KONGRESSE/CONGRES 8th Swiss Refractive: Refractive Surgery
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KONGRESSE/CONGRES 8th Swiss Refractive: Refractive Surgery
KONGRESSE /CONGRES 8th Swiss Refractive: Refractive Surgery – Costumized Solutions Dietmar W. Thumm, Sursee Das inzwischen achte refraktive Meeting der Augentagesklinik Sursee stand unter dem Motto, dem Patienten auf jedem Gebiet der refraktiven Chirurgie die beste Lösung anzubieten. Zwar möchte man vermuten, dass dies mit der Weiterentwicklung auf diesem Gebiet immer einfacher werde. Aber es zeigt sich eher das Gegenteil: Mit dem Zuwachs an Möglichkeiten und steigendem Wissen wird eine wirklich gute, an die individuellen Wünsche des Patienten angepasste Versorgung noch komplexer. Die wichtigsten Resultate und Take-home-Messages des Kongresses sollen im Folgenden wenigstens auszugsweise vermittelt werden. n Presbyopie und refraktive Linsenentfernung (Dr. U. Thomann) Blaufilter sind nur Filter, keine Blocker. Die aktuell erhältlichen Filter versuchen, die etwa 50-jährige Linse zu imitieren. Die Erkenntnis, dass 400- bis 440nm-Filter gegen das für die Netzhaut toxische Potential des UV-Lichtes sinnvoll sein könnten, geht auf Mainder (1986) zurück. Diese Filter betreffen also den photopischen Bereich. Im skotopischen Bereich zwischen 440 und 500 nm, also im Blaulichtbereich, nehmen wir dem Auge bereits etwas an Sehvermögen weg, und wir wissen nicht alles über die alternde Retina und ihr skotopisches Sehvermögen. Echte Blaugrün-Filter reduzieren messbar das photopische Sehen. Wir müssen also weiter über die alternde Retina und das skotopische Sehen nachdenken und forschen. Die Blaufilter scheinen ein vernünftiger Zugang zu sein, es bleiben aber noch Fragen offen. Auch zu den multifokalen Linsen bleiben Fragen offen: Wie verhält es sich mit dem Kontrastsehen in die Ferne und mit dem Dämmerlicht? Gibt es wirklich ein Lesen ohne Brille? Das waren aber nicht alle Fragen, die Dr. Urs Thomann gleich am Anfang des Meetings in den Raum stellte: Auch zum neuen Femtosekundenlaser gibt es bald mehr offene Fragen als gute Antworten. Ob es sich bei ihm mehr um einen Marketing-Vorteil oder einen echten wissenschaftlich nachweisbaren Vorteil handelt, wird sich erst noch zeigen müssen. n Gibt es den idealen Blaufilter? (Prof. U. Mester) Auch Professor Mester aus der Augenklinik der Bundeshauptstadt Sulzbach an der Saar kann die Frage, ob es einen adäquaten Weg zur intraokularen Linse mit Blaufilter gibt, nicht schlüssig beantworten. Zwar sind weltweit bis Mai 2005 über 350’000 Acrysof natural® implantiert worden. Die Resultate epidemiologischer Studien sind aber inkonstant. Eine gepoolte Analyse der Beaver Dam-, Blue Mountain- und Rotterdam-Studie zeigten jedenfalls, dass als einziger Risikofaktor für die Makula das Rauchen übrig blieb. Eine Nikon-Forschung aus dem Jahre 1990 zeigte, dass eine 75%ige Lichtreduktion bei 445nm keine genügende RPE-Protektion zustande brachte. Erfahrungsgemäss finden Leute Blau eigentlich das schönste Licht, mit Gelbfiltern sind sie dagegen weniger zufrieden. Es bleibt also die Frage, ob für Blendungseffekte und Kontrastsehen der Blaufilter oder die Asphärizität der Intraokular-Linse wichtiger sind. Die Acrysof natural® liefert zwar 90% Netzhautprotektion, aber auch 27% Reduktion der skotopischen visuellen Sensitivität sowie auch eine leichte Reduktion im mesopischen Bereich. Mester zeigte die Resultate einer von Hoya gesponserten prospektiven 5-Jahresstudie, bei der 50 Augen «klassisch» und 50 mit einer Blaufilter-IOL versorgt wurden. Seine Schlussfolgerung: Niemand weiss, wie weit das Farbsehen beeinträchtig wird oder wie viel Beeinträchtigung es verträgt. Möglicherweise gibt es interindividuelle Unterschiede, die zu berücksichtigen wären. Weitere Studien sind notwendig. Holladay formulierte dieses Jahr bereits: Ein intraokulare Linse sollte nicht die eines 55Jährigen, sondern die eines 20-Jährigen repräsentieren. n Die Multifokalen unter der Lupe Von der Array zur Rezoom: Ein Schritt nach vorne (Prof. B.H. Dick) Die Linse ist relativ neu, deshalb gibt es erst vergleichsweise wenige Daten. Tatsächlich aber hat schon ein ParadigmenWechsel stattgefunden: Heute bezweifelt niemand mehr, dass die Katarakt-Chirurgie refraktive Chirurgie ist und damit individuelle Lösungen anzustreben und durchführbar sind. Da die akkomodative Linse definitiv noch nicht spruchreif ist, müssen Lösungen über Bifocals oder Multifocals angestrebt werden, wenn man nicht das «Sturm»-Konoid ausnützen will und einen leichten Astigmatismus mit der Regel induzieren möchte, um die verbesserte Tiefenschärfe zu nutzen. ### Hier Verweis auf die Abbildung 1 im Text ergänzen ### (Autor). 0.0 –3.0 Abb. 1 Defusions-Kurve: Beachte den weniger starken Abfall zwischen den beiden Gipfeln bei Emmetropie und –3 dpt. Noch immer bleibt die Patienten-Selektion wichtig: Die Erwartungshaltung, die Sehgewohnheiten und -Ansprüche sind entscheidend. Der Astigmatismus sollte nicht höher als 1 dpt sein. Die Rezoom hat ein optimiertes Design bei bewährter Technologie: 3-piece-Design, individualisierte A-Konstante, minimale Dezentration von max. 0.2mm und vernachlässigbarer Tilt, hydrophobes Acrylmaterial mit opti-edge-design gegen die Kapselfibrose, d.h. vorne weiche und hinten harte Kante. Die Optimierung betrifft die Optik, die von 4.75 auf 5.8 bis 5.9 mm vergrössert wurde und eine grössere zentrale optische Zone ergibt. Die Transitionszonen sind asphärisch. Dies alles ergibt eine geänderte und optimierte Lichtenergie-Verteilung mit höherer Transmission im Fernbereich und einem etwas mehr in den optimalen Nahbereich verschobenen zweiten Gipfel. ophta 7|2005 • KONGRESSE /CONGRES Die Ergebnisse der Linse bleiben trotzdem der alten Array ähnlich: n Fernvisus 100% n Intermediärvisus 98% n Nähe: 71% n Keine Brille mehr: 67% Weniger Blenderscheinungen als mit der alten Array sollen auch zu beobachten gewesen sein. Der Unterschied zur weiter unten beschriebenen Restore-Linse: Bei grösserer Pupille geht der Nahvisus eindeutig zurück. Eingebettet in sein hervorragendes Referat zeigte Dick übrigens auch die Vorteile seines selbstentwickelten Kapselspannringes, welcher aus abwechselnd hydrophoben und hydrophilen Acrylanteilen besteht und damit sehr elegant mittels handelsüblicher IOL-Shooter implantiert werden kann, ohne die Kapsel peripher zu belasten. Die multifokale Tecnis (Prof. U. Mester) Die klinischen Resultate wurden von Dr. Mester vorgestellt, wobei auch die anderen Referenten interessante Daten beisteuerten. Wie bei der Rezoom muss bei der Tecnis die Pupille für einen ordentlichen Nahvisus mindestens drei Millimeter gross sein. Die Lichtverteilung bei dieser Linse ist völlig anders: 41% über das ganze Spektrum von Nah bis Fern. Die Tecnis ist die erste asphärische Linse. Auch die MIOL hat eine prolate Vorderfläche. Die Rückfläche enthält den diffraktiven Anteil. Das asphärische Design spielt ab einem Pupillendurchmesser von ca. 3.5 mm eine Rolle. Schon vor Jahren hat das Swiss Refractive dem Thema Pupillenweite viel Gewicht beigemessen. Wir werden auch in Zukunft nicht darum herum kommen, diesem Thema mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Ist die Array besser für die Ferne als für die Nähe, so ist die Tecnis eine typisch diffraktive Linse mit einem «guten» Visus über alle Distanzen, jedoch nicht 100%. Unter mesopischen Bedingungen ist die Linse wegen ihrer Asphärizität besser, aber der Kontrast nimmt ab. Die Patienten berichten alle über Halos, aber sie scheinen in der Regel so gering ausgeprägt zu sein, dass die Patienten es nicht spontan als störend angeben. Interessanterweise fiel das «Interesse an multifokalen Linsen» von 18% im Jahre 1989 auf 12% im Jahre 2002. In der Diskussion wurde ausserdem betont, dass unser Sehsystem an die Aberrationen auch höherer Ordnung bereits adapiert ophta 7|2005 • ist. Es gibt ein schnelles und ein langsames Adaptionssystem. Man darf nie die Hirnleistung ausser Acht lassen. Dies dürfte übrigens auch einer der Gründe sein, weshalb drei Monate nach Implantation oft noch einmal eine Visussteigerung gemessen werden kann. Die Acrysof-Restore (Prof. J. Alio) Professor Jorge Alio aus Alicante, welcher eine eigene Universität und die neue Vissum-Klinik betreibt, befasste sich mit der Restore von Alcon. Diese besitzt ein teils refraktives, teils diffraktives Design, das sie wesentlich von den anderen Linsen unterscheidet. Die Idee, einen zentralen diffraktiven und peripher refraktiven Teil zu schaffen, sollte das Ziel erreichen, einen guten Fern- und Nahvisus wie auch einen guten Intermediärvisus zu schaffen. Auch bei dieser Linse hängt das von der Pupillengrösse ab: Mit zunehmender Mydriase wird der Fernvisus besser, der Nahvisus aber schlechter. Eine besondere Herausforderung scheint bei dieser Linse die Stärke zu sein. Höhere Dioptrien haben einen besseren Nahvisus! Alio legte einmal mehr seinen Finger auf einen wunden Punkt sehr vieler Studien und Präsentationen: Der klassische Sehtest (visual acuity) ist nicht das geeignete Mass zur Festlegung der optischen Qualität einer Linse. Jede Linse hat innere Aberrationen, und der point spread factor (PSF) ist enorm wichtig für die Funktionalität einer Linse. Dieser hängt stark Pupillendurchmesser ab. Auch intraokulare Astigmatismen können einem das Leben schwer machen. Diese können von kleineren, klinisch nicht erkannten Verkippungen und Dezentrierungen herrühren. Die angeregte Diskussion förderte unter anderem zutage, dass multifocale Linsen bei höher Myopen definitiv keine guten Resultate ergeben, wenn überhaupt, dann difraktive Linsen. Die niederwertigen Tecnis geben aber keine guten Erfolgsraten. Alio verriet auch noch sein Rezept für gute Resultate: Er misst mit dem IOLMaster und nimmt eine angepasste AKonstante. Für kurze Augen bevorzugt er die SRK-T-Formel, sonst benutzt er auch Holladay und Haigis. Er operiert keine Patienten mit Astigmatismen über 2.5 dptr., auch in Kombination mit Excimer (LASIK) gibt es einen Verlust an QOV (Qualitiy of Vision), also Sehqualität oder optischer Qualität. MIOLS: Es bleiben multiple Probleme Schliesslich wurden noch die wichtigen Fragen der Hinterabschnitts-Chirurgie nach Implantation solcher Linsen diskutiert. PPV und Membranpeeling sind möglich, aber schwierig. Selbstverständlich ist dies abhängig von der IOL und von der Vitrektomie-Technik (das BIOM z.B. nutzt die zentralen 3mm). Selbstverständlich ist es somit auch ein Unterschied, ob ein zentrales oder peripheres Netzhautproblem besteht. Besonders die Diffraktiven verursachen peripher erhebliche Probleme. MTF und PSF werden als Teste erst jetzt für die MIOLs eingesetzt, die Studien sind noch im Gange, man darf auf die Resultate gespannt sein. Was ein zusätzlicher Blaufilter für eine MIOL noch bringt, weiss niemand. Alle Linsen sind pupillenabhängig. Obwohl MIOLs bei AMD nicht empfohlen sind, hat Frau Prof. Serdarevic doch schon erstaunlich gute Resultate in solchen Fällen gesehen. Wie oft eine MIOL von den verschiedenen Referenten implantiert wird, ist ebenfalls unterschiedlich. Die Zahlen schwanken zwischen etwa 5 und 25%, hyperope Patienten werden eindeutig bevorzugt. n «State of the Art- Lecture»: Die Netzhaut im Fokus (Prof. E. Messmer) Professor Messmer, Netzhaut-Chirurg am Triemli-Spital in Zürich, widmete den Spezialvortrag dieses Jahr den Netzhaut-Problemen, die vorgängig bereits diskutiert wurden. Seine Fragen kreisten um Inzidenz und Prävalenz der rhegmatogenen Amotio, besonders bei Myopen, um die prädisponierenden Faktoren und eine mögliche Prophylaxe. Man kann prinzipiell zwei Formen der Pathologie unterscheiden: Erstens den akuten Netzhautriss, oft gross mit schneller Progression, der heutzutage eine primäre PPV als sinnvoll erscheinen lässt. Zweitens die chronische Amotio mit adhärentem Glaskörper, die sehr kleine Löcher produziert und subretinale Strands verursacht. Eines seiner wichtigen Aussagen: Bei jüngeren Myopen gibt es keine Retinoschisis, bis alles andere ausgeschlossen ist (Abb. 2a und b). Die Prävalenz ist in Tabelle 1 dargestellt. KONGRESSE /CONGRES Abb. 2 Eine «Retinoschisis» bei jungen Myopen ist fast immer eine rhegmatogene Netzhautablösung. © Professor Dr. E. Messmer, Zürich Refraktion –1 –4 –9 >–9 Prävalenz – 40 J. 0.01% 0.05% 0.5% 1.1% – 60 J. 0.06% 0.6% 2.4% 4.3% – 80 J. 0.2% 1.2% 4.0% 6.8% 7 25 Relatives Risiko 1 45 Tab. 1 Prävalenz der Netzhautablösung, nach Böhringer 1950 Prof. Messmer zeigte ging auf die vermuteten Mechanismen ein (Abb. 3). Das Risiko für eine Amotio setzt sich nach Analyse der diversen Studien etwa so zusammen: n bei PRK 0.25% innert 54 Monaten n bei LASIK 0.36% innert 25 Monaten n bei PIOL 4.1% innert 21 Monaten. Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass z.B. für eine CNV fast genau die gleichen Zahlen erreicht werden und dass diese wohl eher auch etwas mit den durchschnittlichen Korrekturen zu tun haben, gemäss Literatur: PRK bis etwa –5 dpt, LASIK bis –13 dpt, PIOL bis –18 dpt. Prof. Messer befasste sich mit der z.B. von Barraquer bereits 1994 aufgeworfenen Frage, ob Clear Lens Extraction (CLE) überhaupt durchgeführt werden sollte. Nach Barraquers Studien beträgt das Risiko rund 7.4%, bei jüngeren Patienten sei es sogar doppelt so hoch. Das gilt übrigens auch für die Nd-YAG-Kapsulotomie. Messmer erwähnte allerdings, dass Arbeiten, z.B. von Fernandez, bewiesen haben, dass selbst nach der zusätzlich notwendigen und nicht ganz risikolosen Netzhautoperation der Visus im Durchschnitt besser war als vor der CLE. Diese ist seiner Meinung nach besonders geeignet für Myope im presbyopen Alter mit hinterer Glaskörper-Abhebung (PVD). Persönlich findet er sogar bei jüngeren höher Myopen eine PIOL durchaus adäquat, besonders wenn noch keine PVD vorliegt. Evidenz für eine prophylaktische Retinopexie gibt es noch immer nicht. Trotzdem lasern selbst Experten die Partner-Augen stattgehabter Amotiones prophylaktisch. Es entwickelte sich eine interessante Dis- Induction of CNV in the presence of lacker cracks ? Induction of PVD ? kussion, bei der Prof. Alio die Abhängigkeit der Komplikationen von der Schnittgrösse postulierte. Sind die Schnitte grösser als 3.5mm, steigt das Risiko einer Netzhaut-Komplikation auf über 4%, eventuell, weil während oder direkt nach der Operation die Glaskörperabhebung stattfindet. Messmer und Mester konnten sich mit dieser Theorie nicht so richtig anfreunden. Sie ist wohl auch schwer beweisbar. Allein die Druckschwankungen im Auge während des intraokularen Eingriffes (selbst bei gut geschlossenem System) können allerhand auslösen. Auch bei völlig okkludiertem System ist eine expulsive Blutung möglich! Präoperativ ist auch für geübte Diagnostiker nicht mit 100% Sicherheit voraussagbar, ob der Glaskörper hinten oder vollständig abgehoben ist oder nicht. Raimund Spirig aus St. Gallen vermeldete, bereits über 2000 Artisan-Linsen seit 1996 implantiert zu haben und bis jetzt nur 2 Amotiones gesehen zu haben. Die Inzidenz läge dann also bei lediglich einem Promille. Es wird jedoch bestätigt, dass die Irisklauen-Linsen eine gute Indikation bei jüngeren Patienten haben, da die Akkomodation erhalten bleibt. n Schwierige Keratoconi (PD Dr. I. Schipper) Mit den Tücken der zentralen Hornhautradien und verkappten Keratokonus-Patienten befasste sich der Vortrag von Dr. Schipper, Leiter der Augenklinik des Kantonsspitals Luzern. Das berühmte Munsons’s Sign mit Vorwölbung der Hornhaut bzw. des Unterlides bei Abblick (von oben jeweils gut sichtbar) gilt nicht in jedem Falle. Oft sind zwar die zentralen Radien bei Keratokonus steil, meist > 47.2 dpt, und oft die unteren Werte steiler als die oberen bei dünnerer Hornhaut (skewing of the angle). Ob aber tatsächlich ein Keratokonus vorliegt, kann uns aber eigentlich nur die KISA-Formel überzeugend erklären: KISA % = (k) x (I-S) x (AST) x (SRAX) x 100 300 equatorial and axial elongation and contraction, shock waves by laser (Arevalo et al. 2001) anterior displacement of vitreous base, increased incidence of pvd (Kohnen et al. 2005 – pre- and intraoperative ultrasound) (Flaxel et al. 2004 – eye bank eyes) Abb. 3 Vermutete Mechanismen der Netzhauterkrankung nach PRK / Lasik. © Prof. Dr. E. Messmer, Triemli-Spital Zürich Ein KISA von 20.44 ist normal, jedenfalls sollte der Wert unter 60 liegen. Bei Keratokonus steigen die Werte jedoch bis 10’000. PD Dr. Schipper präsentierte einen Fall eines Patienten mit flacher Hornhaut (Radien zwischen 37. und 38.5), aber einer KISA von 5’700. ophta 7|2005 • KONGRESSE /CONGRES Dennoch ist bei der Interpretation der Resultate Vorsicht geboten: Differenzialdiagnostisch müssen immer auch eine Blepharoptose oder eine schlechte Zentrierung am Gerät etc. ausgeschlossen werden. Irregulärer Astigmatismus ist ein Muss für einen Keratokonus. Liegt der Radius unter 45, ist die Diagnose eher unwahrscheinlich, liegt er über 50, wird er ziemlich wahrscheinlich. Eine weitere wichtige Bemerkung von Dr. Schipper: Die manuelle Keratometrie ist der Videokeratographie noch immer überlegen. Zu beachten ist auch, dass es sich praktisch immer um dünne Corneae handelt. Die Pachymetrie bringt also auch zusätzliche Informationen (Orbscan: Messung von Vorder- und Rückfläche). Aus der anschliessenden Diskussion geht klar hervor, dass ein Keratokonus bei jedem Hornhautradius möglich ist. n Welches ist die ideale Zentrierung? (Prof. Th. Neuhann) Erneut ein Glanzlicht setzte Professor Neuhann aus München. Er befasste sich mit der wichtigen Frage, ob für die Zentrierung bei den Laser-Ablationen die optische Achse oder die Sehachse (line of sight) besser geeignet ist. Sein fundiertes Wissen und seine souveräne Art der philosophischen Betrachtung können hier nicht wiedergegeben werden. Das optische System des Auges hat verschiedene refraktive Untereinheiten, die aber nicht unbedingt koaxial liegen, mit grossen interindividuellen Unterschieden. Die Oberfläche mit dem grössten Brechwert ist dominant, und das ist die Hornhaut. Also ist auch sie für die Ausrichtung «zuständig». Schliesslich behandeln wir ja auch genau diese. Nach weiteren Details zu «visual axis» gegen «line of sight» und Diskussion der Statements wichtiger Chirurgen, dass die Sehachse (LOS = Line Of Sight) für die Behandlung ideal wäre, ging Neuhann auf die Pros und Kontras ein, die interessante Dinge zum Vorschein brachten: Ein klares Kontra gegen die optische Achse das Auges ist z.B. die Frage: Wie genau sollen wir diese feststellen? Er berichtete von seinen Erfahrungen mit dem koaxial zentrierten kornealen Reflex (PurkinjeBild), indem er den Lichtfleck mit dem ophta 7|2005 • ersten Purkinje-Bild, das vorne in der Linse liegt, überlagert. Dabei ergibt sich aber eine Dezentrierung mit peripherer «Verlängerung» des Bildes, insbesondere bei grossem Winkel kappa. Ausser bei kleinem Winkel kappa ist also die pupillare Zentrierung falsch. n Wellenfront: Das ewige Thema (Dr. Thomann, Prof. Alio, Prof. Neuhann, PD Dr. Fankhauser) Der Nachmittag begann mit einer Pround Kontra-Sitzung über LASIK und Wellenfront: wer behandelt bei wem und warum mit oder ohne? Dr. Thomann aus Willisau zeigte die Pro-Seite für LASIK bei Hyperopen: Junge Patienten mit flacher Vorderkammer, gute Eyetracker, bis +3 dpt. locker machbar, manche gehen sogar bis +5.0. Gute optische Zonen sind erreichbar. Die Kontras lauten: Die optische Qualität ist mit einem Fragezeichen versehen, höhere Dioptrienzahlen (>5) lassen sich definitiv nicht behandeln, die Zentrierung ist sehr wichtig, gleichzeitig aber schwierig (LOS>Pupillenzentrum), plus natürlich die chirurgischen Probleme mit schlechten Flaps, Blutungen und längeren Heilungsraten sowie dem allseits ungeliebten Shifting. Mit der Aufsteilung der Hornhaut schafft man auch eine abnorme TränenfilmVerteilung! Die Voraussagbarkeit hält sich in Grenzen, bei Korrekturen >3.5 dpt waren nach 5 Jahren 71% in der +/– 1 dpt – Verteilung. Bei Patienten > 45 J. ist doch eher eine CLE oder/und ev. eine MIOL zu empfehlen. Prof. Alio aus Alicante würde LASIK mit Wellenfront empfehlen bei «normalen» Augen für die sogenannte «Supervision» und insbesondere bei irregulären Astigmatismen. Er zeigte die verschiedenen Zernicke-Polinome in einem solchen Fall und die daraus entstehende Messpyramide. Er verglich 500 «normale» Lasik gegen 50 WFG-Lasik. Die Resultate sind immer in etwa voraussagbar: UCVA 91% gegen 98%, genauere Voraussagen möglich, weniger Induktion von Abberationen höherer Ordnung, insgesamt besserer unkorrigierter Visus. Ein Vergleich Zyoptix gegen Planoscan zeigt immer etwas bessere Resultate für den Zyoptix, aber die Differenz ist statistisch nicht signifikant. Danach ging Alio auf das sogenannte ZAR-Vorgehen ein (Zyoptix-AblationRefinement). Es werden nur adaptierte Nomogramme für Sphärische Äquivalente benutzt. Es ist sehr effektiv für niedrige Myopien mit wenig Astigmatismus. Für die Behandlung höherer Kurzsichtigkeiten müssen prolate Ablationsmuster mit eingeschlossen werden. Für höhere Astigmatismen werden immer wellenfrontgestützte Ablationen empfohlen. Prof. Neuhann aus München diskutierte, warum LASIK ohne Wellenfront in der Regel zu bevorzugen sei. Sein Exkurs zeigte einmal mehr, dass trotz zahlreicher Publikationen über dieses Thema noch niemand statistisch signifikant beweisen konnte, dass die Nachtsicht, das Kontrastsehen oder der beste unkorrigierte Visus unter Wellenfront besser würden. Andererseits gilt es zu bedenken, dass zu wenige standardisierte Daten vorliegen: Es werden unterschiedlichste Optotypen verwendet, die ETDRS-Tafeln sind noch nicht überall verbreitet. Auch gehört sich für eine korrekte Studie eine standardisierte Expositionszeit (wie lange wird das Sehzeichen maximal präsentiert), und theoretisch müsste der Untersucher eine andere Person sein als der Operateur. Für ganz korrekte Studien müssten auch nicht nur prä- und postoperative Daten genau verglichen werden, sondern auch Nichtoperierte als Kontrollgruppe. Häufig wird vor allem präoperativ der maximal erreichbare Visus nicht geprüft – man ist zufrieden, wenn 1.0 erreicht wird. Insbesondere gibt es keine Studie, die nach den Kriterien der evidence based medicine einen Vorteil beweisen würde. Dies gilt noch mehr für Daten zum Sehen bei Dämmerung und in der Nacht und zum Kontrastvisus. Seine eigene Erfahrung bzw. seine eigenen Resultate zeigen, dass er alles schon gesehen hat: n Besserer bester korrigierter Visus (BCVA) mit besserer Wellenfront (WF) n Schlechtere BCVA mit besserer WF n Bessere BCVA mit schlechterer WF n Und schlechtere BCVA mit schlechterer WF Es liegt vermutlich an diversen kleinen Fehlerquellen, welche sich auch summieren können: Auflösung und Dichtigkeit des Gitters, Abhängigkeit vom Tränenfilm, ungenaue Reproduzierbarkeit und Abhängigkeit vom Referenzpunkt beim Messen und Aufzeichnen der Karten. Wir KONGRESSE /CONGRES sind also wieder beim Punkt angelangt, ob man die optische Achse oder die Sehachse nehmen muss oder soll. Dazu noch die Frage der Auflösungsgenauigkeit: Beim Mapping wird immer noch mit einer Extrapolation bzw. Interpolation gerechnet bzw. die fehlenden Lücken werden mit interpolierten Daten gefüllt und gezeichnet. Die Korrektur von Aberrationen, die nicht von der Oberfläche herrühren, aber auf der Oberfläche korrigiert werden, wies es beim WavefrontVerfahren gemacht wird, müssen automatisch zu neuen Aberrationen führen. Es zeigt sich, dass hohes Sehvermögen nicht mit perfekten Wellenfront-Resultaten einhergeht, und es fragt sich, ob nicht sogar eine Art Amblyopie für höheres Sehvermögen besteht. Die neurale Adaptation braucht vielleicht sogar ein wenig Aberration. Neuhann löst dieses Dilemma wie folgt: Er überlegt sich jedes Mal genau alle Optionen, nimmt ein genaues Alignment bei Astigmatismus vor und verwendet immer das bestmögliche Eye Tracking System. Dier Diskussion, welche angeregt zwischen Alio, Neuhann und Mrochen hinund her-wogte, ergab, dass die Resultate auch Technologie- (Laser- und Messgeräte-) abhängig sind. Neuhann betonte, dass es viele Unbekannten gibt: wir wissen nicht immer, was wir messen, wir sind nicht sicher, ob wir das behandeln, was wir messen etc. Mrochen empfahl, die verschiedenen möglichen Aberrationsresultate zu berechnen, und wenn die WF deutlich besser abschneide, mit dieser zu areiten. Neuhann ist skeptisch, welches die besten WF-Kandidaten sind: Vielleicht die Repair-Cases. Mrochen betonte, dass der Femtosekundenlaser weniger intraoperative Veränderungen hervorrufe als das Mikrokeratom. 30% der Energie gelangt vor der Plasmabildung in das dahinterliegende Gewebe, dann entsteht die Kavitations-Blase, welche das Gewebe zerteilt. Die Wellenlänge des Gerätes liegt bei etwa 1 Nanometer in der Nähe des Infrarotbereiches, die Pulsdauer beträgt ca. 100 fs (Femtosekunden = 10 –13 sec.). Mögliche Anwendungsgebiete liegen im Trabekel-Maschenwerk, Ziliarkörperdestruktionen und eben kornealen Schnitten. Eine bereits arrivierte Methode ist die Herstellung des LASIK-Flaps mittels Femto-Sekundenlaser. Man kann aber auch lamellierende oder perforierende Keratoplastiken damit vornehmen. Technisch gibt es Unterschiede zu beachten: Eine Flapkonstruktion mit dem Mikrokeratom dauert ca. 40 sec, eine solche mit FS-Laser rund 100 sec, und auch mit dem Laser-Microruptor muss das Auge ruhig und flach gehalten werden, was einen hohen Druck von 60 mmHg für fast 2 Minuten bedeutet! Die Schnitte sehen unter dem Mikcroskop sehr unterschiedlich aus. Nach dem Laser ist die Struktur weit hügeliger als beim Messer. Statistisch gibt es aber bis dato keine signifikanten Unterschiede im Ergebnis. FS-Schäden im Endothel oder in den Pigmentzellen des Vorderabschnittes sind allerdings bis anhin noch gar nicht untersucht worden. Mrochen fasste seinen Vortrag mit dem markanten Satz zusammen: Es gibt keinen Grund, den FS-Laser zu benutzen, es gibt allerdings auch keinen Grund, ihn nicht zu benutzen. Eine zukünftige Möglichkeit des FSLasers liegt in der Presbyopie-Behandlung: Man kann die Linearstruktur der Linse mit dem Laser aufweichen und erreicht eine wieder flexiblere Linse. Dr. Mrochen kommentierte: Es gibt wohl billigere Wege, eine Cataract zu induzieren. «Wenn Sie keinen Laser brauchen, benützen Sie ihn auch nicht!»– In der anschliessenden Diskussion wurde hervorgehoben, dass das Tiefenscanning sehr schwierig ist. Man müsste eigentlich auf etwa 2 m genau sein, erreicht aber in der Regel nur Genauigkeiten von 30– 40 m. Ferner ist nicht ganz klar, wie die postoperative Behandlung und Entzündungshemmung am besten zu bewerkstelligen ist. Auch gibt es keine schlüssige Antwort darauf, ob man weniger Flap-Infekte oder Flap-Verluste hat. n Postoperative Infekte: Fortschritte in Therapie und Prävention (Prof. O. Serdarevic) Frau Professor Olivia Serdarevic präsentierte den aktuellen Stand der Entwicklung und das state-of-the-art Management einer Infektion. Interessant ist es, dass nur 69% aller PPVs eine positive Kultur erbrachten, davon sind 30% grampositive, koagulasenegative Staphylokokken (Staph. epidermidis) (Abb. 4 und 5). Endophthalmitis Vitrectomy Study Gram-negativ Andere gram-positive n FEMTO-Laser: Grundlagen, Funktion und Sicherheitsaspekte 24% (PD M. Mrochen) Grundsätzlich zeichnet sich der Femtosekundenlaser durch extrem kurze Pulse mit hoher Energie aus. Kraft setzt sich zusammen aus Energie pro Zeiteinheit, die Intensität ist Kraft pro Fläche. Ein hoher Energiepuls auf sehr kleiner Fläche setzt also eine extrem hohe photomechanische Wirkung frei und es wird Plasma induziert. 70% Gram-positive, koagulasenegative Keime (Staphylococcus epidermidis) Han DP, et al. Am J Ophthalmol. 1996;122(1):1-17. Abb. 4 Ergebnisse der Ednophthalmitis Vitrectomy Study (Han DP, et al. Am J Ophthalmol. 1996;122(1):1-17). Gezeigt sind die bakteriellen b efunde von Endophthalmitiden, die sich innerhalb 6 Wochen nach Katarakextraktion oder sekundärer IOL-Implantation enwickelten. ophta 7|2005 • KONGRESSE /CONGRES 2,5 S epidermidis S aureus S pneumoniae Gramnegative Median MIC (g/mL) 2 1,5 1 0,5 0 Ofx Cip Lev Gat Mox Abb. 5 Die mittleren Hemmkonzentrationen (MIC) wurden bei 93 Bakterienisolaten bei Endophthalmitis anhand des E-tests (AB Biodisk) untersucht. 75 waren Fluorochinolon-empfindlich, definiert durch die Disk-Diffusion. * Ofx=Ofloxacin; Cip=Ciprofloxacin; Lev=Levofloxacin; Gat=Gatifloxacin; Mox=Moxifloxacin. Nach Mather R, et al. Am J Ophthalmol. 2002;133:463-466. 0,50 2,5 0,45 S aureus S aureus 0,40 S epidermidis S pneumoniae S aureus E coli S pneumoniae P aeruginosa Gramnegative H influenzae Median MIC MIC (g/mL) (g/mL) 2 0,35 0,30 1,5 0,25 0,20 H influenzae 1 0,15 0,10 0,05 0,5 0,00 0 ** ** ** ** ** ** Gati Gati + BAC Ofx 2005.CipFor 83% Lev Gat produced Moxat least a one Blondeau et al. ARVO. of strains,BAK doubling dilution drop in MIC Einige Zeit verwendete sie auch die neuen Chinolone Gatifloxacin (Zymar®) und Moxifloxacin (Vigamox®). Interessanterweise wurde die Vigamox-Studie ohne Benzalkoniumchlorid (BAC) durchgeführt. Es ist aber bekannt, dass dieses enorm hilft, z.B. beim Pseudomonas. Während eine Studie von 2002 bereits eine Staph. aureus-Resistenz von 87.5% zeigte, lag der Prozentsatz resistenter Keime z.B. bei Gatifloxacin bei 12.5% (Abb. 6). Vorsicht ist geboten bei Hospitalisierten oder bei Patienten, die erst kürzlich aus einer Hospitalisation entlassen wurden. Die Wahrscheinlichkeit für eine Besiedlung mit einem resistenten Keim ist deutlich höher. Die neueren Fluorochinolone penetrieren besser ins Auge. Moxifloxacin ist dabei doppelt so hoch konzentriert wie Gatifloxacin. Soll man die neuen Antibiotika für eine präoperative Prophylaxe nutzen? Beide Chinolone säubern 59 von 60 Augen definitiv von allen problematischen Keimen. Kowalski bewies 2004 (AJO) in einer Rattenstudie, dass 4 x tägl. präoperative Antibiotika das EndophthalmitisRisiko klar reduzieren. Zwei Empfehlungen gab Serdarevic mit auf den Weg: Vorsicht bei Vancomycin, es sind zystoide Makula-Ödeme beschrieben worden, und: Gatifloxacin empfiehlt sich nicht bei rupturierten Kapseln. Ein Anhang über Keratitis und LASIK war ebenfalls äusserst aufschlussreich (Abb. 7). So war z.B. zu erfahren, dass 50% der Keime aus dem Hahnenwasser kommen, 33% aus Eismaschinen und 16% aus «Eye-wash-stations» (Augenwasch-Einrichtungen). Ob es sich hierbei wohl um eine amerikanische Studie handelt? Abb. 6 Vergleich der minimalen Hemmkonzentrationen (MIC) bei Gatifloxacin mit oder ohne Benzalkoniumchlorid (BAC). Nach Blondeau JM, et al. The antimicrobial activity of gatifloxacin (GAT) with or without benzalkonium chloride (BAK) against ocular bacterial pathogens. Annual Meeting of the Association for Research in Vision and Ophthalmology (ARVO); May 1–5, 2005; Fort Lauderdale, FL. Neuerdings sind PCR und Kulturen im Vergleich erhältlich. Das steigert die Genauigkeit der Ergebnisse und bestätigte, dass eine antibiotische Prophylaxe wirksam ist. Eine antiseptische Prävention ist entscheidend. Noch immer sind übrigens 23.4% aller Kulturen negativ, und MRSA ist auch gegen Fluorochinolone zunehmend resistent. ophta 7|2005 • Abb. 7 Zeichen der mikrobiellen Keratitis nach Lasik KONGRESSE /CONGRES n Hilft uns die Online-Pachymetrie? (PD F. Fankhauser) Die Online-Pachymetrie erscheint bei vielen Eingriffen als sinnvoll: bei PTK, LPTK, Epilasik, Lasek, Lasik, Intacs, lamellierende Keratoplastik und weiteren. Ob sie uns zukünftig zur Verfügung steht, erläuterte PD Fankhauser aus Dessau. Bei der Online-Pachymetrie mit OCT gibt es noch etliche Probleme zu lösen. Die Abweichungen vom Standard sind durch Ungenauigkeiten und Differenzen hoch. Ein Hauptproblem scheint die Dehydratation der Hornhaut während der Behandlung zu sein. Nach der Behandlung füllt sich das Gewebe wieder mit Wasser, wird dicker und bildet ein Ödem. Eine Lösung wird in der «Multiple Location Online-Pachymetry» (MOP) gesucht, welche Messungen an verschiedenen Stellen vornimmt, um exzentrische Fehler oder dicke Stellen zu entdecken. Im Augenblick muss man zusammenfassen: «Further investigations are needed....» n LASEK ohne Alkohol (Dr. M. Camellin) Kollege Camellin aus Rovigo in Italien sprach pro LASEK mit Mitomycin C. Zunächst verglich er in Epilasik mit Lasek, welche keinen wesentlichen Unterschied in den Resultaten zeigten. Der sogenannte Flap-Hinge-Schmerz ist bei Epilasik stärker, mehr Schmerzen insgesamt gibt es aber bei Lasek. Camellin nutzt Mitomycin C (MMC) bei Myopen bis -8.0 dpt sowie bei verlorenen Flaps bei älteren Patienten. Die Frage, ob das Epithel nach Epilasik überlebt, interessiert in diesem Zusammenhang sehr. Die Nachricht, dass es zwar länger überlebt, aber nicht dauerhaft, lässt aufhorchen. Camellin ist der Meinung, dass die postoperativ aufgesetzten KL noch zu wenig semipermeabel seien. Fernvisus. In die Nähe erbrachte jedoch die Acriflex bessere Ergebnisse als die anderen. Eine Kapselfibrose trat in 14% bei der Acriflex auf, nur in 5% bei der 1-CU. Keine Brille brauchten 87% der Acriflex-Patienten, nur 50% der 1-CUKunden waren tatsächlich definitiv ohne Brille zufrieden. Rossi präsentierte die Ergebnisse von 9 Augen mit Conductive Keratoplasty, bei denen er je nach gewünschtem Resultat 16 bis 32 spots in den Zonen 6, 7 und 8mm applizierte. Die Resultate zeigen aber eine recht hohe Streuung. Die Asphärizität steigt mit der CK. Die neueste Änderung der Technik ist eine sogenannte Easy-Touch-Applikation. Die CK scheint zwar sehr einfach in der Handhabung, hat sich aber noch nicht durchgesetzt und muss wohl noch besser standardisiert werden, bevor wir mit Enthusiasmus in dieses Gebiet einsteigen können. Korrespondenzadresse: Dr. Dietmar W. Thumm Augentagesklinik Sursee Bahnhofstrasse 38 b CH 6210 Sursee Tel. + 41 41 920 1920 Fax + 41 41 920 4019 [email protected] n Optics in the Sky with Diamonds (Dr. F. Failla, Dr. M. Rossi, C. Stüssi) Unter diesem träumerischen Titel präsentierte das Team aus Locarno seinen Strauss an Erfahrungen über 1-CU, AT45 und Acri-Sil (Diffrakt.) in einem 1Jahres-Vergleich. Tendenziell waren alle Linsen in der Performance offenbar sehr ähnlich oder gleich, besonders für den ophta 7|2005 •