- Kapsch TrafficCom

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- Kapsch TrafficCom
Kapsch Group
DE
Mensch und Technik,
Technik und Mensch.
Geschäftsbericht über
das Wirtschaftsjahr 2012/13.
always one step ahead
Überblick Wirtschaftsjahr 2012/13.
Schwerpunkte des Wirtschaftsjahres von 1. April 2012 bis 31. März 2013.
Kapsch Group
Mitarbeiterhöchststand
n
n
Intensivierung der F&E Aktivitäten
n
n
Zweithöchster Umsatz
der Unternehmensgeschichte
Verstärkte internationale Präsenz
Erfolgreicher Start in neues
Geschäftsfeld
120 Jahre Kapsch
n
n
n
n
n
Erstmals in der Unternehmensgeschichte mehr als 5.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter.
Das entspricht einem Anstieg um 9 % auf 5.266 im Vergleich zum 31. März 2012.
Das größte Wachstum verzeichnete dabei Europa mit einem Zuwachs von 282
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Mit 96,6 Mio. EUR investierte die Kapsch Group mehr als 10 % ihres Umsatzes
in Forschung und Entwicklung.
Meilenstein für die Harmonisierung der europäischen Straßennetze:
Erfolgreicher Probebetrieb für EETS (European Electronic Toll Service) in Polen.
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte die Kapsch Group einen
Konzernumsatz von 928,0 Mio. EUR erzielen.
Neue Standorte in Portugal, Marokko, Brasilien und Singapur.
Kapsch Smart Energy, ein 2010 gegründetes Tochterunternehmen der Kapsch
Group, verzeichnete erste Erfolge im Bereich des smarten Energiemanagements:
Für die Stadt Feldkirch werden 13.000 Zähler für Smart Metering implementiert
und mit Wien Energie Stromnetz setzt Kapsch Smart Energy ein Pilotprojekt im
Raum Wien und Niederösterreich um.
1892 gründete Johann Kapsch das Unternehmen als feinmechanische
Werkstätte in Wien.
120 Jahre später ist die Kapsch Group ein Technologiekonzern
von globaler Bedeutung.
Kapsch TrafficCom
Erstes Incident Detection
System in den USA
Vertragsverlängerung in Australien
n
n
Kapsch gewann den ersten Auftrag für die Lieferung eines Incident Detection
Systems in den USA. Mit IDS 2.0 wurde eine Lösung für Videoanalyse und
Erhebung von Verkehrsflussdaten im Washburn Tunnel in Houston, Texas
implementiert.
Der Vertrag für die Lieferung von On-Board Units nach Australien wurde
verlängert. Kapsch hat seit 1999 mehr als 6,5 Millionen On-Board Units für die
Mautstrecken in Melbourne und Sydney geliefert.
Kapsch CarrierCom
Neue Geschäftsbereiche
Bahnstrecke erstmals mit
ETCS Level 2 ohne ortsfeste
Außensignale
n
n
Im Bereich „Public Operators“ bietet Kapsch nun auch Kommunikationslösungen
für Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs. Der Bereich „Machine Networks“
realisiert Lösungen für intelligentes Asset-Management.
In Kooperation mit Siemens stattete Kapsch CarrierCom die erste deutsche
Neubaustrecke mit dem Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control
System) Level 2 aus. Entlang der gesamten 230 km langen Strecke wurde
weltweit erstmalig auf konventionelle ortsfeste Außensignale verzichtet.
Kapsch BusinessCom
Verstärkung der CEE-Präsenz
Netzwerk-Outsourcing für
Magna Steyr
n
n
Mit der Integration von Data Storage s.r.o, dem tschechischen Spezialisten im
Bereich Datenarchivierung, Migration und Disaster Recovery, erweiterte Kapsch
sein Dienstleistungsportfolio in der CEE-Region um eine weitere strategisch
bedeutsame Komponente.
Kapsch betreibt das Local Area Network für den weltweit führenden Entwicklungsund Fertigungspartner der Automobilhersteller und hat mit Cisco mehr als
11.000 LAN-Ports in die Netzwerkinfrastruktur zur Anbindung internationaler
Standorte an die Zentrale in Graz implementiert.
Inhaltsverzeichnis.
Brief des Managements
Brief des Managements
Vorstand und Aufsichtsrat
6
Über uns
Unser Profil
8
Beteiligungen der Kapsch Group
Beteiligungen der Kapsch Group
10
Blick nach vorne
Vorstand der Kapsch Aktiengesellschaft
42
Aufsichtsrat der Kapsch Aktiengesellschaft
43
Vorstand der Kapsch TrafficCom AG
44
Vorstand der Kapsch CarrierCom AG
45
Vorstand der Kapsch BusinessCom AG
45
Konzernlagebericht
Vision
14
Mission
15
Werte
15
Strategie
16
Bestätigungsvermerk
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
18
Bestätigungsvermerk
Nachhaltige Unternehmensführung
19
Services
Soziale und kulturelle Verantwortung
20
Glossar
Kapsch TrafficCom Group
Das Wirtschaftsjahr im Überblick
24
Strategie, Geschäftssegmente und Märkte
25
Ausgewählte Projekte
27
Konzernlagebericht
48
Konzernabschluss
Konzernabschluss zum 31. März 2013
74
128
132
Adressen
Umschlag
iKapsch
Umschlag
Kapsch CarrierCom Group
Das Wirtschaftsjahr im Überblick
30
Strategie, Geschäftssegmente und Märkte
31
Ausgewählte Projekte
33
Kapsch BusinessCom Group
Das Wirtschaftsjahr im Überblick
36
Strategie, Geschäftssegmente und Märkte
37
Ausgewählte Projekte
39
Impressum
Medieninhaber und Hersteller: KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH
Verlags- und Herstellungsort: Wien, Österreich
An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen Fotografinnen und Fotografen, deren Bilder wir freundlicherweise in diesem Geschäftsbericht nutzen dürfen.
Dieser Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt und unter gewissenhafter Prüfung sämtlicher Daten erstellt. Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Durch die kaufmännische Rundung von Einzelpositionen und Prozentangaben kann es zu geringfügigen Rechendifferenzen kommen.
Disclaimer
Bestimmte Aussagen in diesem Bericht sind „zukunftsgerichtete Aussagen“. Diese Aussagen, welche die Worte „glauben“, „beabsichtigen“, „erwarten“ und Begriffe ähnlicher
Bedeutung enthalten, spiegeln die Ansichten und Erwartungen der Gesellschaft wider und unterliegen Risiken und Unsicherheiten, welche die tatsächlichen Ergebnisse
wesentlich beeinträchtigen können. Die Leserinnen und Leser sollten daher nicht unangemessen auf diese zukunftsgerichteten Aussagen vertrauen. Die Gesellschaft ist nicht
verpflichtet, das Ergebnis allfälliger Berichtigungen der hierin enthaltenen zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, außer dies ist nach anwendbarem Recht erforderlich.
Inhaltsverzeichnis | 1
Kennzahlenübersicht 3 Jahre.
2010/11
2011/12
2012/13
+/- Umsatz
Ertragskennzahlen
in Mio. EUR
829,9
984,1
928,0
-6 %
EBITDA in Mio. EUR
90,9
99,6
58,4
-41 %
in %
11,0
10,1
6,3
in Mio. EUR
66,6
67,0
25,5
EBITDA-Marge
EBIT
EBIT-Marge
8,0
6,8
2,7
in Mio. EUR
52,8
51,4
23,1
Ergebnis nach Steuern
in Mio. EUR
38,2
41,2
18,4
-55 %
Free Cash Flow
in Mio. EUR
-3,1
-42,8
42,0
-198 %
Ergebnis vor Steuern
in %
-62 %
-55 %
Forschung und Entwicklung
in Mio. EUR
55,8
84,8
96,6
14 %
MitarbeiterInnen
zum Stichtag
4.096
4.826
5.266
9 %
31. März 2011
31. März 2012
31. März 2013
+/- Bilanzsumme
Bilanzkennzahlen
in Mio. EUR
830,6
955,8
950,1
-1 %
Eigenkapital
in Mio. EUR
273,1
371,9
345,1
-7 %
Eigenkapitalquote
in %
32,9
38,9
36,3
Return on Equity
in %
24,4
18,0
7,4
Finanzverbindlichkeiten
in Mio. EUR
203,5
221,0
215,6
-2 %
Nettoverschuldung (-) / Nettoguthaben (+)
in Mio. EUR
-105,6
-104,7
-90,4
-14 %
Gearing
in %
Eingesetztes Kapital (Capital Employed)
in Mio. EUR
Nettoumlaufvermögen (Net Working Capital)
in Mio. EUR
Geschäftssegmente
38,7
28,1
26,2
476,6
592,8
560,8
-5 %
283,8
406,8
358,4
-12 %
2010/11
2011/12
2012/13
+/- 488,9 (53 %)
-11 %
Traffic
Umsatz (Anteil am Umsatz)
in Mio. EUR
388,6 (47 %)
EBIT (EBIT-Marge)
in Mio. EUR
48,9 (13 %)
MitarbeiterInnen (Anteil vom Konzern)
zum Stichtag
2.167 (53 %)
in Mio. EUR
234,6 (28 %)
549,9 (56 %)
42,2
(8 %)
2.705 (56 %)
219,3 (22 %)
15,3
(3 %)
-64 %
3.013 (57 %)
11 %
189,1 (20 %)
-14 %
Carrier
Umsatz (Anteil am Umsatz)
EBIT (EBIT-Marge)
in Mio. EUR
11,3
(5 %)
17,7
(8 %)
4,7
(2 %)
-73 %
MitarbeiterInnen (Anteil vom Konzern)
zum Stichtag
743 (18 %)
736 (15 %)
715 (14 %)
-3 %
in Mio. EUR
231,9 (28 %)
251,6 (26 %)
297,2 (32 %)
18 %
Enterprise
Umsatz (Anteil am Umsatz)
EBIT (EBIT-Marge)
in Mio. EUR
MitarbeiterInnen (Anteil vom Konzern)
zum Stichtag
(2 %)
1.112 (27 %)
5,5
Regionen
(2 %)
1.302 (27 %)
4,5
2010/11
2011/12
(2 %)
-1 %
1.438 (27 %)
4,5
10 %
2012/13
+/- 8 %
Umsatz (Anteil am Umsatz)
Österreich
in Mio. EUR
260,5 (31 %)
252,3 (26 %)
271,5 (29 %)
Zentral- u. Osteuropa
in Mio. EUR
221,6 (27 %)
377,4 (38 %)
343,6 (37 %)
-9 %
Westeuropa
in Mio. EUR
143,8 (17 %)
147,7 (15 %)
120,3 (13 %)
-19 %
Amerika
in Mio. EUR
(5 %)
(7 %)
(9 %)
17 %
Restliche Welt
in Mio. EUR
161,9 (20 %)
42,2
138,1 (14 %)
68,7
112,1 (12 %)
80,5
-19 %
Österreich
zum Stichtag
1.845 (45 %)
2.034 (42 %)
2.206 (42 %)
8 %
Zentral- u. Osteuropa
zum Stichtag
583 (14 %)
843 (17 %)
950 (18 %)
13 %
Westeuropa
zum Stichtag
406 (10 %)
431
(9 %)
434
(8 %)
1 %
Amerika
zum Stichtag
361
(9 %)
361
(7 %)
437
(8 %)
21 %
Restliche Welt
zum Stichtag
901 (22 %)
1.157 (24 %)
1.239 (24 %)
7 %
MitarbeiterInnen (Anteil vom Konzern)
Umsatz
EBIT (in Mio. EUR) & EBIT-Marge (in %)
EBITDA & EBITDA-Marge
in Mio. EUR
in Mio. EUR/in %
in Mio. EUR/in %
928,0
2012/13
2011/12
984,1
2010/11
829,9
2012/13
2,7%
25,5
2011/12
6,8%
67,0
2011/12
2010/11
8,0%
66,6
2010/11
Aufwand F&E
Eigenkapital und Bilanzsumme
in Mio. EUR/in % vom Umsatz
in Mio. EUR
10,4%
2012/13
2011/12
96,6
8,6%
2010/11
6,7%
84,8
Bilanzsumme
2012/13
55,8
950,1
955,8
371,9
2010/11
830,6
273,1
58,4
10,1%
11,0 %
2,3
2012/13
2011/12
2010/11
1,7
Umsatz & EBIT-Marge, Carrier
Umsatz & EBIT-Marge, Enterprise
in Mio. EUR/in %
in Mio. EUR/in %
2011/12
488,9
7,7%
2010/11
549,9
12,6%
388,6
2012/13
2,5%
189,1
2011/12
8,1%
2010/11
4,8%
234,6
2011/12
297,2
1,8%
2010/11
251,6
2,4%
231,9
Umsatz nach Regionen 2010/11
Umsatz nach Regionen 2011/12
Umsatz nach Regionen 2012/13
in % vom Umsatz
in % vom Umsatz
in % vom Umsatz
19,5 %
7,0 %
5,1 %
Österreich
17,3 %
31,4 %
Zentral- und
Osteuropa
14,0 %
15,0 %
25,6 %
Westeuropa
26,7 %
Amerika
Restliche Welt
8,7 % 12,1 %
Österreich
29,3 %
Westeuropa
38,3 %
Amerika
Restliche Welt
Österreich
13,0 %
Zentral- und
Osteuropa
Zentral- und
Osteuropa
Westeuropa
37,0 %
2,9
4.096
1,5%
2012/13
219,3
5.266
4.826
in Mio. EUR/in %
3,1%
90,9
in Mio. EUR/Anzahl MitarbeiterInnen
Umsatz & EBIT-Marge, Traffic
2012/13
99,6
Ausbildungskosten & Anzahl MitarbeiterInnen
Eigenkapital
345,1
2011/12
6,3%
2012/13
Amerika
Restliche Welt
Die Dampfmaschine ermöglichte
der Menschheit mit ihrer Krafterzeugung, aus der Einschränkung
durch menschliche oder tierische
Kraft bzw. Wind- und Wasserkraft
auszubrechen.
Die Entwicklung der Präzisionsuhr
machte eine genaue Positions­
bestimmung möglich. Das GPSSystem von heute beruht nach
wie vor auf Präzisionsuhren, die
sich nun auf Satelliten befinden.
Mit dem ersten Flug eines Heißluft­
ballons durch Montgolfier begann
die bemannte Luftfahrt.
Der optische Telegraf (Semaphor)
eröffnete die Signalüber­mittlung
über lange Strecken und ist damit
der Urvater der modernen Telekommunikation.
Mit der Erfindung der Fotografie
und in weiterer Folge des Films
konnte die Menschheit aus der
zeitlichen Beschränkung der
Be­obachtung ausbrechen. Es
war nicht mehr notwendig, dass
der Beobachter gleichzeitig mit
dem beobachteten Phänomen
oder den beobachteten Personen
anwesend war.
Mit der Rakete und später
mit Erdsatelliten konnte die Beschränkung auf die Erdoberfläche
überwunden werden. Dadurch
wurde es möglich, mehr über die
Erde, die Landwirtschaft bis hin
zum Umweltschutz zu lernen.
Die Erfindung der programmier­
baren Rechenmaschine – also
der Tatsache, dass das Rechenprogramm Teil des Inputs eines
Rechners sein kann – durchbrach
die Beschränkung auf problem­
spezifische Rechenmaschinen
und ebnete den Weg zur heutigen
Digitaltechnologie.
Durch Röntgenstrahlen und
später durch NMR (Kernspin­
resonanz) und Computertomo­
graphie wurde es dem Arzt
möglich, in das Innere von
lebenden Menschen zu sehen.
16 Meilensteine
der technischen Entwicklung
der Menschheit.
Seit Beginn der industriellen Revolution gibt es immer mehr Erfindungen,
die unser Leben verändern. Jede Auswahl ist natürlich persönlich. In meinen
Augen waren die hier aufgelisteten Erfindungen besonders wichtig, da sie,
jede für sich, einen neuen Weg in die Zukunft wiesen. Ohne diese Erfindungen
würde unser Leben ganz anders aussehen. Hightech-Unternehmen wie die der
Kapsch Group setzen diese und natürlich viele andere Erfindungen täglich für
unser Leben in neuer Weise um.
o. Univ.-Prof. Dr. Anton Zeilinger
Vorstand am Institut für Experimentalphysik, Universität Wien
Vienna Center for Quantum Science and Technology
Mit der Schiffsschraube und
der Dampflokomotive wurde der
Weg für neue Möglichkeiten der
Fort­bewegung bereitet.
Die Entdeckung der elektro­
magnetischen Induktion durch
Faraday hatte Schlüsselfunktion
für elektrische Generatoren sowie
Elektromotoren. Mit der Über­
tragung elektrischer Energie
konnten die Erzeugung von Energie
und ihre Nutzung räumlich weit
voneinander getrennt werden.
Telefon und Schreibmaschine
schufen neue Möglichkeiten
der Informationsübertragung.
Die heutigen Drahtlosnetzwerke
übermitteln gleichzeitig verschiedenste Arten von Information,
werden jedoch zu einem großen
Teil nach wie vor über schreib­
maschinenähnliche Tastaturen
gesteuert.
Mit elektromagnetischen Wellen
wurden Rundfunk und Fernsehen
und damit die heutige digitale
Kommunikation ermöglicht.
Heinrich Hertz entdeckte sie
aus reiner Neugier heraus, ohne
irgendeine Anwendung im Sinn
zu haben.
Mit dem Elektronenmikroskop
brach die Menschheit aus der
Beschränkung der Beobachtung
durch Licht aus und erschloss sich
eine Welt, weit kleiner als jene,
die mit optischen Instrumenten
zugänglich ist – letztlich bis hin
zu Atomen und Molekülen.
Der Laser galt lange als die ideale
Lösung für noch unbekannte Frage­
stellungen. Heutige Anwendungen
sind überwältigend. Von den Registrierkassen über den CD-Spieler
bis zur Anwendung in der Medizin.
Der Mikrochip galt ebenfalls
anfangs als eine Idee ohne
vernünftige Anwendungen. Heute
ist er faktisch aus keiner unserer
Aktivitäten mehr wegzudenken.
Glasfasern ermöglichten Breitbandkommunikation weit
über die Beschränkungen des
­elektro­magnetischen Spektrums
hinaus.
1892 Johann Kapsch gründet eine feinmechanische Werkstätte
in Wien, welche Morse- und Telegrafenapparate und
Telefone erzeugt.
1918 Kapsch beginnt mit der Fertigung von Kondensatoren und Trockenbatterien.
1923 Einstieg in die Radiofertigung. Bald darauf ist Kapsch Mitbegründer der RAVAG, der Österreichischen Radio Verkehrs AG,
und läutet damit das Rundfunkzeitalter ein.
1930 Erstmalige Fernsehvorführung mit einer kompletten Sendeund Empfangsanlage in Österreich – ein revolutionäres
Ereignis im Kapsch Pavillon auf der Wiener Messe.
1946 In Zusammenarbeit mit der österreichischen Post ist Kapsch
maßgeblich am Wiederaufbau des Telefonnetzes nach dem
2. Weltkrieg beteiligt.
1955 Kapsch bringt mit dem Modell TFS-56 das erste SchwarzWeiß-Fernsehgerät auf den Markt.
1958 Capri, erstes volltransistorisiertes portables Radio.
1965 Das Unternehmen entwickelt eine neue geräuscharme Wählscheibe für Telefone, die bis in die 1980er Jahre eingesetzt wird.
1967 Präsentation des ersten Kapsch Farbfernsehgerätes Chromomatic.
1969 Entwicklung einer OHS-Anlage für halbelektronischen Systembetrieb zur Fernsprechvermittlung.
Meilensteine der Technik.
Im Sinne der Menschen.
Kapsch.
Seit seiner Gründung 1892 bekennt sich Kapsch zu seiner Rolle als Innovator und
technologischer Pionier. Von der Produktion des ersten tragbaren Radios über die
­Verbreitung der Telefonie in Österreich bis zu richtungsweisenden Mautprojekten auf
der ganzen Welt: Bei den technischen Meilensteinen in Kommunikation und Mobilität
war und ist Kapsch immer den entscheidenden Schritt voraus. Dabei bleibt es stets
unser Anliegen, technische Entwicklungen wirtschaftlich und verantwortungsvoll im
Dienste unserer Kunden einzusetzen. Denn wir erkennen und wertschätzen Technik
als Instrument, vieles zu ermöglichen und manches noch besser zu machen.
Das diesjährige Thema unseres Geschäftsberichtes „Mensch und Technik“ ist
für uns so vielfältig wie wir Menschen selbst. Viele Aspekte fließen dort mit ein:
Der Künstler begreift das Thema anders als ein Kapsch Mitarbeiter in der Forschung,
ein Kind ­erwartet von Technik, dass die Erwachsenen damit verantwortungsvoll
­um­gehen. Ganz persönliche Perspektiven zum Thema Technik – gesehen mit den
­Augen ­unterschiedlicher Menschen mit Beziehung zu unserer Unternehmensgruppe.
1970 Ausrüstung der österreichischen Bahn mit Zugfunk.
1979 Die für die Flugsicherung essenzielle Mittelbereichsradaranlage
Koralpe wird errichtet.
1980 Start der digitalen Telefonie in Österreich mit Schrack.
1984 Kapsch steigt in die Mobiltelefonie ein und stattet Bundesheer
und Bundesbahn mit den ersten – noch recht großen – Geräten
aus.
1994 Kapsch rüstet mehrere europäische Eisenbahnen mit Zugfunk aus.
1995 Auftrag zur Realisierung eines österreichweiten Ökopunkte­
systems, des weltweit ersten emissionsbasierten Verkehrs­
managementsystems.
1999 Implementierung des weltweit ersten elektronischen
­Mautsystems für den mehrspurigen Fließverkehr auf einer
­Stadtautobahn am Melbourne City Link.
2003 Kapsch realisiert in Österreich das weltweit größte flächen­
deckende elektronische LKW-Mautsystem.
2010 Kapsch übernimmt die GSM-/GSM-R-Sparte von Nortel und
wird dadurch zu einem der wichtigsten Anbieter in diesem
­Bereich.
2012 Kapsch wird Schlüsselpartner von Apple in Österreich.
Kapsch Smart Energy startet Pilotprojekt für integriertes
­Energiemanagement.
Brief des Managements.
Kari Kapsch, Chief Operating Officer
Georg Kapsch, Chief Executive Officer
Franz Semmernegg, Chief Financial Officer
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit jeher beschäftigt sich die Kapsch Group mit zwei großen Themenbereichen: Kommunikation und Mobilität.
Beides sind elementare Bedürfnisse der Menschen. Daher widmen wir den heurigen Geschäftsbericht dem
Verhältnis zwischen Mensch und Technik.
Die Welt und insbesondere die Branchen, in denen wir tätig sind, befinden sich in einem permanenten Veränderungs­
prozess. Diesen Fortschritt wollen wir aktiv mitgestalten. Im vergangenen Wirtschaftsjahr haben wir einige wichtige Weichenstellungen getroffen, die einerseits das Erreichen dieser Zielsetzung sicherstellen und andererseits
langfristiges internationales Wachstum ermöglichen: Wir haben neue Geschäftsbereiche gegründet, wir konnten
erste Projekte in strategisch wichtigen Märkten gewinnen, wir haben unsere Aktivitäten im Bereich Forschung und
Entwicklung verstärkt und wir haben vor allem in unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investiert.
In dieser aus unternehmensorganisatorischer Sicht intensiven und herausfordernden Übergangsperiode ist es
uns trotzdem gelungen, mit 928,0 Mio. EUR den zweithöchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte zu erzielen.
Zukunfts­orientierung und Familienunternehmen, technologische Innovation und Tradition, globales Unternehmen und
österreichische Wurzeln: Gerade diese scheinbaren Gegensätze machen unsere Unternehmensgruppe besonders.
Gemeinsam mit dem Einsatz und dem Können unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden sie wichtige Bau­
steine für die Erfolge des vergangenen Jahres. Gleichzeitig sind sie die Grundlage für unsere Wachstumsstrategie.
Solides Basisgeschäft. Im vergangenen Geschäftsjahr kam es durch Verzögerungen bei Großprojekten im Segment
Traffic zu Ergebniseinbrüchen. Auch im Segment Carrier mussten wir Rückgänge verzeichnen, die vor allem den Be­
reich der öffentlichen Netzbetreiber betreffen, da aufgrund der angespannten Marktlage nur zögerlich in die Modernisierung der Netze investiert wird. Obwohl unsere Umsätze mit 928,0 Mio. EUR auf einem zufriedenstellenden Niveau
sind, haben sich unsere Ertragserwartungen nicht ganz erfüllt. Das Ergebnis aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit
(EBIT) ging aus den genannten Gründen vom hohen Vorjahresniveau auf 25,5 Mio. EUR (-41,5 Mio. EUR oder -62 %)
zurück und auch das EBITDA reduzierte sich entsprechend auf 58,4 Mio. EUR (-41,2 Mio. EUR oder -41 %). Trotz des
geringeren Ergebnisbeitrages konnten wir den Nettogeldfluss aus betrieblicher Tätigkeit im ab­gelaufenen Wirtschaftsjahr von -23,0 Mio. EUR im Vorjahr auf 72,5 Mio. EUR deutlich verbessern. Dies konnte vor allem durch die signifikante
Reduktion des Forderungsbestandes erreicht werden. Insgesamt läuft das Geschäft nach wie vor solide und wir
sehen auch weiterhin große Zukunftspoten­ziale in den Märkten, in denen wir aktiv sind.
6 | Brief des Managements
Personalstand gestiegen. Dass wir unsere Strategie nach wie vor an Wachstum ausrichten, zeigt sich deutlich
am Personalstand: Die Zahl unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg im Wirtschaftsjahr 2012/13 um 9 %
auf 5.266 Beschäftigte. In Österreich beträgt das Plus 172 Personen, in den anderen europäischen Ländern sind
es +110, in Amerika +76 und auf den anderen Kontinenten +82. Erstmals in unserer Geschichte arbeiten mehr
als 5.000 Beschäftigte weltweit in der Kapsch Group und deren Tochterunternehmen.
Wachstumskurs in allen Geschäftsbereichen. Im Wirtschaftsjahr 2012/13 haben wir in allen drei Geschäftssegmenten – Traffic, Carrier und Enterprise – konsequent an der Stärkung der internationalen Position gearbeitet.
Das Jahr war zwar durch einige Herausforderungen bei einzelnen Projekten geprägt, brachte aber auch viele
Erfolge: Insbesondere bei elektronischen Mautsystemen, im digitalen Zugfunk und bei der Übernahme von
IT-­Leistungen haben unsere Unternehmen weltweit gepunktet. Auf dem Heimmarkt in Österreich und auch in
Amerika konnte der Umsatz abermals gesteigert werden. Der Rückgang in Osteuropa sowie in der restlichen
Welt hängt insbesondere damit zusammen, dass im davorliegenden Geschäftsjahr in beiden Regionen große
landesweite Mautprojekte implementiert wurden. Die Reduktion in Westeuropa resultiert vor allem aus dem
zurückgegangenen Umsatz im Bereich der Public Operators im Segment Carrier. Der Anteil des im Ausland
erwirtschafteten Umsatzes konnte auf über 70 % gehalten werden.
Kapsch TrafficCom konnte ihre internationale Marktposition bei innovativen Lösungen im Bereich Intelligent
Transportation Systems weiter stärken. Zwar ging der Umsatz nach vier Jahren mit teils sehr dynamischem
Wachstum erstmalig etwas zurück und lag mit 488,9 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 549,9 Mio. EUR.
Allerdings gibt es zahlreiche Projekterfolge, die unseren ­Wachstumskurs langfristig absichern sollten.
Kapsch CarrierCom stärkte die Position als international anerkannter Spezialist für digitalen Zugfunk (GSM­-R).
Im Wirtschaftsjahr 2012/13 entschieden sich weitere namhafte Unternehmen für die neue, von Kapsch CarrierCom
entwickelte 3GPP-Release-4-Voice-Core-Technologie. Der Umsatzrückgang im Segment Carrier von -14 % auf
189,1 Mio. EUR betrifft den Bereich der öffentlichen Netzbetreiber und ist vor allem auf das erwartete Auslaufen
von Wartungsverträgen aus der Nortel-Übernahme zurückzuführen. Doch auch in diesem Bereich gibt es neue
Aufträge, die unsere Marktposition nachhaltig sichern, wie etwa ein Auftrag der Telekom Austria Group.
Kapsch BusinessCom verzeichnet im Segment Enterprise äußerst erfreuliche Wachstumsraten. Das Unternehmen
baute die Position als Servicepartner in Österreich und im CEE-­Raum weiter aus und steigerte hier den Umsatz um
+18 % bzw. 45,6 Mio. EUR auf 297,2 Mio. EUR. Damit liegen die Zuwächse deutlich über dem Branchenschnitt der
Region. Besonders ist die Intensivierung der Partnerschaft mit Apple hervorzuheben, durch die Kapsch BusinessCom
zu einem gefragten Partner für die Integration von mobilen Endgeräten in Firmennetzwerke geworden ist.
Ausblick in die Zukunft. Die Entwicklungen in unseren Geschäftsfeldern 2012/13 zeigen die starke Positionierung der
Kapsch Group in Europa und am Weltmarkt. Wir haben uns weiterhin zum Ziel gesetzt, nachhaltig zu wachsen. Um
dies zu erreichen, werden wir den eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgen, innovative Produkte und Dienstleistungen entwickeln und in den relevanten Märkten in der Nähe unserer Kunden auf der ganzen Welt präsent sein.
An dieser Stelle möchten wir uns bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie allen, die uns in diesem
Wirtschaftsjahr begleitet haben, für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung bedanken und Ihnen als Leserin und
Leser unseres Geschäftsberichtes eine interessante und aufschlussreiche Lektüre wünschen.
Georg Kapsch
Kari Kapsch
Franz Semmernegg
Brief des Managements | 7
Über uns.
Unser Profil.
Die Kapsch Group.
Im Jahr 1892 gründete Johann Kapsch in Wien eine feinmechanische Werkstätte für die Erzeugung von
Tele­grafenapparaten und Telefonen, womit der Grundstein für die heutige Unternehmensgruppe gelegt wurde.
Seither hat sich das Familienunternehmen konsequent den Anforderungen der Zeit angepasst und dabei
stets neue Wege beschritten. Vor 120 Jahren erzeugte Kapsch handgefertigte Geräte für die Kommunikation.
Heute ist die Kapsch Group eine weltweit agierende Technologiegruppe, die in den Zukunftsmärkten für
intelligente Verkehrssysteme (Intelligent Transportation Systems/ITS; im Deutschen wird zumeist der Begriff
Intelligente Verkehrs­systeme/IVS verwendet) und Telekommunikationslösungen für die Bahn eine wichtige
Position am globalen Markt hält sowie Dienstleistungen im Bereich der Informations- und Kommunikations­
technologie bietet.
Die Unternehmensgruppe hat in ihren rund 100 weltweiten Niederlassungen und Repräsentanzen mehr als
5.000 Beschäftigte.
Algerien
Argentinien
Australien
Brasilien
Bulgarien
Chile
China
Dänemark
8 | Über uns
Deutschland
Frankreich
Irland
Italien
Kanada
Kasachstan
Kroatien
Malaysia
Marokko
Mazedonien
Mexiko
Neuseeland
Niederlande
Norwegen
Österreich
Polen
Portugal
Rumänien
Russland
Schweden
Serbien
Singapur
Slowakei
Slowenien
Spanien
Südafrika
Taiwan
Tschechische
Republik
Ungarn
USA
Vereinigte
Arabische
Emirate
Vereinigtes
Königreich
Weißrussland
Das Familienunternehmen mit Sitz in Wien steht seit mehr als 120 Jahren für intensive Forschungs- und Ent­
wicklungsarbeit sowie konsequenten Einsatz neuer Technologien.
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rwerb von Mark IV IVHS
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und Großaufträge
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GSM-R-Sparte von
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Smart Energy für Lösungen rund um integriertes
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Fertigung von GSM-/
GSM-R-Systemen von
China nach Wien
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zwischen Kapsch und
Google
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in Österreich
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bei der Ausrüstung einer
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LKW-Parklösung in den
USA und erfolgreicher
Probe­betrieb für
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Toll Service in Polen
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Ü
GSM-R-Sparte von
NEC in Portugal
Kapsch TrafficCom ist ein Anbieter von Intelligent Transportation Systems (ITS). In unseren Systemen kommen
Informations- und Kommunikationstechnologien zur Anwendung, die den Transport einschließlich Infrastruktur,
Fahrzeug, Benutzer und Industrie unterstützen und optimieren. Unsere Lösungen in den Applikationsbereichen
Mauteinhebung, städtische Zugangsregelung und Parkraumbewirtschaftung, Verkehrsüberwachung, Kontrolle
von Nutzfahrzeugen, elektronische Fahrzeugregistrierung, Verkehrsmanagement und V2X Kooperative Systeme
helfen, die Verkehrsinfrastruktur zu finanzieren, Verkehrsstaus und weitere Umweltbelastungen durch den Verkehr
zu reduzieren, die Verkehrssicherheit zu erhöhen sowie die Produktivität des Fahrzeuges und des Fahrzeug­
betriebes und den Komfort für den Reisenden zu steigern.
Kapsch CarrierCom ist ein global tätiger Systemintegrator und bietet End-to-End-Telekommunikationslösungen
für Mobilfunk- und Festnetzbetreiber, Bahnbetreiber, Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs sowie
Unternehmen, die Echtzeit-Asset-Management-Lösungen benötigen. Neben Lösungen für unternehmensund geschäftskritische Telekommunikation bietet Kapsch CarrierCom ein komplettes Dienstleistungsspektrum.
Mit einem starken Fokus auf Innovationen in insgesamt acht Forschungs- und Entwicklungszentren in Europa
und Asien sowie strategisch wichtigen Partnerschaften zählt Kapsch CarrierCom zu den anerkannten
Know-how-Trägern in der Telekom-Industrie.
Mag. Gerald Reischl
Chefredakteur Futurezone
Kapsch BusinessCom ist anerkannter Service­
partner für Informations- und Kommunikations­
technologien (Information and Communication
Technik ist ein fixer Bestandteil in meinem
Leben, daher lautet meine Devise auch:
Technology – ICT) in Österreich und Mittel- und Ost-
„Technik leben“. Denn als Technik-Journalist
europa mit drei Portfoliosegmenten für Kunden aller
versuche ich das vorzuleben, worüber ich
Größen und Branchen: ICT Facility Solutions, ICT
schreibe und spreche, da man nur dann
Infrastructure Solutions und ICT Workspace
glaubwürdig sein kann. Technik verändert
& Applications Solutions. Neben der Systeminte­
uns Menschen und unseren Alltag. Zum
gration und der kontinuierlichen Systemoptimierung
Positiven. Technik ermöglicht Dynamik,
übernimmt Kapsch BusinessCom zunehmend auch
beschleunigt, erleichtert unsere täglichen
den kompletten Betrieb von ICT-Lösungen. Zum
Anforderungen, ist tief in uns drinnen. Technik
Portfolio von Kapsch BusinessCom gehört auch
ist Zukunft – dennoch dürfen wir nie das
der ­Betrieb des earthDATAsafe, eines der größten
Menschsein vergessen.
Hochsicherheits-Rechenzentren Europas.
Über uns | 9
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10 | Beteiligungen der Kapsch Group
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Beteiligungen
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Beteiligungen der Kapsch Group | 11
Kapsch steht für Globalität und Weltoffenheit.
Mehr als 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten weltweit in den Unternehmen
der Kapsch Group für unsere Kunden. Engagiert, kompetent, verantwortungsbewusst.
Wir haben die Themen unseres Geschäftsberichtes interaktiv aufbereitet.
Mit der iKapsch-App für Ihr iPhone oder Ihr Android-Endgerät erhalten
Sie eine zusätzliche multimediale Dimension unserer Inhalte. Lesen
Sie die Benutzerhinweise zu iKapsch auf dem hinteren Umschlag, um
interaktiv in die multimediale Welt von Kapsch einzutauchen.
capture
Technik ist für mich ein integraler Bestandteil
unseres täglichen Lebens. Wir betrachten sie als
selbstverständlich, wenn wir morgens die Kaffee­
maschine einschalten, wenn wir uns mit Kollegen
in aller Welt unterhalten oder wenn wir am Ende
des ­Arbeitstages nachhause fahren. Doch neben
­diesen alltäglichen Vorteilen fördert Technologie die
­menschliche Schaffenskraft. Diese Idee ist es, die
uns ­motiviert, technische Lösungen zu entwickeln,
die auf die Bedürfnisse unserer weltweiten Kunden
­zugeschnitten sind und ihnen das Leben erleichtern.
Japjeev Kohli
Vice President, Project Management Office
bei Kapsch TrafficCom
Blick nach vorne.
Vision.
Unsere Vision: Always one step ahead.
Für die Kapsch Group hat Technik primär einen Zweck: Sie soll Menschen bei der Erfüllung ihrer Kommunikations- und Mobilitätsbedürfnisse unterstützen. Mit dieser Philosophie schaffen wir in unseren drei Geschäftsfeldern Intelligent Transportation Systems, Carrier Solutions und Enterprise Solutions langfristig Mehrwert für
die Gesellschaft. Durch verantwortungsvolles Handeln und permanente Innovationstätigkeit sind wir bestrebt,
immer den entscheidenden Schritt voraus zu sein – zum Nutzen unserer Kunden, Partner und Investoren, im
Interesse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Gesellschaft und der Umwelt.
Kapsch ist immer zukunftsorientiert. Kapsch ist seit über 120 Jahren Garant für visionäres und erfolgsorientiertes Denken. Unsere Unternehmensgruppe prägt technologische Entwicklungen in entscheidender Weise mit
und gestaltet die Zukunft nachhaltig.
Kapsch ist immer innovativ. Unser Anspruch auf Qualitäts- und Innovationsführerschaft lebt auch in u
­ nseren
Produkten und Lösungen. In den weltweiten Zentren für Forschung und Entwicklung setzen wir für unsere
Kunden neue Technologien in praxiserprobte Anwendungen um. Dabei bringen unsere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter ihr Wissen mit großer Expertise und Begeisterung ein. Dieses Engagement ermöglicht uns, in einem
dynamischen Marktumfeld sowohl verlässlicher Partner als auch Pionier für Innovationen zu sein.
Kapsch ist immer leistungsorientiert. Die ProDipl.-Ing. Oliver Schmerold
dukte, Dienstleistungen und Lösungen der Kapsch
ÖAMTC-Verbandsdirektor
Group sind so vielfältig wie unsere Gesellschaften
und Märkte. Unsere Leistungen orientieren sich
Das Wichtigste für mich ist: Technik soll
stets an langfristigen Zielen. Das schafft Vertrauen
dem Menschen dienen und nicht umgekehrt.
und ermöglicht langfristige Geschäftsbeziehungen
Bei einem bewussten und v­ erantwortungs-
mit unseren Kunden.
vollen Umgang bedeutet Technik Entwicklung, B
­ ewegung und Lebensqualität. Technik
Kapsch ist immer verantwortungsbewusst.
vernetzt und verbindet Menschen. Technik
Unternehmerischer Erfolg bedeutet für die Kapsch
ermöglicht grenzenlose Kommunikation und
Group verantwortungsvolles und nachhaltiges Han-
Mobilität. Technik gestaltet Lebensraum,
deln. Deshalb unterstützen wir zahlreiche Initiativen
öffnet neue Wege und Perspektiven. Und:
in den Bereichen Bildung und Soziales. Wir fördern
Technik gibt Sicherheit.
außergewöhnliche kulturelle Projekte und gehen mit
natürlichen Ressourcen verantwortungsvoll um.
Kapsch ist immer in Ihrer Nähe. Die Orientierung an entscheidenden technologischen Entwicklungen und an
wesentlichen Zukunftsmärkten sowie die gelebte Nähe zu unseren Kunden sichern profitables Wachstum. Dafür
sorgen unsere 5.266 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in rund 100 Gesellschaften auf sechs Kontinenten.
Kapsch macht Innovationen für Menschen.
14 | Blick nach vorne
Mission.
Unsere Mission.
Konsequente Innovationsorientierung, engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und verantwortungsvolles
unternehmerisches Handeln charakterisieren die Kapsch Group. Mit der Konzentration unserer Aktivitäten
auf die Kernthemen Mobilität und Kommunikation haben wir unser Basisgeschäft auf profitables und globales
Wachstum ausgerichtet. Als modernes Familienunternehmen handeln wir langfristig und nachhaltig, leben
unsere Werte und streben nach Innovationsführerschaft in rasch wachsenden attraktiven Marktsegmenten,
um auch in Zukunft „always one step ahead“ zu sein.
Werte.
Werte schaffen und Werte schätzen.
Werte sind für Kapsch ein wesentlicher Bestandteil
der Unternehmenskultur. Mit unserer Tätigkeit schaffen
FH-Prof. Mag. Dr. Bettina Gneisz-Al-Ani
wir bleibende Werte für die Zukunft und leisten aktiv
Geschäftsführerin Fachhochschule Wien
unseren Beitrag zu einer verantwortungs­bewussten
gesellschaftspolitischen Weiterentwicklung.
Gute Technik macht unser Leben einfacher
und unsere Leistungen besser. Sehr gute
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Führungs-
Technik schafft das auch für Menschen, die
kräfte und Vorstände der Kapsch Group und
Technik – vermeintlich oder tatsächlich –
deren Tochterunternehmen leben und arbeiten
nicht mögen oder nicht verstehen.
nach diesen Werten:
n
Verantwortung. Wir agieren im Interesse des Unternehmens, sind initiativ und tragen die Konsequenzen
n
Respekt. Gegenseitige Anerkennung bildet die Basis für unser Miteinander.
n
Leistung. Jeder trägt mit seinem persönlichen Einsatz und Erfolg zur Zielerreichung bei.
n
Disziplin. Das Einhalten von Regeln ermöglicht das Zusammenarbeiten gemäß unserer Werte.
n
Transparenz. Mit Informationen gehen wir offen um. So werden Entscheidungen nachvollziehbar.
n
Freiheit. Individuelle Handlungsspielräume erweitern unsere persönliche Einsatzbereitschaft.
n
Familie. Wir ziehen gemeinsam an einem Strang und unterstützen uns gegenseitig.
n
Dynamik. Der Wille zu konsequenter Veränderung ermöglicht es uns, gesetzte Ziele zu erreichen.
unseres Handelns.
Blick nach vorne | 15
Strategie.
Langjährig etablierte, traditionsreiche Unternehmen wie die Kapsch Group bauen ihren Erfolg auf klaren
­Prinzipien auf. Unsere Unternehmensgruppe wächst, weil wir eine einfach nachvollziehbare Mission haben und
unsere Strategie zur Erreichung unserer Ziele konsequent verfolgen.
Lösungen für Menschen. Wir entwickeln uns als Unternehmen ständig weiter, weil wir uns flexibel an gegebene
Rahmenbedingungen anpassen, diese beeinflussen und neue Chancen ergreifen. Wir begeistern unsere Kunden
weltweit, weil wir exzellente und innovative Lösungen entwickeln. Für sie und mit ihnen. Unser Technologieverständnis endet nicht bei dem, was technisch möglich ist – für uns beginnt es dort erst. Wir sind erst dann
zufrieden, wenn auch unsere Kunden zufrieden sind, wenn sie unsere Lösungen wie selbstverständlich einsetzen
und in ihre alltäglichen Abläufe integrieren können.
Um das zu erreichen, haben wir gelernt, sehr genau
Mag. Birgit Kuras
zuzuhören und zu verstehen, was unsere Kunden
Mitglied des Vorstandes der Wiener Börse AG
und deren Geschäftspartner wirklich brauchen. Wir
verstehen uns als Übersetzer zwischen den Bedürf-
Im Zeitalter der modernen Börsentechno­logie –
nissen der Menschen und den besten Technologien,
Stichwort Hochfrequenzhandel oder Algo-
die für deren Erfüllung zur Verfügung stehen. Unsere
rithmic Trading – scheint in der Börsen­welt
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versuchen immer
auf den ersten Blick „Technik statt Mensch“
wieder, unsere Welt aus der Perspektive von Part-
zu gelten. Ich bin überzeugt davon, dass
nern, Kunden und Anwendern zu betrachten und
auch Börsen eine ideale K
­ ombination von
daraus die richtigen Schlüsse abzuleiten.
„Mensch und Technik“ brauchen, ­bestehend
aus der Zuverlässigkeit und Sicherheit tech-
Höchstleistung aus Verantwortungsgefühl. Wir
nischer Systeme, gepaart mit der Fähigkeit
wissen, dass wir als großes Unternehmen eine
des Menschen, S
­ ituationen auch dann richtig
­besondere Verantwortung tragen. Unsere Lösungen
einzuschätzen und zu bewerten, wenn nicht
und Dienstleistungen tragen zur sicheren und effi-
vorhersehbare K
­ onstellationen eintreten.
zienten Kommunikation zwischen Menschen oder
Maschinen bei, sie steuern komplexe Systeme oder
unterstützen Menschen in ihrer Mobilität. Unsere
Technologien sind mitverantwortlich dafür, dass der Verkehr sicher fließt und dass Kommunikation stattfinden
kann. Das haben wir vor Augen und das treibt uns an, jeden Tag und in jedem Projekt Höchstleistungen zu erbringen. Wir sind dafür verantwortlich, dass kritische Systeme reibungslos funktionieren. Dabei haben wir immer die
Menschen im Fokus, die Technologien anwenden bzw. mit ihnen arbeiten, und nicht nur die Technologie selbst.
Bausteine unseres Erfolges. Um Ihnen einen Einblick in unsere Welt zu ermöglichen, präsentieren wir in jedem
Geschäftsbericht einen der Bausteine unseres Erfolges. Nachdem wir uns in den Vorjahren mit unseren Produkten
und unseren Werten auseinandergesetzt hatten, beschäftigen wir uns in dieser Ausgabe mit der Beziehung
zwischen Mensch und Technik. Als Unternehmen, das die Zukunft unserer Gesellschaft aktiv mitgestalten will,
wollen – ja müssen – wir verstehen, wie Menschen uns und unsere Technologien sehen, wie sie über aktuelle
Entwicklungen denken, wie unsere Lösungen sie bestmöglich unterstützen können und wo sie Schwierigkeiten
haben, diese einzusetzen.
Leitbild. Innovation, Zukunftsorientierung und die gewachsenen Werte eines Familienunternehmens: Das sind
die tragenden Säulen unserer Unternehmensphilosophie. Wir fühlen uns unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ebenso verpflichtet wie unseren Kunden, Partnern und Aktionären. Wir wollen mit unseren Technologien
einen Beitrag zur Gestaltung unserer Gesellschaft leisten und achten dabei auf wirtschaftliche und ökologische
Nachhaltigkeit.
16 | Blick nach vorne
Nachhaltigkeit. Nachhaltiges Wirtschaften ist längst ein wesentlicher Erfolgsfaktor im heutigen Wirtschafts­
leben und unterstützt die erfolgreiche Positionierung auf den Kapitalmärkten. In Österreich bildet der VÖNIX
(VBV Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) jene börsennotierten Unternehmen ab, die mit ihren sozialen und
ökologischen Leistungen federführend sind. Seit 22. Juni 2009 ist mit der Kapsch TrafficCom AG ein Teil der
Kapsch Group in diesem Index vertreten. Ressourcen jeder Art setzen wir sparsam und kosteneffizient ein.
Wir achten auf das Wohlbefinden und die Zufriedenheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So schaffen
wir die Voraussetzungen für ein konstruktives und erfolgsorientiertes Miteinander.
Risikoverhalten. Als Technologiekonzern agiert die Kapsch Group in einem äußerst dynamischen Umfeld. Die
richtige Einschätzung von Risiken ist daher unerlässlicher Teil unseres Tagesgeschäftes. Das primäre Ziel unseres
Risikomanagements ist der kontrollierte und bewusste Umgang mit Risiken und weniger die R
­ isikovermeidung.
Wir wollen neue Chancen rechtzeitig erkennen und umsetzen. Das Risikomanagement leistet somit einen
wertvollen Beitrag für die Entwicklung unserer Unternehmensgruppe. Größere unternehmerische Risiken gehen
wir nur dann ein, wenn Projekte über weitreichend positive Perspektiven verfügen. Wir ziehen uns konsequent
aus allen Engagements zurück, bei denen die Kluft zwischen dem Nutzen und dem Risiko für die Kapsch Group
­sowie für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu hoch ist. Aufgrund der besonderen Bedeutung des Projektgeschäfts liegt in diesem Bereich der Schwerpunkt des Risikomanagements.
Fairer Wettbewerb. Die Kapsch Group sichert ihre Interessen als Unternehmensgruppe langfristig durch
transparentes, faires und professionelles Marktverhalten. Der Verhaltenskodex der Kapsch Group verbietet eine
Einschränkung des freien Wettbewerbs. Verstöße gegen nationale und internationale Vorschriften des Kartellrechts oder andere Wettbewerbsvorschriften hätten schwerwiegende finanzielle und imagebeeinträchtigende
Folgen. Daher orientieren sich unsere Geschäfte ausschließlich an den gesetzlichen Vorschriften und gültigen
Verhaltensrichtlinien.
Förderung von Vielfalt. Die Kapsch Group fördert und nutzt die Diversität der Gesellschaft. Wir achten die
Würde und Persönlichkeit jeder Mitarbeiterin und jedes Mitarbeiters. Daher gehen wir respektvoll miteinander
um und nehmen Unterschiede als Chancen wahr, die wir bewusst fördern. Wir schätzen die individuelle Verschiedenheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bieten allen gleiche Chancen und verhindern soziale Diskriminierung. Die Förderung von Vielfalt ist für die Kapsch Group ein strategisches Thema und umfasst sämtliche
Unternehmensbereiche.
Anforderungen an Geschäftspartner. Die Kapsch Group übernimmt unternehmerische Verantwortung und setzt
in allen Organisationsbereichen hohe Leistungsstandards. Herausragende Performance und Integrität verlangen
wir daher auch von unseren Geschäftspartnern, die unser nachhaltiges Wachstum begleiten und unterstützen.
Alle unsere Geschäftsbeziehungen zu Kunden, Lieferanten und Partnern beruhen auf einem hohen Qualitäts­
niveau. Die an uns gelieferten Produkte und Dienstleistungen müssen bestmöglich geeignet und preislich
­wettbewerbsfähig sein.
Ein Unternehmen und „seine“ Menschen. Kapsch ist und bleibt ein Technologieunternehmen. Weil unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich mit vollem Engagement und Enthusiasmus dafür einsetzen, dass andere
Menschen – Kunden, Partner und Aktionäre – bestmöglich von unseren Leistungen profitieren, ist dieses Unternehmen langfristig erfolgreich. Weil wir unsere Welt und Technologie auch immer wieder aus der Perspektive
anderer Menschen betrachten, können wir Leistungen erbringen, die ihren Ansprüchen entsprechen.
Blick nach vorne | 17
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Über 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen weltweit zum Erfolg unserer Unternehmensgruppe bei und
überzeugen jeden Tag aufs Neue mit ihrem Können, ihren Leistungen und ihrer Kreativität. Wir sind stolz auf
unsere Beschäftigten, bieten ihnen wertschätzende Arbeitsbedingungen und fördern bestmöglich ihre Talente.
9 % Zuwachs an neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Wachstumsstrategie der Kapsch Group zeigt
sich deutlich im Personalstand. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg im Wirtschaftsjahr 2012/13
von 4.826 auf 5.266 – das sind knapp über 9 % Zuwachs. Hier ein Vergleich der letzten drei Wirtschaftsjahre:
31. März 2011
31. März 2012
31. März 2013
2.167
2.705
3.013
Aufteilung nach Segmenten
Traffic
Carrier
Enterprise
Sonstige
Gesamt
743
736
715
1.112
1.302
1.438
74
83
100
4.096
4.826
5.266
Aufteilung nach Regionen
1.845
2.034
2.206
Zentral- und Osteuropa (exklusive Österreich)
Österreich
583
843
950
Westeuropa
406
431
434
Amerika
361
361
437
Restliche Welt
901
1.157
1.239
4.096
4.826
5.266
Gesamt
Werte verbinden und führen zu Wachstum. Das Wachstum der Kapsch Group beruht auf den gelebten Werten
Dynamik, Respekt, Verantwortung, Familie, Disziplin, Leistung, Transparenz und Freiheit. Unsere Unternehmenskultur wirkt für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – besonders in der Zeit des globalen Wachstums – stark
identitätsstiftend. Die Werte der Kapsch Group bewirken eine weltweit erfolgreiche Zusammenarbeit voller
Respekt und gegenseitiger Wertschätzung. Neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erleichtern die gemein­
samen Werte, sich in unsere Strukturen einzugliedern.
Umfassendes Aus- und Weiterbildungsangebot. Aufbauend auf der Philosophie der Kapsch Group bieten
wir vielfältige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihnen stehen
­individuelle Bildungsprogramme offen – von fachspezifischen Modulen über Sprachkurse bis zu persönlichkeitsorientierten Seminaren. In einem zweijährigen Traineeprogramm lernen künftige Führungskräfte die verschie­
denen Abteilungen der Kapsch Group kennen. Sie vertiefen in diesem internen Rahmen ihr Know-how auf
­praktische Art und Weise.
Wertschätzendes Arbeitsumfeld. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestalten die Entwicklung der
Kapsch Group aktiv mit und sichern den Erfolg nachhaltig ab. Wir bieten ihnen wertschätzende ­Arbeitsbedingungen
und eine faire Entlohnung und führen jährliche Mitarbeitergespräche sowie einen kontinuierlichen internen
Verbesserungsprozess durch. Darüber hinaus verfügt die Kapsch Group seit mehr als 70 Jahren über eine der
renommiertesten und traditionsreichsten Lehrlingsausbildungen im Technologiebereich in Österreich.
18 | Blick nach vorne
Abhängig von der Firmenzugehörigkeit und dem
Unternehmenserfolg zahlen wir für unsere Mitarbei­
Dr. Lothar Roitner
terinnen und Mitarbeiter in mehreren Ländern
Geschäftsführer des Fachverbands der
Beiträge in externe Pensionskassen ein. Über ein
Elektro- und Elektronikindustrie, Obmann
Gewinnbeteiligungsmodell lassen wir die Beschäf-
der FH Technikum Wien
tigten am Unternehmensgewinn teilhaben. Unsere
Führungskräfte sowie die Mitarbeiterinnen und
Technik ist heute, mehr denn je, der Motor für
­Mitarbeiter im Vertrieb profitieren zudem von variablen
unsere moderne Gesellschaft. Sie durchdringt
Gehaltsbestandteilen.
alle Lebensbereiche, von Energie, Telekommunikation und Verkehr bis hin zu Gesundheit,
Anteil von Frauen erhöhen. Die Kapsch Group
und bereichert damit unser Leben.
­fördert Frauen und verfolgt das Ziel, deren Anteil
in der Unternehmensgruppe zu steigern. Dafür
engagieren wir uns in speziellen Programmen wie beispielsweise „FIT Frauen in die Technik“, „techNIKE“ oder
­„FemTech“. Zahlreiche Kooperationen mit Schulen, Fachhochschulen und Universitäten sowie das Trainee­
programm „Frauen in den Vertrieb“ ergänzen die Fördermaßnahmen. Eine Frauenbeauftragte wahrt alle dies­
bezüglichen Wünsche und Interessen.
Im Sinne der Gleichberechtigung ist es in der Kapsch Group selbstverständlich, dass Karenz und Elternteilzeit
sowohl für Mütter als auch für Väter gelten. Flexible Arbeitszeitmodelle ermöglichen es, Beruf und Familie zu vereinbaren. Die Arbeitsmodelle und speziellen Angebote für den Wiedereinstieg nehmen auf die unterschiedlichen
Anforderungen im beruflichen und familiären Alltag Rücksicht.
Sprachliche und kulturelle Vielfalt. In einem internationalen Konzern wie der Kapsch Group spielen geografische
und kulturelle Grenzen keine Rolle. Der Austausch über kulturelle und sprachliche Hürden hinweg ist daher ein
wichtiger Teil des beruflichen Alltags. Dafür unterstützen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Sprachkursen. Trainings zum Umgang mit Diversity und Interkulturalität schaffen Bewusstsein für Vielfalt und fördern die
gegenseitige Wertschätzung.
Nachhaltige Unternehmensführung.
Die Kapsch Group setzt auf langfristiges und verantwortungsvolles Wirtschaften. Nachfolgend einige Beispiele
dieser nachhaltigen Maßnahmen:
Geringer Ressourcenverbrauch. Wir arbeiten laufend daran, den Verbrauch von Ressourcen und Energie in der
Kapsch Group zu senken und die CO2-Emissionen zu verringern. Dafür investieren wir in die Forschung sowie
die Entwicklung von innovativen und umweltfreundlichen Produkten. Ergänzend dazu optimieren wir den Einsatz
von Energie, wo immer möglich. So spart die Produktionstochter Kapsch Components aufgrund von Verbesserungen bei Belüftung, Klimatisierung und Beleuchtung in der Produktions- und Logistikhalle jährlich 175 Tonnen
Kohlendioxid ein. Die Verlegung einer Fertigungsstätte von China nach Österreich reduziert den ökologischen Fußabdruck. Diese Beispiele zeigen, wie die Kapsch Group aktiv zum Klimaschutz beiträgt und Ressourcen schont.
Blick nach vorne | 19
Synergie von Wirtschaft, Bildung und Forschung. Erklärtes Ziel der Kapsch Group ist es, Wirtschaft mit
­Bildung und Forschung zu verknüpfen. Beispielsweise fördern wir das „Universitäre Gründerservice Wien“ und
den „INiTS Award“. Dieser Award prämiert Abschlussarbeiten und Dissertationen, die sich wirtschaftlich verwerten und umsetzen lassen. Um den Bedarf an hochqualifiziertem Personal langfristig zu sichern, fördern wir
in erster Linie technisch und naturwissenschaftlich
orientierte Institutionen und Projekte. Dazu zählen
Univ.-Prof. DI Dr. Sabine Seidler
das Institut für Elektrotechnik und Informations­
Rektorin der Technischen Universität Wien
technik an der TU Wien, die FH Technikum Wien,
die FH Campus Wien und die FH Wien mit dem
Technik ist für mich eine Lebenseinstellung im
Masterstudium „Executive Management“. Als
Sinne eines Homo Sapiens Technicus. Ich bin
Mitglied beim Verein „Wissensfabrik“ unterstützen
Technikerin, forsche in diesem Bereich und
wir Bildungsprojekte in Schulen. Seit vielen Jahren
nutze Technologien in allen Lebensbereichen.
engagieren wir uns außerdem an zahlreichen Höheren
Mich interessiert, was hinter den Dingen
Technischen Lehranstalten in Österreich, um den
steckt, welche wissenschaftlichen Lösungs-
Nachwuchs von der Jugend an zu fördern.
ansätze möglich sind und ob sich daraus
Innovationen entwickeln lassen. Und ich
Integration von Jugendlichen. Auf die Lehrlings-
empfinde neugierige Freude auf der Suche
ausbildung legen wir traditionell besonderen Wert:
nach Unentdecktem.
Die Maßnahmen und Programme für Lehrlinge
in den Unternehmen der Kapsch Group oder im
Rahmen von Kooperationen mit dem AMS Wien und
weiteren Institutionen entsprechen daher höchsten Qualitätsansprüchen. Damit leisten wir einen dauerhaften
Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und zur Anhebung des Bildungsniveaus in Österreich. Ein weiterer
Schwerpunkt ist die systematische Unterstützung von Integrationsprojekten: Die Ausbildung von Jugendlichen,
deren Chancen am Arbeitsmarkt aufgrund ihrer Herkunft, Sprache oder anderer Ursachen eingeschränkt sind,
wird in zahlreichen Projekten zielgerichtet gefördert.
Soziale und kulturelle Verantwortung.
Die Kapsch Group nimmt ihre gesellschaftspolitische Verantwortung wahr und fördert weltweit ausgewählte
kulturelle und soziale Institutionen und Projekte.
Künstlern eine Plattform bieten. Jährlich legen wir einen Kalender von einem ausgewählten und von uns unterstützten Künstler auf. Der Kalender ermöglicht es, aufstrebenden Kunstschaffenden eine interessierte Öffentlichkeit für ihre Werke zu erschließen. Für das Projekt „changing views“ gestaltete erstmals ein internationaler Maler
unseren Kalender für das Jahr 2012. Sourav Bhattacharya ist Inder, er lebt und arbeitet in Kalkutta und New
Delhi. Der Kunstkalender 2013 enthält Werke des Vorarlberger Künstlers Reinhold Ponesch.
Kulturelle Partnerschaften bereichern. Die Verbindung von Tradition und Innovation ist ein maßgeblicher
Grundsatz der Kapsch Group. Seit 1992 besteht eine Generalpartnerschaft mit dem Wiener Konzerthaus. Durch
sein spannendes und unkonventionelles Programm verknüpft das Konzerthaus Traditionspflege mit der Erschließung neuer Publikumsschichten. Den jährlichen Höhepunkt bildet ein hochkarätiges Konzert mit international
anerkannten Orchestern und Dirigenten, bei dem Kunden, Partner und Investoren der Kapsch Group g
­ emeinsam
am Kunstgenuss teilhaben.
20 | Blick nach vorne
Mit „Wien Modern“ fördert die Kapsch Group ein Festival zeitgenössischer Musik, das mittlerweile zu den
renommiertesten auf der ganzen Welt zählt. Die Kooperation besteht seit seiner Gründung im Jahr 1989. ­
Diese Veranstaltungsreihe unterstreicht die Bedeutung von Wien als moderne Kulturstadt. Die hier vertretenen
­Komponisten, Interpreten und Ensembles sind wegweisend in ihrer jeweiligen Kunstrichtung.
Die Kapsch Group fördert weiters die Veranstaltungsreihe „Kultur im Tempel“ in der Synagoge Kobersdorf und
das Jüdische Museum Wien. Beide Institutionen machen das jüdische Leben und die damit verbundene Kultur
auch für jüngere Generationen zugänglich und erlebbar.
Soziale Verantwortung wahrnehmen. Die Kapsch Group schätzt und fördert die Arbeit von karitativen Institu­
tionen wie dem Institut zur Cooperation bei Entwicklungs-Projekten (ICEP). Diese unabhängige Privatinitiative
leistet – ausgehend von Österreich – einen Beitrag zur globalen Bekämpfung von Armut. Das ICEP unterstützt
ausbildungsorientierte Projekte, die die Lebensbedingungen der Menschen in Entwicklungsländern langfristig
verbessern.
Darüber hinaus fördern wir die Aktivitäten von „Ärzte ohne Grenzen“, einer international anerkannten Organisation, die unzureichend medizinisch versorgten Menschen auf der ganzen Welt hilft. Die „Caritas Socialis“ lindert
die soziale Not von bedürftigen Menschen am Beginn und am Ende ihres Lebens. Ihren Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern stellen wir die Infrastruktur für die jährliche Zusammenkunft zur Verfügung.
Seit Anfang dieses Jahres besteht ein Fördervertrag zwischen der St. Anna Kinderkrebsforschung und der
Kapsch Group: Unterstützt wird die Forschungsarbeit im Rahmen des Projektes „Next Generation Sequencing“.
Ziel dieses Projektes ist es, Informationen über das menschliche Erbgut zu erhalten und damit Erkenntnisse
über die genetischen Veränderungen, die mit dem
Krankheitsverlauf und der Therapie verbunden sind,
zu gewinnen. Kapsch unterstützt dieses komplexe
Mag. Kathrin Folkendt
Projekt in der Überzeugung, dass damit die
Mitbegründerin der Community-Plattform
Heilungschancen von Krebserkrankungen bei
„Digitalista“
Kindern deutlich gesteigert werden können.
Technologie ist für mich untrennbar mit
Innovation verbunden und Innovation ist der
Motor, der schon immer unsere Gesellschaft
angetrieben hat. Egal, ob es um Ideen,
Connections, Produkte, Beziehungen oder
Unternehmen geht – Technologie hilft, diese
zu schaffen, zu managen und weiterzuentwickeln. Immer in Bewegung. Immer in
Veränderung. Immer voller Inspiration. Daily
Business in der IT-Branche, und ich bin stolz,
ein Teil davon sein zu dürfen.
Blick nach vorne | 21
Kapsch steht für die Zukunft der Mobilität.
Lösungen von Kapsch TrafficCom sorgen für fließenden Verkehr, reduzieren den
CO2-Ausstoß und ermöglichen Investitionen in moderne Infrastrukturen.
Wir haben die Themen unseres Geschäftsberichtes interaktiv aufbereitet.
Mit der iKapsch-App für Ihr iPhone oder Ihr Android-Endgerät erhalten
Sie eine zusätzliche multimediale Dimension unserer Inhalte. Lesen
Sie die Benutzerhinweise zu iKapsch auf dem hinteren Umschlag, um
interaktiv in die multimediale Welt von Kapsch einzutauchen.
capture
Meine Vision sind technische Entwicklungen, die
­einfach zu handhaben sind und sich dabei positiv
auf uns und unsere Umwelt auswirken. In der
­Forschung und Entwicklung bei Kapsch TrafficCom
beschäftige ich mich mit Lösungen für intelligente
Verkehrssysteme, die den Straßenverkehr effizienter,
sicherer und benutzerfreundlicher machen. Besonders
wichtig sind mir in Zukunft Applikationen, mit denen
Fahrzeuge sicherheitsrelevante Informationen untereinander und mit der Infrastruktur austauschen.
Alexander Paier
R&D New Technologies bei Kapsch TrafficCom
Kapsch TrafficCom Group.
Das Wirtschaftsjahr im Überblick.
Kapsch TrafficCom ist ein Anbieter von Intelligent Transportation Systems (ITS). In unseren Systemen kommen
Informations- und Kommunikationstechnologien zur Anwendung, die den Transport einschließlich Infrastruktur,
Fahrzeug, Benutzer und Industrie unterstützen und optimieren. Unser Kerngeschäft ist, elektronische Mautsysteme für den mehrspurigen Fließverkehr zu entwickeln, zu errichten und zu betreiben. Dabei decken wir mit
durchgängigen Lösungen die gesamte Wertschöpfungskette unserer Kunden, von Komponenten und Subsystemen
über deren Integration bis zum Betrieb, aus einer Hand ab.
Die Kapsch TrafficCom Group hat in diesem Wirtschaftsjahr wesentliche Fortschritte erzielt – sowohl in Bezug auf
bestehende als auch auf Neuprojekte. Mit Oktober 2012 haben wir darüber hinaus unsere neue Organisations­
struktur umgesetzt. Neben diesen Weiterentwicklungen und anhaltenden Investitionen in die Zukunft führten jedoch Projektverzögerungen zu geringeren U
­ msätzen
bei gleichzeitig hohen Aufwendungen. Daraus
Franz Gsellmann
Besitzer und Betreiber der Weltmaschine
ergibt sich, dass die Ergebniszahlen des Berichtsjahres deutlich unter unserer Zielsetzung liegen.
Der Umsatz des Wirtschaftsjahres 2012/13 liegt
Technik ist die Gabe eines Menschen, seine
mit 488,9 Mio. EUR um 11 % unter dem Vorjahres-
Fähigkeiten in Taten umzusetzen.
wert von 549,9 Mio. EUR. Waren wir zu Beginn des
Wirtschaftsjahres noch davon ausgegangen, dass
sich die Situation bei unseren Großprojekten rasch
verbessern würde, so mussten wir feststellen, dass zwar einige der offenen Themen geklärt werden konnten, die
weiteren Verzögerungen bei unserem Projekt in Südafrika jedoch auch im zweiten Halbjahr negativ auf Umsatz
und Ergebnis wirkten. Umso erfreulicher ist die deutliche Verbesserung der Ertragslage, die sich im dritten und
insbesondere im vierten Quartal abzeichnete.
Bestehende Projekte und Märkte. In Polen erfolgte Ende des vorigen Geschäftsjahres die abschließende
Abnahme des landesweiten Mautsystems, das wir in Rekordzeit errichtet und danach sukzessive v­ ervollständigt
hatten. Die Zufriedenheit unseres Kunden zeigte sich auch darin, dass wir bereits mit Erweiterungen um insgesamt mehr als 600 km beauftragt wurden. Im ersten Halbjahr des Wirtschaftsjahres 2012/13 waren noch offene
Punkte in Bezug auf den Systembetrieb zu klären, ab dem dritten Quartal erzielten wir zufriedenstellende Betriebsumsätze. Die kontinuierliche Ergebnisverbesserung trägt seither signifikant zur Erhöhung der Marge bei.
In Südafrika wurden im Berichtszeitraum wesentliche Entscheidungen für die Inbetriebnahme des bereits fertig­
gestellten Mautsystems in der Provinz Gauteng getroffen. Die private Klage gegen den Straßenbetreiber, die
seit April 2012 zur mehrfachen Verschiebung des Systemstarts geführt hatte, wurde inzwischen abgewiesen und
der Mauteinführungsprozess fortgesetzt. Offen ist seit einigen Monaten nur noch die Bekanntgabe des Start­
termins durch die Regierung. Wir hoffen, dass dieser letzte Schritt in Kürze erfolgen wird. Die Verzögerungen bei
diesem Projekt führten nicht nur zum Ausbleiben der erwarteten Umsätze, sie waren für Kapsch TrafficCom auch
mit Mehr- und Vorhaltekosten verbunden. Darüber hinaus wurde in diesem Zusammenhang im dritten Quartal
2012/13 das Auftragsvolumen um rund 10 % reduziert. Die Aktualisierung unserer Auftragskalkulation wirkte sich
negativ auf den Ergebnisbeitrag im dritten Quartal aus.
In Weißrussland lief das Großprojekt, mit dem wir im Februar 2012 beauftragt wurden, im Wirtschaftsjahr 2012/13
an. Es umfasst die Errichtung eines landesweiten elektronischen Mautsystems und den anschließenden Betrieb
24 | Kapsch TrafficCom Group
für 20 Jahre. Der Fortschritt der ersten Phase, die im Juli 2013 in Betrieb genommen wird, unterstützte die
­deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung im vierten Quartal.
Neue Projekte und Märkte. Wir konnten im Berichtszeitraum unseren internationalen Marktausbau fortsetzen.
Besonders erfolgreich gestaltete sich die Entwicklung in dem für uns jungen nordamerikanischen Markt.
In den USA wurde Kapsch TrafficCom Ende Juli erstmals in diesem hart umkämpften Markt als Lieferant für ein
Gesamtsystem ausgewählt: Wir errichten zurzeit auf zwei Autobahnen im Norden von Texas ein sogenanntes
„Managed Lane“-System, das ein Mautsystem, ein Intelligent Transportation System und ein Netzwerk-Kommunikationssystem umfasst. Es wird eines der modernsten Verkehrssysteme in Nordamerika werden. Nur einen
Monat später erhielten wir einen weiteren Auftrag, für ein Störfallerkennungssystem in einem Tunnel in Houston.
Im März wurden wir auch mit der Errichtung eines LKW-Parksystems in Michigan beauftragt. Mit diesen Markt­
erfolgen fühlen wir uns in unserer Strategie bestätigt; sie beweisen, dass die Investitionen der vergangenen Jahre
richtig waren. Sie zeigen auch, dass über Mautsysteme hinausgehend unsere Kompetenz bei Gesamtlösungen
für Intelligent Transportation Systems (ITS) vom Markt anerkannt wird.
In Mexiko haben wir mit einer 33%igen Beteiligung an dem Systemintegrationsanbieter SIMEX unsere Markt­
präsenz verstärkt und auf zukünftiges Wachstum ausgerichtet.
In Brasilien, einem der Wachstumsmärkte für die ITS-Industrie, erhielten wir unseren ersten Auftrag für die
­Lieferung von On-Board Units.
In Australien wurden wir Ende August mit einem Mautsystem in Sydney beauftragt, darüber hinaus verlängerte
der Straßenbetreiber Transurban unseren Vertrag zur Lieferung von On-Board Units erneut.
Kapsch TrafficCom Aktie. Die Aktien der Kapsch TrafficCom AG notieren seit 26. Juni 2007 an der Wiener Börse im
Prime Market. Sie sind im ATX-Prime-Index und seit 2009 auch in dem österreichischen Nachhaltigkeitsindex VÖNIX
enthalten. Darüber hinaus wurde Kapsch TrafficCom in den Index „ATX Global Players“ aufgenommen, der seit
13. Mai 2013 von der Wiener Börse berechnet wird. Im Berichtszeitraum verzeichnete der Aktienkurs einen deutlichen
Rückgang. Von 63,50 EUR zu Ende des vorigen Wirtschaftsjahres am 31. März 2012 reduzierte er sich – trotz einer
Erholungsphase um den Jahreswechsel – um beinahe 42 % auf 37,02 EUR per 31. März 2013. Damit vollzog der Kurs
von Kapsch TrafficCom im Wirtschaftsjahr 2012/13 eine dem internationalen Umfeld entgegenlaufende Entwicklung.
Strategie, Geschäftssegmente und Märkte.
Unser Markt. Wir adressieren den Markt für Intelligent Transportation Systems (ITS), im Deutschen zumeist mit
dem englischen Begriff verwendet oder mit Intelligente Verkehrssysteme (IVS) übersetzt. Unser Angebot umfasst
die Applikationsbereiche Mauteinhebung, städtische Zugangsregelung und Parkraumbewirtschaftung, Verkehrs­
überwachung, Kontrolle von Nutzfahrzeugen, elektronische Fahrzeugregistrierung, Verkehrsmanagement und
V2X Kooperative Systeme.
n
Mauteinhebung. Unser Angebot umfasst Komponenten, Subsysteme und Systeme sowie durchgängige
Mautlösungen, die an spezifische Kundenanforderungen angepasst werden. Wir bieten dabei den kompletten
Migrationspfad von manueller bis zu elektronischer Mauteinhebung, auf ein- und mehrspurigen Straßen sowie
auf Autobahnen und dem übrigen Straßennetz an.
n
Städtische Zugangsregelung und Parkraumbewirtschaftung. Unser Angebot umfasst Komplettlösungen, die
eine Reihe von Gebührenberechnungsarten unterstützen – abhängig von der Tageszeit, der Dauer des Aufenthaltes, der Emissionsklasse oder vom Verkehr.
Kapsch TrafficCom Group | 25
n
Verkehrsüberwachung. Unser Angebot umfasst komplette und vollintegrierte Gesamtlösungen für die automatisierte Überwachung der Einhaltung von Verkehrsgesetzgebungen, um die Verkehrs- und die öffentliche
­Sicherheit zu erhöhen. Die Lösungen erlauben, verschiedene Delikte wie zu schnelles Fahren, das Überfahren
von roten Ampeln oder Überladung zu erfassen und die Strafgebühren entsprechend den gesetzlichen Vorgaben einzuheben. Damit lassen sich wirtschaftlich nachhaltige Sicherheitsprogramme implementieren, die
helfen, die Zahl von Unfällen und Unfallopfern zu reduzieren.
n
Kontrolle von Nutzfahrzeugen. Unser Angebot umfasst Lösungen, um sowohl die Verkehrssicherheit als auch
die Produktivität von Flotten zu erhöhen. Beispielapplikationen sind die Überprüfung und Vorselektion von
LKWs vor Kontrollplätzen mittels Sensorik zur Gewichtsüberprüfung oder mittels 5,9 GHz-basierten On-Board
Units zum Auslesen von Fahrer- und Fahrzeugzustandsdaten durch Kontrollorgane.
n
Elektronische Fahrzeugregistrierung. Unser Angebot umfasst Lösungen, um mittels elektronischer Kenn­
zeichen die Fahrzeugregistrierung zu verbessern, Kennzeichenfälschung zu verhindern und dadurch insgesamt
die Verkehrs- und öffentliche Sicherheit zu erhöhen. Unsere Lösungen erlauben darüber hinaus die zentrale
Verwaltung von Fahrzeughalterdaten und die automatisierte Kontrolle durch Behörden.
n
Verkehrsmanagement. Unser Angebot umfasst Lösungen zur Überwachung und Steuerung des Straßenverkehrs, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, den Verkehrsfluss zu optimieren und verkehrsbedingte Umweltbelastungen zu reduzieren. Wir bieten Komplettlösungen für die Verkehrssteuerung auf Autobahnen (Netz-,
Strecken- und Zuflusssteuerung), in Tunnels, zur Störfallerkennung sowie zur Bereitstellung von Verkehrsinformationen, mit denen Straßenbetreiber den Verkehr optimal regeln und den Verkehrsteilnehmern umfassende
Informationen bereitstellen können.
n
V2X Kooperative Systeme. Fahrzeug-zu-Fahrzeug(V2V)- und Fahrzeug-zu-Infrastruktur(V2I)-Kommunikation,
im Englischen „V2X“ abgekürzt, ist eine der Kerntechnologien für zukünftiges Verkehrsmanagement und zur
weiteren Verbesserung der Verkehrssicherheit. Unser Angebot in diesem Bereich umfasst Fahrzeugkomponenten
und Streckenstationen sowie – in Kombination mit unseren Verkehrsmanagementsystemen – auch Gesamt­
lösungen für Straßenbetreiber.
Die Top-Absatzmärkte in den vergangenen drei Wirtschaftsjahren waren die Tschechische Republik, Polen,
Südafrika, die USA, Österreich, Australien, Frankreich, Chile und zuletzt Weißrussland. Der laufende Betrieb der
landesweiten Mautsysteme in der Tschechischen Republik, Österreich und in der Schweiz lieferte im Geschäftsjahr unverändert stabile Umsatzbeiträge.
Ausblick. Wir erwarten in den kommenden Jahren ein Zusammenwachsen der verschiedenen ITS-Marktsegmente. In den nächsten Jahren werden sich diese Einzelsysteme zunehmend in Richtung „vernetzte Fahrzeuge
in kooperativen Systemen“ entwickeln. Kapsch TrafficCom hat einerseits noch Potenzial, im Kerngeschäft der
elektronischen Mauteinhebung – auch regional – weiter zu wachsen, und andererseits vermehrt auch andere
ITS-Applikationen anzubieten. Im Jahr 2012 haben wir die Kapsch TrafficCom Group für dieses Potenzial neu
aufgestellt. Seit Oktober verfügt die gesamte Gruppe über eine weltweit einheitliche Organisationsstruktur mit
abgestimmten Standards, Prozessen und Schnittstellen. Dies soll unsere Effizienz erhöhen und das weitere
Wachstum unterstützen. Zudem entstehen zusätzliche Wachstumschancen durch die Entwicklung von ITS-­
Gesamtlösungen.
Mit unserer ITS-Strategie und der neuen Unternehmensstruktur sehen wir uns daher gut positioniert. Die starke
Bilanzstruktur der Kapsch TrafficCom Group zeigt, dass wir auch finanziell für kommende Projekte – k
­ leinere,
große und auch parallel laufende – über ausreichend Potenzial verfügen. Das Wirtschaftsjahr 2013/14 wird zunächst von der Fortführung unserer bestehenden Projekte geprägt sein. Insbesondere die weiteren E
­ ntwicklungen
in Südafrika werden die Umsatz- und Ergebnisentwicklung beeinflussen. Weitere Ausschreibungen erwarten
wir in Belgien und in den USA. In Bulgarien, Russland und umliegenden Ländern sowie in Deutschland werden
umfangreiche Mautsysteme d
­ iskutiert – wir verfolgen dies ebenfalls mit großem Interesse.
26 | Kapsch TrafficCom Group
Ausgewählte Projekte.
Unsere Referenzen in 43 Ländern auf allen Kontinenten machen uns zu einem weltweit anerkannten Anbieter im
Bereich der elektronischen Mauteinhebung.
In Österreich erhielten wir im Jahr 1995 den Auftrag zur Realisierung des Ökopunktesystems – das weltweit
erste emissionsbasierte Verkehrsmanagementsystem. Mit 1. Jänner 2004 wurde ein landesweites elektronisches Mautsystem für alle Fahrzeuge über 3,5 t Gesamtgewicht auf nunmehr rund 2.200 km Autobahnen und
Schnellstraßen in Betrieb genommen. Mit einer durchschnittlichen Mauttransaktionsrate von 99,8 % generierte
das Mautsystem im Kalenderjahr 2012 Einnahmen von 1,1 Mrd. EUR. Per 31. März 2013 haben wir rund 3.000
Spuren ausgestattet sowie rund 1,2 Mio. On-Board Units geliefert.
In der Tschechischen Republik zeichneten wir für das Design und die Errichtung des landesweiten elektronischen
Mautsystems für alle Fahrzeuge über 3,5 t Gesamtgewicht auf nunmehr rund 1.350 km Autobahnen und Schnellstraßen verantwortlich. Das System wurde in nur neun Monaten implementiert und am 1. Jänner 2007 in Betrieb
genommen. Mit einer durchschnittlichen Leistungsrate von 99,6 % generierte das Mautsystem im Kalenderjahr
2012 Einnahmen von 8,7 Mrd. CZK (344 Mio. EUR). Per 31. März 2013 haben wir rund 1.400 Mautspuren aus­
gestattet sowie rund 0,7 Mio. On-Board Units geliefert.
In Polen nahmen wir am 3. Juli 2011 das elektronische Mautsystem viaTOLL auf dem bestehenden Straßennetz von 1.565 km für alle Fahrzeuge über 3,5 t Gesamtgewicht nach nur acht Monaten Implementierungszeit in
Betrieb. Seither haben wir den technischen sowie den kommerziellen Betrieb des Systems übernommen und
das System um mehr als 600 km auf nunmehr rund 2.200 km erweitert. Im ersten Jahr des Betriebes generierte
das Mautsystem Einnahmen von 815 Mio. PLN (196 Mio. EUR). Per 31. März 2013 haben wir rund 3.000 Spuren
ausgestattet sowie rund 0,9 Mio. On-Board Units geliefert.
In Italien sind unsere städtischen Zugangsregelungen unter anderem in den Städten Rom, Bologna, Piacenza,
Genua, Livorno, Arezzo, Ravenna, Lecce und Salerno im Einsatz.
In Nordamerika ermöglichte das 2010 erworbene Unternehmen Mark IV IVHS einige Meilensteine der ITS-Anwendungen, wie etwa das elektronische Mautsystem am Highway 407 ETR in Kanada, die Interoperabilität zwischen
einem elektronischen LKW-Voranmeldungssystem und einem Mautsystem (PrePass System) in den USA oder
das System für die E-ZPass Group, einen Zusammenschluss von 24 Mautbehörden in 14 US-Bundesstaaten,
die das weltweit größte interoperable Mautsystem betreiben. Per 31. März 2013 haben wir rund 2.000 Spuren
ausgestattet sowie 48 Mio. On-Board Units geliefert.
In Südamerika implementierten wir drei elektronische Mautsysteme auf Autobahnen und Schnellstraßen für alle
Fahrzeugklassen in Chile: Costanera Norte, Autopista Central und Vespucio Norte Express. Alle drei Systeme
schließen Lösungen zur Fahrzeugerkennung und -klassifizierung sowie zur Fahrzeugregistrierung mit ein.
Per 31. März 2013 haben wir rund 250 Spuren ausgestattet sowie rund 2,6 Mio. On-Board Units geliefert.
In Australien implementierten wir im Jahr 1999 am Melbourne City Link das weltweit erste elektronische Mautsystem für den mehrspurigen Fließverkehr auf einer Stadtautobahn sowie Systeme zur Fahrzeugerkennung,
-klassifizierung und -registrierung. Weitere derartige Systeme realisierten wir in Sydney und Brisbane.
Per 31. März 2013 haben wir rund 270 Spuren ausgestattet sowie rund 7,3 Mio. On-Board Units geliefert.
Kapsch TrafficCom Group | 27
Kapsch steht für innovative Kommunikationstechnologien.
Digitale Zugfunk­lösungen von Kapsch CarrierCom sorgen für Sicherheit im Bahnbetrieb
und unterstützen die weitere Harmonisierung des Schienenverkehrs in Europa.
Wir haben die Themen unseres Geschäftsberichtes interaktiv aufbereitet.
Mit der iKapsch-App für Ihr iPhone oder Ihr Android-Endgerät erhalten
Sie eine zusätzliche multimediale Dimension unserer Inhalte. Lesen
Sie die Benutzerhinweise zu iKapsch auf dem hinteren Umschlag, um
interaktiv in die multimediale Welt von Kapsch einzutauchen.
capture
Ich bin überzeugt, dass eine starke Verbindung
z­ wischen Mensch und Technik besteht. Menschen
schaffen Technologien, um uns alle in unserem
­täglichen Leben zu unterstützen und unseren
­Fortschritt zu fördern. Gleichzeitig beeinflussen
uns Technologien und können eine gewisse Art von
Abhängigkeit s­ chaffen. Bei meiner Arbeit als Produkt­
managerin bei Kapsch CarrierCom ist es mir ein
großes Anliegen, Technik so einzusetzen, dass sie
unseren Kunden z­ ugutekommt, deren Bedürfnisse
befriedigt und deren Netzwerke voranbringt.
Christine Eheim
Core Product Manager bei Kapsch CarrierCom
Kapsch CarrierCom Group.
Das Wirtschaftsjahr im Überblick.
Kapsch CarrierCom ist ein vertrauenswürdiger Partner für Unternehmen in der sich dynamisch ­weiterentwickelnden
Telekommunikationsindustrie.
Als global tätiger Systemintegrator bietet Kapsch CarrierCom End-to-End-Telekommunikationslösungen für
Mobilfunk- und Festnetzbetreiber, Bahnbetreiber, Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs sowie
Unternehmen, die Echtzeit-Asset-Management-Lösungen benötigen.
Neben Technologielösungen für unternehmens- und geschäftskritische Telekommunikation offeriert Kapsch
CarrierCom ein komplettes End-to-End-Dienstleistungsspektrum.
Mit einem starken Fokus auf Innovationen in insgesamt acht Forschungs- und Entwicklungszentren in Europa und
Asien und strategisch wichtigen Partnerschaften mit führenden Technologieanbietern zählt Kapsch CarrierCom
zu den weltweit anerkannten Know-how-Trägern in der Telekommunikationsindustrie. Kapsch CarrierCom ist Teil
der Kapsch Group und hat ihren Sitz in Wien. Weltweit sind 715 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehr als
20 Ländern tätig.
Neue Geschäftsbereiche. Im Wirtschaftsjahr 2012/13 erweiterte Kapsch CarrierCom das Portfolio durch den
Aufbau von zwei neuen Geschäftsbereichen:
n
„Public Transport“: Sichere Kommunikationsinfrastrukturen für den Personennahverkehr. Aufgrund der
langjährigen Erfahrung mit GSM-R-Lösungen ist Kapsch CarrierCom in der Lage, auch optimale Kommunikationsinfrastrukturen für den öffentlichen Nahverkehr anzubieten. Diese End-to-End-Lösungen basieren
auf der bewährten TETRA-Bündelfunk-Technologie (Terrestrial Trunked Radio) und sind aus technischer Sicht
ideal für Straßenbahnen, U-Bahnen und Busse. Sie tragen sowohl zur Verbesserung der Sicherheit als auch
zur R
­ eduktion der Betriebskosten bei und bilden die Basis für zusätzliche Dienstleistungen zum Nutzen von
Verkehrsbetrieben und Fahrgästen.
n
„Machine Networks“: Intelligentes Asset-Management. Im Bereich „Machine Networks“ bietet Kapsch
CarrierCom maßgeschneiderte End-to-End-Lösungen für das intelligente Monitoring und das professionelle
Management von unterschiedlichsten Objekten (sogenannten Assets). Sämtliche Daten über Standort und
Verhalten dieser Assets werden gesammelt, in Echtzeit visualisiert und für die Weiterverarbeitung bereitgestellt.
Das flexible Software-as-a-Service-Modell (SaaS) ermöglicht Kosteneffizienz und kurze Implementierungszeiten. Dadurch werden nicht nur bestehende Unternehmensabläufe effizienter, auch neue Geschäftsmodelle
lassen sich auf dieser Grundlage realisieren.
Erweiterung des End-to-End-Portfolios und neue Standorte. Im Geschäftsbereich „Public Operators“ setzte
das Unternehmen auf weitere strategische Partnerschaften mit weltweit führenden Technologieanbietern und konnte so die Position als global tätiger Systemintegrator weiter stärken. Unter anderem wurde Kapsch CarrierCom
von der Telekom Austria Group mit der Implementierung eines neuen IMS-Systems und der Modernisierung des
Release-4-Netzes in mehreren Ländern beauftragt.
Durch Übernahme der restlichen Anteile von TIS, einem kroatischen Anbieter für mobile Softwarelösungen,
­konnte die starke Position im CEE-Raum weiter gefestigt werden.
30 | Kapsch CarrierCom Group
Die Integration der GSM-R-Sparte von NEC in Portugal im Februar 2013 war ein wichtiger Schritt zum Ausbau
des End-to-End-Portfolios im Bereich „Railways“. Kapsch CarrierCom kann ihren Kunden nun auch eigene
GSM-R-Endgeräte, sogenannte Cab Radios, bieten. Mit der Integration der NEC-Anteile wurde die Präsenz auf
der iberischen Halbinsel durch zwei neue Standorte in Portugal – einen in Aveiro und einen in Lissabon – gestärkt.
Zusätzlich wurden im vergangenen Geschäftsjahr noch weitere Standorte in Kanada und Marokko eröffnet.
Internationale Präsenz auf Fachmessen und Kongressen. Die „InnoTrans“ in Berlin gilt als eine der weltweit
wichtigsten Fachmessen für Verkehrstechnik. Kapsch CarrierCom präsentierte in Berlin das umfangreiche Angebot an End-to-End-Lösungen für Bahnbetreiber, stellte Lösungen zu ETCS Level 2 über GPRS-Technologie vor,
zeigte wie GSM-R schrittweise in Richtung IP erweitert werden kann und welche Zusatzapplikationen auf dieser
Technologiebasis entwickelt werden können. Diese Themen wurden im Februar 2013 auch für den strategisch
wichtigen arabischen Raum aufbereitet und bei der „Middle East Rail“ präsentiert. Der „Mobile World Congress“
bot, ebenfalls im Februar, die Gelegenheit, das umfassende Angebot als Systemintegrator für Telekommunikationsanbieter zu präsentieren.
Strategie, Geschäftssegmente und Märkte.
Das Know-how und die Projekterfahrungen aus den Geschäftsbereichen „Public Operators“ und „Railways“
stellen eine solide Grundlage dar, von der aus Kapsch CarrierCom mit den neu gegründeten Bereichen
„Public Transport“ und „Machine Networks“ zusätzliche Geschäftsfelder erschließt.
Lösungen für Bahnbetreiber. Im Geschäftssegment „Railways“ ist Kapsch CarrierCom ein international
anerkannter Spezialist für Kommunikationslösungen. Weltweit werden 70.000 Streckenkilometer mit GSM-R
von Kapsch CarrierCom ausgestattet. Zu den Kunden zählen führende Bahngesellschaften und Betreiber von
Bahninfrastrukturen in Österreich, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Polen, Litauen, Algerien
und der Tschechischen Republik. Sie vertrauen auf
die nachhaltige Lösungskompetenz und Innovationskraft von Kapsch CarrierCom, die sich vor allem
Ali Mahlodji, BSc
in der engen Zusammenarbeit bei der Entwicklung
Gründer & CEO Whatchado
neuer und individueller Lösungen zeigt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei der 3GPP-Release-
Als studierter Software-Ingenieur bedeutet
4-Voice-Core-Network-Lösung. Diese basiert auf
Technik für mich die Magie, aus Ideen einen
3GPP-Bearer-Independent-Core-Network-Stan-
Mehrwert zu schaffen, der unser aller Leben
dards, unterstützt Voice over IP und hält zudem alle
erleichtert. Nicht umsonst gilt der Spruch
weiteren Standards und Regelungen der Bahnindus-
„Die richtige Technik macht’s“ für Fortschritt
trie ein. Diese neue Generation von Voice Cores ist
in smarten Unternehmen.
bei Network Rail (Großbritannien), LitRail (­Litauen),
ÖBB (Österreich) und der DB Netz AG (Deutschland),
die das größte GSM-R weltweit betreibt, im Einsatz. Darüber hinaus werden auch die Infrastrukturbetreiber der
algerischen und der irischen Bahnen die innovative 3GPP-Release-4-Voice-Core-Lösung einsetzen und somit
von reibungslosen Upgrademöglichkeiten, geringerem Investitions- und Betriebsaufwand sowie neuen Services
und Applikationen profitieren.
Kapsch CarrierCom Group | 31
Engagement bei Standardisierung und Interoperabilität. Kapsch CarrierCom zählt zu den wichtigsten
Teil­nehmern am Standardisierungsprozess EIRENE. Ziel ist die europaweite Einführung des Zugfunksystems
GSM-R. Das Unternehmen ist eine der treibenden Kräfte in folgenden Gremien:
n
Technical Committee Railway Telecommunications (TC RT) des European Telecommunications
n
GSM-R Industry Group (IG)
n
International Union of Railways (UIC)
n
European Railway Agency (ERA)
Standards Institute (ETSI)
Gesamtlösungen für den Zugfunk setzen sich aus vielen Einzelelementen zusammen – von Infrastrukturkom­
ponenten bis hin zu Endgeräten. Im internationalen Zugverkehr ist es nötig, dass diese Elemente perfekt
zusammenspielen, auch wenn sie von unterschiedlichen Herstellern stammen. Im Wirtschaftsjahr 2012/13
konnte Kapsch CarrierCom die Interoperabilitätstests für GSM-R erfolgreich abschließen. Die Zugfunksysteme
von Kapsch CarrierCom wurden gemäß den Interoperabilitätsvorgaben der EU nach einem strengen Regelwerk
getestet. Die European Railway Agency (ERA) bestätigte die Kompatibilität und Interoperabilität gemäß den Vorgaben der Europäischen Kommission. Damit können sich die Bahnkunden darauf verlassen, dass das Zugsicherheitssystem sowohl im eigenen nationalen Bahnnetz höchsten Ansprüchen genügt als auch ohne zusätzlichen
Aufwand und Folgekosten im internationalen Verkehr eingesetzt werden kann.
Aktuell werden im Rahmen des laufenden TEN-TA-ERTMS-Projektes MAP 3rd Call/2011 Interoperabilitätstests
­zwischen den neuesten Generationen von GSM-R-Lösungen durchgeführt, um Kompatibilität mit der gegenwärtig
in E
­ ntwicklung befindlichen neuen EIRENE-Version sicherzustellen.
Starke Lösungen für Telekommunikationsprovider. Im Geschäftsbereich „Public Operators“ betreut Kapsch
CarrierCom namhafte Netzbetreiber in Europa und Asien. Kapsch CarrierCom verfügt über mehr als 30 Jahre
Erfahrung im Aufbau und in der Optimierung von Telekommunikationsnetzen. Das Unternehmen berät und unterstützt seine Kunden mit einem breiten Portfolio, das sämtliche Elemente von Telekommunikationsnetzen abdeckt:
von den Core Networks über Funkzugangsnetze (Radio Access Networks) bis zu Support-Systemen (OSS/BSS).
Darüber hinaus bietet Kapsch CarrierCom auch Next-Generation-Intelligent-Netzwerk-Lösungen für Festnetz­
betreiber, IVR-Lösungen, Location Based Services und Carrier-Applikationen. Auf Basis von End-to-End-­
Analysen aller Netzwerkschichten und aller Netzwerkkomponenten unterstützt Kapsch CarrierCom auch bei
der Netzwerkoptimierung.
Für Telekommunikationsanbieter sind effizientes Bandbreitenmanagement und Netzwerkstabilität die w
­ ichtigsten
Herausforderungen. Mit der steigenden Anzahl mobiler Endgeräte und dem vielfältigen Angebot an neuen
­Services steigt das Datenvolumen in den Netzen immer rascher an. Kapsch CarrierCom unterstützt sowohl
bei der Optimierung der Netze als auch beim Upgrade der Infrastruktur auf die neuesten Technologiegeneratio­
nen. Zu den Kunden zählen mehr als zehn der größten internationalen Telekommunikationsanbieter mit über
100 ­Millionen Nutzern wie beispielsweise die Telekom Austria Group und die Orange Group, Bouygues Telecom
­(Frankreich), Baikalwestcom (Russland) oder Chungwha Telecom (Taiwan).
32 | Kapsch CarrierCom Group
Ausgewählte Projekte.
Bulgarien. Gemeinsam mit Thales hat Kapsch CarrierCom von der bulgarischen Bahninfrastrukturgesellschaft
NRIC einen Auftrag für die Lieferung elektronischer Signal- und Sicherungs- sowie Telekommunikationstechnik
für die Bahnstrecke Sofia–Plovdiv erhalten. Kapsch CarrierCom wird im Rahmen des Projektes den GSM-R-­
Zugang aufsetzen sowie Sendeanlagen, Zugfunkgeräte und Handhelds liefern.
Deutschland. Kapsch CarrierCom rüstet in Kooperation mit Siemens die erste deutsche Neubaustrecke mit
dem Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System) Level 2 aus. Entlang der gesamten 230 km
langen Strecke von Ebensfeld über Erfurt bis Halle wird weltweit erstmalig auf konventionelle ortsfeste Außensignale verzichtet. Das Gesamtvolumen des Auftrags beträgt rund 93 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme ist
in zwei S
­ tufen für 2015 und 2017 geplant. Damit unterstreicht die Deutsche Bahn erneut das Vertrauen in die
GSM-R-Technologie von Kapsch CarrierCom.
Großbritannien. Bereits im Jahr 2010 hat Kapsch CarrierCom den Auftrag erhalten, das Bahnnetz in Groß­
britannien mit der neuesten Release-4-Technologie auszustatten. Diese Migration wurde rechtzeitig zu den
Olympischen Spielen in London abgeschlossen. Im Dezember 2012 hat der britische Bahninfrastruktur-Betreiber
Network Rail das Unternehmen damit beauftragt, den Betrieb des kompletten GSM-R-Systems zu übernehmen.
Die Verein­barung gilt für mehrere Jahre und beinhaltet auch den Support für das Control-Center-Team
bei Network Rail, das höchste Verfügbarkeit des
Dr. Hannes Ametsreiter
Netzwerks sicherstellt und für höhere Frequenz
Generaldirektor Telekom Austria Group und A1
bei Zugdiensten sowie bessere Sicherheits­
standards sorgt.
Als führender Telekommunikationsanbieter in
Österreich und dem CEE-Raum gestalten
Österreich. Kapsch CarrierCom unterstützt die
wir den Einzug der Technik in den Alltag der
Telekom Austria Group beim Upgrade des
Menschen unmittelbar mit. Seit dem
mobilen Core Networks. Im Rahmen des Projektes
Aufkommen von Smartphones und Tablets
wird Kapsch ein neues Release-4-Netz und eine
verdoppelt sich das Datenvolumen alle
IMS-Plattform (IP Multimedia Subsystem) für
12 bis 18 Monate. Indem wir die Infrastruktur
A1 (Österreich), Si.mobil (Slowenien) und mobilkom
für dieses stetige Wachstum zur Verfügung
liechtenstein aufsetzen. Dies ist ein wesent­licher
stellen, nehmen wir eine Schlüsselrolle in der
Beitrag für die Umsetzung der Konvergenzstrategie
heutigen Gesellschaft ein. Unser Ziel ist es,
des Telekommunikationsanbieters.
die Usability für die Kunden mit innovativen
Lösungen weiter zu verbessern. Denn Technik
Polen. Die polnische Eisenbahngesellschaft
soll das Leben nicht komplizierter machen,
PKP Polskie Linie Kolejowe S.A. hat einen weiteren
sondern den Alltag erleichtern, bereichern
Großauftrag an Kapsch vergeben. Entlang der
und optimal ergänzen.
Linie E30 von Legnica über Wroclaw nach Opole
wird das Zugsicherheits- und Steuerungssystem
ERTMS (European Rail Traffic Management System) implementiert. Kapsch übernimmt das Design und die
Installation des GSM-R-Equipments und wird technische Supportleistungen für den laufenden Betrieb erbringen.
Spanien. Nach der erfolgreichen Ausstattung einer Hochgeschwindigkeitsstrecke in Galizien mit der n
­ euesten
Zugsicherheits- und Funktechnologie im Geschäftsjahr 2011/2012 kann Kapsch CarrierCom nun auf einen
weiteren Projekterfolg in Spanien verweisen. Das Kurzstreckennetz des staatlichen Eisenbahnbetreibers Adif in
Bilbao wurde auf 80 Kilometern mit modernster Technologie auf Basis von GSM-R ausgestattet. Herzstück des
Systems bilden ein neu integriertes Glasfaserkabel-Netzwerk und die damit verbundenen 22 neu errichteten
Leitmasten. Darüber hinaus wurde speziell für dieses Projekt eine Bedienungskonsole entwickelt, in der sowohl
GSM-R-Komponenten als auch frühere analoge Kanäle integriert sind.
Kapsch CarrierCom Group | 33
Kapsch steht für exzellente ICT-Businesslösungen.
So ermöglicht Kapsch BusinessCom beispielsweise ihren Kunden
die sichere Speicherung von deren Daten im earthDATAsafe.
Wir haben die Themen unseres Geschäftsberichtes interaktiv aufbereitet.
Mit der iKapsch-App für Ihr iPhone oder Ihr Android-Endgerät erhalten
Sie eine zusätzliche multimediale Dimension unserer Inhalte. Lesen
Sie die Benutzerhinweise zu iKapsch auf dem hinteren Umschlag, um
interaktiv in die multimediale Welt von Kapsch einzutauchen.
capture
Technik hat in meinem Beruf als HP Alliance Manager
bei Kapsch BusinessCom einen hohen Stellenwert:
Smartphone, Notebook und Videoconferencing
begleiten meinen Arbeitsalltag ebenso wie komplexe
Weban­wen­dungen. Damit alles funktioniert, sind
hochverfügbare und sichere Server-, Storage- und
Netzwerklösungen unbedingt notwendig. Ich bin
gespannt, welche technischen Möglichkeiten und
daraus resultierende Geschäfts­chancen sich in den
nächsten zehn Jahren entwickeln.
Mirza Huseinovic
HP Alliance Manager bei Kapsch BusinessCom
Kapsch BusinessCom Group.
Das Wirtschaftsjahr im Überblick.
Kapsch BusinessCom ist ein anerkannter Servicepartner für ICT (Information and Communication Technology) in
Österreich, Zentral- und Osteuropa. Der Teilkonzern der Kapsch Group kooperiert mit technologisch führenden
Anbietern wie Apple, Aastra, Avaya, Cisco, Google, Hitachi, HP oder Microsoft, das Portfolio deckt Informationstechnologie und Telekommunikation ab. Kapsch BusinessCom beschäftigt mehr als 1.400 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter.
Wachstumsstrategie 2016. Kapsch BusinessCom blickt auf ein sehr erfolgreiches Wirtschaftsjahr 2012/13
zurück. Seit 1. April 2011 verfolgt der Teilkonzern seine Fünf-Jahres-Wachstumsstrategie 2016. Sie hat zum Ziel,
jährlich mindestens doppelt so schnell zu wachsen wie der Markt und den Anteil des Servicegeschäftes am
Gesamtumsatz maßgeblich zu erhöhen.
Unter dem Motto „Operating ICT – Trust Kapsch“ tritt Kapsch BusinessCom als „Trusted Advisor“ in allen Fragen
rund um Kommunikations- und Informationstechnologie auf. Der Servicepartner übernimmt die langfristige
­Verantwortung für den teilweisen oder vollständigen Betrieb – das Operating – der Kundenlösung.
Im Sinne dieser strategischen Ausrichtung baute Kapsch BusinessCom im Berichtsjahr die Position als gefragter Dienstleistungspartner in Österreich, Zentral- und Osteuropa aus und gewann mehrere erfolgreiche
­Operating-Projekte – beispielsweise für die Österreichische Volksbanken AG, Magna Steyr und FLAGA.
Expansion in Rumänien. Im Wirtschaftsjahr 2012/13
Thomas Geierspichler
stärkte Kapsch BusinessCom ihre Position in
Rennrollstuhlfahrer und Paralympics-
Rumänien durch organisches Wachstum und baute
Sieger 2008
dort ein „International Service Delivery Center“ auf,
das für Leistungen von Kapsch BusinessCom
Ich bin auf technische Hilfsmittel angewiesen
in mehreren CEE-Ländern genutzt wird.
und bei mir im Leistungssport beschäftige
ich mich alltäglich mit technischer Weiter­
Akquisition in Tschechien. Kapsch BusinessCom
entwicklung. Technik ist allgegenwärtig.
erwarb 2012 mit Data Storage s.r.o. einen Spezialisten
Trotzdem soll die Technik die Fähigkeiten
für Lösungen im Bereich Datenmanagement, Daten-
des Menschen unterstützen und nicht den
archivierung und Disaster Recovery. Als zertifizierter
Menschen beherrschen. Es soll um den
Partner von Infrastrukturanbietern wie EMC, VMware,
Menschen und nicht ums Material gehen. Ich
HP oder Oracle realisiert Data Storage hochkom­
entsage oftmals ganz bewusst ­bestimmtem
plexes Datenmanagement, das die Infrastruktur­
technischem Komfort, um zu mir selbst
lösungen von Kapsch perfekt ergänzt. Kapsch
zu finden. Ich definiere mich nicht durch
BusinessCom konnte so ihr Dienstleistungs­portfolio
Technik, sondern die Technik definiert sich
um eine weitere strategisch wichtige Komponente
durch mich.
ausbauen und legte die Basis für ein Kompetenz­
zentrum in Tschechien für die gesamte CEE-Region.
36 | Kapsch BusinessCom Group
Strategische Kooperationen. Im Wirtschaftsjahr 2012/13 baute Kapsch BusinessCom außerdem ihre s­ trategischen
Partnerschaften mit namhaften Unternehmen wie Google und Apple weiter aus. So wurde Kapsch Apple
­Autorisierter Systemintegrator (AASI) mit der höchsten Zertifizierungsstufe und bietet Lösungen, bei denen auch
neueste Modelle wie das iPhone 5 oder das iPad ihr gesamtes Potenzial im Rahmen sicherer und vollintegrierter
Mobilitätskonzepte ausspielen können.
Strategie, Geschäftssegmente und Märkte.
Kapsch BusinessCom ist als anerkannter ICT-Servicepartner in Österreich, Zentral- und Osteuropa tätig. Das
Unternehmen hat sechs Niederlassungen in Österreich und betreibt Gesellschaften in der Tschechischen
­Republik, der Slowakei, Ungarn, Rumänien und Polen. Das Angebot umfasst sowohl Informationstechnologie
als auch Telekommunikation.
Verlässlicher ICT-Partner. Neben der Systemintegration und der laufenden Optimierung übernimmt Kapsch
BusinessCom immer öfter den vollständigen Betrieb von ICT-Lösungen. Unabhängig von Herstellern und
gemeinsam mit technologisch führenden Partnern wie Aastra, Apple, Avaya, Cisco, EMC, Google, Hitachi,
HP oder Microsoft agiert Kapsch BusinessCom als Berater, Systemlieferant und Dienstleistungsanbieter.
Kapsch BusinessCom ist ein verlässlicher, vertrauenswürdiger und langfristiger „Trusted Advisor“ für rund
17.000 Kunden in einem sich rasant verändernden technologischen Umfeld. Die Servicetechnikerinnen
und ­-techniker sind „Kapsch Certified“. Sie sind somit nach klaren und transparenten Qualitätsstandards
zertifiziert. Als einziges österreichisches Unternehmen im ICT-Bereich handelt Kapsch BusinessCom nach
dem weltweiten ITIL®-Standard für das IT-Servicemanagement.
Drei Geschäftsbereiche. Das Angebot von Kapsch BusinessCom umfasst drei Bereiche: ICT Facility Solutions,
ICT Infrastructure Solutions und ICT Workspace & Applications Solutions:
n
ICT Facility Solutions schaffen die Basis für eine optimal funktionierende Gebäudetechnik, inklusive N
­ etzwerken
und IT. Die gesamte Infrastruktur wird idealerweise in einem zentralen Management- und Bediensystem
­zusammengeführt.
n
ICT Infrastructure Solutions sorgen für einen stabilen und leistungsfähigen Rahmen für die ICT-Infrastruktur.
Basis dieser innovativen und effizienten Lösungen sind Server-, Storage- und Netzwerkkonzepte. Diese beinhalten die Einführung der Infrastruktur und umfassende Lösungen für Cloud-Services. Die Wirtschaftlichkeit
und IT-Sicherheit stehen dabei immer im Vordergrund.
n
ICT Workspace & Applications Solutions optimieren die Zusammenarbeit und Kommunikation in Unternehmen. Effiziente Kommunikationsprozesse unterstützen die kundenorientierte Zusammenarbeit in Teams
und steigern so die Produktivität in Unternehmen. Und das funktioniert mit jedem Endgerät und von überall.
Mobile Enterprise Solutions gehören ebenso dazu wie Video-/Webconferencing und Unified Communications.
Kapsch BusinessCom Group | 37
„Operating ICT – Trust Kapsch“. Mit diesem strategischen Leitsatz eröffnet Kapsch BusinessCom den Kunden
einen zukunftsweisenden und ganzheitlichen Ansatz. Der Teilkonzern der Kapsch Group bietet maßgeschneiderte
Lösungen für die aktuellen und künftigen Herausforderungen der Chief Information Officers in Unternehmen an.
Folgende „ICT-Challenges“ wurden definiert:
n
Cloud Computing & Virtualization – skalierbare Services im Eigenbetrieb oder aus der „Wolke“: Die globale
Datenmenge wächst rasant und wird heuer die Grenze von einem Zettabyte überschreiten. Der Aufwand, diese
Menge an Informationen zu verarbeiten, zu speichern und zu übertragen, wird immer größer. Demgegenüber
steht der steigende Kostendruck in den IT-Abteilungen. Unternehmen sind gezwungen, neue technologische
Konzepte zu prüfen. Hier kommt Cloud Computing ins Spiel: Darauf basierende Lösungen sparen durch hohe
Standardisierung, Virtualisierung und Skalierung 30 % bis 50 % der IT-Kosten ein.
n
Collaboration – ortsunabhängige Zusammenarbeit flexibler Projektteams: Das Tempo im Geschäftsalltag steigt
stetig. Immer rascher müssen Informationen beschafft und verarbeitet, Entscheidungen getroffen und kommuniziert werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden noch mobiler, ihr Arbeitsplatz ist nicht mehr auf
den Schreibtisch im Unternehmen beschränkt. Sie benötigen vermehrt Zugriff auf Informationen unabhängig
von Ort, Zeit und Endgerät. Die Herausforderung besteht darin, eine nahtlose multimediale Kommunikation zu
ermöglichen.
n
Big Data – Speicherung und Verarbeitung enormer Datenmengen: Sprunghaft steigende Datenmengen müssen
sicher gespeichert, verarbeitet und verwaltet werden. Die weltweit vorhandene Informationsmenge erhöht
sich laut internationalen Studien um mindestens 60 % pro Jahr. Dies stellt eine große Herausforderung im
Unternehmensalltag dar. Denn ein Großteil der Informationen bleibt unstrukturiert und ist dadurch im Firmennetzwerk schwer zu finden. Professionelle „Enterprise Search“-Lösungen mit Funktionen zur intelligenten
­Informationssuche lösen dieses Problem.
n
Mobility & Consumerization – mobile Geräte und Anwendungen in Firmennetzen: Die Art zu kommunizieren,
zu arbeiten, zu konsumieren und zu interagieren verändert sich laufend. Mobiles Arbeiten durch passende
Endgeräte und Applikationen zu fördern ist eine zunehmend wichtige Aufgabe für Unternehmen. Der Trend
zum Smartphone und zu Social-Media-Plattformen ist längst nicht mehr nur in der Welt der K
­ onsumenten
verankert, sondern hat die Unternehmen erreicht. Der Umgang mit dieser „Consumerization“ erfordert
ein Umdenken in der Geschäftswelt. Social Media und smarte Endgeräte müssen geregelt in die IT- und
­Kommunikationsarchitektur von Firmen eingebunden werden.
n
Security – Schutz sensibler Firmendaten: Kriminalität im Internet ist eine ständige Bedrohung. Die IT muss
sich gegen Attacken aus dem Netz wehren und sensible Firmendaten vor Angriffen schützen. Viele Netzwerke
werden mit ausgefeilten Sicherheitsmechanismen nach außen hin geschützt. Doch mobile Endgeräte wie
Smartphones oder Tablet-PCs, die ständig im Datenaustausch mit diesen Systemen stehen, werden oft außer
Acht gelassen. Die Herausforderung besteht darin, auch diese Applikationen und Geräte von Anfang an
­geregelt in die IT-Sicherheitssysteme zu integrieren.
38 | Kapsch BusinessCom Group
Ausgewählte Projekte.
IT-Outsourcing bei der Österreichische Volksbanken AG. Im Jahr 2012 hat die Österreichische Volksbanken AG
(ÖVAG) Kapsch BusinessCom mit dem Betrieb ihrer Office-IT-Landschaft beauftragt. Der Outsourcing-Vertrag
umfasst insgesamt 2.500 Desktops, den Betrieb der zentralen Infrastruktur in redundanten Data Centers sowie
Leistungen im Bereich Helpdesk, IT-Prozesssteuerung, Netzwerk- und Telefonie-Infrastruktur. Ebenso wurden
26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IT-Mannschaft der ÖVAG von Kapsch übernommen und die IT-Systeme
wurden in das „Shared Environment“ im Kapsch Rechenzentrum earthDATAsafe in Kapfenberg migriert.
Netzwerk-Outsourcing bei Magna Steyr. Kapsch BusinessCom hat 2012 bei Magna Steyr, dem weltweit
führenden Entwicklungs- und Fertigungspartner der Automobilhersteller, eine Netzwerk-Outsourcing-Lösung
finalisiert. Das LAN als Kapsch Service ermöglicht die schnelle Anbindung jedes Endgerätes an die I­T-Infrastruktur
an allen Firmenstandorten und senkte sofort die laufenden Kosten bei Magna Steyr. Durch die Installation
­modernster Komponenten wird die Netzwerkinfrastruktur mindestens für die nächsten fünf Jahre auf
dem aktuellen Stand der Technik sein. Um eine effi-
Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA
ziente Versorgung zu realisieren, wurden insgesamt
CEO Porr AG
rund 11.600 LAN-Ports in die Netzwerkinfrastruktur
implementiert. Skalierbare und flexible Services von
Der Mensch ist seinem Wesen nach ein
Kapsch sorgen nun in Österreich flächendeckend
Entdecker. Fortschritt und Technik sind
und international an ausgewählten Standorten für
die zentralen Antriebe, die unser Leben
ein Plug-and-play-Netzwerk.
leichter, produktiver und sicherer machen.
Solange wir forschen, so lange entwickeln
IT-Outsourcing für FLAGA. Das auf den Bereich
wir uns weiter.
der Energiegewinnung aus Flüssiggas spezialisierte Unternehmen FLAGA entschied sich im Zuge
eines Zentralisierungsprozesses für die Auslagerung der gesamten IT an Kapsch. Dazu gehört die komplette
Bereitstellung und Betriebsführung der FLAGA-Office-IT-­Infrastruktur ebenso wie ein zentrales Mail-, File- und
Printservice mit fixen Service Levels. Die User greifen via Terminal Services sicher auf die zentrale Infrastruktur
mit allen notwendigen Applikationen und Daten zu – und das an allen FLAGA-Standorten in halb Europa.
Die Migration von Applikationen und Daten auf eine zentrale IT-Plattform war aufgrund der bestehenden sehr
heterogenen IT-Struktur unbedingt erforderlich. In der „Shared Private Cloud“ des Kapsch earthDATAsafe hat
die IT der FLAGA Group ihre neue und sichere „Heimat“ gefunden.
Spezial-Know-how für individuelle Branchen. Kapsch BusinessCom bietet seit vielen Jahren­Telefonsysteme,
IT-Infrastruktur sowie Lösungen für Netzwerke an. Einen Schwerpunkt bildet dabei das Angebot für die
Hotel­lerie. Die Bandbreite reicht von Systemen für die hotelinterne Kommunikation bis zur Videoüberwachung
und Zutrittskontrolle, von Lösungen für das Buchungs- und Verrechnungswesen bis zur Datensicherheit,
von Internet-TV über digitale Beschilderung bis zur weltweiten Vernetzung von Hotelketten.
Auch im Sektor Gesundheit verfügt Kapsch BusinessCom über jahrzehntelange Erfahrung und umfassendes
Know-how. Die Angebots­palette deckt die Bereiche Sicherheit, Kommunikation, Infrastruktur, Netzwerke und
Dienstleistungen zur Gänze ab. Auch Lösungen für Telemedizin und Telepflege zählen zum Angebot von Kapsch
BusinessCom. Hier kommen insbesondere Videokonferenzsysteme an mehreren Standorten zum Einsatz.
Kapsch BusinessCom Group | 39
Kapsch steht für Vielfalt und Kreativität.
Die Kapsch Group fördert und nutzt die Diversität der Gesellschaft. Dabei achten
wir die Würde und die Persönlichkeit jeder Mitarbeiterin und jedes Mitarbeiters.
Wir haben die Themen unseres Geschäftsberichtes interaktiv aufbereitet.
Mit der iKapsch-App für Ihr iPhone oder Ihr Android-Endgerät erhalten
Sie eine zusätzliche multimediale Dimension unserer Inhalte. Lesen
Sie die Benutzerhinweise zu iKapsch auf dem hinteren Umschlag, um
interaktiv in die multimediale Welt von Kapsch einzutauchen.
capture
Technik vereinfacht mein Leben. Technologie bringt
mehr Komfort, Information, Unterhaltung und Freiheit
in Hinblick auf Geschwindigkeit und Mobilität. Wie
weit wir von Technik abhängig sind und wie sehr
wir zulassen, dass sie unser Leben bestimmt, ist eine
individuelle Entscheidung, die jede und jeder für sich
selbst treffen muss. Der Schlüsselfaktor bei der
Entwicklung von neuen Technologien ist daher für
mich ein ausgeprägtes Maß an Verantwortungsgefühl.
Lucienne Santayana
Supplier Partner Manager bei Kapsch CarrierCom
Vorstand und Aufsichtsrat.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat bilden die duale Management- und Aufsichtsstruktur der Kapsch Aktien­
gesellschaft und aller Schlüsselgesellschaften der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH. Während der Vorstand
für die Unternehmensführung verantwortlich zeichnet und die Gesellschaft nach außen vertritt, ist der Aufsichtsrat für die Bestellung und Abberufung der Vorstandsmitglieder sowie die Beaufsichtigung der Geschäftsführung
des Vorstandes verantwortlich.
Vorstand der Kapsch Aktiengesellschaft.
Georg Kapsch, Chief Executive Officer
Kari Kapsch, Chief Operating Officer
Franz Semmernegg, Chief Financial Officer
Mag. Georg Kapsch ist seit Juli 1989 Mitglied des Vorstandes der Kapsch Aktiengesellschaft, zu deren CEO er
im Oktober 2001 bestellt wurde. Er ist seit Oktober 2000 auch CEO der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH und
seit Dezember 2002 CEO der Kapsch TrafficCom AG. Georg Kapsch studierte an der Wirtschaftsuniversität Wien
Betriebswirtschaftslehre und graduierte 1981.
Zudem übt Georg Kapsch weitere Funktionen als Geschäftsführer der DATAX HandelsgmbH, als Vorsitzender
des Aufsichtsrates der Kapsch CarrierCom AG, als Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der
Kapsch BusinessCom AG sowie als Mitglied des Aufsichtsrates der Teufelberger Holding AG aus.
Georg Kapsch ist seit Juni 2012 Präsident der Vereinigung der Österreichischen Industrie (­Industriellenvereinigung
Österreich). Davor war er von 2002 bis 2012 Vorsitzender der Fachhochschule Technikum Wien sowie des
­Elektronikverbandes und von 2003 bis 2012 Vizepräsident des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie.
Von Dezember 2008 bis September 2012 war Georg Kapsch Präsident der Landesgruppe Wien der Industriellenvereinigung Österreich.
Dr. Kari Kapsch ist seit März 2001 Vorstandsmitglied der Kapsch Aktiengesellschaft und seit 2002 deren COO.
Darüber hinaus ist er seit Juni 2002 Mitglied und seit Juni 2005 Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates
der Kapsch TrafficCom AG. Seit Dezember 2005 ist Kari Kapsch COO der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH.
Seit April 2010 hat er die Funktion des CEO der Kapsch CarrierCom AG inne. Kari Kapsch promovierte 1992 an
der Universität Wien in Physik.
Zudem übt Kari Kapsch weitere Funktionen in direkten und indirekten Beteiligungen der Kapsch CarrierCom AG,
der Kapsch BusinessCom AG sowie der Kapsch Aktiengesellschaft aus, ist Mitglied der Geschäftsführung der
Kapsch Immobilien GmbH sowie der ASIMMOG Verwaltungs- und Verwertungs GmbH und Mitglied des Vorstandes
der ASIMMOG Privatstiftung.
42 | Vorstand und Aufsichtsrat
Kari Kapsch ist in mehreren branchenbezogenen Vereinigungen aktiv und ist seit 2012 Mitglied des ­Vorstandes
der Fachhochschule Technikum Wien und Mitglied des Ausschusses des Fachverbandes der Elektro- und
Elektro­nikindustrie. Davor war er von 1996 bis 2002 Vorstandsvorsitzender der „Jungen Industrie Wien“ und
Stellvertretender Vorsitzender der „Jungen Industrie Österreich“.
Dr. Franz Semmernegg ist seit Oktober 2001 als CFO der Kapsch Aktiengesellschaft und seit April 2005 als
CFO der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH tätig. Ferner ist Franz Semmernegg seit März 2003 CFO und seit
April 2010 CEO der Kapsch BusinessCom AG. Seit Juni 2002 ist er Mitglied und seit Juni 2005 Vorsitzender des
Aufsichtsrates der Kapsch TrafficCom AG. Franz Semmernegg promovierte 1997 an der Karl-Franzens-Universität
in Graz in Betriebswirtschaftslehre.
Darüber hinaus übt Franz Semmernegg folgende Funktionen innerhalb und außerhalb der Kapsch Group aus:
Mitglied der Geschäftsführung der Calpana Business Consulting GmbH, der Kapsch Smart Energy GmbH, der
Kapsch Cashpooling and Hedging GmbH, der Kapsch IT Services for finance and industries GmbH sowie Mitglied des Beirates der Kapsch Sp. z o.o., der Kapsch Kft., der Kapsch s.r.o. (Prag), der Kapsch s.r.o. (Bratislava)
sowie der Enso GmbH und der Speech Processing Solutions GmbH.
Zudem übt Franz Semmernegg weitere Funktionen in direkten und indirekten Beteiligungen der Kapsch
­BusinessCom AG sowie der Kapsch Aktiengesellschaft aus.
Franz Semmernegg war von 1999 bis September 2001 Mitglied des Vorstandes der Schrack BusinessCom AG.
1998 zeichnete er für den erfolgreichen Management-Buy-out der Schrack BusinessCom AG von Ericsson
­Austria AG verantwortlich. Zuvor hatte er Managementfunktionen bei der Ericsson Austria AG (1998) und der
Schrack Seconet AG (1997) inne.
Aufsichtsrat der Kapsch Aktiengesellschaft.
Veit Schmid-Schmidsfelden ist seit September 2007 Vorsitzender des Aufsichtsrates der Kapsch Aktiengesellschaft, der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH und der DATAX HandelsgmbH. Er ist geschäftsführender
­Gesellschafter der Schmid-Schmidsfelden Beteiligungsgesellschaft mbH und der Fertinger-Gruppe.
Er übt folgende weitere Funktionen aus: Obmann
Mag. Matthias Lošek
der Fachgruppe der Maschinen- und Metallwarenin-
Künstlerischer Leiter WIEN MODERN,
dustrie NÖ, Obmann-Stellvertreter der Sparte Indus-
Festival für Musik der Gegenwart
trie der WKÖ und der WKNÖ und Vorstandsmitglied
der NÖ Gebietskrankenkasse sowie Aufsichtsratsmitglied der Austrian Airlines AG.
Ich bin User von neuen Technologien,
sie begleiten mich in meinem Alltag.
Es begleitet mich auch immer das
Dr. Christian Gassauer-Fleissner hat seit Oktober
Bemühen, die Geister zu beherrschen
2000 die Funktionen des stellvertretenden Vorsit-
und nicht beherrscht zu werden.
zenden des Aufsichtsrates der Kapsch Aktiengesellschaft, der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH und
der DATAX HandelsgmbH inne. Er ist Partner der Gassauer-Fleissner Rechtsanwälte GmbH. Zu seinen Beratungsschwerpunkten gehören die umfassende Betreuung von Unternehmen sowie von Unternehmern und deren
Privatstiftungen, inklusive Gesellschaftsrecht und M&A, Immaterialgüterrecht (Patent- und Markenrecht), Recht
gegen den unlauteren Wettbewerb und allgemeines Unternehmens- und Vertragsrecht. Er ist als Schiedsrichter
und als Parteienvertreter in nationalen und internationalen Schiedsverfahren tätig.
Vorstand und Aufsichtsrat | 43
Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, ist seit September 2007 Aufsichtsratsmitglied der Kapsch Aktiengesellschaft,
der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH und der DATAX HandelsgmbH. Er absolvierte die HTL für Tiefbau.
Anschließend studierte er an der Harvard University und der Management Business School in St. Gallen und
­absolvierte ein MBA-Programm an der IMADEC University. Bis zum Jahr 2000 war er in verschiedenen Funktio­
nen bei der Raiffeisen Zentralbank tätig – unter anderem in den Bereichen Bau und Immobilien. Im Anschluss
machte er sich mit dem Unternehmen Strauss & Partner als Immobilienentwickler selbstständig. Seit September
2010 ist er Vorstandsvorsitzender der PORR AG.
Vorstand der Kapsch TrafficCom AG.
Mag. Georg Kapsch ist seit Juli 1989 Mitglied des Vorstandes der Kapsch Aktiengesellschaft, zu deren CEO
er im Oktober 2001 bestellt wurde. Er ist seit Oktober 2000 auch CEO der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH
und seit Dezember 2002 CEO der Kapsch TrafficCom AG. Er übt zudem weitere Funktionen in deren direkten
und indirekten Beteiligungen aus.
Ing. Erwin Toplak ist seit Juni 2002 Mitglied des
Mag. Christian Kern
Vorstandes der Kapsch TrafficCom AG und übt
CEO ÖBB Holding AG
zudem Funktionen in deren direkten und indirekten
Beteiligungen aus. Er begann seine Karriere bei
Moderne Eisenbahnunternehmen sind heute
der Kapsch Group 1991, zunächst als Vertriebslei-
Hightech-Unternehmen. Technik muss nicht
ter der neu gegründeten Sparte Mautsysteme der
nur funktionieren, sie muss auch in die je-
Kapsch Aktiengesellschaft (1991–1994). Später war
weilige Zeit passen. Was für den Verbraucher
er als Senior Manager (1994–1999) und Direktor des
das Smartphone ist, ist für die Eisenbahn
Geschäftsbereiches Verkehrskontrollsysteme der
der Zugfunk. Auf den ersten Blick mag das
Kapsch Aktiengesellschaft (1999–2002) tätig. Erwin
nach trockener Elektronik und Software
Toplak verfügt über einen Abschluss in N
­ achrichten-
klingen, tatsächlich schaffen wir damit
und Elektrotechnik der Höheren Technischen
jedoch spürbaren Kundennutzen. Unsere
­Lehranstalt in Graz. Er ist Vizepräsident des Öster-
täglich 6.400 Züge werden durch den Ein-
reichischen Verbandes für Elektrotechnik.
satz innovativer Kapsch Technik sicherer und
pünktlicher. Die Eisenbahn kann auf stolze
André Laux ist seit Dezember 2007 für die Kapsch
175 Jahre Geschichte zurückblicken – und
TrafficCom Group tätig und seit 1. April 2010 Mit-
dank stetiger technischer Weiterentwicklung
glied des Vorstandes der Kapsch TrafficCom AG und
zu Recht behaupten: Die Zukunft hat bereits
übt zudem Funktionen in deren direkten und indirek-
begonnen!
ten Beteiligungen aus. Er begann nach seinem betriebswirtschaftlichen Studium in Deutschland und
England seine berufliche Laufbahn in verschiedenen
Vertriebs- und Managementfunktionen (1988–1997) im In- und Ausland. 1997 wurde er Geschäftsführer des
deutschen Chipkarten-Produzenten ODS Landis & Gyr in München. 2000 wechselte André Laux innerhalb der
Unternehmensgruppe als Vorstandsvorsitzender zur Skidata AG nach Salzburg. 2004 übernahm er die P
­ osition
des Vorstandsvorsitzenden der Winter AG in München.
Vorstand und Aufsichtsrat entschieden im Juni 2007, die Vorschriften des Österreichischen Corporate G
­ overnance
Kodex („Kodex“), soweit diese der spezifischen Unternehmenssituation entsprechen, anzuwenden. Der Kodex
in der aktuellen Fassung von Juli 2012 steht unter www.corporate-governance.at zum Download zur Verfügung.
Die Evaluierung über die Einhaltung des Kodex wird jährlich durch den Compliance Officer und die Konzern­
revision durchgeführt.
44 | Vorstand und Aufsichtsrat
Vorstand der Kapsch CarrierCom AG.
Dr. Kari Kapsch ist seit März 2001 Vorstandsmitglied der Kapsch Aktiengesellschaft und seit 2002 deren COO.
Darüber hinaus ist er seit Juni 2002 Mitglied und seit Juni 2005 Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates
der Kapsch TrafficCom AG. Seit Dezember 2005 ist Kari Kapsch COO der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH.
Seit April 2010 hat er die Funktion des CEO der Kapsch CarrierCom AG inne.
Ing. Mag. Thomas Schöpf ist seit 2002 Mitglied des Vorstandes der Kapsch CarrierCom AG. Seine Verant­
wortungsbereiche als COO der Kapsch CarrierCom AG sind Sales sowie Sales Support & Customer Solutions.
Er studierte an der Wirtschaftsuniversität Wien sowie in Fontainebleau, Frankreich. Seine Karriere bei der
Kapsch Group startete er als Trainee. Er zeichnete über die Jahre für verschiedene Projekte in den Bereichen
Marketing, Acquisitions und Customer Service verantwortlich.
Ing. Michael Kleinhagauer wurde am 1. März 2011 zum Mitglied des Kapsch CarrierCom AG Vorstandes
bestellt. Als CTO der Kapsch CarrierCom AG liegen seine Verantwortungsbereiche im Development und Product
Support, Project Management und Customer Operations sowie im Supply Chain Management. Nach seiner
Ausbildung an der HTL Wien schloss Kleinhagauer ein Post-Graduate-Studium im Bereich Betriebswirtschaftslehre in Bern ab. Vor seinem Einstieg bei Kapsch war er in leitenden Positionen bei der Siemens AG München,
der Siemens Schweiz AG und Nokia Siemens Networks in der Schweiz tätig. Seine Management­aufgaben in
internationalen Projekten führten ihn unter anderem nach Lateinamerika und Asien.
Vorstand der Kapsch BusinessCom AG.
Dr. Franz Semmernegg ist seit Oktober 2001 als CFO der Kapsch Aktiengesellschaft und seit April 2005 als
CFO der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH tätig. Ferner ist Franz Semmernegg seit März 2003 CFO und
seit April 2010 CEO der Kapsch BusinessCom AG. Seit Juni 2002 ist er Mitglied und seit Juni 2005 Vorsitzender
des Aufsichtsrates der Kapsch TrafficCom AG.
Mag. Jochen Borenich, MBA, startete am 1. September 2010 als Mitglied des Vorstandes bei der Kapsch
BusinessCom AG. In dieser Funktion übernahm er die Verantwortung für die Bereiche Vertrieb, Marketing und
Internationales. Sein Studium der Handelswissenschaften absolvierte er an der Wirtschaftsuniversität Wien,
sein MBA-Studium an der University of Minnesota sowie weitere Lehrgänge an renommierten Business Schools
(Insead, Harvard, Stanford). Vor seinem Einstieg bei Kapsch war er lange Jahre bei T-Systems tätig.
Vorstand und Aufsichtsrat | 45
Kapsch steht für gesellschaftspolitische Verantwortung.
Als Unternehmensgruppe engagieren wir uns für die Förderung von Kunst, Bildung
und Kultur und unterstützen junge österreichische und europäische Talente.
Wir haben die Themen unseres Geschäftsberichtes interaktiv aufbereitet.
Mit der iKapsch-App für Ihr iPhone oder Ihr Android-Endgerät erhalten
Sie eine zusätzliche multimediale Dimension unserer Inhalte. Lesen
Sie die Benutzerhinweise zu iKapsch auf dem hinteren Umschlag, um
interaktiv in die multimediale Welt von Kapsch einzutauchen.
capture
In meiner Malerei lasse ich mich von den technischen
Errungenschaften der letzten Jahrzehnte beeinflussen.
Handy und Internet spielen heute eine maßgebliche
Rolle in der privaten und beruflichen Kommunikation
und sind daher auch aus meinem täglichen Leben
nicht mehr wegzudenken. Gerade deshalb ist für mich
der Aus-Schalter essenzieller Bestandteil der Technik,
damit wir alle auch wieder einmal zur Ruhe kommen
können.
Reinhold Ponesch
Maler und Künstler des Kapsch Kalenders 2013
Konzernlagebericht.
KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH zum Konzernabschluss per 31. März 2013.
1 Allgemeine wirtschaftliche Lage
Weltwirtschaft
Im Berichtsjahr 2012/13 war die globale Wirtschaftsentwicklung in erster Linie geprägt von der nach wie vor ungelösten
Schuldenkrise in Europa: Als Konsequenz schlitterte die Eurozone in eine Rezession – mit einem Rückgang des realen Brutto­
inlandsprodukts (BIP) um 0,6 %. Dämpfende Effekte für die Weltwirtschaft kamen allerdings nicht allein aus der Eurozone:
Der strikte fiskalpolitische Konsolidierungskurs im gesamten OECD-Raum verringerte das Wachstum der OECD-Länder nach
aktuellen Schätzungen um 1 bis 1,5 Prozentpunkte, sodass die Wirtschaftsleistung dieses Raumes im Jahr 2012 insgesamt
nur um 1,4 % stieg, nach 1,8 % im Jahr 2011. Darüber hinaus verzeichneten die traditionellen Wachstumstreiber der Weltwirtschaft, die Emerging Markets, im Berichtsjahr eine unerwartet markante Verlangsamung ihrer Performance, was teilweise auf
eine schwächere Exportentwicklung sowie auf einen restriktiven wirtschaftspolitischen Kurs dieser Länder in den Jahren davor
zurückzuführen ist. Insgesamt hat sich damit die Weltwirtschaft 2012 auf ein Wachstum von 3,2 % gegenüber 3,9 % im Jahr
2011 abgeschwächt.
USA
Das Wirtschaftswachstum hat sich in den USA gegen Ende 2012 abgeschwächt. Bestimmend für diese Entwicklung waren die
von zunehmender Verunsicherung geprägten weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und eine restriktivere nationale Fiskalpolitik: Das BIP-Wachstum lag im 4. Quartal bei 1,6 %, im Vergleich zu 2,6 % im 3. Quartal (jeweils gegenüber dem Vergleichsquartal 2011). Insgesamt stieg die Wirtschaftsleistung der USA im Berichtsjahr damit um 2,2 %. Wichtige Impulse kamen primär
von den Bruttoanlageinvestitionen, während der private Konsum, der traditionell eine der treibenden Kräfte der amerikanischen
Wirtschaft ist, deutlich nachließ.
2013 wird sich das Wachstum der USA voraussichtlich auf 2 % abschwächen, wobei es insbesondere hinsichtlich der fiskali­
schen Situation des Landes Bedenken gibt: Ähnlich wie in der Eurozone steht auch in den USA die Sicherstellung einer nachhaltigen Budgetpolitik auf der Agenda. Da das Weiße Haus und der Kongress keinen Budgetkompromiss erzielen konnten,
trat Anfang März 2013 die sogenannte „Sequestration“ in Kraft. Damit verbunden sind automatische Ausgabenkürzungen
in Höhe von 1,2 Billionen US-Dollar innerhalb der nächsten zehn Jahre, was sich dämpfend auf die Wirtschaftsentwicklung
der USA auswirken wird.
Japan
In Japan geriet die wirtschaftliche Erholung im zweiten Halbjahr 2012 etwas ins Stocken, nachdem in den ersten sechs Monaten
die massiven Investitionen im Zuge des Wiederaufbaus nach der Erdbebenkatastrophe vom März 2011 ein starkes Wirtschaftswachstum bewirkt hatten. Im Gesamtjahr 2012 erzielte die japanische Wirtschaft schließlich einen Anstieg des BIP um 1,6 %.
Aufgrund geringerer Investitionen für den Wiederaufbau sowie geplanter Steuererhöhungen, die den privaten Konsum dämpfen
werden, erwartet die OECD für 2013 ein weiteres Nachlassen der Wirtschaftsdynamik auf eine BIP-Wachstumsrate von 0,7 %.
Darüber hinaus bleibt Japans fiskalische Situation kritisch: Das Budgetdefizit erreichte 2012 ein Niveau von ca. 10 % des BIP,
die öffentlichen Schulden betrugen rund 214 % der Wirtschaftsleistung des Landes. Anfang April 2013 kündigte die japanische
Nationalbank ein umfassendes monetäres Expansionsprogramm an, mit dem Ziel, die Geldbasis bis Ende 2014 zu v­ erdoppeln.
Damit soll in erster Linie die Wirtschaft stimuliert werden, die seit Jahren durch ein moderates Wachstum und Deflation
­gekennzeichnet ist.
48 | Konzernlagebericht
Emerging Markets
Im Berichtsjahr kam es in einer Reihe von Emerging Markets zu einer weiteren Wachstumsverlangsamung. Gegen J
­ ahresende
2012 gewann die Wirtschaftsdynamik allerdings wieder an Schwung, und zukunftsgerichtete Indikatoren zeigen für 2013
eine Fortsetzung dieses Trends an. Angesichts des mittlerweile beträchtlichen Anteils der Emerging Markets an der globalen
­Wirtschaftsleistung sind damit also wieder starke Wachstumsimpulse aus dieser Region für die Weltwirtschaft zu erwarten.
In China beispielsweise ist das reale BIP im 4. Quartal 2012 (gegenüber dem Vorjahresquartal) um 7,9 % gestiegen und für
das Gesamtjahr 2013 wird durch die positiven Impulse nach dem Anspringen der Inlandsnachfrage gegen Ende 2012 ein
BIP-Wachstum von 8,2 % erwartet. Auch für Indien und Brasilien erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) 2013 eine
Rückkehr auf den Wachstumspfad mit BIP-Steigerungsraten von 5,9 % (Indien) und 3,5 % (Brasilien). 2012 entwickelte sich
die Wirtschaftsleistung dieser Länder mit 4,5 % bzw. 1 % noch eher gedämpft. Die kurzfristige Prognose für die Region
­„Emerging Markets und Entwicklungsländer“ geht schließlich von einem Anstieg des BIP in Höhe von 5,5 % für 2013 aus.
Europa
Europa stand 2012 erneut ganz im Zeichen der Wirtschafts- und Schuldenkrise. Gegenüber dem Jahr davor sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU-27 um 0,3 %, was vor allem auf die unverändert schwierige Situation in den südlichen Peripherieländern zurückzuführen ist. Aber auch der Kern der Europäischen Union blieb von den Auswirkungen der Krise nicht verschont.
So lahmte etwa die Wirtschaft in Frankreich und Großbritannien spürbar: Beide Länder mussten sich im Berichtsjahr mit
einem Nullwachstum begnügen. Selbst das europäische Zugpferd Deutschland, das sich Anfang 2012 noch wacker gegen den
allgemeinen Abwärtstrend stemmte, musste gegen Jahresende einen herben Dämpfer hinnehmen. Gemäß Konjunkturexperten scheint damit aber der Tiefpunkt überwunden: 2013 soll die Wirtschaftsleistung der EU-27 wieder zulegen, wenn auch nur
geringfügig (+0,1 %). An der konsequenten Umsetzung der öffentlichen Sparprogramme führt jedoch weiterhin kein Weg vorbei.
Die konjunkturelle Entwicklung im Euroraum war 2012 einmal mehr von den Maßnahmen zur Krisenbekämpfung bei den s­ üdlichen
Sorgenkindern geprägt. Nahezu unverändert prekär gestaltete sich die Situation im schwer angeschlagenen Griechenland, wo
die Wirtschaft seit mittlerweile fünf Jahren praktisch im freien Fall ist. Für negative Schlagzeilen sorgte zudem das Bankensystem
in Spanien, ebenso wie die klare Abwahl der Reformregierung von Mario Monti in Italien. Beide Länder steckten 2012 – ähnlich
wie Portugal – in einer tiefen Rezession. Als einziger Lichtblick unter den krisengeplagten PIIGS-Staaten erwies sich Irland: Zum
­zweiten Mal in Folge stieg die Wirtschaftsleistung des Landes, was darauf hindeutet, dass die Konjunkturwende geschafft ist –
nicht zuletzt dank des EU-Rettungspaketes. Dafür sorgte Zypern Anfang 2013 für neuerliche Unruhe auf den Finanzmärkten.
Insgesamt sind die Konjunkturaussichten für die Eurozone weiterhin verhalten. Die Wirtschaftsleistung ging im 4. Quartal 2012
um etwa 0,5 % zurück und auch in den ersten Monaten des Jahres 2013 blieb das erhoffte Wachstum aus. Für die zweite
Jahreshälfte gehen die Wirtschaftsforscher derzeit aber von einer Trendwende aus und erwarten zumindest eine moderate
Erholung.
Die Konjunkturflaute im Euroraum hinterließ 2012 auch in den Ländern Mittel- und Südosteuropas deutliche Spuren. Obwohl
die Wirtschaft in der Gesamtregion etwas stärker wuchs als jene im Westen Europas, zeigte sich auf Länderebene ein g
­ emischtes
Bild: So schrumpfte 2012 etwa das BIP im nach wie vor krisengeschüttelten Ungarn (-1,7 %) und in dem unter massiven
­Bankenproblemen leidenden Slowenien (-2 %). Selbst im angehenden EU-Mitgliedsstaat Kroatien schwächelte die Wirtschaft
(-1,8 %). Ein vergleichsweise robustes BIP-Wachstum vermeldeten hingegen Russland, Polen und die baltischen Staaten. Für
2013 rechnen die Experten angesichts der weiterhin eher schwachen Exporte und der gedämpften Binnennachfrage nur mit
einer leichten konjunkturellen Verbesserung in Mittel- und Südosteuropa, ehe es 2014 wieder zu einem stärkeren Wachstumsschub kommen soll.
Österreich. Die österreichische Wirtschaft war 2012 von einer nachlassenden Dynamik geprägt: Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sank von 2,7 % im Jahr 2011 auf 0,8 %. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte schwächte sich die
Konjunktur spürbar ab, was vor allem auf die schwierigen internationalen Rahmenbedingungen zurückzuführen ist.
Konzernlagebericht | 49
Rechtzeitig zum Jahresbeginn 2013 wurde die Talsohle nach Ansicht der Wirtschaftsforscher jedoch durchschritten. Die
­allmähliche Aufhellung der Vorlaufindikatoren deutet darauf hin, dass bereits im 1. Quartal mit einer Rückkehr auf einen – wenn
auch vorerst nur flachen – Wachstumspfad gerechnet werden kann. Für das Gesamtjahr 2013 wird derzeit von einem moderaten
BIP-Anstieg in Höhe von rund 1 % ausgegangen, angetrieben in erster Linie durch ein etwas positiveres Stimmungsbild
der Unternehmen. Besonders die Industrie erwartet für die kommenden Monate eine Verbesserung der Geschäftslage.
2 Wirtschaftliche Lage der Branche
2.1 Entwicklung des Marktes für Intelligent Transportation Systems (ITS)
Um Vergleichbarkeit zu gewährleisten, orientiert sich die Kapsch Group im Segment Traffic an den international gebräuchlichen
Begriffen für den Markt für Intelligent Transportation Systems (ITS). ITS sind Systeme, in denen Informations- und Kommunikationstechnologien zur Anwendung kommen, die den Transport einschließlich Infrastruktur, Fahrzeug, Benutzer und Industrie
unterstützen und optimieren.
Marktsegmentierung. Die Studie „Intelligent Transportation Systems – A global strategic business report“ von Global Industry
Analysts (Oktober 2012) beschreibt den ITS-Markt als diversifizierten Markt mit stark unterschiedlichen Anwendungs- und
­Produktsegmenten. Der Markt untergliedert sich in folgende Produktsegmente:
n
Electronic Toll Collection (ETC): Elektronische Mauteinhebung zur Bezahlung der Mautgebühr ohne Anhalten an einer Mautstation.
n
Advanced Traffic Management Systems (ATMS): Hochentwickelte Verkehrsmanagementsysteme zur Verkehrsüberwachung,
n
Other Intelligent Transportation Systems (OTH ITS): Andere intelligente Verkehrssysteme, die insbesondere umfassen:
Optimierung der Nachrichtenübermittlung und Regulierung des Verkehrsflusses.
– Commercial Vehicle Operations (CVO): Systeme für die Kontrolle von Nutzfahrzeugen zur Erhöhung der Sicherheit und der
Produktivität von Frachtführern.
– Public Vehicle Transportation Management Systems (PVTMS): Systeme zum Management von Verkehrsbetrieben zur
­Regelung des öffentlichen Fern- und Nahverkehrs.
– Advanced Vehicle Information Systems (AVIS): Fahrzeuginformationssysteme zur Weiterleitung von verkehrsrelevanten
Daten an den Fahrzeuglenker vor und während der Fahrt sowie Navigationsdienste.
Marktvolumen und -wachstum. Laut Global Industry Analysts belief sich das weltweite Volumen des ITS-Marktes im Jahr
2012 auf rund 14,2 Mrd. USD mit weiter steigender Tendenz. Das größte Produktsegment stellten 2012 ATMS mit knapp 36 %
(5,2 Mrd. USD) dar. ETC hielt mit einem weltweiten Volumen von 3,5 Mrd. USD einen Anteil von rund 25 % am ITS-Markt. Die
größte ITS-Region waren 2012 die USA mit 40 % (ETC: 42 %), gefolgt von Europa mit 30 % (ETC: 27 %).
Der ITS-Markt wächst zwischen 2009 und 2018 voraussichtlich mit durchschnittlich 8,7 % pro Jahr und soll 2018 ein weltweites
Volumen von 22,8 Mrd. USD erreichen, wovon auf ETC mit 6,8 Mrd. USD ein Anteil von 30 % entfallen soll. Für ETC wird mit
einer jährlichen Steigerung von 11,8 % das stärkste Wachstum aller Produktsegmente erwartet.
Marktsituation und Markttreiber
Finanzierung von Infrastrukturprojekten. Die weltweite Zunahme des Verkehrs verlangt nach zusätzlichen Finanzmitteln für
den Bau neuer und die Wartung und Instandhaltung bereits bestehender Straßen. Die Mauteinhebung durch die Einführung
von Mautsystemen stellt eine zuverlässige Finanzierungsquelle dar und bietet damit die Möglichkeit, die notwendigen Mittel für
Infrastrukturprojekte aufzubringen. Effiziente, insbesondere elektronische Mautsysteme sichern Regierungen, Behörden und
Konzessionären signifikante, konstante Einnahmen zur Erhaltung und Erweiterung der Straßeninfrastruktur.
Der Bau neuer Straßen wird wesentlich durch das weltweit steigende Verkehrsaufkommen bedingt. Vor allem in den asiatischen
Ländern wird mit einem zunehmenden Bedarf an elektronischen Mautspuren in bislang traditionellen manuellen Mautsystemen
50 | Konzernlagebericht
gerechnet. Abgesehen von wirtschaftlichen Aspekten ist die weltweite Zunahme des Verkehrs vermutlich der stärkste Treiber
des ITS-Marktes. Nach Analysen der EU (European Union 2010, „Energy & transport in figures“) ist zwischen 1995 und 2008
der Gesamtgüterverkehr jährlich um 2,3 % und insgesamt um 33,7 % gestiegen. Der Anstieg des Güterverkehrs auf der Straße
betrug jährlich 2,9 % und insgesamt 45,7 %. Die jüngste Wirtschaftskrise ließ zwar die Zahl an Gütertransporten v­ orübergehend
einbrechen, dies wurde jedoch durch den nachfolgenden Aufschwung bereits weitestgehend wieder kompensiert. Trotz
­politischen Drucks ist es nicht gelungen, Gütertransporte verstärkt auf Schiene bzw. Wasser zu verlegen.
Für das Trans-European Road Network (TEN-V), das im Jahr 2005 mit einer Gesamtlänge von 84.700 km rund ein Viertel des
gesamten primären Straßennetzes umfasste, aber 40 % des Straßengüterverkehrs beförderte, wird bis 2020 ein durchschnittlicher Ausbau im Ausmaß von 4.800 km pro Jahr, davon 3.500 km bestehender Straßen, erwartet. Insbesondere den neuen
EU-Mitgliedsländern sowie den Korridoren zu diesen Ländern wird hoher Investitionsbedarf beigemessen. Im „Whitepaper:
European transport policy for 2010“ hat die Europäische Kommission die Investitionskosten bis 2020 mit 600 Mrd. EUR
­veranschlagt. Die Wachstumserwartungen für die Verkehrsentwicklung bleiben demgemäß langfristig ungebrochen hoch.
Neben dem Bau neuer Infrastruktur wird der Markt durch die Notwendigkeit der Wartung und Instandhaltung bereits bestehender Straßen getrieben. Der hohe Finanzierungsbedarf für die Erhaltung der Straßeninfrastruktur in den USA – Standard &
Poor’s Research schätzt, dass bis 2020 jährlich 92 Mrd. USD für die Erhaltung der Autobahnen und Brücken sowie weitere
125,6 Mrd. USD für deren Verbesserung aufgewendet werden müssten – führt zu veränderten Geschäftsmodellen und dem
Aufkommen privater Konzessionsmodelle.
Reduktion von Verkehrsstaus und weiteren Umweltbelastungen durch den Verkehr. Die Bemühungen um die Verringerung
der Umweltbelastung durch den Verkehr haben sich bei der Einführung von Mautsystemen zu einem wesentlichen Markttreiber
entwickelt. Mautsysteme führen zu einer reduzierten oder veränderten Fahrzeugnutzung, das bewirkt eine Verringerung der
Emissionen und damit der Umweltbelastung. Elektronische Mautsysteme, insbesondere für den mehrspurigen Fließverkehr,
­haben darüber hinaus gezeigt, dass es möglich ist, die Umweltbelastung und den Ausstoß von Kohlendioxid zu verringern,
indem Staubildungen an Mautstationen vermieden werden und der Verkehrsfluss nicht unterbrochen wird.
Vor allem in den großen Ballungsräumen und Hauptstädten entsteht zudem ein immer größerer Bedarf an elektronischen
­Systemen zur Verkehrssteuerung und -reduktion. Mauteinhebung gilt als effektive Lösung, um insbesondere in Ballungsräumen
den Verkehr zeitlich besser zu staffeln und Verkehrsstaus zu reduzieren, da dies Autofahrer dazu bewegt, Fahrgemeinschaften
zu bilden oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Im urbanen Bereich versucht man durch Stadtmautsysteme und Umwelt­
zonen die Umwelt- und Verkehrsbelastung zu reduzieren. Aufgrund der politischen Sensitivität des Themas entwickelt sich
dieses Geschäft jedoch langsamer als bisher erwartet.
Weitere ITS-Anwendungsfelder in Ballungsräumen und Städten sind Verkehrssicherheitseinrichtungen zur Überwachung der
Einhaltung von Verkehrsregeln. Beispielanwendungen sind Systeme zur Überwachung von Kreuzungsbereichen (z. B. Rotlicht­
übertretungen) sowie zur Geschwindigkeitsüberwachung. Derartige Anwendungen stellen ein schnell wachsendes Markt­
potenzial sowohl im urbanen als auch im interurbanen Bereich dar und sind für Stadtverwaltungen oftmals der unmittelbare
Einstieg in größere und weitreichendere ITS-Lösungen wie Stadtmautsysteme.
Erhöhung der Verkehrssicherheit. Insbesondere Verkehrsmanagementsysteme (Advanced Traffic Management Systems) leisten
einen Beitrag, Unfallraten zu senken und die Überlebenswahrscheinlichkeit bei Verkehrsunfällen zu erhöhen. Treiber sind Regierungen
und regionale Behörden oder Organisationen wie etwa Konzessionäre, die eine Verkehrspolitik unter ­Verwendung von ITS entwickeln, um
damit die Verfügbarkeit und die Qualität der Infrastruktur im Hinblick auf Aspekte der Sicherheit, P
­ erformance und Umwelt zu sichern.
Erhöhung der Produktivität des Fahrzeuges und des Fahrzeugbetriebes. Fahrzeugorientierte ITS zielen auf die Fahrzeug-­
telematik, wie z. B. Ferndiagnose oder fortgeschrittene Fahrzeugassistenzsysteme (Advanced Vehicle Information Systems), ab. Sie
erhöhen in erster Linie die Produktivität der Fahrzeuge, insbesondere auch von Nutzfahrzeugen (Commercial Vehicle Operations),
und die Verkehrssicherheit. Zu diesem Feld zählen auch Systeme zur Interaktion zwischen Fahrzeugen bzw. zwischen Fahrzeugen
und Infrastruktur in Echtzeit, die aus Sicht von Kapsch verstärkt auf der 5,9 GHz-Technologie basieren werden.
Konzernlagebericht | 51
Industrieorientierte ITS zielen vor allem auf die Reduktion der Kosten und die Steigerung des Ertrages von Fahrzeugbetrieben
einschließlich Verkehrsbetrieben (Public Vehicle Transportation Management Systems) ab. Es handelt sich dabei im Wesent­
lichen um Flottenmanagementsysteme und um Informationen über die Logistik, die hinter einem Fahrzeugkonglomerat steht.
Adressaten sind auch Versicherungsgesellschaften, die mit „Pay as you drive”-Autoversicherungen faire Tarife und ITS-basierende
Mobilitätszusatzleistungen anbieten wollen.
Steigender Anspruch an Komfort für den Reisenden. Benutzerorientierte ITS dienen primär dem Komfort und der Effizienz
für den Reisenden. Der Kunde im Fahrzeug bekommt Informationen, damit er sich entsprechend auf der Reise orientieren kann,
wodurch die Verkehrssicherheit erhöht wird. Musterapplikationen an Fahrzeuginformationssystemen (Advanced Vehicle Information Systems) sind etwa die Weiterleitung von verkehrsrelevanten Daten an den Fahrzeuglenker vor und während der Fahrt
sowie Navigationsdienste. Die 5,9 GHz-Technologie wird als Kommunikationsplattform eine Reihe zukünftiger Anwendungen im
„vernetzten Fahrzeug“ ermöglichen.
Technologie
Technologisch werden für die Mauteinhebung je nach Anforderung Systeme eingeführt, die auf der Mikrowellentechnik
(Dedicated Short-Range Communication; DSRC), der Satellitenortung (Global Navigation Satellite System; GNSS) oder der
­automatischen Kennzeichenerkennung (Automatic Number Plate Recognition; ANPR) basieren.
Während in Europa eine DSRC-Technologie vorherrscht, die im 5,8 GHz-Bereich operiert und dem Comité Européen de
­Normalisation(CEN)-Standard entspricht, wird elektronische Mauteinhebung in Nordamerika derzeit mit einer Frequenz von
915 MHz auf Basis von proprietären Protokollen betrieben. Es wird erwartet, dass die USA nach und nach auf ein grundsätzlich
neues Kommunikationsverfahren im 5,9 GHz-Frequenzbereich umrüsten werden. Der Kommunikationsstandard 5,9 GHz WAVE
(Wireless Access in the Vehicular Environment) zielt neben der Mautanwendung auf die Kommunikation von Fahrzeug zu Fahrzeug (Vehicle to Vehicle; V2V) und von Fahrzeug zu Infrastruktur (Vehicle to Infrastructure; V2I) ab, im Englischen „V2X“ abgekürzt, eine der Kerntechnologien für zukünftiges Verkehrsmanagement und zur weiteren Verbesserung der Verkehrssicherheit.
Konvergenz des ITS-Marktes
All diesen Markttreibern und Technologien übergelagert ist eine Konvergenz, die Kapsch in den nächsten fünf bis zehn Jahren
im ITS-Markt erwartet. Die Gesellschaft ist überzeugt, dass Applikationen, Plattformen und Technologien voraussichtlich
zunehmend zusammenwachsen und letztendlich verschmelzen werden. Aus Sicht von Kapsch liegt die Zukunft in „vernetzten
Fahrzeugen in kooperativen Systemen“; das sind Systeme zur Interaktion zwischen Fahrzeugen (V2V) bzw. zwischen Fahrzeugen
und Infrastruktur (V2I) in Echtzeit.
2.2 Telekommunikationsmarkt für öffentliche Netzbetreiber und Bahngesellschaften
Im Segment Carrier adressiert die Kapsch Group einerseits Betreiber von öffentlichen Kommunikationsnetzen im Festnetz- und
Mobilfunkbereich und andererseits Bahngesellschaften für deren Kommunikationsnetze auf Basis des GSM-R-Standards.
Öffentliche Netzbetreiber
Nach wie vor ist Europa im Bereich der öffentlichen Netzbetreiber der wichtigste Zielmarkt in diesem Segment. Der Markt ist
geprägt von einer weiteren Substitution von Festnetztelefonie durch Mobiltelefonie. Bei den Betreibern gehen die Umsätze aus
der Sprachtelefonie zurück, werden jedoch durch steigende Volumen der Datendienste zum Teil kompensiert. Insgesamt sind
die Gesamtumsätze der Netzbetreiber derzeit nach wie vor rückläufig. Die rasch steigende Verbreitung von Smartphones und
Tablets und der enorme Bandbreitenbedarf neuer Services machen Investitionen in Infrastruktur und neue Technologien wie
LTE (Long Term Evolution) erforderlich und erhöhen den Druck zur Optimierung der Netze und zur Reduktion der Kosten.
52 | Konzernlagebericht
Bahngesellschaften
Der digitale Zugfunk für Sprach- und Datenkommunikation zwischen Fahrzeugen, mobilen Endgeräten und stationärer
Infrastruktur (GSM-R) nimmt weiterhin eine wichtige Stellung innerhalb des Betriebsdienstes der Bahnen ein. GSM-R steht
für Global System for Mobile Communications for Railways und ist der Standard für die Sprach- und Datenübertragung im
europäischen Schienenverkehr. GSM-R als Teil der von der europäischen Kommission initiierten ERTMS(European Rail Traffic
Management System)-Direktive wird auch außerhalb Europas zunehmend zum Thema, um die internationale Harmonisierung
und grenzüberschreitende Interoperabilität im Sinne eines globalen Standards voranzutreiben.
Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs
Ähnlich wie Bahnbetreiber benötigen auch Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs Telekommunikationslösungen für die
Steuerung und für Sicherheitsmaßnahmen. Der Bündelfunkstandard TETRA eignet sich optimal für den Aufbau unabhängiger
Kommunikationsnetze, innerhalb derer auch neue Anwendungen betrieben werden können, die einerseits die Effizienz für
die Betreiber erhöhen und andererseits auch Möglichkeiten für zusätzliche Dienstleistungen für die Kunden bieten.
Machine Networks
Ein weiterer Trend, der sich in den vergangenen Jahren zunehmend verstärkt, sind sogenannte Machine-to-Machine-Technologien
(M2M). In diesem Zusammenhang wird oft auch vom „Internet der Dinge“ gesprochen. Telekommunikationstechnologien werden als
Kommunikationsmedium für die Vernetzung von Maschinen und Objekten genutzt. So lassen sich Prozesse wie etwa im Bereich der
Logistik, der Heimüberwachung in der medizinischen Betreuung sowie auch im Bereich von Verkehrslösungen effizienter gestalten
und anhand gesammelter Sensordaten wertvolle Informationen gewinnen. Bei der Planung von Machine Networks dürfen Komplexität und besondere ökonomische Aspekte nicht übersehen werden, um bereits in der Planungsphase einer neuen Netzwerkinfrastruktur dem vermehrten Datenverkehr, zusätzlichen Subscribern und optimaler Netzwerkqualität gerecht zu werden. Vor allem ist
aber das Wissen über die Applikationen selbst unbedingte Notwendigkeit, um Gesamtlösungen für die Kunden anbieten zu können.
2.3ICT-Markt
Laut internationalen Studien wird der gesamte ICT-Markt in Österreich im Jahre 2013 um knapp 3 % und 2014 um mehr als 3 %
wachsen. Für den Bereich „System Integration“ wird für 2013 ein Zuwachs von über 2 % und bei „Outsourcing“ von ca. 7 %
prognostiziert. Die Wachstumsraten im ICT-Bereich liegen somit über den Prognosen für andere Branchen.
Cloud Computing bleibt auch 2013 in Österreich der wichtigste Technologie- und Markttrend. 45 % der österreichischen ITEntscheider geben an, Cloud im Einsatz zu haben oder den Einsatz zu planen. 80 % setzen dabei auf Private Cloud Lösungen.
Gefolgt wird dieser Trend von mobilen Apps und Sicherheitslösungen.
Derzeit sind für Österreichs Unternehmen IT-Security und die Konsolidierung von IT-Infrastruktur die wichtigsten Themen im
Bereich „Projekt-Services & Outsourcing“. Speziell Banken sind vermehrt an neuen Sicherheitstechnologien interessiert. Der
Trend geht auch weiterhin verstärkt dahin, dass man auf mehrere unterschiedliche Outsourcing-Partner setzt und nicht alles an
einen Partner auslagert.
Die Notwendigkeit von IT-Services steigt immer stärker und unterstützt den Marktbedarf an alternativen Cloud-Produkten. Aufgrund des starken Preisdrucks sind „Near“- und „Off-Shoring“-Services für österreichische Unternehmen zunehmend von Interesse.
Marktforscher identifizieren einen starken Bedarf an Storage von „Big Data“ und an Backup Solutions. Neben der Speicherung
ist aber auch das Auffinden der richtigen Daten ein Fokusthema der kommenden Jahre. Bis zu 85 % der Daten in Unternehmen
sind unstrukturiert – eine optimale Marktsituation für Enterprise Search-Lösungen.
Konzernlagebericht | 53
Für die CEE-Märkte, in denen Kapsch im Segment Enterprise tätig ist, werden für den gesamten ICT-Markt bezogen auf Software und IT-Service inklusive Hardware generell höhere Wachstumsraten als für Österreich prognostiziert. Für die Tschechische
Republik, Polen, die Slowakei und Ungarn liegen diese für die Jahre 2013 und 2014 in einer Bandbreite von knapp unter 6 %
und etwas über 7 %. Das Marktwachstum in Rumänien wird 2013 nach wie vor auf über 12 % geschätzt.
3 Wirtschaftliche Lage des Kapsch Konzerns
3.1 Ausgangslage und Geschäftsverlauf
Der vorliegende Konzernabschluss ist auf Ebene der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH erstellt worden, welche ihrerseits
eine 100 %-Tochtergesellschaft der DATAX HandelsgmbH ist.
Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH hält 100 % der Anteile an der Kapsch Aktiengesellschaft, der Kapsch CarrierCom AG
sowie die Mehrheitsanteile an der Kapsch TrafficCom AG und an der Kapsch BusinessCom AG.
Im Wirtschaftsjahr 2012/13 erzielte die Kapsch Group einen Konzernumsatz von 928,0 Mio. EUR, der zwar um 6 % unter dem
Vorjahr liegt, aber dennoch zum zweithöchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte führte.
In diesem Jahr konnten in allen Segmenten wiederum einige beeindruckende Erfolge erreicht werden und die seit Jahren
­verfolgte internationale Wachstumsstrategie konnte ebenfalls weitgehend erfolgreich fortgesetzt werden. Jedoch gab es in
­diesem Jahr auch einige herausfordernde und weniger erfolgreiche und zufriedenstellende Ereignisse. So führten insbesondere
Verzögerungen bei Großprojekten in Polen und Südafrika im Segment Traffic zu deutlich geringeren Umsätzen als erwartet und
auch die Ergebniszahlen des Wirtschaftsjahres 2012/13 wurden dadurch belastet, sodass die Ertragslage nicht zufriedenstellend ist.
Nachdem das Basisgeschäft jedoch nach wie vor solide läuft und auch die strategische Entwicklung des Konzerns gute
Fortschritte verzeichnet, sehen wir weiterhin große Zukunftspotenziale. Insofern verfolgen wir unseren eingeschlagenen Weg
konsequent weiter, halten an unseren Wachstumschancen und an unserer Strategie der Investition in die Zukunft weiter fest
und nehmen diesen vorübergehenden Ergebniseinbruch in Kauf.
Verbunden mit dieser Überzeugung der nachhaltigen Verbesserung wurde auch im abgelaufenen Wirtschaftsjahr die Beschäftigtenzahl weiter erhöht und beträgt nun mit 5.266 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erstmals in der Unternehmensgeschichte
über 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (+440 oder +9 % im Vergleich zum Stand vom 31. März 2012) und führte damit
zu einem Anstieg der Personalaufwendungen um 20,3 Mio. EUR oder +8 % auf nunmehr 282,0 Mio. EUR.
Darüber hinaus hat der Konzern trotz des Umsatzrückganges seine Aktivitäten in Forschung und Entwicklung weiter intensiviert
und mit 96,6 Mio. EUR mehr als 10 % seines Umsatzes investiert.
Nichtsdestotrotz wird der Konzern Kostensenkungspotenziale nutzen, die durch die rasante Expansion der letzten Jahre
entstanden sind. Im Vordergrund bleibt für Kapsch weiterhin der langfristige Unternehmenserfolg und nicht kurzfristige Gewinn­
maximierung. Zudem ist eine Entspannung der Situation absehbar und Kapsch blickt mittelfristig optimistisch in die Zukunft.
Die Ergebniszahlen liegen deutlich unter dem hohen Vorjahreswert und sind daher nicht zufriedenstellend. So liegt das EBIT auf
25,5 Mio. EUR, das EBITDA auf 58,4 Mio. EUR, das Ergebnis vor Steuern auf 23,1 Mio. EUR und der Periodenüberschuss auf
18,4 Mio. EUR.
Das Eigenkapital verringerte sich um 7 % auf 345,1 Mio. EUR, was vor allem auf die das heurige Gesamtergebnis ü
­ bersteigende
Dividendenzahlung für das letzte Wirtschaftsjahr zurückzuführen ist. Damit ist die Eigenkapitalquote zwar geringfügig auf
36,3 % zurückgegangen, sie unterstreicht aber nach wie vor die stabile und zufriedenstellende Vermögenslage des Konzerns.
54 | Konzernlagebericht
Die Kapsch Group ist in den folgenden vier wesentlichen Segmenten tätig:
n
Segment Traffic
n
Segment Carrier
n
Segment Enterprise
n
Segment Others
Segment Traffic
Dieses Segment wird durch die Kapsch TrafficCom AG und deren direkte und indirekte Tochterunternehmen repräsentiert.
Im Segment Traffic bietet der Konzern weltweit ganzheitliche Technologien, Lösungen und Dienstleistungen für den Intelligent
Transportation Systems (ITS) Markt an.
In diesem Wirtschaftsjahr wurden – sowohl in Bezug auf bestehende als auch auf Neuprojekte – wesentliche Fortschritte erzielt.
Mit Oktober 2012 haben wir darüber hinaus die neue Organisationsstruktur umgesetzt. Neben diesen Weiterentwicklungen und
anhaltenden Investitionen in die Zukunft führten jedoch Projektverzögerungen zu geringeren Umsätzen bei gleichzeitig hohen
Aufwendungen. Daraus ergibt sich, dass die Ergebniszahlen des Berichtsjahres deutlich unter unserer Erwartung liegen. Waren
wir zu Beginn des Wirtschaftsjahres noch davon ausgegangen, dass sich die Situation rasch verbessern würde, so mussten
wir feststellen, dass zwar einige der Unsicherheiten geklärt werden konnten, die weiteren Verzögerungen bei unserem Groß­
projekt in Südafrika jedoch negativ auf Umsatz und Ergebnis wirkten. Umso erfreulicher ist die deutliche Verbesserung, die sich
­insbesondere im vierten Quartal abzeichnete.
Neben den beiden bestehenden Großprojekten in Südafrika und Weißrussland, die das Wirtschaftsjahr 2012/13 prägten,
­konnten insbesondere folgende neue Projekte gewonnen werden:
n
Am 30. Juli 2012 erhielt das amerikanische Tochterunternehmen Kapsch TrafficCom IVHS den Zuschlag für die Entwicklung,
Implementierung und Integration eines sogenannten „Managed Lane“-Systems (MLS) auf zwei Autobahnen im Norden
von Texas, dem North Tarrant Express (NTE) sowie dem LBJ Express in Dallas und in Tarrant County. Das vollintegrierte
­„Managed Lane“-System besteht aus einem Mautsystem, einem Intelligent Transportation System (ITS) und einem Netzwerk-­
Kommunikationssystem (NCS). Der Auftrag umfasst insgesamt mehr als 30 Meilen an „Managed Lanes“ – das sind speziell
­genutzte, verwaltete und gebührenpflichtige Fahrspuren, die die unterschiedlichen Anforderungen und Bedürfnisse im Verkehr koordinieren – mit 65 Mautspuren und 33 Mautzonen. Der Auftragswert beträgt rund 79 Mio. USD (rund 64 Mio. EUR).
Die erste Phase des Systems soll im November 2013 in Betrieb gehen.
n
Am 10. August 2012 erhielt Kapsch seinen ersten, wenn auch kleinen Auftrag für die Lieferung von On-Board Units in dem
n
Am 28. August 2012 wurde Kapsch TrafficCom Australia Pty Ltd. von Interlink Roads mit der Errichtung eines neuen elek-
­strategisch wichtigen Markt Brasilien. Brasilien gehört zu den am schnellsten wachsenden Märkten der ITS-Industrie.
tronischen Mautsystems beauftragt, das dem erhöhten Verkehrsaufkommen auf dem M5 South West Motorway in Sydney
Rechnung tragen soll. Der gesamte Auftragswert für die Errichtung des Systems liegt bei etwa 10 Mio. AUD (rund 8,5 Mio.
EUR). Das neue Mautsystem besteht aus straßenseitiger Ausrüstung sowie einem Zentralsystem, das dank gesteigerter
Bildverarbeitungskapazität eine höhere Genauigkeit und die Automatisierung bildbasierter Transaktionen ermöglicht.
n
Am 11. März 2013 wurde Kapsch von der Infrastrukturerrichtungsgesellschaft HNTB und dem ­Verkehrsministerium von
Michigan (MDOT) mit der Lieferung eines LKW-Parkplatz-Verbindungssystems für fünf Standorte entlang des I-94 Korridors
in Michigan beauftragt. Die Kapsch Lösung, ein 5,9 GHz-Dedicated Short-Range Communication (DSRC)-System, b
­ einhaltet
fahrzeug- und straßenseitige Ausrüstung sowie kundenspezifische Anwendungssoftware. Sie liefert den LKW-­Fahrern
Echtzeitinformationen über verfügbare LKW-Parkplätze in den Einrichtungen des MDOT und auf privaten Parkplätzen. Damit
kommt erstmals in Nordamerika bei einer Parklösung die 5,9 GHz-Technologie zum Einsatz, die das US-Verkehrsministerium
für sein Pilotprogramm „Connected Vehicle Safety“ gewählt hat. Das System wird bis Dezember 2013 vollständig geliefert.
Der Auftrag hat einen eher geringen Auftragswert, ist aber von hoher Bedeutung im Zuge der Umsetzung der Strategie der
Kapsch Group.
Konzernlagebericht | 55
Segment Carrier
Dieses Segment wird durch die Kapsch CarrierCom AG und deren direkte und indirekte Tochterunternehmen repräsentiert.
Im Segment Carrier ist Kapsch ein dynamischer Partner für Unternehmen in der sich kontinuierlich weiterentwickelnden Welt
der Telekommunikation. Mit mehr als 20 Niederlassungen und Tochtergesellschaften agiert Kapsch in diesem Segment als global
tätiger System­integrator und Anbieter von End-to-End-Telekommunikationslösungen für Mobilfunk- und Festnetzbetreiber,
Bahnbetreiber, Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs sowie Unternehmen, die Echtzeit-Asset-Management- bzw.
M2M-Lösungen benötigen.
Kapsch positioniert sich dabei bei seinen Kunden auf der ganzen Welt als ein verlässlicher und vertrauenswürdiger Partner
und gerade in diesem Segment gibt es jahrzehntelange Kunden- und Lieferantenbeziehungen. Dabei deckt Kapsch für seine
Kunden die Bereiche von der Beratung, dem Design und der Produktentwicklung, der Installation und Integration bis hin zur
Wartung und dem Betrieb kompletter Netze ab. Neben Lösungen für unternehmens- und geschäftskritische Telekommunikation
wird den Kunden ein komplettes End-to-End-Dienstleistungsspektrum geboten und in acht Forschungszentren in Europa und
Asien werden Applikationen und Services für Netze der nächsten Generation und innovative OSS/BSS-Lösungen entwickelt.
70.000 Bahnkilometer, die mit GSM-R-Lösungen von Kapsch ausgestattet wurden, machen das Unternehmen zum international
anerkannten Spezialisten und stärksten Partner für Bahngesellschaften wie die Französische Bahn, die Deutsche Bahn und
die Network Rail in Großbritannien. Zu den Kunden im Bereich der Telekombetreiber zählen unter anderem die Unternehmen
der Telekom Austria Group, Eircom in Irland, Chunghwa Telecom in Taiwan sowie Bouygues Telecom und Orange in Frankreich.
Mit einer starken Partnerschaft im Bereich TETRA und mit Nachdruck verfolgten Vertriebsaktivitäten wurde die Basis zum Aufbau des für Kapsch strategisch wichtigen Geschäftsbereichs Public Transport gelegt. Im Bereich M2M hat Kapsch eine neue
Plattform entwickelt, um den überarbeiteten, strategischen Business-Case optimal zu unterstützen.
Segment Enterprise
Dieses Segment wird durch die Kapsch BusinessCom AG und deren direkte und indirekte Tochterunternehmen repräsentiert.
Kapsch ist in diesem Segment mit über 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Umsatz von fast 300 Mio. EUR einer
der führenden Servicepartner für ICT-Lösungen und sieht dabei seine Rolle vor allem in der Begleitung und Unterstützung
seiner Kunden bei den zahlreichen jeweils aktuellen ICT-Challenges.
Das Gesamtlösungsportfolio gliedert sich in die Portfoliosegmente ICT Facility Solutions, ICT Infrastructure Solutions und ICT
Workspace & Applications Solutions. Die Lösungen entstehen durch maßgeschneiderte Zusammenführung, Veredelung und
Anpassung unserer Produkte, d. h. durch die Ergänzung um die Kapsch „Value added services“. Diese beinhalten vor allem
Finanzierungsvarianten und Projektdienstleistungen wie Projektmanagement, Transitionmanagement, Professional Services,
Installation und Training und den Betrieb der ausgelagerten IT.
Kapsch ist für unsere Kunden Systemlieferant und Dienstleistungsanbieter, vor allem aber ein verlässlicher, vertrauenswürdiger,
langfristiger Trusted Advisor in einem sich rasant verändernden technologischen Umfeld. Durch die langjährige Erfahrung
als Lösungs- und Servicepartner besitzt Kapsch ein optimales Verständnis der Anforderungen der Kunden. Der Fokus liegt
auf der Unterstützung der Geschäftsprozesse, um einen möglichst effizienten Betrieb der Lösungen sicherzustellen und einen
Mehrwert für die Kunden zu generieren.
Neben der langfristigen technologischen Betreuung werden Kapsch immer mehr auch der vollständige Betrieb sowie die
­kontinuierliche Optimierung der IT anvertraut.
56 | Konzernlagebericht
Die von Kapsch zur Verfügung gestellten Lösungen decken alle Bereiche der Sprach- und Datenübertragung sowie Teile der
Infrastruktur in Unternehmen ab. Beginnend bei „einfacher“ Telefonie über Wireless- und Mobile-Business-Lösungen und Voice
over IP bis hin zu IT-Lösungen, Netzwerksicherheit, Netzwerkmanagement, Integration des Internets, Callcenter-Lösungen,
Kommunikationsconsulting, IP-TV, Videolösungen, Managed Services, Outsourcing und vielem mehr.
Wichtig sind dabei die Herstellerunabhängigkeit und die Partnerschaften mit technologisch führenden Anbietern wie A
­ astra,
Apple, Avaya, Cisco, EMC, Google, Hitachi, HP, Microsoft und vielen anderen, die das Know-how von Kapsch bei der
­Realisierung von Kommunikationslösungen mit ihren Produkten unterstützen.
Im Enterprise-Segment konnte im abgelaufenen Wirtschaftsjahr der Rekordumsatz des Vorjahres mit +45,6 Mio. EUR auf
insgesamt 297,2 Mio. EUR nochmals deutlich erhöht werden und eindrucksvoll bestätigt werden, dass Kapsch hier in seinen
Regionen deutlich über dem Marktwachstum liegt.
Segment Others
Diesem Segment sind im Wesentlichen die für die Konzernsteuerung relevanten Gesellschaften KAPSCH-Group Beteiligungs
GmbH, Kapsch Aktiengesellschaft und Kapsch Partner Solutions GmbH sowie die Aktivitäten der Kapsch Smart Energy GmbH
zugeordnet.
In den Zentralgesellschaften werden einerseits die strategische und operative Steuerung der Konzerngesellschaften, das Konzernmarketing, der zentrale Bereich für Recht, das Konzernrechnungswesen und -controlling sowie zentrale F
­ inanzplanungsund Finanzierungsaktivitäten und andererseits alle personalbezogenen Dienstleistungen wie Personalrecruiting, Personal­
administration, Personalentwicklung sowie seit Jahresmitte auch Services hinsichtlich Travel Management für den gesamten
Konzern erbracht, wobei Personalausbildung darüber hinaus auch für externe Kunden angeboten wird.
Mit der Kapsch Smart Energy GmbH bietet der Konzern als Partner von Energieversorgungsunternehmen Lösungen für intelligentes Energiemanagement. Smart Metering und Smart Grids stellen wichtige Bausteine zur Erreichung der Europäischen
Richtlinie zur Energieeffizienz und Energiedienstleistungen dar. In dem Unternehmen wird das breite Know-how der Kapsch
Group aus Intelligent Transportation Systems (ITS) und Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) kombiniert mit der
Kompetenz hochspezialisierter Anbieter von Komponenten wie z. B. Smart Meters. Kernstück der Lösungen, für die Kapsch
Smart Energy die gesamte Planung, Implementierung und den Betrieb übernehmen kann, ist die eigenentwickelte, flexible
und zählerunabhängige Systemsoftware „Meter Data Management“. Diese bietet neben zahlreichen Analyse-, Reportingund Alarmmanagement-Funktionen auch Ausbaumöglichkeiten für Energiesteuerung, intelligente Straßenbeleuchtung oder
­Hausautomatisierung.
3.2 Finanzielle Leistungsindikatoren
a) Ertragslage
Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2012/13 reduzierte sich der Konzernumsatz um 56,1 Mio. EUR oder 6 % auf 928,0 Mio. EUR.
Die relative Rohmarge konnte gegenüber dem Vorjahresniveau sogar leicht gesteigert werden, da der Aufwand für Material und
bezogene Leistungen dem Umsatzverlauf entsprechend um 6 % reduziert werden konnte.
Die Beschäftigtenzahl wurde entgegen dem Umsatzverlauf um mehr als 9 % erhöht und beträgt nun mit 5.266 Mitarbeiter­innen
und Mitarbeitern erstmals in der Unternehmensgeschichte über 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (+440 im Vergleich
zum Stand vom 31. März 2012) und führte damit zu einem Anstieg der Personalaufwendungen um 20,3 Mio. EUR oder +8 %
auf nunmehr 282,0 Mio. EUR. Dieser Anstieg resultierte aus den beiden Segmenten Traffic und Enterprise und betraf sämtliche
Wirtschaftsräume des Konzerns.
Konzernlagebericht | 57
Der Aufwand für Abschreibungen blieb mit 32,9 Mio. EUR annähernd auf Vorjahresniveau (+0,2 Mio. EUR oder +1 %). Die
sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen geringfügig auf 131,8 Mio. EUR (+5,4 Mio. EUR oder +4 %). Mehrbelastungen
ergaben sich vor allem bei den KFZ-Kosten, Steuern und Abgaben, Lizenzaufwendungen, Mieten sowie operativen Fremdwährungsverlusten. Demgegenüber konnten bei anderen Positionen der sonstigen betrieblichen Aufwendungen wie zum Beispiel
Rechts- und Beratungsaufwand, Transportkosten oder auch Marketingaufwendungen Einsparungen erzielt werden.
Das Ergebnis aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit (EBIT) ging vom hohen Vorjahresniveau auf 25,5 Mio. EUR (-41,5 Mio. EUR
oder -62 %) zurück und das EBITDA reduzierte sich entsprechend auf 58,4 Mio. EUR (-41,2 Mio. EUR oder -41 %).
Das Ergebnis vor Steuern mit 23,1 Mio. EUR (-28,2 Mio. EUR oder -55 %) und das Periodenergebnis mit 18,4 Mio. EUR
(-22,8 Mio. EUR oder -55 %) lagen somit ebenfalls deutlich unter den Ergebniszahlen des Wirtschaftsjahres 2011/12.
In der Betrachtung der Segmente zeigen sich die Umsatz- und Ergebnisentwicklungen wie folgt:
Der Umsatz im Segment Traffic ging nach vier Jahren mit teils sehr dynamischem Wachstum im letzten Wirtschaftsjahr erst­
malig etwas zurück, macht aber noch immer mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes aus. Auch im Segment Carrier reduzierte
sich der Umsatz erwartungsgemäß. Im Segment Enterprise konnte im abgelaufenen Wirtschaftsjahr hingegen der Weg des
­stetigen Umsatzwachstums konsequent weiterverfolgt und damit auch der Rückgang in den beiden anderen Segmenten teilweise kompensiert werden.
Umsatz nach Segmenten (Anteil am Umsatz)
2011/12
2012/13
Veränderung
Traffic
in Mio. EUR
549,9
(56 %)
488,9
(53 %)
-61,0
-11 %
Carrier
in Mio. EUR
219,3
(22 %)
189,1
(20 %)
-30,2
-14 %
Enterprise
in Mio. EUR
251,6
(26 %)
297,2
(32 %)
45,6
18 %
Gesamtkonzern
in Mio. EUR
984,1
(100 %)
928,0
(100 %)
-56,1
-6 %
In der folgenden regionalen Umsatzbetrachtung ist erkennbar, dass es der Kapsch Group auch im Wirtschaftsjahr 2012/13 ge­
lungen ist, die internationale Diversität voranzutreiben. Auf dem Heimmarkt in Österreich und auch in Amerika konnte der Umsatz
abermals gesteigert und somit der angepeilte Wachstumspfad umgesetzt werden. Der Rückgang in Osteuropa sowie in der
restlichen Welt hängt insbesondere damit zusammen, dass im Vorjahr in beiden Regionen große landesweite Mautprojekte implementiert wurden. Die Reduktion in Westeuropa resultiert vor allem aus dem zurückgegangenen Umsatz im Bereich der Public
Operators im Segment Carrier. Der Anteil des im Ausland erwirtschafteten Umsatzes konnte auf über 70 % gehalten werden.
Umsatz nach Regionen (Anteil am Umsatz)
2011/12
2012/13
Veränderung
Österreich
in Mio. EUR
252,3
(26 %)
271,5
(29 %)
19,3
8 %
Osteuropa
in Mio. EUR
377,4
(38 %)
343,6
(37 %)
-33,7
-9 %
Westeuropa
in Mio. EUR
147,7
(15 %)
120,3
(13 %)
-27,4
-19 %
Amerika
in Mio. EUR
68,7
(7 %)
80,5
(9 %)
11,8
17 %
Restliche Welt
in Mio. EUR
138,1
(14 %)
112,1
(12 %)
-26,0
-19 %
Gesamtkonzern
in Mio. EUR
984,1
(100 %)
928,0
(100 %)
-56,1
-6 %
Die Umsatzrückgänge in den Segmenten Traffic und Carrier wirken sich auch in den Ergebniszahlen deutlich aus und führten in
beiden Segmenten zu signifikanten Rückgängen bei EBITDA und EBIT. Im Segment Enterprise konnte das EBIT auf Vorjahres­
niveau gehalten werden und das EBITDA sogar entsprechend der Umsatzsteigerung erhöht werden.
EBITDA nach Segmenten (Anteil vom Konzern)
2011/12
2012/13
Veränderung
Traffic
in Mio. EUR
60,6
(61 %)
32,9
(60 %)
-27,7
-46 %
Carrier
in Mio. EUR
28,5
(29 %)
15,7
(27 %)
-12,8
-45 %
Enterprise
in Mio. EUR
8,3
(8 %)
9,6
(16 %)
1,4
16 %
Gesamtkonzern
in Mio. EUR
99,6
(100 %)
58,4
(100 %)
-41,2
-41 %
58 | Konzernlagebericht
EBIT nach Segmenten (Anteil vom Konzern)
2011/12
2012/13
Veränderung
Traffic
in Mio. EUR
42,2
(63 %)
15,3
(60 %)
-27,0
-64 %
Carrier
in Mio. EUR
17,7
(26 %)
4,7
(18 %)
-13,0
-73 %
Enterprise
in Mio. EUR
4,5
(7 %)
4,5
(18 %)
0,0
-1 %
Gesamtkonzern
in Mio. EUR
67,0
(100 %)
25,5
(100 %)
-41,5
-62 %
Segment Traffic
Die Umsätze im Segment Traffic erreichten im Wirtschaftsjahr 2012/13 488,9 Mio. EUR und lagen damit um 11 % unter dem
Vorjahreswert von 549,9 Mio. EUR.
Im Bereich Projektgeschäft (RSP), welches die Neuerrichtung von Mautprojekten inkludiert, verminderte sich der Umsatz um
44 % auf 128,3 Mio. EUR (Vorjahr: 229,9 Mio. EUR). Der wesentlichste Einflussfaktor für den Rückgang im Jahresvergleich war
die im Vorjahr abgeschlossene Implementierung des landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems in Polen. Zudem leistete
das Projekt für die Implementierung eines elektronischen Mautsystems in der südafrikanischen Provinz Gauteng im Berichtszeitraum keinen vergleichbaren Beitrag, da es sich bereits in der Finalisierungsphase befindet und die ursprünglich erwarteten
Umsätze bis zur Inbetriebnahme nicht in vollem Umfang erzielt werden können. Auch die angelaufenen Projekte in Weißrussland, Frankreich, Australien und in den USA sowie die Erweiterungen des Systems in Polen konnten diesen Umsatzrückgang im
Wirtschaftsjahr 2012/13 nicht kompensieren.
Im Bereich Services, System Extensions, Components Sales (SEC), in welchem die wiederkehrenden Umsätze, die System­
erweiterungen, die Komponentenverkäufe sowie der Betrieb von Mautsystemen zusammengefasst werden, konnte der Umsatz
jedoch um 11 % auf den neuen Rekordwert von 342,3 Mio. EUR (Vorjahr: 308,1 Mio. EUR) gesteigert werden. Das Projekt in
­Polen, das mit Juli 2011 in Betrieb genommen wurde und somit im Vorjahr nur für neun Monate umsatzrelevant war, lieferte
einen deutlichen Umsatzbeitrag. Der technische und kommerzielle Betrieb des landesweiten Systems in der Tschechischen
Republik und der technische Betrieb einschließlich Wartung der landesweiten Systeme in Österreich sowie in der Schweiz
lieferten unverändert stabile Umsatzbeiträge. Gegenläufig wirkte die bisher nicht erfolgte Inbetriebnahme des Projektes in
der südafrikanischen Provinz Gauteng – einerseits waren die Umsätze für die Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft im
Vergleich zu einem planmäßigen Betrieb geringer, andererseits führte dies zu einem Ausbleiben der erwarteten Nachlieferung
an On-Board Units. Die Anzahl der verkauften On-Board Units betrug 9,3 Mio. Stück (Vorjahr: 11,2 Mio. Stück). Die geringeren Stückzahlen im abgelaufenen Wirtschaftsjahr standen ebenfalls in Zusammenhang mit dem Projekt in Gauteng, während
im Vorjahr die Grundausstattung für das landesweite elektronische Mautsystem in Polen erfolgt war. Positiv wirkten sich die
gesteigerten Stückzahlen in Nordamerika aus.
Sowohl das EBITDA mit 32,9 Mio. EUR (-27,7 Mio. EUR oder -46 %) als auch das betriebliche Ergebnis (EBIT) mit 15,3 Mio. EUR
(-27,0 Mio. EUR oder -64 %) lagen im Segment Traffic deutlich unter den Vorjahreswerten. Die EBIT-Marge lag bei 3,1 % (Vorjahr:
7,7 %). Die Ursachen für die Ergebnisreduktion stammten in erster Linie aus dem Projektgeschäft. Einerseits konnten die im Vergleich zum Vorjahr verringerten Umsätze die periodischen Kosten, die Aufwendungen für die Expansion in Märkten wie den USA,
Russland, Ungarn, Slowenien und Singapur sowie Vorlaufkosten für laufende und anstehende Ausschreibungen nicht decken,
andererseits belastete das Projekt in Südafrika das Ergebnis zusätzlich. Die Gründe dafür liegen in der zeitlichen Ver­zögerung
der Inbetriebnahme bedingt durch die politischen Diskussionen und in dem geringeren als ursprünglich erwarteten Umsatz bis
zur Inbetriebnahme sowie in angefallenen Mehrkosten und Vorhaltekosten. Im Bereich Services, System Extensions, Components
­Sales (SEC) konnten hingegen sowohl das absolute Ergebnis als auch die EBIT-Marge gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert
werden. Den wesentlichsten Einfluss für den Anstieg im Jahresvergleich hatten die stabilen Ergebnisbeiträge aus dem landesweiten technischen und kommerziellen Betriebsprojekt in der Tschechischen Republik, der technische Betrieb einschließlich
Wartung des landesweiten Systems in Österreich und das erstmals ganzjährig ergebniswirksame technische und kommerzielle
Betriebsprojekt in Polen. Belastend wirkten hingegen die kompetitive Preisgestaltung bei On-Board Units im Rahmen der Vertragsverlängerung mit der E-ZPass Group, die nun auch in den USA zu global üblichen Margen geführt hat, sowie bei dem Projekt
in Gauteng, Südafrika, der geringere Ergebnisbeitrag aus der Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft und der fehlende
­Ergebnisbeitrag im Zusammenhang mit den nicht erfolgten Nachlieferungen von On-Board Units für den Systembetrieb.
Konzernlagebericht | 59
Segment Carrier
Im Segment Carrier gingen die Umsätze gegenüber dem Vorjahr um 30,2 Mio. EUR oder um 14 % auf 189,1 Mio. EUR zurück.
Dieser Rückgang betrifft den Bereich der öffentlichen Netzbetreiber und ist vor allem auf das vorhergesehene Auslaufen von
Wartungsverträgen aus der Nortel-Übernahme zurückzuführen. Diese Umsatzrückgänge werden aktuell noch nicht durch Auftragseingänge aus der verabschiedeten Public Operators Strategie kompensiert. Der Umsatz im Bereich des Bahngeschäftes
konnte sogar gesteigert werden und macht mittlerweile die Hälfte des Segmentumsatzes aus.
Im Bereich Public Operators konnte im abgelaufenen Wirtschaftsjahr mit dem Projekt „IMS Core“ ein erstes Projekt mit
dem strategischen Partner ZTE gewonnen werden. Außerdem wurde der von Nortel übernommene Kundenstock der Telecom
Operators hinsichtlich neuer Lösungen weiterentwickelt. So konnten ein Netzwerkoptimierungsprojekt mit Bouygues Telecom
und wichtige Softwareupgrades mit Chunghwa Telecom realisiert werden. Die Hauptmärkte im Bereich Public Operators sind
Österreich, Zentral- und Osteuropa (CEE) sowie Frankreich und Taiwan. 9 % des Umsatzes entfielen auf einen Lizenz- und
Know-how-Transfer im Bereich GSM.
Im Bereich Railways wurde im Wirtschaftsjahr 2012/13 unter anderem ein Projekt zur Implementierung eines Release-4-Core
mit ­Network Rail (UK) trotz verkürzten Zeitplans aufgrund der Olympischen Spiele in London erfolgreich abgeschlossen. Ein
Mehrjahreswartungsvertrag zu diesem Thema läuft bereits. In der gesamten CEE-Region konnten ebenfalls wieder viele Projekterfolge erreicht werden, unter anderem in Polen mit der Phase 1 zur Implementierung eines GSM-R-Netzwerkes mit einem
geo-redundanten Release-4-Core sowie in Tschechien mit dem erfolgreichen Ausbau von weiteren GSM-R-Strecken. In der
Region Mittlerer Osten und Afrika (MEA) hat sich Kapsch im abgelaufenen Jahr an einer Reihe von Ausschreibungen beteiligt,
die sich großteils noch in Evaluierung befinden. Zu den Highlights in dieser Region zählt sicherlich die erfolgreiche Akquisition
eines Projektes mit Saudi Rail.
Aufgrund der sinkenden Umsatzerlöse gingen auch die Ergebnisse im Segment Carrier gegenüber dem Vorjahr zurück. Das
EBITDA belief sich auf 15,7 Mio. EUR (-12,8 Mio. EUR oder -45 %) und das betriebliche Ergebnis (EBIT) betrug 4,7 Mio. EUR
(-13,0 Mio. EUR oder -73 %). Der Rückgang im EBIT ist weiters auf die Wertberichtigung des Firmenwertes für die zahlungsmittelgenerierende Einheit Public Operators zurückzuführen. Ein weiterer Grund für den Ergebnisrückgang ist, dass der Konzern
auch in diesem Segment vermehrt in die Entwicklung neuer Systemgenerationen der GSM-R-Technik investiert und somit die
Basis schafft, um künftige Projekte und Marktanteile zu gewinnen. Erfreulicherweise konnte auch der Aufwand für Material
und bezogene Leistungen reduziert werden und damit die Rohmarge sogar etwas verbessert werden. Kapsch-intern werden
laufend Optimierungs- und Effizienzsteigerungspotenziale untersucht und entsprechende Maßnahmen umgesetzt.
Segment Enterprise
Im Segment Enterprise konnte der Umsatz um 45,6 Mio. EUR oder 18 % auf 297,2 Mio. EUR gesteigert werden. Dieses Wachstum
ist auf die seit Jahren verfolgte Strategie, das ICT-Geschäft zu forcieren, zurückzuführen und umfasste sämtliche Bereiche des
Segments. Am massivsten ausgefallen sind die Umsatzerhöhungen in den Kernbereichen ICT Infrastructure Solutions, ICT Facility
Solutions und ICT Outsourcing. Regional waren die Umsatzanstiege im abgelaufenen Wirtschaftsjahr neben den wiederholten
massiven Erhöhungen in Österreich auch auf die gute Entwicklung in Tschechien und Rumänien zurückzuführen.
Obwohl weiterhin der Weg des kontinuierlichen Wachstums – insbesondere im CEE-Raum – und der strategischen Fokussie­
rung auf den Ausbau eines nachhaltigen Dienstleistungsgeschäftes im ICT-Bereich verfolgt wird, konnte in diesem S
­ egment
das EBITDA auf 9,6 Mio. EUR (+1,4 Mio. EUR oder +16 %) gesteigert werden und auch das EBIT mit 4,5 Mio. EUR
(-0,0 Mio. EUR oder -1 %) auf Vorjahresniveau gehalten werden und somit zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden.
b)
Vermögenslage
Die Bilanzsumme der Kapsch Group betrug zum Bilanzstichtag 31. März 2013 950,1 Mio. EUR und konnte gegenüber dem
Ende des letzten Wirtschaftsjahres 2011/12 um 5,7 Mio. EUR oder 1 % geringfügig reduziert werden.
60 | Konzernlagebericht
Die langfristigen Vermögenswerte lagen mit 351,8 Mio. EUR etwas unter dem Vorjahresniveau. Die sonstigen lang­fristigen
Finanzanlagen und Beteiligungen sanken von 55,4 Mio. EUR auf 42,8 Mio. EUR, im Wesentlichen bedingt durch Veränderungen
des beizulegenden Zeitwertes der Beteiligung an der Q-Free ASA, Norwegen, und Verkäufe von Wertpapieren.
Die kurzfristigen Vermögenswerte verminderten sich um 4,7 Mio. EUR oder 1 % auf 598,3 Mio. EUR. Dies resultiert aus einem
Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte. Das Vorratsvermögen und der Bestand an liquiden Mitteln konnten sogar weiter erhöht werden.
Das Eigenkapital lag mit 345,1 Mio. EUR etwas unter dem Vergleichswert von 371,9 Mio. EUR am 31. März 2012. Dies ist vor
allem auf die im abgelaufenen Wirtschaftsjahr bezahlten Dividenden in Höhe von 29,1 Mio. EUR (davon 17,2 Mio. EUR an die
Gesellschafter des Unternehmens) zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote verringerte sich dadurch nur unwesentlich auf 36,3 %.
Die langfristigen Verbindlichkeiten sind gegenüber dem Vorjahr um 29,9 Mio. EUR oder 15 % auf 230,6 Mio. EUR gestiegen,
während die kurzfristigen Verbindlichkeiten um 8,9 Mio. EUR oder 2 % auf 374,4 Mio. EUR reduziert werden konnten. Dabei
konnten auch die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten durch Tilgungen bzw. durch Abschluss neuer Langfristverträge um
33,7 Mio. EUR massiv reduziert werden.
Die Nettoverschuldung konnte gegenüber dem Vorjahr um 14 % gesenkt werden und beträgt nun 90,4 Mio. EUR.
c) Finanzlage
Die Liquiditätssituation des Konzerns konnte im abgelaufenen Wirtschaftsjahr wieder verbessert werden.
So konnte der Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit durch das deutlich positive EBITDA und im Vergleich zum Vorjahr
vor allem durch die Reduktion des Forderungsbestandes auf 72,5 Mio. EUR erhöht werden.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit belief sich auf -23,0 Mio. EUR und lag damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres
(-17,4 Mio. EUR).
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug -34,7 Mio. EUR und ist vor allem auf die Rückführung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sowie auf Dividendenzahlungen zurückzuführen.
Die liquiden Mittel am Ende des Wirtschaftsjahres betrugen 119,5 Mio. EUR.
3.3 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren
a) Arbeitnehmerbelange
Im heurigen Wirtschaftsjahr überschritt der Beschäftigtenstand erstmals in der Unternehmensgeschichte die Grenze von 5.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Am Bilanzstichtag 31. März 2013 beschäftigte der Konzern sogar 5.266 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr wiederum eine deutliche Steigerung (+440 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
oder +9 %). Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl im Konzern im Wirtschaftsjahr 2012/13 betrug 4.974 Mit­arbeiterinnen
und Mitarbeiter.
Dies ist im Wesentlichen auf den massiven projektbezogenen Ressourcenausbau im Segment Traffic aber auch auf das Wachstum im Segment Enterprise zurückzuführen. Regional betrachtet verteilt sich dieser Ausbau mit +172 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern in ­Österreich, +110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in anderen europäischen Ländern, +76 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern in Amerika sowie +82 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf allen anderen ­Kontinenten sehr gleichmäßig.
Konzernlagebericht | 61
MitarbeiterInnen am Bilanzstichtag
Traffic
2011/12
3.013
(57 %)
308
736
(15 %)
715
(14 %)
-21
-3 %
1.302
(27 %)
1.438
(27 %)
136
10 %
Others
Gesamtkonzern
Veränderung
(56 %)
Carrier
Enterprise
2012/13
2.705
11 %
83
(2 %)
100
(2 %)
17
20 %
4.826
(100 %)
5.266
(100 %)
440
9 %
Engagierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Führungskräfte sind in herausfordernden Zeiten ein wesentlicher Faktor unseres Unternehmenserfolges. Die starke Unternehmenskultur, in deren Mittelpunkt Respekt, Dynamik, Verantwortung, Disziplin, Transparenz, Leistung und die Familie stehen, wurde erfolgreich in die neu erworbenen Gesellschaften
übertragen. Somit wurde die Basis für eine erfolgreiche Integration neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für eine gut
funktionierende, gesellschaftsübergreifende Zusammenarbeit geschaffen.
Die Kapsch Group legt großen Wert auf die laufende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein umfassendes Aus- und Weiterbildungsprogramm für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist seit jeher zentrale Säule der Unternehmensphilosophie. Die Kapsch University bietet einen individuellen Ausbildungsplan, der sich aus fachspezifischen und persönlichkeitsorientierten Kursen und Seminaren zusammensetzt. Zur Förderung des multinationalen Mitarbeiteraustausches gibt es ein
Job Rotation-Programm zwischen den Standorten. Ein Nachwuchsführungskräfte-Programm bereitet ausgewählte Mitarbeite­
r­innen und Mitarbeiter auf zukünftige Aufgaben vor. Des Weiteren wird ein zweijähriges internes Traineeprogramm angeboten,
bei dem die Trainees verschiedene Unternehmen und Abteilungen der Gruppe kennen lernen können.
Auf faire Entlohnungs- und Arbeitszeitmodelle wird besonderer Wert gelegt. Die Dienstverträge von Führungskräften und
Vertriebsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern enthalten teilweise variable Gehaltsbestandteile. Darüber hinaus gibt es für Mit­
arbeiterinnen und Mitarbeiter Prämiensysteme.
Abhängig von der Dienstzugehörigkeit, Einkommen und dem Unternehmenserfolg werden vom Unternehmen für seine Mit­
arbeiterinnen und Mitarbeiter Beiträge in eine externe Pensionsvorsorgekasse einbezahlt.
Darüber hinaus gibt es in der Kapsch Group ein Mitarbeitergewinnbeteiligungsmodell, bei dem das Unternehmen die Mitar­
beiterinnen und Mitarbeiter am Unternehmensgewinn partizipieren lässt.
Jährliche Mitarbeitergespräche und ein interner kontinuierlicher Verbesserungsprozess sind weitere Maßnahmen, mit denen die
Kapsch Group ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur aktiven Gestaltung des Unternehmens ermutigt und somit auf lange
Sicht den wirtschaftlichen Erfolg gewährleistet. Weiters engagiert sich Kapsch seit vielen Jahren in der Lehrlingsausbildung
und führt diese sowohl für Unternehmen der Gruppe als auch für externe Firmen auf einem sehr hohen Niveau durch.
Die Gesundheit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist ein zentrales Anliegen der Kapsch Group. Aus diesem Grund werden
gesundheitliche Informationskampagnen, Impfaktionen, Gesundheitsuntersuchungen und Sehtests durchgeführt sowie Fitness-Pakete und Ähnliches unterstützt. Am Wiener Standort steht außerdem ein Betriebsarzt zur Verfügung.
Obwohl Kapsch in technologieorientierten Branchen agiert, ist es dem Unternehmen ein wichtiges Anliegen, den Anteil an
Frauen im Unternehmen zu erhöhen. Zur Erreichung dieses Zieles werden Frauen bei Kapsch insbesondere durch das flexible
Arbeitszeitmodell unterstützt, um Beruf und Familie miteinander vereinbaren zu können. Darüber hinaus bestehen zahlreiche
Kooperationen mit Schulen, Fachhochschulen und Universitäten. Zudem engagiert sich Kapsch für Frauenförderung durch
spezielle Programme wie beispielsweise „FIT Frauen in die Technik“ oder „FemTech“ und bietet ein spezielles Traineeprogramm
für „Frauen in den Vertrieb“ an. Im Sinne der Gleichberechtigung ist es daher genauso selbstverständlich, dass Karenz und
Elternteilzeit für Mütter und Väter in gleichem Maße unterstützt werden.
62 | Konzernlagebericht
b)
Umweltbelange
Die einzelnen Gesellschaften verfügen über zertifizierte Umweltmanagementsysteme nach ISO 14001, und die Kapsch Group
wird auch in Zukunft ihrer gesellschaftlichen Verantwortung verstärkt nachkommen und Ressourcen in noch höherem Maße
schonend und verantwortungsvoll einsetzen.
Die Kapsch Group kommt auch den gesetzlichen Verpflichtungen hinsichtlich Abfallentsorgung durch Mitgliedschaften bei der
Altstoff Recycling Austria AG und dem Umweltforum Haushalt nach. Weiters gibt es einen definierten Abfallbeseitigungsprozess.
Das Thema Umwelt ist unternehmensweit verankert und wir werden auch in Zukunft der gesellschaftlichen Verantwortung
­nachkommen und Umweltressourcen noch schonender einsetzen.
c) Social Responsibility
Im festen Bewusstsein ihrer gesellschaftspolitischen und sozialen Verantwortung unterstützt die Kapsch Group Kunst- und
Kulturinstitutionen, ausgewählte Bildungseinrichtungen, vielfältige Integrationsprojekte sowie diverse soziale Maßnahmen. So
wie bei Kapsch unternehmerische Entscheidungen nachhaltig getroffen werden, sind ebenso alle nachfolgenden Maßnahmen
und Aktivitäten langfristig geplant und langjährig durchgeführt. Im Folgenden ein Auszug daraus:
Bildung
Der Bedarf an hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist im hochtechnischen Umfeld der Kapsch Group schwer
zu decken. Daher fördert Kapsch eine Reihe technisch orientierter Institutionen. Dazu zählen das Institut für Elektrotechnik und
Informationstechnik an der TU Wien, die FH Technikum Wien, die FH Campus Wien und das Master-Studium Executive Management an der FHWien. Außerdem engagiert sich das Unternehmen an diversen Höheren Technischen Lehranstalten in Österreich.
Bei Kapsch werden Lehrlinge für den eigenen Betrieb, aber auch im Rahmen von Aufträgen des AMS Wien und sonstigen
Kooperationen ausgebildet. Kapsch bildet Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in folgenden drei Lehrberufen aus: Industriekaufmann/-frau, Kommunikationstechniker/-in für EDV und Telekommunikation und Informationstechnologie-Technik. Dabei stehen
in allen Bereichen höchste Qualitätsansprüche im Fokus.
In Kooperation mit den Science Busters und der FH Technikum Wien bringt Kapsch mit der Initiative Science2People auf unterhaltsame Weise wissenschaftliches Know-how einem breiten Publikum näher. Die Mitgliedschaft bei der Initiative Wissensfabrik
fördert ebenso konkrete Bildungsprojekte.
Integration und Diversity
Bei der Lehrlingsausbildung legt die Kapsch Group einen Schwerpunkt auf Integrationsprojekte. Abseits der gesetzlich
­geregelten integrativen Berufsausbildung fördert das Unternehmen zusammen mit dem Projekt LEB (LehrEinstiegsBegleitung)
und dem Verein sprungbrett die Ausbildung von Jugendlichen, deren Chancen am Arbeitsmarkt aus den unterschiedlichsten
Gründen eingeschränkt sind.
In einem internationalen Unternehmen wie der Kapsch Group ist der internationale und -linguale Austausch eine tägliche
Anforderung. Daher werden diverse Sprachkurse angeboten, während Diversity und Intercultural Trainings das multikulturelle
Verständnis und Bewusstsein fördern. Unterschiedliche Arbeitsmodelle und spezielle Angebote für den Wiedereinstieg nehmen
außerdem auf die verschiedenen Anforderungen im beruflichen und familiären Alltag Rücksicht. Eine Frauenbeauftragte ist
dabei für die Wahrung aller Interessen verantwortlich.
Des Weiteren wird die Veranstaltungsreihe „Kultur im Tempel“ in der Synagoge Kobersdorf gefördert, welche in Beziehung zu
jüdischem Leben und jüdischer Kultur steht.
Konzernlagebericht | 63
Kunstförderung
Jährlich legt Kapsch einen Bildkalender auf, der jungen Künstlerinnen und Künstlern eine entsprechende Öffentlichkeit für ihre
Werke bietet. Diese Initiative wurde mit dem Projekt „changing views – 6 Künstler – 6 Länder“ erweitert. Die Künstlerinnen und
Künstler hatten dabei die Möglichkeit, vier Monate in einem Land ihrer Wahl als „artist in residence“ zu arbeiten. Die Ergebnisse
werden jedes Jahr bei einer Vernissage präsentiert.
Die Verbindung zwischen bewährter Tradition und Innovation ist ein Grundsatz der Kapsch Group. Dieser Gedanke findet sich
in der seit 1992 aufrechten Generalpartnerschaft mit dem Wiener Konzerthaus wieder. Das Konzerthaus genießt auch international den Ruf, durch ein spannendes und mutiges Programmangebot einerseits neue Publikumsschichten zu erschließen und
andererseits Traditionspflege in lebendiger Form zu betreiben.
Mit „Wien Modern“ fördert die Kapsch Group eines der weltweit renommiertesten Festivals zeitgenössischer Musik. Ziel dieser
Veranstaltungsreihe ist es, die Bedeutung von Wien als moderne Kulturstadt zu sichern. Die hier vertretenen Komponistinnen
und Komponisten, Interpretinnen und Interpreten und Ensembles sind als Wegweiser in ihrer Kunstrichtung zu betrachten. Das
Festival wird von Kapsch seit 1989 gefördert.
Soziales
Es ist Kapsch ein Anliegen, ausgewählte soziale Institutionen und Projekte weltweit zu unterstützen. Das Institut zur Cooperation
bei Entwicklungs-Projekten (ICEP) ist als private, unabhängige Initiative entstanden, um von Österreich aus einen effektiven
Beitrag zur globalen Armutsbekämpfung zu leisten. ICEP unterstützt Projekte, die ausbildungsorientiert sind und die Lebensbedingungen der Menschen in den Entwicklungsländern langfristig verbessern. Die Kapsch Group unterstützt dieses Projekt
als Partner.
Ärzte ohne Grenzen leistet in aller Welt Hilfe für Menschen, die keinen ausreichenden Zugang zu medizinischer Versorgung
­haben – sei es nach Naturkatastrophen oder bei bewaffneten Konflikten, durch Flucht und Vertreibung oder infolge sozialer
Krisen. Weltweit steht die Organisation im Ruf, mit sehr geringem Verwaltungsaufwand zu arbeiten. Daher unterstützt Kapsch
gezielt diese Maßnahmen.
Gegen Ende des abgelaufenen Wirtschaftsjahres hat sich das Unternehmen entschlossen, die St. Anna Kinderkrebsforschung
im Rahmen des Projektes „Next Generation Sequencing“ für die nächsten drei Jahre zu unterstützen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Caritas Socialis kümmern sich um alte, kranke oder schwerstbehinderte Menschen. Bis
vor wenigen Jahren war es für die Organisation nicht erschwinglich, einmal im Jahr ein Come-together zu ermöglichen. Kapsch
stellt daher – am Tag nach der Präsentation des Kunstkalenders – die Infrastruktur für diese Zusammenkunft zur Verfügung.
Star for Life ist eine südafrikanische Non-Profit-Organisation, die sich der Bekämpfung von HIV und AIDS widmet. Die Institution schafft durch Information und gezielte Aktionen neue Perspektiven für Schulkinder, um zu verhindern, dass sich diese mit
HIV anstecken. Einer der Höhepunkte ihrer neuen Erfahrungen war der Chorauftritt der Kinder in der schwedischen Kapsch
Niederlassung.
Für Kapsch steht bei der Förderung all dieser sozialen und gesellschaftspolitischen Initiativen immer die nachhaltige Sinn­
stiftung im Vordergrund.
3.4Risikomanagement
Als Technologiekonzern agiert die Kapsch Group in einem sehr dynamischen Umfeld. Risiken gehören damit zum täglichen
Geschäft. Unter Risiko versteht das Unternehmen die Möglichkeit einer Abweichung von Unternehmenszielen. Der Risikobegriff
umfasst somit sowohl positive (Chancen) als auch negative (Risiken) Abweichungen von geplanten Zielen.
64 | Konzernlagebericht
Risikomanagement-System
Die Kapsch Group hat mehrere Prozesse initiiert, um ihr Risikomanagement effektiver zu gestalten und diesbezügliche Standards zu verankern. So wurde im Wirtschaftsjahr 2012/13 in den wesentlichen Konzerngesellschaften die Positionierung und
Weiterentwicklung des Risikomanagements als eigene Funktion konsequent fortgesetzt. Die Schwerpunkte des Risikomanagements bilden das Projektrisikomanagement sowie das Enterprise Risk Management (ERM). Die Risikomanager erfassen und
analysieren in institutionalisierten Prozessen alle relevanten Chancen und Risiken der Projekte und schaffen damit die Basis für
die zeitgerechte Planung und Umsetzung von Steuerungsmaßnahmen.
Im ERM werden neben den Risiken der wesentlichen Kundenprojekte des Konzerns auch strategische, technologische,
­organisatorische, finanzielle, rechtliche sowie IT-Risiken analysiert und halbjährlich an den Vorstand berichtet. Der ERM-­Ansatz
zielt auf eine frühzeitige Identifikation, Bewertung und Steuerung jener Risiken ab, die das Erreichen der strategischen und
operativen Ziele des Unternehmens wesentlich beeinflussen können. Primäres Ziel ist dabei nicht die Risikovermeidung,
sondern der kontrollierte und bewusste Umgang mit Risiken sowie die rechtzeitige Erkennung und Umsetzung sich bietender
Chancen, um dadurch einen wertvollen Beitrag zur Unternehmenssteuerung zu leisten.
Die wesentlichen Risiken des Konzerns sowie die jeweiligen Risikomanagement-Maßnahmen sind nachfolgend kurz erläutert:
Branchenspezifische Risiken
Volatilität des Auftragseingangs. Ein wesentlicher Anteil der Konzernumsätze resultiert aus dem Projektgeschäft und unterliegt daher starker Volatilität. Insbesondere bei den Großprojekten im Segment Traffic nimmt die Kapsch Group regelmäßig
an Ausschreibungen für die Errichtung und den Betrieb großer elektronischer Mautsysteme teil. Hier besteht einerseits das
Risiko, dass Ausschreibungen, an denen die Kapsch Group teilnimmt oder teilzunehmen plant, beispielsweise aufgrund von
politischen Veränderungen oder aufgrund von Einsprüchen oder Klagen unterlegener Bieter verschoben oder zurückgezogen
werden. Andererseits besteht die Gefahr, dass die Kapsch Group aus technologischen, finanziellen, formellen oder s­ onstigen
Gründen mit Angeboten für neue Projekte nicht erfolgreich ist. Auch Folgeumsätze aus Wartungsverträgen und aus dem
­technischen Betrieb hängen von der erfolgreichen Teilnahme an Ausschreibungen für Systeme ab.
Die Umsätze des Segments Traffic waren in der Vergangenheit daher stark davon beeinflusst, ob im relevanten Wirtschaftsjahr
Errichtungsprojekte im Segment RSP umgesetzt wurden. Umsatzspitzen gab es insbesondere in den Wirtschaftsjahren 2003
(Errichtung des landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems in Österreich), 2006/07 (Errichtung des landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems in der Tschechischen Republik) sowie 2010/11 (Errichtung eines elektronischen Mautsystems in der
südafrikanischen Provinz Gauteng). Im Wirtschaftsjahr 2011/12 fielen erhebliche Umsätze aus der Errichtung des landesweiten
elektronischen LKW-Mautsystems in Polen an, im Wirtschaftsjahr 2012/13 aus der Errichtung des landesweiten elektronischen
Mautsystems in Weißrussland.
Darüber hinaus zielt die Strategie der Kapsch Group darauf ab, den Volatilitäten im Auftragseingang und somit auch im
Umsatzverlauf bzw. im laufenden Cashflow entsprechend entgegenzuwirken. Einerseits wird dies durch die Aktivitäten in drei
unterschiedlichen Geschäftssegmenten und andererseits durch die zunehmende geografische Diversifizierung, durch die
zunehmende Verbreiterung des Kunden- und Produktportfolios sowie durch die laufende Erhöhung des Umsatzanteiles aus
dem technischen Betrieb einschließlich der Wartung von Systemen sowie die allgemeine Erhöhung des Dienstleistungsanteils
erreicht. Außerdem haben im Segment Traffic der erfolgreiche Einstieg in den kommerziellen Betrieb von Mautsystemen sowie
die deutlichen Zuwächse im Komponentengeschäft dazu beigetragen, den Anteil an gleichmäßigen und wiederkehrenden
­Umsätzen und Cashflows zu erhöhen.
Risiken der Projektabwicklung. Im Zusammenhang mit der Abwicklung der oben erwähnten Projekte, bei denen es sich sehr
häufig um anspruchsvolle und technologisch komplexe Systeme handelt, kann es aufgrund der engen Zeitrahmen, die für die
Implementierungen und Tests zur Verfügung stehen, zu System- und Produktmängeln kommen. Unerwartete Projektmodifikatio­
nen, ein Mangel an qualifi­zierten Fachkräften, Qualitätsprobleme, unerwartete technische Probleme sowie Leistungsprobleme
Konzernlagebericht | 65
bei Zulieferern oder K
­ onsortialpartnern können sich negativ auf die Termintreue auswirken. Werden die vertraglichen Leistungen nicht erreicht oder Termine überschritten, sind üblicherweise Vertragsstrafen und häufig auch Schadenersatz, in manchen
Fällen auch Schadenersatz für entgangene Erlöse des Kunden, zu leisten. Oft sind an wesentliche Terminüberschreitungen
auch Vertragsklauseln gekoppelt, die eine vorzeitige Vertragsbeendigung durch den Kunden ermöglichen. Eine signifikante
Verzögerung bei einem Projekt, ein deutliches Verfehlen der vertraglich zugesagten Leistungskriterien oder gar das Scheitern
bei der Umsetzung eines Projektes würde auch die Erfolgschancen bei zukünftigen Ausschreibungen für Systeme reduzieren.
Weiters besteht das Risiko, dass Kapsch Projekte nicht zu den vorab kalkulierten Kosten umsetzen kann. Außerdem ist der
Konzern oftmals vertraglich dazu verpflichtet, mit der Errichtung von Systemen Leistungs- und Termingarantien abzugeben.
Die Kapsch Group setzt Projektmanagement-Methoden und Projektrisikomanagement-Verfahren auf Basis des IPMA-Standards
(International Project Management Association Standards) ein, um sich gegen Risiken bei Projekten zu schützen. Im Zuge eines
internen Projektcontrollings erfolgt zudem eine stetige Planung und Analyse der laufenden Projekte, um das Projektrisiko zu
minimieren.
Zusätzlich werden im Segment Enterprise bei der Projektabwicklung aufgrund der Vielzahl von Projekten folgende Standards
zur Risikominimierung angewendet:
n
Bereits in der Angebotsphase findet im Rahmen der Opportunity Qualifikation eine umfassende Risikobewertung nach defi-
n
Im Zuge des Auftragsgewinnungsprozesses ist es verpflichtend, die Bonität eines Kunden zu überprüfen. Bei Kunden mit
nierten Standards statt. Die Projektabwicklung erfolgt durch Projektmanager, welche nach IPMA-Standards zertifiziert sind.
Bonitätsrisiko werden zusätzliche Sicherheiten verlangt.
Langfristige Verträge mit staatlichen Stellen. Bei zahlreichen Systemen sind staatliche Stellen oder staatsnahe Unternehmen die Auftraggeber. Rahmen- und Dienstleistungsverträge, insbesondere im Zusammenhang mit Mautprojekten, können
Bestimmungen und Bedingungen enthalten, die in einem Ausschreibungsprozess nicht verhandelbar sind und die für die
Kapsch Group unvorteilhaft sein können. Einige mehrjährige Verträge umfassen anspruchsvolle Anforderungen hinsichtlich der
zu erreichenden Performance der implementierten Systeme, Komponenten und Prozesse. Diese Anforderungen können, wenn
sie nicht erreicht werden, erhebliche Vertragsstrafen, Schadenersatzpflichten oder Vertragskündigung nach sich ziehen. Andererseits können in einigen Verträgen bei Übererfüllung der Performance-Anforderungen erhebliche Bonuszahlungen lukriert
werden. Bei langfristigen Aufträgen können darüber hinaus die erzielten Margen aufgrund von Kostenänderungen von den
ursprünglichen Kalkulationen abweichen.
Aus Verträgen können sich Haftungen bezüglich eines Gewinnentganges von Kunden, Produkthaftungen und andere Haftungen
ergeben. Die Kapsch Group ist bestrebt, in Verträgen entsprechende Haftungsbeschränkungen festzulegen. Es kann jedoch
keine Garantie dafür geben, dass in allen Verträgen ausreichende Haftungsbeschränkungen enthalten sind oder dass diese im
jeweils anzuwendenden Recht durchsetzbar sind.
Risiko von Kundenabhängigkeit. Obwohl dieses Risiko in den letzten Jahren insbesondere durch regionale Verbreiterung und
weiteres Wachstum mittels neuer Kunden bereits deutlich reduziert werden konnte, ist durch die Projektgrößen in den Seg­
menten Traffic und Carrier eine gewisse Abhängigkeit von einzelnen Hauptkunden gegeben. Da diese Kunden oft in staatsnaher
Umgebung agieren, ist in der Regel trotzdem ein hohes Maß an Stabilität und Sicherheit gegeben. Die Kapsch Group wird
weiterhin versuchen, dieses Risiko durch eine Steigerung der Kundenanzahl zu minimieren.
Strategische Risiken
Innovationsfähigkeit. Die starke Marktposition der Kapsch Group beruht zu einem großen Teil auf der Fähigkeit, hochwertige,
effiziente und zuverlässige Systeme, Komponenten und Produkte zu entwickeln. Die Kapsch Group verpflichtet sich dabei zu
einem permanenten und durchgängigen Innovationsprozess. Um die bereits starke Position in der Technologie beizubehalten,
investiert die Kapsch Group einen erheblichen Anteil ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Gelingt die erfolgreiche
Entwicklung innovativer Systeme, Komponenten und Produkte allerdings nicht, kann dies der Wettbewerbsposition der Kapsch
Group abträglich sein. Da die Innovationsfähigkeit zu einem erheblichen Teil auf Technologie, Know-how sowie auf geistigem
66 | Konzernlagebericht
Eigentum beruht, kann die weltweite Zunahme von Produktpiraterie und Reverse Engineering negative Auswirkungen auf die
Kapsch Group haben. Darüber hinaus kann sich jede Säumnis hinsichtlich des erfolgreichen Schutzes dieser Technologien
negativ auf die Wettbewerbsposition der Kapsch Group auswirken. Andererseits könnten die Systeme, Komponenten, Produkte
oder Dienstleistungen geistige Eigentumsrechte Dritter verletzen.
Die Kapsch Group legt großen Wert auf den Schutz von Technologien und firmeneigenem Know-how, beispielsweise durch
Patente und Geheimhaltungsvereinbarungen mit den relevanten Vertragspartnern. Zur Vermeidung von Klagen und Gerichtsverfahren führt die Kapsch Group laufend ein Monitoring potenzieller Urheberrechtsverletzungen durch. Im Kern der Überlegungen
steht aber immer das Prinzip „time to market“.
Akquisition und Integration von Unternehmen im Zuge des Unternehmenswachstums. Eines der strategischen Ziele der
Kapsch Group besteht darin, durch organisches Wachstum sowie durch ausgewählte Akquisitionen und Joint Ventures international zu wachsen. In Umsetzung dieser Strategie hat die Kapsch Group weltweit Unternehmen akquiriert und in den Konzern
eingegliedert. Im Zusammenhang mit dieser Expansionsstrategie bestehen allerdings eine Reihe von Herausforderungen, die
angestrebten Ziele und Synergien bei allen zukünftigen Akquisitionen bzw. Joint Ventures vollständig zu erreichen.
Länderrisiko. Durch die verstärkte Ausweitung der Geschäftstätigkeit in osteuropäischen Ländern (außerhalb der EU) und
Staaten außerhalb Europas ist die Kapsch Group einem erhöhten politischen Risiko ausgesetzt. Wesentliche und derzeit nicht
vorhersehbare politische Veränderungen könnten einen großen Einfluss auf die Möglichkeit haben, in diesen Ländern Projekte
umzusetzen oder zu betreiben sowie liquide Mittel zur Verfügung zu stellen und/oder wieder rückzuführen. Außerdem könnte
in Eigentumsrechte der Kapsch Group eingegriffen oder die Ausübung der Geschäftstätigkeit erschwert werden.
Finanzrisiken
Die wichtigsten Instrumente zur Risikoüberwachung und -minimierung sind standardisierte Planungs- und Controllingprozesse,
unternehmensübergreifende Richtlinien und laufende Berichte.
Währungsrisiko. Die Kapsch Group verfügt über Niederlassungen und Tochtergesellschaften in vielen Ländern außerhalb der
Eurozone. Ein nicht unwesentlicher Teil des Umsatzes bzw. der Kosten wird nicht in Euro, sondern in den Währungen der jeweiligen Landesgesellschaften oder einer Drittwährung abgerechnet. Obwohl die Kapsch Group bestrebt ist, erforderlichenfalls
die Nettowährungsposition der einzelnen Aufträge abzusichern, können sich Währungsschwankungen in Wechselkursverlusten
im Konzernabschluss niederschlagen (Transaktionsrisiko). Darüber hinaus ergeben sich Risiken aus der Umrechnung ausländischer Einzelabschlüsse in die Konzernwährung Euro (Translationsrisiko). Wechselkursänderungen können auch dazu führen,
dass sich die Position der Kapsch Group gegenüber den Wettbewerbern verändert. Grundsätzlich werden nur operative Risiken
abgesichert, spekulative Geschäfte sind im Konzern nicht zulässig.
Zinsrisiko. Im Rahmen der Projektfinanzierung werden regelmäßig auch variable Zinssätze vereinbart, die an Marktzinsen
(Euribor, Pribor etc.) gebunden sind. In diesem Zusammenhang besteht ein Zinsrisiko. Die Kapsch Group sichert Zinsrisiken,
sofern wesentlich, durch geeignete Finanzinstrumente ab.
Liquiditätsrisiko. Finanzielle Mittel müssen in ausreichendem Maß verfügbar sein, um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit der
Kapsch Group zu gewährleisten. Die Verfügbarkeit von mittel- und langfristigen Finanzierungen ist für die Durchführung von
größeren Projekten (wie etwa der Errichtung eines landesweiten Mautsystems bei verzögerter Zahlung durch den Auftraggeber)
und für die Akquisition von Unternehmen erforderlich. Darüber hinaus ist für die Durchführung großer Projekte regelmäßig die
Stellung zum Teil umfangreicher Bankgarantien als Sicherheitsleistung für Angebotspflichten (Bid Bonds) oder zur Absicherung
möglicher Gewährleistungsansprüche (Performance Bonds) erforderlich.
Die Kapsch Group unterliegt in Finanzierungsverträgen üblichen Beschränkungen ihrer Geschäftspolitik, wie etwa bei der
­Aufnahme weiterer Fremdmittel, bei der Nutzung von Vermögensgegenständen als Sicherungsmittel oder bei der Stellung von
Garantien/Bürgschaften zugunsten Dritter. Die Verfügbarkeit von Finanzierungen und Bankgarantien ist von Marktgegeben­heiten
Konzernlagebericht | 67
und der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapsch Group abhängig. Eine mangelnde Verfügbarkeit liquider Mittel (selbst
bei grundsätzlich gegebener Solvenz), von Finanzierungen oder von Bankgarantien könnte erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapsch Group haben.
Dem Liquiditätsrisiko wird durch laufende konzernweite Finanz- und Barmittelplanung entgegengewirkt. Potenzielle Liquiditätsengpässe können so identifiziert und entsprechende Gegenmaßnahmen rechtzeitig ergriffen werden.
Bonitätsrisiko. Die Kapsch Group ist dem Risiko des Zahlungsausfalls von Kunden ausgesetzt. Die Bonität neuer und
­bestehender Kunden wird laufend geprüft. Wesentliche Kunden der Kapsch Group sind in hohem Umfang öffentliche Stellen.
Darüber hinaus besteht ein Risiko, dass Gegenparteien (einschließlich Finanzinstitute mit angenommener guter Bonität) von
originären sowie derivativen Finanzinstrumenten ihren Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nicht nachkommen können. Der
Ausfall von oder ein Wertberichtigungsbedarf bei Forderungen könnte erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Kapsch Group haben.
Da die Hauptkunden große staatliche oder ehemals staatliche Netzbetreiber sind, ist das Forderungsausfallrisiko als sehr
gering einzuschätzen. Nichtsdestotrotz wird die Bonität neuer und bestehender Kunden laufend geprüft. Für projektspezifische
Ausfallrisiken und Schadensfälle werden teilweise Versicherungen abgeschlossen.
Personalrisiko
Der Erfolg der Kapsch Group hängt zu einem nicht unwesentlichen Teil von Schlüsselpersonen mit langjähriger Erfahrung
im Bereich der einzelnen Geschäftsfelder ab. Darüber hinaus ist in der derzeitigen starken Wachstumsphase der Kapsch Group
die Fähigkeit, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufzunehmen, in das Unternehmen zu integrieren und langfristig
an sich zu binden, von hoher Bedeutung. Der Verlust von wichtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Schlüsselpositionen
sowie Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung könnten sich negativ auf den Erfolg der Unternehmensgruppe auswirken.
Die Kapsch Group setzt eine Reihe von Maßnahmen zum Management der Personalrisiken wie beispielsweise Prämiensysteme,
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ein, um diesem Risiko entgegenzuwirken.
Rechtliche Risiken
Im Zusammenhang mit der Teilnahme an Ausschreibungen öffentlicher Stellen, der Errichtung von Infrastruktur für ITS-Lösungen
(etwa Mautstationen) und dem Betrieb von Mautsystemen sind eine Vielzahl von Regelungen und rechtlichen Vorgaben zu
beachten.
Durch die verstärkte Ausweitung der Geschäftstätigkeit in neue Regionen und in ausgewählte neue ITS-Geschäftsfelder erhöht
sich tendenziell das Risiko von Patentverletzungen bzw. der Verletzung von Urheberrechten. Kapsch Group hat ein aktives
Intellectual Property (IP)-Management als eigene Funktion implementiert. Zur Vermeidung von Klagen und G
­ erichtsverfahren
führt die Kapsch Group laufend und vor dem Eintritt in neue Märkte bzw. Regionen ein Monitoring potenzieller Property
Rights-Verletzungen durch.
Die unterschiedlichen Märkte der Kapsch Group werden durch zahlreiche gesetzliche Bestimmungen auf internationaler bzw.
nationaler Gesetzgebungsebene beeinflusst. Dabei besteht auch für die Kapsch Group das Risiko, dass bestimmte Vorschriften
wie Datenschutzgesetze oder Umwelt- und Sicherheitsanforderungen negative Auswirkungen haben könnten. Die E
­ rarbeitung
sowie die Einhaltung der anwendbaren rechtlichen Bestimmungen und anwendbarer Auflagen können einen erheblichen
administrativen und technischen Aufwand erfordern. Soweit anwendbare Rechtsvorschriften oder behördliche Auflagen nicht
eingehalten oder erfüllt werden können, kann dies erhebliche Strafen nach sich ziehen und die Möglichkeit zur (erfolgreichen)
Teilnahme an Ausschreibungen oder zur Fortführung der relevanten Geschäftstätigkeit einschränken.
68 | Konzernlagebericht
IT-Risiken
Als Technologiekonzern ist die Kapsch Group typischen IT-Risiken in Bezug auf die Sicherheit, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit
von Daten ausgesetzt. Kapsch hat dafür ein IT-Risikomanagement-System nach der Corporate Risk and IT-Security Application
Method CRISAM® eingeführt und ist nach ISO 27001 (Information Security Management) zertifiziert. Im Bereich des Betriebes
von Mautsystemen hat die Kapsch Group „IT-Service-Management“ nach ISO 20000 (vergleiche ITIL) zertifiziert.
Zusätzlich wurde durch die Einführung eines Risikomanagementsystems nach der Corporate Risk and IT-Security Application
Method (CRISAM®) eine Verbesserung des Managementsystems für Informationssicherheit erreicht.
Kapsch setzt nicht nur auf eine noch höhere IT-Sicherheit, sondern betrachtet diesen wichtigen Bereich ganzheitlich. So
wurde auch die Gebäude- und Infrastruktursicherheit erhöht sowie das Bewusstsein aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für
­Sicherheitsbelange gesteigert.
Chancen
Der Enterprise Risk Management-Ansatz der Kapsch Group befasst sich nicht nur mit Risiken, sondern umfasst auch die
regelmäßige Identifikation, Bewertung und Steuerung von Chancen. So dürften sich speziell im Segment Traffic wesentliche
Chancen aus dem zunehmenden Finanzierungsbedarf für Infrastrukturprojekte, der Entlastung von staatlichen Budgets, dem
weltweiten Verkehrswachstum, der Gesetzgebung zur Reduktion der Umweltbelastung durch den Verkehr, der Erhöhung der
Produktivität von Fahrzeugen und des Fahrzeugbetriebes sowie dem steigenden Anspruch auf Komfort für den Reisenden
­ergeben. Darüber hinaus bieten sich in allen Segmenten zahlreiche Marktchancen durch die geografische Diversifizierung,
durch die zunehmende Verbreiterung des Kunden- und Produktportfolios sowie durch strategische Partnerschaften.
Zusammenfassende Beurteilung der Risikosituation der Kapsch Group
Aus heutiger Sicht lassen sich keine Risiken erkennen, die den Fortbestand der Kapsch Group gefährden könnten. Die zunehmende Diversifizierung nach geografischen und technologischen Aspekten sowie die laufende Verbreiterung des Produktportfolios, verbunden mit einem steigenden Anteil an wiederkehrenden Umsätzen (Betrieb von und Komponentenlieferungen zu
Mautsystemen und zunehmende Steigerung von Dienstleistungen in den anderen Segmenten), sollen Risikokonzentrationen
künftig weiter reduzieren. Auch das ständige Streben nach Technologieführerschaft, qualitativ hochwertigen Produkten und
­innovativen Lösungen soll es ermöglichen, dass unsere Kunden in allen Segmenten weiterhin das Gefühl haben, mit Kapsch
über einen Partner zu verfügen, der sie auch in Zukunft nachhaltig mit für sie optimalen Lösungen zuverlässig begleitet.
3.5 Internes Kontrollsystem (IKS)
Die Kapsch Group hat aufgrund der Börsennotierung der Tochtergesellschaft Kapsch TrafficCom AG bereits im Wirtschaftsjahr
2009/10 im Segment Traffic begonnen, die vorhandenen internen Kontrollprozesse rund um die Rechnungslegung zu analysieren und zu dokumentieren. In den quartalsmäßig stattfindenden Sitzungen des Prüfungsausschusses (Audit Committee)
wurden die bisherigen Ergebnisse dem Aufsichtsrat zur Beurteilung vorgelegt und diskutiert. Grundlage der Prozesse für die
Konzernrechnungslegung und -berichterstattung ist ein Bilanzierungshandbuch (Accounting Manual), das von der KAPSCHGroup Beteiligungs GmbH herausgegeben und regelmäßig aktualisiert wird. Darin werden die wesentlichen auf IFRS basierenden
Bilanzierungs- und Berichterstattungserfordernisse konzerneinheitlich vorgegeben. Eine weitere wichtige Basis des IKS stellen
die Konzernrichtlinien, Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen dar.
Wesentliche Elemente des IKS sind die regelmäßige Prüfung der Einhaltung des institutionalisierten Vier-Augen-Prinzips und
der Funktionstrennung, definierte Kontrollschritte zur Überwachung und Prüfung der Wirksamkeit und der Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Tätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und die Einhaltung der für das Unternehmen
­maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften sowie die Sicherung des Unternehmensvermögens.
Konzernlagebericht | 69
Die zum IKS gehörenden Richtlinien folgen den grundsätzlichen Strukturen des international anerkannten Regelwerkes für
interne Kontrollsysteme (COSO – Internal Control and Enterprise Risk Managing Frameworks des Committee of Sponsoring
Organizations of the Treadway Commission).
Die Erfassung aller Geschäftsfälle im Konzern erfolgt mit unterschiedlichen Softwarelösungen. In manchen Ländern ist aufgrund der Größe der Tochterunternehmen das Rechnungswesen an lokale Steuerberater ausgelagert. Die Gesellschaften liefern
quartalsweise Berichtspakete mit allen relevanten Buchhaltungsdaten zu Gesamtergebnisrechnung, Bilanz und Cashflow sowie
Kostenrechnungsberichte in Form einer Deckungsbeitragsrechnung direkt über das zentrale Konsolidierungs- und Reporting­
system (Hyperion Financial Management) an die Konzernzentrale. Die Finanzinformationen werden auf Konzernebene im
Bereich des Beteiligungscontrollings überprüft und bilden die Basis für die Konzernberichterstattung nach IFRS.
Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand in regelmäßigen Sitzungen über die wirtschaftliche Entwicklung in Form von konsolidierten
Darstellungen, bestehend aus Segmentberichterstattung, Ergebnisentwicklung mit Budget- und Vorjahresvergleich, Vorschaurechnungen, Konzernabschlüssen, Personal- und Auftragsentwicklung sowie ausgewählten Finanzkennzahlen, informiert.
Der dezentralen Struktur der Kapsch Group entsprechend liegt die Verantwortung für die Implementierung und Überwachung
des internen Kontrollsystems beim jeweils zuständigen lokalen Management. Die Geschäftsführung der einzelnen Tochterunternehmen ist für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens entsprechenden internen Kontroll- und Risikomanagements im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sowie für die Einhaltung der in diesem
Zusammenhang bestehenden konzernweiten Richtlinien und Vorschriften in letzter Instanz verantwortlich. Um die Geschäfts­
führungen der einzelnen Konzerngesellschaften dabei besser unterstützen zu können, wurde in den Muttergesellschaften der
drei Teilkonzerne die Funktion eines IKS-Verantwortlichen eingerichtet. Dieser hat die Aufgabe, das IKS im gesamten Teilkonzern
zu standardisieren und laufend weiterzuentwickeln, die Einhaltung und Wirksamkeit der Kontrollen und die Verbesserung gefundener Schwachstellen zu überwachen sowie periodisch an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates zu berichten. Um auch
bei dieser Aufgabe Synergien im Gesamtkonzern zu nutzen und Erfahrungen auszutauschen, wurde im letzten Wirtschaftsjahr
im Konzern ein Group Governance Comittee etabliert, in welchem die IKS-Verantwortlichen der einzelnen Teilkonzerne und die
interne Revision laufend diesbezügliche Themen und Entwicklungen konzernweit abstimmen und gemeinsam vorantreiben.
Die Überwachung der Einhaltung und der Wirksamkeit des IKS wird von der Leitung der Finanzabteilung, der Controlling­
abteilungen und der internen Revision wahrgenommen und laufend an das Konzernmanagement sowie periodisch an den
Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates berichtet. Im Rahmen der kontinuierlichen Vorortprüfungen der internen Revision
stellt das Überprüfen der Zuverlässigkeit sowie der Funktionsfähigkeit des internen Kontrollsystems einen Schwerpunkt dar.
Dieser bewährte Kontrollprozess wird sukzessive auf alle Bereiche und Gesellschaften des Konzerns ausgedehnt.
3.6 Forschung und Entwicklung
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten haben für den Konzern im Hinblick auf die Erreichung seiner strategischen Ziele
einen hohen Stellenwert. Erfolgreiche Forschung ist die essenzielle Grundlage für die laufende Verbesserung bestehender
Produkte, Systeme und Lösungen, die kontinuierliche Senkung von Produktions-, Installations-, Betriebs- und Wartungskosten
sowie für das rechtzeitige Erkennen neuer Trends. Das Wissen und die Anwendbarkeit gänzlich neuer Technologien, basierend auf nationalen und internationalen Standards, stellen die Grundlage für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung dar und
­ermöglichen auch den Eintritt in neue Märkte.
Um die Innovationskraft des Unternehmens weiterhin sicherzustellen, unterhalten alle strategischen Geschäftsfelder der
Kapsch Group Entwicklungsabteilungen, die gezielt an Lösungen für die Bedürfnisse unserer Kunden arbeiten. Die Forschungsund Entwicklungsaktivitäten werden in einigen Bereichen durch gemeinsame Projekte und enge Zusammenarbeit mit
­Universitäten, öffentlichen und privaten Instituten und Technologie- und Forschungsunternehmen ergänzt.
70 | Konzernlagebericht
Kapsch stellt sich diesen Herausforderungen seit vielen Jahren und steigerte auch im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2012/13
trotz niedrigerer Umsatzerlöse seine Investitionen in Forschung und Entwicklung, um das langfristige Wachstum der
­Unternehmensgruppe zu stärken.
Besonders stark ist die Entwicklungsintensität in den Segmenten Traffic und Carrier:
Im Segment Traffic verfügt die Kapsch Group über ein weltweites Netz an Forschungs- und Entwicklungszentren in Wien
und Klagenfurt (Österreich), Jönköping (Schweden), Bologna (Italien), Buenos Aires (Argentinien), Toronto (Kanada), Kingston
(USA) und Kapstadt (Südafrika). Per 31. März 2013 beschäftigte Kapsch in diesem Segment mehr als 500 (2011/12: rund 400)
­Ingenieure für verschiedene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.
Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr lag der Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung in der Optimierung und dem Einsatz
einer neuen straßenseitigen Infrastruktur, die alle wesentlichen Sensorsysteme in einer einzigen gemeinsamen Plattform v­ ereint.
Ziel war es, diese Plattform in allen internationalen Kundenprojekten einzusetzen, eine hohe Wiederverwendbarkeit ihrer Basiskomponenten und geringen Wartungsaufwand zu gewährleisten. Sie wurde bereits in Portugal, den Vereinigten Staaten, Weißrussland und Südafrika ausgeliefert. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der schrittweisen Erhöhung der ­Wiederverwendbarkeit
und der Qualität der zentralseitigen Komponenten, die in dieser Form zum ersten Mal in Weißrussland eingesetzt wurden.
Wesentliche Forschungsaktivitäten umfassten weiters Prototypenentwicklung von ITS-Lösungen. Hervorzuheben sind die Teilnahme an Standardisierungsaktivitäten für die europäische ITS-G5- bzw. die US-amerikanische WAVE-Technologie bezüglich
V2X-Kommunikation (Fahrzeug-zu-Fahrzeug, Fahrzeug-zu-Infrastruktur). Weiters wurden Pilot- und Demonstrationsprojekte im
Testfeld Telematik bzw. am ITS World Congress 2012 in Wien, der erste 5,9 GHz Commercial Vehicle System Pilot in den USA
und ein 5,9 GHz Parking und Electronic Toll Collection Pilot in Singapur erfolgreich durchgeführt.
Die neu entwickelte ITS-Fahrzeug-Plattform ermöglicht die Fahrzeug-zu-Fahrzeug- und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommuni­
kation, die statische und dynamische Fahrzeugdaten wie Größe, Gewicht, Nutzungsart, Geschwindigkeit, Richtung und GPS-­
Koordinaten liefert. Die Forschung im Bereich Fahrzeugregistrierung und Fahrzeugklassifizierung führte zur Entwicklung neuer
Video- und Sensortechnologien mit herausragender Leistung.
Im Bereich der bestehenden Komponenten wurde weiterhin besonderes Augenmerk auf die Entwicklung kostengünstiger,
stromsparender und größenreduzierter Generationen von On-Board Units gelegt, die auf der DSRC-, GNSS- und 5,9 GHzTechnologie basieren.
Wichtige organisatorische Themen zur Reduktion von Aufwänden und Lieferzeiten waren weitere Prozessumstellungen, Produktund Qualitätsverbesserungen an den Subsystemen in allen Forschungs- und Entwicklungsbereichen sowie die Einführung
integrierter Entwicklungsumgebungen zur Abdeckung des gesamten Produkt-Lifecycles (Application Lifecycle Management).
Im Segment Carrier verfügt die Kapsch Group über ein Netz an Forschungs- und Entwicklungszentren in Wien (Österreich),
Paris (Frankreich), Friedrichshafen (Deutschland) und Zagreb (Kroatien). Des Weiteren wird auch mit Outsourcing-Partnern in
Bangalore (Indien) und Nischni Nowgorod (Russland) sowie seit Mitte 2011 in Istanbul (Türkei) und Mumbai (Indien) zusammengearbeitet. Dadurch ist es möglich, den Kunden ein breiteres Produktportfolio anzubieten und die Kundenbasis auch langfristig abzusichern. Auch im Segment Carrier sind die einzelnen Forschungs- und Entwicklungszentren als Kompetenzzentren
­organisiert und werden zentral durch das Produktmanagement koordiniert.
Neben den technologischen Basisentwicklungen vor allem im GSM-R-Bereich gibt es insbesondere zahlreiche kundennahe
Entwicklungsaktivitäten. Damit werden Entwicklungen vorangetrieben, die mittelfristig als Produkt bei einem breiteren Kundenkreis zum Einsatz kommen. Viele der Aktivitäten in Forschung und Entwicklung laufen in enger Zusammenarbeit mit Partnern.
Dies können sowohl Kunden als auch Lieferanten sein.
Konzernlagebericht | 71
Per 31. März 2013 beschäftigt das Segment Carrier in den eigenen Forschungs- und Entwicklungszentren einschließlich Projektmanagement, Qualitätssicherung und Test, Dokumentation und Zertifizierung mehr als 300 Experten. Bei Partnern in Russland, Indien und der Türkei sind 150 weitere Entwickler mit Aufgaben von Kapsch beschäftigt beziehungsweise zur Disposition.
Sowohl im Segment Carrier als auch im Segment Enterprise werden neben den klassischen Entwicklungsleistungen auch 2ndund 3rd-Level-Support-Leistungen für die Kunden erbracht, und weiters wird ein Schulungszentrum zum intensiven Know-howTransfer betrieben. Eigenentwicklungen finden in diesen Segmenten zunehmend im Rahmen von Applikationslösungen statt.
Forschungskosten werden als Aufwand erfasst. Dasselbe gilt für Entwicklungskosten, sofern die IFRS-Kriterien für den Ansatz
als immateriellen Vermögenswert nicht erfüllt werden. Infolge der Anwendung des Gesamtkostenverfahrens werden die Forschungs- und Entwicklungskosten in verschiedenen Positionen der Gesamtergebnisrechnung erfasst, insbesondere unter den
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen, im Personalaufwand und in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Im Wirtschaftsjahr 2012/13 investierte die Kapsch Group rund 96,6 Mio. EUR (2011/12: rund 84,8 Mio.
EUR) in Forschung und Entwicklung, was einen Anstieg von 11,8 Mio. EUR oder 14 % bedeutet. Der Konzern investiert somit
mehr als 10 % seines Gesamtumsatzes in Forschung und Entwicklung.
3.7Ausblick
Im kommenden Wirtschaftsjahr 2013/14 sieht die Kapsch Group die Entwicklungen auf ihren Märkten weiterhin sehr optimistisch und erwartet dank ihrer Strategien in den einzelnen Bereichen und aufgrund der soliden Bilanzstruktur eine Fortsetzung
des eingeschlagenen Wachstumspfades sowie ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr.
Im Segment Traffic wird aufgrund der neuen ITS-Strategie und der neuen Unternehmensstruktur eine gute Positionierung für
die kommenden Entwicklungen gesehen. Das Wirtschaftsjahr 2013/14 wird zunächst von der Fortführung der bestehenden
Projekte geprägt sein. Insbesondere die weiteren Entwicklungen bei dem Großprojekt in Südafrika werden den Umsatz- und
­Ergebnisverlauf beeinflussen. Darüber hinaus ist in Slowenien bereits eine Ausschreibung angelaufen. Weitere A
­ usschreibungen
erwartet Kapsch in Belgien und in den USA. In Bulgarien, Russland und den umliegenden Ländern sowie in D
­ eutschland
­werden umfangreiche Mautsysteme diskutiert. Diese Diskussionen werden mit großem Interesse verfolgt.
Im Segment Carrier wird aufgrund des hohen Wettbewerbs und der daraus resultierenden Sparzwänge bei den Netzbetreibern
ein weiterer Rückgang im Bereich Public Operators erwartet. Kapsch wird diesen Rückgang mit einer soliden Strategie der
Konzentration auf ein definiertes Kernportfolio und der fokussierten Bearbeitung einer regionalen Erweiterung auf definierte
Kernmärkte in diesem Bereich abfedern. Darüber hinaus möchte Kapsch diesen Umsatzrückgang durch die weitere Fokussierung
auf Kommunikationslösungen für Bahnbetreiber (unter anderem GSM-R), durch zusätzliche Investitionen in Forschung und
Entwicklung sowie durch Erweiterung des Portfolios kompensieren – durch die führende Marktstellung im Bereich GSM-R er­geben sich dazu zahlreiche vielversprechende Anhaltspunkte. Auch die Erschließung und der weitere Ausbau neuer Geschäftsbereiche stehen weiter im Fokus. Kapsch sieht große Synergien seiner Kompetenz im Bereich Public Operators mit dem stark
wachsenden „Machine to Machine“-Markt. Ein Ausbau der bereits bestehenden Railways-Kompetenz hin zum ö
­ ffentlichen
Personennahverkehr erscheint ebenfalls sehr naheliegend und vielversprechend. In Summe wird Kapsch die strategische
­Neuausrichtung dieses Segments weiter vorantreiben.
Im Segment Enterprise wird Kapsch auch in Zukunft die Position als ICT-Servicepartner mit einem verstärkten Fokus auf
Outsourcing und Operating ausbauen. Durch die Fokussierung auf die vorhandenen ICT-Challenges Cloud Computing &
Virtualization, Mobility & Consumerization, Collaboration, Security und Big Data verfügt die Gruppe über ein großes Markt­
potenzial, welches über die drei Portfoliosegmente gezielt adressiert wird. Das Know-how der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
und ein Netzwerk von internationalen Partnern bieten die Möglichkeit, den Kunden die für die Erfüllung ihrer Anforderungen
entsprechenden Lösungen zu „designen“, zu implementieren und zu betreiben. Kapsch sieht aufgrund des Dienstleistungs­
fokus und auch durch eine zu erwartende Marktkonsolidierung auf Anbieterseite gute Chancen, in diesem schwierigen Umfeld
­Marktanteile zu generieren und mittelfristig damit die Ertragslage zu stärken.
72 | Konzernlagebericht
In allen Segmenten verfolgt Kapsch nach wie vor die Strategie, die Marktposition mit gezielten Akquisitionen in den bestehenden
bzw. in künftigen Geschäftsfeldern weiter auszubauen.
Punktuelle Maßnahmen zur Optimierung der einzelnen Gesellschaften und zur Synergiesteigerung werden in der gesamten
Kapsch Group auch weiterhin verfolgt.
3.8 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten.
Wien, am 17. Juni 2013
Mag. Georg Kapsch
Dr. Kari Kapsch
Dr. Franz Semmernegg
Geschäftsführer
Geschäftsführer
Geschäftsführer
Konzernlagebericht | 73
Konzernabschluss zum
31. März 2013.
Gesamtergebnisrechnung.
Alle Beträge in EUR
Erläuterungen
2012/13
2011/12
Umsatzerlöse
(1)
928.020.004
984.071.354
Sonstige betriebliche Erträge
(2)
23.131.477
20.316.386
Veränderung des Bestandes an Fertigerzeugnissen, unfertigen Erzeugnissen
sowie an noch nicht abrechenbaren Leistungen
(3)
4.482.508
-2.707.001
280.792
196.825
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
(4)
-483.741.162
-514.101.986
-261.746.093
Aktivierte Eigenleistungen
Personalaufwand
(5)
-281.996.147
Aufwand für Abschreibungen
(6)
-32.885.689
-32.668.779
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(7)
-131.772.849
-126.385.280
25.518.932
66.975.426
Finanzerträge
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit
(8)
16.646.157
8.684.735
Finanzaufwendungen
(8)
-19.679.183
-24.618.966
Finanzergebnis
(8)
-3.033.026
-15.934.231
(14)
647.653
313.363
23.133.559
51.354.558
Erträge aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteuern
(9)
Periodenergebnis
-4.724.940
-10.144.368
18.408.619
41.210.190
-10.228.801
11.489.396
-3.441.036
-2.583.620
Sonstiges Ergebnis
Im Eigenkapital erfasste Wertänderungen:
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Währungsumrechnungsdifferenzen
Steuern, soweit auf im Eigenkapital erfasste Wertänderungen entfallend
Sonstiges Ergebnis der Periode nach Steuern
Gesamtergebnis der Periode
(10)
313.737
-51.328
-13.356.100
8.854.447
5.052.519
50.064.637
7.589.691
26.002.215
Periodenergebnis, zurechenbar:
Anteilseigner der Gesellschaft
Ergebnisanteil von Minderheitsgesellschaftern
10.818.928
15.207.975
18.408.619
41.210.190
-114.732
30.993.216
Gesamtergebnis der Periode, zurechenbar:
Anteilseigner der Gesellschaft
Ergebnisanteil von Minderheitsgesellschaftern
74 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
5.167.251
19.071.421
5.052.519
50.064.637
Konsolidierte Bilanz.
Alle Beträge in EUR
Erläuterungen
31. März 2013
31. März 2012
AKTIVA
Langfristige Vermögenswerte
Sachanlagen
(12)
65.416.760
58.930.045
Immaterielle Vermögenswerte
(13)
189.345.135
191.326.900
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
(14)
3.437.667
1.955.158
Sonstige langfristige Finanzanlagen und Beteiligungen
(15)
42.818.231
55.418.353
Sonstige langfristige Vermögenswerte
(16)
3.655.293
3.980.087
Latente Steueransprüche
(23)
47.136.404
41.159.318
351.809.490
352.769.862
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
(17)
118.378.982
99.629.058
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige kurzfristige Vermögenswerte
(18)
354.708.049
387.116.348
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
(15)
5.677.862
10.698.967
Liquide Mittel
(19)
119.536.109
105.606.578
598.301.002
603.050.952
950.110.492
955.820.813
Summe Aktiva
EIGENKAPITAL
Kapital und Rücklagen, die den Anteilseignern der
Gesellschaft zurechenbar sind
Stammkapital
(20)
Kapitalrücklage
Konzernbilanzgewinn und andere Rücklagen
726.728
726.728
66.222.590
66.222.590
174.716.458
193.094.244
241.665.776
260.043.562
Minderheitenanteile
103.436.151
111.830.332
Summe Eigenkapital
345.101.928
371.873.894
VERBINDLICHKEITEN
Langfristige Verbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
(21)
142.776.580
114.352.361
Langfristige Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
(22)
17.178.784
17.739.220
Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer
nach Beendigung des Dienstverhältnisses
(24)
46.673.502
42.359.894
Langfristige Rückstellungen
(27)
4.056.613
3.567.722
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
(25)
6.049.105
4.050.457
Latente Steuerschulden
(23)
13.857.158
18.597.878
230.591.742
200.667.531
120.325.362
90.599.536
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
(22)
523.055
376.517
Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen
(26)
113.555.540
127.558.004
10.414.087
6.284.195
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
(21)
72.872.152
106.606.160
Kurzfristige Rückstellungen
(27)
56.726.627
51.854.976
374.416.822
383.279.388
Kurzfristige Steuerverbindlichkeiten
Summe Verbindlichkeiten
605.008.564
583.946.919
Summe Passiva
950.110.492
955.820.813
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 75
Entwicklung des Eigenkapitals.
Alle Beträge in EUR
Den Anteilseignern der Gesellschaft zurechenbar
Stand 31. März 2011
Stammkapital
Kapitalrücklage
Sonstige
Rücklagen
Konzern­
bilanzgewinn
726.728
66.222.590
1.972.530
124.915.152
Effekte aus der Änderung
der Beteiligungsquote
an Tochterunternehmen
36.922.680
Effekte aus Unternehmenszusammenschlüssen
Dividende
-1.800.000
Gesellschafterzuschüsse
Minderheitenanteile
Summe
Eigenkapital
79.239.798
273.076.797
25.944.093
62.866.772
109.079
109.079
-12.534.058
-14.334.058
90.667
Periodenergebnis
90.667
26.002.215
15.207.975
41.210.190
-2.057.932
-525.688
-2.583.620
7.048.933
4.389.134
11.438.067
149.117.367
111.830.332
371.873.894
-1.699.341
-2.762.395
-17.200.000
-11.862.092
-29.062.092
7.589.691
10.818.928
18.408.619
Sonstiges Ergebnis der Periode:
Währungsumrechnungsdifferenzen
Zeitwertgewinne/-verluste
von zur Veräußerung verfügbaren
finanziellen Vermögenswerten
Stand 31. März 2012
726.728
66.222.590
Effekte aus dem Erwerb
und Verkauf von Minderheiten
43.976.877
-1.063.054
Dividende
Periodenergebnis
Sonstiges Ergebnis der Periode:
Währungsumrechnungsdifferenzen
-1.693.949
-1.747.088
-3.441.036
Zeitwertgewinne/-verluste
von zur Veräußerung verfügbaren
finanziellen Vermögenswerten
-6.010.474
-3.904.589
-9.915.063
103.436.151
345.101.928
Stand 31. März 2013
726.728
66.222.590
35.209.401
139.507.058
Stammkapital
Das eingetragene Stammkapital der Gesellschaft beträgt 726.728 EUR. Das Stammkapital ist vollständig einbezahlt.
Kapitalrücklage
In der Kapitalrücklage wird jener Teil der Rücklagen ausgewiesen, der nicht aus dem Periodenergebnis früherer Berichtsperioden
gebildet worden ist.
Sonstige Rücklagen
Die sonstigen Rücklagen beinhalten Gesellschafterzuschüsse, Effekte aus Veränderung der Beteiligungsquote an Tochterunter­
nehmen, Effekte aus dem Erwerb und Verkauf von Minderheiten sowie Rücklagen aus dem sonstigen Konzernergebnis, wie die
Rücklage für Differenzen aus der Währungsumrechnung und Zeitgewinne/-verluste von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen
Vermögenswerten nach Abzug latenter Steuern.
Die Effekte aus dem Erwerb und Verkauf von Minderheiten im Wirtschaftsjahr 2012/13 resultieren im Wesentlichen aus dem Erwerb
der restlichen 32 % der Anteile an der Kapsch CarrierCom d.o.o., Zagreb, Kroatien, von der TIS Grupa per 30. Mai 2012.
Die Effekte aus der Veränderung der Beteiligungsquote im Wirtschaftsjahr 2011/12 resultieren einerseits aus dem Verkauf und
andererseits aus der Ausgabe von Aktien an der Kapsch TrafficCom AG. Am 27. Juli 2011 wurden 800.000 Stück neue Aktien
an der Kapsch TrafficCom AG ausgegeben. Der Platzierungspreis betrug 61,25 EUR pro Aktie, wodurch der Kapsch Group ein
76 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
­Bruttoemissionserlös in Höhe von TEUR 49.000 zufloss. Am 2. März 2012 wurden 300.000 Stück Aktien an der Kapsch TrafficCom AG
verkauft. Der Verkaufspreis betrug 62,50 EUR pro Aktie, wodurch der Kapsch Group ein Bruttoerlös in Höhe von TEUR 18.750
­zufloss. Der Anteil an der Kapsch TrafficCom AG beläuft sich nach diesen Transaktionen auf 61,90 %.
Konzernbilanzgewinn
Der Konzernbilanzgewinn enthält das Nettoergebnis des Wirtschaftsjahres sowie die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der
in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden.
Minderheitenanteile
Die Minderheitenanteile umfassen die Fremdanteile am Eigenkapital vollkonsolidierter Tochtergesellschaften.
Konsolidierte Geldflussrechnung.
Alle Beträge in EUR
Erläuterungen
2012/13
2011/12
25.518.932
66.975.426
Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit
Berichtigungen um nicht zahlungswirksame Posten und sonstige Überleitungen:
Abschreibungen
Außerplanmäßige Abschreibungen
Zu-/Abnahme der Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer
nach Beendigung des Dienstverhältnisses
(6)
29.702.090
30.231.225
(6,13)
3.183.599
2.437.555
(24)
4.313.608
2.172.504
(25, 27)
1.789.897
-2.853.350
Zu-/Abnahme langfristiger Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(16)
3.126.137
6.059.979
Zu-/Abnahme sonstiger langfristiger Forderungen
(16)
2.081.016
1.158.133
Zu-/Abnahme langfristiger Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(25)
-2.309.596
-3.849.273
Zu-/Abnahme sonstiger langfristiger Verbindlichkeiten und Rückstellungen
Sonstige (netto)
-5.368.056
-7.059.152
62.037.628
95.273.046
Veränderungen des Nettoumlaufvermögens:
Zu-/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
und sonstiger Vermögenswerte
(18)
33.000.089
-90.979.252
Zu-/Abnahme der Vorräte
(17)
-18.666.655
-7.249.582
Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
und sonstiger kurzfristiger Verbindlichkeiten
(26)
13.786.658
-69.023
Zu-/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen
(27)
4.871.651
9.964.822
32.991.742
-88.333.035
95.029.371
6.940.011
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit
Zinseinnahmen
(8)
2.118.070
1.640.908
Zinsausgaben
(8)
-12.381.183
-14.477.353
-12.267.426
-17.086.502
72.498.831
-22.982.936
Nettozahlungen von Ertragsteuern
Nettogeldfluss aus betrieblicher Tätigkeit
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 77
Alle Beträge in EUR
Erläuterungen
Übertrag
2012/13
2011/12
72.498.831
-22.982.936
Geldfluss aus Investitionstätigkeit
Ankauf von Sachanlagen
(12)
-23.917.570
-17.679.734
Ankauf von immateriellen Vermögenswerten
(13)
-9.844.554
-4.564.473
Ankauf von Wertpapieren, Beteiligungen und sonstigen langfristigen Finanzanlagen
(15)
-149.538
-7.188.213
Zahlungen für den Erwerb von Unternehmen (abzüglich erworbene liquide Mittel)
sowie für Asset-Deals
(29)
-4.018.498
-540.382
Zahlungen für den Erwerb von Anteilen an at-equity-konsolidierten Gesellschaften
(14)
-1.546.833
-32.679
Zahlungen für den Erwerb von Minderheitsanteilen
Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
Einnahmen aus dem Verkauf von Wertpapieren und sonstigen Finanzanlagen
Einnahmen aus dem Verkauf von Anteilen
Einnahmen aus der Ausschüttung von assoziierten Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen
Nettogeldfluss aus Investitionstätigkeit
-2.400.000
0
3.260.541
2.476.788
15.307.900
9.739.407
4.300
0
317.681
388.723
-22.986.571
-17.400.563
0
62.957.436
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus der Ausgabe und dem Verkauf von Aktien an einem
Tochterunternehmen sowie aus Gesellschafterzuschüssen
An die Aktionäre der Gesellschaft gezahlte Dividende
-17.200.000
-1.800.000
An die Minderheitsaktionäre von Konzerngesellschaften gezahlte Dividende
-11.862.092
-12.534.058
Zunahme sonstiger langfristiger Finanzverbindlichkeiten
(21)
60.368.117
182.837
Abnahme sonstiger langfristiger Finanzverbindlichkeiten
(21)
-8.628.094
-4.094.132
Zunahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten
(21)
14.172.592
48.051.525
Abnahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten
(21)
-71.121.947
-25.925.807
Abnahme der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
(22)
Nettogeldfluss aus Finanzierungstätigkeit
Netto-Zu-/Abnahme des Finanzmittelbestands
-413.899
-482.579
-34.685.323
66.355.222
14.826.937
25.971.722
105.606.578
80.216.956
14.826.937
25.971.722
-897.406
-582.100
119.536.109
105.606.578
Entwicklung des Finanzmittelbestands
Anfangsbestand
(19)
Netto-Zu-/Abnahme des Finanzmittelbestands
Auswirkungen von Wechselkursänderungen
Endbestand
(19)
Konzernanhang.
Allgemeine Informationen.
Die Kapsch Group ist vor allem in den Bereichen Telekommunikation und Verkehrsleittechnik sowie in damit verbundenen Bereichen tätig.
Es bestehen Beteiligungen im In- und Ausland. Die wesentlichen Absatzmärkte liegen in Österreich, Zentral- und Osteuropa sowie im
Bereich der Verkehrstelematik auch in der Europäischen Union und auf allen anderen Kontinenten. Sitz der Muttergesellschaft ist Wien.
78 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
Die gesamte Geschäftstätigkeit der Kapsch Group wird in vier Segmente unterteilt:
n
Traffic (Intelligent Transportation Systems – ITS-Lösungen)
n
Carrier (Kommunikationslösungen für Mobil- und Festnetzbetreiber sowie für Bahnbetreiber)
n
Enterprise (Sprach-, Daten- und IT-Lösungen für den Geschäftskundenbereich einschließlich Behörden)
n
Others
Das Segment Traffic befasst sich mit Entwicklung, Installation und Betrieb von ITS-Lösungen für den Straßenverkehr weltweit.
­Darüber hinaus werden Dienstleistungen im Bereich von Wartung und Betrieb der Anlagen sowie Komponenten für die ITS-Lösungen
angeboten.
Das Segment Carrier adressiert Betreiber von öffentlichen Kommunikationsnetzen und bietet ebenso K
­ ommunikationslösungen
für Bahngesellschaften (GSM-R) in Europa, Asien bzw. Nordafrika. Das Angebot umfasst den gesamten Bereich moderner
­Kommunikationsnetze auf Basis eigener Produkte und integrierter Lösungen von Partnern.
Das Segment Enterprise befasst sich mit der Systemintegration zur Umsetzung von IT- und Kommunikationslösungen für Unter­
nehmen im CEE-Raum.
Das Segment Others befasst sich im Wesentlichen mit der Konzernsteuerung sowie mit Lösungen für intelligentes Energie­
management.
Entwicklung der Konzernstruktur.
Die Muttergesellschaft (berichtendes Unternehmen) dieses Konzerns ist die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien. Direktes
Mutterunternehmen des berichtenden Unternehmens ist die DATAX HandelsgmbH, Wien, die 100 % der Anteile an der KAPSCHGroup Beteiligungs GmbH, Wien hält. Die DATAX HandelsgmbH, Wien ist das oberste beherrschende Unternehmen des berichtenden
Unternehmens und oberste Konzerngesellschaft des Kapsch Konzerns.
Der Konzern hält derzeit 61,90 % der Anteile an der Kapsch TrafficCom AG, Wien. Die Aktien der Kapsch TrafficCom AG im
­Streubesitz notieren seit dem 26. Juni 2007 im Segment Prime Market der Wiener Börse.
Konsolidierungskreis.
Die Muttergesellschaft KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, gegründet und mit Sitz
in Wien. Die Adresse ihres eingetragenen Firmensitzes ist 1120 Wien, Am Europlatz 2.
Die folgenden Gesellschaften sind in den Konsolidierungskreis einbezogen:
n
KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien
n
Kapsch Aktiengesellschaft, Wien
n
Kapsch Partner Solutions GmbH, Wien
n
Austria Telecommunication International GmbH, Wien
n
Kapsch ConnexPlus GmbH, Wien
n
FIPOFIX GmbH, Wien *)
n
Kapsch CarrierCom AG, Wien
n
Kapsch CarrierCom Kft., Budapest, Ungarn
n
Kapsch EOOD, Sofia, Bulgarien
n
Kapsch DOOEL, Skopje, Mazedonien
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 79
n
Kapsch d.o.o. Beograd, Belgrad, Serbien
n
Kapsch CarrierCom d.o.o., Zagreb, Kroatien
n
Kapsch d.o.o., Laibach, Slowenien
n
Kapsch FE, Minsk, Weißrussland
n
Kapsch CarrierCom France SAS, Paris, Frankreich
n
Kapsch CarrierCom Deutschland GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland
n
Kapsch CarrierCom Taiwan Co., Ltd., Taipei, Taiwan
n
Kapsch CarrierCom UK Ltd., Middlesex, Großbritannien
n
Kapsch CarrierCom España, S.L.U., Madrid, Spanien
n
Kapsch CarrierCom Russia OOO, Moskau, Russland
n
Kapsch CarrierCom SARL, Rabat, Marokko *)
n
Kapsch CarrierCom – Unipessoal LDA, Lissabon, Portugal *)
n
Kapsch CarrierCom Canada Inc., Mississauga, Kanada *)
n
Kapsch CarrierCom Hong Kong Ltd., Hongkong, Volksrepublik China
n
Foshan Shunde Kapsch CarrierCom Consulting Ltd., Foshan, Volksrepublik China ***)
n
Kapsch CarrierCom Italia S.R.L., Rom, Italien
n
Kapsch CarrierCom Sp. z o.o., Warschau, Polen
n
Kapsch CarrierCom s.r.o., Prag, Tschechische Republik
n
Kapsch (Beijing) Information and Communication Technology Co., Ltd., Peking, Volksrepublik China
n
Kapsch BusinessCom AG, Wien
n
Kapsch s.r.o., Bratislava, Slowakische Republik
n
Focus Net Consulting S.A., Sibiu, Rumänien
n
Squario IT Solutions S.A., Bukarest, Rumänien
n
Kapsch BusinessCom s.r.o., Prag, Tschechische Republik
n
Kapsch Sp. z o.o., Warschau, Polen
n
Kapsch S.R.L., Bukarest, Rumänien
n
Kapsch BusinessCom Kft., Budapest, Ungarn
n
Kapsch Smart Energy GmbH, Wien
n
Kapsch Cashpooling and Hedging GmbH, Wien
n
Kapsch IT Services for finance and industries GmbH, Wien
n
Kapsch BusinessCom d.o.o., Laibach, Slowenien *)
n
Data Storage s.r.o., Prag, Tschechische Republik **)
n
FUN-AGENT d.o.o., Zagreb, Kroatien
n
Kapsch TrafficCom AG, Wien
n
Kapsch TrafficCom Construction & Realization spol. s r.o., Prag, Tschechische Republik
n
Kapsch TrafficCom Ltd., Manchester, Großbritannien
n
Kapsch Components GmbH & Co KG, Wien
n
Kapsch Components GmbH, Wien
n
ArtiBrain Software Entwicklungsgesellschaft mbH, Wien
n
Kapsch-Busi S.p.A., Bologna, Italien
n
Kapsch TrafficCom d.o.o., Laibach, Slowenien
n
Kapsch TrafficCom S.r.l., Mailand, Italien
n
Transport Telematic Systems LLC, Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate
n
Kapsch TrafficCom Russia OOO, Moskau, Russland
n
Kapsch Telematik Technologies Bulgaria EAD, Sofia, Bulgarien
n
Kapsch TrafficCom Argentina S.A., Buenos Aires, Argentinien
n
Kapsch TrafficCom Kazakhstan LLC, Astana, Kasachstan
n
Kapsch Telematic Services IOOO, Minsk, Weißrussland
n
Jibesoev GmbH, Wien
n
Kapsch TrafficCom AB, Jönköping, Schweden
80 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
n
Kapsch TrafficCom Australia Pty Ltd, Melbourne, Australien
n
Kapsch TrafficCom Chile S.A., Santiago de Chile, Chile
n
Kapsch TrafficCom do Brasil, Sao Paulo, Brasilien *)
n
Kapsch TrafficCom France SAS, Paris, Frankreich
n
Kapsch TrafficCom (M) Sdn Bhd, Kuala Lumpur, Malaysien
n
Kapsch TrafficCom Limited, Auckland, Neuseeland
n
Kapsch TrafficCom PTE. LTD., Tripleone Somerset, Singapur *)
n
Kapsch TrafficCom South Africa (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika
n
Electronic Toll Collection (Pty) Ltd., Centurion, Südafrika
n
Kapsch TrafficCom South Africa Holding (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika
n
TMT Services and Supplies (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika
n
TMT Services and Supplies (Gauteng) (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika
n
TMT Services and Supplies (North) (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika
n
Berrydust 51 (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika
n
Kapsch TrafficCom B.V., Amsterdam, Niederlande
n
Kapsch TrafficCom Holding II US Corp., McLean, USA
n
Kapsch TrafficCom IVHS Technologies Holding Corp., McLean, USA
n
Kapsch TrafficCom IVHS Holding Corp., McLean, USA
n
Kapsch TrafficCom IVHS Inc., McLean, USA
n
Kapsch TrafficCom Canada Inc., Mississauga, Kanada
n
Kapsch TrafficCom IVHS, S.A. de C.V., Mexiko Stadt, Mexiko
n
Kapsch TrafficCom Holding Corp., McLean, USA
n
Kapsch TrafficCom U.S. Corp., McLean, USA
n
Kapsch TrafficCom Inc., Carlsbad, USA
n
Kapsch Telematic Services GmbH, Wien
n
Kapsch Telematic Services Kft., Budapest, Ungarn
n
Kapsch Telematic Services spol. s r.o., Prag, Tschechische Republik
n
Kapsch Telematic Services GmbH Deutschland, Berlin, Deutschland
n
Kapsch Telematic Services Danmark ApS, Kopenhagen, Dänemark
n
Kapsch Telematic Services Solutions A/S, Kopenhagen, Dänemark
n
Kapsch Telematic Services Sp. z o.o., Warschau, Polen
n
VTI Industrial Electronics (Proprietary Limited) (South Africa), Germiston, Südafrika
Im Wirtschaftsjahr 2012/13 wurden die SafeTCam (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika, die Traffic Software Solutions (Pty) Ltd., Kapstadt,
Südafrika, die Electronic Tolling Operations (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika, die Crestwave 61 (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika, die
Crestwave 63 (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika sowie die Kapsch CarrierCom US Corp., Dallas, USA liquidiert.
Für folgende Gesellschaften wird eine Bewertung nach der Equity-Methode vorgenommen:
Assoziierte Unternehmen:
n
Kapsch Financial Services GmbH, Wien
n
SIMEX, Integración de Sistemas, S.A.P.I. de C.V., Mexiko **)
Die Kapsch TrafficCom Russia OOO, Moskau, Russland hat ihre Anteile am Gemeinschaftsunternehmen LLC United Toll Systems
OOO, Moskau, Russland an den Mehrheitseigentümer Mostotrest verkauft. Die Alcatel-Lucent Kapsch Telecommunication GmbH,
Wien wurde im Wirtschaftsjahr 2012/13 liquidiert.
*) Neugründung im Wirtschaftsjahr 2012/13
**) Erwerb im Wirtschaftsjahr 2012/13
***) in Liquidation
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 81
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.
Im Folgenden werden die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung dieses Konzernabschlusses
zur Anwendung gelangten, dargestellt:
1 Grundlagen der Erstellung
Der Konzernabschluss zum 31. März 2013 wurde in Anwendung von § 245a UGB in Einklang mit den International Financial
Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC),
wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, erstellt. Der Konzernabschluss zum 31. März 2013 wurde nach
dem historischen Anschaffungskostenprinzip aufgestellt, mit Ausnahme von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren und
­derivativen Finanzinstrumenten, die zum Bilanzstichtag mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet werden.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS erfordert die Anwendung von Schätzungen und
Annahmen, welche die Höhe und den Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden am Bilanzstichtag sowie die
bilanzierten Erträge und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Obwohl diese Schätzungen nach bestem
Wissen der Geschäftsführung auf den laufenden Transaktionen basieren, können die tatsächlichen Werte letztendlich von diesen
Schätzungen abweichen. Jene Bereiche, die ein hohes Maß an Schätzungen oder Komplexität aufweisen, oder Bereiche, wo
Annahmen und Schätzungen von großer Bedeutung für den Konzernabschluss sind, werden in Erläuterung 24 dargelegt.
Beträge werden zum Zweck der Übersichtlichkeit gerundet und soweit nicht anders angegeben in Tausend Euro (TEUR) aus­
gewiesen. Für Berechnungen werden dennoch die genauen Beträge einschließlich nicht dargestellter Ziffern verwendet, sodass
dadurch Rundungsdifferenzen auftreten können.
a) Neue und geänderte Standards und Interpretationen, die von der EU übernommen und im Wirtschaftsjahr 2012/13
­erstmalig angewendet wurden
Es gibt keine neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen, die im Jahr 2012/13 Anwendung finden und eine
­wesentliche Auswirkung auf den Konzern hatten.
b) Standards, Interpretationen und Änderungen zu veröffentlichten Standards, die noch nicht verpflichtend anzuwenden
sind und die vom Konzern nicht vorzeitig angewendet wurden
IAS 19, „Leistungen an Arbeitnehmer“, wurde im Juni 2011 geändert. Die Auswirkungen im Konzern werden nachfolgend
erläutert: Der derzeit vom Konzern angewendete Korridoransatz wird abgeschafft und sämtliche v­ ersicherungsmathematische
Gewinne und Verluste werden beim Anfall im sonstigen Ergebnis erfasst; nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird
sofort erfasst; der Zinsaufwand und die erwarteten Erträge aus Planvermögen werden netto unter Berücksichtigung des der
leistungs­orientierten Verpflichtung zugrunde liegenden Zinssatzes ermittelt. Laut IAS 19R haben Unternehmen diesen Standard
auf Wirtschaftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen. Der Konzern wird IAS 19R ab dem Wirtschaftsjahr 2013/14 anwenden. Bei Anwendung von IAS 19R bereits im Wirtschaftsjahr 2012/13 würde das Betriebsergebnis
des ­Konzerns um TEUR 338 höher und das Gesamtergebnis der Periode um TEUR 7.264 geringer ausfallen. Die Rückstellungen
zum ­Bilanzstichtag 31. März 2013 wären um TEUR 9.721 höher.
IFRS 9, „Finanzinstrumente“, befasst sich mit der Klassifizierung, dem Ansatz und der Bewertung von finanziellen Vermögens­
werten und finanziellen Verbindlichkeiten. IFRS 9 wurde im November 2009, Oktober 2010 und Dezember 2011 v­ eröffentlicht.
Dieser Standard ersetzt die Abschnitte des IAS 39, „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“, die sich mit der Klassi­
fizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten befassen. Nach IFRS 9 werden finanzielle Vermögenswerte in zwei
Bewertungs­kategorien klassifiziert: diejenigen, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sowie solche, die zu fort­
geführten Anschaffungskosten bewertet werden. Die Festlegung erfolgt bei erstmaligem Ansatz. Die Einstufung hängt davon
ab, wie der Konzern seine Finanzinstrumente verwaltet hat, sowie welche vertraglich vereinbarten Zahlungsflüsse mit den
82 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
­Finanzinstrumenten zusammenhängen. Für finanzielle Verbindlichkeiten wurden die meisten Vorschriften des IAS 39 beibehalten.
Die Hauptveränderung liegt darin, dass in den Fällen der Ausübung der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert die Wertveränderungen, die aufgrund des eigenen Unternehmenskreditrisikos entstehen, im sonstigen Ergebnis statt in der Gesamt­
ergebnisrechnung erfasst werden, es sei denn, dass dies zu einer unzutreffenden Darstellung führt. Der Konzern wird IFRS 9
spätestens in dem Wirtschaftsjahr anwenden, welches am 1. April 2015 beginnt. Des Weiteren wird der Konzern die weiteren
Phasen des IFRS 9 analysieren, sobald diese vom IASB verabschiedet werden.
IFRS 10, „Konzernabschlüsse“, baut auf bestehenden Grundsätzen auf. Im Mittelpunkt von IFRS 10 steht die Einführung eines
einheitlichen Konsolidierungsmodells für sämtliche Unternehmen, welches auf die Beherrschung des Tochterunternehmens
durch das Mutterunternehmen abstellt. Darüber hinaus enthält der Standard zusätzliche Leitfäden, die bei der Bestimmung, ob
eine Beherrschung vorliegt, unterstützen – insbesondere bei schwierigen Fällen. Der Konzern wird IFRS 10 im Wirtschaftsjahr,
welches am 1. April 2014 beginnt, anwenden. Wesentliche Auswirkungen des IFRS 10 auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Darstellung des Konzerns werden gegenwärtig nicht erwartet.
IFRS 11, „Gemeinsame Vereinbarungen“, ändert die Definition von Gemeinschaftsunternehmen. Eine gemeinsame Verein­
barung ist hiernach definiert als ein Arrangement, bei dem zwei oder mehr Parteien gemeinschaftlich die Führung ausüben.
Unter gemeinschaftlicher Führung versteht man die vertraglich vereinbarte, gemeinsam ausgeübte Führung einer Vereinbarung.
Sie besteht nur dann, wenn Entscheidungen über die maßgeblichen Tätigkeiten die einstimmige Zustimmung der an der gemeinschaftlichen Führung beteiligten Parteien erfordern. Jeder Partner einer gemeinsamen Vereinbarung muss seine Rechte
und Pflichten aus der Vereinbarung bilanziell erfassen. Der Fokus liegt nicht mehr auf der rechtlichen Ausgestaltung der gemeinsamen Vereinbarung, sondern eher auf der Art und Weise, wie die Rechte und Pflichten auf die Partner der gemeinsamen
Vereinbarung verteilt werden. Nach IFRS 11 gibt es nunmehr lediglich zwei „Arten“ gemeinsamer Vereinbarungen: gemeinschaftliche Tätigkeiten („joint operations“) und Gemeinschaftsunternehmen („joint ventures“). Das bisherige Wahlrecht der
­Quotenkonsolidierung bei gemeinschaftlich geführten Unternehmen wurde abgeschafft. Partnerunternehmen eines Gemeinschaftsunternehmens haben verpflichtend die Equity-Bilanzierung anzuwenden. IFRS 11 wurde von der Europäischen Kommission mit Verordnung vom 11. Dezember 2012 übernommen und ist erstmals in der ersten Berichtsperiode eines am oder nach
dem 1. Jänner 2014 beginnenden Wirtschaftsjahres anzuwenden. Der Konzern wird IFRS 11 im Wirtschaftsjahr, welches am
1. April 2014 beginnt, anwenden. Wesentliche Auswirkungen des IFRS 11 auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie
die Darstellung des Konzerns werden gegenwärtig nicht erwartet.
IFRS 12, „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“, führt die überarbeiteten Angabepflichten zu IAS 27 bzw. IFRS 10,
IAS 31 bzw. IFRS 11 und IAS 28 in einen Standard zusammen. Der Konzern wird IFRS 12 im Wirtschaftsjahr, welches am
1. April 2014 beginnt, anwenden. Wesentliche Auswirkungen des IFRS 12 auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie
die Darstellung des Konzerns werden gegenwärtig nicht erwartet.
IFRS 13, „Bemessung des beizulegenden Zeitwerts“, hat die Verbesserung der Bewertungskontinuität und die Verminderung
der Komplexität als Ziel gesetzt. Es wird beschrieben, wie der beizulegende Zeitwert zu definieren ist, wie die Bewertung
­bestimmt wird und welche Angaben zu machen sind. Die Vorschriften, die eine Angleichung von IFRS und US GAAP mit sich
bringen, erweitern nicht den Anwendungsbereich der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert, sondern erläutern in den Fällen,
in denen dies bereits von Standards verlangt oder erlaubt wird, wie der beizulegende Zeitwert anzuwenden ist. Der Konzern
wird IFRS 13 in dem Wirtschaftsjahr anwenden, welches nach dem 1. April 2013 beginnt. Wesentliche Auswirkungen des
IFRS 13 auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Darstellung des Konzerns werden gegenwärtig nicht erwartet.
IAS 32, „Finanzinstrumente: Darstellung“, ergänzt die Voraussetzung für die Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und
finanziellen Verbindlichkeiten. Eine Saldierung wird weiterhin nur dann möglich sein, wenn gegenwärtig ein Rechtsanspruch darauf
besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen, es beabsichtigt ist, die Finanzinstrumente netto zu begleichen oder
gleichzeitig mit der Realisierung des finanziellen Vermögenswerts die dazugehörige finanzielle Verbindlichkeit zu begleichen. Die
Standardänderungen ergänzen und konkretisieren die Anwendungsleitlinien bezüglich Gegenwärtigkeit und Gleichzeitigkeit. Der
Konzern wird IAS 32R im Wirtschaftsjahr, welches am 1. April 2014 beginnt, anwenden. Wesentliche Auswirkungen des IAS 32R
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Darstellung des Konzerns werden gegenwärtig nicht erwartet.
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 83
IFRS 7, „Finanzinstrumente: Angaben“, wird in Zukunft zusätzliche Anhangsangaben zur Saldierung von finanziellen Vermögens­werten und finanziellen Verbindlichkeiten vorsehen. Der Konzern wird IFRS 7R im Wirtschaftsjahr, welches am 1. April 2013
beginnt, rückwirkend anwenden. Wesentliche Auswirkungen des IFRS 7R auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie
die Darstellung des Konzerns werden gegenwärtig nicht erwartet.
IAS 1, „Darstellung des Abschlusses“, enthält Änderungen mit dem Ziel, die Darstellung der zunehmenden Zahl von Posten
des sonstigen Ergebnisses klarer zu gestalten. Es wird zukünftig zwischen Posten des sonstigen Ergebnisses, die anschließend
in das Periodenergebnis umgegliedert werden können, und Posten, bei denen eine solche Umgliederung nie erfolgen wird,
unterschieden. Die Änderungen befassen sich nicht mit dem Inhalt des sonstigen Ergebnisses. Die Änderungen wurden am
5. Juni 2012 von der EU übernommen und werden im Konzern im Wirtschaftsjahr, welches am 1. April 2013 beginnt, angewendet.
IAS 27, „Einzelabschlüsse“, wird künftig nur noch Regelungen zu IFRS-Einzelabschlüssen beinhalten und wird im Konzern
im Wirtschaftsjahr, welches am 1. April 2014 beginnt, angewendet. Wesentliche Auswirkungen des IAS 27 auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage sowie die Darstellung des Konzerns werden gegenwärtig nicht erwartet.
IAS 28, „Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“, erweitert die zwingende Anwendung der
Equity-Methode auf Gemeinschaftsunternehmen. Die Änderung wird im Wirtschaftsjahr, welches am 1. April 2014 beginnt,
­angewendet. Wesentliche Auswirkungen des IAS 28 auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Darstellung
des Konzerns werden gegenwärtig nicht erwartet.
IFRS 1, „Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards“ (überarbeitet), enthält Befreiungsregelungen
bei ausgeprägter Hochinflation und die Beseitigung fester Zeitpunkte für Erstanwender. Die Neuregelungen sind von EUUnter­nehmen erstmals in der ersten Berichtsperiode eines am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnenden Wirtschaftsjahres
­anzuwenden. Die Änderung hat für den Konzern keine Auswirkungen, da bereits ein IFRS-Konzernabschluss erstellt wird.
IFRIC 20, „Abraumkosten in der Produktionsphase eines Tagebaubergwerks“, beschäftigt sich mit Fragen zu Ansatz und
Bewertung von während des Abbaubetriebes anfallenden Kosten der Abraumbeseitigung im Tagebau. Infolge der I­nterpretation
müssen Unternehmen gegebenenfalls aktivierte Vermögenswerte (stripping assets) über die Gewinnrücklagen in der Eröffnungsbilanz ausbuchen, sofern diese Vermögenswerte keinem identifizierbaren Teil eines Abbauvorkommens zugerechnet
werden können. Die Interpretation ist für Berichtsperioden eines Wirtschaftsjahres, welches am oder nach dem 1. Jänner 2013
beginnt, anzuwenden und hat keine Auswirkung auf den Konzern.
Es gibt keine weiteren Standards oder Interpretationen, die noch nicht verpflichtend anzuwenden sind und die eine wesentliche
Auswirkung auf den Konzern hätten.
Der Konzernabschluss wurde von der Geschäftsführung zum Datum der Unterfertigung erstellt und zur Veröffentlichung freige­
geben. Der Jahresabschluss der Muttergesellschaft, der nach Überleitung auf die anzuwendenden Rechnungslegungsstandards
in den Konzernabschluss einbezogen wurde, ist zum Datum der Unterfertigung vom Aufsichtsrat noch nicht festgestellt worden.
2Konsolidierung
a) Tochtergesellschaften
Tochterunternehmen sind alle Unternehmen (inklusive Zweckgesellschaften), bei denen der Konzern die Kontrolle über die
Finanz- und Geschäftspolitik ausübt. Dies ist regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil von mehr als 50 %. Bei der
­Beurteilung, ob Kontrolle vorliegt, werden Existenz und Auswirkung potenzieller Stimmrechte, die aktuell ausübbar oder
umwandelbar sind, berücksichtigt. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen
(Vollkonsolidierung), zu dem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert,
zu dem die Kontrolle endet.
84 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
Konzerninterne Transaktionen, Salden sowie unrealisierte Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen werden eliminiert. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von Tochtergesellschaften wurden, sofern notwendig,
geändert, um eine konzerneinheitliche Bilanzierung zu gewährleisten.
b) Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen
Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen werden wie Transaktionen mit Eigenkapitaleignern des Konzerns behandelt.
Ein aus dem Erwerb eines nicht beherrschenden Anteils entstehender Unterschiedsbetrag zwischen der gezahlten Leistung
und dem betreffenden Anteil an dem Buchwert des Nettovermögens des Tochterunternehmens wird im Eigenkapital erfasst.
Gewinne und Verluste, die bei der Veräußerung von nicht beherrschenden Anteilen entstehen, werden ebenfalls im Eigenkapital
erfasst.
Wenn der Konzern entweder die Beherrschung oder den maßgeblichen Einfluss auf ein Unternehmen verliert, wird der ver­
bleibende Anteil zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet und die daraus resultierende Differenz im Periodenergebnis erfasst.
Der beizulegende Zeitwert ist der beim erstmaligen Ansatz eines assoziierten Unternehmens, Gemeinschaftsunternehmens
oder eines finanziellen Vermögenswertes ermittelte beizulegende Zeitwert. Darüber hinaus werden alle im sonstigen Ergebnis
ausgewiesenen Beträge in Bezug auf dieses Unternehmen so bilanziert, wie dies verlangt würde, wenn das Mutterunternehmen
die dazugehörigen Vermögenswerte und Schulden direkt veräußert hätte. Dies bedeutet, dass ein zuvor im sonstigen Ergebnis
erfasster Aufwand oder Ertrag vom Eigenkapital ins Ergebnis umgegliedert wird.
c) Gemeinschaftsunternehmen
Gemeinschaftsunternehmen sind Unternehmen, bei denen zwei oder mehr Partnerunternehmen durch eine vertragliche Vereinbarung gebunden sind und diese vertragliche Vereinbarung eine gemeinschaftliche Führung begründet. Der Konzern bilanziert
Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode.
d)
Assoziierte Unternehmen
Assoziierte Unternehmen sind Gesellschaften, bei denen der Konzern einen maßgeblichen, nicht aber beherrschenden Einfluss
ausüben kann, was im Allgemeinen mit einem Stimmrechtsanteil von 20 % bis 50 % einhergeht. Assoziierte Unternehmen
werden nach der Equity-Methode bilanziert. Der Anteil des Konzerns an den Veränderungen bei den Gewinnen oder Verlusten
seiner assoziierten Unternehmen wird vom Zeitpunkt des Erwerbs an in der Gesamtergebnisrechnung erfasst und sein Anteil
an den Veränderungen der Rücklagen wird in den Rücklagen erfasst. Der Firmenwert aus dem Erwerb von assoziierten Unternehmen wird abzüglich etwaiger Wertminderungsverluste unter den Beteiligungen an assoziierten Unternehmen ausgewiesen.
Die kumulierten Veränderungen nach dem Erwerb werden gegen den Beteiligungsbuchwert verrechnet. Wenn der Anteil des
Konzerns an den Verlusten eines assoziierten Unternehmens gleich seiner Beteiligung an diesem assoziierten Unternehmen ist
bzw. diese übersteigt, einschließlich aller unbesicherten Forderungen, weist der Konzern darüber hinausgehende Verluste nicht
aus, sofern er nicht zugunsten des assoziierten Unternehmens Verpflichtungen eingegangen ist bzw. Zahlungen getätigt hat.
Wenn sich die Beteiligungsquote an einem assoziierten Unternehmen verringert hat, dies jedoch ein assoziiertes Unternehmen
bleibt, so wird nur der anteilige Betrag der zuvor im sonstigen Ergebnis erfassten Gewinne bzw. Verluste in das Periodenergebnis
umgegliedert.
Wesentliche nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen dem Konzern und den assoziierten Unternehmen werden
in Höhe der Beteiligung des Konzerns an den assoziierten Unternehmen eliminiert. Nicht realisierte Verluste werden ebenfalls
eliminiert, sofern nicht die Transaktion einen Hinweis auf die Wertberichtigung des übertragenen Vermögenswertes liefert.
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 85
3 Erwerb von Unternehmen
Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode zum Erwerbszeitpunkt bilanziert. Der Erwerbszeitpunkt
findet bei Übergang der Beherrschung auf den Konzern statt.
Beherrschung ist die Möglichkeit, die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens zu bestimmen, um aus dessen Tätigkeit
Nutzen zu ziehen. Bei der Beurteilung der Beherrschung berücksichtigt der Konzern auch ausübbare potenzielle Stimmrechte.
Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der aus­
gegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Außerdem beinhalten sie die beizulegenden Zeitwerte jeglicher angesetzter Vermögenswerte oder Schulden, die aus einer bedingten
Gegenleistungsvereinbarung resultieren. Anschaffungsnebenkosten des Erwerbs werden in voller Höhe aufwandswirksam
erfasst, wenn sie anfallen.
Im Zuge von Unternehmenserwerben gemäß IFRS 3 werden Vermögenswerte und Schulden (einschließlich Eventualschulden)
unabhängig von der Höhe eventuell bestehender nicht beherrschender Anteile mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten
­angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte sind gesondert vom Firmenwert zu bilanzieren, wenn sie vom Unternehmen trennbar
sind oder aus einem gesetzlichen, vertraglichen oder anderen Rechtsanspruch resultieren. Restrukturierungsrückstellungen ­
dürfen im Rahmen der Kaufpreisallokation nicht neu gebildet werden. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge, die dem
Veräußerer nicht näher identifizierbare Marktchancen und Entwicklungspotenziale abgelten, werden in der zugehörigen
zahlungsmittel­generierenden Einheit (ZGE) als Firmenwert aktiviert.
Etwaige bedingte Gegenleistungen werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Nachträgliche
­Änderungen des beizulegenden Zeitwerts einer als Vermögenswert oder als Verbindlichkeit eingestuften bedingten Gegenleistung
werden im Rahmen von IAS 39 bewertet und ein daraus resultierender Gewinn bzw. Verlust wird in der Gesamterfolgsrechnung
erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet, und ihre spätere Abgeltung
wird im Eigenkapital bilanziert. Im Abschluss noch enthaltene bedingte Gegenleistungen aus Unternehmenszusammenschlüssen
vor Anwendung des IFRS 3 (2008) werden weiterhin nach den Regelungen des IFRS 3 (2004) behandelt.
Die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten werden im Rahmen der Folgekonsolidierung entsprechend den korrespondierenden
Vermögenswerten und Schulden fortgeführt.
Die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte erfordert bestimmte Schätzungen und Beurteilungen, vor allem der e
­ rworbenen
immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen, der übernommenen Verbindlichkeiten sowie der Nutzungsdauern der
­erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen.
Für jeden Unternehmenserwerb entscheidet der Konzern auf individueller Basis, ob die nicht beherrschenden Anteile am
­erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder anhand des proportionalen Anteils am Nettovermögen des
­erworbenen Unternehmens erfasst werden.
Der Konzern bewertet den Firmenwert zum Erwerbszeitpunkt als:
n
den beizulegenden Zeitwert der übertragenen Gegenleistung – gegebenenfalls zuzüglich
n
des erfassten Betrags aller nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen – zuzüglich
n
des beizulegenden Zeitwertes des vorher bestehenden Eigenkapitalanteils an dem erworbenen Unternehmen,
wenn es sich um einen sukzessiven Unternehmenszusammenschluss handelt – abzüglich
n
des Nettobetrags (im Allgemeinen der beizulegende Zeitwert) der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte
und übernommenen Schulden.
Wenn der Überschuss negativ ist, wird ein Gewinn aus einem Erwerb zu einem Preis unter dem Marktwert unmittelbar im
­Periodenergebnis erfasst.
86 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
4Währungsumrechnung
Die im Abschluss eines jeden Konzernunternehmens enthaltenen Posten werden auf Basis der Währung bewertet, die der
­Währung des primären wirtschaftlichen Umfelds, in dem das Unternehmen operiert, entspricht (funktionale Währung).
Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt, der die Berichtswährung der Kapsch Group darstellt.
a) Umrechnung ausländischer Abschlüsse
Die Abschlüsse ausländischer, in den Konzernabschluss einbezogener Tochterunternehmen werden gemäß IAS 21 wie folgt
umgerechnet:
Die Gesamtergebnisrechnung ausländischer Unternehmen (ausgenommen solcher aus Hochinflationsländern), die eine vom
Euro abweichende funktionale Währung haben, wird zu den durchschnittlichen Wechselkursen des Wirtschaftsjahres und die
Bilanz zum jeweiligen Mittelkurs der Fremdwährung am Bilanzstichtag in die Berichtswährung des Konzerns umgerechnet.
Als Basis gelten die Devisenreferenzkurse der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Deutschen Bundesbank, die über die
Homepage der Österreichischen Nationalbank abgerufen werden. Währungsumrechnungsdifferenzen, die aus der Umrechnung von Anteilen an Tochtergesellschaften entstehen, werden im Eigenkapital unter dem Posten „Ausgleichsposten aus der
Währungsumrechnung“ ausgewiesen. Bei Verkauf von ausländischen Unternehmen werden solche Umrechnungsdifferenzen
in der Gesamtergebnisrechnung als Teil des Gewinnes/Verlustes aus dem Verkauf von Anteilen an verbundenen Unternehmen
dargestellt.
Firmenwerte und Zuschreibungen auf den Zeitwert im Zusammenhang mit dem Erwerb eines ausländischen Unternehmens
werden als Aktiva und Passiva des jeweiligen ausländischen Unternehmens dargestellt und zum Schlusskurs umgerechnet.
Die folgenden wesentlichen Wechselkurse wurden während des Wirtschaftsjahres angewendet:
Durchschnittsdevisenkurs
EUR
AUD
Devisenkurs am Abschlussstichtag
2012/13
2011/12
2012/13
2011/12
1,251
1,319
1,231
1,284
CAD
1,296
1,371
1,302
1,331
CZK
25,277
24,722
25,740
24,730
PLN
4,168
4,174
4,180
4,152
SEK
8,612
9,002
8,355
8,846
USD
1,292
1,388
1,281
1,336
ZAR
10,946
10,210
11,820
10,232
Im Wirtschaftsjahr 2011/12 wurde die Kapsch Telematic Services IOOO, Minsk, Weißrussland gegründet. Weißrussland ist zum
Bilanzstichtag 31. März 2013 nach wie vor als Hochinflationsland eingestuft. Der Konzern untersuchte, ob für die Gesellschaft
IAS 29 (Rechnungslegung in Hochinflationsländern) anzuwenden ist. Da der Euro (EUR) und nicht der weißrussische Rubel (BYR)
aufgrund des wirtschaftlichen Umfelds die funktionale Währung ist, hat die Einstufung von Weißrussland als Hochinflationsland
bilanziell keine Folgen für das weißrussische Tochterunternehmen und damit auf den vorliegenden Konzernabschluss.
IAS 29 findet keine Anwendung.
b) Transaktionen in fremder Währung
Transaktionen in Fremdwährungen werden zum Wechselkurs am Tag der Transaktion in die Berichtswährung umgerechnet.
Gewinne und Verluste, die aus der Abwicklung von solchen Transaktionen und aus der Umrechnung monetärer Vermögenswerte
und Schulden in Fremdwährungen resultieren, sind in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Nicht monetäre Posten der Bilanz
werden zu historischen Kursen und nicht monetäre Posten, die zum niedrigeren beizulegenden Wert (Nettoveräußerungswert)
bewertet wurden, zu dem zum Zeitpunkt der Wertermittlung geltenden Wechselkurs umgerechnet.
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 87
Fremdwährungsgewinne und -verluste, die aus der Umrechnung von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie
Finanzforderungen und Finanzschulden resultieren, werden in der Gesamtergebnisrechnung im Finanzergebnis ausgewiesen.
Alle anderen Fremdwährungsgewinne und -verluste werden in der Gesamtergebnisrechnung im sonstigen betrieblichen
Ertrag oder sonstigen betrieblichen Aufwand ausgewiesen.
5 Finanzinstrumente und Risikomanagement
Die in der Bilanz ausgewiesenen originären Finanzinstrumente beinhalten „liquide Mittel“, „Wertpapiere“, „Finanzanlagen und
Beteiligungen“, „Forderungen und Verbindlichkeiten“ und „Kreditverbindlichkeiten“. Für diese Finanzinstrumente gelten die
beim jeweiligen Bilanzposten angeführten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze.
Der Konzern ist aufgrund seiner Aktivitäten einer Reihe von Finanzrisiken, insbesondere Fremdwährungsrisiko, Zinsrisiko und
Kreditrisiko, ausgesetzt. Das Risikomanagement des Konzerns konzentriert sich auf die Nichtvorhersehbarkeit von Finanzmärkten
und versucht, mögliche nachteilige Auswirkungen auf die Ertragslage des Konzerns zu minimieren. Der Konzern wendet keine
Sicherungsbilanzierung (Hedge Accounting), wie in IAS 39 vorgesehen, an.
a) Fremdwährungsrisiko
Unter Fremdwährungsrisiko versteht man jenes Risiko, das durch Währungsschwankungen bei den Finanzinstrumenten
entsteht. Ein Wechselkursrisiko besteht insbesondere, wenn Geschäftstransaktionen in einer Währung durchgeführt werden
oder im Zuge der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit entstehen könnten, die nicht mit der funktionalen Währung des Konzerns
übereinstimmt (im Weiteren als „Fremdwährung“ bezeichnet).
Der Konzern agiert international und ist einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt, das aus den Risiken von verschiedenen
­Währungen resultiert, vor allem hinsichtlich der tschechischen Krone, des polnischen Zloty und südafrikanischen Rand sowie
des US Dollars. Aufgrund der Vertragsgestaltung in Euro entsteht dem Konzern kein Fremdwährungsrisiko aus dem weißrussischen Rubel. Kundenaufträge werden überwiegend in den jeweiligen Landeswährungen der Konzerngesellschaften fakturiert.
Nur im Fall, dass der Konzern erwartet, einem bedeutenden Fremdwährungsrisiko ausgesetzt zu sein, werden größere Aufträge
in Fremdwährung bei Bedarf durch Devisentermingeschäfte abgesichert.
Hätte sich der Kurs der unten angeführten Währungen (bezogen auf kurzfristige und langfristige Forderungen und Verbind­
lichkeiten) zum Stichtag 31. März 2013 (31. März 2012) um den unten angeführten Prozentsatz („Volatilität“) verändert, wäre das
Ergebnis vor Steuern, sofern alle anderen variablen Kosten konstant geblieben wären, um die folgenden Beträge höher bzw.
niedriger ausgefallen.
Währung
Volatilität
Auswirkung auf Periodenergebnis und Eigenkapital in TEUR
2012/13
2011/12
AUD
10 %
364
496
CAD
10 %
1.987
2.054
CZK
10 %
337
3.332
EUR
10 %
-4.097
-2.556
PLN
10 %
933
10.043
SEK
10 %
533
2.623
USD
10 %
2.869
3.570
ZAR
10 %
2.506
3.782
Die Auswirkung beim polnischen Zloty im Wirtschaftsjahr 2011/12 ergab sich aus dem Mauterrichtungsprojekt in Polen.
88 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
b)
Zinsrisiko
Unter Zinsrisiko versteht man das Risiko, das aus den Wertschwankungen von Finanzinstrumenten, anderen Bilanzposten (z. B.
Forderungen und Verbindlichkeiten) und/oder Zahlungsströmen aufgrund von Schwankungen bei den Marktzinssätzen entsteht.
Für festverzinsliche Bilanzposten umfasst das Risiko das Barwertrisiko. Im Fall, dass der Marktzinssatz für Finanzinstrumente
schwankt, kann entweder ein Gewinn oder ein Verlust resultieren, wenn das Finanzinstrument vor Fälligkeit veräußert wird.
Für variabel verzinste Bilanzposten bezieht sich das Risiko auf den Zahlungsstrom. Bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten
können Anpassungen in den Zinssätzen aus Änderungen bei den Marktzinssätzen resultieren. Solche Veränderungen würden
Änderungen bei Zinszahlungen zur Folge haben. Variabel verzinste (sowohl kurzfristige als auch langfristige) Finanzverbindlichkeiten machen rund 30 % der verzinsten Verbindlichkeiten aus. Wenn das Marktzinsniveau zum 31. März 2013 um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, hätte dies – wie im Vorjahr – keine wesentliche Auswirkung auf das Konzernergebnis.
Zur Absicherung des Zinsrisikos aus Finanzverbindlichkeiten und dem Finanzierungsleasing, dem ein variabler Zinssatz zugrunde
liegt (siehe Erläuterung 22), setzt der Konzern derivative Finanzinstrumente in Form von Zinscaps und Zinsswaps ein.
c) Kreditrisiko
Als Teil des Risikomanagements des Konzerns unterhält der Konzern Geschäftsbeziehungen nur mit als kreditwürdig e
­ ingestuften
Dritten und hat Richtlinien eingeführt, um sicherzustellen, dass der Konzern Kunden mit entsprechender Bonität beliefert.
Zusätzlich überwacht der Konzern laufend seine Forderungssalden, um sein Risiko hinsichtlich uneinbringlicher Forderungen
zu beschränken. Bestimmte Konzernrichtlinien beschränken das Kreditlimit gegenüber einzelnen Finanzinstitutionen je nach
Bonitätsbeurteilung der Institution. Bei großen Mauterrichtungsprojekten besteht ein Kreditrisiko im Wesentlichen in der Phase
der Errichtung des Mautsystems. Es besteht mit Ausnahme der Mautprojekte in der Tschechischen Republik, Südafrika, Polen
und Weißrussland (siehe Erläuterung 18) keine Konzentration des Kreditrisikos in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen, da der Konzern im Allgemeinen eine große Zahl an Kunden weltweit hat. Das Ausfallrisiko der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen kann basierend auf den Erfahrungen des Konzerns als niedrig eingestuft werden.
Das maximale Kreditrisiko entspricht den Buchwerten:
Alle Beträge in TEUR
Sonstige langfristige Finanzanlagen und Beteiligungen
Sonstige langfristige Vermögenswerte
d)
2012/13
2011/12
42.818
55.418
3.655
3.980
Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte
354.708
387.116
Liquide Mittel
119.536
105.607
520.718
552.121
Liquiditätsrisiko
Die Cashflow-Prognosen werden auf der Ebene der operativen Gesellschaften erstellt und im Konzern zusammengefasst. Das
Management überwacht die rollierende Vorausplanung der Liquiditätsreserve des Konzerns, um sicherzustellen, dass ausreichende Liquidität verfügbar ist, um den Betriebsbedarf zu decken, sowie dass jederzeit genug Spielraum bei den ungenutzten
Kreditlinien vorhanden ist.
e) Aktienkursrisiko
Der Konzern ist einem Kursänderungsrisiko aus einer wesentlichen Eigenkapitalbeteiligung ausgesetzt, da eine gehaltene
norwegische Beteiligung (Q-Free ASA) in der Konzernbilanz als zur Veräußerung verfügbar bewertet klassifiziert wird, deren
Nettovermögen dem Risiko von Wechselkursänderungen unterliegt. Die Beteiligung Q-Free ASA wird an der Börse gehandelt.
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 89
Die folgende Tabelle fasst die Auswirkung der Steigerung bzw. Verminderung des Aktienkurses der Q-Free ASA auf das
­sonstige Ergebnis der Periode nach Steuern zusammen. Die Analyse basiert auf der Annahme, dass der Kurs um 10 % steigt
bzw. sinkt und alle anderen Variablen konstant bleiben.
ISIN
NO0003103103
Volatilität
Auswirkung auf sonstiges Ergebnis und Eigenkapital in TEUR
10 %
2012/13
2011/12
3.200
4.098
f) Rohstoffrisiko
Der Konzern ist keinem wesentlichen Preisschwankungsrisiko von Rohstoffen ausgesetzt.
6Kapitalmanagement
Das Kapitalmanagement folgt einer wertorientierten und nachhaltigen Unternehmensführung auf Grundlage der Erfolgsrechnung in den einzelnen Geschäftssegmenten. Bilanzkennzahlen und andere ökonomische Kriterien sowie die langfristige
Entwicklung der Gruppe werden ebenso überwacht und in die Steuerung miteinbezogen. Eine wichtige Kennzahl für die
­Kapitalstruktur ist der Verschuldungsgrad, berechnet aus dem Verhältnis von Nettoverschuldung zum Eigenkapital. Die Netto­
verschuldung (das Nettoguthaben) setzt sich aus langfristigen und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel, Bankguthaben und kurzfristiger Wertpapiere zusammen. Die Kapitalmanagementstrategie der Kapsch Group achtet unter
anderem auch darauf, dass die Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung
haben. Des Weiteren soll der Konzernverschuldungsgrad im Wirtschaftsjahresdurchschnitt in einer Bandbreite von ca. 25 %
bis 35 % aufrechterhalten werden, um sich weiterhin den Zugang zu Fremdmitteln zu vertretbaren Kosten zu sichern. Auch
prüft der Konzern laufend die Einhaltung sämtlicher Covenants im Zusammenhang mit Kreditverträgen. Nichtsdestotrotz kann
das sehr volatile Projektgeschäft dafür verantwortlich sein, dass unter Umständen nicht zu jedem Zeitpunkt die Strategie zum
Verschuldungsgrad bzw. die erforderlichen Covenants eingehalten werden können.
Im Berichtsjahr wurden alle extern auferlegten Kapitalanforderungen, welche einerseits aus den Projektfinanzierungen für die
landesweiten LKW-Mautsysteme in Weißrussland und Polen und andererseits aus einer Akquisitionsfinanzierung auf Ebene der
KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH resultierten, vereinbarungsgemäß eingehalten.
Ziel dieser Maßnahmen ist die Sicherstellung einer langfristigen Unternehmensfortführung, um den Anteilseignern sowie allen
anderen Interessenten des Unternehmens zu signalisieren, dass deren Anforderungen gut und nachhaltig erfüllt werden können
bzw. die ihnen zustehenden Leistungen bereitgestellt werden. Auch die Finanzierung des beabsichtigten Wachstumskurses
und die Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur sind wesentliche Ziele des Kapitalmanagements des Konzerns.
Alle Beträge in TEUR
2012/13
2011/12
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
142.777
114.352
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
72.872
106.606
Summe Finanzverbindlichkeiten
215.649
220.959
Liquide Mittel und Bankguthaben
119.536
105.607
Kurzfristige Wertpapiere
5.678
10.699
Nettoguthaben/Nettoverschuldung
-90.435
-104.653
Eigenkapital
345.102
371.874
26 %
28 %
Verschuldungsgrad
7Fremdkapitalkosten
Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zurechenbar
sind, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswerts so lange aktiviert, bis alle Arbeiten im
Wesentlichen abgeschlossen sind, um den Vermögenswert für seinen beabsichtigten Gebrauch oder Verkauf zu verwenden.
90 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
Ein qualifizierter Vermögenswert ist ein Vermögenswert (Vorräte, Fabrikationsanlagen, Mauterrichtungsprojekte, Energie­
versorgungseinrichtungen, immaterielle Vermögenswerte, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien), für den ein beträchtlicher
Zeitraum (im Konzern mindestens 12 Monate) erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen
Zustand zu bringen.
Bei der Bestimmung des Betrags der aktivierbaren Fremdkapitalkosten einer Periode werden alle Anlageerträge, die aus
Finanzinvestitionen erzielt worden sind und vorübergehend bis zur Verwendung für den qualifizierten Vermögenswert angelegt
wurden, von den angefallenen Fremdkapitalkosten abgezogen.
Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2012/13 wurden die Kriterien eines qualifizierten Vermögenswertes im Konzern für keinen an­
gesetzten Vermögenswert erfüllt und folglich keine Aktivierung von Fremdkapitalkosten vorgenommen. Für das Mauterrichtungs­
projekt Weißrussland, das die Kriterien für IAS 23 erfüllt, wurden Fremdkapitalkosten in der Projektkalkulation berücksichtigt.
Andere Fremdkapitalkosten werden in der Periode ihres Anfalls als Aufwand erfasst.
8Sachanlagen
Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibung bilanziert. Die Abschreibung erfolgt unter
Einhaltung der Konzernrichtlinien linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer der Anlagen:
Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer beträgt 3 bis 26 Jahre bei Gebäuden und Bauten auf fremdem Grund, 4 bis 20 Jahre
für technische Anlagen und Maschinen sowie 3 bis 10 Jahre für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die
Nutzungsdauern und die Restbuchwerte werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und bei Bedarf angepasst. Ist der B
­ uchwert
einer Sachanlage zum Bilanzstichtag höher als deren geschätzter erzielbarer Betrag, wird eine Wertminderung auf den
­niedrigeren geschätzten erzielbaren Betrag vorgenommen.
Der Unterschiedsbetrag zwischen Erlös aus dem Verkauf von Anlagen und Buchwert wird als Gewinn oder Verlust im Ergebnis
aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. 9 Immaterielle Vermögenswerte
a) Firmenwerte
Ein Firmenwert entsteht beim Erwerb von Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlich geführten
Unternehmen und stellt den Überschuss der übertragenen Gegenleistung des Unternehmenserwerbs über den beizulegenden
Zeitwert der Anteile des Konzerns an den erworbenen identifizierbaren Vermögenswerten, den übernommenen Schulden, den
Eventualschulden und allen nicht beherrschenden Anteilen des erworbenen Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt dar. Sind die
Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunter­
nehmens, wird der Unterschiedsbetrag direkt in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.
Der Firmenwert wird zumindest einmal jährlich auf Wertminderung geprüft bzw. immer dann, wenn es Hinweise auf eine
Wertminderung gibt. Der Konzern nimmt die jährliche Überprüfung der Firmenwerte auf Werthaltigkeit in der Regel im v­ ierten
Quartal vor. Darüber hinaus erfolgt eine unterjährige Überprüfung, wenn es Anzeichen (triggering events) gibt, dass die
­Werthaltigkeit nicht mehr gegeben sein könnte.
Der Firmenwert wird zum Zweck der Überprüfung des Wertminderungsbedarfs den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet. Die Zuordnung erfolgt an jene zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden
Einheiten, die voraussichtlich vom Firmenzusammenschluss profitieren werden und bei welchen der Firmenwert entstanden ist.
Jeder Einheit oder Gruppe von Einheiten, zu der der Geschäfts- oder Firmenwert so zugeordnet worden ist, stellt die niedrigste
Ebene innerhalb des Unternehmens dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird.
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 91
Der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts wird mit dem erzielbaren Betrag, d. h. mit dem höheren der beiden Beträge
aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten und Nutzungswert, verglichen. Wurde ein Wertminderungsbedarf
­festgestellt, wird der Firmenwert unverzüglich um die Höhe der Wertminderung abgeschrieben.
Der Nutzwert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit entspricht dem mittels Discounted-Cashflow-Verfahren ermittelten
Barwert der zukünftigen Zahlungsströme, die dem Unternehmen aus der zahlungsgenerierenden Einheit zufließen werden. Zur
Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten zukünftigen Cashflows inklusive Steuern unter Zugrundelegung eines
Ab­zinsungssatzes nach Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffektes und der spezifischen R
­ isiken
der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Dabei wird die jeweils aktuelle vom
­Management genehmigte Planung über einen Zeitraum von vier Jahren (Detailplanungszeitraum) zugrunde gelegt, bevor in
die ewige Rente übergegangen wird. Die Wachstumsraten nach dem Detailplanungszeitraum basieren auf historischen
­Wachstumsraten oder auf externen Studien zur zukünftigen mittelfristigen Marktentwicklung.
Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewendet. Die Basis des Modells ist die Mittelfristplanung der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Die Bewertung erfolgt
anhand von Discounted-Cashflow-Berechnungen und wird, sofern verfügbar, mittels geeigneter Multiplikatoren plausibilisiert.
Zuschreibungen auf den Firmenwert werden nicht vorgenommen.
b) Konzessionen und Rechte
Anschaffungskosten für Computersoftware, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte werden aktiviert und linear über die
betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese beträgt 4 bis 30 Jahre. Erworbene Kundenverträge (Mautverträge,
Wartungsverträge) werden über die geschätzte Nutzungsdauer, üblicherweise zwischen 2 und 10 Jahre, abgeschrieben.
c) Forschungs- und Entwicklungskosten
Ausgaben für Forschung werden als Aufwand erfasst. Kosten, die für Entwicklungsprojekte aufgelaufen sind (in Bezug auf
Gestaltung und Testen von neuen oder verbesserten Produkten), werden als immaterielle Vermögenswerte erfasst, wenn die
folgenden Kriterien erfüllt werden:
a) Es ist technisch möglich, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen, sodass er zur Nutzung oder zum Verkauf
verfügbar ist;
b) die Geschäftsführung plant, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen;
c) es besteht die Möglichkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen;
d) es kann gezeigt werden, wie der immaterielle Vermögenswert einen wahrscheinlichen zukünftigen wirtschaftlichen
Nutzen erzielen wird;
e) a
ngemessene technische, finanzielle und andere Ressourcen sind verfügbar, um die Entwicklung abzuschließen
und den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen, und
f) d
ie Aufwendungen, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zuordenbar sind,
können verlässlich gemessen werden.
Sonstige Entwicklungskosten, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden als Aufwand erfasst. Entwicklungskosten, die zuvor
als Aufwand erfasst wurden, werden in darauffolgenden Perioden nicht als Vermögenswert ausgewiesen. Aktivierte Entwicklungskosten werden als immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen und ab jenem Zeitpunkt linear über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer, höchstens jedoch drei Jahre, abgeschrieben, zu dem der Vermögenswert zur Nutzung bereit ist. Die
­Entwicklungskosten werden jährlich einem Wertminderungstest gemäß IAS 36 unterzogen.
92 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
10 Wertminderung nicht monetärer Vermögenswerte
Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, wie beispielsweise der Firmenwert oder noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte, werden nicht planmäßig abgeschrieben; sie werden jährlich auf Wertminderungen geprüft.
Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungen geprüft, wenn entsprechende
Anhaltspunkte vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert werden sollte.
Eine Abwertung für Wertminderungen wird um den Betrag durchgeführt, um den der Buchwert den erzielbaren Betrag des Vermögenswertes übersteigt. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren Betrag aus Nettoveräußerungswert und Nutzungswert
des Vermögenswertes. Zum Zwecke der Bewertung von Wertminderungen werden die Vermögenswerte bis zu der niedrigsten
Ebene gruppiert, für die separate Geldflüsse identifizierbar sind. Bei Vermögenswerten (mit Ausnahme des Firmenwertes),
für die in der Vergangenheit eine Wertminderung gebucht wurde, wird zu jedem nachfolgenden Bilanzstichtag überprüft, ob
­gegebenenfalls eine Wertaufholung zu erfolgen hat.
Der Unterschiedsbetrag zwischen Nettoveräußerungserlös von Vermögenswerten und Buchwert wird als Gewinn oder Verlust
im Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. Gewinne werden nicht als Erlöse ausgewiesen.
Die Restbuchwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst.
11 Finanzielle Vermögenswerte
a) Wertpapiere
Die unter den langfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen Finanzanlagen sowie die sonstigen kurzfristigen finanziellen
Vermögenswerte betreffen zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte
Vermögenswerte. Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere und Vermögenswerte der Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen. Nicht realisierte Gewinne und Verluste,
die aus Veränderungen im beizulegenden Zeitwert entstehen, werden für Vermögenswerte der Kategorie „Zur Veräußerung
­verfügbar“ im Eigenkapital unter einem separaten Posten ausgewiesen und für Vermögenswerte der Kategorie „Erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ unmittelbar im Periodenergebnis erfasst.
Beim Verkauf von Finanzanlagen wird der Unterschiedsbetrag zwischen Erlösen und Buchwerten erfolgswirksam als Aufwand
oder Ertrag in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Zusätzlich wird der Betrag, der im Eigenkapital ausgewiesen ist, erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Alle Käufe oder Verkäufe werden zum Erfüllungstag erfasst; die Kosten der Anschaffung inkludieren Transaktionskosten (mit Ausnahme der Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“).
Zu jedem Bilanzstichtag überprüft der Konzern, ob es objektive Anzeichen für eine Wertminderung jeder einzelnen bedeutenden
Finanzanlage bzw. Gruppe von Finanzanlagen gibt. Falls solche Anzeichen bestehen, berücksichtigt der Konzern diese Wertminderung, und die bisher im Eigenkapital ausgewiesenen Beträge der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte werden aus dem Eigenkapital herausgenommen und erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Der Betrag
der Wertminderung wird als Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Z
­ ahlungsströme
angesetzt.
Wenn in folgenden Perioden der beizulegende Zeitwert des wertberichtigten Finanzinstrumentes steigt und dieser Anstieg in
direktem Zusammenhang mit einem Ereignis steht, das eintritt, nachdem die Wertberichtigung erfolgswirksam in der Gesamt­
ergebnisrechnung erfasst worden ist, macht der Konzern den Wertberichtigungsverlust rückgängig. Für die zur Veräußerung
verfügbaren finanziellen Vermögenswerte wird die Rückgängigmachung im Fall von Schuldinstrumenten erfolgswirksam in der
Gesamtergebnisrechnung erfasst und im Fall von Eigenkapitalinstrumenten direkt im Eigenkapital.
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 93
b)
Sonstige Beteiligungen
Sonstige jederzeit veräußerbare Beteiligungen, die keinen notierten Börsenpreis in einem aktiven Markt haben und deren
beizulegender Zeitwert nicht verlässlich gemessen werden kann, werden zu Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigung
ausgewiesen.
Zu jedem Bilanzstichtag überprüft der Konzern, ob objektive Anzeichen für einen Wertminderungsbedarf einer Finanzanlage
oder einer Gruppe von Finanzanlagen vorliegen. Wenn in einer Folgeperiode der Grund für die Wertminderung wegfällt, wird
keine Werterholung erfasst.
c) Derivative Finanzinstrumente
Für Zwecke der Rechnungslegung und Bilanzierung werden derivative Finanzinstrumente als freistehende Derivate (als selbstständige Geschäfte und nicht als Sicherungsgeschäfte) behandelt, gelten daher als zu Handelszwecken gehaltene Finanz­
instrumente und werden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert entspricht jenem
Wert, den die jeweilige Gesellschaft bei der Auflösung des Geschäfts am Bilanzstichtag erhalten würde oder zahlen müsste.
Positive Marktwerte zum Bilanzstichtag werden unter den finanziellen Vermögenswerten und negative Marktwerte unter den
sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Veränderungen im beizulegenden Wert dieser derivativen Finanzinstrumente werden unverzüglich in der Gesamtergebnisrechnung,
je nach Zweck des Derivats, im sonstigen betrieblichen Ertrag oder sonstigen betrieblichen Aufwand oder im Finanzergebnis erfasst.
Der Konzern wendet Hedge Accounting (Bilanzierung von Sicherungsgeschäften gemäß IAS 39) nicht an.
12Leasing
a) Finanzierungsleasing – Bilanzierung von Verträgen aus Sicht des Leasingnehmers
Leasingvereinbarungen, bei denen der Konzern als Leasingnehmer alle Chancen und Risiken, die mit der Nutzung der
­Vermögenswerte verbunden sind, trägt, werden als Finanzierungsleasing behandelt.
Die betreffenden Vermögenswerte werden unter dem Anlagevermögen mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen oder
dem beizulegenden Zeitwert des geleasten Vermögenswertes, falls niedriger, aktiviert und über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. In der gleichen Höhe wird eine Finanzierungsleasingverbindlichkeit angesetzt. Die Differenz zwischen
den Mindestleasingzahlungen und dem passivierten Barwert wird als Zinsaufwand abgegrenzt. Der Zinsanteil wird unter
­Anwendung der Effektivzinssatzmethode über die vereinbarte Vertragslaufzeit verteilt.
b) Operatives Leasing – Bilanzierung von Verträgen aus Sicht des Leasingnehmers
Leasingvereinbarungen, bei denen der Leasinggeber alle Chancen und Risiken, die mit der Nutzung der Vermögenswerte
verbunden sind, innehat, werden als operatives Leasing behandelt. Die Zahlungen im Zuge des operativen Leasings (abzüglich
etwaiger vom Leasinggeber erhaltener Anreize) werden linear über die Laufzeit als Mietaufwand in der Gesamtergebnisrechnung
erfasst.
13 Zuschüsse aus öffentlicher Hand
Investitionszuschüsse für erworbene langfristige Vermögenswerte (technische Anlagen) werden passiviert und entsprechend
der Nutzungsdauer des zugeordneten Vermögenswertes ergebniswirksam aufgelöst. Sie werden mit dem beizulegenden
­Zeitwert angesetzt, sofern hinreichend sicher ist, dass die Voraussetzungen für die Gewährung des Zuschusses erfüllt sind
und der Zuschuss tatsächlich gewährt werden wird.
94 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
Sonstige Zuschüsse, die als Ausgleich für bereits angefallene Aufwendungen oder Verluste gewährt wurden, werden sofort
ertragswirksam vereinnahmt.
14Vorräte
Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder, falls niedriger, dem Nettoveräußerungswert bilanziert. Die
Kosten werden mit dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren ermittelt. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt
­zurechenbaren Aufwendungen sowie alle variablen und fixen Gemeinkosten (basierend auf normaler betrieblicher Kapazität),
die im Zusammenhang mit der Herstellung anfallen. Sie beinhalten jedoch mangels Zuordenbarkeit zu einem qualifizierten
Vermögenswert keine Finanzierungskosten. Der Nettoveräußerungswert stellt den geschätzten Verkaufspreis im Zuge des
gewöhnlichen Geschäftsverlaufes abzüglich variabler Veräußerungskosten dar.
15Fertigungsaufträge
Der Konzern wendet bei der Bilanzierung von Fertigungsaufträgen IAS 11 an. Soweit das Ergebnis eines Fertigungsauftrages
verlässlich geschätzt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass der Auftrag gewinnbringend sein wird, wird der Auftragserlös über den Zeitraum des Auftrages erfasst. Wenn es wahrscheinlich ist, dass die gesamten Auftragskosten die Auftragserlöse
übersteigen, wird der erwartete Verlust unverzüglich als Aufwand erfasst. Der Arbeitsfortschritt wird aus dem Verhältnis von
bereits angefallenen Kosten bis zum Bilanzstichtag und den geschätzten gesamten Kosten für das jeweilige Projekt ermittelt.
Der Bilanzansatz ergibt sich aus dem Vergleich der Summe aus den bis zum Bilanzstichtag angefallenen kumulativen Kosten
plus dem gemäß der Teilgewinnrealisierungsmethode ermittelten Gewinn (anteilig) oder Verlust (in voller Höhe) auf dem jeweiligen
Fertigungsauftrag mit den in Rechnung gestellten Beträgen. Der Saldo wird sodann entweder im Umlaufvermögen (Forderungen
an Kunden für Fertigungsaufträge) oder unter kurzfristigen Verbindlichkeiten (Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen) ausgewiesen.
16 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zunächst mit dem beizulegenden Zeitwert und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinssatzmethode abzüglich von Wertberichtigungen angesetzt.
Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gebildet, wenn es objektive Anzeichen dafür
gibt, dass der Konzern nicht in der Lage sein wird, alle Forderungen gemäß den ursprünglichen Bedingungen einzutreiben.
Der Wertberichtigungsbetrag ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswertes und dem Barwert
der ­geschätzten zukünftigen, mit dem effektiven Zinssatz abgezinsten Zahlungsströme. Der Betrag der Wertberichtigung wird
in der Gesamtergebnisrechnung ergebniswirksam erfasst. Wenn sich der Betrag der Wertminderung in einer Folgeperiode
reduziert und diese Reduzierung aus Umständen resultiert, die nach der erstmaligen Erfassung der Wertminderung eingetreten
sind, wird die Wertaufholung ergebniswirksam erfasst.
17 Liquide Mittel
Für die Darstellung der Geldflussrechnung sind der Kassenbestand, kurzfristige, täglich fällige Bankeinlagen und sonstige
Bankguthaben in den Finanzmittelbestand einbezogen. Kontokorrentverbindlichkeiten sind in der Bilanz unter den kurzfristigen
Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.
18Rückstellungen
Rückstellungen werden bei Vorliegen einer aktuellen rechtlichen oder faktischen Verpflichtung gegenüber Dritten aufgrund
von Ereignissen in der Vergangenheit in der Bilanz gebildet, wenn ein Abfluss finanzieller Mittel für die Bedienung der Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung des Betrages der Verpflichtung angestellt werden kann. Sofern
eine solche zuverlässige Schätzung nicht möglich ist, unterbleibt die Rückstellungsbildung. Die Bewertung der Rückstellung
erfolgt zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag. Der Erfüllungsbetrag stellt die bestmögliche Schätzung jener Ausgabe dar, mit
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 95
der eine gegenwärtige Verpflichtung am Bilanzstichtag erfüllt oder auf einen Dritten übertragen werden könnte. Dabei werden
zukünftige Kostensteigerungen, die am Bilanzstichtag absehbar und wahrscheinlich sind, berücksichtigt.
Rückstellungen für Garantieverpflichtungen, Haftungen für Fertigungsmängel, Serien- und Systemfehler dienen im überwiegenden
Umfang zur Abdeckung von Verpflichtungen aus kostenlosen Reparaturen und Ersatzlieferungen entsprechend den allgemeinen
Verkaufs- und Lieferbedingungen bzw. aufgrund von Einzelvereinbarungen und werden auf Basis von Erfahrungssätzen, welche
aus den zuletzt für diese Zwecke angefallenen Lohn-, Material- und Gemeinkosten, Ersatzlieferungen bzw. Preisnachlässen
abgeleitet wurden, bewertet. Eine Rückstellung wird gemäß einer besten Schätzung der Kosten für die Mängelbehebung im
Zuge der Gewährleistung der vor dem Bilanzstichtag verkauften Produkte angesetzt.
Eine Rückstellung für belastende Verträge wird erfasst, sobald der erwartete Nutzen, den der Konzern aus einem Vertrag zieht,
geringer als die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen ist. Die Rückstellung wird zum Barwert
des niedrigeren Betrags aus der Erfüllung des Vertrags und allfälligen Kompensationszahlungen bei Nichterfüllung dotiert. Die
Erfassung von Wertminderungen auf mit dem „belasteten“ Vertrag verbundenen Vermögenswerten geht jedoch der Erfassung
der Rückstellung für den belastenden Vertrag vor.
19 Leistungen an Arbeitnehmer
Der Konzern gewährt verschiedene Leistungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses und andere langfristige Leistungen entweder aufgrund einzelvertraglicher Vereinbarungen oder gemäß den
­Bestimmungen des entsprechenden lokalen Arbeitsrechtes.
Für leistungsbezogene Verpflichtungen aus Pensionszusagen und Anwartschaften auf Abfertigung gelangt gemäß IAS 19 die
Anwartschaftsbarwertmethode zur Anwendung. Nach dieser Methode werden die Kosten der Leistungen an die Arbeitnehme­
rinnen und Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses in der Form in der Gesamtergebnisrechnung berücksichtigt,
dass die planmäßigen Kosten über die Dienstzeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Basis eines Gutachtens eines
qualifizierten Versicherungsmathematikers, der jährlich eine vollständige Bewertung der Pläne durchführt, verteilt werden. Die
Verpflichtungen zur Zahlung einer Pension werden unter Zuhilfenahme von Zinssätzen von Staatsanleihen, deren Laufzeit in
etwa der Laufzeit der entsprechenden Verbindlichkeit entspricht, als Barwert der künftigen Zahlungen berechnet. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die außerhalb des Korridors (= Maximum aus 10 % der Versorgungsverpflichtung
oder 10 % des externen Planvermögens, falls vorhanden, zu Beginn einer Periode) liegen, werden in der Gesamtergebnis­
rechnung über die erwartete durchschnittliche Restlebensarbeitszeit der aktiv Versorgungsberechtigten verteilt erfasst.
Ab dem Wirtschaftsjahr, welches am 1. April 2013 beginnt, wird IAS 19R im Konzern angewendet. Die zukünftigen versicherungsmathematischen Anpassungen werden über das sonstige Ergebnis erfasst.
Zahlungen des Konzerns an eine Pensionskasse im Zusammenhang mit beitragsorientierten Versorgungsverpflichtungen sind
im Personalaufwand in der Gesamtergebnisrechnung periodengerecht erfasst.
Für die Berechnung der Verbindlichkeiten aus Verpflichtungen für Jubiläumsgelder kommt gemäß IAS 19 die Anwartschafts­
barwertmethode zur Anwendung. Jubiläumsgelder sind pauschale Zahlungen, die im Kollektivvertrag festgelegt und von
Gehaltshöhe und Dienstjahren abhängig sind. Anspruch besteht erst nach einer bestimmten Anzahl von Dienstjahren. Die
Berechnung der Verbindlichkeiten aus den Verpflichtungen für Jubiläumsgelder erfolgt in ähnlicher Weise wie die Berechnung
der Verbindlichkeiten für Abfertigungsverpflichtungen, jedoch ohne Berücksichtigung der Korridormethode.
20 Laufende und latente Steuern
Der Steueraufwand der Periode setzt sich aus laufenden und latenten Steuern zusammen. Steuern werden in der Regel im
Periodenergebnis erfasst. Lediglich Steuern, soweit sie auf im Eigenkapital erfasste Wertänderungen entfallen, werden im
sonstigen Ergebnis erfasst.
96 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
Der laufende Steueraufwand wird unter Anwendung der am Bilanzstichtag geltenden Steuervorschriften der Länder, in denen
die Tochtergesellschaften und assoziierten Unternehmen tätig sind und zu versteuerndes Einkommen erwirtschaften, berechnet.
Latente Steueransprüche/-schulden werden unter Anwendung der bilanzorientierten Verbindlichkeitenmethode in voller Höhe
für alle temporären Differenzen zwischen dem steuerlichen Wert von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten und den im Konzernabschluss ausgewiesenen Buchwerten bilanziert. Falls jedoch die latenten Steueransprüche/-schulden aus der erstmaligen
Bilanzierung eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit in einer anderen als einen Unternehmenszusammenschluss
betreffenden Transaktion resultieren, die zum Zeitpunkt der Transaktion weder den Bilanz- noch den steuerlichen Gewinn bzw.
Verlust beeinflusst, so werden diese nicht berücksichtigt. Die latenten Steueransprüche/-schulden werden unter Verwendung
von Steuersätzen (und -gesetzen) bestimmt, die in Kraft sind bzw. zum Bilanzstichtag so gut wie in Kraft sind und von denen
erwartet wird, dass sie gelten werden, wenn die entsprechenden aktiven latenten Steueransprüche realisiert bzw. die latenten
Steuerschulden getilgt werden.
Latente Steueransprüche werden bis zu jenem Ausmaß angesetzt, bei dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftige steuerbare
Gewinne vorhanden sein werden, gegen die man die temporären Differenzen verwenden kann.
Temporäre Differenzen entstehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit Abschreibungsperioden von Anlagevermögen,
Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen, anderen Verpflichtungen nach Beendigung von Dienstverhältnissen, Differenzen
hinsichtlich der Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten und steuerlichen Verlustvorträgen.
Latente Steueransprüche/-schulden werden für temporäre Differenzen angesetzt, die bei Investitionen in Tochtergesellschaften
und assoziierten Unternehmen entstehen, außer in jenen Fällen, wo der Zeitpunkt der Auflösung der temporären Differenz vom
Konzern bestimmt wird und es wahrscheinlich ist, dass die temporäre Differenz in absehbarer Zukunft nicht aufgelöst wird.
Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden, unter Berücksichtigung der Fristigkeiten, saldiert, wenn ein ein­
klagbarer entsprechender Rechtsanspruch auf Aufrechnung besteht und wenn die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde für dasselbe Steuersubjekt erhoben werden.
21Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten werden zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten unter Beachtung der Effektivzinsmethode ausgewiesen.
Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem zum Bilanzstichtag geltenden Fremdwährungskurs bewertet. Kredite werden
zunächst mit dem Zeitwert abzüglich angefallener Transaktionskosten angesetzt, in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten. Fremdkapitalkosten werden in der Gesamtergebnisrechnung periodengerecht als Aufwand erfasst.
22Eventualschulden
Eventualschulden entstehen aus zwei Gründen. Zum einen umfassen sie mögliche Verpflichtungen, die aus vergangenen
Ereignissen entstehen und deren Existenz durch unbestimmte zukünftige Ereignisse bestätigt wird, die zumindest teilweise
außerhalb des Einflussbereiches des Konzerns liegen. Zum anderen umfassen sie bestehende Verpflichtungen, die a
­ llgemeine
oder spezielle Bilanzierungserfordernisse nicht erfüllen (d. h. die Höhe der Verpflichtungen kann nicht mit ausreichender
­Verlässlichkeit bewertet werden oder ein Abfluss von Ressourcen zur Begleichung der Verpflichtungen wird nicht als wahrscheinlich eingeschätzt).
Der Konzern setzt Eventualschulden an, es sei denn, die Möglichkeit eines Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem
Nutzen ist unwahrscheinlich und es ist nach IFRS noch keine Verbindlichkeit in die Bilanz aufzunehmen.
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 97
23Ertragsrealisierung
Umsatzerlöse werden gemäß IAS 18 bei der Auslieferung der Produkte und der Übertragung der maßgeblichen Risiken und
Chancen aus dem Eigentum an diesen Produkten auf den Käufer, abzüglich Skonto und nach Eliminierung konzerninterner
Umsätze, zum beizulegenden Zeitwert in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Die Umsätze von Dienstleistungen werden in
jener Berichtsperiode erfasst, in der die entsprechende Leistung erbracht wurde, unter Bezugnahme auf den Fertigstellungsgrad der speziellen bewerteten Transaktion auf Basis der tatsächlich erbrachten Leistung als Anteil an den zu erbringenden
­Gesamtleistungen.
Umsätze, die sich auf Fertigungsaufträge beziehen (im Wesentlichen Mauterrichtungsprojekte), werden nach der Teilgewinn­
realisierungsmethode bilanziert, unter der Voraussetzung, dass die Bedingungen des IAS 11 erfüllt sind.
Andere Erträge werden vom Konzern auf folgender Basis erfasst und ausgewiesen:
n
Erträge aus weiterverrechneten Aufwendungen auf Basis des aufgelaufenen Betrages in Übereinstimmung mit den jeweiligen
Vereinbarungen
n
Zinsertrag je nach Anfallen des Ertrages unter Anwendung der Effektivzinsmethode
n
Dividenden werden erfasst, wenn der Rechtsanspruch auf Zahlung entstanden ist
24 Wesentliche Schätzungen und Annahmen bei der Bilanzierung und Bewertung
Der Konzern unternimmt Schätzungen und trifft Annahmen bezüglich der zukünftigen Entwicklung. Die resultierenden Bilanzierungsschätzungen werden definitionsgemäß nur selten den entsprechenden tatsächlichen Ergebnissen gleichen.
Insbesondere Schätzungen und Annahmen betreffend Ertragsrealisierung beinhalten ein signifikantes Risiko, eine wesentliche
Korrektur der Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten innerhalb des folgenden Wirtschaftsjahres zu verursachen.
Der Konzern wendet bei der Bilanzierung seiner Fertigungsaufträge die Teilgewinnrealisierungsmethode an. Die Anwendung der
Teilgewinnrealisierungsmethode erfordert, dass der Konzern den zu erwartenden Gewinnaufschlag für einen Fertigungsauftrag
schätzt. Sensitivitätsanalysen der von der Geschäftsführung getroffenen Annahmen weisen darauf hin, dass keine wesentliche
Auswirkung zu erwarten ist, wenn die tatsächlichen Endergebnisse um 10 % von den vorgenommenen Schätzungen abweichen
sollten. Die Analyse der in der Vergangenheit getroffenen Annahmen sowie der tatsächlich eingetretenen Gewinnaufschläge
hat ergeben, dass die vorgenommenen Schätzungen bisher zuverlässig waren.
Weitere Bereiche, in denen Annahmen und Schätzungen wesentlich für den Konzernabschluss sind, umfassen den aktivierten Firmenwert, Vorräte, latente Steueransprüche/-schulden, Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses, Gewährleistungs-, Projektrisiko- und Drohverlustrückstellungen.
Sensitivitätsanalysen der von der Geschäftsführung getroffenen Annahmen im Zusammenhang mit Vorräten, latenten Steueransprüchen/-schulden und Rückstellungen weisen darauf hin, dass keine wesentliche Auswirkung zu erwarten ist, wenn die
tatsächlichen Endergebnisse um 10 % von den vorgenommenen Schätzungen abweichen sollten.
Die Sensitivitäten für den erworbenen Firmenwert (Break Even-Zinssatz) sind in Erläuterung 13 angeführt. Die Sensitivitäten für
Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses und aus
Jubiläumsgeldverpflichtungen sind in Erläuterungen 24 und 27 angegeben.
25Segmentberichterstattung
Über die Geschäftssegmente wird in einer Art und Weise berichtet, die mit der internen Berichterstattung an den Haupt­
entscheidungsträger übereinstimmt. Der Hauptentscheidungsträger ist für die Allokation von Ressourcen zu den Geschäfts­
segmenten und für die Überprüfung von deren Ertragskraft verantwortlich. Als Hauptentscheidungsträger wurde die
­Geschäftsführung ausgemacht.
98 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
Erläuterungen zum Konzernabschluss.
Die Zahlen in den Erläuterungen werden, wenn nicht anders angegeben, in Tausend Euro (TEUR) dargestellt.
1Segmentinformation
Zum 31. März 2013 ist der Konzern in vier Geschäftssegmente organisiert (siehe Abschnitt „Allgemeine Informationen”):
n
Traffic (Intelligent Transportation Systems – ITS-Lösungen)
n
Carrier (Kommunikationslösungen für Mobil- und Festnetzbetreiber sowie für Bahnbetreiber)
n
Enterprise (Sprach-, Daten- und IT-Lösungen für den Geschäftskundenbereich einschließlich Behörden)
n
Others
Die Segmentinformationen werden nach denselben Grundsätzen und Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden abgebildet
wie im vorliegenden Konzernabschluss.
Die Segmentergebnisse für das am 31. März 2013 endende Wirtschaftsjahr stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):
Traffic
Carrier
Enterprise
Segmentumsatzerlöse
488,9
189,1
Intersegmentäre Umsatzerlöse
-13,9
-3,8
Umsatzerlöse externe Kunden
475,1
15,3
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit
Others
Konzern
297,2
16,4
991,6
-33,2
-12,7
-63,5
185,4
263,9
3,7
928,0
4,7
4,5
1,1
25,5
Die Segmentergebnisse für das am 31. März 2012 endende Wirtschaftsjahr stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):
Segmentumsatzerlöse
Traffic
Carrier
Enterprise
Others
Konzern
1.036,9
549,9
219,3
251,6
16,2
Intersegmentäre Umsatzerlöse
-8,8
-5,2
-25,7
-13,2
-52,9
Umsatzerlöse externe Kunden
541,1
214,1
225,9
2,9
984,0
42,2
17,7
4,5
2,6
67,0
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit
Transfers oder Transaktionen zwischen den Segmenten werden zu normalen Bedingungen, wie sie auch unabhängigen Dritten
angeboten werden, erfasst.
Das Vermögen und die Schulden nach Segmenten zum 31. März 2013 sowie Investitionen, Abschreibungen und sonstige nicht
zahlungswirksame Positionen für das zu diesem Stichtag endende Wirtschaftsjahr stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):
Traffic
Carrier
Enterprise
Others
Eliminierungen
Konzern
565,5
172,1
146,9
265,2
-203,1
946,7
1,7
0,0
1,7
0,0
0,0
3,4
Summe Vermögen
567,2
172,1
148,7
265,2
-203,1
950,1
Summe Schulden
326,5
131,7
136,2
73,7
-63,1
605,0
Investitionen
20,2
2,5
10,6
0,4
0,0
33,8
Abschreibungen
17,7
11,0
5,1
0,4
-1,3
32,9
1,0
0,1
0,2
1,3
0,0
2,5
Vermögen
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
und an Gemeinschaftsunternehmen
Sonstige nicht zahlungswirksame Positionen
Die Eliminierungen ergeben sich aus Konsolidierungseffekten (insbesondere aus der Kapitalkonsolidierung und der Konsolidierung von Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Segmenten).
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 99
Das Vermögen und die Schulden nach Segmenten zum 31. März 2012 sowie Investitionen, Abschreibungen und sonstige nicht
zahlungswirksame Positionen für das zu diesem Stichtag endende Wirtschaftsjahr stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):
Traffic
Carrier
Enterprise
Others
Eliminierungen
Konzern
557,7
195,5
119,8
275,5
-194,7
953,9
0,0
0,2
1,7
0,0
0,0
2,0
Summe Vermögen
557,7
195,7
121,6
275,5
-194,7
955,8
Summe Schulden
301,4
150,1
110,8
80,0
-58,4
583,9
Investitionen
13,1
10,8
3,5
0,2
0,0
27,6
Abschreibungen
18,4
10,9
3,8
0,4
-0,7
32,7
0,3
0,0
0,6
0,7
0,0
1,6
Vermögen
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
und an Gemeinschaftsunternehmen
Sonstige nicht zahlungswirksame Positionen
Im Wirtschaftsjahr 2012/13 gab es keinen Kunden, der mehr als 10 % der Konzernumsätze beigetragen hat. Im Wirtschaftsjahr
2011/12 gab es einen Kunden im Segment Traffic, der mehr als 10 % der Konzernumsätze beigetragen hat (205,1 Mio. EUR).
Regionale Informationen
Umsatzerlöse werden gemäß dem Standort der Kunden und bilanzorientierte Zahlen gemäß dem eigenen Standort der
­Gesellschaft segmentiert.
Die Zahlen für das zum 31. März 2013 endende Wirtschaftsjahr stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):
Österreich
Zentral- und
Osteuropa
Westeuropa
Restliche Welt
Konzern
Umsatzerlöse
271,5
343,6
120,3
192,6
928,0
Langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte
153,7
14,6
62,9
27,1
258,2
Konzern
Die Zahlen für das zum 31. März 2012 endende Wirtschaftsjahr stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):
Österreich
Zentral- und
Osteuropa
Westeuropa
Restliche Welt
Umsatzerlöse
252,3
377,4
147,7
206,8
984,1
Langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte
144,6
9,1
72,0
26,6
252,2
Umsätze nach Kategorie
Die Umsatzerlöse des Konzerns gliedern sich in folgende Kategorien (in Millionen EUR):
2012/13
2011/12
Fakturierte Umsätze aus dem Verkauf von Gütern
372
389
Fakturierte Umsätze aus dem Verkauf von Dienstleistungen
357
395
Fakturierte Umsätze aus Wartungsverträgen
131
132
67
68
928
984
Abgegrenzte Umsätze, Lizenzumsätze und Skonti zu fakturierten Umsätzen
100 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
2 Sonstige betriebliche Erträge
2012/13
2011/12
Erträge aus der Weiterverrechnung von Kosten
826
585
Erträge aus dem Verkauf von Anlagevermögen
305
84
Operative Fremdwährungsgewinne
Übrige betriebliche Erträge
7.960
6.632
14.041
13.015
23.131
20.316
Die übrigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen erhaltene Forschungsförderungsprämien, die Kostenübernahme der
Transaktionsabrechnung für das landesweite elektronische LKW-Mautsystem in der Tschechischen Republik sowie einen Bonus der
Kapsch TrafficCom AG, Wien für den Verzicht auf das Kündigungsrecht am Mietvertrag der Liegenschaft Am Europlatz 2.
3 Veränderung des Bestandes an Fertigerzeugnissen, unfertigen Erzeugnissen
sowie an noch nicht abrechenbaren Leistungen
2012/13
2011/12
Bestandsveränderung unfertige Erzeugnisse und noch nicht abrechenbare Leistungen
1.322
6.967
Bestandsveränderung fertige Erzeugnisse
3.161
-9.674
4.483
-2.707
4 Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen
2012/13
2011/12
246.124
260.226
237.617
253.876
483.741
514.102
2012/13
2011/12
218.842
203.731
53.134
48.765
5Personalaufwand
Löhne, Gehälter und andere Vergütungen
Sozialabgaben und lohnabhängige Steuern
Aufwendungen für Abfertigungen (siehe Erläuterung 24)
3.127
4.092
Aufwendungen für Altersvorsorge (siehe Erläuterung 24)
3.157
1.449
Beiträge an Pensionskassen und andere externe Fonds (siehe Erläuterung 24)
Sonstige freiwillige Sozialaufwendungen
850
883
2.887
2.827
281.996
261.746
Der Personalstand zum 31. März 2013 betrug 5.266 Personen (31. März 2012: 4.826 Personen) und während des Wirtschaftsjahres 2012/13 durchschnittlich 4.974 Personen (2011/12: 4.613 Personen).
6 Aufwand für Abschreibungen
2012/13
2011/12
Abschreibungen auf Sachanlagen
14.334
11.980
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
15.368
18.251
3.184
2.438
32.886
32.669
Außerplanmäßige Abschreibungen
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 101
Die geringwertigen Wirtschaftsgüter werden als Sachanlagen oder immaterielle Vermögenswerte aktiviert und im Jahr des
Zugangs voll abgeschrieben, sofern gleichartige Vermögenswerte nicht wesentlich sind. Bezüglich der außerplanmäßigen
­Abschreibung wird auf die Erläuterung 13 verwiesen.
7 Sonstige betriebliche Aufwendungen
2012/13
2011/12
Mieten
20.528
18.587
Kfz-Kosten
14.622
12.395
Rechts- und Beratungsaufwand
14.405
17.454
Reisekosten
13.467
13.498
Marketing- und Werbekosten
12.982
14.001
Operative Fremdwährungsverluste
11.032
7.428
Kommunikations- und IT-Aufwand
9.259
8.285
6.018
Instandhaltung
5.567
Versicherungsaufwand
4.594
3.911
Lizenz- und Patentaufwand
4.014
2.226
Steuern und Abgaben
3.876
2.085
Büroaufwendungen
3.119
4.114
Abschreibungen und Wertberichtigungen von Forderungen
2.415
1.385
Ausbildungskosten
2.231
2.913
Provisionen und andere Gebühren
1.814
1.431
Transportkosten
1.704
3.153
Regulierung Garantierückstellung
405
-149
Verluste aus Anlagenabgängen
132
130
0
3.103
Kosten für Reorganisation
Übriger betrieblicher Aufwand
5.607
4.417
131.773
126.385
Im übrigen betrieblichen Aufwand sind Mitgliedsbeiträge und Bankgebühren sowie sonstige Verwaltungs- und Vertriebs­
aufwendungen enthalten.
8Finanzergebnis
2012/13
2011/12
1.956
1.488
Wertpapiererträge
162
153
Erträge aus der Aufzinsung von langfristigen Forderungen
647
463
9.184
122
Finanzerträge:
Zins- und ähnliche Erträge
Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen und Beteiligungen
Gewinne aus Änderung des beizulegenden Zeitwertes derivativer Finanzinstrumente
Finanzielle Fremdwährungsgewinne
21
27
4.676
6.431
16.646
8.685
-12.381
-14.477
Finanzaufwendungen:
Zins- und ähnliche Aufwendungen
Aufwand aus der Aufzinsung von langfristigen Verbindlichkeiten
-501
-251
Verluste aus Änderung des beizulegenden Zeitwertes derivativer Finanzinstrumente
-321
-1.090
Aufwand aus dem Abgang von Beteiligungen
Finanzielle Fremdwährungsverluste
102 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
-201
0
-6.275
-8.801
-19.679
-24.619
-3.033
-15.934
9Ertragsteuern
Laufende Gewinnsteuern
Latente Steueransprüche/-schulden (siehe Erläuterung 23)
2012/13
2011/12
-15.990
-9.358
11.265
-787
-4.725
-10.144
Der anwendbare Steuersatz für das Wirtschaftsjahr 2012/13 beträgt 25 % (2011/12: 25 %).
Im März 2005 hat die Muttergesellschaft KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien eine steuerliche Gruppe gemäß § 9 KStG
gegründet. Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien fungiert dabei als Gruppenträger, und diverse Tochtergesellschaften
in Österreich fungieren als Gruppenmitglieder. Die Konzernbesteuerung gilt für die jeweiligen Gesellschaften ab dem Veranlagungsjahr 2005 (d. h. Wirtschaftsjahr 2004/05). Innerhalb der Unternehmensgruppe wird das zu versteuernde Einkommen der
Gruppenmitglieder im Allgemeinen auf der Ebene des Gruppenträgers versteuert. Steuerliche Verluste der Konzerngesellschaften
können daher mit steuerbaren Gewinnen anderer Gruppenmitglieder aufgerechnet werden.
Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem theoretischen Steueraufwand/-ertrag basierend auf dem österreichischen
Körperschaftsteuersatz von 25 % und dem ausgewiesenen Steueraufwand/-ertrag stellen sich wie folgt dar:
2012/13
2011/12
Ergebnis vor Steuern
23.134
51.355
Theoretischer Steueraufwand auf Basis eines Steuersatzes von 25 % (2011/12: 25 %)
-5.783
-12.839
Nicht angesetzte latente Steueransprüche für laufende Verluste
-3.303
-1.680
Ausbuchung von latenten Steueransprüchen für Verluste aus Vorjahren
Realisierung nicht angesetzter steuerlicher Verlustvorträge
0
-130
1.941
1.165
Auswirkungen unterschiedlicher Steuersätze im Konzern
979
933
Geltend gemachte Steuerfreibeträge und andere permanente Steuerdifferenzen
701
869
1.765
1.538
Steuereffekte betreffend Vorperioden
Nicht steuerpflichtige Erträge und Aufwendungen und sonstige Differenzen
-1.024
0
Ausgewiesener Steueraufwand
-4.725
-10.145
Die Steuereffekte betreffend Vorperioden resultieren im Wesentlichen aus einer gegenüber dem Vorjahr geänderten s­ teuerlichen
Ergebnis­zurechnung in einer polnischen Tochtergesellschaft im Zusammenhang mit dem im Vorjahr abgeschlossenen Mauterrichtungs­projekt und betreffen sowohl laufende als auch latente Steuern.
Für weitere Informationen zu latenten Steueransprüchen/-schulden siehe Erläuterung 23.
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 103
10 Sonstiges Ergebnis der Periode
Vor Steuern
Steueraufwand/
-ertrag
Nicht realisierte Gewinne/Verluste in der laufenden Periode
-7.789
-296
-8.085
Im Periodenergebnis erfolgswirksam erfasste Gewinne/Verluste
-2.440
610
-1.830
-13.670
314
-13.356
Vor Steuern
Steueraufwand/
-ertrag
Nach Steuern
11.489
-51
11.438
2012/13
Nach Steuern
Zeitwertgewinne/-verluste von zur Veräußerung verfügbaren
finanziellen Vermögenswerten:
Währungsumrechnungsdifferenzen
-3.441
Im Eigenkapital erfasste Wertänderungen
2011/12
-3.441
Zeitwertgewinne/-verluste von zur Veräußerung verfügbaren
finanziellen Vermögenswerten:
Nicht realisierte Gewinne/Verluste in der laufenden Periode
Währungsumrechnungsdifferenzen
Im Eigenkapital erfasste Wertänderungen
-2.584
8.906
-2.584
-51
8.854
2012/13
2011/12
11 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten nach Kategorien
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
93
160
93
160
40.425
55.418
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Andere langfristige Finanzanlagen und Beteiligungen
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
4.505
8.213
44.930
63.631
Andere langfristige Vermögenswerte
6.049
3.980
Andere kurzfristige Vermögenswerte
1.080
2.327
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
153.052
160.334
Liquide Mittel
119.536
105.607
279.717
272.247
142.777
114.352
17.702
18.116
Kredite und Forderungen
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
6.049
4.050
120.325
90.600
72.872
106.606
359.725
333.724
2012/13
2011/12
Finanzinstrumente werden mit folgenden Nettoergebnissen im Periodenergebnis erfasst:
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Kredite und Forderungen
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten
104 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
-67
3
9.167
303
7.278
8.382
-19.412
-24.622
-3.033
-15.934
12Sachanlagen
Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen
und Maschinen
Andere Anlagen,
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Anlagen in Bau
Summe
29.738
8.724
15.854
1.154
55.470
Währungsumrechnungsdifferenzen
-1
53
-53
31
31
Zugang aus Erwerb von Unternehmen
0
5
0
0
5
1.793
6.004
7.711
2.172
17.680
Buchwert zum 31. März 2011
Zugänge
Abgänge
-292
-42
-229
-1.713
-2.276
Planmäßige Abschreibungen
-2.226
-4.237
-5.518
0
-11.980
Buchwert zum 31. März 2012
29.013
10.508
17.765
1.644
58.930
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibung
Buchwert zum 31. März 2012
Währungsumrechnungsdifferenzen
Umgliederung
Zugang aus Erwerb von Unternehmen
Zugänge
Abgänge
39.789
46.225
65.706
1.644
153.365
-10.776
-35.717
-47.941
0
-94.435
29.013
10.508
17.765
1.644
58.930
-3
53
-181
7
-125
4
496
199
-698
1
0
0
107
0
107
1.625
6.515
11.605
4.173
23.918
0
-60
-217
-2.804
-3.080
Planmäßige Abschreibungen
-2.205
-5.196
-6.933
0
-14.334
Buchwert zum 31. März 2013
28.433
12.316
22.345
2.323
65.417
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibung
Buchwert zum 31. März 2013
41.401
53.762
72.656
2.323
170.143
-12.968
-41.447
-50.311
0
-104.726
28.433
12.316
22.345
2.323
65.417
Der Buchwert der aktivierten Leasinggegenstände (Grundstücke und Bauten) beträgt zum 31. März 2013 17.160.534 EUR
(31. März 2012: 17.527.600 EUR). Betreffend Zugang aus Unternehmenserwerben wird auf Erläuterung 29 verwiesen.
13 Immaterielle Vermögenswerte
Buchwert zum 31. März 2011
Aktivierte
Entwicklungskosten
Konzessionen
und Rechte
Firmenwert
Anzahlungen
Summe
122
61.737
143.264
0
205.124
Währungsumrechnungsdifferenzen
0
6
819
0
825
Zugang aus Erwerb von Unternehmen
0
1.523
0
0
1.523
Zugänge
0
3.966
598
0
4.564
Abgänge
0
-20
0
0
-20
Außerplanmäßige Abschreibungen
0
-2.438
0
0
-2.438
-60
-18.191
0
0
-18.251
Planmäßige Abschreibungen
63
46.583
144.681
0
191.327
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Buchwert zum 31. März 2012
8.743
98.438
144.681
0
251.863
Kumulierte Abschreibung
-8.681
-51.855
0
0
-60.536
63
46.583
144.681
0
191.327
0
-5
601
0
596
Buchwert zum 31. März 2012
Währungsumrechnungsdifferenzen
Umgliederung
0
-1
0
0
-1
Zugang aus Erwerb von Unternehmen
0
5.049
1.384
0
6.433
Zugänge
0
5.801
483
3.264
9.548
Abgänge
0
-7
0
0
-7
Außerplanmäßige Abschreibungen
0
0
-3.184
0
-3.184
-60
-15.308
0
0
-15.368
3
42.113
143.966
3.264
189.345
264.513
Planmäßige Abschreibungen
Buchwert zum 31. März 2013
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibung
Buchwert zum 31. März 2013
9.199
108.084
143.966
3.264
-9.196
-65.971
0
0
-75.168
3
42.113
143.966
3.264
189.345
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 105
Die Entwicklungskosten betreffen Aufwendungen im Bereich der Verkehrsleittechnik, die gemäß IAS 38 aktiviert und
ab dem Zeitpunkt der betrieblichen Umsetzung über drei Jahre abgeschrieben werden. Sämtliche weitere Forschungsund Entwicklungskosten im Konzern sind in der Gesamtergebnisrechnung aufwandswirksam in Höhe von 96,6 Mio. EUR
(2011/12: 84,8 Mio. EUR) erfasst, da die Kriterien für eine Aktivierung nach IAS 38 nicht erfüllt werden.
Die außerplanmäßige Abschreibung des Firmenwertes im Wirtschaftsjahr 2012/13 betrifft die zahlungsmittelgenerierende ­
Einheit (ZGE) „Public Operators“ im S
­ egment Carrier.
Der Zugang im Firmenwert im Wirtschaftsjahr 2012/13 resultiert aus nachträglichen Earn-Out-Zahlungen für die Kapsch TrafficCom
Argentina S.A., Buenos Aires, Argentinien, für die weiterhin die Regelungen des IFRS 3 (2004) anzuwenden sind. Aus dem
Erwerb der Anteile an der Kapsch TrafficCom Argentina S.A., Buenos Aires, Argentinien bestehen noch offene Earn-Out-­
Zahlungen in Höhe von TEUR 746.
Im Rahmen des Wertminderungstests wurde der Firmenwert im Segment Traffic auf vier zahlungsmittelgenerierende E
­ inheiten
(ZGE) („Road Solution Projects, Electronic Toll Collection“, „Road Solution Projects, Intelligent Transportation S
­ ystems”,
­„Services, System Extensions, Components Sales, Electronic Toll Collection“ sowie „Services, System Extensions,
­Components Sales, Intelligent Transportation Systems“) aufgeteilt. Im Segment Carrier erfolgte die Aufteilung des Firmenwertes auf vier zahlungsmittelgenerierenden Einheiten („Railways“, „Public Operators“, „Professional Mobile Radio“ und
„Machine to Machine“). Die zahlungsmittelgenerierende Einheit „Enterprise“ entspricht dem Segment.
Folgende anzugebende Annahmen wurden nach IAS 36 (Absatz 134) getroffen:
Der ZGE zugeordnete Buchwert des Firmenwertes
2012/13
2011/12
50.228
49.729
Traffic
Road Solution Projects, Electronic Toll Collection
Road Solution Projects, Intelligent Transportation Systems
Services, System Extensions, Components Sales, Electronic Toll Collection
Services, System Extensions, Components Sales, Intelligent Transportation Systems
0
0
40.567
40.084
501
501
91.296
90.314
Carrier
Railways
11.336
11.345
Public Operators
24.464
27.536
0
0
Professional Mobile Radio
Machine to Machine
Enterprise
Gesamt
0
0
35.800
38.882
16.869
15.486
143.966
144.681
Der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordneten immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter
­Nutzungsdauer beträgt jeweils null. Zur Bestimmung des erzielbaren Betrages der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten
wurde der Nutzungswert herangezogen.
Zahlungsmittelgenerierende Einheit „Road Solution Projects, Electronic Toll Collection”:
Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE:
n
Das Management geht davon aus, dass nach der erfolgreichen Implementierung der Straßenmautsysteme, vor allem in
­Österreich, Tschechien, der Schweiz, Australien, Südamerika, Südafrika und Polen, die Nachfrage nach Mautsystemen, nicht
zuletzt aufgrund der Budgetknappheit vieler öffentlicher Haushalte, steigen wird.
106 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
n
Die Planung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit „Road Solution Projects, Electronic Toll Collection” basiert auf P
­ rojekten
in Weißrussland, Amerika, Frankreich, Australien und Polen sowie der Tatsache, dass in mehreren Ländern öffentliche
­Ausschreibungen in Vorbereitung oder bereits angelaufen sind.
n
4 Detailplanungsjahre
n
11,6 % (2011/12: 12,2 %) Diskontierungszinssatz vor Steuern
n
Die Cashflows nach der vierjährigen Detailplanungsperiode wurden aufgrund des möglichen Wachstumspotenzials dieses
Geschäftsbereiches mit einer kontinuierlichen Wachstumsrate von 2,0 % (2011/12: 3,0 %) bei der Wertermittlung berücksichtigt.
Auswirkungen von Veränderungen der wichtigsten Annahmen auf den erzielbaren Betrag:
n
Das Management geht davon aus, dass die realistisch möglichen Veränderungen der wichtigsten Annahmen, auf denen
der erzielbare Betrag basiert, nicht dazu führen würden, dass der Buchwert des Firmenwertes der ZGE den erzielbaren
Betrag der ZGE übersteigt. Der Diskontierungssatz, bei dem der Nutzungswert dem Buchwert der ZGE entspricht, liegt bei
16,0 % (2011/12: 64,3 %).
Zahlungsmittelgenerierende Einheit „Services, System Extensions, Components Sales, Electronic Toll Collection”:
Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE:
n
Das Management geht davon aus, dass der Konzern der präferierte Anbieter für Betrieb, Wartung und Komponentenlieferung für in vorhergehenden Jahren installierte Mautprojekte bleiben wird.
n
Die Planung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit „Services, System Extensions, Components Sales, Electronic Toll Collection“ basiert insbesondere auf der laufenden Wartung für bestehende Mautsysteme in Österreich, der Schweiz, Tschechien,
Australien, Südamerika, Südafrika und Polen sowie auf dem kommerziellen Betrieb in Tschechien, Südafrika und Polen. Mit
Fertigstellung des landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems in Weißrussland ist auch hier die laufende technische Wartung und der kommerzielle Betrieb beauftragt. Außerdem sind Erweiterungen der von Kapsch errichteten landesweiten elektronischen Mautsysteme und die langfristigen Kundenverträge zur Lieferung von Komponenten, insbesondere nach Nordamerika,
Australien, Spanien, Portugal, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Chile, Thailand, Südafrika und Polen, inkludiert.
n
4 Detailplanungsjahre
n
11,6 % (2011/12: 12,2 %) Diskontierungszinssatz vor Steuern
n
Die Cashflows nach der vierjährigen Detailplanungsperiode wurden aufgrund des möglichen Wachstumspotenzials dieses
Geschäftsbereiches mit einer kontinuierlichen Wachstumsrate von 2,0 % (2011/12: 3,0 %) bei der Wertermittlung berücksichtigt.
Auswirkungen von Veränderungen der wichtigsten Annahmen auf den erzielbaren Betrag:
n
Das Management geht davon aus, dass die realistisch möglichen Veränderungen der wichtigsten Annahmen, auf denen
der erzielbare Betrag basiert, nicht dazu führen würden, dass der Buchwert des Firmenwertes der ZGE den erzielbaren
Betrag der ZGE übersteigt. Der Diskontierungssatz, bei dem der Nutzungswert dem Buchwert der ZGE entspricht, liegt bei
48,4 % (2011/12: 38,0 %).
Zahlungsmittelgenerierende Einheit „Services, System Extensions, Components Sales, Intelligent Transportation Systems”:
Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE:
n
Das Management geht davon aus, dass Kapsch nach der Implementierung von flächendeckenden Intelligent Transportation
Systems auch die technische Wartung und den kommerziellen Betrieb durchführen wird. Erweiterungen dieser Systeme und
die Zulieferung spezifischer Komponenten sind hier inkludiert.
n
Die Planung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit „Services, System Extensions, Components Sales, Intelligent
Trans­portation Systems” basiert insbesondere auf Verkehrssicherheits- und -überwachungssystemen in Südafrika, der
­Tschechischen Republik und Polen.
n
4 Detailplanungsjahre
n
11,6 % (2011/12: 12,2 %) Diskontierungszinssatz vor Steuern
n
Die Cashflows nach der vierjährigen Detailplanungsperiode wurden aufgrund des möglichen Wachstumspotenzials dieses
Geschäftsbereiches mit einer kontinuierlichen Wachstumsrate von 2,0 % (2011/12: 3,0 %) bei der Wertermittlung berücksichtigt.
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 107
Auswirkungen von Veränderungen der wichtigsten Annahmen auf den erzielbaren Betrag:
n
Das Management geht davon aus, dass die realistisch möglichen Veränderungen der wichtigsten Annahmen, auf denen
der erzielbare Betrag basiert, nicht dazu führen würden, dass der Buchwert des Firmenwertes der ZGE den erzielbaren
Betrag der ZGE übersteigt. Der Diskontierungssatz, bei dem der Nutzungswert dem Buchwert der ZGE entspricht, liegt bei
82,7 % (2011/12: 38,0 %).
Zahlungsmittelgenerierende Einheit „Railways”:
Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE:
n
Das Management geht davon aus, dass im Bereich GSM-R der weitere Ausbau der starken Marktposition im Vordergrund
stehen wird. Im vergangenen Wirtschaftsjahr konnte sowohl die Stellung als solider Partner bei bestehenden Kunden gefestigt werden als auch neue Kundenbeziehungen etabliert werden. Wichtige Projekte wurden unter anderem in Tschechien,
Polen, Großbritannien, Algerien, Spanien, Bulgarien sowie in Frankreich und Deutschland fortgeführt und realisiert. Im Fokus
der nächsten Jahre stehen vor allem die Märkte in Zentral- und Osteuropa sowie in Saudi-Arabien, Marokko, Brasilien und im
asiatischen Raum. Zudem wird mit einem weiteren Ausbau bestehender Kapsch GSM-R-Netze in vielen westeuropäischen
Ländern gerechnet.
n
4 Detailplanungsjahre
n
12,8 % (Vorjahr: 13,5 %) Diskontierungszinssatz vor Steuern
n
Die Cashflows nach der vierjährigen Detailplanungsperiode wurden mit einer kontinuierlichen Wachstumsrate von 1,5 %
(Vorjahr: 1,5 %) bei der Wertermittlung berücksichtigt.
Auswirkungen von Veränderungen der wichtigsten Annahmen auf den erzielbaren Betrag:
n
Das Management geht davon aus, dass die realistisch möglichen Veränderungen der wichtigsten Annahmen, auf denen
der erzielbare Betrag basiert, nicht dazu führen würden, dass der Buchwert des Firmenwertes der ZGE den erzielbaren
Betrag der ZGE übersteigt. Der Diskontierungssatz, bei dem der Nutzungswert dem Buchwert der ZGE entspricht, liegt bei
27,2 % (2011/12: 15,6 %).
Zahlungsmittelgenerierende Einheit „Public Operators”:
Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE:
n
Das Management geht davon aus, dass im Bereich „Public Operators“ weltweit von einem leichten Rückgang der G
­ eschäfte
­auszugehen ist. Dadurch musste im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses der Firmenwert in der ZGE „Public
­Operators“ außerplanmäßig abgeschrieben werden. Dennoch will Kapsch seinen Kunden speziell durch neue Lösungen
sowie auch durch Innovationen im Bereich Professional Services einen Mehrwert bieten. Dabei will sich Kapsch neben
seinen Kernmärkten Österreich, Frankreich, Taiwan und Russland vor allem auch auf den Ausbau der Märkte in Deutschland,
Belgien, Slowenien, Kroatien, Serbien, Mazedonien, Bulgarien und Weißrussland konzentrieren.
n
4 Detailplanungsjahre
n
12,8 % (Vorjahr: 13,5 %) Diskontierungszinssatz vor Steuern
n
Die Cashflows nach der vierjährigen Detailplanungsperiode wurden mit einer kontinuierlichen Wachstumsrate von 1,5 %
(Vorjahr: 1,5 %) bei der Wertermittlung berücksichtigt.
Auswirkungen von Veränderungen der wichtigsten Annahmen auf den erzielbaren Betrag:
n
Das Management geht davon aus, dass die realistisch möglichen Veränderungen der wichtigsten Annahmen, auf denen
der erzielbare Betrag basiert, nicht dazu führen würden, dass der Buchwert des Firmenwertes der ZGE den erzielbaren
Betrag der ZGE übersteigt. Der Diskontierungssatz, bei dem der Nutzungswert dem Buchwert der ZGE entspricht, liegt bei
12,8 % (2011/12: 15,6 %).
108 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
Zahlungsmittelgenerierende Einheit „Enterprise”:
Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE:
n
Im Bereich „Enterprise“ wird von einer Verbreiterung des Geschäftsumfanges mit bestehenden Kunden sowie vom Ausbau
der Portfoliosegmente ICT Facility, ICT Infrastructure und ICT Workspace & Applications ausgegangen. In Österreich k
­ onnte
die starke Position im Bereich ICT Infrastructure weiter ausgebaut werden. Das Management geht davon aus, diese weiter
zu stärken.
n
Basierend auf einer geschärften IT-Strategie positioniert sich Kapsch als attraktiver Servicepartner für ICT Lösungen. Die
kontinuierliche Aufbauarbeit der letzten Jahre zeigt Wirkung – Kapsch beginnt mit der Nutzung des geschaffenen Umsatz­
potenzials in diesem Bereich. Das Management geht davon aus, dass das Umsatzpotenzial im IT-Segment weiter wachsen
wird. Zielkunden sind kleine und mittlere Unternehmen mit 50 bis 500 Anwendern, von denen bereits einige Teil des bestehenden Kundenstocks des Geschäftssegments „Enterprise“ sind. Vor allem im Bereich O
­ utsourcing und Outtasking sieht das
Management Potenzial.
n
Die Lösungen decken alle Bereiche der Sprach- und Datenübertragung sowie Teile der Infrastruktur in Unternehmen ab. Das
beginnt bei „einfacher“ Telefonie, geht mit Wireless- und Mobile-Business-Lösungen und Voice over IP weiter und beinhaltet
IT-Lösungen, Netzwerksicherheit, Netzwerkmanagement, Integration des Internets, Callcenter-Lösungen, Kommunikationsconsulting, IP-TV, Videolösungen, Managed Services und vieles mehr.
n
Durch laufende Kostenoptimierung werden einerseits Effizienzsteigerungen erreicht und andererseits führen diese Optimierungen zu einem unterproportionalen Anstieg der Kosten (vor allem der Personalkosten) gegenüber dem Umsatzanstieg.
n
4 Detailplanungsjahre
n
10,9 % (Vorjahr: 13,5 %) Diskontierungszinssatz vor Steuern
n
Die Cashflows nach der vierjährigen Detailplanungsperiode wurden mit einer kontinuierlichen Wachstumsrate von 1,5 %
(Vorjahr: 1,5 %) bei der Wertermittlung berücksichtigt.
Auswirkungen von Veränderungen der wichtigsten Annahmen auf den erzielbaren Betrag:
n
Das Management geht davon aus, dass die realistisch möglichen Veränderungen der wichtigsten Annahmen, auf denen
der erzielbare Betrag basiert, nicht dazu führen würden, dass der Buchwert des Firmenwertes der ZGE den erzielbaren
Betrag der ZGE übersteigt. Der Diskontierungssatz, bei dem der Nutzungswert dem Buchwert der ZGE entspricht, liegt bei
17,6 % (2011/12: 19,5 %).
14 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
2012/13
2011/12
Buchwert zum 31. März des Vorjahres
1.955
1.998
Zugang aus Gründung
1.547
33
-704
-389
648
313
Abgang aus Verkauf sowie Ausschüttungen
Anteiliges Jahresergebnis (nach Steuern)
Währungsumrechnungsdifferenzen
-8
0
Buchwert zum 31. März des Wirtschaftsjahres
3.438
1.955
davon Anteile an assoziierten Unternehmen
3.438
1.955
0
0
davon Anteile an Gemeinschaftsunternehmen
Die Anteile an assoziierten Unternehmen umfassen folgende Anteile:
Der Konzern hält 26 % der Anteile an der Kapsch Financial Services GmbH, Wien. Zum letzten Bilanzstichtag (30. September
2012) betrug das Gesamtvermögen der Kapsch Financial Services GmbH, Wien, TEUR 37.901, die Verbindlichkeiten betrugen
TEUR 34.704. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf TEUR 42.123 und der Jahresgewinn auf TEUR 1.222.
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 109
Am 31. Juli 2012 erwarb der Konzern 33 % der SIMEX, Integración de Sistemas, S.A.P.I. de C.V., Mexiko. Unter Berücksichtigung potenzieller Stimmrechte (Option auf Erwerb der restlichen Anteile) ergibt sich ein Anteil von mehr als 50 %. Nachdem
die potenziellen Stimmrechte jedoch als nicht substanziell eingestuft werden, wurde die Vermutung einer Beherrschung
widerlegt. Da ein maßgeblicher Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik vorliegt, wird die Beteiligung nach der Equity-­
Methode bilanziert. Zum letzten Bilanzstichtag (31. Dezember 2012) betrug das Gesamtvermögen der SIMEX, Integración de
­Sistemas, S.A.P.I. de C.V., Mexiko TEUR 9.987, die Verbindlichkeiten betrugen TEUR 5.895. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf
TEUR 10.878 und der Jahresgewinn auf TEUR 738.
Am 23. August 2012 wurde die Vereinbarung betreffend die Liquidation der 40%igen Beteiligung an der Alcatel-Lucent Kapsch
Telecommunication GmbH, Wien von der Kapsch CarrierCom AG, Wien und der Alcatel-Lucent Austria AG, Wien unterfertigt.
Die Anteile an Gemeinschaftsunternehmen umfassen folgende Anteile:
Der Konzern gründete am 17. Mai 2011 gemeinsam mit zwei Partnern das Joint Venture LLC United Toll Systems, Moskau
und hielt einen Anteil von 33,3 % an der Gesellschaft. Das Gemeinschaftsunternehmen wurde am 9. November 2012 von der
Kapsch TrafficCom Russia OOO, Moskau an den Mehrheitseigentümer Mostotrest um 6 Mio. EUR verkauft.
15 Sonstige kurz- und langfristige finanzielle Vermögenswerte
2012/13
Sonstige langfristige Finanzanlagen und Beteiligungen
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige langfristige Finanzanlagen und Beteiligungen
2011/12
42.818
55.418
5.678
10.699
48.496
66.117
Zur Veräußerung
verfügbare
Wertpapiere
Zur Veräußerung
verfügbare
Beteiligungen
Sonstige langfristige
finanzielle
Vermögenswerte
Summe
7.587
25.263
7.653
40.504
Buchwert zum 31. März 2011
0
0
63
63
Zugänge
Währungsumrechnungsdifferenzen
72
4.781
1.706
6.560
Abgänge
-235
0
-467
-702
Umgliederung zu kurzfristigen finanziellen
Vermögenswerten
Veränderung des beizulegenden Zeitwertes
Buchwert zum 31. März 2012
Währungsumrechnungsdifferenzen
Zugänge
0
0
-2.327
-2.327
36
11.284
0
11.320
7.461
41.328
6.629
55.418
0
0
202
202
149
0
47
197
-4.505
Abgänge
-20
0
-4.485
Veränderung des beizulegenden Zeitwertes
480
-8.974
0
-8.494
8.070
32.355
2.394
42.818
Zur Veräußerung
verfügbare
Wertpapiere
Sonstige kurzfristige
finanzielle
Vermögenswerte
Summe
17.695
Buchwert zum 31. März 2013
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
8.037
9.658
Zugänge
Buchwert zum 31. März 2011
0
22
22
Umgliederung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten
0
2.327
2.327
-9.523
Abgänge
Veränderung des beizulegenden Zeitwertes
Buchwert zum 31. März 2012
Abgänge
Veränderung des beizulegenden Zeitwertes
Buchwert zum 31. März 2013
110 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
0
-9.523
176
3
179
8.213
2.486
10.699
-4.413
-1.247
-5.660
705
-67
639
4.505
1.173
5.678
Die zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere betreffen zum 31. März 2013 Staatsanleihen, Bankschuldverschreibungen sowie
Anteile an Investmentfonds. Die zur Veräußerung verfügbaren Beteiligungen betreffen zum 31. März 2013 im Wesentlichen eine
19,76 %-Beteiligung an der börsennotierten Q-Free ASA, Trondheim, Norwegen.
Nicht realisierte Kursgewinne und -verluste sind im sonstigen Ergebnis der Periode ausgewiesen (siehe Erläuterung 10).
Die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte betreffen wie im Vorjahr eine Festgeldveranlagung in Höhe von
TEUR 2.394 (2011/12: TEUR 5.653). Die Festgeldveranlagung ist zur Besicherung von gegebenen Garantien verpfändet.
Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen einen notierten Geldmarktfonds.
Fair Value-Hierarchien und Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes:
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sind nach IFRS 7.27A in eine der drei nachfolgenden Fair ValueHierarchien einzuordnen:
Level 1. Es bestehen notierte Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten. Im Konzern
werden die Beteiligung an der Q-Free ASA, Trondheim, Norwegen sowie börsennotierte Eigenkapitalinstrumente der L
­ evel 1Kategorie zugeordnet.
Level 2. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die nicht auf aktiven Märkten gehandelt werden, wird anhand
eines Bewertungsverfahrens, abgeleitet von direkt oder indirekt beobachtbaren Marktdaten, ermittelt. Unter diese K
­ ategorie
fallen zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere wie Pfandbriefe und Bundesanleihen, die börsennotiert sind, jedoch nicht
­regelmäßig gehandelt werden.
Level 3. Finanzinstrumente, deren Bewertungsinformationen nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen, werden in die
Level 3-Kategorie eingeordnet.
Bewertungsstufen im Sinne des IFRS 7.27A
2012/13
Level 1
Börsenpreise
Level 2
Abgeleitete Preise
Level 3
Nicht abgeleitete
Preise
0
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere
Zur Veräußerung verfügbare Beteiligungen
8.070
7.317
753
32.003
32.003
0
0
40.073
39.320
753
0
4.505
4.505
0
0
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere
Aktien (Kapsch TrafficCom AG) –
zu Handelszwecken gehalten
Gesamt
93
93
0
0
4.598
4.598
0
0
44.671
43.918
753
0
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 3.825 wurden im Wirtschaftsjahr 2012/13 zu fortgeführten
Anschaffungskosten bilanziert.
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 111
Bewertungsstufen im Sinne des IFRS 7.27A
2011/12
Level 1
Börsenpreise
Level 2
Abgeleitete Preise
Level 3
Nicht abgeleitete
Preise
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere
Zur Veräußerung verfügbare Beteiligungen
7.461
0
7.461
0
40.977
40.977
0
0
48.438
40.977
7.461
0
8.213
8.213
0
0
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere
Aktien (Kapsch TrafficCom AG) –
zu Handelszwecken gehalten
Gesamt
160
160
0
0
8.372
8.372
0
0
56.810
49.349
7.461
0
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 9.307 wurden im Wirtschaftsjahr 2011/12 zu fortgeführten
Anschaffungskosten bilanziert.
16 Sonstige langfristige Vermögenswerte
LKW-Mautsystem Tschechische Republik
Sonstige
2012/13
2011/12
940
3.420
2.715
560
3.655
3.980
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (langfristig), die vom
­tschechischen Verkehrsministerium für die Einführung des tschechischen LKW-Mautsystems geschuldet werden. Die Restlaufzeit beträgt wie im Vorjahr mehr als ein Jahr, aber weniger als fünf Jahre ab dem Bilanzstichtag.
Die übrigen langfristigen Vermögenswerte umfassen im Wesentlichen eine Kautionsforderung (2012/13: TEUR 1.325,
2011/12: TEUR 0) sowie eine Rückdeckungsversicherung (2012/13: TEUR 585, 2011/12: TEUR 0).
Die langfristigen Forderungen wurden auf Basis der Zahlungsströme unter Verwendung eines Zinssatzes von 1,90 – 6,00 % (für
den Teil, der über externe Kredite finanziert wurde) und eines Zinssatzes für alternative Investments von 2,89 % (für den Teil, der
intern aus den Zahlungsströmen des Konzerns finanziert wurde) abgezinst. Die Zeitwerte entsprechen in etwa den Buchwerten.
Die Bruttocashflows der sonstigen langfristigen Vermögenswerte stellen sich wie folgt dar:
Bis zu 2 Jahren
Zwischen 2 und 3 Jahren
Größer 3 Jahre
2012/13
2011/12
1.457
3.239
209
655
2.220
305
3.887
4.199
17Vorräte
Bezogene Teile und Handelswaren, zu Anschaffungskosten
2012/13
2011/12
46.296
33.861
Unfertige Erzeugnisse und noch nicht abrechenbare Leistungen, zu Herstellungskosten
44.602
43.281
Fertigerzeugnisse, zu Herstellungskosten
25.589
22.428
Anzahlungen auf Vorräte
112 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
1.892
59
118.379
99.629
Bei einzelnen Posten der Vorräte wurden, falls erforderlich, Abschreibungen auf den Nettoveräußerungswert vorgenommen.
Die bei den Vorräten vorgenommenen Wertberichtigungen betragen TEUR 17.068 (2011/12: TEUR 15.158). In der Berichtsperiode
wurden TEUR 1.910 erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst (2011/12: TEUR 2.260).
18 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – netto
2012/13
2011/12
157.022
164.839
-3.969
-4.505
153.052
160.334
Forderungen aus Fertigungsaufträgen
96.709
141.592
Forderungen aus Service- und Wartungsverträgen
31.296
18.829
Forderungen gegenüber Finanzamt (ausgenommen Ertragsteuern)
21.438
17.744
Übrige Forderungen und Abgrenzungen
52.213
48.618
354.708
387.116
2012/13
2011/12
Entwicklung der Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:
Stand am 31. März des Vorjahres
4.505
4.058
Zuführung
1.711
1.400
Verbrauch
-1.905
-242
Auflösung
-310
-707
Währungsumrechnungsdifferenzen
Stand am 31. März des Wirtschaftsjahres
-32
-4
3.969
4.505
Fälligkeitsstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstiger kurzfristiger Vermögenswerte:
Noch nicht fällig
2012/13
2011/12
317.602
351.000
Überfällig, aber nicht wertgemindert
Bis zu 60 Tage
25.870
29.935
Über 60 Tage
15.205
10.686
358.677
391.621
Aufgrund der kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buch­
werten entsprechen. Es besteht mit Ausnahme der Mautprojekte in der Tschechischen Republik, Südafrika und Polen keine
Konzentration des Kreditrisikos in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da der Konzern im Allgemeinen
eine große Zahl an Kunden weltweit hat. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (kurzfristig) betreffend die Errichtung des
tschechischen LKW-Mautsystems in Höhe von TEUR 983 (2011/12: TEUR 3.010) und den Betrieb und die Wartung des Systems
in Höhe von TEUR 22.312 (2011/12: TEUR 30.009) werden von Ředitelstvím silnic a dálnic ČR (RSD), einem Unternehmen der
Tschechischen Republik, geschuldet. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffend das Mautprojekt in Polen gegenüber der GDDKiA (Generalna Dyrekcja Dróg Krajowych i Autostrad) belaufen sich auf TEUR 9.042 (2011/12: TEUR 2.944).
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 15.387 (2011/12: TEUR 6.840) wurden zur Kreditbesicherung
an Banken verpfändet (siehe Erläuterung 21).
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 113
Die Forderungen aus Fertigungsaufträgen stellen sich wie folgt dar:
2012/13
2011/12
Angefallene Errichtungskosten zuzüglich ausgewiesener Gewinne
166.706
347.600
Abzüglich in Rechnung gestellter Beträge und erhaltener Anzahlungen
-69.997
-206.008
96.709
141.592
Forderungen an Kunden für Fertigungsaufträge betreffen zum 31. März 2013 im Wesentlichen das Mautprojekt in Weißrussland
in Höhe von TEUR 68.717 (2011/12: TEUR 0) sowie Erweiterungsprojekte für das im Vorjahr abgeschlossene Mautprojekt in
Polen in Höhe von TEUR 11.136 (2011/12: TEUR 107.253).
Die Umsätze aus Fertigungsaufträgen betragen TEUR 92.702 (2011/12: TEUR 199.273).
19 Liquide Mittel
2012/13
Kassenbestand
Guthaben bei Kreditinstituten
2011/12
172
158
119.364
105.448
119.536
105.607
Die Buchwerte dieses Postens stellen auch den Finanzmittelbestand der Geldflussrechnung zum Ende der Berichtsperiode dar.
20Stammkapital
Stand am 31. März des Wirtschaftsjahres
2012/13
2011/12
727
727
Das eingetragene Stammkapital der Gesellschaft beträgt 726.728 EUR. Das Stammkapital ist vollständig einbezahlt.
21 Kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten
2012/13
2011/12
Kurzfristig
Kredite für Akquisitionen
2.750
0
Kredite zur Projektfinanzierung
5.833
34.000
7.000
13.000
Genussrecht
Sonstige kurzfristige Kredite
57.289
59.606
72.872
106.606
6.150
12.250
Langfristig
Kredite für Akquisitionen
Kredite zur Projektfinanzierung
49.167
0
Investitionskredite
11.680
17.510
Genussrecht
Unternehmensanleihe
Sonstige langfristige Kredite
Summe
0
7.000
74.125
73.957
1.655
3.635
142.777
114.352
215.649
220.959
Die Kapsch TrafficCom AG, Wien hat im November 2010 eine Unternehmensanleihe im Nominale von 75 Mio. EUR mit einer
Laufzeit von sieben Jahren sowie einem Zinssatz von 4,25 % begeben. Der Effektivzinssatz beträgt 4,54 %.
114 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
Die Restlaufzeiten aller anderen langfristigen Finanzverbindlichkeiten betragen mehr als ein Jahr und weniger als fünf Jahre.
Die Zeitwerte und die Bruttocashflows (inklusive Zinsen) der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten stellen sich
wie folgt dar:
2012/13
2011/12
Buchwert
215.649
220.959
Zeitwert
215.778
215.152
106.606
Bruttocashflows
Bis zu 1 Jahr
77.748
Zwischen 1 und 3 Jahren
43.694
42.566
Zwischen 3 und 5 Jahren
110.154
16.940
Mehr als 5 Jahre
0
75.529
231.597
241.641
2012/13
2011/12
149.924
183.430
Die Verzinsung der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:
Finanzverbindlichkeiten gesamt:
Fix verzinst
Variabel verzinst
65.725
37.529
215.649
220.959
Kurzfristige Kredite
1,10 – 7,39 %
1,25 – 6,33 %
Kredite für Akquisitionen
2,00 – 2,88 %
2,00 – 2,55 %
Kredite zur Projektfinanzierung
1,37 – 5,23 %
1,37 – 1,95 %
Genussrecht
6,90 – 7,80 %
6,90 – 7,80 %
2,88 %
4,01 – 4,91 %
Durchschnittliche Zinssätze:
Investitionskredite
Unternehmensanleihe
Sonstige
4,54 %
4,54 %
2,00 – 3,10 %
1,25 – 14,50 %
Als Sicherstellung für die von den Kreditinstituten erstellten Bankgarantien und gewährten Kredite wurden Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen (kurzfristig) in Höhe von TEUR 15.387 (2011/12: TEUR 6.840) verpfändet.
Für die Projektfinanzierung Weißrussland, die per 31. März 2013 mit TEUR 35.000 aushaftet (31. März 2012: TEUR 0), hat die
Kapsch TrafficCom AG eine Wechselbürgschaftszusage der Oesterreichischen Kontrollbank Aktiengesellschaft (OeKB) sowie
eine B
­ eteiligungsgarantie G4 der OeKB bis zu einem Wert von TEUR 61.000 (Maximalbetrag der Kreditzusage) erhalten.
Die A
­ nsprüche aus der Beteiligungsgarantie G4 wurden an die kreditgewährenden Banken sicherungsweise abgetreten.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 23.000 (2011/12: TEUR 0) wurden mit dem Geschäftsanteil
an der Kapsch Financial Services GmbH, Wien besichert.
Der Investitionskredit der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien, der zum 31. März 2013 mit TEUR 17.510 aushaftet
(31. März 2012: TEUR 27.949), wurde durch eine Verpfändung von Aktien der Kapsch TrafficCom AG, Wien besichert. Der
­Maximalbetrag der Verpfändung ist mit TEUR 40.000 limitiert.
Für einen Exportförderungskredit wurde ein Wechsel in Höhe von TEUR 1.425 (2011/12: TEUR 1.425) ausgestellt.
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 115
22 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
Das Finanzierungsleasing betrifft im Wesentlichen zwei Leasingverträge über Gebäude, die von der Kapsch BusinessCom AG
auf eine Laufzeit von 18 bzw. 20 Jahren und mit einer Kaufoption zum Restbuchwert am Ende der Leasingperiode abgeschlossen
wurden. Der bei der Berechnung des Barwertes verwendete Zinssatz beträgt 3,96 %.
2012/13
Bis zu 1 Jahr
Länger als 1 Jahr und nicht länger als 5 Jahre
2011/12
690
751
2.761
3.372
Länger als 5 Jahre
15.409
16.672
Mindestleasingzahlungen (inklusive Kaufoption)
18.860
20.795
Zinsabgrenzungen
-1.158
-2.679
Barwert der Leasingverbindlichkeiten
17.702
18.116
davon Ausweis unter langfristigen Verbindlichkeiten
17.179
17.739
davon Ausweis unter kurzfristigen Verbindlichkeiten
523
377
17.702
18.116
2012/13
2011/12
Die Zeitwerte entsprechen in etwa den Buchwerten.
Die Fälligkeiten der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing stellen sich wie folgt dar:
Bis zu 1 Jahr
Länger als 1 Jahr und nicht länger als 5 Jahre
Länger als 5 Jahre
523
377
2.092
1.508
15.087
16.231
17.702
18.116
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing sind in der Form besichert, dass zum Zeitpunkt des Zahlungsverzuges das Recht
am geleasten Vermögenswert an den Leasinggeber zurückfällt.
23 Latente Steueransprüche/-schulden
2012/13
2011/12
Latente Steueransprüche, die nach mehr als 12 Monaten realisiert werden
35.003
38.398
Latente Steueransprüche, die innerhalb von 12 Monaten realisiert werden
12.133
2.761
47.136
41.159
5.246
8.096
Latente Steueransprüche
Latente Steuerschulden
Latente Steuerschulden, die nach mehr als 12 Monaten realisiert werden
Latente Steuerschulden, die innerhalb von 12 Monaten realisiert werden
Latente Steuerforderungen netto (+) / Latente Steuerverbindlichkeiten netto (-)
8.611
10.502
13.857
18.598
33.279
22.561
Latente Steueransprüche aufgrund steuerlicher Verlustvorträge und sonstiger in Zukunft abziehbarer temporärer Differenzen
werden nur bis zum Ausmaß der möglichen Realisierung bilanziert. Im vorliegenden Konzernabschluss sind steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 26,8 Mio. EUR (2011/12: 18,4 Mio. EUR) aufgrund der unsicheren Verwertungsmöglichkeit durch künftige
steuerpflichtige Erträge nicht angesetzt. Diese Verlustvorträge betreffen einerseits unverfallbare Verlustvorträge österreichischer Gesellschaften und andererseits Verlustvorträge ausländischer Tochtergesellschaften, die zum überwiegenden Teil nicht
vor dem Jahr 2030 verfallen. Alle anderen aktiven latenten Steuern wurden als zukünftig steuerlich absetzbare Posten in den
entsprechenden Konzerngesellschaften bilanziert.
116 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden, unter Berücksichtigung der Fristigkeiten, saldiert, wenn ein
­einklagbarer entsprechender Rechtsanspruch auf Aufrechnung besteht und wenn die latenten Steuerforderungen und
­-verbindlichkeiten sich auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde für dasselbe Steuersubjekt erhoben
­werden.
Die latenten Steueransprüche/-schulden sind den folgenden Posten zuordenbar:
31. März 2011
Zugang aus
Erwerb von
Unternehmen
Aufwand/Ertrag
im Perioden­
ergebnis erfasst
Über
Eigenkapital
verrechnet
Währungsumrechnungsdifferenzen
31. März 2012
Latente Steueransprüche
Steuerliche Verlustvorträge
30.104
0
6.262
0
31
36.397
Steuerlich nicht anerkannte Rückstellungen
2.840
0
7.775
0
35
10.650
Steuerlich nicht anerkannte Abschreibungen
1.290
0
325
0
4
1.619
Sonstige (aktive Abgrenzungen)
4.487
0
5.048
-51
-8
9.476
38.722
0
19.411
-51
62
58.143
14
0
327
0
10
351
0
0
23.465
0
118
23.583
Gewinne aus der Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert
11.720
244
-3.164
0
0
8.800
Sonstige (passive Abgrenzungen)
3.280
0
-432
0
-2
2.846
15.014
244
20.198
0
126
35.581
23.707
-244
-787
-51
-64
22.561
31. März 2012
Zugang aus
Erwerb von
Unternehmen
Aufwand/Ertrag
im Perioden­
ergebnis erfasst
Über
Eigenkapital
verrechnet
Währungsumrechnungsdifferenzen
31. März 2013
Steuerliche Verlustvorträge
36.397
0
-7.750
0
-177
28.470
Steuerlich nicht anerkannte Rückstellungen
10.650
0
244
0
-79
10.815
Steuerlich nicht anerkannte Abschreibungen
1.619
0
344
0
3
1.966
Sonstige (aktive Abgrenzungen)
9.476
0
900
314
-22
10.668
58.143
0
-6.261
314
-276
51.920
351
0
98
0
7
456
-91
6.955
Latente Steuerschulden
Sonderabschreibungen im Anlagevermögen
Fertigungsaufträge
Gesamt
Latente Steueransprüche
Latente Steuerschulden
Sonderabschreibungen im Anlagevermögen
23.583
0
-16.538
0
Gewinne aus der Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert
Fertigungsaufträge
8.800
674
-2.231
0
0
7.244
Sonstige (passive Abgrenzungen)
2.846
0
1.145
0
-6
3.986
35.581
674
-17.526
0
-89
18.641
22.561
-674
11.265
314
-186
33.279
Gesamt
24 Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses
In der Bilanz berücksichtigte Beträge:
2012/13
2011/12
Anwartschaften auf Abfertigung
28.927
26.764
Ansprüche für Altersvorsorge
17.747
15.596
46.674
42.360
Anwartschaften auf Abfertigung
Die Verpflichtung zur Bildung einer Abfertigungsrückstellung basiert auf dem entsprechenden Arbeitsrecht.
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 117
Ansprüche für Altersvorsorge
Die zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Verpflichtungen für Altersvorsorge betreffen im Wesentlichen Pensionistinnen und
Pensionisten. Alle Pensionsvereinbarungen basieren auf Letztbezügen und sind teilweise durch externes Planvermögen (Fonds)
gedeckt. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern werden darüber hinaus Beiträge an eine externe Pensionskasse
geleistet (siehe Erläuterung 5).
Für die Bewertung der Anwartschaften auf Abfertigung und der Pensionsverpflichtungen einschließlich des Planvermögens
wurde ein Zinssatz von 3,75 % (2011/12: 5,0 %), für die Gehaltssteigerungen ein Prozentsatz von 2,0 % (2011/12: 3,0 %)
­angesetzt. Weiters wurden der Berechnung das frühestmögliche gesetzliche Pensionseintrittsalter inklusive Übergangsregelungen sowie die Sterbetafeln AVÖ 2008-P (2011/12: AVÖ 2008-P) von Pagler & Pagler zugrunde gelegt. Pensionserhöhungen
wurden mit 2,0 – 3,0 % (2011/12: 2,0 – 3,0 %) angesetzt.
Folgende Beträge sind in der Gesamtergebnisrechnung als Aufwendungen für Abfertigungen ausgewiesen:
2012/13
2011/12
Laufender Dienstzeitaufwand
1.085
1.700
Zinsaufwand
1.740
1.519
Versicherungstechnische Gewinne/Verluste
Gesamt, in den Personalkosten enthalten (Erläuterung 5)
301
873
3.127
4.092
26.764
25.064
Veränderung der in der Bilanz enthaltenen Verbindlichkeiten:
Stand am 31. März des Vorjahres
Gesamtaufwand laut obiger Darstellung
3.127
4.092
-963
-2.392
Stand am 31. März des Wirtschaftsjahres
28.927
26.764
Versicherungsmathematischer Barwert der Verpflichtungen (leistungsorientierte Verpflichtung)
34.955
33.040
Zahlungen
Noch nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
-6.028
-6.276
Bilanzansatz
28.927
26.764
In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse für Abfertigungsverpflichtungen wurden die Auswirkungen resultierend aus Änderungen wesentlicher versicherungsmathematischer Einflussfaktoren verändert, während die übrigen Einflussgrößen konstant
gehalten wurden. In der Realität ist jedoch eher wahrscheinlich, dass sich mehrere dieser Einflussgrößen verändern werden.
Änderungen der
Annahme
bei Verringerung
der Annahme
bei Anstieg
der Annahme
Anwartschaftsbarwert (DBO)
+/- 0,5 %
1.450
-1.356
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC)
+/- 0,5 %
-125
114
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC)
+/- 0,5 %
45
-41
Anwartschaftsbarwert (DBO)
+/- 0,5 %
-1.306
1.383
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC)
+/- 0,5 %
-49
52
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC)
+/- 0,5 %
-44
48
Anwartschaftsbarwert (DBO)
+/- 0,5 %
99
-92
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC)
+/- 0,5 %
4
-3
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC)
+/- 0,5 %
5
-5
Auswirkungen von Veränderungen des Abzinsungssatzes
Auswirkungen von Veränderungen der Bezugssteigerungen
Auswirkungen von Veränderungen der Fluktuation
118 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
Die Werte für die aktuelle Berichtsperiode und die vier vorangegangenen Jahre stellen sich wie folgt dar:
2012/13
2011/12
2010/11
2009/10
2008/09
Versicherungsmathematischer Barwert der
Verpflichtungen (leistungsorientierte Verpflichtung)
34.955
33.040
30.431
28.217
27.150
Noch nicht erfasste versicherungsmathematische
Gewinne/Verluste
-6.028
-6.276
-5.367
-5.191
-4.604
Bilanzansatz
28.927
26.764
25.064
23.026
22.546
Der Rückstellungsbetrag für Altersvorsorge in der Bilanz ermittelt sich wie folgt:
2012/13
2011/12
4.984
3.294
-1.076
-883
3.908
2.412
Versicherungsmathematischer Barwert der nicht fondsfinanzierten/-gedeckten Verpflichtungen
17.532
14.736
Noch nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
-3.693
-1.552
13.839
13.184
17.747
15.596
Barwert der fondsfinanzierten/-gedeckten Verpflichtungen
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens
Plandefizit
Bilanzansatz
Die leistungsorientierte Verpflichtung entwickelte sich wie folgt:
2012/13
2011/12
16.479
16.107
545
410
Zinsaufwand
1.405
930
Versicherungsmathematische Anpassungen
1.262
98
-908
-1.136
Stand am 31. März des Vorjahres
Laufender Dienstzeitaufwand
Zahlungen
Währungsumrechnungsdifferenzen
40
70
18.823
16.479
2012/13
2011/12
883
983
Versicherungstechnische Anpassungen
14
-11
Gewinne aus externen Planvermögen
40
0
Dotierung durch Arbeitgeber
15
124
Stand am 31. März des Wirtschaftsjahres
Der Zeitwert des Planvermögens entwickelte sich wie folgt:
Stand am 31. März des Vorjahres
123
0
Abgang/Auflösung
Geleistete Zahlungen
0
-214
Währungsumrechnungsdifferenzen
0
1
1.076
883
Stand am 31. März des Wirtschaftsjahres
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 119
Die folgenden Beträge wurden in der Gesamtergebnisrechnung als Aufwendungen für Altersvorsorge ausgewiesen:
2012/13
2011/12
545
410
Zinsaufwand
1.405
930
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
1.248
109
Laufender Dienstzeitaufwand
Gewinne aus externen Planvermögen
Gesamt, in den Personalkosten enthalten (Erläuterung 5)
-40
0
3.157
1.449
Die Werte für die aktuelle Berichtsperiode und die vier vorangegangenen Jahre stellen sich wie folgt dar:
Versicherungsmathematischer Barwert der
Verpflichtungen (leistungsorientierte Verpflichtung)
Noch nicht erfasste versicherungsmathematische
Gewinne/Verluste
2012/13
2011/12
2010/11
2009/10
2008/09
22.516
18.031
17.585
14.394
13.546
-3.693
-1.552
-1.478
-861
-1.642
18.823
16.479
16.107
13.533
11.903
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens
-1.076
-883
-983
-635
-504
Bilanzansatz
17.747
15.596
15.124
12.898
11.399
3.355
1.000
140
421
1.009
14
-11
33
28
-45
Erfahrungswertbedingte Anpassungen bei Planschulden
Erfahrungswertbedingte Anpassungen bei Planvermögen
Das Planvermögen setzt sich wie folgt zusammen:
2012/13
2011/12
Eigenkapitaltitel
28 %
28 %
Fremdkapitaltitel
66 %
64 %
Immobilien
0 %
0 %
Sonstige
7 %
8 %
100 %
100 %
In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse für Pensionsverpflichtungen wurden die Auswirkungen resultierend aus Änderungen
wesentlicher versicherungsmathematischer Einflussfaktoren verändert, während die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten
wurden. In der Realität ist jedoch eher wahrscheinlich, dass sich mehrere dieser Einflussgrößen verändern werden.
Änderungen der
Annahme
bei Verringerung
der Annahme
bei Anstieg
der Annahme
Anwartschaftsbarwert (DBO)
+/- 0,5 %
1.710
-1.519
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC)
+/- 0,5 %
-50
43
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC)
+/- 0,5 %
48
-42
Anwartschaftsbarwert (DBO)
+/- 0,5 %
-786
856
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC)
+/- 0,5 %
-29
32
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC)
+/- 0,5 %
-3
3
Auswirkungen von Veränderungen des Abzinsungssatzes
Auswirkungen von Veränderungen der Bezugssteigerungen
120 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
25 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
LKW-Mautsystem Tschechische Republik
Verbindlichkeiten Earn-Out-Klauseln
Sonstige
2012/13
2011/12
778
2.587
2.848
1.221
2.424
243
6.049
4.050
Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten betreffen in Höhe von TEUR 778 (2011/12: TEUR 2.587) Verbindlichkeiten aus
­Lieferungen und Leistungen (langfristig) gegenüber Subunternehmern für die Errichtung des tschechischen LKW-Mautsystems.
Die Restlaufzeit beträgt wie im Vorjahr mehr als ein Jahr, aber weniger als fünf Jahre ab dem Bilanzstichtag. Diese l­angfristigen
Verbindlichkeiten wurden auf Basis der Zahlungsströme unter Anwendung von Abzinsungssätzen diskontiert, die jenen
Zins­sätzen entsprechen, die bei der Diskontierung der langfristigen Forderungen aus dem tschechischen LKW-Mautprojekt
­verwendet wurden (siehe Erläuterung 16). Die Zeitwerte entsprechen in etwa den Buchwerten.
Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Finanzinstrumenten.
Die Bruttocashflows der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:
2012/13
2011/12
Bis zu 2 Jahren
3.057
1.957
Zwischen 2 und 3 Jahren
1.484
1.583
Größer 3 Jahre
2.338
857
6.879
4.397
2012/13
2011/12
26 Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen
Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen
Erhaltene Anzahlungen
12.333
0
5.933
12.557
Kurzfristige Personalverbindlichkeiten
41.216
43.393
Verbindlichkeiten gegenüber Finanzamt (ausgenommen Ertragsteuern)
14.833
13.349
Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen
39.239
58.259
113.556
127.558
Die Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen betreffen das Segment Traffic und stellen sich wie folgt dar:
Angefallene Errichtungskosten zuzüglich ausgewiesener Gewinne
Abzüglich in Rechnung gestellter Beträge und erhaltener Anzahlungen
2012/13
2011/12
-139.101
0
151.434
0
12.333
0
Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen betreffen zum 31. März 2013 im Wesentlichen das Mautprojekt in Südafrika.
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 121
27Rückstellungen
2012/13
2011/12
Langfristige Rückstellungen
4.057
3.568
Kurzfristige Rückstellungen
56.727
51.855
60.783
55.423
Die Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:
31. März 2011
Jubiläumsgeldverpflichtungen
Sonstige
Langfristige Rückstellungen, gesamt
Garantien
Verluste aus schwebenden
Geschäften sowie Nacharbeiten
Zugang aus
Erwerb von
Unternehmen
Zuführung
Verwendung
Auflösung
Währungsumrechnungsdifferenzen
31. März 2012
3.307
2.839
0
572
0
-104
0
106
0
224
-81
5
7
260
2.945
0
796
-81
-99
7
3.568
10.197
0
674
-959
-938
29
9.003
17.906
-32
0
63
17.968
32
0
Rechtskosten, Prozesskosten
und Vertragsrisiken
13.405
21
3.252
-1.539
-3.419
2
11.721
Sonstige
18.256
6
11.851
-11.299
-5.519
-133
13.162
Kurzfristige Rückstellungen, gesamt
41.890
26
33.683
-13.829
-9.876
-40
51.855
Summe
44.835
26
34.479
-13.910
-9.975
-32
55.423
31. März 2012
Zugang aus
Erwerb von
Unternehmen
Zuführung
Verwendung
Auflösung
Währungsumrechnungsdifferenzen
31. März 2013
3.307
0
843
0
-346
-1
3.803
260
0
103
-58
-57
5
254
Langfristige Rückstellungen, gesamt
3.568
0
946
-58
-403
4
4.057
Garantien
9.003
0
2.381
-573
-1.592
67
9.286
17.968
0
8.303
-3.693
0
-100
22.479
Jubiläumsgeldverpflichtungen
Sonstige
Verluste aus schwebenden
Geschäften sowie Nacharbeiten
Rechtskosten, Prozesskosten
und Vertragsrisiken
11.721
0
6.046
-3.433
-1.787
-5
12.543
Sonstige
13.162
0
12.260
-10.361
-2.681
39
12.419
Kurzfristige Rückstellungen, gesamt
51.855
0
28.990
-18.060
-6.059
0
56.727
Summe
55.423
0
29.936
-18.118
-6.462
5
60.783
Die Rückstellung für Jubiläumsgeldverpflichtungen betrifft langfristige Ansprüche von Dienstnehmern aufgrund von kollektiv­
vertraglichen Bestimmungen. Für die Bewertung wurden ein Zinssatz von 3,75 % (2011/12: 5,0 %), das frühestmögliche
­gesetzliche Pensionseintrittsalter inklusive Übergangsregelungen sowie die Sterbewahrscheinlichkeit nach AVÖ 2008-P
(2011/12: AVÖ 2008-P) von Pagler & Pagler herangezogen; Gehaltssteigerungen wurden mit 2,0 % (2011/12: 3,0 %) berück­
sichtigt. In der Position „Zuführung“ sind Effekte aus der Aufzinsung in Höhe von TEUR 155 enthalten (2011/12: TEUR 136).
122 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse für Jubiläumsgeldverpflichtungen wurden die Auswirkungen resultierend aus Änderungen wesentlicher versicherungsmathematischer Einflussfaktoren verändert, während die übrigen Einflussgrößen konstant
gehalten wurden. In der Realität ist jedoch eher wahrscheinlich, dass sich mehrere dieser Einflussgrößen verändern werden.
Änderungen der
Annahme
bei Verringerung
der Annahme
bei Anstieg
der Annahme
Anwartschaftsbarwert (DBO)
+/- 0,5 %
138
-129
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC)
+/- 0,5 %
-13
12
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC)
+/- 0,5 %
9
-8
Anwartschaftsbarwert (DBO)
+/- 0,5 %
-124
132
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC)
+/- 0,5 %
-5
5
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC)
+/- 0,5 %
-9
10
Anwartschaftsbarwert (DBO)
+/- 0,5 %
116
-107
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC)
+/- 0,5 %
4
-4
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC)
+/- 0,5 %
9
-8
Auswirkungen von Veränderungen des Abzinsungssatzes
Auswirkungen von Veränderungen der Bezugssteigerungen
Auswirkungen von Veränderungen der Fluktuation
Als Hersteller, Händler und Anbieter von Dienstleistungen gibt der Konzern zum Zeitpunkt des Verkaufs Produktgarantien an die
Kunden ab. Üblicherweise ist der Konzern gemäß den Garantiebedingungen verpflichtet, Herstellungs- oder Softwaremängel
zu beheben oder das Produkt auszutauschen, wenn diese Mängel während der Gewährleistungsfrist zutage treten.
Für den Fall, dass der Konzern Garantieansprüche für verkaufte Produkte oder erbrachte Dienstleistungen während der Gewährleistungsfrist erwartet, wird eine entsprechende Rückstellung im Jahresabschluss gebildet. Ausgehend von der E
­ rwartung,
dass die Mehrheit der Aufwendungen kurz- oder mittelfristig anfallen wird, werden die Garantiekosten beim Ausweis der
Rückstellung bestmöglich geschätzt. Ebenso werden die historischen Daten bei der Berechnung des Rückstellungsbetrages
berücksichtigt. Gemäß den Erfahrungswerten ist es wahrscheinlich, dass Garantieansprüche gestellt werden.
Die Rückstellung für Verluste aus schwebenden Geschäften und Nacharbeiten wurde für am Stichtag erwartete Verluste aus
noch nicht abgerechneten Fertigungsaufträgen gebildet.
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Provisionen und Prämien, ausstehende Gutschriften
und Projektkosten, Kundenskonti sowie Rechts- und Beratungskosten.
28 Eventualschulden, sonstige Haftungsverhältnisse und finanzielle Verpflichtungen
aus Miet- und Leasingverträgen
Die Eventualschulden des Konzerns resultieren vor allem aus den Großprojekten im Segment Traffic. Die sonstigen Haftungsverhältnisse betreffen Erfüllungs- und Gewährleistungsgarantien, Haftrücklässe, Bankgarantien, Performance- und Bid-Bonds,
Bürgschaften und Garantieübernahmen gegenüber Dritten für Tochterunternehmen.
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 123
Die Eventualschulden und sonstigen Haftungsverhältnisse stellen sich im Einzelnen wie folgt dar:
2012/13
2011/12
Gauteng Open Road Tolling Südafrika
98.202
114.113
Mautprojekte Nordamerika
Erfüllungs- und Gewährleistungsgarantien, Performance- und Bid-Bonds
21.225
0
Mautprojekt Polen
9.194
43.501
LKW-Mautsystem Österreich
8.500
8.500
LKW-Mautsystem Tschechische Republik
2.494
4.471
City Highway Sydney und Melbourne
2.775
1.811
Ausschreibung Slowenien
2.000
0
Mautprojekt Portugal
1.820
1.820
Sonstige
8.122
5.544
154.332
179.760
Bankgarantien
13.203
16.385
Bürgschaften
1.569
555
39.993
35.347
54.765
52.287
209.096
232.047
Garantieübernahmen gegenüber Dritten für Tochterunternehmen
Sicherstellungen für die oben genannten Eventualschulden und Haftungsverhältnisse sind in den Erläuterungen 15 und 21
­angeführt. Weiters wurden Vermögenswerte der Kapsch TrafficCom AB, Jönköping, Schweden in Höhe von TEUR 10.772
(2011/12: TEUR 8.796) als Sicherstellung für Eventualschulden zugunsten einer schwedischen Bank sowie Vermögenswerte der
Kapsch CarrierCom France SAS, Paris, Frankreich in Höhe von TEUR 2.373 (2011/12: TEUR 0) als Sicherstellung für Eventualschulden zugunsten einer französischen Bank verpfändet.
Finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen
Die zukünftigen Zahlungsverpflichtungen aus unkündbaren Mietverträgen und operativen Leasingverträgen stellen sich wie folgt dar:
2012/13
2011/12
Nicht länger als 1 Jahr
15.493
10.821
Länger als 1 Jahr und nicht länger als 5 Jahre
36.570
27.000
Länger als 5 Jahre
23.351
5.113
75.413
42.934
Der Anstieg bei den finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen resultiert im Wesentlichen aus der Miet­
vertragsverlängerung für die Liegenschaft Am Europlatz 2.
29Unternehmenszusammenschlüsse
Data Storage s.r.o., Prag
Der Konzern erwarb mit 17. Juli 2012 sämtliche Anteile an der Data Storage s.r.o., Prag, Tschechische Republik. Der Kaufpreis
setzt sich aus einer fixen Komponente in Höhe von TEUR 3.400 und einer ergebnisabhängigen Komponente zusammen. Diese
bedingte Kaufpreiskomponente wurde zu ihrem beizulegenden Zeitwert (Barwert) als Verbindlichkeit, unter Berücksichtigung
der Fristigkeiten, ausgewiesen.
124 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
Als Spezialist für Lösungen im Bereich Datenarchivierung, Migration und Disaster Recovery erweitert die Gesellschaft das
Dienstleistungsportfolio des Konzerns im Segment Enterprise und stärkt die Präsenz im CEE-Raum.
Bezahlter Kaufpreis
3.400
Bedingte Kaufpreiselemente
2.506
Abzüglich beizulegender Zeitwert des erworbenen Nettovermögens
4.448
Firmenwert
1.458
Abzüglich auf Minderheitsgesellschafter entfallender Anteil
75
Firmenwert (auf Mehrheitseigentümer entfallend)
1.384
Die aus dem Erwerb resultierenden Vermögenswerte und Schulden stellen sich wie folgt dar (vorläufig ermittelt):
Sachanlagen
Immaterielle Vermögenswerte
Vorräte
Beizulegender
Zeitwert
Buchwert des
Verkäufers
107
107
3.549
0
62
62
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
2.012
2.012
Liquide Mittel
1.084
1.084
Latente Steuerschulden
Verbindlichkeiten, sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen
Erworbenes Nettovermögen
-674
0
-1.692
-1.692
4.448
1.573
Das erworbene Unternehmen trug zu den Umsatzerlösen des Konzerns für den Zeitraum vom 17. Juli 2012 bis 31. März 2013
TEUR 8.027 und zum Konzernergebnis TEUR 343 bei. Hätte der Erwerb mit 1. April 2012 stattgefunden, hätte dies keine
­wesentliche Änderung der Umsatzerlöse oder des Gewinns des Konzerns bewirkt.
NEC Portugal
Der Konzern erwarb mit 20. März 2013 mittels eines Asset-Deals das Bahngeschäft der NEC Portugal und übernahm damit mehrere
Verträge mit Bahnbetreibern in Portugal, Spanien, Saudi-Arabien und Finnland sowie sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der NEC Portugal.
Bezahlter Kaufpreis
1.702
Abzüglich beizulegender Zeitwert des erworbenen Nettovermögens
1.702
Firmenwert
0
Die aus dem Erwerb resultierenden Vermögenswerte und Schulden stellen sich wie folgt dar (vorläufig ermittelt):
Beizulegender
Zeitwert
Immaterielle Vermögenswerte
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Verbindlichkeiten, sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen
Erworbenes Nettovermögen
Buchwert des
Verkäufers
1.500
0
21
21
426
426
-245
-245
1.702
202
Hätte der Erwerb mit 1. April 2012 stattgefunden, hätte dies keine wesentliche Änderung der Umsatzerlöse oder des Gewinns
des Konzerns bewirkt.
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 125
30 Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen
Folgende Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen wurden durchgeführt:
Kapsch Immobilien GmbH, Wien
Die Geschäftsführer der Kapsch Immobilien GmbH sind Mitglieder des Aufsichtsrates von verschiedenen Konzerngesellschaften.
Zusätzlich ist ein Geschäftsführer auch Geschäftsführer der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH und als Vorstand von zwei
Konzerngesellschaften tätig.
Die Konzernmitglieder Kapsch BusinessCom AG, Kapsch TrafficCom AG, Kapsch Aktiengesellschaft und Kapsch Partner
­Solutions GmbH als Mieter haben Mietverträge mit der Kapsch Immobilien GmbH als Vermieterin betreffend Betriebsgebäude
in Wien abgeschlossen.
Der Mietvertrag betreffend das Betriebsgebäude in Wien, Johann-Hoffmann-Platz 9, mit der Kapsch Partner Solutions GmbH
wurde am 1. Dezember 2004 auf unbestimmte Zeit abgeschlossen.
Im Wirtschaftsjahr 2012/13 hat die Kapsch Immobilien GmbH die Liegenschaft Am Europlatz 2 mit Wirksamkeit 31. A
­ ugust 2012
veräußert. Die beim Konzern im Zeitraum April bis August 2012 angefallenen Mietaufwendungen beliefen sich auf TEUR 1.742
(2011/12: 3,5 Mio. EUR). Ab diesem Zeitpunkt sind die weiteren Mietaufwendungen nicht mehr als Beziehungen zu nahe­
stehenden Personen auszuweisen. Für den Verzicht auf das Kündigungsrecht konnte mit der Gesellschaft ein Bonus in Höhe
von TEUR 1.340 vereinbart werden.
Am 19. Dezember 2008 wurde ein Mietvertrag für den Standort Wagenseilgasse 14 abgeschlossen.
Weiters hat die Gesellschaft dem Konzern im Abschlussjahr 2012/13 sonstige Lieferungen und Leistungen in Höhe von
TEUR 160 (2011/12: TEUR 112) in Rechnung gestellt.
Kapsch Financial Services GmbH, Wien
Die Gesellschaft vermietet Anlagen der Kapsch BusinessCom AG im Sprach-, Daten- und IT-Bereich an Geschäftskunden. Die
Mieterlöse und sonstigen Umsätze der Kapsch Financial Services GmbH, Wien an Gesellschaften der Kapsch Group beliefen
sich für das Wirtschaftsjahr 2012/13 auf 6,8 Mio. EUR (2011/12: 5,5 Mio. EUR). Verkäufe von Material (Hardware) und Dienstleistungen inklusive Wartungsleistungen sowie sonstige Lieferungen und Leistungen von der Kapsch BusinessCom AG, Wien an die
Kapsch Financial Services GmbH, Wien beliefen sich für das Wirtschaftsjahr 2012/13 auf 42,3 Mio. EUR (2011/12: 38,4 Mio. EUR).
Die Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen betrugen zum 31. März 2013 TEUR 3.400
(31. März 2012: TEUR 3.206).
31 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten.
32Zusatzangaben
Die in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sind im Konzernanhang unter dem Punkt „Konsolidierungskreis“
angeführt. Hinsichtlich der Zusatzangaben gemäß § 265 (2) UGB für die nicht direkt oder indirekt zu 100 % gehaltenen Tochtergesellschaften wird die Schutzklausel gemäß § 265 (3) UGB in Anspruch genommen. Bezüglich der Angaben zu den at-­equityeinbezogenen Unternehmen wird auf Erläuterung 14 verwiesen.
126 | Konzernabschluss zum 31. März 2013
Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer während des Wirtschaftsjahres 2012/13 betrug 4.974,
davon 4.757 Angestellte und 217 Arbeiterinnen und Arbeiter (2011/12: 4.613 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, davon 4.432
Angestellte und 181 Arbeiterinnen und Arbeiter). Aufwendungen für den Abschlussprüfer
Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer belaufen sich auf TEUR 58 (2011/12: TEUR 57) und untergliedern sich in folgende
Tätigkeitsbereiche:
2012/13
2011/12
46
46
Andere Bestätigungsleistungen
6
5
Steuerberatungsleistungen
0
0
Sonstige Leistungen
7
6
58
57
Prüfung des Konzernabschlusses
Angaben über Organe
Die Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Mutterunternehmen und in Tochterunternehmen betrugen im Wirtschaftsjahr 2012/13 TEUR 3.158 (2011/12: TEUR 3.641).
Der Abfertigungs- und Pensionsaufwand für die Mitglieder der Geschäftsführung belief sich auf TEUR 1.698 (2011/12: TEUR 1.149).
An den Aufsichtsrat wurden im Wirtschaftsjahr 2012/13 Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von TEUR 48 (2011/12: TEUR 48) geleistet.
Den Mitgliedern der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates wurden, wie im Vorjahr, weder Vorschüsse und Kredite gewährt
noch wurden zugunsten dieser Personen Haftungsverhältnisse eingegangen.
Im Wirtschaftsjahr 2012/13 waren folgende Personen als Geschäftsführer tätig:
Mag. Georg Kapsch
Dr. Kari Kapsch
Dr. Franz Semmernegg
Im Wirtschaftsjahr 2012/13 waren folgende Personen als Aufsichtsrat tätig:
Veit Schmid-Schmidsfelden (Vorsitzender)
Dr. Christian Gassauer-Fleissner (Vorsitzender-Stellvertreter)
Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA
Zur Veröffentlichung genehmigt:
Wien, am 17. Juni 2013
Mag. Georg Kapsch
Dr. Kari Kapsch
Dr. Franz Semmernegg
Geschäftsführer
Geschäftsführer
Geschäftsführer
Konzernabschluss zum 31. März 2013 | 127
Bestätigungsvermerk.
Bericht zum Konzernabschluss.
Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien für das Wirtschaftsjahr vom
1. April 2012 bis 31. März 2013 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. März 2013, die Konzerngesamt­ergebnisrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung für das am
31. März 2013 endende Wirtschaftsjahr sowie den Konzernanhang.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und für die Buchführung
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst
­getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den nach § 245a UGB zu beachtenden unternehmensrechtlichen Vorschriften
vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit
dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es aufgrund von
beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden;
die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.
Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung
Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung.
Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze o
­ rdnungsgemäßer
Abschlussprüfung sowie der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation
of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass
wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil
darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der
Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen
des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen,
sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt
der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines
möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung
der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der
internen Kontrollen des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten
­Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen
sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.
Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine
hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.
128 | Bestätigungsvermerk
Prüfungsurteil
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögensund Finanzlage des Konzerns zum 31. März 2013 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Wirtschaftsjahr vom 1. April 2012 bis zum 31. März 2013 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie
sie in der EU anzuwenden sind.
Aussagen zum Konzernlagebericht.
Der Konzernlagebericht ist aufgrund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang
steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken.
Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in
Einklang steht.
Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Wien, 17. Juni 2013
PwC Wirtschaftsprüfung GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
gez:
Mag. Felix Wirth
Wirtschaftsprüfer
Bestätigungsvermerk | 129
Kapsch steht für Nachhaltigkeit und Verantwortung.
Wir setzen auf langfristiges und verantwortungsvolles Wirtschaften,
auf nachhaltige Innovation und umweltfreundliche Produkte.
Wir haben die Themen unseres Geschäftsberichtes interaktiv aufbereitet.
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capture
Die Zukunft stelle ich mir so vor: Wenn wir gemeinsam
im Auto fahren, kann ich mit Mama, Papa und meiner
Schwester Marlene auf dem Rücksitz fernsehen und
tolle Spiele spielen, weil das Auto ganz von alleine
fährt. Außerdem denkt mein Handy mit und antwortet
mir. Dinge, die mir nicht so viel Spaß machen, werden
einfach für mich erledigt. Denn dann bleibt mehr Zeit
für mich, meine Freunde und meine Familie. Ich denke,
in Zukunft sollte also alles viel einfacher werden.
Paula Hanle
Kapsch Nachwuchs
Services.
Glossar.
3GPP
3GPP – 3rd Generation Partnership Project ist eine weltweite Kooperation von Standardisierungsgremien für die
Standardisierung im Mobilfunk
3GPP
Release 4
Spezifikationen, mit deren Hilfe das Technische Komitee für Eisenbahn-Telekommunikation internationale Standards
für die Umsetzung bei digitalem Zugfunk schafft und die Evolution in Richtung IP ermöglicht
AASI
Apple Autorisierter Systemintegrator – Bezeichnung für Systemintegratoren, die die höchste Zertifizierungsstufe im
Rahmen einer Kooperation mit Apple erreicht haben
ANPR
Automatic Number Plate Recognition – Automatische Kennzeichenerkennung zur maschinellen Auswertung von
Digitalbildern, wobei mittels Optical Character Recognition-Technik das Kennzeichen erfasst wird
ATMS
Advanced Traffic Management Systems – Hochentwickelte erkehrsmanagementsysteme zur Verkehrsüberwachung,
Optimierung der Nachrichtenübermittlung und Regulierung des Verkehrsflusses
AVIS
Advanced Vehicle Information Systems – Fahrzeuginformationssysteme zur Weiterleitung von verkehrsrelevanten
Daten an den Fahrzeuglenker vor und während der Fahrt sowie Navigationsdienste
Big Data
Big Data bezeichnet exponentiell steigende Datenmengen in Unternehmen. Sie müssen gespeichert und strukturiert
und zu einem späteren Zeitpunkt mit Hilfe intelligenter Suche auch wieder gefunden werden
BIP
Bruttoinlandsprodukt – Gibt den Gesamtwert aller Güter (Waren und Dienstleistungen) an, die innerhalb eines Jahres
innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen
CEN
Comité Européen de Normalisation (European Committee for Standardization) – Für die Gestaltung der rechtlichen
Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit Mautsystemen in Europa verantwortlich
CVO
Commercial Vehicle Operations – Systeme für die Kontrolle von Nutzfahrzeugen zur Erhöhung der Sicherheit und
der Produktivität von Frachtführern
DSRC
Dedicated Short-Range Communication – Mikrowellenkommunikation; semi-passive Transpondertechnik mit sehr
kleiner Kommunikationszone, die in Europa die De-facto-Norm für die elektronische Mauteinhebung darstellt
EIRENE
European Integrated Railway Radio Enhanced Network – Arbeitsgruppe des internationalen Eisenbahnverbands
ERA
European Railway Agency – Die Hauptaufgabe der Europäischen Eisenbahnagentur besteht in der Stärkung der
Sicherheit und der Interoperabilität des Schienenverkehrs in Europa
ERTMS
Das European Rail Traffic Management System (einheitliches europäisches Eisenbahnverkehrsleitsystem) ist ein
Projekt der Europäischen Union, das den Schienenverkehr sicherer und kompetitiver machen soll
ETC
Electronic Toll Collection – Elektronische Mauteinhebung zur Bezahlung der Mautgebühr ohne Anhalten an der Mautstation
ETCS
European Train Control System – Eine Komponente des ERTMS. Durch das ETCS soll die Vielzahl der unterschied­
lichen Zugsicherungssysteme in den europäischen Ländern abgelöst und vereinheitlicht werden
ETSI
European Telecommunications Standards Institute – Das Europäische Institut für Telekommunikationsnormen, eine
offiziell anerkannte Normierungsorganisation, setzt sich für die weltweit anwendbaren Standards in der ICT ein
GHz
Ein Gigahertz sind eine Milliarde Hertz. Hertz ist die Einheit der Frequenz
GNSS
Global Navigation Satellite System – Globales Navigationssatellitensystem; System zur Positionsbestimmung und
Navigation auf der Erde und in der Luft durch den Empfang der Signale von Navigationssatelliten und Pseudoliten
GPRS
General Packet Radio Service – Allgemeiner paketorientierter Funkdienst. Bezeichnung für den paketorientierten
Dienst zur Datenübertragung in GSM- und UMTS-Netzen
GPS
Global Positioning System – Globales Positionsbestimmungssystem. Ein globales Navigationssatellitensystem,
das zur Positionsbestimmung und Zeitmessung genutzt wird
GSM
Global System for Mobile Communications – Standard für volldigitale Mobilfunknetze
GSM-R
GSM for Railways – Ein auf dem weltweit dominierenden Funkstandard aufbauendes Mobilfunksystem, das speziell
auf die Verwendung im Eisenbahnbereich angepasst wurde
ICT/IKT
Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) oder englisch Information and Communication Technology (ICT)
bezeichnet Technologien im Bereich der Information und Kommunikation
IDS
Intrusion Detection System – Ein Angrifferkennungssystem zur Ergänzung einer Firewall, das gleichzeitig der
Erkennung von Angriffen dient, die gegen ein Computersystem oder Computernetz gerichtet sind
IG
GSM-R Industry Group – Interessengesellschaft zur Förderung der GSM-R-Technologie und ihres erfolgreichen
Einsatzes in Projekten in ganz Europa
IMS
Das IP Multimedia Subsystem setzt sich zum Ziel, einen standardisierten Zugriff auf Dienste aus unterschiedlichen
Netzwerken herzustellen
IP
IP steht für Internetprotokolle, die den Datenaustausch über die Grenzen lokaler Netzwerke hinaus ermöglichen
132 | Services
Adressen.
IP-TV
Mit Internet Protocol Television wird der Übertragungsweg Internet für Fernsehprogramme und Filme bezeichnet. Die
unterschiedlichen Ausprägungen reichen vom einfachen IP-TV über Computer bis hin zu speziellen Endgeräten
Kapsch Aktiengesellschaft
ISO
International Organization for Standardization – Die Internationale Organisation für Normung erarbeitet international
gültige Normen in vielen Bereichen
1120 Wien | Österreich
ITIL
Die IT Infrastructure Library (ITIL) ist eine Sammlung von Best Practices, die eine mögliche Umsetzung des
IT-Servicemanagements beschreiben und international als De-facto-Standard hierfür gelten
Fax: +43 50 811 9999
ITS
Intelligent Transportation Systems – Intelligente Verkehrssysteme sind jene Systeme, in denen Informations- und
Kommunikationstechnologien zur Anwendung kommen, die den Transport einschließlich Infrastruktur, Fahrzeug und
Benutzer unterstützen und optimieren
E-Mail: [email protected]
IVR
Interactive Voice Response – Automatisierte Dialogsysteme, die durch die natürliche Sprache des Anrufers oder
Touch-Tone-Erkennung gesteuert werden
Kapsch BusinessCom AG
IVS
Intelligente Verkehrssysteme – Deutsche Bezeichnung für ITS
IWF
Internationaler Währungsfonds – Sonderorganisation der Vereinten Nationen, zu deren Aufgabe unter anderem die
Ausweitung des Welthandels, die Stabilisierung von Wechselkursen und die Kreditvergabe zählen
LAN
Ein Local Area Network ist ein Rechnernetz. Ein LAN ist dabei in seiner Ausdehnung ohne Zusatzmaßnahmen auf
500 Meter beschränkt und wird zum Beispiel in kleinen Unternehmen eingesetzt
Fax: +43 50 811 9999
MHz
Ein Megahertz sind eine Million Hertz. Hertz ist die Einheit der Frequenz
www.kapschbusiness.com
OECD
Organisation for Economic Co-operation and Development – Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung ist eine internationale Organisation mit 34 Mitgliedstaaten, die sich der Demokratie und Markt­
wirtschaft verpflichtet fühlen
Kapsch CarrierCom AG
Am Europlatz 2
Tel.: +43 50 811 0
www.kapsch.net
Wienerbergstraße 53
1120 Wien | Österreich
Tel.: +43 50 811 0
E-Mail: [email protected]
OHS
Ordinatenhaftschalter – Elektromechanisches Schaltelement der analogen Fernsprechvermittlung. Diente zur
Durchschaltung von Sprechadern in einer Telefonanlage oder in Vorfeldeinrichtungen
Am Europlatz 5
On-Board
Unit
Eine On-Board Unit (OBU) ist ein elektronisches Gerät, welches über drahtlose Kommunikation ausgelesen und
beschrieben werden kann. Eine OBU dient zur Identifikation von Fahrzeugen und/oder als Zahlungsmittel und/oder
als Speicher für Fahrzeug- und/oder Personendaten
Tel.: +43 50 811 0
OSS/BSS
Operations Support System/Business Support System – Ein Netzwerkmanagement-System, das automatisierte
Dienstleistungsprozesse unterstützt
PVTMS
Public Vehicle Transportation Management Systems – Systeme zum Management von Verkehrsbetrieben zur
Regelung des öffentlichen Fern- und Nahverkehrs
SaaS
Software as a Service Model – Teilbereich des Cloud Computings. Das Modell basiert darauf, dass sowohl die IT-Infrastruktur als auch die Software von einem Anbieter zur Verfügung gestellt und von Kunden als Service genutzt werden
Am Europlatz 2
TC RT
Technical Committee Rail Telecommunications – Ein Komitee des Europäischen Instituts für Telekommunikations­
normen, welches für die Wartung und kontinuierliche Weiterentwicklung des GSM-R Standards verantwortlich ist
Tel.: +43 50 811 0
TETRA
Terrestrial Trunked Radio – Standard für digitalen Bündelfunk, der den Aufbau von Universalnetzen ermöglicht
TEUR
Tausend Euro
UIC
Union Internationale des Chemins de Fer – Der Internationale Eisenbahnverband agiert als weltweiter Fach­verband
des Bahnsektors und umfasst fast 200 Mitglieder auf der ganzen Welt
UMTS
Universal Mobile Telecommunications System – Mobilfunkstandard der dritten Generation. Ermöglicht deutlich
höhere Datenübertragungsraten als vorherige Systeme
V2X
Vehicle to X – Fahrzeug-zu-Fahrzeug-(V2V) und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-(V2I) Kommunikation, im Englischen „V2X“
abgekürzt, ist eine der Kerntechnologien für zukünftiges Verkehrsmanagement und zur weiteren Verbesserung der
Verkehrssicherheit
Voice over IP
IP-Telefonie, auch Internettelefonie oder Voice over IP genannt, ist das Telefonieren über Computernetzwerke, welche
nach Internetstandards aufgebaut sind
VÖNIX
Der VBV Österreichischer Nachhaltigkeitsindex ist ein Aktienindex bestehend aus jenen börsennotierten österreichischen Unternehmen, die hinsichtlich sozialer und ökologischer Leistung führend sind
VPN
Virtual Private Network ist eine verschlüsselte Schnittstelle in einem Netzwerk. Das VPN dient dazu, Teilnehmer
eines Netzes an ein anderes Netz zu binden, ohne dass die Netzwerke kompatibel sein müssen
WAVE
Wireless Access in Vehicular Environments – Lösung zur Ermöglichung einer sicheren Kommunikation zwischen
Fahrzeugen untereinander sowie Fahrzeugen und der sie umgebenden Infrastruktur
Zettabyte
Ein Zettabyte sind eine Trilliarde Bytes (oder auch 1021 Bytes). Byte ist die Maßeinheit der digitalen Information
Services | 133
1120 Wien | Österreich
Fax: +43 50 811 3303
E-Mail: [email protected]
www.kapschcarrier.com
Kapsch TrafficCom AG
1120 Wien | Österreich
Fax: +43 50 811 2109
E-Mail: [email protected]
www.kapschtraffic.com
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Kapsch Group. Die Kapsch Group zählt zu den erfolgreichen Technologieunternehmen aus Österreich mit globaler Bedeutung. Das
­Unternehmen wurde vor 120 Jahren gegründet und setzt heute Maßstäbe in den Zukunftsmärkten Intelligent Transportation Systems
(ITS), Railway und Public Operator Telecommunications sowie Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Zur Kapsch Group
zählen die drei Teilkonzerne Kapsch TrafficCom, Kapsch CarrierCom und Kapsch BusinessCom. Das Familienunternehmen mit Hauptsitz
in Wien entwickelt und implementiert neue Technologien zum wirtschaftlichen Nutzen seiner Kunden. Die Kapsch Group bietet eine
­Vielfalt an innovativen Lösungen, Systemen und Dienstleistungen. Damit trägt sie wesentlich zur verantwortungsvollen und nachhaltigen
Gestaltung einer mobilen und vernetzten Welt bei. Weltweit beschäftigen die Unternehmen der Kapsch Group mehr als 5.000 Mitarbeite­
rinnen und Mitarbeiter. Die rund 100 Niederlassungen und Repräsentanzen finden sich rund um den Globus.
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