Interview mit John Harricharan „Es gibt nur drei Probleme“ - I
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Interview mit John Harricharan „Es gibt nur drei Probleme“ - I
Interview mit John Harricharan „Es gibt nur drei Probleme“ Interview mit John Harricharan Gastgeber John Harricharan ist preisgekrönter Bestsellerautor, dessen Bücher in neun Sprachen übersetzt wurden. Er ist zusammen mit Deepak Chopra, Og Mandino und Elisabeth Kübler-Ross auf der Vortragsbühne erschienen. Johns Leben war von zahlreichen kontrastreichen Erfahrungen gekennzeichnet und hat ihn schließlich dazu gebracht, ein tiefes Mitgefühl und eine große Sensibilität zu entwickeln. In diesem Interview werden Sie ein einfaches Hilfsmittel kennen lernen, um Ihr Leben zum Besseren zu wenden; Sie werden erfahren, wie Sie mit Hilfe Ihrer Gefühle eine neue Realität erschaffen, wie Sie Ihr Selbstwertgefühl erhöhen und dass es im Grunde nur drei Probleme im Leben gibt, und auch, wie Sie damit konstruktiv umgehen. Ich darf Sie zunächst bitten, kurz auf die größten Wendepunkt in Ihrem Leben einzugehen. Was hat Sie auf Ihren heutigen Weg gebracht? JH Als kleiner Bub war ich immer schon sehr neugierg und habe vieles hinterfragt. Ich wollte wissen, wieso der Himmel blau ist. Natürlich konnte es mir keiner sagen. Es war auch nicht wichtig. Immerhin hatte es nichts zu tun mit Essen, Trinken oder Leben, aber mich interessierte es eben. Ich kam in einem Dorf an der Nordküste Südamerikas, in der Nähe des Atlantik, auf die Welt. Das war eine Gegend, in der Ackerbau und Fischerei betrieben wurden. Die meisten Bewohner mussten ums Überleben kämpfen. Ich war das älteste von zwölf Kindern. Kein Wunder, dass ich später keine Kinder haben wollte, weil es trotz aller Freude auch eine Menge Verdruss für meine Eltern brachte. Mein Vater kam nie über die vierte Klasse hinaus und meine Mutter machte nur die erste Klasse. Ich selbst habe in meinen späteren Jahren zwar eine Reihe von Titeln erworben, aber bin nach wie vor der Meinung, dass ein Titel oder Diplom noch keinen Menschen macht. Wissen Sie, was ich mit diesen Papieren mache? Ich hänge sie unter einer Glasscheibe im Badezimer auf und schreibe drauf: „Im Notfall einschlagen!“ Warum mache ich das? Weil wir immer immer das Zentrum unserer Macht sind. Das Universum ist immer da. Das bringt mich zu etwas Lustigem. Ich war der Jüngste in meiner Klasse, weil ich einige Klassen übersprungen hatte. Mir ging nicht in den Kopf, wieso ich in der Oberschule nie eine Freundin hatte. Alle Jungs hatten Freundinnen und ich dachte mir, dass etwas faul sein müsse. Irgendwas müsse mit mir nicht stimmen. Vielleicht war ich zu kleinwüchsig? Oder vielleicht waren meinen Ohren zu groß und die Mädchen mochten mich deshalb nicht? Oder lag es vielleicht an meiner Nase? Jedenfalls beneide ich meine Klassenkameraden. Wäre es nicht schön, Hand zu Hand mit einem Mädchen spazieren zu gehen? dachte ich mir - aber es war mir nicht vergönnt. Interview mit John Harricharan Dann lernte ich ein paar wirklich großartige Leute kennen. Ich werde darauf später eingehen; es hat mit Swami Purnananda zu tun, der mir den Blick für viele Dinge öffnete. Ich war noch keine zwanzig und wollte studieren. Er sagte mir: „John, du musst aufhören, dich selbst so zu sehen, wie du denkst, dass andere dich sehen! Die anderen sehen dich nur so, wie du dich selbst siehst!“ Und ich dachte: „Was erzählt der mir bloß für ein Zeug!“ Aber mit der Zeit wurde ich Student und ich dachte mir: „Diese Situation mit den Mädchen werde ich nicht mehr mitmachen!“ Ich fing an, mich selbst anders zu sehen. Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf andere Dinge. Statt mich als zu klein, zu dies oder zu das zu betrachten, änderte ich meine Einstellung. Und siehe da: Auf einmal gingt ich mit einer wunderhübschen jungen Dame und schloss mein Studium mit Suma Cum Laude ab! Einige Jahre später lernte ich Leute kennen, die das bestätigten, was ich gelernt hatte. Sie haben in Ihrer Einleitung bereits einige davon genannt, Leute wie Deepak Chopra. Ich freundete mich mit Richard Bach, dem Autor der „Möve Jonathan“, an, und auch mit Elisabeth Kübler-Ross und Og Mandino und anderen. Einstein sagte einmal, dass alles so einfach wie möglich - aber nicht einfacher - gemacht werden sollte. Ich sehe das auch so. Ich dachte mir: Wir haben hier all die Weisheit der Welt, wir hören von Energiepunkten und es wird über dieses Gesetz und über jenes berichtet; der eine spricht über Kundalini, der andere über Chakras und der dritte über wieder etwas anderes, aber die meisten Leute wissen nicht Bescheid, worum es geht. Also sagte ich mir: Ich werde das alles zusammenschreiben und es so einfach wie möglich darstellen. Drei Prinzipien in drei Minuten, um das zu erreichen, was man sich vorgenommen hat. Das war vor etwa 12 oder 14 Jahren. Gastgeber Bevor wir näher darauf eingehen - Sie sagen, dass sich alle Probleme auf drei an der Zahl reduzieren lassen. Wieso das? JH Alle Probleme sind die Folge eines einzigen Problems, ich werde später darauf zurückkommen. Wir akzeptieren alles Mögliche, was die Welt und uns selbst betrifft, entweder aus eigener Erfahrung oder aufgrund der Einwirkung anderer; wir haben zum Beispiel ein Problem mit dem Auto, oder mit Geld, oder mit dem Wetter, oder mit der Gesundheit. Aber all diese Probleme lassen sich auf drei eingrenzen. Das erste Problem sind die Finanzen. Einige Leute sagen: Nein, das Geld ist es nicht, mein Problem ist der Beruf. Aber wer nicht nur aus Spaß an der Freude arbeitet, bekommt für seine Arbeit auch Geld bezahlt. Das also wäre das eine Problem. Das zweite Problem ist die Gesundheit. Ich spreche nicht von Kopfschmerzen, sondern von größeren Beschwerden. All das lässt sich unter der Überschrift „Gesundheit und Wohlbefinden“ zusammen Interview mit John Harricharan Das dritte Problemfeld lautet: Beziehungen. Damit meine ich nicht nur Liebesbeziehungen, sondern auch die Beziehung zur Mutter, zum Vater, zu den Geschwistern, Freunden, Kollegen und Freunden. Denken Sie, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, jetzt bitte an Ihr dringendsten Problem. Sie werden feststellen, dass es in eine der drei genannten Kategorien fällt. Gastgeber Aber andererseits sagen Sie, dass es nur ein einziges Problem gäbe? JH Das eine Problem, aus dem sich alle übrigen Unterprobleme ergeben, ist die Trennung von der Urquelle. Wir vergessen schlichtweg, womit wir verbunden sind. Es geht also um die „Macht des Eins-Seins“ mit der Höheren Macht, die jeder nennen kann, wie es ihm beliebt. Das ist das Grundproblem, an dem wir ansetzen müssen. Wenn ich das tue, berichtige ich auch die übrigen drei Probleme. Bedeutet das nun, dass ich nie Probleme gehabt hätte. Beileibe nicht! Ich hatte ein schweres Päckchen zu tragen und einige der Zuhörer werden das jetzt als Widerspruch erachten. Natürlich bin auch ich nicht vor Problemen verschont geblieben! Auch heute noch nicht. Aber sie sehe Probleme wie eine Schule; sie sollen uns etwas beibringen. Mein alter Freund Richard Bach sagt sinngemäß, dass wir Probleme deshalb haben, weil wir ihre Geschenke brauchen. Jedes Problem bringt ein Geschenk mit sich. Was Sie mit dem Problem anstellen, ist Ihnen überlassen. Probleme zeigen Ihnen, wie Sie zum nächsten Schritt kommen. Was würde geschehen, wenn Sie Ihr Leben lang in der vierten Klasse blieben? Zuerst wäre das wahrscheinlich ganz nett; immerhin können Sie den Stoff aus dem Effeff. Sie wurden nur Einser schreiben. Aber bald würden Sie sich langweilen und nichts mehr dazulernen. Deshalb werden Sie mit schwierigeren Aufgaben konfrontiert. Ich habe alle möglichen Schulen und Institute besucht. Am Anfang, zum Beispiel im Chemie-Unterricht, dachte ich immer: Mein Gott, ist das kompliziert! Aber rückblickend war es ein Klacks. Und so meistern wir ein Problem nach dem anderen. Das reißt nicht ab. Das wird den einen oder anderen enttäuschen, aber Beschönigen hilft hier nichts. Anhand Ihrer Probleme können Sie ermessen, wer Sie sind. Ist Ihr größtes Problem, mit welchem Auto Sie heute zur Arbeit fahren sollen? Oder ob es heute regnen wird? Wenn Sie sonst keine Probleme haben, dann ist es wirklich schlecht bestellt um Sie! Sie erhalten erst dann knifflige Aufgaben, wenn Sie dazu bereit sind. Interview mit John Harricharan Über einen Mangel an solchen Prüfungen kann ich mich nicht beklagen! Wie ich bereits erwähnte, habe ich mein Studium mit Bravour absolviert, obwohl meine Eltern kaum eine Bildung vorzuweisen hatten. Aber ich hatte andere Probleme: Ich war mit der Prinzessin meiner Träume verheiratet. Wir waren beide in unseren Dreißigeren, als man Krebs bei ihr feststellte, woran sie dann verstarb. Unsere zwei kleiner Kinder musste ich alleine aufziehen. Für diejenigen unter Ihnen, die es an meinem Akzent nicht gemerkt haben: Ich bin ein so genannter Ausländer. Ich wurde in einer anderen Land geboren und meine Eltern waren Inder. In einer indischen Familie war es so, dass der Erstgeborene nie kochen lernte oder sein Bett zu machen brauchte. Das war die Aufgabe der jüngeren. An der Oberschule konnte ich mir noch nicht einmal eine Tasse Kaffee brühen. Aber ich lernte schnell. Aber es wäre besser gewesen, ich hätte diese Dinge bereits im Elternhaus gelernt; dann hätte ich nie so viel Zeit vergeudet. Begrüßen Sie also Ihre Probleme. Hereinspaziert! Sie sind Herausforderungen und sie besuchen Sie. Sie sind Prüfungen. Prüfugen werden nie ausbleiben. Einmal sagte ich zu meinem Freund Richard Bach: „Ich habe diese ewigen Prüfungen satt!“ Er sagte mir: „John, den Prüfungen ist das egal. Sie kommen und sagen dir: Hier bin ich wieder. Jetzt bis du dran!“ Das also hat es mit Problemen auf sich. Alles hat seinen Grund, nichts kommt von ungefähr. In einem geordneten Universum ist das gar nicht möglich. Gastgeber Probleme sind eine Gelegenheit für uns, zu wachsen und zu sehen, wer wir wirklich sind. Das gefällt mir. Habe ich das so auch richtig verstanden? JH Absolut! Ja, denn ohne Probleme gäbe es kein Wachstum. Denken Sie zum Beispiel an einen Schmetterling, als er noch eine Raupe war. Wenn er nun hätte denken können: Ich fühle mich wohl in meiner Haut. So soll es bleiben. Aber eines schönen Tages kommt er in einen dunklen Kokon. Der grüne Baum, die Blätter, seine Geschwister - all das ist ist auf einmal weg und der künftige Schmetterling ist ganz alleine. Aber ohne all dies könnte er niemals fliegen. Er brauchte diese Probleme. Gastgeber Mir gefällt dieser Vergleich! Ich weiß, dass Sie in Ihrem Buch auch über Affirmationen sprechen. Haben Sie einen Tipp dazu, wie wir Affirmationen wirkungsvoller einsetzen können? JH Erst kürzlich habe ich in einer angesehenen Zeitschrift - ich glaube, es war im Wall Street Journal - einen Artikel über inbrüstiges Beten gelesen. Dort hieß es, dass beim Beten vier größere Veränderungen im Gehirn stattfinden. Interview mit John Harricharan Dem hätte ich hinzufügen können: Auch beim Meditieren oder wenn jemand Affirmationsübungen durchführt. Ich spreche mich hier nicht für oder gegen eine bestimmte Religion aus. Für mich spielt das auch gar keine Rolle. Ich war zusammen mit Moslems, mit Hindus, mit Christen und mit Juden in Kirchen und Gebetshäusern, und habe damit keine Berührungsprobleme. Also zurück zu Ihrer Frage, zu den Affirmationen. Ich möchte Ihnen hierzu gerne eine Geschichte erzählen. Es gab da vor tausenden von Jahren einen Superlehrer. Er hieß Jesus. Einer seiner Freunde, der Lazarus, lag im Sterben. Lazarus hatte mehrere Schwestern, und sie waren todtraurig. Also ließen sie Jesus rufen und sagten ihm: „Meister kommt! Ihr müsst unseren Bruder heilen, er ist schwer krank!“ Aber Jesus war mit anderen Dingen beschäftigt. Er heilte hier und heilte dort; er sprach vor dieser Gruppe und vor jener. Und so kam es, dass er sich etwas verspätete. Als er im Hause des Lazarus ankam, weinten dessen Schwestern Maria und Martha bitterlich. Sie machten Jesus Vorwürfe: „Wärest du hier gewesen, so wäre unser Bruder nicht gestorben!“ Jesus ließ sich auf den aktuellen Stand der Dinge bringen und sagte dann: „Wo habt ihr ihn hingelegt?“. Die Schwestern sagten: „Er wurde bereits vor drei Tagen beerdigt. Er wird jetzt bereits übel riechen“. Sie nahmen sich also kein Blatt vor den Mund. Immerhin können wir es so in den wenigen Originalübersetzungen nachlesen: „Geht nicht dorthin. Er riecht bereits übel“. Doch er kümmert sich nicht darum. Er ging also zum Grab. Sagte er dort vielleicht: „Oh mein Gott. Bitte! Bitte! Erwecke meinen Kumpel Lazarus von den Toten! Schau dir seine armen Schwestern an“? Oh nein! Er wurde still. So lese ich das heraus, immerhin war ich nicht zugegen. Jesus, ging also in die Stille. Und dann sagte er - und das ist die Affirmation, dieses mächtige Gebet, auf das es mir ankommt: „Vater, ich danke dir, dass du mich erhöret hast, doch ich weiß, dass du mich allezeit hörest, aber um des Volkes willen, das hier umher steht, sage ich es, damit sie glauben, du habest mich gesandt. Lazarus, komm heraus!“ Was ist daran so bemerkenswert? Zum einen hatte Jesus nicht um den „armen Lazarus“ getrauert. Er sah ihn lebend. Er sagte: „Vater, ich danke dir, dass du mich erhöret hast. Ich weiß, dass du mich allezeit hörest“. Interview mit John Harricharan Und er wandte sich um und sagte: „Lazarus, komm heraus!“ Affirmationen, Gebete und Meditationen sind also nur durch einen sehr dünnen Schleier getrennt. Zum einen geht es also um die Stille. Wir gehen in uns und nehmen uns ein paar Sätze vor, die wir uns selbst in der Stille vorsagen. Das geht keinen anderen etwas an. Dazu bringen wir tiefe Gefühle ein. Und danach lassen wir es auf sich beruhen! Ein anderes großartiges Gebet aus dem Neuen Testament ist: „Ich und der Vater sind eins!“ Das bedeutet, dass wir mit der Ursubstanz verbunden sind. Das bringt uns zurück zu dem einen Grundproblem: die Verbindung mit der Quelle. Im Grunde können wir von dieser Quelle gar nicht getrennt werden, aber wir vergessen es eben immer wieder allzu leicht. Oder sehen wir uns die Geschichte von Lord Krishna an, der zusammen mit seinem Freund Arjuna mit dem Wagengespann auf das Schlachtfeld fährt, einen Tag vor der großen Schlacht zwischen den beiden großen Heeren. Arjuna blickt sich um und sagt: „Lord Krisha, vertraut mir das Geheimnis an!“ Wir sprechen hier von einem Buch, das immerhin bereits vor einigen tausend Jahren geschrieben wurde. Krishna erwidert: „Wollt ihr es wirklich wissen?“ Arjuna beharrt darauf. Und dann steht folgendes in der Bhagavad Gita: „So lautet das Geheimnis: Ich kenne das Feld und ich kenne mich als das Feld. Das ist das Geheimnis“. Erkennen Sie die Einheit, die dort angesprochen wird? Die dahinterstehende Affirmation? „Ich bin das Feld. Ich bin!“ Es kann durch nichts gestört werden, was ich mir vorstelle. Wenn ich mir einen Film ansehe und einen Löwen sehe, der jemanden verfolgt, brauche ich nur meine Augen zu schließen und sie nach ein paar Minuten wieder öffnen. Wenn ich mir einen furchtbaren Film auf DVD ansehe, brauche ich nur die DVD zu wechseln, wenn mir der Film nicht gefällt. Wenn Ihnen Ihre Herausforderungen nicht gefallen, ändern Sie Ihr Denken! Verabschieden Sie sich von den garstigen Gedanken! Das heißt nicht, dass Sie fortan problemfrei leben werden, aber es werden andere Probleme sein. Viele Menschen haben mit Problemen im Bereich von Geld, Gesund oder Beziehungen zu tun; vielleicht eher mit dem einen Bereich oder auch mit zwei Bereichen gleichzeitig. Mich selbst hat es gleich bei allen drei Bereichen erwischt. Ich verlor meine Frau, musste völlig unvorbereitet meine Kinder großziehen und fiel auch finanziell in ein Loch. Bei Affirmationen suchen Sie sich also etwas heraus, zum Beispiel aus einem Buch, oder einen Vers, der Sie inspiriert oder motiviert. Interview mit John Harricharan Wiederholen Sie diese Affirmation so oft, bis sie Ihnen in Fleisch und Blut übergeht! Sie sollte automatisch hochkommen, wenn Sie sich einem Problem gegenüber sehen. Dann gehen Sie in die Stille, werden eine Minute lang ruhig, atmen tief durch und sagen sich die Affirmation vor. Natürlich können Sie auch Ihre eigene Formulierung verwenden. Gastgeber Ich habe bei Ihnen gelesen, dass Sie Angst und Zweifel für unsere schlimmsten Feinde halten. Überwinden wir diese Teufel so, wie Sie es soeben beschrieben haben? JH Das war immer schon ein schwerer Brocken für mich und manchmal ist das auch heute noch so. Ich begebe mich zwei oder drei Mal am Tag in die Stille, vielleicht jeweils zehn Sekunden lang, bis mir klar ist, was los ist. Ich muss mir klar werden, dass ich eine alte Platte wieder neu aufgelegt habe. Also begebe ich mich in diese heilige Stille und suche sehr schnell nach einer Affirmation, die zu meinem Problem passt. Allerdings bezeichne ich es nicht als „mein“ Problem, sondern nur als „das“ Problem oder „die“ Herausforderung oder „die“ Lektion. Wenn ich „mein“ Problem sagen würde, wäre die Verknüpfung damit stärker. Personalisieren Sie es also nicht. Wenn Sie sich dabei ertappen, dass Sie sagen: „Meine Kopfschmerzen machen mich ganz verrückt“, formulieren Sie es um und sagen: „Diese Kopfschmerzen vergehen gleich wieder. Ich habe euch bemerkt. Jetzt verschwindet wieder!“ Achten Sie also darauf, das Wörtchen „mein“ zu neutralisieren! Gastgeber Sie sagen auch, dass wir die Einzelheiten dem Universum überlassen sollten. Was meinen Sie damit? JH Ich darf Ihnen dazu eine Geschichte über meinen Sohn erzählen. Er war damals vier Jahre alt. Irgendein Spielzeug war kaputt gegangen und er kam tränenüberströmt zu mir. „Papi. Mach das wieder ganz!“ Er erklärt mir haarklein, was ich zu tun habe, aber er gibt mir das Spielzeug nicht. Also kann ich sein Spielzeug nicht reparieren. Er übergibt mir das Problem nicht. Jeder von uns hat Zugriff auf einen höheren „Ausschuss für Mittel und Wege“. Dieser Ausschuss sitzt irgendwo, sagen wir in einem himmlischen Kongress, aber er ist speziell nur für uns da. Wenn ich vor einem Problem stehe, sollte ich alles tun, was ich tun kann, bis ich an einen Punkt komme, wo ich selbst nicht mehr weiterkomme. Dann lasse ich es ruhen und delegiere die Details an den „Ausschuss für Mittel und Wege“ ab. Wenn wir dies nicht tun, hat der Ausschuss keine Chance, für uns tätig zu werden! Interview mit John Harricharan Wenn wir richtig verfahren, wird der Ausschuss aktiv. Und eines können Sie mir glauben: Er weiß besser als wir selbst, wie dieses Problem gelöst werden sollte! Wir Menschen sind auf unseren Verstand begrenzt, aber wir haben Zugriff auf die größte Macht im Universum, indem wir Verstand und Kopf gleichsam als Tastatur verwenden. Wir sind an einen Supercomputer angeschlossen, der jedes Problem lösen kann. Die Verbindung wird drahtlos hergestellt - über Gedanken! Gastgeber Das ist wirklich eine tolle Metapher! Sie erwähnten, dass wir mit drei einfachen Schritten unsere Probleme lösen könnten. Würden Sie hierauf bitte eingehen? JH Es handelt sich um eine dreiteilige Formel. Ich habe diese vor vielen Jahren entwickelt, nachdem mir allerhand zugestoßen war, und ich wollte sie so einfach wie möglich halten. Die gesamte Übung dauert nur drei Minuten. Länger auf keinen Fall! Warum diese zeitliche Begrenzung? Weil uns unser Verstand ohne weiteres drei Minuten einräumt. Ich glaube, dass wir alle aus unendlich vielen Teilen bestehen, nennen wir diesen Teil also mal John 7. John 7 sagt sich nun: „Ich will diese gigantische Sache machen“ und ein anderer sagt: „Nein, das solltest du lieber bleiben lassen!“ und wieder ein anderer sagt: „Na ja, vielleicht ist es einen Versuch wert?“. Es sind also unzählige Möglichkeiten in uns angelegt. Sie haben sich nun also gesagt: „Drei Minuten sind in Ordnung. Das kann ich erübrigen“. Wenn es länger dauert, fangen Sie an, sich Sorgen darüber zu machen, was Sie sonst noch alles zu erledigen hätten. Das Schöpferischste, was Sie tun können, ist sich drei Minuten Zeit zu nehmen und in diesen drei Minuten drei Schritte durchzuführen, aber der Verstand will Sie foppen; er hat immer wieder etwas Anderes im Sinn. Jeder Schritt dauert etwa eine Minute. In der ersten Minute brechen Sie Verbindung mit dem Problem auf. Nehmen wir als Beispiel, dass das Problem lautet: „Wir haben jetzt schon den vierten und ich habe kein Geld für die Hypothek. Letzten Monat konnte ich sie auch nicht bezahlen. Jetzt wird‘s brenzlig“. Natürlich könnte es auch ein Problem mit einem Fahrzeug oder im Beruf oder sonstwas sein. Sie denken jetzt etwa eine 1. Puffer setzen Minute lang nicht an dieses Problem! Natürlich kann ich jetzt nicht sagen, denken Sie mal 30 Sekunden lang nicht an ein Nilpferd. Einem von tausend mag das ja gelingen, aber die übrigen 999 werden an nichts anderes denken können als an ein Nilpferd. Warum habe ich als Beispiel ausgerechnet ein Nilpferd gewählt? Nun, vor etwa zwei Jahren reiste ich viel in Afrika umher. Einer meiner Lieblingsorte war die Serengeti in Tansania. Massai-Land. Ich ging auf Safari, sah Elefanten, Gnus und anderen Wildtiere - aus einem geschützten Allradfahrzeug heraus. Interview mit John Harricharan Einmal sah ich ein Nilpferd im Mara-Fluss und dann ging‘s wieder zurück nach Nairobi und durch Landstriche in Kenia, durch das Great Rift Valley, und in der Ferne waren Elefanten, Löwen, Gnus und Giraffen zu sehen. Merken Sie jetzt, was in Ihnen vorgeht? Sie haben das Nilpferd bereits vergessen und denken an Elefanten und das Great Rift Valley, den Großen Afrikanischen Grabenbruch. Wenn Sie wissen, wie ein Gnu aussieht, sehen Sie jetzt ein solches vor Ihrem geistigen Auge. Sie sehen Giraffen. Sie haben dem Nilpferd jetzt die Aufmerksamkeit entzogen. Es geht also darum, das Problem, das Ihnen an die Nieren geht, geistig durch etwas Angenehmes zu ersetzen. Warum ist es so wichtig, diese Aufmerksamkeit abzuziehen? Weil Sie dem „Ausschuss für Mittel und Wege“ eine Chance geben wollen, sich die Chose aus einer anderen Warte anzusehen. Nun zum zweiten Schritt: Sie denken jetzt also nicht mehr an Ihr Problem, sondern an etwas Schönes. Sie fangen an, sich etwas auszumalen. Ein Mensch, für den ich viel Respekt empfinde - Einstein war sein Name - sagte, dass die Vorstellungskraft wohl das Wichtigste sei. Sinngemäß zumindest. Sie fangen also an sich etwas vorzustellen und jetzt stellen Sie sich folgende Frage: Wie würde ich mich fühlen, wenn alles in meinem Leben bereits ideal verliefe? Wie würde ich mich fühlen, wenn mein Problem bereits gelöst wäre? Lassen Sie mich hierzu ein Beispiel geben. Sagen wir, dass es sich um ein Beziehungsproblem handelt. Ob Sie sich jetzt einen Mann oder eine Frau vorstellen, ist unerheblich. Nehmen Sie das, was Ihnen das Beispiel am leichtesten veranschaulicht. Hier haben wir also zum Beispiel einen Mann und er will unbedingt mit dieser Frau zusammen sein. Er denkt, dass er sie sehr liebt, aber sie scheint davon keine Kenntnis zu nehmen. Er würde gerne eine Beziehung mit ihr eingehen. Also muss er sich so fühlen wie er sich fühlen würde, wenn sie Gefühle für ihn hätte. Aber Achtung! Ich sage nicht, dass er sich jetzt exakt auf diese Frau, nennen wir sie Anna, fixieren sollte; nein, er sollte sich so fühlen, wie er sich in einer glücklichen Beziehung fühlen würde. Was würde er dann tun? Merken Sie bereits, wie die Vorstellungskraft am Arbeiten ist? Nun, vielleicht würden sie gemeinsam händchenhaltend am Strand spazieren gehen. Gehen Sie auf keine personenspezifischen Details ein, wie Körpergröße oder Augenfarbe! Dafür ist der Ausschuss für Mittel und Wege zuständig. Interview mit John Harricharan 2. Alles O.K.! 10 Der Ausschuss weiß genau, was das Richtige für Sie ist! Wie also würde sich dieser Mann fühlen? Er würde sich gut fühlen, entspannt sein, zufrieden sein. In diese Situation begeben Sie sich in Ihrer Vorstellungswelt hinein, aber nur ein, zwei Minuten lang. Dann hören Sie auf und gehen zu Schritt 3. In diesem Schritt bedanken Sie sich. „Was“, sagen Sie jetzt 3. vielleicht, „bedanken soll ich mich? Ich hab doch noch gar Danke! nichts gekriegt! Ich stell mir ein paar Minuten lang was vor und soll mich dafür auch noch bedanken?“ Gut. Gehen wir der Sache auf den Grund. Warum bedanken wir uns bei jemandem? Doch deshalb, weil dieser Mensch etwas für uns getan hat oder tun wird. Bei wem bedanken wir uns? Bedanken Sie sich, bei wem Sie wollen. Sie können sich bei Gott bedanken. Aber was immer Sie sich unter dieser Höheren Macht vorstellen, wird dieser Gott auch ohne Ihren Dank auskommen. Wohin Sie Ihren Dank richten, ist also Ihnen überlassen. In meiner Kindheit mussten wir vor dem Essen ein Dankgebet sprechen. Manchmal hatte ich das vergessen. Das kann einem kleinen Jungen schon mal passieren. Aber eines Tages ging mir auf, dass Gott ja nicht auf der Eckbank sitzt und beleidigt dreinguckt: „Na Junge, Du hast meine Gefühle verletzt! Hättest dich wenigstens bedanken können!“ Es wurde mir klar, dass wir nicht deshalb ein Dankgebet sprechen, weil Gott den Dank braucht, sondern weil ich es brauche. Durch das Danken wird das Unterbewusstsein aktiviert und präsentiert uns das, was gut für uns ist, was wir uns vorgestellt hatten, was wir gefühlt hatten. Wenn Sie also Dankbarkeit empfinden, dann checken Sie aber nicht zehn Minuten später Ihr Telefon: „Hat sie endlich angerufen? - Was! Immer noch nicht!“ Damit würden Sie nur einen Kurzschluss erzeugen. Das wäre so, als würden Sie am Mittag ein Pflänzchen setzen und es vor Sonnenuntergang wieder ausgraben, um zu sehen, ob es bereits Wurzeln gefasst hat. In dieser Zeit-/Raum-Welt, in der wir leben, brauchen die Dinge etwas länger. Lassen Sie sich also Zeit! Wenn Sie merken, dass das Problem wieder auftritt, wiederholen Sie den Ablauf und lassen es danach auf sich beruhen. In die Danke-Phase können Sie auch Ihre Affirmation einbauen, zum Beispiel: „Danke Vater, dass du mich erhöret hast. Du erhörst mich immer!“ Eine Abwandlung dieser Meditation finden Sie hier 11 Interview mit John Harricharan Gastgeber Ich bin begeistert! Das ist so einfach! Drei Minuten, drei Schritte! Ich könnte mir gut vorstellen, dass es manchen Leuten zu simpel erscheint. Können Sie ein Praxisbeispiel nennen, etwas, wo jemand über diese drei Schritte einen Schwenk erreicht hat? JH Mein erstes Versuchskaninchen bin ich selbst. Ich bin nun schon einige Jahrzehnte auf diesem Planten, wie viele genau, werde ich jetzt aber nicht verraten. Und über einen Mangel an Problemen konnte ich mich in dieser Zeit nicht beklagen. Es gab einmal ein lebensbedrohliches Problem. Es gibt nämlich etwas, was ich für mein Leben gerne esse: Donuts. Ich kenne alle Geschmacksrichtungen. Hie und da mal ein Donut, dachte ich mir, das könne doch nicht schaden. Dass wir uns ausgewogen ernähren sollten, war mir dabei irgendwie entfallen. Aber na ja, ich kaufte mir ja immer gleich ein halbes Dutzend, manchmal ein Dutzend, mit Zuckerguss und all dem Zeug. Jedenfalls kam der Tag, an dem ich mich unwohl fühlte. Ich war schläfrig und fühlte mich mies. Meine Assistentin Anita wollte mich gleich zum Arzt schicken. Ich habe zwar einige Ärzte im Freundeskreis, aber als Patient bin ich allergisch dagegen. Lieber stelle ich mich einem Panzer entgegen als einer Krankenschwester mit einer Spritze. Also trotzte ich: „Kommt nicht in Frage! Da gehe ich nicht hin!“ Und sie sagt: „Und ob du gehst. Wir stecken dich in ein Auto und fahren dich hin!“ Und dann geschah etwas Fürchterliches. Der Arzt führt eine Reihe von Tests durch und sagt dann: „Ach du meine Güte! Sie haben Diabetes vom Typ II. Aber so schlimm, wie ich das noch nie gesehen habe!“ Dann geht er in einen Nebenraum und unterhält sich mit der Schwester. Offenbar hatte sich die Diabetes nicht auf mein Gehör geschlagen, weil ich alles gut mithören konnte: „Ich versteh gar nicht, wie er das überleben konnte! Er müsste schon lange tot sein!“ Dann kommt er wieder zurück und will wissen: „Hatten Ihre Eltern Diabetes?“ Ich sage: „Ja!“ Er darauf: „Das könnte ein Hinweis sein.“ Langer Rede kurzer Sinn. Ich verlor meinen Gleichgewichtssinn. Ich konnte nur noch am Stock gehen. Ich konnte nicht mehr Auto fahren und nicht mehr richtig sehen. Und dann gab es diese scheußliche Nebenwirkung, die sie Neuropathie nennen. Ich hatte Schlafschwierigkeiten und konnte nicht mal mehr sitzen. Ich fragte einen Nachbarn, der ebenfalls Arzt ist: „Wird das nicht bald besser?“ Er meinte: „Wenn Sie nicht alles tun, was Ihnen Ihr Arzt verschreibt, wird es eher schlimmer!“ Es sah in der Tat schlimm aus. Das war vor über acht Jahren. Es wurde immer schlimmer und Anita, die mir im Büro gegenübersitzt, sagte mir: „John, warum liest du zur Abwechslung nicht mal deine eigenen Bücher?“ Ich blickte sie an und dachte mir: „Was redet die denn daher?“ Interview mit John Harricharan 12 Sie hatte Glück, dass sie eine wirklich gute Freundin ist! „Red mir nicht von meinen Büchern! Siehst du nicht, was mit mir los ist?“ Aber sie konterte sehr ruhig und gelassen: „Ich spreche von der Dreiminutenmeditation, John!“ Wenn Blicke töten könnten, wäre sie wahrscheinlich auf der Stelle tot umgefallen. Ich verschlief 16 bis 18 Stunden am Tag, musste zehn verschiedene Arzneien einnehmen, darunter Darvocet - ich weiß nicht genau, was das ist, aber das Teufelszeug war nicht gut für mich - und Anita redete immer nur von dieser Dreiminutenmeditation. Schließlich gab ich dann doch nach. Ich dachte mir, wenn ich mir das nicht nochmals vornehme, hört sie nie mit dem Reden auf. Ich laß das Buch also an einem Wochenende nochmal durch, damit ich am Montag triumphieren könne: „Ich hab‘s gelesen!“ Immerhin war das etwas, was ich geschrieben hatte, oder was sich durch mich geschrieben hatte. Drei Schritte, drei Minuten. Nun, ich probierte es aus. Am selben Wochenende. Natürlich geschah gar nichts. Am Montag nach diesem Wochenende eröffnete ich Anita: „Ich habe das ganze Buch nochmals durchgelesen!“ - „Gut“, meinte sie. „Das finde ich gut“. „Ist das alles? Du quälst mich wochenlang und dann kommt nur ein lappidares ‚Gut‘?“ Nun wird‘s interessant. Ich fing an, die drei Grundsätze umzusetzen. Ich sagte mir: Wie kann ich dieses Buch guten Gewissens anbieten, wenn ich selbst nicht damit arbeite und nicht daran glaube? Bedenken Sie, dass ich zu diesem Zeitpunkt Sehschwierigkeiten hatte und kaum laufen konnte. Jeden zweiten Freitag fuhr mich Anita in den Supermarkt und ich blinzelte durch den winzigen Spalt, der mir verblieben war, und das die einzige größere Unterbrechung in diesem Schlamassel. Nachdem ich das Buch wieder gelesen hatte - vielleicht zwei oder drei Tage später - bemerkte ich auf einmal, dass ich ohne den Stock durch das Zimmer gegangen war. Es dauerte keine zwei Wochen und ich setzte auch die Arznei ab. Erst die eine, dann noch eine, schließlich bis auf eine einzige alle übrigen. Mein Augenlicht kehrte ebenfalls zurück. Ich konnte wieder fahren. Ich suche meinen Arzt auf. Er setzt sich gerne hin und redet und so verspätet er sich für seine übrigen Patienten, weil er gar nicht glauben kann, was geschehen ist. Seither bin ich wieder viel umher gereist. Ich habe in Kambodscha gesprochen, ich war in Thailand, ich hielt Vorträge in Südkorea und in Budapest. Das sind lange Flugreisen! Soweit meine eigenen Erfahrungen mit der Dreiminutenmeditation. Interview mit John Harricharan 13 Ich war auf einem Internetseminar bei Yanik Silver - der Name ist sicherlich vielen bekannt. Yanik und ich sind seit Jahren befreundet. Er gehört zu den Spitzenmarketern im Internetgeschäft und erzählte einigen seiner Freunde von mir. Er erzählte ihnen von meiner Krankheit und von meiner Genesung. Einer von ihnen sagte mir sehr geschäftsmäßig: „Mein Gott, John, ich an Ihrer Stelle würde meinen Arzt aufsuchen und mir genau aufschreiben lassen, was passiert ist. Wie sie fast für tot erklärt wurden und dann innerhalb von ein paar Monten wieder gesund wurden. So was verkauft sich doch wie heiße Brötchen! Sie bräuchten nie mehr einen Finger krumm zu machen“. Es war ihm beinahe gelungen, mir einen Floh ins Ohr zu setzten. Doch dann sagte ich mir: Deshalb habe ich es nicht geschrieben! Die Leute müssen das von sich aus anwenden wollen. Diese drei Schritte haben mein Leben gerettet, ohne sie würde ich jetzt nicht zu Ihnen sprechen. Es gibt noch viele weitere Fälle, aber ich habe die meisten nicht dokumentiert. Man muss das selbst ausprobieren. Wer das nicht tun will, wird sich auch durch noch so viele Fallbeispiele nicht überzeugen lassen. Es gab da zum Beispiel einen Mann - das sind sehr private Dinge; ich darf seinen Namen deshalb nicht erwähen - jedenfalls: er brauchte 100.000 Dollar für sein Geschäft, andernfalls hätte man es ihm dichtgemacht. Er rief mich an und bat um meinen Rat. Ich empfahl ihm die Dreiminutenmeditation. Wochenlang hatte ich dann nichts mehr von ihm gehört. Aber letztendlich stellte sich folgendes heraus: Er war auf der Suche nach 100.000 Dollar und erhielt 104.000.--. Ein Mann in Australien hatte eine Erfahrung mit einem dieser Großflächenbrände, wie sie dort immer wieder vorkommen. Er sagte mir: „Dieses Feuer kam auf das Haus zu, wo ich mit Frau und Kind wohnte. Ich dachte nur an die Affirmationen, die ich gelernt hatte und an diese Meditation. Und das Feuer teilte sich und ging an unserem Haus vorbei.“ Ich habe keine Beweise für die Richtigkeit dieser Aussage, aber er hätte mich wohl nicht aus Australien angerufen, um mir Unsinn zu erzählen. Ein anderer Fall ist eine etwa 65jährige Dame. Sie erzählte mir, dass sie eine Sehnsucht nach einer Beziehung habe. Ich erhalte eine Unmenge E-Mails, aber ich kann sie nicht alle beantworten, aber da sie schon 65 war, hatte sie mein Mitgefühl und dachte mir, sie sollte haben, was sie sich wünscht. Interview mit John Harricharan 14 Also empfahl ich ihr die Dreiminutenmeditation. Daraufhin hörte ich monatelang nichts mehr von ihr, bis ich eines Tages einen Brief mit der Post erhielt. Darin stand: „Nachdem ich diese Meditation gemacht hatte, sind allerlei seltsame Dinge passiert. Ich bin jetzt glücklich verheiratet!“ Ich fand das toll. Solche Dinge machen mich glücklich. Ich freue mich, wenn Menschen entdecken, wie sie durch ihr Denken und Leben in die Fülle gelangen können. Gastgeber Sie sprachen mehrmals von einem Buch. Ist die Dreiminutenmeditation in einem Buch enthalten? JH Ja, es ist ein Buch mit etwa 100 Seiten. Dort ist die Meditation in eine Geschichte eingebettet. Es geht im Grunde um diese drei Schritte, aber manche Leute begreifen die Zusammenhänge besser, wenn sie eine gesamte Geschichte lesen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich bin kein Marktschreier. Ich will den Leuten helfen, mehr nicht. Noch etwas: Zerbrechen Sie nicht den Kopf darüber, wie die Dinge geschehen werden. Dafür sollen die Ausschussmitglieder ihre Köpfe zusammenstecken sinnbildlich ausgedrückt. Das ist deren Job. Manchmal fügen sich die Dinge auch, ohne dass Sie etwas getan haben. In jedem Fall wird Ihnen die Dreiminutenmeditation zugute kommen; Sie werden eine intensivere Ausstrahlung entwickeln und Ihre Mitmenschen werden mehr für Sie tun wollen. Das ist einer der Vorteile. Sie werden auch mehr Selbstachtung entwickeln. Sie werden nicht mehr herumschleichen wie eine verschüchterte Katze und sich fragen: „Wer weiß, ob das auch funktioniert?“, denn Sie werden sich so sicher sein, dass Sie sich sagen: „Wenn es doch nicht klappen sollte, bin ich auf jeden Fall ein bisschen besser geworden“. Was heutzutage viele Probleme verursacht, ist Stress. Die Leute werden durch alles Mögliche gestresst. Die Dreiminutenmeditation können Sie überall durchführen, in der U-Bahn, im Bus - na ja, beim Autofahren nicht, das könnte lebensverkürzend wirken. Aber fast überall. Setzen Sie sich einfach eine Minute lang hin, oder auch zwei oder drei, und gehen diese drei Schritte durch. Sie werden danach mehr Energie verspüren. Sie werden produktiver sein. Der größte Vorteil ist meines Erachtens aber, dass Sie Ihr Leben steuern, statt sich von ihm steuern zu lassen. Kommentare immer gern gesehen! Interview mit John Harricharan 15