"Geburt" der Soonwaldfee - Naturpark Soonwald-Nahe

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"Geburt" der Soonwaldfee - Naturpark Soonwald-Nahe
Dietmar Tuldi
55497 Ellern
Entstehung und Bedeutung der „Soonwaldfee“
Wie in fast allen Dörfern im Hunsrück und darüber hinaus hat die traditionelle Kirmes ihre
frühere Bedeutung längst verloren. War die Kirmes anno dazumal das jährliche Fest, auf
das sich das ganze Dorf freute und das für die Frauen Gelegenheit bot, sich neu einzukleiden, so ist sie heute maximal eine "Fete" von vielen.
Der ehemalige Stellenwert ist weg. Das führt in der Regel dazu, dass die „Kirchmess“ als
Pflichtübung abgehalten wird, sich tatsächlich aber nur wenige wirklich dafür interessieren.
So war es auch in Ellern.
Um das zu verändern, hat sich der hiesige Gemeinderat vor anderthalb Jahrzehnten intensiv Gedanken gemacht, wie man die Kirmes wieder neu erwecken kann. Eine Terminverlegung hatte zu dem gewünschten Effekt nicht geführt. Also überlegte man weiter.
Bei einem Sonntagsspaziergang kam dem Ortsbürgermeister die Idee, die Ellerner Kirmes
mit einem Thema zu belegen und so interessant zu machen. Es sollte ein Thema sein, das
es in dieser Form noch nicht gab und das in besonderer Weise zu Ellern passt.
Der Name Ellern kommt vom Wappenbaum „Erle“. Ellern liegt am Soonwald und hat selbst
ca. 400 ha eigenen Gemeindewald. Ellern beherbergt seit mehr als 100 Jahren einen bedeutenden Möbelhersteller und ebenfalls seit mehr als 100 Jahren eine namhafte Baumschule, die ebenfalls überregional bekannt ist.
Was passte gut zum Dorf und musste nur noch beim Namen genannt werden: Holz!
Die Idee der „Holzkerb“ war geboren.
Eine glückliche Fügung war es dann, dass die rheinland-pfälzische Forstverwaltung ihre
Arbeit noch besser präsentieren wollte und dass mit dem damaligen Leiter des Forstamtes
Simmern, Hubertus Keimer, ein aktiver Unterstützer der Idee gefunden wurde. Der Forst
war und ist von Anfang an dabei.
Der Ortsbürgermeister holte sich die Zustimmung des Gemeinderates ein und lud alle verfügbaren Holzverarbeiter aus dem Ort und der Umgebung zu einem Treffen ein, bei dem
er die Idee erläuterte. Das einfache Konzept war: Die Gemeinde stellt die Plattform und
jede(r) der/die sich in irgendeiner Form mit dem Naturprodukt Holz befasste, konnte seine/ihre Dienste und Leistungen rund um das Holz ausstellen und anbieten.
Der Erfolg der ersten Veranstaltung übertraf mit mehreren Tausend Besuchern alle Erwartungen. Die Holzkerb hat ihre Anziehungskraft bisher nicht verloren – im Gegenteil. Die
Zahl der Aussteller und Nachfrager nahm jährlich zu. In jedem Jahr gibt es wieder Diskussionen mit potentiellen Ausstellern, die gerne zur Holzkerb kommen wollen, aber abgewiesen werden müssen, weil sie keine Holzprodukte anbieten.
Die Holzkerb war von Anfang an etwas besonderes und mit prominenten Unterstützern
wurde die Idee diskutiert, eine Symbolfigur zu schaffen, die für den Soonwald mit seiner
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großen Bedeutung für das Thema Holz steht – Soonwaldfee und Soonwaldelfe waren geboren, die seit der 7. Holzkerb unsere Region repräsentieren.
Soonwaldfeen und -elfen
2002 – 2004
2004 – 2005
2005 – 2006
2006 – 2008
2009 – 2010
2010 – 2012
2012 – 2013
2013 – 2014
2014 – 2015
ab 2016
Soonwaldfee Catherina mit Elfe Carolin
Soonwaldfee Nathalie mit Elfe Olga
Soonwaldfee Olga mit Elfe Katharina
Soonwaldfee Adelina mit Elfe Martha
Soonwaldfee Daniela mit Elfe Hannah
Soonwaldfee Leah Noemi
Soonwaldfee Kathrin
Soonwaldfee Lara
Soonwaldfee Maria
Soonwaldfee Sandra mit Elfe Sabrina
Alle bisherigen Amtsinhaberinnen haben sich als würdige Vertreterinnen erwiesen und ihre
Aufgaben nach den jeweiligen Neigungen ausgerichtet. Regelmäßig haben sie mit ihrer
Anwesenheit die unterschiedlichsten Veranstaltungen aufgewertet. Manchmal wurde ein
Grußwort gewünscht, ein anderes Mal wurden Preise verliehen. Es wurden Kinder bei einer Weihnachtsfeier beschenkt oder auch Präsente zum Welt-Aids-Tag auf dem Flughafen
Hahn ausgeteilt.
Das Spektrum geht von Auslandsaufenthalten (Ungarn, Polen), Besuchen in Berlin, Empfängen beim Landrat oder dem Ministerpräsidenten, Teilnahme am Rheinland-Pfalz-Tag
oder an Jagdveranstaltungen im Soonwald, Kochveranstaltungen mit Johann Lafer bis hin
zu Auftritten in Rundfunk oder Fernsehen.
Alle bisherigen Repräsentantinnen waren am Ende ihrer Amtszeit dankbar und froh über
die positive Wirkung und die Erfahrungen, die sie sammeln konnten. Sie knüpften Kontakte, die eine junge Frau in diesem Alter in aller Regel sonst nicht gehabt hätte. Eine ehemalige Soonwaldfee konnte eine Stellenbewerbung positiv abschließen, weil sie in ihrem Bewerbungsschreiben auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit verweisen konnte. Keine der Damen
wollte im Nachhinein diese Erfahrung missen.
Die Region um den Soonwald, besonders der Hunsrück, hat endlich das Aushängeschild,
das unsere schöne und liebenswerte Heimat angemessen bei entsprechenden Veranstaltungen aufwertet und vertritt. Eine Region kann mehr aus sich machen, wenn sie sich ihrer
Stärken bewusst ist und den Mut aufbringt, etwas Neues anzufangen.
So ist mit der Soonwaldfee über die Holzkerb hinaus eine positive Vernetzung der Region
über die Kreisgrenzen (Simmern und Bad Kreuznach) hinaus gelungen, von der zu Beginn
der Idee niemand zu träumen gewagt hätte.
(Dietmar Tuldi)
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