nur Surrogatparameter sein [7]. Für den behandelnden Arzt stellt sich die Frage, welcher oder welche Parameter [8] " sind verlässlich (intra- und interindividuelle Reproduzierbarkeit), " zeigen die Therapiewirkung am effizientesten an, " sind für den Patienten fühlbar und für seine Lebensqualität bedeutungsvoll und " messen quantitativ einen signifikanten Unterschied bei z. B. Medikamentenwirksamkeit und " sind für eine Prognoseabschätzung relevant? Der in Studien angegebene statistisch signifikante Unterschied eines Messparameters hat für den Patienten nicht notwendigerweise auch eine wirkliche Bedeutung, da die statistische Signifikanz neben dem beobachteten Effekt auch vom gewählten statistischen Test, der Probengrçße und nicht zuletzt auch vom Studiendesign abhängt und damit keine oder nur noch eine untergeordnete praktische Bedeutung besitzen kann [9]. Dieses Dilemma versucht das Konzept der minimal clinically important difference (MCID) zu lçsen, indem für jede einzelne diagnostische Kenngrçße der für das Individuum kleinste noch klinisch bedeutsame Unterschied definiert wird [10,11]. Aus Ermangelung an Daten handelt es sich allerdings bei diesen „gerade noch relevanten“ Unterschieden häufig eher um eine deskriptive Meinungsbildung, als um einen wissenschaftlichen Nachweis [7]. Eine für die COPD wichtige Ausnahme bilden die Lebensqualitätsfragebçgen CRQ und SGRQ (s. u.), zu denen es klinische Studienergebnisse über die MCID gibt [12,13]. In dieser Übersicht wird versucht, die Bedeutung der einzelnen für die in Praxis und unter Studienbedingungen bedeutsamen diagnostischen Parameter, deren Grenzen und die minimalen, für den COPD-Patienten aber noch relevanten Unterschiede darzustellen. Definition patientennaher klinischer Ergebnisparameter ! Patienten fühlen die Einschränkung durch ihre Erkrankung oder den Therapieeffekt an der Verschlechterung oder der Verbesserung ihres allgemeinen Gesundheitsstatus und der Lebensqualitäten und der Einschränkung im täglichen Leben. In der Medizin werden jedoch mitunter ganz andere Maßstäbe an die Ergebnisqualität geknüpft (s. o.). Insbesondere in klinischen Studien entscheidet die Wahl des Primärparameters über den Wirkungsnachweis oder die Unwirksamkeit eines Medikaments. Bei gelungenem Wirksamkeitsnachweis sind immer zwei Fragen zu beantworten: " Ist die Änderung des gemessenen Primärparameters für den Patienten von Bedeutung, d. h. bessern sich hierdurch seine Symptome, seine Belastbarkeit, und/oder seine Lebenserwartung? " Ist das Ausmaß der erreichbaren Änderung für den Patienten wahrnehmbar? " Tab. 1 gibt eine Übersicht über die bei der COPD in Studien l verwendeten Erfolgsparameter. Die Wahl des Ergebnisparameters hängt von der Zielstellung ab. In wissenschaftlichen Studien kçnnen z. B. Parameter im Vordergrund stehen, die das Wissen über die Erkrankung erweitern, für den Patienten aber von sekundärer Bedeutung sind. Für den behandelnden Arzt hingegen ist ein Marker wichtig, der schnell, einfach, verlässlich, kosteneffektiv und reproduzierbar mit ei- Gillissen A et al. Studienendpunkte bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) … Pneumologie 2008; 62; 149 – 157 Übersicht nem vertretbaren Interpretationsaufwand krankheitsspezifisch den Zustand des Patienten in einen Zahlenwert fasst und damit eine klinische Verbesserung oder Verschlechterung ablesbar macht [14]. Parameter müssen für die Erkrankung validiert sein. Die Effektivität von Medikamenten muss sich durch den gewählten Parameter quantitativ abbilden. Ein guter Marker korreliert in klinischen Studien mit anderen Ergebnisparametern und lässt eine Aussage zur Prognose zu. So sind z. B. die Ein-Sekundenkapazität (FEV1), der BMI (body mass index) sowie die Belastungsfähigkeit und deren Kombination bei der COPD Prädiktoren für die Letalität [15 – 18]. Häufig sind die in Studien verwendeten Parameter nicht oder unzureichend für die jeweilige spezifische Fragestellung getestet bzw. geeignet. Zwar ist z. B. die FEV1 der am häufigsten in COPD-Studien verwendete Zielparameter, aber er wird andererseits bzgl. seiner Validität durch seine nur begrenzte pharmakologische Beeinflussbarkeit kritisiert, zumal das schlechte Therapieansprechen Bestandteil der COPD-Definition ist [14]. Es gibt somit keinen einzelnen Outcome-Parameter für klinische COPD-Studien, der die Erkrankung und den Therapieerfolg umfassend abbildet, weswegen in Studien immer mehrere Parameter für die Ergebnisbeurteilung erfasst werden müssen. Die Bewertung des Therapieerfolges beruht auf dem statistischen Unterschied von mindestens zwei Vergleichsgruppen oder dem Therapievergleich vor und nach einer Intervention. Ob eine solche statistische Aussage bzw. der signifikante Unterschied eines Parameters im Gruppenvergleich tatsächlich für den individuellen Patienten von Bedeutung ist, lässt sich in Studien allenfalls erahnen. Nur eine niedrige Gesamtzahl aller zu behandelnden Patienten, um bei mindestens einem Patienten den berechneten Therapieerfolg zu erzielen (number needed to treat = NNT), kann einen solchen Hinweis geben. Aber selbst bei ausgezeichneter Wirkung, d. h. NNT = 2, werden 50 % aller Patienten vergeblich behandelt. Wichtig bei der NNT-Einschätzung ist, dass dieser Parameter nur für binäre Endpunkte gilt und mit zunehmender Streubreite, die leider in Publikationen häufig nicht angegeben wird, an Aussagekraft verliert. Kontinuierliche Endpunkte (wie z. B. die Zunahme der Gehstrecke) kçnnen damit nicht direkt erfasst werden. Sowohl der behandelnde Arzt als auch die Studiendurchführung und -bewertung und selbst Zulassungsbehçrden müssen aber wissen, ab wann der individuelle Patient einen klinischen Unterschied bei welchem Zielparameter nach Therapiebeginn erfährt und sich der Einsatz und die Fortsetzung einer Therapie lohnt [19, 20]. Aus diesem Grund formierte sich eine gemeinsame Task Force der American Thoracic Society (ATS) und der European Respiratory Society (ERS), um den Nutzen, aber auch die Grenzen mçglicher Outcome-Parameter für die COPD aufzuzeigen, deren Empfehlung allerdings noch aussteht. Im Folgenden werden einige der nach Meinung der Autoren für Ärzte und Patienten wichtigen klinischen Ergebnisparameter und die in Bezug auf die minimal nçtige Veränderung vorgestellt, ab der ein klinisch bedeutsamer Nutzen für den COPD-Patienten anzunehmen ist. Für den Patienten unmittelbar relevante Ergebnisparameter sind das Ausmaß der Atemnot, die Lebensqualität und die Exazerbationsrate bzw. -schwere. Für die ärztliche Beurteilung und Prognoseabschätzung sind dagegen vor allem Parameter der Lungenfunktion, des Gasaustausches, der Belastungsfähigkeit bzw. auch sozio-çkonomische Parameter, Kçrpergewicht u. a. von Bedeutung. Dyspnoe ! Auch das individuelle Dyspnoe-Empfinden kann mittels Fragebçgen quantifiziert werden. Es gibt zwei Mçglichkeiten zur Dyspnoeerfassung: a) Einschätzung des Patienten zu seiner Atemnot, basierend auf den täglichen Aktivitäten und Lebensumständen, oder b) Dyspnoe-Einschätzung während einer physischen Belastungssituation. Dabei wird zwischen dem individuellen Dyspnoe-Empfinden einerseits und der Veränderung der Dyspnoe, z. B. im Rahmen einer definierten Belastungssituation oder eines vor-/nach-Therapievergleichs, unterschieden. Die in Therapiestudien häufig verwendeten Dyspnoe-Tests sind die Medical Research Council Skala (MRC), die baseline (BDI) und transition (TDI) dyspnea indices sowie die Dyspnoe-Domaine des CRQ (Chronic Respiratory Disease Questionnaire) [21 – 25]. Dyspnoe-Scores bilden gegenüber der Lungenfunktion oder der physischen Leistungsfähigkeit einen unabhängigen Erfolgsparameter [23, 26]. Der MRC ist gut bei Patienten mit einer stabilen COPD reproduzierbar. Der MRC-Score eignet sich sogar als Vorhersageparameter einer frühen Letalität (p < 0,001) bei hospitalisierten COPDPatienten, die wegen einer akuten Exazerbation und eines respiratorischen Versagens nicht-invasiv beatmet werden mussten [27]. Allerdings eignet sich der MRC nicht für die COPD-Exazerbation und wird durch Begleiterkrankungen, wie z. B. einer Herzinsuffizienz, beeinflusst. Der BDI erfasst den Dyspnoegrad zu einem definierten Zeitpunkt als diskrimitativen Parameter, während der TDI die Veränderung der Dyspnoe im Vergleich zum Ausgangswert angibt. Auch der BDI/TDI ist sowohl bei kurzfristiger Wiederholung (2 Tage bis 2 Wochen) als auch darüber hinaus gut reproduzierbar und zeigt, dass der Dyspnoe-Score gegenüber anderen Outcome-Parametern, wie z. B. FEV1 oder Leistungsfaktoren, einen unabhängigen Parameter darstellt [28, 29]. Der BDI/TDI-Index diskriminiert zwischen akuten Veränderungen, d. h. auch bei der Exazerbation [30]. Er wird, wie auch der MRC, durch Begleiterkrankungen, wie z. B. die Herzinsuffizienz, beeinflusst. Ein Unterschied von einer Einheit wurde von den Entwicklern als MCID angegeben [31]. Im CRQ, der auch in einer validierten deutschen Version verfügbar ist, wird der Patient gebeten, bei 5 von 26 mçglichen Aktivitäten der letzten zwei Wochen den Dyspnoegrad auf einer Skala von 1 – 7 Punkten (starke bis keine Dyspnoe/Atemnot) anzugeben [32]. Die Testcharakteristika Reproduzierbarkeit und die Stçrgrçße Herzinsuffizienz entsprechen denen von MRC und BDI/TDI. Er ist auch in der Exazerbation einsetzbar und zeigt zusammen mit anderen Parametern (z. B. FEV1) eine klinische Verbesserung an [30]. Ein Unterschied von 0,5 Einheiten wird als klinisch relevant (MCID) eingestuft [21, 22, 33]. Der CRQ zeigt eine hohe Korrelation mit den Ergebnissen des SGRQ (St. George’s Respiratory Questionnaire). Allerdings zeigt der CRQ besser einen Therapieerfolg als der SGRQ an, was ihn für Therapiestudien interessant macht [34]. Mit der von Borg entwickelten CR10-Skala sowie der Visual analogue Skala (VAS) wird die Dyspnoe während einer definierten Belastung, wie z. B. während eines 6-Minuten-Gehtests oder einer ergospirometrischen Belastung, quantifiziert [35]. Die Testcharakteristika Reproduzierbarkeit und die Stçrgrçße Herzinsuffizienz entsprechen bei der Borg-Skala und der VAS dem der anderen Dyspnoetests. Der MCID für die Borg-Skala wurde mit 20 Einheiten und die MCID der VAS mit 10 – 20 auf der 1000 mm langen Skala angegeben [26, 36, 37]. Gillissen A et al. Studienendpunkte bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) … Pneumologie 2008; 62; 149 – 157 151 Übersicht Exazerbation Unterschiede im SGRQ-Score 152 0 –4 MCID nicht statistisch, aber nicht signifikant = MCID signifikant nicht klinisch schlechter als signifikant MCID > MCID Abb. 1 Bei dem Lebensqualitätsfragebogen für COPD-Patienten St. George’s Respiratory Questionnaire (SGRQ) wird ab einer Reduktion von 4 Punkten eine für den Patienten spürbare Verbesserung (MCID = minimal clinically important difference) angenommen (modifiziert nach [13]). Lebensqualität ! Die Einführung des Begriffs Lebensqualität in der Medizin begründet sich auf die Erkenntnis, dass die krankheitsbedingten Einschränkungen mit Beeinflussung der Befindlichkeiten und Verhaltensmçglichkeiten durch Medikamente positiv beeinflussbar sind und ein wichtiges Kriterium für den Therapieerfolg darstellen [38]. Damit sind nicht mehr ausschließlich Letalität und Morbidität für die Beurteilung des Gesundheitszustandes von Bedeutung, sondern auch die vom Patienten individuell empfundene Befindlichkeit und Verhaltensmçglichkeit bzw. die erkrankungsbedingten Einschränkungen im täglichen Leben [39]. Unter dem Begriff der gesundheitsbezogenen Lebensqualität lässt sich somit die Gesamtheit des psychisch und physisch empfundenen Befindens verstehen. Die Lebensqualität wird mithilfe von Fragebçgen quantifiziert. In COPD-Studien verwendete Lebensqualitätsfragebogen sind der SGRQ, der am häufigsten verwendet wurde, der CRQ und der Quality of life for respiratory illness questionnaire. Andere, nicht spezifisch die Lebensqualität von COPD-Patienten messende Fragebçgen, d. h. generische Fragebçgen, sind der SF-36, der Sickness impact profile, der Nottingham health profile und der Quality of well-being scale [25, 40]. Die Validierung solcher Fragebçgen ist kompliziert und beginnt mit der Einschätzung von Ärzten zu wichtigen COPDbezogenen Einflussvariablen, die gegenüber der entsprechenden Patienteneinschätzung abgeglichen werden [13]. Die sich daraus ergebenen Parameter werden mit der Aussagefähigkeit anderer validierter Fragebçgen verglichen, und/oder es wird getestet, ob sie sich als Prädiktoren für Endpunktparameter, wie z. B. Tod oder Krankenhauswiederaufnahme, eignen. Zudem muss sich in Medikamentenstudien eine Ergebniskonsistenz des Fragebogens mit anderen Erfolgsparametern und eine Ergebniskonsistenz der Fragebçgen zwischen verschiedenen Studien mit ähnlichem Design und Inhalt ergeben. Hieraus errechnete sich für den SGRQ ein MCID von 4 Punkten, d. h. ab einem Abfall von 4 Punkten ist von einer für den Patienten spürbaren Verbesserung " Abb. 1), [13, 41]). Die des Gesundheitsstatus auszugehen ((l MCID-Grenzwerte werden für den CRQ ab 0,5 Punkte und für den Quality of well-being scale Fragebogen bei ‡ 0,03 Einheiten angenommen [21, 22, 33]. Die COPD-Exazerbation ist ein Ereignis im Verlauf der Erkrankung, das durch eine Änderung der Dyspnoe, des Hustens und/ oder des Auswurfs charakterisiert ist. Diese Änderung geht über die täglichen Schwankungen der Symptome hinaus, beginnt akut und macht eine Änderung der Medikation notwendig [42]. Die Exazerbationsfrequenz und -schwere sind prognostisch bedeutsam [43]. Ca. 50 % der Exazerbationen kçnnen durch die Patienten selbst bewältigt werden. Bei schweren Exazerbationen liegt die Krankenhaussterblichkeit zwischen 3 – 10 %, bei Intensivpflichtigkeit sogar bei 40 % und steigt mit hçherem Alter weiter an [44 – 46]. Die Exazerbationshäufigkeit und -schwere hat einen signifikanten Einfluss auf den Gesundheitsstatus der Patienten. Zudem ist die Exazerbation der beste Prädiktor für das Auftreten weiterer Exazerbationen [47 – 49]. Ziel der pharmakologischen Intervention ist es somit auch die Exazerbationsrate und -schwere zu senken. Die Beurteilung des Outcome-Parameters Exazerbation wird allerdings durch die in Studien sehr unterschiedlichen Definitionen erschwert [50, 51]. Wegen saisonaler Variationen und der nur schwachen Schweregrad-abhängigen Diskriminierung sollten Studien mit dem Primärparameter Exazerbationsrate mindestens über ein Jahr durchgeführt werden [47, 52]. Kurzzeitstudien (Wochen oder Monate) sind bzgl. dieses Endparameters nicht verlässlich. Die meisten Patienten geben 0 – 2 Exazerbationen pro Jahr an [48]. In den GOLDSchweregraden II wurden im Schnitt ca. 1 – 2 und in III ca. 3 Exazerbationen/Jahr gemessen [48]. Diverse Medikamentenstudien zeigten, dass eine pharmakologische Intervention mit Bronchodilatatoren, inhalativen Kortikosteroiden und deren Kombination die Parameter Exazerbationsschwere und -häufigkeit zu senken vermochten und damit zu einer Stabilisierung der Erkrankung führten [29, 53 – 58]. Bei Patienten mit einer FEV1 unter 50 % des Sollwertes ist eine erfolgreiche Pharmakotherapie nicht nur an einer Verbesserung des SGRQ (Abfall ‡ 4 Punkte), sondern vor allem auch an einer Senkung der Exazerbationsrate um 20 – 35 % erkennbar [29, 57, 59 – 62]. Bei schwerer COPD sind es die Exazerbationen, die die Lebensqualität bestimmen, und ihr Effekt auf die QOL ist viel grçßer, als die Wirkung von Medikamenten auf die Lungenfunktion [63]. Herzerkrankungen prädisponieren als Co-Faktoren zur erhçhten Exazerbationsrate und Letalität [64, 65]. Trotz der genannten methodischen Unsicherheiten wurde eine MCID vorgeschlagen. Zweifelsohne ist die Senkung der Exazerbationsrate und -schwere ein für den individuellen Patienten elementar wichtiges Therapieziel, so dass selbst die Senkung einer einzigen schweren Exazerbation pro Jahr ein MCID darstellt. Für klinische Studien scheint eine durchschnittliche Reduktion der jährlichen Exazerbationsfrequenz von mindestens 20 % im Vergleich der Behandlungsgruppen eine sinnvolle Grenze zu sein, ab der ein klinischer Erfolg des zu testenden Medikaments angenommen werden kann [59]. Diese Empfehlung basiert auf der meist in diesem Bereich liegenden Senkung der Exazerbati" Tab. 2). Für den individuelonsrate in Medikamentenstudien (l len Patienten dürfte dieser Wert aber nur in Abhängigkeit von seiner jährlichen Exazerbationsrate klinisch von Bedeutung sein. Bei z. B. einer durchschnittlichen Exazerbationsrate von 1 Exazerbation/Patient/Jahr würde der Patient den Therapieeffekt rein rechnerisch erst in 5 Jahren in Form einer Senkung um 1 Exazerbation verspüren bzw. bei 5 Exazerbationen/Patient/Jahr schon im ersten Jahr. Gillissen A et al. Studienendpunkte bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) … Pneumologie 2008; 62; 149 – 157 Übersicht Tab. 2 Exazerbationsraten im Vergleich der verschiedenen Therapiegruppen von Plazebo-kontrollierten COPD-Studien mit einem inhalativen Kortikosteroid/ einer langwirksamen â2-Mimetika-Kombination Studie Szafranski 2003 [58] Calverley (TORCH) 2007 [54] Dal Negro 2003 [116] Calverley (TRISTAN) 2003 [117] Calverley 2003 [118] Studien- Therapie und dauer Patientenanzahl 12 Monate Form (n = 201) Bud (n = 198) Bud/Form (n = 208) Pl (n = 205) 1,84 1,56 1,42 1,87 ü ý˜ þ ü ý˜ þ 11 % Salm (n = 1521) FP (n = 1534) FP/Salm (n = 1533) Pl (n = 1524) 0,97 0,93 0,85 1,13 ü ý˜ þ ü ý˜ þ 8,6 %, p < 0,02 Salm (n = 6) FP/Salm (n = 6) Pl (n = 6) 2,3 1,4 4,2 ü ý˜ þ Salm (n = 372) FP (n = 374) FP/Salm (n = 358) Pl (n = 361) 1,04 1,05 0,97 1,30 ü ý˜ þ ü ý˜ þ 8,0 % Form (n = 255) Bud (n = 257) Bud/Form (n = 254) Pl (n = 256) 1,84 1,56 1,42 # 1,87 ü ý˜ þ ü ý˜ þ 14 % 36 Monate 12 Monate 12 Monate 12 Monate Exazerbationszahl/Patient/Jahr ü ï ý˜ ï þ 23 % ü ï ý˜ ï þ 18 %, p < 0,001 ü ï ý˜ ï þ 45 % ü ï ý˜ ï þ 7% ü ï ý˜ ï þ 25 % 24 %; p < 0,05 25 %; p < 0,001 71 % 25 %; p < 0,001 23 % ü ï ý˜ ï þ ü ï ý˜ ï þ ü ï ý˜ ï þ ü ï ý˜ ï þ 15 % 12 %, p < 0,001 19 %, p < 0,003 ü ï ï ý˜ ï ï þ 2% ü ï ï ý˜ ï ï þ 14 %, p < 0,001 ü ï ï ý˜ ï ï þ 20 %, p < 0,003 ü ý˜ þ 14 %, p < 0,05 15 % FP = Fluticason, Salm = Salmeterol, Bud = Budesonid, Form = Formoterol, Pl = Placebo; # p = 0,029 im Vergleich mit allen anderen Therapiegruppen. Lungenfunktion ! Die Durchführung und Bewertung der Lungenfunktion ist standardisiert [66, 67]. Ein erniedrigter FEV1-Wert ist mit einer erhçhten Gesamtletalität (all cause mortality) assoziiert [68, 69]. Bei stabilen COPD-Patienten korreliert die FEV1 dagegen nur schlecht mit dem Dyspnoeempfinden, physischer Leistungsfähigkeit und dem Gesundheitsstatus [26, 28, 70]. FEV1 und FVC sind bei den meisten Patienten unter erfahrener Anleitung gut reproduzierbar und schwanken zwischen dem niedrigsten und hçchsten Wert maximal 150 ml oder 6 % [71]. Unter Berücksichtigung dieser Schwankungsbreite wäre die geringste klinisch bedeutsame Veränderung bei einer Veränderung von 5 – 10 % (‡ 100 – 140 ml) anzunehmen, und eine Veränderung von £ 3 % klinisch bedeutungslos [72, 73]. Entsprechend der gemeinsamen Empfehlung der ATS und der ERS sollte ein als wirkungsvoll einzustufendes Medikament in Kurzzeitstudien (Wochen) eine FEV1-Verbesserung von ‡ 20 % und in Langzeitstudien (‡ 1 Jahr) von ‡ 15 % bewirken [71]. Andererseits wird in Leitlinien eine „signifikante“ Lungenfunktionsverbesserung ( = Reversibilität der Atemwegsobstruktion) angenommen, wenn ein inhalativer Bronchodilatator zu einer Verbesserung der FEV1 oder der FVC von ‡ 12 – 15 % und 200 ml bewirkt [42, 71, 74]. Die Grenze, ab wann für den Patienten eine minimal bedeutungsvolle Veränderung anzunehmen ist, ist somit fließend, zumal die Reversibilität, entsprechend der o. g. Grenzen, für andere COPD-Outcomeparameter (z. B. Exazerbationsrate, Letalität) keinen prädiktiven Wert besitzt und zeitabhängig zudem stark variiert [75, 76]. Auch die Reduktion des jährlichen FEV1-Abfalls ist ein für die Effektivität von Pharmaka bedeutsamer Parameter. Ein jährlicher FEV1-Abfall von ca. 20 ml gilt als physiologisch, während bei symptomatischen COPD-Patienten ein Abfall von 60 – 100 ml gefunden wird [77]. Eine Reduktion des jährlichen FEV1-Abfalls um 20 ml gilt als klinisch bedeutsam [10]. Keine der Langzeitstudien mit inhalativen Kortikosteroiden konnte diesen Wert erreichen, sondern es wurden lediglich ca. 2,5 ml/Jahr erzielt [78 – 80]. Rennard (2005) spekulierte, dass selbst eine so kleine Lungenfunktionsverbesserung, vorausgesetzt sie ist konstant, über mehrere Jahrzehnte durchaus einen klinischen Nutzen haben kçnnte [10]. Die praktische Bedeutung dieser Hypothese wäre aber noch zu belegen. Bei der akuten Exazerbation kçnnen dagegen schon geringe Lungenfunktionsverbesserungen (˜FEV1 ca. 100 ml) klinisch bedeutsam sein, insbesondere bei COPD-Patienten, die schon eine vorbestehende schlechte Lungenfunktion und damit eine geringe ventilatorische Atemreserve besitzen [30, 81]. Neben dem FEV1-Anstieg oder der Reduktion des jährlichen bei COPD-Patienten beschleunigten FEV1-Abfalls wird auch die FVCVerbesserung als Erfolgsparameter, z. B. unter einer Therapie mit einem Bronchodilatator, angesehen [71, 82, 83]. Einige Studien haben über eine medikamentçse Reduktion der lungenfunktionsanalytischen Überblähungsparameter RV (Residualenvolumen), FRC (funktionelle Residualkapazität) und IC (inspiratorische Kapazität) berichtet, die ungefähr den Werten entspricht, die mit der Lungenvolumenreduktionschirurgie erzielbar sind [84 – 87]. In Medikamentenstudien sind alle drei Parameter wesentlich schlechter validiert als die FEV1. Es gibt aber Hinweise, dass sich unter einer Bronchodilatatortherapie diese Lungenvolumina verbessern, obwohl eine signifikante FEV1-Veränderung ausblieb [75]. Weder bei diesen, entweder mittels Bodyplethysmographie oder mit der Helium-Methode gemessenen Parametern, noch bei anderen in der Pneumologie als bedeutsam angesehenen Lungenfunktionsparametern (z. B. Flussvolumenkurve, Atemwegswiderstandsmessung) wurden MCIDGrenzwerte vorgeschlagen. Gillissen A et al. Studienendpunkte bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) … Pneumologie 2008; 62; 149 – 157 153 154 Übersicht Gasaustausch ! Mit der Diffusionskapazität (DLCO) wird der alveoläre Gasaustausch quantifiziert. Die DLCO erlaubt bei COPD-Patienten Rückschlüsse auf das Ausmaß eines Lungenemphysems [88, 89]. Bei Gesunden und COPD-Patienten liegt die Messvariabilität bei kurzen Messabständen (Tage oder Wochen) zwischen 3 und 4 % und über längere Zeiträume (Monate) bei bis zu 9 %. Die Messvariabilität zwischen Lungenfunktionslaboren ist bei der DL,CO hçher als bei der FEV1[90]. Die DL,CO wurde in COPD-Studien als Primärparameter verwendet, in denen die Effekte einer Rehabilitation, einer Volumenreduktions-Chirurgie oder die Therapie mit alpha1-Antitrypsin untersucht wurden. MCID-Grenzwerte wurden für die DL,CO bisher allerdings nicht vorgeschlagen. Der PaO2 wird zur Festlegung einer respiratorischen Insuffizienz verwendet, die ab einem Wert < 60 mm Hg besteht. Ab PO2 £ 55 mm Hg, in Ausnahmefällen auch ab < 60 mm Hg, besteht die Indikation zur Langzeit-Sauerstofftherapie [91]. Die Hçhe des PCO2 definiert das Vorliegen einer Hyperkapnie (‡ 45 mm Hg) und ein niedriger pH in der Blutgasanalyse wird neben der Vigilanz-Beurteilung als strenger Indikator zur Einleitung einer Beatmungstherapie verwendet [92, 93]. Ein niedriger PaO2 ist bei wegen einer COPD-Exazerbation hospitalisierten Patienten mit einer erhçhten Letalität assoziiert [94]. Belastungstests ! Die COPD-bedingte physische Einschränkung ist ein ganz wichtiger, den Gesundheitsstatus der betroffenen Patienten negativ beeinflussender Faktor [95]. Ein Belastungstest quantifiziert die physische Einschränkung, lässt eine prognostische Aussage zu (z. B. Letalität) und zeigt bei Verbesserung den Erfolg einer therapeutischen Intervention an [96 – 100]. Die meisten verfügbaren Belastungstests, wie z. B. der 6-Minuten-Gehtest (6MWT = 6-minutes walking test), ergospirometrische Tests oder der Shuttle-Gehtest haben eine gute Spezifität, diskriminative Eigenschaften, intra- und interindividuelle Reproduzierbarkeit und einen guten Vorhersagewert [17,18, 84,101]. Idealerweise werden in Belastungstests Dyspnoe-Fragebçgen integriert (s. o.). Die Ergospirometrie liefert umfangreiche physiologische Parameter, mit denen der Leistungsstatus detailliert darstellbar ist. Ergometrische Testprotokolle mit konstanten Belastungsstufen sind bei Lungenerkrankungen bezüglich der Analyse des Gasaustausches denen mit einer in kurzen Intervallen (1 min) zunehmenden Belastung (Rampenprotokoll) überlegen. Soll hingegen die Belastbarkeit oder auch die Steigerung der Belastbarkeit nach Interventionen wie Trainingsprogrammen untersucht werden, ist das Rampenprotokoll der Steady State-Untersuchung, die in maximal 2 Stufen durchgeführt werden kann, vorzuziehen. Ergometrien sind für COPD-Patienten, sofern sie in sitzender Position durchgeführt werden, weniger belastend und daher leichter durchzuführen als Laufbandergometrien. COPD-Patienten werden nur submaximal, d. h. bis ca. 75 % (oder 85 %) der maximal mçglichen Belastungsfähigkeit (oder Sauerstoffaufnahmefähigkeit VO2 max), belastet [100,102 – 104]. Die MCID der Belastungstoleranz bei submaximaler Belastung wird bei einer therapeutischen Verlängerung der Belastungszeit ab ‡ 1,75 Minuten angenommen [102]. Diese Einschätzung beruht auf den Studien von Emtner u. Mitarb. und O’Donell u. Mitarb., in denen eine therapeutische Intervention gegenüber Plazebo eine Verbesserung brachte, die in diesem Bereich lag [84,105]. Der am häufigsten verwendete Gehtest ist der 6MWT, der in Studien bei Patienten mit einer COPD-, einer pulmonal-arteriellen Hypertonie-, vor und nach einer Lungenvolumen-Reduktionschirurgie- oder in Rehabilitations-Studien Anwendung findet. Der Test ist einfach durchzuführen und wird mit einem Dyspnoefragebogen (meist Borg-Skala, s. o.) kombiniert [106]. Seltener wird dagegen der Shuttle Gehtest verwendet, weswegen die Datenlage vergleichsweise schlechter ist. Beim Shuttle-Test muss der Patient eine Strecke von 10 Metern wiederholt ablaufen, wobei die mittels Metronom vorgegebene Schrittfrequenz immer weiter gesteigert wird. Der Test misst somit die mittels externer Stimulation durchgeführte maximale physische Leistungsfähigkeit. Das Testergebnis korreliert gut mit der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2 max) und schlecht mit der FEV1[107]. Eine Gehstreckensteigerung von 37 – 54 bis 71 – 80 Metern wird für den 6MWT als MCID angegeben [37,108]. Ein MCID für den Shuttle-Test wurde bisher nicht formuliert. Andere wichtige Ergebnisparameter ! Letalität ist zwangsläufig der bedeutendste und robusteste Endpunktparameter. Es muss hierbei zwischen der Gesamtsterblichkeit und der erkrankungsspezifischen Letalität unterschieden werden. Wegen der vielen die Letalität beeinflussenden Faktoren erscheint bei der COPD die Gesamtletalität als der bessere Parameter. Die Festlegung einer MCID ist nicht mçglich, a) weil keine pharmakologische Intervention eine gegenüber Plazebo signifikante Senkung dieses Parameters nachweisen konnte, wenn man von der Langzeitsauerstofftherapie unter bestimmten Umständen – respiratorische Insuffizienz und Unterlassung des Zigarettenrauchens – absieht. Zudem gibt es b) nur eine COPD-Langzeitstudie in der die Letalitätsreduktion als Primärparameter für den Therapieerfolg einer medikamentçsen Behandlung eingesetzt wurde, wobei die medikamentçse Intervention keinen statistisch signifikanten Einfluss aufwies [54]. Soziale und gesundheitsçkonomische Parameter eignen sich, um die Belastung einer Erkrankung auf die Gesellschaft zu beschreiben und natürlich auch den Effekt einer Therapieintervention abzuschätzen. Der grçßte Teil entstehender direkter und indirekter Kosten gehen bei der COPD zu Lasten der Exazerbation und der schweren Erkrankungsstadien. Zur Abschätzung des çkonomischen Benefits von Therapien wurden s. g. QALYs (quality-adjusted life-years) errechnet. Dabei handelt es sich um eine mathematische Grçße, die eine Aussage darüber erlaubt, wie groß der finanzielle Aufwand einer therapeutischen Intervention ist, um ein weiteres Patientenjahr zu gewinnen. QALYs erlauben somit einen Vergleich der Kosteneffektivität verschiedener Therapien und werden als Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen über z. B. die Honorierung oder Nicht-Anerkennung von Therapieverfahren herangezogen [109]. Ab welcher Grenze auf der Basis der QALY-Berechnung eine Therapie als erfolgreich oder nicht erfolgreich angesehen werden kann, d. h. ab wann das Kosten-Nutzenverhältnis positiv oder negativ zu bewerten ist, obliegt dem gesellschaftlichen Konsens, den es bei der COPD allerdings nicht gibt. Der BMI und der FFMI (fat-free mass index) wurden in COPD-Interventionsstudien als Endpunktparameter genutzt. Ein niedriger BMI und/oder FFMI ist mit einer erhçhten Letalität assoziiert [16,110]. Umgekehrt prädisponierten bei normokapnischen Gillissen A et al. Studienendpunkte bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) … Pneumologie 2008; 62; 149 – 157 Übersicht Ergebnisparameter vorgeschlagener MCID FEV 1 100 ml submaximaler Belastungstest ‡ 1,75 Minuten 6-Minuten Gehtest 37 – 71 Meter [37] 71 – 80 Meter [108] Transition-Dyspnoe-Index (TDI) 1 Einheit Borg-Skala 2 Einheiten Visual analogue Skala (VAS) 10 – 20 mm (von 100 mm) St. George’s Respiratory Questionnaire 4 Einheiten Chronic Respiratory Questionnaire 0,5 Einheiten Quality of well-being scale ‡ 0,03 Einheiten Exazerbationen Veränderung um 20 % bei häufigen Exazerbationen (z. B. ‡ 3/Patient/Jahr*) oder 1 Exazerbation/Jahr Tab. 3 Vorgeschlagene minimale Veränderung, ab der ein klinisch bedeutsamer Unterschied bemerkbar ist *[48, 49] MCID = minimal clinically important difference (modifiziert nach [37]). COPD-Patienten Übergewicht mit einem niedrigeren Letalitätsrisiko [111,112]. Ernährungsstudien bei COPD-Patienten mit einer pulmonalen Kachexie zeigten, dass bei einem Teil eine Gewichtszunahme von im Mittel 1,1 bis 4,2 kg erreichbar ist [113,114]. Eine Steigerung des FFMI ist durch Muskeltraining mçglich. Wegen der uneinheitlichen Responderrate untergewichtiger COPD-Patienten auf eine hyperkalorische Ernährung und wegen des nicht gesicherten Langzeitnutzens gibt es für diese Parameter keinen MCID [115]. Fazit ! Zweifelsohne besteht die Notwendigkeit MCIDs für klinische Parameter der COPD-Patienten zu formulieren. Wie in dieser Übersicht dargestellt, befinden wir uns aber erst am Anfang, a) die verfügbaren diagnostischen Parameter nach klinischer Bedeutung zu bewerten, und b) für diese „minimal wichtige Unterschiede“ zu definieren. Zudem besteht eine große Variabilität in der Festlegung der Grenzen, ab wann ein Parameter klinisch bedeutsam sein soll. Bei manchen Parametern ist es gar nicht mçglich, eine Grenze zu ziehen, ab wann ein Unterschied für den Patienten bedeutsam oder wann er als unbedeutend einzustufen ist. In diesem Sinne fällt auch die Interpretation von Studiendaten schwer, denn ein signifikanter Unterschied zwischen den Vergleichsgruppen muss in der Praxis nicht notwendigerweise auch klinisch bedeutsam sein. Diese Übersicht formuliert für verschiedene Ergebnisparameter Vorschläge, ab wann für verschiedene COPD-relevante Erfolgsparameter eine MCID anzu" Tab. 3). nehmen ist (l Institutsangaben 1 Robert Koch-Klinik, Thoraxzentrum des Klinikums St. Georg Leipzig Universitätskliniken Mainz, III. Med. 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