Offener Brief
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Offener Brief
Österreichischer Berufsverband der SozialarbeiterInnen – Landesgruppe OÖ DSA Christoph Krenn Zelkingerstraße 8, 4020 Linz [email protected] www.oberoesterreich-sozialarbeit.at Linz, 7.7.2015 Offener Brief zu den Gehaltsabschlüssen bei den nichtmedizinischen Gesundheitsberufen Diese Woche sollen die Gehaltserhöhungen für 15.000 Spitalsbedienstete beschlossen werden. Die Berufsgruppe der klinischen SozialarbeiterInnen (ca. 70 Personen!) wurde dabei von Seiten des Landes und der Arbeitgeberseite nicht berücksichtigt. Die Landesgruppe OÖ des Österreichischen Berufsverbandes der Sozialen Arbeit (obds) verurteilt diesen Ausschluss der klinischen SozialarbeiterInnen bei den Gehaltsabschlüssen auf das Schärfste! Als Begründung wurde angeführt, dass diese „nicht direkt am Patienten“ arbeiten und „nichts zur Entlastung der Ärzte“ beitragen würden. Im Widerspruch dazu hat mit Zustimmung zum Berufsbild 2006 der größte Krankenhausträger in Oberösterreich (die GESPAG) klinische Sozialarbeit als therapeutische Berufsgruppe anerkannt, die direkt am und mit Patientinnen und Patienten an der Genesung bzw. Stabilisierung arbeitet. Dazu ein Zitat aus dem Berufsbild: „Die Reflexion von Problemen mit Patienten ist eine zentrale Aufgabe in der psychosozialen Beratung und wird ergänzt durch umfassende Informationsvermittlung und persönliche Hilfestellung bei Erledigungen und Vernetzungen mit extramuralen Einrichtungen und Behörden, welche momentan oder generell von Hilfesuchenden nicht eigenverantwortlich erledigt werden können. Die Beratung dient aber auch dazu, einen Zusammenhang zwischen Lebenssituation und Krise/Erkrankung gemeinsam mit dem Patientensystem herauszuarbeiten, einen objektiveren Standpunkt zu den Problemen zu finden und dadurch neue und gesündere Problemlösungsstrategien zu ermöglichen.“ Seit Einführung der neuen Arbeitszeitregelung für Ärzte stehen diese auch weniger bei Besprechungen mit PatientInnen und Angehörigen sowie bei Helferkonferenzen zur Verfügung. Die klinische Sozialarbeit wird so auch mit Fragen konfrontiert, die eigentlich Ärzte beantworten müssten. Weiters ist in diesem Zusammenhang anzuführen, dass sowohl SozialarbeiterInnen wie auch Diplomiertes Krankenpflegepersonal im Rahmen des Entlassungsmanagements tätig sind, jedoch aufgrund des Verhandlungsergebnisses nur die Berufsgruppe der Pflege eine Gehaltserhöhung erhalten wird. Unseres Wissens sind andere Berufsgruppen in den Gehaltserhöhungen berücksichtigt, die tatsächlich nicht direkt an PatientInnen tätig sind. Ein Argument für die Erhöhungen war auch, dass die Gehälter in OÖ unter dem österreichweiten Durchschnitt liegen. Dies ist auch im Bereich der Sozialarbeit der Fall. Durch die jetzige Vorgangsweise findet somit wieder keine Anpassung der Gehälter der SozialarbeiterInnen auf ein bundesweites, marktübliches Niveau statt. In Anbetracht dieser Richtigstellung und unter Einbezug des GESPAG-Berufsbildes fordern wir eine Gleichbehandlung der Berufsgruppe der klinischen SozialarbeiterInnen welche zu Unrecht bei den Gehaltsverhandlungen ausgenommen wurde. Es müssen die gleichen Bedingungen wie für das Diplomierte Krankenpflegepersonal und die MTD gelten! Mit freundlichen Grüßen DSA Christoph Krenn Vorsitzender der Landesgruppe OÖ des obds Verteiler: OÖ Landesregierung OÖ Landtagsabgeordnete GdG-KMSfB Norbert Haudum GPA-DJP Andreas Stangl GÖD Peter Csar Vida Sonja Reitinger div. Printmedien in OÖ