Die sieben Gaben (Gerhard Schöne) Wenn ich dir was wünschen
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Die sieben Gaben (Gerhard Schöne) Wenn ich dir was wünschen
„KINDER SIND TABU!“ gegen Kindeswohlgefährdung und sexuellen Missbrauch (Arbeitsmaterial 03: Liedtexte & Quellenverweis) © tobias kube, bdkj thüringen, 2010 Die sieben Gaben (Gerhard Schöne) Wenn ich dir was wünschen dürfte, mein liebes Kind, wünscht ich dir die sieben Gaben, die nicht leicht zu haben sind. Die Geduld der Weinbergschnecke, ruhig zieht sie ihre Bahn und kommt unbemerkt von allen still bei ihrem Ziele an. Und den Stolz von meiner Katze, kein Befehl bricht ihren Sinn. Sie streicht nur um meine Füße, wenn ich sanft zu ihr bin. Wenn ich dir was wünschen dürfte, mein liebes Kind, wünscht ich dir die sieben Gaben, die nicht leicht zu haben sind. Die Balance des Stehaufmännchens. Es schwankt etwas hin und her, wenn man es zu Boden drückte und steht dann wie vorher. Und die Frechheit eines Flohes, der die großen Tiere dreist dort, wo sie am meisten stinken, nicht hineinkriecht, nein beißt. Wenn ich dir was wünschen dürfte, mein liebes Kind, wünscht ich dir die sieben Gaben, die nicht leicht zu haben sind. Das Geheimnis eines Steines, außen grau und unscheinbar, weiß er doch in seinem Innern einen Kristall, sternenklar. Und den Traum des Samenkornes, das sich in die Erde legt, das die Blätter und Blüten, Baum und Frucht in sich trägt. Und zuletzt den Mut der Rose, die noch einmal rot erblüht, wenn schon Rauhreif und Neuschnee jedes Feld überzieht. CD „Die Sieben Gaben. Lieder im Märchenmantel.“ Buschfunk 1994 AM 03: Liedtexte Seite 1 von 2 www.bdkj-thr.de „KINDER SIND TABU!“ gegen Kindeswohlgefährdung und sexuellen Missbrauch (Arbeitsmaterial 03: Liedtexte & Quellenverweis) © tobias kube, bdkj thüringen, 2010 Kinderaugen (Peter Rupprecht) Gute Nacht Engel, es wird Zeit ins Bett zu gehn Die Dunkelheit umschließt den Mond, die Zeit scheint still zu stehn Der Engel schleicht nach oben jeder Tritt tonnenschwer Die Angst wird immer grösser, die Seele ist längst leer Der Engel liegt im Bettchen den Teddy fest gedrückt Sie hört nicht mehr die Spieluhr, sie scheint der Welt entrückt Das Zittern ihrer Händchen haucht dem Teddy Leben ein Zu viel geweint, zu viel Angst, sie fühlt sich so allein Kinderherzen, zerbrechlich wie Glas Kinderaugen, wem macht so was wohl Spaß Kinderseelen, im warmen Bett erfroren „Oh Mami warum hast du mich geboren?” Es öffnet sich die Türe, lautlos voller Gier Verschwitzter Leib, Geilheit pur, kein Mensch mehr nur noch Tier Stille Tränen brennen wie Feuer, tiefe Narben ins Gesicht Das letzte Beben seines Körpers das bemerkt sie nicht Kinderherzen, zerbrechlich wie Glas Kinderaugen, wem macht so was wohl Spaß Kinderseelen, im warmen Bett erfroren „Oh Mami warum hast du mich geboren?” „Papa was hab ich falsch gemacht? Will doch dein Engel sein!“ Die Angst vor dir ist riesengroß, doch noch mehr allein zu sein Mama darf nichts wissen, sagst Engel müssen schweigsam sein Sonst verlieren sie ihre Flügel und stürzen ins Feuer rein Kinderherzen, zerbrechlich wie Glas Kinderaugen, wem macht so was wohl Spaß Kinderseelen, im warmen Bett erfroren „Oh Mami warum hast du mich geboren?” Kinderherzen, zerbrechlich wie Glas Kinderaugen, wem macht so was wohl Spaß Kinderseelen, warum? warum nur mir? Oh Papi warum? Ich hab dich doch so lieb. www.rupprechtpeter.de/html/kinderaugen.html AM 03: Liedtexte Seite 2 von 2 www.bdkj-thr.de