Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid
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Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid
Soziale Probleme Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid Soziale Probleme Band 2004/1 bearbeitet von Hermann Schock Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2004 ISSN: Herausgeber bearbeitet von: Programmierung: Druck u. Vertrieb: 0938-605x Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn Hermann Schock Udo Riege, Siegfried Schomisch Informationszentrum Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. © 2004 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet. Inhalt Vorwort .............................................................................................................................................7 Sachgebiete 1 Armut, Obdachlosigkeit ..................................................................................................11 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand..........................................................61 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter ........................................................................78 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter........................................................................112 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte, Lebensbedingungen und schulische Integration .....................................................................................................................136 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter .................................................171 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation ..................................................................................194 5 AIDS (Aufklärung, Gefährdung, Situation Infizierter) .................................................310 6 Sucht (Medikamenten- und Drogenabhängigkeit, Alkoholismus, Glücksspiele)..........315 7 Verschiedene Randgruppen (Prostituierte, Kriminelle, etc.).........................................350 Register Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................383 Personenregister ............................................................................................................................385 Sachregister...................................................................................................................................399 Institutionenregister.......................................................................................................................421 Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................435 Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................435 soFid Soziale Probleme 2004/1 Vorwort 7 Vorwort zum soFid „Soziale Probleme“ Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinanderfolgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zuläßt. *** Im Scope des soFid „Soziale Probleme“ vereint sind einige gesellschaftlich virulente soziale Brennpunkte. Ihre Zusammensetzung ist weniger auf eine systematische Auswahl sondern vielmehr auf den Abgrenzungsvorgang mit dem Gesamtprogramm des soFid zurückzuführen. Dieses Programm enthält eine ganze Reihe von Titeln wie z.B. „Kriminal- und Rechtssoziologie“, denen soziale Problemlagen zuzuordnen sind. Insofern ist der Dienst "Soziale Probleme" eher residual zu verstehen, innerhalb dem nahezu jeder Brennpunkt einen selbständigen Dienst konstituieren könnte, was aus rein quantitativen Gründen unterbleibt. Bei der Durchsicht dieses Dienstes ist zu beachten, dass historische und entwicklungspolitische Themen weitgehend ausgegliedert sind. Sozialmedizinische Themen sind im soFid „Gesundheits- 8 soFid Soziale Probleme 2004/1 Vorwort forschung“ und Ausländerfragen im soFid „Migration und ethnische Minderheiten“ schwerpunktmäßig berücksichtigt. Die einzelnen Problembereiche sind zu umreißen: Das erste Kapitel ist den Themen Armut und Obdachlosigkeit gewidmet. Im Wesentlichen sind es Arbeiten zu Lebenslagen ohne Einkommen bzw. mit Niedrigsteinkommen wie Sozialhilfebezug, weiterhin zu Arbeits- und Wohnungslosigkeit sowie ihrer (subjektiven) Bewältigung. Auch die Behandlung von Extremlagen Jugendlicher und alter Menschen ist hier eingruppiert. Das folgende Kapitel zur Alterns-Thematik ist in drei Abschnitte gegliedert und beginnt mit den Beschäftigungs- und Qualifizierungsbedingungen, dem Leistungsvermögen älterer Arbeitnehmer und dem (gleitenden) Übergang aus dem Erwerbsleben in den Ruhestand. Auch enthalten sind Arbeiten zur Wiederbeschäftigungsperspektive älterer Arbeitsloser. Die thematische Spanne des zweiten Abschnitts Altern und Lebensbedingungen im Alter reicht von den Entwicklungen subjektiver Befindlichkeiten und sozialer Beziehungen, der Bildungsbeteiligung, dem Freizeitverhalten, der Mediennutzung bis hin zur Selbsthilfe, den materiellen Grundlagen der Lebensführung und dem Konsumverhalten. Der dritte Abschnitt ist auf den letzten Lebensabschnitt mit seinen massiven Einschränkungen und der Unselbständigkeit bezogen und referiert Arbeiten zur Hilfsbedürftigkeit einerseits und dem Infrastrukturangebot andererseits, d.h. dem Angebot von Diensten im Spektrum ambulanter und stationärer Betreuung/Behandlung. Das dritte Kapitel hat die Situation jugendlicher und erwachsener Behinderter zum Thema. Einbezogen sind alle Behinderungsarten, Schweregrade wie auch die Mehrfachbehinderungen. Aus methodischer Sicht dominiert in den Arbeiten der Anwendungsbezug: Formuliert werden Anforderungen an die Familien, den Wohnungsbau und das Bildungswesen. Konzipiert und evaluiert werden Modelle der Betreuung/Behandlung. Im nachfolgenden Unterkapitel zusammengefasst sind alle Arbeiten zur Gestaltung der beruflichen Ausbildung, der Arbeitsplätze, der Integration in den Arbeitsmarkt und in den Betrieb. Weiterhin enthalten sind Entwicklungen technischer und anderer Hilfen wie auch Studien zur Errichtung und den Betrieb von Werkstätten. Krankheit, Pflege, Rehabilitation sind die Stichworte, die das vierte Kapitel umreißen. Zentral dabei ist das subjektive Erleben somatisch, psychosomatisch oder psychisch bestimmter Krankheitssituationen je Alterstufe. Die Strategien der Prävention - Behandlung - Nachbehandlung Beschäftigungstherapie fügen sich ein. Die Befassung mit den Umgebungsbedingungen Kranker zählt mit zum Gegenstandsbereich wie auch die mit dem Sterben, dem Tod und Selbstmord. Zum Thema „AIDS“ ist ein separates Kapitel nachfolgend eröffnet. Thematisch schließt das fünfte Kapitel unmittelbar an. Zusammengefasst sind hier die sozialwissenschaftlichen Beiträge - die gesundheitspolitischen sind einbezogen - zur AIDS -Problematik in den Dimensionen von Präventionspolitik, (sexueller) Verhaltensmodifikation, allgemeiner und medizinischer Versorgung Infizierter, Umgebungsbedingungen in Familie und am Arbeitsplatz. Im folgenden Kapitel sind - wie im vorausgehenden - alle sozialwissenschaftlich bearbeiteten Fragestellungen zum Problembereich Sucht zusammengetragen. Gegenstand sind somit alle ihre Varianten wie Medikamenten-, Drogen-, Spielsucht und Alkoholismus. Dazu ihrer Prävention bzw. der darauf ausgerichteten Politik, ihrer Behandlungsmethoden und Institutionen und deren soFid Soziale Probleme 2004/1 Vorwort 9 Erfolgsaussicht; weiterhin Folgen der Sucht (insbes. im Straßenverkehr). „Sucht“ in Verbindung mit AIDS siehe vorhergehendes Kapitel. Die Lage verschiedener Randgruppen wie die der Prostituierten, Transsexuellen, Homosexuellen, Trebegänger, gewaltgeneigten Jugendlichen, Kriminellen ist Thema des letzten Kapitels. Entwicklungen und Rechtslagen sind gleichermaßen Gegenstand wie auch die Einstellungen der Bevölkerung zu diesen Randgruppen. Maßnahmen zur Integration nicht nur im Politikfeld sowie ihre Erfolgsaussichten zählen mit zum Scope. Ausschließlich dem Kapitel „AIDS“ zugeordnet sind Arbeiten zu HIV-infizierten Randgruppenmitgliedern. soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 11 1 Armut, Obdachlosigkeit [1-L] Backert, Wolfram: Leben im modernen Schuldturm: Überschuldung von Privathaushalten und soziale Milieus in den alten und neuen Bundesländern ; eine qualitative Studie, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 22, Soziologie, Bd. 384), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 212 S., ISBN: 3-63150546-9 INHALT: "Der vorliegende Band beschreibt das Leben von überschuldeten Haushalten in der Bundesrepublik Deutschland entlang sozialstruktureller Parameter. Im Rahmen einer qualitativen Fallstudie und mit Hilfe ausführlicher Falldarstellungen wird der Frage nachgegangen, ob sich Überschuldung - wie der bisherige Stand der Forschung nahelegte - eher auf die unteren Segmente der Sozialstruktur der Bundesrepublik beschränkt, oder auch die oberen Bereiche des Kontinuums sozialer Ungleichheit berührt werden. Neben einer ausführlichen Darstellung bisheriger Arbeiten zum gravierenden Problem der Überschuldung und dem Versuch einer systematischen Einordnung der Problematik in die Sozialstrukturanalyse und die Armutsforschung, gibt das Buch einen materialreichen Einblick in die alltäglichen Probleme von überschuldeten Haushalten." (Autorenreferat) [2-F] Becker, Rolf, PD Dr. (Bearbeitung): Generationen und Familien in Dresden INHALT: Anhand von Quer- und Längsschnittdaten über Dresdner Familien, die per postalischer Erhebungen gesammelt wurden, wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen der strukturelle Umbruch nach dem Zusammenbruch der DDR und die lang anhaltende Massenarbeitslosigkeit auf die Eltern-Kind-Beziehungen haben. Wie wirken sich ökonomische Belastungen auf das Familienklima aus? Welche Ressourcen können Dresdner Familien mobilisieren, um die Konsequenzen sozioökonomischer Verlust und Deprivation zu verarbeiten. Welche Folgewirkungen hat die Verschlechterung der Ressourcen und des Familienklimas auf die persönliche Entwicklung von Kindern und auf ihren Bildungserfolg? Wird der Effekt von ökonomischen Sorgen, Arbeitslosigkeit und Armut für das Familienklima, die Partnerschaftsbeziehungen, die intergenerationale Solidarität und die persönliche Entwicklung der Kinder überschätzt, wenn die Klassenlage des Elternhauses und die "Vorgeschichte" der Eltern-Kind-Beziehungen unberücksichtigt bleiben? Geklärt werden soll die Frage, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen ökonomischen Verlusten und Beeinträchtigung des Familienklimas gibt. Eine konkurrierende Annahme wäre, dass dieser Kausalzusammenhang ausschließlich für untere, negativ privilegierte Sozialschichten und für minder gebildete Eltern zutreffend ist. Dagegen ist nicht ausgeschlossen, dass ökonomische Verluste und Deprivationserscheinungen vornehmlich einen Verstärkungseffekt für ein bereits beeinträchtigtes Familienklima haben. Und schließlich kann angenommen werden, dass die Höhe und Dauerhaftigkeit von sozioökonomischen Verlusten die entscheidende Rolle spielen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Dresden ART: gefördert BEGINN: 1997-04 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Landeshauptstadt Dresden Stadtplanungsamt INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Sozialisationsforschung und empirische Sozialforschung (09107 Chemnitz) 12 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [3-L] Becker, Rolf; Lauterbach, Wolfgang: Familie und Armut in Deutschland, in: Rosemarie Nave-Herz (Hrsg.): Kontinuität und Wandel der Familie in Deutschland : eine zeitgeschichtliche Analyse, Stuttgart: Lucius u. Lucius, 2002, S. 159-182, ISBN: 3-8282-0218-7 (Standort: UuStB Köln(38)-29A373) INHALT: Die Verfasser beschreiben die Entwicklung der Einkommensarmut unter Familien in Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Für die Zeit zwischen 1950 und 1990 wird zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR unterschieden, für die Zeit nach 1990 zwischen Ost- und Westdeutschland. Darüber hinaus geht der Verfasser auf die These von der Entstehung einer neuen Unterklasse infolge dauerhafter Einkommensnachteile und Armut ein. Hier geht es um die Übertragung von Benachteiligungen der Eltern auf die Kinder, die zur Reproduktion einer Unterklasse in der Generationenabfolge führen würde. Abschließend werden langfristige Konsequenzen von Armut für Kinder diskutiert. Die Untersuchung zeigt, dass das Armutsrisiko in Deutschland abhängig ist von der Zahl der Kinder einerseits und der Zahl der Einkommensbezieher in der Familie andererseits. Die Indifferenzen der Gesellschaft für Kinder und die anwachsenden Armutsrisiken, so das Fazit der Verfasser, verschärfen die soziale Benachteiligung von Familien, die durch staatliche Transferzahlungen nicht ausgeglichen wird. (ICE2) [4-F] Behr, Iris; Hacke, Ulrike, Dipl.-Soz.; Freise, Dominique, Dr.; Mühlich-Klinger, Ilona, Dr.phil.; Sautter, Heinz, Dr.rer.pol.; Ulbrich, Rudi, Dr.rer.pol.; Specht-Kittler, Thomas, Dr.; Busch-Geertsema, Volker, Dipl.-Soz.; Ruhstrat, Ekke-Ulf, Dr.; Sellach, Brigitte, Dr.; EndersDragässer, Uta, Dr. (Bearbeitung); Wullkopf, Uwe, Dr.rer.pol. (Leitung): Forschungsverbund "Wohnungslosigkeit und Hilfen in Wohnungsnotfällen" INHALT: Umfang und Struktur von Wohnungsnotfällen und die Möglichkeiten der Prävention unterliegen zurzeit tief greifenden Wandlungen. Diese hängen zusammen mit Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt, mit sozio-demografischen Trends und Veränderungen in Lebensweisen und mit sich ändernden Strukturen in den Hilfesystemen und der Politik. Neben zu erwartenden Härten für sozio-ökonomisch benachteiligte Bevölkerungsgruppen ergeben sich aus diesen Wandlungen für Politik, Wohnungswirtschaft und Träger sozialer Hilfen hohe Risiken in Bezug auf Ziele, Ausgestaltung und Finanzierung der Maßnahmen zur Prävention und Behebung von Wohnungsnotfällen. Vor diesem Hintergrund soll interdisziplinäres Grundlagen- und Orientierungswissen für zukunftsgerechte Planungs- und Gestaltungskonzepte für die Hilfe in Wohnungsnotfällen erarbeitet werden. Dies beinhaltet die Analyse der Wohnraumversorgung für betroffene Gruppen unter Berücksichtigung der Entwicklungen im geschützten Marktsegment und besonderer Angebotsformen. Ermittlung der Lebensumstände und Hilfebedarf. Umfassende Bestandsaufnahme des Hilfesystems in Deutschland und Erforschung der Leistungsfähigkeit innovativer Formen der Hilfe in Wohnungsnotfällen. Die Ergebnisse sollen in einem Konzept zur Erklärung und Überwindung von Wohnungslosigkeit und sonstigen Wohnungsnotfällen integriert werden, um eine einheitliche Planungsgrundlage zu schaffen. METHODE: Drei Teilprojekte: Der Praxisbezug des Verbundes wird durch die BAG W hergestellt. Die Kooperation der Institute im Forschungsverbund wird durch eine gemeinsame Ko- soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 13 ordinationsstelle im IWU unterstützt. Die Untersuchungen zum Hilfesystem werden durch die GISS durchgeführt. Die Zielgruppen- und Bedarfsforschung erfolgt durch die GSF. Das IWU untersucht schließlich im Forschungsteil zur Wohnungsversorgung und -politik ökonomische und demografische Rahmenbedingungen des Wohnungsmarktes und deren Bedeutung für die Wohnversorgung durch die Auswertung von Sekundärdaten. Detaillierter werden die Auswirkungen des sich reduzierenden Angebots an sozialgebundenen Wohnungen und der Privatisierung öffentlicher Wohnungsunternehmen analysiert und kommunale Ansätze zur dauerhaften Wohnraumversorgung evaluiert. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (AS 3: Erhebung in 5 Städten, im Rahmen von kooperativen Vorgehensweisen -Kommunen, Wohnungsunternehmen, freie Träger- mit Wohnraum versorgten Haushalten mit besonderen Zugangsproblemen zum Wohnungsmarkt; Auswahlverfahren: geplant: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: netto 2.500; AS 2: Wohnungsunternehmen: Expertengespräche in 5 Städten - AS 3: Expertengespräche in den 5 FallstudienStandorten und Mieterinterviews). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: netto 2.000; AS 2: Bewohner -in 5 Städten- privatisierter und bindungsfrei gewordener Wohnungen; Auswahlverfahren: total ausgew. Gebäude). Sekundäranalyse von Individualdaten (AS 1: Mikrozensus 1998 und Mikrozensus 2002.Wohnungsstichprobe 1978/1993). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Busch-Geertsema, Volker; Ruhstrat, Ekke-Ulf: Zwischenbericht zum Teilvorhaben "Grundlagen für eine Politik zur Verbesserung des Hilfesystems in Wohnungsnotfällen". Entwurf. Bremen 2003, 121 S. ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe e.V. (Postfach 130148, 33544 Bielefeld); Institut Wohnen und Umwelt GmbH -IWU- (Annastr. 15, 64285 Darmstadt); Gesellschaft für Innovative Sozialforschung und Sozialplanung e.V. -GISS- (Kohlhökerstr. 22, 28203 Bremen); Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Frauenforschung e.V. (Hammarskjöldring 129, 60439 Frankfurt am Main) KONTAKT: Behr, Iris (Tel. 06151-2904-0, e-mail: [email protected]) [5-F] Behrendt, Christina, Dr. (Bearbeitung); Alber, Jens, Prof.Dr. (Betreuung): The effectiveness of the welfare state and poverty: social assistance schemes in a comparative perspective INHALT: Ausgehend von der Überlegung, daß Sozialhilfesysteme als "unterstes soziales Netz" letztendlich über den "Erfolg" von sozialstaatlichen Sicherungssystemen bei der Bekämpfung von Armut entscheiden, werden in dieser Arbeit Sozialhilfesysteme auf ihre Effektivität in der Armutsvermeidung untersucht. Die international vergleichende Fallstudie versucht, Variationen in der Outcome-Dimension auf die institutionelle Gestaltung der Sozialhilfesysteme zurückzuführen. ZEITRAUM: 1990-1997 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Großbritannien, Schweden, OECD-Welt METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Herkunft der Daten: Luxembourg Income Study). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (diverse Quellen). VERÖFFENTLICHUNGEN: Behrendt, Chr.: At the margins of the welfare state: social assistance and the alleviation of poverty in Germany, Sweden and the United Kingdom. Aldershot: Ashgate 2002.+++Behrendt, Chr.: A safeguard against poverty? An analysis of the effec- 14 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit tiveness of social assistance schemes in alleviating poverty in Germany, Sweden and the United Kingdom based on LIS data. Konstanz, Univ., Diss., 2000.+++Behrendt, Chr.: Do income surveys overestimate poverty in Western Europe? Evidence from a comparison with institutional frameworks. in: Social Indicators Research, 58, 2002, 1-3, pp. 429-440.+++Behrendt, Chr.: Löcher im sozialen Netz? Sozialhilfe und die Vermeidung von Armut in vergleichender Perspektive. in: Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit, 33, 2002, 1, S. 113.+++Behrendt, C.: Holes in the safety net? Social security and the alleviation of poverty in a comparative perspective. in: Sigg, R.; Behrendt, Chr. (eds.): Social security in the global village. New Brunswick: Transaction 2002, pp. 333-358.+++Behrendt, Chr.: Löcher im sozialen Netz? Soziale Sicherheit und die Linderung von Armut in vergleichender Perspektive. in: Sigg, R.; Behrendt, Chr. (Hrsg.): Soziale Sicherheit im globalen Dorf. Bern: P. Lang 2003, pp. 507-540 (auch auf französisch erhältlich).+++Behrendt, Chr.: Do means-tested transfers alleviate poverty? Evidence on Germany, Sweden and the United Kingdom from the Luxembourg Income Study. in: Journal of European Social Policy, 10, 2000, 1, pp. 23-41. +++Behrendt, Chr.: At the margins of the welfare state: social assistance schemes in Germany, Sweden and the United Kingdom. in: Les Cahiers du Centre Canadien d'Etudes Allemandes et Europeennes/ Papers of the Canadian Centre for German and European Studies, 1, 2000, 3. ARBEITSPAPIERE: Behrendt, Chr.: Effectiveness of means-tested transfers in Western Europe: evidence from the Luxembourg Income Study. LIS Working Paper, No. 211. Luxemburg: Luxembourg Income Study 1999.+++Behrendt, Chr.: Holes in the safety net? Social security and the alleviation of poverty in a comparative perspective. The Year 2000 International Research Conference on Social Security, Helsinki/ Finnland, 25-27. Sept. 2000.+++Behrendt, Chr.: Is there income poverty in Western Europe? Methodological pitfalls in the measurement of poverty in a comparative perspective. ISQOLS Conference, Special track on "Assessing Quality-of-life and Living Conditions to Guide National Policy: the State of the Art", Girona/ Spanien, 20-22. July 2000.+++Behrendt, Chr.: Is there income poverty in Western Europe? Methodological pitfalls in the measurement of poverty in a comparative perspective. Luxembourg Income Study Working Paper Series, No. 258. ART: Dissertation BEGINN: 1996-01 ENDE: 2001-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Sozialpolitik (Fach D 91, 78457 Konstanz) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [6-L] Biewen, Martin: Who are the chronic poor?: evidence on the extent and the composition of chronic poverty in Germany, (DIW Diskussionspapiere, 350), Berlin 2003, 31 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp350.pdf) INHALT: Im vorliegenden Papier wird das Ausmaß und die Beschaffenheit von Langzeitarmut in Deutschland auf der Grundlage eines multiplen Zeitansatzes untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass ungefähr ein Drittel der längsschnittlichen Armut in einem bestimmten Jahr von Dauer ist. Die Merkmale, die meistens mit der Langzeitarmut verbunden sind, beziehen sich auf wirtschaftliche Inaktivität und Rentenstatus, während die Anzahl der Kinder und das Geschlecht des Haushaltsvorstands keinen systematischen Effekt zu haben scheinen. Schätzungen auf der Grundlage eines multiplen Zufallsmodells machen ferner deutlich, dass 6% der soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 15 Bevölkerung unbeobachtete Merkmale aufweisen, die zu eine niedrigen Austrittrate aus Armut und hohen Wiedereintrittsraten führen und diese Personen voraussichtlich zu Kandidaten für Langzeitarmut machen. Ein Vergleich mit Ergebnissen aus Großbritannien und den USA zeigt darüber hinaus, dass die Armut in Deutschland weniger persistent ist. (ICIÜbers) [7-F] Blüml, Herbert, Dipl.-Soz.Päd.; Werner, Annegret, Dipl.-Päd.; Kindler, Heinz, Dr.phil.; Lillig, Susanna, Dipl.-Soz.Päd. Dipl.-Psych.; Rummel, Carsten (Bearbeitung): Kindeswohlgefährdung und Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD) INHALT: Ausgangspunkt des Projektes ist eine Analyse, Bewertung, theoretische Einordnung und Beschreibung der Struktur-, Arbeits- und Kooperationsbedingungen der Praxis des ASD in Situationen, in denen eine Kindeswohlgefährdung besteht oder vermutet wird. Das generelle Forschungsziel ist die Beschreibung geeigneter rechtlicher und struktureller Rahmenbedingungen sowie die Erarbeitung angemessener fachlicher Grundhaltungen und Methoden für die Arbeit des ASD mit Familien in kindeswohlgefährdenden Situationen. Es sollen gemeinsam mit Fach- und Leitungskräften des ASD, Experten aus Jugendhilfe, Rechtsprechung und Wissenschaft sowie in Kooperation mit verwandten Forschungs- und Arbeitsansätzen Anregungen zu geeigneten organisatorischen und strukturellen Bedingungen herausgearbeitet sowie mögliche neue Ansätze fachlichen Handelns im ASD entwickelt, erprobt und deren praktische Umsetzung gemeinsam reflektiert werden. Die im Projekt erarbeiteten und dokumentierten Ansätze von "good practice" im Arbeitsfeld des ASD sollen so weitergegeben werden, dass sie bundesweit von den ASD-Diensten aufgenommen und an ihre örtlichen Gegebenheiten angepasst werden können. Ergebnis des Forschungsprojektes sollen u.a. konkrete Empfehlungen sein (z.B. in Form von Methoden-, Prozess- und Organisationsbeschreibungen). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Zum einen fundiert das Projekt auf dem "collaborative community approach". Dabei werden die Fragen mit der Praxis entwickelt, die Ergebnisse sowie der Forschungsstandes im Gespräch mit der Praxis aufbereitet. Darüber hinaus werden gezielt Experten iunterschiedlicher Fachrichtungen zur Vertiefung der relevanten Fragestellungen einbezogen. Darüber hinaus werden im Rahmen des "threats of validity" Forschungsergebnissen anhand einer Systematik möglicher Bedrohungen der Validität wissenschaftlicher Schlussfolgerungen bewertet. Daneben werden fallspezifische, routinemässig wiederkehrende Verfahrens- und Kooperationsabläufe, insbesondere auch im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit den beteiligten Personen sowie den verschiedenen Diensten und Institutionen im Hilfeverlauf erhoben. Untersuchungsdesign: Meta-Analysen, etc. DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 60; Modellorte; Auswahlverfahren: Selbstmelder). Qualitatives Interview (Stichprobe: 25; Orte mit "good practise"; Auswahlverfahren: Quota). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: wissenschaftliche Untersuchungen, etc.; Auswahlverfshren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Gruber, Hans; Rehrl, Monika: Wege zum Können. Ansätze zur Erforschung und Förderung der Expertise von Sozialarbeitern im Umgang mit Fällen von Kindeswohlgefährdung. Eine Expertise im Auftrag des Projektes "Kindeswohlgefährdung und Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD)". München: DJI-Materia 2003. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dienstsitz Bonn FINANZIERER: Auftraggeber 16 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Familie und Familienpolitik (Postfach 900352, 81503 München) KONTAKT: Blüml, Herbert (e-mail: [email protected], Tel. 089-62306-261 od. 0173-5695362, Fax: 089-62306-162) [8-L] Bodenmüller, Martina; Piepel, Georg: Streetwork und Überlebenshilfen: Entwicklungsprozesse von Jugendlichen aus Straßenszenen, Weinheim: Beltz 2003, 356 S., ISBN: 3-407-55892-9 (Standort: UuStB Köln(38)-29A7398) INHALT: "Denen zu helfen, die ganz unten sind und scheinbar kaum Chancen haben, aus der Szene, dem Bahnhofsmilieu, der Drogenabhängigkeit oder Prostitution herauszukommen, ist Aufgabe von StreetworkerInnen. Doch wie kann ihre Hilfe aussehen und mit welchen Erfolgen können sie rechnen? Mit dieser Frage haben sich auch die beiden AutorInnen auseinandergesetzt, deren Hauptanliegen es während ihrer Tätigkeit als StreetworkerInnen stets war, auf der Straße Überlebenshilfen anzubieten oder Wege aus der Wohnungslosigkeit zu finden. Anhand exemplarischer Darstellungen und Auswertungen einzelner Lebensgeschichten einerseits sowie empirischer Analysen von fast 400 Lebensverläufen andererseits, haben sie Veränderungsnotwendigkeiten und Handlungsanforderungen herausgearbeitet, die zur Qualifizierung im Umgang mit diesen 'Straßenkindern' beitragen und Mut machen, sie zu unterstützen und auf ihrem Weg zu begleiten." (Autorenreferat) [9-L] Böhnke, Petra: Die exklusive Gesellschaft: empirische Befunde zu Armut und sozialer Ausgrenzung, in: Stefan Sell (Hrsg.): Armut als Herausforderung : Bestandsaufnahme und Perspektiven der Armutsforschung und Armutsberichterstattung, Berlin: Duncker & Humblot, 2002, S. 45-64, ISBN: 3428-10984-8 (Standort: UuStB Köln(38)-29A6994) INHALT: Ein scharfer Ton bestimmt derzeit die öffentliche Debatte über Lebenslagen in Deutschland. Eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, polarisierte Großstädte, soziale Ausgrenzung immer breiterer Schichten - Schlagworte wie diese summieren sich zu einer Gesellschaftsbeschreibung, deren Hauptmerkmale wachsende Ungleichheit und Spaltung sind. Es ist derzeit üblich, alle Facetten von Benachteiligung pauschalisierend als soziale Ausgrenzung zu interpretieren. Politische Statements und wissenschaftliche Forschung versehen das, was früher Armut und prekäre Lebenslage genannt wurde, mit dem neuen Vokabular der Spaltung. Armut und soziale Ausgrenzung als zwei Formen extremer sozialer Benachteiligung werden dabei oft vermischt, mitunter als Synonyme verwendet. Der vorliegende Beitrag prüft diese gängigen Zeitdiagnosen auf ihre empirische Triftigkeit. Die Ergebnisse widerlegen die Annahme, dass relative Einkommensarmut notwendigerweise mit sozialer Ausgrenzung einhergehen muss. Die Hälfte derjenigen, die mit einem sehr geringen Einkommen leben müssen, bleibt von weiteren Benachteiligungen vorerst verschont. Um soziale Ausgrenzung wahrscheinlich zu machen, muss Einkommensarmut mit anderen Faktoren zusammentreffen. Vor allem die lange Verweildauer in einer schlechten Versorgungslage und das Wegbrechen stabiler Lebensumstände in sozialer und psychischer Hinsicht lassen Randgruppen entstehen und reduzieren soziale Teilhabechancen. (ICA2) soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 17 [10-L] Boss, Alfred: Sozialhilfe, Lohnabstand und Leistungsanreize: empirische Analyse für Haushaltstypen und Branchen in West- und Ostdeutschland, (Kieler Studien / Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, 318), Berlin: Springer 2002, 201 S., ISBN: 3-540-43536-0 INHALT: "Schwächt das deutsche Sozialhilfesystem die Bereitschaft, eine Beschäftigung aufzunehmen und den Arbeitseinsatz zu erhöhen? Die Bereitschaft hängt weitgehend von dem Abstand zwischen dem Sozialhilfeanspruch und dem Nettoeinkommen im Falle einer Erwerbstätigkeit ab. Und dieser Lohnabstand ist in vielen Fällen gering, wie die Studie im Detail zeigt. Berechnet wird das potentielle Erwerbseinkommen für zehn Haushaltstypen, differenziert nach zahlreichen Branchen in West- und Ostdeutschland. Damit sich Arbeit mehr lohnt, gilt es, das Sozialhilfe- und Tariflohnsystem zu reformieren. Vorschläge dazu werden in der Studie gemacht." (Autorenreferat) [11-L] Brot für die Welt (Hrsg.): HungerReport 2002/2003: Hunger und Armut in den USA ; zwölfter jährlicher Bericht zur Lage des Hungers in der Welt, Frankfurt am Main: Brandes & Apsel 2002, 143 S., ISBN: 386099-761-0 INHALT: Der Band ist die gekürzte, vom evangelischen Hilfswerk 'Brot für Welt' verantwortete deutsche Übersetzung eines ursprünglich US-amerikanischen Berichts, der unter dem Titel 'Hunger 2002: A Future with Hope' von der amerikanischen Hilfsorganisation 'Bread for the World' ebenfalls im Jahr 2002 veröffentlicht wurde. Der Bericht steht im Kontext der auf dem Welternährungsgipfel der UN 1996 beschlossenen Kampagne, die Zahl der hungernden und unterernährten Menschen bis 2015 weltweit zu halbieren. Der Originalbericht zielt vor allem darauf, die amerikanische Regierung bei der Bekämpfung des Hungers national und international stärker als bisher in die Pflicht zu nehmen. Am Schluss des Berichts steht ein instruktiver Tabellenanhang. Der deutsche Leser erfährt aus der Perspektive einer Hilfsorganisation vor allem Neues über die Lage der ärmsten Bevölkerungsgruppen in den USA sechs Jahre nach der großen Sozialhilfereform der Clinton-Administration in den USA. Während das deutsche Vorwort undifferenziert die 'Schattenseiten des amerikanischen Wirtschaftswunders der vergangenen zehn Jahre' betont, wird im Bericht selbst deutlich, dass das amerikanische 'Workfare-Konzept' vielen Menschen eine neue Chance am Arbeitsmarkt verschafft hat. Erkennbar werden aber auch die verbliebenen Probleme und Ungerechtigkeiten der gegenwärtigen Sozialgesetzgebung. In einer der reichsten Gesellschaften der Welt leben nach amtlichen Zahlen unter den 280 Millionen Einwohnern 8 Millionen, die faktisch hungern, und weitere 23 Millionen, die unter Ernährungsunsicherheit leiden, d. h. nur schlechte Nahrungsmittel bezahlen können oder sogar ganze Mahlzeiten ausfallen lassen müssen. Unter diesen 31 Millionen Menschen befinden sich 12 Millionen Kinder! (15 (Unverständlich und irritierend ist die Tatsache, dass Einleitung und Klappentext irrtümlich von 'zwei Millionen Kindern' sprechen)). Mit Blick auf die verschiedenen Sozialprogramme in den USA fordert der Bericht zahlreiche, detailliert beschriebene Reformen und nicht zuletzt ein politisches Empowerment der Betroffenen. (ZPol, NOMOS) 18 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit [12-F] Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe e.V.: Wohnungsnotfälle und Wohnungslose: Zielgruppen- und Bedarfsforschung für eine integrative Wohnungs- und Sozialpolitik (Teilprojekt im Rahmen des Forschungsverbundes "Wohnungslosigkeit und Wohnungsnotfallhilfe") INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe e.V. (Postfach 130148, 33544 Bielefeld); Institut Wohnen und Umwelt GmbH -IWU- (Annastr. 15, 64285 Darmstadt); Gesellschaft für Innovative Sozialforschung und Sozialplanung e.V. -GISS- (Kohlhökerstr. 22, 28203 Bremen); Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Frauenforschung e.V. (Hammarskjöldring 129, 60439 Frankfurt am Main) KONTAKT: Institution (Tel. 069-555183, Fax: 069-5540-59, e-mail: [email protected]) [13-L] Butterwegge, Christoph: Maßnahmen der Politik und Pädagogik gegen (Kinder-)Armut in der Bundesrepublik, in: Neue Sammlung : Vierteljahres-Zeitschrift für Erziehung und Gesellschaft, Jg. 43/2003, H. 4, S. 437-460 (Standort: UuStB Köln(38)-AP5082/001; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Autor prüft, welche der diskutierten arbeitsmarkt- und familienpolitischen Programme gegen Armut erfolgversprechend und im Sinne der betroffenen Kinder sind. Statt der in Deutschland etablierten 'erwerbsarbeits-, ehe und erwachsenenzentrierten sozialen Sicherung' plädiert er für eine kindorientierte Sozialpolitik, deren Hauptanliegen die Verringerung von Bildungsarmut sein müsse. 'Bildungspolitik und (Sozial-)Pädagogik sind gleichermaßen gefordert, für alle Menschen befriedigende Lebensverhältnisse und ein Höchstmaß an Chancengleichheit zu schaffen'." (Autorenreferat) [14-L] Butterwegge, Christoph; Holm, Karin; Imholz, Barbara; Klundt, Michael; Michels, Caren; Schulz, Uwe; Zander, Margherita; Zeng, Matthias: Armut und Kindheit: ein regionaler, nationaler und internationaler Vergleich, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 321 S., ISBN: 3-8100-3707-9 (Standort: UB Bonn(5)-2003-3320) INHALT: Seit geraumer Zeit erregt das Problem einer wachsenden und sich verjüngenden Armut in westlichen Wohlfahrtsstaaten öffentliche Aufmerksamkeit und fachliches Interesse. Zu den ambitioniertesten Unternehmungen dieser Art gehörte ein vom Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen seines Programms "Offensive zukunftsorientierte Spitzenforschung" drei Jahre lang geförderter Projektverbund "Armut und Kindheit" der Universität zu Köln, der FH Düsseldorf sowie der FH Münster, dessen wichtigste Forschungsergebnisse das vorliegende Buch der Öffentlichkeit in komprimierter Form zugänglich macht. Die dynamische Armutsforschung als in der Bundesrepublik dominierende Forschungsrichtung erweiternd und überwindend, entwickelte der genannte Projektverbund sein Konzept der dualen Armutsforschung, das eine (globalisierungs)kritische Gesellschaftstheorie mit einer fundierten Empirie und strukturell bedingte Aspekte von Kinderarmut mit der Subjektperspektive, also der Sicht direkt Betroffener, verbindet. Dabei wird die wachsende Dramatik der Kinderarmut auf die Weltmarktdynamik zurückgeführt, was ForscherInnen soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 19 zur Berücksichtigung der Lebenslagen wie der Lebenswelt junger Menschen, d.h. objektiver Entwicklungstendenzen wie subjektiver Formen der Problemwahrnehmung, zwingt. Ein solches Konzept, das zu einem Paradigmenwechsel in der Armutsforschung führt, hilft sozialpolitische Handlungsperspektiven, aber auch subjektorientierte Handlungsansätze zu erschließen. Zu diesem Zweck werden an der FH Düsseldorf die "Karrieren" von Straßenkindern in der sog. Ersten und der sog. Dritten Welt, an der Universität zu Köln die Kinderarmut in Ostund Westdeutschland sowie an der FH Münster jene auf dem Land und in der Stadt miteinander verglichen. (ICA2) [15-L] Butterwegge, Christoph: Kinderarmut und was man dagegen tun kann, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 48/2003, H. 8, S. 975-983 (Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; UuStB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Nicht nur in Staaten der so genannten Dritten Welt, sondern auch in der Bundesrepublik Deutschland wachsen immer mehr Kinder und Jugendliche in materieller Not auf. Man spricht von einer 'Infantilisierung der Armut' als Ausdruck für die am häufigsten und stärksten von Armut betroffenen Altersgruppe. Im Zuge eines voranschreitenden Globalisierungsprozesses sind die gesellschaftlichen Ursachen für dieses Phänomen auf den folgenden Ebenen zu suchen: (1) Auflösung des 'Normalarbeitsverhältnisses' im Produktionsprozess, (2) schwindende gesellschaftliche Relevanz der 'Normalfamilie', (3) Entwicklung des Wohlfahrtsstaates und (4) ungleiche Verteilung von Reichtum. Dementsprechend plädiert der Autor zunächst für eine Rekonstruktion eines neuen, flexibleren 'Normalarbeitsverhältnisses'. Diese Erwerbssituation muss sozialstaatlich flankiert werden, wozu ein Ausbau der öffentlichen Infrastruktur mit Ganztagsbetreuung für Kinder unter drei Jahren und im Schulalter (Ganztagsschule) gehört. Anschließend wird der Frage nachgegangen, ob ein Erziehungsgehalt bzw. Familiengeld eine geeignete Antwort auf den Zerfall der Normalfamilie ist. Hier gilt es, zwischen einer institutions-, funktions- und mitgliederorientierten Familienpolitik zu unterscheiden, wobei die letztgenannte aufgrund veränderter Lebenslagen zu stärken ist. Nicht die Familie selbst, sondern ihre abhängigen Mitglieder sollte man mehr als bisher fördern. Des weiteren spricht sich der Autor gegen einen neoliberalen Um- und Abbau des Sozialstaates und für dessen Ausbau aus. Da (alleinerziehende) Frauen zu den Hauptleittragenden fast aller in den Hartz-Gesetzen, G. Schröders Agenda 2010 und den Konzepten der RürupKommission enthaltenen Leistungskürzungen gehören, dürfte sich das Problem der Kinderarmut noch verschärfen. Ein abschließender Vorschlag zur Eindämmung der Kinderarmut nennt die Verbesserung der Rechtsposition von Kindern. Politik für Kinder muss auch Politik von und mit Kindern sein, wenn sie als gegenwärtig stark von Unterversorgung und Armut betroffene Subjekte wirklich ernst genommen werden sollen. (ICG2) [16-L] Bylinski, Ursula: Beschäftigungsrisiken und Ressourcen zur Lebensbewältigung: eine empirische Studie zum Erleben von Erwerbslosigkeit junger Facharbeiter nach der außerbetrieblichen Berufsausbildung, (Berufsbildung, Arbeit und Innovation, Bd. 14), Bielefeld: Bertelsmann 2002, 330 S., ISBN: 3-7639-3040-X (Standort: UB Erlangen(29)-H00-2002A-15818) 20 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit INHALT: "Der Übergang von der Ausbildung in den Beruf wird zunehmend schwerer. Insbesondere für sozial benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene erhöht sich das Risiko, im Anschluss an die bestandene Abschlussprüfung erwerbslos zu werden. Ursula Bylinski geht der Frage nach, welche Handlungs- und Bewältigungskompetenzen bereits in der Ausbildung gestärkt werden sollten, damit die Auszubildenden lernen, aktiv und produktiv mit diskontinuierlichen Erwerbsverläufen umzugehen. Dazu rekonstruiert sie die subjektiven Deutungsmuster der jungen Facharbeiter: wie sie Erwerbslosigkeit erleben und ihre Bewältigungsstrategien. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die verfügbaren personellen und kontextuellen Ressourcen. Anschließend gibt die Autorin einen Ausblick darauf, wie die Untersuchungsergebnisse in die sozialpädagogisch orientierte Berufsausbildung einfließen können. Dieses Förderkonzept will Jugendlichen mit geringen Chancen im Wettbewerb um Ausbildungsplätze einen qualifizierten Berufsabschluss ermöglichen, um so die soziale und berufliche Integration zu erreichen." (Autorenreferat) [17-F] Ceylan, Rauf; Klundt, Michael (Bearbeitung); Eichener, Volker, Prof.Dr.; Holm, Karin, Prof. (Leitung): Kinder- und Jugendlichenarmut in Problemstadtteilen INHALT: Der Fokus des Vorhabens liegt darauf, in Kooperation mit der Stadt Düsseldorf und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Düsseldorf die Auswirkungen unterschiedlicher sozialräumlicher Milieus auf die Lebenslagen und Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen zu untersuchen sowie sozialpolitische und sozialpädagogische Handlungsstrategien zu entwickeln. Das Projekt verfolgt theoretische, methodische, sozialpolitische und sozialpädagogische Fragestellungen. Das Projekt hat am Beispiel zweier Sozialräume im Düsseldorfer Stadtteil Wersten aufgezeigt, dass sich im Zuge des sozio-ökonomischen Wandels, der auch eine zunehmende Fragmentierung und Polarisierung der Gesellschaft beinhaltet, innerhalb der Städte die soziale Segregation verschärft und Armutsinseln entstehen. ZEITRAUM: 1928-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Düsseldorf METHODE: Der neue Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hat bestätigt, daß Kinder und Jugendliche zu den Hauptbetroffenen von Armut geworden sind. Zugleich hat sich die sozialräumliche Dimension von Armut verschärft. Armut konzentriert sich zunehmend auf bestimmte Problemstadtteile und verdichtet sich zu Armutsmilieus. Das hier skizzierte Forschungs- und Transferprojekt will beide Entwicklungen in ihrem Zusammenhang analysieren: Inwieweit Kinder und Jugendliche, die in Stadtteilen mit besonderen städtebaulichen und sozialen Problemen leben, von Armut betroffen sind, welche Folgen dies für sie und für die Städte aufweist und mit welchen Maßnahmen man diesen Entwicklungen gegenzusteuern vermag. 1. Grundlagentheoretische und anwendungsorientierte Fragestellungen können nicht systematisch voneinander getrennt werden. Im vertiefenden Trafo-Projekt stehen jedoch eher anwendungsorientierte Fragestellungen im Vordergrund. 2. Sozialpolitische Fragestellungen bestehen darin, welche Erscheinungsformen Armut von Kindern und Jugendlichen in Problemstadtteilen aufweist, welche Folgen Armut und soziale Ausgrenzung für Sozialisation und Lebenslagechancen aufweisen und welche Ursachenbündel dafür verantwortlich sind. 3. Sozialpädagogische Fragestellungen bestehen darin, welche Verhaltensdeprivationen aus Armut und sozialer Ausgrenzung erwachsen und mit welchen sozialpädagogischen Maßnahmen diese Armutsfolgen bekämpft werden können. 4. Theoretische Fragestellungen bestehen darin, im Rahmen einer "dualen Armutsforschung" die Zusammenhänge zwischen individuellen und strukturellen Dimensionen von Armut zu erforschen. 5. Methodische Fra- soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 21 gestellungen bestehen darin, Armut zu messen, Sozialräume im Hinblick auf die Armutsproblematik zu typisieren und zu vergleichen sowie Frühwarnsysteme zur Erfassung von Armutsmilieus zu entwickeln. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, face to face. Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: 1. Zwischenbericht. 2002. +++2. Zwischenbericht. 2003. ART: gefördert BEGINN: 2001-10 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Schule, Jugend und Kinder INSTITUTION: Fachhochschule Düsseldorf, FB Sozialpädagogik, Fachrichtung Soziologie (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf); Fachhochschule Düsseldorf, FB Sozialarbeit, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, insb. Sozialpolitik (Universitätsstraße, Geb. 24.21, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Holm, Karin (Prof. Tel. 0211-81-14638, e-mail: [email protected]) [18-L] Chasse, Karl August; Zander, Margherita; Rasch, Konstanze: Meine Familie ist arm: wie Kinder im Grundschulalter Armut erleben und bewältigen, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 352 S., ISBN: 3-8100-3744-3 INHALT: "Das Buch liefert die Ergebnisse einer qualitativen Studie, die die Lebenslage von Kindern im Grundschulalter aus der Perspektive der Kinder untersucht. Es handelt sich um eine der ersten Studien, die auf Eigenaussagen der Kinder basiert. Insgesamt zeigt sich, dass die Prozesse zunehmender Benachteiligung und des mehrdimensionalen Ausschlusses von Kindern eine theoretische, empirische und konzeptuelle Herausforderung für die Soziale Arbeit darstellen. Es wird vor allem das bislang unzureichende Instrumentarium der Kinder- und Jugendhilfe deutlich. Im Ergebnis diskutiert das Buch Vorschläge für eine konzeptionelle Umorientierung der Jugendhilfe, womit ein nachvollziehbarer Transfer der Ergebnisse in den Bereich der sozialpädagogischen, erzieherischen und bildungsrelevanten Berufe erfolgt." (Autorenreferat) [19-F] Doebert, Gitta, Dipl.-Soz.Arb.; Heetkamp, Sigrid, Dipl.-Soz.Arb. (Bearbeitung); SchirraWeirich, Liane, Prof.Dr.phil.; Genenger-Stricker, Marianne, Prof.Dr.phil. (Leitung): Sozialhilferisiko: allein erziehend INHALT: Identifizierung der Deutungs- und Handlungsmuster der betroffenen Frauen; Entwicklung einer Typologie; Identifizierung differenzierter passgenauer Maßnahmenkataloge; konzeptionelle Weiterentwicklung der Beratungsarbeit; Veränderungen der strukturellen Rahmenbedingungen hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit. Projektpartner: Sozialamt der Stadt Aachen; Verband allein erziehender Mütter und Väter (VAMV e.V.), Aachen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Aachen METHODE: Lebenslauftheoretischer Ansatz (Kohli); ressourcentheoretischer Ansatz (Amoto); kultursoziologischer Ansatz (Bourdieu); Leitfadeninterviews; Delphi-Befragung von ExpertInnen; Schülerinnenbefragung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: ca. 20; Schülerinnen der 9. bis 12. Klasse). Qualitatives Interview (Stichprobe: 80; Alleinerziehende im Sozialhilfebezug; Auswahlverfahren: Zufall). Delphi-Befragung (Stichprobe: 10; Expertinnen und Experten). 22 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Genenger-Stricker, M.; Schirra-Weirich, L.; Doebert, G.; Heetkamp, S.: Forschungsprogramm Sozialhilferisiko: allein erziehend. Trafo-Forschungsreport. ART: gefördert BEGINN: 2002-03 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: NRW-Landesförderprogramm transferorientierte Forschung -TRAFOINSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Aachen, FB Sozialwesen (Robert-Schumann-Str. 25, 52066 Aachen) KONTAKT: Heetkamp, Sigrid (Tel. 0241-6000356, e-mail: [email protected]) [20-F] Eggen, Bernd, Dr. (Leitung): Ökonomische Situation von Familien INHALT: Beschreibung der ökonomischen Ungleichheit (Einkommen, Verbrauch, Vermögen) zwischen Haushalten mit Kindern und ohne Kinder entlang ausgewählter Lebensphasen und Haushaltstypen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, BadenWürttemberg METHODE: Neuere Theorie der sozialen Ungleichheit (Lebenslagen, -stile, -phasen); dynamische Armutsforschung; Systemtheorie der funktionalen Differenzierung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse (Mikrozensus, Sozialhilfestatistik, Einkommens- und Verbrauchsstichproben -EVS-). VERÖFFENTLICHUNGEN: Eggen, Bernd: Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Kern der sozialen Sicherung von Familien. in: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge (Hrsg.): Europa sozial gestalten. Frankfurt am Main 2001, S. 181-202.+++Ders.: Kinder und Jugendliche in der Sozialhilfe. in: Baden-Württemberg in Wort und Zahl, 2000, H. 7, S. 303305.+++Ders.: Erwerbsverhalten und Sozialhilfebedürftigkeit allein erziehender Frauen in Ost- und Westdeutschland. in: Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, 2000, H. 12, S. 417-422.+++Ders.: Familien in der Sozialhilfe und auf dem Arbeitsmarkt in Ost- und Westdeutschland - mit Hervorhebung von Thüringen und BadenWürttemberg. Stuttgart 2000. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1997-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Familienwissenschaftliche Forschungsstelle (Postfach 106033, 70049 Stuttgart) KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-641-2953) [21-F] Eggen, Bernd, Dr. (Leitung): Kinderreiche Familien INHALT: Familie ist ein zentraler Ort der Stabilisierung umfassender sozialer Ungleichheit: Inwieweit unterscheiden sich Kinderreiche von Kinderarmen hinsichtlich sozialer Merkmale wie Bildung, Erwerbsbeteiligung, Einkommen, Gesundheit, Wohnen und Siedlungsstrukturen? Inwieweit tragen kinderreiche Familien größere soziale Risiken? Bedeutet Kinderreichtum der Familie - Armut für die Kinder? Ausgangspunkt für die Analysen sind die ehelichen und nichtehelichen Lebensgemeinschaften sowie allein erziehende Frauen und Männer nach Anzahl ihrer Kinder. Teil A beschreibt die Lebensverhältnisse der Eltern und Teil B die Lebensverhältnisse der Kinder. ZEITRAUM: 2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 23 METHODE: Neuere Theorien der sozialen Ungleichheit; dynamische Armutsforschung; Systemtheorie der funktionalen Differenzierung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face. Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Mikrozensus, Sozialhilfestatistik). ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Familienwissenschaftliche Forschungsstelle (Postfach 106033, 70049 Stuttgart) KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-641-2953, e-mail: [email protected]) [22-L] Eichhorn, Lothar: Entwicklung von Reichtum und Armut in Niedersachsen und Deutschland im Jahre 2001, in: Statistische Monatshefte Niedersachsen, Jg. 57/2003, H. 1, S. 4-8 (Standort: UuStB (Köln)38Sl43-E; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Seit dem Jahr 1998 wird vom Niedersächsischen Landesamt für Statistik (NLS) jährlich eine Berichterstattung über Entwicklung und Struktur von Armut und Reichtum in Niedersachsen und vergleichend Deutschland vorgenommen. Den Anstoß zu dieser Berichterstattung, die im Wesentlichen auf Ergebnissen des jährlichen Mikrozensus beruht, gab der Niedersächsische Landtag, der am 12. Dezember 1996 beschloss, von der Landesregierung einen 'Landesbericht zur Entwicklung von Armut und Reichtum' anzufordern. Die Berechnung von Armuts- und Reichtumsquoten war ein zentraler Bestandteil dieses Berichts, der im September 1998 dem Parlament vorgelegt wurde und seitdem regelmäßig jährlich vom NLS durchgeführt wird." (Autorenreferat) [23-L] Elis, Petra: Alleinerziehende in Thüringen, dargestellt aus dem Blickwinkel der Frauenerwerbstätigkeit, (Erfurter Sozialwissenschaftliche Reihe, Bd. 6), Münster: Lit Verl. 2003, 96 S., ISBN: 3-82586601-7 INHALT: "Eine zentrale Fragestellung der vorliegenden Arbeit ist die nach der Situation der Thüringer Alleinerziehenden am ostdeutschen Arbeitsmarkt. Mit einer Analyse der Erwerbssituation dieser spezifischen Gruppe sowie deren Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt, in der Arbeitsvermittlung und in Unternehmen wird dieser Frage nachgegangen. Abschließend werden die zu erwartenden Ergebnisse aus einer sozialpädagogischen Perspektive betrachtet. Die Situation der Alleinerziehenden in Thüringen ist von der Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit im Osten nicht zu trennen. In einem ersten Kapitel wird die prozesshafte Veränderung der Frauenerwerbstätigkeit nachgezeichnet. Ausgehend von den Bedingungen der Frauenerwerbstätigkeit in der DDR, die durch den Zusammenbruch des Wirtschafts- und Währungssystems beeinflusst wurde, geht es hier vor allem um den nachfolgenden Transformationsprozess und die damit entstandenen Bedingungen. In einem zweiten Kapitel steht die Betrachtung der Erwerbssituation von ostdeutschen Alleinerziehenden anhand vorliegender statistischer Daten und Untersuchungen im Mittelpunkt. Diese Entwicklung kann ebenfalls nicht losgelöst von den Bedingungen der DDR sowie den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen der letzten zwölf Jahre gesehen werden. Demzufolge bildet dieser Prozess den Kontext, vor dem die Erwerbssituation Alleinerziehender dargestellt wird. Diesen Aus- 24 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit führungen schließt sich die Präsentation und Interpretation der Ergebnisse verschiedener empirischer Untersuchungen an, die Teil des Forschungsprojektes zur Analyse der Chancen und Risiken Alleinerziehender auf dem Thüringer Arbeitsmarkt sind. Um einen multidimensionalen Blick auf die spezifische Situation Alleinerziehender zu erlangen wurden Alleinerziehende, ArbeitsvermittlerInnen und PersonalleiterInnen von Thüringer Unternehmen in quantitativen bzw. qualitativen Untersuchungen befragt. Zu Beginn der Erläuterungen stehen die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Alleinerziehenden in Thüringen zur Situation der Erwerbstätigen bzw. der Nichterwerbstätigen unter ihnen, sowie zu ihren Abschlüssen und Qualifikationen in Schule und Beruf. Dem schließt sich ein spezifischer Blick auf Alleinerziehende in der Arbeitsvermittlung an. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die qualitative Befragung von PersonalleiterInnen und ihre Sichtweise auf Alleinerziehende als Beschäftigtengruppe. Die Ergebnisse dieser ExpertInneninterviews wurden zudem mit Hilfe einer Telefonbefragung von PersonalleiterInnen quantitativ überprüft. Der Darstellung der empirischen Untersuchungsergebnisse folgen eine Zusammenfassung und der Versuch einer sozialpädagogischen Sicht auf vorliegende Ergebnisse hinsichtlich möglicher Risiken und bestehender Benachteiligung von Alleinerziehenden auf dem Arbeitsmarkt." (Textauszug) [24-F] Erler, Wolfgang, Dipl.-Soz.; Popp, Christine, Dipl.-Psych.; Hummel, Thomas (Bearbeitung): Entwicklung kommunaler Strategien zur Armutsprävention bei Alleinerziehenden. Prekäre Lebenslagen und die Vernetzung öffentlicher Hilfen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt am Beispiel der Stadt Nürnberg INHALT: Zielsetzungen des Projekts: Auf Initiative des Bündnisses für Familie der Stadt Nürnberg haben das Deutsche Jugendinstitut und die Stadt Nürnberg gemeinsam ein praxisbezogenes Forschungsprojekt begonnen. Ziel ist es, ein kommunales Handlungskonzept zur nachhaltigen Einmündung Alleinerziehender aus der Sozialhilfe in den Arbeitsmarkt zu entwickeln. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert das Projekt im Rahmen seines Handlungsschwerpunkts "Armutsprävention". Hintergrund dafür ist die u.a. im Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung als bundesweites Problem herausgearbeitete Armutsbetroffenheit von Alleinerziehenden und ihrer Kinder. Die Stadt Nürnberg finanziert das Projekt mit (u.a. durch die Bereitstellung von Räumen und technischer Ausstattung für zwei Wissenschaftler-Arbeitsplätze). Sie verknüpft darüber hinaus die Forschungsarbeit durch eine örtliche, ämter- und trägerübergreifende Projektgruppe mit der Praxis. Ein wichtiger Schwerpunkt bei der Entwicklung eines solchen Handlungskonzepts wird die Vernetzung der bestehenden Unterstützungsangebote (Arbeits- und Sozialverwaltung, Beratungsstellen, Qualifizierungs- und Beschäftigungsträger, vorschulischer und schulischer Bildungsbereich, offene Treffpunkte und Gruppenangebote, Wohnungsverwaltung und wirtschaft) sein. Das Handlungskonzept soll sich in den Grundzügen zur Übertragung auf andere Großstädte in Deutschland eignen. Das Projekt wird mit diesem Ziel - Sicherung der Übertragbarkeit - von einem Steuerkreis begleitet, in den neben Kommunen, Ländern, der Arbeitsverwaltung, innovativer Träger von Beschäftigungsprojekten auch Vertreter der Wissenschaft einbezogen sind. Aufgabe des Steuerkreises ist es, schon zu Beginn des breit angelegten Projekts eigene positive und negative Erfahrungen bei der Umsetzung von Handlungsstrategien beizutragen und ergänzende Fragen in das empirische Untersuchungsprogramm einzubringen. Außerdem wirkt das Gremium im weiteren Verlauf an der praktischen Umsetzung des entwickelten Handlungskonzepts bzw. von Bausteinen davon im eigenen Einflussbereich soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 25 und darüber hinaus bundesweit mit. Derselben Zielsetzung dient ein "erweiterter Kreis" Interessierter aus Kommunen, Arbeitsverwaltung und Länderverwaltungen, aus Beschäftigungsträgern und Wissenschaftlern, der in Form eines offenen Netzwerks, verbunden über einzelne Projektinformationen, Newsletter, bilaterale/n Erfahrungsaustausch und Kooperation sowie eine Reihe von Workshops konstituiert wird. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nürnberg METHODE: Das Projekt besteht aus mehreren Bausteinen: 1. Die Zielgruppe - allein Erziehende, die Sozialhilfe beziehen - werden als Teilgruppe einer repräsentativen Auswahl (Zufallsstichprobe; Ziel: mindestens 600 Rückläufe) aller allein Erziehenden in Nürnberg nach ihren wichtigsten Problemen, nach ihren Lebensplänen, aber auch nach ihren Erfahrungen mit Behörden, Beratungsstellen, Kindergärten und Schulen ("Hilfesystem") befragt. Das Vorgehen bei der Befragung im Detail wird in den nächsten Wochen festgelegt. Mit der Befragung wird an eine von der Stadt Nürnberg schon vor 13 Jahren durchgeführte Untersuchung und Befragung von Alleinerziehenden angeknüpft. 2. Dieselben Themenbereiche werden in einer qualitativen Befragung jeweils weniger Personen aus ausgewählten Gruppen von allein Erziehenden vertieft. 3. Schon begonnen wurde eine Befragung von Fachleuten aus den verschiedenen Bereichen - vom Sozialamt über das Wohnungs- und Jugendamt bis zu Beratungsstellen - die für die Unterstützung allein Erziehender wichtig sind. Themen der Befragung sind die wichtigsten Problemlagen allein Erziehender aus Sicht der jeweiligen Experten, ihre Konzepte, Erfahrungen und Ideen für eine Verbesserung der Arbeit und für die Intensivierung von Kooperation und Vernetzung. Diese Expertengespräche werden in der explorativen Phase zu Beginn des Projekts durch Einzel- und Gruppengespräche mit Frauen aus der Zielgruppe ergänzt und unterfüttert. 4. Auf der Basis der durch die Projektarbeit systematisierten Analyse werden Teilschritte eines zusammenhängen kommunalen Handlungskonzepts zur Verbesserung der Lebenslage allein Erziehender, vor allem durch ihre Unterstützung bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt erprobt und verankert. Jeder Schritt in die Praxis ist dabei nur in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Nürnberg und der lokalen Fachbasis bis hin zu freien Trägern z.B. von Qualifizierungsangeboten in Teilzeit denkbar. Angestrebt wird auch eine Kooperation mit Arbeitgebern aus Unternehmen unterschiedlicher Größenklassen. Die Auswertung der bei diesen Praxisschritten gewonnener Erfahrungen wird im bundesweiten Begleitgremium (Steuerkreis) des Projekts besprochen und in Leitlinien für die bundesweite Verbreitung solcher Vorschläge für "vorbildliche Praxis" festgehalten, nach denen dann Schritt für Schritt auch in anderen (Groß)städten verfahren werden kann und sollte. ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stadt Nürnberg; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Familie und Familienpolitik (Postfach 900352, 81503 München) KONTAKT: Erler, Wolfgang (e-mail: [email protected], Tel. 0911-231-3989) [25-L] Fabian, Thomas; Haller, Siegfried (Hrsg.): Gefährdete Kinder. Was tun?: Gefährdung des Kindeswohls und Wächteramt des Staates, (Leipziger Beiträge zur Sozialen Arbeit, Bd. 3), (Tagung "Gefährdete Kinder. Was tun?", 2001, Leipzig), Münster: Lit Verl. 2003, 260 S., ISBN: 3-8258-6745-5 (Standort: FHB Jena(J 59)-79.16272) INHALT: "Am 20. und 21. September 2001 veranstaltete die Stadt Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Sozialwesen der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig eine Fachtagung zur Gefährdung des Kindeswohls und dem Wächteramt des Staates." 26 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Burkhard Jung: Begrüßung durch den Beigeordneten für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule der Stadt Leipzig (17-19); Hans Geisler: Grußwort des sächsischen Staatsministers für Soziales, Gesundheit, Jugend und Familie (21-25); Reinhard Wiesner: Das Wächteramt des Staates und die Garantenstellung des Sozialarbeiters zur Abwehr von Gefahren für das Kindeswohl (27-48); Christian Schrapper: Helfen mit Risiko? Kinderschutz als Auftrag und Aufgabe professioneller Sozialarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe (49-64); Heide-Rose Brückner: Kinder reden mit! (67-71); Jost Schönfelder: Das Kind - ein Risiko in der Risikogesellschaft?! (75-102); Peter Schütt: Entlastung der SozialarbeiterInnen von Schuldzuweisungen durch das Aufzeigen von Handlungsgrenzen der an der Vernetzung teilnehmenden Professionen (103-115); Sybill Radig und Günter Krause: Akute Kindeswohlgefährdung - Entwicklung von Schutzkonzepten zur Begleitung, Unterstützung und Kontrolle der Wahrnehmung von Elternpflichten/Elternverantwortung (119-125); Cornelia Kling-Kirchner: Zur diagnostischen Tätigkeit in der Sozialen Arbeit und spezielle Aspekte bei Kindeswohlgefährdung (129-145); Rainer Balloff: Die Kindeswohlgefährdung nach Paragraph 1666 BGB am Beispiel der Misshandlung und seelischen Vernachlässigung (146-168); Thomas Fabian: Soziale Einflüsse auf diagnostische Beurteilungen und Entscheidungen im Team (169-175); Uwe Josuttis: Die Einsamkeit im Fall - Was braucht die zuständige Fachkraft, um Verantwortung übernehmen zu können? (176-192); Birgit Hoffmann: Rechtliche Handlungsmöglichkeiten und -grenzen bei Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung aufgrund Informationen Dritter (193-205); Christian Tröger: Strafrechtliche Verantwortung in der Jugendhilfe (206-231); Siegfried Haller, Arndt Haubold, Dagmar von Hermanni, Michael Kraske und Norbert Röger, Moderation: Jürgen Lafeld: Jugendhilfe im kritischen Blick der Öffentlichkeit (235-260). [26-L] Fachinger, Uwe: Die Selbständigen - Armutspotential der Zukunft?, in: Stefan Sell (Hrsg.): Armut als Herausforderung : Bestandsaufnahme und Perspektiven der Armutsforschung und Armutsberichterstattung, Berlin: Duncker & Humblot, 2002, S. 87-130, ISBN: 3-428-10984-8 (Standort: UuStB Köln(38)-29A6994) INHALT: Im Zuge des strukturellen Wandels der Erwerbsarbeit in Deutschland entstehen vermehrt Formen der selbständigen Erwerbstätigkeit. Ein Großteil dieser Selbständigen ist nicht obligatorisch in einem sozialen Sicherungssystem versichert. Hieraus können sich für diesen Personenkreis Probleme hinsichtlich der materiellen Absicherung ergeben. Falls beim Eintritt von Krankheit, Invalidität, Pflegebedürftigkeit oder auch nach der altersbedingten Aufgabe der Tätigkeit - sogenannte "soziale Tatbestände" - keine Absicherung gegen die dadurch bedingten Einkommensausfälle oder zusätzlichen finanziellen Belastungen vorhanden ist, besteht die Gefahr der materiellen Armut. Hieraus ergibt sich die Frage nach sozialpolitischem Handlungsbedarf für diese spezifische Gruppe der Gesellschaft. Der vorliegende Beitrag untersucht vor diesem Hintergrund die Sparfähigkeit von Personen bzw. Haushalten, deren Einkommen überwiegend durch selbständige Erwerbstätigkeit erzielt wird. Zur Beurteilung der Sparfähigkeit werden Informationen über die Einkünfte von Haushalten mit einer selbständig erwerbstätigen Bezugsperson ermittelt, zu deren Beurteilung der Haushaltstyp bzw. die spezifische Haushaltssituation berücksichtigt wird. Weiterhin wird ein Vergleich mit der Einkommenssituation der abhängig Beschäftigten durchgeführt, anhand dessen Aussagen über die spezifische "Schutzbedürftigkeit" von selbständig Erwerbstätigen abgeleitet werden können. soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 27 Dies geschieht auf der Grundlage eines scientific use files der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahre 1998. (ICA2) [27-F] Falk, Gertrud, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Eberlei, Walter, Dr. (Leitung): Politische Partizipation und Armutsbekämpfung INHALT: Bei der Bekämpfung von Armut wird in Industrie- wie auch Entwicklungsländern einer breiten gesellschaftlichen Partizipation eine hohe Bedeutung beigemessen. So sollen die Poverty Reduction Strategies, die gegenwärtig in vielen ärmsten Ländern entwickelt werden, in breit angelegten partizipativen Prozessen entstehen. In Industrieländern wird die Partizipation nicht-staatlicher Akteure im Kontext einer modernen armutsmindernden Sozialpolitik ebenfalls stark gewichtet (vgl. z.B. EU-Aktionspläne gegen Armut und soziale Ausgrenzung). Schließlich ist auch "globale Sozialpolitik", wie sie sich vor allem im Kopenhagen-Prozess entfaltete, ohne Mitwirkung (zivil-)gesellschaftlicher Akteure nicht mehr vorstellbar. Projekt in Kooperation mit dem Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO). VERÖFFENTLICHUNGEN: Eberlei, Walter: Paradigmenwechsel in der Armutsbekämpfung: Poverty Reduction Strategies als neues Konzept - auch für das BMZ? in: Entwicklung und Zusammenarbeit, 2000, H. 6, S. 164-168.+++Ders.: Armut und Reichtum. in: Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg.): Globale Trends 2002: Fakten, Analysen, Prognosen. Frankfurt am Main: Fischer 2002, S. 73-91. ISBN 3-596-15162-7.+++Ders.: Länderbeispiel Uganda. in: Misereor (Hrsg.): Fachgespräch Entschuldung und Armutsbekämpfung: Chancen und Grenzen zivilgesellschaftlicher Beteiligung. Aachen: Bischöfliches Werk Misereor 2001, S. 131179. ISBN 3-88916-217-7.+++Ders.: Poverty reduction strategies between global governance and national politics. in: Nord-Süd aktuell, 2002, H. 3, S. 432-436. ISSN 09331743.+++Ders.: Armutspolitik wird europäisch: neue nationale Strategien der Armutsbekämpfung in Westeuropa. in: Sozial Extra, 2002, 7-8, S. 49-52. ARBEITSPAPIERE: Eberlei, Walter: Partizipation in der Armutsbekämpfung: Mindeststandards für zivilgesellschaftliche Beteiligung in nationalen PRS-Prozessen. Schriftenreihe Gerechtigkeit und Frieden der Deutschen Kommission Justitia et Pax, 96. Arbeitspapier. Bonn: Justitia et Pax 2003, 43 S. ISBN 3-932535-58-8.+++Ders.: Institutionalisierte Partizipation in PRS-Folgeprozessen. Studie im Auftrag der GTZ. Abrufbar als PDF-Dokument unter http://www.worldbank.org/poverty/ strategies/review/gtz1a.pdf (engl. Fassung) und http://www.gtz.de/participa-tion/deutsch/ c06.htm (dt. Fassung).+++Ders.: Institutionalising the PRSP approach in Kenya. London, 43 S. Abrufbar unter http://www.odi.org.uk/pppg/publications/papers_reports/ spa/ins04.html .+++Ders.: Institutionalisation of participation in PRS processes. Vortragsmanuskript. Abrufbar unter http://www.uneca.org/prsp/docs/eberlei_paper.htm . ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit -GTZ- GmbH (Dag Hammarskjöld Weg 1-5, 65760 Eschborn); Universität Duisburg-Essen Standort Duisburg, Fak. 01 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Entwicklung und Frieden -INEF- (Geibelstr. 41, 47057 Duisburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0203-4423 o. -2047, Fax: -4425, e-mail: [email protected]) 28 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit [28-L] Fouarge, Didier; Layte, Richard: Duration of poverty spells in Europe, (EPAG Working Papers, No. 47), Colchester 2003, 22 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iser.essex.ac.uk/epag/pubs/workpaps/pdf/2003-47.pdf) INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht auf der Grundlage der ersten fünf Wellen des europäischen Haushaltspanels (ECHP) die Struktur von Armutsperioden (Armutsspells), deren durchschnittliche Dauer und die bestimmenden Faktoren der Dauer. Die Autoren evaluieren, wie gut die verschiedenen europäischen Wohlfahrtsstaaten im Sinne der Verhinderung von wiederkehrender und persistenter Einkommensarmut abschneiden und welche Haushaltsmerkmale und individuellen Charakteristiken diese Armutsdauer beeinflussen. Da länderübergreifende Längsschnittdaten verwendet werden, können Effekte des institutionellen Kontextes, innerhalb dessen Armut auftritt, deutlich gemacht werden. Es wird gezeigt, dass die nationalen Wohlfahrtsregime die langfristige Armut stark beeinflussen. Vor allem Länder mit einer sozialdemokratischen Tradition sind besser in der Lage, Armut zu verhindern. Länder mit liberaler Tradition und südeuropäische Länder weisen viel höhere Armutsraten und eine längere Dauer der Armutsperioden auf. Überraschend waren allerdings die Ergebnisse für die Niederlande, wo es trotz sozialdemokratischer Tradition geringe Möglichkeiten gab, der Armut zu entkommen. Es wird abschließend auf den Zusammenhang von Armut und Arbeitsmarkt hingewiesen. Arbeitslose Haushalte weisen nicht nur die Gefahr einer persistenten Armut auf, sie haben auch weniger Chancen, aus der Armut herauszukommen. (ICDÜbers) [29-F] Friedrichs, Jürgen; Blasius, Jörg (Leitung): Leben in benachteiligten Wohngebieten INHALT: Um die Lebensbedingungen in benachteiligten Wohngebieten zu beschreiben wurden vier Viertel in Köln ausgewählt, die einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Sozialhilfeempfängern haben. Untersucht wurden insbesondere die Lebensstile, das Zeitbudget, die Aktionsräume, die sozialen Netzwerke und die Einstellungen zu abweichenden Verhaltensweisen. In zwei Gebieten wurden auch die türkischen Bewohner befragt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln (Postfach 410960, 50869 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-47694-0, e-mail: [email protected]) [30-L] Geiling, Heiko: Über soziale Integration in der Stadt, in: Heiko Geiling (Hrsg.): Probleme sozialer Integration : agis-Forschungen zum gesellschaftlichen Strukturwandel, Münster: Lit Verl., 2003, S. 91-103, ISBN: 3-8258-6255-0 INHALT: Die "Armutsberichte" der Städte enthalten vielfältige Hinweise auf zunehmende Ausgrenzungserfahrungen insbesondere bei Dauerarbeitslosen, Alleinerziehenden und Migrantinnen. Die mit der sozialen Ausgrenzung verbundene Abkehr von den Standards und Orientierungen der "Mehrheitsgesellschaft" sowie die Isolation in spezifischen städtischen Quartieren und "Submilieus" sind begleitet von städtischen Segregationsprozessen, die ihrerseits wiederum Ausgrenzungen beschleunigen können. Vor diesem Hintergrund spitzen sich Spannungs- soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 29 verhältnisse zwischen milieuspezifischen Lebensweisen und systemischen Anforderungen immer dann zu, wenn in gesellschaftlichen Umbruchsituationen Verhaltenszumutungen nicht mehr in die sozialen Milieus hinein zu vermitteln sind, wenn Deutungen und Handlungskonzepte gesellschaftlicher und politischer Eliten im Alltag der sozialen Milieus als unzumutbar und überfordernd empfunden werden. Dementsprechend ist seit einigen Jahren von der "Krise der Stadt" die Rede. Mit seinen Thesen über die soziale Integration in der Stadt diskutiert der Autor die Bedingungen sozialen Zusammenhalts städtischen Lebens und plädiert für eine Erneuerung der Politik städtischer sozialer Integration. Wenn - wie am Beispiel eines sozial benachteiligten Quartiers in Hannover gezeigt - die Stadt nicht mehr automatisch als "Integrationsmaschine" funktioniert, so die These, sind nicht allein die gesellschaftlichen Krisenverlierer gefordert, sondern vor allem auch die für die städtischen Lebensbedingungen und Strukturen verantwortlichen Eliten in Politik, Verwaltung, Planung und Architektur. (ICA2) [31-F] Genenger-Stricker, Marianne, Prof.Dr.; Schirra-Weirich, Liane, Prof.Dr. (Bearbeitung): Gender und Armut: Sozialhilferisiko - Verbesserung der Lebenssituation Alleinerziehender (Projekt im Rahmen des Forschungsschwerpunktes "Gender und Soziale Arbeit") INHALT: keine Angaben ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Aachen, FB Sozialwesen (Robert-Schumann-Str. 25, 52066 Aachen) KONTAKT: Genenger-Stricker, Marianne (Prof.Dr. Tel. 0241-60003-37, Fax: 0241-60003-88, e-mail: [email protected]); Schirra-Weirich, Liane (Prof.Dr. e-mail: [email protected]) [32-F] Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Frauenforschung e.V.: Wohnungsnot und Obdachlosigkeit von Frauen in Nordrhein-Westfalen: Bedarfslage, Hilfen und neue Wege INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Frauenforschung e.V. (Hammarskjöldring 129, 60439 Frankfurt am Main) KONTAKT: Institution (Tel. 069-555183, Fax: 069-554059, e-mail: [email protected]) [33-L] Hanesch, Walter: Flexibilisierung der Arbeits- und Lebensverhältnisse als Herausforderung für das letzte Netz der sozialen Sicherung, in: Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit : Vierteljahreshefte zur Förderung von Sozial-, Jugend- und Gesundheitshilfe, Jg. 33/2003, Nr. 3, S. 22-39 (Standort: UuStB Köln(38)-XG1981; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Debatte um die Reform der sozialen Sicherung hat sich vor allem auf eine Neuregelung der Hilfen bei Arbeitslosigkeit und auf eine Neuregelung der Arbeits- und Sozialämter 30 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit konzentriert. Die Sozialhilfe als letztes Netz des sozialen Systems hat in den beiden letzten Jahrzehnten, bedingt durch den Wandel der Arbeits- und Lebensverhältnisse, einen tief greifenden Bedeutungswandel durchlaufen. Konkrete Reformvorschläge sind: Verkürzung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld für ältere Arbeitnehmer, Zusammenführung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe auf "Hilfe zum Lebensunterhalt"-Niveau. Die Folge für Arbeitslose - vor allem mittlerer und höherer Verdienstgruppen - wird ein massiver Abbau der sozialen Sicherung sein. Durch verschärfte Sanktionsmaßnahmen bei Ablehnung einer zugewiesenen Arbeitsstelle wird der soziale Druck auf alle Langzeitarbeitslosen erhöht, ohne dass es auf der Angebotsseite zu einer Erhöhung der Stellenangebote kommen würde. Als Fazit ist festzustellen, dass die geplanten Reformen den Anforderungen eines "Flexicurity-Konzepts" nicht gerecht werden. Eine alternative Reformoption könnte darin liegen, dass eine einheitliche Grundsicherung in allen Lebenslagen eingeführt werden würde mit zusätzlichem Ausbau von Reintegrationshilfen als Serviceleistungen für Arbeitssuchende. (ICF) [34-L] Hank, Rainer: Konvergenz oder Divergenz: führt der globale Kapitalismus zu mehr Ungleichheit in der Welt?, in: Merkur : deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Jg. 57/2003, H. 9/10 = H. 653/654, S. 815-824 (Standort: UuStB Köln(38)-AP4481; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag zur politischen Ökonomie des Kapitalismus beschäftigt sich mit den weltweiten wirtschaftlichen Auswirkungen des voranschreitenden Globalisierungsprozesses. Dabei macht es sich der Autor zur Aufgabe, den Ungleichheits- und Ungerechtigkeitsvorwurf der Globalisierungskritiker zu entkräften, wonach in erster Linie die Industrieländer auf Kosten der Dritten Welt von dem globalem Kapitalismus profitieren und zudem die Einkommensverteilung innerhalb eines Landes immer unverhältnismäßiger wird. Dem wird entgegengehalten, dass nachweislich jene Schwellenländer, die ihre Märkte geöffnet haben, auch in den Genuss der Vorteile der Globalisierung gekommen sind. Die Ausführungen gliedern sich gemäß der kritischen Einwände in eine Untersuchung der Ungleichheitsentwicklung (1) innerhalb eines Landes am Beispiel der USA und (2) zwischen einzelnen Ländern allgemein seit 1870 bis heute sowie unter besonderer Berücksichtigung von China seit dem 20. Jahrhundert. Als Ergebnis wird konstatiert, dass die Verflechtung der Weltwirtschaft die Armut in der Welt lindert, die Ungleichheit zwischen den Ländern mindert und gerechtigkeitskompatibel ist. Das gilt auch dort, wo Ungleichheiten größer werden und somit die egalisierende Ungerechtigkeit beendet wird: Denn in reichen Ländern ist dies Folge der Entmachtung privilegierter Schichten. In armen Ländern aber ist wachsende Ungleichheit Folge relativen Reichtums von Bevölkerungsteilen dieser Länder. Abschließend geht der Autor der Frage nach, warum sich weltweit so massiv das Urteil hält, Globalisierung mache die Welt ungleicher. Im Zuge der Beantwortung wird angemerkt, dass die Globalisierungskritik, welche die Moral auf ihre Seite zieht, in Wirklichkeit nichts anderes ist als eine Verteidigungsstrategie leidlich begüterter Mittelschichten der reichen Welt, die im Wettbewerb mit den Entwicklungsländern in einer globalisierten Weltwirtschaft ihren Einkommensstatus nicht mehr halten können. (ICG2) soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 31 [35-L] Haustein, Thomas: Ergebnisse der Sozialhilfe- und Asylbewerberleistungsstatistik 2001, in: Wirtschaft und Statistik, 2003, H. 3, S. 237-251 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; UuStB Köln(38)-TXZ126; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Zum Jahresende 2001 erhielten in Deutschland insgesamt 2,70 Mill. Personen in 1,42 Mill. Haushalten Sozialhilfe im engeren Sinn (d.h. laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen). Die Empfängerzahl hat sich wie auch die Zahl der betroffenen Haushalte damit gegenüber dem Jahresende 2000 um 0,8 v.H. erhöht. Die Sozialhilfequoten (Anzahl der Hilfebezieher an der jeweiligen Bevölkerung Prozent) zeigen folgende Zusammenhänge auf: Kinder sind relativ häufig unter den Sozialhilfeempfängern. Frauen haben ein höheres 'Sozialhilferisiko' als Männer; ausländische Staatsangehörige ein höheres als Deutsche. Die Sozialhilfequote ist im Westen höher als im Osten. Im früheren Bundesgebiet ist ein Nord-Süd-Gefälle erkennbar (d.h. relativ hohe Quoten im Norden, niedrige im Süden). Pro Haushalt wurden monatlich - unter Berücksichtigung des angerechneten Einkommens - im Schnitt 379 Euro Sozialhilfe im engeren Sinne ausgezahlt. Die bisherige Bezugsdauer lag im Durchschnitt bei gut zweieinhalb Jahren. 42 v.H. der Empfängerhaushalte waren Kurzzeitbezieher, das heißt ihre bisherige Bezugsdauer betrug weniger als ein Jahr. In rund 17 v.H. der Fälle handelte es sich um Langzeitempfänger mit einer bisherigen Bezugsdauer von mindestens fünf Jahren. Im Laufe des Jahres 2001 erhielten 1,50 Mill. Personen Hilfe in besonderen Lebenslagen (+2,7 v.H. gegenüber dem Vorjahr). Den meisten Empfängern (38 v.H.) wurden dabei Leistungen der Krankenhilfe gewährt. Danach folgte die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen (37 v.H.) sowie die Hilfe zur Pflege (22 v.H.). Die Hilfe in besonderen Lebenslagen wurde in fast der Hälfte der Fälle (49 v.H.) in Einrichtungen gewährt. Im Jahr 2001 wurden in Deutschland brutto 23,9 Mrd. Euro für Leistungen nach dem Bundessozialhilfegesetz ausgegeben; nach Abzug der Einnahmen in Höhe von 2,7 Mrd. Euro beliefen sich die reinen Sozialhilfeausgaben auf 21,2 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anstieg um 1,7 v.H. gegenüber dem Vorjahr. Regelleistungen zur Deckung des täglichen Bedarfs nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) erhielten zum Jahresende 2001 insgesamt 314.000 Personen. Die Zahl der Leistungsbezieher ist damit gegenüber dem Vorjahr um 10,7 v.H. gesunken. Das Durchschnittsalter aller Hilfebezieher betrug 23,9 Jahre. In der Mehrzahl kamen die Asylbewerber aus Europa; darunter insbesondere aus Serbien und Montenegro mit 35 v.H.. 10 v.H. der Asylbewerber hatten die Staatsangehörigkeit der Türkei, rund 6 v.H. kamen aus Afghanistan und 5 v.H. aus dem Irak. Die reinen Ausgaben für Leistungen nach AsylbLG beliefen sich im Jahr 2001 in Deutschland auf rund 1,6 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 13,6 v.H. gegenüber dem Vorjahr." (Autorenreferat) [36-L] Heinrich, Georges: More is not necessarily better: an empirical analysis of the inequality-growth tradeoff using the Luxembourg Income Study, (Luxembourg Income Study Working Paper Series, No. 344), Luxembourg 2003, 29 S. (Graue Literatur; URL: http://www.lisproject.org/publications/liswps/344.pdf) INHALT: Der Autor schlägt ein Auswertungsverfahren für ländervergleichende Daten vor, das den Zusammenhang zwischen Wachstum des Durchschnittseinkommens und verbleibender Armut erklären kann. Die Methode wird angewandt für die Daten von 28 Staaten mit hohem und mittlerem Durchschnittseinkommen aus der Luxemburger Einkommensstudie. Die Daten 32 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit aller Länder zeigen zunehmende Einkommensungleichheit. Armut kann nicht nachhaltig beseitigt werden. (ICF) [37-L] Heinzel-Gutenbrunner, Monika: Armutslebensläufe und schlechte Gesundheit: Kausation oder soziale Selektion?, (Berichte aus der Sozialwissenschaft), Aachen: Shaker 2000, 180 S., ISBN: 3-8265-7443-5 (Standort: UB Bonn(5)-P2000/2212) INHALT: Zusammenhänge zwischen Armut und Gesundheit sind ein schon seit Jahrhunderten bekanntes Phänomen. Zahlreiche Veröffentlichungen aus den letzten Jahren zeigen, dass auch unter verbesserten Lebensbedingungen und verallgemeinertem Zugang zu Gesundheitsversorgungseinrichtungen der Einfluss der sozialen Schicht auf das Auftreten bestimmter Erkrankungen nachweisbar bleibt. Die Verfasserin zieht zur Untersuchung dieses Zusammenhangs die Daten des SOEP für die Jahre 1984 bis 1995 heran. Sie zeigt, dass auch mit den globalen Gesundheitsangaben des SOEP Gesundheitsbeeinträchtigungen im Zusammenhang mit Arbeit nachweisbar bleiben. Dabei ergeben sich Hinweise sowohl auf einen Kausationseffekt (Gesundheitsbeeinträchtigungen als Folge andauernder Armut) als auch auf einen Selektionseffekt (Gesundheitsbeeinträchtigungen führen zu Armut). (ICE2) [38-L] Heitzmann, Karin: Ergebnisse der dynamischen Armutsforschung in Österreich: Implikationen für eine vorbeugende Armutspolitik am Beispiel des Weltbank-Konzepts des 'sozialen Risikomanagements', in: Stefan Sell (Hrsg.): Armut als Herausforderung : Bestandsaufnahme und Perspektiven der Armutsforschung und Armutsberichterstattung, Berlin: Duncker & Humblot, 2002, S. 65-85, ISBN: 3-428-10984-8 (Standort: UuStB Köln(38)-29A6994) INHALT: Die Armutsforschung in Österreich hat in den letzten Jahren einen großen Nachholbedarf wettgemacht. Zwar steckt die dynamische Armutsforschung - im Gegensatz etwa zu Deutschland - nach wie vor in den Kinderschuhen. Das von der Weltbank entwickelte Konzept des "sozialen Risikomanagements" versucht den Anforderung einer dynamischen Armutsforschung gerecht zu werden. Statt Armut steht die Verletzlichkeit von Haushalten im Vordergrund der Analyse, die - wenn sie verringert werden kann - Armutsphasen verhindert. Die "Verletzlichkeit" von Menschen hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, nicht zuletzt von "kritischen Ereignissen" oder Risiken (z.B. Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung, Tod des Partners), die oftmals die entscheidenden Auslöser für ein Abrutschen in die Armut sind. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, nach einem kurzen Überblick über die Ergebnisse der dynamischen Armutsforschung in Österreich und der Darstellung des theoretischen Konzepts des "sozialen Risikomanagements" am Beispiel der Arbeitslosigkeit ansatzweise zu untersuchen, wie der öffentliche Sektor in Österreich mit diesem Risiko und seinen Konsequenzen umgeht, und ob er den Anforderungen an eine vorbeugende und nachhaltige Armutspolitik gerecht wird. Eine Bewertung des "sozialen Risikomanagements" vor diesem empirischen Hintergrund Österreichs beschließt den Beitrag. (ICA2) [39-F] Hepp, Rolf-Dieter, Priv.Doz. Dr.phil. (Bearbeitung): Prekarisierung und Neue soziale Ungleichheit soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 33 INHALT: Ist die immer noch herrschende Sichtweise auf Formen sozialer Ungleichheit von Ausgrenzungstendenzen geprägt, so kann die soziale Differenzierung zwischen den unterschiedlichen Gruppen Marginalisierter nicht erfassen, wieweit soziales Konfliktpotential in das Zentrum der Gesellschaft eingedrungen ist. Schon lange werden nicht mehr nur die Problemgruppen des Arbeitsmarkts von Tendenzen sozialer Unsicherheit erfasst, sondern in immer stärkerem Maße werden qualifizierte und hochqualifizierte Arbeitskräfte von diesen Tendenzen erfasst. Es wäre zu fragen, welche Konsequenzen und Effekte dieses für den sozialen Zusammenhalt und das soziale Gefüge der gegenwärtigen Gesellschaft entfaltet. ZEITRAUM: 19902003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Europa METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-06 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Univ. Freiburg FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie WE 2 Abt. IV Kultursoziologie und Anthropologie (Garystr. 55, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-3949565, e-mail: [email protected]) [40-L] Hepp, Rolf-Dieter: Prekarisierung und epistemologische Wachsamkeit, in: Boike Rehbein, Gernot Saalmann, Hermann Schwengel (Hrsg.): Pierre Bourdieus Theorie des Sozialen : Probleme und Perspektiven, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2003, S. 251-270, ISBN: 3-89669-734-X INHALT: Der Autor wirft im Anschluss an die Bourdieusche Theorie einen von der gewohnten Perspektive abweichenden Blick auf prekäre Lebenslagen, insbesondere auf die Arbeitslosigkeit. Die immer noch vorherrschende Sichtweise vom Schichtmodell der Gesellschaft, in welchem Arbeitslose unten oder außen angesiedelt werden, wird seiner Meinung nach den gesellschaftlichen Verhältnissen schon seit Jahrzehnten nicht mehr gerecht. Denn sie kann zum einen nicht die "feinen Unterschiede" zwischen den unterschiedlichen Gruppen Marginalisierter erfassen und zum anderen nicht die Tatsache erkennen, dass Arbeitslosigkeit zu einer allgemeinen Bedrohung geworden ist, die bis in das Zentrum der Gesellschaft reicht. Der Autor erörtert nicht nur, wie die damit verbundenen Verschiebungen in der Sozialstruktur, in den Lebensläufen und in der Subjektivität mit Bourdieus Ansatz sichtbar gemacht werden können, sondern er geht auch der Frage nach, inwiefern sich durch diese Verschiebungen der Horizont der gesamten Gesellschaft und damit auch der soziologischen Analyse wandelt. (ICI2) [41-F] Hinte, Wolfgang, Prof.Dr.; Metzger-Pregizer, Gerhard, Prof.Dr.; Springer, Werner, Prof.Dr.; Grimm, Gaby, Dipl.-Päd.; Preis, Michael, Dipl.-Päd.; Lüttringhaus, Maria, Dr.; Tröster, Andrea, Dipl.-Soz.Arb. Dipl.-Päd. (Bearbeitung): Stadt(teil)entwicklung in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf INHALT: Einkommensarmut und Wohnungsnot haben neben anderen Faktoren in den letzten Jahren zu Segregationsprozessen und zur Ausbildung kleinräumiger Gebiete mit einer hohen Konzentration von Problemlagen in den vom Strukturwandel betroffenen Regionen des Ruhrgebiets geführt. Der Entwicklung solcher "Armutsinseln", die infrastrukturell schlecht ausgestattet sind, oft an der Peripherie der Städte liegen oder in hohem Maße von den strukturellen Veränderungen betroffen sind (wie z.B. ehemalige Zechenstadtteile) und die eine rela- 34 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit tiv hohe Zahl an Haushalten mit Arbeitslosengeld und Sozialhilfebezug aufweisen, muß kommunale Politik mit Ressourcen zur Aufrechterhaltung und Entwicklung der Lebensstrukturen in den Wohn- und Lebensorten entgegenwirken. Dazu müssen Konzepte entwickelt und erprobt werden, die der Bevölkerung eine offensive und aktive Beteiligung an der Entwicklung, Planung und Durchführung tragender strukturbildender Maßnahmen der Region ermöglichen. METHODE: Quartiermanagement ist ein strategischer Ansatz der Stadt(teil)entwicklungspolitik, der darauf abzielt, in benachteiligten Wohnquartieren Lebensverhältnisse zu verbessern und zu stabilisieren. Dieses bereichsübergreifende und ressourcenbündelnde Konzept wird realisiert unter möglichst breiter Beteiligung von ortsansässigen Institutionen, Vereinen und Verbänden sowie der lokalen Wirtschaft. Seit einigen Jahren verfolgt das Land NordrheinWestfalen dieses Konzept in einem Programm mit dem Titel "Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf"; spätestens seitdem der Bund dieses Konzept aufgegriffen und in ein bundesweites Projekt mit zahlreichen Teilnehmerstädten umgearbeitet hat, ist das Quartiermanagement in aller Munde. Zur Umsetzung nachhaltig wirksamen Quartiermanagements werden verschiedene Funktionsbereiche aufgebaut und miteinander verzahnt: Gebietsbeauftragte innerhalb der Verwaltung, intermediäre Akteure/ ModeratorInnen und StadtteilarbeiterInnen. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hinte, W.: Quartiermanagement als kommunales Gestaltungsprinzip. in: Blätter der Wohlfahrtspflege, 2001, 5-6, S. 113-115.+++Grimm, G.; Hinte, W.: Vor Leuchtturmprojekten aus Stein wird gewarnt. in: sozial extra, 2000, 9, S. 28-34. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stadt Essen INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, Institut für Stadtteilbezogene Soziale Arbeit und Beratung -ISSAB- (Holzstr. 7-9, 45141 Essen) [42-L] Hohm, Hans-Jürgen: Urbane soziale Brennpunkte, Exklusion und soziale Hilfe, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 174 S., ISBN: 3-8100-3605-6 (Standort: UuStB Köln(38)-30A1507) INHALT: "Dem Buch liegt eine systemtheoretische Perspektive zugrunde. Es versteht Kommunen als autonome Sozialsysteme, deren Funktion im umfassenden nahräumigen Zugang der Bevölkerung zu den gesellschaftlichen Teilsystemen besteht. Sie wird von Großstädten am ehesten realisiert. Doch gerade hier - so die zentrale These des Autors - manifestieren sich soziale Brennpunkte, welche die dort lebenden Personengruppen mehrfach exkludieren. Deren eingeschränkte Selektionsfreiheiten und heterogene Lebenslagen thematisiert der Autor in räumlicher, sozialer und zeitlicher Hinsicht. Zugleich beschreibt er ihre Risiken und Chancen, kommunikativen Bewältigungsstrategien, divergierenden moralischen Selbst- und Fremdbeobachtungen. Einen weiteren Schwerpunkt legt der Autor auf die Möglichkeiten des Funktionssystems sozialer Hilfe in Form der Sozialpädagogischen Familienhilfe. Abschließend interpretiert er das Programm 'Soziale Stadt' als ambitionierten Versuch der Kontextsteuerung sozialer Brennpunkte." (Autorenreferat) [43-L] Hölsch, Katja; Kraus, Margit: Poverty alleviation and the degree of centralisation in European schemes of social assistance, (Discussion Paper / Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, No. 03-16), Mannheim 2003, 35 S. (Graue Literatur; URL: ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp0316.pdf) soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 35 INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist das Verhältnis zwischen dem Zentralisationsgrad und Verteilungseffekten in europäischen Sozialhilfeprogrammen. Hierzu wird ein Klassifikationsschema für die Sozialhilfeprogramme der EU15 - mit Ausnahme Luxemburgs - entwickelt und ein Zentralisationsmaß konstruiert. Auf der Basis von LIS-Daten werden sodann die Effektivität und Effizienz der Armutsbekämpfung durch Sozialhilfezahlungen für fünf ausgewählte Sozialhilfesysteme sowie die Zusammenhänge zwischen Verteilungseffekten und Zentralisationsgrad untersucht. (ICEÜbers) [44-L] Hürten, Marianne: Entmutigung zum Kind: Ergebnisse einer Umfrage zur Praxis von Sozialhilfegewährung, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 28/2003, H. 10, S. 18-22 (Standort: UuStB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Auf Grund der zunehmend restriktiven Handhabung des Bundessozialhilfegesetzes in den Kommunen geraten schwangere Frauen, die bereits Sozialhilfe beziehen oder vorübergehend (für die Dauer der Elternzeit) Sozialhilfe beziehen werden, immer mehr unter Druck. Dem gegenüber steht das Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1993 zum Paragraph 218. Das Urteil räumt einer Schutzpflicht der Menschenwürde und des Persönlichkeitsrechts einen besonderen Stellenwert ein und fordert umfassende Hilfen." (Autorenreferat) [45-L] Jenkins, Stephen P.; Kerm, Philippe van: Trends in income inequality, pro-poor income growth and income mobility, (DIW Diskussionspapiere, 377), Berlin 2003, 18 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp377.pdf) INHALT: Die Autoren entwickeln einen analytischen Rahmen, innerhalb dessen untersucht werden kann, welche Veränderungen in der Einkommensungleichheit im Zeitablauf in Zusammenhang mit dem allgemeinen Muster der Einkommenszunahme und der Umgruppierung von Einzelpersonen in der Einkommens-Rangordnung stehen. Hierdurch kann auch erklärt werden, wie es möglich war, dass die Armen in den USA in den 1980er Jahren - als die Einkommensungleichheit beträchtlich anstieg - relativ schlecht im Vergleich zu den Reichen abschnitten, obwohl der Einkommenszuwachs zu ihren Gunsten sprach. Das Einkommenswachstum entwickelte sich in Westdeutschland ebenfalls zu Gunsten der Armen, mehr noch als in den USA, die Ungleichheit nahm aber nicht in gleichem Maße zu. (ICIÜbers) [46-L] Joggerst, Klaus: Empfängerinnen und Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt am Jahresende 2001 im Querschnitt, in: Statistische Analysen und Studien Nordrhein-Westfalen, 2003, H. 8, S. 25-32 (Standort: UuStB Köln(38)-XG8496; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In der Sprache der Makroökonomie übersetzt besagt ein irisches Sprichwort, dass der Kerzenverbrauch, die Auswandererzahl und die Sozialhilfequote typische antizyklische Begleiter der Wirtschaftsentwicklung seien. Angesichts der schlechten konjunkturellen 'Großwetterlage' seit Anfang des neuen Jahrhunderts kann demnach nicht überraschen, dass Nordrhein-Westfalen für 2001 einen Anstieg der Zahl der Haushalte aufweist, die auf Hilfe zum 36 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit Lebensunterhalt (HLU) angewiesen sind. Der folgende Aufsatz beleuchtet einige Sachverhalte, die in der aktuellen Diskussion um die 'Reformbaustelle' Sozialhilfe und Erwerbsaktivierung eine Rolle spielen könnten. Es wird dabei deutlich, dass strukturelle Determinanten die Sozialhilfeabhängigkeit eines größeren Teils der HLU-Empfängerinnen und -Empfänger prägen, als das rein wirtschaftliche Faktoren vermögen." (Autorenreferat) [47-F] Kahl, Sigrun (Bearbeitung): Aktivierung von langzeitarbeitslosen Sozialhilfeempfängern im OECD-Vergleich INHALT: Die Langzeitarbeitslosigkeit hat die Sozialhilfe in allen OECD-Ländern in eine der wichtigsten Leistungen für Arbeitslose transformiert. Der aktive und aktivierende Wohlfahrtsstaat soll deshalb auch die Arbeitsmarktintegration von Sozialhilfeempfängern ermöglichen. Dieses Dissertationsprojekt untersucht Maßnahmen ausgewählter OECD-Länder (USA, Großbritannien, Australien, Frankreich, Irland, Dänemark, Schweden, Deutschland) zur Aktivierung langzeitarbeitsloser Sozialhilfeempfänger. Angesichts der steigenden Bedeutung von "Rechten und Pflichten" wird gefragt, wie in den gesetzlichen und administrativen Regelungen diejenigen konstruiert und adressiert werden, die ihre Pflichten nicht erfüllen können, obwohl sie körperlich arbeitsfähig sind. Passen die Länder ihre Aktivierungsstrategien dieser Zielgruppe an? Wie reflektieren nationale Strategien moralökonomische Vorstellungen zum Umgang mit sozial marginalisierten Hilfsempfängern? Untersucht wird ferner, inwiefern die internationale Varianz in der Konzeptionalisierung und Implementierung von Aktivierung durch das Weiterwirken historischer Kontinuitäten im Umgang mit arbeitsfähigen Fürsorgeempfängern - der historischen Gruppe der "unwürdigen Armen" - begründet ist. GEOGRAPHISCHER RAUM: OECD-Länder (USA, Großbritannien, Australien, Frankreich, Irland, Dänemark, Schweden, Bundesrepublik Deutschland) METHODE: Untersuchungsmethoden: vergleichende qualitative (historische) Analyse. Empirisches Verfahren: Experteninterviews; Analyse von Gesetzen und adminstrativen Regeln, historische Analyse für 3-4 Länder VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kahl, S.: Beyond workfare: strategies towards the hard to serve on social assistance in OECD countries. Paper presented at the Law & Society Association conference in Vancouver, 30 May 2002.+++Kahl, S.: "Hard to serve" or hardly served? Activating minimum benefit recipients with multiple barriers to employment in selected OECD countries. Unveröff. Arbeitspapier. Köln: MPIfG 2003. ART: Dissertation BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-555, e-mail: [email protected]) [48-L] Kaltenborn, Bruno: Neuordnung der Arbeitslosenhilfe im Rahmen eines dreistufigen Systems, (IABWerkstattbericht : Diskussionsbeiträge des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit, 16/2002), Nürnberg 2002, 53 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/werkber/2002/wb1602.pdf) soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 37 INHALT: Arbeitslosengeld und -hilfe einerseits und Sozialhilfe andererseits sind gegenwärtig nur unzureichend aufeinander abgestimmt. Das gilt besonders für die Arbeitslosen- und Sozialhilfe. Der Bericht diskutiert mögliche Reformoptionen vor dem Hintergrund, dass die künftige Ausgestaltung eine Aktivierung der Leistungsempfänger unterstützen sollte. Der Bericht geht dabei von einer zeitlichen Befristung der Arbeitslosenhilfe auf beispielsweise ein oder zwei Jahre aus. Außerdem wird eine gleichzeitige Begrenzung des Arbeitslosengeldes auf ein Jahr auch für ältere Arbeitslose in die Überlegungen einbezogen. (IAB) [49-F] Kazig, Rainer, Dr. (Bearbeitung); Heinritz, Günter, Prof.Dr.rer.nat. (Betreuung): Armut und Anerkennung. Straßenzeitungen aus der Perspektive einer anerkennungstheoretischen Wohlfahrtsgeographie INHALT: keine Angaben ART: Dissertation ENDE: 2001-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität München, Fak. für Geowissenschaften, Department für Geo- und Umweltwissenschaften Seminar für Sozialwissenschaftliche Geographie (Luisenstr. 37, 80333 München) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-289-25381, e-mail: [email protected]); Betreuer (Tel. 089-289-22811, e-mail: [email protected]) [50-F] Kazig, Rainer, Dr. (Leitung): Straßenzeitungen: Entstehungszusammenhänge und Wirkungen einer neuen Institution der lokalen Obdachlosenhilfe INHALT: keine Angaben ART: gefördert BEGINN: 1997-01 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Dr.Ing. Leonhard Lorenz-Stiftung INSTITUTION: Universität München, Fak. für Geowissenschaften, Department für Geo- und Umweltwissenschaften Seminar für Sozialwissenschaftliche Geographie (Luisenstr. 37, 80333 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 089-289-25381, e-mail: [email protected]) [51-L] Kieselbach, Thomas (Hrsg.): Youth unemployment and social exclusion: comparison of six European countries, (Psychologie sozialer Ungleichheit, 10), Opladen: Leske u. Budrich 2000, 320 S., ISBN: 3-8100-2939-4 INHALT: "Arbeitslosigkeit bedeutet für Jugendliche in Europa ein Risiko sozialer Ausgrenzung. Insbesondere sog. vulnerable Gruppen wie gering qualifizierte, langzeitarbeitslose, behinderte, ausländische oder allein erziehende Jugendliche sind davon betroffen. Das Buch analysiert die Problemlagen dieser Gruppen in den unterschiedlichen Ländern, zum anderen diskutiert es unterschiedliche theoretische Konzepte im Kontext sozialer Ausgrenzung." (Autorenreferat) 38 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit [52-L] Knöbl, Wolfgang: Ländliche Armut im Süden der USA, in: konturen.net : Zeitschrift für Gesellschaft, 2003, Nr. 5, o.A. (URL: http://www.konturen.net/public_html/heftfuenf/b/bc.html) INHALT: Der Autor dieses Beitrags erörtert die noch immer existierenden Strukturdefizite mit allen daran haftenden Problemen, die die 'sunbelt'-Region des amerikanischen Südens entgegen aller Prosperitätsbeschreibungen plagen. Dabei wird oft ignoriert, dass der amerikanische Süden keineswegs mit boomenden Großstädten wie Atlanta, Dallas, Houston oder Miami gleichzusetzen ist, sondern dass es dort nicht wenige ländliche Regionen gibt, die in der Vergangenheit unter einer erheblichen Armut gelitten hatten, noch heute darunter leiden und denen auch in Zukunft kaum große Entwicklungschancen eingeräumt werden. Der Autor befasst sich in seiner Analyse mit der Frage, warum der Süden und insbesondere der ländliche Süden trotz aller ökonomischer Aufholtendenzen gegenüber den anderen Regionen der USA noch immer eine Art 'Problemfall' darstellt. Insbesondere verortet er die Probleme sowohl im unzureichenden Strukturwandel der regionalen Industrie als auch in den enormen rassistischen Ungleichheitsstrukturen, die seit Jahrzehnten Bedingungen schaffen, die unter anderem zu einer anhaltend stagnierenden Ökonomie geführt haben. (JA) [53-L] Kölling, Arnd: Haushalte mit niedrigem Einkommen bei Vollerwerbstätigkeit einzelner Mitglieder: Armutsrisiken von Haushalten trotz Erwerbstätigkeit, in: Stefan Sell (Hrsg.): Armut als Herausforderung : Bestandsaufnahme und Perspektiven der Armutsforschung und Armutsberichterstattung, Berlin: Duncker & Humblot, 2002, S. 131-152, ISBN: 3-428-10984-8 (Standort: UuStB Köln(38)-29A6994) INHALT: Der Beitrag untersucht den Zusammenhang zwischen niedrigen Einkommen und Erwerbstätigkeit bei den sog. "Working Poor". Die deskriptive Analyse zeigt, dass sich beides nicht gegenseitig ausschließt. Armut trotz Vollerwerbstätigkeit scheint in den meisten Fällen kein dauerhafter Zustand für die Haushalte zu sein. Die Determinanten für ein niedriges Einkommen trotz Erwerbstätigkeit werden anhand von multivariaten Verfahren bestimmt. Neben den Humankapitalvariablen Alter, Berufserfahrung und Schulabschluss haben auch das Geschlecht und die Nationalität des Hauptverdieners einen signifikanten Einfluss auf das Haushaltseinkommen. Ebenso muss ein Haushalt mit nur einem haupterwerbstätigen Mitglied mit einem niedrigeren Einkommen rechnen. Insbesondere spielen hier das Alter, die Ausbildung und das Geschlecht des Höchstverdieners eine Rolle. Dies deutet darauf hin, dass das Einkommen eines vollerwerbstätigen Haushaltsmitglieds das gesamte Haushaltseinkommen sehr stark beeinflusst. Ein Ansatzpunkt zur Vermeidung von "Working Poor" sieht der Autor in der Erhöhung von Transfers für Tätigkeiten, die nicht am Arbeitsmarkt entlohnt werden, aber eine Belastung des Haushalts darstellen können, wie z.B. Kindererziehung oder die Häusliche Pflege. (ICA2) [54-F] Krüger, Anne, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Andreß, Hans-Jürgen, Prof.Dr. (Leitung): Armut und Lebensstandard: eine Trendanalyse mit repräsentativen Bevölkerungsumfragen INHALT: Der Lebensstandard-Ansatz besteht im wesentlichen aus drei Komponenten: a) aus einer bevölkerungsrepräsentativen Einschätzung der Notwendigkeit bestimmter Dinge und soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 39 Aktivitäten ("Items"), die den Lebensstandard einer Gesellschaft charakterisieren; b) aus einer bevölkerungsrepräsentativen Erhebung der Verbreitung dieser Items in der Bevölkerung sowie - aufbauend auf diesen Daten - c) aus einer Identifikation der Bevölkerungsgruppen, die sich diese nach allgemeiner Meinung notwendigen Items aus finanziellen Gründen nicht leisten können. Personen, die in diesem Sinne über einen unzureichenden Lebensstandard verfügen, werden als arm im Sinne der Definition des Armuts- und Reichtumsberichtes der Bundesregierung bezeichnet: Danach "gelten die Personen, Familien und Gruppen als arm, die über so geringe (materielle, kulturelle und soziale) Mittel verfügen, dass sie von der Lebensweise ausgeschlossen sind, die in dem Mitgliedstaat, in dem sie leben, als Minimum annehmbar ist." GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: In diesem Projekt geht es um eine Sekundäranalyse dreier Bevölkerungsumfragen (Sozialwissenschaften-Bus, Wohlfahrtssurvey, SOEP) mit abschließender Berichterstellung. Der zu erstellende Bericht soll folgende Themen abdecken: 1. Was gehört nach Ansicht der Bundesbürger zum notwendigen Lebensstandard? 2. Wie viele und welche Haushalte können sich diesen Lebensstandard leisten? 3. Welche Merkmale des Lebensstandards fehlen aus finanziellen Gründen? 4. Wie viele Personen haben geringe Einkommen und wie viele einen unzureichenden Lebensstandard? 5. Welche Personengruppen haben einen unzureichenden Lebensstandard? 6. Welche sozialpolitischen Schlussfolgerungen ergeben sich aus den Ergebnissen? ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Professur für Methoden und EDV in den Sozialwissenschaften (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiter (Tel. 0521-106-3846, Fax: 0521-106-5844, e-mail: [email protected]) [55-F] Krüger, Anne, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Andreß, Hans-Jürgen, Prof.Dr. (Leitung): Ausstiege aus dem unteren Einkommensbereich: individuelle Aktivitäten, soziale Netzwerke und institutionelle Hilfeangebote INHALT: Das Projekt knüpft an die Armuts- und Reichtumsberichte des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV) an, in denen die Anzahl und die sozio-demographische Struktur der von Armut und Unterversorgung betroffenen Personen beschrieben wird. Hier geht es jedoch um die weitergehende Frage, ob und unter welchen Bedingungen es diesen Personen gelingt, ihre Lebenslage zu verbessern. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht das Verhältnis von Eigeninitiative und institutionellem Hilfeangebot. Im einzelnen sollen folgende Fragen untersucht werden: 1. Wie groß ist der Anteil des Personenkreises, der aufgrund seiner faktischen Möglichkeiten zu einem Ausstieg aus Armut und Unterversorgung in der Lage ist? 2. Um welche soziodemographischen Gruppen handelt es sich hierbei bzw. welche individuellen und sozialen Faktoren begünstigen (bzw. behindern) einen solchen Ausstieg? 3. Welche Rolle spielen hierbei die Aktivitäten des Individuums, sein soziales Netzwerk und das institutionelle Hilfeangebot (Arbeitsamt, Sozialamt, Jugendamt usw.)? Betrachtet wird der gesamte untere Einkommensbereich. Das Verhalten der Individuen wird mit Hilfe repräsentativer Längsschnittdaten, dem sogenannten Niedrigeinkommens-Panel, untersucht. ZEITRAUM: November 1998 bis Juni 2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten -Niedrigeinkommenspanel- (Stichprobe: ca. 2.000; deutschsprachige Privathaushal- 40 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit te mit einem Haushaltsvorstand ab 18 Jahren und Telefonanschluß, die zum Zeitpunkt der ersten Befragung zum Niedrigeinkommensbereich gehörten -Nettoeinkommen nicht über dem 1,5fachen der Sozialhilfeschwelle- oder laufende Hilfe zum Lebensunterhalt bzw. Wohlgeld bezogen oder mit einer Arbeitslosenunterstützung beziehenden Bezugsperson; Auswahlverfahren: Zufall, Infratest-Telefon-Master-Sample mit RandomDigitDialing). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Projektantrag unter: http://wwwhomes.uni-bielefeld.de/hjawww/forsch/niep/antrag.htm . ART: gefördert BEGINN: 2003-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung (Herbert-Lewin-Str. 2, 50923 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-3475, Fax: 0221-470-2069, e-mail: [email protected]) [56-L] Kuchler, Birgit; Goebel, Jan: Smoothed income poverty in European countries, (DIW Diskussionspapiere, 352), Berlin 2003, 17 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp352.pdf) INHALT: Das Ziel des vorliegenden Arbeitspapiers besteht darin, durch die Kombination von zwei Längsschnitt-Perspektiven ein detaillierteres Bild über die Armut in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu gewinnen. Dazu werden die ersten vier Wellen (1994-1997) des "European Community Household Panel" (ECHP) untersucht. In Ergänzung dieser detaillierten Betrachtung der Zeitdimension werden die Armutshäufigkeit, die Armutskluft und die Armutsintensität gemessen. Insgesamt stellt sich die Rangfolge quer durch die Länder und Dimensionen als relativ stabil heraus. Nur Dänemark und Portugal unterscheiden sich vom Rest der Länder in jeder Dimension. Andere Ausnahmen beziehen sich auf Frankreich und Irland, wo die Armutsintensität deutlich niedriger ist als in den anderen Wohlfahrtsstaaten. Die Ergebnisse hinsichtlich der verschiedenen Subgruppen von armen Personen, und zwar von transitorisch, wiederholt und persistent Armen, unterstreichen die Bedeutung einer differenzierteren Perspektive auf die Armut, insbesondere in Bezug auf das Verhältnis zwischen sozialen und demographischen Merkmalen und hinsichtlich der langfristigen Einkommenssituation der Einzelpersonen. (ICIÜbers) [57-L] Leisering, Lutz; Leibfried, Stephan: Time and poverty in Western welfare states: united Germany in perspective, Cambridge: Cambridge Univ. Press 2000, 379 S., ISBN: 0-521-00352-0 INHALT: Der Band gliedert sich in vier Teile: eine theoretische Grundlegung 'Sozialstaat und Lebenslauf', einen empirischen Hauptteil 'Armut im Lebensverlauf', eine Analyse des Sozialstaats im Hinblick auf Institutionen und Diskurse (einschließlich der sozialpolitischen Herausforderungen im vereinten Deutschland) sowie ein Fazit mit sozial- und gesellschaftspolitischen Perspektiven. Im ersten, theoretischen Teil wird Armut als Risiko im sozialstaatlichen Lebenslaufregime verortet. 'Lebenslauf als Politik' - damit sind die Möglichkeiten einer Politik bezeichnet, die es übernimmt, Risikolagen im Lebenslauf aktiv aufzugreifen, zu bearbeiten und für die Betroffenen lebbar und gestaltbar zu machen. Der zweite, empirische Teil ent- soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 41 hält die quantitativen und qualitativen Analysen von Armutslagen, die den Kern der Bremer dynamischen Armutsuntersuchung ausmachen. Darin werden die 'Karrieren' von Betroffenen im einzelnen nachgezeichnet und gefragt, welche anderen Karriereverläufe es neben dem bekannten Typ der Abstiegskarriere gibt. Im dritten Teil wird nach den Strukturproblemen sozialstaatlicher Institutionen gefragt. Es wird geklärt, welche 'Armutsbilder' den sozialpolitischen Diskurs im Nachkriegsdeutschland geprägt haben. Des Weiteren wird ein Überblick über die Problemlage im vereinten Deutschland gegeben - über Lebenslaufmuster und Armutsrisiken in der DDR und in den neuen Bundesländern im Zusammenhang der gesamtdeutschen Entwicklung. Im vierten Teil werden Schlussfolgerungen gezogen und die Befunde zur Armut in den umfassenderen Zusammenhang gesamtgesellschaftlichen Strukturwandels gestellt. (IAB2) [58-L] Lenz, Gerhard; Bergmann, Yvonne: Soziale und wirtschaftliche Situation allein Erziehender, in: Statistische Analysen und Studien Nordrhein-Westfalen, 2003, H. 9, S. 5-46 (Standort: UuStB Köln(38)-XG8496; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Erhöhte Scheidungsraten und die zunehmende Zahl nicht ehelich geborener Kinder haben entscheidend dazu beigetragen, dass die Zahl der Familien mit Kindern, die nicht dem gängigen Typus einer Ehepaarfamilie entsprechen, in den letzten Jahren und Jahrzehnten deutlich gestiegen ist. Immer mehr Kinder wachsen bei nicht miteinander verheirateten Eltern oder bei allein Erziehenden auf. Mit der zunehmenden Zahl allein Erziehender ist auch das Interesse an ihrer wirtschaftlichen und sozialen Situation gestiegen. Der einleitende methodische Vergleich verschiedener Konzepte des allein Erziehens zeigt, dass die wirtschaftliche und soziale Situation allein Erziehender unmittelbar mit der Anwesenheit weiterer Personen im Haushalt zusammenhängt. Die Zahl der allein mit ihren Kindern zusammenlebenden Mütter und Väter liegt dabei deutlich niedriger als bisher veröffentlichte Daten zu allein Erziehenden, die auf dem traditionellen Familienkonzept des Mikrozensus beruhen, erkennen lassen. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf dem Vergleich der sozialen und wirtschaftlichen Lage von allein Erziehenden - die dem Wortsinn entsprechend, tatsächlich ausschließlich mit ihren Kindern zusammenleben - mit der Lebenssituation von ehelichen bzw. nicht ehelichen Lebensgemeinschaften mit Kindern. Indem der vorliegende Bericht multidimensional Belastungen und Defizite in unterschiedlichen Lebensbereichen (wie Arbeit, Bildung und Kinderbetreuung) untersucht, folgt er dem in der Armutsforschung gebräuchlichen Lebenslagenansatz. Die Ein-Eltern-Familie weist einige strukturelle Besonderheiten auf. So ist immer noch die weit überwiegende Zahl der allein Erziehenden weiblich. Überdies sind allein erziehende Frauen und Männer, da ein Großteil von ihnen bereits eine gescheiterte Ehe hinter sich hat, im Durchschnitt älter als entsprechende Elternteile anderer Haushaltstypen. Und schließlich sind Ein-Eltern-Familien meist kleine Familien. In etwas mehr als der Hälfte der Ein-ElternFamilien leben Einzelkinder." (Autorenreferat) [59-L] Mardorf, Silke; Meier, Uta; Preuße, Heide; Wahl, Iris; Dorn, Markus: Giessener Armutsbericht - Bevölkerungs- und Familienstruktur und Sozialhilfe: vom defizitären Zustand kommunaler Datenquellen und dem Aufspüren ungehobener Datenschätze, in: Hauswirtschaft und Wissenschaft, Jg. 50/2002, H. 4, S. 187-191 42 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit INHALT: "Vom defizitären Zustand kommunaler Datenquellen und ungehobenen Datenschätze berichtet das Autorenteam, das unter der Leitung von Prof.Dr. Uta Meier, Universität Gießen, im Auftrag der Stadt den Armutsbericht für Gießen erstellt hat. Das Team schildert Konzept, Methode und Erfahrungen des Projekts sowie die Ergebnisse in einer Fortsetzungsserie dieser Zeitschrift. Schwerpunktthemen dieses ersten Teils sind die Bevölkerungs- und Familienstruktur sowie die Sozialhilfe." (Autorenreferat) [60-L] Märkt, Jörg: Armutsexternalitäten: verfassungsökonomische Rechtfertigung für eine kollektive Grundsicherung, in: Analyse und Kritik : Zeitschrift für Sozialtheorie, Jg. 25/2003, H. 1, S. 80-100 INHALT: Die weit verbreitete Annahme, dass die Individuen über ihre eigenen zukünftigen Einkommenspositionen unsicher sind, stellt nach Meinung des Autors kein hinreichendes Argument für die Rechtfertigung einer kollektiven Grundsicherung dar. Er zeigt in seinem Beitrag, dass erst durch die Berücksichtigung von Armutsexternalitäten ein genuines Argument für kollektives Handeln generiert wird. Armutsexternalitäten können als Ursache dafür angesehen werden, dass auch Individuen, die niemals selbst auf Transfers anderer angewiesen sein werden, freiwillig zu Transferleistungen bereit sind. Die individuellen Anreize der Transferzahler und -empfänger sind aber durch ein so genanntes "Samariter-Dilemma" gekennzeichnet, welches durch einen als wechselseitige Verpflichtung konzipierten Grundsicherungsvertrag zum Vorteil aller Bürger gelöst werden kann. Demnach verpflichten sich die Individuen, auch wenn sie wissen, niemals auf Transfers angewiesen zu sein, den Armen der Gesellschaft zu helfen. Für den Fall, dass sie auf Hilfe der Gemeinschaft angewiesen sind, verpflichten sich die Individuen, durch eigene Anstrengungen möglichst umfangreich zur Finanzierung des eigenen Unterhaltes beizutragen. Die Grundsicherung kann somit als "territorialer Versicherungsclub aller Bürger" interpretiert werden. Aus verfassungsökonomischer Sicht ist er eine Institution zur gemeinsamen Besserstellung der Bürger. (ICI2) [61-L] Meier, Uta; Preuße, Heide; Sunnus, Eva Maria: Steckbriefe von Armut: Haushalte in prekären Lebenslagen, Wiesbaden: Westdt. Verl. 2003, 372 S., ISBN: 3-531-14143-0 INHALT: "Das Buch basiert auf einer haushaltswissenschaftlich begründeten Studie zum Alltag von Haushalten in armen und prekären Lebenslagen. Die Autorinnen generieren aus dem erhobenen qualitativen Datenmaterial eine Armutstypologie, aus der passgenaue und quartiernahe Hilfen zur Alltagsbewältigung der jeweiligen Zielgruppe ableitbar sind. Die Studie belegt eindrücklich, dass die in der Praxis der Sozialen Arbeit mehrheitlich vorhandene Trennung zwischen Versorgungs-, Erziehungs- und Beziehungsleistungen zugunsten von Verbundlösungen aufgegeben werden muss, um die Lebenssituation dieser Familienhaushalte nachhaltig zu verbessern. Die Forscherinnen weisen einen dringenden Handlungsbedarf im Bereich der Armutsprävention nach. Zudem führt Eigeninitiative armer Haushalte tendenziell zu einem Rückzug professioneller Hilfesysteme, anstatt die vorhandenen Ressourcen der Haushaltsmitglieder in dringend benötigte alltagsunterstützende Dienste einzubinden. Diese Praxis konterkariert den Leitsatz von der 'Hilfe zur Selbsthilfe'. Schließlich ergeben sich aus den Befunden der Studie bildungspolitische Konsequenzen: Es zeigt sich, dass Alltags- bzw. Haushaltsführungskompetenzen eine ganz wesentliche Ressource zur Lebensbewältigung der soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 43 Familienhaushalte darstellen. Bislang ist Schule jedoch kein Ort, an dem entsprechende Fähigkeiten systematisch an beide Geschlechter vermittelt werden." (Autorenreferat) [62-L] Meier, Uta: Giessener Armutsbericht: Erwerbslosigkeit und Bildung, in: Hauswirtschaft und Wissenschaft, Jg. 51/2003, H. 2, S. 86-90 INHALT: "Vom defizitären Zustand kommunaler Datenquellen und von ungehobenen Datenschätzen berichtet das Forschungsteam, das unter der Leitung von Prof.Dr. Uta Meier, Universität Gießen, den Armutsbericht für Gießen erstellt hat. In einer Fortsetzungsserie dieser Zeitschrift werden Konzept, Methode und Erfahrungen des Projekts sowie die wichtigsten Ergebnisse vorgestellt. Im Mittelpunkt des dritten Teils stehen Indikatoren zur Erwerbslosigkeit und zur Lebenslage Bildung." (Autorenreferat) [63-F] Mielck, Andreas, Dr.phil. (Leitung): Gesundheitliche Ungleichheit: soziale Unterschiede in Gesundheit und Gesundheitsversorgung INHALT: In Deutschland häufen sich nicht nur die Armutsberichte, sondern auch die Berichte über den Zusammenhang zwischen der sozialen Lage einerseits und dem Gesundheitszustand andererseits. In einer kaum mehr überschaubaren Vielzahl von Arbeiten ist immer wieder gezeigt worden, dass Personen mit niedrigem sozio-ökonomischen Status (d.h. niedriger Bildung, niedrigem beruflichen Status und/oder niedrigem Einkommen) zumeist einen besonders schlechten Gesundheitszustand aufweisen, dass sie kränker sind und früher sterben als Personen mit höherem sozio-ökonomischen Status. Diese 'gesundheitliche Ungleichheit' ist so oft belegt worden, dass an ihrer Existenz nicht mehr gezweifelt werden kann. Nicht jeder Unterschied im Gesundheitszustand ist auch gleichzeitig ein gesundheitspolitisches Problem, das Interventionsmaßnahmen erforderlich machen würde. Die status-spezifischen Unterschiede sind jedoch so groß, dass in allen westeuropäischen Staaten versucht wird, diese Ungleichheit zu verringern. Bei der Erklärung der gesundheitlichen Ungleichheit wird zwischen zwei grundlegenden Hypothesen unterschieden: Der sozio-ökonomische Status beeinflusst den Gesundheitszustand (plakativ formuliert: Armut macht krank); der Gesundheitszustand beeinflusst den sozio-ökonomischen Status (plakativ formuliert: Krankheit macht arm). In den meisten Diskussionsbeiträgen wird betont, dass in Deutschland der erste Erklärungsansatz wichtiger ist als der zweite. Es ist daher mit einer Vielzahl von Ansätzen versucht worden, den Einfluss des sozio-ökonomischen Status auf den Gesundheitszustand zu erklären. Dabei lassen sich vor allem die folgenden Ansätze unterscheiden: physische und psychische Arbeitsbelastungen, Wohnbedingungen, Umweltbelastungen (z.B. Luftverschmutzung), Teilnahme an Vorsorge- und Früherkennungs-Untersuchungen, gesundheitsgefährdendes Verhalten (z.B. Rauchen). Für viele dieser Ansätze ist bereits empirisch gut belegt worden, dass sie in der Tat einen Beitrag zur Erklärung der gesundheitlichen Ungleichheit leisten können. Bisher sind jedoch bei uns nur wenige Interventionsmaßnahmen vorhanden, mit denen gezielt versucht wird, dies gesundheitliche Ungleichheit zu verringern. Erforderlich wäre ein Zyklus, der sich in drei Phasen unterteilen lässt: Bestandsaufnahme des Problems und Zieldefinition, Entwicklung und Umsetzung von Interventionsmaßnahmen, Evaluation der Maßnahmen und erneute Zieldefinition. Von einem derart rationalen Vorgehen ist in Deutschland bisher je- 44 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit doch nur ansatzweise etwas zu erkennen. Eine klare Zieldefinition fehlt. Die vorhandenen Maßnahmen sind zumeist regional, zeitlich und finanziell sehr begrenzt. Eine fundierte wissenschaftliche Evaluation ist kaum vorhanden. In einigen anderen westeuropäischen Staaten wurden schon erheblich größere Anstrengungen zur Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit unternommen. Dort gibt es nationale Forschungsprogramme, evaluierte Projekte, umfassende Berichte mit konkreten Empfehlungen, und vor allem auch Programme der Regierung zur Umsetzung dieser Empfehlungen. Die Diskussion in Deutschland sollte sich an diesen Vorbildern orientieren. Es ist jedoch unerlässlich, auf Basis des rationalen Zyklus von Zieldefinition und Evaluation eigene Konzepte zur Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit zu entwickeln. Ausgehend von dieser Problembeschreibung stehen in dem hier vorgestellten Projekt die folgenden Ziele im Vordergrund: empirische Analysen zum bisher weitgehend vernachlässigten Bereich 'Soziale Ungleichheit und gesundheitliche Versorgung (d.h. zur sozialen Ungleichheit bei den Angeboten und der Inanspruchnahme der gesundheitlichen Versorgung), operationale Definition des Ziels 'Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit', Förderung der Evaluation von Interventionsmaßnahmen, Vergleich mit anderen west-europäischen Staaten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Integration von älteren und neueren Modellen der sozialen Ungleichheit in die Public Health Forschung. Analyse verschiedener Datensätze, vor allem von Daten aus den MONICA/ KORA-Studien. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Mielck, A.; Graham, H.; Bremberg, S.: Children, an important target group for the reduction of socioeconomic inequalities in health. in: Mackenbach, J.; Bakker, M. (eds.): Reducing inequalities in health: an European perspective. London: Routledge 2003, pp. 144-168.+++Mielck, A.: Projekte für mehr gesundheitliche Chancengleichheit: bei welchen Bevölkerungsgruppen ist der Bedarf besonders groß? in: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Hrsg.): Gesundheitsförderung für sozial Benachteiligte. Aufbau einer Internetplattform zur Stärkung der Vernetzung der Akteure. Fachhefte der BZgA, Bd. 22. Köln 2003, S. 10-19.+++Mielck, A.: Arbeitslosigkeit und Armut: soziale Bedingungen der notfallmedizinischen Versorgung. in: Madler, C. et al. (Hrsg.): Das Akutmedizin-Buch - die ersten 24 Stunden. Urban & Fischer 2004 (im Druck). ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen -IGM- (Postfach 1129, 85758 Neuherberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 089-3187-4460, e-mail. [email protected]) [64-F] Mohr, Katrin, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung): Sozialstaat und soziale Exklusion - eine vergleichende Analyse des Inklusionspotenzials der Arbeitslosensicherung und Sozialhilfe in Großbritannien und Deutschland INHALT: In den letzten Jahren hat das Konzept soziale Exklusion breite Beachtung in der soziologischen Theorie, in der empirischen Sozial- und Sozialpolitikforschung sowie in der politischen Arena gewonnen. Soziale Exklusion umschreibt neue Formen gesellschaftlicher Spaltung und sozialer Ungleichheit, die durch Umbrüche in der Erwerbsarbeit, die Erosion sozialer Sicherung sowie die zunehmende Instabilität und Diversität von Haushaltsstrukturen hervorgebracht werden und zur Ausgrenzung von Individuen oder Gruppen aus zentralen Instan- soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 45 zen gesellschaftlicher Teilhabe führen. Der Sozialstaat stellt eine mögliche Kompensationsinstanz sozialer Exklusion dar, da durch sozialpolitische Maßnahmen soziale Exklusiondynamiken unterbrochen und gesellschaftliche Teilhabe sicher gestellt werden kann. Gleichzeitig bildet der Sozialstaat aber ein eigenständiges Moment der Strukturierung von gesellschaftlichen Ausgrenzungsprozessen. Dieses ambivalente Verhältnis von Sozialstaat und sozialer Exklusion ist bisher nur unzureichend theoretisiert und empirisch erforscht. Insbesondere fehlt es an detaillierten Analysen einzelner sozialer Sicherungssysteme und ländervergleichenden Studien zu den kompensierenden und strukturierenden Effekten sozialer Sicherungssysteme in Hinblick auf die mit dem Begriff soziale Exklusion umschriebenen neuen Formen gesellschaftlicher Ausgrenzung. Mit diesem Dissertationsprojekt soll zur Schließung dieser Lücke beigetragen werden, indem die für die Kompensation ökonomischer Marginalisierung und Exklusion zentralen Systeme der sozialen Sicherung bei Arbeitslosigkeit und der Sozialhilfe in Großbritannien und Deutschland darauf hin untersucht werden, wie sie soziale Exklusionsprozesse strukturieren, wie ihre Fähigkeit zur Kompensation sozialer Exklusion einzuschätzen ist und wie sich das Inklusionspotenzial der beiden Sicherungssysteme im Zuge wohlfahrtsstaatlichen Wandels verändert. In Bezug auf das Rahmenthema des Kollegs - "Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells" - möchte das Projekt einen Beitrag zur Diskussion der Inklusionsfähigkeit europäischer Wohlfahrtsstaaten bzw. deren Erosion leisten. Denn die Zukunftsfähigkeit dieses relativ inklusiven und egalitären Modells wird sich nicht zuletzt daran erweisen, ob es den europäischen Gesellschaften weiterhin gelingt, durch sozialpolitische Maßnahmen die Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen von gesellschaftlichen Lebenschancen und dem in diesen Gesellschaften realisierten Lebensstandard zu verhindern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien METHODE: Es wird eine Institutionenanalyse unternommen, bei der Konstellationen und Mechanismen von Inklusion und Exklusion innerhalb der beiden sozialen Sicherungssystemen identifiziert und systematisch miteinander verglichen werden. Auf Basis dieser Untersuchung erfolgt eine kritische Bestandsaufnahme des Inklusionspotenzials der sozialen Sicherungssysteme in den beiden Ländern sowie eine Diskussion der Konsequenzen wohlfahrtsstaatlichen Wandels für deren Inklusionspotenzial. Grundlage der Forschung sind die rechtlichen und institutionellen Regelungen des Zugangs, der Leistungsstruktur sowie der Operationsmodi der sozialen Sicherungssyteme in den beiden Ländern sowie statistische Daten über Kompensations- und Strukturierungseffekte der beiden Systeme. Der Ländervergleich dient zur Relationierung von Ergebnissen sowie zur Generierung von allgemeinen Aussagen über das Verhältnis von Sozialstaat und sozialer Exklusion. Außerdem soll der Vergleich von Arbeitslosensicherung und Sozialhilfe in Großbritannien und Deutschland Aufschluss darüber geben, ob und inwiefern sich der deutsche Sozialstaat dem liberalen Wohlfahrtsregime annähert. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Göttingen, Graduiertenkolleg "Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells" (Humboldtallee 3, 37073 Göttingen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0551-39-2059, Fax: 0551-39-7200, e-mail: [email protected]) [65-F] Mühling, Tanja, Dr. (Bearbeitung); Schwarze, Johannes, Prof.Dr. (Leitung): Auswertung des Niedrigeinkommens-Panels INHALT: Die Armutsberichterstattung bzw. -forschung erlangt in Deutschland zunehmende Beachtung und Bedeutung, was u.a. im Jahr 2001 im ersten Armuts- und Reichtumsbericht der 46 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit Bundesregierung Ausdruck gefunden hat. Ein hohes Maß an Konsens besteht unter Experten sowohl hinsichtlich der Ursachen, die Menschen in wirtschaftliche Notlagen bringen, als auch bezüglich der Charakterisierung der besonders von Armut gefährdeten Bevölkerungsgruppen: So ist z.B. dokumentiert, dass kinderreiche Familien und Alleinerziehende überdurchschnittlich oft Sozialhilfe beziehen. Bestimmte Familienformen sind also besonders von Armut gefährdet. Die Analysen des Niedrigeinkommens-Panels sollen dazu beitragen, nähere Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich Einkommensarmut auf die weiteren Lebensbedingungen auswirkt und wie dauerhaft Menschen in Armut leben. Dabei wird von besonderem Interesse sein, wie stark Benachteiligungen bei bestimmten Gruppen und Familienformen kumulieren und welche Faktoren zu einer Verbesserung der materiellen Situation führen. Die Hauptfragestellungen der geplanten Untersuchung sind demzufolge: 1. Wie gestaltet sich die tatsächliche Versorgung der Niedrigeinkommenshaushalte in den verschiedenen relevanten Lebensbereichen (Wohnen, Gesundheit, Bildung, Erwerbstätigkeit etc.)? 2. Unter welchen Umständen bzw. bei welchen Lebens- und Haushaltsformen kommt es zu einer Kumulation von Unterversorgungsaspekten in den verschiedenen Lebensbereichen und welche Auswirkungen haben diese kumulierten Benachteiligungen? 3. Welchen Haushaltstypen gelingt die Überwindung ihrer schwierigen materiellen Situation und bei welchen Personengruppen und Lebensformen verfestigt sich die finanzielle Knappheit zu einem dauerhaften Zustand? METHODE: Methodisches Vorgehen: Die Datenbasis für dieses Forschungsprojekt bildet das Niedrigeinkommens-Panel (NIEP), das von Infratest Sozialforschung im Auftrag des früheren Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung erhoben wurde und aus insgesamt sechs Befragungen in halbjährigem Abstand besteht. Einbezogen wurden in das NIEP fast 2.000 Haushalte, die Ende 1998 ein Nettoeinkommen hatten, das höchstens das 1,5fache der Sozialhilfeschwelle erreichte. Die finanzielle, berufliche und familiale Entwicklung dieser Niedrigeinkommenshaushalte wurde über einen Zeitraum von drei Jahren verfolgt. Damit liegt eine Datenbasis vor, die detaillierte Längsschnittanalysen von Armut ermöglicht. Da das Forschungsprojekt erst im Dezember 2002 startete, liegen zum Berichtszeitpunkt jedoch noch keine Ergebnisse vor. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Mühling, Tanja; Schwarze, Johannes: Auswertung des Niedrigeinkommens-Panels (NIEP) im Hinblick auf eine mehrdimensioanle Analyse von Armut. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-12 ENDE: 2003-08 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0951-96525-23) [66-F] Niewels, Andrea, Dipl.-Kff. (Bearbeitung): Soziale Lage von Empfängerinnen und Empfängern existenzsichernder Hilfen - Struktur und Entwicklung 1997 bis 2002 INHALT: Analyse der Struktur der Bedarfsgemeinschaften und der Empfänger/-innen existenzsichernder Hilfen gemäß BSHG (laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen) und Asylbewerberleisungsgesetz nach sozialer Lage der Haushaltsvorstände (arbeitslos, erwerbstätig, alleinerziehend, nichtdeutsch etc); Ermittlung der Hilfedichten (insgesamt und nach Hilfeart) in ausgewählten Bevölkerungsgruppen (insgesamt, männl., weibl. minderjährig, im Erwachsenenalter); Entwicklung gegenüber 1997: Veränderungen der Anzahl, soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 47 Struktur und Dichte. ZEITRAUM: 1997 und 2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Essen, sowie Stadtbezirke, Stadtteile, Stadtteilbereiche in Essen METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Sozialhilfeempfänger- und Einwohnerdatei; Auswahlverfahren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: Stadt Essen, Amt für Statistik, Stadtforschung und Wahlen (Hrsg.): Soziale Lage von Empfängerinnen und -Empfängern existenzsichernder Hilfen Struktur und Entwicklung 1997 bis 2002. Essen 2003. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1998-01 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Stadt Essen Amt für Statistik, Stadtforschung und Wahlen (45121 Essen) KONTAKT: Reichertz, Sabine (Tel. 0201-88-12308, e-mail: [email protected]) [67-L] Nouvertne, Klaus; Wessel, Theo; Zechert, Christian (Hrsg.): Obdachlos und psychisch krank, Bonn: Psychiatrie-Verl. 2002, 198 S., ISBN: 3-88414-268-2 (Standort: FHB Köln(832)-63HVRG1110) INHALT: "Sie gehören zum Erscheinungsbild jeder Stadt: Obdachlose. Die meisten Menschen wenden sich von ihnen ab. Auch im Hilfesystem gelten sie als 'schwierig', wenn nicht sogar 'unerträglich'. Was aber die wenigsten wissen: Viele obdachlose Menschen leiden unter schweren psychischen Beeinträchtigungen und Krankheiten. Das zeigen Untersuchungen der letzten Jahre deutlich. Dieses Buch stellt den aktuellen Stand der Forschung dar, mahnt die dringend nötigen Veränderungen im (psychiatrischen) Hilfesystem an und macht Vorschläge für eine veränderte Arbeitsweise und für praktische Lösungsmöglichkeiten. Die zentrale Forderung des Buches lautet: Hilfeeinrichtungen der Wohnungslosenhilfe und der Psychiatrie müssen sich stärker vernetzen und kooperieren. Erforderlich dafür ist, die Finanzierung der Leistungen zu flexibilisieren und niedrigschwellige, 'therapie-freie' Räume bereit zu stellen. Zudem sollte durch 'Case-Management' die individuelle Betreuungskontinuität über einzelne Einrichtungen hinaus gewährleistet sein." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Klaus Nouvertne: Tunnelpassagen - eine Einleitung (12-16); Heinrich Holtmannspötter: Von 'Obdachlosen', 'Wohnungslosen' und 'Nichtsesshaften' (17-27); Hans Joachim Salize, Cornelia Dillmann-Lange, Beate Kentner-Figura: Versorgungsbedarf psychisch kranker Wohnungsloser Sind wir in der Lage, ihn zu erkennen? (28-40); Bernd Eikelmann, Thomas Reker, Barbara Zacharias: Wohnungslose psychisch Kranke. Zahlen und Fakten (42-56); Theo Wessel, Christian Zechert: Wohnungslose Patienten in der psychiatrischen Klinik. Ergebnisse einer 12-Monatserhebung anhand der Wohnkriterien des Deutschen Städtetages (57-67); Theo Wessel: Im 'Bermuda-Dreieck' - Patienten zwischen Psychiatrie, Obdachlosenhilfe und Suchtkrankenhilfe (68-79); Gerhard Trabert: Aufsuchende ambulante medizinische Versorgung (80-91); Klaus Heuser, Andreas Zimmermann: Obdachlos und psychisch krank - Probleme innerhalb von Verwaltung und Recht (92-101); Uwe Britten: Verlorene: Kinder und Jugendliche auf der Straße. Gesundheits- und Orientierungsarbeit für beeinträchtigte Heranwachsende (104-114); Helma Hesse-Lorenz, Renate Zanjani: Wohnungslosigkeit bei Frauen ist unsichtbar (115-125); Bernd Eikelmann, Thomas Reker: Je besser 'angepasst' desto schneller tot? Wohnungslose Männer - Gesundheitszustand und Inanspruchnahme medizinischer Dienste (126-132); Inge Theisohn: Erst einmal akzeptieren! (134-145); Hermann Genz, Birgit Gunia, Norbert Krütt-Hüning, Michael Schleicher, Ulla Schmalz, Arnd Schwendy: Das Kölner Kooperationsmodell (146-157); Theo Wessel, Christian Zechert, Andreas Kämper: 48 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit Kommunale Wohnungspolitik für psychisch kranke und suchtkranke Menschen (158-167); Klaus Nouvertne: Neue Perspektiven (168-178). [68-L] Otto, Birgit; Siedler, Thomas: Armut in West- und Ostdeutschland: ein differenzierter Vergleich, in: Wochenbericht / Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Jg. 70/2003, Nr. 4, S. 61-66 (Standort: UuStB Köln(38)FHM Haa 00474; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: In dem Beitrag werden mit Hilfe der Daten des Sozio-oekonomischen Panels sowohl die Verweildauer in Armut als auch die Eintritte in bzw. Austritte aus Armut in Deutschland untersucht. Es wird festgestellt, dass von 1992 bis 2000 für Ostdeutschland eine niedrige und sich über die Jahre kaum verändernde - Einkommensungleichheit zu beobachten war. Zugleich waren dort gemessen an der für Ostdeutschland "regional" definierten Armutsgrenze - weniger Personen als im Westen von Armut betroffen. Für beide Teile Deutschlands gilt, dass etwa die Hälfte der im Beobachtungszeitraum begonnenen Armutsphasen ein Jahr später beendet war. Die Wahrscheinlichkeit für Menschen, die schon einmal arm waren, wieder unter die Armutsgrenze zu gelangen, ist in Westdeutschland höher als in Ostdeutschland. In beiden Regionen nimmt jedoch die Wahrscheinlichkeit, erneut arm zu werden, mit jedem weiteren Jahr außerhalb von Armut ab. (IAB2) [69-L] Pieper, Marianne: Regierung der Armen oder Regierung von Armut als Selbstsorge, in: Marianne Pieper, Encarnacion Gutierrez Rodriguez (Hrsg.): Gouvernementalität : ein sozialwissenschaftliches Konzept in Anschluss an Foucault, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2003, S. 136-160, ISBN: 3-593-373661 INHALT: "In ihrem Beitrag untersucht Marianne Pieper die Regierung von Armut im Zeichen der Transformation von Sozialpolitiken, die gegenwärtig unter der Maxime des 'aktivierenden Staates' Konjunktur haben. Dabei liegt ihr Fokus wesentlich auf der Frage, inwieweit das Theorieinstrumentarium der neoliberalen Gouvernementalität in der Lage ist, aktuelle Entwicklungen und deren Auswirkungen zu analysieren. Sie arbeitet heraus, welche systematischen Erkenntnisblockaden produziert werden und welche Perspektiverweiterung notwendig ist, um die Potenziale des Theoriekonzeptes ausschöpfen zu können." (Autorenreferat) [70-L] Pleiner, Günter; Thies, Reinhard: Vom 'Sozialen Brennpunkt' zur Sozialen Stadt: sozialräumlicher Paradigmenwechsel in Gemeinwesenarbeit und Stadtteilmanagement, in: Marlo Riege, Herbert Schubert (Hrsg.): Sozialraumanalyse : Grundlagen - Methoden - Praxis, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 191-204, ISBN: 3-8100-3604-8 (Standort: UB Bonn(5)-2003-262) INHALT: Lebenschancen sind (auch) an Orte gebunden. Der vorliegende Beitrag rekonstruiert zunächst die wichtigsten Etappen und Verfahren der Sozialraumanalyse in sog. "Sozialen Brennpunkten". Im Visier des Überblicks steht der gegenwärtig erfolgende Paradigmenwechsel zur "Sozialen Stadt", der sich nicht zuletzt auf die einzusetzenden Messinstrumente auswirkt. Den Hintergrund der Ausführungen bilden Erfahrungen in der hessischen Gemeinwe- soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 49 senarbeit und Sozialplanung aus der seit 1974 auf Kommunal- und Landesebene tätigen Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Hessen e.V. (Frankfurt/M.). Die Sozialraumanalyse wird von den Autoren als Vorbedingung für die nachhaltige sozial-, raum- und bauplanerische Gestaltung von Stadtteilen und Quartieren im Allgemeinen und von "Sozialen Brennpunkten" im Besonderen begriffen. Dabei geht es um die Abbildung kleinräumiger Stadtsegmente mit ihren multidimensional abzubildenden Schwachstellen, Entwicklungspotenzialen und Profilierungsmöglichkeiten, d.h. wesentlich (1) um die Darstellung sozialer Disparitäten und Unterversorgungslagen im innerstädtischen bzw. regionalen Vergleich, (2) um die Erfassung spezifischer Bedarfslagen und vorrangig zu versorgender Räume und (3) um die Feststellung nachbarschaftlicher Ressourcen sowie Netzwerk- und Selbsthilfepotenziale.Ziel ist letztlich die Herstellung eines aktuellen Informations- und Planungssystems nach innen und nach außen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. (ICA2) [71-F] Raphael, Lutz, Prof.Dr.; Brandes, Inga, M.A.; Marx, Katrin; Krieger, Martin, M.A. (Bearbeitung): Armut im ländlichen Raum im Spannungsfeld zwischen staatlicher Wohlfahrtspolitik, humanitär-religiöser Philanthropie und Selbsthilfe im industriellen Zeitalter (1860-1975) (Teilprojekt B5) INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist der Wandel von Armut, ihre Wahrnehmung und die öffentliche und private Sozial- bzw. Fürsorgepolitik in Kleinstädten und Dörfern in vorwiegend landwirtschaftlich bestimmten Regionen des westlichen Europas im Zeitraum 18601975, die im Zuge von Industrialisierung und Urbanisierung an den Rand der gesellschaftlichen Entwicklung rückten. Solche Regionen bildeten sich in den Staaten des westlichen Europas als komplementäre Zonen zu den neuen industriellen Ballungs- und Zuwanderungsräumen. Parallel zum Rückgang primärer Armut entwickelten sich auch dort spezifische Formen relativer Armut und struktureller Unterversorgung. Ausgangspunkt des angestrebten historischen Vergleichs bildet die Beobachtung, dass die entstehenden Wohlfahrtssysteme die vom Strukturwandel im ländlichen Raum erzeugten sozialen Existenzrisiken und Notlagen nur am Rand erfassten. Damit nahmen Wandel und Rückgang von Armutsphänomenen einen anderen Verlauf als in den von Lohnarbeit geprägten städtischen Ballungsräumen. Sozialpolitisch blieben vorrangig betroffene Bevölkerungsgruppen (die Berufsgruppen prekärer Selbständigkeit: Landhandwerker, Hausierer, Kleinbauern, schließlich Landarbeiter und vor allem ältere oder alleinstehende Frauen) im Schatten der Konflikte der industriellen Welt. Das Netzwerk öffentlicher und privater Hilfsorganisationen, die sozialrechtlichen Grundlagen, die politisch-weltanschaulichen Bezugspunkte sowie die kulturellen Deutungsmuster von Armut und Sozialpolitik wich - so die Ausgangshypothese - in solchen ländlichen Regionen markant von den industriell-städtisch geprägten Modellen der Wohlfahrt ab. Zugleich lassen sich stark konfessionell und national geprägte Unterschiede beobachten. Deren Profil soll in einem ersten exemplarischen Vergleich für ländliche Gesellschaften katholischer Prägung in Irland, in Deutschland und Frankreich herausgearbeitet werden. Untersuchungsebene sind dabei Gemeinde und Region, da dort eine hinreichend detaillierte Analyse zum Zusammenwirken der genannten Aspekte und unterschiedlichen Akteure durchgeführt werden kann. Zweitens sollen in enger Kooperation mit dem Teilprojekt B4 (städtische Armut im 19. und 20. Jahrhundert) die Wege in die Sozialhilfebedürftigkeit, aber auch aus der Armut im Wechselspiel der Wanderungsbewegungen zwischen Stadt und Land mit den Methoden der historischen Demographie und der Familienforschung erschlossen werden. Die parallele und koordinierte Er- 50 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit forschung städtischer und ländlicher Konstellationen ermöglicht die Rekonstruktion von Lebensläufen und damit die historische Vertiefung neuerer Forschungsansätze zur einer lebenszyklischen bzw. dynamischen Analyse von Armutslagen und -risiken. Drittens wird in Kooperation mit dem Teilprojekt B 4 ein systematischer Vergleich von Inklusionsangeboten und Exklusionsrisiken in städtischen und ländlichen Netzwerken sozialer Sicherung angestrebt. ZEITRAUM: 1860-1975 METHODE: Die Erforschung von Armut und Armutspolitik im ländlichen Raum über den gesamten Zeitraum der Industrialisierung hat das Ziel, einen bislang vernachlässigten Bereich der historischen Sozialstaatsforschung zu bearbeiten. Folgenden Problemen soll besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden: 1. Die Nichtbeachtung ländlicher Armutsphänomene als mitlaufende Schattenseite des modernen Wohlfahrtsstaats, seiner Interventionsformen und Klassifikationen: Nach dem Ende des 'Pauperismus' traten alte und neue Armutsphänomene und Existenzrisiken in den ländlichen Gesellschaften deutlich in den Hintergrund öffentlicher Problematisierung. Hieraus ergibt sich eine lange Fortdauer älterer Formen der Armenpflege und tradierter Deutungsmuster von Armut. 2. Ländliche Armut als Herausforderung an die politischen Integrationsansprüche der modernen Nationalstaaten: Unabhängig von den sozialpflegerischen und sozialpolitischen Zielen blieben die ländlich-bäuerlichen Gesellschaften in den europäischen Nationalstaaten gerade in der Phase gesteigerter nationalistischer Konkurrenz und Konflikte unverzichtbare Bezugspunkte nationalpolitischer Legitimität. Zu untersuchen ist, in welchem Maße nationalistische Agrarromantik und natalistische Bevölkerungspolitik bei der Bekämpfung von Armut und Unterversorgung ländlicher Regionen spezifische Problemwahrnehmungen und Lösungsstrategien beeinflusst haben. 3. Ländliche Armut als Gegenstand familien-, gruppen- bzw. gemeindebezogener Solidarität: Dieser intermediäre Bereich ist sehr vielgestaltig und reicht von den armenpolitischen Nutzungen des Gemeindelandes über die philanthropisch-humanitären Einrichtungen bis zu den älteren oder neueren Formen von Genossenschaften, Bruderschaften oder anderen Formen direkter Selbsthilfe. Leitfrage ist dabei, in welchem Umfang und in welcher Richtung die aus dem städtischindustriellen Problemhorizont stammenden Organisationsformen der Sozialhilfe und der Sozialversicherung die lokalen bzw. regionalen Modi von Inklusion oder Exklusion in prekären sozialen bzw. ökonomischen Existenzlagen verändert haben. 4. Wege in die Armut und aus ihr heraus verweisen auf die vielfältigen biographischen, familienspezifischen Verknüpfungen städtischer und ländlicher Lebenswelten. Für ländliche Gesellschaften ist insb. danach zu fragen, in welchen lebenszyklischen, historisch-politischen und konjunkturellen Lagen sie Ressourcen für die Existenznöte städtischer Armer bot bzw. eigene Armutspopulationen in Städten bessere Überlebenschancen und Versorgungsmöglichkeiten fanden. 5. Ländliche Armut als Objekt staatlicher Planungsbehörden und Strukturpolitik: Seit dem Massenelend des frühen 19. Jahrhunderts entwickelte sich eine sozio-ökonomische Modernisierungsperspektive, in der Armutsphänomene auf dem Land primär als Ergebnis von 'Rückständigkeit' definiert und entsprechende Entwicklungsprogramme zu ihrer Beseitigung entworfen wurden. Zu untersuchen sind dabei zum einen die Auswirkungen dieses Deutungsmusters auf die Betroffenen selbst und zum andern auf die Armenfürsorge und Sozialpolitik in den Regionen. 6. Das Gewicht religiöser Armutsdeutungen und kirchlicher Armenpflege: Viele ländliche Gesellschaften entwickelten sich im Zuge der Industrialisierung zu Horten tradierter Konfessionalität. Dabei kam der organisatorischen Kontrolle alter wie neuer Formen der Armenfürsorge und sozialer Betreuung durch die Kirchen besondere Bedeutung zu. Konkurrenz und Komplementarität der kirchlichen Armenpolitik zu den privaten bzw. staatlichen Maßnahmen und Organisationen stellen ein besonders spannendes Untersuchungsfeld dar. soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 51 ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Trier, FB 03, Fach Geschichte Abt. Neuere und Neueste Geschichte (Universitätsring 15, 54286 Trier); Universität Trier, SFB 600 Fremdheit und Armut - Wandel von Inklusions- und Exklusionsformen von der Antike bis zur Gegenwart (LudwigWeinspach-Weg 3, 54286 Trier) KONTAKT: Raphael, Lutz (Prof.Dr. Tel. 0651-201-2191, Fax: 0651-201-2179, e-mail: [email protected]); Brandes, Inga (Tel. 0651-201-3324, Fax: 0651-201-3293, e-mail: [email protected]); Marx, Katrin (e-mail: [email protected]) [72-F] Reichertz, Sabine, M.A. (Bearbeitung): Soziale Ungleichheit im Stadtgebiet - Entwicklungen im Zeitraum 1991-2002 INHALT: Analyse der Alters- und Sozialstruktur der Bevölkerung (Altersgruppen unter 18, 1859, 60 und älter; deutsche, deutsche Doppelstaater, Nichtdeutsche, Sozialhilfebetroffene nach Altersgruppen; Arbeitslose; Wohngeldbetroffene, die nicht zusätzlich Sozialhilfe beziehen); Ermittlung der Hilfedichten; Entwicklung gegenüber 1991: Veränderungen der Anzahl, Struktur und Dichtewerte. ZEITRAUM: 1991-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Essen, sowie Stadtbezirke, Stadtteile und Stadtteilbereiche in Essen METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Einwohner-, Sozialhilfe-, Wohngeld-, Arbeitslosendatei; Auswahlverfahren: total). ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-06 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Stadt Essen Amt für Statistik, Stadtforschung und Wahlen (45121 Essen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0201-88-12308, e-mail: [email protected]) [73-L] Richter, Bernd: Empfänger von Sozialhilfe und Kosten für die Sozialhilfe in Sachsen 1995 bis 2000, in: Statistik in Sachsen : Fachzeitschrift für Statistik des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen, 2002, H. 3-4, S. 13-18 INHALT: "Die soziale Sicherung der Bürger ist in der Bundesrepublik Deutschland eine wesentliche Aufgabe des Staates. Neben den Sozialversicherungen, die in Fällen wie Krankheit, Unfall, Pflegebedürftigkeit oder im Alter die Versorgung übernehmen, ist die Gewährung von Sozialhilfe ein wichtiger Bestandteil des Systems der sozialen Sicherung. Ein Anspruch auf Sozialhilfe besteht, wenn andere Personen keine Leistungen gewähren müssen, andere Sozialleistungssysteme nicht greifen und sonstige Stellen keine Leistungen vorsehen. Im Gegensatz zu den Sozialversicherungen, bei der in der Regel die Kosten durch die Bürger z.B. in Form von Beiträgen selbst getragen werden, wird die Sozialhilfe durch Bund, Länder und Kommunen finanziert. Konkret sind der Landeswohlfahrtsverband, die Landkreise und kreisfreien Städte für die Auszahlung der Sozialhilfe an die bedürftigen Bürger zuständig. Die Kosten, die jährlich für die Sozialhilfe aufgewendet werden müssen, stehen damit im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Gleichzeitig wird hinterfragt, wer diese Kosten verursacht, welche Tendenzen vorliegen und wo Lösungsansätze liegen, um die Sozialhilfekosten zu reduzieren." (Autorenreferat) 52 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit [74-L] Salentin, Kurt: Armut, Scham und Stressbewältigung: die Verarbeitung ökonomischer Belastungen im unteren Einkommensbereich, (DUV : Sozialwissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2002, XIII, 264 S., ISBN: 3-8244-4464-X (Standort: UB Bonn(5)-2003-3906) INHALT: "Der vorliegende Band enthält Ergebnisse einer seit 1990 währenden Beschäftigung mit Armutsthemen. Die Veröffentlichung ist mit der Erwartung verbunden, einer interessierten Öffentlichkeit in Wissenschaft, Sozialarbeit, Politik und Verwaltung Einblicke in das Leben der Niedrigeinkommensbezieher in der Bundesrepublik zu vermitteln. War die Forschung bislang auf Fragen der Verursachung der Armut, ihrer Konzeption und Messung und ihrer Verläufe ausgerichtet, so untersucht diese Arbeit erstmalig, ob sich Arme und Nichtarme in ihrem Verhalten unterscheiden. Neue Erkenntnisse ließen sich durch die Nutzung des Instrumentariums der psychologischen Stressforschung in einer Bevölkerungsumfrage erzielen. Die Untersuchung gestaltete sich oft mühevoll, wenn etwa Stichprobenverfahren entwickelt werden mussten, um Niedrigeinkommensbezieher gezielt anzusprechen. Mitunter aber war sie auch geradezu spannend, insbesondere, wenn die Analysen Überraschendes zutage brachten. Faszinierend waren Augenblicke wie der, in dem sich herausstellte, dass in vielen Kontexten die Furcht der Akteure, im Ansehen der Mitmenschen zu sinken, einen nachhaltigeren Druck ausübt als finanzielle Erwägungen, in denen man ja a priori den bedeutsamsten Bestimmungsfaktor vermuten könnte. Was von Georg Simmel und anderen Klassikern der Soziologie in theoretischen Arbeiten als Kern der Armut unterstellt worden war, hatte sich empirisch bestätigen lassen! Mit diesem Befund eröffnet sich eine interessante Forschungsperspektive, und es ist zu wünschen, daß spätere Untersuchungen die Effekte dieses von Cooley als 'Imaginäres Urteil' bezeichneten Phänomens auch in anderen Lebensbereichen analysieren." (Textauszug) [75-F] Schäfer, Claus, Dr. (Bearbeitung): Soziale Polarisierungen in der Einkommens- und Vermögensverteilung INHALT: Im Rahmen dieses Projekts wird die Einkommens- und Vermögensverteilung auf der Ebene der individuellen Erwerbseinkommen, der staatlichen Umverteilung und der privaten Haushaltslage analysiert, um Veränderungen insbesondere Ungleichgewichte, schiefe Verteilungen von Steuer- und Abgabelasten, unterschiedliche Vermögensbildungspotentiale usw. zu identifizieren. Vor allem Armut und Reichtum in Form von sozialen Polarisierungen belasten viele Politikbereiche (Arbeitsmarktpolitik, Steuerpolitik, soziale Sicherung) und bergen sogar Sprengkraft für den Sozialstaat. Zu einzelnen Verteilungsaspekten werden gelegentlich Unterprojekte entwickelt, z.B. zu "Armut in der Arbeit" oder "Niedriglöhne/ Niedrigproduktivitäten". GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Auswertung von amtlichen und nicht-amtlichen Statistiken; eigene empirische Erhebungen; Literaturrecherche; Transfer von Forschungserkenntnissen VERÖFFENTLICHUNGEN: Schäfer, C.: Die ökonomische Effizienz des Sozialen - zum Armuts- und Reichtumsbericht der deutschen Bundesregierung und seinen bisher nicht gezogenen Konsequenzen. in: Die (österreichische) Armutskonferenz/ Attac/ BEIGEWUM (Hrsg.): Was Reichtümer vermögen. Wien 2002, S. 212-231.+++Ders.: Sozial und ökonomisch eine fatale Gleichung: niedrigere Löhne - bessere Welten. in: Klaus Kittler/ Zepra e.V. (Hrsg.): Paradigmenwechsel in der Arbeitsmarktpolitik. Hamburg 2001.+++Ders.: Über die Rastlosen und die Ausgeschlossenen - Armut und Reichtum in der Bundesrepublik. in: Frankfurter soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 53 Rundschau, Dokumentationsseite vom 25.09.2001.+++Ders.: Von massiven Verteilungsproblemen heute zu echten Standortproblemen morgen. in: Stadlinger, J. (Hrsg.): Reichtum heute - Diskussion eines kontroversen Sachverhalts. Münster 2001. ARBEITSPAPIERE: Schäfer, C.: Von der falschen Einkommensverteilung zur richtigen Zukunftssicherung. Vortrag auf einer GEW-Konferenz zur Bildungsfinanzierung am 21.2.2003 in Berlin. Tagungsdokumentation erscheint demnächst (als pdf-Datei schon verfügbar auf der hompage: http://www.forumdl21 auf der Seite "Wirtschaft und Finanzen" vom 14.4.2003). ART: Eigenprojekt BEGINN: 1990-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung (Bertha-von-Suttner-Platz 3, 40227 Düsseldorf) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0211-7778-205, e-mail: [email protected]) [76-F] Schmals, Klaus M., Prof.Dr.; Schmidt-Kallert, Einhard, Prof.Dr.; Lange, U., Dipl.-Ing.; Wolff, Anette (Bearbeitung): Sektorvorhaben Politikberatung in der Kommunal- und Stadtentwicklung. Komponente Armutsorientierte Stadtentwicklung. Studie: Die Soziale Stadt INHALT: Im ersten Halbjahr des Jahres 2002 wurde eine Studie zum Themen-, Problem- und Handlungsbereich der Armutsbekämpfung erarbeitet. Im Rahmen dieser Studie wurde überprüft, ob und inwieweit Konzepte, Strategien und Instrumente des deutschen "Bund-LänderProgramms" zur Bekämpfung von Polarisierung, Ausgrenzung und Armut auch in der "Deutschen Entwicklungshilfepolitik" eingesetzt werden können. In einem ersten Schritt befasst man sich mit der "traditionellen Armutsbekämpfungspolitik" in Deutschland, die in den zurückliegenden Jahren aus vielfältigen Gründen an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gelangt war. Vor diesem Hintergrund wird aufgezeigt: Idee, Konzept und Organisation der neu formulierten Armutsbekämpfungspolitik am Beispiel des Bund-Länder-Programms "Die soziale Stadt". Dabei wird auch ausführlich auf vorbildliche Konzepte und Beispiele aus dem westeuropäischen Ausland verwiesen. In einem zweiten Schritt erkundeten die Bearbeiter im Rahmen systematisch ausgewählter Expertengespräche in einzelnen deutschen Bundesländern und Städten den Stand der Umsetzung des "Bund-Länder-Programms". Dabei interessierten sie sich insbesondere für die Leistungsfähigkeit der einzelnen Konzepte und trugen auch vor wo sich in der Praxis der Armutsbekämpfung im Einzelnen Probleme ergaben und sich Verbesserungsvorschläge andeuteten. In diesem Zusammenhang stellten sie - vor dem Problemprofil quartierlicher Lebensverhältnisse in deutschen Städten - auch eine Palette uns besonders leistungsfähiger Projekte, Strategien und Instrumente zusammen. In einem dritten und letzten Teil der Studie wurde überprüft - vor dem konzeptionellen Hintergrund der "Deutschen Entwicklungshilfe" - Möglichkeiten und Wege einer Übertragbarkeit bundesrepublikanischer Erfahrungen der Armutsbekämpfung auf die "Deutsche Politik der Entwicklungshilfe". An dieser Stelle tauchten nicht nur viele gemeinsam gemachte Erfahrungen und Probleme auf, sondern auch der Zusammenhang, wonach die Fachleute der Armutsbekämpfung in Deutschland und die Experten der weltweiten deutschen Entwicklungshilfe sehr viel voneinander lernen können. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Abschlussbericht. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-01 AUFTRAGGEBER: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit -GTZ- GmbH; AHT International GmbH Management & Engineering FINANZIERER: Auftraggeber 54 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. 09 Raumplanung, Fachgebiet Soziologische Grundlagen der Raumplanung (44221 Dortmund) KONTAKT: Schmals, Klaus M. (Prof.Dr. Tel. 0231-755-2244, e-mail: [email protected]) [77-L] Schwarzer, Thomas: Das Bund-Länder-Programm 'Die soziale Stadt' und seine Umsetzung im hannoverschen Stadtteil Vahrenheide, in: Heiko Geiling (Hrsg.): Probleme sozialer Integration : agis-Forschungen zum gesellschaftlichen Strukturwandel, Münster: Lit Verl., 2003, S. 121-140, ISBN: 38258-6255-0 INHALT: Der Beitrag liefert einen Überblick zu Hintergrund, Anlage und Durchführung eines 1998/99 gestarteten Vorhabens, "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf" im Sinne des Leitbilds einer "sozialen Stadt" zu unterstützen. Gezeigt wird, dass die strukturellen Probleme sozial benachteiligter Stadtgebiete nicht allein von Politik, Verwaltung und Wohnungswirtschaft zu bewältigen sind. Deren (re-) organisatorische und finanzielle Anstrengungen bedürften der systematischen Ergänzung durch die Arbeits- und Handlungspotenziale der an die lokalen Lebenswelten angegliederten und intermediär wirkenden Einrichtungen von Wohlfahrtsverbänden, Kirchen und Vereinen. Nur durch eine integrierte Stadtteilpolitik können die "Abwärtsspiralen" in den benachteiligten Stadtquartieren unterbrochen werden. Der vorliegende Text basiert auf dem Zwischenbericht aus dem Modellgebiet HannoverVahrenheide, der in gekürzter Form bereits im Begleitband zum Kongress "Soziale Stadt" veröffentlicht wurde. (ICA2) [78-L] Sell, Stefan (Hrsg.): Armut als Herausforderung: Bestandsaufnahme und Perspektiven der Armutsforschung und Armutsberichterstattung, (Diskussion: "Menschsein in unserer Zeit", Bd. 23), Berlin: Duncker & Humblot 2002, 470 S., ISBN: 3-428-10984-8 (Standort: UuStB Köln(38)-29A6994) INHALT: "Ein Teil der im vorliegenden Sammelband publizierten Beiträge geht auf Vorträge während der Jahrestagung der 'Gesellschaft für Sozialen Fortschritt' im Oktober 2001 in Hennef zum Thema 'Armutsforschung, Armutsberichterstattung - Und was dann?' zurück. Die Tagung wurde gemeinsam mit dem AWO-Bundesverband in der Berufsgenossenschaftlichen Akademie in Hennef durchgeführt. Angesichts der Komplexität und Breite des Themas wurden weitere Aufsätze in den Band aufgenommen, um den Forschungs- und Diskussionsstand möglichst umfassend abzubilden." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Stefan Sell: Armutsforschung und Armutsberichterstattung aus Sicht einer lebenslagenorientierten Sozialpolitik (1142); Petra Böhnke: Die exklusive Gesellschaft. Empirische Befunde zu Armut und sozialer Ausgrenzung (45-64); Karin Heitzmann: Ergebnisse der dynamischen Armutsforschung in Österreich: Implikationen für eine vorbeugende Armutspolitik am Beispiel des WeltbankKonzepts des 'sozialen Risikomanagements '(65-85); Uwe Fachinger: Die Selbständigen Armutspotential der Zukunft? (87-130); Arnd Kölling: Haushalte mit niedrigem Einkommen bei Vollerwerbstätigkeit einzelner Mitglieder: Armutsrisiken von Haushalten trotz Erwerbstätigkeit (131-152); Helmut Hartmann: Armuts- und Reichtumsberichterstattung in der Bundesrepublik Deutschland (155-167); Uwe Müllenmeister-Faust: Möglichkeiten und Grenzen der Armuts- und Reichtumsberichterstattung (169-192); Joachim Arndt und Knut Jung: Armutsund Reichtumsberichterstattung fortsetzen und weiterentwickeln (193-226); Doris Rentzsch soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 55 und Thomas Olk: Sozialhilfedynamik in Ostdeutschland, Sozialhilfeverläufe und zeitdynamische Problemgruppen in der Halleschen Längsschnittstudie (HLS) (229-262); Dietrich Engels: Nicht-Inanspruchnahme zustehender Sozialhilfeleistungen (263-285); Gerhard Bäcker: Armut trotz Sozialhilfe? Zum Verhältnis von Einkommensarmut und Hilfe zum Lebensunterhalt (287-307); Apostolos Tsalastras: Überwindung sozialer Ausgrenzung von Sozialhilfeempfängern (309-329); Christoph Butterwegge: Herrschaft des Marktes - Abschied von der Armut? Globalisierung, soziale Polarisierung und Pauperisierung (333-351); Manfred Hammel: Zur Kampagne der britischen Regierung, die Bevölkerung davon abzuhalten, Bettlern Geld zu reichen (353-385); Eike von Hippel: Massenelend als Herausforderung (387-397); Sören, Winzek: Das Verbraucherinsolvenzverfahren als Hilfe in Überschuldungssituationen (401-430); Albert Klein-Reinhardt: Wirtschaftliche und soziale Kompetenz stärken. Das Maßnahmenkonzept des Bundesministers für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Armutsprophylaxe (431-447); Herbert Ehrenberg: Erfolgreiche Armutsbekämpfung braucht neue Finanzierungsgrundlagen (449-467). [79-L] Solga, Heike: Ein Leben ohne Schulabschluss - das ständige Scheitern an der Normalbiographie, in: Jutta Allmendinger (Hrsg.): Entstaatlichung und soziale Sicherheit : Verhandlungen des 31. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Leipzig ; Teil 1, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 546-564, ISBN: 3-8100-4038-X INHALT: "Die Institutionalisierung des Lebenslaufs bedeutet (notwendige) Entlastung; sie gibt der Lebensführung ein festes Gerüst vor und setzt Kriterien dafür, was erreichbar ist und was nicht. Sie bedeutet aber auch - wie jede Herausbildung von Institutionen - eine Einschränkung individueller Handlungsspielräume" (Kohli 1985). Die Institutionalisierung des Lebensverlaufs wird damit zum einen als ein Konstrukt sozialer Sicherheit gesehen - im Sinne eines strukturell-geprägten und normativ definierten Ablaufprogramms mit 'verlässlichen, sozial einklagbaren individuellen Kontinuitätsansprüchen' (ebd.), das biographische Perspektiven und Langfristigkeit ermöglicht. Zum anderen stellen moderne Lebenslauf-Institutionen (wie das Bildungs- und Ausbildungssystem) auch Wissensstrukturen über regelhafte Übergänge (Mayer/Müller 1989), Definitionen von Machbarkeit und Bilanzierungskriterien für die Leistungsbewertung des Einzelnen zur Verfügung. Letzteres birgt die Gefahr in sich, soziale Benachteiligungen durch 'abweichendes' Verhalten zu legitimieren. Der Vortrag thematisiert diese Gefahr am Beispiel der Jugendlichen ohne Schulabschluss. Ihren 'Qualifizierungslaufbahnen' fehlt es weder an Linearität, Kontinuität, Sequenzialität noch Biographizität. Im Gegenteil, diese haben mit der Etablierung eines Parallelsystems zum 'normalen' Übergangssystem auch für sie in den letzten Jahrzehnten eher zu- als abgenommen - allerdings mit fatalen Folgen. Die Institutionalisierung von 'Maßnahmekarrieren' schuf ein institutionelles Korsett, das kaum Diskontinuität im Sinne eines 'Entweichens' zulässt. Zudem stellen sie keine alternative Übergangspfade dar. Vielmehr führen sie zu sozial segmentierten und mittels individueller Defizite legitimierten ('nicht berufsreif', 'nicht ausbildungsreif', 'nicht beschäftigungsfähig') Kanalisierungen jenseits der Normalbiographie. Insofern produzieren sie systemische Sackgassen und institutionalisierte Übergangs-/Ausgrenzungsrisiken (Stauber/Walther 1999). Im Falle dieser Jugendlichen bedeutet die Institutionalisierung von Lebensverläufen 'als ein wirkungsvolles Vergesellschaftungsprogramm' (Kohli 1990) daher eine widersprüchliche Verknüpfung von sozialer Integration - als ständige Versuche, sie doch noch für die 'Normalbiographie' fit zu machen - und sozialem Ausschluss. Für viele von ihnen ist die 'Eingliede- 56 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit rung' keine Etappe mehr, sondern zu einem Zustand geworden, der als Wechselspiel von feedback-loops des Scheitens und cooling-out-Prozessen im Sinne einer self-fulfillingprophecy perpetuiert wird." (Autorenreferat) [80-F] Speer, Sandra, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Beywl, Wolfgang, Dr. (Leitung): Wirkungsorientierte Evaluation im Rahmen der Armuts- und Reichtumsberichterstattung Perspektivstudie INHALT: In einem Beschluss des Deutschen Bundestages vom 19. Oktober 2001 wurde die Bundesregierung beauftragt "den zweiten 'Armuts- und Reichtums-Bericht' als Instrument zur Überprüfung von Politik gegen Armut und sozialer Ausgrenzung einerseits und Förderung von Teilhabegerechtigkeit andererseits in Deutschland zu nutzen, indem die Wirksamkeit von Maßnahmen überprüft und neue Maßnahmen angeregt werden" (Deutscher Bundestag, 2001). Die Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung soll durch wirkungsorientierte Evaluationen erweitert werden. Politikfelder wie Arbeitsmarktpolitik, Familienpolitik und Rentenpolitik sind in besonderem Maße durch Wertedifferenzen geprägt. Hierzu gehört z.B. die Frage nach der Festlegung der Höhe eines Lebensstandards, der für eine relative Armutsgrenze zu setzen ist, oder danach, welche Arten von Wirkungen im Rahmen empirischer Studien mit Vorrang zu überprüfen sind, und wie diese empirischen Erhebungen zu gestalten sind. Um in diesem Spannungsfeld zu nützlichen, glaubwürdigen und überprüfbaren Evaluationsergebnissen zu kommen, gibt es in der Evaluationstheorie eine Reihe von Arrangements, die Einführung von Evaluation, die Durchführung der eigentlichen Erhebungen bis hin zur Verbreitung von Ergebnissen betreffend. Zentral ist dabei, wie Evaluation mit sozialen Werten umgehen soll, damit sie einen Beitrag zur Lösung sozialer Probleme in der demokratischen Gesellschaft leisten kann. Das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) beauftragte Univation mit der Erstellung einer Perspektivstudie als tragfähige theoretische und konzeptionelle Basis für Evaluationen im Rahmen der Armuts- und Reichtumsberichterstattung (vgl. Beywl/ Speer/ Kehr, 2003). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Durch Auswertungen evaluationstheoretischer Literatur sowie jüngerer Evaluationsstudien aus Deutschland werden Evaluationsmethoden, Messkonzepte, Zugänge zur Werteberücksichtigung und Nutzungskonzepte der wirkungsorientierten Evaluation aufgearbeitet. Des Weiteren werden Spannungsthemen bei der Ausgestaltung von Evaluationen diskutiert. Die Qualitätsanforderungen an Evaluation aus Sicht der Auftraggeber/-innen werden in FokusGruppen mit Mitarbeitern/-innen verschiedener Bundesministerien erörtert. Außerdem werden mit Evaluations- und Methodenexperten/-innen aus der Armuts- und Reichtumsforschung Einzel- sowie Telefoninterviews durchgeführt. Univation legt auch in evaluationstheoretisch ausgerichteten Studien hohen Wert auf eine empirische Fundierung. Dabei wird vielfach ein multimethodisches und multiperspektivisches Design angewandt. Im Rahmen dieser Studie zur wirkungsorientierten Evaluation wird erstmalig für den deutschen Sprachraum eine theoriebasierte Übersicht über die wichtigsten aktuellen Evaluationsmodelle geliefert und deren Anwendbarkeit für ein spezifisches und gleichzeitig breites Politikfeld geprüft. Die verschiedenen - insbesondere in den angelsächsischen Ländern entwickelten - Evaluationsansätze bedürfen in Deutschland intensiver Rezeption und exemplarischer Anwendung (Beywl/ Schobert/ Speer, in: ZfEval, 2003, 1, S. 120f.). DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Vertreter/-innen aus Bundesministerien). Standardisierte Befragung, face to face (Forscher/-innen soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 57 aus dem Bereich der Armuts- und Reichtumsforschung). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-07 ENDE: 2003-02 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Univation - Institut für Evaluation Dr. Beywl & Associates GmbH (Hohenstaufenring 63, 50674 Köln) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [81-L] Spickermann, Hartmut: Sozialhilfeaufwand von 1994 bis 2001, in: Statistische Monatshefte Mecklenburg-Vorpommern, Jg. 13/2003, H. 5, S. 140-144 INHALT: "Die Bruttoausgaben für Sozialhilfe insgesamt beliefen sich in MecklenburgVorpommern im Jahr 2001 auf 403,2 Millionen EUR. Die reinen Ausgaben (Nettoausgaben) in Höhe von 356,5 Millionen EUR sind (nach Abzug von Verrechnungseinnahmen) um 13,6 Prozent gestiegen. Sie spiegeln die effektive finanzielle Belastung wider. Einem Anstieg der Ausgaben für Hilfe zum Lebensunterhalt steht ein Rückgang der Leistungen für Hilfen in besonderen Lebenslagen gegenüber, der ausschließlich auf die Einführung der Pflegeversicherung zurückzuführen ist. Der Anteil der Bruttoausgaben für Hilfe in besonderen Lebenslagen ging von 1994 (83,7 Prozent) bis zum Jahr 2001 (57,8 Prozent) deutlich zurück. Gleichzeitig sind die Kosten der Eingliederungshilfe für Behinderte (+136,2 Prozent), der Krankenhilfe, Hilfe bei Sterilisation und Hilfe zur Familienplanung (+ 62,3 Prozent) sowie sonstiger Hilfe in besonderen Lebenslagen (+109,0 Prozent) stark angestiegen." (Autorenreferat) [82-L] Stascheit, Ulrich; Turk, Elwine: Leitfaden für Arbeitslose: der Rechtsratgeber zum SGB III, Frankfurt am Main: Fachhochschulverl. 2002, getr. Sz., ISBN: 3-931297-35-7 INHALT: "Das Anfang Januar 2002 in Kraft getretene Job-AQTIV-Gesetz und die neue Arbeitslosenhilfeverordnung haben das Arbeitslosenrecht stark verändert. Der Rechtsratgeber informiert über Hilfen bei der Arbeitsuche, Arbeitslosengeld und Zumutbarkeit, Arbeitslosenhilfe, Sperrzeiten, Mitwirkungspflichten und die Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Weitere Kapitel befassen sich mit den Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds, der Zahlung und Rückzahlung von Leistungen, der Sozialversicherung und den Möglichkeiten von Widerspruch und Klage. Darüber hinaus enthält der Ratgeber auch die Leistungstabellen Arbeitslosengeld/ Unterhaltsgeld 2002 und Arbeitslosenhilfe 2002 Seit der 18. Auflage wurde das Arbeitslosenrecht u.a. durch folgende Rechtsvorschriften verändert und ergänzt: Sozialgesetzbuch Neuntes Buch (SGB IX); Rehabilitation behinderter Menschen vom 19.6.2001; Altersvermögensgesetz (AVmG) vom 26.6.2001, Sechstes Gesetz zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes (6. SGGÄndG) vom 17.8.2001; Gesetz zur Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente (Job-AQTIV-Gesetz) vom 10.12.2001; Arbeitslosenhilfe-Verordnung (AlhiV 2002) vom 12.12.2001; Richtlinien zur Durchführung des Sonderprogramms 'Mainzer Modell' vom 6.2.2002 - dadurch soll neben der Arbeitnehmerhilfe ein zweiter Kombilohn bundesweit eingeführt werden; Gesetz zur Vereinfachung der Wahl der Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsrat vom 23.3.2002 durch Artikel 3 dieses Gesetzes soll u.a. die Privatisierung 58 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit der Vermittlung vorangetrieben werden. Die Neuregelungen sind in die 19. Auflage des Leitfadens eingearbeitet." (Autorenreferat) [83-L] Strengmann-Kuhn, Wolfgang: Armut trotz Erwerbstätigkeit: Analysen und sozialpolitische Konsequenzen, (Schriftenreihe der Hans- und Traute-Matthöfer-Stiftung 'Frankfurter Beiträge zu Wirtschafts- und Sozialwissenschaften', 8), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2003, 278 S., ISBN: 3-593-37087-5 INHALT: Ein großer Teil der Armen ist erwerbstätig - so das Ergebnis verschiedener Untersuchungen in Deutschland und in anderen westlichen Industrieländern. Der Autor nimmt diese zum Teil mit unterschiedlichen Definitionen und Messverfahren arbeitenden Studien zum Ausgangspunkt seiner vergleichenden Analyse des Problems der 'working poor' in Deutschland und den übrigen EU-Ländern. Hierfür fragt er nach dem Ausmaß, den betroffenen Personengruppen und den Ursachen für die Armut trotz Erwerbstätigkeit. Das Hauptaugenmerk liegt auf Deutschland, als Datenbasis dienen der Mikrozensus und das Sozio-Ökonomische Panel. Die Situationen in den übrigen EU-Ländern werden jeweils im Anschluss vergleichend dargestellt. Es zeigt sich, dass die Mehrheit der erwerbstätigen Armen männlich und unter 45 Jahre alt ist und in Vollzeit arbeitet. Die Analyse der Ursachen für dieses Phänomen erfolgt anhand eines Modells, das zwischen vier verschiedenen Stufen des Einkommensverteilungsprozesses unterscheidet. Hierbei macht der Autor deutlich, dass Einkommensarmut nicht mit Niedriglohn identisch ist, sondern dass sowohl für die Entstehung als auch für die Verhinderung von Armut trotz Erwerbstätigkeit als weitere - bislang vernachlässigte - Aspekte der Haushaltskontext sowie die staatliche Umverteilung eine bedeutende Rolle spielen. Auf dieser Grundlage werden abschließend verschiedene sozialpolitische Maßnahmen diskutiert, wobei der Autor eine - zusammen mit anderen Maßnahmen durchzuführende - 'Armutslohn verhindernde Lohnsubvention' vorschlägt. (ZPol, Leske u. Budrich) [84-L] Sturmberger, Rudolf: Perspektiven einer "Neuen sozialen Fotografie": Probleme einer sozialdokumentarischen Fotografie der Wohlstandsgesellschaft, in: Medien praktisch : medienpädagogische Zeitschrift für die Praxis, Jg. 27/2003, H. 2, S. 19-21 INHALT: Der Beitrag erinnert an die Geschichte der sozialdokumentarischen Fotografie, die am Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA entstand und als Mittel für die Abschaffung von sozialen Missständen eingesetzt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg löste das Fernsehen die Fotografie als das visuelle Leitmedium ab, die Ära des Fordismus brachte zudem den "wohlhabenden Arbeiter" hervor. In den Wohlstandsgesellschaften der Ersten Welt scheint heute die soziale Fotografie nicht mehr relevant zu sein. Der Autor stellt ein aktuelles Projekt vor, in dem er ein Kommunikationskonzept für ein sozial problematisches Stadtviertel von Ingolstadt erstellt hatte. Soziale Fotografie hatte in diesem Projekt mehrere Funktionen und wurde als Mittel zur Organisation des Sozialen erfolgreich eingesetzt. (PT) soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit 59 [85-L] Wasmer, Etienne: Labor supply dynamics, unemployment and human capital investments, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 463), Bonn 2002, 26 S. (Graue Literatur; URL: ftp://ftp.iza.org/dps/dp463.pdf) INHALT: Die OECD-Arbeitsmärkte haben in den letzten Jahrzehnten durch den Baby-Boom und die höhere Arbeitsmarktpartizipation von Frauen einen wesentlichen Wandel in Bezug auf das Arbeitskräfteangebot durchgemacht. Empirische Daten zu Beschäftigungserfahrungen von Arbeitern zeigen deutlich, dass dieser Angebotstrend eher unerfahrene Arbeitskräfte tangiert. Der Beitrag untersucht die Auswirkungen dieses Trends auf das Qualifikationsprofil der Arbeitskräfte, auf die Lohnungleichheit zwischen den unterschiedlichen Gruppen sowie auf den Beschäftigungsgrad. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass ein Arbeitsmarkt mit Lohnrigiditäten sich schwer von einem solchen zeitlich begrenzten Angebotsschock erholt, weil das Angebot an jüngeren und weniger erfahrenen Arbeitskräften zu erhöhter Arbeitslosigkeit unter weniger erfahrenen Arbeitnehmern führt. Die Akkumulation von Humankapital stagniert und vermindert langfristig das Angebot an qualifizierten Arbeitnehmern und die Nachfrage nach ungelernten Arbeitnehmern. Diese Multiplikation an Angebotsschocks erzeugt eine Störung des wirtschaftlichen Gleichgewichtes, von der sich die Wirtschaft auch in der Folgezeit schwer erholt. Ein besseres Ausbildungsniveau kann eine solche Entwicklung verhindern. (ICCÜBERS) [86-L] Wengraf, Tom: Boundaries and relationships in homelessness work: Lola, an agency manager, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 5/2004, No. 1, 22 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-04/104wengraf-e.pdf) INHALT: "Auch Professionelle sind Menschen: In diesem Beitrag wird mittels eines biographischen Interviews die komplementäre und widersprüchliche Beziehung zwischen Biographie und Beruf am Beispiel einer Krankenschwester untersucht, die als Sozialarbeiterin in einer Obdachloseneinrichtung tätig ist. Es werden die Verstehensschwierigkeiten thematisiert, die im Rahmen einer Fallstudie dieser Art entstehen. Diese Schwierigkeiten werden mithilfe zweier Konzepte diskutiert: dem des 'defended self' und des 'theory-in-use' in der sozialen Arbeit und Berufsausbildung." (Autorenreferat) [87-F] Wilde, Joachim, Dr. (Bearbeitung): Determinanten des Sozialhilfebezugs - ökonometrische Studien zu Anreizethik und regionaler Einflussfaktoren in der sozialen Grundsicherung INHALT: Ausgangspunkt ist immer wieder aufkeimende sozialpolitische Diskussion über den Missbrauch von Sozialhilfe als "Hängematte". Da die Insanspruchnahme von Hilfe zum Lebensunterhalt trotz hinreichender eigener Möglichkeiten zur Exitenzsicherung als Verletzung einer moralischer Norm gewertet kann, stellt sich die Frage, welche Anreize für eine Implementierung dieser Norm gesetzt werden können. Die ökonomische Diskussion ist dabei stark auf die Einhaltung des Lohnabstandsgebots fixiert, also auf eine rein materielle extrinsische Motivation. Dagegen wird die Bedeutung von Faktoren, die die immaterielle extrinsische o- 60 soFid Soziale Probleme 2004/1 1 Armut, Obdachlosigkeit der die intrinsische Motivation zur Arbeitsaufnahme fördern, weitgehend ignoriert. Die Bedeutung dieser Faktoren für eine Überwindung der Sozialhilfeabhängigkeit soll deshalb im Rahmen des Projekts empirisch geprüft werden. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Analyse des Einflusses vor externer Handlungsrestriktionen für die Hilfeempfänger. Variabler wie die lokale Arbeitslosenrate oder der örtliche Ausstattungsgrad bei Kinderbetreuungseinrichtungen werden im Rahmen des Projekts in eine quantitatitative statistische Analyse einbezogen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Methodischer Schwerpunkt ist die Anwendung moderner mikroökonometrischer Verfahren auf Haushaltsdatensätze (insbesondere das Niedrigeinkommenspanel) sowie auf Daten der amtlichen Sozialhilfestatistik (aggregiert auf Kreisebene). Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: ca. 300; Kreise Sachsen-Anhalts sowie eines westdeutschen Bundeslandes für die Dauer von 4-5 Jahren, Herkunft der Daten: amtliche Statistik, aggregiert auf Kreisebene; Auswahlverfahren: innerhalb der beiden Bundesländer total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wilde, J.: Was reizt Sozialhilfeempfänger zum Ausstieg? Eine empirische Untersuchung mit dem Niedrigeinkommens-Panel. in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, 223, 2003, S. 719-742.+++Ders.: Determinanten des Verbleibs in der Sozialhilfe. in: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (Hrsg.): Leben in und Ausstiege aus prekärer Einkommenssituation. Ergebnisse des Niedrigeinkommens-Panels und sozialpolitische Folgerungen. 2003. Download unter: http://www.bmgs.bund.de/deu/gra/publikationen/publ_gr20.cfm (F 300 Niedrigeinkommens-Panel -NIEP-, Dokumentation zum Workshop). ART: Habilitation BEGINN: 2001-03 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für VWL und Bevölkerungsökonomie Lehrstuhl für Ökonometrie (06099 Halle) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0345-5523384, e-mail: [email protected]) [88-L] Wilke, Uwe: Sozialhilfe in den USA: die Reform in Texas und Wisconsin, (Nordamerikastudien, Bd. 16), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2002, 312 S., ISBN: 3-593-37169-3 (Standort: UuStB Köln(38)-29A2064) INHALT: Der Verfasser gibt zunächst einen Überblick über die historische Entwicklung der Sozialhilfepolitik in den USA vom 19. Jahrhundert bis zur Sozialhilfereform 1996. Es schließen sich zwei Fallstudien an, die die unterschiedlichen historisch-kulturellen und politischinstitutionellen Rahmenbedingungen in Texas und Wisconsin zum Ausgangspunkt einer Analyse der Implementation der Sozialhilfereform in den 1990er Jahren machen. Während Wisconsin für die Tradition einer aktiv intervenierenden staatlichen Sozialhilfepolitik steht, steht Texas in der Tradition der Südstaaten, möglichst vielen Menschen den Zugang zu Sozialhilfe zu verweigern. Die Entwicklung in den übrigen Bundesstaaten der USA wird in einem Überblick zusammengefasst. Anknüpfend an Offe wird die Sozialhilfereform der 1990er Jahre aus modernisierungstheoretischer Sicht im Kontext der Transformation von Nicht-Lohnarbeit in Lohnarbeit interpretiert. (ICE) soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand 2.1 61 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand [89-L] Adenauer, Sibylle: Die Älteren und ihre Stärken: Unternehmen handeln, in: Angewandte Arbeitswissenschaft : Mitteilungen des Instituts für Angewandte Arbeitswissenschaft, 2002, Nr. 174, S. 36-52 (Standort: UuStB Köln(38)-FHM XG2376; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Unterschiedliche Gründe veranlassen Unternehmen dazu, verstärkt auf Ältere zurückzugreifen. Für die Rekrutierung nutzen sie neue Möglichkeiten. Der Erfolg der Qualifizierung Älterer ist von der Berücksichtigung bestimmter Rahmenbedingungen abhängig. Die Erfahrung von Unternehmen zeigt, dass Ältere durch die Verbindung von Berufsund Lebenserfahrung mit aktuellem Know-how für bestimmte Aufgaben in besonderer Weise geeignet sind." (Autorenreferat) [90-L] Arnds, Pascal; Bonin, Holger: Institutionelle Faktoren des Rentenzuganges: ein Überblick aus ökonomischer Perspektive, in: Matthias Herfurth, Martin Kohli, Klaus F. Zimmermann (Hrsg.): Arbeit in einer alternden Gesellschaft : Problembereiche und Entwicklungstendenzen der Erwerbssituation Älterer, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 65-91, ISBN: 3-8100-3816-4 INHALT: Das tatsächliche Renteneintrittsalter ist nach Einschätzung der Autoren das Ergebnis eines Zusammenspiels von "push"-Faktoren, insbesondere der Verschlechterung der Arbeitsmarktchancen für ältere Arbeitnehmer, und "pull"-Faktoren, wie z.B. der vom Rentensystem gesetzten Anreize für einen frühzeitigen Ruhestand oder der höheren Nachfrage nach Freizeit infolge höherer Einkommen. In welchem Ausmaß diese Faktoren zum Tragen kommen, hängt entscheidend von den institutionellen Rahmenbedingungen ab, und die beteiligten Parteien Arbeitgeber und Arbeitnehmer - werden bemüht sein, den jeweils günstigsten Übergangspfad in den vorzeitigen Ruhestand zu finden. Die Autoren geben zunächst einen Überblick über ökonomische Modelle zur Erklärung des Übergangs von der Erwerbsarbeit in den Ruhestand. Auf dieser Grundlage wird das zu beobachtende Rentenzugangsverhalten im Rahmen der gültigen gesetzlichen Bestimmungen diskutiert, wobei vor allem die auf die Akteure beider Marktseiten wirkenden mikroökonomischen Anreizmechanismen betrachtet werden. Auf dem Hintergrund bereits beschlossener institutioneller Veränderungen wird abschließend ein Ausblick auf zukünftige Konstellationen des Rentenzugangs gegeben. (ICI2) [91-L] Astor, Michael; Jasper, Gerda (Hrsg.): Demographischer Wandel als Wachstumsbremse oder Chance?: Innovations- und Personalstrategien in den neuen Bundesländern, (Demographie und Erwerbsarbeit), Stuttgart: Fraunhofer IRB Verl. 2001, 79 S., ISBN: 3-8167-6041-4 INHALT: Der wirtschaftliche Umbruch war in ostdeutschen Unternehmen mit einer drastischen Reduzierung des Personals verbunden. Dies verjüngte jedoch die Belegschaften nicht, sondern beschleunigte den betrieblichen Alterungsprozess. Ostdeutsche Unternehmen müssen daher früher als westdeutsche mit dem Phänomen "alternde Belegschaften" lernen umzugehen. In den drei Beiträgen werden zukunftsfähige Personalstrategien, aber auch Instrumente 62 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand zur Innovationsförderung vorgestellt. Der erste Beitrag beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Innovations- und Personalmanagement im Unternehmen, der zweite Betrag stellt ein Beratungsmodell vor allem für Klein- und Mittelbetriebe vor und der letzte Beitrag analysiert die Situation von älteren Entwicklern und Unternehmensgründern der Softwarebranche in Ostdeutschland. (IAB2) [92-F] Barkholdt, Corinna, Dr.; Frerichs, Frerich, Dr. (Bearbeitung); Georg, Arno, Dipl.Soz.Wiss. (Leitung): Modelle alternsgerechter Arbeit aus Kleinbetrieben und ihre Nutzungsmöglichkeiten INHALT: Über die bisher bekannten Befunde und Modellvorstellungen hinaus soll eine auf das Handwerk konzentrierte Untersuchung der von Betrieben realisierten Lösungsmöglichkeiten zum alternsgerechten Arbeiten vorgenommen werden. Dabei sind die verschiedenen Aspekte wie alternsgerechter Arbeits- und Organisationsentwicklung, alternsorientierte Laufbahngestaltung, alternsgerechtes und lebensbegleitendes Lernen, Technikeinsatz sowie die betriebliche Gesundheitsförderung zu berücksichtigen. Durch die Entwicklung eines auf seine Anwendbarkeit im Handwerk hin geprüften Modellkatalogs von Maßnahmen wird erwartet, den betrieblichen Akteuren in Kleinbetrieben sowie dem handwerklichen System insgesamt Entscheidungshilfen im Hinblick auf die Förderung des Verbleibs älterer Arbeitnehmer im Erwerbsprozess bieten zu können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Betriebliche Kurzfallstudien finden in Betrieben statt, die einzeln oder im Verbund mit anderen Einrichtungen/ Betrieben technische, arbeitsorganisatorische oder qualifikatorische Maßnahmen umgesetzt haben, um die Verbleibschancen ihrer Beschäftigten in der Erwerbsarbeit zu verbessern. Zur Strukturierung der themenzentrierten, halboffenen Interviews wurde ein Gesprächsleitfaden entwickelt, dessen inhaltliche Ausgestaltung auf der Grundlage der Literaturbilanz erfolgt. Die Interviews werden von erfahrenen wissenschaftlichen Projektmitarbeiter/ -innen durchgeführt. Die Gespräche werden auf Tonträgern festgehalten, transkribiert und anschließend auf der Folie der spezifischen Untersuchungskriterien ausgewertet. Dabei findet ein Verfahren Anwendung, das systematische individuelle Analyseschritte (Exploration und thematische Kartierung der Protokolle) mit Interpretationen im Team kombiniert und das von der Sozialforschungsstelle vielfach erfolgreich angewandt wurde. Von der Interpretation der Interviews erwarten wir - neben der "technischen" Beschreibung der kleinbetrieblichen Lösungsvarianten - qualitative Hinweise auf das komplexe Wechselspiel von objektiven Anforderungen und Arbeitsbedingungen, Stressoren und Belastungen, gesundheitlichen Ressourcen und subjektiven Bewältigungsmustern im Kontext alternsgerechten Arbeitens und Lernens. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview (Handwerksbetriebe). Standardisierte Befragung, face to face (Kreishandwerkerschaften, Innungen, IKKen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-02 ENDE: 2003-02 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin -BAuA- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut -sfs- (Evinger Platz 17, 44339 Dortmund) KONTAKT: Leiter (Tel. 0231-8596-240, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand 63 [93-L] Braun, Michael; Riebl, Reinhold: Gewerkschaftliche Politik für ältere Beschäftigte, in: Gewerkschaftliche Monatshefte, Jg. 54/2003, H. 7, S. 428-432 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X1085; UuStB Köln(38)-Haa950; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Strukturbrüche in der wirtschaftlichen Entwicklung, die beschleunigte Steigerung der Produktivität, die Verdrängung menschlicher Arbeit durch Maschinen und Technik hat ältere Beschäftigte zur bevorzugten Manövriermasse (Frühverrentung, Vorruhestand) werden lassen. Vor diesem Hintergrund beschäftigen sich die Autoren, Bevollmächtigte der IG Metall Ulm, mit der Berücksichtigung der älteren Beschäftigten in der Politik der Gewerkschaften und Betriebsräte. Dabei sind die Gewerkschaften in der Tarifpolitik der schwierigen Aufgabe ausgesetzt, zwischen der Kurzfristigkeit betriebswirtschaftlicher Entscheidungen unter den Bedingungen der Marktwirtschaft und der Verwirklichung gesellschaftlicher Ziele sowie den längerfristigen demographischen Zwängen zu vermitteln. Eine solche Politik zieht höhere finanzielle Aufwände durch die kontinuierliche Qualifizierung der Beschäftigten, die Gestaltung der Arbeitsplätze für ältere Mitarbeiter sowie eine geringere Ausbringung nach sich. Somit führt eine Politik, die dem wachsenden Anteil der Älteren gerecht wird und die Wettbewerbsposition der Unternehmen nicht gefährdet, zwangsläufig zu einer Einschränkung des Verteilungsspielraums und damit zu unausweichlichen Konsequenzen für die Einkommensentwicklung der Beschäftigten. Vor diesem Hintergrund skizzieren die Autoren abschließend die zukünftigen Arbeitsbedingungen und nennen die wichtigsten Aufgabenfelder der Gewerkschaftspolitik, die die Einsetzbarkeit der Älteren erhalten und ihre Beschäftigungschancen verbessern soll. (ICG2) [94-L] Buck, Hartmut; Kistler, Ernst; Mendius, Hans Gerhard: Demographischer Wandel in der Arbeitswelt: Chancen für eine innovative Arbeitsgestaltung, (Demographie und Erwerbsarbeit), Stuttgart: Fraunhofer IRB Verl. 2002, 130 S., ISBN: 38167-6099-6 INHALT: "Nach einer Einführung im 1. Kapitel schildert Kapitel 2 die Grundlinien der demographischen Entwicklung und deren zentrale Folgen für den Arbeitsmarkt. Dargestellt werden die bisherigen Strategien im Umgang mit diesen Schwierigkeiten, ihre wenig nachhaltigen Ergebnisse und einige der wichtigsten Probleme, die sich auf anderen Politikfeldern daraus ergeben. Es werden zentrale Prognosen der künftigen Arbeitsmarktentwicklung diskutiert und Handlungserfordernisse im Bereich Arbeitsmarkt und Arbeitswelt thematisiert. Kapitel 3 belegt die zunehmende Aufmerksamkeit und Sensibilisierung, welche bezüglich der Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Erwerbsarbeit in Wirtschaft und Öffentlichkeit in letzter Zeit festzustellen sind. Die betriebliche Einschätzung und Problemsicht bezüglich alternder Belegschaften wird auf der Grundlage des IAB-Betriebspanels und exemplarisch für den Handwerksbereich beschrieben. Weiterhin werden zentrale Positionen im Umfeld des Bündnisses für Arbeit skizziert. Unternehmen stehen im demographischen Umbruch vor der Herausforderung Altersstrukturen zuschaffen, die es ihnen ermöglichen, ihre betriebliche Innovationsfähigkeit zu erhalten. Kapitel 4 thematisiert die Veränderung betrieblicher Altersstrukturen und daraus resultierende Anforderungen an die Zusammenarbeit der Generationen und an den innerbetrieblichen Wissenstransfer, Darüber hinaus werden wichtige Ansatzpunkte zum Erhalt der betrieblichen Innovationsfähigkeit diskutiert. Im Kapitel 5 "Alternsgerechte Arbeits- und Personalpolitik" werden in einem ersten Schritt die Herausforderungen des de- 64 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand mographischen Wandels für eine zukunftsfähige Arbeitspolitik und Personalarbeit dargestellt. Danach werden Beispiele und Vorgehensweisen für eine alternsgerechte Arbeitsgestaltung und für alternsgerechte Gruppen und Teams vorgestellt. Im Anschluss folgen Anregungen für Betriebe wie auch Arbeitnehmer für eine generationenübergreifende Weiterbildung und lebensbegleitendes Lernen, für die Gestaltung von Laufbahn und Erwerbsbiographie sowie zum Erhalt der Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Der demographische Wandel verschärft die Notwendigkeit, die Humanressourcen zu entwickeln und bestraft einen verschwenderischen Umgang mit diesen. Kapitel 6 widmet sich der Arbeitsmarktpolitik für Arbeitnehmer in späteren Phasen des Erwerbslebens und der Schaffung neuer Tätigkeitsfelder für Ältere. Gesondert wird auf die Erwerbsneigung und -tätigkeit von Frauen eingegangen. Die Broschüre schließt in Kapitel 7 mit einer Darstellung der wichtigsten Schlussfolgerungen und offenen Fragen, weiche in Zukunft beantwortet werden müssen." (Autorenreferat) [95-L] Chancen im Alter, in: Personalführung, Jg. 35/2002, H. 6, S. 24-67 (Standort: UuStB Köln(38)-FHM XG4877; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Zum Themenschwerpunkt Chancen im Alter enthält die Zeitschrift Personalführung folgende Beiträge: Paul B. Baltes: Das Zeitalter des permanent unfertigen Menschen. Lebenslanges Lernen verlangt einen Wechsel von sequenzierten zu parallelisierten Bildungsverläufen (24-33); Christoph Behrend: Demografischer Wandel - eine Chance für ältere Arbeitnehmer? Neue Aufgaben für das HR-Management vor dem Hintergrund der Trends und Entwicklungslinien im Altersaufbau der Gesellschaft (34-39); Gundolf S. Freyermuth: Arbeiten im Alter: der neue Unruhestand. Digitale Technologien führen in der Wissensgesellschaft zum Abschied von der industriellen Rentnermentalität (40-50); Dorothea Schemme: Strategien zur Bewältigung des demografischen Wandels. Erfahrungen aus Forschungsprojekten und Modellversuchen des BIBB zu den Folgen einer veränderten Altersstruktur in der Arbeitswelt (52-57); Jürgen Wilke, Wolfgang Schätzler: OE und PE in der zweiten Hälfte des Erwerbslebens. Erfahrungen aus einem Modellversuch zur Organisationsund Personalentwicklung mit älteren Mitarbeitern (58-66). (IAB2) [96-L] Clemens, Wolfgang; Hinte, Holger; Künemund, Harald; Ohly, H. Peter: Renaissance der Älteren auf dem Arbeitsmarkt?: Schlussfolgerungen und Ausblick zu einer multidisziplinären Forschungsübersicht, in: Matthias Herfurth, Martin Kohli, Klaus F. Zimmermann (Hrsg.): Arbeit in einer alternden Gesellschaft : Problembereiche und Entwicklungstendenzen der Erwerbssituation Älterer, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 195-202, ISBN: 3-81003816-4 INHALT: Die Autoren fassen zentrale Aussagen des vorliegenden Sammelbandes zusammen und ziehen einige Schlussfolgerungen aus der Entwicklung der "Arbeit in einer alternden Gesellschaft" für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Nach ihrer Meinung gilt es, die Ergebnisse der bisherigen Forschung - auch unter Einbezug der Erkenntnisse aus der Forschung anderer europäischer Länder und international vergleichender Projekte - besser zu nutzen und in der betrieblichen Praxis umzusetzen. Das Vorhaben "Öffentlichkeits- und Marketingstrategie demographischer Wandel" des Bundesministeriums Bildung und Forschung weist hier z.B. in eine mögliche Richtung. Die Forschung der Zukunft sollte insbesondere die betriebliche Ebene stärker in den Blick nehmen, da sich dort durch die Auswirkungen des soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand 65 demographischen Wandels spezifische Anforderungen der Personal- und Qualifikationsentwicklung ergeben. (ICI2) [97-L] Clemens, Wolfgang: Wissenschaftsentwicklung und Forschungsstand, in: Matthias Herfurth, Martin Kohli, Klaus F. Zimmermann (Hrsg.): Arbeit in einer alternden Gesellschaft : Problembereiche und Entwicklungstendenzen der Erwerbssituation Älterer, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 179-193, ISBN: 38100-3816-4 INHALT: Der Autor gibt einen kurzen historischen Überblick zu Wissenschaftsentwicklung, Forschungsstand und Methodik bisheriger Studien zur Erwerbssituation Älterer in der Bundesrepublik und vergleicht die deutsche Situation mit den im europäischen Ausland durchgeführten Forschungsanstrengungen zur "Arbeit in alternden Gesellschaften". Nach seiner Einschätzung folgten die bisherigen Forschungen und darauf aufbauende Verbund- und Umsetzungsprojekte lange Zeit sowohl den herrschenden gesellschaftlichen Sichtweisen einer Leistungsgesellschaft als auch den Erfordernissen betriebs- und volkswirtschaftlicher Kalküle sowie den Bedingungen des Arbeitsmarktes der jeweiligen Epoche. Dagegen lassen sich nur selten vorausschauende oder humanitär orientierte Ansätze finden, die sowohl auf ältere Arbeitnehmer als Gruppe als auch auf präventive, lebens- und berufsverlaufbezogene Aspekte ausgerichtet sind. Darüber hinaus finden ältere Arbeitnehmerinnen kaum Beachtung, da sie in Forschungs- und Umsetzungsprojekten - im Vergleich zu ihrer zunehmenden quantitativen Bedeutung auf dem Arbeitsmarkt - weitgehend unterrepräsentiert sind. (ICI2) [98-L] Clemens, Wolfgang: Modelle und Maßnahmen betrieblicher Anpassung älterer Arbeiter, in: Matthias Herfurth, Martin Kohli, Klaus F. Zimmermann (Hrsg.): Arbeit in einer alternden Gesellschaft : Problembereiche und Entwicklungstendenzen der Erwerbssituation Älterer, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 93-129, ISBN: 3-8100-3816-4 INHALT: In Wissenschaft und Praxis sind in den letzten Jahren Anstrengungen unternommen worden, um eine Integration älterer und leistungsgeminderter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt zu fördern. Im Rahmen dieser Diskussionen entstand ein vielfältiges Spektrum von Modellen, Konzepten und Forschungsprojekten und für die betriebliche Praxis wurde überwiegend ein vorausschauendes, altersgerechtes und integratives Personal-, Organisations- und Technikmanagement gefordert, das die verschiedenen Maßnahmen und Konzepte integrieren soll. Das "Altern im Betrieb" geht vor allem mit folgenden Herausforderungen einher: mit einem mit dem Alter steigenden Qualifikationsrisiko, mit einem erhöhten arbeitsbedingten Krankheitsrisiko älterer Erwerbspersonen, mit einer veränderten physischen und mentalen Belastbarkeit sowie mit spezifischen zeitlichen und motivationalen Interessen älterer Arbeitnehmer. Bei den Diskussions-, Forschungs- und Maßnahmeschwerpunkten sowie Modellversuchen, die seit den 1990er Jahren durchgeführt worden sind, können allgemein fünf Anwendungsbereiche unterschieden werden, die im vorliegenden Beitrag näher untersucht werden. (1) Qualifizierungsmaßnahmen und Nutzung der Qualifikation Älterer; (2) Arbeitsgestaltung, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz; (3) Altersteilzeit, berufliche Reintegration Älterer und Übergang in den Ruhestand; (4) Organisations- und Personalent- 66 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand wicklung, Laufbahngestaltung und Prävention vor Arbeitslosigkeit; (5) neue Rationalisierungskonzepte (z.B. Gruppenarbeit). (ICI2) [99-L] Clemens, Wolfgang; Künemund, Harald; Parey, Matthias: Erwerbsbeteiligung und Arbeitsmarkt, in: Matthias Herfurth, Martin Kohli, Klaus F. Zimmermann (Hrsg.): Arbeit in einer alternden Gesellschaft : Problembereiche und Entwicklungstendenzen der Erwerbssituation Älterer, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 43-64, ISBN: 3-8100-38164 INHALT: Neben der demographischen Entwicklung, die durch den Anstieg der Anzahl älterer Menschen bei zugleich steigender Lebenserwartung geprägt ist, ist für eine Beurteilung der zukünftigen Entwicklung der Erwerbsarbeit in einer alternden Gesellschaft ein Blick auf die bisherigen Trends der Erwerbsbeteiligung Älterer unerlässlich. Diese ist in den letzten Jahrzehnten vor allem durch eine sinkende Arbeitsmarktbeteiligung und eine zunehmende Verschärfung des Risikos der Erwerbslosigkeit gekennzeichnet. Beides steht in Zusammenhang mit den Entwicklungen im Bereich des Sozialversicherungssystems und der allgemeinen Situation auf dem Arbeitsmarkt, die sich wechselseitig beeinflussen. Um diese Trends zu verdeutlichen, untersuchen die Autoren die Entwicklung des Rentenzugangsalters und der altersspezifischen Erwerbs- und Arbeitslosigkeitsquoten, die Besonderheiten bei den noch im Erwerbsleben stehenden älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie die gegenwärtige Erwerbsbeteiligung parallel zum Bezug einer Rente oder Pension. (ICI2) [100-F] Ebbinghaus, Bernhard, PD Dr. (Bearbeitung): Sozialstaat und Sozialpartnerschaft in Europa: die Rolle der Tarifparteien in der Frühverrentungspolitik INHALT: Das Projekt untersucht die Wechselbeziehungen zwischen Sozialstaat und Arbeitsbeziehungen in Europa unter den Herausforderungen von Globalisierung und europäischer Integration. Verglichen werden vier Wohlfahrtsregime: das liberal-angelsächsische (Großbritannien, Irland), das universalistisch-skandinavische (Schweden, Dänemark), das korporativistisch-kontinentaleuropäische (Deutschland, Niederlande) und das subsidiär-romanische (Frankreich, Italien). Im Vordergrund stehen die sozialpolitischen Interessenkonflikte zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften sowie die sich verändernde Selbstregulierung im Rahmen sozialer Selbstverwaltung. Als empirisches Problemfeld wird die Frühverrentungspolitik, insbesondere die Externalisierungsstrategien der Tarifparteien und ihre Rolle in den gegenwärtigen Reformprozessen untersucht. Arbeitgeber und Gewerkschaften nutzten bisher die Frühverrentungsmöglichkeiten zur Entlastung des Arbeitsmarktes und zur Abfederung des Strukturwandels. Der entstandene Problemdruck, aber auch die Möglichkeiten eines Politikwandels variieren je nach Wohlfahrtsregime. Das Habilitationsprojekt zielt darauf ab, neben den länderspezifischen Vetopunkten auch die Bedingungen für sozialpolitische Reformkoalitionen der Sozialpartner mit dem Staat aufzuzeigen. ZEITRAUM: seit 1945 GEOGRAPHISCHER RAUM: Westeuropa METHODE: Historisch-vergleichende Soziologie; Institutionalismus. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt; Ländervergleich DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 15; Länder; Herkunft der Daten: OECD, Europarat, ILO). soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand 67 VERÖFFENTLICHUNGEN: Ebbinghaus, B.: When labour and capital collude: the political economy of early retirement in Europe, Japan, and the USA. in: Ebbinghaus, Bernhard; Manow, Philip (eds.): Comparing welfare capitalism: social policy and political economy in Europe, Japan and the USA. London et al.: Routledge 2001, pp. 76-101.+++Ebbinghaus, B.: Reforming the welfare state through "old" or "new" social partnerships? in: Kjaergaard, Carsten; Westphalen, Sven-Age (eds.): From collective bargaining to social partnerships. Copenhagen: The Copenhagen Centre 2001, pp. 103-120.+++Ebbinghaus, B.: Any way out of "exit from work"? Reversing the entrenched pathways of early retirement. in: Scharpf, Fritz W.; Schmidt, Vivien A. (eds.): Welfare and work in the open economy. Vol. II: Diverse responses to common challenges. Oxford: Oxford Univ. Press 2000, pp. 511-553.+++Ebbinghaus, B.: Does a European model exist and can it survive? in: Huemer, Gerhard; Mesch, Michael; Traxler, Franz (eds.): The role of employer associations and labour unions in the EMU. Aldershot: Ashgate 1999, pp. 1-26. ARBEITSPAPIERE: Ebbinghaus, B.: Exit from labor: reforming early retirement and social partnership in Europe, Japan, and the USA. Cologne, Univ., Habilitation thesis, 2002, 401 pp. ART: Eigenprojekt; Habilitation BEGINN: 1997-01 ENDE: 2002-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-2767-176, Fax: 0221-2767-464, e-mail: [email protected]) [101-L] Fraunhofer-Institut Arbeitswirtschaft und Organisation -IAO-; Projektverbund Öffentlichkeits- und Marketingstrategie demographischer Wandel (Hrsg.): Handlungsanleitungen für eine alternsgerechte Arbeits- und Personalpolitik: Ergebnisse aus dem Transferprojekt, (Demographie und Erwerbsarbeit), Stuttgart: Fraunhofer IRB Verl. 2002, 77 S., ISBN: 3-8167-6069-4 INHALT: "Die in dieser Broschüre dargestellten Ergebnisse des Transferprojektes 'Öffentlichkeits- und Marketingstrategie demografischer Wandel' sind nach vier Themenschwerpunkten strukturiert: 1. Ausgewogene Altersstrukturen und betriebliche Innovationsfähigkeit. Lösungskonzepte, die sicherstellen sollen, dass schleichend ablaufende Veränderungen der Altersstrukturen in Betrieben nicht zu Beeinträchtigungen der Produktivität und zu Einbrüchen bei Entwicklungs- und Innovationspotenzialen führen; 2. Alternsgerechte Arbeits- und Personalpolitik. Lösungskonzepte zur Gestaltung von Arbeitsbedingungen und Berufsverläufen, um die Leistungsfähigkeit der MitarbeiterInnen bis zum Rentenalter zu erhalten; 3. Beschäftigung und neue Tätigkeitsfelder für Ältere. Lösungskonzepte zur Senkung der besonderen Beschäftigungsrisiken älterer ArbeitnehmerInnen; 4. Aktivierung intermediärer Institutionen. Lösungskonzepte zur Entwicklung von Leistungsangeboten außer- und überbetrieblicher Institutionen für eine alter(n)sgerechte Erwerbsarbeit." (Autorenreferat) [102-L] Fuchs, Gerhard; Bangali, Lucy; Schulze, Manuela: Ältere Arbeitnehmer: betriebliche und arbeitskraftbezogene Voraussetzungen und Möglichkeiten, in: TA-Informationen, 2003, Nr. 1, S. 25-29 (URL: http://www.ta-akademie.de/deutsch/bestellungen/ta-info/0301tain.pdf) 68 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand INHALT: "Laut Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes wird die Erwerbsbevölkerung in Baden-Württemberg schon bald massiv 'altern'. Nach Dr. Gisela Meister-Scheufelen, Präsidentin des Statistischen Landesamtes, liegt gegenwärtig die Zahl der 20- bis 39 Jährigen um knapp ein Fünftel höher als die der 40- bis 59- Jährigen. Bereits um das Jahr 2010 werden jedoch die 'Jüngeren' von den 'Älteren' überrundet werden - dann ist ihr Anteil an der Bevölkerung voraussichtlich um rund ein Viertel kleiner als der der 'Älteren'. Und dieser Trend wird sich bis 2050 fortsetzen. Die AutorInnen konstatieren in diesem Beitrag eine Veränderung, die auch der Arbeitsmarkt zu spüren bekommen wird - doch nach ihrer Ansicht reagiert dieser bislang immer noch mit Frühverrentung und Ausgrenzung, statt mit Förderung und Integration der Arbeitnehmer jenseits der 45." (Autorenreferat) [103-F] Gerbracht, Petra, M.A. (Bearbeitung); Kramer, Ulrich, Dipl.-Päd. (Leitung): Perspektivplanung und Gestaltung kontinuierlicher Lernprozesse für junge und ältere Mitarbeiter INHALT: Folgende Aspekte stehen im Fokus: 1. Schaffung attraktiver Perspektivwege für junge Nachwuchskräfte: Aufgrund vielfach abnehmender vertikal-hierarchischer Entwicklungsmöglichkeiten in Unternehmen soll nach Wegen gesucht werden, um wichtigen Kompetenzträgern attraktive horizontale Entwicklungsperspektiven zu bieten. Laufbahnen sind demnach nicht mehr nach einem einheitlichen Muster mit definierten, linearen Entwicklungsschritten planbar. Vielmehr sind sie temporär und dynamisch an die jeweiligen Markt-, Technik- und Organisationsanforderungen anzupassen. 2. Weiterentwicklung der Einsatzfelder und Perspektiven für die Gruppe der mittelalten und älteren Mitarbeiter: Die Gestaltung attraktiver Perspektivwege für jüngere Mitarbeiter gelingt nicht ohne Berücksichtigung von deren 'Kompatibilität' zu den Einsatzfeldern für ältere Mitarbeiter. Ferner ergeben sich aufgrund von altersbezogenen Kompetenzverschiebungen sowie sich teilweise verändernden Erwartungshaltungen im Zusammenhang mit unterschiedlichen Alters- und Berufsphasen differenzierte Anforderungen und Möglichkeiten hinsichtlich der Gestaltung von Aufgabenfeldern für Ältere. 3. Gestaltung kontinuierlicher Lernprozesse: Demografische, technologie- und organisationsbezogene Zukunftsszenarien zeigen, dass lebenslanges Lernen für den Bestand von Organisationen in westlichen Industrieländern überlebensnotwendig wird. Dynamische Märkte stellen darüber hinaus hohe Anforderungen an die Service- und Veränderungsbereitschaft von Unternehmen. Fort- und Weiterbildungskonzepte dürfen sich daher nicht nur auf jüngere Nachwuchskräfte beziehen, sondern müssen in zunehmend stärkerem Maße auch auf die mittelalten und älteren Jahrgänge ausgerichtet sein. Ferner geht es um eine gezielte Verzahnung des Theoriewissens junger Kompetenzkräfte mit dem breit vorhandenen Erfahrungswissen langjähriger Mitarbeiter im Unternehmen. Ziel ist die Erarbeitung praxisnaher Ansatzpunkte zu den beschriebenen Themenfeldern, die im untersuchten Unternehmen pilothaft angewendet und umgesetzt werden. METHODE: Einschätzung heutiger Entwicklungsperspektiven und Ermittlung zukünftiger Anforderungen auf Basis von Expertengesprächen mit Leitungs-/ Führungskräften und Nachwuchskräften (Mehrperspektivenansatz); Kontrastierung der Ergebnisse unterschiedlicher Altersgruppen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: Privatwirtschaft FINANZIERER: Institution; Auftraggeber soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand 69 INSTITUTION: ISMV Dr. Hegner u. Partner Institut für Sozialplanung, Management und Verwaltung GmbH (Ellerstr. 22, 33615 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-131750, e-mail: [email protected]) [104-L] Ohly, H. Peter: Szientometrische Analyse zu Altern und Erwerbsarbeit, in: Matthias Herfurth, Martin Kohli, Klaus F. Zimmermann (Hrsg.): Arbeit in einer alternden Gesellschaft : Problembereiche und Entwicklungstendenzen der Erwerbssituation Älterer, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 203-257, ISBN: 3-8100-3816-4 INHALT: Der Autor berichtet über die Ergebnisse einer quantitativen Analyse zur Entwicklung der Publikationen über ältere Arbeitnehmer, welcher Recherchen in den Literatur-Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem), GeroLit (Gerontologische Literatur), HWWA (Wirtschaftsdatenbank für Wissenschaft und Praxis des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs) und ECONIS (ECONomics Information System: Literaturinformationen für Wirtschaft und Wissenschaft) zu Grunde liegen. Den Ausgangspunkt der szientometrischen Analysen bildete eine Recherche mit Suchbegriffen zu "alter Mensch" in Verbindung mit solchen zu "Erwerbstätigkeit" in Veröffentlichungen in deutscher oder englischer Sprache innerhalb der Publikationsjahre 1985-2000. Die Ergebnisse werden jeweils für die Bereiche "individuelle Akteure", "Kollektionen" und "Themen" dargestellt. (ICI) [105-F] Hegner, Friedhart, Dr.; Kramer, Ulrich (Bearbeitung): Personalentwicklung (PE) in und für mittelständische/n Betriebe/n INHALT: Zu prüfen ist, inwieweit in mittelständischen Betrieben Folgendes gelingt: Zum einen die tendenziell zunehmende Geschwindigkeit und Häufigkeit von Weiterentwicklungen und Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen sowie darauf bezogene betriebliche Abläufe durch gezielte Maßnahmen der PE zu bewältigen; zum anderen die notwendigen Transfers zwischen erfahrenen älteren und jüngeren Mitarbeitern zu bewältigen, auch dann, wenn die Belegschaft aus sozial-rechtlichen oder demografischen Gründen "überaltert". METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 10; Betriebe). Gruppendiskussion (Stichprobe: 35). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 150; Führungskräfte und Mitarbeiter). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 250; Führungskräfte, Mitarbeiter und Auszubildende; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kramer, Ulrich; Wirths, Dieter; Gerbracht, Petra: Interdisziplinäre Personalarbeit in dezentralen Organisationen. in: Personalführung (ISSN 1430-5658), 34, 2001, H. 10, S. 72-78.+++Hegner, Friedhart: Überalterung, Innovation und Qualifizierung: drei Zwickmühlen für die Personalentwicklung. in: Personalführung (ISSN 1430-5658), 54, 2002, H. 1, S. 772-777. ARBEITSPAPIERE: Konzepte zum veränderten Zuschnitt der Personalentwicklung in mehreren mittelständischen Betrieben. ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 2002-03 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: ISMV Dr. Hegner u. Partner Institut für Sozialplanung, Management und Verwaltung GmbH (Christstr. 30, 14059 Berlin) KONTAKT: Gerbracht, Petra (Tel. 0521-131750) 70 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand [106-L] Herfurth, Matthias; Kohli, Martin; Zimmermann, Klaus F. (Hrsg.): Arbeit in einer alternden Gesellschaft: Problembereiche und Entwicklungstendenzen der Erwerbssituation Älterer, (Sozialwissenschaften im Überblick), Opladen: Leske u. Budrich 2003, 301 S., ISBN: 3-8100-3816-4 INHALT: "Die Beteiligung Älterer am Erwerbsleben sowie die Bedingungen und Konsequenzen ihres Übergangs in den Ruhestand sind eine zentrale Themenstellung für die Sozialwissenschaften. Besondere Brisanz gewinnen sie angesichts des sich rasant verändernden Arbeitsmarktes und der demographischen Alterungsprozesse. Werden ältere Arbeitnehmer in Zukunft wieder stärker gebraucht? Zwingen Nachwuchsmangel und massive Finanzierungsnöte der sozialen Sicherungssysteme zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit und neuen Modellen des Renteneintritts? Welche Herausforderungen stellen sich in den Unternehmen hinsichtlich Qualifizierung und Erhalt der Leistungsfähigkeit älterer Mitarbeiter? Diesen Fragen geht das vorliegende Buch nach. Es stellt das Resultat einer intensiven Kooperation des Informationszentrums Sozialwissenschaften (IZ) mit dem Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA), der Forschungsgruppe Altern und Lebenslauf (FALL) und dem Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin dar. Der Band bietet auf diese Weise einen umfassenden Überblick zum Forschungsstand aus Sicht der Soziologie und der Wirtschaftswissenschaften. Eine szientometrische Beschreibung des Forschungsfeldes sowie eine kommentierte Auswahl fachlicher Informationen (Institutionen, Internet-Adressen) und ein Glossar runden das Werk ab, dem darüber hinaus eine CD-ROM mit umfangreichen Literaturverweisen beiliegt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wolfgang Clemens, Holger Hinte. Harald Künemund und Gerhard Schönfeld: Alter(n) und Erwerbsarbeit - Probleme und Potentiale in einem gesellschaftlichen Spannungsfeld (11-19); Holger Bonin, Wolfgang Clemens und Harald Künemund: Die demographische Entwicklung in Deutschland: Rückblick und Ausblick (21-41); Wolfgang Clemens, Harald Künemund und Matthias Parey: Erwerbsbeteiligung und Arbeitsmarkt (43-64); Pascal Arnds und Holger Bonin: Institutionelle Faktoren des Rentenzugangs - Ein Überblick aus ökonomischer Perspektive (65-91); Wolfgang Clemens: Modelle und Maßnahmen betrieblicher Anpassung älterer Arbeitnehmer (93-129); Pascal Arnds und Holger Bonin: Gesamtwirtschaftliche Folgen demographischer Alterungsprozesse (131-177); Wolfgang Clemens: Wissenschaftsentwicklung und Forschungsstand (179-193); Wolfgang Clemens, Holger Hinte, Harald Künemund und H.P. Ohly: Renaissance der Älteren auf dem Arbeitsmarkt? Schlussfolgerungen und Ausblick zu einer multidisziplinären Forschungsübersicht (195-202); Peter Ohly: Szientometrische Analyse zu Altern und Erwerbsarbeit (203228). [107-F] Höcker, Herrad; Janßen, Peter; Dobischat, Rolf, Prof.Dr.; Friedrich, Werner, Dr. (Bearbeitung); Seifert, Hartmut, Dr.; Flüter-Hoffmann, Christiane (Leitung): Investive Arbeitszeitpolitik - Ansätze für eine Verbindung von Arbeitszeitpolitik und beruflicher Weiterbildung INHALT: Obwohl ein breiter gesellschaftlicher Konsens hinsichtlich der Notwendigkeit besteht, das lebenslange Lernen weit stärker im Bewußtsein von Arbeitnehmern und Betrieben zu verankern, genießt die zeitliche Dimension des Lernens wenig Aufmerksamkeit. Wenn das gesellschaftliche Zeitvolumen für berufliche Weiterbildung ausgedehnt und möglichst für sämtliche Beschäftigte zu einem selbstverständlichen Bestandteil des gesamten Erwerbslebens werden soll, ist zu klären, wie und von wem die zusätzlichen Lernzeiten aufzubringen soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand 71 sind. Investive Arbeitszeitpolitik wird in diesem Sinne als eine zielgerichtete Gestaltung von Arbeitszeit/ Freizeit zugunsten von Weiterbildung verstanden, um die zeitorganisatorischen Grundlagen für lebenslanges Lernen zu schaffen. Zeitliche Verteilungsfragen sind folglich wesentliche Aspekte des Projektes. Ziel des Projektes ist es, die Stärken und Schwächen bisheriger investiver Arbeitszeitpolitik zu analysieren und Beispiele gelungener investiver Arbeitszeitpolitik zu ermitteln, die als "good practice" bezeichnet werden können. Auf dem Prüfstand steht ferner die Frage, ob Defizite in der beruflichen Weiterbildung vor allem bei un- und angelernten sowie älteren ArbeitnehmerInnen durch eine gesteuerte Umwidmung von Arbeitszeit und/ oder Freizeit in "Lernzeit" verringert werden können. Unsere Leitfragen hierfür sind: Welche Bedeutung haben Arbeitszeitkonten und andere Arbeitszeitmodelle für die berufliche Weiterbildung? Wie kann die Bereitschaft zur Weiterbildung von Betrieben und von Beschäftigten gefördert werden? Wie können Konzepte lebensbegleitenden Lernens aussehen, die Chancen der Arbeitszeitgestaltung für die berufliche Weiterbildung nutzen? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Erhebung und Auswertung quantitativer Daten durch postalische Befragungen von Betriebsräten (WSI) und Betrieben (IW) mittels standardisierter Fragebögen; qualitative empirische Forschung (halboffene Interviews mit Betriebsräten bzw. Geschäftsführern/ Personalleitern); Experten-Workshop; Literaturauswertung ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-02 ENDE: 2003-07 AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut der deutschen Wirtschaft Köln (Postfach 510669, 50942 Köln); Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung (Bertha-vonSuttner-Platz 3, 40227 Düsseldorf); WSF Wirtschafts- und Sozialforschung Dr. Werner Friedrich (Lörsfelder Busch 1, 50171 Kerpen); Universität Duisburg-Essen Standort Duisburg, Fak. 01 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Fachgebiet Wirtschaftspädagogik, Betriebliche Aus- und Weiterbildung (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg) KONTAKT: Seifert, Hartmut (Dr. Tel. 0211-7778-235, Fax: 0211-7778-190, e-mail: [email protected]); Höcker, Herrad (Tel. 0211-7778-121, Fax: 0211-7778-190, e-mail: [email protected]) [108-F] Hörwick, Eva; Geldermann, Roland (Bearbeitung); Geldermann, Brigitte (Leitung): A.QUA - alternsgerechte Qualifizierung INHALT: Projekt zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit älterer Beschäftigter durch innovative Lernformen und die Förderung alternativer Berufsbiografien. Selbstorganisierte Lernformen werden in Betrieben der Region Nürnberg exemplarisch mit älteren Beschäftigten erprobt. In der Entwicklungspartnerschaft FAIR werden die Erkenntnisse und Ergebnisse mit anderen Projekten in der Region vernetzt und mit europäischen Partnern weiterverfolgt. METHODE: Trainings in Betrieben; qualtitative und qualitative Erhebungen; selbstgesteuertes Lernen angeleitet durch kurze moderierte Workshops sowie kontinuierliche Lernphasen (atthe-workplace and near-the-workplace); Unternehmansbefragung (paper-pencil, randomisiert); Sensibilisierung durch Impuls-Werkstätten: Austausch zwischen Betrieben und Wissenschaft mit Betrieben DATENGEWINNUNG: Mündliche Befragung, Einzelinterview (Entscheidungsträger in Betrieben, Personalleiter, PE-Verantwortliche, Betriebsleiter). Gruppendiskussion (im Rahmen des selbstgesteuerten Lernens zwischen Trainees). Expertengespräch. Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.500; Betriebe mit mehr als 20 Mitarbei- 72 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand tern in der Region Nürnberg - IHK Mittelfranken; Auswahlverfahren: total). Beobachtung (Trainierende; Auswahlverfahren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: Geldermann, B.: Wie kann eine längere Verweildauer älterer Arbeitnehmer im Beschäftigungssystem erreicht werden? Prinzipien und Beispiele. in: Kreklau; Siegers (Hrsg.): Handbuch der Aus- und Weiterbildung (143. Ergänzungslieferung). Köln: Dt. Wirtschaftsdienst 2002. ISBN 3-87156-033-2. ARBEITSPAPIERE: Lernen Älterer und älterengerechte Lernformen.+++Das A.QUA-Training. Eine Lernform nicht nur für erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.+++A.QUA - alternsgerechte Qualifizierung. Projektflyer. Nürnberg: bfz Bildungsforschung.+++FAIR - Förderung des Arbeitsmarktes mit Innovativen Regionalprojekten in der Region Nürnberg. Flyer der Entwicklungspartnerschaft. Stadt Nürnberg.+++Geldermann, R.: Altes Eisen oder betriebliche Experten? Personalentwicklung für alternde Belegschaften. in: Projektflyer. Nürnberg 2003.+++Geldermann, B.; Geldermann, R.: Ein Lernkonzept für die betriebliche Praxis. in: Projektflyer. Nürnberg 2003.+++Hörwick, E.: Erfahrene Beschäftigte im Betrieb. Mehr aus ihnen machen! in: Projektflyer. Nürnberg 2003.+++Dies.: Lernen Ältere anders? Bedingungen für Qualifizierung älterer Beschäftigter. in: LASA (Hrsg.): "Nutzung und Weiterentwicklung der Kompetenzen Älterer - eine gesellschaftliche Herausforderung der Gegenwart". Tagungsband der Veranstaltung der Akademie der 2. Lebenshälfte, 26.08.2002. Potsdam 2003.+++Ältere Mitarbeiter + alternsgerechte Lernform = praxisgerechtes Know-how auf dem neuesten Stand. in: Informationsblatt des Projekts "Beschäftigungsfähigkeit durch alternsgerechte Lernformen" im Rahmen der EqualEntwicklungspartnerschaft "FAIR" Region Nürnberg. Nürnberg 2002.+++Geldermann, B.: Wie kann eine längere Verweildauer älterer Arbeitnehmer im Beschäftigungssystem erreicht werden? Prinzipien und Beispiele. in: Kreklau; Siegers (Hrsg.): Handbuch der Aus- und Weiterbildung (143. Ergänzungslieferung). Köln: Dt. Wirtschaftsdienst 2002. ISBN 3-87156-0332. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit Nationale Koordinierungsstelle EQUAL FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen; Generaldirektion Beschäftigung und Soziales Gemeinschaftsinitiative EQUAL INSTITUTION: bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-27958-35, Fax: 0911-27958-60, e-mail: [email protected]) [109-F] Institut für sozialwissenschaftliche Beratung -isob-: Wissenschaftliche Begleitung des Modellversuchs "Reintegration älterer Arbeitnehmer in moderne Formen der Arbeitsorganisation" INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Institut für sozialwissenschaftliche Beratung -isob- (Irlbacher Str. 20, 93173 Wenzenbach) soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand 73 [110-L] Jürgenhake, Uwe; Langhoff, Thomas; Schierholt, Ulrike; Schulze-Aden, Claudia; Sczesny, Cordula; Wingen, Sascha: Die Jungen und die Alten: Belegschaftsintegration als Gestaltungsaufgabe, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der HansBöckler-Stiftung, Jg. 56/2003, H. 10, S. 597-602 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der demografische Wandel stellt auch die Unternehmen vor Herausforderungen. Anhand der 'Vorreiter-Branchen' Gießerei und Schmiede wird dargestellt, welchen Problemen sich die Betriebe stellen müssen. Daran anknüpfend werden Lösungsansätze skizziert. Altersstrukturanalysen, neue Rekrutierungskonzepte, systematische Personalentwicklung, Weiterbildungsangebote gerade auch für An- und Ungelernte sowie Arbeitsgestaltung bieten Ansatzpunkte, die vor dem Hintergrund des forschungspolitischen Rahmens der EU-Gemeinschaftsinitiative EQUAL dargestellt und diskutiert." (Autorenreferat) [111-F] Köller, Regine, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Heinz, Walter R., Prof.Dr.; Brockmann, Hilke, Prof.Dr. (Betreuung): Erwerbstätigkeit und Zeiterfahrung im Lebenslauf und die Auswirkungen auf die Gestaltung des Ruhestandes INHALT: Hintergrund der Auseinandersetzung mit diesem Thema ist, dass sich durch den Eintritt in den Ruhestand die durch die jahrelange Erwerbstätigkeit geprägten Zeitstrukturen verändern. Viele Menschen müssen zu diesem Zeitpunkt - häufig zum ersten Mal - ihren Alltag ohne die Vorgaben der Erwerbsarbeit strukturieren. Es stellt sich die Frage, wie sie diese nutzen möchten. Von besonderem Interesse für das Projekt sind dabei die Erfahrungen der Erwerbstätigkeit, und wie diese Erfahrungen die Erwartungen, die Planung und die Zufriedenheit in Bezug auf die Zeit im Ruhestand beeinflussen. Vor diesem Hintergrund sind insbesondere Fragen nach dem Zusammenhang zwischen dem vorherigen Berufsleben und der Zufriedenheit im Ruhestand, der Gestaltung des Ruhestandes - in Bezug auf Aktivitäten und Zeitnutzung - und den Zukunftsperspektiven von heutigen Rentnerinnen und Rentnern von Interesse. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Lebenslaufforschung und Biografieforschung; qualitativer Ansatz. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 20 -geplant-; Rentner und Rentnerinnen; Auswahlverfahren: theoretical sampling). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 60 -geplant-; Rentner und Rentnerinnen; Auswahlverfahren: theoretical sampling). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, Graduate School of Social Sciences (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-4143, e-mail: [email protected]) 74 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand [112-L] Lindeboom, Maarten; Kerkhofs, Marcel: Health and work of the elderly: subjective health measures, reporting errors and the endogenous relationship between health and work, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 457), Bonn 2002, 40 S. (Graue Literatur; URL: ftp://ftp.iza.org/dps/dp457.pdf) INHALT: Der Bericht untersucht die Wechselbeziehungen zwischen Gesundheit und Arbeitsentscheidungen bei älteren Arbeitnehmern, wobei es besonders um die Erforschung verschiedener Formen der gegenseitigen Beeinflussung von Gesundheit und Arbeit geht. Bei empirischen Analysen geht es meistens um Befragungen zur subjektiven Selbsteinschätzung der eigenen Gesundheit; dabei handelt es sich meist um endogene, zustandabhängige Berichte. Bei Befragungen, in denen objektive Gesundheit gemessen wird, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Aussagen nicht unbedingt im Zusammenhang mit Arbeitsmarktstatus und Einkommen stehen. Gesundheits- und Arbeitsmarktvariablen korrelieren aufgrund von nicht-beobachtbaren individuellen Merkmalen (z.B. Investitionen in Humankapital oder Gesundheitskapital). Der eigene Arbeitsmarktstatus hat einen umgekehrten kausalen Effekt auf die Gesundheit. Eine Lösung dieser Verbindung zwischen Gesundheit und Ruhestand könnte das hier entwickelte Modell sein, welches Arbeitsentscheidungen, Gesundheitsvorsorge und Mechanismen der Gesundheitsberichterstattung integriert. Das Modell wird anhand eines Längsschnitt- Datensatzes bei älteren Arbeitnehmern in den Niederlanden erprobt. (ICCÜBERS) [113-L] Löwisch, Manfred; Caspers, Georg; Neumann, Daniela: Beschäftigung und demographischer Wandel: Beschäftigung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als Gegenstand von Arbeits- und Sozialrecht, (Arbeits- und Sozialrecht, Bd. 75), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2003, 89 S., ISBN: 3-7890-8369-0 (Standort: UB Bonn(5)-20031991) INHALT: Die aktuelle Diskussion über geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit droht ein Problem zu überlagern, dessen Lösung ebenso dringlich ist: Die aus dem demographischen Wandel resultierende Notwendigkeit, die Beschäftigungsquote älterer ArbeitnehmerInnen drastisch zu erhöhen. Diese politische Forderung wird von allen einschlägigen deutschen und europäischen Kommissionen und Gutachten gestützt. Die vorliegende Untersuchung setzt an den rechtlichen Rahmenbedingungen an, die eine vermehrte Beschäftigung älterer Arbeitnehmern fördern bzw. verhindern. Maßnahmen zur Beschäftigungsförderung älterer Menschen werden dargestellt und neue vorgeschlagen. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den notwendigen Änderungen des Betriebsverfassungsgesetzes und des Kündigungsschutzgesetzes, um die Stellung älterer Arbeitnehmer im Betrieb zu verbessern und ein vorzeitiges Ausscheiden zu verhindern. (ICF) [114-L] Menez, Raphael; Töpsch, Karin: Personalbeschaffung und Qualifizierung in der IT-Branche: erste Ergebnisse der OnlineStudie BIT-S, in: TA-Informationen, 2001, Nr. 3, S. 9-13 (URL: http://www.ta-akademie.de/deutsch/bestellungen/ta-info/TAInfo301.pdf) INHALT: "Der aktuelle Engpass an Ingenieuren und Informatikern und die im letzten Jahr einsetzende Diskussion um die Anwerbung ausländischer Fachkräfte (Greencard-Debatte) haben soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand 75 insbesondere eines deutlich gemacht: der Mangel an hochqualifizierten technischen Fachkräften trifft vor allem Bereiche mit hoher Innovationsdynamik und kurzfristigem Bedarf an aktuellen, technologienahen Qualifikationen. Die TA-Akademie hat in einer Online-Befragung IT-Unternehmen der Region Stuttgart zu ihren Qualifikationsbedarfen, Personalbeschaffungsund Qualifizierungsstrategien befragt. In einer Testphase wurden neue Anforderungen an Qualifikation und Qualifizierung im IT-Bereich untersucht. Zu den zentralen Themen Personalbeschaffung und Rekrutierungsstrategien, Qualifikationsanforderungen, Bewertung des externen Bildungsangebots, Weiterbildung und Beschäftigung von Frauen und älteren Arbeitnehmern in der IT-Branche wurde eine quantitative Umfrage unter IT-Unternehmen der Region Stuttgart durchgeführt." (Textauszug) [115-L] Menges, Ulrich: Die Teilrente als personalpolitisches Instrument, in: Zeitschrift für Personalforschung, Jg. 14/2000, H. 2, S. 158-176 (Standort: UuStB Köln(38)-FHM XG 06797; Kopie über den Literaturdienst erhältlich). Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "Unternehmen betrachten die Trennung von älteren Mitarbeitern nach wie vor als probates Instrument zur Senkung der Personalaufwendungen - allerdings um den Preis erheblichen Know-how-Verlustes. Die folgenden Ausführungen belegen an Beispielrechnungen, dass Kostensenkungspotenziale allerdings nicht allein durch eine vollständige Trennung von älteren Mitarbeitern realisiert werden können. Vielmehr lassen sich durch einen Einbezug des gesetzlichen Instruments der 'Teilrente' in personalwirtschaftliche Überlegungen beträchtliche Erfolgswirkungen erzielen, der Personalaufwand erheblich reduzieren und der Abfluss von Know-how gezielt steuern. Für den Arbeitnehmer kann hieraus eine erhebliche Steigerung des Nettostundensatzes folgen. Damit sind scheinbar widersprüchliche Zielsetzungen von Unternehmen und Arbeitnehmern gleichzeitig erfüllbar. Darüber hinaus eröffnet sich ein deutlicher Dispositionsspielraum für die Gestaltung des Arbeitsvertrages und damit ein strategisches Fenster der Personalpolitik, das bisher viel zu wenig beachtet und genutzt wird." (Autorenreferat) [116-F] Morschhäuser, Martina, Dr.; Huber, Achim; Ochs, Peter (Bearbeitung); Morschhäuser, Martina, Dr.; Huber, Achim; Ochs, Peter (Leitung): Ältere Arbeitnehmer am Arbeitsmarkt (im Rahmen des EU-Projekts "Proage - facing the challenge of demographic change") INHALT: Ziel dieses Projektes war die Erstellung eines "Good Practice-Kompendiums", in dem Informationen zum demographischen Wandel in der Erwerbsbevölkerung für die Zielgruppe "Betriebspraktiker" aufbereitet und betriebliche Handlungsansätze zur Nutzung und Förderung der Potentiale älterer Mitarbeiter systematisch dargestellt werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Morschhäuser, M.; Ochs, P.; Huber, A.: Erfolgreich mit älteren Arbeitnehmern. Strategien und Beispiele für die betriebliche Praxis. Hrsg. Bertelsmann Stiftung/ Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung 2003.+++Morschhäuser, M.; Ochs, P.; Huber, A.: Success with older workers. A good practice compendium. Ed. by Bertelsmann Foundation/ Confederation of German Employers' Associations. Gütersloh: Bertelsmann Foundation Publ. 2003.+++Huber, A.: Reif für neue Arbeitswelten. in: Management & Training, 30, 2003, 10, S. 12-15. 76 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand ART: gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2003-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bertelsmann Stiftung INSTITUTION: ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117 Saarbrücken) [117-F] Morschhäuser, Martina, Dr.phil. (Leitung): Betriebliche Umsetzungsstrategien zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit - Projekt im Rahmen der Gemeinschaftsinititative EQUAL INHALT: Im Pilotunternehmen VW Nutzfahrzeuge werden innovative Konzepte und Maßnahmen einer alternsgerechten Arbeits- und Personalpolitik entwickelt und umgesetzt. Dabei handelt es sich insbesondere um neue Wege zur Integration älterer "Leistungsgewandelter", an die alternsadäquate Gestaltung von Gruppenarbeit sowie um neue Personalentwicklungswege, auch für Angelernte und Frauen. METHODE: Qualitative Verfahren. Das Projekt beinhaltet sowohl Forschungs- als auch Beratungs- und Umsetzungsanteile. Es werden Einzelinterviews, Expertengespräche, Workshops, schriftliche Befragungen und Beobachtungen durchgeführt, deren Umfang sich im Projektverlauf bestimmen wird. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Beobachtung, teilnehmend. Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Morschhäuser, Martina: Integration von Arbeit und Lernen: Strategien zur Förderung von Beschäftigungsfähigkeit. in: WISO, Jg. 26, 2003, Nr. 1, S. 5370.+++Dies.: Alternsgerechte Gestaltung von Erwerbsverläufen. in: Peters, Jürgen; Schmitthenner, Horst (Hrsg.): gute arbeit... Menschengerechte Arbeitsgestaltung als gewerkschaftliche Zukunftsaufgabe. Hamburg 2003, S. 140-149. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung und Soziales -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117 Saarbrücken) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0681-95424-24, e-mail: [email protected]) [118-L] Skirbekk, Vegard: Age and individual productivity: a literature survey, (MPIDR Working Paper, 2003-028), Rostock 2003, 37 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2003028.pdf) INHALT: Individuelle Produktivitätsunterschiede in Abhängigkeit vom Alter werden u.a. auf der Basis der Einschätzung von Vorarbeitern, Tests und Datensätzen zum Beschäftigungsverhältnis untersucht. Die Ursachen für Produktivitätsunterschiede im Lebenslauf werden vor allem hinsichtlich der Frage diskutiert, wie kognitive Fähigkeiten das Abschneiden auf dem Arbeitsmarkt beeinflussen. Die individuelle Arbeitsleistung sinkt, so wird gezeigt, im Alter von ungefähr 50 Jahren, eine Entwicklung, die im Gegensatz zu dem sich fast durch das gesamte Erwerbsleben ziehenden Lohnanstieg steht. Besonders stark lässt die Arbeitsproduktivität in höherem Alter bei Arbeitsaufgaben nach, die Problemlösen, Lernen und Schnelligkeit erfor- soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand 77 dern. Wo Erfahrung und sprachliche Kompetenz gefragt sind, bleibt das Produktivitätsniveau älterer Menschen jedoch relativ hoch. (ICEÜbers) [119-L] Strotmann, Harald: Zur Situation älterer Arbeitnehmer in Baden-Württemberg: eine empirische Analyse bestehender Beschäftigungsverhältnisse aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmersicht, in: IAWMitteilungen, Jg. 30/2002, H. 3/4, S. 4-13 (Standort: UuStB Köln(38)-XG4669; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: In dem Beitrag wird zunächst anhand des IAB-Betriebspanels Baden-Württemberg, einer im Jahr 2000 durchgeführten repräsentativen Befragung von knapp 1200 Betrieben, der Frage nachgegangen, ob und in welchem Maße auf betrieblicher Ebene im Land bereits ein Problembewusstsein bezüglich der demografischen Entwicklung und ihrer Folgen für die betriebliche Personalpolitik vorhanden ist, und wie die Arbeitgeber die Leistungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer beurteilen. Dabei zeigt sich, dass der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Köpfe der Arbeitgeber vielleicht gelungen sein mag, jedoch noch nicht ausreicht, um tatsächlich das betriebliche Handeln auf breiterer Basis zu verändern. Im zweiten Teil wird dann ein neues Forschungsprojekt des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung Tübingen (IAW) vorgestellt, in dem durch Fallstudien in rund 30 Betrieben und vor allem durch die gleichzeitige Befragung von Personalverantwortlichen, Arbeitnehmern und Betriebsräten in ein und demselben Betrieb versucht werden soll, die handlungsentscheidenden Gründe für die bestehenden Umsetzungsprobleme herauszuarbeiten. (IAB2) [120-L] Teipen, Christina: Die Frühverrentung im Wandel betrieblicher Strategien, München: Hampp 2003, 282 S., ISBN: 3-87988-735-7 INHALT: "Angesichts der Diskussion um finanzielle Engpässe der Sozialversicherungen geraten die Rationalitäten derjenigen Entscheidungsträgerinnen, die Frühverrentungen initiieren, zunehmend unter Beschuss. Dabei wird vielfach unterschätzt, wie unterschiedlich Konditionen und strategische Kontexte von Frühverrentungen sind. In diesem Buch wird anhand von Fallstudien und einer dynamischen Analyse von betrieblichen Pfadwechseln nachgewiesen, daß das Verrentungsgeschehen erheblich von betrieblichen Arbeitskräftestrategien und spezifischen Legitimierungsregeln abhängt. Mikropolitische Aushandlungsprozesse sind die maßgeblichen Stellen, in denen die Rolle der Frühverrentung zwischen Konsens und Konflikt, aber auch die jeweiligen Gewichte 'ökonomischer' und 'soziologischer' Theorieperspektiven festgelegt werden. Die vorliegenden analytischen Einsichten aus dem Dickicht der betrieblichen Aushandlungsprozesse sind neben dem disziplinübergreifenden, theoretischen Ertrag gleichfalls an die politische Praxis gerichtet. Sie regen dazu an, bei der Gestaltung sozialpolitischer Reformen strategische Optionen der Betriebe nicht außer acht zu lassen." (Autorenreferat) 78 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand [121-L] Weber, Claus: Das Verbot altersbedingter Diskriminierung nach der Richtlinie 2000/78/EG: eine neue arbeitsrechtliche Dimension, in: Arbeit und Recht : Zeitschrift für Arbeitsrechtspraxis, Jg. 50/2002, H. 11, S. 401-405 (Standort: UuStB Köln(38)-FHM Fa651; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Mit der RL 2000/78/EG v. 27.11.2000 zur Festlegung eines allgemeinen Rahmens für die Verwirklichung der Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf hat die Europäische Gemeinschaft, gestützt vor allem auf Art. 13 EGV, ein neues Kapitel Arbeitsrechts aufgeschlagen. Verboten sein sollen in Zukunft grundsätzlich sämtliche 'Diskriminierungen wegen der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung, da diese die Verwirklichung der im EG-Vertrag festgelegten Ziele unterminieren' können, insbes. die Erreichung eines hohen Beschäftigungsniveaus und eines hohen Maßes an sozialem Schutz, die Hebung des Lebensstandards und der Lebensqualität, den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt, die Solidarität sowie die Freizügigkeit. Einen Teil dieser Vorgaben hat der deutsche Gesetzgeber bereits in Paragraph 81 SGB IX umgesetzt. Da Paragraph 2 Abs. 1 SGB IX freilich voraussetzt, dass Behinderungen 'von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen', gilt das SGB IX nicht für Diskriminierungen 'nur' auf Grund des Alters. Da das Alter in der ein oder anderen Form im Arbeitsleben ein wichtiges Unterscheidungskriterium darstellt, ist zu erwarten, dass in der Rechtspraxis vor allem dieser Aspekt eine große Rolle spielen wird. Im Artikel sollen die Auswirkungen der RL 2000/78 hinsichtlich des Verbotes altersbedingter Diskriminierung näher beleuchtet werden." (Autorenreferat) 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter [122-F] Alfermann, Dorothee, Prof.Dr.; Stiller, Jeannine, M.A. (Bearbeitung): Die Struktur des physischen Selbstkonzepts im höheren Lebensalter INHALT: Die vorliegende Arbeit liefert für den Bereich der Persönlichkeitsentwicklung im Alter grundlegende Aspekte zum strukturellen Aufbau des selbstbezogenen Wissenssystems älterer Menschen und damit zum physischen Selbstkonzept im höheren Lebensalter. Als theoretischer Ausgangspunkt werden Theorien betrachtet, die sich aus verschiedenen Blickwinkeln heraus mit dem Selbstkonzept im Allgemeinen, im Kontext des höheren Lebensalters sowie zum physischen Selbstkonzept beschäftigen. Speziell für das höhere Lebensalter wird bis dato postuliert, dass das physische Selbstkonzept durch die Dimensionen bereichsspezifische Kompetenzkonzepte (z.B. Zufriedenheit mit der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit), Körperbild (selbstbewertete Attraktivität und Zufriedenheit mit dem eigenen Körper) und subjektive Gesundheit repräsentiert ist (Pinquart, 1998). Für das eigene Untersuchungsanliegen wurden Fragestellungen und Hypothesen abgeleitet, die auf der Grundlage der vorgestellten Theorien verschiedene Annahmen zur Struktur des physischen Selbstkonzepts im höheren Lebensalter thematisieren und sich inhaltlich auf Aspekte der Multidimensionalität und hierarchischem Aufbau beziehen. Die Überprüfung der Fragestellungen erfolgte im Rahmen von zwei im Querschnitt angelegten Studien. Personen im höheren Lebensalter wurden zum physischen Selbstkonzept schriftlich befragt. Die Ergebnisse zur Multidimensionalität bestätigen soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 79 mit den verwendeten Messinstrumenten den theoretischen Ansatz von Pinquart (1998) für das höhere Lebensalter. Die Struktur des körperbezogenen Wissenssystems scheint damit zwar von der Anzahl der Dimensionen gleich zu sein, könnte jedoch auch von externen Variablen wie dem Aktivitätsstatus abhängen. Dies wurde durch die unterschiedlichen Korrelationsmuster aus beiden Studien ersichtlich. Die hierarchische Struktur konnte demgegenüber nicht für beide Studien gezeigt werden. Unter strukturellen Gesichtspunkten sind die Befunde insofern nicht überraschend als auch andere Studien im Jugend- und Erwachsenenalter noch nicht vollständig ein hierarchisch komplexes Modell replizieren konnten. METHODE: Als Ansatzpunkt der Studie dient die Selbstkonzepttheorie im Seniorenalter von Pinquart (1998): danach werden Körperbild (selbstbewertete Attraktivität und Zufriedenheit mit dem Körper), physische Leistungsfähigkeit (u.a. Bewertung der eigenen physischen Leistungsfähigkeit: Kraft, Koordination, Ausdauer, Beweglichkeit, Schnelligkeit) und subjektive Gesundheit als Faktoren des physischen Selbstkonzepts angesehen. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung (Stichprobe: 2 -unabhängig-; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Stiller, J.; Alfermann, D.: Körperkonzept im Kulturvergleich. Eine Untersuchung an deutschen und US-amerikanischen Sportstudenten. in: Janssen, J.P. (Hrsg.): Leistung und Gesundheit - Themen der Zukunft. Köln: bps-Verl. 1999.+++Stiller, J.; Alfermann, D.; Stoll, O.: Körperkonzept und Sportaktivität im höheren Lebensalter. in: Seiler, R.; Birrer, D.; Schmid, J.; Valkanover, S. (Hrsg.): Sportpsychologie. Anforderungen - Anwendungen - Auswirkungen. Köln: bps-Verl. 2001.+++Stiller, J.; Alfermann, D.: Körperkonzept im höheren Lebensalter - das Problem der Operationalisierung. in: Strauß, B.; Hagemann, N.; Tietjens, M. (Hrsg.): Expertise im Sport. Lehren - Lernen - Leisten. Köln: bps-Verl. 2002. +++Stiller, J.; Alfermann, D.: Sind Aktivere auch die Gesünderen? Die Beziehung zwischen Freizeitaktivitäten und subjektiver Gesundheit im höheren Lebensalter. Greifswald: Univ. (im Druck).+++Alfermann, D.; Stiller, J.: Physical self-concept across the life-span. in: Mboya, M.M. (ed.): The self-concept: international perspectives. Pretoria: Ilitha Publ. (in press).+++Alfermann, D.; Stiller, J.: Selbstkonzept. in: Röthig, P. (Hrsg.): Sportwissenschaftliches Lexikon. Schorndorf: Hofmann (in Vorbereitung).+++Alfermann, D.; Stiller, J.; Würth, S.: Das physische Selbstkonzept bei sportlich aktiven Jugendlichen in Abhängigkeit von sportlicher Leistungsentwicklung und Geschlecht. in: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 2003, 35, S. 135-143.+++Stiller, J.; Marsh, H.W.; Richards, G.E.; Alfermann, D.: Measuring physical self-concept in the elderly. in: Stelter, R. (Ed.): XIth European Congress of Sport Psychology, 22.-27. July 2003. Copenhagen: Univ. Copenhagen, Inst. of Exercise and Sport Sciences 2003. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1999-10 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sportpsychologie und Sportpädagogik (Jahnallee 59, 04109 Leipzig) KONTAKT: Stiller, Jeannine (e-mail: [email protected]) [123-L] Amrhein, L.: Dialog der Generationen durch altersintegrative Strukturen?: Anmerkungen zu einer gerontologischen Utopie, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 4, S. 315-327 80 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter INHALT: "In ihrem 'Aging and Society'-Paradigma entwerfen Riley und Mitarbeiter den Idealtypus einer altersintegrierten Gesellschaft, in der die soziale Segregation der verschiedenen Altersgruppen aufgehoben ist. Sie behaupten, dass die lebensweltlichen Bereiche Bildung, Arbeit und Freizeit zukünftig nicht mehr der strengen Dreiteilung des Lebenslaufs folgen, sondern in verschiedenen Lebensphasen wiederholt aufgesucht werden. Damit komme es zu einer Auflösung von Altersbarrieren in vielen Bereichen, die zu mehr Kontakt und Kooperation und damit zu einer größeren Solidarität zwischen den Generationen führen werde. Diese Idee soll als Utopie zurückgewiesen werden, da sie zentralen funktionalen Mechanismen moderner Gesellschaften widerspricht und höchstens im Sinne einer 'reflexiven Modernisierung' altersdifferenzierter Strukturen vorstellbar ist. Eine gewisse Distanz und Entfremdung zwischen den Generationen bleibt ein unmittelbares, wenn auch unbeabsichtigtes Produkt des Modernisierungsprozesses und kann ohne Wohlfahrtseinbußen nicht aufgehoben werden. Ein 'Dialog der Generationen' als gesellschaftliches Projekt setzt daher auch voraus, dass die funktionale Differenzierung in Altersgruppen und Lebenslaufphasen akzeptiert und nicht auf vormoderne Idealisierungen von Generationenbeziehungen zurückgegriffen wird." (Autorenreferat) [124-L] Anding, Angela: Bildung im Alter: Bildungsinteressen und -aktivitäten älterer Menschen ; Beitrag zu einer Bildungstheorie des Alters, (ilri Bibliothek Wissenschaft, Bd. 1), Leipzig: Ille & Riemer 2003, 254 S., ISBN: 3-936308-70-5 INHALT: "In diesem Buch wird ein 'ewiges' Thema unter neuen Aspekten entfaltet. Es geht um Bildung und insbesondere um Bildung im Alter. Dabei wird zunächst der Frage nachgegangen, was Bildung überhaupt heißt und welche etymologisch-historischen Wurzeln bis heute in die Bildungsdebatte einfließen. Diese umfassende Auseinandersetzung führt zu der Einsicht, dass der Bildungsbegriff nur über die gesamte Lebensspanne hinweg zu denken ist. Davon ausgehend und unter Berücksichtigung der besonderen Situation älterer Menschen in unserer Gesellschaft wird ein Beitrag zur Beschreibung von Altenbildung (Geragogik) als erziehungswissenschaftliche Disziplin geleistet. Die Analyse bekannter Untersuchungen und eine eigene empirische Studie zu Interessen und Aktivitäten Älterer stärken die Annahme eines wachsenden Interesses an bildungsorientierter Freizeitgestaltung. Die Ergebnisse erhärten den Zusammenhang von Bildung und Biografie." (Autorenreferat) [125-L] Backes, Gertrud M.; Clemens, Wolfgang: Hochaltrigkeit in Deutschland: zum 'Vierten Bericht zur Lage der älteren Generation', in: Gesellschaft Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, Jg. 52/2003, H. 2, S. 183-194 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; UuStB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die zunehmende Bedeutung der Hochaltrigkeit in unserer Gesellschaft hat die Bundesregierung im Jahr 2000 dazu veranlasst, von Sachverständigen den "Vierten Bericht zur Lage der älteren Generation" erstellen zu lassen. Das genaue Thema lautete: "Risiken im hohen Alter unter besonderer Berücksichtigung von Demenz - Herausforderungen an Politik, Wissenschaft und Gesellschaft". Im vorliegenden Beitrag werden mit Bezug auf den Bericht der Bundesregierung vor allem individuelle und gesellschaftliche Aspekte der Hochaltrigkeit thematisiert, aber auch biologische, psychologische, psychiatrische und demographische Be- soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 81 dingungen des hohen Alters erörtert. Es wird darauf hingewiesen, dass in einer alternden Gesellschaft "Solidargemeinschaften" für Hochaltrige immer bedeutsamer werden. Auch wenn dies eine steigende Belastung z.B. der sozialen Sicherungssysteme bedeutet, wird die Entwicklung nach Einschätzung der Autoren in den nächsten Jahrzehnten langsam verlaufen, so dass Zeit für Reformen bleibt. Hochaltrigkeit ist und wird immer mehr eine gesellschaftliche Herausforderung, die die Gesellschaft als Ganzes prägt und daher auch gesellschaftlichsolidarisch bewältigt werden muss. (ICI2) [126-L] Basler, Heinz-Dieter; Keil, Siegfried (Hrsg.): Lebenszufriedenheit und Lebensqualität im Alter, (Marburger Forum zur Gerontologie, Bd. 6), Grafschaft: Vektor Verl. 2002, 266 S., ISBN: 3-929304-43-0 (Standort: UuStB Köln(38)29A5677) INHALT: "Lebensqualität und Lebenszufriedenheit im Alter hängen von vielen Faktoren ab. Das Institut für interdisziplinäre Gerontologie und angewandte Sozialethik an der PhilippsUniversität Marburg (IGS) hat sich in seinen unterschiedlichen Aktivitäten, Tagungen, Seminaren und Vortragsreihen mit den wichtigsten dieser Faktoren beschäftigt. So vor allem mit dem Zusammenhang von Gesundheit und Krankheit sowohl in körperlicher als auch in geistig-seelischer Hinsicht, mit Schmerzbewältigung und Überwindung von Schlaflosigkeit, mit den bedeutenden präventiven Ansätzen, Bewegung und Ernährung, und mit der Qualität des sozialen Umfeldes einschließlich der Beziehung zu Tieren als (Ersatz-) Partnern alternder Menschen. Die einleitenden Thesen zu einer Ethik des neuen Alterns sollen darauf hinweisen, dass die ständig fortschreitende Lebensverlängerung für die Gesellschaft und den Einzelnen eine große ethische Herausforderung bedeutet, sich auf eine völlig neue demographische Struktur und auf noch nie dagewesene biographische Abläufe, Brüche und notwendige Neuorientierungen einzustellen und damit umzugehen. Der abschließende Beitrag unterstreicht die besondere Bedeutung der religiösen Grundlegung des eigenen Lebensentwurfs gerade auch für die Bewältigung der letzten Lebensjahre." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Siegfried Keil: Zu einer Ethik des Alterns (9-12); Adelheid Kuhlmey: Krankheit und Lebenszufriedenheit im Alter (13-27); Heinz-Dieter Basler: Chronischer Schmerz und Förderung der Lebensqualität im Alter (29-53); Stefan Lautenbacher: Geistige Fertigkeiten im Alter (55-66); Wolfgang Schreiber: Der Schlaf im Alter (67-75); Hermann Jörg Peter: Schlafphysiologie und Schlafmedizin (77-94); Jens Carsten Möller, Wolfgang Hermann Oertel: Bewegung im Alter hält fit (95-110); Thomas Brunner: Ernährungsbewusstsein und sportliche Aktivität im Alter (111-144); Gerhard Tinnefeldt: Lebensqualität im Altenheim (145-170); Erhard Olbrich: Tiere in der Therapie (171-230); Barbara Schade: Lebenszufriedenheit als gesundheitsbeeinflussender Faktor im Alter (231-250); Dietrich Stollberg: Glaubensgewissheit und Lebenszufriedenheit im Alter (251-266). [127-F] Behrendt, Christina, Dr. (Leitung): Verteilungswirkungen privater Renten in vergleichender Perspektive INHALT: Im Kontext demographischen Wandels werden private Renten häufig als (ergänzende) Alternative zu öffentlichen Renten diskutiert. Dieses Projekt analysiert die Verteilungswirkungen privater Renten in vergleichender Perspektive, sowohl in Ländern, die seit langem auf private Vorsorge als Alterssicherungsstrategie zurückgreifen, als auch in Ländern, in denen 82 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter bislang öffentliche Renten dominieren. ZEITRAUM: 1980-1995 GEOGRAPHISCHER RAUM: Industrialisierte Welt: Westeuropa, Nordamerika, Australien METHODE: Kombination von institutionellen Informationen über die in den einzelnen Ländern anzutreffenden Rentensysteme und deren private Komponenten mit Einkommensdaten auf Individual-/ Haushaltsebene aus der Luxembourg Income Study (LIS). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Luxembourg Income Study). VERÖFFENTLICHUNGEN: Behrendt, Chr.: Private pensions - a viable alternative? Their distributive effects in a comparative perspective. in: International Social Security Review, 53, 2000, 3 (deutsche Übersetzung "Bieten private Renten eine gangbare Alternative? Ihre Verteilungswirkungen in einer vergleichenden Perspektive". in: Internationale Revue für Soziale Sicherheit, 53, 2000, 3, S. 3-29 -auch ins Französische und Spanische übersetzt-).+++Rein, M.; Behrendt, Chr.: The relationship of the public-private mix with poverty and inequality. in: Overbye, E.; Kemp, P.A. (eds.): Pensions: challenges and reform. Aldershot: Ashgate 2003.+++Behrendt, Chr.: Programas de rentas minimas y la reduccion de la pobreza: una red de seguridad defectuosa? in: Guillen Rodriguez, A.M.; Alvarez Garcia, S. (eds.): Viejas y nuevas desigualdades: retos para la proteccion social. Madrid: Thomson Civitas 2003, pp. 215-244.+++Behrendt, Chr.: Pensions de retraite et distribution des revenus dans une perspective comparative. in: Veron, J. et al. (eds.): Ages, generations et contrat social: l'etat providence face aux changements demographiques. 2003 (forthcoming). ARBEITS-PAPIERE: Behrendt, Chr.: Private pensions - a viable alternative? Distributive effects of private pensions in a comparative perspective. LIS Working Paper, No. 220. Luxemburg: Luxembourg Income Study 1999.+++Behrendt, Chr.: Pensions and income redistribution in a comparative perspective: evidence from the Luxembourg Income Study. in: Veron, J. et al. (eds.): Le contrat social a l'epreuve des changements demographiques (The social contract in the face of demographic change). INED Dossiers et Recherches, No. 104. Paris: Inst. national d'etudes demographiques 2001, pp. 307-321. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1999-07 ENDE: 2001-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Sozialpolitik (Fach D 91, 78457 Konstanz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]) [128-F] Behrendt, Jörg, Dr.; Hasselhorn, Marcus, Prof.Dr. (Bearbeitung): Zur Rolle kognitiver Hemmung im Alter INHALT: Zur Erklärung altersbedingter Leistungsveränderungen in verschiedenen Bereichen kognitiver Anforderungen werden in der Gerontopsychologie in den letzten Jahren Ressourcenmodelle diskutiert, die unter anderem von einer im Alter generell herabgesetzten Verarbeitungsgeschwindigkeit ausgehen. Diesen Ansätzen wird in jüngster Zeit eine bei alten Menschen verminderte Fähigkeit zur kognitiven Hemmung als Ursache für auftretende Defizite gegenübergestellt. Vor allem die Arbeitsgruppe um Hasher und Zacks hat zur Unterstützung dieser Interpretation viele experimentelle Befunde zusammengetragen. Allerdings gibt es zu den meisten dieser Befunde alternative Erklärungsmöglichkeiten, und es bestehen bisher keine einheitlichen Vorstellungen über das Konstrukt der kognitiven Hemmung. Dabei ist insbesondere die konkrete Natur der sich in diesem Zusammenhang vollziehenden Prozesse bisher soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 83 wenig geklärt. Deshalb soll in dem begonnenen Projekt eine Modellvorstellung zur Wirkungsweise kognitiver Hemmungsprozesse entwickelt und an Hand ausgewählter Paradigmen experimentell geprüft werden. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 32-96; Personen je Altersgruppe - junge Erwachsene -20-35 Jahre- und ältere Erwachsene -60-75 Jahre-; Auswahlverfahren: Zufall). VERÖFFENTLICHUNGEN: Titz, C.; Behrendt, J.; Hasselhorn, M.; Schmuck, P.: Eignet sich der Negative Priming Effekt zur reliablen Abbildung interindividueller Differenzen kognitiver Hemmung? In: Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie, 24, 2003, 2, S. 135-147.+++Hasselhorn, M.; Behrendt, J.: Von der Gnade des Vergessens - absichtliches Vergessen in unterschiedlichen Lebensaltern. Göttingen: Georgia Augusta 2003, S. 137-142. ARBEITSPAPIERE: Behrendt, J.: Kognitive Hemmung im Alter - Experimente mit dem Directed Forgetting Paradigma. Univeröff. Dissertation. Univ. Göttingen 2003. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Göttingen, Biologische Fakultät, Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie Abt. 4 Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie (Goßlerstr. 14, 37073 Göttingen) KONTAKT: Behrendt, Jörg (Tel. 0551-39-9283, Fax: 0551-39-9322, e-mail: [email protected]); Hasselhorn, Marcus (Prof.Dr. Tel. 0551-39-9288, e-mail: [email protected]) [129-L] Böhme, Günther; Dabo-Cruz, Silvia (Hrsg.): Gerontologie in Bildungstheorie und Praxis: 20 Jahre Frankfurter Universität des 3. Lebensalters, Idstein: Schulz-Kirchner 2003, 173 S., ISBN: 3-8248-0369-0 INHALT: "Die hier vorgelegten Texte berichten von Geschichte und Zielsetzung der 'Universität des 3. Lebensalters' an der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität sowie ihren Beiträgen zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Alter und Altern im Rahmen der Gerontologie. Aus Anlass des 20-jährigen Bestehens werden die Entwicklung und die Tätigkeit der Einrichtung aus mehreren Perspektiven dargestellt. Dabei wird die eigene, aus TheorieDiskussionen entwickelte Konzeption einer Alternswissenschaft deutlich, in deren Zentrum die Idee der Bildung steht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Günther Böhme: Zur Einführung (7-14); Heinz-Elmar Tenorth: Wie lernen Generationen voneinander? Generationsverhältnisse als Bildungsprozesse (15-33); Gerd Iben: Die schwierigen Anfänge (35-45); Günther Böhne: Idee, Genese und Gestalt der Universität des 3. Lebensalters (47-64); Esther Ringling: Prof. Dr. Anitra Karsten (1902-1988) ? ihr Leben, ihr Lebenswerk. Ein Portrait (6591); Hildegard Neufeld: Projekte älterer Studierender an der Universität des 3. Lebensalters und ihr Einfluss auf das Altersbild (93-106); Frank-Olaf Brauerhoch: Warum an der U3L studieren? (107-116); Silvia Dabo-Cruz: Soziale Gerontologie ? Forschung und Lehre an der Universität des 3. Lebensalters (117-134); Elisabeth Wagner: Neue Medien ? Neue Herausforderungen für die Bildung im Alter (135-151); Friedrich-Karl Holthaus: Erfahrungsaustausch mit Seniorstudierenden aus den neuen Bundesländern (153-155). 84 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter [130-L] Börsch-Supan, Axel; Jürges, Hendrik; Lipps, Oliver: SHARE: Building a Panel Survey on Health, Aging and Retirement in Europe, (Discussion Paper / Mannheimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA), 32), Mannheim 2003, 29 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mea.uni-mannheim.de/mea_neu/pages/files/nopage_pubs/k3pzhnwk1t1zjymk_dp32.pdf) INHALT: Das Altern stellt eine der größten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts dar. Das aus EU-Mittel finanzierte SHARE-Projekt soll eine Studie über Gesundheit, Altern und Ruhestand in Europa erarbeiten und damit Politik und Wissenschaft wichtige Erkenntnisse zur Verfügung stellen, die es erlauben, diese beispiellose Herausforderung zu bewältigen. Hauptziel von SHARE ist es, einen interdisziplinären, ganz Europa abdeckenden Paneldatensatz zu erstellen, der Menschen ab 50 Jahren erfasst. Das Projekt führt Wissenschaftler aus vielen Disziplinen zusammen, so aus den Bereichen Epidemiologie, Soziologie, Statistik, Psychologie, Demographie und Wirtschaftswissenschaften. Wissenschaftler aus über 15 Ländern arbeiten an Machbarkeitsstudien, Experimenten und Forschungsmethoden mit dem Ziel, eine Studie mit über 22000 Teilnehmern durchzuführen. Diese multidisziplinäre Studie wird neue Erkenntnisse über das komplexe Zusammenwirken wirtschaftlicher, medizinischer, psychologischer und sozialer Faktoren in Bezug auf die Lebensqualität älterer Menschen erbringen. (ICEÜbers) [131-L] Bott-Bodenhausen, Karin: Lernen im Dialog der Generationen, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 10/2002, Nr. 1/2, S. 159-170 INHALT: "Beziehungen zwischen den Generationen werden heute gern als 'belastet' durch demographische 'Überalterung' und damit einhergehende sozial-, arbeitsmarkt-, gesundheits- und rentenpolitischen Interessenkonflikte beschrieben. Doch ein 'Kampf der Generationen' ist nicht zu erwarten: Alte wie junge Menschen bilden keine homogene Gruppe, Jugend und Alter sind notwendige Bestandteile des Lebenslaufes und nicht separate Konfliktparteien, und die mancherorts prophezeite Entfremdung und Isolation älterer Menschen ist bislang nicht im erwarteten Ausmass eingetreten. Eine Förderung des Austausches zwischen Altersgruppen wird dennoch national wie international angestrebt. In Deutschland fördern zahlreiche Projekte einen Dialog der Generationen. Beispielhaft werden Zeitzeugenprojekte, ExpertinnenBeratungsnetze und 'SchülerInnen unterrichten SeniorInnen' vorgestellt. Welche Bedeutung solche Projekte für die TeilnehmerInnen besitzen (können), ist wenig erforscht; Erfolg und Nachfrage belegen aber, dass sie wichtige Funktionen für junge wie alte Beteiligte und daher Modellcharakter für ein produktives intergenerationales Lernen haben können." (Autorenreferat) [132-F] Brandt, Silke (Bearbeitung): Freizeitverhalten im mittleren und höheren Lebensalter als Beitrag einer gesunden Lebensführung INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 85 INSTITUTION: Universität Rostock, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Institut für Medizinische Psychologie (18051 Rostock) [133-L] Burzan, Nicole: Zeitgestaltung im Alltag älterer Menschen: eine Untersuchung im Zusammenhang mit Biographie und sozialer Ungleichheit, (Reihe Forschung : Soziologie, Bd. 173), Opladen: Leske u. Budrich 2002, 220 S., ISBN: 3-8100-3684-6 (Standort: UB Bonn(5)-2003-1313) INHALT: Die Dissertation untersucht empirisch Formen der Zeitgestaltung älterer Menschen. Gezeigt wird,das die Art der Zeitgestaltung nicht oder zumindest nicht ausschließlich individuell "gewählt" werden kann, sondern dass soziale Bedingungen (z.B. die frühere und gegenwärtige Lebenssituation), Erwartungshaltungen und biographische Ressourcen eine große Rolle spielen. Den Formen der Zeitgestaltung geht die vorliegende Arbeit durch eine explorative empirische Untersuchung anhand von qualitativen Leitfadeninterviews nach. In diesem Rahmen werden auch einige Aspekte sozialer Ungleichheit (z.B. Bildung) nochmals gesondert auf ihren möglichen Einfluss auf die heutige Zeitgestaltung hin untersucht. Insgesamt verknüpft die Arbeit vier soziologische Forschungsbereiche miteinander: (1) die Soziologie des Alters, da die Zielgruppe ältere Menschen sind und ihre Lebenssituation den Hintergrund für ihre Zeitgestaltung darstellt; (2) die Zeitforschung in ihrer soziologischen Ausrichtung, die Zeit als soziales Konstrukt versteht, das zwischenmenschliche Beziehungen beeinflusst; (3) die Biographieforschung, da die vorliegende Untersuchung in einem explorativen Sinne die Biographie als erklärende Ebene für die gegenwärtigen Muster der Zeitgestaltung heranzieht und (4) schließlich den Bereich der sozialen Ungleichheit, da - soweit aus dem Datenmaterial heraus möglich - die soziale Herkunft, das Geschlecht, die Bildung und der Wandel der sozialen Stellung im Zeitverlauf als weitere mögliche Einflussfaktoren für Zeitgestaltung untersucht werden. (ICA2) [134-F] Erdfelder, Edgar, Prof.Dr. (Bearbeitung): Gedächtnis und Urteilen im Alter INHALT: Anhand des Rückschaufehler-Paradigmas (Hindsight-Bias) soll die Interaktion von Gedächtnis- und Urteilsprozessen im Alter untersucht werden. Erste Untersuchungsergebnisse deuten an, dass die Stärke des Rückschaufehlers kontextabhängig mit wachsendem Lebensalter sowohl zu- als auch abnehmen kann. Ziel des Projektes ist es, dieses komplexe Muster von Zusammenhängen zwischen der Stärke des Rückschaufehlers und dem Lebensalter zu nutzen, um verschiedene Theorien kognitiven Alterns gegeneinander zu testen. METHODE: Anhand von Almanach-Fragen mit versus ohne anschließende Mitteilung der korrekten Antwort wird der Rückschaufehler im sogenannten Gedächtnisdesign experimentell untersucht. Die Analyse der Daten erfolgt im Rahmen eines multinomialen Modells HB13, das Erdfelder und Buchner (JEP:LMC, 1998) für die Analyse von Rückschaufehlerdaten vorgeschlagen haben. Untersuchungsdesign: experimentelles Kontrollgruppendesign DATENGEWINNUNG: Experiment. VERÖFFENTLICHUNGEN: Erdfelder, E.; Buchner, A.: Decomposing the hindsight bias: a processing tree model for separating recollection and reconstruction biases in hindsight. in: Journal of Experimental Psychology - Learning, Memory and Cognition, 24, 1998, pp. 387414.+++Dehn, D.M.; Erdfelder, E.: What kind of bias is hindsight bias? in: Psychological Re- 86 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter search, 61, 1998, pp. 135-146. ARBEITSPAPIERE: Erdfelder, E.; Bayen U.J.; Enneking, A.; Bearden, J.N.: Rückschaufehler im Alter. Vortrag auf dem 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Jena vom 24.-28.8.2000. in: Deutsche Gesellschaft für Psychologie (Hrsg.): Abstract CD-Rom zum 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Lengerich: Pabst 2000.+++Erdfelder, E.; Bayen U.J.: Der Rückschaufehler als Prüfstein für Theorien des kognitiven Alterns. Vortrag auf dem 2. Hindsight-Bias-Workshop, Schloss Rauischholzhausen (bei Gießen), 3.-5. Nov. 2000.+++Bayen, U.J.; Erdfelder, E.; Auer, T.S.: Working memory load diminates age differences in hindsight bias. Abstracts of the Psychonomic Society, 44th Annual Meeting, 8, p. 127. ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Alexander von Humboldt-Stiftung INSTITUTION: Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Psychologie III Allgemeine und Differentielle Psychologie (68131 Mannheim) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-181-2146, e-mail: [email protected]) [135-L] Erlangsen, Annette; Bille-Brahe, Unni; Jeune, Bernard: Differences in suicide between the old and the oldest old, (MPIDR Working Paper, 2002-030), Rostock 2002, 21 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002030.pdf) INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind Unterschiede in der Sterblichkeit durch Suizid zwischen alten Menschen (65- bis 79jährige) und sehr alten Menschen (80 Jahre oder älter). Die Untersuchung berücksichtigt alle über 50jährige Menschen, die in Dänemark zwischen 1972 und 1997 Selbstmord begingen, aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Alter, Personenstand und Todesart, wobei ein Lexis-Diagramm die Erfassung von Alters-, Perioden- und Kohorteneffekten ermöglichte. Insgesamt begingen 17328 Menschen Selbstmord, 10220 Männer und 7108 Frauen. Die höchste Suizidrate findet sich bei sehr alten Männern, seit Mitte der 1990er Jahre auch bei Frauen. Heirat hat einen präventiven, mit dem Alter allerdings abnehmenden Effekt auf Selbstmord. Mit zunehmendem Alter werden zuverlässigere Selbstmordmethoden verwendet. Es zeigte sich ein klarer Unterschied zwischen der Selbstmordsterblichkeit alter und sehr alter Menschen. Selbstmorde alter Menschen haben mehr mit den Selbstmorden von Menschen im mittleren Lebensalter gemeinsam als mit denen sehr alter Menschen. Bei sehr alten Menschen, die Selbstmord begehen, ist der Todeswunsch sehr hoch. (ICEÜbers) [136-L] Farmer, Karl; Haupt, Reinhard; Lachmann, Werner (Hrsg.): Lang leben und verarmen?: wirtschaftswissenschaftliche und ethische Aspekte der Alterssicherung im 21. Jahrhundert, (Marktwirtschaft und Ethik, Bd. 7), Münster: Lit Verl. 2003, VI, 132 S., ISBN: 3-8258-6441-3 (Standort: UB Bonn(5)-2003-2081) INHALT: "Der deutsche Bundestag beschloss Anfang 2001 eine Rentenanpassungsformel, nach der staatlich geförderte private Altersvorsorge für schwächere Zuwächse der Sozialrenten sorgen wird. Bei Sozialexperten und der Arbeitnehmervertretung ließ die rot-grüne Rentenreform die Befürchtung 'Lang leben und verarmen?' aufkommen. Das Problem einer finanziell tragfähigen und sozialverträglichen Alterssicherung für das 21. Jahrhundert fordert den wirtschaftswissenschaftlichen Sachverstand und das wirtschaftsethische Augenmaß heraus. Die in soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 87 diesem Band versammelten Beiträge begegnen dieser Herausforderung fachkundig und ethisch engagiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wolfgang Harbrecht: Perspektiven der Altersversorgung im 21. Jahrhundert aus volkswirtschaftlicher Sicht (1-22); Hans Fehr: Die Krise des Umlageverfahrens in Deutschland: Ist die rot-grüne Rentenreform auf dem richtigen Weg? (23-40); Ronald Wendner: Soll die Öko-Steuer die Rente sichern? Globaler Klimawandel und Alterssicherung (41-58);Manfred Neumann: Vom Umlageverfahren zum Kapitaldeckungsverfahren der Alterssicherung (59-64); Reinhard Renschler: Gerechtigkeit des Generationenvertrags (65-76); Werner Lachmann: Hilfe! Die Jungen wandern aus. Generationengerechtigkeit als ethische Norm künftiger Altersvorsorge (77-90); Spiridon Paraskewopoulos: Ist eine zusätzliche private Altersvorsorge in Deutschland notwendig? Mikro- versus makroökonomische Aspekte (91-98); Manfred Gunther Kuliga: Lebens-, Finanz- und Altersversorgung: Praktische Aspekte (99-115) Ekkehard Jacoby: Altersvorsorge in der Bibel und was wir heute davon lernen können (117-129) [137-L] Görgen, Thomas; Nägele, Barbara: Ältere Menschen als Opfer sexualisierter Gewalt, (Forschungsberichte / Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V., Nr. 89), Hannover 2003, 89 S. (Standort: UuStB Köln(38)20030107013; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Bericht befasst sich mit sexualisierten Gewaltdelikten an älteren Menschen.Der Forschungsüberblick zeigt, dass es sich um einen wissenschaftlich nur im Ansatz durchdrungenen Bereich handelt. Die wenigen Studien, die sich spezifisch mit Opfererfahrungen durch sexualisierte Gewalt im Alter auseinandersetzen, stützen sich überwiegend auf kleine, nicht repräsentative Stichproben und sind aufgrund unterschiedlicher Fragestellungen, methodischer Zugänge und Modalitäten der Stichprobenbildung nur sehr eingeschränkt vergleichbar. Verbreitung und Häufigkeit von Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt in der älteren Bevölkerung lassen sich bislang nur grob abschätzen. Große repräsentative Studien, die diesen Bereich im Detail untersucht hätten, fehlen. Ältere Menschen werden insgesamt seltener Opfer von Gewalttaten als jüngere; das gilt nach allen vorliegenden Erkenntnissen auch für Sexualdelikte (und für diesen Deliktbereich zumindest quantitativ sogar stärker als für andere Deliktmuster). Neben dieser Grundaussage erlauben die vorliegenden Studien folgenden Schluss: Ein weitgehendes Ignorieren der Thematik ist nicht nur in der Forschung, sondern in der Gesellschaft insgesamt festzustellen; es wurzelt in Stereotypen über ältere Menschen als in diesem Sinne unattraktive und daher nur wenig gefährdete Opfer. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass mit einer solchen selektiven Unaufmerksamkeit gegenüber einem Deliktsbereich eine altersspezifisch geringe Dunkelfeldausschöpfung einhergeht. (ICA2) [138-L] Heigl, Andreas: Wachstumsmärkte in alternden Gesellschaften, in: Politische Studien : Zweimonatsschrift für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 54/2003, H. 390, S. 80-89 (Standort: UuStB Köln(38)-POL2927; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.hss.de/downloads/PS390.pdf) INHALT: Demografische Alterung wird nicht nur in Deutschland, sondern in den meisten modernen Industrieländern als die größte Herausforderung gesehen, die es im 21. Jahrhundert zu bewältigen gilt. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Aufsatz mit den Alten der Zukunft als wichtigen Impulsgebern des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels sowie 88 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter als Antriebsmotor langfristiger Wirtschaftspotenziale. Bisher stehen junge Menschen als Konsumenten und Trendsetter im Mittelpunkt von Wirtschaft und Werbung. Doch Deutschlands Großelterngeneration war noch nie so rüstig und vermögend wie heute, so dass die neuen Alten als wirtschaftlicher Hoffnungsträger gelten. Im Zentrum der Analyse steht die so genannte '3rd Generation', die als Teil einer numerischen Einteilung des Lebenslaufs zu verstehen ist: Zuerst durchlebt man eine Phase der Sozialisation und Erziehung, danach der Reife, der Verantwortung und des Verdienens, die 3rd Generation ist dann die Phase der persönlichen Erfüllung, der schließlich Abhängigkeit und Altersschwäche folgt. In einem ersten Schritt wird das weltweite Phänomen der Alterung unter besonderer Berücksichtigung des Altersaufbaus in Deutschland erläutert. Im Anschluss folgt eine Darstellung des Zusammenhangs zwischen dem Lebenszyklus und dem Konsumverhalten. In einem dritten Schritt werden die Gewinnbranchen in einer alternden Gesellschaft präsentiert. Dazu zählen (1) das Gesundheitswesen, (2) Wohnen und Lifestyle sowie (3) Finanzdienstleister. In einem abschließenden Fazit wird die zukünftige wirtschaftliche Bedeutung der Grey Economy betont, die nach Ansicht des Autors durch Reformen nicht beschnitten werden sollte. (ICG2) [139-F] Herzberg, Philipp Yorck, Dr.; Schindler, Ines, Dipl.-Psych.; Hornig, Katja; Freund, Alexandra, Prof.Dr.; Fleeson, William, Prof.Dr.; Greve, Werner, Prof.Dr. (Bearbeitung); Staudinger, Ursula M., Prof.Dr. (Leitung); Staudinger, Ursula M., Prof.Dr. (Betreuung): Selbst und Persönlichkeit im höheren Lebensalter: Lebensgestaltung und psychologische Resilienz (Teilprojekt der Berliner Altersstudie) INHALT: Das Projekt hat es sich zunächst zur Aufgabe gemacht, verschiedene Aspekte von Selbst und Persönlichkeit (Emotionen, Bewältigungsverhalten, Zielsystem, Zeiterleben) alter und sehr alter Menschen zu beschreiben. Weiterhin wurden die genannten Aspekte von Selbst und Persönlichkeit als zentrale Schutzmechanismen untersucht, die den alten Menschen vor Ein-brüchen im subjektiven Wohlbefinden bewahren können. Dieses Phänomen wird unter dem Konzept der psychologischen Widerstandsfähigkeit oder Resilienz zusammengefasst (Staudinger & Greve, 1999). Schließlich richtet sich besondere Aufmerksamkeit auf das Konstrukt des persönlichen Lebensinvestments als einem Mechanismus der Entwicklungsregulation (Dissertation Schindler) und auf das Zeiterleben als möglicher Indikator gelungener Entwicklungsregulation (Habilitation Herzberg). Persönliches Lebensinvestment im Alter: Das persönliche Lebensinvestment (PLI) der Teilnehmer (70-100 Jahre) der Berliner Altersstudie über vier Meßzeitpunkte hinweg wird zunächst beschrieben und intraindividuelle Entwicklungsverläufe aufgrund interner und externer Ressourcenlage werden vorhergesagt. Unter PLI versteht man das Ausmaß an Energie, das Menschen in Form von Handlungen oder Gedanken in zehn zentrale Lebensbereiche (Gesundheit, kognitive Leistungsfähigkeit, Hobbys und Interessen, Beziehung zu Freunden und Bekannten, Sexualität, Wohlergehen der Angehörigen, Beruf oder berufsähnliche Beschäftigung, Unabhängigkeit, Nachdenke über das eigene Leben, Tod und Sterben) investieren, um dort ihre Ziele zu erreichen oder Verlusten vorzubeugen. Drei Fragen stehen hierbei gegenwärtig im Mittelpunkt: 1. Wie hängt PLI mit den berichteten Alltagsaktivitäten und persönlichen Zielen im Alter zusammen? 2. Wie entwickelt sich PLI im Alter? 3. Welche Rolle spielt PLI für ein erfolgreiches, gelingendes Altern? Zeiterleben: Zeit ist für viele Menschen ein so selbstverständlicher Begriff, dass es einiger Anstöße bedarf, überhaupt ernsthaft darüber nachzudenken. Wenn in der Psychologie von Zeit gesprochen wird, dann meist als objektive Zeit, z.B. als Reaktionszeitin der allgemeinen Psychologie oder als kalendarische Zeit in der Entwicklungspsychologie. Neben dieser physika- soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 89 lisch messbaren Zeit gibtes aber auch so etwas wie eine subjektive Zeit: Aus eigenem Erleben ist uns bekannt, das z.B. ein langweiliger Vortrag wesentlich länger zu dauernscheint, als ein interessanter. Auch das Phänomen, das je älter man wird, desto kürzer die Zeit erlebt wird, zeigt die Notwendigkeit, neben der objektiven Zeit auch die subjektive Zeit zum Gegenstand psychologischer Untersuchungen zu machen. Der Schwerpunkt der Forschung soll dabei auf das subjektive Erleben der Zeit gerichtet werden. Am Anfang der Forschungsbemühungen steht die Analyse der in BASE gesammelten Daten zum Zeiterleben, die Entwicklung weiterer geeigneter Erfassungs methoden für das Zeiterleben und seiner Facetten. Inhaltlich interessieren u.a. folgende Fragestellungen: 1. Wie verändert sich das Zeiterleben über den Lebenslauf? 2. Wovon hängen Veränderungen des Zeiterlebens ab? 3. Wie trägt das Zeiterleben zur Adaptation an Alternsprozesse bei? 4. Lässt sich das Zeiterleben als Indikator erfolgreicher Adaptation i.S. eines objektiven Maßes nutzen? ART: Dissertation; Diplom; Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie Institut für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie Professur für Entwicklungspsychologie der Lebensspanne (01062 Dresden) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0351-4633-4162 od. -3738, Fax: 0351-4633-9460, e-mail: [email protected]) [140-L] Höpflinger, F.: Generativität im höheren Lebensalter: generationensoziologische Überlegungen zu einem alten Thema, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 4, S. 328-334 INHALT: "In diesem Beitrag werden zentrale Aspekte generativen Verhaltens und intergenerativer Orientierungen in unterschiedlichen Phasen des nachberuflichen Lebens (autonomes Rentenalter, Phase verstärkter Gebrechlichkeit bzw. von Pflegebedürftigkeit) diskutiert. Im Unterschied zu bisherigen Diskussionen wird in diesem Beitrag der generative Bezug spezifiziert, indem vier unterschiedliche Generationenkonzepte (familial-verwandtschaftliche Generationen, pädagogische Generationen, historisch-soziologische Generationen, Wohlfahrtsgenerationen) differenziert werden. Je nach Generationenkonzept lassen sich unterschiedliche Formen von Generativität festhalten. Dabei wird u.a. deutlich, dass familiale Generativität häufig in normative Bezüge familial-verwandtschaftlicher Solidarität einbezogen ist, wogegen nicht-familiale Formen der Generativität normativ unbestimmt und rollenmäßig diffus bleiben." (Autorenreferat) [141-L] Huber, Andreas: Sog des Südens: Altersmigration von der Schweiz nach Spanien am Beispiel Costa Blanca, (Soziographie), Zürich: Seismo Verl. 2003, 295 S., ISBN: 3-908239-94-X (Standort: UuStB Köln(38)-30A247) INHALT: "Immer mehr ältere Menschen aus nord- und mitteleuropäischen Ländern verlegen ihren Alterswohnsitz Richtung Süden. Zu den beliebtesten Destinationen zählt Spaniens Mittelmeerküste. 'Sog des Südens' beschäftigt sich mit Altersmigration, einer bisher noch wenig erforschten Form transnationaler Mobilität. Die Studie geht auf die gesellschaftlichen und 90 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter demographischen Veränderungen ein und bietet eine ethnographische Schilderung der so genannten Urbanisation, dem Siedlungstyp, in welchem die meisten ausländischen Residenten an der Costa Blanca leben. Der Alltag und das Leben der Schweizer Rentnerinnen und Rentner wird aufgrund einer schriftlichen Befragung dargestellt. Abschließend werden Probleme thematisiert, die sich aufgrund der vielen älteren ausländischen Residenten für die bestehenden regionalen Versorgungssysteme der Altenhilfe ergeben. Es werden mögliche interventionistische Massnahmen vorgestellt, um dem derzeitigen und für die Zukunft absehbaren Engpass im Angebot sozialer Einrichtungen zu begegnen." (Autorenreferat) [142-F] Institut für Angewandte Sozialwissenschaft GmbH -infas-: Einkommenssicherung und Einkommensverwendung älterer Menschen in NordrheinWestfalen INHALT: Die Studie verfolgte das Ziel, abgesicherte Erkenntnisse über die soziale Lage und die finanzielle Situation von Menschen im Alter von 55 bis 80 Jahren in NRW zu gewinnen. In der telefonischen Befragung ging es unter anderem um die finanzielle Absicherung von Haushalten, in denen ältere Menschen leben, und um deren Ausgaben für Wohnen, Lebenshaltung, Gesundheit und Freizeit. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen ART: keine Angabe BEGINN: 2001-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Institut für Angewandte Sozialwissenschaft GmbH -infas- (Margarethenstr. 1, 53175 Bonn) KONTAKT: Institution (Tel. 0228-3822-409, e-mail: [email protected]) [143-L] Jäckel, Michael; Kochhan, Christoph; Rick, Natalie: Ist die Werbung aktuell?: ältere Menschen als 'Werbeträger', in: Herbert Willems (Hrsg.): Die Gesellschaft der Werbung : Kontexte und Texte, Produktionen und Rezeptionen, Entwicklungen und Perspektiven, Opladen: Westdt. Verl., 2002, S. 675-690, ISBN: 3-531-13823-5 INHALT: "Der Aufsatz setzt sich mit der Frage auseinander, welchen Stellenwert ältere Menschen in der Werbung heute und zukünftig einnehmen (werden). Trotz einer zunehmenden Beachtung älterer Menschen als interessante Zielgruppe herrscht eine Zurückhaltung bei der Ansprache dieser Zielgruppe mit Hilfe älterer Werbeprotagonisten vor. Eher dominiert eine Orientierung an gesellschaftlich vorherrschenden Vorstellungen von Alter einerseits und der Idealisierung von Jugendlichkeit andererseits. Der Beitrag diskutiert mögliche Entwicklungen von Werbestrategien unter Bezugnahme auf Fallbeispiele. Es wird erwartet, dass die Werbung aufgrund der demografischen Entwicklung gezwungen sein wird, zukünftig noch deutlichere Akzente zu setzen und verstärkt ältere Menschen in die Werbung einzubinden. Werbung wird aber nichtsdestoweniger ein Phänomen bleiben, das durch selektive Wahrnehmung gekennzeichnet ist und gesellschaftliche Entwicklungen in der ihr eigenen Sprache und Symbolik rekonstruiert und modifiziert. Jugendlichkeit wird ein Sinnbild der Zukunft bleiben und auch die Darstellung älterer Menschen in der Werbung mitbestimmen." (Autorenreferat) soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 91 [144-F] Kaiser, Claudia, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Friedrich, Klaus, Prof.Dr. (Leitung): Ruhesitzwanderung älterer Deutscher in den europäischen Mittelmeerraum: das Beispiel Spanien INHALT: Die internationale Ruhesitzwanderung von nord- und westeuropäischen Senioren in klimatische Gunsträume des Mittelmeerraums ist ein historisch junges Phänomen, das in zunehmendem Maße zu demographischen, sozialen und ökonomischen räumlichen Umverteilungen innerhalb Europas beiträgt. Einerseits löst der Zuzug von Senioren Wachstumsimpulse, andererseits aber auch zunehmend Konflikte in den Zielregionen aus. Vor dem Hintergrund der regionalpolitischen Relevanz des Phänomens im Zuge der Europäischen Integration ist das Ziel des Projekts, die Muster und Prinzipien der europäischen Ruhesitzwanderung, die alltagsweltlichen Organisationsformen der Migranten vor Ort sowie die sozialen, demographischen und regionalökonomischen Auswirkungen auf die Zielregionen des mediterranen Europas zu analysieren und Schlussfolgerungen für die regionale Strukturplanung zu ziehen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Spanien, Mallorca METHODE: Für die - aufgrund der Datenlage unerläßliche - Primärerhebung wird Spanien als Hauptzielland der Ruhesitzwanderung mit Mallorca als engerem Untersuchungsgebiet ausgewählt. Hier werden umfangreiche qualitative und quantitative Erhebungen durchgeführt, darunter Expertengespräche und eine teilstrukturierte mündliche Befragung von etwa 500 deutschen Senioren. ART: gefördert BEGINN: 1999-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät, Institut für Geographie Abt. Sozialgeographie (06099 Halle) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0345-5526057, e-mail: [email protected]) [145-F] Kessler, Eva-Marie, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Staudinger, Ursula M., Prof.Dr. (Betreuung): Sozialer Kontext als Ressource der Lebensgestaltung. Interaktion zwischen alten und jugendliche Menschen - wann können beide Seiten voneinander profitieren? INHALT: Lebensgestaltung findet immer in Wechselwirkung mit inneren und äußerenEntwicklungskontexten statt. Ein wichtiger äußerer Entwicklungskontext fürden Menschen sind andere Menschen. In unserer Gesellschaft sind Lebensläufe gegenwärtig noch so strukturiert, dass man außerhalb der Familie normalerweise nur mit etwa Gleichaltrigen zusammen kommt, keinesfalls jedoch mit Angehörigen der übernächsten Generation. Theorien und Befunde der entwicklungspsychologischen Forschung geben nun Anlass zu der Vermutung dass genau dieser generationsübergreifende Interaktionskontext besonders förderliche Eigenschaften haben könnte. Ausgehend von solchen Überlegungen steht im Zentrum des gegenwärtigen Projektes die Interaktion zwischen älteren und jugendlichen Menschen außerhalb der Familie. Es soll untersucht werden, unter welchen Bedingungen die alters-heterogene Interaktion positive Effekte auf das Verhalten von (nicht miteinander verwandten) alten und jugendlichen Personen hat. Mit Hilfe einer Laboruntersuchung soll gezeigt werden, dass in bestimmten situativen Kontexten auf beiden Seiten Motivlagen aktiviert werden können, die positive psychologische Effekte mit sich bringen. Dabei wird erwartet, dass diese Effekte insbesondere in solchen Bereichen deutlich werden, in denen die jugendlichen und alten Menschen alterstypische Defizite aufweisen. 92 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie Institut für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie Professur für Entwicklungspsychologie der Lebensspanne (01062 Dresden) KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0351-4633-4162 od. -3738, Fax: 0351-4633-9460, e-mail: [email protected]) [146-F] Kray, Jutta, Dr.; Eppinger, Ben; Schellenbach, Michael; Stürmer, Sandra (Bearbeitung); Lindenberger, Ulman, Prof.Dr. (Leitung): Alter, Ressourcen und Kognition - Sensomotorik und kognitive Kontrolle (Teilprojekt EM 2) INHALT: Neuere Forschungsergebnisse belegen einen starken alterskorrelierten Zusammenhang zwischen intellektuellen, sensorischen und sensomotorischen Leistungen. Gemäß der kognitiven Durchdringungshypothese bedürfen sensorische und sensomotorische Aspekte des Verhaltens im Laufe des Erwachsenenalters zunehmend der kognitiven Kontrolle, deren Effizienz ebenfalls alterungsbedingt nachlässt. Behaviorales Altern lässt sich demnach durch wachsende Anforderungen an eine abnehmende Ressource charakterisieren. Die aktuellen empirischen Arbeiten erforschen die Implikationen dieses Dilemmas im Bereich der Raumnavigation. Drei Gründe sprachen für diese Wahl. Erstens ist räumliche Orientierung von zentraler Bedeutung für den Erhalt der Alltagskompetenz im Alter. Zweitens ist die Neurokognition der Raumnavigation, auch aufgrund einschlägiger Tiermodelle, vergleichsweise gut erforscht, so dass ein solides Fundament für altersvergleichende Untersuchungen besteht. Drittens werden in Zusammenarbeit mit dem SFB-Projekt REAL die Voraussetzungen des Designs intelligent unterstützender Umwelten erforscht. In der positiven Vision des Alternsprozesses und der Alternsforschung spielt die Entwicklung intelligent unterstützender, computerisierter Umwelten eine zentrale Rolle. Dabei orientiert sich die Arbeit an zwei psychologischen Ansätzen: a) der Unterscheidung zwischen selbst-initiierter versus umweltgestützter Verarbeitung von Fergus I. M. Craik; b) der Theorie der "Selektiven Optimierung mit Kompensation" (SOK) von Paul und Margaret Baltes. Ein besonderes Interesse gilt der Externalisierung von Kontrollfunktionen durch intelligente Hilfsmittel. Weitere Informationen zur Forschung erhalten Sie unter http://www.uni-saarland.de/fak5/lindenberger/research/research.htm und unter http://www.coli.uni-sb.de/sfb378/projects.phtml?action=2&w=8 . ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3 Psychologie AE Entwicklungspsychologie (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken); Universität Saarbrücken, SFB 378 Ressourcenadaptive kognitive Prozesse (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken) KONTAKT: Leiter (Tel. 0681-302-3839, Fax: 0681-302-3871, e-mail: [email protected]) [147-L] Kuhlmey, Adelheid: Krankheit und Lebenszufriedenheit im Alter, in: Heinz-Dieter Basler, Siegfried Keil (Hrsg.): Lebenszufriedenheit und Lebensqualität im Alter, Bonn: Vektor Verl., 2002, S. 13-27, ISBN: 3929304-43-0 (Standort: UuStB Köln(38)-29A5677) soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 93 INHALT: Die Verfasserin setzt sich zunächst mit den Begriffen Gesundheit und Krankheit auseinander, um dann zu fragen, welche Veränderungen mit dem Altern der Bevölkerung in diesem Zusammenhang zu erwarten sind. Ihre These lautet: Selbst bei Fortschreibung heutiger Gesundheitsverhältnisse verbessern sich die Chancen für eine bleibende Lebenszufriedenheit im Alter, weil sich die Potenziale eines eigenverantworteten Umgangs mit dem Risiko Krankheit entwickeln und sich Fremdressourcen umgestalten. Die Verfasserin fragt abschließend nach der Beeinträchtigung der Lebenszufriedenheit im Alter durch Kranksein und der Möglichkeit, eine altersadäquate Balance zwischen Gesundheit und Krankheit herzustellen. (ICE2) [148-F] Marquard, Markus, M.A. (Bearbeitung); Stadelhofer, Carmen (Leitung): Kompetenznetzwerk der Generationen - Erfahrungswissen in intergenerativen Lernpartnerschaften und Lernprojekten INHALT: Zielsetzung und Vorgehensweise: Ziel des Kompetenznetzwerks der Generationen ist es, den Dialog der Generationen durch intergenerative Lehr- und Lernprozesse zu fördern und die Kompetenzen und Erfahrungen von Menschen jeden Alters für andere und die Gesellschaft nutzbar zu machen. Tragende Pfeiler des Kompetenznetzwerks der Generationen sind die Bereitschaft von älteren und jüngeren Menschen, eigene Kompetenzen und Erfahrungen anderen freiwillig zur Verfügung zu stellen, das Interesse an Vertiefung und Erweiterung des eigenen Wissens, sowie die Neugier auf Diskussion von Frage- und Problemstellungen auf dem Hintergrund verschiedener Generations- und Wissensperspektiven zu fördern. In diesem Zusammenspiel können Ältere als ExpertInnen ihrer eigenen im Lebenslauf erworbenen Erfahrungen dazu beitragen, dass Fragestellungen der Jüngeren wissensvernetzt und lebenspraktisch behandelt werden, Jüngere können neue Perspektiven und spezifisches Wissen und Können einbringen, im Sinne des "forschenden Lernens" können zu ausgewählten gesellschaftlichen Fragestellungen gemeinsam Lösungswege und Perspektiven erarbeitet werden. Neben den inhaltlichen Gewinnen entstehen durch das gemeinsame Tun soziale Kontakte zwischen den Generationen, die der zunehmenden Kluft zwischen den Generationen entgegenwirken und das Gefühl der gemeinsamen Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft stärken. In drei ausgewählten Regionen in Süddeutschland (Innovationsregion Ulm/ Neu Ulm, Bodenseeregion), der Region Sachsen (Leipzig, Mittweida) und Norddeutschland (Hannover und Lübeck) sollen Kompetenz- und Lerngemeinschaften entstehen, die bundesweit vernetzt werden und deren Basis ein Informations- und Kompetenz-Pool (Datenbank) bildet. Projektstand und Zwischenergebnisse: Grundlagen für den Aufbau des Kompetenznetzwerks wurden durch zwei MultiplikatorInnen - Workshops im November 2002 und im April 2003 gelegt. In der Region Ulm/ Neu-Ulm startete das Projekt mit einem SchülerInnenWettbewerb 2002 und einem Tag der Generationen im Januar 2003. Im Frühsommer 2003 wurden intergenerative Studienfahrten nach Weimar und Augsburg durchgeführt. Gestartet wurden auch Projekte zu den Themen "Wohnen - früher und heute" und "Unsere Stadt in der Nachkriegszeit". Im Rahmen der Ulmer Senioren Woche wurden unter dem Thema "Bilder von Jung und Alt" mehrere Workshops zusammen mit Schulen durchgeführt und auf dem 2. Ulmer Tag der Generationen am 24. Oktober einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Weitere Projekte sind derzeit in Vorbereitung. Die ersten Erfahrungen sollen nun auf die anderen Modellregionen übertragen und mit den Kooperationspartnern Projekte vor Ort durchgeführt werden. Im Herbst 2003 soll zudem ein virtuelles Lernprojekt durchgeführt werden, bei dem die Modellregionen exemplarisch vernetzt werden. Ein kleiner Initiativkreis mit Beteiligten 94 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter wird diese Entwicklungen evaluieren und die Konzeption für das Kompetenznetzwerk der Generationen weiterentwickeln. Unterstützt wird der Initiativkreis durch Expertenworkshops. Für 2004 ist eine Fachkonferenz geplant, bei der die ersten Ergebnisse vorgestellt und mit einer Fachöffentlichkeit diskutiert werden sollen. Besonderheiten: Das Kompetenznetzwerk der Generationen wird im Jung-Alt Projektverbund des ZAWiW gemeinsam mit dem "Generationennetzwerk Umwelt" (GNU) und dem Patenschaftsprogramm "biffy" durchgeführt. Weitere Jung-Alt Projekte sind in Vorbereitung. Bundesweiter Projektpartner ist das "Virtuelle und reale Lernnetzwerk für ältere Erwachsene" (ViLE). Weitere bundesweite Kontakte sind derzeit im Entstehen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Marquard, Markus: Kompetenznetzwerk der Generationen: Visionen einer generationsübergreifenden "Learn-Community". in: Neue Medien in der Bildung, Wissenschaftliche Zeitschrift der Hochschule Mittweida (FH) 2002, Nr. 8. ARBEITSPAPIERE: Dokumentation des Wettbewerbs 2002 Dokumentation KDG-Workshops in Bad Urach, November 2002.+++Eine Dokumentation des zweiten Workshops aus dem April 2003 ist in Vorbereitung. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: Robert Bosch Stiftung GmbH FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Ulm, Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung ZAWiW- (89069 Ulm) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0731-5023194, e-mail: [email protected]) [149-L] Martin, M.; Frey, C.; Oswald, F.; Almeida, D.: Alter als Prädiktor für Alltagsanforderungen im höheren Alter, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 36/2003, H. 1, S. 42-49 INHALT: "Über die Lebensspanne wirken sich unterschiedliche Umweltkontexte mittel- und langfristig auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Welche Alltagskontexte sich auf verschiedene Aspekte von Alltagsanforderungen auswirken ist jedoch bisher kaum untersucht. In der vorliegenden Untersuchung wurden daher mit Hilfe einer telefonischen Erhebung an einer Stichprobe von 365 Personen zwischen 51 und 80 Jahren (a) Altersunterschiede in den bestehenden Alltagsanforderungen, (b) die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Aspekten selbstberichteter Anforderungen und (c) die Zusammenhangsmuster zwischen alltäglichen Anforderungen einerseits und bedeutsamen Alltagskontexten andererseits verglichen. Die Ergebnisse belegen eine alterskorrelierte Verringerung von Altersanforderungen, Unterschiede zwischen verschiedenen Aspekten von Alltagsanforderungen und Hinweise auf eine sich alterskorreliert verändernde Zusammenhangsstruktur mit den bestehenden Anforderungen in wichtigen Alltagskontexten." (Autorenreferat) [150-L] Motel-Klingebiel, Andreas; Tesch-Römer, Clemens; Kondratowitz, Hans-Joachim von: Lebensqualität von Kinderlosen im Alter geringer: Verteilungen und Determinanten der Lebensqualität im Alter im internationalen Vergleich, in: Informationsdienst Soziale Indikatoren : ISI ; Sozialberichterstattung, gesellschaftliche Trends, aktuelle Informationen ; eine ZUMAPublikation, 2003, H. 30, S. 11-14 (URL: http://www.gesis.org/Publikationen/Zeitschriften/ISI/pdf-files/isi-30.pdf) soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 95 INHALT: "Die Alterung der Gesellschaft wird die Bedingungen des menschlichen Zusammenlebens grundlegend ändern. Auch werden alternde Gesellschaften neue, zum Teil noch gar nicht absehbare, politische und wirtschaftliche Herausforderungen zu bestehen haben: 'Alter' und 'Altern' gelten als ein gesellschaftliches Zukunftsthema und geraten zunehmend in das Blickfeld der wissenschaftlichen und politischen Öffentlichkeit. Vor allem das höhere Lebensalter hat sich als eine eigenständige Lebensphase herausgebildet - gekennzeichnet einerseits durch neue biographische Entwürfe und Formen sozialer Beteiligung, andererseits aber auch geprägt durch Krankheit, Hilfebedürftigkeit und Tod. Mit der Verlängerung der Lebenserwartung bekommt auch die Frage nach den Bedingungen und Möglichkeiten, unter denen Autonomie und Lebensqualität im höheren Lebensalter aufrechterhalten werden, eine neue Bedeutung. Dabei ist auch über Zielgrößen, nicht zuletzt vom Autor dieses Beitrags zu diskutieren: Lebensqualität muss als Maß des Erfolgs sozialpolitischer Intervention verstanden und thematisiert werden, und zwar vor dem Hintergrund der Frage nach der Finanzierbarkeit sozialstaatlicher Leistungen und der Effizienz verschiedener Alternativen." (Autorenreferat) [151-L] Muthesius, Dorothea: Musikerfahrungen im Lebenslauf alter Menschen: eine Metaphorik sozialer Selbstverortung, (Soziologie, Bd. 37), Münster: Lit Verl. 2002, 402 S., ISBN: 3-8258-6403-0 (Standort: UuStB Köln(38)-29A9981) INHALT: "Schriftliche Erzählungen alter Menschen werden textanalytisch zweifach behandelt: historisch und biografisch. Die historische Analyse gilt Detailfragen des Wandels und Umgang mit Musik. Die biografische Analyse zeigt, dass die Musikerzählungen durch alle sozialen Erfahrungsräume führen, wie sie sich im Lebenslauf auftun. Sie bilden eine Metaphorik der sozialen Selbstverortung, die in eine Entwicklungstypik eingebettet ist: Vorrang erhalten Erfahrungen in der Kindheit und Jugend, nahezu ausgelassen wird das Erwachsenenalter. Da auch der Schwerpunkt gesellschaftlicher Selbstverortungs'arbeit' mit Beginn dieser Lebensphase abgeschlossen ist, lässt dies auf eine wichtige Rolle der Musik für biografische Aufgaben schließen. Eine dies überlagernde Typik bildet Differenzen im Milieu und im Stabilitätsgrad des Milieus ab." (Autorenreferat) [152-F] Naumann, Dörte, Dipl.-Soz.; Schilling, Oliver, Dipl.-Psych.; Himmelsbach, Ines, M.A.; Sobe, Katrin (Bearbeitung); Oswald, Frank, Dr.; Wahl, Hans-Werner, Prof.Dr.; Mollenkopf, Heidrun, Dr. (Leitung): Enabling autonomy, participation and well-being in old age: the home environment as a determinant for healthy ageing (ENABLE-AGE) INHALT: Ziel des Projekts ENABLE-AGE ist die Erforschung des Einflusses von Wohnen (objektive Wohnbedingungen, Wohnverhalten, subjektives Wohnerleben) auf Selbständigkeit, gesellschaftliche Partizipation und Wohlbefinden bei hochaltrigen Personen in fünf europäischen Ländern. Gerade im sehr hohen Alter kommt der unmittelbaren räumlich-sozialen Wohnumwelt eine wichtige Rolle für die Aufrechterhaltung von Selbständigkeit und Autonomie zu, die sowohl aus individueller Sicht (Lebensqualität, soziale Integration), als auch aus gesellschaftlicher, nicht zuletzt finanzieller Perspektive (Versorgung) von großer Tragweite ist. Die Befunde sollen auch in den Anwendungsbereichen des Wohnens im Alter Um- 96 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter setzung finden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, England, Schweden, Ungarn, Lettland METHODE: Die disziplinäre Bandbreite der Projektpartner spiegelt sich in seiner methodischen Vielfalt wider. So kommen zur Analyse des unmittelbaren räumlich-sozialen Kontextes neben Instrumenten medizinisch-ergotherapeutischer und soziologischer Herkunft, auch psychologisch-ökogerontologische Verfahren zum Einsatz, die auf Vorarbeiten im Hause basieren (Oswald, Wahl, Martin, & Mollenkopf, in Druck; Oswald & Wahl, in Druck). Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und beinhaltet eine längsschnittliche empirische Studie mit zwei Messzeitpunkten, eine Reihe von qualitativen Vertiefungsstudien mit nationalem Inhaltsschwerpunkten, die Analyse der Lebenslage hochaltriger Personen in den beteiligten Ländern insbesondere hinsichtlich aktueller Richtlinien und nationaler Bestimmungen zum Wohnen im Alter. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2.000; allein lebende, hochaltrige Personen in Privathaushalten -8084 Jahre, 85-90 Jahre- in Deutschland, England, Schweden, Ungarn, Lettland; Auswahlverfahren: Zufall, regional). Qualitatives Interview (Stichprobe: 240; allein lebende, hochaltrige Personen in Privathaushalten -80-84 Jahre, 85-90 Jahre- in Deutschland, England, Schweden, Ungarn, Lettland; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Deutsches Zentrum für Alternsforschung an der Universität Heidelberg -DZFA(Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Oswald, Frank (Dr. Tel. 06221-548114, e-mail: [email protected]) [153-F] Neumann, Lilli, Prof.Dr. (Bearbeitung): Medienpädagogik/ Theaterpädagogik: Frauen, Kreativität, Technik INHALT: In den Anfängen der digitalen "Revolution" in unseren Büros kam mir die Frage auf, wie Menschen sich wohl fühlen müssen, die nicht die Gelegenheit bekommen, den Umgang mit dem Computer zu erlernen, oder zu ihrem eigenen Nutzen gezwungen sind, Computerkurse zu besuchen, wenn sie im Arbeitsprozess bestehen wollen. Mit dem Einzug des Computers, seinen ständig wachsenden technischen Erweiterungen scheinen Frauen und Mädchen allgemein erneut durch den Mythos der weiblichen Technikdistanz betroffen. Insbesondere ältere Frauen scheinen von einer weltweit sich ausdehnenden Kommunikationsform ausgegrenzt zu sein. Vor allem solche, die nicht mehr über berufliche Einbindung ihre Scheu vor den neuen Medien verlieren können oder müssen. Um diesen technischen Forstschritt mit zu vollziehen, empfinden sich viele Frauen oft als "zu alt" oder wehren ab mit "brauch ich nicht mehr". Die einerseits immer höhere Lebenserwartung von Frauen und andererseits die nicht nachvollziehbaren technischen Fortschritte in puncto Neue Medien bedeuten für die Betroffenen eine kommunikative Analphabetisierung . Der sogenannte Backlash im Bildungssektor auf dem Hintergrund der alten Geschlechterdifferenzen bekommt eine Neuauflage. Ältere Frauen fühlen sich gesellschaftlich als auch in der Familie häufig im Abseits, weil sie mit der rasanten Entwicklung der neuen Medien nicht mithalten können und somit auch nicht mitreden können. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Gruppendiskussion. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 97 VERÖFFENTLICHUNGEN: Neumann, Lilli; Projektgruppe Frau und Technik (Hrsg.): Die gefönte Gans- Frauen, Kreativität und Technik. Biographische Texte, Geschichten und Satiren (erscheint demnächst). ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Dortmund, FB Soziales, Lehrgebiet Medienpädagogik, insb. Lehre in Kunst- und Theaterpädagogik (Postfach 105018, 44047 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0231-755-5190, e-mail: [email protected]) [154-L] Nossek, Hillel: Active research as a bridge between theory and practice: a suggested model for playing an active role in organizing community television as a tool of empowerment in the community, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 28/2003, Nr. 3, S. 305-321 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.degruyter.de/journals/communic/communic28_3.html) INHALT: Der Beitrag stellt einen Forschungsansatz vor, der theoretische Überlegungen zum lokalen Fernsehen mit der Praxis verbindet und somit sicherstellt, dass die Aktivitäten mit den theoretisch entwickelten Wertvorstellungen und Prinzipien kompatibel sind. Dieses Modell wurde für eine Forschungsgruppe entwickelt, die ein lokales Fernsehprojekt begleitete. Das Projekt organisierte und koordinierte die Aktivitäten einer Gruppe von älteren Menschen (die "Gil Hatsafon" Gruppe), die sich an der Produktion eines lokalen Fernsehprogramms beteiligten. Die Ziele des Projekts waren: Vergrößerung der Anzahl von Freiwilligen, die sich an der Aktivität beteiligten; Verstärkung der Interaktion zwischen den professionellen Rundfunkmitarbeitern und den Mitgliedern der Gemeinde und damit gleichzeitig eine Hebung des Selbstbildes der Pensionäre und des Image im Verständnis der Gemeinde. Das Forscherteam war an allen Aktivitäten beteiligt und führte im einzelnen folgende Untersuchungen durch: Analyse aller Dokumente und Protokolle von Meetings, Beobachtung der Gruppe bei der Arbeit, Organisation von Kerngruppen, Tiefeninterviews, Fragebogen, Telefonumfragen und persönliche Interviews mit den Pensionären und den übrigen Einwohnern der Gemeinde. Für das Projekt wurde ein Steuerungsausschuss gebildet. Dessen Mitglieder setzten sich aus Repräsentanten nationaler Organisationen, die verantwortlich für die Initiierung und Durchführung von lokalen Fernsehaktivitäten für Pensionäre sind, aus Vereinigungen, die mit älteren Menschen in der Gemeinde arbeiten, dem nationalen Versicherungsinstitut (NII), Repräsentanten der an "Gil Hatsafon" beteiligten Pensionäre und dem Forscherteam zusammen. Das Hauptergebnis der Forscherteams im Projektverlauf bestand aus einem Satz von Zwischenergebnissen und Vorschlägen, um die Aktivitäten und den theoretischen und sozialen Bezugsrahmen, der auf sie angewendet werden sollten, in Übereinstimmung zu bringen. Es wurde ein zusammengefasster Bericht mit Vorschlägen für ein allgemeines Modell, das auf ähnliche Projekte in der Zukunft angewandt werden kann, erstellt. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass bei einer vollständigen Anwendung des Modells die Projektziele erfüllt werden können. Dieses allgemeine Modell für aktive Forschung und die Lektionen, die bei seiner Implementierung gewonnen werden konnten und einen Beitrag zu zukünftigen Projekten leisten können, bilden den Hauptteil des Beitrages. (UNübers.) 98 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter [155-F] Nowak, Michael, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Pelzl, Wolfgang, Prof.Dr. (Betreuung): Vermögensbildung und private Altersvorsorge. Indirekte Immobilienanlagen als Element der privaten Vermögensbildung und Altersvorsorge INHALT: Entfällt. METHODE: entfällt ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Immobilienmanagement (Marschnerstr. 31, 04109 Leipzig) [156-F] Pankow, Katrin (Bearbeitung): Multimorbidität und subjektiver Gesundheitszustand im Alter INHALT: keine Angaben ART: Dissertation ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Rostock, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Institut für Medizinische Psychologie (18051 Rostock) [157-F] Pinquart, Martin, PD Dr.habil. (Bearbeitung); Pinquart, Martin, Dr.habil.; Silbereisen, Rainer K., Prof.Dr. (Leitung): Behandlungsentscheidungen und die Revision von Lebensplänen bei Krebskranken im höheren Lebensalter INHALT: Bei schweren Erkrankungen - wie Krebs - machte der medizinische Fortschritt nicht nur lebensverlängernde Therapien verfügbar, sondern auch solche, die mit einer Erhöhung der Lebensqualität einhergehen. Damit wird oft die Frage gestellt, ob der Behandlungseffekt einer Therapie aus Sicht des Patienten die damit verbundenen Belastungen lohnt. Untersuchungen zu dieser Fragestellung, die von der Entwicklungspsychologie inspiriert wurden, sind Gegenstand eines neuen Forschungsprojekts über Lebensplanung bei Krebserkrankten im späten Erwachsenenalter. Die Studie ist Teil eines größeren Forschungsprojekts in der geriatrischen Onkologie und wird gemeinsam mit Krebsspezialisten durchgeführt. Bisherige Untersuchungen zeigten, daß die Patientenentscheidungen, sich einer Krebstherapie zu unterziehen oder dies zu unterlassen, im Widerspruch zu den objektiven Behandlungschancen stehen können. Folglich sind neben den objektiven Möglichkeiten und Risiken der Therapie subjektive Motive zu berücksichtigen. Es wird erwartet, daß der Lebenssinn und Prozesse der Lebensplanung die Bereitschaft beeinflussen, sich einer Therapie zu unterziehen. Die bisher vorliegenden Studien zu psychischen Effekten der Krebserkrankung - meist mit jüngeren Patienten - zeigten ein hohes Maß von psychischer Resilienz auf. Die Anpassung der Lebenspläne, die zu hohen Erfolgserwartungen führt, scheint hierbei eine Form der Anpassung an die Krebserkrankung zu sein. METHODE: Längsschnittstudie mit 300 Krebserkrankten im Seniorenalter, 300 Krebskranken im mittleren Erwachsenenalter und 300 Senioren ohne Krebserkrankung; halbstrukturierte Interviews, 4 Meßzeitpunkte. Theoretischer Hintergrund: Entwicklungspsychologie der Lebensspanne, Menschen als Gestalter/ Mitgestalter ihrer Entwicklung. Untersuchungsdesign: soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 99 Längsschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 900; 300 Krebskranke im Seniorenalter, 300 Krebskranke im mittleren Erwachsenenalter, 300 Senioren ohne Krebserkrankung; Auswahlverfahren: stratifizierte Stichprobe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Pinquart, M.: Krankheitsbewältigung und Lebensqualität bei Krebserkrankungen im Alter. in: Der Onkologe, 4, 1998, S. 55-59.+++Ders.: Die psychische Situation der älteren Krebskranken. in: Forum DKG, 16, 2001, 5, S. 39-41.+++Pinquart, M.; Silbereisen, R.K.: Entscheidungsprozesse der Krebspatienten. Zusammenhänge mit dem Alter und der Lebensqualität. in: Der Onkologe, 8, 2002, 1, S. 161-166.+++Dies.: Lebenspläne und ihre Revision bei Krebserkrankungen im Alter. in: Friedenthal-Haase, M.; Meinhold, G.; Schneider, K.; Zwiener, U. (Hrsg.): Alt werden - alt sein: Lebensperspektiven aus verschiedenen Wissenschaften. Frankfurt am Main: P. Lang 2001, S. 125-143.+++Pinquart, M.: Psychosoziale Situation. in: Höffken, K.; Kolb, H.J.; Wedding, U. (Hrsg.): Geriatrische Onkologie. Berlin: Springer 2001, S. 151-160. ISBN 3-540-67411-X. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 1999-08 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Krebshilfe e.V. INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie (Am Steiger 3, Haus 1, 07743 Jena) KONTAKT: Leiter (Tel. 03641-945200, e-mail: [email protected], [email protected]) [158-L] Roth, Michael; Stegmann, Michael; Bieber, Ulrich: Die Aktualisierung der Studie Altersvorsorge in Deutschland: inhaltliche und methodische Neuerungen der AVID 2002, in: Deutsche Rentenversicherung, Jg. 57/2002, H. 11, S. 612-641 INHALT: "Die Untersuchung Altersvorsorge in Deutschland (AVID) ist eine Informationsbasis, die personen- und versicherungsverlaufsbezogene Informationen zur gesetzlichen Rente ergänzt um Angaben zur Altersvorsorge durch andere Alterssicherungen und um soziodemografische und biografische Merkmale. Von besonderer Bedeutung ist auch die Möglichkeit, für Ehepaare empirische Aussagen zu erarbeiten. Die AVID ist damit eine Datenbasis, die vor dem Hintergrund aktueller sozial- und rentenpolitischer Weichenstellungen in umfassender Weise Abschätzungen zur Alterssicherung für die künftigen Rentnergenerationen zulässt. Sie geht damit weit über das bestehende empirische Instrumentarium hinaus und ist in Zukunft nicht mehr aus der politisch-administrativen Datenlandschaft wegzudenken. Der folgende Beitrag stellt die aktualisierte Konzeption der Untersuchung Altersvorsorge in Deutschland (AVID) vor. Die Befragung ging im Herbst des Jahres 2002 ins Feld; nach Abschluss der Kontenklärungen für die Befragten und nach einer Konsolidierung der Beteiligung an der neuen zusätzlichen Altersvorsorge wird eine Nachbefragung im Jahr 2004 stattfinden. So ist sichergestellt, dass vor den abschließenden Analysen und der Berichterstattung über die Altersvorsorge der Geburtsjahrgänge 1942 bis 1961 die aktuelle Situation berücksichtigt wird." (Autorenreferat) [159-L] Rudinger, Georg; Jansen, Elke: Freizeitverkehr älterer Menschen im Kontext sozialer Motive: die Studien AEMEIS und FRAME, in: Institut für Mobilitätsforschung (Hrsg.): Motive und Handlungsansätze im Freizeitverkehr, Berlin: Springer, 2003, S. 67-82, ISBN: 3-540-44229-4 (Standort: UB Heidelberg(16)2002A13049) 100 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter INHALT: Der Anteil der über 60-jährigen am motorisierten Individualverkehr steigt. Ihr Mobilitätsverhalten verdient deshalb besondere Berücksichtigung bei der Analyse und Prognose von Freizeitverkehr. Aus interaktionistischer Perspektive wird die Entstehung und Form des Freizeitverkehrs auf den Einfluss von Personenmerkmalen, auf aktuelle situative Gegebenheiten sowie auf allgemeine Rahmenbedingungen und die Verfügbarkeit von verkehrsbezogenen Wahlmöglichkeiten zurückgeführt. Es werden das aktuelle Mobilitätsverhalten älterer Deutscher und die Veränderung ihrer Mobilitätsgewohnheiten in den letzten 10 Jahren beschrieben. Weiterführend wird auf Aspekte sozial motivierter Freizeitmobilität eingegangen. Das Projekt FRAME (Freizeitmobilität älterer Menschen) unter der Leitung des Zentrums für Evaluation und Methoden der Universität Bonn (ZEM) geht der Frage nach, wie das aktuelle Mobilitätsverhalten älterer Menschen in Verbindung mit einer breiten Palette an außerhäuslichen Freizeitaktivitäten aussieht, durch welche Faktoren die zugrunde liegenden Mobilitätsentscheidungen beeinflusst werden und mit welchen Problemen sich Senior(innen) bei der Realisation ihrer Freizeitwünsche konfrontiert sehen. Die Grundlage für entsprechende Analysen bietet eine repräsentative Haushaltsbefragung bei 4500 Menschen ab 60 Jahren. Es werden insgesamt 20 verschiedene Freizeitaktivitäten zur Einschätzung angeboten, etwa hinsichtlich der Häufung ihres Ausübens innerhalb der letzten 12 Monate, des präferierten Zielortes und des benutzten Verkehrsmittels. Die Ergebnisse dieser Befragung werden im Herbst 2002 vorliegen. (ICF) [160-L] Schatz, Christof; Merz, Joachim; Kortmann, Klaus: Künftige Alterseinkommen: eine Mikrosimulationsstudie zur Entwicklung der Renten und Altersvorsorge in Deutschland (AVID '96), in: Schmollers Jahrbuch : Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Jg. 122/2002, H. 2, S. 227-260 (Standort: UuStB Köln(38)FHM Haa108; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Studie 'Altersvorsorge in Deutschland 1996 (AVID '96)' beschreibt die zukünftige Alterseinkommenssituation von 40- bis unter 60-jährigen deutschen Versicherten (bezogen auf das Jahr 1996) der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) und - unabhängig von Alter und Nationalität - ihren Ehepartner/innen. Ausgangsdaten sind erstens die Daten einer repräsentativen Befragung und zweitens Zeitverlaufsdaten aus Rentenversicherungskonten der GRV. Die Erwerbsbiographien dieser Personen wurden mittels eines Mikrosimulationsmodells bis zum jeweiligen 65. Lebensjahr fortgeschrieben. Die Mikrosimulation beruht auf mehreren mikroökonometrischen Teilmodellen, deren Parameter mit den Daten über den Zeitraum 1992 bis 1996 geschätzt wurden. Auf der Basis der fortgeschriebenen Biographiedaten wurden die Brutto-Alterseinkommen der Probanden aus sieben verschiedenen Alterssicherungssystemen berechnet. In einem weiteren Schritt wurden daraus mittels eines Einkommensteuer- und Sozialversicherungsbeitragsmodells die Netto-Alterseinkommen auf der Personen- und Ehepartnerebene abgeleitet. Einige Ergebnisse zur Beteiligung und zur projizierten Höhe der Einkommen aus den verschiedenen Alterssicherungssystemen, zur Erwerbsbeteiligung von Frauen und zur Abhängigkeit der projizierten Alterseinkommen von der Zahl der Kinder werden hier vorgestellt." (Autorenreferat) [161-F] Schaufler, Birgit, Dr. (Bearbeitung); Macha, Hildegard, Prof.Dr. (Betreuung): Bedingungen, Strategien und Konsequenzen biographischer Prospektion. Untersucht am Beispiel der Erwartungen und Entwürfe des Alter(n)s im mittleren Lebensalter soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 101 INHALT: Die Studie befasst sich damit, wie Erwachsene im mittleren Lebensalter auf die Zukunft blicken und wie sie ihre Zukunft als alter Mensch sehen. Das zentrale Interesse gilt dabei der Art und Weise, wie zukunftsgerichtetes Denken, Fühlen und Handeln an vergangenes und gegenwärtiges Leben biographisch rückgebunden wird und der Frage nach der Bedeutung von Erwartungen und Entwürfen für die Lebenserzählung des Subjekts. Der Studie liegen folgende Erkenntnisinteressen zugrunde: Das theoretische Erkenntnisinteresse zielt auf die Frage nach den Modi biographischer Prospektion und der lebensgeschichtlichen Rückbindung und Rückkoppelung zukunftsbezogener Erwartungen und Entwürfe (Prospektionsbedingungen, -strategien und -konsequenzen). Das praktische Erkenntnisinteresse zielt auf die Frage nach möglichen Ansatzpunkten für biographieorientierte Bildungsarbeit im mittleren Erwachsenenalter, die prospektive biographische Kompetenz fördert und der Vorbereitung auf das Alter(n) dient. Ziel der Studie ist es, Modi biographischer Prospektion zu identifizieren und zu konturieren und ihre narrativen Strukturen zu rekonstruieren. METHODE: Die subjektiven Perspektiven auf Zukunft und Alter können durch die Anwendung rekonstruktiver Verfahren theoriegeleitet und systematisch erfasst werden. Um möglichst kontrastreiche Formen der Prospektion untersuchen zu können, wird das Feld vor der qualitativen Analyse durch eine quantitative Erhebung vorstrukturiert. Die Datenerhebung und auswertung erfolgt somit über eine zweiphasige Between-method-Triangulation. Es werden Verfahren der quantitativen Lebensverlaufsforschung und der qualitativen Biographieforschung trianguliert. Mittels einer standardisierten schriftlichen Befragung werden zunächst Sozialdaten und persönliche Zukunftsorientierung erhoben und in einem ersten Durchgang ausgewertet. In einer zweiten Phase wird eine Teilpopulation aus dieser Stichprobe nach den Prinzipien des theoretischen Sampling der Grounded Theory ausgewählt und in einem problemzentrierten Interview zu konkreten Zukunftserwartungen und -entwürfen befragt, wobei der Einbettung der Prospektionen in biographische Narrationen Raum gegeben wird. Die Auswertung und Interpretation der Daten erfolgt in einem theoriegenerierenden Prozess und mündet in eine empirisch begründete Typenbildung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 200; Personen im mittleren Lebensalter -45 bis 55 Jahre-; Auswahlverfahren: Kontrast). Qualitatives Interview (Stichprobe: 25; Sampling aus der vorangegangenen Befragung; Auswahlverfahren: Kontrast). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt; gefördert; Habilitation BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hochschul- und Wissenschaftsprogramm "Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre" INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik mit Berücksichtigung der Erwachsenenbildung und außerschulischen Jugendbildung (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0821-5985560, e-mail: [email protected]) [162-L] Schlag, Bernhard; Megel, Katrin (Hrsg.): Mobilität und gesellschaftliche Partizipation im Alter, (Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bd. 230), (Zukunftstagung "Mobilität und gesellschaftliche Partizipation im Alter", 2001, Dresden), Stuttgart: Kohlhammer 2002, 361 S., ISBN: 3-17017990-X (Standort: UuStB Köln(38)-30A1391) INHALT: "Wie kann sichere Mobilität und hierüber soziale Teilhabe im Alter gewährleistet werden? Welches Lebens- und Wohnumfeld erfordert spezifische Mobilitätsangebote und wie 102 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter können diese im Sinne älterer Menschen gestaltet werden? Wie bewältigen die Älteren selbst die Anforderungen und wie können ihre Erfahrungen besser genutzt werden? Am 10. und 11. Juli 2001 veranstaltete der Lehrstuhl für Verkehrspsychologie an der Technischen Universität Dresden mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in der Dresdner Dreikönigskirche eine Zukunftstagung zum Thema 'Mobilität und gesellschaftliche Partizipation im Alter'. Nach Einleitung und Tagungseröffnung durch Prof. Kurt Biedenkopf und Prof. Bernhard Schlag wurden die Themen Mobilität - Lebensumwelt Partizipation älterer Menschen in insgesamt 21 Referaten und fünf Arbeitsgruppen differenziert behandelt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Günter Kroj: Mobilität älterer Menschen in einem zukünftigen Verkehrssystem (31-47); Hans-Werner Wahl: Lebensumwelten im Alter (48-63); Ursula M. Staudinger & Ines Schindler: Produktivität und gesellschaftliche Partizipation im Alter (64-86); Klaus Friedrich: Migrationen im Alter (87-96); Frank Oswald: Wohnbedingungen und Wohnbedürfnisse im Alter (97-115); Antje Flade: Städtisches Umfeld und Verkehrsmittelnutzung älterer Menschen (116-129); Heidrun Mollenkopf: Die Mobilität Älterer in städtischen und ländlichen Regionen Ost- und Westdeutschlands (130-146); Arnd Engeln & Bernhard Schlag: Anbindung: Mobilitätsanforderungen und Präferenzen (147-160); Hans Josef Küting & Karen Krüger: Zukünftige Automobilität älterer Menschen (161-172); Maria Limbourg & Karl Reiter: Unfälle und Sicherheit älterer Menschen (173-188); Clemens Becker: Vermeidung von Stürzen im Alter (189-195); Arbeitsgruppe A. 'Adaptation des Lebensumfeldes': Siedlungsstrukturen, Wohnumfeld und Wohnsituation: Joachim Scheiner & Christian Holz-Rau: Seniorenfreundliche Siedlungsstrukturen (198-221); Claudia Kaiser: Ruhesitzmigration und wandelnde Ansprüche an das Lebensumfeld (222-239); Arbeitsgruppe B. 'Partizipation ermöglichen': Mobilitätschancen und Anforderungen: Grit Reschnar & Bernhard Schlag: Bewältigungsstrategien älterer Autofahrer (242-257); Katrin Megel: Bus oder Bahn? Präferenzen älterer Menschen im Regionalverkehr (258-270); Arbeitsgruppe C. 'Einfach zu nutzen': Neue Mobilitätskonzepte für Ältere: Marion Diehr: 'Easy to use' - Erleichterung und Unterstützung Älterer aus Sicht eines PKW-Herstellers (272-280); Hartmut Reinberg-Schüller: Erleichterung und Unterstützung der Mobilität Älterer aus Sicht der öffentlichen Verkehrsunternehmen (281-289); Arbeitsgruppe D. Mobilität in Sicherheit: Amos Cohen: Leistungsanforderungen und Leistungsmöglichkeiten (292-310); Heinz-Jürgen Kaiser: Weiterbildung und Anspracheformen für ältere Menschen (311-326); Arbeitsgruppe E. 'Alternde Gesellschaft': Wechselseitige Adaptationsprozesse: Ingo Pfafferott & Michael Emsbach: Partizipation und aktivierende Verkehrssicherheitsarbeit (328-343); Ulrike Lubecki & Elke Jansen: Zukünftig ein altengerechtes Verkehrssystem? (344-355). [163-L] Scholz, Rembrandt D.; Maier, Heiner: German unification and the plasticity of mortality at older ages, (MPIDR Working Paper, 2003-031), Rostock 2003, 21 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2003-031.pdf) INHALT: Die deutsche Wiedervereinigung kann als natürliches Experiment gesehen werden, das eine Untersuchung von Gesundheitseffekten politischen und wirtschaftlichen Wandels erlaubt. Hier geht es um das Überleben alter Menschen der Geburtsjahrgänge 1895,1900, 1905 und 1910 nach der Wiedervereinigung. Die in diesen Jahren geborenen Menschen waren zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung 1990 zwischen 80 und 95 Jahre alt. Vor der Wiedervereinigung war die Sterblichkeit in diesen Kohorten in Ostdeutschland beträchtlich höher als in Westdeutschland. Nach der Wiedervereinigung sank die Sterblichkeit im Osten auf Westni- soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 103 veau, vor allem bei Frauen. Dies zeigt, dass sogar sehr alte Ostdeutsche noch von den medizinischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verbesserungen profitieren konnten, die mit der Wiedervereinigung einher gingen. Damit wird die Auffassung gestützt, dass Sterblichkeit in hohem Alter durchaus beeinflussbar ist und Ereignisse gegen Ende des Lebens durchaus eine Bedeutung besitzen. (ICEÜbers) [164-F] Schreiber, Martina, Dipl.-Psych.; Lubecki, Ulrike, Dipl.-Psych.; Käser, Udo; Ruhm, Antje, Dipl.-Psych.; Schüttemeyer, Anke, Dr.; Föbker, Stefanie, Dipl.-Geogr.; Scheiner, Joachim, Dr.; Kasper, Birgit, Dipl.-Ing.; Ramatschi, Grudrun, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Rudinger, Georg, Prof.Dr.; Holz-Rau, Christian, Prof.Dr.; Grotz, Reinhold, Prof.Dr. (Leitung): Freizeitmobilität älterer Menschen (FRAME) - Bedingungen, Formen und Entscheidungsstrukturen INHALT: Ziel des Projekts ist die Entwicklung umwelt- und sozialverträglicher sowie wirtschaftlich tragfähiger Mobilitätsangebote für Freizeitaktivitäten älterer Menschen. Eine wichtige Leitfrage ist, welche Formen von Verkehr von Älteren in ihrer Freizeit wahrgenommen, präferiert und genutzt werden. Welche Gründe stehen der ÖPNV-Nutzung entgegen, welche nutzerspezifischen Angebote fehlen? Das zugrunde liegende Modell des Verkehrshandelns bestimmt die zu erhebenden Daten: realisierte Alltagsmobilität und a-periodische Aktivitäten; Wahrnehmung und Bewertung raumstruktureller Rahmenbedingungen (v.a. Mobilitätsangebote); individuelle soziodemographische Rahmenbedingungen; Gründe für die NichtDurchführung von Aktivitäten und Nicht-Nutzung von Verkehrsangeboten (Mobilitätswiderstände, nicht präsente Alternativen). Im Projekt werden Vorschläge zur Problemlösung erarbeitet, die unter Berücksichtigung gesamtgesellschaftlicher Ansprüche (Nachhaltigkeit) den differenzierten Bedürfnissen älterer Menschen nach Freizeitmobilität gerecht werden sollen. Zugunsten einer praxisnahen, umsetzungsorientierten Vorgehensweise wird in die Problemlösungsansätze neben der Perspektive der (potenziellen) Nutzer auch die Sicht der Anbieter von Freizeiteinrichtungen und der Verkehrsanbieter einbezogen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bonn, Eifel METHODE: Kombination: standardisierte Befragung, Strukturanalysen, Akteursanalysen, Leitfadeninterviews mit Experten und Bevölkerung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Dokumentenanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 30). Expertengespräch (Stichprobe: 33). Workshop. Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 4.500; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Scheiner, J.: Reisen älterer Menschen: empirische Befunde und Handlungsstrategien. in: Flade, Antje; Limbourg, Maria; Schlag, Bernhard (Hrsg.): Mobilität älterer Menschen. Opladen 2001, S. 183-198.+++Holz-Rau, C.: Alte Menschen, Raum und Verkehr. in: Flade, Antje; Limbourg, Maria; Schlag, Bernhard (Hrsg.): Mobilität älterer Menschen. Opladen 2001, S. 141-154.+++Scheiner, J.: Freizeitmobilität älterer Menschen - Bedingungen, Formen und Entscheidungsstrukturen. in: Gather, Matthias; Kagermeier, Andreas (Hrsg.): Freizeitverkehr: Hintergründe, Probleme, Perspektiven. Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung, 1. Mannheim 2002, S. 63-86.+++Kasper, B.; Scheiner, J.: Leisure mobility and mobility problems of elderly people in urban, suburban and rural environment. Preliminary results from the research project FRAME. in: ERSA 2002 - 42nd congress of the European Regional Science Association 'From Industry to Advanced Servies - Perspectives of European Metropolitan Regions'. Dortmund, Aug., 27th to 31st, 2002. Congress CD-Rom. 104 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter +++Kasper, B.; Lubecki, U.: Freizeitmobilität älterer Menschen. in: Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (Hrsg.): Tagungsband des 3. Aachener Kolloquiums "Mobilität und Stadt" (AMUS) - Freizeitverkehr in Stadt und Region. Schriftenreihe Stadt und Region, H. 73. Aachen 2002, S. 91-107.+++Scheiner, J.; Holz-Rau, C.: Seniorenfreundliche Siedlungsstrukturen. in: Schlag, B.; Megel, K. (Hrsg.): Mobilität und gesellschaftliche Partizipation im Alter. Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 230. Stuttgart 2002, S. 198-221.+++Föbker, S.; Schüttemeyer, A.; Rauprich, D.: Freizeitmobilität älterer Menschen im urbanen suburbanen und ländlichen Raum. Erste empirische Ergebnisse des Forschungsprojektes FRAME. Bonner Beiträge zur Geographie, H. 18. 2003.+++Föbker, S.; Grotz, R.: Leisure-related mobility of elderly people: ways to sustainability. in: ERSA 2003 - 43rd congress of the European Regional Science Association. Jyväskylä, Finland, Aug. 27th to 30th, 2003. Congress CD-Rom.+++Holz-Rau, C.; Kasper, B.; Scheiner, J.: "Freizeit im (Un-)Ruhestand. Eine Untersuchung der Freizeitmobilität älterer Menschen. in: Der Rektor der Universität Dortmund (Hrsg.): UniReport - Forschungsberichte der Universität Dortmund, H. 36. Dortmund 2003, S. 30-37.+++Scheiner, J.: Bewertung des ÖPNV durch ältere Menschen: Wertschätzung und Zufriedenheit - Vergleiche mit anderen Verkehrsmitteln. in: Der Nahverkehr, 21, 2003, 3, S. 18-24.+++Scheiner, J.: Verkehrsmittelnutzung älterer Menschen in der Freizeit: Relevanz von ÖPNV-Angeboten für die Mobilität. in: Der Nahverkehr, 21, 2003, 4, S. 37-42.+++Kasper, B.: "Wenn ich morgens aufstehe, kann ich ja sagen, ich hab Feierabend - als Rentner". Begründungen und Motive der Freizeitmobilität älterer Menschen - Ergebnisse einer qualitativen Untersuchung. in: Dalkmann, H.; Lanzendorf, M.; Scheiner, J. (Hrsg.): Verkehrsgenese. Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung 5. Mannheim 2003.+++Lubecki, U. et.al.: Die Freizeitmobilität älterer Menschen. in: Internationales Verkehrswesen (in Vorbereitung). ARBEITSPAPIERE: Kasper, B.; Scheiner, J.: Nahverkehrsplanung für ältere Menschen. Handlungsansätze - Akzeptanz - Hemmnisse. Dortmund: Univ., Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung, Arbeitspapier 5. 2003.+++Kasper, B.; Lubecki, U.: Zu Fuß unterwegs - Mobilität und Freizeit älterer Menschen. Dortmund: Univ., Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung, Arbeitspapier 10. 2003. ART: gefördert BEGINN: 2000-10 ENDE: 2003-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 09 Raumplanung, Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung (44221 Dortmund); Zentrum für Evaluation und Methoden -ZEM- an der Universität (Römerstr. 164, 53117 Bonn); Universität Bonn, Philosophische Fakultät, Geographisches Institut Bereich 4 Stadt- und Regionalforschung (Meckenheimer Allee 166, 53115 Bonn) KONTAKT: Schreiber, Martina (Tel. 0228-73-4139, e-mail: [email protected]); Kasper, Birgit (Tel. 0231-755-4815, e-mail: [email protected]); Föbker, Stefanie (Tel. 0228-73-2096, e-mail: [email protected]) [165-L] Schroeter, Klaus R.: Soziologie des Alterns: eine Standortbestimmung aus der Theorieperspektive, in: Barbara Orth, Thomas Schwietring, Johannes Weiß (Hrsg.): Soziologische Forschung : Stand und Perspektiven ; ein Handbuch, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 49-65, ISBN: 3-8100-4003-7 INHALT: Der Autor stellt in seinem Überblick über den Stand der theoretischen Alterssoziologie fest, dass sich mit dem weitläufigen Begriff des Alterns kein "abgrenzbares Handlungsfeld soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 105 verbindet, für das spezifische Strukturen, normative Erwartungen, institutionelle Muster und Interaktionsbeziehungen konstitutiv sind" (Kelle).Um die multiplen Sozialfigurationen des Alterns weitgehend transparent zu machen und theoretisch aufzulösen, bedarf es verschiedener "Theorieheuristiken", mit deren Hilfe die wechselseitigen Durchdringungen der verschiedenen Ebenen und Ordnungen des Alterns approximativ zu erschließen wären. Das Alter ist demnach eine soziale Konstruktion mit vielschichtigen und zum Teil divergierenden Zusammenhängen und wird auf verschiedenen Ebenen (Interaktions-, Organisations- und Gesellschaftsebene) wahrgenommen und gedeutet. Eine Soziologie des Alterns sollte die Vergesellschaftung des Alterns nach Meinung des Autors in den Mittelpunkt stellen. Als "BindestrichSoziologie" muss sie ihren speziellen Untersuchungsgegenstand mit dem ihr zur Verfügung stehenden Instrumentarium aus der allgemeinen Soziologie empirisch erfassen und theoretisch-analytisch erklären. Dieses prekäre Spannungsverhältnis zwischen allgemeiner und angewandter Soziologie erfordert wiederum einen theoretischen Begriffsrahmen, den die spezielle Soziologie nur aus der allgemeinen Soziologie entnehmen kann oder aber selbst entfalten und damit rückwirkend in die allgemeine Soziologie einbinden muss. (ICI2) [166-F] Schwenk, Gertrud, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Kral, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung): "Senioren für die Umwelt" INHALT: Seniorinnen und Senioren sollen in der Umweltbildungsarbeit nicht nur als eine in ihrer Bedeutung zunehmende Zielgruppe verstanden werden, sondern zudem als kompetente und erfahrene Moderatoren und als aktive Partner erkannt und geschätzt werden. Ziele: Das Interesse und die aktive Teilhabe von nachberuflich Engagierten an der Umweltbildungsarbeit wecken und unterstützen; Wissens- und Erfahrungspotenziale der älteren Generation erfassen und nutzbar machen; den generationsübergreifenden Dialog im Umweltbildungsbereich fördern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern METHODE: Erhebungen über qualitative Interviews DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 34; bayerische Umweltstationen; Auswahlverfahren: freiwillige Teilnahme). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kral, G.; Schwenk, G.: Senioren für die Um-Welt. Ein Projekt, Bürgerinnen und Bürger zum freiwilligen Engagement zu motivieren. Zwischenbericht. Benediktbeuren, Juli 2003. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-06 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Katholische Stiftungsfachhochschule München Abt. Benediktbeuern (DonBosco-Str. 1, 83671 Benediktbeuern) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 08857-88-532, Fax. 08857-88-599, e-mail: [email protected]) [167-L] Seitz, M.: Langes Leben - Wunsch und Grenzen: Altern in Würde und Sinn?, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 36/2003, H. 2, S. 104-109 INHALT: "Im Handbuch 'Gerontologie' (Hg. W.D. Oswald u.a. 1991 -2-) folgt auf den Artikel 'Langlebigkeit' der Artikel 'Lebenszufriedenheit' - aus alphabetischen Gründen. Diese Abfol- 106 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter ge hat jedoch tiefere Bedeutung und weist auf einen nicht zu vernachlässigenden Zusammenhang hin. 'Unser Leben währt siebzig Jahre und wenn's hoch kommt ...'. Lang und gut zu leben ist ein tief im Menschen veranlagter Wunsch. Medizin und verbesserte moderne Lebensbedingungen haben ihn für viele erfüllt. Aber was zweifellos einen Wert darstellt und bis vor kurzem als Erfolg gefeiert wurde, bietet nun Probleme, persönliche und gesellschaftliche; vor allem ein verdecktes: Welche und uns wahrscheinlich nicht gefallende weitreichende Entscheidungen, werden andere über uns treffen können, wenn wir alt sind? Ich brauche schon einen Mantel. Für mich neigt sich die Sonne bereits. Der Wunsch möglichst lang zu leben, ist immer mit Hoffnung verbunden, mit der Hoffnung, in der verbleibenden Zeit Gutes zu erleben und zu verwirklichen. Ihre Erfüllung wird aber begrenzt durch die Konstantheit der maximalen Lebensmöglichkeit, durch altersbedingte Mehrfachkrankheiten und die dadurch verursachte Lebenskürze. Gleichzeitig verschärfen sich mit zunehmendem Alter existentielle Grunderfahrungen wie Einzigartigkeit, Einsamkeit und Verstehensgrenze. Was heißt die Alterslebenswelt in Würde und Sinn gestalten? Über Würde wird heute unablässig geredet. Es könnte sein, dass sie sich deshalb zurückzieht. Man versteht sie als Zuschreibung. Dann kann sie auch abgeschrieben werden, weil man von Theologie nichts mehr weiß. Diese (wie Religion überhaupt) könnte auch zu einem neuen Verständnis von Lebenssinn verhelfen, d.h. etwas Unverständliches mit einer Deutungsmöglichkeit verbinden. Zur Alterslebenswelt im Großen gehört auch die im Kleinen und Persönlichen, in der die erinnerte Lebensgeschichte eine besondere Funktion besitzt." (Autorenreferat) [168-L] Tesch-Römer, C.; Motel-Klingebiel, A.; Kondratowitz, H.-J. von: Die Bedeutung der Familie für die Lebensqualität alter Menschen im Gesellschafts- und Kulturvergleich, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 4, S. 335-342 INHALT: "Die Bedeutung der Familie für die Lebensqualität im Alter wird unter einer gesellschafts- und kulturvergleichenden Perspektive untersucht. Es werden vier europäische Wohlfahrtsstaaten (Norwegen, Deutschland, Spanien und Israel) betrachtet. Zunächst werden Befunde zu sozialen Beziehungen und sozialer Unterstützung im Alter und anschließend Überlegungen zum Gesellschaftsund Kulturvergleich vorgestellt. Es wird angenommen, dass die wohlfahrtsstaatliche Infrastruktur mit der Bedeutung der Familie für die Lebensqualität im Alter interagiert. Diese Hypothese wird in empirischen Analysen für drei der vier ausgewählten Wohlfahrtsstaaten bestätigt. Es zeigt sich, dass die Bedeutung familialer Netzwerke für die Lebensqualitäten in jenen Wohlfahrtsstaaten, in denen eine Infrastruktur formeller Hilfsund Unterstützungsdienste flächendeckend erst seit kurzem existieren (Deutschland, Israel), höher ist als in jenen hochentwickelten Wohlfahrtsstaaten mit sehr guter Infrastruktur von Hilfs- und Unterstützungsdiensten (Norwegen). Die methodischen, theoretischen und sozialpolitischen Implikationen dieses Befundes werden diskutiert." (Autorenreferat) [169-L] Than, Siegfried: Struktur und Entwicklung der Rentnerhaushalte, in: Staat und Wirtschaft in Hessen : statistische Mitteilungen, Jg. 58/2003, H. 4, S. 117-120 (Standort: UuStB Köln(38)-MSn00128; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 107 INHALT: "In den letzten 50 Jahren hat die Lebenserwartung eines Neugeborenen um rund 10 Jahre zugenommen. Auch in den kommenden Jahrzehnten wird die Lebenserwartung in Deutschland weiter steigen, wobei bis zum Jahr 2035 ein Anstieg von rund drei Jahren erwartet wird. Gleichzeitig ging in den letzten 35 Jahren die Zahl der lebend Geborenen in Hessen von fast 90.000 auf rund 55.000 jährlich zurück, also um zwei Fünftel. Beide Entwicklungen hatten zur Folge, dass der Anteil der Senioren (60-Jährige und Ältere) deutlich gestiegen ist. Immer mehr ältere Menschen stehen immer weniger Personen im erwerbsfähigen Alter gegenüber. Während Mitte der Sechzigerjahre zwei Drittel der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren und erst jeder Achte im Rentenalter (65 Jahre oder mehr) waren, hat sich der Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung im Großen und Ganzen kaum verändert, aber jetzt steht bereits jeder Sechste im Rentenalter." (Autorenreferat) [170-F] Titz, Cora, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Hasselhorn, Marcus, Prof.Dr. (Leitung): Selektive Aufmerksamkeit im Alter: Experimente zur Altersspezifität des Negative Priming und der dabei beteiligten Verarbeitungsprozesse INHALT: Die Fähigkeit, Aufmerksamkeit selektiv nur auf bestimmte Reize zu richten ist zentral für zielgerichtetes Verhalten. Diese Fähigkeit soll im höheren Lebensalter dadurch beeinträchtigt sein, dass irrelevante Reize nicht mehr so gut ignoriert werden können (Hasher & Zacks, 1988). Experimentell wurde diese These häufig mit Hilfe des sog. Negative Priming Paradigmas untersucht, innerhalb dessen eine Reaktionsverzögerung auf gerade ignorierte Reize zunächst als Ausdruck einer kognitiven Hemmungsfunktion selektiver Aufmerksamkeit interpretiert wurde, die zur Unterdrückung und deshalb erschwerten Antwort auf den ignorierten Reiz führt. Ältere Erwachsene sollten aufgrund einer ineffizienten Reizsuppression keine Reaktionsverzögerung zeigen. Empirische Befunde stehen jedoch teilweise im Gegensatz zu dieser Erwartung und es konnte bislang nicht geklärt werden, unter welchen Bedingungen die am Negative Priming (NP) beteiligten Basisprozesse selektiver Aufmerksamkeit Altersveränderungen unterliegen. In drei Experimenten soll deshalb an Stichproben von jeweils 48 älteren und jüngeren Erwachsenen analysiert werden, inwieweit veränderte Anforderungen an die Aufmerksamkeitskontrolle infolge einer systematischen Variation der zeitlichen Vorgaben einer NP-Anforderung, der Vorhersehbarkeit der Aufgabenstruktur und eines tageszeitabhängig veränderten Arousals einen Einfluss auf Altersdifferenzen im NP hat. Diese Studien wurden aufgrund von Befunden geplant, die für ältere Probanden verminderte cerebrale Antwortaktivität der bei Aufmerksamkeitskontrolle involvierten Strukturen nahe legen. Aus diesem Grund ist neben den Daten auf Verhaltensebene die Erfassung cerebraler Aktivationsverändeurngen bei unterschiedlichen Anforderungen an die Aufmerksamkeitskontrolle im Rahmen einer NP-Aufgabe und deren altersbezogene Veränderungen mit Hilfe einer funktionellen Magnet-Resonanz-Tomographie-Untersuchung (fMRT) in einem vierten Experiment geplant. METHODE: Im Projekt wird in einem - vor allem empirisch-phänomenorientierten Vorgehen untersucht, inwieweit sich mit Hilfe des experimentellen Negative Priming Paradigmas eine Altersspezifität selektiver Aufmerksamkeitsfunktionen im höheren Lebensalter nachweisen lässt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 3x48; jüngere Probanden -Studenten-; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 3x48; ältere Probanden -Universität des dritten Lebensalters-). VERÖFFENTLICHUNGEN: Titz, C.; Behrendt, J.; Hasselhorn, M.: Ist der Negative Priming Effekt tatsächlich altersinvariant? in: Zeitschrift für Gerontopsychologie und -psychiatrie (ak- 108 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter zeptiert). ARBEITSPAPIERE: Titz, C.; Behrendt, J.; Hasselhorn, M.: Altersspezifität des Negative Priming? Poster auf der 16. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Mainz. 2003. ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Göttingen, Biologische Fakultät, Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie Abt. 4 Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie (Goßlerstr. 14, 37073 Göttingen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0551-39-9288, e-mail: [email protected]) [171-F] Vollmann, Wilhelm, Dr.rer.pol. (Bearbeitung): Ältere Menschen und moderne Online-Kommunikation - das Projekt SeniorWeb INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bonn, Philosophische Fakultät, Psychologisches Institut Abt. Methodenlehre und Diagnostik -MLD- (Römerstr. 164, 53117 Bonn) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0228-73-4141, e-mail: [email protected]) [172-F] Weidekamp-Maicher, Manuela (Bearbeitung); Naegele, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung): Lebensqualität im Alter und ihre wirtschaftlichen Implikationen INHALT: Vor dem Hintergrund der Herausforderungen, die der demographische Wandel an alle relevanten gesellschaftlichen Handlungsebenen stellt, gewinnen Bemühungen zur Erhaltung und Verbesserung von Lebensqualität an Bedeutung. Die Frage nach einem "guten Leben" stellt sich dabei in zweifacher Weise: Einerseits aus der Perspektive einer bereits heute durch Hochaltrigkeit geprägten Gesellschaft, andererseits aus der Perspektive der immer größer werdenden Gruppe älterer Menschen, für die Lebensqualität zum zentralen Bedürfnis - auch im hohen Alter - wird. Will man sich dem Thema "Lebensqualität" aus der Perspektive des Alters nähern, muss die zunehmende Pluralisierung der Altersphase berücksichtigt werden. Einer Verankerung im Konzept der Lebensqualität bedarf deshalb der innerhalb der Gerontologie weitgehend bestehende Konsens bezüglich der Differenzierung zwischen dem "dritten" und dem "vierten Lebensalter". Ergebnisse gerontologischer Studien verweisen vor allem auf die Besonderheiten des fortgeschrittenen Alters und die hieraus erwachsende Notwendigkeit, Lebensqualität bei Hochaltrigkeit anhand eigener Dimensionen sowie anderer Bewertungskriterien zu erfassen. Das Konzept der Lebensqualität bedarf somit einer Anpassung an das "doppelte" Alter. Die hier vorgestellte Arbeit soll dazu beitragen, den differenzierten Ansatz zur Sicherung einer möglichst hohen Lebensqualität in beiden Altersphasen systematischer herauszuarbeiten. Sie versteht sich einerseits als Beitrag zur Weiterentwicklung des Lebensqualitätskonzeptes im Alter, andererseits stellt sie einen Versuch dar, neue Zugangswege für Forschung sowie praktisches Handeln auf dem genannten Themengebiet aufzuzeigen. Aufgegriffen werden sollen vor allem Impulse, welche die Erhöhung von Lebensqualität im Alter mit neuen Chancen für wirtschaftliche Entwicklung assoziieren. Als zugrundeliegende These gilt, dass Steigerung von Lebensqualität im Alter mit einem potentiellen Wachstum in denjenigen Branchen einhergeht, die entsprechende Dienstleistungen und Produkte für Ältere zur Verfügung stellen. Um den Herausforderungen des demographischen Wandels adäquat be- soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 109 gegnen zu können, bedarf es jedoch innovativer Ansätze der Wirtschaftsförderung sowie der Entwicklung eines neuen wirtschaftspolitischen Bewusstseins. Angestrebt werden soll daher eine Öffnung des Konzeptes der Lebensqualität für wirtschaftliches Handeln. Dabei wird auf Querverbindungen zu den Feldern, in denen eine Steigerung von Lebensqualität im Alter mit wirtschaftlichem Wachstum einhergeht, besonders hinzuweisen sein. Die Bedürfnislage Älterer soll in ihrer spezifischen "Passung" zu den Leistungen "lebensqualitätsnaher" Branchen und Dienstleistungen untersucht werden. Zu reflektieren wäre ebenfalls der wirtschaftspolitische Rahmen, bestehende Konzepte der Wirtschaftsförderung sowie, neben den Beiträgen zur Lebensqualitätssicherung, die Sicherung von Produkt- und Dienstleistungsqualität. GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Dortmund METHODE: Als methodisches Vorgehen werden eine Literaturrecherche und -analyse vorgeschlagen. Vorhandene Ansätze und Konzepte der Lebensqualität sollen miteinander verglichen und in ihrem Nutzen für die Ableitung wirtschaftlicher Handlungskonzepte untersucht werden. Gleichzeitig soll es um konkrete Ansatzpunkte für die Praxis gehen. Als reales Beispiel soll die Stadt Dortmund dienen. Einer Analyse sollen dabei anhand von Experteninterviews die vorhandenen Konzepte der Wirtschaftsförderung unterzogen werden, insbesondere in ihrem Anspruch, den demographisch bedingten Veränderungen auf kommunaler Ebene zu begegnen. Die aktuelle Diskussion um die Vorbereitung der Städte auf den demographischen Wandel fokussiert vornehmlich auf die Ebene kommunaler Verwaltungen. Für diese werden Fragen der objektiven und subjektiven Lebensqualität ihrer Bürger zunehmend wichtiger, weil sie zu den entscheidenden Kriterien eines Verbleibs im Wohngebiet zählen. Anhand von halbstandardisierten Experteninterviews soll ebenfalls der Frage nachgegangen werden, was Anbieter von Leistungen für Ältere an der Verwirklichung ihrer Konzepte hindert, wie Erkenntnisse über die Zielgruppe Älterer in der Region generiert und umgesetzt werden. ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Stiftung der Stadtsparkasse Dortmund zum Wohle älterer Menschen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (Evinger Platz 13, 44339 Dortmund) KONTAKT: Leiter (Tel. 0231-728488-17, Fax: 0231-728488-55, e-mail: [email protected]) [173-F] Welz, Sabine, Dipl.-Psych.; Utzeri, Stefania, Dipl.-Psych.; Dolfen, Andrea, Dipl.-Psych.; Haug, Monika; Schlecht, Cathrine; Samson, Kirsten von (Bearbeitung); Hautzinger, Martin, Prof.Dr. (Leitung): Zur kurz- und längerfristigen Wirksamkeit psychologischer Interventionen bei Depressionen und leichten kognitiven Beeinträchtigungen im Alter (Studie 2 im Rahmen des Gesamtprojektes "Depression im Alter 'DIA'") INHALT: Generelles Ziel des Vorhabens ist die vergleichende Wirkprüfung verschiedener psychologischer Interventionen bei depressiven Störungen im höheren Lebensalter. Damit soll ein (national wie international) innovativer Beitrag zur Entwicklung psychologischer Behandlungen bei einer bislang unterversorgten, kaum bzw. methodisch unzureichend beforschten, gesellschaftlich immer größer werdenden Zielgruppe geleistet werden. Die kontrollierte, prospektive, randomisierte Studie wird als dreifaktorelles Design mit dem Faktor "Interventionsart" (Kognitive Verhaltenstherapie vs. Unspezifische Intervention jeweils über 4 Monate), dem Faktor "Interventionssetting" (Gruppe vs. Einzel) und dem Faktor "Zeit" (prä, post, Ka- 110 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter tamnese) realisiert. Die Merkmale "parallele antidepressive Medikation", "Schwere der Depression" sowie "kognitive Beeinträchtigungen" werden als Kovarianten berücksichtigt. Weitere erfasste Variablen für den Erkrankungs- und Behandlungsverlauf sind Geschlecht, psychiatrische (depressive) Vorgeschichte, soziales Netz, Lebensalter, chronische körperliche Funktionsstörungen (Komorbidität). Die Hauptzielgröße stellt die Reduktion depressiver Symptomatik gemessen mit einer altersspezifischen Selbst- und Fremdurteil dar. Ergänzend werden Erhebungen (objektive Tests und Verhaltensbeobachtungen) auf der Kognitions-, der Verhaltens- und der Alltagsfunktionsebene sowie ärztliche Untersuchungen durchgeführt. Erwartet wird, dass die spezfische, kognitive Verhaltenstherapie sowohl hinsichtlich der Reduktion der depressiven als auch der kognitiven Symptomatik der unspezifischen, unterstützenden Intervention kurz- und längerfristig überlegen ist. Das Gruppensetting erbringt vor allem bei den wenig kognitiv beeinträchtigten Patienten längerfristig bessere Effekte. Die parallele antidepressive Medikation (im Sinne einer Kombinationstherapie) verbessert zusätzlich die Effekte der Kognitiven Verhaltenstherapie. (S. auch http://www.uni-tuebingen.de/ uni/sii/abtkpps/Dia.htm ). METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Psychologischer Test (Stichprobe: 100). Beobachtung, nicht teilnehmend. Standardisierte Befragung, face to face. Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hautzinger, M.: Depression im Alter. Weinheim: Beltz/ PVU 2001.+++Hautzinger, M.; Welz, S.; Utzeri, S.: Kognitive Verhaltenstherapie bei Depressionen im Alter. Eine kontrollierte, randomisierte Studie. in: Zeitschrift für Gerontopsychiatrie und Gerontopsychotherapie 2004 (in Fertigstellung). ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften, Psychologisches Institut Abt. Klinische und Physiologische Psychologie (Friedrichstr. 21, 72072 Tübingen) KONTAKT: Leiter (Tel. 07071-29-77301, Fax. 07071-360205, e-mail: [email protected]) [174-F] Willert, Michaela, Dipl.-Soz.; Turico, Sandro, Dr.; Vroom, Bert de, Dr.; Bonoli, Giuliano, Dr.; Benio, Marek, Dr.; Smith, David, Dr. (Bearbeitung); Riedmüller, Barbara, Prof.Dr.; Meyer, Traute, Ph.D.; Bridgen, Paul (Leitung): Private pensions and social inclusion in Europe: a study of Germany, Italy, The Netherlands, Poland, Switzerland and The United Kingdom INHALT: Ziele: Analyse der Auswirkungen der Einführung von Systemen der betrieblichen und privaten Altersvorsorge auf Personen im unterdurchschnittlichen Einkommensbereich; Ermittlung von best practice, Formulierung von Politikempfehlungen auf nationaler und europäischer Ebene. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Italien, Niederlande, Großbritannien, Schweiz, Polen METHODE: Ausgehend von theoretisch definierten und empirisch validierten RisikoBiographien werden politische und privatwirtschaftliche Rahmenbedingungen privater Alterssicherung komparatistisch untersucht. DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Europäische Union soFid Soziale Probleme 2004/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter 111 INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-SuhrInstitut für Politikwissenschaft WE 1 Bereich Innenpolitik und Systemvergleich Lehrstuhl für Sozialpolitik, Frauenforschung Prof.Dr. Riedmüller (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Willert, Michaela (Tel. 030-83853316, e-mail: [email protected]) [175-L] Winqvist, Karin: Frauen und Männer nach dem Eintritt in den Ruhestand, (Statistik kurz gefasst : Bevölkerung und soziale Bedingungen, 21), Luxembourg 2002, 7 S. (Graue Literatur; URL: http://europa.eu.int/comm/eurostat/Public/datashop/printproduct/DE?catalogue=Eurostat&product=KS-NK-02-021-__-N-DE&mode=download) INHALT: "Der neuesten Bevölkerungsstatistik zufolge sind etwa 16 Prozent der in der Europäischen Union lebenden Personen 65 Jahre und älter, wobei das Alter von 65 Jahren in den meisten Mitgliedstaaten der EU das offizielle Alter für den Eintritt in den Ruhestand ist. Darunter sind nahezu 60 Prozent Frauen, die in der Altersgruppe 75-84 Jahre einen Anteil von 63 Prozent, und in der Altersgruppe der über 85-Jährigen einen Anteil von 72 Prozent erreichen. Dies wirkt sich zwangsläufig auf die häuslichen Bedingungen älterer Frauen gegenüber denen der Männer und potenziell auch auf ihr relatives Einkommen aus. Hier soll geprüft werden, in welchen Haushaltstypen Frauen und Männer ab 65 Jahren in verschiedenen Teilen der Europäischen Union leben, wie viele unter ihnen noch berufstätig sind, in welcher finanziellen Lage sich die Personen in dieser Altersgruppe befinden und wie groß das Risiko ist, dass sie in die Armut abgleiten. Zu diesem Zweck werden drei verschiedene, jedoch einander ergänzende Datenquellen herangezogen, und zwar das Haushaltspanel der Europäischen Gemeinschaft, die Arbeitskräfteerhebung der EU, und die Bevölkerungsstatistik." (Autorenreferat) [176-L] Zimprich, Daniel: Kognitive Entwicklung im Alter: die Bedeutung der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit und sensorischer Funktionen für den kognitiven Alterungsprozess, (Schriften zur Entwicklungspsychologie, Bd. 2), Hamburg: Kovac 2002, IV, 294 S., ISBN: 3-8300-0804-X (Standort: ULB Düsseldorf(61)-erz-e238z76) INHALT: Eine empirische Generalisierung der gerontologischen Forschung besagt, dass Ältere in zahlreichen kognitiven Tests im Durchschnitt schlechtere Leistungen zeigen als Jüngere. Diese "bewährte" empirische Generalisierung problematisiert die vorliegende Dissertation in Form einer (invarianten) Forschungsfrage: Welche Ursachen oder Gründe hat der in schlechteren Testleistungen Älterer zum Ausdruck kommende kognitive Alternsprozess? Zielsetzung des Autors ist es insgesamt, vor dem Hintergrund des Forschungsstandes der Gerontologie zu untersuchen, wie generell oder spezifisch kognitive Alternsveränderungen sind. In der Darstellung verschiedener monokausaler Theorien kognitiven Alterns wird gezeigt, dass sich aus ihnen vergleichbare Hypothesen ableiten lassen und dass sie als Spezialfälle eines allgemeinen Erklärungsschemas kognitiven Alterns im Sinne genereller kognitiver Alternsveränderungen aufzufassen sind. Anhand der Untersuchung von kognitiven Alternsveränderungen in zwei gerontologischen Längsschnittstudien werden empirisch die generellen Anteile von Leistungsveränderungen in kognitiven Fähigkeiten ermittelt, um dann zu prüfen, ob sich diese Zusammenhänge durch Veränderungen in bestimmten Erklärungsvariablen klären lassen. (ICA2) 112 2.3 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter [177-F] Blass, Kerstin, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Hielscher, Volker, Dipl.-Soz.Wiss. (Leitung): Reduzierung der Arbeitsbelastung in der Altenpflege durch Fehlermanagementsysteme INHALT: Die Altenpflege ist seit den letzten Jahren wiederholt Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Die Berichterstattung aus einer Reihe von Pflegeheimen hat eine intensive Debatte über die Pflegequalität angestoßen. Zudem wird die Finanzierbarkeit einer professionellen Altenpflege zunehmend problematisiert. Allerdings können erst in der jüngeren Zeit die Pflegenden und die Bedingungen, unter denen sie arbeiten, ein wachsendes Interesse beanspruchen. Nicht allein körperliche Beschwerden wie Rückenleiden, sondern insbesondere psychischer Stress, psychosomatische Beschwerden und Burnout-Syndrome sind ausgeprägte Folgen der Arbeitsbelastungen in pflegenden Berufen: So leben in der Regel die Bewohnerinnen und Bewohner bis zu ihrem Tode im Pflegheim. Daraus resultieren häufig Belastungs- und Konfliktsituationen im Umgang mit individuellen Lebensgewohnheiten, mit emotionaler Instabilität sowie mit Sterben und Tod. Neben diesen generellen Anforderungen ist die Arbeit in der Altenpflege in den letzten Jahren durch einen Wandel geprägt: Veränderte Bewohnerstruktur, Arbeitsverdichtung und wachsende Auflagen hinsichtlich der Pflegequalität stellen unterschiedliche und zum Teil widersprüchliche Anforderungen an die Beschäftigten. Dieser Entwicklung steht ein enger Kosten- und Personalrahmen gegenüber. Ferner gibt es viele Hinweise darauf, dass in der alltäglichen Arbeit der Pflegenden die Probleme an den Schnittstellen immer wieder zu Stress und psychischen Belastungssituationen führen: Das betrifft die Kooperation zwischen den verschiedenen Arbeitsschichten, zwischen Pflegebereich und den internen Funktionsbereichen, zwischen Pflegeeinrichtung und externen Leistungsanbietern und ganz besonders zwischen Pflegenden und den Pflegebedürftigen bzw. ihren Angehörigen - also den "Kunden". Im Rahmen des Projektvorhabens sollen in zwei Einrichtungen der stationären Altenpflege psychische Belastungsmomente identifiziert und modellhaft Maßnahmen zum Abbau der Belastungen entwickelt, umgesetzt und evaluiert werden. Das Projektvorhaben ist als ein beteiligungsorientiertes Gestaltungsprojekt angelegt, das heißt, in den einzelnen Schritten von der Situationsanalyse bis zur Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsqualität wirken die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter intensiv mit. Diese Maßnahmen können je nach den Gegebenheiten in den Einrichtungen sehr verschieden ausgestaltet sein. Unter Umständen können sie Bausteine darstellen im Sinne von Beschwerdeund Fehlermanagementsystemen, die an den oben genannten Schnittstellen angreifen und zugleich eine entlastende Wirkung für die Beschäftigten haben: Reibungsverluste, Fehlerquellen, Beschwerden und Defizite in den Einrichtungen können freier angesprochen und systematisch analysiert werden; es wird Handlungssicherheit im Umgang mit Fehlern und Beschwerden hergestellt und schließlich kann über eine Verbesserung der Prozessqualität in der Einrichtung sowohl die Kunden- als auch die Arbeitszufriedenheit erhöht und in der Konsequenz die Arbeitsbelastung reduziert werden. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 25; Beschäftigte. Stichprobe: ca. 20; Experten). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 80; Beschäftigte). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin -BAuA- FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117 Saarbrücken) soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter 113 KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0681-954-2432) [178-L] Dibelius, Olivia; Arndt, Marianne (Hrsg.): Pflegemanagement zwischen Ethik und Ökonomie: eine europäische Perspektive, Hannover: Schlüter 2003, 122 S., ISBN: 3-87706-709-3 (Standort: SUB Bremen(46)-A-MED-485.2-207) INHALT: "Ist der Gegensatz zwischen Ökonomie und Ethik wirklich unüberbrückbar oder können Pflegende diesen vermeintlichen Graben durch ein 'neues' ethisches und ökonomisches Bewusstsein und Handeln überwinden? In diesem Sammelband finden sich Beiträge zum Pflegemanagement, geschrieben von europäischen Pflegewissenschaftlerinnen. Immer steht dabei das pflegerische Denken und Handeln auf der Grundlage der Ethik im Vordergrund. Dabei können Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen und Kulturen der Pflege wegweisend sein. Die Beiträge dieses Buches möchten zur Diskussion und zum Nachdenken anregen: Wie können Pflegemanager und -kräfte die Zerreißprobe zwischen den Bedürfnissen der Patientinnen und Bewohnerinnen, dem eigenen Berufsethos, den fachlichen Standards und den finanziellen Ressourcen bestehen?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Marianne Arndt: Theoretische Argumentationslinien in der Ethik. Eine Einführung (13-22); Olivia Dibelius: Altersrationierung: Gerechtigkeit und Fairness im Gesundheitswesen? Eine Studie zum ethischen Führungshandeln von Pflegemanager/innen in der stationären und teilstationären Altenpflege (23-36); Nicola Bauer, Siegfried Fauser, Stefanie Kämper, Erik Schwarz, Daniela Sulmann, Annette Röhrbein: 'Management-by-heartbeat mache ich hier nicht!' Ethisches Handeln im Pflegemanagement. Eine qualitative Untersuchung (37-51); Marie-Beatrice Omer-Decugis: Ethische Problemlagen in französischen Altenpflegeeinrichtungen. Eine qualitative Studie (52-62); Marianne Arndt: Mit knappen Ressourcen (über)leben. Verteilungsgerechtigkeit und Pflege. Perspektiven im britischen Gesundheitswesen (63-81); Dawn Dowding: Entscheidungsfindung in der pflegerischen Praxis (82-94); Chris Gastmans: Der soziale, interprofessionelle und institutionelle Kontext der Pflegepraxis: Hemmender Widerstand oder Beschleunigungskraft? (95-113). [179-L] Driesch, G.; Heuft, G.: Ressourcenallokation und Verteilungsgerechtigkeit in der medizinischen Versorgung Alternder, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 4, S. 361-368 INHALT: "Mittels einer Literaturrecherche werden die wichtigsten Argumentationslinien der aktuellen Allokationsdebatte in der Medizin dargestellt, ihre Implikationen untersucht und ihre Plausibilität hinterfragt. Besonders untersucht und problematisiert wird das Merkmal des biographischen Alters als Zuteilungskriterium für medizinische Leistungen. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden Diskussion um die Rolle der älteren Patienten als Kostenverursacher. Als Diskussionsbasis wird eine kurze Zusammenfassung wichtiger Gerechtigkeitstheorien in der Geschichte gegeben, die für die aktuelle Allokationsproblematik relevant sind. Die Begriffe der Rationierung und Rationalisierung werden voneinander abgegrenzt. Die unkritische Übernahme der ökonomischen Kosten-Nutzen-Analyse in eine ethische Güterabwägung wird problematisiert. Abschließend werden Thesen zu den Mindestanforderungen für eine konstruktive und verantwortungsvolle Allokationsdebatte aufgestellt. Ziel der Arbeit ist es auch, den gesundheitspolitisch engagierten Leser zu unterstützen, aktiv 114 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter an einer Diskussion um die Verteilung der Ressourcen in der Medizin teilzunehmen." (Autorenreferat) [180-F] Eichener, Volker, Prof.Dr.; Fischer, Veronika, Prof.Dr. (Bearbeitung): Netzwerke bürgerschaftlichen Engagements in einer Großstadt. Wissenschaftliche Evaluation der Altenarbeit der Düsseldorfer Netzwerkwerkstatt INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Düsseldorf VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Eichener, Volker: Mobilisierung sozialen Kapitals durch bürgerschaftliches Engagement: die Seniorenarbeit der Düsseldorfer Netzwerke. Aufsatz. Düsseldorf: FH, FB Sozialarbeit, 51 S. Abrufbar als PDFDokument unter http://www.fh-duesseldorf.de/DOCS/FB/SOZARB/dozenten/eichener/Aufsatz-Netzwerke1.pdf . ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Fachhochschule Düsseldorf, FB Sozialarbeit, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, insb. Sozialpolitik (Universitätsstraße, Geb. 24.21, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Eichener, Volker (Prof.Dr. Tel. 0211-81-11734, Fax: -15022, e-mail: [email protected]); Fischer, Veronika (Prof.Dr. Tel. 0211-81-14643, e-mail: [email protected]) [181-F] Eschenbruch, Nicholas, M.A. (Bearbeitung): Pflegegeschichten. Eine narrative Ethnographie von Leben und Tod in einem deutschen Hospiz INHALT: Untersucht wird die Konstruktion bedeutungsvollen Lebens in der alltäglichen Interaktion von Pflegekräften und schwerkranken PatientInnen eines stationären Hospizes. Implikationen für Vorstellungen von Selbst/ Person, für Möglichkeiten und Grenzen patientenzentrierter Pflege, und für Methodik narrativer Ethnographie. ZEITRAUM: ca. 1998-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: norddeutsche Großstadt METHODE: Reflexive Ethnographie; teilnehmende Beobachtung; Narrativität in sozialer Interaktion DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Patientinnen und Pflegekräfte einer stationären Einrichtung mit 15 Betten, über einen Zeitraum von 3 je 2 Monaten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Studienstiftung des deutschen Volkes INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät I, Institut für Europäische Ethnologie (Schiffbauerdamm 19, 10117 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [182-F] Filesch, Susanna, Dipl.-Soz.Päd. (Leitung): Musik mit älteren Menschen in der Sozialen Arbeit INHALT: In der Sozialen Arbeit mit älteren Menschen geht es nicht nur um eine möglichst umfassendepflegerisch-medizinische Versorgung, sondern auch um die Steigerung der Lebens- soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter 115 qualität. Einwichtiges Ziel ist dabei, Empfindungen und Gefühlen der Vereinsamung, Ausgrenzung und "Nutzlosigkeit" vorzubeugen bzw. diese abzubauen. Die Musik erreicht die Gefühle des Menschen unabhängig von seinen physischen, psychischen und kognitiven Einschränkungen. Forschungsfragen: Wie kann die Musik die Lebensqualität im Alltag der älteren Menschen steigern, exemplarisch erprobt in einem Alten-Pflegeheim und einer Einrichtung des Betreuten Wohnens? Bestehen erkennbare Unterschiede in den Musikinteressen und den Formen musikalischer Betätigungen zwischen Alten-Pflegeheim und Betreutem Wohnen? Auf welche Weise lassen sich ältere Menschen in musik-geragogische Prozesse einbinden? Zielsetzung ist, auf der methodischen Grundlage des sozialpädagogischen, prozessorientierten Verständnisses von Musik dem älteren Menschen durch Musik eine neue Form der Selbstverwirklichung und eine verbesserte Lebensqualität zu ermöglichen. Da Musizieren in der Regel an positive Erfahrungen und an vorhandene Stärken anknüpft und weitgehend abgelöst ist von Defiziten, können durch Musik latente Fähigkeiten neu entdeckt und mehr Selbstvertrauen entwickelt werden. Musik hilft aus der Isolation herauszufinden, bietet Möglichkeiten zur Kommunikation und fördert bzw. intensiviert Kontakte untereinander. Weitere Effekte sind kompensatorische Wirkungen bei Belastungen, Ermöglichung von Entspannung sowie Anregung und Steigerung von Kreativität, Phantasie, Humor, Vorstellungskraft und Sensibilität. Als musikalische Elemente werden in diesem Projekt eingesetzt: Musikhören, rezeptiver Einsatz von Musik, Begleiten von Liedern, Singen, Musizieren und Improvisieren mit Instrumenten. Beteiligte Einrichtungen: Alten-Pflegeheim Baldham; Betreutes Wohnen Aschheim. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Katholische Stiftungsfachhochschule München Abt. München (Preysingstr. 83, 81667 München) KONTAKT: Leiterin (Tel. 089-48092-296, e-mail: [email protected]) [183-F] Getta, Martina, Dipl.-Soz.Geront. (Bearbeitung); Schnabel, Eckart, Dr. (Leitung): Organisation und Praxis der Heimaufsichtsbehörden - Bestandsaufnahme und Erstellung eines Handbuchs INHALT: Das Institut für Gerontologie an der Universität Dortmund wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) beauftragt, im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung eine Bestandsaufnahme und Analyse der gegenwärtigen Organisation und Praxis der Heimaufsichtsbehörden in allen 16 Bundesländern durchzuführen. Auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse soll ein Handbuch als Arbeitshilfe für die Heimaufsichtsbehörden erstellt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Projektphase I: Für einen ersten bundesweiten Überblick über die Organisation und Praxis der Heimaufsichtsbehörden wurden auf der Ebene der für das Heimgesetz zuständigen Referentinnen und Referenten der obersten Landesbehörden Expertengespräche und eine schriftliche Befragung durchgeführt. Entsprechend der Zielsetzung umfassten diese Erhebungen schwerpunktmäßig Fragestellungen zur länderspezifischen 'Struktur und Organisation' (z.B. Zuständigkeiten, Behördenzuordnung, Rahmenbedingungen hinsichtlich Personal und Kompetenzausstattung, sowie Fort- und Weiterbildung) und zur 'Aufgabenwahrnehmung' (z.B. Arbeitsschwerpunkte, Handlungsleitlinien für die Praxis, Kooperation mit anderen Akteuren externer Qualitätsprüfung). Als Grundlage und Ergänzung der eigenen empirischen 116 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter Erhebungen wurden Literatur- und sekundäranalytische Auswertungen vorgenommen. Projektphase II: Durch eine teilstandardisierte schriftliche Befragung aller Heimaufsichtsbehörden soll die Organisation und Praxis näher beleuchtet werden. Die Befragung soll durch Dokumentenanalysen bei ausgewählten Behörden exemplarisch ergänzt werden. Zudem sind Fallstudien zu ausgewählten Themen der Praxis vorgesehen. Projektphase III: Die Ergebnisse werden in Form eines Handbuchs dokumentiert, welches den Heimaufsichtsbehörden als Arbeitshilfe zur Verfügung gestellt werden soll. Neben einer Charakterisierung der Lebenssituation von Menschen in Heimen und einer Skizzierung aktueller gesundheits- und pflegepolitischer Entwicklungen ist ein Überblick über die Organisation und Praxis der Heimaufsicht in den einzelnen Ländern vorgesehen. Handlungsempfehlungen für die aktuelle und zukünftige Praxis sollen die Schwerpunkte des Handbuchs bilden. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-08 ENDE: 2003-08 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (Evinger Platz 13, 44339 Dortmund) KONTAKT: Leiter (Tel. 0231-728488-15, Fax: 0231-728488-55, e-mail: [email protected]) [184-L] Halek, Margareta: Wie misst man die Pflegebedürftigkeit?: eine Analyse der deutschsprachigen Assessmentverfahren zur Erhebung der Pflegebedürftigkeit, Hannover: Schlüter 2003, 84 S., ISBN: 3-87706735-2 (Standort: ZbMed Köln(38M)-2003-A-3723) INHALT: "Misst das MDK-Gutachtenformular eigentlich wirklich, was es messen soll? Kann man damit wirklich die Pflegebedürftigkeit eines Menschen bestimmen? Diese Frage wird seit Beginn der Pflegeversicherung gestellt - jetzt wird sie beantwortet. Dieses Buch widmet sich dem Vergleich von acht Instrumenten, mit denen sich Pflegebedürftigkeit und Pflegebedarf messen lassen sollen. Darunter das MDK-Gutachtenformular sowie weitere sieben Kandidaten: RAI, FIM, PAS, PGBA, PLAISIR, EASY Care und NOSGER stehen auf dem Prüfstand. Die Autorin vergleicht systematisch, inhaltlich und methodisch. So mancher Kandidat fällt durch! Deshalb informiert dieses Buch auch darüber, wie ein Instrument beschaffen sein muss, das den theoretischen Ansprüchen an den Begriff der Pflegebedürftigkeit genügt und dennoch handhabbar ist. Ein Instrument, das praktikabel, standardisiert und vergleichbar ist." (Autorenreferat) [185-L] Heigl, A.: Aktive Lebenserwartung: Konzeptionen und neuer Modellansatz, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 6, S. 519-527 INHALT: "Die Frage, ob mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung auch ein entsprechender Anstieg der Gesundheitsbelastung einher geht, wird in der Wissenschaft seit langem kontrovers diskutiert. Das Konzept der aktiven Lebenserwartung ist ein geeignetes Instrument, die gegensätzlichen Thesen von Kompression und Medikalisierung des Gesundheitszustands im Alter zu testen. Aufbauend auf der Sullivan-Methode wird ein Modell vorgeschlagen und beschrieben, das nicht die Veränderung der aktiven Lebenserwartung ab einem bestimmten soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter 117 Alter misst, so wie es bisher üblich ist. Vielmehr erscheint ein Modell geeignet, das den veränderten Anteil verbleibender aktiver Lebenserwartung bei spezifischer allgemeiner Restlebenserwartung (DRALE-Modell: Difference in Remaining Active Life Expectancy) im Zeitverlauf misst. Dadurch lassen sich Kohorteneffekte ausschließen. Abschließend werden die möglichen Restriktionen bei der empirischen Umsetzung aufgezeigt und diskutiert." (Autorenreferat) [186-F] Heusinger, Josefine, Dipl.-Soz.; Klünder, Monika, Dipl.-Med.Päd. (Bearbeitung); Heinemann-Knoch, Marianne, Dr. (Leitung): Steuerungsverhalten in häuslichen Pflegearrangements im Vergleich zwischen alten und neuen Bundesländern INHALT: Die Ergebnisse der ersten Befragung zeigten, dass Pflegebedürftige in unterschiedlichen Aktivitätsbereichen in differenzierter Weise Einfluß nehmen: So überlassen sie z.B. im Bereich der Organisation ihrer Pflege eher anderen Personen die Steuerung, während sie in ihrer Alltagsgestaltung stärker eigenständig steuern. Unterschiede in der Art und Weise der Steuerung wurden vor allem in den Bereichen der medizinischen und pflegerischen Versorgung, der Pflegeorganisation und der Alltagsgestaltung gefunden. Die Teilhabe der Pflegebedürftigen an den Steuerungsprozessen hängen von den Möglichkeiten ab, die ihnen vom Umfeld eingeräumt werden bzw. die sich die Pflegebedürftigen selbst schaffen. Die Informiertheit, die materiellen Ressourcen und die Einstellungen zur Familie, Pflege usw. der an einem Pflegearrangement Beteiligten entscheiden darüber, ob und wie der Anspruch auf Steuerung in den einzelnen Bereichen geltend gemacht wird, wodurch sich milieuspezifische Unterschiede im Steuerungsverhalten feststellen lassen. Daneben sind die Beziehungen untereinander und die Bewältigungsstrategien der Pflegebedürftigen weitere wichtige Einflußfaktoren. In der Verlängerung des Projektes interessieren vor allem folgende Fragestellungen: Wie entwickelt sich das Steuerungsverhalten und die Bewältigungsstrategien im Zeitverlauf? Wie wirken sich zunehmende Pflegebedürftigkeit und Beziehungskonflikte auf die Steuerungsprozesse aus? Welche Ursachen führen zum Abbruch der häuslichen Pflege? Welche Auswirkungen haben die gesellschaftlichen Transformationsprozesse auf die Netzwerke der Pflegearrangements in den neuen Bundesländern? Thesen: Die zunehmende Pflegebedürftigkeit sowie die Veränderungen in den Bewältigungsstrategien führen dazu, daß sich Pflegebedürftige in einigen Bereichen an den Steuerungsprozessen nicht mehr beteiligen, sondern ihr Interesse stärker auf ihren körperlichen Nahbereich richten. In Beziehungskonflikten ist die Position der Pflegebedürftigen gestärkt, die gut informiert, sozial gut integriert sind und/ oder über materielle Ressourcen verfügen, da sie dadurch eher in der Lage sind, ihre Interessen durchzusetzen. Pflegebedürftige müssen in ein Heim umsiedeln, wenn sie isoliert und über alternative Versorgungsmöglichkeiten schlecht informiert sind oder die Belastung für die Pflegepersonen zu groß werden. In den neuen Bundesländern verändert sich die Zusammensetzung der Pflegearrangements, weil Pflegepersonen aus beruflichen Gründen wegziehen oder durch neue Arbeitsstellen weniger Zeit für die Versorgung haben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und West-Berlin, Landkreis Gifhorn, Landkreis Halberstadt METHODE: Leitfadengestützte Interviews mit allen beteiligten Personen eines Pflegearrangements (also auch mit Professionellen); Auswertung: qualitative Inhaltsanalyse und kontrastierende Fallvergleiche. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Qualitatives Interview -leitfadengestützt- (Stichprobe: 60-80; häusliche Pflegearrangements, die sich um Pflegebedürftige über 60 Jahre gruppieren und in ländlichen Regio- 118 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter nen um Gifhorn und Halberstadt sowie in West- und Ostberlin leben - Pflegebedürftige und ihre Pflegepersonen; Auswahlverfahren: willkürlich - Auswahl erfolgt weder zufällig noch repräsentativ, sondern über verschiedene "Türöffner", um möglichst unterschiedliche Konstellationen berücksichtigen zu können). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Heusinger, J.; Klünder, M.: Wer bestimmt in häuslichen Pflegearrangements? Bericht aus einem qualitativen Forschungsprojekt. in: Standpunkt Sozial (im Druck).+++Dies.: Steuerung des häuslichen Pflegeprozesses - ein milieuspezifischer Ansatz. in: Klie, Thomas; Buhl, Anke; Entzian, Hildegard; Schmidt, Roland (Hrsg.): Entwicklungslinien im Gesundheits- und Pflegewesen. Frankfurt am Main: Mabuse Verl. 2003, S. 157168.+++Dies.: Die Einflüsse des Milieus auf die Steuerung in häuslichen Pflegearrangements. Tagungsband "Neue Vergesellschaftungsformen des Alter(n)s", Bd. 9. Opladen: Leske u. Budrich (in Vorbereitung).+++Dies.: Die Bedeutung der professionell Pflegenden für die Netzwerke älterer, pflegebedürftiger Menschen. in: Bauer, Petra; Otto, Ulrich (Hrsg.): Mit Netzwerken professionell zusammen arbeiten (in Vorbereitung). ART: gefördert BEGINN: 1999-11 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Institut für Gerontologische Forschung e.V. -IGF- (Torstr. 178, 10115 Berlin) KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-8594908, e-mail: [email protected]) [187-L] Huth, Susanne (Bearbeitung): Grundsatzthemen der Freiwilligenarbeit: Theorie und Praxis des sozialen Engagements und seine Bedeutung für ältere Menschen, (Praxisbeiträge zum bürgerschaftlichen Engagement im dritten Lebensalter, Bd. 13), Stuttgart: Wiehl 2002, 180 S., ISBN: 3-927219-81-9 (Standort: UB Trier(385)-10-GP-ln40840) INHALT: "Mit dieser will die Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros (BaS) zu einem schärferen Selbstverständnis des bürgerschaftlichen Engagements Älterer und seinen nachhaltigen Wirkungen für das eigene Leben im Alter und für die Gesellschaft beitragen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Peter Zeman: Zur Neugewichtung des Erfahrungswissens älterer Menschen (9-23); Thomas Olk: Modernisierung des Engagements im Alter - Vom Ehrenamt zum bürgerschaftlichen Engagement? (25-48); Martin Kohli & Harald Künemund: Nachberufliche Tätigkeitsfelder (49-67); Detlef Knopf: Alter zwischen Ent- und Verpflichtung (69-84); Adalbert Evers: Auf dem Weg zu einem neuen Wohlfahrtsmix? Pflege im Alter und der mögliche Beitrag der Bürgergesellschaft (85-100); Sylvia Kade: Bildung und Freiwilligenarbeit Ressource von Engagement und Engagementförderung (101-119); Gisela Notz: Der soziale Engagementbereich ist auch für Ältere eine Domäne der Frauen (121-141); Ingrid Jungblut: Freiwilligenarbeit in der DDR (143-159); Jürgen Schumacher: Förderung und Unterstützung der Freiwilligenarbeit älterer Menschen durch Hauptamtliche (161-175). [188-F] Hütter, Ulrike, Dipl.-Soz.; Tamayo Korte, Miguel, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Hoffmann, Peter Michael, Dr. (Leitung): Die Lebenslage älterer Menschen mit rechtlicher Betreuung INHALT: Ziel der Studie ist es, gesicherte Informationen über die bisherigen Auswirkungen des Betreuungsrechts und Planungsdaten für strukturelle Entscheidungen im Zusammenhang mit dessen Weiterentwicklung zur Verfügung zu stellen. Von besonderem Interesse sind dabei In- soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter 119 formationen über die Lebenslage der älteren Betreuten. Es ist zu untersuchen, inwieweit der Rehabilitationsgrundsatz (Paragraph 1901 Abs. 4 BGB) in der Praxis Beachtung findet und welche Ressourcen der Betroffenen und ihres Umfeldes zu Vermeidung einer staatlichen Rechtsfürsorge gestärkt werden können. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Situation pflegender Angehöriger gelegt, die gleichzeitig rechtliche Betreuer sind. Nach Durchführung der Forschungsphase ist geplant, Konzepte für eine bessere Berücksichtigung des Erforderlichkeitsgrundsatzes (Paragraph 1896 Abs. 2 BGB) zu entwickeln und Alternativen zur Betreuerbestellung zu erproben. Die empirische Erhebung der Daten wird in 7 Bundesländern an jeweils drei Amtsgerichten durchgeführt. Es handelt sich pro Erhebungsort um: Analyse von 300 Akten anhängiger Betreuungen zur Ermittlung grober sozialstruktureller Daten, Detailliertere Analyse der Akten älterer Betreuter zur Beschreibung der Lebenslage der Betreuten (ca. 100 Akten), Postalische Befragung der Betreuer/innen dieser älteren Betreuten zur Vertiefung der Informationen zur Lebenslage, Aktenanalyse von neuen Betreuungsverfahren der Jahre 1994, 1997 und 2000 um sozialstrukturelle Veränderungen der Betreutenpopulation zu quantifizieren. Über die Bedingungen, die dazu führen, dass überhaupt eine rechtliche Betreuung eingesetzt wird und über Verlauf und Wirkung der rechtlichen Betreuung sollen etwa 40 qualitative Interviews zusätzlichen Aufschluss geben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen METHODE: Rechtstatsachenforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 6300; Betreuungsakten an 21 Amtsgerichten; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2100; rechtliche Betreuer älterer Menschen; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 21; rechtliche Betreuer oder Angehörige älterer Menschen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hoffmann, Peter M.; Tamayo Korte, Miguel: Die Lebenslage älterer Menschen mit rechtlicher Betreuung. in: BtPrax, 10, 2001, 4, S. 154-157.+++ Hoffmann, Peter M.; Schumacher, Bettina: Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen: Handhabung in der Praxis. in: BtPrax, 11, 2002, 5, S. 191-196.+++Hoffmann, Peter M.; Hütter, Ulrike; Tamayo Korte, Miguel: Die rechtliche Betreuung Älterer: Lebenslagen, Anlässe, Entwicklungen. in: BtPrax, 12, 6, S. 249-251. ARBEITSPAPIERE: Der Zwischenbericht, Fragebögen u.a. Material stehen auf der Website zur Verfügung: http://www.betreuungsrechtforschung.de . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-04 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dienstsitz Bonn FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Akademie für öffentliches Gesundheitswesen Projektstelle (Kronprinzenstr. 82, 40217 Düsseldorf) KONTAKT: Tamayo Korte, Miguel (Tel. 0211-336794-54, e-mail: [email protected]) [189-F] Kemser, Johannes, Prof.Dr.; Kraus, Rafaela, Dr. (Leitung): Pflegemanagement - Erfolgskriterien in der stationären Altenhilfe INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen 120 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter INSTITUTION: Katholische Stiftungsfachhochschule München Abt. München (Preysingstr. 83, 81667 München) KONTAKT: Kemser, Johannes (Prof.Dr. e-mail: [email protected]) [190-L] Klie, Thomas; Buhl, Anke; Entzian, Hildegard; Schmidt, Roland (Hrsg.): Das Pflegewesen und die Pflegebedürftigen: Analysen zu Wirkungen der Pflegeversicherung und ihrem Reformbedarf, (Beiträge zur Sozialen Gerontologie und Altenarbeit), Frankfurt am Main: Mabuse Verl. 2002, 361 S., ISBN: 3-933050-90-1 (Standort: UuStB Köln(38)-27A4686) INHALT: "Mit Einführung der Sozialen Pflegeversicherung wurde der Prozess eingeleitet, dass sich zwischen klassischer Altenhilfe und dem Gesundheitswesen allmählich der Bereich der Pflege (alter Menschen) als eigenständiges Versorgungssystem herauskristallisiert(e). Diesem Pflegewesen sind Besonderheiten eigen, die es markant von den Sozialversicherungszweigen und -traditionen hierzulande unterscheiden: Die Pflegeversicherung stellt eine Teilsicherung für Teilbedarfe dar mit der Folge, dass Fragen der Bedarfsangemessenheit und Leistungsfinanzierung in einer gemischten Kostenträgerschaft ins Zentrum fachlichen Interesses rücken. Pflege wird als gemeinsame Verantwortung definiert mit der Folge, dass sich Niveaus 'guter Pflege' erst durch einen Mix unterschiedlicher Leistungen verschiedener Akteure herstellen lassen. Pflege ist somit Koproduktion, in die professionelle und lebensweltliche Ressourcen einfließen, und sie erfordert Aushandlung und Koordination in der Leistungserbringung. Die Beiträge zu diesem Band beleuchten aus multidisziplinärer Sicht das Pflegewesen und bilanzieren Probleme der Versorgungsstrukturen ebenso wie Impulse zu deren Überwindung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Roland Schmidt, Thomas Klie: Einführung: Zur Konzeption der Pflegeversicherung (7-9); Martin Schölkopf: Trends in der Alten(pflege)politik der Bundesländer (13-44); Günter Roth, Heinz Rothgang: Pflegeversicherung und Sozialhilfe: Eine Analyse der Zielerreichung und Zielverfehlung der Pflegeversicherung hinsichtlich des Sozialhilfebezugs (45-76); Roland Schmidt: Soziale Dienste im demographischen Wandel: Zur Integration gesundheitlicher, pflegerischer und sozialer Versorgungsstrukturen (77-93); Sabine Tschainer: Grundzüge des Versorgungskonzeptes der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (94-107); Sabine Kühnert: Altersformen im Wandel: Differenzierungslinien innerhalb der Altersgenerationen (111-131); Thomas Klie, Heinz Blaumeister: Perspektive Pflegemix. Pflegekulturelle Orientierungen im Wandel und die Zukunft der Pflege (132-152); Peter Zeman: Häusliches Altenpflegearrangement: Mikropolitik und Vertrauen (153-174); Siglinde Naumann, Hermann-Josef Schneider: Trügt die Idylle? Junge Alte zwischen Modernisierungsrisiken und Chancen auf dem Land (175-200); Frauke Schönberg, Eckart Schnabel: Qualitätssicherung: Nutzerorientierung und 'patient view' in stationären Altenpflegeeinrichtungen (203-222); Arbeitsgruppe Kundenbefragung der FH Erfurt: Möglichkeiten und Grenzen von Kundenbefragungen in Sozialstationen: Das Beispiel der Kundenbefragung 2001 der AWO AJS gGmbH (223-245); Ramona Schneider: Kundenbefragung als Instrument der internen Qualitätssicherung (246-268); Maren Twardzik, Beate Hübner, Astrid Hedtke-Becker, Wolfgang Herzog: Ältere Menschen im Krankenhaus - Interdisziplinäre Kooperation zwischen Sozialarbeit und Familienmedizin (271-288); Roland Schmidt: Impulse der sektorenund systemübergreifenden Qualitätsentwicklung (289-328); Gerlinde Barthelme, Andreas Zimber: Die Arbeitssituation des Pflegepersonals in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen: Ausgewählte Ergebnisse einer bundesweiten Befragung (331-341); Thomas Görgen, Sabine Krause, Barbara Nägele: Gewalt gegen ältere Menschen in nicht-institutionellen soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter 121 Settings: Inanspruchnahme eines telefonischen Beratungsangebots und forschungspraktische Fragestellungen im Rahmen von Beratungsevaluation und -dokumentation (342-359). [191-F] Kotkamp-Mothes, Nicole, Dipl.-Psych.; Röhrig, Bernd, Dr. (Bearbeitung); Strauß, Bernhard, Prof.Dr. (Leitung): Belastungserleben und Belastungsverarbeitung bei Angehörigen älterer Tumorpatienten: Diagnostik und Intervention INHALT: Die zentrale Fragestellung der hier vorgestellten Studie bezieht sich auf das subjektive Belastungserleben und die Belastungsverarbeitung bei Angehörigen älterer Tumorpatienten. Ausgangspunkt ist ein Forschungsdefizit in der geriatrischen Onkologie. Das Projekt ist angelehnt an den Befund, dass mit der steigenden durchschnittlichen Lebenserwartung und der im fortgeschrittenen Alter steigenden Anzahl bösartiger Neubildungen der Versorgungsbedarf älterer Menschen zunehmend größer wird. Dabei stellt die Tumorerkrankung in der Regel nicht nur für den Erkrankten selbst sondern auch für Lebenspartner/in und andere Angehörige, die in regelmäßigem Kontakt zum Erkrankten stehen, eine Quelle der Belastung dar. Es wird zum einen der Frage nachgegangen, welche Belastungen Lebenspartner und Angehörige von Tumorpatienten erleben, wie sie diese bewältigen und welche Unterstützungswünsche sie haben. Zudem soll der Einfluss von Kontextfaktoren untersucht werden. Zusammenhänge zwischen der Belastungsverarbeitung bei Lebenspartnern und Angehörigen und der Lebensqualität, der Befindlichkeit und der Krankheitsbewältigung der Tumorpatienten sollen Beachtung finden. Unter Einbeziehung der gewonnenen Erkenntnisse sollen Interventionsansätze entwickelt, eingesetzt und erprobt werden. Zwischenergebnisse: Die Datenauswertung ist derzeit nicht abgeschlossen. Die befragten Angehörigen erleben in erster Linie emotionale (49%), gefolgt von sozialen (26%), instrumentellen (19%) und körperlichen Belastungen (6%). Männliche Partner berichten im Vergleich zu Söhnen primär instrumentelle Belastungen. Ressourcen im Kontrollverhalten gehen mit signifikant niedrigeren Belastungswerten einher (Depressivität: p kleiner .05 Beschwerdedruck: p kleiner .05, Globalbelastung: p kleiner .08). Mit zunehmender emotionaler Abhängigkeit steigen die Belastungswerte. Die Unterschiede bzgl. Depressivität (p kleiner .01) und Beschwerdedruck (p größer .06) sind zumindest in der Tendenz signifikant. Primäre Unterstützungswünsche der Angehörigen beziehen sich auf eine verstärkte Einbeziehung in den Behandlungsprozess sowie eine psychosoziale Betreuung der Patienten. ZEITRAUM: 2002-02 bis 2003-09 GEOGRAPHISCHER RAUM: Thüringen METHODE: Die Fragestellung ist im Sinne eines familienzentrierten Ansatzes konzipiert. Konzepte wie Stressbewältigung, Coping, soziale Unterstützung, Lebenszufriedenheit bilden den theoretischen Hintergrund der Arbeit. Es handelt sich um eine Querschnittsuntersuchung in der Initialphase. Zum Einsatz kommen quantitative und qualitative Methoden (standardisierte Fragebögen, ergänzt durch eigene Instrumente; halbstandardisiertes Interview). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 50; Angehörige von Tumorpatienten älter 60 Jahre; Auswahlverfahren: anfallend). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 200; Tumorpatienten älter als 60 Jahre und deren Angehörige; Auswahlverfahren: anfallend). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kotkamp, N.; Strauß, B.: Belastungserleben und Belastungsverarbeitung bei Angehörigen älterer Tumorpatienten. Poster. 52. Arbeitstagung des DKPM in Bad Honnef, 28.02.-03.03.2001.+++Hindermann, S.; Strauß, B.: Angehörige älterer Tumorpatienten - zwischen hilfreicher Unterstützung und eigener Belastung. in: Forum - Organ der Deutschen Krebsgesellschaft, Jg. 16, 2001, 5, S. 34-36.+++Hindermann, S.; Strauß, B.: Angehöri- 122 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter ge älterer Tumorpatienten - Belastungen, Bewältigung und soziale Unterstützung. in: Der Onkologe, 8, 2002, S. 151-160.+++Kotkamp, N.; Röhrig, B.; Strauß, B.: Belastungserleben und Belastungsverarbeitung bei Angehörigen älterer Tumorpatienten: Diagnostik und Intervention. Abstract zur 54. Arbeitstagung des DKPM 19.-22.03.2003 in Göttingen. in: PPmP, 53, 2003, S. 118. ART: Dissertation; Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1999-08 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: Deutsche Krebshilfe e.V. FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Jena, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Psychologie (Stoystr. 3, 07740 Jena) KONTAKT: Kotkamp-Mothes, Nicole (Tel. 03641-937748, e-mail: [email protected]) [192-L] Lakdawalla, Darius N.; Schoeni, Robert F.: Is nursing home demand affected by the decline in age difference between spouses?, in: Demographic Research, Vol. 8/2003, Art. 10, S. 279-304 (URL: http://www.demographic-research.org/volumes/vol8/10/8-10.pdf) INHALT: In den USA betragen die Ausgaben für die Langzeitpflege älterer Menschen rund 100 Milliarden US Dollar, wobei 40 Prozent von den Bedürftigen selbst aufgebracht wird. Bei der Suche nach Möglichkeiten, die enormen Kosten zu reduzieren, untersuchen Wissenschaftler eine Vielzahl von Faktoren, die die Inanspruchnahme von Pflegeheimen beeinflussen. Hierzu merken die Autoren an, dass die gegenseitige Unterstützung der Ehepartner den Umzug in ein Pflegeheim verhindert und dementsprechend das Fehlen oder der Verlust des Ehepartners die Wahrscheinlichkeit eines Umzugs in eine solche Einrichtung erhöht. Bei der Frage, was denn nun die Witwe(n/r)schaft determiniert, beschränkt sich die nachfolgende Untersuchung auf den Altersunterschied der Ehepartner. Die Ausführungen untersuchen dabei die Gründe, inwieweit eine Abnahme der Altersdifferenz zwischen Ehepartnern die Witwe(n/r)schaft und somit die Nutzung eines Pflegeheims beeinflussen kann. Dabei wird auf Lebenstabellen und relevantes empirisches Datenmaterial aus Umfragen zurückgegriffen, um eine empirisch aussagekräftige Strategie zu entwickeln. Als Ergebnis kommen die Autoren zu folgender Schätzung: Eine Abnahme der Differenz des Lebensalters zwischen Ehepartnern, die in den USA bei den Geburtskohorten von 1900 bis 1955 zu beobachten ist, lässt die jährlichen Ausgaben für die Betreuung von Frauen in Pflegeheimen um 1,4 Milliarden US Dollar ansteigen, die Ausgaben für Männer hingegen reduzieren sich um 600 Millionen US Dollar. (ICG2) [193-L] Meinck, M.; Freigang, K.; John, B.; Keitel, C.; Puls, E.; Robra, B.-P.: Wohnortnahe geriatrische Rehabilitation: zur Struktur- und Prozessqualität eines mobilen und eines ambulanten Rehabilitationsmodells, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 5, S. 463-473 INHALT: "Das Modellvorhaben 'Ambulante Geriatrische Rehabilitation (AMBRA)' verfolgt die Erprobung zweier extramuraler Rehabilitationseinrichtungen: ein mobiles Rehabilitationsteam am Geriatriezentrum eines Krankenhauses und ein ambulantes Rehabilitationszentrum unter Leitung niedergelassener Ärzte. Mit den vorliegenden Auswertungen zur Struktur- und Prozessqualität der Modelle werden erste Evaluationsergebnisse vorgestellt. Sie beziehen sich auf medizinische und versorgungsrelevante Merkmale von 60 Patienten des mobilen Rehabi- soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter 123 litationsteams und 76 Patienten des ambulanten Rehabilitationskomplexes zum Messzeitpunkt Rehabilitationsbeginn und auf die Durchführung der Modelle. Die Reha-Modelle erreichen multimorbide und in ihrer Alltagskompetenz eingeschränkte geriatrische Patienten wohnortnah oder in ihrem häuslichen Umfeld. Beide Teams koordinieren unter ärztlicher Leitung interdisziplinäre Rehabilitationsmaßnahmen mit durchschnittlich mehr als 50 Leistungseinheiten pro Patient. Der Schwerpunkt liegt auf Physiotherapie und Ergotherapie. Logopädie steht bei Indikation in ausreichendem Umfang zur Verfügung. Psychosoziale und gesundheitsfördernde Angebote werden jedoch kaum in die Rehabilitationsmaßnahmen integriert. Das mobile Rehabilitationsteam versorgt im Durchschnitt kognitiv leistungsfähigere (MiniMental State Examination), jedoch in der Selbstversorgungsfähigkeit (Barthel-Index) stärker eingeschränkte geriatrische Patienten als das ambulante Rehabilitationszentrum. Diese Unterschiede verbleiben auch bei multivariater Berücksichtigung soziodemografischer, morbiditäts- und prozessbezogener Merkmale signifikant. Unterschiede in der Mobilitätsfähigkeit (Tinetti-Test) der Patientengruppen zum Rehabilitationsbeginn werden jedoch durch die berücksichtigen Merkmale erklärt. Die noch ausstehende vergleichende Ergebnisevaluation der Reha-Modelle muss damit die unterschiedlichen Ausgangsniveaus und ihre Determinanten berücksichtigen." (Autorenreferat) [194-L] Meyer, Christine: Das Berufsfeld Altenpflege: Professionalisierung - berufliche Bildung - berufliches Handeln, Bad Iburg: Der Andere Verl. 2002, 294 S., ISBN: 3-936231-57-5 (Standort: SUB Göttingen(7)2002A28813) INHALT: Die Verfasserin legt eine Analyse der Entwicklung des Berufsfeldes Altenpflege vor dem Hintergrund der Diskussionen zu personenbezogener Dienstleistungsarbeit und zu traditioneller Frauenerwerbstätigkeit im Hinblick auf Verberuflichungs- und Professionalisierungsprozesse vor. Aktuelle Entwicklungen und Spannungsfelder des Berufsfeldes Altenpflege werden auf der Basis einer qualitativ angelegten empirischen Untersuchung behandelt. Hier geht es um (1) die Ausbildung zur Altenpflegerin, Qualifikationserwerb und berufsspezifische Perspektiven, (2) Wege zu einer bundeseinheitlichen Ausbildungsordnung für das Berufsfeld Altenpflege sowie (3) alternative Vorschläge zu gemeinsamen Ausbildungen sozialer, pflegerischer und erzieherischer Berufe bzw. zu einer Neuregelung nach Berufsbildungsgesetzgebung. Abschließend werden Entwicklungen in Bezug auf die für die Pflege zuständigen Institutionen, die Veränderung der Bedingungen für die Durchführung der Pflege sowie gesetzliche Normierungen angesprochen. (ICE2) [195-F] Müller, Gertrud, Dipl.-Pflegewirtin (Bearbeitung); Höhmann, Ulrike, Prof.Dr. (Leitung): Expertenbefragung im Rahmen der Altenhilfeplanung einer Großstadt INHALT: Das Ziel dieses Projektes ist, durch Befragung von Experten besonders den Wohn-, Versorgungs- und Integrationsbedarf älterer Menschen als ergänzende Planungsgrundlage der Kommunalpolitik zu erfassen. METHODE: Expertenbefragung auf der Grundlage eines partizipativen Modells der Altenarbeit. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 28; ausgesuchte Experten; Auswahlverfahren: def. Einheit). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. 124 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Stadt Darmstadt Dezernat IV Sozialverwaltung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Hessisches Institut für Pflegeforschung (Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt am Main) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected]) [196-F] Pritzkuleit, Ron, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Jürgens, Hans W., Prof.Dr.Dr. (Betreuung): Regionale Aspekte der Pflegebedürftigkeit INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, die räumlichen Unterschiede bei der Beantragung und Bewilligung von ambulanten Leistungen aus der Pflegeversicherung aufzuklären, Methoden für eine fortlaufende Deskription des Ist-Zustandes im Bereich der Pflegeversicherung zu entwickeln und Konzepte zu entwickeln, die die zweckdienliche Verteilung der vorhandenen Mittel optimieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Norddeutschland METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Kiel, Interdisziplinäres Lehrfach für Bevölkerungswissenschaft (Olshausenstr. 40-60, 24098 Kiel) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0431-880-4355, e-mail: [email protected]) [197-F] Reichert, Monika, Dr.; Maly-Lukas, Nicole, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Naegele, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung): Integrierte Gesundheits- und Sozialdienste für ältere Menschen - Themen, Probleme und Lösungsansätze (PROCARE) INHALT: PROCARE ist ein internationales Forschungsprojekt mit dem Ziel, die Definition eines neuen Konzepts integrierter Gesundheits- und Sozialdienste für pflegebedürftige ältere Menschen zu unterstützen, indem verschiedene Arten der Hilfeleistung verglichen und evaluiert werden. Das Projekt soll strukturelle, organisatorische und sozial-kulturelle Faktoren bzw. Akteure und Akteurinnen identifizieren, die zu einem integriertem Pflegesystem mit nachhaltig positiven Ergebnissen beitragen. Im Einzelnen wird die Realisierung folgender Ziele angestrebt: 1. Die These, dass ein neues Modell ganzheitlicher Sozial- und Gesundheitsversorgung in der Gemeinde notwendig ist, um die Pflege älterer Menschen zu verbessern, soll verifiziert werden, indem Modelle positiver Praxis kritisch evaluiert werden. 2. Es soll ein Beitrag zur Entwicklung valider Forschungsmethoden geleistet werden, um Pflegedienste für ältere Menschen zu evaluieren, insbesondere jene Dienste an der Schnittstelle zwischen Gesundheitssystem und sozialen Pflegediensten bzw. zwischen institutioneller und offener Altenhilfe. 3. Die Erfahrungen aus den Modellen postiver Praxis sollen durch Empfehlungen für politische Entscheidungen und Maßnahmen sowie der Veröffentlichung dieser bereitet werden. METHODE: Um diese Ziele zu erreichen werden folgende Methoden verwendet und Produkte bereitgestellt: 1. eine Literaturstudie in den beteiligten Ländern und ein darauf aufbauender internationaler Vergleich; 2. eine Datenbank, in der vergleichbare transnationale Daten von Beispielen positiver Praxis (Qualitätsindikatoren, Ergebnisprofile, Kosten etc.) gesammelt soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter 125 werden; 3. die Analyse integrierter Pflegemodelle in Bezug auf deren Effizienz, Qualität und Nutzerakzeptanz; 4. die Entwicklung von Leistungs- und Erfolgsindikatoren, welche politische Entscheidungen, Planungsprozesse, Qualitätssicherung und das Controlling von Sozialund Gesundheitsdiensten auf Basis empirischer Evidenz unterstützen; 5. die Einbeziehung der wichtigsten Schlüsselpersonen und -institutionen, welche an integrierten Pflegesystemen beteiligt sind (Personal der Sozial- und Gesundheitsdienste, Pflegebedürftige Personen, informell Pflegende, Familienangehörige etc.) in Form von Fokusgruppen, Interviews, der Teilnahme an ExpertInnengesprächen und der Einrichtung nationaler Projektkomitees in allen beteiligten Ländern; 6. die Ergebnisse werden in Form von Berichten, Publikationen, Internet und im Rahmen einer internationalen Abschlusskonferenz veröffentlicht. Die Verbreitung der Ergebnisse soll durch die aktive Beteiligung von Multiplikatoren und Multiplikatorinnen in den neun teilnehmenden Ländern sicher gestellt werden, um ein gegenseitiges Verständnis integrierter Pflegesysteme in Europa zu unterstützen. Die Gründung "Nationaler Projektkomitees" mit Vertretern und Vertreterinnen relevanter Institutionen und Interessengruppen soll dazu beitragen, die Projektarbeit zu unterstützen und auf nationaler Ebene zu leiten. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-04 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: Europäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung (Berggasse 17, 1090 Wien, Österreich); Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (Evinger Platz 13, 44339 Dortmund) KONTAKT: Leiter (Tel. 0231-728488-17, Fax: 0231-728488-55, e-mail: [email protected]) [198-F] Röhrig, Anne; Böhm, Uta; Becker, Stefanie, Dr. (Bearbeitung); Meyer, Sibylle, Dr.; Mollenkopf, Heidrun, Dr. (Leitung): SENTHA - Seniorengerechte Technik im häuslichen Alltag. Teilprojekt "Sozialwissenschaften" der DFG-Forschergruppe INHALT: Das Projekt ist ein interdisziplinäres Verbundprojekt, das sozialwissenschaftliche und ingenieurwissenschaftliche Einzelvorhaben in einer DFG-Forschergruppe zusammenführt. Ziel ist die Analyse und Verbesserung technischer Systeme im häuslichen Alltag von Senioren, d.h. in der Wohnung und im direkten Wohnumfeld. In der Verantwortung des BIS und des DZFA liegt das sozialwissenschaftliche Teilprojekt "Nutzerperspektive, Anforderungsanalyse und Technikfolgen", das eine Klammer für die Arbeit der gesamten Forschergruppe bildet. Ziel ist einerseits die Erstellung der Anforderungsanalyse für die technischen Disziplinen und andererseits die sozialwissenschaftliche Evaluierung der von den Ingenieurwissenschaften vorangetriebenen technischen Entwicklungen und modellhaften Umsetzungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, schriftlich. Repräsentativbefragung. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: gefördert BEGINN: 1997-09 ENDE: 2003-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: BIS Berliner Institut für Sozialforschung GmbH (Ansbacher Str. 5, 10787 Berlin); Deutsches Zentrum für Alternsforschung an der Universität Heidelberg -DZFA- (Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg) 126 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter KONTAKT: Meyer, Sibylle (Dr. Tel. 030-310009-35); Mollenkopf, Heidrun (Dr. Tel. 06221548115); Institution BIS (Tel. 030-310009-0, Fax: 030-310009-66, e-mail: [email protected]) [199-L] Roth, Günter: Qualität der Dienstleistung ambulanter Pflege: nationale und internationale empirische Befunde, in: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Beiheft, Jg. 11/2003, H. 5, S. 62-96 INHALT: "Vor dem Hintergrund mangelnder empirischer Forschungen zur Qualität ambulanter Pflegedienstleistungen werden Ergebnisse aus einer Literaturrecherche, 21 Experteninterviews in vier Großstädten sowie einer standardisierten schriftlichen Befragung von 533 Beschäftigten in 107 ambulanten Pflegediensten in Deutschland vorgestellt. Festgestellt wurden zahlreiche Qualitätsmängel und eine sehr heterogene Pflegequalität in fast allen Bereichen. Laut den kritischer urteilenden Experten stellen die Pflegedokumentation und die Pflegeplanung die wesentlichen Problembereiche dar, die positiver wertenden Beschäftigten nennen als Qualitätsmängel, deren Existenz die Hälfte für ihren Dienst bejaht: Koordination und Kommunikation, Unpünktlichkeit, Zeitmangel, Touren- und Einsatzplanung und Pflegeplanung sowie -ausführung. Kaum Erklärungen der Varianz der Pflegequalität lieferte die formale Qualifikation von Pflegekräften oder Variablen wie der Anteil an Vollzeitkräften im Pflegedienst. Dagegen konnte die These untermauert werden, dass mit prekären Arbeitsbedingungen, Desorganisation, einer steigenden Arbeitsbelastung und einer sinkenden Arbeitszufriedenheit die Qualität des Pflegedienstes abnimmt. Auch kann die Hypothese aufgestellt werden, dass v.a. größere, gemeinnützige und westdeutsche, Pflegedienste eher schlechter arbeiten als kleinere, gewerbliche und ostdeutsche Dienste. Eigene und internationale Forschungen legen schließlich einen positiven Zusammenhang zwischen Ausmaß und Intensität der wohlfahrtsstaatlichen Aktivität, externer Kontrolle und der Quantität wie Qualität der Pflegedienstleistungen nahe. Insgesamt bleiben indes einige Hintergründe ungeklärt und es bleiben erhebliche, auch international vergleichend ansetzende, Forschungsbedarfe." (Autorenreferat) [200-F] Saup, Winfried, apl.-Prof.Dr. (Bearbeitung): Betreutes Wohnen im Alter INHALT: In den letzten 10-15 Jahren hat sich das Spektrum der Wohnmöglichkeiten im Alter erheblich erweitert. Neue Wohnformen für alte Menschen haben sich entwickelt; dabei ist das sogenannte "Betreute Wohnen" quantitativ am stärksten expandiert. Die Anzahl der Senioren, die heute in betreuten Seniorenwohnanlagen leben, wird auf über 150.000 Personen geschätzt. Betreutes Wohnen erfreut sich bei älteren Menschen so großer Beliebtheit, weil es durch die Kombination einer seniorengerecht gebauten und eingerichteten Wohnung mit einem Betreuungsangebot für den Hilfe- oder Pflegefall - den Senioren auch bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen eine selbständige Lebens- und Haushaltsführung ermöglicht. Der Umfang des Erfahrungswissens über das Betreute Wohnen im Alter steht bislang ganz im Gegensatz dessen expansiver Verbreitung: In Deutschland gibt es mittlerweile viele hundert betreuter Seniorenwohnanlagen, aber erst wenig empirisch abgesichertes Wissen über diese Wohnform. Die Forschung über das Betreute Wohnen steckt noch in den Kinderschuhen. Dieses Forschungsdefizit ist Ausgangspunkt der Augsburger Längsschnittstudie zum Betreuten Wohnen im Alter. Ziel der Augsburger Längsschnittstudie zum Betreuten Wohnen im Al- soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter 127 ter ist es, den Weg älterer Menschen ins Betreute Wohnen und ihr Leben in den Seniorenwohnanlagen über einen mehrjährigen Zeitraum wissenschaftlich zu begleiten. Konzeptuell hat die vorliegende Studie zum Betreuten Wohnen eine interdisziplinäre Ausrichtung. Sie orientiert sich an Konzepten und Fragestellungen aus der Alterspsychologie, der Ökologischen Gerontologie, der psychologischen Lebensereignis-Forschung sowie der Pflegewissenschaft. Andererseits will sie aber auch einer "Nutzerperspektive" mehr Gewicht verleihen; die älteren Bewohner selbst - und nicht Experten, Projektentwickler oder Betreuungsdienste - sollen zu Wort kommen. Durch diese Festlegungen werden die Auswahl der Untersuchungsbereiche und -variablen sowie die Formulierung von Forschungsfragen geleitet. Die Studie verfolgt z.B. folgende Fragestellungen: 1. Wie informiert sind ältere Menschen über das Betreute Wohnen und über alternative Betreuungs- und Versorgungsangebote vor Ort? 2. Welche Vorstellungen und welche Erwartungen verknüpfen Ältere mit dem Einzug in eine betreute Wohnung? Was sind die Einzugsgründe? 3. Wie ist der körperliche und der psychische Gesundheitszustand? Wie ist die Alltagskompetenz zur Lebensführung der Älteren vor dem Einzug und wie verändern sich diese Kompetenzbereiche im Laufe des Wohnens in einer Betreuten Wohnanlage? 4. Wie sind die sozialen Kontakt- und Hilfenetzwerke der Älteren zu Familienangehörigen, Nachbarn, Freunden vor und nach dem Einzug? 5. Was zeichnet das Wohnverhalten der Älteren in der Seniorenwohnanlage, in ihrer Wohnung und im Wohngebäude sowie das aktionsräumliche Verhalten im nahen Wohnumfeld aus? 6. Welche Nutzungsmuster des Notrufsystems lassen sich bei den Älteren im Betreuten Wohnen feststellen? 7. Wie bewerten die Älteren subjektiv ihre neue Wohnung, das Wohngebäude und das neue Wohnumfeld? 8. Wie gut informiert sind die Älteren über das Kontakt- und Betreuungsangebot des Betreuungsträgers? Wie intensiv nutzen sie die angebotenen Betreuungs- und Pflegedienstleistungen und wie zufrieden oder unzufrieden sind sie damit? 9. Würden sich die älteren Bewohner - im Rückblick beurteilt - nochmals für einen Umzug ins Betreute Wohnen entscheiden? METHODE: Der Studie liegt eine Untersuchungsanlage mit Vergleichsgruppen und mehreren Erhebungszeitpunkten zugrunde: Um unterschiedliche Organisationskonzepte des Betreuten Wohnens zu berücksichtigen, wurden ältere Menschen aus (zwei) heimverbundenen betreuten Wohnanlagen, aus einer Wohnanlage mit integriertem Pflegestützpunkt und (fünf) solitären Wohnanlagen in die Stichprobe einbezogen. Die Bewohner wurden mehrfach von Interviewerinnen mit Hilfe eines strukturierten Interviewleitfadens befragt und zwar vor (bzw. beim) Einzug ins Betreute Wohnen, drei Monate sowie zwölf Monate nach Einzug. Die vierte Erhebungswelle - drei Jahre nach Einzug - läuft z.Zt. noch; die fünfte Erhebungswelle wird fünf Jahre nach Einzug durchgeführt werden. Da die Nichtteilnahme von Probanden und Stichprobenausfälle während der Untersuchung (u.a. durch Tod) die Ergebnisse einer empirischen Studie verzerren und verfälschen können und somit deren Aussagefähigkeit stark einschränken, war uns eine hohe Beteiligungsquote der älteren Bewohner von Studienbeginn an wichtig. Deshalb wurden zahlreiche Maßnahmen zur Pflege unserer Stichprobe durchgeführt; hierdurch konnten hohe Teilnahme-Raten, die bei den einzelnen Erhebungszeitpunkten bei 87%, 86% und 89% lagen, erreicht werden. Die Ausgangsstichprobe der Längsschnittstudie bestand aus 173 älteren Bewohnern. VERÖFFENTLICHUNGEN: Saup, Winfried: Ältere Menschen im Betreuten Wohnen: Ergebnisse der Augsburger Längsschnittstudie. Bd. 1. Augsburg: Verl. für Gerontologie Alexander Möckl 2001. ISBN 3-928331-99-X. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Psychologie (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0821-598-5611) 128 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter [201-L] Schäfer-Walkmann, Susanne: Zeitverwendung und Zeitressourcen für pflegerische Tätigkeit in stationären Pflegeeinrichtungen der Altenhilfe: eine theoretische und empirische Untersuchung, (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), München: Utz 2002, getr. Zählung, ISBN: 3-8316-0160-7 (Standort: UuStB Köln(38)-13Y150) INHALT: Die Verfasserin gibt zunächst einen Überblick über demographische, epidemiologische, rechtliche, ökonomische und pflegewissenschaftliche Determinanten der stationären Versorgung pflegebedürftiger alter Menschen in Deutschland. Es schließt sich eine empirische Studie an, die eine umfassende Detailanalyse von Versorgungsleistungen in sechs stationären Pflegeeinrichtungen unterschiedlicher Größe und Trägerschaft vornimmt. Das gesamte Pflegespektrum der unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen wird mit Hilfe einer arbeitswissenschaftlich fundierten Tätigkeitsanalyse erfasst und einer monetären Bewertung unterzogen. Die Versorgungs- und Organisationsabläufe in stationären Pflegeeinrichtungen der Altenhilfe werden dabei durch die Verknüpfung objektiver und subjektiver Elemente umfassend untersucht. Dabei stehen drei Ebenen im Mittelpunkt: (1) die professionelle Pflegetätigkeit in stationären Pflegeeinrichtungen (Angebotsseite), (2) die Leistungen für die Bewohner stationärer Pflegeeinrichtungen (Nachfrageseite) sowie (3) die monetäre Bewertung der Pflegeleistungen. Die Untersuchung macht den Spagat der Pflege zwischen einer Orientierung an Arbeitsund Organisationskonzepten aus der industriellen Produktion und Verwaltung und der Berücksichtigung des besonderen Charakters personenbezogener Dienstleistungen deutlich. (ICE2) [202-F] Schäufele, Martina, Dr.; Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Bäuerle, Dorothee, Dipl.-Geront.; Fink, Katrin, Dipl.-Psych.; Köhler, Leonore, M.A.; Kreutzbruck, Isabelle von, M.A.; Kunz, Elisabeth, Dipl.-Psych.; Novak, Heidrun, Dipl.-Psych.; Spangler, Delia, Dipl.-Psych.; Ternes, Thomas, Dipl.-Psych.; Teufel, Sandra, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Demenzielle und andere psychische Erkrankungen bei älteren Menschen in Privathaushalten: Potenziale und Grenzen (bundesweite Studie) INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail: [email protected]); Schäufele, Martina (Dr. Tel. 0621-1703-745, e-mail: [email protected]) [203-F] Schäufele, Martina, Dr.; Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Teufel, Sandra, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Stationäre Versorgung Demenzerkrankter in Baden-Württemberg im Umbruch: neue und alte Konzepte im Vergleich INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter 129 ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Baden-Württemberg Sozialministerium INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail: [email protected]); Schäufele, Martina (Dr. Tel. 0621-1703-745, e-mail: [email protected]) [204-F] Schmitz, Klaus, M.A. (Bearbeitung); Reichert, Monika, Dr. (Leitung): Reform der kommunalen Seniorenarbeit in Dortmund INHALT: Ziel des kombinierten Forschungs- und Praxisprojekts ist es, die Sozialverwaltung der Stadt Dortmund bei der Weiterentwicklung der kommunalen Altenarbeit konzeptionell zu unterstützen. Hintergrund des Untersuchungsauftrags ist ein Beschluss des Stadtrats aus dem Jahr 1999, die kommunale Seniorenarbeit auf eine neue Grundlage zu stellen. Angesichts des im Rahmen der Pflegebedarfsplanung festgestellten Defizits an Heimplätzen und der immer enger werdenden finanziellen Spielräume der städtischen Haushalte stellt sich zunehmend die Frage, in welcher Weise vorhandene Ressourcen besser eingesetzt werden können, um Heimeintritte zu vermeiden bzw. hinaus zu zögern und dem Wunsch älterer Menschen nach Verbleib in der eigenen Wohnung gerecht zu werden. Hierbei gilt es insbesondere zu klären, ob im vorpflegerischen bzw. vorstationären Bereich Handlungsstrukturen verbessert werden können und ob eine stärkere Vernetzung der Altenpflege und der (offenen) Altenhilfe erzielt werden kann. Die damit umrissenen Untersuchungsziele erfordern die Beantwortung folgender zentraler Fragestellungen: 1. Mit welchem Hilfebedarf älterer Menschen in Dortmund ist in naher Zukunft zu rechnen? 2. Werden die vorhandenen Hilfestrukturen in Dortmund ausreichend und effizient genutzt? 3. Kann eine (bessere) Vernetzung in Dortmund durch Zusammenarbeit der Akteure erreicht werden, und auf welche Weise kann dies erfolgen? Zur Umsetzung des Untersuchungsauftrags führt das Institut für Gerontologie umfangreiche Mehrebenen-Analysen durch, wobei ein Schwerpunkt auf den Einrichtungen der offenen Altenhilfe liegt. Darauf basierend werden konkrete Handlungsempfehlungen für die Stadt Dortmund formuliert. Das Projekt erfolgte in Kooperation mit der Stadt Dortmund. GEOGRAPHISCHER RAUM: Dortmund METHODE: Das Untersuchungsdesign beruht auf einem Mix von qualitativen und quantitativen Erhebungen bzw. Analysen, die sich drei Ebenen zuordnen lassen: 1. Konzeption und Sekundäranalyse einer repräsentativen Seniorenbefragung (schriftlich, N=1.938) und einer Anbieterbefragung (schriftlich, N=635). Ziel ist eine aktuelle Bestandsaufnahme der Lebenslagen Dortmunder Senioren sowie des Spektrums der Anbieter von Leistungen für Senioren in Dortmund. 2. Kleinräumige Analyse von Angebots- und Versorgungsstrukturen für Senioren in vier ausgewählten Dortmunder Stadtbezirken. Ziel ist die umfassende Bestandsaufnahme im direkten Lebensumfeld der Senioren. Dazu gehören sekundärstatistische Auswertungen amtlicher Sozialdaten sowie eigene Erhebungen zu lokalen Einrichtungen und Diensten für Senioren inklusive über 40 Expert/inneninterviews. 3. Konzeption und Durchführung von Fachkonferenzen in den vier ausgewählten Stadtbezirken. Ziel ist die aktive Beteiligung der lokalen Akteure am Reformprozess. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Abschlussbericht zum Projekt unter http://g2.www.dortmund.de/inhalt/projekte/senioren/bericht.pdf . 130 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-06 ENDE: 2003-05 AUFTRAGGEBER: Stadt Dortmund FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (Evinger Platz 13, 44339 Dortmund) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0231-728488-12, Fax: 0231-728488-55, e-mail: [email protected]) [205-F] Schönberg, Frauke (Bearbeitung); Schnabel, Eckart, Dr. (Leitung): Instrumente der internen Qualitätssicherung: Bestand und Entwicklungsgrad in Einrichtungen der ambulanten und stationären Altenpflege INHALT: Die wissenschaftliche Diskussion und Prüfung von Qualitätssicherungsmaßnahmen in der Pflege steht in der Bundesrepublik erst am Anfang - bislang liegt so gut wie keine Evaluation zur Wirksamkeit von Qualitätssicherungsmaßnahmen vor. Darüber hinaus ist gegenwärtig weder auf Bundes- noch auf Landesebene ein Überblick zum quantitativen Ausmaß der Qualitätssicherungsbemühungen in den Diensten und Einrichtungen der Altenpflege möglich. Vor dem Hintergrund dieser Forschungsdefizite wird mit diesem Projekt das Ziel verfolgt, einen repräsentativen Überblick über das quantitative Ausmaß der internen Qualitätssicherungsmaßnahmen in ambulanten und stationären Einrichtungen sieben Jahre nach Einführung der Pflegeversicherung zu schaffen. Darüber hinaus sollen drei der am häufigsten verwendeten Instrumente und Maßnahmen einer wissenschaftlichen Bewertung unterzogen werden. METHODE: Im Rahmen des beantragten Projektes "Instrumente der internen Qualitätssicherung und -entwicklung: Bestand und Entwicklungsgrad in Einrichtungen der ambulanten und stationären Altenpflege" ist folgendes Design vorgesehen: 1. Bestandsanalyse: Diese umfasst die schriftliche Befragung einer repräsentativen Stichprobe ambulanter und stationärer Einrichtungen hinsichtlich der Anzahl und Verwendung interner Qualitätssicherungsinstrumente und -maßnahmen. 2. Wirkungsanalyse: Die Methoden der Wirkungsanalyse werden im Zusammenhang mit den Zielen (Soll-Zustand) der Instrumente und Maßnahmen ausgewählt. Als Methoden werden u.a. Mitarbeiter- und Bewohnerbefragungen, Expertengespräche und Dokumentenanalysen eingesetzt. Die Analyse wird für jedes ausgewählte Instrument in mehreren Einrichtungen durchgeführt, so dass Vergleichsmöglichkeiten hinsichtlich der Wirkungen bestehen. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-12 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (Evinger Platz 13, 44339 Dortmund) KONTAKT: Leiter (Tel. 0231-728488-15, Fax: 0231-728488-55, e-mail: [email protected]) [206-F] Schröder, Harry, Prof.Dr.phil.habil.; Bänsch, Alexander, Dipl.-Psych.; Förster, Frank, Dr.; Schröder, Christina, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung): Professionelle Pflege an der Brücke zwischen Leben und Tod. Patho- und salutogenetische Relevanz von Arbeitsbedingungen, Bewältigungsstrategien und Religiosität der Pflegekräfte INHALT: Die konzeptionelle Umsetzung des Hospizgedankens und der damit verbundenen Anforderungen an die würdevolle Unterbringung und Pflege sterbender Patienten brachte in der soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter 131 Vergangenheit zwei verschiedene Institutionen hervor, welche sich beide der Pflege sterbender Patienten widmen. Die Bereiche der Palliativstationen und Hospize, die deutschlandweit die Versorgung des Bedarfs an Pflege von Patienten mit infauster Prognose decken, arbeiten erst seit knapp 2 Jahrzehnten in Deutschland. Es wurde die Hypothese vertreten, dass Pflegende, die täglich mit Tod und Sterben konfrontiert sind, einer ganz besonderen psychischen Belastung ausgesetzt sind und spezifische Muster zur Bewältigung entwickeln. Studien an Pflegepersonalen nennen immer wieder recht homogene patientenseitige Stressoren und sehen sterbende, verwirrte, aggressive und moribunde Pflegebedürftige als patientenseitige Hauptbelastungsquelle von Pflegepersonalen. Die in der vorliegenden Studie untersuchten Pflegekräfte arbeiten im engsten und intensivsten Patientenkontakt und betreuen die Patientengruppe mit den in Studien am häufigsten genannten Beanspruchungsmerkmalen. Mit der Schaffung günstiger arbeitsseitiger und sozialer Gegebenheiten in einer Organisation verbinden sich Aspekte der Gesundheits- und Persönlichkeitsförderung. Diese stellen Ressourcen und Freiräume im Umgang mit den Anforderungen dar, die am Arbeitsplatz seitens der Einrichtung und seitens des Patienten an den Krankenpflegenden gestellt werden. Das untersuchte individuelle gesundheitliche Befinden der Pfleger und Schwestern gestattet qualitätsbeurteilende Aussagen über deren Einsatzbereitschaft und darüber hinaus Reflexionen über die Auswirkungen auf das Leistungsniveau der Arbeitsteams, auf die Betreuungsqualität und die Patientenzufriedenheit. Da Palliativstationen und Hospize verschiedenen strukturellen Konzepten entspringen, ermöglicht insbesondere die Gegenüberstellung beider Einrichtungsformen interessante Einblicke in das Erleben und die Bewertung institutioneller Anforderungen sowie Ressourcen mit ihren gesundheitlichen Konsequenzen. Ziele des Projektes waren: 1. Erstmalige deutschlandweite Repräsentativbefragung der Pflegepersonale stationärer Hospize und von Palliativstationen (systematische betriebliche Gesundheitsanalyse). 2. Ableitung von krankheitspräventiven und gesundheitsfördernden Schlussfolgerungen. 3. Verfügbarmachung der Befunde für praxisverändernde Maßnahmen (u.a. Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz: Projekt Qualitätssicherung Hospize). GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Einsatz eines multidimensionalen quantitativen Fragebogeninventars bestehend aus: Diagnoseinstrument zur Analyse gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen -DigA- (Ducki, 1998), Stressverarbeitungsfragebogen -SVF- (Janke et al., 1985) Kurzform, MaslachBurnout-Inventory -MBI- (Maslach et al., 1997), Skala "Transpersonales Vertrauen" -TV(Belschner, 1998). 113 Einrichtungen der professionellen stationären Pflege wurden befragt; 1378 Erhebungsbögen verschickt; Rücklauf n=820 (59,5%): 358 Palliativ- und 461 Hospizpflegende. Weiterer Kooperationspartner: AOK Sachsen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Ausführliche Informationen zum Forschungsprojekt unter http://www.uni-leipzig.de/~gespsych/material/palhos.pdf . ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie, Institut für Angewandte Psychologie Abt. Klinische und Gesundheitspsychologie (Seeburgstr. 14-20, 04103 Leipzig); Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie (Stephanstr. 11, 04103 Leipzig) KONTAKT: Schröder, Harry (Prof.Dr. Tel. 0341-97-35935, e-mail: [email protected]) [207-F] Tamayo Korte, Miguel, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Hoffmann, Peter Michael, Dr. (Leitung): Betreuungsrechtliche Praxis in Einrichtungen der stationären Altenhilfe 132 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter INHALT: BewohnerInnen von Altenpflegeheimen sind auf Unterstützung bei der Wahrnehmung ihrer Rechte und Interessen angewiesen, wenn sie wichtige Entscheidungen aufgrund einer psychischen Krankheit (z.B. Demenz) nicht selbst treffen können. Für diesen Fall ist das Betreuungsrecht ein mögliches Instrument, eine Person als Stellvertreterln (BetreuerIn) gerichtlich zu legitimieren. Inzwischen werden ca. 900.000 Bürgerinnen rechtlich betreut, von denen schätzungsweise über die Hälfte in stationären Einrichtungen wohnt. Die Studie verfolgte das Ziel, Entscheidungsprozesse im Zusammenhang mit Betreuerbestellungen transparent zu machen, nach Alternativen zu forschen und den Unterstützungs- und Beratungsbedarf der in der Pflege tätigen Personen näher zu beschreiben. An fünf Standorten in verschiedenen Bundesländern wurden Daten an Amtsgerichten erhoben und qualitative Interviews mit Heimpersonal aus 23 Einrichtungen geführt. Es sind vor allem institutionelle Faktoren, die die Bestellung von BetreuerInnen für Menschen in Heimen auslösen. Dabei überwiegen Vorgänge wie das Abschließen eines Heimvertrags, die sog. Krankenhaus-Überleitung, Einwilligung in ärztliche Behandlung oder das Anbringen von Bettgittern. Auffallend sind die großen regionalen Unterschiede bezüglich der Ausgestaltung der Betreuung und der Verfahrensdauer. Vor allem bei mehrmonatigen Wartezeiten zwischen Anregung und richterlichem Beschluss wird das Fehlen der für das pflegerische Handeln nötigen Rechtssicherheit als belastend empfunden. Als Alternative zur rechtlichen Betreuung wurde vor allem die Erteilung einer Vollmacht in Betracht gezogen. Dieser Modus rechtlicher Vertretung ist allerdings nur zu empfehlen, wenn ein gutes Verhältnis und häufiger Kontakt der BewohnerInnen zu den Bevollmächtigten besteht und die Vollmacht juristisch einwandfrei formuliert ist. Die bedeutendsten Hindernisse für die Erschließung von Alternativen zur rechtlichen Betreuung seien nach Einschätzung von Heim- und PflegedienstleiterInnen die Personalknappheit in der Pflege und die Verrechtlichung der Beziehungen zu den BewohnerInnen durch die Pflegeversicherung. Auch der zeitliche Druck beim Einzug neuer BewohnerInnen im Zuge einer Krankenhausüberleitung verhindere die Suche nach Alternativen. Beratungs- und Unterstützungsbedarf äußerten die Pflegerinnen vor allem hinsichtlich der eigenen rechtlichen Absicherung (Haftungsfragen). In der Praxisphase des Projekts wurde ein Fortbildungskonzept für Leitungskräfte in der Altenhilfe entwickelt und erprobt. Außerdem wurde unter dem Titel "Betreuungsrecht & Pflege - Entscheidungshilfen" Informationsmaterial für Heimpersonal hergestellt: Ein Faltblätterset für Pflegekräfte geht auf problembehaftete Themenbereiche wie Haftung, Rechte und Pflichten der Betreuerinnen, freiheitsentziehende Maßnahmen etc. ein. Für Leitungskräfte wurde eine 12-seitige Broschüre mit Verweisen auf Gesetzestexte und weiterführende Informationsquellen erstellt. Projektgruppe siehe unter: http://www.betreuungsrecht-forschung.de . GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Rechtstatsachenforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 200; Betreuungsakten von Personen, die ihren Wohnsitz in einem Altenpflegeheim haben, an 4 Amtsgerichten -jeweils die 50 letzten Verfahren ab dem 31.7.98 rückwärts-; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 118; 22 HeimleiterInnen, 19 PflegedienstleiterInnen, 12 Sozialdienste, 65 PflegerInnen in 23 Heimen aus 5 dt. Städten/ Regionen -Leitfadeninterviews-; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 23; Dokumentationsbogen zur BewohnerInnen- und Personalstruktur der an der Studie teilnehmenden Heime; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hoffmann, Peter M.; Tamayo Korte, Miguel: Rechtliche Betreuung in Dänemark: zwei neue Gesetze im Wirkungsfeld der Altenhilfe. in: BtPrax, 2000, 12.+++Dies.: Betreuungsrechtliche Praxis in Einrichtungen der stationären Altenhilfe. Schriftenreihe des BMFSFJ, Bd. 223. Stuttgart: Kohlhammer 2002. ARBEITSPAPIERE: Der End- soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter 133 bericht und Informationsbroschüren für Pflegekräfte "Betreuungsrecht & Pflege" sind abrufbar unter http://www.betreuungsrecht-forschung.de . ART: Auftragsforschung BEGINN: 1998-08 ENDE: 2001-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Akademie für öffentliches Gesundheitswesen (Auf'm Hennekamp 70, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Leiter (Tel. 0211-336794-50); Bearbeiter (Tel. 0211-336794-54, e-mail: [email protected]) [208-F] Theobald, Hildegard, Dr.; Kühn, Hagen, PD Dr. (Bearbeitung): CARMA (Care for the Aged at Risk of Marginalization) INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordirland, Belgien, Italien, Österreich, Estland, Norwegen, Bundesrepublik Deutschland ART: gefördert ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP I Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat Arbeitsgruppe Public Health (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin) KONTAKT: Kühn, Hagen (Dr. e-mail: [email protected]); Theobald, Hildegard (Dr. e-mail: [email protected]) [209-L] Thiele, C.; Feichtinger, L.; Baumann, U.; Mitmansgruber, H.; Somweber, M.: Der Umzug ins Seniorenheim: Erfahrungen von Senioren und Angehörigen, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 6, S. 556-564 INHALT: "Die Entscheidung die vertraute Wohnform zugunsten einer institutionalisierten Wohnumgebung des Seniorenheims aufzugeben, ist für den alten Menschen oftmals mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Zahlreiche Studien belegen, dass eine ungeplante oder überstürzte Übersiedlung im höheren Alter zu dramatischen Reaktionen der Betroffenen (Angst, Depression) und deren Angehörige führt. In dieser Studie wurden bei 45 Senioren, die kürzlich in ein Seniorenheim gezogen waren, und bei 34 ihrer Angehörigen die Erfahrungen, die sie beim Umzug ins Seniorenheim erworben haben, untersucht. Auffallend waren die positiven Erfahrungen von Senioren und Angehörigen, der geringe Informationsstand zum Thema Seniorenheim bei den Senioren, die allgemein positiven Einstellungen zum Seniorenheim bei Senioren und Angehörigen sowie die hohe Lebenszufriedenheit und erste positive Adaptionen bei den Senioren." (Autorenreferat) [210-F] Walther, Kerstin, Dr.; Saathoff, Astrid, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Sturm, Norbert, Prof.Dr. (Leitung): Personalwirtschaftliche Situation und Arbeitsorganisation in ambulanten Pflegediensten INHALT: Fragestellung: Analyse der personalwirtschaftlichen Situation und von Organisationsformen ambulanter Pflegedienste; Ermittlung des Stands der Qualitätsentwicklung. Ziel: Entwicklung von Personalentwicklungsinstrumenten; Entwicklung und Implementation von 134 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter Qualitätszirkeln; Entwicklung von Handlungsempfehlungen. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit dem DRK-Kreisverband Lüneburg sowie Kranken- und Seniorenpflege R. Zarft. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordostniedersachsen METHODE: qualitative Sozialforschung, ergänzt durch quantitative Fragebogenerhebung mit dem Ziel der Entwicklung anwendungsbezogenen Wissens DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Geschäftsberichte). Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 2; Pflegedienste). Qualitatives Interview (Stichprobe: 40; Pflegepersonal). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 48; Pflegedienstleitungen. Stichprobe: 120; Pflegekräfte). Inhaltsanalyse, offen (qualitative Interviews und Dokumente). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Arbeitsgruppe Innovative Projekte -AGIP- beim Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen INSTITUTION: Zentrum für Angewandte Gesundheitswissenschaften -ZAG- der Fachhochschule Nordostniedersachsen und der Universität Lüneburg (Wilschenbrucher Weg 84a, 21335 Lüneburg) KONTAKT: Saathoff, Astrid (Tel. 04131-677-717, e-mail: [email protected]) [211-F] Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Schäufele, Martina, Dr.; Salize, H.-J.; Berthel, M.; Hendlmeier, Ingrid, Dipl.-Geront.; Kaufeler, Theresa, Dr.; Marwedel, Ulrike, Dipl.-Päd.; Schnitzler, Martina, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Alt, verwirrt - allein gelassen? Ein Beitrag zur besseren Versorgung älterer demenziell erkrankter Menschen in der PAMINA-Region INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Landeswohlfahrtsverband Baden; Europäische Kommission INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail: [email protected]); Schäufele, Martina (Dr. Tel. 0621-1703-745, e-mail: [email protected]) [212-F] Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Zimber, A. (Bearbeitung): Arbeitsbedingungen und Arbeitsbelastungen des Pflegepersonals: eine empirische Studie in Mannheimer Alten- und Altenpflegeheimen INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Mannheim ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Forschungsfonds der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter 135 [213-F] Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Gaeth, K.; Zimber, A. (Bearbeitung): Die Beurteilung von Alltagsaktivitäten, Verhaltensauffälligkeiten und sozialen Kontakten bei Altenheimbewohnern durch das Pflegepersonal: eine Untersuchung zur InterraterReliabilität INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail: [email protected]) [214-F] Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; König, S. (Bearbeitung): Langfristiger Verlauf und Mortalitätsrisiko bei depressiven und dementen Altenheimbewohnern in Mannheim INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Mannheim ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail: [email protected]) [215-F] Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Schäufele, Martina, Dr.; Zimber, A. (Bearbeitung): Determinanten und Auswirkungen des hohen Verbrauchs von Psychopharmaka in Altenund Altenpflegeheimen: eine prospektive epidemiologische Studie in der Stadt Mannheim INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Mannheim ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail: [email protected]); Schäufele, Martina (Dr. Tel. 0621-1703-745, e-mail: [email protected]) [216-F] Winter, Maik H.-J. (Bearbeitung); Beier, Jutta, Prof.Dr. (Betreuung): Die ersten Pflegeakademiker in Deutschland: eine explorative Untersuchung zu Arbeitsmarktperspektiven im Altenpflegebereich und zum Kenntnisstand über den allgemeinen Berufsverbleib INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland 136 soFid Soziale Probleme 2004/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 1.451; Stellenanzeigen aus zwei Pflegefachzeitschriften -Altenpflege/ Die Schwester/ Der Pfleger-, Jahrgang 1996 und 1999, insg. 48 Ausgaben; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 14; Experteninterviews mit Vertretern aus dem Altenpflegebereich). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 24; Hochschulen, die pflegespezifische Studiengänge anbieten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1997-07 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Robert Bosch Stiftung GmbH INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum Charite, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft (Schumannstr. 20-21, 10117 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-8445-1396, e-mail: [email protected]) 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte, Lebensbedingungen und schulische Integration [217-F] Aktas, Maren, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Grimm, Hannelore, Prof.Dr. (Betreuung): Der Übergang von vorsprachlichen zu sprachlichen Symbolisierungsfähigkeiten bei 47jährigen Kindern mit Down-Syndrom INHALT: In diesem Projekt werden die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern mit Down-Syndrom im chronologischen Alter zwischen 4 und 7 Jahren analysiert. Bei Kindern mit DownSyndrom stellt sich die Frage, ob sie dieselben Entwicklungsschritte durchlaufen wie normale Kinder und einfach auf einem niedrigen Repräsentationsniveau stehenbleiben, oder ob sich bei ihnen bereits der Einstieg in das Sprachsystem sowie der weitere Verlauf in wichtigen Merkmalen qualitativ von dem normaler Kinder unterscheidet. Besonderes Augenmerk gilt in dieser Studie der Übergangsphase zwischen vorsprachlicher und sprachlicher Entwicklung. Welche vorsymbolischen und symbolischen Gesten verwenden die Kinder zur Kommunikation? In welchem Wechselspiel stehen Gesten und erste Wörter? Operationalisiert werden die Konstrukte über die "Elternfragebögen für die Früherkennung von Risikokindern (ELFRA)" (Grimm & Doil, 2000), den "Sprachentwicklungstest für zweijährige Kinder (SETK-2)" (Grimm, 2000) und den "Sprachentwicklungstest für drei- bis fünfjährige Kinder (SETK 35)" (Grimm, 2001), die sowohl normorientiert, als auch qualitativ (per Videoanalysen) ausgewertet werden. Ziel des Projekts ist es, Empfehlungen zu entwickeln, wie die o.g. standardisierten Verfahren gewinnbringend für eine differenziertere Erfassung des sprachlichen Entwicklungsstandes von Kindern mit DS genutzt werden können und welche Hinweise sich daraus für eine gezielte Förderung ableiten lassen. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt; Nachuntersuchung einer Teilstichprobe von N=6 Kindern nach einem Jahr DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, schriftlich; Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 30; Auswahlverfahren: anfallend). ART: Dissertation BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 137 INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Psychologie und Sportwissenschaft, Abteilung für Psychologie Arbeitseinheit 03 Entwicklungspsychologie (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-4515, e-mail: [email protected]) [218-F] Baron von Maydell, Bernd, Prof.Dr.; Pitschas, Rainer, Prof.Dr.; Schulte, Bernd, Dr. (Leitung): Teilhabe behinderter Menschen an der Bürgergesellschaft in Asien und Europa: Eingliederung im Sozial- und Rechtsvergleich INHALT: In der Bundesrepublik Deutschland ist das neue Behindertenrecht (SGB IX) in erster Linie Rehabilitationsrecht. Der Gesetzgeber war bemüht, für Menschen mit Behinderungen mehr als bisher ein selbst bestimmtes Leben zu ermöglichen. Zu diesem Zweck hat er drei Kernelemente der Situationsoptimierung ausgewählt: 1. Verbesserung der Integration behinderter Menschen in den ersten Arbeitsmarkt; 2. Erweiterung der Selbstbestimmung durch die Eröffnung von Wunsch- und Wahlleistungen bei Einrichtung persönlicher Budgets; 3. Abbau bürokratischer Hindernisse beim Zugang zu Leistungen der sozialen Sicherung. Entgegen den polit. Ankündigungen ist jedoch kein Paradigmawechsel in der Behindertenpolitik gelungen. Das SGB IX bleibt im wesentl. rehabilitationsorientiert; es trägt in nur geringem Umfang zur Teilhabe und dadurch Integration von Menschen mit Behinderung an der Bürgergesellschaft bei. Das neue Recht verfehlt auf diese Weise die angestrebte umfassende Eingliederung behinderter Bürger in die gegenwärtige und zukünftige Gesellschaft. Wie aber sähe Teilhabe aus? Der Ausgangspunkt für eine entspr. Antwort ist einerseits die Konturierung des verfassungsrechtlichen Behindertenbegriffs für Deutschland. Dieser ist vorrangig dahingehend zu verstehen, dass eine Behinderung den Betroffenen nicht daran hindern darf, ein Leben nach eigenen Wünschen und Vorstellungen zu führen. Die hierzu zentrale Aussage des Art. 3 III 2 GG geht deshalb als Verfassungsdirektive in die Richtung, die politische Sorge (und das Recht) für Behinderte im Sinne von Chancengleichheit auszuformen. Für betroffene Menschen ("Lebenslagen-Konzept") bedeutet dies, dass jedenfalls grundsätzlich ein objektivrechtlicher Anspruch darauf besteht, in den individuellen Begabungen, Aussichten, Möglichkeiten optimal gefördert zu werden. Dem korrespondiert eine verfassungsrechtliche Bewirkenspflicht. Der verfassungsrechtliche Behindertenbegriff vermittelt somit - teilw. in striktem Gegensatz zum asiatischen Verständnis - unter dem deutschen Grundgesetz einerseits die Förderung durch ein Leistungsgesetz für Behinderte. Andererseits ist ein Gleichstellungsbzw. Antidiskriminierungsgesetz gefordert. Schließlich geht es darum, gesell. Barrieren zu beseitigen, d.h. Mindeststandards für die gleichgestellte Bewältigung von Lebenslagen (Schule/ Ausbildung, Arbeit/ Beruf, Alterszeit u.a.m.) zu schaffen. Darüber hinaus ist eine gesell. Infrastruktur anzustreben, in der die Möglichkeiten der Biogenetik und Neuen Medizin nicht gegen voraussichtliche oder eingetretene Behinderungen gewendet werden. Bei alledem ist allerdings immer auch die Frage zu stellen, ob ein entsprechendes "Recht" auf nationaler und ggf. harmonisierend wirkender europ. Ebene überhaupt die Teilhabe behinderter Menschen an der Bürgergesellschaft effektiv herbeiführen kann. In der Wirkperspektive scheint es unerlässlich, nach entsprechenden Werteorientierungen in Gesellschaften, kulturellen Grundlagen alternativer Teilhabepolitiken oder auch nach Einstellungen und Präferenzen in fremden Gesellschaften unter andersartigen ökonomischen, familienpolitischen etc. Rahmenbedingungen zu fragen. Dies bedingt einen entspr. Sozial- und Rechtsvergleich. In der Konsequenz seiner Ergebnisse wäre anzustreben, die Teilhabe behinderter Menschen an der deutschen und europäischen Zivilgesellschaft entsprechend zu gestalten bzw. und umgekehrt deutsche und euro- 138 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte päische Lösungen zur Politikgestaltung an andere Staaten heranzutragen. Die Sozialentwicklungspolitik erfährt darin einen spezifischen Auftrag. Dies gilt auch für die Beiträge der Sozialbürokratie bzw. der Verwaltungszusammenarbeit. Sozialverwaltungen als "DienstleistungsBetriebe" bei der Eingliederung und Rehabilitation unter Wettbewerbs- und Kundenaspekten zu betrachten, führt bei Behinderungslagen kaum weiter. Schon die ambulante Rehabilitation begegnet insofern Einschränkungen, weil es um "Lernen" geht. Lösungen in anderen Kontinenten zu dieser Problematik könnten dagegen weiterführen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Asien, Europa VERÖFFENTLICHUNGEN: Maydell, Bernd Baron von; Pitschas, Rainer; Schulte, Bernd (Hrsg.): Behinderung in Asien und Europa im Politik- und Rechtsvergleich. Baden-Baden 2003. ART: keine Angabe BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Ausländisches und Internationales Sozialrecht (Amalienstr. 33, 80799 München); Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft, Entwicklungspolitik und öffentliches Recht (Postfach 1409, 67324 Speyer) [219-F] Beck, Iris, Prof.Dr. (Leitung): Soziologische Aspekte von Integrationsprozessen, Lebenslagen und Lebensbewältigung INHALT: In diesem fortlaufenden Forschungsprojekt zu einer Soziologie der Behinderung werden soziale, institutionelle, rechtliche Determinanten der Integration, der Lebenslagen, sozialen Unterstützung und der Behinderungsbewältigung untersucht. Im Zeitraum 1997 bis 1999 lag der Schwerpunkt bei a) der wissenschaftlichen Begründung der Eingliederungshilfe als vorrangiger Rehabilitationsleistung; b) der Entwicklung zukunftsorientierter Leitsätze der sozialen Rehabilitation; c) der Untersuchung von Faktoren, die die Integration sog. schwer- und mehrfachbehinderter Menschen gefährden. Für das Jahr 2000 wurde dieser Untersuchungsbereich fortgeführt; darüber hinaus werden die institutionellen und informellen Leistungen für den nächsten Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung erarbeitet. VERÖFFENTLICHUNGEN: Beck, I.: Gutachten für den Sozialausschuss der Hamburger Bürgerschaft zur Abgrenzung der Eingliederungshilfe und des pädagogischen Handelns von der Pflege und den Leistungen nach dem Pflegeversicherungsgesetz. November 1998. Universität Hamburg: Institut für Behindertenpädagogik 1998.+++Dies.: Gefährdungen des Wohlbefindens schwer geistig behinderter Menschen. in: Fischer, U.; Hahn, M. Th.; Lindmeier, Ch.; Reimann, B. (Hrsg): Wohlbefinden und Wohnen von Menschen mit schwerer geistiger Behinderung. Reutlingen 1998, S. 273-299.+++Dies.: Modellbildung im sonderpädagogischen Kontext. in: Dohrenbusch, H.; Blickenstorfer, J. (Hrsg): Allg. Heilpädagogik. Eine interdisziplinäre Einführung. Grundlegende Perspektiven von Mensch und Welt, Bd. 1. Luzern 1999, S. 151-160.+++Dies.: Auswirkungen der aktuellen Sozialgesetzgebung auf die Lebenslage behinderter Kinder und Jugendlicher. in: Die neue Sonderschule, 1999, 5, S. 318-333. +++Dies.: "...Teilhabe am Leben der Gemeinschaft und Gesellschaft..." Integration von Menschen mit schweren Behinderungen heute und morgen. in: Franke, H.; Westecker, M. (Hrsg.): Behindert Wohnen. Perspektiven und europäische Modelle für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen. Düsseldorf 2000, S. 9-24.+++Dies.: Perspektiven einer zukunftsorientierten sozialen Rehabilitation. in: Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 139 (Hrsg): Rehabilitation im Wandel. Kongressbericht des 3. Bundeskongresses für Rehabilitation. Frankfurt/ Main 2000, S. 62-68. ART: keine Angabe BEGINN: 1997-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 06 Erziehungswissenschaft, Institut für Behindertenpädagogik (Sedanstr. 19, 20146 Hamburg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-3765-3749, Fax: 040-42838-3709, e-mail: [email protected]) [220-L] Bedenbender, Rudolf: Schwerbehinderte Menschen 1991 bis 2001, in: Statistische Monatshefte Niedersachsen, Jg. 57/2003, H. 1, S. 9-15 (Standort: UuStB (Köln)38-Sl43-E; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Das Jahr 2003 ist aufgrund eines Beschlusses des Rates der Europäischen Union zum Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen erklärt worden. Damit soll den behinderten Menschen in besonderem Maße Gelegenheit gegeben werden, durch Veranstaltungen und Beiträge in den Medien auf sich und ihre Belange aufmerksam zu machen. In Deutschland liefert seit 1979 eine im zweijährlichen Turnus durchgeführte Bundesstatistik Daten über behinderte Menschen. Das Erhebungsprogramm umfasst die folgenden Tatbestände: 1. Zahl der schwerbehinderten Menschen mit gültigem Ausweis; 2. persönliche Merkmale schwerbehinderter Menschen wie Alter, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, Wohnort; 3. Art, Ursache und Grad der Behinderung." (Autorenreferat) [221-F] Bergeest, Harry, Prof.Dr. (Bearbeitung); Boenisch, Jens, Dr. (Leitung): Entwicklung eines diagnostischen Instrumentariums für körperbehinderte Kinder- und Jugendliche ohne Lautsprache INHALT: Gründung einer Beratungsstelle für unterstützte Kommunikation an der Universität Halle-Wittenberg. Dürchführung von Beratungen zur Diagnostik körperbehinderter Kinder und Jugendlicher ohne Lautsprache. Entwicklung einer Handreichung zur Diagnostik nichtsprechender Menschen mit Körperbehinderungen. ZEITRAUM: 2003-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen-Anhalt METHODE: Analyse videografisch dokumentierter Diagnostikverläufe; Einzelfallforschung DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 20; nichtsprechende Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene mit Körperbehinderungen; Auswahlverfahren: individuelle Auswahl, nach Art und Schwere der Körperbehinderung). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Sachse, S.; Boenisch, J. Handreichung zur UK-Diagnostik. in: Boenisch, J.; Bünk, C. (Hrsg.): Methoden der untersützten Kommunikation. Karlsruhe: von Loeyer Verl. 2003, S. 375-411. ARBEITSPAPIERE: Bergeest, H.; Boenisch, J.: Sachbericht zum Forschungsprojekt "Entwicklung von Diagnostik und Förderung für körperbehinderte Kinder und Jugendliche ohne Lautsprache". Halle: Institut für Rehabilitationspädagogik 2003, 9 S. ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Sachsen-Anhalt Kultusministerium 140 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Rehabilitationspädagogik (06099 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-5523766, e-mail: [email protected]) [222-F] Biagosch, Katrin (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung): Schulische Integration Hörgeschädigter - die Sicht der Regelschullehrer und der hörenden Mitschüler INHALT: Wie sehen Regelschullehrer als direkte Mitgestalter die Integration hörgeschädigter Schüler? Inwieweit spielen die hörenden Mitschüler eine Rolle bei der Integration? Wie zeigt sich die soziale Situation zwischen hörgeschädigtem Schüler und den hörenden Mitschülern, wie wird die Akzeptanz erreicht, wie zeigt sich die Kommunikationssituation? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern METHODE: Qualitative Leitfadeninterviews, halbstandardisierte Fragebögen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 18; Regelschullehrer; Auswahlverfahren: Zufall). Halbstandardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 400; Mitschüler; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2002-07 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus FINANZIERER: Institution; Auftraggeber; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-2195, e-mail: [email protected]) [223-L] Bonfranchi, Riccardo; Mayer, Eveline; Rupp, Daniela: Visueller Eindruck - geistige Behinderung - gesellschaftliche Bedeutung: eine empirische Studie über visuelle Eindrucksdeutung im sonderpädagogischen Bereich, Oberhausen: Athena Verl. 2002, 92 S., ISBN: 3-89896-110-9 (Standort: UuStB Köln, Heilpäd. Abt.(38)-2002-360) INHALT: "Welche Macht hat das Bild eines Menschen über uns? Was spielt sich in unserem Kopf ab, wenn wir einem Menschen zum ersten Mal begegnen? Was verändert sich dabei, wenn wir glauben - auf Grund von welchen Anzeichen auch immer-, dass dieser Mensch als geistig behindert gilt? Verändert sich dann unsere Wahrnehmung und vor allem: Wie verändert sich unsere Haltung/ unser Verhalten diesem Menschen gegenüber?" (Autorenreferat) [224-F] Breitenbach, Erwin, Dr.; Ebert, Harald, Dr.; Henn, Wolfram, PD Dr.med.; SchindelhauerDeutscher, Hans-Joachim, Dipl.-Psych.; Lenhard, Wolfgang (Bearbeitung): Einstellung betroffener Familien zu ihrem Kind mit Down-Syndrom vor und nach Einführung der Pränataldiagnostik INHALT: Einfluss der Entwicklung humangenetischer Diagnostika auf psycho-soziale Stellung und Selbstbild von Eltern von Kindern mit geistiger Behinderung versus Eltern von Kindern soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 141 ohne Behinderung. ZEITRAUM: Vergleich 1969-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Süddeutschland METHODE: Schriftliche Befragung; quasiexperimentelles Design; Vergleich unterschiedlicher Elterngruppen. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 3.000; Eltern von nicht-behinderten Kindern sowie Eltern von Kindern mit einer geistigen Behinderung; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 200; Mütter, die sich trotz eines positiven Befundes in einer pränatal diagnostischen Untersuchung für das Kind mit Down-Syndrom entschieden haben; Auswahlverfahren: Kontaktaufnahme durch Mütter). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Einstellungen betroffener Familien zum Down-Syndrom vor und nach Einführung der Pränataldiagnostik: Langzeitvergleich 1969-2002. Projektbeschreibung. 13 S.+++Fragebogen für Mütter. 12 S. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Bereich Geistigbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg) KONTAKT: Lenhard, Wolfgang (Tel. 0931-888-4865, e-mail: [email protected]) [225-F] Bretländer, Bettina, Dipl.-Päd.; Tüshaus, Ingrid, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Schildmann, Ulrike, Prof.Dr. (Leitung): Geschlecht und Behinderung: Prozesse der Herstellung von Identität unter widersprüchlichen Lebensbedingungen. Theoretische Grundlegung und empirische Untersuchung INHALT: a) Untersuchung der salutogenetischen Faktoren im Rahmen der Identitäts-Herstellungsprozesse körperbehinderter Mädchen und junger Frauen: Welche Ressourcen, Kompetenzen und Bewältigungsformen werden als hilfreich und wirkungsvoll erlebt und im Alltag erfolgreich eingesetzt? b) Analyse möglicher pathogener Faktoren, im Sinne von Identitätsund Entwicklungsrisiken (Risikokonstellationen). GEOGRAPHISCHER RAUM: NordrheinWestfalen METHODE: Quantitative/ schriftliche Befragung; qualitatives Leitfadeninterview. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face, Standardisierte Befragung, schriftlich -quantitativ- (Stichprobe: 106; körperbehinderte Mädchen und junge Frauen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren). Qualitatives Interview (Stichprobe: 26; körperbehinderte Mädchen und junge Frauen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bretländer, Bettina: Postmoderne Identitätsarbeit: was bedeutet diese für behinderte Mädchen und Frauen? Manuskript. Univ. Dortmund 2000.+++Dies.: Ein Konzept der pädagogisch-therapeutischen Identitätsarbeit behinderter Mädchen und junger Frauen. Manuskript. Univ. Dortmund 2000. +++Forschungsbericht (liegt dem o.g. Ministerium vor). ART: gefördert BEGINN: 2001-05 ENDE: 2003-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Fach Frauenforschung in Rehabilitation und Pädagogik bei Behinderung (44221 Dortmund) 142 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte [226-F] Dammann, Dorothee (Bearbeitung); Beck, Iris, Prof.Dr. (Leitung): Individueller Hilfebedarf - spezielle Erziehungsbedürfnisse - sonderpädagogischer Förderbedarf: Analyse und Begründung operationaler Indikatoren INHALT: Grundlegend für die sonderpädagogische Unterstützung und Förderung sind operationale Konzepte spezieller Erziehung- und Bildungserfordernisse. Dabei haben sich mit den neuen Empfehlungen der KMK zur sonderpädagogischen Förderung und den Entwicklungen im außerschulischen System neue Sichtweisen für die Bestimmung eines Bedarfs an Hilfen und damit veränderte Aufgaben und neue Herausforderungen an die Hilfeplanung ergeben. Im Projekt werden theoretische Begründungsstränge entwickelt und vorliegende Konzeptionen evaluiert, um zu Operationalisierungen und nachfolgend empirischen Erprobungen zu gelangen. Gleichzeitig ist der Aufbau einer Datenbank und Dokumentation zum Themenkomplex geplant, die sowohl wissenschaftlichen und Praxiszwecken dienen soll. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen Heilpädagogischen Gesellschaft durchgeführt. Kooperation mit: Deutsche Heilpädagogische Gesellschaft und Heilpädagogisches Heim Düren. VERÖFFENTLICHUNGEN: Beck, I.: Behinderung - spezielle Erziehungsbedürfnisse - sonderpädagogischer Förderbedarf: Theoretische Begründungs- und Vermittlungsprobleme einer "lebensweltlich" und final orientierten Bestimmung des individuellen Bedarfs an Hilfen. in: Die neue Sonderschule, 1996, 6, S. 443-456.+++Dies.: Individuelle Bedürfnisse - individueller Bedarf: konzeptionelle Aspekte. in: Greving, H. (Hrsg): Heilpädagogische Organisationen professionalisieren: Hilfeplanung und Controlling. Freiburg 2001.+++Dies.: Zum Verhältnis von professioneller Hilfe und Selbsthilfe - Chancen und Grenzen einer professionellen Neuorientierung. in: Verein für Behindertenhilfe (Hrsg): Von der Betreuung zur Assistenz? Professionelles Handeln unter der Leitlinie der Selbstbestimmung. Tagungsbericht. Hamburg: Verein für Behindertenhilfe, 2000, S. 116-128. ART: keine Angabe BEGINN: 2000-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 06 Erziehungswissenschaft, Institut für Behindertenpädagogik (Sedanstr. 19, 20146 Hamburg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-3765-3749, Fax: 040-42838-3709, e-mail: [email protected]) [227-F] Diller, Susanne (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung): Integration hörgeschädigter Kinder in allgemeine Kindergärten - Schwerpunkte: Sprachentwicklung und Sprachförderung INHALT: Folgenden Fragen soll nachgegangen werden: Wie ist der Sprachentwicklungsstand der hörgeschädigten Kinder im Vergleich zur Norm? Wie entwickelt sich die Sprache des hörgeschädigten Kindes im Laufe der Kindergartenzeit? Wie gestaltet sich die sprachliche Interaktion in verschiedenen Situationen im Kindergartenalltag? Welche Folgen können beobachtet werden? Wie wird die sprachliche Entwicklung des Kindes durch die ErzieherInnen gefördert? Wie wird die Integration eines hörgeschädigten Kindes von den ErzieherInnen selbst erlebt? ZEITRAUM: 2003-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern METHODE: Methodentriangulation: genormter Sprachtest (voraussichtlich SET-K 3-5), teilnehmende Beobachtung, Leitfadeninterviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Kindersprachtest (Stichprobe: 15; hörgeschädigte soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 143 Kinder, die seit September 2003 allgemeine Kiga besuchen; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 15; ErzieherInnen im Kiga, ergänzende Gespräche mit Eltern). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2003-04 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: Leopold-Klinge-Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-2195, e-mail: [email protected]) [228-F] Döll, Patricia, M.A. (Bearbeitung); Dippelhofer-Stiem, Barbara, Prof.Dr. (Betreuung): Soziale Lage und Bewältigungsstrategien von chronisch kranken und behinderten Menschen INHALT: Einfluss personaler Faktoren (wie allgemeine Lebenshaltungen, gesundheitsbezogene Vorstellungen) sowie sozialer Aspekte (wie sozialer Hintergrund, Wohnumfeld) auf das Wohlbefinden von Menschen mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen-Anhalt METHODE: Aus sozialwissenschaftlich-epidemiologischer Sicht werden bestimmte Aspekte abgebildet, die mittels eines standardisierten schriftlichen Fragebogens untersucht werden; Grundlage: Variablenmodell. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2.090; Bevölkerung Sachsen-Anhalts, 18bis 65-Jährige; Auswahlverfahren: Quota, randomisiert). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2003-05 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung Prof.Dr. Dippelhofer-Stiem (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Betreuerin (e-mail: [email protected], Tel. 039167-16610) [229-L] Döring, Nicola: Behindert im Netz?: von der Barrierefreiheit zum Empowerment, in: Medien praktisch : medienpädagogische Zeitschrift für die Praxis, Jg. 26/2002, Nr. 4, S. 53-56 INHALT: Im "Gleichstellungsgesetz für behinderte Menschen" aus dem Jahr 2002 wird explizit Barrierefreiheit von Kommunikationseinrichtungen wie etwa dem Internet vorgeschrieben. Barrieren hängen von der Art der Behinderung ab; sie können technischer Natur sein, wie bei Blinden, oder auch inhaltlicher Natur, wenn durch die Angebote Menschen mit geistiger Behinderung oder Lernschwäche erreicht werden sollen. Ein barrierefreies Internet ist heute eher Vision als Praxis. In ihrem Beitrag zeigt die Autorin anhand einiger Beispiele, wie und wo das Internet für Menschen mit Behinderungen für die Bewältigung schwieriger Lagen nützlich sein kann und wo die Grenzen liegen. (PT) 144 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte [230-F] Eberle, Marion (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung): Alltägliche Identitätsarbeit schwerhöriger Jugendlicher in ihren verschiedenen Lebenswelten - unter Berücksichtigung der besonderen Interaktions- und Kommunikationssituationen INHALT: Allgemeine Fragestellung: Wie gelingt schwerhörigen Jugendlichen der alltägliche permanente Passungsprozess zwischen inneren Bedürfnissen und äußeren Anforderungen bzgl. ihrer Lebenswelten (Ausbildung, Familie, Freizeit/ Freunde)? Spezielle Fragestellung: Welche Situationen sind identitätsrelevant? Welche Identitätsstandards werden in den Teilidentitäten ausgebildet? Wie hoch ist das Selbst- und Kohärenzgefühl? Welche Ziele und Projekte werden entwickelt und wie werden sie umgesetzt? Wie hoch ist der Grad der Selbstreflexion? Welche Ressourcen sind vorhanden und wie werden sie genutzt? GEOGRAPHISCHER RAUM: voraussichtlich Bayern METHODE: Theoretischer Ansatz: Gegenstandsbegründete Theorieentwicklung (Grounded Theory) anhand von vergleichenden Einzelfallstudien; Methoden: qualitative Interviews als Rahmen, soziale Netzwerkkarte, soziobiografischer Kurzfragebogen, Life-event-Fragebogen, evtl. Bildvorlagen (als nicht kognitive Methode). Untersuchungsdesign: Querschnitt mit Nacherhebung DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: 12-15; schwerhörige Jugendliche in der Ausbildung; Auswahlverfahren: Zufall). Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2002-09 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-5123, e-mail: [email protected]) [231-F] Engel, Heike, Dr.; Engels, Dietrich, Dr. (Bearbeitung): Einrichtung und Arbeitsweise gemeinsamer Servicestellen INHALT: Mit der Einrichtung gemeinsamer örtlicher Servicestellen verfolgt der Gesetzgeber die Zielsetzung, eine umfassende und qualifizierte Beratung und Unterstützung behinderter und von Behinderung bedrohter Menschen sicher zu stellen, wobei die Anforderungen der Unabhängigkeit, der zeitlichen Nähe, der Anbieterneutralität und der Verbindlichkeit zu erfüllen sind. Darüber hinaus sind im SGB IX Anforderungen an die Ausgestaltung der gemeinsamen Servicestellen in Bezug auf Barrierefreiheit von Zugang und Kommunikation sowie einige grundlegende Ziele formuliert, zu deren Realisierung alle im Gesetz vorgesehenen Instrumente und damit auch die gemeinsamen Servicestellen beitragen sollen. Hierzu gehören z.B. die Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse und Probleme von behinderten Frauen und Kindern, das Wunsch- und Wahlrecht der Leistungsberechtigten sowie der Anspruch von Vertrauenspersonen und Personenberechtigten auf Beratung. Die Beratung und Leistungserschließung soll durch die gemeinsamen Servicestellen gebündelt und damit zugleich effektiver organisiert werden. Für die Betroffenen sollen die zustehenden Hilfen dadurch transparenter werden; das Prinzip des "einen Zugangs" soll verhindern, dass mehrere Beratungsstellen aufgesucht bzw. die zustehende Hilfemöglichkeit erst aufwendig ermittelt werden müssen. Der Prozess des Aufbaus dieser gemeinsamen Servicestellen, die Umsetzung des neuen Beratungskonzepts sowie die Akzeptanz und Nutzung durch die behinderten Menschen wird vom ISG im Auftrag des BMGS wissenschaftlich begleitet. Hierzu werden die drei wichtigs- soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 145 ten Akteure dieses Prozesses herangezogen: Die gemeinsamen Servicestellen selbst (1), die Nutzer/innen der gemeinsamen Servicestellen (2) und die kooperierenden Rehabilitationspartner (3). 1. Die gemeinsamen Servicestellen haben die vielschichtige Aufgabe, ihre ratsuchenden Klient/innen kompetent zu beraten und in möglichst kurzer Zeit die vorgetragenen Probleme adäquat zu lösen. Zudem wird mit den gemeinsamen Servicestellen das Prinzip des einen Zugangs verfolgt, der den Klient/innen mühsame und zeitraubende Gänge zu verschiedenen Rehabilitationsträgern und Behörden ersparen soll. Hierzu bedarf es einer Reihe von Voraussetzungen: So muss die Servicestelle, die nach Paragr. 23 SGB IX ortsnahe Beratung und Unterstützung ermöglichen soll, in ihrem Bezirk bekannt und frei von Zugangs- und Kommunikationsbarrieren sein. Weiterhin bedarf es hierfür bspw. qualifizierten Personals und einer adäquaten Ausstattung der Servicestelle. Schließlich bildet die gemeinsame Servicestelle die Schnittstelle zwischen ratsuchenden Klient/innen und den Rehabilitationsträgern. Im Hinblick auf die Evaluation der gemeinsamen Servicestellen ist es erforderlich, die in diesem Prozess gewählten Gestaltungsvarianten, die dabei auftretenden Schwierigkeiten sowie die jeweils erarbeiteten Lösungswege zu dokumentieren. 2. Das Prinzip der "einen Tür" birgt für die Zielgruppe der behinderten Menschen die Chance, dass sie schnell und kompetent eine Hilfe erhalten, die auf ihren Bedarf zugeschnitten ist, und ihnen Umwege zum Erhalt einer angemessenen Versorgung erspart bleiben. Eine Bewertung der gemeinsamen Servicestellen durch die Nutzer/innen, insb. unter den Aspekten eines unmittelbaren Zugangs, einer kompetenten Bedarfsermittlung und einer raschen und wirksamen Unterstützung, gibt daher wichtige Anhaltspunkte für den erreichten Stand der Umsetzung und ggf. vorzunehmende Modifikationen. 3. Eine zentrale Voraussetzung für das Gelingen des Aufbaus stellt eine Verständigung der innerhalb der Region präsenten Rehabilitationsträger über die Organisation der gemeinsamen Servicestellen und ihre reibungslose Kooperation bei der Beratungstätigkeit dar. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung sind die Verständigungsprozesse einschl. potenzieller Verständigungsbarrieren und der Wege zu deren Überwindung zu dokumentieren und auszuwerten. ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH (Barbarossaplatz 2, 50674 Köln) KONTAKT: Engel, Heike (Dr. e-mail: [email protected]); Engels, Dietrich (Dr. e-mail: [email protected]) [232-L] Erdelyi, Andrea: Ungarische Heilpädagogik im Wandel: Entwicklung und Situation der Heilpädagogik in Ungarn angesichts des politischen Systemwandels unter besonderer Berücksichtigung der Geistigbehindertenpädagogik, (Erziehung, Schule, Gesellschaft, Bd. 25), Würzburg: Ergon Verl. 2002, 487 S., ISBN: 3-89913-251-3 (Standort: UB Dortmund(290)-BK3914) INHALT: Die Studie stellt einen Beitrag zur vergleichenden Sozialpädagogik, speziell zur Heilpädagogik Ungarns und der deutschsprachigen Länder dar. Als Vergleichsmaßstab wird das Normalisierungsprinzip verwendet, das sowohl in Ungarn als auch im deutschsprachigen Raum als Leitprinzip in der Heil- und Sonderpädagogik anerkannt ist. Die angewandte Methode ist die Hermeneutik. Zu Beginn des Buches erfolgt eine Beschreibung der Entwicklung der ungarischen Heilpädagogik von ihrer Entstehungszeit im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Ein Vergleich der Theorienbildung in der ungarischen Heilpädagogik mit der euro- 146 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte päischen zeigt, dass die ungarische Heilpädagogik zu allen Zeiten - auch nach dem 2.Weltkrieg - in den europäischen Gesamtprozess integriert war. Auf die Unterschiede wird im Detail in folgenden Bereichen eingegangen: (1) Theorienbildung: hier sind Unterschiede festzustellen in den Bereichen Traditionsbewusstsein, Verbindung von Theorie und Praxis und psychologischen Ausrichtung; (2) Terminologie, (3) Ausbildung, (4) Frühförderung, (5) Kindergärten, (6) Sachverständigenkommissionen, (7) Schulen für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung, (8) Lehrplan, (9) Integration, (10) Verhältnis zur DDR, (11) Erwachsene mit geistiger Behinderung. Für die zukünftige Entwicklung der Heilpädagogik in Ungarn wird prognostiziert, dass der begonnene Veränderungsprozess sich fortsetzen wird. Dies wird in besonderem Maße der Fall sein im Bereich Frühförderung, Förderung von Kindern mit einer schwersten oder Mehrfachbehinderung und der Einrichtung von Institutionen für erwachsene Menschen mit einer geistigen Behinderung. [233-F] Eurich, Johannes, Dr. (Bearbeitung): Gerechtigkeit für Behinderte - behinderte Gerechtigkeit? INHALT: keine Angaben ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Wirtschaftswissenschaft, Graduiertenkolleg "Kriterien der Gerechtigkeit in Ökonomie, Sozialpolitik und Sozialethik" (44780 Bochum) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0234-32-24799, e-mail: [email protected]) [234-L] Feuser, Georg (Hrsg.): Integration heute: Perspektiven ihrer Weiterentwicklung in Theorie und Praxis, (Behindertenpädagogik und Integration, Bd. 1), (16. Tagung "Integration heute - Perspektiven ihrer Weiterentwicklung in Theorie und Praxis", 2002, Bremen), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 321 S., ISBN: 3-631-50186-2 INHALT: "Die Förderung nach Integration wird heute im internationalen Diskurs als das Bemühen um die Realisierung eines Menschenrechts begriffen - des Rechts auf uneingeschränkte Teilhabe und gleichberechtigte und gleichwertige Anerkennung eines jeden Menschen in der menschlichen Gemeinschaft. Dies unabhängig davon, ob er im Normengefüge wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Konventionen als behindert klassifiziert wurde und wird. Für alle an der Integration Interessierten leistet dieses Buch einen Überblick über die heute, im dritten Jahrzehnt ihrer Entwicklung, bestehende Vielfalt und Differenziertheit der Integration und die Möglichkeit, sich vertieft mit ihren zentralen Fragen zu befassen. Die unter dem Aspekt ihrer Weiterentwicklung und der vielfältigen Perspektiven der Grundlegung einer inklusiven Gesellschaft in allen Lebensbereichen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Georg Feuser: Gemeinsam sind wir alle .... stark! (11-16); Brigitte Schulmann: Integration im Kontext aktueller bildungspolitischer Entwicklungen (17-28); Tobias Erzmann: Perspektiven oder Paradigmenwechsel durch Integration? (29-38); Ines Boban / Andreas Hinz: Der Index für Inklusion - Eine Möglichkeit zur Selbstevaluation von 'Schulen für alle' (39-47); Günter Hoff: 'sfondo integratore' - integrativer Hindergrund: Eine didaktische Konzeption für den Unterricht (nicht nur?) in Italien (49-56); Katrin Düring: Gemeinsamer Unterricht braucht Schulentwicklung (57-64); Sabine Lingenauber: Normalismusforschung: Über die Herstellung einer neutralen soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 147 Normalität im integrationspädagogischen Diskurs (65-76); Irmtraud Schnell: Der Beitrag der Integrationsforschung zur Ermöglichung Gemeinsamen Lernens von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung (77-89); Simone Seitz: Wege zu einer inklusiven Didaktik des Sachunterrichts - das Modell der Didaktischen Rekonstruktion (91-104); Kerstin MerzAtalik: Interkulturelle Erziehung in Integrationsklassen - Subjektive Theorien zur Interkulturellen Erziehung von LehrerInnen im mehrsprachigen Integrationsklassen (Berlin-Kreuzberg) (105-121); Annette Kracht: Zur Anerkennung von Mehrsprachigkeit als Entwicklungs- und Lernbedingung (123-131); Reimer Kornmann: Thesen zur Interkulturellen Erziehung (133134); Winfried Kronig: Kinder von Zuwanderern - die Stiefkinder integrationspädagogischer Fortschritte? (135-142); Johannes Mand: Gemeinsamer Unterricht oder Sonderschule? Diagnostische Arbeit unter Alltagsbedingungen (143-153); Reimer Kornmann: Thesen zur Diagnostik und Integration (155-157); Susanne Wiese: Begriff und Semantik - 'Gretchenfrage' für (interdisziplinäre) Verständigung (159-168); Ursula Mahnke: Erwerb innovativer Kompetenzen für die schulische Integration von Schülerinnen und Schülern mit besonderem Förderbedarf innerhalb institutioneller Prozesse (169-174); Ulf Preuss-Lausitz: Konzept, Probleme und Evaluation einer Pflicht-Lehrveranstaltung 'Einführung in der Integrationspädagogik' für alle Lehramtsstudierenden. Erfahrungen aus Berlin (175-181); Alexandra Obolenski: Integrationspädagogische Tätigkeiten in Schulen Perspektiven und Konsequenzen für die Lehrerbildung (183-193); Saskia Erbring: Supervision - Kommunikation - Inklusion: Fallstudie zur Entwicklung von Kommunikationsmustern bei Lehrpersonen (195-204); Norbert Störmer: Desintegrative Momente von Therapie in integrativen Lebens- und Lernzusammenhängen (205-212); Georg Feuser: Die SDKHT in Beispielen - Hinweise zu Grundfragen in Theorie und Praxis (213-216); Ines Boban /Andreas Hinz: 'Nothing about us without us.' Versuch einer Annäherung an den partizipativen Anspruch von Menschen mit Behinderungen im Rahmen der externen Evaluation des Unterstützten Arbeitstrainings der Hamburger Arbeitsassistenz (217- 236); Joachim Radatz / Antje Ginnold: Die Bedeutung von Selbst- und Fremdeinschätzung im beruflichen Integrationsprozess (237-255) und weitere Beiträge. [235-F] Fries, Alfred, Dr. (Leitung): Einstellungen und Verhalten gegenüber körperbehinderten Menschen - in der Sicht und im Erleben der Betroffenen INHALT: Vorliegende Studien aus der Sonderpädagogik und Psychologie können Auskunft darüber geben, wie nichtbehinderte Menschen über behinderte Menschen denken, urteilen und ihnen gegenüber handeln (z.B. Tröster 1990). In der wissenschaftlichen Literatur finden wir aber keine Auskunft über die brennende Frage, wie behinderte Menschen gesellschaftliche Diskriminationen persönlich erleben, wie sie diese wahrnehmen, verarbeiten, in ihr Persönlichkeitskonzept integrieren und welche Belastungen erlebte Diskriminationen und Vorurteile (in mehr oder minder offen zutage tretender Form) für behinderte Menschen darstellen. Die meisten Studien sind weiter auch dadurch gekennzeichnet, dass behinderte Menschen nur vereinzelt zu dem wichtigen Problem gehört werden bzw. gehört worden sind, wie gesellschaftliche Barrieren in der Interaktion nichtbehinderter und behinderter Menschen aus der Sichtweise der Betroffenen abgebaut werden können. Das Forschungsvorhaben tangiert vorrangig Fragen aus der Copingforschung. Es wird gefragt, mit welchen diskriminierenden Situationen körperbehinderte Menschen konfrontiert worden sind und wie diese belastendenen Situationen bewertet werden. 148 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte METHODE: Den theoretischen Hintergrund bildet das Coping-Modell von Lazarus, unter besonderer Berücksichtigung der Bedeutung von Persönlichkeitsvariablen als "Puffer"-Variable im Bewältigungsprozess. ART: gefördert BEGINN: 1998-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Sonderpädagogik 02 Körperbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]) [236-F] Gasteiger Klicpera, Barbara, PD Dr.; Klicpera, Christian, Prof.Dr. (Bearbeitung): Einstellungen von Eltern zur Integration behinderter Kinder INHALT: keine Angaben ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität der Bundeswehr München, Fak. für Pädagogik, Institut für Psychologie und Empirische Pädagogik Professur für Pädagogische Psychologie, insb. Lernpsychologie (Werner-Heisenberg-Weg 39, 85577 Neubiberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-6004-3154, -3157, -3112, Fax: 089-6004-3968, e-mail: [email protected]) [237-L] Gerich, Joachim; Lehner, Roland; Fellinger, Johannes; Holzinger, Daniel: ANIMAQU: eine computerbasierte Befragung als Möglichkeit zur Erfassung besonderer Zielgruppen ; ein Beispiel einer Anwendung bei gehörlosen Menschen, in: ZUMA Nachrichten, Jg. 27/2003, H. 52, S. 35-54 (Standort: UuStB Köln(38)-XG6223; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.gesis.org/Publikationen/Zeitschriften/ZUMA_Nachrichten/documents/pdfs/52/zn52_0 7.pdf) INHALT: "Die Anwendung einer schriftlichen standardisierten Befragung ist an bestimmte Voraussetzungen der interviewten Personen gebunden. Insbesondere stellt ausreichende Lesekompetenz eine zentrale Anwendungsvoraussetzung dar. Für gehörlose Menschen - d.h. Mitglieder der Gehörlosenkultur - ist die Gebärdensprache die eindeutig bevorzugte Kommunikationsform. Die Lesekompetenz liegt im Durchschnitt unter der der Normalbevölkerung und weist eine große Variationsbreite auf. Es wird daher eine computergestützte Erhebungsform präsentiert, welche die selbstadministrierte Befragung dieser Zielgruppe ermöglicht." (Autorenreferat) [238-L] Gessler, Bert; Jochum, Friedbert: KidS - ein computergestütztes Verkehrs-Lernspiel für geistig behinderte Kinder, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 47/2003, Nr. 3, S. 156-157 INHALT: Computergestützte Lernspiele können für geistig behinderte Kinder ein geeignetes und anspruchvolles Übungsfeld darstellen. In dem Beitrag wird kurz das 3D-Lernspiel "KidS - soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 149 Kinder in der Stadt" vorgestellt, das in studentischen Projekten der Fachhochschule Hamburg in Kooperation mit der Städtischen Schule für Geistigbehinderte entwickelt wurde. Die Autoren beschreiben die Lernziele und den Spielaufbau und berichten über die guten Erfahrungen. (PT) [239-L] Giersig, Bettina: Menschen mit Autismus als Reporter und Filmemacher, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 47/2003, Nr. 3, S. 152-153 INHALT: Im Rahmen des Projekts "format - Medienarbeit für Toleranz" sollen Jugendliche mit Autismus die Möglichkeit bekommen, unter medienpädagogischer Betreuung Medienbeiträge zum Thema Toleranz selbst zu erstellen. In ihrem Beitrag stellt die Autorin exemplarisch den Ablauf eines Wochenseminars mit jugendlichen Autisten vor, bei dem ein kurzer Film erstellt wurde. Die Teilnehmer konnten den Produktionsprozess nutzen, um sich in sozialen und kommunikativen Kompetenzen zu üben. (PT) [240-F] Grüner, Beate (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung): Die Sprachentwicklung hörender Vorschulkinder hochgradig hörgeschädigter bzw. gehörloser Eltern INHALT: Ziel: Erfassen des sprachlichen und emotionalen Entwicklungsstandes hörender Kinder hochgradig hörgeschädigter Eltern. Es werden Kinder im Alter von 3 Jahren bis Schuleintritt anhand verschiedener Sprachtests untersucht. Es soll herausgefunden werden, ob hörende Kinder hörgeschädigter Eltern aufgrund der elterlichen Hörschädigung und deren kommunikativen Einschränkungen im lautsprachlichen Bereich in ihrer Sprachentwicklung (aber auch Gesamtentwicklung) gefährdet sind. ZEITRAUM: 1997-2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Es handelt sich um eine Erkundungsstudie, da der Forschungsstand zur Fragestellung widersprüchlich ist. So wird zum Teil berichtet, daß (normal-)hörende Kinder hochgradig hörgeschädigter Eltern Defizite in der Sprachentwicklung aufweisen, während andere Autoren eine normale Sprachentwicklung feststellen. Bei der Analyse wird darüber hinaus davon ausgegangen, daß Kinder am Sprachmodell älterer Personen lernen. Besteht über das Elternhaus hinaus intensive soziale Vernetzung, so ist nicht mit Defiziten in der Sprachentwicklung zu rechnen; während dann, wenn die Kinder kaum Kontakte über das Elternhaus hinaus haben, von Defiziten in der Sprachentwicklung auszugehen ist. Es wirkt also die Kontaktvielfalt des Kindes als Moderatorvariable. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sprachtests (Stichprobe: 80-150; hörende Kinder hörgeschädigter Eltern; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Leonhardt, A.; Grüner, B.: Zur Sprachentwicklung hörender Kinder hörgeschädigter Eltern I-III. in: Sprache, Stimme, Gehör, 1997, 2, S. 64-79.+++ Leonhardt, A.; Grüner, B.: Zur Sprachentwicklung hörender Kinder hörgeschädigter Eltern. Eine empirische Studie an Vierjährigen mit dem "Kindersprachtest für das Vorschulalter (KISTE)". in: L.O.G.O.S. interdisziplinär, 8, 2000, 2, S. 103-110.+++Leonhardt, A.; Grüner, B.: Vyvin reci pocujucich deti, ktore maju sluchovo postihnutych rodicov (Prve vysledky empiri- 150 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte ckej stüdie stvorrocnych deti pomocou testu detskej reci pre deti predskolskeho veku). in: EFETA, X, 2000, 3, pp. 11-13 und EFETA, X, 2000, 4, pp. 13-14.+++Leonhardt, A.; Grüner, B.: Die Lautbildungsfähigkeit hörender Kinder hochgradig hörgeschädigter und gehörloser Eltern. Ergebnisse einer Untersuchung mit dem Lautbildungstest (LBT) durchgeführt an 71 Vorschulkindern. in: Kruse, E. (Hrsg.): Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte, Bd. 8. Heidelberg: Median 2000.+++Grüner, B.; Leonhardt, A.: Die Sprachentwicklung hörender Kinder hörgeschädigter Eltern. Ergebnisse einer Untersuchung mit dem Kindersprachtest für das Vorschulalter "KISTE" (28 Vierjährige und 19 Sechsjährige im Vergleich). in: Kruse, E. (Hrsg.): Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte, Bd. 8. Heidelberg: Median 2000.+++Grüner, B.: Zur Familiensituation (normal-)hörender Kinder mit hörgeschädigten Eltern. in: Behindertenpädagogik, 143, 2000, 4, S. 260-264.+++Leonhardt, A.; Grüner, B.: Hörende Kinder hörgeschädigter Eltern. Erste Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt zur Sprachentwicklung von hörenden Kindern hochgradig hörgeschädigter und gehörloser Eltern. in: Hörgeschädigtenpädagogik, Jg. 55, 2001, 1, S. 28-34.+++Leonhardt, A.; Grüner, B.: Hörstörungen bei Kindern hochgradig hörgeschädigter und gehörloser Eltern. in: Pediatrics and related topics, Pädiatrie und Grenzgebiete, Vol. 40, 2001, No. 1-2, S. 67-80.+++Leonhardt, A.; Grüner, B.: Lautunterscheidungs- und Lautbildungsfähigkeit von hörenden (Vorschul)Kindern hochgradig hörgeschädigter und gehörloser Eltern. Eine Untersuchung anhand des Lautunterscheidungstests (LUT) und des Lautbildungstests (LBT) für Vorschulkinder. in: Sprache - Stimme - Gehör, Jg. 25, 2001, 3, S. 118-123. ART: Dissertation; Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 1997-09 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit FINANZIERER: Stiftung für Bildung und Behindertenförderung GmbH INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 089-2180-5117, Fax: 089-2180-6320, e-mail: [email protected]) [241-F] Hagen, Jutta; Ollech, Michael; Lübbe, Andrea (Bearbeitung); Beck, Iris, Prof.Dr. (Leitung): Implementation und Evaluation der Zielperspektive "Integration durch Normalisierung der Hilfen": Verfahren und Instrumente der Qualitätsentwicklung und -beurteilung INHALT: Das Forschungsprojekt setzt an theoretischen und empirischen Desideraten einer hinsichtlich der Spezifika pädagogischen Handelns begründeten Implementations- und Evaluationsforschung an und unterteilt sich in drei Teilprojekte, von denen zwei Promotionsvorhaben darstellen. Alle Projekte erfolgen in Kooperation mit behindertenpädagogischen Einrichtungen in Hamburg und außerhalb. Teilprojekt 1: Qualitätsentwicklung in der Tagesförderung. Teilprojekt 2: Angebotsqualität und Lebensqualität in Wohneinrichtungen: Erhebung der Lebensqualität von Menschen mit schweren Behinderungen. Teilprojekt 3: Partizipation von Nutzern an der Qualitätsentwicklung und -beurteilung. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit der Ev. Stiftung Alsterdorf und dem Geschäftsbereich Hamburg Umland, Bargfeld-Stegen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Beck, I.: Einführung in die aktuelle Diskussion um Qualitätsentwicklung und -beurteilung. in: Sonderpädagogik im Wandel: Dokumentation des Sonderpädagogischen Tags Kiel 1996. Kronshagen 1997, S. 249-269.+++Dies.: Der Qualitätsbegriff: soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 151 Hinweise zur fachlichen Begründung und zu den Entwicklungen in der Qualitätsdebatte vor dem Hintergrund gesetzlicher Neuregelungen. in: Degenhardt, S. u.a.: Daten zur Angebotsqualität blindenpädagogischer Förderung. Berlin 1998, S. 8-29.+++Dies.: Der "Kunde", die Qualität und der "Wettbewerb". Zum Begriffschaos in der Qualitätsdebatte. in: Jantzen, W.; Lanwer-Koppelin, W.; Schulz, K. (Hrsg): Qualitätssicherung und Deinstitutionalisierung. Berlin 1999, S. 35-48.+++Beck, I.; Lübbe, A.; Ollech, M.: Fragebogen zur Erhebung von Aspekten der Lebensqualität in Wohneinrichtungen der Behindertenhilfe. Hamburg: Univ.+++Beck, I. u.a.: Implementation und Evaluation besonderer pädagogischer Unterstützungssysteme. in: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete, 3, 2000, S. 413-429.+++Beck, I.: Lebensqualität/ Wohnen/ Normalisierung/ Qualitätsentwicklung und beurteilung/ Selbsthilfe. 5 Artikel. in: Antor, G.; Bleidick, U. (Hrsg): Behindertenpädagogik ein Grundriss in Schlüsselbegriffen. Stuttgart 2001. ARBEITSPAPIERE: Beck, I.: Implementation und qualitative Untersuchung zur Lebensqualität von Menschen mit geistiger Behinderung: Probleme der Methodik und Interpretation bei Befragungen. Manuskript. 2000. ART: keine Angabe BEGINN: 1997-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 06 Erziehungswissenschaft, Institut für Behindertenpädagogik (Sedanstr. 19, 20146 Hamburg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-3765-3749, Fax: 040-42838-3709, e-mail: [email protected]) [242-F] Harnach-Beck, Viola, Prof.Dr. (Bearbeitung): Aufgaben des Jugendamtes bei der Vorbereitung und Gewährung von Eingliederungshilfen für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche INHALT: Die Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche nach Paragr. 35a Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) dient der Integration derjenigen jungen Menschen, die in Folge einer Beeinträchtigung ihrer seelischen Gesundheit an der altersgemäßen umfassenden Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft gehindert oder von einer solchen Behinderung bedroht sind. Ihre Ziele sind die Förderung der Selbstbestimmung und der Partizipation sowie der Abbau von behinderungsbedingten Benachteiligungen. Die Hilfe gehört zu den Leistungen der Jugendhilfe nach Paragr. 2 Abs. 2 Nr. 5 KJHG. Anspruchsberechtigt ist das betroffene Kind oder der Jugendliche; einem jungen Volljährigen soll die Hilfe gewährt werden. Mit dem Inkrafttreten des SGB IX - Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen im Jahre 2001 wurde die Jugendhilfe in den Kreis der Rehabilitationsträger aufgenommen. Das neue Rehabilitationsrecht hat beträchtliche Auswirkungen auf die Arbeit des Jugendamtes bei der Vorbereitung und Gewährung von Eingliederungshilfen nach Paragr. 35 a KJHGIn den gesetzlichen Vorschriften werden zwei Rechtspositionen zusammengeführt: das Recht eines jeden jungen Menschen auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gem. Paragr. 1 Abs. 1 KJHG und das im neugefassten Paragr. 10 SGB I und in Paragr. 1 SGB IX kodifizierte Recht eines jeden behinderten Menschen auf die für die gleichberechtigte Teilhabe erforderlichen Sozialleistungen. Die Verankerung der Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche als Leistung der Jugendhilfe brachte zunächst erhebliche Irritationen für Praxis und Rechtsprechung mit sich. Die Auslegung der unbestimmten Rechtsbegriffe "seelisch behindert" und "drohende Behinderung" erwies sich angesichts fehlender Präzisierung in Paragr. 35a KJHG und nur bedingt brauchbarer Kriterien in der Eingliederungshilfe-VO zum 152 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte Bundessozialhilfegesetz (BSHG) als schwierig. Neben den Unklarheiten auf der materiellrechtlichen Ebene ergaben sich Interpretationsdifferenzen hinsichtlich der verfahrensrechtlichen Anforderungen. Die Verlagerung der Kompetenz zur Feststellung des Eingliederungshilfebedarfs auf die Fachkraft sozialer Arbeit im Jugendamt, die im Jahre 1990 stattfand, und die dadurch bedingte Veränderung im Verhältnis zwischen sozialer Fachkraft und Arzt verlangte auf beiden Seiten Lernprozesse, die vieler gemeinsamer Anstrengungen bedurften. Als insbesondere für die Betroffenen noch nicht zufriedenstellend gelöst kann die nach wie vor bestehende Unübersichtlichkeit gelten, die sich aus der Gliederung des Hilfesystems und damit der Zuständigkeit verschiedener Rehabilitationsträger ergibt, sowie der trotz eindeutiger Bestimmungen bisher nicht beendete Schacher zwischen den Leistungsträgern um Zuständigkeiten. SGB IX versucht hier, Abhilfe zu schaffen. Zielsetzung des Projekts war die Erarbeitung einer detaillierten Kommentierung zu den Aufgaben des Jugendamtes im Zusammenhang mit der Eingliederungshilfe. Die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen, insb. im KJHG, SGB IX und BSHG, waren zu verbinden mit den Erkenntnissen der Psychologie und der Kinder- und Jugendpsychiatrie zur Symptomatik psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter, deren Verlaufsformen, Ursachen und Auswirkungen auf die soziale Integration sowie mit dem Fachwissen der sozialen Arbeit zu den notwendigen, geeigneten und gesetzlich vorgesehenen Hilfen. Ist dies gelungen, so finden Fachkräfte der sozialen Arbeit, Richter und Anwälte sowie Psychiater und Psychologen praxisleitende Informationen zu den in der Arbeit mit dieser Gruppe junger Menschen auftretenden fachlichen und juristischen Fragen. Die Ergebnisse der gerade abgeschlossenen Arbeit werden als Kommentierung des Paragr. 35a KJHG publiziert. VERÖFFENTLICHUNGEN: in: Jans; Happe; Saurbier; Maas (Hrsg.): Kinder- und Jugendhilferecht. Kommentar. Stand: 2003. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Mannheim Hochschule für Sozialwesen (Ludolf-Krehl-Str. 711, 68167 Mannheim) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0621-3926-138, e-mail: [email protected]) [243-L] Häußler, M.; Streit, A.; Straßburg, H.-M.: Validität der Pflegebegutachtung bei körperbehinderten und bei geistig behinderten Kindern, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 64/2002, H. 10, S. 527-533 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "16 Kinder mit spastischen Zerebralparesen und 25 geistig behinderte Kinder wurden mit den Skalen 'Self Care' und 'Mobility' des Pediatric Evaluation of Disability Inventory (PEDI) untersucht. Die altersnormierten PEDI-Werte wurden mit der Einstufung in die drei Pflegeklassen der Pflegeversicherung nach SGB XI verglichen. Dabei ergaben sich eine hochsignifikante Abhängigkeit und gute Korrelationen bei den körperbehinderten Kindern, aber keine signifikante Abhängigkeit bei den geistig behinderten Kindern. Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass die Anwendung der Begutachtungsrichtlinien der Spitzenverbände der Pflegekassen bei Kindern nicht in jedem Fall zu einer validen Pflegebegutachtung führt. Die Pflegebegutachtung bei Kindern sollte daher in Zukunft auch standardisierte AssessmentVerfahren zur Beurteilung des Hilfebedarfs einschließen." (Autorenreferat) soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 153 [244-F] Hennemann, Thomas (Bearbeitung); Lauth, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung): Auswertung des Schulversuchs "Gemeinsamer Unterricht behinderter und nicht behinderter Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I - zieldifferent" und der Erfahrungen mit sonderpädagogischen Fördergruppen INHALT: Die bisher in NRW aber auch in anderen Bundesländern durchgeführten Schulversuche wurden einer Metaanalyse unterzogen. Dabei wurden Kriterien für die Beurteilung der bisherigen Schulversuche erarbeitet und die Bedingungen, die zum Gelingen von Integration beitragen, aber auch solche, die sich als eher abträglich erweisen, festgehalten. Neben den bisherigen Schulversuchen wurde die Integration behinderter Schülerinnen und Schüler an ausgewählten Schulen untersucht (etwa Interviews mit den Verantwortlichen, Befragung der Eltern). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: gefördert ENDE: 2001-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Heilpädagogische Psychologie (Klosterstr. 79b, 50931 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-5520, e-mail: [email protected]) [245-L] Hoffmann, Andreas: Sportive Lebensstile benachteiligter Jugendlicher, in: Sportwissenschaft, Jg. 33/2003, H. 2, S. 143-156 (Standort: UuStB Köln(38)-M XD 00113; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Kontext der Lebensstile Jugendlicher können jugendliches Körperkapital und Sport gewinnbringend eingesetzt werden. So lauten zumindest vielerlei Zuschreibungen. Die Realisation derartiger Stilisierungsgewinne setzt jedoch insbesondere bei Jugendlichen aus einer marginalisierten sozialen Lage eine gewisse Wählbarkeit des Lebensstils voraus. In explorativen Einzelfallstudien werden - als bislang unzureichend erforschte Facetten des Lebensstilkonstrukts - Wählbarkeit, Dynamik und Stilisierungsgewinne jugendlicher Lebensstile aus der subjektiven Perspektive von Hauptschulabsolventen analysiert. Die Studie zeigt u. a., dass Wahloptionen wahrgenommen und genutzt werden und dass Körperkapital zum Teil sogar bewusst als gewinnversprechendes Stilelement eingesetzt wird." (Autorenreferat) [246-L] Ickler, Günter; Kollmar, Helmut; Reh, Gerd: Menschen mit Behinderungen, in: Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz, Jg. 35/2003, H. 3, S. 50-58 (Standort: UuStB Köln(38)-Sn25; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweicht und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Durch Beschluss des Rates der Europäischen Union ist das Jahr 2003 zum Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen erklärt worden. Damit soll in ganz Europa auf behinderte Menschen und ihre Interessen aufmerksam gemacht werden. Die drei nach vorne gerichteten Pfeile des Logos stehen aus deutscher Sicht für die zentralen Botschaften: Teilhabe verwirklichen, Gleichstellung durchsetzen, Selbstbestimmung ermöglichen. In Rheinland-Pfalz gibt es mehr als 320.000 Menschen, die einen Schwerbehindertenausweis besitzen; das sind etwa 8 v.H. der Bevölkerung. Darüber hinaus gibt es zahlreiche 154 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte behinderte Menschen, die nicht den Grad der Schwerbehinderung erreichen oder keinen Antrag auf Ausstellung eines Ausweises gestellt haben und somit nicht registriert sind. Bundesweit liegt der Anteil der Bürgerinnen und Bürger mit Schwerbehindertenausweis bei gut 8 v.H. Im Folgenden sind einige Daten zum Thema "Behinderte" zusammengestellt. Da es keine statistische Quelle gibt, die den Personenkreis der Behinderten in seiner Gesamtheit und aus allen verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, können hierfür nur Ergebnisse aus unterschiedlichen Quellen der amtlichen Statistik oder der Arbeitsmarktstatistik der Bundesanstalt für Arbeit herangezogen werden. Dabei treten wegen unterschiedlicher Erhebungszeiträume und teilweise abweichender Abgrenzungen der Personenkreise zwar einige Probleme hinsichtlich des Vergleichs der einzelnen Erhebungen untereinander auf, dennoch dürfte mit den vorliegenden Ergebnissen ein wichtiger Blick auf die Thematik ermöglicht werden." (Autorenreferat) [247-F] Klapprott, Jürgen, Prof.Dr. (Bearbeitung): Entwicklung eines biopsychologischen Konzepts menschlicher Funktionen INHALT: Entwicklung eines biopsychologischen Konzepts menschlicher Funktionen, das ein Verständnis der Lebenssicht von Menschen mit Behinderungen (insbesonders auch solchen mit geistigen Behinderungen) sowie anderen Funktionsstörungen ermöglichen soll. Die Ergebnisse sollen als Buchveröffentlichung vorgelegt werden. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bamberg, FB Soziale Arbeit, Professur für Psychologie (Kapuzinerstr. 16, 96047 Bamberg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0951-863-2011, Fax: -5011, e-mail: [email protected]) [248-F] Klinckert, Hans-Jürgen; Frank, Guido; Fritz, Armin; Rummel, Anke; Thiere, Christiane; Ammon, Barbara; Kraneburg, Stefan; Stumpf, Eva; Vogt-End, Gertraud; Ebert, Harald, Dr. (Bearbeitung); Breitenbach, Erwin, PD Dr.; Fersen, Lorenzo von, Dr. (Leitung): Delphin-Therapie INHALT: Ausgangspunkt dieses Forschungsprojektes sind die vorliegenden wissenschaftlichen Studien über die Delphintherapie sowie die sich in den letzten Jahren häufenden Berichte von Eltern behinderter Kinder über ihre positiven Erfahrungen mit der Delphintherapie in Florida und Eilat (Israel). Die Analyse der vorliegenden Informationen legt nahe, daß die Delphintherapie in besonderer Weise hilfreich und wirksam ist bei hochgradig kontaktgestörte Kinder. Solche Kinder werden deshalb als Zielgruppe für dieses Projekt ausgewählt. Ziel des Forschungsprojektes ist einerseits die Entwicklung eines Therapiekonzeptes unter den besonderen Bedingungen eines Delphinariums sowie andererseits die Beschreibung der Veränderungen im Verhalten kontaktgestörter Kinder, die im Zusammenhang mit dieser Therapie zu beobachten sind. Das Forschungsprojekt "Delphintherapie" ist ein Gemeinschaftsprojekt, an dem der Tiergarten Nürnberg und die Universität Würzburg (Lehrstuhl Sonderpädagogik 01 und Geistigbehindertenpädagogik) beteiligt sind. Betreut wird das Projekt von Dr. Harald Ebert, Peter Mühling (Tiergarten Nürnberg), Prof.Dr. Walter Straßmeier (Universität München, Geistigbehindertenpädagogik). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 155 METHODE: Handlungsforschung; empirische Sozialforschung. Forschungshypothesen und Forschungsmethoden: Die Analyse der uns vorliegenden Informationen zur Delphintherapie (Forschungsberichte, Filmberichte, eigene Erfahrungen aus Praktika in Florida und Eilat) führt zu folgenden Annahmen über die Wirkfaktoren der Delphintherapie: Es ist zu vermuten, daß der Begegnung mit dem Delphin irn Rahmen der Therapie von schweren Kontaktstörungen eine Art "Eisbrecherfunktion" zukommt, die bereits Veränderungen im Sozialkontakt mit sich bringt und für eine weitere therapeutische Arbeit den Boden bereitet. Diese Veränderungsprozesse im Sozialverhalten der behinderten Kinder werden unterstützt und begünstigt durch einen die Therapie begleitenden Familienurlaub, der zu Erholung, Entspannung und Entlastung der gesamten Familie führt. Forschungshypothesen: 1. Im Verlauf der Therapie lassen die behinderten Kinder einen immer intensiveren Kontakt zum Delphin zu. Ziel ist dabei der direkte Körperkontakt mit dem Delphin im Wasser. 2. Durch die Therapie verändert sich das sozial-emotionale Verhalten der Kinder dahingehend, daß sie ausgeglichener, kontrollierter, belastungsfähiger, kontaktfreudiger, aufgeschlossener und selbstbewußter werden. 3. Die Veränderungen im sozial-emotionalen Verhalten zeigen sich in einer verbesserten Gruppenfähigkeit (Kooperation, Einhalten von Regeln, Rücksichtnehmen auf andere, Konfliktfähigkeit, Frustrationstoleranz) und einem veränderten Lern- und Arbeitsverhalten (gesteigerte Eigenaktivität, Selbständigkeit und Konzentrationsfähigkeit). Forschungsmethoden: Hypothese 1 wird durch Verhaltensbeobachtung überprüft. Alle Therapiesitzungen werden per Video mitgeschnitten und die Videoaufzeichnungen anschließend nach bestimmten Beobachtungskategorien, die das Kontaktverhalten systematisch erfassen, ausgewertet. Um die Therapie individuell gestalten zu können, erheben die Therapeuten vor Therapiebeginn mit den Eltern eine umfassende Anamnese (bisheriger Entwicklungsverlauf, abgeschlossene oder laufende Therapien; vorliegende medizinische und psychologische Befunde; körperliche und psychische Besonderheiten, die aus Elternsicht bei der Durchführung der Therapie zu berücksichtigen sind). Zur Überprüfung von Hypothesen 2 und 3 wird vier Wochen vor und vier Wochen nach der Therapie eine diagnostische Untersuchung durchgeführt. Diese setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen: a) Leitfadeninterview mit den Eltern: Gefragt wird nach den kommunikativen Fähigkeiten, nach dem Lern- und Spielverhalten, nach dem Grad der Selbständigkeit und nach der Position und Rolle im Familiensystem. b) Schätzskala zum sozial-emotionalen Verhalten, die Eltern und Lehrern vorgelegt wird: Im Sinne eines semantischen Differentials werden gegensätzliche Eigenschaften (zielstrebig - planlos, selbstbewußt - unsicher, ...) angeboten, deren Ausprägungsgrad auf einer Skala von -3 bis +3 einzuschätzen ist. c) Zwei Fragebögen zur Erfassung des sozialemotionalen Verhaltens sowie des Lern- und Arbeitsverhaltens werden von den jeweiligen Lehrkräften ausgefüllt. Fragen wie zum Beispiel "Wagt sich an neue, unbekannte Aufgaben heran" oder "Hält sich an Vereinbarungen mit der Lehrkraft" können auf einer vierstufigen Skala (ja - eher ja - eher nein - nein) durch Ankreuzen beantwortet werden. d) Testpsychologische Untersuchung, soweit es aufgrund der vorliegenden Behinderung möglich ist mit der Kaufmann-Assessment Battery for Children (K-ABC). Handlungsforschung, empirische Sozialforschung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Experiment; Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 50; behinderte Kinder). Qualitatives Interview (Stichprobe: 50; Eltern). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 50; Lehrkräfte). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Breitenbach, Erwin; Stumpf, Eva: Tiergestützte Therapie mit Delfinen. in: Olbrich, Eberhard; Otterstedt, Carola (Hrsg.): Menschen brauchen Tiere. Grundlagen und Praxis der tiergestützten Pädagogik und Therapie. Stuttgart: Kosmos 2003, S. 145172. ARBEITSPAPIERE: Breitenbach, Erwin; Hofman, Prisca: Die Delphintherapie - ein 156 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte neuer Therapieansatz für Kinder mit Behinderungen? 8 S.+++Forschungsprojekt Delfintherapie (S. http://www.uni-wuerzburg.de/sopaed1/index2.htm ). ART: gefördert BEGINN: 1999-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Sonderpädagogik 01 Lernbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97047 Würzburg); Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Bereich Geistigbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg) KONTAKT: Breitenbach, Erwin (Dr. Tel. 0931-888-4832, e-mail: [email protected]); Fersen, Lorenzo v. (Dr. e-mail: [email protected]) [249-L] Länger, Carolin: Im Spiegel von Blindheit: eine Kultursoziologie des Sehsinnes, (Qualitative Soziologie, Bd. 4), Stuttgart: Lucius u. Lucius 2002, 214 S., ISBN: 3-8282-0223-3 (Standort: UuStB Köln(38)29A2053) INHALT: "Diese Studie ist eine ethnographische Untersuchung von Blindheit und Sichtigkeit als kulturelle Phänomene. Anstatt Blindheit als eine körperliche Funktionsstörung vorauszusetzen, macht sie reflexiv unsere selbstverständlichen Vorannahmen über den Sehsinn zum Thema. 'Im Spiegel von Blindheit' wird Sichtigkeit als ein umfassendes Ensemble von Praktiken erkennbar. Erst ein Mythos des Offensichtlichen, erst eine Vielzahl von Interaktionsregeln sowie architektonischen Anordnungen machen das Auge zum Sinnzentrum unserer sozialen Wirklichkeit. Vor diesem Hintergrund wird es möglich, neue Perspektiven auf Blindheit zu entwickeln. Carolin Längers Studie ist ein Beitrag zur Wissenssoziologie, zur Interaktionsanalyse und zur Soziologie des Körpers." (Autorenreferat) [250-F] Lindner, Brigitte (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung): Schulische Integration Hörgeschädigter. Warum wechseln integriert beschulte Schüler in die Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt Hören? INHALT: Erfassen von Gründen, Ursachen und Motiven für einen Wechsel in die Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt Hören. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern METHODE: Fragebogen; Interview DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 48; Eltern, Schüler, Lehrer; Auswahlverfahren: Zufall). ART: Dissertation BEGINN: 2001-09 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-5116, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 157 [251-F] Ludwig, Kirsten; Siebeck, Astrid (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung): Evaluation der pädagogischen Arbeit in den Frühförderstellen für hörgeschädigte Kinder in Bayern INHALT: Beschreibung ausgewählter Aspekte der Struktur- und Prozessqualität der Frühförderung vor dem Hintergrund fachwissenschaftlicher Standards und Ermittlung der Ergebnisqualität aus Sicht der Mitarbeiterinnen und aus Sicht der von der Frühförderung betreuten Eltern (Zufriedenheit, Wünsche, Kritik). ZEITRAUM: 2001-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern METHODE: Methodentriangulation: standardisierte Fragebögen, qualitative Leitfadeninterviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 4; Frühförderinnen, Kind, Eltern; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 60; Frühförderinnen, Eltern; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 500; Frühförderinnen, Eltern; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Leonhardt, A.; Ludwig, K.: Überlegungen zur Qualität und Effektivität in der Frühförderung hörgeschädigter Kinder. in: Die neue Sonderschule, Jg. 47, 2002, H. 4, S. 255-267.+++Leonhardt, A.; Siebeck, A.: Da bin ich eigentlich schon zufrieden: über die Problematik von Zufriedenheitserhebungen in sozialen Einrichtungen am Beispiel der Frühförderung hörgeschädigter Kinder. in: Die neue Sonderschule, Jg. 47, 2002, H. 4, S. 268276. ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2000-09 ENDE: 2003-06 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Leiterin (Tel. 089-2180-5117, e-mail: [email protected]) [252-L] Lutz, Klaus: Medienarbeit mit Behinderten, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 47/2003, Nr. 3, S. 148-151 INHALT: Medienarbeit kann in der Sonderpädagogik vielfältige Aufgaben übernehmen. Sie kann als Kompensation der Behinderung dienen, den Bildungsprozess befördern oder als therapeutische Methode eingesetzt werden. Nach den einleitenden theoretischen Anmerkungen zum Stellenwert der Medienpädagogik in der Behindertenarbeit gibt der Autor Beispiele für die praktische Medienarbeit: mit Gehörlosen, mit Blinden, mit geistig Behinderten und mit psychisch Kranken. Durch die Medienarbeit können Jugendliche mit Behinderung auf ihre Lebenssituation aufmerksam machen und "aus dem Schatten der öffentlichen Wahrnehmung" hinaustreten. Eine Veröffentlichung von Medienprodukten, die in Projekten mit geistig Behinderten und mit der Gruppe der psychisch Kranken entstehen, ist zwar nicht auszuschließen, es bedarf aber einer sehr großen Sensibilität und im Falle der psychisch Kranken auch der Rückkopplung mit qualifiziertem therapeutischen Fachpersonal. (PT) 158 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte [253-F] Matthes, Gerald, Prof.Dr.habil. (Bearbeitung): Diagnostik integrativer Lernsituationen INHALT: Für die Verlaufsbeobachtung und Evaluation in gemeinsamen Projekten von Schülerinnen und Schülern mit und ohne geistige Behinderung werden "psychologische ProzessSkalen für integrativ-kooperative Situationen" entwickelt. Die Beobachtungsdimensionen gelten: 1. den inneren und äußeren Handlungsgegenständen und -inhalten; 2. den Kontakten zu anderen Schülern oder Schülerinnen; 3. der Sicherheit und dem emotionalen Wohlbefinden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: Matthes, G.: Bedürfnisse als Grundlage pädagogisch-psychologischer Prozess-Skalen - die "alte" Förderdiagnostik und neue Erkenntnisse der Psychologie. in: Pädagogisches Landesinstitut Brandenburg (Hrsg.): Auf dem Weg zu einer Schule für alle Kinder. Berlin: Wissenschaft und Technik Verl. 1999, S. 67-74.+++Ders.: Diagnostik integrativer Lernsituationen. in: Grüning, E. (Hrsg.): Gemeinsam lernen. Integrative Prozesse für Schüler im Förderschwerpunkt "geistige Entwicklung". Berlin: Weidler 2002, S. 5974.+++Schröder, K.; Matthes, G: Die Lernsituation von Schülern mit geistiger Behinderung in kooperativen Gestaltungsprojekten. in: Grüning, E. (Hrsg.): Gemeinsam lernen. Integrative Prozesse für Schüler im Förderschwerpunkt "geistige Behinderung". Berlin: Weidler 2002, S. 129-148.+++Martius, W.: Ergebnisse eines Schulversuchs zum kooperativen Lernen von Kindern mit geistiger Behinderung und Grundschülern. in: Grüning, E. (Hrsg.): Gemeinsam lernen. Integrative Prozesse für Schüler im Förderschwerpunkt "geistige Entwicklung". Berlin: Weidler 2002, S. 75-88. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1998-06 ENDE: 2002-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sonderpädagogik (Karl-Liebknecht-Str. 24-25, 14476 Golm) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0331-9772592, -9772311, Fax: 0331-9772195, e-mail: [email protected]) [254-F] Moosecker, Jürgen, Dipl.-Päd. (Leitung): Analyse der aktuellen Einsatzformen der Konduktiven Förderung in den Schulen für Körperbehinderte in Bayern INHALT: Ausgehend vom Bayerischen Schulversuch zur Konduktiven Förderung in den Jahren 1995-1998 (Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung 1999) sollen die aktuellen Einsatzformen der Konduktiven Förderung in den Bayerischen Schulen für Körperbehinderte beleuchtet werden. Einige Schulen in Bayern haben sich entschieden die Konduktive Förderung einzusetzen, dabei zeigen sich jedoch in organisatorischer, personeller und zeitlicher Hinsicht, aber auch im Einsatzfeld (Schulvorbereitender Bereich -SVE-, Unter- und Mittelstufe) große Unterschiede. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern VERÖFFENTLICHUNGEN: Moosecker, J. in: Behindertenpädagogik in Bayern, 2002, 4. ART: gefördert BEGINN: 2002-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Sonderpädagogik 02 Körperbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0931-8884836, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 159 [255-L] Münster, Arnd: "Seiten könnte ich füllen ...": zum Einsatz der "Gestützten Kommunikation", in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 47/2003, Nr. 3, S. 158-162 INHALT: Gestützte Kommunikation ist eine Methode zur Erweiterung der Kommunikationsmöglichkeiten von Menschen, die sich nicht oder nur sehr eingeschränkt lautsprachlich mitteilen können. Diese Methode wurde als "Facilitated Communication" (FC) von der australischen Therapeutin R. Crossley erstmals angewendet. In seinem Beitrag beschreibt der Autor diese Methode, bei der durch eine berührende Hilfestellung einer Bezugsperson die Ausdrucksbarrieren überwunden werden und der Patient über die geschriebene Sprache zum Kommunizieren befähigt wird. Anhand von Gesprächen mit Betreuern und Therapeuten und anhand von Aufzeichnungen von FC-Nutzern werden Erfahrungen mit dieser therapeutischen Methode dargestellt. (PT) [256-F] Oskamp, Ulrich, Prof.Dr. (Bearbeitung): Biographieforschung mit erwachsenen körper- und kommunikationsbeeinträchtigten Menschen INHALT: keine Angaben ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Körperbehindertenpädagogik (Klosterstr. 79b, 50931 Köln) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0221-470-5523, Fax: 0221-470-2158, e-mail: [email protected]) [257-F] Oskamp, Ulrich, Prof.Dr.; Schlüter, Martina, Dr.; Fassbender, Karl-Josef, Dipl.-Päd. (Bearbeitung): Selbstbild und Fremdbild von Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma INHALT: keine Angaben ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Josefsgesellschaft FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Körperbehindertenpädagogik (Klosterstr. 79b, 50931 Köln) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0221-470-5523, Fax: 0221-470-2158, e-mail: [email protected]) [258-F] Paul, Manuela, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Theunissen, Georg, Prof.Dr. (Leitung): Amerikanische Interventionsprogramme zur Förderung von Menschen mit geistiger Behinderung und autistischen Störungen - unter besonderer Berücksichtigung des TEACCHAnsatzes und seiner Umsetzung in Deutschland INHALT: Mit dem Projekt wird erstmals in Deutschland der Frage nachgegangen, inwieweit amerikanische Interventionsansätze zur Förderung von Menschen mit geistiger Behinderung und Autismus, insbesondere dem amerikanischen TEACCH-Ansatz, in deutschen Einrichtun- 160 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte gen der Behindertenhilfe Berücksichtigung finden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Es soll eine bundesweite Erhebung mittels halbstandardisierter Fragebögen durchgeführt werden. Dabei stehen besonders Fragen der Motivation, den TEACCH-Ansatz auszuwählen und der qualitativen Umsetzung im Mittelpunkt der Untersuchung. Neben dieser spezifischen Auseinandersetzung mit dem TEACCH-Ansatz in Deutschland sollen auch andere amerikanische Ansätze untersucht, miteinander verglichen und auf eine Übertragbarkeit auf deutsche Einrichtungen überprüft werden. Unter Bezug auf die Resultate der quantitativen und qualitativen Studien sollen abschließend Konzepte erarbeitet werden, die sowohl auf eine Verbesserung der Förderung und Begleitung von Menschen mit Autismus als auch auf die Fortbildung von MitarbeiterInnen in Fragen der aktuellen Autismusforschung abzielen. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 57; Einrichtungen für autistische Menschen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Theunissen, G.; Paul, M.: Krisen bei Menschen mit geistiger Behinderung und Autismus. Handlungsmöglichkeiten zur Krisenintervention aus pädagogischer Sicht. in: Wüllenweber, E.; Theunissen, G. (Hrsg.): Handbuch Krisenintervention, Bd 2. Stuttgart 2004 (im Erscheinen).+++Theunissen, G; Paul, M.; Stichling, M.: Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit geistiger Behinderung und autistischen Störungen unter besonderer Berücksichtigung des TEACCH-Ansatzes. in: Theunissen, G.: Krisen und Verhaltensauffälligkeiten bei geistiger Behinderung und Autismus. Stuttgart 2003.+++Lingg, A.; Theunissen, G.: Psychische Störungen und geistige Behinderung. Freiburg 2000. ART: gefördert BEGINN: 2001-11 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Rehabilitationspädagogik (06099 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-5523755, Fax: 0345-5527049, e-mail: [email protected]) [259-F] Peterlein, Theresa (Bearbeitung); Adam, Heidemarie, Prof.Dr. (Betreuung): Evaluation des Lehrgangs Unterstützte Kommunikation (LUK): Entwicklung und Evaluation einer berufsbegleitenden Ausbildung zur Fachkraft für Unterstützte Kommunikation INHALT: Die am Institut für Geistigbehindertenpädagogik entwickelte berufsbegleitende Zusatzausbildung in Unterstützter Kommunikation wird unter Einbezug von Qualitätssicherungskonzepten der Behindertenhilfe umfassend evaluiert. METHODE: Befragung der Teilnehmerinnen des Lehrgangs Unterstützte Kommunikation; quantitativ - Fragebogen; qualitativ - leitfadengestütztes Interview ART: Dissertation BEGINN: 2002-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik (Marschnerstr. 29, 04109 Leipzig) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0341-97-31510, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 161 [260-L] Pfaff, Heiko: Lebenslagen der Behinderten - Ergebnis des Mikrozensus 1999: Behinderte und Nichtbehinderte ; ein Vergleich der Lebenslagen, in: Wirtschaft und Statistik, 2002, H. 10, S. 869-876 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; UuStB Köln(38)-TXZ126; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Durch den Mikrozensus im April 1999 wurden unter anderem wichtige Strukturdaten über die Lebenssituation von Behinderten gewonnen. Der vorliegende Beitrag befasst sich neben der Darstellung der wichtigsten Grunddaten zu den Behinderten auch mit der Teilhabe der Behinderten am Erwerbsleben, ihrer Ausbildung und ihrer Einkommensstruktur. Dabei werden die entsprechenden Angaben für die behinderten und nicht behinderten Menschen einander gegenübergestellt. Der Mikrozensus - die EU-weit größte Haushaltsbefragung - ist eine Mehrzweckstichprobe, die ausführliche Informationen über die wirtschaftliche und soziale Lage der Bevölkerung bietet. Daten zur Behinderung werden das nächste Mal im Mikrozensus 2003 gewonnen. Als Hochrechnungsrahmen wurden zusätzlich zu den für das Mikrozensus-Grundprogramm genutzten Eckzahlen der laufenden Bevölkerungsfortschreibung die Eckwerte der Schwerbehindertenstatistik verwendet." (Autorenreferat) [261-L] Rohrmann, Eckhard: Paradigmenwechsel in der Behindertenpolitik - für wen?: zur Sozialpolitik im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung 2003, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 28/2003, H. 9, S. 14-23 (Standort: UuStB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Nur ein verschwindend kleiner Teil der Behinderten kommt in den Genuss der wenigen Ambulanten Dienste, die seit dem UNO-Jahr der Behinderten im Jahr 1981 entstanden sind. Dabei ist längst erwiesen, dass Behinderte weder quantitativ noch qualitativ Bedarfe haben, die nicht auch in einer selbst gewählten Wohnform gedeckt werden können. Trotzdem steigt die Zahl der Heimeinweisungen von Jahr zu Jahr, denn den Betroffenen wird systematisch eine Infrastruktur vorenthalten, die sie für ein selbstständiges Leben benötigen. Die fortschreitende Demontage sozialstaatlicher Errungenschaften droht zudem sämtliche positiven Ansätze der Behindertenpolitik in ihr genaues Gegenteil zu verkehren. Der Kampf gegen entmündigende Hilfestrukturen wird kurzerhand umgedeutet zur Forderung nach Abschaffung der Hilfen." (Autorenreferat) [262-L] Sander, Alfred: Über Integration zur Inklusion: Entwicklungen der schulischen Integration von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf auf ökosystemischer Grundlage am Beispiel des Saarlandes, (Saarbrücker Beiträge zur Integrationspädagogik, Bd. 12), St. Ingbert: Röhrig 2003, 153 S., ISBN: 3-86110-337-0 (Standort: FHB Münster(836)-IKC140) INHALT: "Inklusion ist ein neues, erweitertes Zielkonzept der Integrationspädagogik. Die Integration behinderter Kinder und Jugendlicher in allgemeinen Schulen setzt sich in Deutschland seit den siebziger Jahren zunehmend durch, im Saarland mit einem speziellen Konzept seit Mitte der Achtziger. Das Buch beschreibt auf der Basis langjähriger wissenschaftlicher Begleitung wesentliche Entwicklungen und Erfolge, aber auch Schwierigkeiten, Probleme und 162 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte Lösungsmöglichkeiten für das gemeinsame Lernen und Leben nichtbehinderter und behinderter Kinder und Jugendlicher in allgemeinen Schulen. Der zugrunde gelegte ökosystemische Theorieansatz (Kind-Umfeld-Diagnostik statt Defizit-Diagnostik, Sonderpädagogische Förderungsbedürftigkeit statt Sonderschulbedürftigkeit) hat die Integrationsentwicklung bundesweit befruchtet; er wird im Buch an vielen praktischen Fragen verdeutlicht. Vor dem Hintergrund des ökosystemischen Ansatzes entstand die saarländische Integrations-Verordnung (IVO), die seit 1987 angewendet wird. Die IVO wird im Buch ausführlich pädagogisch kommentiert und mit Ergebnissen der wissenschaftlichen Begleitung konfrontiert, integrative Auslegungen werden empfohlen, systeminterne Verbesserungen werden vorgeschlagen. Als übergeordnetes Richtziel der weiteren Entwicklung stellt der Verfasser die 'inklusive Schule' dar." (Autorenreferat) [263-F] Schenke, Marianne-Friederike, Dipl.-Päd. (Bearbeitung): Die Chancen von dyskalkulativen Kindern auf begabungsgerechte Schullaufbahnen INHALT: keine Angaben ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Wirtschaftswissenschaft, Graduiertenkolleg "Kriterien der Gerechtigkeit in Ökonomie, Sozialpolitik und Sozialethik" (44780 Bochum) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0234-32-22970, e-mail: [email protected]) [264-F] Schmidtova, Margitta, Dr.; Lindner, Brigitte (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil.; Lechta, Viktor, Prof.Dr. (Leitung): Historische Entwicklung des Hör- und Sprachgeschädigtenwesens der Bundesrepublik Deutschland und der Slowakischen Republik im europäischen Kontext INHALT: Aufarbeitung und Vergleich der historischen Entwicklung des Hörgeschädigten- und Sprachgeschädigtenwesens beider Länder; Schlussfolgerungen für die aktuelle Weiterentwicklung. ZEITRAUM: 1750 bis Gegenwart GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland (vorzugsweise Bayern) und Slowakei METHODE: Analyse qualitativen Materials DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen (Auswertung von Archivmaterial; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitative Interviews (Experten). VERÖFFENTLICHUNGEN: Leonhardt, A.; Lindner, B.; Lechta, V.; Schmidtova, M.: Nemecka a slovenska logopedia a surdopedia: vychodiska, paralely, trendy. in: efeta (ISSN 1335-1397), XII, 2002, 3, pp. 2-4.+++Dies.: Deutsch-slowakische Forschungsaktivitäten in der Sonderpädagogik. in: Die neue Sonderschule, 47, 2002, 5, S. 394-395.+++Leonhardt, A.; Lindner, B.; Lechta, V.; Schmidtova, M.: Periodizacia vyroja logopedie a surdopedie: historia sucasnost', perspektivy. in: efeta (ISSN 1335-1397), XIII, 2003, 3, pp. 2-5. ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAADINSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 163 KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 089-2180-5117, Fax: 089-2180-6320, e-mail: [email protected]) [265-F] Schwarz, Silvia (Bearbeitung); Adam, Heidemarie, Prof.Dr. (Betreuung): Der Mensch lernt ein Leben lang INHALT: Im Zentrum des Forschungsprojekts steht die Entwicklung eines Assistenzmodells für die Erwachsenenbildung und -förderung bei Menschen mit geistiger Behinderung. ART: Dissertation BEGINN: 2001-01 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik (Marschnerstr. 29, 04109 Leipzig) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0341-97-31510, e-mail: [email protected]) [266-F] Sommer, Grit, Dipl.-Kult.Päd.; El Mogharbel, Christliebe, Dr.phil.; Laufs, Ingo (Bearbeitung); Deutsch, Werner, Prof.Dr. (Leitung): Lieder mit und ohne Worte. Text und Melodie in Liedgesängen von Kindern INHALT: Untersuchung der Liedreproduktion von Kindern im Alter von 3-6 Jahren; Vergleich mit der Einzelfallstudie eines Mädchens mit autistischer Störung (siehe Projekt "Singen ja Sprechen nein"); Untersuchung zum Zusammenhang von Motivation (z.B. Singhemmung) und Leistung; Einschätzung der Produktion in Bezug auf das Original (Reproduktion vs. Variation); Einschätzung der musikalischen Qualität des Gesangs; Untersuchung der Textwiedergabe. METHODE: Kontrastiver Vergleich der Gruppe mit pathologischem Einzelfall; längsschnittlicher Ansatz; natürliches Experimentieren. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 46; Kinder im Alter von 3-6 Jahren Erstgeborene-; Auswahlverfahren: kriteriumorientiert). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 1; pathologischer Einzelfall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Deutsch, W.; Sommer, G.; Pischel, C.: Sprechen und Singen im Vergleich. in: Rickheit, G.; Herrmann, T.; Deutsch, W. (Hrsg.): Handbuch der Psycholinguistik. Berlin: de Gruyter. 2003.+++Deutsch, W.; Wenglorz, M.: Brückenschlagen mit Entwicklungsstörungen. in: Deutsch, W.; Wenglorz, M. (Hrsg.): Zentrale Entwicklungstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Stuttgart: Klett-Cotta 2001, S. 7-18.+++El Mogharbel, C.; Wenglorz, M.; Sommer, G.; Deutsch, W.: Autismus und kreative Pathologie. in: LOGOS Interdisziplinärm 11, 3, S. 207-213.+++Sommer, G.; El Mogharbel, C.; Wenglorz, M.; Laufs, I.; Deutsch, W.: Samantha - Musik und Gesang im Leben eines Mädchens mit autistischer Störung. in: Musiktherapeutische Umschau (im Erscheinen).+++Wenglorz, M.; Deutsch, W.: Entwicklungsverläufe: von Idealen über Tatsachen zu Störungen. in: Deutsch, W.; Wenglorz, M. (Hrsg.): Zentrale Entwicklungstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Stuttgart: KlettCotta 2001, S. 19-43.+++Wenglorz, M.: Kreative Pathologie. Lieder ohne Worte. Frankfurt: P. Lang 2003. ARBEITSPAPIERE: Deutsch, W.; El Mogharbel, C.; Laufs, I.; Sommer, G.; Wenglorz, M.: Singen ja, sprechen nein. Die Liedproduktion eines autistisch gestörten Mädchens im Vergleich mit der Liedproduktion normalentwickelter Kinder. Vorläufiger Bericht über ein Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 2002.+++Wenglorz, M.: Kreative Pathologie. Lieder ohne Worte. Braunschweig, TU, Diss., 2002 (unveröff.). 164 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte ART: gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Braunschweig, FB 04 Biowissenschaften und Psychologie, Institut für Psychologie Abt. Entwicklungspsychologie (Spielmannstr. 19, 38106 Braunschweig) KONTAKT: El Mogharbel, Christliebe (Tel. 0531-391-2564, e-mail: [email protected]) [267-L] Studinger, Eva: Zwischen den Stühlen: Museumspädagogik für Menschen mit geistigen Behinderungen, Frankfurt am Main: P. Lang 2002, 165 S., ISBN: 3-631-39651-1 (Standort: UuStB Köln, Heilpädag. Abt.(38)-2003-46) INHALT: "Grundlage dieser Untersuchung ist eine große Bildersammlung, die Menschen mit Behinderungen in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe gemalt haben. Die Langzeitbetreuung dort ist für ein Museum einzigartig: Ein Kunstwerk bietet Anlass für bildnerisches Arbeiten. Die Betonung liegt dabei auf der Förderung der Wahrnehmung. Im weiten Feld der Museumspädagogik wird diese Arbeit phänomenologisch beleuchtet. Zahlreiche Querverweise ermöglichen darüber hinaus, verwandte Bereiche zu betrachten." (Autorenreferat) [268-F] Theunissen, Georg, Prof.Dr. (Leitung): Psychische Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung INHALT: Ziel des Projektes ist es, vor allem vor dem Hintergrund von Falldarstellungen aus der Praxis sowie der einschlägigen Literatur aus dem deutschen und angloamerikanischen Sprachraum das Spektrum der psychischen Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung zu erforschen. Da sich immer mehr MitarbeiterInnen in der Behindertenhilfe im Umgang mit psychischen Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung überfordert und hilflos fühlen und darüber hinaus die gegenwärtige Forschungslage auf dem Gebiete sehr unbefriedigend ist, kommt diesem Projekt hohe theoretische und praktische Bedeutung zu. Die Ergebnisse sollen zu richtungsweisenden Veröffentlichungen und einem neuen Lehrbuch führen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Lingg, A.; Theunissen, G.: Psychische Störungen bei geistiger Behinderung. Freiburg 2002. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-04 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Rehabilitationspädagogik (06099 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-5523755, Fax: 0345-5527049, e-mail : [email protected]) [269-F] Theunissen, Georg, Prof.Dr. (Leitung): Krisen und Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit geistiger Behinderung INHALT: Diese Untersuchung knüpft thematisch an andere Forschungsarbeiten des Projektleiters und soll einen Beitrag zur Verbesserung pädagogisch-therapeutischen Handelns bzw. zur Pro- soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 165 fessionalisierung von MitarbeiternInnen in der Behindertenhilfe leisten. Wesentliche Ergebnisse werden in einem zweiten Handbuch zur Krisenintervention und einem Lehrbuch zur Pädagogik bei Menschen mit geistiger Behinderung und Verhaltensauffälligkeiten dokumentiert. METHODE: Vor dem Hintergrund von einschlägigen Literaturanalysen und Auswertungen verschiedener Falldarstellungen und Praxisberichte sollen Möglichkeiten einer Krisenprävention und Intervention bei Menschen geistiger Behinderung und Verhaltensauffälligkeiten eruiert und aufbereitet werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wüllenweber, E.; Theunissen, G.: Handbuch Krisenintervention. Stuttgart 2001.+++Theunissen, G.: Krisen und Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit geistiger Behinderung und Autismus. Stuttgart 2003. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-04 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Rehabilitationspädagogik (06099 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-5523755, Fax: 0345-5527049, e-mail: [email protected]) [270-F] Theunissen, Georg, Prof.Dr. (Leitung): Empowerment und Behindertenarbeit. Zur Bedeutung des Empowerment-Konzepts in der Arbeit mit Menschen, die als geistig behindert gelten INHALT: Ziel des Projektes ist es, Grundzüge eines zielorientierten Empowerment-Konzepts in Theorie und Praxis zu erforschen und zu entwickeln. Empowerment-Ansätze haben schon seit geraumer Zeit in der US-amerikanischen Behindertenarbeit Tradition. Die Ergebnisse dieser langfristig angelegten Untersuchung zielen sowohl auf die Verbesserung der behindertenpädagogischen Arbeit als auch auf Reformen auf dem Gebiete der Behindertenhilfe ab. METHODE: Es werden insbesondere Studien und Publikationen aus dem angloamerikanischen Sprachraum im Hinblick auf die hiesigen Verhältnisse ausgewertet, diskutiert und für die Konzeptentwicklung aufbereitet. VERÖFFENTLICHUNGEN: Theunissen, G.; Plaute, W.: Handbuch Empowerment und Heilpädagogik. Freiburg 2002.+++Theunissen, G.: Wege aus der Hospitalisierung. Empowerment in der Arbeit mit schwerstbehinderten Menschen. Bonn 1999. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1998-04 ENDE: 2003-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Rehabilitationspädagogik (06099 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-5523755, Fax: 0345-5527049, e-mail: [email protected]) [271-L] Theunissen, Georg: Behindertenarbeit im Zeichen einer Umorientierung: Inclusion, Partizipation und Empowerment, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 51/2002, H. 10/11, S. 362-370 (Standort: UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) 166 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte INHALT: "Während in den USA und anderen westlichen Industrienationen bereits eine Neuorientierung der Behindertenarbeit stattgefunden hat, die Menschen mit Behinderungen als 'gleichgestellte Bürger' betrachtet und Leitprinzipien wie Inclusion, Partizipation und Empowerment durch vielfältige Unterstützungsmaßnahmen fokussiert, stehen wir in Deutschland erst am Anfang dieses Umbruchs. Zwar wurde auch hierzulande eine Entmedizinierung von Behinderung und Hinwendung zu einer regionalisierten, integrativen und personenbezogenen Behindertenhilfe vollzogen, doch Integration bedeutet noch nicht Inclusion, und ebenso wenig wurde bislang das 'institutionsbezogene Denken, Planen und Handeln' (Thimm 1991) überwunden. Zudem gehen Reformen ins Leere, wenn den betroffenen Personen zu wenig Kooperations-, Einfluss- und Selbstbestimmungsmöglichkeiten eingeräumt werden." (Autorenreferat) [272-L] Thimm, Walter; Wachtel, Grit: Familien mit behinderten Kindern: Wege der Unterstützung und Impulse zur Weiterentwicklung regionaler Hilfesysteme, (Juventa Materialien), Weinheim: Juventa Verl. 2002, 272 S., ISBN: 3-7799-1655-X (Standort: UuStB Köln(38)-29A3841) INHALT: "Trotz des Ausbaus pädagogischer und sozialer Hilfen in den letzten Jahrzehnten sehen sich auch heute noch Familien mit einem behinderten Kind vielfältigen Belastungen ausgesetzt, die sich benachteiligend auswirken insbesondere auf die Situation von Müttern als den Hauptbetreuungspersonen. In einem dreijährigen Modellvorhaben wurde in Orientierung am Normalisierungskonzept nach Wegen zur Verbesserung der Lebenslagen von Familien mit einem behinderten Kind gesucht. Der eingeforderten konsequenteren Gemeinwesenorientierung Rechnung tragend wurden Praktikerinnen und Praktiker aus 16 Modellregionen in das Projekt eingebunden und über 1.300 Eltern zu ihren Einschätzungen befragt. Recherchen zur Ausgangslage in den Bundesländern, Erhebungen zu regionalen Angebotsstrukturen, Analysen zum stationären Sektor (Heime für behinderte Kinder) sowie grundsätzliche Überlegungen zur Entwicklung des freiwilligen Engagements im Verhältnis zum professionellen Helfen münden schließlich ein in eine Fülle vom Empfehlungen zur Gestaltung regionaler Angebotssysteme (z.B. Entwicklung eines Informationssystems; Vernetzungs- und Kooperationsfelder; Planungsräume). Diese Empfehlungen werden ausdrücklich in den Kontext neuerer Diskussionen zum gesellschaftlichen Wandel und zur regionalen Familienpolitik gestellt. Das Buch wendet sich mit seinen Analysen, Ergebnissen und Empfehlungen an Politiker, an die Professionellen auf allen Ebenen des Behindertenhilfesystems sowie die Verantwortlichen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe". (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: W. Thimm: Familien mit behinderten Kindern in Deutschland - Wege der Unterstützung (11-28); G. Haack: Zur behindertenpolitischen Ausgangslage in den Bundesländern (29-44); Familienorientierte Unterstützungssysteme: G. Haack: Erste Hilfe im Labyrinth: Familienratgeber (45-51); G. Wachtel: Regionale Angebotsstrukturen (52-73); A. Hirchert: Die Sicht der Eltern (74-102); Kinder in Heimen - eine vergessene Minderheit?: W. Thimm: Ausgangslage und Projektziele (103-106); M. Kemme: Untersuchungsbereich stationäre Hilfen (107-133); H. Bartelt: Exkurs: Viele Angebote unter einem Dach - Die Kinderheilstätte Nordkirchen (133-145); K. Günther: Kurzzeitbetreuung (146-151); W. Meyer und W. Thimm: Langzeitbeatmete Kinder und ihre Familien (152-153); D. Kursawe: Die Sicht der Eltern - Ergebnisse einer Umfrage (153-172); Zusammenführung der Ergebnisse aus den verschiedenen Untersuchungsbereichen: A. Hirchert: Verknüpfung der Ergebnisse aus Elternbefragung und Heimelternbefragung (173-181); G. Wachtel: Zusammenführung ausgewählter Ergebnisse der Angebotserhebung sowie Elternbefragung (182-190); R. Drabent: Infrastruktur soziales Engagement (191- soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 167 213); B. Lindmeier: Blick über den Zaun - Eindrücke aus ausgewählten europäischen Ländern (215-240); W. Thimm: Gemeinwesenorientierte Wende in der Behindertenhilfe - Impulse (241-260). [273-L] Varsamis, Panagiotis: Behinderung - Bewegung - Identität: eine theoretische Konzeption und empirische Studie zur Förderung der Identität Körperbehinderter mittels Bewegung, Spiel und Sport, Frankfurt am Main: Afra-Verl. 2002, 315 S., ISBN: 3-932079-61-2 (Standort: Bibl. Dt. Sporthochsch. Köln(Kn41)-4Beh620) INHALT: Da bisher nur wenige Effektivitätsnachweise über sportdidaktische Maßnahmen bei körperbehinderten Kindern und Jugendlichen vorliegen, nimmt der Autor auf der Grundlage differenzierter theoretischer Überlegungen eine umfassende empirische Untersuchung über deren praktische Umsetzung im Schulalltag in Griechenland vor. Zahlreiche Modifikationen von Verfahrens- und Vorgehensweisen vor dem Hintergrund des Rehabilitationsverständnisses der WHO verdeutlichen, dass Bewegung, Spiel und Sport eine zielgerichtete Fördermaßnahme zur Körper-, Leistungs- und Sozialerfahrung von Kindern und Jugendlichen darstellen kann. Dabei steht die Identitätsverbesserung über Interventionen zur Selbstkontinuität, Selbstgestaltung und Selbstrealisation im Mittelpunkt. Der Autor erläutert zunächst die Grundbegriffe der Identitätstheorie und beschreibt die Identitätsentwicklung von Körperbehinderten, wobei er die Grundrichtungen der Identitätsarbeit mit den Merkmalen der Behinderungs- bzw. Rehabilitationstheorie in Beziehung setzt, um fachübergreifende Förderbereiche und sportspezifische Interventionsformen herauszuarbeiten. Die untersuchte Zielgruppe setzt sich aus 40 körperbehinderten griechischen Jungen und Mädchen im Alter von etwa 19 Jahren zusammen, die unter frühkindlichen Hirnschädigungen leiden. Ausgehend vom griechischen Bildungswesen wird ein Einblick in ausgewählte psychosoziale und gesellschaftliche Lebensverhältnisse der Befragten gegeben. Die Ergebnisse werden mit Hilfe differenzierter Messinstrumente statistisch ausgewertet. (ICI) [274-F] Vonier, Andreas (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung): Cochlea-implantierte Kinder gehörloser, hochgradig schwerhöriger und an Taubheit grenzender Eltern INHALT: Motivationen gehörloser Eltern für die Implantation ihrer Kinder; Auswirkungen der Entscheidung für ein CI für die Eltern; Aspekte der Förderung der implantierten Kinder. GEOGRAPHISCHER RAUM: deutschsprachiger Raum METHODE: qualitative Interviews; Pilotstudie DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Familien mit CI-Kindern, in denen Eltern gehörlos, hochgradig schwerhörig oder an Taubheit grenzend sind; Auswahlverfahren: Zufall, Bereitschaft zur Mitarbeit). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 20; gehörlose Eltern mit CI-Kindern). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2001-09 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Stiftung für Bildung und Behindertenförderung GmbH 168 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-2180-5129, e-mail: [email protected]) [275-F] Wessel, Jürgen (Leitung): KOJOTE - Kooperation und Joint Teaching von SonderschullehrerInnen und LehrerInnen an allgemeinen Schulen in der integrativen Beschulung hörgeschädigter Kinder und Jugendlicher INHALT: Gemeinsamer Unterricht mit hörgeschädigten Kindern und Jugendlichen findet in Nordrhein-Westfalen in der Regel als einzelintegrative Maßnahme statt. Die Kooperation von SonderschullehrerInnen und LehrerInnen an allgemeinen Schulen stellt große Anforderungen an die fachlichen, zeitlichen und persönlichen Ressourcen der beteiligten Kollegen sowie deren Schulen und Kollegien. Untersuchungsgegenstand des Projektes KOJOTE sind die Kooperationsformen und -modelle der am Gemeinsamen Unterricht beteiligten KollegInnen, die organisatorischen Rahmenbedingungen, die konzeptionellen Entwicklungsmöglichkeiten des Gemeinsamen Unterrichts mit hörgeschädigten Kindern und Jugendlichen. Die Untersuchung kann gegebenenfalls in die Konzepte zur Aus- und Fortbildung von SonderschullehrerInnen und LehrerInnen an allgemeinen Schulen einfließen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Die für die qualitative Analyse benötigten Daten werden durch Interviews und Diskussionsveranstaltungen mit den am Gemeinsamen Unterricht beteiligten KollegInnen erhoben. ART: keine Angabe BEGINN: 2001-06 ENDE: 2003-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Hör- und Sprachgeschädigtenpädagogik (Klosterstr. 79b, 50931 Köln) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected], Tel. 0221-470-5567, Fax: 0221-4705579) [276-F] Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Schäufele, Martina, Dr.; Rockenbach, C. (Bearbeitung): Einführung milieutherapeutisch orientierter Demenzwohngruppen im stationären Bereich mit begleitender Evaluation INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail: [email protected]); Schäufele, Martina (Dr. Tel. 0621-1703-745, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte 169 [277-L] Wilken, Udo: Ökonomisierung und soziale Gerechtigkeit: zum Basisethos offensiver Behindertenpädagogik und seinen rehabilitativen Konsequenzen, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 52/2003, H. 11/12, S. 423-432 (Standort: UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Das Soziale verzeichnet zunehmend einen Verlust der Selbstevidenz. Ursächlich dafür wird aus gesellschaftspolitischer Sicht ein zu geringes Effektivitäts- und Effizienzinteresse gehalten. Ordnungspolitisch wird auf die bemängelte Leistungsfähigkeit mit dem Umbau des Sozialstaates reagiert nach der Vorgabe 'Mehr Markt - weniger Staat'. Nicht mehr das sozial Sinnvolle wird als maßgeblich erachtet, sondern lediglich das wettbewerbsfähige Soziale. Die Folge sind Rationierungen bei denen, die keine Kaufkraft besitzen. Deshalb plädiert der Beitrag für eine Rückgewinnung des sozialen Zusammenhalts, für ein neues bürgerschaftlichpolitisches Verantwortungsbewusstsein und für eine zukunftsfähige solidarische Gestaltung der Absicherung von Lebensrisiken. Indem sich soziales Tun und Lassen aus einer humanen Praxis heraus legitimiert, kann am eindrücklichsten Soziabilität und ein sozialer Konsens gefördert werden, der ein plattes Kosten-Nutzen-Denken und eine Ausgrenzung vor allem von behinderten und randständigen Mitbürgern vermeidet." (Autorenreferat) [278-F] Winkler, Michael, Prof.Dr.Dr.habil.; Geller, Katja, M.A. (Bearbeitung); Winkler, Michael, Prof.Dr.Dr.habil. (Betreuung): Wissenschaftliche Begleitung des Schulversuchs "Integrative Ganztagsgrundschule Jena" Integration behinderter Kinder INHALT: Gemeinsames Lernen behinderter und nicht behinderter Kinder; Elternarbeit; Integration der Eltern; Einstellungsänderung der Eltern zum Schulversuch. ZEITRAUM: ab 2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Jena METHODE: Netzwerkanalyse, Soziogramme und leitfadengestützte Interviews sowie Unterrichtsbeobachtungen sollen einen Zugang zu den Einstellungen der Eltern, aber auch zur tatsächlichen Integration behinderter Kinder liefern. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Beobachtung, nicht teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht I (Schuljahr 2001) an das Kultusministerium Thüringen. ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: Freistaat Thüringen Kultusministerium FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Theorie der Sozialpädagogik (Carl-Zeiß-Platz 1, 07740 Jena) KONTAKT: Winkler, Michael (Prof.Dr.Dr. Tel. 03641-945311, e-mail: [email protected]); Geller, Katja (e-mail: [email protected]) 170 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte [279-F] Wolters, Paul, Dr.Dr.; Werner, Burkhard, Prof.Dr.; Wlotzka, Karin; Alte-Teigeler, Antje, Dipl.-Soz.Wiss.; Kater, Helge (Bearbeitung); Steinkamp, Günther, Prof.Dr. (Leitung): Ermittlung von Grundlagenwissen über die Heimversorgung in Nordrhein-Westfalen und von praktischen Versorgungsalternativen für Menschen mit Behinderungen in Heimen INHALT: Eine quantitative Bestandsaufnahme der Alten- und Behindertenhilfe in NRW (Sekundäranalyse) gibt - im bundesdeutschen Vergleich - Aufschluss über die Hauptnutzergruppen von Heimen und über das Hilfe- und Unterstützungsangebot insbesondere für psychisch kranke Menschen auch außerhalb des Heimbereichs. Darüber hinaus wird anhand von Experteninterviews die Versorgungssituation für psychisch Kranke in zwei ausgewählten Kommunen in NRW untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, daß trotz der gesetzlich geforderten Vorrangigkeit der ambulanten Versorgung die stationäre Versorgung derzeitig noch ein deutliches Übergewicht hat. Vereinzelt vorhandene Reformansätze zum Aus- und Aufbau ambulanter Versorgungsstrukturen weisen jedoch auf mögliche Wege der Weiterentwicklung hin. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen VERÖFFENTLICHUNGEN: Forschungsbericht. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE 07 Soziale Probleme, Gesundheit und Sozialpolitik (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiter (Tel. 0521-106-4616, e-mail: [email protected]) [280-L] Zwicky, Heinrich: Zur sozialen Lage von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 29/2003, Iss. 1, S. 159-187 (Standort: UuStB Köln(38)-BP04865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In einem einleitenden Teil skizziert der Artikel die Implikationen der Konzepte der sozialen Lage und der Lebenslage für die Ungleichheitsforschung und die soziologische Analyse von Menschen mit Behinderungen. Mittels Sekundäranalysen der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2001 und der Gesundheitsbefragung 1997 werden empirische Hinweise auf die soziale Lage von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz zusammengetragen. Dabei lassen sich nach Maßgabe der Arbeitsmarktintegration und der sozialstaatlichen Unterstützung fünf Teilgruppen von Menschen mit Behinderungen unterscheiden. Die Analyse zeigt auf mehreren Dimensionen (materielle Lage, Bildung, soziale Partizipation) Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen, die gerade für die Gruppe der BezügerInnen von IV-Renten besonders deutlich sind und darauf hindeuten, dass die Invalidenversicherung die 'richtige' Zielgruppe erreicht, ohne aber die vielfältigen Benachteiligungen ausgleichen zu können." (Autorenreferat) soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter 3.2 171 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter [281-F] Abd el-bary-Theis, Ulrike A., Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Braun, Hans, Prof.Dr. (Leitung): Betriebsbesuche im Auftrag des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung INHALT: Ziel der wissenschaftlichen Begleitung ist die Evaluation des Modellprojektes im Rahmen der Aufgaben des Beratungsdienstes. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Akquisition für die Entwicklung der Kontaktaufnahme zu Betrieben und schwerbehinderten Arbeitnehmern durch Betriebsberater die Unterstützung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Netzwerk sowie die Ausbreitung und Auswirkung von Wissen infolge der Beratung. Dabei wird überprüft inwieweit die Projektziele informieren, Gewährleistung niedrigschwelliger Hilfsangebote, Koordinieren, Kooperieren und Verwaltung durch die Betriebsberater erfüllt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz METHODE: Während der Betriebsbesuche werden durch den Berater Daten erhoben und in einer projekteigenen Datenbank anschließend erfasst. Zudem werden unter speziellen Fragestellungen Einzelinterviews durchgeführt und Hypothesen in diversen Testphasen überprüft. Es werden sowohl quantitative wie qualitative Daten gesammelt und je nach Datenqualität statistisch getestet um Verbesserungsbedarf im Vorgehen der Betriebsberatung zu entdecken. DATENGEWINNUNG: Befragung, mündlich (Stichprobe: 44; Arbeitgeber). Beobachtung (alle Kommunikationswege und -arten). Akten- und Dokumentenanalyse (alle aufgesuchten Betriebe im Bezirk Trier). Testphase (Stichprobe: 60; Betriebe mit zwischen 20 und 50 Mitarbeitern). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Abd el-bary-Theis, Ulrike; Braun, Hans: Wissenschaftliche Begleitung des Modellprojekts "Betriebsbesuche durch Dritte". Abschlussbericht. Trier: ZENTRAS 2003. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-02 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Zentrum für Arbeit und Soziales (DM-Gebäude, Postfach 6, 54286 Trier) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0651-201-3255, e-mail: [email protected]) [282-F] Arling, Viktoria, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Spijkers, Will, Prof.Dr.; Haerlin, Christiane, Dr. (Leitung): Erweiterung und Vertiefung der Trainingsplätze des Beruflichen Trainingszentrums Köln im Bereich "Informatik Technologie (IT)" im Rahmen der beruflichen Rehabilitation und Wiedereingliederung psychisch Behinderter auf den allgemeinen Arbeitsmarkt INHALT: Im Rahmen dieses Projektes soll modellhaft mittels konkreter systematischer Förderung von ehemals im IT-Bereich tätigen Rehabilitanden erprobt werden, inwiefern für diese eine spezifische Abklärung und ggf. ein Wiedereinstieg in den ursprünglich ausgeübten Beruf bzw. Berufsbereich möglich ist. Rehabilitanden, die sich beruflich um- und neu orientieren, soll die Möglichkeit der Teilqualifizierung und des Neueinstiegs verschafft werden. Darüber hinaus wird mit diesem Modellprojekt angestrebt, den Bedarf festzustellen, den psychisch Behinderte an arbeitsplatzbezogenen Trainings im IT-Bedarf haben, die sich neu entwickelnden Tätigkeiten im IT-Bereich zu erfassen, die speziellen Rahmenbedingungen und notwen- 172 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter digen Anpassungen zwischen Erfordernissen der Wirtschaft und den Notwendigkeiten psychisch Behinderter systematisch aufzuzeigen. Im Rahmen der 15 Monate dauernden Trainingsmaßnahme stehen parallel sieben Trainingsplätze zur Verfügung. Basierend auf den Evaluationsmodellen von Donabedian (1966) und Kirkpatrick (1977) wird sowohl der Trainingsverlauf individuell für jeden Teilnehmer dokumentiert, als auch das Arbeitsverhalten des Rehabilitationsteams (Trainer) erfasst. GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln METHODE: Summative und formative Evaluation (struktur-, prozess-, ergebnisorientiert) der Maßnahmen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Dokumentenanalyse, offen. Psychologischer Test. Beobachtung, nicht teilnehmend. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, telefonisch. Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Arling, V.; Spijkers, W.: Evaluation of a reintegration project of clients with psychological problems in the ICT-domain. in: Deutsche Vereinigung für die Rehabilitation Behinderter (DVfR), Heidelberg; Chronisch zieken en Gehandicaptenraad Nederland (CG-Raad), Utrecht (eds.): Proceedings of the 8th European Regional Conference of Rehabilitation International, November 11 to 15, 2002 in Aachen/ Germany. Networking in practice: connecting partners in rehabilitation. 2002, pp, 182-187. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-11 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: BTZ Berufliche Bildung Köln GmbH FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Lehrgebiet II Berufliche Rehabilitationspsychologie (Jägerstr. 17-19, 52066 Aachen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0241-8096143, e-mail: [email protected]); Spijkers, Will (Prof.Dr. e-mail: [email protected]) [283-L] Berg, Dorothea; Engert, Steffi; Hamburg, Ileana (Hrsg.): Web-basiertes Lernen - Konzepte, Praxisbeispiele und Tendenzen: europäischer Erfahrungsaustausch in der beruflichen Bildung von Behinderten ; Dokumentation eines Workshops - 24.4.2002, Institut Arbeit und Technik im Rahmen der Projekte ÖFTA, EURO H und REHA-INPROD, (Projektbericht des Instituts Arbeit und Technik, 2002-01), Gelsenkirchen 2002, 69 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iatge.de/aktuell/veroeff/ps/hamburg02f.pdf) INHALT: "Die Entwicklung von netzbasierten/ web-basierten Lernprogrammen und ihre Anwendung stehen in vielen Bereichen noch am Anfang. In diesem Kontext wurde in dem Workshop dem Konzept der innovationsorientierten Technikbewertung auf Basis der 'Letzten Runde' von Entwicklungen und Erprobungen nachgegangen. Die bisherige Entwicklung hat gezeigt, wie wichtig die sozialen Beziehungen und Interaktionen der Lernenden untereinander und zu den Lehrenden im Rahmen web-basierter Lernprogramme sind. Im Workshop wurde die Frage erörtert, wie sich diese durch das Netz unterstützen lassen, insbesondere dann, wenn es sich bei den Lernenden um Menschen mit körperlichen Behinderungen handelt. Es wurden Konzepte, Praxisbeispiele und Tendenzen des web-basierten Fernlernens mit Behinderten im Rahmen ihrer beruflichen Bildung und sozialen Integration vorgestellt. In dieser Publikation werden die Beiträge des Workshops dokumentiert. Neben der Präsentation der Projekte ÖFTA, EURO H und REHA-INPROD und einige ihrer Ergebnisse enthält der Band Berichte von Experten zu web-basiertem Fernlernen und der Qualifizierung von Behinderten in Europa. Außerdem werden Highlights der Diskussionen in den beiden Arbeitsgruppen zu soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter 173 den Themen 'Web-basiertes Lernen' und 'Fernlernen für Behinderte' wiedergegeben." (Autorenreferat) [284-F] Blaudszun, Annette, Dipl.-Pflegewirtin (Bearbeitung); Zink, Klaus J., Prof.Dr. (Leitung): Entwicklung und Einführung eines Instrumentariums und Verfahrens des kennzahlenorientierten, EDV-gestützten Rehabilitationsvergleiches (Benchmarking) in Werkstätten für behinderte Menschen zur Beurteilung und Weiterentwicklung der Qualifizierungsprozesse behinderter Menschen INHALT: Das Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung eines Steuerungssystems zur Verbesserung der für die Betreuung und Förderung von Menschen mit Behinderung relevanten Prozesse. Dabei soll Entscheidungsträgern in der WfbM zu mehr Erkenntnissen über UrsacheWirkungszusammenhänge in den Betreuungs- und Förderprozessen verholfen werden, so dass eine (förder-)zielgerichtetere und effektivere Steuerung der WfbM möglich ist. Dies soll durch den Aufbau eines Kennzahlensystems für die wesentlichen betreuungs- und förderungsrelevanten Messgrößen und die Durchführung systematischer Betriebsvergleiche realisiert werden. METHODE: 1. Identifikation von Messgrößen für die Bereiche "Strukturmerkmale der Zielgruppe", "Prozesse zur Förderung der Sozial- und Handlungskompetenz von Mitarbeitern mit Behinderungen", "Mitarbeiterzufriedenheit und -entwicklung". 2. Entwicklung eines integrativen Erhebungsinstrumentariums (z.B. Dokumentations- bzw. Beobachtungsbogen, Gesprächsleitfäden, Fragebögen etc.) in Abhängigkeit vom Auswahlverfahren. 3. Aufbau einer Datenbank zur Sammlung und Auswertung der Messgrößen. 4. Durchführung von statistischen Auswertungen zur empirischen Überprüfung von Ursache-Wirkungszusammenhängen und der eigenen Förderungs- und Betreuungsprozesse. 5. Ermittlung von Stärken und Schwächen in den Betreuungsprozessen sowie deren Ursachen als Basis zur Verbesserung der für die Förderung und Betreuung relevanten Prozesse in den Einrichtungen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: DRK-LV Nordrhein e.V. (Auf'm Hennekamp 71, 40225 Düsseldorf) FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Technologie und Arbeit e.V. an der Technischen Universität Kaiserslautern (Kurt-Schumacher-Str. 74a, 67663 Kaiserslautern) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0631-205-3737, e-mail: [email protected]) [285-F] Boban, Ines (Bearbeitung); Hinz, Andreas, Prof.Dr. (Leitung): Evaluation des Modellprojektes Berufliche Orientierung und Qualifizierung im Übergang zwischen Schule und Beruf für Menschen mit Behinderung/ ambulantes Arbeitstraining und Integrationspraktikumsjahr INHALT: Effekte und Einschätzungen zum Modellprojekt von allen Beteiligten (TeilnehmerInnen, Eltern/ PartnerInnen, ArbeitsassistentInnen, Vorgesetzte in Betrieben, zuweisende RehaBeraterInnen des Arbeitsamtes, begleitende BerufsschullehrerInnen); in weiten Bereichen Parallelgruppe mit TeilnehmerInnen des Arbeitstrainings in allen vier Hamburger Werkstätten für behinderte Menschen (TeilnehmerInnen, Eltern/ PartnerInnen, GruppenleiterInnen, BerufsschullehrerInnen). Ergebnistendenzen: deutliche Erfolge bei der Vermittlung von üblicherweise in Werkstätten für behinderte Menschen eingewiesene schwerbehinderte Menschen 174 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter in sozialversicherungspflichtige, ortsüblich tarifentlohnte Beschäftigungsverhältnisse; u.a. größere Zufriedenheit, größere Anstrengung und höherer Verdienst als bei der Parallelgruppe. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg METHODE: Eruieren subjektiver Theorien der Beteiligten über die Situation; Betroffene als ExpertInnen (in Anlehnung an Bourdieu); dominierender qualitativer Zugang zum Feld über Interviews in zwei Stufen, zunächst Vollerhebung, dann Tiefeninterviews mit verschiedenen Beteiligten nach inhaltlichen Kriterien; ergänzend schriftliche Befragungen ganzer weiterer Gruppen von Beteiligten (GruppenleiterInnen und ArbeitsassistentInnen). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 56; TeilnehmerInnen am betrieblichen Arbeitstraining; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 56; Parrallelgruppe in WfbM; Auswahlverfahren: kriteriengeleitet). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 17; ArbeitsassistentInnen im Modellprojekt; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 17; GruppenleiterInnen im Berufsbildungsbereich der Hamburger Werkstätten für behinderte Menschen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hinz, A.: Ambulantes Arbeitstraining und Integrationspraktikumsjahr der Hamburger Arbeitsassistenz. Erste Ergebnisse der externen Evaluation. in: Impulse, 2001, H. 18, S. 21-22.+++Hinz, A.; Boban, I.: Integrative Berufsvorbereitung. Unterstütztes Arbeitstraining für Menschen mit Behinderung. Neuwied u.a.: Luchterhand 2001.+++Hinz, A.: Integrative Wege von der Schule in die Arbeitswelt - es gibt sie und sie führen weiter! in: Gemeinsam leben, 2002, 10, S. 104-107.+++Boban, I.; Hinz, A.: Unterstütztes Arbeitstraining - integrativer Übergang von der Schule in das Arbeitsleben. in: Grüning, E. (Hrsg.): Gemeinsam lernen. Integrative Prozesse für Schüler im Förderschwerpunkt 'Geistige Entwicklung'. Berlin: Weidler 2002, S. 149-170. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2001-03 AUFTRAGGEBER: Hamburger Arbeitsassistenz - Fachdienst für die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung gGmbH FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung und Soziales -Europäischer Sozialfonds-; Land Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Soziales und Familie INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Rehabilitationspädagogik (06099 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-55-23752, e-mail: [email protected]) [286-F] Bouytaud, Chantal; Hilger, Annelies; Distler, Birgit (Bearbeitung); Hilger, Annelies (Leitung): Kompetenz plus - Personalentwicklung sinnesbehinderter Menschen INHALT: Allg. Ziel dieses Modellversuchs ist die Förderung der Integration und Beschäftigungssicherheit schwerbehinderter Menschen. Dafür werden folgende Instrumente entwickelt und erprobt: Es werden adressatenspezifische Weiterbildungsangebote konzipiert und erprobt, die sich an sinnesbehinderte Beschäftigte wenden. Außerdem werden bestehende Angebote umgearbeitet sowie neue Maßnahmen entwickelt, die die Eingliederungsbemühungen des IFD stützen. Des weiteren wird ein online-Informationsportal für Arbeitgeber und Schwerbehindetenvertretungen eingerichtet, der für diesen Adressatenkreis Informationen zur Beschäftigung behinderter Menschen kurz und anschaulich aufbereitet online zur Verfügung stellt und mit einem Kommunikationsforum koppelt http://www.kompetenz-plus.de . Für Personalverantwortliche, Kollegen und Vorgesetzte werden Schulungen und Workshops zum Themenkreis: "Umgang mit behinderten Mitarbeitern" angeboten. Das Projekt findet in Mittelfranken (bfz- soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter 175 Bildungsforschung gGmbH und in Rheinland-Pfalz (RE-INTEGRA GbR) statt. Die Leitung hat die bfz-Bildungsforschung inne. Beschäftigungssicherheit ist heute in hohem Maße davon abhängig, dass sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihre berufliche Weiterentwicklung eigenverantwortlich zum Anliegen machen, bereit sind, auch neue Aufgaben zu übernehmen, prospektiv und selbständig ihre leistungsgerechten Einsatzmöglichkeiten im Betrieb einschätzen können und an ihrer Flexibilität im beruflichen Leben arbeiten. Dies setzt allerdings voraus, dass schwerbehinderten Beschäftigten professionelle inner- bzw. außerbetriebliche initiative Stützangebote bereitgestellt werden. Dies gilt insb. für lernungewohnte bzw. ältere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie Beschäftigte mit Sinnesbehinderungen, da sich diese Handicaps entscheidend auf den kommunikativen Bereich auswirken. Eine weitere Bedingung für die Förderung der Leistungsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit behinderter Mitarbeiter ist, dass Personalentwicklern und direkten Vorgesetzten der privaten und öffentlichen Betriebe ein gewisses Know-how bereitgestellt wird, um engagierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Handicap zu fördern. Allein die Bereitschaft und Sensibilität reichen oft nicht aus, um die leistungsgerechte Beschäftigung gerade sinnesbehinderter Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die die Fähigkeiten und Kenntnisse der Beschäftigten voll nutzt, bei wechselnden und steigenden Anforderungen des Betriebs langfristig sicherzustellen. Zur Umsetzung werden deshalb folgende Angebotstypen entwickelt bzw. fortgeführt: 1. Schulungen für schwerbehinderte Beschäftigte, die die Motivation zur eigenständigen beruflichen Weiterbildung und lebenslangem Lernen fördern. Dieses Angebot soll insb. an- und ungelernten behinderten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen - insb. auch älteren - neue Wege der Qualifikation aufzeigen, die eine langfristige Beschäftigung sichern helfen. Mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen werden individuelle Weiterbildungspläne entwickelt, die diese dann eigenverantwortlich umsetzen können. Diese "Initiativ-Workshops" können die Vor- oder Aufbereitung von Personalentwicklungsgesprächen unterstützen und zur Entwicklung tragfähiger Konzepte altersgerechter Beschäftigung beitragen. 2. Ein online-Informationsportal für Personalverantwortliche und Schwerbehindertenvertretungen, das zu allen Belangen der leistungsgerechten Beschäftigung schwerbehinderter Menschen Materialien, Tipps, Adressen sowie rechtliche und fachliche Informationen enthält. 3. Workshops und Schulungen für Personalverantwortliche sowie Kollegen und direkte Vorgesetzte im Umgang mit schwerbehinderten Menschen sowie zu Möglichkeiten einer prospektiven Personalentwicklung, die langfristige Beschäftigung sichern können. 4. Spezielle Weiterbildungsangebote für sinnesbehinderte Beschäftigte im Bereich Schlüsselkompetenzen sowie zu den Themenbereichen EDV oder auf einen konkreten Firmenbedarf hin konzipierte Fachseminare ( http://www.kompetenz-plus.de ). METHODE: Expertengespräche; Testphasen mit Dokumentation; Erprobung, Evaluierung von Seminaren und Schulungen; Programmierung barrierefreier Web-Sites, sowie e-s; CMSEvaluierung DATENGEWINNUNG: Mündliche Befragung, Einzelinterview; Gruppendiskussion; Expertengespräch; Beobachtung; Akten-, Dokumentenanalyse. VERÖFFENTLICHUNGEN: bfz gGmbH (Hrsg.): www.kompetenz-plus.de. Das Informationsportal für Personalverantwortliche und Schwerbehindertenvertretungen. Nürnberg 2003. +++Hilger, A.; Wimmer, G.: Flexibilität durch Kompetenz - Personalentwicklung für Mitarbeiter mit Handicap. Bielefeld: Bertelsmann 2003. ISBN 3-7639-3106-6.+++bfz gGmbH (Hrsg.): Personalentwicklung ohne Barrieren - eine Weiterbildungsinitiative für schwerbehinderte Beschäftigte. Nürnberg 2002.+++S.a. Informationsportal ( http://www.kompetenzplus.de ). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung FINANZIERER: Auftraggeber 176 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter INSTITUTION: bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-27958-26, e-mail: [email protected]); Institution (Tel. 0911-27958-0, e-mail: [email protected]) [287-F] Brackhane, Rainer, Priv.Doz. Dr.; Drengk, Monika; Salomo, Monika; Schmitz, Gudrun, Dr.; Stock, Anette (Bearbeitung): Erstellen eines Handbuches über Methoden der Förderung der beruflichen Bildung in der Werkstatt für behinderte Menschen INHALT: 1. Verbindung der in den verschiedenen Förderprogrammen - expl. im "Detmolder Lernwegemodell" (DLM) - enthaltenen Lernziele mit unterschiedlichen Methoden der pädagogischen Umsetzung und unterschiedlichen Medien zur Verbesserung der systematischen Förderung in Werkstätten für behinderte Menschen; 2. Validierung der langjährig erprobten Materialien des DLM; 3. ergänzende Entwicklung eines Lernziel-Katalogs zur Arbeitssicherheit; 4. Beschreibung des Personenkreises in Werkstätten für behinderte Menschen, insbesondere der geistig behinderten Erwachsenen, aufgrund von Testergebnissen. ZEITRAUM: 19922000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Detmold METHODE: Für das Feld der beruflichen Bildung und Persönlichkeitsentwicklung in Werkstätten für behinderte Menschen werden die Zusammenhänge der Eckpunkte des "Didaktischen Dreiecks" (Inhalte/ Ziele - Methoden - Medien) konkret und exemplarisch anhand verfügbarer Konzepte und Materialien deutlich gemacht. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert. Psychologischer Test (Stichprobe: 170-200). Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Methodisch-didaktisches Handbuch für die berufliche Bildung in der Werkstatt für behinderte Menschen. Detmold: Lebenshilfe 2002. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2002-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung INSTITUTION: Lebenshilfe für behinderte Menschen Kreisvereinigung Detmold e.V. (Postfach 1465, 32704 Detmold) KONTAKT: Schmitz, Gudrun (Dr. Tel. 05231-920722) [288-F] Brackhane, Rainer, Priv.Doz. Dr.; Schmitz, Gudrun, Dr. (Bearbeitung): Lernwege zur beruflichen Bildung in Werkstätten für behinderte Menschen INHALT: Fortführung der Erstellung von Lehr- und Lernmaterialien für die berufliche Bildung und Persönlichkeitsentwicklung in Werkstätten für behinderte Menschen, insb.: Erarbeitung von Lernzielen und Lernwegen für unterschiedlich organisierte Berufsbildungsbereiche; Ausweitung des Konzepts aus dem Arbeitstrainingsbereich auf die Bildungsarbeit auch im Arbeitsbereich der Werkstatt für behinderte Menschen (lebenslanges Lernen); Fixierung von Umsetzungsstrategien zur Implementation des Konzepts in die Praxis; Erarbeitung von Arbeitsblättern und Handanweisungen für die Praxis; Überprüfung der erarbeiteten Konzepte mit Schwierigkeitsanalysen und Voraussetzungs-Cluster-Analysen; Übersetzung von Materialien für den englisch-sprachigen Anwendungsbereich. ZEITRAUM: ab 1978 lfd. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter 177 METHODE: Durchführung psychologischer Arbeitsanalysen; Umsetzung der Anforderungen in Lernschritte nach entwicklungspsychologischen, handlungstheoretischen und sonderpädagogischen Konzepten DATENGEWINNUNG: Standardisierte Erhebung, Teilnehmende Beobachtung, Psychologischer Test (Stichprobe: ca. 400; behinderte Mitarbeiter aus WfB; Auswahlverfahren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: Brackhane, R.; u.a.: Lernwege zur beruflichen Bildung. 3 Bände. Detmold: Verl. Lebenshilfe 1990.+++Brackhane, R.: Psychologische Arbeitsanalysen in der Werkstatt für Behinderte. in: Zeitschrift Arbeits- und Organisationspsychologie, 1990, H. 34, S. 99-102.+++Brackhane, R.: Vocational and social learning of people with severe disabilities in sheltered employment. in: International Journal Rehabilitation Research, 1990, 13, p. 237242.+++Brackhane, R.; Westphal-Binder, I.: Pathways of learning in vocational and personal development. in: The British Journal of Developmental Disabilities, 1994, 40, pp. 15-23, 111119.+++Dies.: Lernwege in der Werkstatt für Behinderte - Anwendungen der VCA im Rahmen des "Lernwege-Modells". in: Kleiter, E.F.; Probst, H. (Hg.): Lernwege-Abbildung. Weinheim: Dt. Studien Verl. 1994, S. 188-211.+++Brackhane, R.: Les methodes d'apprentissage dans un etablissement de travail protege/ Vocational training in Workshops: a method. in: Revue Europeene du Handicap Mental/ European Journal on Mental Disability, 1, 1994, 4, pp. 3-13.+++Schmitz, Gudrun: Berufliche Bildung für geistig behinderte Menschen. in: Behinderte, 6, 1996, 19, S. 41-50. ARBEITSPAPIERE: Lernwege zur beruflichen Bildung - Informationsbroschüre (erhältlich bei der Lebenshilfe Detmold).+++Brackhane, R.: Lernen in der Werkstatt für Behinderte. Sechstelige Einführung in "Berichte, Informationen, Meinungen 1993/94" (Zeitschrift der BAG-WfB). ART: Eigenprojekt BEGINN: 1988-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Lebenshilfe für behinderte Menschen Kreisvereinigung Detmold e.V. (Postfach 1465, 32704 Detmold) KONTAKT: Conrad, Bernd (Dr. Tel. 05231-920720) [289-L] Bundesanstalt für Arbeit (Urheber): Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen im öffentlichen Dienst 2000, in: Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit, Jg. 50/2002, Sondernr., S. 1-224 INHALT: Nach Paragraph 80 Abs. 9 SGB IX erstellt und veröffentlicht die Bundesanstalt für Arbeit alljährlich eine Übersicht über die Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen bei den einzelnen öffentlichen Arbeitgebern. Die erstmalige Veröffentlichung dieser Daten für das Jahr 2000 ist nach Bundesländern gegliedert und listet für jeden Arbeitgeber die zu zählenden Arbeitsplätze, die Zahl der Pflichtarbeitsplätze, die besetzten Pflichtarbeitsplätze und die Besetzungsquote auf. (IAB2) [290-L] Cleavenger, Bettina: Erfolgreicher Abbau der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen, in: Bundesarbeitsblatt : Arbeitsschutz Bundesversorgungsblatt Arbeits- und Sozialstatistik, 2002, H. 12, S. 5-8 (Standort: UuStB Köln(38)-FHM Haa 00904/001; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Für die Verbesserung der Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben hatte sich die Regierung ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Die Zahl arbeitsloser schwerbehinderter Menschen sollte von 189.766 im Oktober 1999 um 25 Prozent bis Oktober 2002 gesenkt wer- 178 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter den. Nach Ablauf der Frist steht nun fest: das Ziel wurde fast erreicht. Die Zahl arbeitsloser schwerbehinderter Menschen wurde um 144.292 gesenkt. Das entspricht 24 Prozent. Wie es trotz schwacher Konjunktur, und der ungünstigen weltwirtschaftliche Lage zu diesem Ergebnis kam, berichtet Bettina Cleavenger in ihrem Artikel." (Autorenreferat) [291-L] Drolshagen, Birgit; Klein, Ralph; Rothenberg, Birgit; Tillmann, Anja: Eine Hochschule für alle: das Pilot-Projekt zur didaktisch-strukturellen Verbesserung der Studiensituation behinderter Studierender an der Universität Dortmund, Würzburg: Ed. Bentheim 2002, 96 S., ISBN: 3-934471-34-X (Standort: ULB Düsseldorf(61)-erz-t080d785) INHALT: "Die langjährige Arbeit des Beratungsdienstes behinderter und chronisch kranker Studierender, die nahezu gleich lange Existenz der Interessengemeinschaft behinderter und nichtbehinderter Studierender sowie das fast zehnjährige Bestehen der Angebote des Arbeitsraums und Hilfsmittelpools für behinderte Studierende an der Universität Dortmund bildeten die Grundlagen für das in diesem Buch dokumentierte Leuchtturm-Projekt an der Universität Dortmund. Mit diesem Projekt war es möglich, auf andere Hochschulen übertragbare Konzepte zur Verbesserung der Studiensituation von Studierenden mit Beeinträchtigungen zu entwickeln und zu evaluieren. Hiermit leistete das Projekt einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg hin zu einem barrierefreien Studium für Studierende mit Beeinträchtigungen. Dem vorliegenden Buch liegt eine CD mit verschiedenen Materialien bei, de im Rahmen des PilotProjekts erstellt wurden. Auch der Text dieses Buches ist auf der CD gespeichert; alle Dateien sind als RTF-Formate angelegt. So können blinde und sehbehinderte Leser und Leserinnen auf die Inhalte in digitalisierter Form zurückgreifen." (Autorenreferat) [292-L] Europäische Kommission, Generaldirektion Beschäftigung und Soziales (Urheber): The employment situation of people with disabilities in the European Union, Brüssel 2001, 60 S. (Graue Literatur; URL: http://europa.eu.int/comm/employment_social/news/2001/dec/2666complete_en.pdf) INHALT: Die Studie entstand im ersten Jahr des Bestehens des Europäischen Expertenkommission für Behindertenbeschäftigung. Die Ergebnisse basieren überwiegend auf Länderstudien der nationalen Experten sowie einer Auswertung von Daten des "European Community Household Panel" (ECHP) des Jahres 1996. Ziel war es, die Arbeitsmarktsituation von Behinderten im erwerbsfähigen Alter mit unterschiedlichen soziodemographischen Merkmalen in den Ländern der Europäischen Union vergleichend zu analysieren. Es wird festgestellt, dass Behinderte generell älter sind als der Durchschnitt der Bevölkerung; sie weisen ein niedrigeres Bildungsniveau auf und der Frauenanteil ist höher als in der Gesamtbevölkerung. Nur etwa 42 Prozent der Behinderten, aber beinahe 65 Prozent der Nichtbehinderten stehen im Berufsleben. Im Hinblick auf die Art der Beschäftigung (abhängige vs. selbständige Erwerbstätigkeit, Branchenzugehörigkeit und Unternehmensgröße) zeigen sich nur geringe Unterschiede zwischen Behinderten und Nichtbehinderten; dies gilt sowohl für die Ebene der EU insgesamt als auch für die der einzelnen Mitgliedsländer. Wohl aufgrund der Alters- und Geschlechtsstruktur ist in einzelnen Ländern der Anteil der Teilzeitbeschäftigten unter den Behinderten relativ hoch. (IAB2) soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter 179 [293-L] Europäische Kommission, Generaldirektion Beschäftigung und Soziales (Urheber): Bekämpfung der Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt: Europäischer Tag der behinderten Menschen 2000 ; Konferenzbericht, Brüssel, 5. Dezember 2000, (Konferenz zum Europäischen Tag der behinderten Menschen 2000 "Bekämpfung der Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt", 2000, Brüssel), Brüssel 2001, 118 S. (Graue Literatur; URL: http://europa.eu.int/comm/employment_social/publications/2001/cev501001_de.pdf) INHALT: Bei der Konferenz anlässlich des Europäischen Tages der behinderten Menschen 2000 wurde zunächst generell über die Politik der Europäischen Union zur Förderung der Chancengleichheit Behinderter und die Umsetzung vorhandener Antidiskriminierungsgesetze in den Ländern der EU diskutiert. In Foren wurden dann die Auswirkungen der Richtlinie des Rates "Festlegung eines allgemeinen Rahmens für die Verwirklichung der Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf", die Notwendigkeit positiver Maßnahmen als Ergänzung der Antidiskriminierungsgesetze und die Auswirkung von Diskriminierungen in anderen Lebensbereichen auf die Fähigkeit behinderter Menschen, einen Arbeitsplatz zu finden und/ oder zu behalten, behandelt. (IAB) [294-F] Europäisches Institut für postgraduale Bildung an der Technischen Universität Dresden e.V. -EIPOS-: Program for Education and Rehabilitation of Disabled Students (PERDIS) INHALT: Zielstellung: Aus- und Weiterbildungskonzepte. ART: gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Bildung und Kultur Programm Leonardo da Vinci INSTITUTION: Europäisches Institut für postgraduale Bildung an der Technischen Universität Dresden e.V. -EIPOS- (Goetheallee 24, 01309 Dresden) KONTAKT: Institution (Tel. 0351-440-7210, e-mail: [email protected]) [295-L] Faßmann, Hendrik: Case Management und Netzwerkkooperation zur Erhaltung von Beschäftigungsverhältnissen behinderter Menschen: Chancen, Probleme und Handlungsmöglichkeiten, (Materialien aus dem Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität ErlangenNürnberg, 2/2003), Nürnberg 2003, 24 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-erlangen.de/docs/FAU/anstalten/ifes/pub/pdf/m_2_2003.pdf) INHALT: Der vorliegende Beitrag stellt das Modellprojekt 'Case Management zur Erhaltung von Beschäftigungsverhältnissen behinderter Menschen (CMB)' vor. Grundlegend ist dabei ein fallbezogenes Vorgehen unter Anwendung gängiger Case-Management-Methoden, das dazu beitragen soll, das Verfahren zur Aufrechterhaltung des bestehenden Beschäftigungsverhältnisses ("Ausgliederungsverhinderungsmanagement") schneller, zielgenauer und sparsamer durchzuführen. Im zweiten Kapitel geht es um die Netzwerkpartner der CMB-Stellen und typische Kooperationsanlässe. Kapitel drei beleuchtet Netzwerkarbeit als Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit von CMB-Stellen. Im vierten Kapitel erörtert der Autor die Probleme beim Aufbau von Netzwerken. Kapitel fünf beschreibt die Möglichkeiten erfolgreicher Netzwerkarbeit von CMB-Stellen, unter besonderer Berücksichtigung der Strategien zur Klientenakquisition und der Aufgaben der CMB-Stellen beim Aufbau funktionierender loka- 180 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter ler Netzwerke. Es wird deutlich, dass CMB-Stellen auf enge Kooperation in der jeweiligen Region angewiesen sind, wenn sie das Ziel einer frühzeitigen und zügigen Ausgliederungsverhinderung bzw. Erhaltung von Arbeitsverhältnissen erreichen wollen. Um die zahlreichen relevanten Personen und Stellen einbinden zu können ist es erforderlich, Hindernisse persönlicher und struktureller Art zu überwinden und für Bedingungen zu sorgen, die der Kooperation dienlich sind. (ICD) [296-L] Faßmann, Hendrik; Lechner, Birgit; Steger, Renate: Qualitätsstandards für den Lernort "Betriebliche Berufsausbildung und reha-spezifische Förderung durch einen Bildungsträger": Ergebnisse einer Modellinitiative der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation "REGIonale NEtzwerke zur beruflichen Rehabilitation (lern-)behinderter Jugendlicher (REGINE)", (Materialien aus dem Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 4/2003), Nürnberg 2003, 69 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-erlangen.de/docs/FAU/anstalten/ifes/pub/pdf/m_4_2003.pdf) INHALT: Der Forschungsbericht präsentiert als Ergebnisse die Entwicklung von Qualitätsstandards für die Ausbildung von (lern-)behinderten Jugendlichen, die im Rahmen des Modellprojekts REGINE erarbeitet wurden. Dieses Projekt dient der Konzeptpräzisierung und Erprobung der wohnortnah angelegten Berufsförderungsmaßnahme 'Betriebliche Berufsausbildung und reha-spezifische Förderung durch einen Bildungsträger'. Aus Gründen der Vergleichbarkeit werden bei der Untersuchung nur Jugendliche mit Lernbehinderungen berücksichtigt, die eine Vollausbildung in einem Ausbildungsbetrieb nach den Paragraphen 25 BBiG/HwO absolvieren. In das Thema einführend werden zunächst der Lernort der Berufsausbildung, Anliegen und zentrale Merkmale des Konzepts sowie die drei Phasen des Rehabilitationskonzepts (Vorbereitung der Berufsausbildung, betriebliche Ausbildung, Übergangshilfen nach Beendigung der Ausbildung) vorgestellt. Im Anschluss werden die Ziele und der Aufbau der drei Qualitätsstandards beschrieben, als da wären Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität. Daran knüpft eine Beurteilung der Qualitätsstandards an: So werden hinsichtlich der Strukturqualität die erforderlichen (1) materiellen Rahmenbedingungen, (2) qualitative und quantitative personelle Ausstattung sowie (3) organisatorische Rahmenbedingungen zur Umsetzung des Arbeitsstandards dargelegt. Es folgen die Anforderungen an die Prozessqualität in den drei Phasen der Vorbereitung, der Ausbildung und der Situation nach Abschluss der Ausbildung. Der Bericht schließt mit einer Beurteilung der Ausprägungen der Ergebnisqualität während und nach der Ausbildung. (ICG2) [297-L] Faßmann, Hendrik (Projektleiter); Wasilewski, Rainer (Projektleiter); Brader, Doris (Mitarbeiter); Wübbeke, Christina (Mitarbeiter); Hasselmann, Barbara (Mitarbeiter); Inoue, Yuriko (Mitarbeiter); Lewerenz, Julia (Mitarbeiter); Mattern, Daniela (Mitarbeiter): Case Management zur Erhaltung von Arbeits- und Ausbildungsverhältnissen behinderter Menschen (CMB): zweiter Sachstandsbericht der wissenschaftlichen Begleitung einer Modellinitiative der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation, (Materialien aus dem Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 5/2003), Nürnberg 2003, 128 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-erlangen.de/docs/FAU/anstalten/ifes/pub/pdf/m_5_2003.pdf) soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter 181 INHALT: Der Forschungsbericht thematisiert zunächst die Arbeit der Begleitforschung im zweiten Projektjahr und den Stand des CMB-Modellprojekts. Dazu gehören zum einen die Aktivitäten der Begleitforschung im Berichtszeitraum, wie die Bearbeitung von TeilnehmerInnendaten, Arbeitssitzungen, Planungs- und Entwicklungsarbeiten und Öffentlichkeitsarbeit. Des weiteren werden die Veränderungen sowie der Stand des CMB-Modellprojekts genannt. Im Anschluss werden die Ergebnisse der Evaluation im Berichtszeitraum präsentiert. Erwähnung finden dabei (1) die Konzeption von standortübergreifenden und Regionalveranstaltungen bzw. (2) Ergebnisse des ersten standortübergreifenden CMB-Workshops zur Netzwerkund Öffentlichkeitsarbeit. Daran knüpfen die Ergebnisse der summativen Evaluation im Berichtszeitraum an. Sie gliedern sich in (1) eine Übersicht über wichtige Merkmale der neu in das Modellprojekt aufgenommenen CMB-Stellen, (2) statistische Angaben zu Teilnehmerstruktur, Ablauf und Ergebnis des CMB sowie (3) die Probleme der CMB-Stellen im Berichtszeitraum. Der Text schließt mit einem Ausblick, der die im Rahmen des Modellprojekts zu erledigenden Routineaufgaben (laufende Sichtung und Analyse themenbezogener Informationen aus Literatur und Internet usw.) umfasst. (ICG2) [298-F] Franke, Grit, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Witruk, Evelin, Prof.Dr. (Betreuung): Explikation und Modifikation Subjektiver Theorien hörgeschädigter Rehabilitanden über Beratungsgespräche im Berufswahlprozess INHALT: Literaturrecherche und Entwicklung der Konzeption standen im Mittelpunkt der Arbeit. Eine Voruntersuchung an einigen Einzelfällen liegt vor. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie, Institut für Angewandte Psychologie Abt. Pädagogische Psychologie (Seeburgstr. 14-20, 04103 Leipzig) KONTAKT: Institution (Tel. 0341-97-35950, Fax: 0341-97-35955) [299-F] Friedrich, Bianca, Dipl.-Päd.; Grefe, Stephan, Dipl.-Päd.; Klemenz, Dieter, Prof.Dr.; Lorenz, Paul, Dr.phil.; Petersen, Johannes Peter, Dipl.-Päd.; Thiebach, Jörg, Dipl.-Päd.; Wolze, Wilhelm, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung); Krope, Peter, Prof.Dr. (Leitung): Zufriedenheitsstudie INHALT: Das Thema der Studie ist die Zufriedenheit von Auszubildenden in sieben Einrichtungen zur Berufsbildung und Behindertenhilfe des Diakonie-Hilfswerkes in Schleswig-Holstein. In diesen Einrichtungen wird versucht, Behinderten und Förderschülern ohne beruflichen Abschluss zwischen 16 und 30 Jahren den Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen, indem sie Gelegenheit erhalten, eine berufliche Qualifikation zu erwerben. Das Diakonie-Hilfswerk hatte das Zentrum für Konstruktive Erziehungswissenschaft beauftragt, eine Untersuchung mit dem Ziel durchzuführen, die Zufriedenheit der Jugendlichen zu erfassen. In der Untersuchung ging es zunächst darum, eine Einschätzung der Zufriedenheit der Jugendlichen zu erhalten, die im Zusammenhang mit dem Qualitätsentwicklungsverfahren des Diakonie-Hilfswerkes verwertbar ist. Nach Abschluss der eigentlichen Zufriedenheitsmessungen war der Auftrag erweitert worden. Ein zweites Ziel waren Maßnahmen, die sich als Konsequenzen aus den Messungen ergaben. Es handelt sich bei der Untersuchung mithin um eine empirische Arbeit, die als Kombination von Evaluations- und Interventionsforschung gilt. Die Studie verfolgt ein 182 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter weiteres Ziel über die unmittelbare Verwertbarkeit hinaus. In der Zufriedenheitsstudie werden die wichtigsten Phasen in den Verfahren der Evaluation und der Intervention von methodisch identischen Regeln bestimmt. In den Prozessen empirischer Sozialforschung sind dagegen nicht selten Methoden und Verfahren vereint, die unterschiedlichen wissenschaftstheoretischen Richtungen folgen. Eine derartige aus eklektischem Vorgehen resultierende Uneinheitlichkeit macht Forschungsergebnisse in dem Maße angreifbar, in dem Stringenz ein Merkmal wissenschaftlichen Arbeitens ist. Die Bemühungen des Zentrums für Konstruktive Erziehungswissenschaft sind seit Jahren darauf konzentriert, empirische Forschung durchgängig auf einem einzigen Paradigma zu begründen, nämlich auf dem Methodischen Konstruktivismus. An der Zufriedenheitsstudie soll gezeigt werden, inwieweit der Methodische Konstruktivismus geeignet ist, als Leittheorie empirischer Sozialforschung zu dienen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schleswig-Holstein METHODE: Theoretische Grundlage der Zufriedenheitsstudie ist jener Konstruktivismus, der nach seiner geographischen Herkunft als Konstruktivismus der Erlanger Schule, entsprechend seiner Fortentwicklung als Methodischer Konstruktivismus bezeichnet wird. Der Methodische Konstruktivismus geht auf Wilhelm Kankag und Paul Lorenzen zurück. Wesentliche Grundsätze des Methodischen Konstruktivismus sind einerseits dessen Orientierung an sprachkritischer Wissenschaft und andererseits eine operationalistische Position. Das Ziel des Methodischen Konstruktivismus als Wissenschaftstheorie ist es, Wissenschaft zirkelfrei, undogmatisch und rekonstruierbar aufzubauen. Aus diesem Grund wird versucht, die Frage nach dem Anfang von Erkenntnis zu fundieren, um nicht schon zu Beginn der Theoriebildung unreflektierte Vorannahmen einfließen zu lassen. Es bedarf also vor einer empirischen Untersuchung zur Zufriedenheit einer a priori Theorie zur Zufriedenheit. Diese a priori Theorie darf sich nicht auf empirischen Befunden gründen, da sie den Anspruch hat, der Empirie vorgeschaltet zu sein. Deshalb stellt sich die Frage des methodischen Anfangs zur Herstellung einer Zufriedenheitstheorie. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: rund 900; Behinderte und Förderschüler ohne beruflichen Abschluss zwischen 16 und 30 Jahren in sieben Einrichtungen des DiakonieHilfswerkes; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Krope, Peter; Friedrich, Bianca; Grefe, Stephan; Klemenz, Dieter; Lorenz, Paul; Petersen, Johannes Peter; Thiebach, Jörg; Wolze, Wilhelm: Die Kieler Zufriedenheitsstudie. Evaluation und Intervention auf konstruktiver Grundlage. Münster 2002. ARBEITSPAPIERE: Krope, Peter at al.: Die Zweite Zufriedenheitsbefragung: Zufriedenheit von Jugendlichen in der überbetrieblichen Ausbildung in Einrichtungen des Diakonie-Hilfswerkes in Schleswig-Holstein: Auswertung einer Befragung mit dem FdZ 60 im Jahr 2003. Kiel: Univ., Inst. f. Pädagogik, 53 S. ART: Auftragsforschung BEGINN: 1999-12 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: DiakonieHilfswerk Schleswig-Holstein, Rendsburg FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Institut für Pädagogik Zentrum für Konstruktive Erziehungswissenschaft (Olshausenstr. 75, 24098 Kiel) KONTAKT: Leiter (Tel. 0431-8801273, e-mail: [email protected]) [300-F] Grothe, Thomas (Bearbeitung); Braun, Hans, Prof.Dr. (Leitung): Berufsausbildung ohne Barrieren INHALT: Der Übergang von der Schule in die Berufsausbildung bzw. das Erwerbsleben stellt für behinderte Jugendliche trotz vorbereitender Maßnahmen im Unterricht und Beratung durch soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter 183 die Arbeitsverwaltung eine schwierige Hürde dar. Mit dem Projekt "Berufsausbildung ohne Barrieren" (BOB) wurde in Rheinland-Pfalz eine Vernetzungs-, Beratungs- und Koordinationsstelle für behinderte Jugendliche geschaffen. Das Projekt setzt in Integrationsklassen an und verfolgt als Ziel die Integration der betreffenden Jugendlichen in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Es verbindet somit schulische mit beruflicher Integration. Die Aufgaben von BOB liegen in der Vernetzung von Schulen, Berufsschulen, Arbeitsämtern, Kammern und Arbeitgebern, der Schaffung von Kommunikationsstrukturen und Gestaltung des Informationstransfers zwischen den einzelnen Funktionsträgern und den betroffenen Jugendlichen sowie der Unterstützung zur Erlangung der erforderlichen Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz. Den beeinträchtigten Jugendlichen soll es so ermöglicht werden, mittels individuell angepasster Maßnahmen eine berufliche Qualifizierung zu erwerben, die ihre Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt erleichtert. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung soll die Entwicklung von BOB als Vernetzungs-, Beratungs- und Koordinationsinstrument dokumentiert und die Wirksamkeit bei der Bewältigung des Übergangs behinderter Jugendlicher von der Schule in den Beruf untersucht werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-10 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Zentrum für Arbeit und Soziales (DM-Gebäude, Postfach 6, 54286 Trier) KONTAKT: Institution (Tel. 0651-201-3225) [301-L] Heinen, Norbert; Tönnihsen, Gerd (Hrsg.): Rehabilitation und Rentabilität: Herausforderungen an die Werkstatt für behinderte Menschen, Eitorf: gata-Verl. 2002, 280 S., ISBN: 3-932174-90-9 (Standort: UuStB Köln, Heilpäd. Abt.(38EWA)-2003-539) INHALT: Aus der langjährigen, in Seminaren und Projekten gestalteten Zusammenarbeit von Dozenten und Studierenden der Heilpädagogischen Fakultät der Universität zu Kölnmit der Haus Freudenberg GmbH erwuchs eine Vielzahl von Examens- und Diplomarbeiten zu aktuellen Fragen und Aufgabenstellungen der Werkstatt für behinderte Menschen. Zu ausgewählten Fragestellungen wurden von den Verfasserinnen und Verfassern der Arbeiten für diesen Band Kurzfassungen ihrer Studien erstellt, die die wesentlichen Aspekte und Ergebnisse dokumentieren und dadurch einem größeren Interessentenkreis zugänglich gemacht werden können. Inhaltsverzeichnis: Norbert Heinen und Gerd Tönnihsen: Entwicklungen und Tendenzen in der Werkstatt für behinderte Menschen - Anmerkungen zu einer Standortbestimmung (11-32); Caroline Hauf und Claudia Marquardt: Fortbildung - (k)ein Thema in der Werkstatt für behinderte Menschen?! (33-94); Esther Hövelmann und Andreas Laumann: 'Ruhestand'? Na klar freue ich mich! Aber den ganzen Tag'? - Altwerdende und alte Menschen mit geistiger Behinderung im Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand (95-202); Caren Michels: Zur Arbeitszufriedenheit von Beschäftigten einer Werkstatt für behinderte Menschen (203-240); Thorsten Zöller: Überlegungen zur Konzeption eines Orientierungsbereichs in der WfbM (241-277). 184 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter [302-F] Huber, Achim, Dipl.-Soz.; Kossack, Dagmar; Stegmann, Ralf (Bearbeitung); Huber, Achim, Dipl.-Soz. (Leitung): Teilhabe behinderter Menschen und betriebliche Praxis. Konzeptionen und Arbeitsmaterialien zum neuen Recht behinderter Menschen für die Bildungsarbeit mit betrieblichen Interessenvertretern INHALT: Ausgehend von den Regelungen des neuen SGB IX erarbeitet das Projekt grundlegende Beiträge für die Bildungsarbeit, um Schwerbehindertenvertretungen, Betriebs- und Personalräte für Anforderungen in den Aufgabenbereichen Integration, Rehabilitation und Gesundheitssicherung zu qualifizieren. Arbeitsschwerpunkte des Projektes umfassen: a) Konzeption und Ausarbeitung von Seminarmodulen und Arbeitsmaterialien, Erprobung von Seminarveranstaltungen, Aufbereitung für die laufende Bildungsarbeit; b) begleitende empirische Recherchen in der betrieblichen und überbetrieblichen Praxis; c) Information und Qualifizierung von Multiplikatoren und Referenten; Vernetzung mit betrieblichen und außerbetrieblichen Akteuren (durch Projekt-Website, Arbeitstagungen). ART: gefördert BEGINN: 2003-02 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung INSTITUTION: Industriegewerkschaft Metall (Lyoner Str. 19, 60528 Frankfurt am Main); ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117 Saarbrücken); ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Bundesvorstand (Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin) [303-F] Institut für Angewandte Sozialwissenschaft GmbH -infas-: Entwicklung von Erhebungsinstrumenten zur Ist-Analyse von Integrationsvereinbarungen INHALT: Erstellung eines Erhebungsinstruments zur Ist-Analyse von schwerbehinderten Beschäftigten in Behörden des Landes Nordrhein-Westfalen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen ART: keine Angabe BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Institut für Angewandte Sozialwissenschaft GmbH -infas- (Margarethenstr. 1, 53175 Bonn) KONTAKT: Institution (Tel. 0228-3822-409, e-mail: [email protected]) [304-F] Institut für Angewandte Sozialwissenschaft GmbH -infas-: Abbau der Arbeitslosigkeit Schwerbehinderter INHALT: Mehrphasige Untersuchung zu Einflussfaktoren der Beschäftigung oder Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen in der Bundesrepublik. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Befragung, face to face; Befragung, schriftlich Stichprobe: Brutto n=6.000; beschäftigte und arbeitslose Schwerbehinderte. Stichprobe: Brutto n=1.000; Betriebe mit und ohne Beschäftigung von Schwerbehinderten). Expertengespräch (mit Schwerbehinderten-Vermittlern in Arbeitsämtern, Mitarbeitern in Integrationsdiensten und Berufsförderungswerken -Basis ist eine Personenstichprobe-). soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter 185 ART: keine Angabe BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Institut für Angewandte Sozialwissenschaft GmbH -infas- (Margarethenstr. 1, 53175 Bonn) KONTAKT: Institution (Tel. 0228-3822-409, e-mail: [email protected]) [305-L] Jäger, Michael; Jussen, Heribert (Hrsg.): Förderung körper- und sinnesbehinderter Hochbegabter: Erkenntnisse und Notwendigkeiten, Villingen-Schwenningen: Neckar-Verl. 2002, 283 S., ISBN: 3-7883-0291-7 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-erzo150-j22) INHALT: "Die vorliegende Dokumentation erscheint aus Anlass des 25-jährigen Wirkens der Stiftung zur Förderung körperbehinderter Hochbegabter, Vaduz. Es ist die Aufgabe der im Jahre 1976 gegründeten, privaten und als gemeinnützig anerkannten Stiftung, unterstützend in solchen Fällen einzugreifen, in denen staatliche Regelungen und Hilfen nur unzureichend zur Verfügung stehen. Die Stiftung ist, wie in den Beiträgen nachgewiesen wird, die erste derartige Einrichtung im deutschsprachigen Raum Europas, die sich konsequent und effektiv für die Förderung körper- und sinnesgeschädigter Behinderter mit besonderer Begabung eingesetzt hat." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Michael Jäger: 25 Jahre Stiftungstätigkeit - Erkenntnisse und Notwendigkeiten (11-20); Heribert Jussen: Behinderung und Begabungsentfaltung - 25 Jahre zukunftsweisende Begabtenförderung (28-37); Ursula Hoyningen-Süess: Hochbegabung aus sonderpädagogischer Sicht (38-46); Franz J. Mönks: Ein interaktionales Modell der Hochbegabung (47-53); Michael Jäger: Merkmale der Stiftungstätigkeit - Anforderungen und Chancen für Betroffene (54-79); Heribert Jusssen: Hochbegabung und deren Feststellung - Grundlagen von Bestimmung von Fördermaßnahmen (80-90); Bernhard Schneider: Förderangebote und Leistungsverhalten des Staates (91-94); Elmar Schaar: Schule und Sonderpädagogik unter Berücksichtigung des Wandels gesellschaftlicher Entwicklungen (95-102); Reiner Schwarzbach: Bedingungen und Chancen der beruflichen Eingliederung von körper- und sinnesbehinderten Hochschulabsolventen - Beratung als unverzichtbare Voraussetzung zur Begabtenentfaltung (103-106); Walter Kern: Hörbehinderte im Studium: Konzepte zur Studienfachwahl und Studienbegleitung im Spannungsfeld zwischen Anspruch und Realisierbarkeit - Aus der Sicht einer Fachoberschule und der Sicht der Berufs- und Studienbegleitenden Beratungsstelle (BEST), München (109-121); Andreas Kammerbauer: Behinderte im Studium: Konzepte zur Studienfachwahl und Studienbegleitung im Spannungsfeld zwischen Anspruch und Realisierbarkeit - Aus der Sicht der Bundesarbeitsgemeinschaft hörbehinderter Studenten und Absolventen (BHSA), Hochheim (122-139); Joachim Klaus: Behinderte im Studium: Konzepte zur Studienfachwahl und Studienbegleitung im Spannungsfeld zwischen Anspruch und Realisierbarkeit - Aus der Sicht des Behindertenbeauftragten an der Universität Karlsruhe und der Sicht des Studienzentrums für Sehgeschädigte, Karlsruhe (140144); Judith Hollenweger Haskell: Beratungsdienst für Studierende mit Behinderungen der Universität Zürich (145-149); Titus Bailer: Werdegang eines hörbehinderten Stipendiaten unter Berücksichtigung einer Förderung durch die Stiftung (153-158); Annette Bolte: Erfahrungen einer hörbehinderten Stipendiatin in ihrem Beruf als Fachtierärztin (159-163); Julia Ellins: Chancengleichheit - Chancengerechtigkeit. Erfahrungen einer körperbehinderten Stipendiatin (164-166); Nicole Fugmann: Förderung einer körperbehinderten Stipendiatin. Als Anglistin in Oxford: Eine Promotion ohne Hindernisse (167-176); Wolfgang Hahn: Werdegang eines hochgradig Sehbehinderten in Studium und Beruf. Erfahrungen im Ausland eines durch 186 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter die Stiftung geförderten Stipendiaten (177-179); Sibylle Krauskopf: Zur Situation körperbehinderter Hochbegabter aus der Sicht einer Stipendiatin (180-186); Ottmar Miles-Paul: Zur Bedeutung einer besonderen Förderung behinderter Menschen. Erfahrungen im Ausland eines durch die Stiftung geförderten Stipendiaten (187-189); Bernd Schoch: Auslandsstudium - eine besondere Herausforderung für behinderte Begabte. Erfahrungen eines körperbehinderten Stipendiaten (190-192); Maike Stein: Hörbehinderte Lehrer für hörbehinderte Schüler?! Bericht einer gehörlosen Stipendiatin (193-199); Bärbel Weber: Die Anforderungen an die Assistenz für Blinde - Qualifikationen der Assistenz und Hochbegabung (200-204); Roland Zeh: Möglichkeiten der medizinischen und sozialen Rehabilitation für hörbehinderte StudentInnen und AbsolventInnen. [306-F] Jakobs, Arno, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Braun, Hans, Prof.Dr. (Leitung): Wirkungsanalyse arbeits- und sozialrechtlicher Gesetzesänderungen am Beispiel des Behindertenrechts INHALT: Mit Inkrafttreten des Neunten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IX) kommt der Gesetzgeber einer seit langem bestehenden Forderung nach, das Recht der Rehabilitation behinderter Menschen weiterzuentwickeln und zusammenzufassen. Im Vordergrund dieses Projekts stehen die Änderungen im Bereich der Beschäftigungspflicht der Arbeitgeber, insbesondere die Beschäftigungsquote und die Ausgleichsabgabe. Diese Änderungen des geltenden Rechts gehen davon aus, dass bei einer Reform der Rahmenbedingungen sich auch das Verhalten der Normadressaten ändert, d.h. die Regelungen legen ein Verhaltensmodell zugrunde. Der Gesetzgeber unterstellt, dass eine Erhöhung der Ausgleichsabgabe das Einstellungsverhalten der Unternehmen zu Gunsten der Schwerbehinderten verändert. Voraussetzung für die Wirksamkeit der Reform ist, dass die Arbeitsnachfrage nach Schwerbehinderten preisabhängig ist und Unternehmen personalpolitisch ausschließlich nach ökonomischen Gesichtspunkten handeln. Mit Hilfe der ökonomischen Verhaltenstheorie soll abgeleitet werden, welche Faktoren - ökonomische und nicht-ökonomische - betriebliches Handeln beeinflussen und welchen Einfluss Änderungen der Umwelt bzw. der Restriktionen auf personalpolitische Entscheidungen haben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Entscheidungsträger aller Unternehmen in Rheinland-Pfalz, die über mindestens 20 Arbeitsplätze verfügen). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Jakobs, Arno; Braun, Hans: Behindertenpolitik unter veränderten Rahmenbedingungen. Ergebnisse einer Betriebsbefragung in Rheinland-Pfalz. Zwischenbericht. Trier: ZENTRAS 2003. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-04 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Zentrum für Arbeit und Soziales (DM-Gebäude, Postfach 6, 54286 Trier) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [307-L] Jakobs, Arno; Braun, Hans (Projektleiter): Bestimmungsgründe der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen in Rheinland-Pfalz, Trier 2001, 60 S. (Standort: IAB-96-500-36 BM 454; Graue Literatur) soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter 187 INHALT: "Ausgangspunkt der Studie war die Frage, weshalb der Anteil arbeitsloser Schwerbehinderter an der Gesamtzahl der Arbeitslosen im Rheinland-Pfalz seit Jahren über dem Bundesdurchschnitt liegt. Um diesen Sachverhalt zu erklären, ist es notwendig, die Bestimmungsgründe der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen zu analysieren. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht die Situation Schwerbehinderter Arbeitsloser auf dem rheinlandpfälzischen Arbeitsmarkt im Verhältnis zum Bundesgebiet West sowie Bayern und Schleswig-Holstein-Hamburg. Bayern wurde ausgewählt, weil der Anteil arbeitsloser Schwerbehinderter an allen Arbeitslosen im Betrachtungszeitraum 1988 bis 1999 dem Anteil im Bundesgebiet West am nächsten kam. Schleswig-Holstein-Hamburg wies dagegen von allen Bundesländern bzw. Landesarbeitsamtsbezirken in diesem Zeitraum den geringsten Anteil auf. Eine Analyse der Arbeitsmarktsituation von arbeitslosen Schwerbehinderten kann nicht losgelöst von der allgemeinen Arbeitsmarktlage durchgeführt werden, da die (Nicht-)Beschäftigung Schwerbehinderter primär von der Situation auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bestimmt wird. Folglich werden im ersten Schritt die betrachteten Arbeitsmärkte mittels aussagekräftiger Kennziffern charakterisiert. Im Vordergrund stehen dabei die jeweiligen Arbeitslosenquoten. In einem zweiten Schritt wird untersucht, inwiefern die Variablen, die zur Erklärung der allgemeinen Arbeitslosenquote herangezogen werden, auch den Anteil arbeitsloser Schwerbehinderter an allen Arbeitslosen bestimmen." (Autorenreferat) [308-L] Kipp, Martin; Stach, Meinhard (Hrsg.): Regionale berufliche Rehabilitation: Situation und Perspektiven wohnortnaher Projekte und regionaler Netzwerke zur beruflichen Rehabilitation, (12. Hochschultage Berufliche Bildung "Berufsbildung in der Wissensgesellschaft: Globale Trends - Notwendige Fragen - Regionale Impulse", 2002, Köln), Bielefeld: Bertelsmann 2002, 170 S., ISBN: 3-7639-3056-6 (Standort: UB Bielefeld(361)-16LN750R3B5R) INHALT: "Nach der Phase des Ausbaus in den 70er und 80er Jahren, Einschnitten in den 90er Jahren und Kritik an Teilen des Systems der beruflichen Rehabilitation nahmen die Akteure in den Institutionen das Heft des Handeln wieder in die Hand. Dieser Band dokumentiert in den Beiträgen der Fachtagung 'Berufliche Rehabilitation' der 12. Hochschultage Berufliche Bildung 2002 eine große Experimentierfreudigkeit und Lernfähigkeit der Akteure und Institutionen. Ob es um die Verfeinerung von Beratungs- und Unterstützungsangeboten, die Verwendung und Verbesserung von Hilfsmitteln, die 'Schnittstellen'-Abstimmung zwischen ambulanten und stationären Ausbildungsstellen, die Implementation von 'Integrationsvereinbarungen', die Modifikation von Prüfungen, die Operationalisierung der Wohnortnähe, die Entwicklung eines modular aufgebauten Rehabilitations-Assessments oder die Flexibilisierung der Lernzeiten durch Online-Training bzw. Online-Coaching geht, es geht um die behindertengerechte Gestaltung der beruflichen Rehabilitation." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Martin Kipp, Meinhard Stach: Vorwort (1-6); Saskia Keune: 'Analyse der Prüfungsmodalitäten für Menschen mit Behinderungen' (7-22); Mathilde Niehaus, Andreas Schmal: Berufliche Rehabilitation und Integration im Betrieb: Empirische Ergebnisse aus der Deutschen Automobilindustrie (23-32); Friedrich Landes: Netzwerk für ambulante und stationäre Ausbildung (NASA) (33-36); Sylvia Kurth-Laatsch, Mathilde Niehaus: Ambulant und wohnortnah?! Bedeutungsanalysen am Beispiel des Modellprojekts 'Wohnortnahe berufliche Rehabilitation von Frauen' (37-47); Tobias Schmidt: Wohnortnahe berufliche Rehabilitation hör- und sprachgeschädigter Jugendlicher (49-57); Winfried Rullof: Wohnortnahe Kooperative Berufsbildung für blinde und sehbehinderte Menschen - ein Beispiel von Case Management in 188 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter der beruflichen Rehabilitation - (59-67); Frank Kießling: Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Hilfsmittelberatung und -schulung blinder und sehbehinderter Arbeitnehmer/innen (69-73); Werner H. van de Sand: RehaAssessment - Ein System zur umfassenden Beurteilung der arbeitsbezogenen Leistungsfähigkeit (75-100); Jürgen Lüdtke, Rachel Knauer, Annette Grote: Wohnortnahe berufliche Rehabilitation für Frauen - unter besonderer Berücksichtigung des Einsatzes von Tele-Tutoring (101-107); Eva Maria Haarmann: Zur Lebensqualität Schwerbehinderter und gesundheitlich Beeinträchtigter, die lange arbeitslos waren: Berufliche und gesellschaftliche Integrationsprozesse im Arbeitsamtsbezirk WilhelmshavenFriesland (109-118); Ilka Spiess: Lebensverläufe und subjektive Einschätzungen behinderter Personen nach ihrem Wechsel aus einer Werkstatt für behinderte Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt in Niedersachsen-Nordwest (119-127); Jürgen Zeller: Auf dem Weg zu einem 'barrierefreien' Bad Arolsen - Ein Projekt bringt die Kommunalpolitik voran (129-145); Henning Schierholz: Die 'Behindertenberufe' nach Paragraphen 48 (a,b) BBiG im Kontext einer Strategie wohnortnaher beruflicher Ersteingliederung (147-1559; Meinhard Stach: Normalisierung als paradigmatische Begründung einer wohnortnahen Rehabilitation (157-163). [309-F] Moosecker, Jürgen, Dipl.-Päd. (Bearbeitung): Berufswahlprozess und Berufswahlentscheidung bei körperbehinderten Schülern INHALT: keine Angaben METHODE: qualitatives Interview; quantitativer Fragebogen DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. VERÖFFENTLICHUNGEN: Pfriem, P.; Moosecker, J.: Arbeitslehre an der Schule für Körperbehinderte - Teilbereich Berufswahlvorbereitung. Ergebnisse einer Befragung... in: Behindertenpädagogik in Bayern, 46, 2003, S. 172-182. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Sonderpädagogik 02 Körperbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0931-8884836, e-mail: [email protected]) [310-L] Schimanski, Werner: Prävention bei Gefährdung eines Arbeitsplatzes - Paragraph 84 SGB IX, in: Behindertenrecht : Fachzeitschrift für Fragen der Rehabilitation unter besonderer Berücksichtigung der Gebiete Schwerbehindertenrecht, Kriegsfürsorge, Jg. 41/2002, H. 4, S. 121-128 (Standort: UuStB Köln(38)-HP-LS B428; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: In dem Beitrag wird der Inhalt des Paragraph 84 des Sozialgesetzbuchs IX erläutert, durch den erreicht werden soll, dass eine beabsichtigte Kündigung einer schwerbehinderten Person möglichst abgewendet wird. (IAB) soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter 189 [311-L] Scholdei-Klie, Monika: Integrationsfachdienste und Arbeitsassistenz: zur beruflichen Eingliederung von behinderten Schulabgängern und Menschen mit geistiger Behinderung, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 51/2002, H. 10/11, S. 411-416 (Standort: UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Mit dem Sozialgesetzbuch IX (SGB IX) wurden Integrationsfachdienste flächendeckend eingeführt und ein Recht auf Arbeitsassistenz für Menschen mit Schwerbehinderung formuliert. Damit sind zwei wichtige Instrumente zur beruflichen Integration behinderter Menschen geschaffen worden. Aber reichen diese Instrumentarien auch für die Integration behinderter Schulabgänger/-innen und Menschen mit geistiger Behinderung? Die Autorin vertritt die Meinung, dass beide Personengruppen im SGB IX zwar als Anspruchsberechtigte benannt werden, ihren Anspruch auf Teilhabe am Arbeitsleben in der Realität aber nicht einlösen können." (Autorenreferat) [312-F] Schrader, Carsten, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Weber, Harald, Dr. (Leitung): Förderung des Übergangs von Beschäftigten der Werkstätten für behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt - Arbeitsweltbezogene Integrationsmodelle (AIM) (Modellprojekt) INHALT: Es sollen systematisch neue Wege des Übergangs auf den ersten Arbeitsmarkt für Beschäftigte aus Werkstätten für behinderte Menschen entwickelt und erprobt, fördernde und hemmende Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Übergang festgestellt sowie neue Formen der Qualifizierung und Beschäftigung außerhalb der Werkstätten entwickelt werden. Das ITA als wissenschaftliche Begleitung erforscht begünstigende und hemmende Rahmenbedingungen des Integrationsprozesses und übernimmt die wissenschaftliche Informationsversorgung. ZEITRAUM: 2002-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz METHODE: Erstellung von Dokumentationen; Literaturrecherchen; Datenerhebungen; Veröffentlichung von Ergebnissen VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht der wissenschaftlichen Begleitung zum download unter: http://aim.gpe-mainz.de/files1/home.html . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Technologie und Arbeit e.V. an der Technischen Universität Kaiserslautern (Kurt-Schumacher-Str. 74a, 67663 Kaiserslautern) KONTAKT: Leiter (Tel. 0631-205-3752, e-mail: [email protected]); Bearbeiter (Tel. 0631205-3735, e-mail:[email protected]) [313-F] Schrader, Carsten, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Weber, Harald, Dr. (Leitung): E-Business in Werkstätten für behinderte Menschen INHALT: Es soll ein inter- und intranetfähiger Wissenspool für die Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) in Rheinland-Pfalz eingerichtet werden. Inhalt des Pools sind allgemeine und WfbM-spezifische Informationen zum Thema E-Business. Es wird sowohl die Lieferantenseite als auch die kundenorientierte Seite des E-Business sowie Fragen des Intranets und gemeinsamer Lösungen mit anderen WfbM behandelt. Die Informationsschwerpunkte im 190 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter Pool bemessen sich nach den Hauptinteressen der beteiligten WfbM. Der Pool soll ein organisch wachsendes Wissensportal mit Beteiligung der WfbM hinsichtlich eigener Beiträge und Wissensaustausch werden. Der Pool steht allen 33 rheinland-pfälzischen WfbM zur Verfügung. ZEITRAUM: 2002-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz METHODE: Einrichtung einer geeigneten Software; Generierung von Inhalten; redaktionelle Aufbereitung von geliefertem Wissen; Initiation, Moderation, Motivation, Support, Administration; Akten- und Dokumentenanalyse; Inhaltsanalyse nach Auswahlverfahren; Gruppendiskussion ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Technologie und Arbeit e.V. an der Technischen Universität Kaiserslautern (Kurt-Schumacher-Str. 74a, 67663 Kaiserslautern) KONTAKT: Leiter (Tel. 0631-205-3752, e-mail: [email protected]); Bearbeiter (Tel. 0631-205-3735, e-mail:[email protected]) [314-F] Stricker, Maike; Bürgerhoff, Katja; Ibanez, Nadine (Bearbeitung); Kaul, Thomas, PD Dr. (Leitung): SEAL - Schwerhörige und Ertaubte im Arbeitsleben. Psychosoziale Betreuung hörbehinderter Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen INHALT: Anfang 2001 wurde ein neuer Integrationsfachdienst (IFD) in Köln für schwerhörige, ertaubte und tinnitusbetroffene Menschen im Arbeitsleben eingerichtet. Dieser hat zur Aufgabe, die Situation der hörgeschädigten und tinitusbetroffenen ArbeitnehmerInnen am Arbeitsplatz zu verbessern sowie die Arbeitsplätze zu erhalten. Inhalt des Modellprojekts SEAL ist die wissenschaftliche Begleitung des Aufbaus und der Arbeit des Dienstes. Dazu zählt die Bedarfsanalyse (wie soll/ muss Beratung aussehen, wie viele Personen benötigen Beratung etc.); die Problemanalyse (welche Probleme tauchen bei dem Personenkreis im Arbeitsleben auf, welche Empfehlungen ergeben sich daraus für die Beratung etc.); die Evaluation der Beratungsarbeit in dem neugeschaffenen IFD. Ziel ist es, auf der Grundlage der drei o.g. Punkte Anhaltspunkte für ein Beratungskonzept für den Personenkreis zu erhalten. ART: gefördert BEGINN: 2000-11 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Landschaftsverband Rheinland INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Hör- und Sprachgeschädigtenpädagogik (Klosterstr. 79b, 50931 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-5568, Fax: 0221-470-5579, e-mail: [email protected]) [315-F] Stysial, Katharina, M.A. (Bearbeitung); Sadowski, Dieter, Prof.Dr.; Braun, Hans, Prof.Dr. (Leitung): Umsetzung von Integrationsvereinbarungen - freiwillige Selbstverpflichtungen als Instrument zur Verbesserung der Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben INHALT: Das Sozialgesetzbuch IX hat mit Integrationsvereinbarungen ein neues Instrument zur Verbesserung der beruflichen Integration schwerbehinderter Menschen ins Arbeitsleben eingeführt. Danach verpflichtet sich der Arbeitgeber auf Initiative der Schwerbehindertenvertretung oder der Personalvertretung zum Abschluss von Zielvereinbarungen, die Personalpla- soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter 191 nung, Arbeitsplatzgestaltung, Arbeitsorganisation usw. beinhalten können. Das Projekt erfasst für Rheinland-Pfalz die Verbreitung von Integrationsvereinbarungen. Fallstudien und Interviews werden die Prozesse der Abschlüsse solcher Vereinbarungen beleuchten. Zur Erklärung der Selektivität und Umsetzung von Integrationsvereinbarungen sollen Theorien herangezogen werden, die sich mit der Frage befassen, warum und in welchen Fällen Organisationen Ressourcen für sozialpolitische Ziele zur Verfügung stellen. Daraus soll eine Bewertung der Wirksamkeit freiwilliger Zielvereinbarungen hergeleitet werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Befragung, mündlich (Schwerbehindertenvertrauensleute, Arbeitnehmervertretungen, Arbeitgeberbeauftragte). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Sadowski, Dieter; Stysial, Katharina: Integrationsvereinbarungen: Verbreitung und bisheriger Stellenwert für externe Institutionen. Trier: ZENTRAS 2003. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-06 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Zentrum für Arbeit und Soziales (DM-Gebäude, Postfach 6, 54286 Trier) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0651-201-3226, e-mail: [email protected]) [316-F] Trimpop, Rüdiger, Prof.Dr. (Leitung): Effizienzmessung berufsbezogener Rehabilitationsmaßnahmen INHALT: Dieses Projekt stellt sich zum Ziel, die Rehabilitation von Unfallopfern auf ihre dauerhafte medizinische, psychosoziale, berufliche, wirtschaftliche und technisch-ergonomische Wirksamkeit in einem interdisziplinären Forschungsansatz zu überprüfen. Besonders berücksichtigt werden die berufsbezogenen Rehabilitationsaspekte. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (Humboldtstr. 26, 07743 Jena) KONTAKT: Leiter (Tel. 03641-945131, Fax: 03641-945132, e-mail: [email protected]) [317-F] Universität Köln: Erhebung des Bedarfs an Maßnahmen zur Verbesserung der Situation gehörloser Auszubildender und deren Ausbilder INHALT: In der Beratungsarbeit mit gehörlosen Auszubildenden und im Rahmen anderer Projekte hat sich herausgestellt, dass ein Handlungsbedarf zur Verbesserung der Ausbildungssituation Gehörloser besteht. Ziel des Projektes ist es deshalb, die besondere Problematik Gehörloser in der Ausbildung zu analysieren und den Bedarf an weiteren Maßnahmen neben der betrieblichen und berufschulischen Ausbildung sowohl auf seiten der Auszubildenden als auch auf seiten der Ausbilder zu erheben. Zielgruppen der Befragung sind auf der einen Seite Experten (Beratungsstellen für Gehörlose, Arbeitsamt, IHKs, Berufsschulen etc.) und auf der 192 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter anderen Seite gehörlose Auszubildenden und deren Ausbilder. GEOGRAPHISCHER RAUM: Einzugsgebiet des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe METHODE: Die Erhebung bezieht sich auf das Einzugsgebiet des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und umfasst sowohl eine qualitative Befragung in Form von Interviews und eine quantitative Befragung in Form von Fragebögen. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Landschaftsverband Westfalen-Lippe Hauptfürsorgestelle INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Hör- und Sprachgeschädigtenpädagogik (Klosterstr. 79b, 50931 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-470-5564, Fax: 0221-470-5579) [318-F] Wahler, Roland; Wehner, Stefanie (Bearbeitung); Hilger, Annelies; Spies, Josef (Leitung): Informationsmodule online INHALT: Bei inner- und außerbetrieblichen Helfergruppen, Personalverantwortlichen als auch Mitarbeitern in Behörden bestehen häufig große Unsicherheiten hinsichtlich der Bedingungen der Beschäftigung von Menschen mit besonderen Behinderungen. OnlineInformationsmodule zu folgenden Behinderungen sollen diesen Informationsbedarf decken. Menschen mit Hörbehinderung, Menschen mit Sehbehinderung, Menschen mit psychischen Behinderungen, Menschen mit Epilepsie. Die Informationsmodule ermöglichen ein hohes Maß an Flexibilität bei der Aneignung der Informationen, da die Inhalte zeit- und ortsunabhängig abzurufen sind. Geplant ist die Entwicklung von Lehrmodulen, die leicht handhabbar sind und durch Modularisierung in übersichtliche Lerneinheiten einen punktgenauen Zugriff gemäß dem individuellen Informationsbedarf erlauben. Alle Module werden barrierefrei gestaltet. Die Module sollen über verschiedene Websites (Integrationsamt/ Integrationsfachdienst etc.) leicht zugänglich gemacht werden. Vorrangiges Ziel der online-Informationsmodule ist es, behinderungsspezifische Informationen in Verbindung mit Erkenntnissen der Arbeitsgestaltung, der Mitarbeiterführung, der Personalentwicklung und des rehabilitativen Unterstützungsmanagements bereitzustellen. Der Adressatenkreis der Module ist sehr vielfältig: Personalverantwortliche, Schwerbehindertenvertretungen, Betriebsärzte, Betriebliche Sozialberatungen, Beratungs- und Betreuungsinstitutionen für behinderte Menschen, Integrationsfachdienst, Mitarbeiter in Behörden, die mit behinderten Menschen umgehen (Integrationsämter, Arbeitsämter). Die Module gehen deshalb grundsätzlich von berufspraktischen Fragestellungen aus. Alle Informationen sind bezogen auf beschäftigungsrelevante Informationen. Die Untergliederung der Themenbereiche in schlanke Lerneinheiten erlaubt den Lernenden punktgenauen Zugriff auf die jeweils benötigten Inhalte. Verzweigungsmöglichkeiten stellen die Beziehung zu anderen Modulen innerhalb eines Themenbereichs her. Inhalte, die es für unterschiedliche Informationsbedarfe aufzubereiten gilt, wie sie sich oftmals aus der jeweiligen Tätigkeit des Lerners ergeben, werden nach Darstellungstiefen und "Ebenen" strukturiert. METHODE: Beteiligung von Experten an der Entwicklung; Evaluierung der Barrierefreiheit über Testuser und einschlägige Testprogramme; punktgenauer Zugriff auf individuellen Informationsbedarf durch Modularisierung; Strukturierung in Kern- und vertiefende Informationen; anwenderorientierte Materialien, adressatenspezifische Aufbereitung (Personalverantwortliche etc.) der Inhalte DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Expertengespräch; Inhaltsanalyse. soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter 193 VERÖFFENTLICHUNGEN: Menschen mit Hörschädigung im Arbeitsleben. Informationen, Hinweise und Hilfen im Rahmen der Fachberatung EBBA. Hrsg. v. Regierung von Mittelfranken, Integrationsamt. Ansbach/ Nürnberg 2003.+++Menschen mit Epilepsie im Arbeitsleben. Hinweise und Hilfen im Rahmen der Fachberatung EBBA. Hrsg. v. Regierung von Mittelfranken, Integrationsamt. Ansbach/ Nürnberg 2003.+++Menschen mit seelischer Behinderung im Arbeitsleben. Hinweise und Hilfen im Rahmen der Fachberatung EBBA. Hrsg. v. Regierung von Mittelfranken, Integrationsamt. Ansbach/ Nürnberg 2003.+++S.a.: http://www.kompetenz-plus.de/Kompetenz-plus/Service/ bzw. http://www.kompetenzplus.de/Kompetenz-plus/Projekte/ sowie http://www.integrationsamt-ansbach.de/infoboerse/ bzw. http://www.integrationsamt-ansbach.de/pub/ . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-04 ENDE: 2003-09 AUFTRAGGEBER: Integrationsamt der Regierung von Mittelfranken FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-27958-26, e-mail: [email protected]); Institution (Tel. 0911-27958-0, e-mail: [email protected]) [319-L] Wendt, Sabine: Die Lohnzahlung in Werkstätten für behinderte Menschen, in: Behindertenrecht : Fachzeitschrift für Fragen der Rehabilitation unter besonderer Berücksichtigung der Gebiete Schwerbehindertenrecht, Kriegsfürsorge, Jg. 41/2002, H. 7, S. 205-208 (Standort: UuStB Köln(38)-HP-LS B428; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autorin beschreibt die Rechtslage der Entlohnung der Mitarbeiter in Behindertenwerkstätten. Sie kommt zu dem Schluss, dass die gegenwärtige Praxis auch nach der Reform des SGB IX als unbefriedigend anzusehen ist. (IAB) [320-F] Wilken, Udo, Prof.Dr. (Bearbeitung): Entwicklungslinien der Rehabilitation Körperbehinderter unter besonderer Berücksichtigung der Selbsthilfebewegungen INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen, Fak. Soziale Arbeit und Gesundheit (Brühl 20, 31134 Hildesheim) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 05121-881-411, e-mail: [email protected]) [321-L] Zeller, Wolfgang: Die Ausbildung Behinderter und ihre Integration in den Arbeitsmarkt unter besonderer Berücksichtigung der Körperbehinderung, des Taylorismus und des Konzeptes der Normalisierung, Frankfurt am Main: Haag u. Herchen 2002, 239, XI S., ISBN: 3-89846-061-4 (Standort: UuStB Köln Heilpädag. Abt.(38)-2003-128) INHALT: Ausgangspunkt der vorliegenden Studie ist die Frage, ob die berufliche Rehabilitation von schwer körperbehinderten jungen Menschen in der Form der gegenwärtig organisierten 194 soFid Soziale Probleme 2004/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter Rehabilitation noch sinnvoll erscheint. Als schwerkörperbehinderter Mensch wird eine Person verstanden, die zur Bewältigung alltäglicher Verrichtungen dauerhaft auf fremde Hilfe angewiesen ist. Der Autor geht davon aus, dass sich in den vergangenen Jahren erhebliche Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt vollzogen haben, die insbesondere behinderte junge Menschen bei ihrem Versuch, sich beruflich zu integrieren, vor gravierende Probleme stellen. Eine Auseinandersetzung mit den Qualifikationsanforderungen hinsichtlich der Rehabilitation körperbehinderter junger Menschen bildet daher einen Teil der vorliegenden Studie. In diesem Zusammenhang wird auch die Rolle der Berufsbildungswerke als Selektionsinstanz kritisch hinterfragt. Der Autor stellt einleitend einige Beispiele von beruflichen Karrieren von Körperbehinderten vor, um anschließend die Situation des behinderten Menschen im System der beruflichen Rehabilitation näher zu untersuchen. Er problematisiert die Behinderung in der Leistungsgesellschaft und die Ausgrenzung körperbehinderter Menschen durch den Taylorismus, die er durch einen Erfahrungsbericht aus einem metallverarbeitenden Betrieb veranschaulicht. Er unterbreitet ferner Vorschläge zur beruflichen Rehabilitation und Integration Schwerstkörperbehinderter und diskutiert Alternativen zur herkömmlichen Praxis der Rehabilitation. (ICI2) 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation [322-F] Alpers, Georg, Dr. (Leitung): Ambulatorische Messungen. Welche psychophysiologischen Parameter indizieren emotionale Aktivierung? INHALT: Phobische Angst und Panikattacken gehen mit starken körperlichen Reaktionen einher. Im klinischen Setting werden diese meist durch Selbstaussagen der Patienten und als diagnostische Kriterien erhoben. Nur selten werden diese objektiv erfassbaren Indikatoren der Angst aber auch mit physiologischen Messungen registriert.Im Forschungsschwerpunkt "ambulantes Monitoring" werden portable Rekorder eingesetzt um zahlreiche peripherphysiologische Parameter in lebensechten, Angst provozierenden Situationen messen zu können. Andererseits werden subjektive Angaben der Probanden durch Protokolle oder Tagebücher erfasst. Neben den elektrophysiologischen Maßen, die vor allem mit dem neuen Varioport System (Becker Meditec) erfasst werden, werden Speichelproben gesammelt, in denen das Stresshormon Cortisol gemessen werden kann. Gehofft wird, durch diese Forschung bessere Beschreibungsund Vorhersagemöglichkeiten therapeutischer Veränderungen, ebenso wie ein besseres Verständnis der Mechanismen, die bei Phobikern zu einer Angstreduktion führen, identifizieren zu können. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wilhelm, F.H.; Alpers, G.W.; Meuret, A.E.; Roth, W.T.: Respiratory pathophysiology of clinical anxiety outside the laboratory: assessment of end-tidal pCO2, respiratory pattern variability, and transfer function RSA. in: Fahrenberg, J.; Myrtek, M. (eds.): Progress in ambulatory assessment. Seattle: Hogrefe and Huber 2001, pp. 313-343. ISBN 0-88937-225-X.+++Alpers, G.W.; Wilhelm, F.H.; Roth, W.T.: Psychophysiological measures can index change in behavior therapy. in: Psychophysiology, 37, 2000, p. 8. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 195 INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Psychologie 01 (Domerschulstr. 13, 97070 Würzburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0931-31-2840, Fax: 0931-31-2733, e-mail: [email protected]) [323-L] Ammon, Maria: Kindheit und Pubertät von schizophren strukturierten Menschen: eine qualitative Untersuchung von Patienten und deren Familien, (Forschung für die Praxis - Hochschulschriften), Bonn: Psychiatrie-Verl. 2002, 271 S., ISBN: 3-88414-321-2 (Standort: FHB Wiesbaden(969)VET600169) INHALT: "Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Hypothesen zur Pathogenese der Schizophrenie liefert Maria Ammon eine qualitative Untersuchung der frühen Lebensgeschichte von schizophren erkrankten Patienten und deren Familien. Nach einer kurzen historischen Einführung werden die genetischen und biologischen Hypothesen der Bedingungen, die zum späteren Ausbruch der Krankheit führen, ausführlich dargestellt, gefolgt von Ansätzen, die einem psycho-sozialen Verständnis entspringen - beginnend bei psychoanalytischem Denken über psychodynamische Theorien bis hin zu multifaktoriellen Forschungen zur neueren Traumaforschung. Das eigentliche Herzstück der Arbeit bilden biografische Interviews mit sechs schizophren erkrankten Menschen und ihren nächsten Bezugspersonen. Anliegen ist, das familiäre Umfeld in Bezug auf das Beziehungsgeschehen, das Erleben von wichtigen Lebensabschnitten wie Kindergartenbesuch, Schule und Pubertät und schließlich den Umgang mit Körperlichkeit, Sexualität und Emotionen aus den unterschiedlichen subjektiven Blickwinkeln abzubilden. Im Ergebnis geht es der Autorin darum, die Erkrankung familiendynamisch zu verstehen, aber nicht, um Schuldzuweisungen vorzunehmen und etwa statt der 'schizophrenogenen Mutter' die 'schizophrenogene Familie' zu entwerfen, sondern um die Bedingungen schizophrener Erkrankungen zu beleuchten und um Alternativen zur Prophylaxe sowie Hilfestellungen für die Familien zu entwickeln." (Autorenreferat) [324-F] Bailer, Josef, Priv.Doz. Dr.; Waschkowski, H. (Bearbeitung): (Re)Integration ins Erwerbsleben für psychisch Kranke: eine Qualifizierungsmaßnahme zur Verbesserung der Integrationschancen psychisch Kranker INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband e.V. (Heinrich-Hoffmann-Str. 3, 60528 Frankfurt am Main); Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Klinische Psychologie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Bailer, Josef (Dr. Tel. 0621-1703-233, e-mail: [email protected]) 196 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation [325-F] Basler, Heinz-Dieter, Prof.Dr.; Kochen, Michael M., Prof.Dr.; Chenot, Jean-Francois, Dr.; Leonhardt, Corinna, Dipl.-Psych.; Keller , Stefan, Dr.rer.nat.; Hildebrandt, Jan, Prof.Dr.; Pfingsten, Michael, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Optimierung der primärärztlichen Versorgung von Rückenschmerzen: evidenzbasierte Leitlinien und motivierende Beratung INHALT: Rückenschmerzen sind ein häufiger Konsultationsgrund in der allgemeinmedizinischen Praxis. Sie haben eine gute Prognose und ernsthafte strukturelle Erkrankungen sind die Ausnahme. Erhebliche Unterschiede in der Diagnostik und Therapie führen zu keinem messbaren Unterschied im Verlauf. Hauptziel der Studie ist die Untersuchung der Wirksamkeit der Implementierung einer evidenzbasierten Leitlinien (LL) und motivierender Beratung (motivational counselling, MC) auf den Krankheitsverlauf und die körperliche Aktivität der Patienten mit lumbalen Rückenschmerzen. Hierzu wird die Leitlinienimplementierung einer von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) entwickelten LL in einer Therapiestudie getestet (Studienarm A und B). Im Studienarm B werden Arzthelferinnen zusätzlich geschult, die Motivation ihrer Patienten zu mehr körperlicher Aktivität einzuschätzen und motivierend zu beraten (MC). Der natürliche Verlauf der Erkrankung wird anhand des dritten Studienarms C (Kontrolle) beurteilt. Es werden 120 Praxen im Raum Göttingen und Marburg rekrutiert und in die drei Studienarme randomisiert. Zur LLImplementierung werden Qualitätszirkel und Einzelberatungen durchgeführt. In Studienarm B werden zusätzlich Schulungen zum MC für Arzthelferinnen durchgeführt. Insgesamt werden 1.920 Patienten rekrutiert, die bei Studienbeginn, nach 4 Wochen und 6 und 12 Monaten befragt werden. Es werden demographische und krankheitsbezogene Daten erhoben. Primäre Endpunkte sind Einschränkung im Alltag - disability (FFbH) und körperliche Aktivität. Die Ergebnisse der Studie liefern versorgungsepidemiologische Daten für die Behandlung von Kreuzschmerzen. Der Wissenstransfer von Forschungsergebnissen in die ambulante Versorgung wird evaluiert, die zur weiteren Dissemination von LL und MC in der Allgemeinmedizin genutzt werden können. ZEITRAUM: 2002-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Raum Göttingen, Marburg METHODE: Clusterrandomisierte kontrollierte bizentrische dreiarmige Längsschnittstudie mit 4 Messzeitpunkten. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Baum E; Basler, H.D. u.a.: Kooperation von Hausärzten in der Forschung: das Rückenschmerzprojekt. in: ZFA, 2003, 79, S. 43-45.+++Baum, H.D.; Basler, D.: Rückenschmerzverbund in Hessen. in: Hess. Ärzteblatt, 2002, 9, S. 544-545.+++Chenot, J.F.; Becker, A. u.a.: Leitlinie Kreuzschmerzen: Wie viel Diagnostik und welche Therapien sind sinnvoll? in: ZFA, 2003, 79, S. 112-116.+++Hildebrandt, J.; Pfingsten, M. u.a.: Multimodale Behandlung von Kreuzschmerzen. in: ZFA, 2003, 79, S. 117-121.+++Keller, S.; Leonhardt, C. u.a.: Motivierende Beratung in der Hausarztpraxis. in: ZFA, 2003, 79, S. 122-125. ART: gefördert BEGINN: 2002-06 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Marburg, FB Medizin, Institut für Medizinische Psychologie (Bunsenstr. 3, 35037 Marburg); Universität Göttingen, Medizinische Fakultät, Abteilung Allgemeinmedizin (Humboldtallee 38, 37073 Göttingen); Universität Marburg, FB Medizin, Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin (Robert-Koch-Straße 5 (7a), 35037 Marburg) KONTAKT: Chenot, Jean-Francois (Dr. Tel. 0551-396599, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 197 [326-F] Bauer, Stephanie, Dipl.-Psych.; Percevic, Robert, Dipl.-Psych.; Schick, M.; Hagel, J.; Kordy, H.; Okon, E.; Meermann, R. (Bearbeitung): SMS-Brücke: ein computerunterstütztes Nachbetreuungsprogramm für Patientinnen mit Bulimia nervosa INHALT: Die FS hatte bereits im Vorjahr eine Entwicklung für ein computerunterstütztes Programm gestartet, das Patientinnen mit Bulimie beim Übergang von der stationären Behandlung in den Alltag durch eine semi-standardisierte Kommunikation begleitet. Erfolgreich behandelte Patientinnen haben insbesondere in den ersten Monaten nach der Entlassung ein erhebliches Rückfallrisiko, andere verlassen die Klinik nicht völlig frei von Essstörungssymptomen. Insofern besteht ein Bedarf für poststationäre Betreuung. Ungeklärt ist, wie intensiv eine derartige Betreuung sein muss. In Zusammenarbeit mit der Psychosomatischen Fachklinik Bad Pyrmont erprobt die FS ein Minimalprogramm. Im Zentrum steht die wöchentliche SMS-Interaktion: Mit den Patientinnen wird vereinbart, wöchentlich standardisierte Kurzbeschreibungen ihrer Essstörungssymptomatik per SMS an die FS zu senden. Sie werden ermutigt, darüber hinaus freie Textnachrichten zu schicken. Jede Patientin bekommt umgekehrt eine wöchentliche Rückmeldung per SMS. Diese nimmt Bezug auf die Veränderungen der Symptomatik im Vergleich zur Vorwoche. Die Antworten der FS nutzen zwei Prinzipien: 1. sie signalisieren positive Unterstützung und verstärken positive Entwicklungen und 2. sie regen bei negativer Entwicklung Verhaltensmodifikationen an. Das Programm wird derzeit in einer Pilotstudie hinsichtlich Akzeptanz, Praktikabilität und Effektivität erprobt. Zwischen Mai und Oktober wurden 35 Patientinnen für das sechsmonatige Programm rekrutiert. Eine erste Abschätzung der Effektivität wird nach Ende der Datenerhebung im Frühjahr 2003 möglich sein. Die bisherigen Erfahrungen belegen die Praktikabilität der Technik und deuten auf eine gute Akzeptanz durch die Teilnehmerinnen hin. Bislang hat lediglich eine Patientin aus Enttäuschung über die Betreuung die Teilnahme abgebrochen. Sechs weitere Teilnehmerinnen haben die Teilnahme aus unterschiedlichen Gründen vor Ablauf der maximalen Teilnahme von 6 Monaten beendet. Bei diesen liegt die Teilnahmedauer zwischen 5 und 19 Wochen (M=13, SD=4). Diese positiven Erfahrungen ermutigen dazu, die Effektivität des Programms in einer größeren Studie systematisch zu untersuchen. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Forschungsstelle für Psychotherapie (Christian-Belser-Str. 79, 70597 Stuttgart) KONTAKT: Percevic, Robert (Tel. 0711-6781-406, e-mail: [email protected]); Bauer, Stephanie (Tel. 0711-6781-407, e-mail: [email protected]) [327-F] Bellingrath, Jürgen, Dipl.-Psych.; Schulz, Christine, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Lauth, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung): Planung eines sozialen Problemlösetrainings für Schulkinder unter Einbezug studentischer Helfer INHALT: Schüler der Primarstufe und der Sekundarstufe 1 sollen ein Training zur Verbesserung ihrer sozialen Problemlösekompetenz erhalten. Dabei sind die folgenden Interventionsebenen vorgesehen: a) kindzentriert (einzeln und in Kleingruppen), b) schulzentriert (Lehrerberatung und Einsatz studentischer Coaches), c) elternzentriert (Einzel- und Gruppengespräche). Als Zielgruppen wird sowohl an Kinder mit externalisierenden Störungen (ADHD, Aggressivität) als auch an Kinder mit internalisierenden Störungen (Sozialangst, Selbstunsicherheit) gedacht. 198 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation ART: Eigenprojekt ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Heilpädagogische Psychologie (Klosterstr. 79b, 50931 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-5520, e-mail: [email protected]) [328-F] Bender, Stefan, Dr.med. (Bearbeitung); Krausz, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Erarbeitung eines Ausbildungskonzeptes zur "integrativen Schizophreniebehandlung" INHALT: Unter Leitung von Prof.Dr. M. Krausz (Psychiatrische Universitätsklinik Hamburg) hat sich ein Kreis von "Schizophrenie-Experten" zusammengefunden, der in einem regelmäßigen Austausch ein Ausbildungskonzept zur "integrativen Schizophreniebehandlung" erarbeitet (Inhalte, Medien, Seminare). ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Industriemittel INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, FB 14 Medizin, Rheinische Kliniken Essen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Virchowstr. 174, 45147 Essen); Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Martinist. 52, 20246 Hamburg) KONTAKT: Institution (Tel. 0201-7227-200) [329-F] Berg, Petra, Dipl.-Psych.; Waadt, Sabine, Dr.; Duran, Gabriele, Dr.; Henrich, Gerhard, Dr.; Dankert, Andrea, Dipl.-Psych.; Engst-Hastreiter, Ursula, Dipl.-Psych.; Keller, Monika, Dr. (Bearbeitung); Herschbach, Peter, Prof.Dr. (Leitung): Diagnostik und Therapie von Progredienzangst (PA) INHALT: Im ersten Teil des Projekts wurde ein Fragebogen zur Progredienzangst, der realen Furcht vor dem Fortschreiten einer chronischen Erkrankung, entwickelt und psychometrisch geprüft. Im zweiten Teil wurde eine Therapie entwickelt, die in einem prospektiven, extern randomisierten Kontrollgruppendesign evaluiert wird. Die Indikationsstellung für die Teilnahme an der Therapiegruppe erfolgt anhand des entwickelten Fragebogens (PA-F). METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Aktenanalyse, standardisiert. Experiment; Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 328; Patienten mit Krebs, Rheuma oder Diabetes Mellitus; Auswahlverfahren: randomisiert). Psychologischer Test (Stichprobe: 411 u. 439 -bei verschiedenen Versionen des PA-F; Patienten mit Krebs, Rheuma oder Diabetes Mellitus; Auswahlverfahren: randomisiert). Qualitatives Interview (Stichprobe: 65; Patienten mit Krebs, Rheuma oder Diabetes Mellitus - zur Fragebogenentwicklung). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Dankert, A.; Duran, G.; Engst-Hastreiter, U.; Keller, M.; Waadt, S.; Henrich, G.; Herschbach, P.: Progredienzangst bei Patienten mit Tumorerkrankungen, Diabetes mellitus und entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. in: Die Rehabiliatation, 42, 2003, S. 1-9.+++Herschbach, P.; Berg, P.; Duran-Atzinger, G.; Engst-Hastreiter, U.; Waadt, S.; Keller, M.; Henrich, G.: Progredienzangst - Bedeutung und therapeutische Möglichkeiten. in: Onkologie, 26, 2003, Suppl. 2, S. 21.+++Dies.: Progredienzangst - Bedeutung und Therapiemöglichkeiten. in: Gynäkologische Nachrichten, 6, 2003, 8.+++Dies.: Belastungsscreening und Bedarfsanalyse psychosozialer Unterstützung bei chronischen Erkrankungen (Rheuma, Krebs) in der stationären Rehabilitation am Beispiel von Progredienzangst (PA). Tagungs- soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 199 band des 12. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium. 2003, S. 234-236.+++Dies.: Fear of Progression (FOP) in rheumatic diseases. in: Annals of the Rheumatic Diseases, BMJ Publishing Group and European League Against Rheumatism, Vol. 62, 2003, No. 1, pp. 302303, 548-549.+++Dies.: Bedingungen von Lebensqualität bei Rheumapatienten, Screening psychosozialer Belastungsfaktoren. Belastungsanalyse und Konzeption der Psychotherapie von Progredienzangst. in: Zeitschrift für Rheumatologie, Bd. 62, 2003, 1, E-10, I4I5.+++Henrich, G.; Herschbach, P.; Dankert, A.; Waadt, S.; Duran, G.; Engst-Hastreiter, U.; Keller, M.; Rad, M.v.: Conditions of fear of progression in cancer, diabetes and chronic arthritis (abstract). in: Journal of Psychosomatic Research, 55, 2003, 2, pp. 160-161. +++Herschbach, P.; Berg, P.; Duran-Atzinger, G.; Engst-Hastreiter, U.; Waadt, S.; Keller, M.; Henrich, G.: Progredienzangst - Bedeutung und therapeutische Möglichkeiten. in: MedReniew, 8, 2003, S. 16-17.+++Herschbach, P.; Berg, P.; Dankert, A.; Duran-Atzinger, G.; Engst-Hastreiter, U.; Waadt, S.; Keller, M.; Henrich, G.: Fear of Progression in Diabetes Mellitus, cancer and chronic arthritis - psychometric properties of the Fear of Progression Questionnaire (FoP-Q). in: Journal of Psychosomatic Research, 2003 (eingereicht).+++EngstHastreiter, U.; Dankert, A.; Duran, G.; Henrich, G.; Keller, M.; Waadt, S.; Herschbach, P.: Stellenwert von Progredienzangst (PA) bei Patienten mit chronischen Erkrankungen (Rheuma, Krebs, Diabetes mellitus) in der stationären Rehabilitation. in: DRV-Schriften, 33, 2002, S. 468-470.+++Dies.: Fear of Progression in chronic arthritis, cancer and diabetes. in: Journal of Psychosomatic Research, 52, 2002, 5, pp. 327-328.+++Dies.: Progredienzangst (PA) bei Patienten mit chronischen Erkrankungen (Rheuma, Krebs, Diabetes mellitus). in: Balck, F.; Berth, H.; Dinkel, A. (Hrsg.): Medizinpsychologie.com. - State of the Art der Medizinischen Psychologie 2002. Pabst Science Publ. 2002, S. 39-40.+++Engst-Hastreiter, A.; Duran, G.; Henrich, G.; Keller, M.; Waadt, S.; Herschbach, P.: Progredienzangst (PA) Belastungsscreening und Bedarfsanalyse psychosozialer Unterstützung. in: Zeitschrift für Rheumatologie, 61, 2002, 1, S. 28-29, 30-31.+++Engst-Hastreiter, U.; Dankert, A.; Duran, G.; Henrich, G.; Keller, M.; Waadt, S.; Herschbach, P.: Progredienzangst bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, Krebserkrankungen und Diabetes mellitus. in: DRV-Schriften, 26, 2001, S. 411412.+++Engst-Hastreiter, U.: Fear of Progression (FOP) in Inflammatory Polyarthritis and Spondylarthropathy. in: Arthritis and Rheumatism, 44, 2001, 9, pp. 186-187.+++EngstHastreiter, U.; Dankert, A.; Duran, G.; Henrich, G.; Keller, M.; Waadt, S.; Herschbach, P.: Progredienzangst (PA) bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. in: Zeitschrift für Rheumatologie, 60, 2001, 1, S. 14-15, 68-69.+++Umfangreiche Literaturliste bitte beim Institut anfordern. ART: gefördert BEGINN: 1998-09 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Landesversicherungsanstalt Unterfranken; Rehabilitationswissenschaftlicher Forschungsverbund Bayern INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Langerstr. 3, 81675 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 089-4140-4318, Fax: 089-4140-4845, e-mail: [email protected]) [330-F] Bergmann, G., Priv.Doz. Dr.; Zipfel, Stephan, Priv.Doz. Dr.med.; Schlehofer, B., Dr.med.; Speidel, S., Prof.Dr.; Künsebeck, Priv.Doz. Dr.; Albert, Dr.; Bunzel, Priv.Doz. Dr.; Consoli, Prof.Dr.; Garlicki, Dr.; Chatzikostas, Dr.; Mammar, Dr.; Caine, Dr. (Bearbeitung): Europäische Multicenter-Studie zu psychosomatischen Aspekten der Herztransplantation 200 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation INHALT: Psychosomatische Fragestellungen zur Herztransplantation tauchen in allen Zentren auf, die sich auf diese Behandlung spezialisiert haben. Daher haben sich verschiedene Zentren Europas zusammengeschlossen, um gemeinsame Fragen weiterzuverfolgen, die in einem Zentrum allein nicht zu beantworten sind. Ziel der Studie soll zunächst die Entwicklung von Dokumentationsstandards für die psychosomatische prä- und postoperative Risikoevaluation bei Herztransplantationspatienten sein. In einem zweiten Schritt sollen prädiktive Hypothesen überprüft werden. Darüber hinaus wird ein Vergleich der international differierenden Behandlungssettings angestrebt. ART: keine Angabe BEGINN: 1995-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik Abt. Innere Medizin II - Allgemeine Klinische und Psychosomatische Medizin (Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg) [331-F] Berking, Matthias, Dipl.-Psych.; Bruns, Timon, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Zur Frage der Wohlgestaltung von Therapiezielen bei Schmerzpatienten. Eine empirische Studie INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Göttingen, Biologische Fakultät, Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie Abt. 7 Klinische Psychologie und Psychotherapie (Goßlerstr. 14, 37073 Göttingen) KONTAKT: Berking, Matthias (Tel. 0551-39-3592, e-mail: [email protected]); Bruns, Timon (Tel. 0551-39-3568, Fax: 0551-39-3544, e-mail: [email protected]) [332-F] Berking, Matthias, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Therapieziele in der psychosomatischen Rehabilitation INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Göttingen, Biologische Fakultät, Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie Abt. 7 Klinische Psychologie und Psychotherapie (Goßlerstr. 14, 37073 Göttingen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0551-39-3592, e-mail: [email protected]) [333-F] Bittner, Antje, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wittchen, Hans-Ulrich, Prof.Dr. (Leitung): Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Vulnerabilitäts- und Risikofaktoren bei spezifischen Angst- und depressiven Störungen INHALT: Spezifische Angststörungen und unipolare depressive Störungen sind häufige und überzufällig häufig gemeinsam auftretende psychische Störungen. Für beide Störungsgruppen sind zwar eine Vielzahl von Vulnerabilitäts- und Risikofaktoren (V-R) etabliert, ohne allerdings eine zufriedenstellende ätio-pathogenetische Einordnung empirischer Teilbefunde zu soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 201 ermöglichen. Übergeordnetes Ziel des beantragten Projekts ist es, Gemeinsamkeiten (Schlüsselprozesse) und Unterschiede (diagnosenspezifische Determinanten) von Vulnerabilitätsund Risikokonstellationen bei Angst und depressiven Störungen empirisch zu bestimmen. Auf der Grundlage eines prospektiv-longitudinalen Designs (bis zu 4 Messzeitpunkte über 10 Jahre) an einer epidemiologischen Stichprobe von 3021 Personen (Alter bei Baseline 14-24, vier Untersuchungszeitpunkte 2, 5 und 10 Jahre später) sollen u.a. auch folgende Fragen beantwortet werden: Wie unterschiedlich sind die aufgefundenen V-R-Konstellationen bei spezifischen Formen von Angststörungen (Panik, Generalisierte Angststörung, Phobien)? Sind zeitlich primäre Angststörungen kausale Risikofaktoren für den Beginn und Verlauf von Depressionen? Methodische Besonderheiten sind: Die Einbeziehung familiengenetischer Daten (Untersuchung der Probanden-Eltern), standardisierte psychopathologische Schwellendiagnostik nach DSM-IV sowie der Einsatz innovativer statistischer Methoden (graphical chain modeling, GCM). METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face. Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2003-10 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie Institut für Klinische, Diagnostische und Differentielle Psychologie Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie (Mommsenstr. 13, 01062 Dresden) KONTAKT: Leiter (Tel. 0351-46336983, e-mail: [email protected]) [334-F] Blaue, Magdalene, Dipl.-Soz.Arb. (Bearbeitung): Psychosoziale Begleitung chronisch kranker Menschen INHALT: Das komplexe Zusammenwirken von Krankheits- und Lebenssituation bei einem betroffenen kranken Menschen und - wenn möglich - auch sein soziales Umfeld kennen zu lernen und unmittelbar zu erfahren, wie auch die im Rahmen einer psychosozialen Begleitung möglichen Hilfsansätze, ist Anliegen und Ziel dieses Projektes. Die konkrete praktische Arbeit erfolgt in Kooperation mit dem Elisabeth-Krankenhaus Essen, speziell dem Diabeteszentrum. GEOGRAPHISCHER RAUM: Essen METHODE: Hospitationen/ Beteiligung an Schulungen zum Krankheitsmanagement, zur Krankeitsbewältigung in Form von Gruppenarbeit, Arbeit mit einzelnen Patienten ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, FB 01 Philosophie, Geschichte, Religions- und Sozialwissenschaften, Fachgruppe Theorie und Methoden Sozialer Arbeit (Universitätsstr. 12, 45117 Essen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0201-183-3564) [335-L] Bleicher, Joan Kristin; Lampert, Claudia: Gesundheit und Krankheit als Themen der Medien- und Kommunikationswissenschaft: eine Einleitung, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 51/2003, Nr. 3-4, S. 347-352 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550) 202 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation INHALT: "Die Einleitung der beiden Herausgeberinnen des Themenheftes stellt die wachsende Bedeutung des Themas Gesundheit vor und gibt einen Überblick über das Thema Gesundheitskommunikation und die Beiträge des Themenheftes. Im ersten Teil stehen dabei zunächst das Angebotsspektrum von Gesundheitskommunikation, seine thematischen und ästhetischen Dimensionen im Mittelpunkt. Gegenstand des zweiten Teils ist der Aspekt intendierter und nicht-intendierter Wirkung von Gesundheitskommunikation. Aktuelle Veränderungen der Gesundheitskommunikationen im Medienwandel bilden den Abschluss." (Autorenreferat) [336-F] Bohne, Stephanie (Bearbeitung): Krankheitsverarbeitung bei krebskranken Jugendlichen INHALT: keine Angaben ART: Dissertation ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Rostock, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Institut für Medizinische Psychologie (18051 Rostock) [337-L] Bombeck, Manuela: Pflegebedürftigkeit bei Kindern: Struktur einer sozialen Bedarfslage und deren Absicherung im gegenwärtigen Recht, Frankfurt am Main: P. Lang 2003, XXXII, 241 S., ISBN: 3-631-507380 (Standort: ULB Halle(Saale)(3)-03-A-395) INHALT: "Die Arbeit widmet sich einer sozial(versicherungs)rechtlichen Problematik, der pflegeversicherungsrechtlichen Stellung pflegebedürftiger Kinder im Lichte des normativen Gehaltes von Paragraph 15 Abs. 2 SGB XI. Im Vordergrund stehen dabei die Regelungen von Paragraph 14, 15 SGB XI. Ausführlich werden auch Forschungserkenntnisse aus dem Bereich der empirischen Ermittlung des tatsächlichen Pflegebedarfs und die Kategorien der Pflegebedürftigkeit in den maßgebenden sozialen Sicherungssystemen erörtert. Es wird ein reformorientierter Standpunkt zur Modifikation der Voraussetzungen der Pflegebedürftigkeit bei pflegebedürftigen Kindern und zur Ausweitung der pflegeversicherungsrechtlich berücksichtigungsfähigen Pflegeleistungen dargestellt." (Autorenreferat) [338-L] Borde, T.; David, M.; Kentenich, H.: Erwartungen und Zufriedenheit deutscher und türkischsprachiger Patientinnen im Krankenhaus: eine vergleichende Befragung in einer Berliner Frauenklinik, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 64/2002, H. 8/9, S. 476-485 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Obwohl sich die kulturelle Vielfalt größerer Städte in der Bundesrepublik Deutschland auch in der Gesundheitsversorgung widerspiegelt, sind Migrantinnen und Migranten in Patientenbefragungen selten repräsentiert. Spezifische Versorgungsbedürfnisse von Zuwanderern sind kaum bekannt. In einer vergleichenden Studie zur Analyse der stationären Versorgungssituation gynäkologisch erkrankter Frauen wurden 320 deutsche und 262 türkischsprachige Frauen anhand bilingualer Fragebogen u.a. zu ihren Erwartungen und ihrer Zufriedenheit als soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 203 Patientinnen einer Frauenklinik befragt. Während sich bei den wichtigsten Erwartungen an die stationäre Versorgung kaum Unterschiede zwischen türkischstämmigen und deutschen Patientinnen zeigten, waren die Patientinnen türkischer Herkunft mit fast allen erfragten Versorgungsaspekten insgesamt deutlich unzufriedener als die einheimische Vergleichsgruppe. Hohe Patientinnenerwartungen an Aspekte der Information, Kommunikation und der psychosozialen Betreuung werden im Stationsalltag für Immigrantinnen offenbar nur unzureichend erfüllt. Da das Krankenhaus auf die Versorgung von Patientinnen unterschiedlicher soziokultureller Herkunft nur wenig eingestellt ist, können vorhandene Unterschiede bezüglich des Bildungsgrades, der deutschen Sprachkenntnisse und des Gesundheitswissens in der stationären Versorgung derzeit nicht ausgeglichen werden." (Autorenreferat) [339-F] Brandl, Tobias, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Herschbach, Peter, Prof.Dr. (Leitung): Entwicklung und Erprobung einer Psychoonkologischen Basisdokumentation (PO-Bado) INHALT: Die Psychoonkologische Basisdokumentation (PO-Bado) ist eine Fremdeinschätzungsskala zur Beschreibung des subjektiven Befindens von Tumorpatienten. Das subjektive Erleben der Patienten wird im Hinblick auf somatische, soziale und psychische Belastungen (12 Items) auf einem fünf-stufigen Rating eingeschätzt. Es lassen sich ein psychischer und ein somatischer Summenscore bilden. Zur Erläuterung der PO-Bado gibt es u.a. ein Manual und einen Interviewleitfaden. Die PO-Bado wurde und wird empirisch entwickelt und auf seine psychometrische Qualität (Validität, Reliabilität, Änderungssensitivität) geprüft. Langfristig soll die Nomenklatur der PO-Bado zur Vereinheitlichung und Transparenz psychoonkologischer Begriffsbildung in der onkologischen Forschung und Praxis beitragen. Sie sollte Bestandteil jeder onkologischen Anamnese werden. Dies würde der Verbesserung der Versorgungsqualität dienen insbesondere im Hinblick auf Indikationsfragen und die Bewertung von Therapiemaßnahmen. METHODE: Schrittweise Entwicklung und psychometrische Testung (Validität, Reliabilität etc.) eines Fremdbeurteilungsinstruments. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test. Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 1.000). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 500). ART: gefördert BEGINN: 2001-03 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Krebshilfe e.V. INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Langerstr. 3, 81675 München) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-41407121, e-mail: [email protected]) [340-F] Braun, Maxi (Bearbeitung): Emotionserkennung bei Schlaganfallpatienten INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Abt. Medizinische Psychologie (Am Hochsträß 8, 89081 Ulm) 204 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation [341-F] Brocai, Dario (Bearbeitung); Weis, Joachim, Prof.Dr.phil. (Leitung): Evaluation psychoonkologischer Gruppenintervention (EpoG) in der ambulanten Rehabilitation - eine randomisierte Multicenter-Studie INHALT: Das Forschungsvorhaben hat das Ziel, die Effektivität einer ambulanten psychosozialen Gruppenintervention für Krebspatienten (nicht metastasiertes Mamma- und Colonkarzinom) zu überprüfen. Multizentrischer, randomisierter Parallelgruppenvergleich mit Therapie- und Kontrollgruppe. Vier Messzeitpunkte für beide Gruppen (T1=Baseline; T2=3 Monate; T3=6 Monate; T4=9 Monate). Die Therapiegruppe (7-9 Teilnehmerinnen) erhält eine manualisierte Gruppentherapie auf der Basis kognitiver VT mit Informationen, regelmäßigen Entspannungs- und Imaginationsübungen. Die durchführenden Therapeuten erhalten eine Schulung durch die Projektgruppe. Umfang der Gruppentherapie: 12 Sitzungen à 2 Stunden, Frequenz: einmal pro Woche. Die Kontrollgruppe (Wartegruppe) erhält die Intervention nach T4, also ca. 9 Monate nach der Randomisierung. Bei Bedarf erhalten Mitglieder der Kontrollgruppe bis zu drei unspezifische psychosoziale Einzel-Beratungen ohne den Einsatz strukturierter Behandlungselemente während der Wartephase. Die Rekrutierung fand von Mai 2001 bis Dezember 2002 in fünf Zentren statt, und es wurden 252 Patientinnen eingeschlossen und randomisiert, der Abschlussbericht wird voraussichtlich im März 2004 fertig gestellt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Ursache-Wirkungsbeziehungen in der Interventionsforschung sind nur im Rahmen randomisierter Versuchspläne überpüfbar. Aus diesem Grund wurde (erstmals in Deutschland) in Anlehnung an internationale Projekte eine randomisierte Studie durchgeführt. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test. Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 252; Darmund Brustkrebspatientinnen; Auswahlverfahren: Interesse). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Brocai, D.; Weis, J.; Heckl, U.; Seuthe-Witz, S.: Evaluation einer psychoonkologischen Gruppenintervention (EpoG) in der ambulanten Rehabilitation - Erfahrungen bei der Durchführung einer randomisierten Multicenterstudie. in: VDR (Hrsg.): Rehabilitation im Gesundheitssystem. DRV-Schriften, 40. 2003, S. 317-319.+++Dies.: Evaluation einer psychoonkologischen Gruppenintervention (EpoG) in der ambulanten Nachsorge - eine randomisierte Multicenterstudie. in: VDR (Hrsg.): Teilhabe durch Rehabilitation. DRVSchriften, 33. 2002, S. 401-403.+++Weis, J.; Brocai, D.; Seuthe-Witz, S.; Heckl, U.; Bartsch, H.: Evaluation of an outpatient psychooncologic group intervention (EpoG) - a randomised multicenter trial. in: J Cancer Res Clin Oncol, 2002, 128 (Suppl 1), p. 165. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Krebshilfe e.V. INSTITUTION: Klinik für Tumorbiologie an der Universität Institut für Rehabilitationsforschung und Prävention (Breisacher Str. 117, 79106 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiter (Tel. 0761-2062220, e-mail: [email protected]) [342-F] Bührlen, Bernhard, Dr.phil. (Leitung): Impact evaluation of the Control of Infectious Diseases Key Action in the Fifth Framework Programme of Research INHALT: Die Studie evaluiert etwa 155 Projekte aus der Leitaktion 2 "Lebensqualität und Management lebender Ressourcen" im 5. Forschungsrahmenprogramm der EU. In dieser Leitaktion soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 205 wurden Projekte mit unterschiedlichen Zielsetzungen gefördert: Entwicklung von verbesserten oder neuen Impfstoffen; Strategien zur Diagnose und Kontrolle von Infektionskrankheiten; Aspekte der öffentlichen Gesundheit und des Gesundheitsversorgungssystems. Die wichtigsten Zielgrößen der Evaluation sind der Beitrag der Projekte zum wissenschaftlichen Fortschritt in ihrem jeweiligen Themenfeld, ihre Ergebnisse und Auswirkungen sowie die Faktoren, die ihre Ergebnisse beeinflussen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union METHODE: Die Evaluation greift auf Methoden der Innovationsforschung und der MetaEvaluation zurück, Datenbasis sind v.a. die Projektberichte und Telefoninterviews. Die Projekte werden nach verschiedenen Kriterien, z.B. ihren Zielsetzungen und beteiligten Akteuren, klassifiziert und in einer Datenbank systematisiert. Zur Bestimmung der Qualität und Wirkung werden soweit als möglich objektive Indikatoren wie z.B. die Anzahl der Publikationen oder Patente, die aus einem Projekt stammen, verwandt. Besonders interessante Projekte werden als Beispiele für "best practice" intensiver ausgewertet. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 144; Projektberichte und ergänzende Unterlagen; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 17; Koordinatoren von Forschungsprojekten; Auswahlverfahren: rational). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht (noch nicht zur Publikation freigegeben). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: Generaldirektion Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung -ISI- Abt. Innovationen in der Biotechnologie (Breslauer Str. 48, 76139 Karlsruhe) KONTAKT: Leiter (Tel. 0721-6809-182, e-mail: [email protected]) [343-F] Bunk, Detlef, Dr.phil.; Klapal, Marion, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Problemlöseheuristiken beim hyperkinetischen Syndrom INHALT: Die bei einem Problemlöseprozess verwendeten heuristischen Methoden sind aussagekräftigere Parameter der kognitiven Leistungsfähigheit als herkömmliche Intelligenzmessungen, die nicht den Denkprozess selbst repräsentieren, sondern lediglich sein Produkt. Eine bedeutsame Heuristik zur Umweltapperzeption und -strukturierung ist das Fragenstellen. Die Qualität dieser Heuristik lässt sich in bezug auf eine Objektfindungsaufgabe an der Verwendung konzeptgeleiteter Fragestrategien ablesen. Die vorliegende Studie untersucht mit dem Modell des 20-Fragen-Paradigmas nach Hornsby und Moscher (1966), inwieweit hyperkinetische Kinder im Vergleich zu psychiatrisch unauffälligen Kindern und Kindern mit emotionalen oder sozialen Störungen Konzeptbildung beim Problemlösen einsetzen. Ergebnisse: Die Ergebnisse geben differenzierte Hinweise auf Unterschiede zwischen den drei Versuchsgruppen in bezug auf die Art der generierten Fragestrategien und deren Effektivität. Obwohl hyperkinetische Kinder zum Teil Konzepte zum Problemlösen verwenden, können sie ihre Konzeptbildungsfähigkeit in der komplexen Anforderungssituation nicht optimal einsetzen. Diskussion: Die mangelnde Effektivität der von ihnen generierten Problemlösestrategie muss zum einen auf ein "Verfügbarkeitsdefizit" zurückgeführt werden, liegt jedoch zum anderen in einem "Anwendungsdefizit" begründet. Die Ergebnisse beinhalten wichtige Implikationen für Therapieprogramme für Kinder mit kognitiven Defiziten. METHODE: Methode: Den Probanden werden Farbphotographien von Gegenständen vorgelegt, die sich nach verschiedenen Dimensionen kategorisieren lassen. Die Probanden sollen mit 206 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation Hilfe möglichst weniger Entscheidungsfragen einen bestimmten Gegenstand herausfinden. Neben einer inhaltlichen Analyse der Problemlöseheuristiken wird deren Effektivität ermittelt. In einer weiteren, wettbewerbsfreien Bedingung wird die generelle Konzeptbildungfähigkeit geprüft, um bei einer mangelnden Bewältigung der Problemlöseaufgabe zwischen "Anwendungsdefizit" und "Verfügbarkeitsdefizit" unterscheiden zu können. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, FB 14 Medizin, Rheinische Kliniken Essen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Virchowstr. 174, 45147 Essen) KONTAKT: Institution (Tel. 0201-7227-465) [344-F] Bunk, Detlef, Dr.phil.; Slusarek, Michael, Dr.phil. (Bearbeitung): Regelungsverhalten bei der Steuerung eines einfachen dynamischen Systems: ein Vergleich hyperkinetischer und emotional gestörter Kinder INHALT: In der Intelligenzforschung sind bisher kaum Arbeiten bekannt, die die Entwicklung und Ausprägung der adaptiven operativen Intelligenzleistungen von Kindern und Jugendlichen bei der Steuerung eines komplexen, eigendynamischen Problemlöseprozesses untersuchen. Dazu eignet sich die Computersimulation des "Kühlhausproblems" von Dörner et al. (1986). Objektive psychometrische Testverfahren erwiesen sich bislang als nicht geeignet diagnostisch eindeutig zwischen psychiatrischen Störungsgruppen zu differenzieren. Die Ergebnisse zeigen, daß Hyperkinetiker im zweiten Durchgang das System signifikant schlechter steuern als Kinder mit emotionalen Störungen. Das Problemlöseverhalten der Diagnosegruppen im ersten Durchgang ist unterschiedlich. Die Lösungsgüte des zweiten Durchgangs läßt sich signifikant aus den Stilkennwerten des ersten Durchgangs vorhersagen. Die Konzeptbildungsfähigkeit (WCST) hat einen signifikanten Einfluss auf das Problemlöseverhalten im ersten Durchgang. Hyperkinetiker geben signifikant weniger konzept-adäquate Antworten im WCST als die Vergleichsgruppe. Schlussfolgerung: Die HKS-Gruppe optimiert die Regelung nicht in dem Maße wie die Vergleichsgruppe. Hyperkinetiker haben Defizite, Konzepte zu erlernen und durch kontrolliertes Problemlöseverhalten Konzepte zu erarbeiten. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Konzeptbildungsfähigkeit und dem Regelungsverhalten kann angenommen werden. METHODE: Untersucht wurden zwei psychiatrisch auffällige Gruppen (N=24; 7 bis 14 Jahre): medikationsfreie HKS und Kinder mit emotionalen Störungen. Die Vpn bearbeiteten zwei Durchgänge des "Kühlhaussystems" in der Programmversion von Andresen und Schmid (1993). Nach kindgerechter Instruktion wurden jeweils 200 Systemtakte von 2 sec. Länge vorgegeben. Gemessen wurden Kennwerte der Lösungsgüte und der Reglungsstrategie, woraus sich auf das Ausmaß der Verwendung operativer Konzepte schließen lässt. Gruppenunterschiede in den Regelungs- und Lösungsgüteparametern zwischen Diagnosegruppen werden in einem Messwiederholungsdesign unter Berücksichtigung der Kovariaten Lebensalter, Testintelligenz (SPM-IQ/ Raven) und Konzentrationsleistungsfähigkeit (d2) geprüft (Mancova). Der Zusammenhang zwischen dem Problemlösestil des ersten Durchgangs und der Lösungsgüte des zweiten Durchgangs wird ermittelt (Regression). In einer probatorischen Regressionsanalyse (stepwise) wird die prädikative Bedeutung der WCST-Werte und der Kovariaten für das Regelungsverhalten (Kriterium) bestimmt. Der Problemlösestil von Probanden mit guter und schlechter Regelungsgüte wird mit den Stilkennwerten der Diagnosegruppen verglichen. soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 207 ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, FB 14 Medizin, Rheinische Kliniken Essen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Virchowstr. 174, 45147 Essen) KONTAKT: Institution (Tel. 0201-7227-465) [345-F] Burchardt, Ralf (Bearbeitung); Borchert, Günter, Univ.-Prof.Dr.jur. (Leitung); Borchert, Günter, Univ.-Prof.Dr.jur. (Betreuung): Patientenbeschwerdestellen in den Krankenhäusern des Regierungsbezirks Düsseldorf. Explorationsstudie zur organisationalen Umsetzung des Paragraphen 5 KHG NRW INHALT: Ziel der Studie ist es, vor dem Hintergrund der unklaren rechtlichen Vorgaben des Paragraphen 5 KHG NRW eine Bestandsaufnahme zur gegenwärtigen Situation der Patientenbeschwerdestellen zu erstellen. Hierbei werden insbesondere den Fragen nachgegangen, welche organisationalen Formen die Patientenbeschwerdestellen beinhalten, welchen Arbeitsinhalten die Patientenfürsprecher nachgehen und auf welche Weise die Patientenbeschwerdestellen institutionell im System Krankenhaus verankert sind. ZEITRAUM: 2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Düsseldorf METHODE: Empirisch-deskriptiv; quantitativ. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Burchardt, R.: Patientenbeschwerdestellen in den Krankenhäusern des Regierungsbezirks Düsseldorf. Explorationsstudien zur organisationalen Umsetzung des Paragraphen 5 KHG NRW. Wuppertal 2001. ART: Diplom; Eigenprojekt BEGINN: 2001-09 ENDE: 2003-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB B Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Professur für Rechtswissenschaft, insb. Arbeits- und Sozialrecht (Gaußstr. 20, 42097 Wuppertal) KONTAKT: Bearbeiter (Tel./ Fax: 0214-8202588, e-mail: [email protected]) [346-F] Cebulla, Marian, Dipl.-Psych.; Kränzlin, Nicola, Dipl.-Psych.; Quadflieg, Norbert, Dipl.Psych. (Bearbeitung); Fichter, Manfred, Prof.Dr. (Leitung): Therapieevaluation zur Wirksamkeit angeleiteter manualisierter Selbsthilfe als Vorstufe der stationären Behandlung bei Magersucht INHALT: Empirische Überprüfung einer der stationären Behandlung vorgeschalteten, angeleiteten Selbsthilfe auf der Basis eines Selbsthilfemanuals bei Magersüchtigen. METHODE: Interventionsstudie mit Untersuchungsgruppe und Kontrollgruppe. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 120; stationäre Patienten; Auswahlverfahren: sukzessive Aufnahmen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2000-10 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Christina-Barz-Stiftung INSTITUTION: Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Forschungsbereich Epidemiologie und Evaluation (Nußbaumstr. 7, 80336 München) 208 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation KONTAKT: Leiter (Tel. 08051-68-3510, e-mail: [email protected]) [347-L] Denhardt, Rene: Schamanismus und Schizophrenie, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 19, Volkskunde/ Ethnologie: Abt. B Ethnologie, Bd. 63), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 127 S., ISBN: 3-63150885-9 (Standort: ULB Münster(6)-3F46123) INHALT: "Die Arbeit untersucht die schon in der Vergangenheit mehrfach diskutierte Frage nach einem Zusammenhang zwischen Schamanen und Schizophrenen. Sie schließt dabei erstmals nicht in der Psychiatrie behandelte Menschen mit schizophrenietypischen Symptomen mit ein und schafft so eine neutrale Vergleichsebene. Dieser Ansatz führt in einem qualitativen Vergleich zu dem Ergebnis, dass zwischen berufenen sibirischen Schamanen und Menschen mit schizophrenietypischen Symptomen wesentliche Übereinstimmungen bestehen. Dabei führen mangelnde Integrationsmöglichkeiten in der westlichen Kultur meist zu einer Pathologisierung der Symptome, während in schamanistischen Kulturen schizophrenietypisches Erleben als direkter Kontakt zu den Geistern gesehen wird, so dass negative Folgen weitgehend ausbleiben." (Textauszug) [348-L] Doblhammer, Gabriele: Differences in lifespan by month of birth for the United States: the impact of early life events and conditions on late life mortality, (MPIDR Working Paper, 2002-019), Rostock 2002, 48 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-019.pdf) INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht die Mechanismen, die die Unterschiede in der Lebenserwartung für verschiedene Geburtsmonate verursachen. Die Autorin findet anhand von 15 Million us-amerikanischen Sterbeurkunden für die Jahre 1989 bis 1997 bedeutende Unterschiede bezüglich des Durchschnittsalters zum Todeszeitpunkt, bezogen auf den Geburtsmonat. Diejenigen, die im Herbst geboren wurden, leben 0.44 Jahre länger als diejenigen, die im Frühjahr geboren wurden. Der Unterschied hängt von der ethnischen Zugehörigkeit, der Geburtsregion, dem Familienstand und der Ausbildung ab. Die Unterschiede sind bei denjenigen mit einem geringeren Bildungsniveau, den niemals Verheirateten und den Schwarzen am größten. Die Unterschiede treten stärker im Süden als im Norden hervor. Sie sind für Männer nur geringfügig größer als für Frauen. Das Geburtsmonatsmusters von Schwarzen unterscheidet sich erheblich vom dem der Weißen. Die Autorin belegt, dass dieser Unterschied stark damit zu zusammenhängt, ob eine Person einen städtischen oder ländlichen Geburtsort hat. Es wird ein bedeutendes Geburtsmonatsmuster für alle Hauptursachen des Todes, einschließlich Herzgefäßerkrankungen, bösartige Geschwüre, insbesondere Lungenkrebs und andere natürliche Krankheiten wie chronische obstruktive Lungenkrankheit oder ansteckende Krankheiten, festgestellt. Die Autorin weist die These zurück, dass die Unterschiede bezüglich der Lebensdauer bezogen auf den Geburtsmonat durch saisonale Unterschiede hinsichtlich des Tageslichtes oder der Temperatur verursacht werden. Die vorgestellten Resultate stimmen mit der Erklärung überein, dass die saisonalen Unterschiede wegen der Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft und des Kontaktes mit ansteckenden Krankheiten im frühen Lebensalter zu unterschiedlicher Lebensdauer bezogen auf den Geburtsmonat führen. (ICDÜbers) soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 209 [349-F] Döpfner, Manfred, Prof.Dr.sc.hum. (Bearbeitung): Wirksamkeit indizierter Prävention bei external auffälligen Vorschulkindern INHALT: In einer randomisierten Kontrollgruppenstudie soll die Wirksamkeit indizierter Präventionsmaßnahmen für Familien mit Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren evaluiert werden, die bereits Symptome externaler (hyperkinetischer oder aggressiver) Verhaltensstörungen aufweisen. Ziel der Studie ist die Überprüfung der Wirksamkeit einer adaptierten Fassung des Therapieprogramms für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten THOP. Das Präventionsprogramm soll aus zwei Hauptkomponenten bestehen, einem ElternProgamm und einem Erzieher-Programm für Erzieherinnen im Kindergarten. Beide Programme (jeweils 10 Sitzungen) werden parallel in Gruppen anhand von Manualen durchgeführt. Hauptkriterium ist die Reduktion von externalen Störungen im Elternurteil und im Urteil der Kindergarten-Erzieherinnen. Kontrollgruppe und Interventionsgruppe, in der sowohl das Eltern- als auch das Erzieher-Programm durchgeführt wird, bestehen aus jeweils 105 Kindern, die anhand eines Screenings ermittelt werden. Geplant ist eine Verzahnung dieses Projektes mit dem gleichzeitig beantragten Projekt Hahlweg zur Wirksamkeit universeller Präventionsmaßnahmen zur Reduktion von Verhaltensstörungen bei Kindern im Vorschulalter, in dem die Wirksamkeit des Triple-P (Positive Parenting Program) überprüft werden soll. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Robert-Koch-Str. 10, 50931 Köln) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [350-L] Ebert, Michael: Talcott Parsons - seine theoretischen Instrumente in der medizinsoziologischen Analyse der Arzt-Patienten-Beziehung, (Soziologische Studien), Aachen: Shaker 2003, 150 S., ISBN: 38322-1140-3 (Standort: UB Bonn(5)-P2003-702) INHALT: Die vorliegenden Studie verfolgt einen in der Medizinsoziologie bisher selten eingeschlagenen Ansatz. Es geht nicht um eine Überprüfung der Frage, ob Parsons' Aussagen zum Arzt-Patienten-Verhältnis immer noch ihre Gültigkeit haben oder jemals gehabt haben, sondern vielmehr darum, den Gehalt seiner theoretischen Instrumente zur Analyse medizinsoziologisch relevanter Sachverhalte zu verdeutlichen. Dies geschieht auf einer empirischen und einer theoretischen Ebene, weshalb die Studie weder als rein theoretisch noch als vorwiegend empirisch anzusehen ist. Dieser doppelte Ansatz leitet sich aus der Tatsache ab, dass sich Parsons selbst als Theoretiker in zweierlei Hinsicht sah. Es ging ihm zum einen um die Entwicklung theoretischer Instrumente, die er zum anderen zur Analyse sozialer Sachverhalte einzusetzen versuchte. So sind viele seiner Abhandlungen letztlich nur Anwendungsbeispiele seines theoretischen Instrumentariums. Die Konvergenz der Pattern Variables und des VierFunktionen-Schemas wird anhand des Therapieverlaufs als ein Prozess der sozialen Kontrolle devianter Motive demonstriert. Das präsentierte Modell dient insgesamt als Orientierung für die empirische Forschung. (ICA2) [351-F] Ehrhardt, Maren (Bearbeitung): Hausärztliche Behandlungsstrategien und Patientencompliance bei Varicosis 210 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation INHALT: Teilprojekt 1: Symptompräsens; Diagnostik; Überweisungsverhalten; therapeutische Konzepte; Patientencompliance in der Hausarztpraxis. Teilprojekt 2: Einzelfallanalysen (s.o.). Teilprojekt 3: Erstellung und Implementierung einer evidenzbasierten Leitlinie zum Thema "Variosis". GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg und Schleswig Holstein METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 50; Einzelfallanalysen, Patientenakten). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 500, -250, Rücklauf ca. 39 %-; Ärzte in Hamburg und Schleswig Holstein; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Abstract zur DEGAMTagung 2000, Ulm.+++Abstract zur WONCA-Tagung 2001, Durban S.A.+++Abstract zur DEGAM-Tagung 2001, Hannover.+++Abstract und Symposium Evidenzbetrieb Medizin. Freiburg 2003. ART: gefördert BEGINN: 2000-04 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Paul-Gerson-Unna-Stiftung INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum HamburgEppendorf Institut für Allgemeinmedizin (Martinistr. 52, 20246 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0401-42803-4433, e-mail: [email protected]) [352-F] Eller, Martina, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Satzinger, Walter, Dr. (Leitung): Diabetes Management: die Bedeutung des Versorgungssystems, persönlichen Verhaltens und sozialen Umfelds für die Bewältigung chronischer Erkrankung INHALT: Das Hauptziel des Projekts ist die Entwicklung und Erprobung von Kriterien für die Beurteilung von Struktur und Prozess der Diabetikerversorgung durch: Erfassung und Analyse der patientenseitigen Wahrnehmung (Orientierungshilfen, Suchprozesse, Abschätzung der Zugänglichkeit) und Nutzung (Häufigkeit/ Intensität/ Kontinuität, Versorger- und Therapietreue) medizinischer und nicht-medizinischer Versorgungsangebote für Diabetiker (Allgemein-/ Fachärzteschaft, Diabetesambulanz, Auxiliardienste, Schulungen) sowie des Laiensystems (informelles soziales Netzwerk, Selbsthilfegruppen); Bestandsaufnahme und Bewertung des diabetes-bezogenen Versorgungsangebots in der Region Augsburg; Ermittlung der Patientenurteile über die Diabetesversorgung, differenziert nach behandelnden oder betreuenden Professionen und Institutionen; Identifizierung förderlicher und hinderlicher Bedingungen und Faktoren für die Akzeptanz von Diabetes Disease Management Programmen (DMP) durch DiabetikerInnen sowie Leistungserbringer und deren Einrichtungen; Beschreibung von Trends in der Diabetikerversorgung durch Längsschnitterhebung. ZEITRAUM: 2004/2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Augsburg METHODE: Längsschnitt- und Trendanalyse von Daten von 1994/95 mit ca. 200 Diabetikern aus der Region Augsburg im Rahmen des bevölkerungsbezogenen KORA-Studienansatzes; Implementationsanalyse des Diabetes-DMP; Befragung von Patienten, ihren Behandlern sowie Experten des regionalen Gesundheitswesen; Methodenmix aus schriftlichen und (standardisierten bzw. leitfadengestützten) telefonischen Befragungen sowie einem ExpertenWorkshop. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 15). Qualitatives Interview (Stichprobe: 5). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 200; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 150; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 211 INSTITUTION: GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen -IGM- (Postfach 1129, 85758 Neuherberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-3187-4169, e-mail: [email protected]); Leiter (Tel. 089-31874175, e-mail: [email protected]) [353-F] Englert, Nicole, Dipl.-Psych.; Paul, Juliane, Dipl.-Psych.; Franco, Ljudmila; Lechler, Pierre; Haapanen, Hanna; Froschmayr, Ines; Petrucci, Marco (Bearbeitung); Barth, Jürgen, Dr.phil.; Härter, Martin, Priv.Doz.Dr.; Bengel, Jürgen, Prof.Dr. (Leitung): Effektivität und Effizienz einer leitlinienorientierten Behandlung (LOB) von Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen und komorbiden psychischen Störungen INHALT: Das Projekt basiert auf folgenden epidemiologischen Befunden: 1. Prospektive Studien konnten zeigen, dass Depressivität mit einer erhöhten kardiovaskulären Morbidität assoziiert ist. 2. Komorbiditätsstudien zeigten eine Prävalenz depressiver Störungen bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen von ca. 19 Prozent. 3. Patienten mit einer manifesten kardiovaskulären Erkrankung (Bypass, Infarkt) und einer depressiven Störung haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, in den folgenden sechs bis zwölf Monaten zu versterben als Patienten ohne komorbide psychische Störung. Ziel der Studie ist es, eine spezifische leitlinienorientierte Behandlung für Patienten mit koronaren Herzerkrankungen und komorbiden depressiven Störungen in der stationären Rehabilitation zu entwickeln. Die Effektivität und Effizienz dieser spezifischen Behandlung soll untersucht werden. ZEITRAUM: 2002-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Freiburg im Breisgau METHODE: Bei der Intervention wird zwischen einer psychotherapeutischen und einer psychopharmakologischen Behandlung unterschieden. Psychotherapeutische Behandlung: Die Intervention zur Behandlung depressiver Störungen in der kardiologischen Rehabilitation besteht aus verschiedenen Modulen, zu deren Durchführung sechs Sitzungen a 50 Minuten vorgesehen sind. Dieser moduläre Aufbau basiert auf der Annahme, dass Patienten mit unterschiedlichem Vorwissen, unterschiedlicher Behandlungsgeschichte und einem heterogenen Erkrankungsbild eine individuelle Anpassung des therapeutischen Vorgehens verlangen. Verbindlich für alle Patienten die eine LOB erhalten erfolgen die Rückmeldung der diagnostischen Befunde, die Patientenedukation und die Motivierung/ Zielbestimmung zu Beginn der Behandlung sowie eine weiterführende Behandlungsempfehlung zum Ende. Individuell für jeden Patienten entscheidet der Therapeut, ob ein Krisenmanagement erforderlich ist oder mit der normalen PROTeCD-Behandlung, d.h. mit der Aktivierung des Patienten und dem Besprechen dysfunktionaler Kognitionen, fortgefahren werden kann. Das Vorgehen während der Intervention stützt sich dabei auf die individuellen Ressourcen des Patienten. Medikamentöse Behandlung: Für Patienten mit mittelgradiger oder schwerer depressiver Störung erfolgt die Empfehlung einer Medikation mit einem SSRI (Dosierung 50-100 mg) durch einen psychiatrischen Konsiliarius. Design: Alle neu aufgenommenen Patienten mehrerer kardiologischer Rehabilitationseinrichtungen werden auf ihre psychische Belastung bei Aufnahme untersucht (Screening mit der HADS). Liegen bei psychisch belasteten Patienten nach einem klinischen Interview (SKID) Hinweise auf eine depressive Störung und eine entsprechende Einverständniserklärung zur Teilnahme vor, erfolgt eine randomisierte Zuweisung des Patienten zur Kontroll- bzw. Experimentalgruppe. Outcome-Parameter (Depressivität, psychische Belastung, Lebensqualität, Risikofaktoren etc.) sowie ökonomische Parameter (Zahl der Arztbesuche, Behandlungskosten etc.) werden für alle Studienpatienten erfasst. Messzeitpunkte sind bei 212 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation Aufnahme und Entlassung aus der stationären Rehabilitation sowie zwei, vier und sechs Monate nach Abschluss der stationären Behandlung. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2.000; alle neu aufgenommenen Patienten mehrerer kardiologischer Rehabilitationseinrichtungen; Auswahlverfahren: HADS). Klinische Befragung, schriftlich; Interviews (Stichprobe: 100; klinische Stichprobe; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Barth, J.; Bengel, J.: Rehabilitation bei ischämischen Herzkrankheiten. in: Schwarzer, R.; Jerusalem, M.; Weber, H. (Hrsg.): Gesundheitspsychologie von A bis Z. Göttingen: Hogrefe 2002, S. 448-451.+++Barth, J.; Englert, N.; Paul, J.; Härter, M.; Bengel, J.: Psychotherapeutic resource-orientated treatment for cardiac patients with depression (PROTeCD). Ergebnisse einer Interventionsstudie in der kardiologischen Rehabilitation. in: Koch, U.; Pawils-Lecher, S. (Hrsg.): Psychosoziale Versorgung in der Medizin. Lengerich: Pabst 2003, S. 212.+++Härter, M.: Psychische Störungen bei körperlichen Erkrankungen. in: Psychotherapie, Psychosomatik, medizinische Psychologie, 2000, 50, S. 274286.+++Härter, M.; Bengel, J.: Psychische Beeinträchtigungen und Störungen bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Epidemiologie und Implikationen für die medizinische Rehabilitation und Nachsorge. in: Strauß, B. (Hrsg.): Psychotherapie in der Medizin. Jahrbuch der Medizinischen Psychologie. Göttingen: Hogrefe 2002, S. 23-42.+++Heßlinger, B.; Härter, M.; Barth, J.; Klecha, D.; Bode, C.; Walden, J.; Bengel, J.; Berger, M.: Komorbidität von depressiven Störungen und Herzerkrankungen - Implikationen für Diagnostik, Pharmakound Psychotherapie. in: Nervenarzt, 2002, 73, S. 205-218. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: Landesversicherungsanstalt Baden-Württemberg; Verband Deutscher Rentenversicherungsträger -VDR- e.V.; Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Abt. Rehabilitationspsychologie (79085 Freiburg im Breisgau); Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychosomatik Abt. für Psychiatrie und Psychotherapie mit Poliklinik (Hauptstr. 5, 79104 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Barth, Jürgen (Dr. Tel. 0761-203-3053, e-mail: [email protected]); Härter, Martin (Dr. Tel. 0761-270-6900, e-mail: [email protected]) [354-F] et alii (Bearbeitung); Ermann, Michael, Prof.Dr.; Fenzel, Thomas; Mertens, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Traumforschung - Bruxismusstudie INHALT: Unterscheiden sich Patienten mit gravierendem Bruxismus, der vor allem während der REM-Phase auftritt, von Patienten, bei denen Bruxismus während der gesamten Nacht auftritt, durch vermehrtes Vorliegen von neurotischen Konflikten (insbesondere von unterdrückter Aggression), unterschiedliche Bindungsstile (Erwachsenen-Bindungsprototypen-RatingEBPR), vermehrtes Auftreten von "dicken" Grenzen (Boundary-Fragebogen) und in der Wahrnehmung interpersonaler Probleme (IIP)? ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Department Psychologie Abt. Klinische Psychologie und Psychotherapie (Leopoldstr. 13, 80802 München) soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 213 KONTAKT: Mertens, Wolfgang (Prof.Dr. Tel. 089-2180-5170, e-mail: [email protected]) [355-F] et alii (Bearbeitung); Mertens, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Prospektive Langzeitstudien (Prozess- und Ergebnisforschung) über tiefenpsychologisch fundierte und analytische Psychotherapie INHALT: Therapieerfolg, Aufschlüsse über die Dauer von Therapien bei unterschiedlichen Krankheitsbildern - welche Modifikationen des analytischen Verfahrens sind sinnvoll? ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Department Psychologie Abt. Klinische Psychologie und Psychotherapie (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 089-2180-5170, e-mail: [email protected]) [356-F] Fegert, Jörg M., Prof.Dr.; Kölch, Michael, Dr. (Leitung): Aufklärung und Information von Kindern, Jugendlichen und Eltern im Rahmen klinischer Studien. Forschungsprojekt zur Erfassung von Kompetenzen Minderjähriger bei klinischen Studien Aufklärungsinhalte zu verstehen und zur Altersabhängigkeit der Zustimmungsfähigkeit INHALT: Ziele des Projekts sind: Generierung empirischer Daten zu Fähigkeiten Minderjähriger einzuwilligen/ zuzustimmen; Definition von Partizipationsmöglichkeiten Minderjähriger nach den gesetzlichen Bestimmungen; Formulierung von Standards und Leitfäden zur Aufklärung; Entwicklung von Dokumentationsstandards; Entwicklung von Informationsmaterialien. Ausgangspunkt des Projekts ist die unbefriedigende Versorgung von Minderjährigen mit zugelassenen Medikamenten. Ursache dafür ist die geringe Zahl an klinischen Studien bei Minderjährigen. Da es sich bei Minderjährigen um nichteinwilligungsfähige Patienten handelt, ist der Komplex Aufklärung ethisch, rechtlich und psychologisch besonders schwierig und wichtig. Gesetzliche Regelungen national wie international fordern vermehrt die Einbeziehung des Minderjährigen in den Aufklärungsprozess ein. Bisher gibt es aber kaum empirische Daten zu diesem Bereich. Das Projekt soll die alters- und störungs-/ krankheitsbedingten Fähigkeiten und Bedürfnisse minderjähriger Patienten und Probanden sowie ihrer Angehörigen im und am Aufklärungsprozess untersuchen. Dabei werden quantitative und qualitative Verfahren eingesetzt, wie etwa das Mac Arthur Competence Assessment Tool for Clinical Research (MacCAT-CR, Grisso & Appelbaum 2001). Ziele sind eine verbesserte Studienaufklärung und ein Beitrag zu einer besseren Versorgung Minderjähriger mit erprobten und sicheren Medikamenten. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie (Steinhövelstr. 5, 89075 Ulm) KONTAKT: Fegert, Jörg M. (Prof.Dr. Tel. 0731-500-33544, e-mail: [email protected]); Kölch, Michael (Dr. Tel. 0731-500-33584, e-mail: [email protected]) 214 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation [357-F] Fehr, Manuela, Dipl.-Soz.; Neupert, Bianca, M.A.; Günther-Grahl, Nicole (Bearbeitung); Slesina, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Evaluation beruflicher Rehabilitations-Maßnahmen am Beispiel von Einrichtungen der ambulanten und stationären beruflichen Rehabilitation INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik Sektion Medizinische Soziologie (Harz 42a, 06097 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-557-1160, e-mail: [email protected]) [358-F] Felber, Werner, Prof.Dr.med.; Niklewski, G., Dr.Dr.; Schmidtke, Armin, Prof.Dr.; Hautzinger, Martin, Prof.Dr. (Bearbeitung); Hegerl, Ulrich, Prof.Dr.med. (Leitung): Suizidpräventive Wirksamkeit eines lokalen Awareness-Programmes in Nürnberg INHALT: Entsprechend der Größe des diagnostischen und therapeutischen Defizits bei Depressionen und deren Bedeutung in der Verminderung von Suizidhäufigkeit werden Beratungen und Schulungen von nicht-nervenärztlichen Fach- und Allgemeinärzten sowie zahlreichen anderen Bevölkerungsgruppen durchgeführt. Diese Beratungsleistung wird im Rahmen des Kompetenznetzes Depression, Teilprojekt 1 - Suizidalität - durchgeführt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nürnberg ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Füchsleinstr. 15, 97080 Würzburg); Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Nußbaumstr. 7, 80336 München); Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften, Psychologisches Institut Abt. Klinische und Physiologische Psychologie (Friedrichstr. 21, 72072 Tübingen); Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden) [359-L] Ferri, Anthony: Communicating heart disease: myth and magic, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 51/2003, Nr. 3-4, S. 395-406 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550) INHALT: "Mediale Darstellungen und die dadurch konstruierten Mythen über Herzkrankheiten führen zu einer Dramatisierung der Medizin jenseits ihres grundsätzlichen Kontextes und ihrer Grundlagen. Der vorliegende Beitrag untersucht die Rolle von Mythen in der medienbezogenen Darstellung von Herzkrankheiten. Außer der simplen Verbreitung ungenauer Informationen oder Mythen über Herzkrankheiten können Medien - unbewusst - dazu beitragen, Herzkrankheiten durch die dramatische Darstellung zu fördern. Die Analyse stellt dar, wie Mythen in der USamerikanischen Kultur erlebt werden, welche Funktionen und Auswirkungen sie haben. Es wird gezeigt, dass die mediale Darstellung von Herzkrankheiten eher dem Mythos denn der Wissenschaft folgt, was wiederum zu Fehlinformationen über die Krankheit auf Seiten der Rezipienten führt." (Autorenreferat) soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 215 [360-L] Fiedler, Georg; Neverla, Irene: Suizidforen im Internet: Überblick zum Forschungsstand und weiterführende Perspektiven, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 51/2003, Nr. 3-4, S. 557-581 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550) INHALT: "Im Internet finden sich Websites, Newsgroups, Mailinglisten, Foren und Chatrooms, die sich mit dem Suizid befassen. Dabei kann es sich um Sachinformationen professioneller Suizidpräventionseinrichtungen handeln oder um den Gedankenaustausch zwischen suizidgefährdeten Menschen, aber auch um drastische Beschreibungen von Suizidmethoden. Der Beitrag befasst sich zunächst mit Suizid als sozialem Phänomen und Thema in verschiedenen Kommunikationsformen, um sich dann auf 'Suizidforen' in Newsgroups, Mailinglisten, Foren und Chatgroups zu konzentrieren. Vorgestellt werden empirische Befunde über Angebotsformen und Nutzungsweisen von Suizidforen. Auf theoretischer Ebene wird vorgeschlagen, Suizidforen als soziale Räume mit Öffentlichkeitscharakter zu betrachten. Suizidforen erfüllen Funktionen der Konstruktion von Identität, sozialen Beziehungen und virtuellen Gemeinschaften in einem netzspezifischen Kommunikationsrahmen. Die empirische und theoretische Bestandsaufnahme führt zur Forschungsthese, das Internet biete ein spezifisches Potenzial für akut oder chronisch suizidgefährdete Menschen. Es wird eine Form der selbst kontrollierten und geschützten Kommunikation möglich, in die die Nutzer ansonsten tabuisierte Gedanken jederzeit und anonym einbringen, aus der sie sich aber auch jederzeit wieder zurückziehen können. Wie jede reale soziale Beziehung birgt auch die Kommunikation im Internet Risiken ebenso wie spezifische sozioemotionale Gratifikationen und damit Chancen für Suizidgefährdete." (Autorenreferat) [361-F] Fitzek-Toepsch, Bozena, Dipl.-Psych.; Grimm, Katrin, Dipl.-Heilpäd. (Bearbeitung); Lauth, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung): Kölner Elterntraining (KET): Anleitung von Eltern sozial auffälliger und aufmerksamkeitsgestörter Kinder - Schaffung eines entsprechenden Kompetenznetzes unter den psychosozialen Versorgungseinrichtungen Nordrhein-Westfalens INHALT: Das Ziel des Projektes besteht darin, ein ökonomisches und möglichst hochwirksames Elterntraining für Familien und sozial auffällige Kinder im Alter von 5-13 Jahren an regionalen Versorgungseinrichtungen (etwa Familienberatungsstellen, Erziehungsberatungsstellen, ambulante kinderpsychiatrische Einrichtungen) zu verankern. Ein solches Training ist zumeist sehr wirksam, es bedarf jedoch einer speziellen Anregung und Begleitung, um es an Versorgungseinrichtungen einzurichten und zum regelmäßigen Versorgungsangebot zu machen. Zur Zeit fehlt es an solchen gruppenorientierten spezifischen Angeboten "vor Ort". Dieses Training wendet sich an Familien (Eltern) mit expansiv verhaltensauffälligen Kindern (etwa Hyperaktivität, oppositionelles Trotzverhalten, soziale Störungen). Es soll den Eltern "vor Ort" Fertigkeiten vermitteln, besser auf das Kind einzugehen und somit den Familienalltag leichter und für alle Beteiligten angenehmer gestalten zu können. Das Training soll Gruppen von ca. vier bis acht Personen (die Gruppenstärke kann variabel gehandhabt werden) von der Beratungseinrichtung regelmäßig angeboten werden. Es soll - die hinreichende Bewährung vorausgesetzt - zum Standardangebot der jeweiligen Versorgungseinrichtung werden. Der Bedarf an einem Training für Eltern von sozial auffälligen ("schwierigen") Kindern, die zumeist eine ungünstige Entwicklungsprognose haben, ist groß. Dies liegt einerseits daran, dass die therapeutische Versorgung meistens auf Einzelbehandlungen beruht, weil diese 216 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation leichter organisiert und "störungsfreier" durchgeführt werden können (z.B. Terminabsprachen, Zusammenstellung der Teilnehmergruppe). Andererseits fehlt es momentan an geeigneten Elterntrainings, die bei den Zielpersonen (den Eltern) Anklang finden. Die Wirksamkeit von solchen Elterntrainings ist groß. Erfreulicherweise beschränken sich die Effekte nicht nur darauf, dass bestehende Probleme verringert werden. Vielmehr verbessern die Eltern auch ihre Fähigkeit, zukünftige Erziehungsschwierigkeiten besser angehen zu können. Zudem ist zumeist auch eine positive Veränderung der Beziehung zu den Kindern und eine günstigere Kommunikation in der Familie sowie unter den Eheleuten festzustellen. Insofern haben gute und konstruktive Elterntrainings zumeist Langzeitwirkung in Form direkter und indirekter Wechselwirkungen und sind (sekundär) präventiv wirksam. Ziele für ein alltagstaugliches Elterntraining: Die Eltern sollen die Erziehungsschwierigkeiten, die sie täglich erleben, alltagsnah aber konstruktiv wahrnehmen und erklären (z.B. die Schwierigkeiten konkret benennen, ohne sie zu übertreiben; alltagsnahe Gründe dafür finden, dass etwas "schief gelaufen" ist). Die Eltern sollen Zug um Zug eine positivere Beziehung zu den auffälligen Kindern aufnehmen (z.B. Stärken des Kindes sehen, unbelastete Situationen erleben, Tagebuch über Dinge die gelingen führen). Die Eltern sollten das Kind vor allem mit Belohnung und Ermutigung lenken. Die Eltern sollten lernen, wie sie das Kind angemessen mittels Anweisungen anleiten können und wie sie besonders schwierige Situationen (z.B. Hausaufgaben machen, zu Bett bringen) angehen sollten. Der Vater sollte vermehrt in die Erziehung einbezogen werden und die Mutter entlasten. Sonstige familiäre Belastungen (z.B. Partnerschaftskonflikte) sollten zumindest begrenzt werden. Das Elterntraining ist paradigmatisch angelegt. Es erklärt den Eltern also keine allgemeinen Regeln, die die Eltern aus sich heraus auf ihren Alltag übertragen sollen, sondern greift ihre Alltagsprobleme als Beispiele auf und entwickelt Lösungen dafür (z.B. angemessene Erklärungen für die Schwierigkeiten, konstruktivere Erziehungsmaßnahmen). Die Lösungen sollen ganz maßgeblich von der Elterngruppe entwickelt werden, weshalb das Training auch in Gruppen von gleichbetroffenen Eltern stattfindet, was in der Regel die Eigenaktivitäten der Eltern verstärkt. Das Elterntraining ist konkret, orientiert sich also direkt an den Alltagsproblemen der Eltern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Das Elterntraining wird in vier Phasen an ausgewählten regionalen Versorgungseinrichtungen Nordrhein-Westfalens implementiert: 1. Phase: Manualisierung eines (präventiven) Kurzzeittrainings für Eltern - Ausarbeitung eines Elterntrainings, das sich als kurzzeitige Intervention versteht und in Gruppen von ca. vier bis acht Personen (z.B. 2 Elternpaare und 3 Elternteile) durchgeführt wird. Hierzu wurden im Rahmen einer Doktorarbeit, die gerade geschlossen wird, bereits umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Das hier ausgearbeitete Training erweist sich als wirksam und praktikabel, es eignet sich auch zur Vermeidung von Verhaltensstörungen (präventiver Charakter). Dieses Training soll ausgearbeitet und in einem Manual, das eine genaue Praxisanleitung für andere Anwender enthält, zusammengefasst werden. 2. Phase: Optimierung ("up dating") des Elterntrainings: Das Elterntraining soll mit zwei bis drei Gruppen an der Ambulanz für aufmerksamkeitsgestörte Kinder an der Universität zu Köln nochmals erprobt und gegebenenfalls überarbeitet werden. Das bereits erarbeitete Manual wird in dieser Phase noch einmal optimiert. 3. Phase: Schaffung eines Kompetenznetzes: Das Elterntraining soll an 14 Orten in NRW dezentral (beispielsweise in Familienberatungsstellen, Erziehungsberatungsstellen, Kinder- und Jugendpsychiatrien, Schwerpunktpraxen) verankert werden. Um das zu erzielen, wird folgender Weg beschritten: Das Training wird den interessierten Mitarbeitern dieser Versorgungseinrichtung durch die Universität zu Köln vorgestellt. Das Training wird in den Räumen der Versorgungseinrichtung (also "vor Ort") angeboten (in-house-Konzept). Es wird daher gemeinsam von einem Mitarbeiter der Universität zu Köln und von einem bis zwei Mitarbeitern der Einrichtung durchgeführt. Die soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 217 MitarbeiterInnen der Versorgungseinrichtung übernehmen einzelne Aufgaben (beispielsweise: Co?Training, Leitung einzelner Sitzungen). Das Elterntraining wird sodann von der Versorgungseinrichtung und deren MitarbeiterInnen allein und regelhaft durchgeführt. Über diese Durchführung findet ein stetiger Erfahrungsaustausch mit MitarbeiterInnen der Universität statt (Coaching, Supervision, Beratung), an dessen Ende eine Tagung steht. Die Auswahl der Beratungsstellen kann nach regionalen Gesichtspunkten erfolgen und in der Absprache mit dem Ministerium festgelegt werden. 4. Phase: Tagung zur abschließenden Bewertung und Knüpfung eines Kompetenznetzes: Es findet eine Tagung der beteiligten Institutionen (Versorgungseinrichtungen) und der an der Trainingsdurchführung beteiligten MitarbeiterInnen statt. Dabei sollen nochmals die Standards, die optimierenden Bedingungen für die Durchführung des Trainings (Zeitgestaltung, Zusammensetzung der Eltern, Gruppe, Informierung und Aussprache der Eltern, Propagierung bzw. Bekanntmachung des Trainings in örtlichregionalen Einrichtungen) diskutiert und als Empfehlungen festgehalten werden. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Heilpädagogische Psychologie (Klosterstr. 79b, 50931 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-5520, e-mail: [email protected]) [362-F] Frank, Susanne, Dipl.-Psych.; Legner, Dr.; Schmidt, Dr.; Eilmes, Dr.; Keßler, Dr.; Collani, Elart von, Prof.Dr. (Bearbeitung); Vogel, Heiner, Dr.phil; Holderied, Anton, Dr.med (Leitung): Vergleich unterschiedlicher Systeme der sozialmedizinischen Begutachtung bei der Steuerung des Reha-Zugangs (Projekt C2 im Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbund Bayern) INHALT: Ein wichtiger Auftrag der Reha lautet: "Der richtige Patient muss zum richtigen Zeitpunkt in die richtige Reha-Einrichtung gelangen!" Um diesen Auftrag zu erfüllen, werden unterschiedliche Wege, die sich gegenseitig ergänzen, eingeschlagen (z.B. AU-DatenScreening, Öffentlichkeitsarbeit, Verbesserung der Zugangssteuerung). Eine zentrale Schaltstelle für die Steuerung des Reha-Zugangs liegt in der sozialmedizinischen Begutachtung der Rentenversicherungsträger. Hier werden - bei den einzelnen Trägern - unterschiedliche Verfahren und Verfahrenskombinationen angewandt. Insbesondere: 1. Begutachtung aufgrund von (haus-)ärztlichem Befundbericht und Selbstbeurteilungsbogen; 2. Begutachtung aufgrund von Untersuchungsbegutachtung im eigenen sozialmedizinischen Dienst; 3. Untersuchungsbegutachtung durch beauftragte Gutachter. Eine empirische und vergleichende Überprüfung dieser Verfahren hinsichtlich ihrer differentiellen Effektivität steht bislang aus. Es sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, um die (oft kritisierte) Fehlerquote bei der Auswahl der reha-bedürftigen Versicherten zu verringern. In einem ersten Schritt sollen dazu mittels einer vergleichenden Prüfung Aussagen über die Eignung der verschiedenen sozialmedizinischen Vorgehensweisen getroffen werden. Speziell soll nach Unterschieden in der Verfahrenseignung bei unterschiedlichen Fallkonstellationen gesucht werden, d.h. bei bestimmten Patientengruppen bzw. Fragestellungen (differentielle Validität). Auf der Grundlage einer Typisierung der Antragsteller (bzw. der vorliegenden Antragsunterlagen) werden dann Empfehlungen für die gezielte Nutzung der einzelnen Verfahren erarbeitet, z.B. in Form von zweistufigen Antragsverfahren in näher zu definierenden Fällen. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit den Sozialmedizinischen Diensten der bayerischen Landesversicherungsanstalten und der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (Fachgebiet Statistik) der Universität Würzburg. 218 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation METHODE: Es bestehen relevante Unterschiede in der Güte der Beurteilung der RehaBedürftigkeit zwischen den drei Arten der sozialmedizinischen Entscheidungsfindung, d.h. im Verhältnis der falsch positiven und der falsch negativen Entscheidungen zu den jeweils richtigen Entscheidungen. Die Güte der Beurteilungen unter Einbeziehung von Untersuchungsbegutachtungen (Form B oder C) ist besser als ohne deren Einbeziehung. Die vorgesehene Validierungsstudie wird im Sinne eines experimentellen Designs als Feldstudie umgesetzt. Die Reha-Antragsteller (n=400; Zeitstichprobe) eines Sozialmedizinischen Dienstes werden - im Anschluss an eine Fallgruppentypisierung - nach der Begutachtung von Befundbericht/ Selbstauskunftsbogen randomisiert auf eine der beiden Formen der Untersuchungsbegutachtung verteilt. Deren Ergebnis wird zunächst unabhängig vom Ergebnis der Erstbegutachtung festgestellt ("doppelblind"). Alle Antragsteller, die in beiden Beurteilungen (A bzw. B oder C) als nicht reha-bedürftig eingestuft werden, scheiden aus. Bei allen übrigen Antragstellern erfolgt eine Zuweisung zu einer Reha-Maßnahme aufgrund des Gutachterurteils. Außenkriterien: Ergebnis des IRES-Fragebogens (t1) und "Beurteilung der RehaBedürftigkeit durch Reha-Klinik" (t4 und t5). VERÖFFENTLICHUNGEN: Frank, S.; Vogel, H.; Holderied, A.; Schmidt, D.: Evaluation unterschiedlicher Systeme der sozialmedizinischen Verfahren der Reha-Zugangssteuerung. in: Das Gesundheitswesen, 62, 2000, 8-9, A97-A98.+++Dies.: Vergleich unterschiedlicher sozialmedizinischer Verfahren der Reha-Zugangssteuerung bei der Rentenversicherung. in: Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation, 15, 2002, 3, S. 107-112.+++Dies.: Vergleich unterschiedlicher Systeme der sozialmedizinischen Begutachtung bei der Steurung des RehaZugangs. in: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg.): 9. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium "Individualität und Reha-Prozess" vom 13. bis 15. März 2000 in Würzburg. DRV-Schriften, Bd. 20. Frankfurt am Main: VDR 2000, S. 230-231.+++Vogel, H.; Frank, S.; Faller, H.; Holderied, A.: Comparison of different methods of social medicine assessments used for the selection of patients for in-patient rehabilitation. 7th European congress of research in rehabilitation, 1st to 6th April 2001 in Madrid. ART: gefördert BEGINN: 1998-10 ENDE: 2002-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger -VDR- e.V.; Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. -DLR- Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Klinikstraße 3, 97070 Würzburg) KONTAKT: Holderied, Anton (Dr. Tel. 0931-802-158, Fax: 0931-802-655, e-mail: [email protected]); Vogel, Heiner (Dr. Tel. 0931-31-2713, Fax: 0931572096, e-mail: [email protected]) [363-F] Franke, U., Dr.; Eisenkopf, G., M.A.; Hüpper, B., Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Slesina, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Psychische und soziale Auswirkungen der Lungenkrebserkrankung auf die engste Bezugsperson des/ der Erkrankten (Teilprojekt 2 im Rahmen der HALLUCA-Studie) INHALT: keine Angaben ART: gefördert BEGINN: 1996-01 ENDE: 2002-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Gesundheit soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 219 INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik Sektion Medizinische Soziologie (Harz 42a, 06097 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-557-1160, e-mail: [email protected]) [364-F] Friedeburg, Ludwig von, Prof.Dr. (Leitung): Zusammenhänge individueller und institutioneller Konfliktgeschichte dissozialer, nicht beschulbarer Jugendlicher INHALT: Das interdisziplinäre Projekt untersucht in zehn Einzelfällen die Zusammenhänge von individueller und institutioneller Konfliktgeschichte bei dissozialen, nicht beschulbaren Jugendlichen. Zentrale Annahme der Studie ist, dass die Beziehungen dieser Jugendlichen mit den Institutionen von Schule und Jugendhilfe deshalb regelmäßig zu Macht-OhnmachtKonflikten eskalieren, weil diese Jugendlichen sehr gewaltsam ihre inneren Beziehungsmuster reinszenieren und die Institutionen darauf ihrerseits so reagieren, dass die unbewussten Erwartungen und Strategien der Jugendlichen bestätigt und verstärkt werden. Die Untersuchung solcher Verstrickungen zwischen individueller und institutioneller Konfliktgeschichte erfordert eine psychoanalytisch orientierte Einzelfallanalyse und eine soziologisch orientierte Konfliktanalyse. Die interdisziplinäre Reflexion der Befunde aus beiden Untersuchungsperspektiven verspricht Einsichten darüber, wie sich individuelle und institutionelle Bedingungen der Entwicklung von sozialer Desintegration verzahnen und ob es hier typische Mechanismen von Wechselwirkungen gibt, deren Verständnis Voraussetzung dafür ist, sie aufzulösen. Die einzelfallorientierte und qualitative Untersuchung von Konfliktverläufen wird durch eine hessenweite Erhebung bei Jugend- und Schulämtern ergänzt. ART: gefördert BEGINN: 1999-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Institut für Sozialforschung -IFS- an der Universität Frankfurt am Main (Senckenberganlage 26, 60325 Frankfurt am Main) KONTAKT: Institution (Tel. 069-75618316, Fax. 069-749907, e-mail: [email protected]) [365-F] Friedl-Huber, Almut, Dipl.-Psych.; Schowalter, Marion, Dr.; Vogel, Heiner, Dr. (Bearbeitung): Rehabilitation chronisch kranker Jugendlicher: eine Versorgungsanalyse INHALT: Im Rahmen des Forschungsvorhabens wird folgenden Fragen nachgegangen: Wie ist die momentane Versorgungslage allgemein und bezüglich stationärer Rehabilitation (örtlich, quantitativ und qualitativ)? Welche Rahmenbedingungen oder anderen Einflüsse sind für die unzureichende Inanspruchnahme stationärer Rehabilitation von Bedeutung? Und in welchem Umfang wird während der Reha auf die Berufsfindung eingegangen? Die Untersuchung konzentriert sich schwerpunktmäßig auf die vier Krankheiten Diabetes mellitus, Mucoviszidose, Rheuma und angeboren Herzfehler. Vor dem Hintergrund steigender Prävalenz chronischer Krankheiten und der Notwendigkeit, die Besonderheiten der Betroffenen in jungen Jahren zu berücksichtigen, werden die Fragen schwerpunktmäßig für die Altersgruppe der 14- bis 18Jährigen untersucht. Im Vorfeld der Studie wurde eine Umfrage bei Fachverbänden und Institutionen zu oben genannten Fragen mit der Bitte um eine erste Einschätzung zur Thematik durchgeführt. Sodann werden vorhandene Statistiken recherchiert und integriert, Betroffene, 220 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation Angehörige und Behandlungsexperten befragt und verschiedene Aspekte in den entsprechenden Rehabilitationseinrichtungen untersucht. Ziel ist es, einen umfassenden Versorgungsüberblick zu erstellen, Fakten und Bewertung des Versorgungsstandes darzustellen und konkrete Veränderungsnotwendigkeiten und -möglichkeiten aufzuzeigen. ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Klinikstraße 3, 97070 Würzburg) KONTAKT: Schowalter, Marion (Dr. Tel. 0931-31-2713, Fax: 0931-888-7152, e-mail: [email protected]); Vogel, Heiner (Dr. Tel. 0931-31-2718, Fax: 0931-888-7152, email: [email protected]) [366-F] Fügemann, Christiane, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Minsel, Wolf-Rüdiger, Prof.Dr.; Jockenhövel, F., PD Dr. (Leitung): Klimakterium beim Mann - Effekte von Testosteron-Undecanoat bei Männern mit Borderline-Testosteron auf Beschwerdeerleben, Persönlichkeitsvariablen und Lebenszufriedenheit INHALT: Der Einfluss von Testosteron-Undecanoat bei Männern mit Borderline-Testosteron im Alter von 50 bis 75 Jahren auf klimakterische Beschwerden, Depressivität, Persönlichkeitsvariablen und verschiedene Aspekte von Lebenszufriedenheit soll in einer randomisierten, klinisch kontrollierten Doppel-Blind-Studie über die Dauer von 12 Monaten erfasst werden. Dabei werden als moderierende Variablen Streßbewältigungsstrategien und emotionale Labilität überprüft. ART: gefördert ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution; Univ. Köln, Medizin Klinik II u. Poliklinik f. Innere Medizin INSTITUTION: Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Arbeitsgruppe Klinische Psychologie (Gronewaldstr. 2, 50931 Köln) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-470-4724, Fax: 0221-470-5105, e-mail: [email protected]) [367-F] Garlichs, Ariane, Prof.Dr.; Kächele, Horst, Prof.Dr.; Michel, Margret, M.A.; Sogel, Guenter; Strauss, B., Prof.Dr. (Bearbeitung); Lenkitsch-Gnädinger, Dorothea; LeuzingerBohleber, Marianne, Prof.Dr. (Leitung): Auswirkungen akuter Traumatisierungen auf die Entwicklung des Bindungsverhaltens. Eine naturalistische, prospektive Longitudinalstudie zur Frühentwicklung von Bindung und Konfliktfähigkeit bei traumatisierten und nicht traumatisierten Kindern INHALT: In dieser naturalistischen, prospektiven Longitudinalstudie wird untersucht, welche Langzeitwirkungen frühe Beziehungserfahrungen auf die Entwicklung von Bindungsfähigkeit und den psychischen und psychosozialen Umgang mit aggressiven Impulsen haben. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit dem Netzwerk Bildungsforschung. ART: keine Angabe BEGINN: 1998-05 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 01 Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften, Institut für Psychoanalyse (Nora-Platiel-Str. 1, 34109 Kassel) soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 221 KONTAKT: Lenkitsch-Gnädinger, Dorothea (Tel. 0561-804-3627, Fax: 0561-804-3610, e-mail: [email protected]); Leuzinger-Bohleber, Marianne (Prof.Dr. Tel. 0561-804-3610, Fax: 0561-804-3610, e-mail: [email protected]) [368-L] Gasparini, Roberto: Influenza vaccination, in: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Jg. 11/2003, H. 3, S. 221228 INHALT: "Die Grippeerkrankung stellt eine schwere Belastung für die Gesellschaft dar. Sie bewirkt ein kollektives Leiden, das sich in Schwierigkeiten des familiären Managements, in Arbeits- und Schulausfällen sowie in Beeinträchtigungen der Freiwilligenarbeit abzeichnet. Überdies sind die Kenntnisse der Grippeabwehrkräfte bisher noch nicht vollständig, auch wenn, dank der Molekularbiologie, der Aufbau, die chemische Zusammensetzung und die Genetik des Grippevirus weitgehend bekannt sind. Die größte Schwierigkeit in der Entwicklung eines Impfstoffs wird durch die Variabilität des Grippevirus hervorgerufen. Die wichtigsten Grippeviren sind A und B, wobei der Influenza-Virus A sich in weitere Subtypen aufgeteilt, von denen H3N2 und H1N1 heute am bedeutendsten sind. Der gegenwärtige Grippeimpfstoff wird jährlich mit den Subtypen aktualisiert, die die größte Wahrscheinlichkeit aufweisen, in der Bevölkerung während der folgenden Grippesaison aufzutreten. Neue Grippeimpfstoffe werden zurzeit auf der Basis der Molekularbiologie, als rekombinierte DNA und als nackte DNA Impfstoffe entwickelt und repräsentieren die Impfstoffe, die hoffentlich wichtige Verbesserungen für die nahe Zukunft bringen werden." (Autorenreferat) [369-F] Geiss, Gerlinde, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Wirkfaktoren im Sterbeprozess INHALT: Im Rahmen des hier vorgestellten Projekts "Wirkfaktoren im Sterbeprozess" soll der Prozess des Sterbens genauer untersucht werden. Begreift man den Sterbeprozess nicht als individuelles Schicksal, sondern als komplexes soziales Geschehen in einem MenschUmwelt-Kontext, so ist die Einbeziehung multipler Variablen zur Erfassung der Komplexität des Sterbeprozesses erforderlich. In diesem Rahmen wird es dann möglich, positive Ressourcen und deren Auswirkungen auf den Sterbeprozess zu erforschen und weiter zu entwickeln sowie den Einfluss negativer sozialer und psychischer Faktoren langfristig auszuschließen. Diesem Ansatz entsprechend steht die Erhebung aller relevanten Daten, die sich auf den Sterbeprozess auswirken, im Mittelpunkt des Projekts. So wird der Patient, der sich innerhalb eines kritischen Krankheitsprozesses befindet, zu seiner Situation, seinen Wünschen und Bedürfnissen sowie zu den von ihm subjektiv erlebten Belastungen befragt. Zusätzlich zu diesen Daten werden alle anderen am Prozess beteiligten Personengruppen ebenfalls zu ihren Wahrnehmungen, Wünschen und Belastungen sowie zu ihrer Wahrnehmung des Patienten befragt. Drei Fragestellungen stehen im Mittelpunkt der Untersuchung: 1. Wie erlebt der betreffende Mensch seinen Krankheits- und Sterbeprozess und welchen Bedürfnissen und Belastungen ist er ausgesetzt? 2. Wie schätzen die Menschen, die mit ihm in engem Kontakt stehen (betreuende Ärzte und Pflegekräfte, Angehörige, psychosozial Betreuende), seine Belastungen und Bedürfnisse ein? 3. Gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen von Menschen in der Umgebung Sterbender oder im Vergleich unterschiedlicher äußerer Kontexte? (Welche unterschiedlichen Aspekte herrschen beispielsweise in der Einschätzung der Belastung des 222 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation Patienten beim Arzt im Gegensatz zum Pflegepersonal vor? Gibt es spezifische Bedürfnisse eines Patienten im Krankenhaus, im Hospiz, zuhause? Welche speziellen Belastungen ergeben sich für die Beteiligten bei dem Sterben eines Menschen auf einer Intensivstation? usw.). Hinter diesen Fragestellungen steht zum einen die Zielsetzung, das subjektive Erleben des Sterbeprozesses zu erfassen. Der Schwerpunkt der Exploration liegt hierbei auf Aspekten und Umständen, die vom Patienten als hilfreich und entlastend erlebt werden im Gegensatz zu als belastend erlebten Variablen. Auf der Grundlage dieser Einschätzung wird zum zweiten die subjektive Sicht des Patienten mit den Einschätzungen der Umwelt verglichen. Ziel dieses Vorgehens ist es herauszufinden, wie groß die Übereinstimmung zwischen Bedürfnissen des Patienten und angenommenen Bedürfnissen von Seiten der Umgebung ist und welche Erklärungen und Interventionsansätze es bei Diskrepanzen gibt. Zum dritten sollen ebenfalls die speziellen Störvariablen und Belastungen im Umfeld des Patienten analysiert werden, um ein genaueres Bild der Vorgänge während des Sterbeprozesses und deren Auswirkungen auf die Beteiligten zu erhalten. Der steigende Handlungs- und Diskussionsbedarf in Bezug auf die Thematik von Krankheit und Sterbebegleitung schlägt sich bereits bei der Planung dieser Studie nieder: So wurde dem Projekt nicht nur eine 100%ige Kooperationsbereitschaft aller angefragten Institutionen entgegen gebracht, sondern darüber hinaus gingen selbsttätige Anfragen weiterer Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen bei der Studienleitung mit der Bitte um Aufnahme in die Studie ein. Durch eine finanzielle Förderung des Projekts von Seiten des Bundesministeriums für Gesundheit ist es nunmehr möglich, die Studie entsprechend zu erweitern: Der Kreis der untersuchten Institutionen kann auf rund 20 erhöht werden. Somit können Daten von 100 bis 150 Patienten mit den jeweiligen Bezugspersonen erhoben werden. Die Studie ist damit mit ca. 700 bis 1.000 Probanden die aktuellste und aufgrund ihrer Zahlengröße aussagekräftigste Untersuchung zur Situation von kritisch kranken Patienten in Deutschland. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Zur untersuchten Probandengruppe zählen sowohl Patienten, die sich in einem kritischen Krankheitsprozess befinden, als auch deren jeweilige soziale Umgebung, die sich aus familiären oder sozialen Bezugspersonen, betreuenden Ärzten und Pflegekräften sowie gegebenenfalls aus psychosozial Betreuenden und freiwilligen Helfern zusammensetzt. Die Erhebung setzt sich aus einer qualitativen Pilotstudie und einer quantitativen Haupterhebung zusammen. Daten werden in denjenigen öffentlichen oder privaten Einrichtungen gewonnen, in denen zur Zeit die Mehrzahl kritisch kranker Menschen in unserer Gesellschaft untergebracht sind: onkologische Stationen und Intensivstationen (dort teilweise ohne Befragung der Patienten) in Akutkrankenhäusern, Palliativstationen, stationäre Hospize sowie ambulante Hospizund Pflegedienste, die kritisch kranke Patienten in häuslicher Umgebung betreuen. Die Ergebnisse der Studie werden anschließend in die untersuchten Institutionen in Form von internen Fortbildungen rückgemeldet. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Psychologie AE Gesundheits- und Klinische Psychologie (Postfach 2503, 26111 Oldenburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0441-798-5126, Fax: 0441-798-5138, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 223 [370-L] Gerlinghoff, Monika; Backmund, Herbert: Magersucht und andere Essstörungen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2004, B 1/2, S. 23-29 (Standort: UuStB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/MWT93B.pdf) INHALT: "Die Essstörungen Magersucht, Ess-Brech-Sucht und die Esssucht werden im medizinischen Sinn nicht zu den Süchten gerechnet. Es sind ernste Krankheiten meist junger Menschen, die bei etwa 30 Prozent einen chronischen Verlauf nehmen oder sogar tödlich enden können. Psychotherapie ist die Methode der Wahl. Im eigenen Behandlungsprogramm bevorzugt das Münchner Therapie-Centrum eine kognitivverhaltenstherapeutische Gruppentherapie. Präventiven Aktivitäten gilt besonderes Bemühen." (Autorenreferat) [371-F] Giesler, Jürgen M., Dr.phil. (Bearbeitung); Weis, Joachim, Prof.Dr. (Leitung): Patientenkompetenz und Verlauf - Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung von Patientenkompetenz INHALT: Ziel ist die Entwicklung eines Fragebogens, der geeignet ist, verschiedene konzeptuell unterscheidbare Dimensionen der Patientenkompetenz in Form von Selbsteinschätzungen zu erfassen. METHODE: Theorie der Selbstwirksamkeit (Bandura, 1997); Theorie der Salutogenese (Antonovsky, 1987); Theorie der Krankheitsverarbeitung (Lazarus & Folkman, 1984; Folkman, 1997); Psychometrie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 60; Patient/inn/en mit Brust-, Lungen-, Colon-/ Rektum-, Prostata-, Ovarial- oder Uteruskarzinom sowie Patient/inn/en mit Lymphomerkrankungen in verschiedenen Stadien der Erkrankung - Phase 1 der Studie; Auswahlverfahren: gezielt, Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 350; Patient/inn/en mit Brust-, Lungen-, Colon-/ Rektum-, Prostata-, Ovarial- oder Uteruskarzinom sowie Patient/inn/en mit Lymphomerkrankungen in verschiedenen Stadien der Erkrankung Phase 2 der Studie; Auswahlverfahren: gezielt, Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-08 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Fördergesellschaft Forschung Tumorbiologie, Freiburg INSTITUTION: Klinik für Tumorbiologie an der Universität Institut für Rehabilitationsforschung und Prävention (Breisacher Str. 117, 79106 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0761-2062226, e-mail: [email protected]) [372-F] Glöckner, Matthias, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Kallert, Thomas, Priv.Doz.Dr. (Leitung): European evaluation of coercion in psychiatry and harmonisation of best clinical practise INHALT: Während der neunmonatigen Vorbereitungs- und Pilotphase des Projektes konstituiert sich eine steering group, zudem verlässliche Kommunikationswege zwischen allen zwölf Zentren etabliert und eine projektspezifische Website installiert. In jedem Zentrum muss die Zustimmung der zuständigen Gremien bezüglich ethischer Problemstellungen sowie bezüglich der Fragen des Datenschutzes eingeholt werden; zudem werden sich in dem Projekt spezielle Arbeitsgruppen zu rechtlichen Problemstellungen sowie zur Politikberatung formieren. Die letztgenannte Gruppe wird eine Publikationsstrategie sowie eine Beratungsstrategie ent- 224 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation sprechender (auch politischer) Gremien entwickeln und diesbezüglich kontinuierlich Ratschläge an die Projektmitarbeiter erteilen. Ein computerisiertes Dokumentationssystem wird erarbeitet und implementiert, Erfassungsinstrumente werden übersetzt und validiert, Forscher und Mitarbeiter in den beteiligten Kliniken werden in der Anwendung dieser Instrumente trainiert, um eine hohe Inter-Rater- und Intra-Rater-Reliabilität zu erreichen. Die Vorbereitungs- und Projektpilotphase wird abgeschlossen, indem über drei Monate hinweg alle Erfassungsinstrumente in der klinischen Routine erprobt werden. Während einer 21-monatigen Phase der "Datensammlung" wird die während der vorauslaufenden Monate entwickelte Datenerfassungsprozedur fortgeführt. In jedem Zentrum werden zwei Gruppen von Patienten untersucht: Zum einen eine Gruppe von - nach rechtlichen Kriterien - unfreiwillig bzw. zwangsweise aufgenommenen Patienten sowie eine Gruppe von - nach rechtlichen Kriterien freiwillig aufgenommenen Patienten. Jeder Patient wird zu vier Zeitpunkten untersucht, wobei die strukturierten Erfassungsinstrumente benutzt werden. Vollständige Datensätze sollen pro Zentrum von 320 Patienten erreicht werden. Daten, die in direkter Weise die klinische Praxis reflektieren, werden in das computerisierte Dokumentationssystem eingebracht, zusätzliche Daten werden in einer getrennten studienspezifischen Datenbank gesammelt. Während einer sechsmonatigen Phase der Analyse und Publikation der Ergebnisse werden zunächst statistische Analysen durchgeführt. Lokale Fokusgruppen und ein europäischer Workshop werden die Ergebnisse der Studie mit der Expertise von Rechtsexperten und Experten der Medizinethik zusammenführen, zudem wird die Expertise von Nutzer- bzw. Patientenorganisationen integriert; auf diesem Wege werden Leitlinien für die beste klinische Praxis der Durchführung von Zwangsmaßnahmen während psychiatrischer Klinikbehandlungen etabliert. Das Projekt wird mit folgenden Maßnahmen abgeschlossen: Übergabe des Dokumentationssystems in die nationalen Verantwortlichkeiten, Verbreitung der Ergebnisse auf (wissenschaftlichen) Konferenzen, Publikationen in wissenschaftlichen Journalen, Erstellung von Broschüren an bestimmte Zielgruppen. Die Publikations- bzw. Verbreitungsstrategie zielt direkt auf alle professionellen Gruppen, die in den Prozess der unfreiwilligen bzw. zwangsweisen Aufnahmen in psychiatrische Kliniken involviert sind, sowie auf Nutzerorganisationen. Weiterhin wird eine Verbesserung der Gesundheitsberichterstattung in dem genannten Themenbereich angestrebt, zugleich eine Verstärkung der Nutzerbeteiligung sowie eine Einflussnahme auf politische und rechtliche Entscheidungen in diesem Themenbereich. ZEITRAUM: 2002 bis 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Bulgarien, CZ, Griechenland, Israel, Italien, Litauen, Polen, Slowakische Rep., Spanien, Schweden, GB ART: gefördert BEGINN: 2002-02 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden) KONTAKT: Leiter (Tel. 0351-4583561, e-mail: [email protected]) [373-F] Golkaramnay, Valliolah, Dipl.-Psych.; Kordy, Hans, Dr.phil. (Bearbeitung): Internet-Gruppe: eine Brücke zwischen Fachklinik und Alltag - mit oder ohne ambulante Psychotherapie INHALT: Computer Mediated Communication (CMC) eröffnet neue Möglichkeiten für die psychotherapeutische Versorgung. In einem Gemeinschaftsprojekt mit der Panorama Fachklinik Scheidegg und der Techniker Krankenkasse, das seit Juni 2001 läuft, erprobt die FS das Medium Internet. Dabei werden interessierten Patienten therapeutisch begleitete Chat-Gruppen soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 225 zur Unterstützung beim Übergang von der Fachklinik in den Alltag angeboten. Zur Untersuchung der Akzeptanz und der Effektivität dieser Brücke sind bis jetzt knapp 100 Teilnehmer rekrutiert worden. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer beträgt 38 Jahre (S=11, min=15, max=60) und weist auf das Interesse von jungen und älteren Patienten hin. Derzeit laufen drei Gruppen parallel mit jeweils 8-10 Teilnehmern. Die Zwischenergebnisse sind vielversprechend. Die Technik hat sich als sehr nutzerfreundlich erwiesen. Sie erlaubte auch Patienten mit geringer oder keiner Interneterfahrung die Teilnahme, wobei die ausführliche Einführung noch während des Klinikaufenthaltes eine wichtige Rolle spielte. Die Anwesenheitsrate lag über 85%. Nicht zuletzt die relativ niedrige Abbrecherrate (9,7%) und die hohe Zufriedenheit mit der Internet-Brücke (90%) weisen auf eine hohe Akzeptanz des Angebots hin. Die bis zum Verlassen der Internet-Brücke beobachteten Entwicklungen geben einen ersten Hinweis auf die Effektivität. Nach Einschätzung der überwiegenden Mehrheit der Patienten (84,7%) hat die Teilnahme an der Internet-Brücke ihnen geholfen. Lediglich 14,3% erklärten, dass die Teilnahme ihnen wenig oder gar nicht geholfen habe. Die Gruppentherapeuten waren mit ihren Einschätzungen etwas zurückhaltender, sahen aber auch für die Mehrzahl der Patienten (77,2%) einen positiven Einfluss. Übereinstimmend schätzten Patienten (74,3%) und Therapeuten (78,9%) die Chat-Gruppen als eine wirksame Brücke in den Alltag ein. Die überwiegende Mehrheit der Patienten (87,9%) verließ nach Einschätzung der Gruppentherapeuten die Internet-Brücke gesundheitlich stabil. ART: keine Angabe BEGINN: 2001-06 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Forschungsstelle für Psychotherapie (Christian-Belser-Str. 79, 70597 Stuttgart) KONTAKT: Golkaramnay, Valliolah (Tel. 0711-6781-408, e-mail: [email protected]); Kordy, Hans (Dr. Tel. 0711-6781-410, e-mail: [email protected]) [374-F] Grabe, Kristin, Dipl.-Kff. Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Felder, Stefan, Prof.Dr. (Betreuung): Ökonomische Überlegungen zur Adipositas INHALT: Ökonomische Erklärungsansätze zur Adipositas; ökonomische Analyse von Faktoren, welche zum weltweiten Wachstum von Adipositas beitragen; Berücksichtigung von Anreizen, welche zu einem Wachstum von Adipositas durch Stimulation der Kalorienaufnahme führen, während sie vom Kalorienverbrauch durch körperliche Aktivität abhalten; empirische Untersuchung der theoretischen Ergebnisse. METHODE: Mikroökonomischer Modellansatz zur Untersuchung der individuellen Entscheidung über Kalorienzufuhr, Kalorienverbrauch und Gewicht; Prüfung der empirischen Evidenz ART: Dissertation BEGINN: 2002-07 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie Lehrstuhl Gesundheitsökonomie (Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0391-5328049, e-mail: [email protected]) 226 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation [375-L] Gülich, Elisabeth; Furchner, Ingrid: Die Beschreibung von Unbeschreibbarem: eine konversationsanalytische Annährung an Gespräche mit Anfallskranken, in: Inken Keim, Wilfried Schütte (Hrsg.): Soziale Welten und kommunikative Stile : Festschrift für Werner Kallmeyer zum 60. Geburtstag, Tübingen: Narr, 2002, S. 161-186, ISBN: 3-8233-5152-4 (Standort: UuStB Köln(38)-29A5072) INHALT: "Elisabeth Gülich und Ingrid Furchner beschäftigen sich damit, wie Epilepsiekranke im Arzt-Patienten-Gespräch kommunikative Grenzerfahrungen bewältigen, wie sie ihre Anfälle, die sog. 'Auren', beschreiben und wie sie insbesondere mit dem Problem der NichtMitteilbarkeit umgehen, dem subjektiven Erleben einer äußerst schweren Beschreibbarkeit. Deren 'accountability' wird durch unterschiedliche Verfahren deutlich - für einen Teil der Patienten durch Kapitulation bis hin zum Verstummen, für andere durch erhöhten Formulierungsaufwand mit Reformulierungen, Negativdefinitionen, Veranschaulichung durch Metaphern und Vergleiche sowie Redebewertung und -kommentierung. Die Analyse ist zum einen auf einen linguistischen Forschungskontext bezogen - für eine Beschreibung des Unbeschreibbaren müssen die Beschreibungskategorien entwickelt werden; die kommunikative Grenzwertigkeit dieser Kommunikation wird zugleich daran kenntlich, dass die Reziprozität der Perspektiven zumindest partiell in Frage gestellt ist. Zum anderen sind AuraBeschreibungen für die Epileptologie ein wichtiges Erkenntnisinstrument - sie zieht mittlerweile nicht mehr nur objektive Befunde heran, sondern beachtet auch die subjektive Krankheitserfahrung. Da es nicht um den Erfahrungsaustausch unter Patienten geht, ist es zunächst schwierig, von einer sozialen Gruppe und ihrem konstitutiven kommunikativen Stil zu sprechen. Die Patientinnen und Patienten konstruieren aber ihre Identität als Angehörige einer spezifischen Gruppe von Anfallskranken, indem sie ihre eigene Bewertung als schwer beschreibbar gegen alternative Bewertungen immunisieren und sich gegen Andere abgrenzen, die zu diesen Erfahrungen einen allenfalls eingeschränkten Zugang haben." (Autorenreferat) [376-F] Haagen, Miriam, Dr.med.; Baldus, Christiane, Dipl.-Psych.; Pott, Martina, Dipl.Soz.Päd.; Saha, Rina, Dr.med.; Bagus, Judit; Brüggemann, Annika (Bearbeitung); Romer, Georg, Dr.med.; Riedesser, Peter, Prof.Dr.med. (Leitung): CoSIP (Children of Somatically ILL Parents) INHALT: Kinder körperlich kranker Eltern gelten als Risikopopulation für kinder- und jugendpsychiatrische Störungen. Gleichwohl gibt es im europäischen Raum kaum empirisch fundierte Ansätze für zielgerichtete Prävention im Rahmen der medizinischen Versorgung somatisch erkrankter Eltern. In einem auf drei Jahre angelegten EU-Projekt, in dem acht Zentren aus verschiedenen Ländern kooperieren, sollen Grundlagen für künftige präventive Konzepte erarbeitet werden. Ziele sind: 1. Gewinnung empirischer Daten zum seelischen Gesundheitszustand der betroffenen Kinder. 2. Identifikation assoziierter Risiko- und Schutzfaktoren. 3. Implementierung und Evaluation modellhafter kinder- und jugendpsychiatrischer Beratungsangebote. 4. Vertiefung des Verständnisses alters- und geschlechtstypischer Bewältigungsstrategien (qualitativ). Eine ausführliche Projektbeschreibung finden Sie hier: http://www.uke.uni-hamburg.de/cosip . GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, insb. Deutschland, England, Dänemark, Finnland, Österreich, Schweiz, Griechenland, Rumänien ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 227 INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum HamburgEppendorf Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Abt. Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jungendalters (Martinistr. 52, 20246 Hamburg) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 040-42803-5113, Fax: -5959, e-mail: [email protected]) [377-F] Hahlweg, Kurt, Prof.Dr. (Bearbeitung): Wirksamkeit universeller Präventionsmaßnahmen zur Reduktion externaler und internaler Störungen bei Kindern im Vorschulalter INHALT: Circa 20 Prozent der Vorschulkinder zeigen klinisch bedeutsame psychische Störungen wie Ängste, Depressionen, aggressives Verhalten und hyperkinetische Auffälligkeiten. In einer randomisierten Kontrollgruppenstudie soll die Wirksamkeit von universelle Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung von kindlichen Verhaltensstörungen (Elterntraining in Gruppen und telefonisch gestütztes Selbsthilfeprogramm) für Familien mit Kindergartenkindern überprüft werden. Geplant ist eine Verzahnung des Projektes Hahlweg mit dem gleichzeitig beantragten Projekt Döpfner, in dem primär die Wirksamkeit des Therapieprogramms für Kinder mit hyperkinetischem undoppositionellem Problemverhalten THOP als indizierte Präventionsmaßnahme evaluiert werden soll. In den Standorten Braunschweig und Köln werden sowohl das Elterntrainingsprogramm als auch das THOP durchgeführt. Die parallele Durchführung mit identischer multimethodaler Diagnostik lässt die Rekrutierung einer genügend großen Gesamtstichprobe zu, erlaubt die Untersuchung der Wirksamkeit von verschiedenen Interventionsintensitäten, ermöglicht eine interne Replikation und verspricht Erkenntnisse hinsichtlich der Generalisierbarkeit der Ergebnisse. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Braunschweig, FB 04 Biowissenschaften und Psychologie, Institut für Psychologie Abt. Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik (Spielmannstr. 12a, 38106 Braunschweig) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [378-F] Hänsgen, Marion, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Die Kontrolle der Sorgen bei der Generalisierten Angststörung (GAS) (Arbeitstitel) INHALT: Mittels Fragebogen und klinischem Interview sollen die Strategien zur Kontrolle der Sorgen bei Personen mit Generalisierter Angststörung erhoben und mit denen von Kontrollgruppen (normale Probanden, andere Angststörungen) verglichen werden. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Arbeitsbereich Kognitive Neurowissenschaft, Klinische Psychologie und Intervention (Im Fort 7, 76829 Landau) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06341-9175615, e-mail: [email protected]) [379-L] Hartwig, Luise; Hensen, Gregor: Sexueller Missbrauch und Jugendhilfe: Möglichkeiten und Grenzen sozialpädagogischen Handelns im Kinderschutz, (Grundlagentexte Soziale Berufe), Weinheim: Juventa Verl. 2003, 168 S., ISBN: 3-7799-0735-6 (Standort: UuStB Köln(38)-29A7376) 228 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation INHALT: "Treten Verdachtsmomente für sexuellen Missbrauch an Mädchen oder Jungen auf, wird es notwendig, die Situation fachlich angemessen zu beurteilen und notwendige Hilfen einzuleiten. Fachkräfte der Jugendhilfe sind gefordert, die Zusammenhänge von Ursachen und Folgen familialer und außerfamilialer sexueller Gewalt professionell zu beurteilen. Dieses Buch liefert einen grundlegenden Einstieg in die heutige Jugendhilfepraxis und nähert sich systematisch der begrifflichen Bestimmung von sexuellem Missbrauch. Es wird der Handlungszusammenhang zur Jugendhilfe hergestellt und ihr besonderer Stellenwert im Gesamthilfeprozess bei sexuellem Missbrauch deutlich gemacht. An einem speziellen Problem (sexueller Missbrauch) werden die Möglichkeiten und Grenzen sozialpädagogischen Handelns im Spannungsfeld von Kindeswohl und Elternrecht herausgearbeitet. Vom Anfangsverdacht bis zum Erstellen geeigneter Handlungskonzepte werden Schritt für Schritt notwendige Handlungsschritte dargestellt. Dieses Buch ist eine Orientierungshilfe für Studierende und berufliche Einsteiger in Arbeitsfeldern der sozialen Arbeit, indem die komplexe und nicht immer sofort durchschaubare Jugendhilfelandschaft im Bereich des Kindesschutzes anschaulich gemacht wird. Zudem werden vor dem Hintergrund aktueller jugendhilfepolitischer Diskussionen Perspektiven aufgezeigt, institutionelle Verfahrensweisen im Umgang mit sexueller Gewalt dahingehend zu optimieren, dass sie den fachlichen und gesetzlichen Erfordernissen entsprechen." (Autorenreferat) [380-F] Hasselhorn, Marcus, Prof.Dr.; Dreisörner, Thomas, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Hasselhorn, Marcus, Prof.Dr. (Betreuung): Aufmerksamkeitsdefizite bei Kindern und deren Behandlung INHALT: Beschreibung: Trainingsprogramme zur Behandlung von Aufmerksamkeitsstörungen im Kindesalter werden in diesem Projekt evaluiert. Es sollen dazu in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Mühlhausen/ Thüringen einschlägige Trainings aus diesem Bereich durchgeführt werden, um deren Wirksamkeit im Vergleich zueinander und zu einer Wartekontrollgruppe zu überprüfen. Ggf. sollen die Trainings im Gruppen- und Einzeltraining durchgeführt und evaluiert werden. Die Untersuchung wird mit relativ unausgelesenen Stichproben durchgeführt, die behandelten Kinder haben z.T. neben Aufmerksamkeitsstörungen noch weitere Störungen, z.B. eine Lese- und Rechtschreibschwäche. Die Untersuchung wird also unter für Praktiker möglichst realistischen Bedingungen durchgeführt. Es findet demnach eine Wirksamkeitsüberprüfung statt, bei der die Fragen im Vordergrund stehen, ob die Programme wirken und wenn ja, bei wem sie besonders gut wirken. Darüber hinaus sollen Kriterien für ein effektives Aufmerksamkeitstraining bestimmt werden. Geplant ist auch eine bundesweite Datenerhebung in Einrichtungen, die diese oder ggf. andere Trainings einsetzen. Über diesen Weg soll eine Bedarfsbeschreibung erzielt werden. METHODE: Evaluationsstudie zur Überprüfung der Wirksamkeit von Interventionsprogrammen zur Behandlung von Kindern mit Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen. Untersuchungsdesign: Prä-Post-Design DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test (Stichprobe: ca. 130; Inanspruchnahmepopulation von Facheinrichtungen; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 80; Inanspruchnahmepopulation von Facheinrichtungen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1998-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Krankenkassen soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 229 INSTITUTION: Universität Göttingen, Biologische Fakultät, Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie Abt. 4 Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie (Goßlerstr. 14, 37073 Göttingen) KONTAKT: Hasselhorn, Marcus (Prof.Dr. Tel. 0551-39-9288, e-mail: [email protected]); Dreisörner, Thomas (Tel. 0551-39-9242, Fax: 0551-39-9322, e-mail: [email protected]) [381-L] Hautzinger, Nina: Der informierte Patient - Herausforderung für die Pharmakommunikation, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 51/2003, Nr. 3-4, S. 599-613 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550) INHALT: "Das Internet spielt in der Gesundheitskommunikation eine zunehmend wichtige Rolle. Vielfältige Akteure publizieren Angebote zu Gesundheitsthemen im Internet. Es ist eine neuartige Informations- und Kommunikationsstruktur zu Gesundheitsthemen entstanden, die von Rezipienten zielgerichtet genutzt wird. Dies hat Auswirkungen auf die Patientenrolle, die im Wandel begriffen ist - weg vom passiven Laien, hin zum mündigen, informierten Patienten. Andere Akteure des Gesundheitswesens sind von diesen Entwicklungen betroffen, so auch die Pharmaunternehmen. Traditionell läuft die Pharmakommunikation über medizinische Experten als Intermediäre. Seit einiger Zeit sind auch die Patienten als wichtige direkte Zielgruppe hinzugetreten. Aktuelle empirische Ergebnisse einer Schweizer Studie zeigen, dass Pharmaunternehmen zwar den Wandel der Patientenrolle nachvollzogen haben, dass eine patientenorientierte Kommunikationsstrategie jedoch nur bedingt umgesetzt wird." (Autorenreferat) [382-L] Hautzinger, Nina: Pharmakommunikation im Internetzeitalter: Theorie und Praxis eines patientenorientierten Kommunikationsmanagements am Beispiel der Pharmabranche Schweiz, (INTERNET Research, Bd. 9), München: R. Fischer 2003, 291 S., ISBN: 3-88927-328-9 INHALT: "'Der informierte Patient' oder 'Vom Patienten zum Konsumenten': Schlagworte, die für die Emanzipationsprozesse in der Beziehung zwischen Patienten und anderen Akteuren des Gesundheitswesens stehen. Das Internet mit seiner neuartigen Informations- und Kommunikationsstruktur zu Gesundheitsthemen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Welche Veränderungen hat das Internet in der Gesundheitskommunikation ausgelöst? Und welche Folgen hat der nun informierte Patient für Pharmaunternehmen und ihr Kommunikationsmanagement? Zur systematischen Beantwortung dieser Fragen werden ein neueres und ein klassisches Forschungsfeld der Kommunikationswissenschaft miteinander verknüpft: Zum einen wird die Gesundheitskommunikation als Forschungsfeld bearbeitet, das insbesondere durch die Entwicklung der Online-Medien in jüngerer Zeit an Bedeutung gewonnen hat. Zum anderen liegt der Fokus auf der Unternehmenskommunikation, die ein etabliertes Feld der Kommunikatorforschung darstellt. Im ersten Teil des Buches wird ein Modell des bezugsorientierten Kommunikationsmanagements entwickelt, auf dessen Basis im zweiten Teil die Branchenanalyse zur Gesundheits- und Pharmakommunikation durchgeführt wird. Im dritten Teil liefern die empirischen Ergebnisse einer Befragung von Schweizer Pharmaunternehmen 230 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation erstmals aktuelle und umfassende Daten zum Stand der Pharmakommunikation in der Praxis." (Autorenreferat) [383-F] Heckl, Ulrike, Dr.; Bartsch, Hans Helge, Prof.Dr. (Bearbeitung); Weis, Joachim, Prof.Dr.phil. (Leitung): Der kompetente Patient - Evaluation der Beratungsleistung "second opinion" INHALT: Verbesserung der Kompetenz von onkologischen Patienten durch gezielte individuelle Beratung mit der Frage nach psychologischen und medizinischen Einflussfaktoren, die den Erfolg der Beratung bestimmen. ZEITRAUM: 01.08.03 - 31.07.04 METHODE: Prozessorientierte Evaluation und Begleitforschung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert. Psychologischer Test. Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Weis, J.; Heckl, U.; Bartsch, H.H.; Nagel, G.A.: Abschlussbericht Forschungsprojekt "Der kompetente Patient - Evaluation der Beratungsleistung - second opinion". Gefördert durch die Fördergesellschaft zur Förderung der Forschung und Wissenschaft in der Tumorbiologie Freiburg vom 01.02.1999 30.06.2002. ART: gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Gesell. zur Förderung der Wissenschaft u. Forschung in der KTB INSTITUTION: Klinik für Tumorbiologie an der Universität Institut für Rehabilitationsforschung und Prävention (Breisacher Str. 117, 79106 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Heckl, Ulrike (Dr. Tel. 0761-2061404, e-mail: [email protected]) [384-F] Heese, Carl, Dr.; Soyer, Hubert, Dipl.-Psych. (Leitung): Prader-Willi-Syndrom-Betroffene und ihre Angehörigen INHALT: Das Prader-Willi-Syndrom ist eine relativ seltene kongenitale Störung, die mit einer geistigen Retardierung, einer kompulsiven Essensorientierung sowie einer ausgeprägten emotionalen Labilität mit Selbst- und Fremdaggressionen einhergeht. Die Betreuung der Betroffenen gilt als sehr schwierig. Die Eltern und Behinderteneinrichtungen zeigen sich mit diesem Personenkreis häufig überfordert. Bei den Betroffenen finden sich in ihren Biographien häufig dramatische Abwärtsspiralen, die in die Langzeitbereiche der Psychiatrien und in Obdachlosenasyle führen, bei den Verwandten und Betreuern findet sich eine erhöhte Komorbidität. Im Unterschied zum angelsächsischen und skandinavischen existierte im deutschen Sprachraum bisher keine Einrichtung, die sich in spezialisierter Weise mit diesem Syndrom beschäftigte. In einer Kooperation mit den Regens-Wagner Stiftungen wurde in Absberg eine spezialisierte Betreuung aufgebaut, die auch von der Prader-Willi-Syndrom-Vereinigung Deutschland e.V. ausgezeichnet wurde. Mittlerweile hat sie bereits zu analogen Ansätzen in Thüringen, Niedersachsen, Baden-Württemberg und dem Saarland geführt hat. Der Lehrstuhl für Sozialpädagogik begleitet und unterstützt den Aufbau der Prader-Willi-Gruppen in Absberg und hat dazu kommissarisch auch die stellvertretenden Gesamtleitung dieser Einrichtung übernommen. Parallel dazu werden wissenschaftliche Untersuchungen zum Betreuungsbedarf und -erfolg, zur Eltern und Angehörigenarbeit, zum Sozialmanagement, zur Pädagogik, Psychotherapie und Neuropsychologie des Prader-Willi-Syndroms durchgeführt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 231 ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Philosophisch-Pädagogische Fakultät, Fachgebiet Pädagogik Lehrstuhl für Sozialpädagogik (85071 Eichstätt) KONTAKT: Heese, Carl (Dr. Tel. 08421-93-1725, e-mail: [email protected]) [385-F] Heidenreich, Regine, Dr.rer.pol.; Rogausch, Anja, Dipl.-Psych.; Scheidt-Nave, Christa, Dr.med.; Wetzel, Dirk, Dr.med. (Bearbeitung); Kochen, Michael M., Prof.Dr.; Himmel, Wolfgang, Priv.Doz. Dr.; Hummers-Pradier, Eva, Dr.med. (Leitung): Medizinische Versorgung in der Praxis (MedViP) INHALT: MedViP untersucht die Qualität der hausärztlichen Versorgung am Beispiel von drei ausgewählten Behandlungsanlässen: Asthma bronchiale/ chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Harnwegssymptomatik und Herzinsuffizienz. Zentrale Fragestellungen: 1. Wie kann die Qualität der Behandlung von Patienten mit Asthma oder (COPD) am besten beurteilt und unter Berücksichtigung subjektiver Kriterien von Patienten ggf. verbessert werden? 2. Welche Bedeutung haben genetische Polymorphismen für den Krankheitsverlauf und den Behandlungserfolg bei Patienten mit Asthma oder COPD? Welche Einstellungen haben Patienten zu genetischen Untersuchungen? 3. Wie lassen sich Leitlinienempfehlungen (am Beispiel der Leitlinie 'Brennen beim Wasserlassen') am besten in den Praxisalltag einbinden und an die individuellen Bedürfnisse der Patienten anpassen? 4. Welche Probleme gibt es bei der Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz an der ambulant-stationären Schnittstelle, und wie lässt sich die Früherkennung dieser schweren Erkrankung verbessern? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: MedViP ist in wesentlichen Teilen als Clusterstudie konzipiert, in der die einzelne Hausarztpraxis die Erhebungs- und Analyseeinheit darstellt (Multilevel-Analyse). Untersuchungsdesign: Interventionsstudie; Beobachtungsstudie; Längsschnitt DATENGEWINNUNG: Computerbasierte Auswertung von ärztlichen Routinedaten (Stichprobe: 176; 124 Allgemeinarzt-Praxen in den KV-Regionen Göttingen und Umgebung sowie 52 Allgemeinarztpraxen, die im Qualitätspraxen-Netzwerk Freiburg zusammengeschlossen sind; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Patientenbefragung (Stichprobe: 2.000). Qualitatives Interview (teilnehmende Ärzte). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hummers-Pradier, E.; Kochen, M.M.: DEGAM-Leitlinie Nr. 1 "Brennen beim Wasserlassen". in: Z Allgemeinmed, 2000, 76, S. 35-48 (s. unter: http://www.degam.de/S5 leit1.html ).+++Hummers-Pradier E.; Simmenroth-Nayda A.; Scheidt-Nave C. u.a.: Versorgungsforschung mit hausärztlichen Routinedaten. Sind Behandlungsdatenträger-(BDT-)Exporte geeignet? in: Gesundheitswesen 2003, 65, S. 109114.+++Wetzel D.; Scheidt-Nave C.; Rogausch A. u.a.: Medizinische Versorgung in der Praxis - eine Modellstudie zur Verbesserung der hausärztlichen Versorgungsforschung in Deutschland. in: Z Allgemeinmed 2003, 79, S. 394-398. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Göttingen, Medizinische Fakultät, Zentrum Innere Medizin Abt. Allgemeinmedizin (Humboldtallee 38, 37075 Göttingen) KONTAKT: Heidenreich, Regine (Dr. Tel. 0551-39-14221, e-mail: [email protected]) 232 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation [386-F] Heinen, Norbert, Dr.; Kribs, Angela, Dr. (Bearbeitung): Lebens- und Belastungssituation von Vätern frühgeborener Kinder INHALT: Jedes Jahr werden in der BRD ca. 50.000 Kinder zu früh geboren, d.h. 6% aller Säuglinge werden vor der 37. Schwangerschaftswoche oder mit einem Geburtsgewicht unter 2500 g entbunden. Der relative Anteil der Frühgeborenen hat in den letzten Jahren noch ständig zugenommen. Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1800 g benötigen meistens intensivmedizinische Behandlung und werden mehrere Wochen oder Monate stationär betreut. Die Rate der Kinder mit einer Behinderung ist annähernd konstant geblieben. Dieses beruht vor allem auf dem zunehmenden Anteil extrem unreifer Frühgeborener (Geburtsgewicht ( 1000 g). Eltern müssen sich mit den vielfältigen Bedrohungen, denen ihr Kind ausgesetzt ist bzw. ausgesetzt sein kann, auseinandersetzen. In dieser schwierigen Zeit brauchen die Eltern fachliche Hilfe und menschliche Begleitung. Eine über den Klinikaufenthalt hinausreichende Betreuung ist vielerorts nur ausnahmsweise gegeben. Ziel müsste es sein, flächendeckend eine interdisziplinäre Betreuung des Kindes und der Eltern zu gewährleisten. Häufig ist eine spezifisch heilpädagogische Begleitung sogar bis in die Schulzeit hinein notwendig. Sowohl im vorschulischen wie im schulischen Bereich tätige Pädagoginnen und Pädagogen verfügen selten über Kenntnisse und Erfahrungen hinsichtlich der besonderen Bedürfnisse ehemals frühgeborener Kinder und deren Eltern, um bei den Problemen der Lebensbewältigung angemessen helfend oder unterstützend mitwirken zu können. Nicht selten kommt es zu Fehlinterpretationen und Missverständnissen, die zu Lasten der Betroffenen gehen, da seitens der Heilpädagogik bisher mit dem vorhandenen Repertoire an Hilfen reagiert wird, die jedoch nicht die spezifischen Bedürfnisse des Kindes und der Eltern berücksichtigen. Der gegenwärtige Forschungsstand weist besonders hinsichtlich der besonderen Anforderungen, denen sich die Eltern stellen müssen, Desiderate auf (z.B. Schwierigkeiten beim Aufbau der Eltern-KindBindung, erlebte Angst um das Leben des Kindes, erfahrene soziale Isolation durch die Frühgeburt des Kindes etc.). Besonders die Situation von betroffenen Vätern ist bisher nicht systematisch erforscht, so dass keine verlässlichen Aussagen über ihre psycho-soziale Belastung existieren. Erste Ergebnisse einer gerade abgeschlossenen Pilotstudie zur Situation von Vätern frühgeborener Kinder während des stationären Aufenthaltes ihres Kindes, an der 150 Väter teilgenommen haben, zeigen, dass Väter frühgeborener Kinder die Vaterschaft anders erleben, da sie sich nicht ausreichend mit ihrer Vateridentität und Rollenübernahme auseinandersetzen können und durch die zu frühe Geburt und deren Folgen verstärkt emotionalen und organisatorischen Belastungen ausgesetzt sind, die sich vor allem in ihrer Beziehung zum Kind, zu ihrer Partnerin und zu ihrem sozialen Umfeld zeigen. Nach dieser akuten Belastungssituation stellt vor allem der Übergang des Kindes von der Klinik nach Hause sowie die erste Zeit in der Familie hohe Anforderungen an die Eltern. Die spezifischen Probleme frühgeborener Kinder machen es notwendig, den Fokus von Interventionen nicht nur auf die betroffenen Mütter und ihre Kinder, sondern ebenso auf die Väter zu richten. Ein systemischökologisch begründetes Konzept der Begleitung könnte gewährleisten, Betroffenen notwendige Unterstützung zukommen zu lassen, die sowohl zur Stabilisierung ihrer persönlichen als auch der familiären Situation beiträgt und wesentliche Voraussetzungen für die Entwicklung des Kindes schaffen würde. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: In der geplanten prospektiven Studie wird mittels standardisierter Fragebögen die Lebens- und Belastungssituation von Vätern frühgeborener Kinder vom Zeitpunkt der Entlassung des Kindes aus der Klinik bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres des Kindes untersucht. Die Eingrenzung des Zeitraumes auf die Zeit zwischen der Entlassung des Kindes aus der Klinik bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres ist dadurch begründet, dass sich dieser soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 233 Lebensabschnitt als besonders kritisch erweist, da nun die Verantwortung für das Kind alleine den Eltern übertragen wird und mit erheblichen Anpassungsproblem des Kindes an die neue Lebenswelt zu rechnen ist, die sich meist über das erste Lebensjahr erstrecken. In dieser Phase werden den Vätern nur in Ausnahmefällen unterstützende Maßnahmen angeboten, so dass sie sich in dieser neuen Situation alleine zurecht finden müssen, wodurch häufig zusätzliche Belastungen für die Familie entstehen. Ziel der Untersuchung ist neben einer Situationsanalyse Aufgabenfelder der Heilpädagogik aufzuzeigen, Unterstützungsangebote zu entwickeln bzw. aus vorhandenen Ressourcen (Frühförderung, Frühberatung, Familienentlastende Dienste -FED- etc.) zu gestalten, die den besonderen Bedürfnissen der Väter gerecht werden. Methodische Planung: Durchführung der Erhebungen mittels standardisierter Fragebögen zu drei Zeitpunkten: bei Entlassung des Kindes aus der Klinik; drei Monate nach Entlassung aus der Klinik; zwölf Monate nach Entlassung aus der Klinik. Stichprobe: Väter frühgeborener Kinder im Entlassungszeitraum Mai bis Juli 2002; statistische Auswertung mittels SPSS; Kontrollgruppe: Väter termingerecht geborener Kinder im Entlassungszeitraum Juni bis August 2002. VERÖFFENTLICHUNGEN: Friese, Klaus; Plath, Christian; Briese, Volker (Hrsg.): Frühgeburt und Frühgeborenes. Eine interdisziplinäre Aufgabe. Berlin u.a.: Springer 2000.+++Heinen, Norbert; Krapf, Susanne; Wondrak, Melanie; Vortkamp, Rolf: Väter frühgeborener Kinder Ergebnisse einer Pilotstudie. in: Kinderkrankenschwester, Jg. 21, 2002, H. 2, S. 5359.+++Kallenbach, Kurt: Väter schwerstbehinderter Kinder. Münster u.a.: Waxmann 1997.+++Sarimski, Klaus: Frühgeburt als Herausforderung. Göttingen u.a.: Hogrefe 2000.+++Vonderlin, Eva: Frühgeburt: elterliche Belastung und Bewältigung. Heidelberg: Ed. Schindele 1999. ART: keine Angabe BEGINN: 2002-06 ENDE: 2003-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Allgemeine Kinderheilkunde (50924 Köln); Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Geistigbehindertenpädagogik (Klosterstr. 79b, 50931 Köln) KONTAKT: Heinen, Norbert (Dr. Tel. 0221-470-5549, e-mail: [email protected]) [387-L] Heinrich, J.; Frye, C.; Hölscher, B.; Meyer, I.; Pitz, M.; Cyrys, J.; Schneller, H.; Wijst, M.; Wichmann, H.-E.: Umweltmedizinische Untersuchungen im Raum Bitterfeld, im Raum Hettstedt und in einem Vergleichsgebiet 1992-2000, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-SystemForschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 64/2002, H. 12, S. 675-682 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ziel der umweltepidemiologischen Studie war es, mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen von Kindern in den Belastungsgebieten Bitterfeld und Hettstedt mit dem wenig belasteten Gebiet Zerbst zu vergleichen. Darüber hinaus wurden die zeitlichen Veränderungen der Gesundheitsparameter während der Umwelt-Sanierungsmaßnahmen über 6 Jahre erfasst. Das Studiendesign bestand aus 3 wiederholten regionalen Querschnittsuntersuchungen in den Jahren 1992/93, 1995/96 und 1998/99. Insgesamt lagen Informationen von 7.611 Fragebogen zur Auswertung vor (Beteiligungsrate: 89 v.H., 75 v.H. bzw. 75 v.H.). Für die belastete Region Hettstedt waren deutlich höhere Risiken für nicht allergische respiratorische Erkrankungen und Symptome im Vergleich zu Kindern des Kontrollgebietes Zerbst nach- 234 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation weisbar. Während des Untersuchungszeitraumes 1992-1999 zeigte sich eine statistisch signifikante Abnahme dieser gesundheitlichen Einschränkungen parallel zum Rückgang der Immissionsbelastung durch Schwebstaub und Schwefeldioxid. Kinder, die nicht Innenraumschadstoffen exponiert waren, profitierten am meisten von der Verbesserung der Außenluftbelastung. Zu sehen war das auch am Anstieg der Lungenfunktionswerte (FVC, FEV) zwischen 1992 und 1999. Kinder aus den beiden Belastungsregionen hatten häufiger Allergien, sowohl nach Diagnose der Ärzte als auch in allergenspezifischen Antikörper-Nachweisen. Die Häufigkeit des Asthmas, der bronchialen Hyperreaktivität und der Neurodermitis nahm im Beobachtungszeitraum signifikant zu; die Prävalenz des Heuschnupfens allerdings nicht statistisch signifikant. Überproportional nahm dabei die Häufigkeit der starken allergischen Sensibilisierungen (RAST-Klassen > 17,5 kU/I) zu. Die Belastung mit Blei und Cadmium war bei Kindern in den belasteten Regionen erhöht, nahm aber im Verlauf des Beobachtungszeitraumes ab. Allerdings stiegen die Bleigehalte im Sedimentationsstaub in Hettstedt ebenso wie die Blutbleikonzentrationen im Jahre 1997/98 wieder leicht an." (Autorenreferat) [388-F] Hellbernd, Hildegard, Dipl.-Päd. MPH; Wieners, Karin, Dipl.-Pol. MPH; Brzank, Petra, Dipl.-Soz. MPH (Bearbeitung); Maschewsky-Schneider, Ulrike, Prof.Dr. (Leitung): Wissenschaftliche Begleitung des "S.I.G.N.A.L."-Interventionsprojekts gegen Gewalt gegen Frauen am Universitätsklinikum Benjamin-Franklin der Freien Universität Berlin INHALT: Vier Millionen Frauen werden nach Schätzungen in der BRD jährlich mit Gewalt und Misshandlungen, ausgeübt von einem aktuellen oder ehemaligen Lebenspartner/ Ehemann, konfrontiert. Im Zuge der Neuen Frauenbewegung entstand eine Vielzahl von Beratungsstellen und Zufluchtseinrichtungen, die den Frauen Unterstützung, Schutz und Beratung anbieten. In jüngerer Zeit konnten auch im rechtlichen Bereich positive Veränderungen erzielt werden. Vergewaltigung in der Ehe wurde als Straftatbestand anerkannt, Teile von Polizei und Justiz erkennen die Problematik an und sehen Handlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten. Weitgehend ausgeblendet bleibt die Situation von Frauen mit Gewalterfahrungen bislang jedoch im Bereich der medizinischen Versorgung. Trotz des vorliegenden Wissens um mögliche Auswirkungen der Gewalt auf die Gesundheit von Frauen, besteht in diesem Bereich noch kaum Sensibilität. Ein erstes Interventionskonzept mit dem Namen "S.I.G.N.A.L." wurde 1998 für den Bereich der medizinischen Versorgung entwickelt. Beteiligt waren daran Mitarbeiterinnen des Universitätsklinikums Benjamin Franklin der FU-Berlin, ein Frauenberatungs- und Zufluchtsprojekt sowie VertreterInnen von Bündnis 90/ Die Grünen. Zielgruppen des S.I.G.N.A.L.-Interventionskonzepts bilden zum einen pflegerische, ärztliche und sonstige MitarbeiterInnen in der medizinischen Versorgung. Sie sollen durch Fortbildungen qualifiziert und auf ein aktives Umgehen mit der Problematik vorbereitet werden. Zielgruppe sind zum anderen Patientinnen in der medizinischen Versorgung, die von Gewalt betroffen sind. Ihre Versorgungssituation soll verbessert werden, indem Informationen vermittelt, Symptome und Beschwerden gerichtsverwertbar dokumentiert sowie die Tabuisierung der Problematik durch ein offensives Ansprechen möglicher Gewalterfahrungen durchbrochen wird. Seit Oktober 1999 wird das S.I.G.N.A.L.-Interventionskonzept erstmals praktisch erprobt. Das Universitätsklinikum Benjamin-Franklin der Freien Universität Berlin hat beschlossen, das S.I.G.N.A.L.-Konzept in einem ersten Schritt in der Ersten Hilfe/ Aufnahme des Klinikums zu verankern. Mittelfristig sollen weitere Stationen und perspektivisch schließlich alle Stationen einbezogen werden. Weitere Informationen über das Projekt am Universitätsklinkum erhalten Sie über http://www.medizin.fu-berlin.de/SIGNAL . Im Mittelpunkt der wissenschaft- soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 235 lichen Begleitung des S.I.G.N.A.L.-Interventionskonzepts stehen der Prozess der Umsetzung und Verankerung der Intervention sowie erzielte Wirkungen der entwickelten Interventionsbausteine. Beantwortet werden sollen unter anderem folgende Fragen: Wie gelingt es pflegerische, ärztliche und sonstige MitarbeiterInnen für die Problematik zu sensibilisieren und für die Intervention zu qualifizieren? Welche Belastungen und welche zusätzlichen Unterstützungsanforderungen entstehen? Wie reagieren Frauen, die von Gewalt betroffen sind auf das neue Unterstützungsangebot und welche Bedürfnisse an Information und Hilfe formulieren sie? Welche internen und welche externen Bedingungen bzw. Einflussfaktoren wirken förderlich oder hemmend auf das Interventionsprojekt und seine Umsetzung? Gelingt der Aufbau tragfähiger Kooperations- und Vernetzungsstrukturen nach innen wie außen? Welche zeitlichen, räumlichen, personellen und finanziellen Ressourcen benötigt das Projekt? Und schließlich: Wie wird für eine kontinuierliche Überprüfung und Weiterentwicklung des Projekts gesorgt? Ziel der wissenschaftlichen Begleitforschung ist darüber hinaus, erste Daten über den Versorgungsbedarf im Bereich der Ersten Hilfe sowie über Beschwerden und Verletzungen zu gewinnen, mit denen sich von Gewalt betroffene Frauen an die Klinik wenden. METHODE: Die Begleitforschung ist vorrangig als Prozessbegleitung mit hoher Praxis- und Projektorientierung angelegt. Darüber hinaus werden auch Erhebungsschritte zur Überprüfung der Wirksamkeit von Interventionen erfolgen. Arbeitsplanung und konkrete Erhebungsschritte gehen vom Stand der Projektentwicklung und von den Projekterfordernissen aus. Sie werden in enger Absprache mit dem klinikinternen Trägerkreis des Interventionsprojektes entwickelt und durchgeführt. Erhebungsmethoden orientieren sich am jeweiligen Erkenntnisinteresse. Die Ergebnisse von Arbeits- und Erhebungsschritten der wissenschaftlichen Begleitung werden zeitnah an den klinikinternen Trägerkreis rückvermittelt um eine sukzessive Weiterentwicklung des Interventionskonzepts zu gewährleisten. Es werden zum einen erstmals entwickelte Dokumentationsbögen zu gewaltbedingten Verletzungen und Beschwerden ausgewertet, zum anderen erfolgte im Sommer 2002 eine sechswöchige Befragung aller Patientinnen der Ersten Hilfe, um Prävalenzraten und die Erwartungen von Frauen an die medizinische Versorgung im Kontext von Gewalterfahrung zu ermitteln. Ergebnisse: Die Beschäftigten des Klinikums sehen S.I.G.N.A.L. als notwendiges und sinnvolles Programm zur verbesserten Versorgung gewaltbetroffener Patientinnen. Im S.I.G.N.A.L.-Projekt wurde ein tragfähiges, zielgruppenspezifisches Fortbildungskonzept entwickelt, mit dem unterschiedliche Berufsgruppen erfolgreich erreicht werden konnten. Verlauf und Evaluation der Fortbildungen zeigen ihre positive Beurteilung durch die Teilnehmenden. Die ermittelten Daten zum Versorgungsbedarf (Dokumentationsbögen und Patientinnenbefragung) zeigen ein mit internationalen Studien vergleichbares Ergebnis. Sowohl der hohe Anteil der gewaltbetroffenen Frauen unter den Patientinnen als auch die gesundheitlichen Folgen der Gewalt weisen auf den Versorgungsbedarf. Patientinnen wünschen sich mehrheitlich, dass die Gewaltthematik in der Gesundheitsversorgung eine stärkere Beachtung findet. Insgesamt befürworten mehr als zwei Drittel der Befragten eine sensible Befragung nach Gewalt im Rahmen der Anamnese. Die Ergebnisse der zwedreijährigen Begleitforschung werden Anfang des Jahres 2004 abschließend in einem praxisorientierten Handbuch veröffentlicht. Es wird sich insbesondere an Einrichtungen der medizinischen Versorgung richten, die an der Implementierung eines Interventionskonzeptes interessiert sind. Neben Erkenntnissen aus der Begleitung des Interventionsprojektes am Universitätsklinikum Benjamin Franklin werden dabei auch internationale Erfahrungen einbezogen. Insbesondere aus den USA liegt inzwischen eine Vielzahl von Forschungs- und Praxisberichten zu gesundheitlichen Folgen häuslicher Gewalt und zu Interventionsprojekten in der medizinischen Versorgung vor. Unterscuhungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 806 -real.-; Patien- 236 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation tinnen der Ersten Hilfe im UKBF, 18-60 Jahre; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wieners, K.; Hellbernd, H.: Gewalt macht krank - Zusammenhänge zwischen Gewalt und Gesundheit. S. 30-42. in: EWHNET - European Women's Health Network. Netzwerk Frauengesundheit: Situation, Konzepte, Herangehensweisen und Organisationen in der Frauengesundheitsbewegung. Länderbericht Bundesrepublik Deutschland. Hannover: Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachen e.V. 2000, S. 30-42. Download: http://www.gesundheit-nds.de/ewhnet/Country%20Reports/Germany%20D.PDF .+++Hellbernd, H.; Wieners, K.; Maschewsky-Schneider, U.: Evaluation eines GewaltInterventionsprojekts an einem Klinikum - Darstellung eines Studiendesigns. in: Das Gesundheitswesen, Jg. 62, 2000, S. A83.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.: Gewalt gegen Frauen ein Thema in der Medizin! Diskussion und Praxis in den USA. S. 9-11. in: Plantettarium Magazin für Pflegepersonal am Universitätsklinikum Benjamin Franklin, 2001, H. 39.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.; Maschewsky-Schneider, U.: Gewalt gegen Frauen und medizinische Versorgung - Forschungs- und Versorgungssituation im nationalen und internationalen Raum. in: Das Gesundheitswesen, Jg. 63, 2001, S. A31.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.: Gewalt gegen Frauen im häuslichen Bereich - gesundheitliche Folgen, Versorgungssituation und Versorgungsbedarf. in: Jahrbuch Kritische Medizin, 36. Versorgungsbedarfe und Versorgungsrealitäten. 2002, S. 135-148.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.; MaschewskySchneider, U.: Gewalt gegen Frauen und Anforderungen an die Gesundheitsversorgung. Erkenntnisse aus dem S.I.G.N.A.L.-Interventionsprojekt. in: Das Gesundheitswesen, Jg. 64, 2002, S. A21.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.: Häusliche Gewalt und medizinische Versorgung - das S.I.G.N.A.L.-Interventionsprojekt am Universitätsklinikum Benjamin Franklin der FU Berlin. in: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Dokumentation FrauenGesundheit, FrauenLeben, FrauenArbeit. Fachtagung zum Bericht zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Deutschland (Fachtagung 4./5. Okt. 2001) Köln/ Berlin: neues handeln 2002, S. 47-48.+++Mark, H.; Hellbernd, H.: Häusliche Gewalt gegen Frauen - was können Ärztinnen und Ärzte tun? in: Berliner Ärzte - die offizielle Zeitschrift der Ärztekammer Berlin, Jg. 39, 2002, 12, S. 24-27. Download: http://aekb.arzt.de/ 20_Aerztl_Fb/03_Fachbeitraege/HaeuslGewalt_ggFrauen/ .+++Brzank, P.; Hellbernd, H.; Peters, M.; Wieners, K.: Das S.I.G.N.A.L.-Interventionsprojekt gegen Gewalt gegen Frauen am Universitätsklinikum Benjamin Franklin. in: Landeskommission Berlin gegen Gewalt (Hrsg.): Berliner Forum Gewaltprävention. Häusliche Gewalt, 2002, Nr. 1.+++Brzank, P.; Hellbernd, H.: Häusliche Gewalt gegen Frauen. Gesundheitliche Folgen, Versorgungsbedarf und Interventionsmöglichkeiten. in: Georgia - Zeitschrift des Frauen- und Gleichstellungsbüros des Bereichs Humanmedizin der Universität Göttingen, Juni 2003, S. 29-32.+++Brzank, P.; Hellbernd, H.; Maschewsky-Schneider, U.: Häusliche Gewalt gegen Frauen. S.13-15. in: Public Health Forum, 11, 2003, H. 39.+++Hellbernd, H.: Erkenntnisse zur Rolle der Pflegenden bei der Umsetzung des S.I.G.N.A.L.-Modellprojekts. in: Bohne, S. (Hrsg.): Dokumentation zum Implementationsworkshop "Gewalt gegen Frauen und Mädchen - Rolle der Pflegeprofessionen und Hebammen in der gesundheitlichen Versorgung" am 13.-14.6.03 in Bielefeld. Hrsg. v. Bundeskoordination Frauengesundheit (BKF). Bremen 2003, S. 1115.+++Brzank, P.; Hellbernd, H.; Maschewskky-Schneider, U.: Gewalt gegen Frauen, Gesundheitsfolgen und Versorgungsbedarf. in: Das Gesundheitswesen, Jg. 65, 2003, S. A77.+++Hellbernd, H.; Brzank, P.; Wieners, K.; Maschewsky-Schneider, U.: Häusliche Gewalt gegen Frauen und gesundheitliche Versorg. Möglichkeiten der Prävention und Intervention: das S.I.G.N.A.L.-Interventionsprogramm. Handbuch für die Praxis, wissenschaftlicher Bericht. Hrsg. v. BMFSFJ. Berlin 2004 (im Erscheinen). ARBEITSPAPIERE: Hellbernd, H.; soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 237 Wieners, K.; Maschewsky-Schneider, U.: Gewalt gegen Frauen und medizinische Versorgung - Forschungs- und Versorgungssituation im nationalen und internationalen Raum. Vortrag: Wissenschaftliche Jahrestagung der Dt. Ges. f. Sozialmedizin u. Prävention, 19.22.9.2001.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.; Poloczek, S.: Häusliche Gewalt - ein Thema für die Notfallmedizin? Workshops auf d. 2. Südwestdeutschen Notfallsymposium "Notfallmedizin: von der Rettungsmedizin zur Akutmedizin", 19.-20.10.2001, Kaiserlautern.+++ Hellbernd, H.; Wieners, K.: Erkenntnisse der wissenschaftliche Begleitforschung zum Modellprojekt S.I.G.N.A.L. Veranstaltung "Zwei Jahre S.I.G.N.A.L. - Hilfe für Frauen im UKBF", 26.2.2002, Univ.-Klinikum B. Franklin Berlin.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.; MaschewskySchneider, U.: Gewalt gegen Frauen und Anforderungen an die Gesundheitsversorgung. Erkenntnisse aus dem S.I.G.N.A.L.-Interventionsprojekt. Vortrag. Wissenschaftliche Jahrestagung d. Dt. Ges. f. Sozialmedizin u. Prävention, 25.-28.9.2002.+++Brzank, P.; Hellbernd, H.: Wissenschaftliche Begleitung des S.I.G.N.A.L.-Interventionsprojekt gegen Gewalt gegen Frauen am Universitätsklinikum Benjamin Franklin der Freien Universität Berlin. Berliner Zentrum Public Health, Jour Fixe, 14.11.2002.+++Hellbernd, H.: Wissenschaftliche Begleitung des S.I.G.N.A.L.-Interventionsprojekt gegen Gewalt gegen Frauen am Universitätsklinikum Benjamin Franklin der Freien Universität Berlin. Beiratssitzung der Bundeskoordination Frauengesundheit, 13.3.2003, Bremen.+++Hellbernd, H.; Brzank, P.: S.I.G.N.A.L.Interventionsprojekt gegen Gewalt gegen Frauen am Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Berlin. Fachtagung, Inst. f. Rechtsmedizin d. Univ.-Klinik Hamburg Eppendorf "Gewalt dokumentieren! Vernetzung von medizinischer Behandlung, Spurensicherung und individueller Hilfe bei Gewaltopfern", 28.03.2003.+++Dies.: Stellungnahme zum Thema "Gewalt gegen Frauen und die gesundheitliche Versorgungssituation." Veranstaltung der PDS-Fraktion "Frauen sind anders krank - zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Berlin", 7.5.2003, Abgeordnetenhaus Berlin. Vorbereitung auf die Sitzung des Ausschusses 'Gesundheit, Soziales, Migration und Verbraucherschutz' zum Frauengesundheitsbericht Berlin.+++Dies.: Erkenntnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung zur Umsetzung des S.I.G.N.A.L.Modellprojekts am UKBF. 12. Jahrestagung d. Kommission "Klinika" d. Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (BukoF), 22.-24.5.2003, Berlin.+++Dies.: Erkenntnisse zur Rolle der Pflegenden bei der bei der Umsetzung des S.I.G.N.A.L.-Modellprojekts. Vortrag, Implementationsworkshop der Bundeskoordination Frauengesundheit (BKF) "Gewalt gegen Frauen und Mädchen - Rolle der Pflegeprofessionen und Hebammen in der gesundheitlichen Versorgung", 13.-14.6.2003, Bielefeld.+++Brzank, P.; Hellbernd, H.; Maschewsky-Schneider, U.: Häusliche Gewalt gegen Frauen: Gesundheitsfolgen und Versorgungsbedarf. Prämiertes Poster auf der wissenschaftlichen Jahrestagung d. Dt. Ges. f. Sozialmedizin u. Prävention, 24.-27.9.2003, Greifswald.+++Dies.: Erfahrung mit neuen Versorgungsmodellen im Kontext häuslicher Gewalt am Beispiel des S.I.G.N.A.L.Interventionsprojekts. Vortrag, Satellitensymposium d. Dt. Ges. f. Medizinische Soziologie, 1.10.2003, Hamburg.+++Dies.: Ergebnisse zum Versorgungsbedarf: Prävalenz von häuslicher Gewalt unter Patientinnen der ersten Hilfe. Vortrag, Beiratssitzung der Bundeskoordination Frauengesundheit, 9.10.2003, Berlin.+++Brzank, P.: Häusliche Gewalt bei Patientinnen einer Ersten Hilfe-Versorgung. Eine Befragung im Rahmen der S.I.G.N.A.L.-Begleitforschung. Prävalenzen, gesundheitliche Folgen, Unterstützungsmöglichkeiten in der medizinischen Versorgung, Unterschiede zwischen Gewaltbetroffenen und Nichtbetroffenen. Berlin, TU, Magisterarbeit, 2003 (unveröff.).+++Umfangreiche Literaturliste bitte beim Institut anfordern. ART: gefördert BEGINN: 2000-03 ENDE: 2003-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 238 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. 08 Wirtschaft und Management, Institut für Gesundheitswissenschaften -IFG- Abt. Gesundheitssoziologie (Ernst Reuter Platz 7, TEL 112, 10587 Berlin) KONTAKT: Institution (Tel. 030-314-21969, Fax: 030-314-73256); Hellbernd, Hildegard (email: [email protected]); Brzank, Petra (e-mail: [email protected]) [389-F] Hennemann, Thomas; Mischke, Wolfgang, Dr. (Bearbeitung); Lauth, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung): Optimierung eines psychosozialen Zentrums (Folgeprojekt) INHALT: Das Projekt ist der Arbeit eines Psychosozialen Zentrums, das regionale Versorgungsleistungen für onkologisch erkrankte Patienten erbringt, gewidmet. In einer ersten Projektphase wurden umfangreiche Erhebungen zur Arbeit des Zentrums, zur Zusammenarbeit mit anderen Behandlern (niedergelassene Ärzte, Kliniken) und zur Annahme des Angebotes bei den Patienten und deren Angehörigen erhoben. In einer zweiten Projektphase ging es sodann um die Optimierung der Tätigkeit. Diese Optimierung bezieht sich vor allem auf die innere Strukturierung (etwa Verantwortungsbereiche, Angebotssparten), die Straffung des rehabilitativen Angebotes (Konzentration der Angebote) sowie auf die Vernetzung des Tätigkeit mit den weiteren regionalen Gesundheitsdiensten (Krankenhäuser, niedergelassene Praxen) und die Refinanzierung der Leistungen (etwa im Rahmen einer ambulanten Rehabilitation). Anhand des ausgewählten psychosozialen Zentrums sollten exemplarische Arbeitsmöglichkeiten entwickelt werden, die auch für andere, ähnliche Zentren Gültigkeit haben. ART: gefördert ENDE: 2001-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Heilpädagogische Psychologie (Klosterstr. 79b, 50931 Köln); Universität Oldenburg, Fak. 01 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Institut für Pädagogik Arbeitsgruppe Schule (Postfach 2503, 26111 Oldenburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-5520, e-mail: [email protected]) [390-L] Herzog, Markwart; Fischer, Norbert (Hrsg.): Totenfürsorge: Berufsgruppen zwischen Tabu und Faszination, (Irseer Dialoge : Kultur und Wissenschaft interdisziplinär, Bd. 9), Stuttgart: Kohlhammer 2003, 232 S., ISBN: 3-17-018131-9 INHALT: "Tabu und Faszination sind Einstellungen, mit denen die Menschen vieler Kulturen auf Sterben und Tod reagieren. Mit Schauder und Neugierde begegnet man auch jenen Berufsgruppen, die sich um Leichname kümmern. Bis heute klagen Bestattungsunternehmer über gesellschaftliche Marginalisierung, obwohl sie unentbehrlichen Arbeiten nachgehen. Gleichzeitig finden Themen, die mit Bestattern, Pathologen, Anatomen und Gerichtsmedizinern besetzt und inszeniert werden können, ungewöhnliches Interesse in Massenmedien, Kunst und Literatur. Diese und andere markante Berufsgruppen der Totenfürsorge, ihre Tätigkeitsbereiche und soziale Stellung stehen im Zentrum des vorliegenden Bandes. Die sozialhistorischen Untersuchungen werden flankiert von kunsthistorischen Analysen zur Rezeption dieser Berufe in Dichtung und Literatur der Barockzeit sowie in der zeitgenössischen Kunst mit ihren teils spektakulären Installationen, Performances und Ausstellungen mit Leichenpräparaten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Markwart Herzog/ Norbert Fischer: 'Der erste Totengrä- soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 239 ber ist gar vornehm gewest'. Berufsgruppen in der Totenfürsorge (9-25); Kapitel Erkenntnisse der Kultur- und Sozialwissenschaften: Hans Peter Hasenfratz: 'Tabu' - 'Unehrlichkeit'. Ein Beitrag zur Berührungsmeidung - besonders mit Blick auf die Totenfürsorge (29-36); Heinrich L. Cox: Gestalt und Wandel der Nachbarschaftshilfe bei Sterben und Tod. Beobachtungen im Rheinland im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts (37-54); Josef Franz Thiel: Traditionelle Totenfürsorge in Afrika und Modernisierung (55-66); Irmhild Saake: Vom Verschwinden der Leiche. Auf soziologischer Spurensuche bei Bestattern, Pathologen und einem Plastinateur (67-86); Kapitel Umgang mit Toten: Exemplarische Berufsgruppen: Gisela Wilbertz: Der Abdecker - oder: Die Magie des toten Körpers. Ein Beruf im Umgang mit Tier- und Menschenleichnamen (89-120); Karin Stukenbrock: 'Theatrum anatomicum'. Zur Selbst- und Fremdwahrnehmung der Anatomen im 18. Jahrhundert (121-141); Klaus Püschel/ Holger Lach: 'Mortui vivos docent'. Über das Berufsbild des Rechtsmediziners (143-169); Kapitel Thematisierung in Literatur und Kunst: Kerstin Gernig: 'Alles, was ich habe,/ Dank' ich Spaten dir!' Totengräber-Gedanken in Literatur und Dichtung (173-194); Petra Lange-Berndt: Totengräber - Anatomie - Präparatoren. Künstlerrollen nach 1960 (195-222). [391-F] Himmel, Wolfgang, Priv.Doz. Dr.; Hummers-Pradier, Eva, Dr.med.; Simmenroth-Nayda, Anne (Bearbeitung); Kochen, Michael M., Prof.Dr.med. (Leitung): Umstellung von Originalpräparaten auf Generika in der allgemeinärztlichen Praxis INHALT: Bestimmung des Anteils an verordneten Originalpräparaten, die unter Praxisbedingungen auf Generika umgestellt werden können ("Generika-Potential"); Erfragung von Hindernissen seitens der Ärzte und Patienten, die einer Umstellung entgegenstehen; Erstellung und Prüfung einer Handlungsleitlinie für Ärzte zur Generika-Umstellung; ökonomische Evaluation der Studie. ZEITRAUM: 2000-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Raum Göttingen, Raum Freiburg, Raum Tübingen METHODE: Interventionsstudie (mit Kontrollgruppe) auf Basis von Verordnungsdaten und Fragebögen. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 130; Allgemeinärzte-Fragebogen; Auswahlverfahren: Responder randomisiert). Inhaltsanalyse, offen; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 100; Allgemeinärzte-Interview; Auswahlverfahren: Responder randomisiert). Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 130; Verordnungsdaten aus Praxis-EDV). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hummers-Pradier, E.; Simmenroth-Nayda, A.; Scheidt-Nave, C.; Scheer, N.; Fischer, T.; Niebling, W.; Kochen, M.M.: Versorgungsforschung mit hausärztlichen Routinedaten. Sind Behandlungsdatenträger-(BDT)-Exporte geeignet? in: Gesundheitswesen (ISSN 0941-3790), 65, 2003, S. 109-114.+++Z. Allg. Med., 2000, 76, S. 57.+++Z. Allg. Med., 2000, 75, S. 57.+++Z. Allg. Med. 2001, 75, S. 20.+++Z. Allg. Med., 2002, 78, S. 239-244.+++Z. Allg. Med., 2002, 78, S. 14.+++European Journal of clinical Pharmacology, 2001, 97. ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Ratiopharm, Ulm INSTITUTION: Universität Göttingen, Medizinische Fakultät, Zentrum Innere Medizin Abt. Allgemeinmedizin (Humboldtallee 38, 37075 Göttingen) KONTAKT: Simmenroth-Nayda, Anne (Tel. 0551-392647, e-mail: [email protected]) 240 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation [392-L] Himmel, Wolfgang; Bardeck, Maik-Andre; Kochen, Michael M.: Selbstmedikation und die Rolle des Hausarztes: eine Telefonbefragung, in: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Jg. 11/2003, H. 4, S. 325-336 INHALT: "Selbstmedikation könnte die von vielen Seiten gewünschte Patientenautonomie fördern. Damit erhebt sich zugleich die Frage, ob Hausärzte eine stärkere Rolle in der Selbstmedikation spielen sollten oder ob sich Patienten dadurch in ihrem Autonomiestreben beeinträchtigt fühlen. Mit der Studie sollten die Einstellungen der Bevölkerung gegenüber Selbstmedikation und der (wahrgenommenen und gewünschten) Rolle von Hausärzten exploriert werden. In einer Telefonumfrage wurde ein Querschnitt deutscher Haushalte befragt - unter Zuhilfenahme von zufälligen Telefonnummern (ZUMA, Mannheim). Die Zielpersonen im Haushalt wurden nach der 'Geburtstagsmethode' bestimmt. Die Teilnahmerate lag bei 59% (432/ 727). Mehr als 113 der Befragten hatte in den zurückliegenden 4 Wochen Selbstmedikation betrieben; 19% konnten sich nicht daran erinnern, jemals ein Präparat zur Selbstmedikation eingenommen zu haben. 60% der Befragten glaubten, dass Selbstmedikation Patientenautonomie fördert, aber 50% fühlten sich, zumindest manchmal, in der Anwendung von Selbstmedikation unsicher und 81 fürchteten, dass durch Selbstmedikation ernsthafte Krankheiten übersehen werden könnten. Nur 9% hatten mit ihrem Hausarzt über Selbstmedikation in den letzten 12 Monaten gesprochen; etwa 40% glaubten, dass sich ihr Arzt dadurch belästigt fühlte; 71 % wünschten sich eine Empfehlung für ein Präparat zur Selbstmedikation. Befragte, die keine Selbstmedikation praktizierten, gehörten häufiger zur Gruppe, die sich unsicher bei der Selbstmedikation fühlte (Odds Ratio (OR): 3.9; 95% Konfidenzintervall: 2.1 7.3) oder der der Arzt kein Präparat empfohlen hatte (OR: 4.0; 1.1 - 11.5). Furcht vor Nebenwirkungen durch Selbstmedikation berichteten häufiger Personen, die einen geringeren Schulabschluss und/ oder das Gefühl hatten, ihr Hausarzt lehne Selbstmedikation ab. Für die meisten der Befragten ist Selbstmedikation vertraut und viele sehen darin eine Möglichkeit zur eigenverantwortlichen Gesundheitsgestaltung. Zugleich kamen Unsicherheiten im Gebrauch von Selbstmedikation und Ängste vor Nebenwirkungen zum Ausdruck. Hier könnten Informationen und eine offene Haltung von Hausärzten entlastend wirken. Die deutliche Mehrheit der Befragten sähe sich dadurch auch nicht in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt." (Autorenreferat) [393-F] Hindermann, Kathrin, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Franz, Matthias, Univ.-Prof.Dr. (Leitung): Psychische und psychosomatische Beschwerden bei alleinerziehenden Müttern: Ausprägung und Determinanten INHALT: Überprüfung in welchem Ausmaß die Variablen sozioökonomischer Status; soziale Netzwerke, soziale Unterstützung; Persönlichkeitsmerkmale (Kontrollüberzeugungen); trennungsassoziierte Variablen Einfluss auf die psychische/ psychosomatische Befindlichkeit von alleinerziehenden Müttern haben. Ferner soll die Spezifität der Faktoren für die Alleinerziehenden mit Hilfe einer Kontrollgruppe verheirateter Mütter überprüft werden. ZEITRAUM: 2002-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Düsseldorf METHODE: Erhebung der Variablen durch die Fragebögen: SCL-90R, IPC, F-SOZU, SDQ, ZIP, Sozialfragebogen, MMPI-2, Trennungsfragebogen; Analyse mittels eines multiplen Regressionsmodells. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 5.000; Kompletterhebung eines Jahrgangs von alleinerziehenden soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 241 Müttern einzuschulender Kinder in Düsseldorf). Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Franz, M.; Lensche, H.: Allein erziehend - allein gelassen? Psychosoziale Beeinträchtigung allein erziehender Mütter und ihrer Kinder in einer Bevölkerungsstichprobe. in: Zeitschrift für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (ISSN 1438-3608), Jg. 49, 2003, 2, S. 115-138.+++Franz, M.; Lensche, H.; Schmitz, N.: Psychological distress and socioeconomic status in single mothers and their children in a German city. in: Soc Psychiatry Psychiatr Epidemiol, 38, 2003, pp. 59-68.+++Lensche, H.; Groffik, Ch.; Schneitler, H.; Pitrasch, M.; Lotocky, S.; Tress, W.; Franz, M.: Alleinerziehend - alleingelassen: Entwicklung, Implementierung und Evaluation eines Unterstützungsangebotes für Alleinerziehende und ihre Kinder in Düsseldorf. in: Bodden-Heinrich, R.; Rechenberger, I.; Bender, H. (Hrsg.): Psychosomatische Gynäkologie und Geburtshilfe. Beiträge der Jahrestagung 1999. Gießen: Psychosozialverl. 2000, S. 299-302. ARBEITSPAPIERE: Abschlussbericht des Vorläuferprojekts "Alleinerziehend - alleingelassen?". ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-12 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Forschungskommission d. Med. Fak. d. Univ. Düsseldorf INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Postfach 101007, 40001 Düsseldorf) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0211-8116211, e-mail: [email protected]) [394-F] Höfling, Wolfram, Univ.-Prof.Dr.jur.; Rixen, Stephan, Dr.; Kuhlmann, Wolfgang, Univ.Prof.Dr.phil.; Blees, Ingo, M.A.; Hütter, Bernd Otto, PD Dr.; Creutz, Curt, Dr.; Souvignier, Georg, Dr.rer.nat.; Stier, Jürgen; Merkens, Guenther; Rieger, Marco, Dr.med. (Bearbeitung); Westhofen, Martin, Univ.-Prof.Dr.med. (Leitung): Patientenautonomie in ressourcenintensiver Hochleistungsmedizin - Qualitätssicherung durch interdisziplinären Dialog INHALT: Die Autonomie des Patienten bei Entscheidungen für bestimmte Behandlungsverfahren gehört zu den zentralen Normen, die bei verschiedenen Therapieoptionen zu beachten sind. Die Komplexität der Entscheidungsfindung hat sich in den letzten beiden Dekaden durch Diversifizierung von Diagnostik und Therapieverfahren jedoch erheblich erhöht. Dadurch ist es für den Arzt zunehmend schwerer geworden, dem Patienten alternative medizinisch indizierte Therapiemaßnahmen so zu vermitteln, dass er die daraus resultierenden Nutzen und Risiken versteht und mit seinen Präferenzen abgleichen kann. Um diese vielschichtige Problematik in der Prozedur, die zur Therapieentscheidung führt, angemessen bewältigen zu können, hat sich an der RWTH eine interdisziplinäre Forschungsgruppe zusammengefunden, die sich die Entwicklung eines Leitfadens zur Aufgabe gesetzt hat, der den Forderungen nach Wahrung von Patientenautonomie sowie nach Effizienz der medizinischen Entscheidungen gerecht wird. Die in der ersten Projektphase erarbeitete Entscheidungsmatrix (siehe Jahresbericht 2001) wird gegenwärtig in der praktischen Anwendung differenziert überprüft. Aus dem daraus resultierenden Erfahrungsbericht der Mediziner wird eine weitere Präzisierung und Anpassung des Leitfadens erfolgen. METHODE: Der methodische Kern des Projekts besteht in der Durchführung einer rekursiven Fallstudie. Ausgangspunkt der Fallstudie sind von der Medizin ausgesuchte reale DilemmaFälle hinsichtlich Patientenautonomie und Ressourcenallokation. Jedes Fach analysiert die medizinethische Problematik eines Sets von Fällen anhand seiner intradisziplinären Standards und Kriterien. Die Fallanalysen werden daraufhin an alle beteiligten Fächer weiter gegeben, 242 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation die in einem weiteren Analyseschritt die Besonderheiten der disziplinären Approaches herausarbeiten und aufgrund dieser Perspektivenerweiterung schließlich reflexiv die Beschränkung des je eigenen Approaches erkennen lernen. Aus diesem Verfahren resultiert also ein Lerneffekt für jede Disziplin, an dem orientiert sie ihre Analysekategorien genauer auf Dilemma-Fälle zuschneiden kann. Diese modifizierten Kriterien werden anschließend im interdisziplinären Diskurs in eine kohärente Entscheidungsmatrix zusammengeführt, mit der sich Entscheidungsprozesse von oben dargestellter Komplexität rationaler gestalten lassen. Die Matrix des jetzigen Forschungsstands soll durch die Analyse weiterer Sets von Fällen unter Hinzunahme der Rawls'schen Methode des Überlegungsgleichgewichts optimiert werden. Darüber hinaus sollen durch die Dokumentation des interdisziplinären Lernprozesses methodologisch nützliche Hinweise für die Durchführung interdisziplinärer Projektarbeit überhaupt gewonnen werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Westhofen, M.; Blees, I.; Creutz, C.; Höfling, W.; Hütter, B.O.; Kuhlmann, W.; Merkens, G.; Rieger, M.; Rixen, S.; Souvignier, G.; Stier, J.: Patientenautonomie in ressourcenintensiver Hochleistungsmedizin Qualitätssicherung durch interdisziplinären Dialog. Zwischenbericht und Folgeantrag. 65 S. ART: gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Staatsrecht (Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln); Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Philosophisches Institut Lehrstuhl für Philosophie (Eilfschornsteinstr. 16, 52056 Aachen); Technische Hochschule Aachen, FB 10 Medizinische Fakultät, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie (Pauwelsstr. 30, 52057 Aachen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0241-8089360-1, e-mail: [email protected]) [395-F] Huber, Dorothea, Dr.Dr. (Leitung): Skalen psychischer Kompetenzen (SPK) - ein Instrument zur Erfassung der spezifischen Veränderungen durch psychoanalytische Psychotherapie ("strukturelle Veränderung") INHALT: In der Psychotherapieforschung ist es weiterhin eine offene Frage, ob unterschiedliche Therapiemethoden unterschiedliche Veränderungen bewirken. Die Psychoanalyse, die beansprucht, nicht nur symptomatische, sondern vor allem "strukturelle Veränderung" zu bewirken, ist bei diesem Vergleich insofern benachteiligt, als es bisher keine reliable und valide Möglichkeit gibt, eine solche Veränderung zu erfassen. Im Rahmen des "PsychotherapyResearch-Project-II" (PRP-II) von der Forschungsgruppe um Wallerstein wurden deshalb die "Scales of Psychologoical Capacities" (SPC) entwickelt, mit denen die spezifischen Effekte der psychoanalytischen Psychotherapie erfasst werden sollen. Es ist ein theorieübergreifendes und erfahrungsnahes Messinstrument, mit dem eine Fremdeinschätzung der "psychischen Kompetenzen" einer Person vorgenommen wird, um so die darunterliegende Struktur zu erfassen. Zum Einsatz dieses Messinstruments in der Psychotherapieforschung bedarf es einer Studie zur Überprüfung der wichtigsten psychometrischen Gütekriterien der SPC (Reliabilität, Validität und Änderungssensitivität). Aufbauend auf einem formalen Ratertraining der Autoren bei der PRP-II Gruppe und den o.g. Untersuchungen sollen die SPC als ein therapiespezifisches Messinstrument weiterentwickelt und im deutschen Sprachraum etabliert werden. soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 243 ART: keine Angabe BEGINN: 1999-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Langerstr. 3, 81675 München) KONTAKT: Leiterin (Tel. 089-4140-4319, Fax: -4845, e-mail: [email protected]) [396-F] Hübner, Beate, Dipl.-Psych.; Topp, Friedhelm, Dipl.-Psych.; Hoevels, Rosemarie, Dipl.Soz.Arb.; Lutz, Maren, Dipl.-Soz.Arb.; Schwab, Michael, Dr. (Bearbeitung); Hedtke-Becker, Astrid, Prof.; Kemper, Franz, Prof.; Herzog, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): KISMED (Kooperationsprojekt Interdisziplinärer Sozialarbeit und KrankenhausMEDizin): psychosoziale Betreuung von schwer und chronisch kranken Patienten im internistischen Krankenhaus - Forschungsprojekt zwischen Sozialarbeit und Familienmedizin als gleichberechtigte Partner INHALT: Schwere Krankheit und die Einweisung in eine Klinik reißen Menschen aus ihrer vertrauten Lebenssituation heraus. Die Folgen sind für den Patienten und seine Angehörigen zunächst nicht überschaubar und Veränderungen sind nicht einfach zu bewältigen. Wie bereits durch Forschungsergebnisse bestätigt, müssen Betroffene neben körperlichen Einschränkungen auch mit psychischen, familiären und sozialen Belastungen fertig werden. In einer solchen von den Betroffenen als Krise empfundenen Situation kann professionelle, psychosoziale Hilfe dazu beitragen, Weichen für eine günstig verlaufende Krankheitsbewältigung und für eine gelingende weitere Lebensgestaltung zu stellen. In diesem Projekt wurde von einem Modellteam aus SozialarbeiterInnen, PsychologInnen und Ärzten auf zwei internistischen Stationen der kooperierenden Abteilung ein integriertes, psychosozial-familienmedizinisches Diagnoseschema und Interventionsmodell erarbeitet. Entwickelt wurde hierfür die sog. "Checkliste", ein Screening-Instrument zur Erfassung der psychosozialen Dimensionen (11 soziale, 7 familiäre und 11 individuell-psychische Kategorien) durch den aufnehmenden Arzt. Das "psychosoziale Interview", ein semistrukturiertes, ressourcen- und biografieorientiertes Interview zur Erfassung der sozialen, psychischen und familiären Situation von Patienten wurde bei allen im Projekt aufgenommenen Patienten durchgeführt. Es dient zur vertieften psychosozialen Diagnostik und wirkt vertrauensbildend im Hinblick auf weitere Kontakte. Die entwickelten Interventionsschritte wurden systematisch und strukturiert in den stationären Versorgungsablauf integriert. Sozialarbeit und Familienmedizin arbeiteten dabei simultan und gleichberechtigt mit somatischer Medizin. Die Durchführung und Evaluation erfolgte über einen Zeitraum von elf Monaten. Ergebnisse: Während des Erhebungszeitraums wurden insgesamt 906 Patienten mit einer durchschnittlichen Liegedauer von 11 Tagen auf den beteiligten Stationen aufgenommen. Davon wurden 183 (22,3%) ins KISMED-Projekt einbezogen. KISMED-Erstkontakte erfolgten überwiegend zwischen dem 6. und 8. Liegetag. Im Verhältnis zur Gesamtstichprobe war KISMED bei signifikant mehr Frauen involviert (54% Frauen in KISMED vs. 45% gesamt). Bei 88,6% der in KISMED aufgenommenen Patienten (N=183) ergab die psychosoziale Diagnostik psychosoziale Belastungen. Bei 66,2% von ihnen erfolgten gezielte Interventionen. VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.fhs-mannheim.de/hfs/Kismedliste.pdf . ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Baden-Württemberg Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst 244 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation INSTITUTION: Fachhochschule Mannheim Hochschule für Sozialwesen (Ludolf-Krehl-Str. 711, 68167 Mannheim); Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik Abt. Innere Medizin II - Allgemeine Klinische und Psychosomatische Medizin (Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Hedtke-Becker, Astrid (Prof. Tel. 0621-3926-141, e-mail: [email protected]) [397-L] Hurrelmann, Klaus; Klocke, Andreas; Melzer, Wolfgang; Ravens-Sieberer, Ulrike (Hrsg.): Jugendgesundheitssurvey: internationale Vergleichsstudie im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation WHO, (Gesundheitsforschung), Weinheim: Juventa Verl. 2003, 336 S., ISBN: 37799-1199-X INHALT: "Im Gesundheitsstatus der jungen Generation lassen sich erhebliche Defizite feststellen. Zwar spielen sowohl die klassischen Infektionskrankheiten als auch chronische Krankheiten gegenwärtig keine große Rolle mehr. Aber vor allem im Schnittbereich zwischen psychischen und körperlichen Anforderungen auf der einen Seite und den sozialen und physischen Umweltbedingungen auf der anderen Seite ergeben sich Probleme. Sie schlagen sich in körperlich, psychisch und sozialökologisch beeinflussten Befindlichkeitsstörungen von Jugendlichen nieder. Störungen des Immunsystems, des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens und der Belastungsbewältigung scheinen die tieferen Ursachen hierfür zu sein. Die Weltgesundheitsorganisation WHO fördert seit vielen Jahren Forschungsprojekte im Bereich Jugendgesundheit. Mit dem vorliegenden Band macht das deutsche Forschungsteam des internationalen Forschungsverbundes 'Health Behaviour in School Children (HBSC)' erstmals die Ergebnisse seiner empirischen Untersuchung der Öffentlichkeit zugänglich. Der erste deutsche Jugendgesundheitssurvey ist primär auf gesundheitliche Verhaltens- und Lebensmuster von Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren ausgerichtet. Zusätzlich werden mehrere Sozialindikatoren zur jugendlichen Alltagswelt, insbesondere aus den Bereichen Familie, Schule, Freundschaften und Freizeit und zentrale Daten zum Gesundheitszustand der Jugendlichen erhoben. Die Autoren legen Vorschläge zur jugendgerechten Gesundheitsförderung vor." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Matthias Richter: Anlage und Methode des Jugendgesundheitssurveys (9-18); Ulrike Ravens-Sieberer, Christiane Thomas, Michael Erhart: Körperliche, psychische und soziale Gesundheit von Jugendlichen (19-98); Matthias Richter, Wolfgang Settertobulte: Gesundheits- und Freizeitverhalten von Jugendlichen (99-157); Sabine Zubrägel, Wolfgang Settertobulte: Körpermasse und Ernährungsverhalten von Jugendlichen (159-182); Andreas Klocke, Ulrich Becker: Die Lebenswelt Familie und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit von Jugendlichen (183-241); Ludwig Bilz, Cornelia Hähne, Wolfgang Melzer: Die Lebenswelt Schule und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit von Jugendlichen (243-299); Anja Langness, Matthias Richter, Klaus Hurrelmann: Zusammenfassung der Ergebnisse und Konsequenzen für eine jugendgerechte Prävention und Gesundheitsförderung (301-334). soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 245 [398-L] Igl, Gerhard (Hrsg.): Recht und Realität der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen: Rehabilitationseinrichtung, Krankenhaus, stationäre Pflegeeinrichtung, (Sozialpolitik in Europa, Bd. 10), (Interdisziplinäre wissenschaftliche Tagung "Recht und Realität der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen: Rehabilitation - Krankenhaus - stationäre Pflegeeinrichtung", 2001, Kiel), Wiesbaden: Chmielorz 2002, 144 S., ISBN: 3-87124-278-0 (Standort: UB Vechta(Va1)-JSG-rec335237) INHALT: "Bei der in diesem Band dokumentierten Veranstaltung handelt es sich um eine gemeinsame Veranstaltung des Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik in Europa (ISSE) der Universität Kiel, der AOK Schleswig-Holstein und der LVA Schleswig-Holstein." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: I. Überblick und Einführung: 1. Gerhard Igl: Vor- und Nachüberlegungen zum Thema "Recht und Realität der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen" (4-6); 2. Stefan Dörres: Entwicklung der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen (7-17); 3. Dieter Hart: Recht auf Qualität- Kritik an der Qualitätssicherungsdiskussion oder Bürgerbeteiligung an der Qualitätsnormierung (18-41); II. Qualitätssicherung in der Rehabilitation: 1. Felix Welti: Rechtlicher Rahmen der Qualitätssicherung in der medizinischen Rehabilitation (4253); 2. Jürgen Cellarius: Konzept der Qualitätssicherung der LVA-Tatsächliche Entwicklung (54-58); 3. Jens-Uwe Möller/ Holger Klemstein: Realisierung der Qualitätssicherung am Beispiel einer Reha-Einrichtung (59-62); III. Qualitätssicherung im Krankenhaus: 1. Gerhard Igl:Rechtlicher Rahmen der Qualitätssicherung im Krankenhaus (63-75); 2. Michael Jürgensen: Konzept der Qualitätssicherung der AOK für die Krankenhäuser (76-79); 3. Ulrike Petersen: Realisierung der Qualitätssicherung in Schleswig-holsteinischen Krankenhäusern (8085); IV. Qualitätssicherung in der stationären Pflege: 1. Thomas Klie: Rechtlicher Rahmen der Qualitätssicherung in der stationären Pflege (86-102); 2. Jürgen Brüggemann: Konzept der Qualitätssicherung der MDK-Gemeinschaft (103-107); 3. Ute Pilzecker: Umsetzung der MDK-Anleitung zur Prüfung der Qualität nach Paragraph 80 SGB XI (108-111); 4. Gabriele Knappe: Realisierung der Qualitätssicherung am Beispiel einer Pflegeeinrichtung (112-121); V. Zusammenfassung und Ausblick: 1. Knut Dahlgaartl: Qualitätssicherung im Gesundheitswesen aus der Sicht des Qualitätsmanagements (122-135); 2. Jürgen Wasem/ Ralf Kleinow: Grundlegende Probleme und Zukunftsfragen der Qualitätssicherung (136-143). [399-F] Iser, Angelika, Dipl.-Päd.; Golla, Dagmar (Bearbeitung); Heiner, Maja, Prof.Dr. (Leitung): Evaluation von Diagnostikprozessen bei Risikoentscheidungen INHALT: Im Zuge des Ausbaus der Gefährdungsdiagnostik (u.a. zu den Paragr. 35a, 36 und 50 des KJHG) sind in einer Reihe von Ämtern Richtlinien und Vorgaben vor allem zum Vorgehen bei Gefährdung des Kindeswohls aber auch bei Selbst- und Fremdgefährdung von psychisch Kranken und Suizidgefährdeten erarbeitet worden. In anderen Institutionen werden Entscheidungen ohne solche formalen Vorgaben auf der Grundlage etablierter Arbeitsroutinen und eines mehr oder weniger expliziten fachlichen Konsenses über "best practice" gefällt. In diesem Praxisforschungsprojekt sollen Risikoentscheidungen in Gefährdungssituationen in drei ambulanten und drei (teil)stationären Settings daraufhin verglichen werden: 1. inwieweit sich die Entscheidungskriterien bei Entscheidungen mit bzw. ohne Vorgaben ähneln und 2. inwieweit die Formalisierung des Vorgehens durch die Leitung informell etablierte fachliche Standards abstützt oder untergräbt oder sogar Standards erstmals etabliert. 246 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation METHODE: Die Untersuchung ist als qualitative Langzeitstudie angelegt, bei der nach einer bundesweiten Dokumentenanalyse zu den vorhandenen diagnostischen Vorgaben der Jugendund Gesundheitsämter einzelfallbezogene Entscheidungsprozesse in den sechs settings untersucht werden und zwar vom Hilfebeginn bis zu einem Jahr nach Abschluss des Falles bzw. nach Abschluss von drei Hilfeplanphasen gemäß Paragr. 36 KJHG (Fallverlaufskonstruktionen) unter Berücksichtigung der Sichtweise aller beteiligten Institutionen und Personen, um die Wendepunkte im Entscheidungsprozess und ihre Determinanten über Arbeitstagebücher, qualitative Interviews und Gruppendiskussionen zu den Fallkonstruktionen zu erfassen. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Sozialpädagogik (Münzgasse 22-30, 72070 Tübingen) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected], Tel. 07071-29-76757) [400-F] Israel, M., Dr.med.; Winiecki, P., Dr.oec.; Wolfersdorf, M., Prof.Dr. (Bearbeitung); Felber, Werner, Prof.Dr.med (Leitung): Suizid in den psychiatrischen Krankenhäusern Sachsens (Verlauf, Strukturwandel) INHALT: Es werden sämtliche Suizide in allen psychiatrischen Krankenhäusern Sachsens zwischen 1985 und 1997 erfasst, um die strukturellen Veränderungen und die Entwicklungen der stationären Suizidrate zu untersuchen. Diese werden dann mit Suizidraten verschiedener Krankenhäuser in Baden-Württemberg und Bayern verglichen. ZEITRAUM: 1985-1997 GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden) KONTAKT: Leiter (Tel. 0351-458-2760, e-mail: [email protected]) [401-L] Jäckel, W. H.; Gerdes, N.; Herdt, J.; Ollenschläger, G.: Wissensmanagement in der Rehabilitation: Vorschlag zu einer systematischen Entwicklung von Leitlinien, in: Die Rehabilitation : Zeitschrift für Praxis und Forschung in der Rehabilitation ; Organ der Deutschen Vereinigung für die Rehabilitation Behinderter, Jg. 41/2002, H. 4, S. 217225 (Standort: UuStB Köln(38)-HP-LS B59; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In den vergangenen Jahren hat die Deutsche Rentenversicherung mit der Einsetzung der Reha-Kommission (1989-1991), dem Qualitätssicherungsprogramm (seit 1994) und dem Förderschwerpunkt Rehabilitationswissenschaften (seit 1996) Initiativen entfaltet, die als 'Meilensteine' auf dem Weg zu einer wissenschaftlich fundierten Rehabilitation angesehen werden können. Der Artikel stellt zur Diskussion, als weiteren Schritt auf diesem Weg eine Initiative zu beginnen, die eine systematische Erstellung und Implementation von Leitlinien für die wichtigsten Diagnose- bzw. Fallgruppen in der Rehabilitation zum Ziel hat. Leitlinien für Diagnostik und Therapie sind ein Instrument, um die Fülle des sich schnell wandelnden Wissens in der Medizin systematisch zu sichten, nach dem Grad der wissenschaftlichen Gewissheit ('evidence') zu bewerten und zu praxisbezogenen Handlungsempfehlungen aufzubereiten. Für die Rehabilitation erscheint diese Vorgehensweise besonders dringlich, weil die soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 247 Dissemination des rehabilitationsspezifischen Wissens nur in geringem Maß über die Aus-, Fort- und Weiterbildung, hauptsächlich aber über ein informelles 'training on the job' erfolgt. Der Diskussionsvorschlag sieht vor, dass indikationsspezifische Referenzzentren eingesetzt werden, die unter Beteiligung von Experten aus Klinik und Forschung, von Vertretern der Rehabilitationsträger und Fachgesellschaften sowie einschlägiger Patientenorganisationen die Rehabilitationsprozesse in den wichtigsten Diagnose- bzw. Fallgruppen systematisch analysieren. Dabei sollen anhand einer 'Prozessmatrix der Rehabilitation' diejenigen Stellen im Rehabilitationsprozess identifiziert werden, an denen Entscheidungen gefällt werden müssen, die in therapeutischer und/ oder ökonomischer Hinsicht bedeutende Konsequenzen nach sich ziehen. An diesen Stellen ist dann die Wissensbasis zu prüfen, die verfügbar ist, um solche Entscheidungen nach möglichst rationalen Kriterien fällen zu können. Wo kein ausreichend abgesichertes Wissen vorhanden ist, müssten Konsensusprozesse organisiert werden, in denen das derzeit verfügbare Erfahrungswissen geprüft und konsensuell abgesichert wird. Da die Einhaltung der so erarbeiteten Leitlinien im Qualitätssicherungsprogramm routinemäßig überprüft werden könnte, dürfte dies ein erfolgversprechender Weg sein, um die Wissensbasis des Handelns in der Rehabilitation relativ kurzfristig zu optimieren." (Autorenreferat) [402-L] Jacob, Gitta: Patientenzufriedenheit in der medizinischen Rehabilitation: eine Studie zur Konstruktvalidität, Regensburg: Roderer 2002, 306 S., ISBN: 3-89783-290-9 (Standort: ZB Med. Kön(38M)2003A1984) INHALT: "Mit dem Band werden die Ergebnisse einer Studie zur Konstruktvalidität der Patientenzufriedenheit vorgestellt. Mit dem Kriterium der Patientenzufriedenheit wird ein in der Gesundheitsversorgung, insbesondere in der medizinischen Rehabilitation sehr häufig eingesetzter und versorgungspolitisch relevanter Ergebnisparameter theoretisch und empirisch analysiert. Methodisch wird ein multimethodaler Ansatz gewählt, in dem eine qualitative Interviewstudie mit einer Fragebogenuntersuchung kombiniert wird." (Autorenreferat) [403-F] Jähn, Karl, Dr.med. (Leitung): Personalisierbares Informations- und Kommunikationssystem für Gesundheitsinteressierte INHALT: Das Institut für Medizinmanangement und Gesundheitswissenschaften hat die wissenschaftliche Begleitung einer von tagma lifecare entwickelten personalisierbaren Suchmaschine für Krebserkrankungen konzipiert, die es dem Gesundheitsinteressierten ermöglicht, auch bei geringen medizinischen Kenntnissen qualitätsgesicherte Fachinformationen zu recherchieren. Eine Anbindung an bestehende Internet-Initiativen ist angedacht. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bayreuth, Fak. 03 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften (95440 Bayreuth) KONTAKT: Leiter (Tel. 0921-55-7353, e-mail: [email protected]) 248 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation [404-L] Joerchel, Amrei C.; Valsiner, Jaan: Making decisions about taking medicines: a social coordination process, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 5/2004, No. 1, 21 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-04/1-04joerchelvalsiner-e.pdf) INHALT: "Wie entscheiden sich Menschen, Medikamente einzunehmen? Wann ist es notwendig, etwas gegen den Zustand zu unternehmen, in dem man sich befindet, wenn man gerade dabei ist, krank zu werden? Fragen wie diese benötigen eine Antwort auf zwei Ebenen - zuerst auf der Ebene der generellen Entscheidungsstruktur, auf der Denkprozesse koordiniert werden, um zu einer Entscheidung zu kommen (das makrogenetische Modell), und dann auf einer zweiten Ebene, bei der es um die konkreten, individuellen Entscheidungsprozesse geht (das mikrogenetische Modell). Beide Modelle werden in diesem Beitrag beschrieben, und ausgewählte Fallanalysen aus einer Interviewstudie mit 25 jungen Erwachsenen werden präsentiert. Wir benützen diese Daten um zu zeigen, dass, obwohl - es individuelle Unterschiede bei derartigen Entscheidungen gibt - jeder in gleicher Weise das makrogenetische wie auch mikrogenetische Modell 'durcharbeitet'. Unsere Analyse zeigt auch, dass das #volkstümliche' Modell, den Körper als 'Maschine' zu betrachten, in jedem Interview präsent war. Solche generellen 'volkstümlichen' Modelle dienen als Rahmen für die detaillierten Entscheidungsprozesse zwischen der mikrogenetischen und der makrogenetischen Ebene. Der Entscheidung, Medikamente zu nehmen, während man mit einer kleineren Krankheit kämpft, liegt also - wie wir in diesem Beitrag beschreiben und diskutieren - ein komplexer psychologischer Vorgang zugrunde." (Autorenreferat) [405-F] Kallert, Thomas W., Priv.Doz. Dr.med.; Vrijlandt, A.J., Dr. (Leitung): Constraint and collaboration in psychiatry INHALT: Mit der Zielstellung der Minimierung von Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie wird schwerpunktmäßig ein Austauschprogramm (Pflegepersonal und (Ex-)Patienten betreffend) zwischen mehreren europäischen Ländern (United Kingdom, Dänemark, Irland, Niederlande, Deutschland) durchgeführt; von den Teilnehmern an dem Programm nach definierten Kriterien festzuhaltendes schriftliches Material wird nach qualitativ inhaltsanalytischen Gesichtspunkten ausgewertet und dient der Hypothesengenerierung für eine Projektfortführung. Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Hutton Centre in Middlesborough, dem European Network "Hearing Voices" in Runcorn beide in Großbritannien, dem Svendborg Sygehus in Svendborg in Dänemark, dem St. Mary's Hospital in Castlebar in Irland sowie dem European Network of (ex) users and survivors of psychiatry in Utrecht und dem Psychiatrisch Spectrum Gelderland-Ost in Warnsveld beide in den Niederlanden. Mitarbeiter bzw. Bearbeiter dieses Projektes sind Krankenschwestern/ -pfleger und Patienten aus den beteiligten Zentren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, insb. Großbritannien, Dänemark, Irland, Niederlande, Deutschland ART: gefördert BEGINN: 1999-11 ENDE: 2001-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden) KONTAKT: Kallert, Thomas W. (Dr. Tel. 0351-458-3561, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 249 [406-F] Kasseckert, Michael, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Lauth, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung): Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörungen - ein Behandlungswegweiser für NRW INHALT: Die unüberschaubare Fülle an Therapieangeboten für aufmerksamkeitsgestörte/ hyperaktive Kinder und ihre Bezugspersonen sollte mit einem Wegweiser vorstrukturiert werden. Dazu wurden im Rahmen einer intensiven Recherche über Berufsverbände und vor allem die Kassenärztliche Vereinigung mehr als 500 Behandlungsanbieter für den Gesamtraum NRW kontaktiert. Ein speziell für dieses Vorhaben konzipierter Fragebogen zur Selbstbeschreibung der eigenen Arbeitsweise orientierte sich an den derzeit gültigen Behandlungsrichtlinien für Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörungen. Behandlungsanbieter, deren Arbeitsweise diesen Richtlinien entsprach, wurden mit der Angabe von Adresse und Wartezeit in den Wegweiser aufgenommen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen ART: gefördert ENDE: 2002-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Heilpädagogische Psychologie (Klosterstr. 79b, 50931 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-5520, e-mail: [email protected]) [407-F] Kerz-Rühling, Ingrid, Dr.med. (Bearbeitung): Patientenerwartungen und Ergebnis der Gespräche beim Kontakt mit einer psychotherapeutischen Ambulanz. Eine katamnestische Untersuchung zum psychotherapeutischen Erstinterview INHALT: Psychotherapeutische Ambulanzen sind für viele Patienten die erste Kontaktstelle, wenn sie bei seelischen Problemen Hilfe suchen. Über die Effektivität der Erstgespräche ist bisher jedoch wenig bekannt. Die Patientenbefragung hat zum Ziel, den Zusammenhang zwischen den Erfahrungen im psychoanalytischen Interview und dem Verhalten nach dem Erstgespräch zu klären. Anhand eines Fragebogens wird untersucht, mit welchen Erwartungen Personen sich an die Ambulanz des SFI wenden, wie sie die Ergebnisse der Gespräche beurteilen und ob sie danach eine psychotherapeutische Behandlung aufgenommen haben. In die im Sommer 2002 durchgeführte Untersuchung wurden 460 Patienten einbezogen, die im Jahr 2000 die Ambulanz aufgesucht hatten. Sie wurden gebeten einen Fragebogen über ihre Erfahrung mit den Erstgesprächen und einen Fragebogen zum Kohärenzgefühl (SOC) zu beantworten. Die Rücklaufquote betrug 32,6%, d.h., 150 Patienten haben auf die Befragung geantwortet. ART: keine Angabe BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Sigmund-Freud-Institut Forschungsinstitut für Psychoanalyse und ihre Anwendungen (Myliusstr. 20, 60323 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 069-971204-130, Fax: 069-971204-4, e-mail: [email protected]) [408-L] Keupp, Heiner: Prioritäten der Sozialpsychiatrie im globalisierten Kapitalismus, in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 27/2003, H. 1 = Nr. 105, S. 23-43 (Standort: UuStB Köln(38)-XG4295; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) 250 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation INHALT: "Der Beitrag erörtert die zentralen Veränderungsdynamiken, die das Leben der Menschen in spätkapitalistischen Gesellschaften bestimmen, die ihre Biographien und Identitäten umschreiben. Dabei schöpft die gemeindepsychiatrische Perspektive - im Unterschied zu einer sich naturwissenschaftlich verstehenden Psychiatrie - aus sozialwissenschaftlichen Quellen, deswegen muss sie ihr Selbstverständnis und ihre Handlungskonzepte immer wieder neu an gesellschaftlichen Veränderungsprozessen ausrichten. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit lassen sich aus der geleisteten Gegenwartsanalyse thesenhaft Prioritätensetzungen für das gemeindepsychiatrische Projekt in einer individualisierten Gesellschaft vornehmen." (Autorenreferat) [409-L] Klauber, Jürgen; Robra, Bernt-Peter; Schellschmidt, Henner (Hrsg.): Krankenhaus-Report 2003: Schwerpunkt: G-DRGs im Jahre 1, Stuttgart: Schattauer 2004, XXIV, 463 S., ISBN: 3-7945-2284-2 (Standort: UB Kaiserslautern(386)-45:600/11-2003) INHALT: "Mit dem optionalen Einstieg in die DRG-basierte Vergütung markiert das Jahr 2003 eine Zäsur für die Krankenhaus-Versorgung in Deutschland. Es vollzieht sich ein entscheidender Wechsel in der Vergütungsrationalität. Damit ändern sich die Anreizstrukturen im stationären Sektor erheblich. Der Umstieg auf das neue Vergütungssystem erfolgte unter hohem politischen Druck. Spannungen und Interessenkonflikte innerhalb der Partner der Gemeinsamen Selbstverwaltung wie auch zwischen Selbstverwaltung und Gesetzgeber prägten die Entscheidungsprozesse. Doch trotz aller Schwierigkeiten ist 2003 wie geplant das Jahr 1 der DRG-Einführung in Deutschland. Der Krankenhaus-Report 2003 beschäftigt sich aus diesem Grund in 20 Einzelbeiträgen kompetenter Autoren intensiv mit den G-DRGs im Jahre 1. Hierbei interessieren die konkrete Ausgestaltung des G-DRG-Systems, die Anpassungs- und Reaktionsprozesse auf betrieblicher Ebene, die Impulse auf das Gesundheitssystem sowie die Weiterentwicklung des ordnungspolitischen Rahmens im Blick auf das Jahr 2007." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Teil I. Schwerpunktthema: G-DRGs im Jahre 1: Wolfram Fischer: DRG-Entwicklungsperspektiven (3-19); Harald Schmitz und Clemens Platzköster: Fallkostenkalkulation und Relativgewichte - entscheidende Faktoren der zukünftigen Krankenhausvergütung (21-41); Christian Günster, Thomas Mansky und Uwe Repschläger: Das deutsche DRG-Entgeltsystem (43-67); Norbert Roeder und Bernhard Rochen: G-DRG-System - Anpassungsnotwendigkeiten aus medizinischer Sicht (69-100); Günter Neubauer: Zur ökonomischen Steuerung der Krankenhausversorgung unter DRG-Fallpauschalen (101-119); Stefan Greß, Klaus Jacobs, Sabine Schulze und Jürgen Wasem: Vertragswettbewerb und die Versorgung mit stationären Leistungen (121-136); Bernt-Peter Robra, Uwe Deh, Enno Swart, Stefan Felder und Ralf Dralle: Krankenhausplanung auf Grundlage von DRGs (137-147); Thomas Fritz, Christian Gilow und Dieter Paffrath: Instrumente des Operations Research in der praktischen Krankenhausplanung (149-171); Markus Lüngen und Karl W. Lauterbach: Konsequenzen der DRG-Einführung für die ambulante Versorgung (173-186); Harry Fuchs: Konsequenzen der DRG-Einführung für die angrenzenden Versorgungsbereiche Rehabilitation und Pflege (187-209); Bente Rüschmann, Jan Zabel, Hans-Heinrich Rüschmann: Zukunft deutscher Universitätsklinika im DRG-System? (211-229); Susanne Vogel und Michael Wilke: Patientenpfade (Clinical Pathways) im DRG-Zeitalter (231-253); Jürgen Stausberg: Folgen der DRGs für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im Krankenhaus (255-267); Teil II. Zur Diskussion: Günther Heller, Enno Swart und Thomas Mansky: Qualitätsanalysen mit Routinedaten (271-288); Lars Herrmann: ArbeitszeitInnovation im ärztlichen Dienst (289-306); Teil III. Krankenhauspolitische Chronik: Andreas soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 251 Lehr: Krankenhauspolitische Chronik: 2000 bis 2002 (309-319); Teil IV. Daten und Analysen: Sebastian Rolland und Christiane Rosenow: Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 2001 (323-342); Sebastian Rolland und Christiane Rosenow: Diagnosedaten der Krankenhauspatientinnen und -patienten 2000 (343-371); Bettina Gerste: Operationshäufigkeit in deutschen Krankenhäusern 1998 bis 2001 (373-409); Teil V. Krankenhaus-Directory: Krankenhaus-Directory - Optionshäuser 2003 (413-442). [410-L] Klosinski, Gunther (Hrsg.): Grenz- und Extremerfahrungen im interdisziplinären Dialog, (9. Tagung "Tübinger Kinderund Jugendpsychiatrisches Symposion: Grenz- und Extremerfahrungen im interdisziplinären Dialog", 2001, Tübingen), Tübingen: Attempto Verl. 2003, 256 S., ISBN: 3-89308-355-3 (Standort: UB Koblenz(Kob7)-PS/I-2003-4542) INHALT: "Psychische 'Grenz- und Extremerfahrungen' fallen in das Spektrum jenes Klientels, das Psychiatern und Kinder- und Jugendpsychiatern anvertraut wird. Psychotische und suizidale Ausnahmezustände, Panikattacken, selbst- und fremddestruktives Verhalten in Ohnmacht- und Verzweiflungssituationen, seelische Schockzustände nach schweren Unfällen sowie kulturelle Entwurzelungen sind jedoch kein Monopol der Psychiatrie. Daher wird mit diesem Buch das Thema im interdisziplinären Austausch eingekreist. Das Buch richtet sich an alle Professionen der helfenden Berufe, aber auch an Erzieher und Lehrer." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gunther Klosinski: Grenz- und Extremerfahrungen - einführende kinderund jugendpsychiatrische Reflexionen (9-15); Rolf Oerter: Kulturelle Grenz- und Extremerfahrungen (19-34); Victor Igreja, Peter Riedesser und Joachim Walter: Trance-Phänomene bei ehemaligen Kindersoldaten in Mosambik: diagnostische und therapeutische Aspekte (3541); Walter von Lucadou: Paranormale Erfahrung als spezifische Grenzerfahrung (42-60); Albert Biesinger und Klaus Kessling: Christliche Kontemplation und Meditation als Grenzerfahrung: Ein religionspädagogischer Beitrag zum interdisziplinären Dialog von Psychiatrie und Theologie (63-75); Friedrich Schweitzer: Grenzerfahrungen - Schlüsselerlebnisse Schlüsselerfahrungen: Pädagogische und religionspädagogische Herausforderungen (76-86); Karl-Josef Kuschel: 'Ich ließ das Herz, das ich hatte, hoffen..' Nelly Sachs, Paul Celan und ein Zwiegespräch über Gott (89-109); Hans-Werner Ludwig: Wahnsinn in Shakespeares Tragödien (110-130); Annette Streeck-Fischer: Jugendliche mit Grenzstörungen in Diagnostik und Therapie (133-143); Reinhard Fatke: 'No risk, no fun? 'No risk, no sense'! Mutproben und Risikoverhalten als Grenzerfahrung und Sinnsuche (144-155); Michael Günter: Extrembelastung unter Isolationsbehandlung bei Stammzelltransplantation. Realgefahr und Fantasiebewältigung (156-174); Klaus Foerster: Die Beurteilung von 'Affekttaten' in der Forensichen Psychiatrie (177-188); Gottfried Maria Barth und Michael Karle: Grenzerfahrungen und erleben in psychotischen Zuständen bei Jugendlichen und ihre Verarbeitung (189-221); Wolfgang Larbig: Kortikale Korrelate akuter und chronischer extremer Schmerzzustände: Untersuchungen religiöser Schmerzrituale und Laborexperimente bei Phantomschmerzen (225-238); Fritz A. Muthny und Karsten Süss: Der Fallschirmsprung: Psychophysiologische Extrembelastung, militärischer Mythos und Faszinosum für Jugendliche (239-249). 252 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation [411-F] Klug, Günther; Brandl, Tobias, Dipl.-Psych.; Rad, Michael von, Prof.Dr.med. (Bearbeitung); Huber, Dorothea, Dr.Dr. (Leitung): Die Münchner Psychotherapiestudie (MPS). Ein Vergleich zwischen Psychoanalysen und Psychotherapien INHALT: Während die Effektivität von Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie und Verhaltenstherapie durch die bisherige Psychotherapieforschung als gesichert gelten kann, sind Unterschiede in Qualität und Stabilität des Therapieerfolgs (OutcomeMessung) sowie in der konkreten Patient-Therapeut-Interaktion (Prozess-Messung) wissenschaftlich nicht erwiesen. In einer prospektiven Längsschnittuntersuchung werden die 3 genannten Behandlungsmethoden in Wirksamkeit und Wirkungsweise (Outcome und Prozess) an einer möglichst homogenen Stichprobe (je 30 depressive Patienten) in einem stratifizierten Kontrollgruppendesign miteinander verglichen. Die auf den Outcome-Teil bezogene Untersuchungsmethodik umfasst quantitative und qualitative Methoden mit standardisierten und am internationalen Psychotherapieforschungsstandard orientierten Fragebögen und semistrukturierten Interviews; ein Schwerpunkt der Studie soll die Erfassung der spezifischen, von der Psychoanalyse postulierten Veränderungen (strukturelle Veränderung) sein. OutcomeMesszeitpunkte sind vor Behandlungsbeginn, nach Ende der Behandlung und FollowupMessungen ein, zwei und drei Jahre nach Therapieende. Für den Prozess-Teil der Untersuchung wird jede Therapiesitzung auf Tonband aufgenommen und anschliessend vom Therapeuten kurz eingeschätzt; außerdem erfolgen Verlaufsmessungen in halbjährlichem Abstand. Insgesamt zielt die Studie auf einen vertretbaren Kompromiss zwischen den methodischen Anforderungen einer experimentell angelegten kombinierten Prozess-Ergebnis-Forschung einerseits und den Gegebenheiten der psychotherapeutischen Praxis andererseits. ART: keine Angabe BEGINN: 1996-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Langerstr. 3, 81675 München) KONTAKT: Leiterin (Tel. 089-4140-4319, Fax: -4845, e-mail: [email protected]) [412-F] Konrad, Norbert, Prof.Dr.med. (Bearbeitung): Schizophren Erkrankte im Maßregelvollzug und in der Allgemeinpsychiatrie INHALT: Unter den Patienten des psychiatrischen Krankenhauses gem. § 63 StGB nehmen die an Schizophrenie Erkrankten einen Anteil von etwa 30-40% ein. Diesen Umfang an der Gesamtzahl der Diagnosen findet man meist auch in allgemeinpsychiatrischen Institutionen. Das Projekt verfolgt das Ziel, Schizophren Erkrankte in den beiden rechtlich unterschiedlich definierten Institutionen in soziodemographischer, psychopathologischer und forensischer Hinsicht vergleichend zu beschreiben. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Humanmedizin, Forensische Medizin WE 14 Institut für Forensische Psychiatrie (Limonenstr. 27, 12203 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-8445-1413, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 253 [413-F] Konrad, Norbert, Prof.Dr.med. (Bearbeitung): Gefängnissuizid in Europa INHALT: Die Untersuchung bearbeitet die Frage, wie sich in den Ländern Europas die Suizidraten ab 1983 in der Allgemeinbevölkerung und bei Inhaftierten entwickelt haben. Unter anderem wird geprüft, ob die in einzelnen Studien getroffene Feststellung, daß die Suizidraten in Haft gegenüber den Suizidraten in der Allgemeinbevölkerung um ein Mehrfaches erhöht sind, im innereuropäischen Vergleich Gültigkeit besitzt. ZEITRAUM: ab 1983 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Humanmedizin, Forensische Medizin WE 14 Institut für Forensische Psychiatrie (Limonenstr. 27, 12203 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-8445-1413, e-mail: [email protected]) [414-L] Kotzian, Peter: Caring or curing?: on the nature of health care in modern societies, (Arbeitspapiere / Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung, Nr. 69), Mannheim 2003, 28 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20030107025; Graue Literatur; URL: http://www.mzes.uni-mannheim.de/publications/wp/wp-69.pdf) INHALT: Die vorliegende Studie vergleicht die Gesundheitsausgaben von 15 EU-Staaten - also die Makroebene - mit der Zufriedenheit, den individuellen Kosten-Nutzen-Kalkülen der Inanspruchnahme von medizinischen Dienstleistungen und den Erwartungen der Patienten an das Gesundheitswesen (Mikroebene). Die Mehrebenenanalyse stützt sich dabei begrifflichtheoretisch auf die Unterscheidung von "Caring" und "Curing". "Curing" meint alle Aktivitäten der kurativen Medizin im Sinne der Reparatur von "Schäden" und "Störungen" physiologischer Parameter, während "Caring" alle Aktivitäten bezeichnet, die über die "Reparaturfunktion" hinausgehend das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patienten im Sinne der WHO-Definition von Gesundheit beeinflussen. Die Daten der Studie zeigen, dass mit wachsendem Wohlstand eines Landes (gemessen am Bruttosozialprodukt) auch die Ausgaben für das Gesundheitswesen steigen, da die Erwartungen im Sinne von "Caring" zu einer Anspruchsinflation an das medizinische System führen. Da der Marktmechanismus wegen des Solidarprinzips auf das Gesundheitswesen nur begrenzt anwendbar ist, werden die tatsächlichen Kosten der medizinischen Versorgung tendenziell verschleiert und es kommt so zu "Anspruchsinflationen" und entsprechenden Kostensteigerungen im Gesundheitssystem. (ICA) [415-L] Krause, G.; Altmann, D.; Claus, H.; Hellenbrand, W.; Buchholz, U.; Hamouda, O.; Breuer, T.; Ammon, A.; Kramer, M.: Erste Bilanz des neuen Systems zur Überwachung meldepflichtiger Krankheiten nach dem Infektionsschutzgesetz, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 65/2003, S1, S. S8-S12 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Mit dem am 1.1.2001 in Kraft getretenen Infektionsschutzgesetz (IfSG) wurde das System zu Überwachung meldepflichtiger Krankheiten vereinheitlicht. Gesundheitsämter verwenden zur Bearbeitung und Übermittlung von Meldungen entweder das vom Robert- 254 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation Koch-Institut (RKI) entwickelte Softwareprogramm SurvNet(at)RKI oder eines von fünf kommerziell angebotenen Meldesoftware-Produkten. Nach mehr als einjährigem Bestehen soll der Erfolg der Umsetzung des neuen Meldesystems untersucht werden, mit dem Ziel, Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Methoden: Auf Grundlage der am RKI verfügbaren Meldedaten des Jahres 2001 wurden die Kriterien Einfachheit (Einheitlichkeit der gesetzlichen Regelungen und der EDV-Programme), Akzeptanz (Anzahl übermittelnder Landkreise), Zeitnähe (Dauer von Eingabe im Gesundheitsamt bis Eingang am RKI) und Datenqualität (Angaben zum Impfstatus bei Hepatitis-A-Fällen) untersucht. Ergebnisse: Zur elektronischen Bearbeitung von Fallmeldungen werden fünf Programmversionen vom SurvNet(at)RKI und 47 Programmversionen der fünf kommerziellen Programme verwendet. Zusatzverordnungen einzelner Bundesländer erweitern die Meldepflicht des IfSG zum Teil um neue Krankheiten, unterschiedliche Definitionen oder Meldewege. Innerhalb des ersten Quartals nach In-Kraft-Treten des IfSG hatten über 393 (90 v.H.) der 425 Landkreise wöchentlich Meldedaten übermittelt. Der Median der Übermittlungszeit von Dateneingabe am Gesundheitsamt bis Dateneingang am RKI betrug ab der 4. Meldewoche 5 bis 7 Tage. Der Anteil der Hepatitis-A-Fälle mit Angaben zum Impfstatus betrug 58 v.H. (1.323 von 2.277): unter den 1.052 Meldungen aus Gesundheitsämtern, die SurvNet(at)RKI verwenden, betrug der Anteil 82 v.H. (n=858); unter den 1.225 Meldungen aus Gesundheitsämtern mit anderen Softwareprogrammen betrug der Anteil 38 v.H. Schlussfolgerung: Die Umsetzung des neuen Meldesystems ist erfolgreich. Die Datenverarbeitungssysteme sollten zur Verbesserung der Datenqualität und zur Vereinfachung des Systems vereinheitlicht werden. Die Übermittlungsfristen sollten reduziert werden, um landkreisübergreifende Ausbrüche rascher erkennen und kontrollieren zu können. Landesspezifische Zusatzverordnungen sollten zwischen den Ländern bzw. mit bundesweiten Regelungen abgestimmt werden, um widersprüchliche bzw. redundante Meldevorgänge zu verhindern." (Autorenreferat) [416-F] Krüger, Claus E., Dr.med. (Leitung): Prognosefaktoren für den Erfolg einer Gewichtsreduktion bei einem Schulungsprogramm für Patienten mit Adipositas, Einfluss psychosozialer Faktoren auf den Therapieerfolg INHALT: Im internationalen Vergleich gehört die Bundesrepublik Deutschland zu den Ländern mit hoher Prävalenz der Adipositas. Jeder zweite Bundesbürger ist übergewichtig (BMI größer=25), und jeder fünfte bis sechste ist adipös (BMI größer=30). Die klinische Relevanz von Übergewicht und Adipositas wurde in der Vergangenheit oft unterschätzt. Dabei besteht ein hohes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko für adipositasbedingte Folgeerkrankungen (Hypertonie, Diabetes und Hyperlipidämie). Eine Kausaltherapie dieser Symptome des Metabolischen Syndroms besteht in einer Gewichtsreduktion. Doch die Erfolge aller verfügbaren Behandlungen zur Gewichtsreduktion sind enttäuschend: Innerhalb von 2 bis 5 Jahren haben nahezu 100% der Patienten ihr Ausgangsgewicht wieder erreicht. Die Ursachen für diese schlechten Therapieergebnisse sind unklar. Bisher existieren keine empirischen Daten, die den Einfluss psychosozialer Faktoren auf den Therapieerfolg im Rahmen eines medizinischen Behandlungsprogramm systematisch untersucht. In der hier vorgestellten Studie soll untersucht werden, ob durch eine psychosomatische Diagnostik eine Prognose für eine Gewichtsabnahme gemacht werden kann. Untersucht werden 300 adipöse Patienten aus der Stoffwechselambulanz der II. Medizinischen Klinik am Klinikum rechts der Isar (Leitung: Prof. Schusdziarra) und 30 Hausarztpraxen, die nach den Leitlinien der Deutschen Adipositas- soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 255 Gesellschaft mit einem medizinischen Schulungs-Programm zur Gewichtsreduktion behandelt werden. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Langerstr. 3, 81675 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 089-4140-4312, Fax: -4845, e-mail: [email protected]) [417-F] Krüger, Claus E., Dr.med. (Leitung): Ambulante Therapie von chronischen Essstörungen INHALT: Die Antragsteller haben nach eingehendem Studium der Literatur unter Berücksichtigung ihrer langjährigen klinischen Erfahrung in der Behandlung von Essstörungen (s.u.) ein Therapieprogramm entwickelt, dass den spezifischen Bedürfnissen dieser chronisch kranken Patientinnengruppe gerecht werden soll. 1. Profitieren Patientinnen mit chronischen Essstörungen und möglichen Persönlichkeitsstörungen von diesem strukturierten, ambulanten Therapieprogramm der Spezialambulanz für Essstörung an der Poliklinik für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie? 2. Ziele sind eine Symptomverbesserung (-heilung), private und berufliche Reintegration und eine psychische Stabilisierung. Wissenschaftliche Ziele des Projektes: Die Verbesserung der therapeutischen Versorgung in der Region München für Frauen mit Essstörungen, die schon ambulante und stationäre Behandlungen ohne Erfolg abgebrochen oder ohne Erfolg abgeschlossen haben. Durch das Therapieprogramm soll kein weiteres Behandlungsmodell zu den zahlreichen schon existierenden Therapien hinzugefügt werden, sondern eine Versorgungslücke zwischen stationären und ambulanten Behandlungen geschlossen werden und: 1. die Notwendigkeit eines integrativen Therapieansatzes (mit verhaltenstherapeutischen und psychodynamischen Elementen) in der Behandlung von Patientinnen mit chronischen Essstörungen dokumentiert werden; 2. eine Qualitätssicherung die Therapie von Anfang an begleiten; 3. schwere Persönlichkeitsstörungen mit den psychosozialen Konsequenzen in Kombination mit Essstörungen gezielt behandelt werden; 4. eine Vernetzung mit anderen ambulanten und stationären Behandlungsangeboten erreicht werden. Dieses Therapieprogramm wird nicht den Frauen mit Essstörungen angeboten, die ausreichend durch eine der existierenden ambulanten Behandlungsangebote versorgt sind (Lacey 1983, Mitchell 1991, Deter 1995), oder für die eine stationäre Therapie indiziert ist (Herzog 1996). GEOGRAPHISCHER RAUM: Region München ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Langerstr. 3, 81675 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 089-4140-4312, Fax: -4845, e-mail: [email protected]) [418-F] Lahme-Gronostaj, Hildegard, Dr.phil; Sogel, Guenter; Zwiebel, Ralf, Prof.Dr.med. (Bearbeitung); Beutel, Manfred, Prof.Dr.; Leuzinger-Bohleber, Marianne, Prof.Dr.; Stuhr, Ulrich, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Zur Langzeitwirkung von Psychoanalysen und psychoanalytischen Therapien. Eine multiperspektivische, repräsentative Katamnesestudie 256 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation INHALT: Untersucht wurde eine repräsentative Stichprobe (n=401) von allen Patienten, die ihre Psychoanalysen oder psychoanalytische Langzeitbehandlungen bei DPV Analytikern zwischen 1990 und 1993 beendet haben. Die retrospektive Sicht der ehem. Patienten wurden Einschätzungen ihrer ehem. Analytiker, psychoanalytischer und nichtpsychoanalytischer Experten sowie "objektive" Daten (z.B. zu Gesundheitskosten, textanalytische Verfahren etc.) gegenübergestellt. Die Daten wurden mit einer Reihe von qualitativen und quantitativen Verfahren erhoben und ausgewertet. Das Forschungsprojekt findet in Kooperation mit der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung statt. ART: gefördert BEGINN: 1997-05 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft; Deutsche Psychoanalytische Vereinigung e.V. INSTITUTION: Universität Kassel, FB 01 Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften, Institut für Psychoanalyse (Nora-Platiel-Str. 1, 34109 Kassel) KONTAKT: Beutel, Manfred (Prof.Dr. Tel. 0641-9945-660, Fax: 0641-9945-669); LeuzingerBohleber, Marianne (Prof.Dr. Tel. 0561-804-3610, Fax: 0561-804-3610, e-mail: [email protected]) [419-F] Lambert, M.J., Prof. (Bearbeitung); Richard, Matthias, Dr.phil. (Leitung): Qualitätssicherung in ambulanter Psychotherapie. Die Entwicklung und Rückmeldung individueller Verlaufsprognosen in ambulanter Psychotherapie: Auswirkungen auf Behandlungsparameter, Therapieverlauf und -ergebnisse INHALT: Das Projekt zielt auf die Entwicklung formaler Modelle von Symptomverläufen, die als Vergleichsstandard (Referenzverläufe) zur Beurteilung aktueller Behandlungen herangezogen werden sollen. Ein erster Teil des Projekts entwickelt Verlaufsstandards und sog. "Risikomarker" zur Abschätzung der Erfolgschancen. Ein zweiter Teil evaluiert den Einfluss der Rückmeldung vom aktuellen Symptomverlauf im Vergleich zum Referenzverlauf in der therapeutischen Praxis. Es wird der Frage nachgegangen, 1. welche Verlaufsformen sich beobachten lassen, 2. welche Patienteneigenschaften und Charakteristika des Symptomverlaufs erfolgreich behandelte Patienten von nicht erfolgreich behandelten unterscheiden und 3. wie früh diese Unterscheidung gelingt. Schließlich wird 4. überprüft, ob eine Rückmeldung der Symptomverläufe und der entwickelten Prognosen an die behandelnden Therapeuten eine Auswirkung auf den Therapieverlauf und Behandlungsqualität hat. Behandlungsentscheidungen im Verlauf einer Psychotherapie (adaptive Indikation) bedürfen einer Bewertung des bisherigen Therapieverlaufes, welche die Grundlage für eine Prognose über den zu erwartenden weiteren Verlauf bzw. den Therapieerfolg darstellt. Solche Prognosen allerdings sind im Alltag von Therapeuten schwer zu leisten. Das Projekt zielt daher auf die Entwicklung von Hilfsmitteln, die den Therapeuten die Bewertung und Prognose von aktuell stattfindenden Behandlungen erleichtern. Aus dem Vergleich des Symptomverlaufs aktueller Behandlungen mit in diesem Projekt zu entwickelnden Referenzverläufen werden Marker entwickelt, die eine Prognose des weiteren Therapieverlaufes bzw. des Therapieergebnisses erlauben. Zur Konstruktion der Referenzverläufe und Prognosen werden nicht nur Informationen vom Therapiebeginn, sondern auch aus dem frühen Symptomverlauf herangezogen (TherapieResponse), der sich in mehreren Studien als potenter Prädiktor für Verlauf und Therapieergebnis erwiesen hat. Die Modelle werden mit einer Kreuzvalidierung auf ihre Validität überprüft. Dies geschieht anhand von bereits vorliegenden Daten ambulanter Psychotherapien einer Psychotherapie-Ambulanz in Salt Lake City und Psychotherapiepraxen im Raum Würzburg. Um den Effekt der Integration der Prognosemodelle in die therapeutische Praxis im soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 257 Hinblick auf die Therapieergebnisse zu evaluieren, werden die Prognosen in Verlaufsrückmeldungen an die behandelnden Therapeuten zurückgemeldet, um deren therapeutische Entscheidungsfindung im Verlauf der Behandlung zu unterstützen. Die Evaluation geschieht in der Form eines Experimentes, in dem die Therapeuten für einen zufällig ausgewählten Teil der Patienten die Prognosen erhalten und für den verbleibenden Teil nicht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Würzburg, Salt Lake City ART: gefördert BEGINN: 2003-03 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Psychologie 01 (Domerschulstr. 13, 97070 Würzburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 09131-31-2837, e-mail: [email protected]) [420-F] Landenberger, Natascha (Bearbeitung): Alltagsstreß, Körperbeschwerden und Emotionskontrolle bei Patienten einer Allgemeinpraxis INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Abt. Medizinische Psychologie (Am Hochsträß 8, 89081 Ulm) [421-F] Laucht, Manfred, Dr.; Schmidt, Martin H., Prof.Dr.Dr.; Gwendt, M.; Trautmann-Villalba, P. (Bearbeitung): Eltern-Kind-Beziehung und kindliche Entwicklung INHALT: Untersucht werden Störungen der Eltern-Kind-Beziehung in ihrer Rolle als Mediatoren und Moderatoren kindlicher Entwicklungsrisiken. Hierzu wurden beginnend mit dem frühen Säuglingsalter Eltern-Kind-Interaktionen im Labor videographisch aufgezeichnet und mit Hilfe eines von den Projektmitarbeitern entwickelten Instrumentariums ausgewertet. Ein neues Forschungsprojekt stellt die Rolle des Vaters bei der Genese und Ätiologie psychischer Störungen von Kindern in den Mittelpunkt (Zusammenhänge zwischen Vater-KindBeziehung und psychischen Auffälligkeiten des Kindes; Moderatoren dieses Zusammenhangs, wie z.B. Geschlecht des Kindes; zugrundeliegende dyadische und familiäre Mechanismen). ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Neuropsychologie des Kindes- und Jugendalters (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Schmidt, Martin H. (Prof.Dr.Dr. Tel. 0621-1703-325, e-mail: [email protected]); Laucht, Manfred (Dr. Tel. 0621-1703-948, e-mail: [email protected]) 258 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation [422-F] Laucht, Manfred, Dr.; Schmidt, Martin H., Prof.Dr.Dr.; Reichert, Elisabeth; Furtado, E.; Rellum, Thomas, Dipl.-Psych.; Hohm, Erika, Dipl.-Psych.; Hinckers, Anne, Dipl.-Psych.; Gerhold, M.; Schönherr, A.; Korber, J. (Bearbeitung): Entwicklungspsychopathologie des Kindes- und Jugendalters INHALT: Auf dem Hintergrund der beiden Längsschnittstudien "Kurpfalzerhebung" und "Mannheimer Risikokinderstudie" beschäftigt sich die Arbeitsgruppe mit der Analyse und Modellierung der Entstehungs- und Verlaufsbedingungen von externalisierenden und internalisierenden Störungen im Kindes-, Jugend- und frühen Erwachsenenalter. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Neuropsychologie des Kindes- und Jugendalters (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Schmidt, Martin H. (Prof.Dr.Dr. Tel. 0621-1703-325, e-mail: [email protected]); Laucht, Manfred (Dr. Tel. 0621-1703-948, e-mail: [email protected]) [423-F] Lay, Waltraud, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Müller-Fahrnow, Werner, Prof.Dr.; Hansmeier, Thomas, Dr. (Leitung): Ethik in der Rehabilitation INHALT: Unter der Rahmenbedingung der Budgetierung gewinnen Effektivitäts- und Effizienznachweise eine zunehmende Bedeutung für Allokationsentscheidungen in der Rehabilitation. Ergebnisse von ökonomischen Evaluationsstudien können jedoch, wenn sie als Grundlage für Allokationsentscheidungen dienen, distributive Implikationen haben. Das Verhältnis von ökonomischer Evaluation, ethischen Prinzipien und Ressourcenallokation in der Rehabilitation in Deutschland ist bislang nicht systematisch untersucht. In dem interdisziplinären Vorhaben (Gesundheitsökonomie, Philosophie, Sozialwissenschaft) werden Beziehungen und Spannungsfelder zwischen ökonomischer Evaluation, ethischen Prinzipien und Allokationsentscheidungen in der Rehabilitationsversorgung untersucht, um die Grundlagen für einen vertieften Diskurs über das Thema zu schaffen. Zentrale Forschungsfelder sind: a) ethisch relevante Rahmenbedingungen des Rehabilitationssystems, b) die Relevanz ethischer Verteilungsprinzipien für das Reha-System, c) das Verhältnis von ethischen Verteilungsprinzipien und ökonomischer Evaluation, d) die Gerechtigkeitsvorstellungen relevanter Entscheidungsträger im System der Rehabilitation sowie von Versicherten bzw. Betroffenen. Die Erhebung der Gerechtigkeitsvorstellungen relevanter Akteure unterschiedlicher Allokationsebenen des Rehabilitationssystems erfolgt mit Hilfe von qualitativen Experteninterviews sowie einer schriftlichen Befragung. ART: gefördert BEGINN: 2002-08 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger -VDR- e.V.; Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät IV, Institut für Rehabilitationswissenschaften Abt. Versorgungssystemforschung und Grundlagen der Qualitätssicherung in der Rehabilitation (Luisenstraße 13 a, 10117 Berlin) KONTAKT: Müller-Fahrnow, Werner (Prof.Dr. e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 259 [424-F] Lindemann, Christiane; Schneider, Gesine (Bearbeitung); Fehm, Lydia, Dr. (Leitung): Kognitive Faktoren der sozialen Phobie INHALT: In den derzeit gängigen Modellen zur Aufrechterhaltung der sozialen Angststörung spielen kognitive und verhaltensbezogene Faktoren (Kompetenzdefizite) eine bedeutende Rolle. Einige entsprechende Besonderheiten, wie z.B. ein Aufmerksamkeitsbias hin zu potentiell bedrohlicher Information und eine verzerrte Beurteilung eigener Leistung gelten als gut belegt. Eines der einflussreichsten Modelle zur Aufrechterhaltung sozialer Ängste (Clark u. Wells, 1995) postuliert daneben einen Mechanismus, der sich auf die nachträgliche kritische Bewertung einer vergangenen Situation bezieht. Bei diesem sog. "post-event processing" wird nach Clark und Wells die eigene Leistung im Nachhinein abgewertet und dadurch u.a. die Erwartungsangst vor neuen Situationen gesteigert. Bislang liegen jedoch nur wenige Daten zu diesem Konstrukt vor. So fehlen beispielsweise Belege für die Spezifität dieser Prozesse für soziale Angst und Abgrenzungen zu anderen kognitiven Besonderheiten. Eine erste Studie erfolgt daher zur reliablen und validen Erfassung des Konstrukts. Hierzu liegen erste Ergebnisse vor, die eine veränderte Skala zur Messung von post-event processing vorschlagen. Eine zweite Arbeit wird die Spezifität von post-event processing für soziale Angst bzw. soziale Situationen bearbeiten. Hier zeigte sich, dass die Art der Situation (soziale Situation versus phobische Situation) der einflussreichste Prädiktor für das Auftreten von post-event processing ist. In geplanten Folgestudien soll die Rolle von post-event processing für die Aufrechterhaltung bzw. Behandlung der Sozialen Phobie mit Hilfe von Interventionsstudien bzw. quasi-experimentellen Designs exploriert werden. METHODE: Empirische Fragebogenstudien; dritte Studie: quasi-experimentelles Design mit Kurz-Intervention. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 130; Studierende -Studie 1-. Stichprobe: 281; Studierende -Studie 2-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fehm, L.; Schneider, G.; Hoyer, J.: Negative cognitive processing of social situations: specific for social anxiety? (in preparation).+++Schneider, G.; Fehm, L.; Lindemann, C.; Hoyer, J.: Measuring post-event processing (in preparation). ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-09 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; GRAD INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie Institut für Klinische, Diagnostische und Differentielle Psychologie Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie (Mommsenstr. 13, 01062 Dresden) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0351-463-36989, Fax: 0351-463-36984, e-mail: [email protected]) [425-F] Lindner-Braun, Christa, Prof.Dr. (Bearbeitung): Die Wirkung der Massenmedien auf suizidales Verhalten: Kritik des Werther-Effekts INHALT: Aufgrund der in den letzten Jahren in verschiedenen Ländern zahlreich durchgeführten Studien zur Nachahmung suizidaler Handlungen nach der Thematisierung von Suizidereignissen in Medien gilt der "Werther-Effekt" inzwischen als einer der wenigen belegten Medieneffekte. Die Arbeit gibt einen Überblick über die verschiedenen Studien und kommt nach einer Analyse der methodischen Besonderheiten der Aggregatanalysen und ihrer theoretischen Interpretation zu einer gegenteiligen Bewertung der Ergebnisse: Durchweg schwache Effekte deuten allenfalls auf einen sehr spezifischen Medieneffekt, nämlich die durch Medien 260 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation sehr gut zu vermittelnde Information über geeignete und attraktive Methoden der Handlungsausführung. Die Disposition zu Suizidhandlungen entsteht jedoch in einem längerfristigen Entwicklungsprozess, den einmalige Sendungen oder Medienberichte über Suizide nicht nachhaltig beeinflussen können. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Forschungsinstitut für Soziologie (Lindenburger Allee 15, 50931 Köln) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-470-2518, e-mail: [email protected]) [426-F] Litzcke, Sven (Bearbeitung); Hermanutz, Max, Prof.Dr. (Leitung): Konflikte zwischen Polizei und psychisch kranken Menschen INHALT: In der Dissertation wird das Konfliktpotential im Kontakt zwischen Polizeibeamten und psychisch kranken Menschen analysiert. In einer Studie wird untersucht, welches Wissen und welche Einstellungen Polizeibeamte zu psychisch Kranken haben und welche Interventionsstrategien die Polizeibeamten bevorzugen. Ferner wird untersucht, bei welchen Verhaltensauffälligkeiten Polizeibeamte eine psychische Krankheit erkennen. Der Vergleich von Polizeibeamten werden mit Pflegepersonal aus psychiatrischen Kliniken und mit der Allgemeinbevölkerung ermöglicht Aussagen, welche Anteile der Einstellung und des Verhaltens der Polizeibeamten auf berufsspezifische Erfahrungen zurückgeht und welche Aspekte Allgemeingut sind. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Villingen-Schwenningen Hochschule für Polizei, FB 04 Gesellschaftswissenschaften (Sturmbühlstr. 250, 78054 Villingen-Schwenningen) KONTAKT: Leiter (Tel. 07720-309-552, e-mail: [email protected]) [427-L] Litzcke, Sven Max: Polizei und psychisch Kranke: Wahrnehmung, Einstellungen, Emotionen, Verhalten, (Polizei & Wissenschaft), Frankfurt am Main: Verl. für Polizeiwiss. 2003, 533 S., ISBN: 3-935979-15-0 INHALT: "Der professionelle Umgang mit psychisch Kranken ist eine Kernkompetenz für Polizeibeamte. Das folgt zum einen aus der Häufigkeit der Kontakte - mindestens jeder vierte Bürgerkontakt eines Polizeibeamten findet mit einem psychisch Kranken statt - zum anderen spielt der potentiell eskalierende Verlauf solcher Kontakte in der Wahrnehmung, den Einstellungen, den Emotionen und den Verhaltensweisen der Beamten eine zentrale Rolle. Trotz der großen Bedeutung für den Polizeialltag lag bisher nur wenig empirisches Material zu diesem Thema vor: Zum Schließen dieser Lücke beizutragen, ist Ziel des Buches. Es wurden 207 Versuchspersonen, davon 105 Polizeibeamte, hinsichtlich ihrer Einstellungen, Emotionen und Verhaltensweisen zu psychisch Kranken untersucht. Den Versuchspersonen wurden vierzehn Filmsequenzen vorgeführt. Sieben Filmsequenzen zeigten psychisch Kranke mit den Störungen Schizophrenie, affektive Störung, Tablettenabhängigkeit, Demenz, Persönlichkeitsstörung, Alkoholabhängigkeit und Drogenabhängigkeit. Ebenfalls sieben Filmsequenzen zeigten Menschen in emotional bedeutsamen psychischen Zuständen ohne Krankheitswert. Die Versuchspersonen hatten jeweils zu entscheiden, ob eine psychische Störung vorlag oder nicht. Neben dieser Differenzierungsleistung wurden ihre Einstellungen zu, ihre emotionalen Reaktionen auf und ihr Verhalten im Umgang mit psychisch Kranken erfasst. Ferner werden rele- soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 261 vant erscheinende Persönlichkeitskonstrukte sowie Werthaltungen der Versuchspersonen gemessen. Neben der Ergebnisdarstellung für die Gesamtstichprobe wird auf Unterschiede zwischen Polizeibeamten und Nichtpolizeibeamten eingegangen. Auf Basis der Ergebnisse werden Empfehlungen für das Training von Polizeibeamten im Umgang mit psychisch Kranken gegeben." (Autorenreferat) [428-L] Lorenz-Krause, Regina; Uhländer-Masiak, Elisabeth (Hrsg.): Frauengesundheit: Perspektiven für Pflege- und Gesundheitswissenschaften, (Hans Huber Programmbereich Pflege), Bern: Huber 2003, 293 S., ISBN: 3-456-83674-0 (Standort: B. d. Med. HS Hannover(354)-MonolS-Wa309MD4377) INHALT: "Über 80 Prozent der Pflegenden sind Frauen, Frauen bilden die Bevölkerungsmehrheit, und die demographische Entwicklung führt zu einer 'Feminisierung des Alters'. Daher ist das Thema 'Frauengesundheit' bedeutend für die Pflege. Dieses Fachbuch bietet aus pflegeund gesundheitswissenschaftlicher Perspektive einen Überblick über die Entwicklung des Themas 'Frauengesundheit'. Es leistet einen Theorie-Praxis-Transfer zwischen wissenschaftlichen Grundlagen und neuen Versorgungskonzepten und gibt Anregungen zur Verbesserung der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung von Frauen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Regina Lorenz-Krause: Einführung (25-36); Adele E. Clarke, Virginia L. Olesen: Revision der Frauengesundheit (37-100) Sheryl Burt Ruzek: Vergangenheit und Zukunft der Gesundheitsreform (101-130); Hanne Niemann: Frauengesundheit und Orem's Strukturkonzepte der Pflege (131-152); Karen M. Schaefer: Levines Energieerhaltungsmodell in der Pflegepraxis (153-178); Regina Lorenz-Krause, Elisabeth Uhländer-Masiak: Das CorbinStrauss-Pflegemodell in der Pflege chronisch kranker Frauen (179-216); Renate Tewes: Wenn die Kommunikation Pflegende belastet (217-242); Hanneke van Maanen: Frauengesundheit aus der Sicht der professionellen Pflege (243-260); Elisabeth Uhländer-Masiak: Frauengesundheitsforschung in deutschen Pflegestudiengängen (261-276); Ausblick und Visionen (277-290). [429-F] Martius, Philipp, Dr.Ph.; Erazo, Natalia, Dipl.-Psych.; N.N.; N.N.; Kernberg, Prof. (Bearbeitung); Buchheim, Peter, Prof.Dr.med.; Dammann, Gerhard, Dr.med. (Leitung): Stationäre Psychotherapie von Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsorganisation INHALT: Psychotherapeutische Konzepte stehen derzeit jenseits der (geklärten) Frage ihrer Wirksamkeit im Rechtfertigungsdruck bezüglich einer differentiellen Indikationsstellung. Im ambulanten Bereich werden zur Zeit, auch an unserer Einrichtung, Studien über die Wirksamkeit spezifischer Psychotherapie-Formen für Borderline-Patienten in Zusammenarbeit mit dem Personality Disorders Institute der Cornell Universität, New York (Prof. Kernberg und Mitarbeiter) entwickelt und durchgeführt. Im stationären Rahmen unterliegen solche Untersuchungen wegen der Vielzahl der Einflußvariablen methodischen Besonderheiten. Wir bereiten derzeit im Zusammenarbeit mit der psychosomatisch-psychotherapeutischen Klinik Dr. Schlemmer in Bad Wiessee eine Studie vor, die ein supportives Behandlungskonzept mit der eher direktiv-konfrontativ Form der Borderline-Psychotherapie der New Yorker Arbeitsgruppe als Einzeltherapie im stationären Rahmen bezüglich Wirksamkeit, therapeutischer Arbeitsbeziehung und Langzeit-Ergebnissen vergleichen soll. Mit den Kollegen der Psychosomatischen Abteilung des KH München-Harlaching wird die Anwendung von Behandlungs- 262 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation techniken der genannten spezifischen Borderline-Psychotherapie im Rahmen einer Gruppenpsychotherapie im stationären Rahmen erprobt und evaluiert werden. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Langerstr. 3, 81675 München) KONTAKT: Buchheim, Peter (Prof.Dr. Tel. 089-4140-4413, Fax: -4395, e-mail: [email protected]); Dammann, Gerhard (Dr. Tel. 089-4140-4312, e-mail: [email protected]) [430-F] Matthes, Christiane, Dr.rer.nat.; Schützwohl, Matthias, Dr.sc.hum.; Knetschke, M.; Knetschke, T.; Raboch, J., Prof.Dr.med.habil.; Kiejna, A., Prof.Dr.med.habil.; Nawka, P., Dr.; Priebe, S., Prof.Dr.med.habil. (Bearbeitung); Kaller, Thomas W., Priv.Doz. Dr.med. (Leitung): Psychiatric day hospital treatment: an alternative to inpatient treatment, being cost effective and minimising posttreatment needs for care? An evaluative study in European areas with different care systems INHALT: Evaluation der Wirksamkeit tagesklinischer psychiatrischer Behandlung in 5 Zentren in 5 europäischen Ländern (Deutschland -Dresden-, United Kingdom -London-, Polen Wroclaw-, Slowakische Republik -Michalovce-, Tschechische Republik -Prag-); zeitlich parallelisiertes randomisiertes quasi-experimentelles Prä-Postdesign in den 5 Zentren; MehrEbenen-Betrachtung, wobei inhaltlich neben fremdbeobachtbaren Parametern (Schwerpunkte: Psychopathologie, soziales Funktionsniveau, normativer Versorgungsbedarf) gleichberechtigt subjektive Evaluationskriterien (Lebensqualität, Behandlungsbewertung, Versorgungsbedürfnisse) hinsichtlich ihres Verlaufs untersucht werden; zentraler Untersuchungsteil: KostenWirksamkeitsanalyse. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa. insb. Deutschland, Großbritannien, Polen, Slowakische Republik, Tschechische Republik ART: gefördert BEGINN: 2000-11 ENDE: 2003-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden) KONTAKT: Leiter (Tel. 0351-458-3561, e-mail: [email protected]) [431-F] Mayer, Julika, Dr.med. (Bearbeitung); Nagel, Eckhard, Prof.Dr.Dr. (Leitung): Evaluation der bayerischen Präventivprogramme der Initiative bayern aktiv INHALT: Der Prävention und Gesundheitsförderung wird gerade im Bereich der so genannten Zivilisationskrankheiten, aber auch der malignen Erkrankungen, ein erheblicher Stellenwert für die Zukunft des deutschen Gesundheitswesens zugeschrieben. Sie sind mithin zu einem zentralen Anliegen nicht nur der WHO, sondern auch der deutschen Gesundheitspolitik geworden. Allerdings ist die Effektivität etlicher Präventionsmaßnahmen, zum Beispiel im Bereich der Früherkennung, sowie vieler Aktivitäten zur Gesundheitsförderung umstritten oder nicht belegt. Unter Federführung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz wurde eine umfangreiche und langfristig angelegte Gesundheitsinitiative (Bayern Aktiv) ins Leben gerufen, die das Gesundheitsbewusstsein stärken und die Eigenverantwortung fördern soll. Die Gesundheitsinitiative umfasst eine Vielzahl von Ein- soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 263 zelprojekten, die sowohl im Bereich der Gesundheitsförderung (Schwerpunkte Ernährung, Bewegung), als auch der Primär- und Sekundärprävention (Schwerpunkte: Vermeidung bzw. Früherkennung von Haut-, Darm- und Brustkrebs) angesiedelt sind. Die Evaluation soll klären, inwieweit eine derartige Kampagne in der Lage ist, das Gesundheitsbewusstsein und verhalten der Öffentlichkeit zu beeinflussen, die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen zu steigern und gegebenenfalls Morbidität und Mortalität der Zielbevölkerung zu senken. Zu diesem Zweck begleitet das Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften ausgewählte Einzelprojekte der Gesundheitsinititative Bayern Aktiv. Dazu gehören u.a. Kampagnen zur Hautkrebs-Prävention, zur Darmkrebs- und Brustkrebs-Früherkennung, zum Diabetes-Screening, zur Suchtprävention (Party-Drogen, Alkohol), zur Förderung der Krankenhaushygiene und zur Gesundheitsprävention am Arbeitsplatz. Die Prozessund Ergebnisevaluation definiert übergreifende wie projektspezifische Indikatoren und ermöglicht Rückschlüsse darüber, inwiefern die Umsetzung dem ursprünglichen Projektdesign entspricht. Bezüglich der Ergebnisevaluation ist es aus Gründen der Praktikabilität entscheidend, sich zunächst auf kurz- und mittelfristige Ergebnisse zu konzentrieren. Kurzfristige Parameter umfassen dabei vor allem auf der individuellen Ebene die kognitive Veränderung in Gesundheitswissen und -verständnis (health literacy), auf der Ebene öffentlicher Einrichtungen strukturelle Aktivitäten sowie Bemühungen zur Ressourcenmobilisation. Mittelfristige Auswirkungen stellen die entscheidenden Determinanten für den Gesundheitszuwachs dar. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern ART: Auftragsforschung; gefördert AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Bayreuth, Fak. 03 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften (95440 Bayreuth) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0921-55-7351, e-mail: [email protected]) [432-F] Medizinische Hochschule Hannover: Konzepte für eine teilstationäre Rehabilitation psychisch Kranker INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Medizinische Hochschule Hannover, Zentrum Psychologische Medizin, Abt. Sozialpsychiatrie und Psychotherapie (Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover) KONTAKT: Holler, Gerhard (Tel. 0511-532-5529, e-mail: [email protected]); Melchinger, Heiner (Dr. Tel. 0511-532-5530, e-mail: [email protected]) [433-F] Medizinische Hochschule Hannover: Integration gerontopsychiatrischer Krankenpflege in das Behandlungsprogramm niedergelassener Nervenärzte INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Medizinische Hochschule Hannover, Zentrum Psychologische Medizin, Abt. Sozialpsychiatrie und Psychotherapie (Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover) KONTAKT: Holler, Gerhard (Tel. 0511-532-5529, e-mail: [email protected]); Melchinger, Heiner (Dr. Tel. 0511-532-5530, e-mail: [email protected]) 264 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation [434-F] Meerts, Silvia, Dipl.-Psych.; Deeg, Peter, Prof.Dr.; Lueger, Stefan, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wagner, Rudolph F., Dr.phil. (Leitung): Subjektive Theorien von Patienten mit chronischen Rückenschmerzen als Wirkfaktoren im Reha-Aufenthalt (Projekt A3 im Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbund Bayern) INHALT: Patienten mit chronischen Erkrankungen müssen krankheitsbedingt ihr Leben verändern. Ausgehend von der Annahme, dass für Verhaltensänderungen die individuellen Vorstellungen und Bewertungen des Patienten eine entscheidende Größe darstellen, werden in diesem Forschungsprojekt die Subjektiven Theorien von Patienten über den Rehabilitationsaufenthalt erforscht. Die Untersuchung der Subjektiven Theorien erfolgt hierbei vor dem Metatheoretischen Hintergrund des Forschungsprogramms Subjektive Theorien. Im Unterschied zur Fragebogenforschung, erhält hier der Patienten die Möglichkeit, frei über sein individuelles Modell zur Rehabilitation seiner Erkrankung zu sprechen. Als Methode zur Erhebung und Darstellung der Subjektiven Theorien wurde eine vereinfachte Form der Heidelberger Struktur-Lege-Technik (Scheele & Groeben, 1988) angewandt. Aufgrund bisheriger Arbeiten (Wagner, 1995; 1998) kann davon ausgegangen werden, dass Patienten sehr differenzierte Vorstellungen von ihrer Erkrankung haben, die auch einen Einfluss auf ihr Verhalten und somit auf die Akzeptanz und den Erfolg der Rehabilitationsmaßnahmen haben. Ob sich dieser Zusammenhang bei Patienten mit chronischem Rückenschmerz replizieren lässt und welche Auswirkungen auf den Rehabilitationserfolg sich daraus ergeben, soll untersucht werden. Ziel des Projektes ist es zunächst, die Innensicht des Patienten methodisch differenziert zu erheben. Danach sollen im Sinne einer explanativen Validierung diese Subjektiven Theorien auf ihre Realgeltung hin geprüft werden. Die Subjektiven Theorien, die sich bei dieser Überprüfung bewährt haben, sollen als Hypothesencorpus für die weitere wissenschaftliche Theorienbildung im Bereich der Rehabilitation und somit zur Optimierung des Reha-Verlaufs herangezogen werden. METHODE: Nach einer halbjährigen Einarbeitungs- und Testphase wurden in einem Zeitraum von eineinhalb Jahren 102 Patienten einer Reha-Klinik, die an chronischem Rückenschmerz leiden, in die Untersuchung aufgenommen werden. Bei 42 Patienten wurde die Subjektive Theorie zu Beginn des Reha-Aufenthalts erhoben und überprüft. Bei 29 dieser 42 Patienten erfolgte eine zweite Erhebung am Ende der Reha. 60 Patienten erhielten die normale Behandlung, ohne Erhebung ihrer Subjektiven Theorie. Mit dieser Kontrollgruppe soll der Einfluss der Erhebung selbst überprüft werden. Die Zuteilung zu den Gruppen erfolgte über externe Randomisierung. Im Anschluss an die Erhebung und Prüfung der Theorien wurden überindividuelle Modalstrukturen gebildet (z.B. getrennt für Männer und Frauen). Zusammenhänge zwischen Subjektiver Theorie und Variablen des Reha-Aufenthalts können nun differenziert überprüft werden. Im prospektiven Teil der Studie soll der Zusammenhang zwischen den Subjektiven Theorien der Patienten und ihrem Rehabilitationserfolg zu den verbundeinheitlichen Katamnesezeitpunkten (drei Monate und ein Jahr nach dem Beginn der RehaMaßnahme) überprüft werden. Die Laufzeit des Projektes beträgt drei Jahre. Aufgrund der hohen Komplexität der erhobenen Subjektiven Theorien wurde das Projekt kostenneutral um drei Monate verlängert. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wagner, R.F.; Meerts, S.: Ursachenvorstellungen von Rehabilitanden mit chronischem Rückenschmerz in ihren Subjektiven Theorien über ihre Erkrankung. in: Zeitschrift für Gesundheitspsychologie (eingereicht). ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 265 INSTITUTION: Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Klinikstraße 3, 97070 Würzburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0931-31-2713, Fax: 0931-888-7152, e-mail: [email protected]) [435-L] Mertens, Erika: Psychoanalyse der Lese-Rechtschreibschwäche: Behandlung und Theorie der Legasthenie, (Schriften zur Psychotherapie und Psychoanalyse von Kindern und Jugendlichen, Bd. 5), Frankfurt am Main: Brandes & Apsel 2002, 255 S., ISBN: 3-86099-763-7 (Standort: ULB Münster(6)3F48105) INHALT: "Erika Mertens läßt in diesem profunden Werk ihre erfolgreichen psychoanalytischen Behandlungserfahrungen mit legasthenischen Kindern sprechen und schöpft dabei aus einer 30-jährigen Praxis und jahrzehntelanger Supervisionstätigkeit. Den Mittelpunkt des Buches bilden drei große Einzelfallstudien von Kindern mit Lese-Rechtschreibschwäche. Mertens gewährt einen anschaulichen Einblick in Behandlungstechnik und wissenschaftliche Forschungsmethodik der Psychoanalyse. Sorgfältig und für jeden Interessierten nachvollziehbar werden neue Forschungsergebnisse zur Entstehung der Legasthenie herausgearbeitet. Die Behandlungsverläufe, zusätzlich angereichert durch weitere Darstellungen erfolgreicher analytischer Psychotherapien, belegen, daß die Legasthenie kein separat zu begreifendes Symptom ist, sondern Ausdruck einer weit umfassenderen schweren Persönlichkeitserkrankung und in frühen Störungen der Ich-Entwicklung wurzelt." (Autorenreferat) [436-F] Meyer, Thomas D., Dr. (Bearbeitung); Hautzinger, Martin, Prof.Dr. (Leitung): Kognitive Verhaltenstherapie bei der Rezidivprophylaxe bei manisch-depressiven Störungen INHALT: Untersuchung der Effektivität von kognitiver Verhaltenstherapie als Ergänzung zur medikamentösen Behandlung zur Rückfallprophylaxe und Stabilisierung depressiver und manisch-depressiver Patienten. Dabei soll es nicht nur um die erstmalige Überprüfung der Wirksamkeit der psychologischen Intervention gehen, sondern auch um die Identifikation von Prädiktoren für den Verlauf und Behandlungserfolg. Studie I: Rezidivprophyaxe bei Patienten mit einer bipolaren Störung: Psychotherapie bei dieser Erkrankung als Alternative zur Medikation zu werten, wäre ein ethischer und ein therapeutischer Kunstfehler. Aus diesem Grund geht es bei dieser Studie um die Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie als Ergänzung zur Medikation im Vergleich zu einer therapeutischen Bedingung, die der Realität ärztlich-praktischer Tätigkeit näher kommt. Bei der einen Therapiemodalität handelt es sich um eine manual-gestützte, 20 Therapiesitzungen umfassende Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) in Form einer Einzelbehandlung. Inhaltlich geht es um die Vermittlung und gemeinsame Erarbeitung eines einheitlichen Wissenstandes; die individuelle Identifikation potentieller Anzeichen und Auslöser für erneute depressive und manische Phasen und den Umgang damit, die Bewältigung und den Umgang mit den individuellen Kognitionen und Verhaltensweisen, die im Rahmen von depressiven und manischen Episoden auftreten; die Bearbeitung alltäglicher Probleme und Konfliktsituationen; und nicht zuletzt um die Medikamentencompliance. Es wird erwartet, daß sich nach Therapieabschluß differentielle Effekte zugunsten der KVT aufzeigen lassen werden. Kognitiv-verhaltenstherapeutisch behandelte Patienten sollen weniger Rückfälle bzw. Rezidive haben werden bzw. sowohl subjektiv als auch objek- 266 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation tiv weniger psychopathologische Symptome aufweisen; seltener die Therapie abbrechen; besser mit ihrer chronischen Störung umgehen können. Dies sollte sich darin zeigen, daß sie ein erhöhtes Gefühl von Kontrolle über ihre Störung haben und ein positiveres Selbstbild zeigen. Die Bewältigung alltäglicher Belastungen und interpersoneller Konflikte sollte sich im Vergleich zu Patienten, die nur stützende Gespräche erfahren haben, verbessert haben. Studie II: Rezidivprophyaxe bei Patienten mit einer unipolaren depressiven Störung: Das Ziel dieser Studie besteht im Vergleich der Effektivität der KVT und pharmakologischer Maßnahmen und deren Kombination bei der Rückfallverhinderung bei depressiven Patienten. Es handelt sich somit um drei Therapiemodalitäten: 1. KVT ohne zusätzliche Medikation, wobei die KVT dem Vorgehen entspricht, das bereits bei Studie I beschrieben wurde; 2. Medikation mit einem neueren Antidepressivum (bevorzugt ein selektiver Serotoninrückaufnahmehemmer) nach Wahl des behandelnden Arztes; 3. der gleichzeitigen Behandlung mit KVT und Antidepressivum. Die zentralen Fragen sind, somit: inwieweit verschiedene Bedingungen in welchem Ausmaß zur Rezidivprophylaxe beitragen; ob sich differentielle Wirkungen der Therapiemodalitäten ermitteln lassen; inwieweit der Remissionsgrad nach dem staionären Aufenthalt von Bedeutung für die Wirksamkeit unterschiedlicher Therapiebedingungen ist; sich Prädiktoren (z.B. Patientenmerkmale, bisheriger Krankheitsverlauf etc.) für den weiteren Verlauf und mögliche Rückfälle identifizieren lassen. Es wird erwartet, daß die KVT in der Rezidivprophylaxe mit der Antidepressiva-Behandlung vergleichbar ist, aber die Kombination beider Therapiemodalitäten sich gegenüber der alleinigen Therapie mit KVT oder Medikation als überlegen erweist, d.h. subjektiv wie objektiv weniger psychopathologische Symptome zu verzeichnen sind. Außerdem sollen Therapieabbrüche unter kognitiv-verhaltenstherapeutischen Bedingungen seltener auftreten. (S. http://www.uni-tuebingen.de/ uni/sii/ ). METHODE: Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Psychologischer Test (Stichprobe: 70). Standardisierte Befragung, face to face. Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Meyer, T.D.; Hautzinger, M.: Kognitive VT bei manischdepressiven Störungen. Weinheim: Beltz/ PVU 2004. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften, Psychologisches Institut Abt. Klinische und Physiologische Psychologie (Friedrichstr. 21, 72072 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [437-F] Mohr, Andrea, Dr. (Bearbeitung): Zusammenhänge und kausale Wirkmechanismen zwischen dem Erleben von PeerViktimisierung und der seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen INHALT: Der Begriff "Peer-Viktimisierung" kennzeichnet das Phänomen, dass ein Kind oder ein Jugendlicher von einem oder mehreren anderen Gleichaltrigen ("Peers") wiederholt und regelmäßig psychischen oder physischen Aggressionen ausgesetzt wird. Untersuchungen, die sich mit den Charakteristika der Opfer von Peer-Viktimisierung beschäftigt haben, zeigen, dass das Erleben von Peer-Viktimisierung mit Beeinträchtigungen in verschiedenen Indikatoren der seelischen Gesundheit zusammenhängt. Unzureichend geklärt ist bislang, wie sich die Zusammenhänge zwischen dem Erleben von Peer-Viktimisierung und einer Beeinträchtigung der seelischen Gesundheit erklären lassen. Zum einen kann problematischen Beziehungen zu Gleichaltrigen eine kausale Rolle für eine Verminderung der seelischen Gesundheit zugewie- soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 267 sen werden. Zum anderen kann die niedrige seelische Gesundheit der Opfer mit problematischen und inkompetenten Verhaltensweisen in sozialen Interaktionen mit Gleichaltrigen verbunden sein, die dann zum Erleben von Peer-Viktimisierung führen. Schwerpunkt des Forschungsvorhabens ist es zu untersuchen, durch welche kausalen Wirkmechanismen sich die Zusammenhänge zwischen Peer-Viktimisierung und der seelischen Gesundheit erklären lassen. Weiter wird untersucht, welche Faktoren den Zusammenhang zwischen dem Erleben von Peer-Viktimisierung und der seelischen Gesundheit moderieren. Dabei wird insbesondere den Bewältigungsstrategien der Opfer besonderes Augenmerk gewidmet. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Trier, FB 01, Fach Psychologie Abt. Persönlichkeitspsychologie, Grundlagen und Anwendungen (54286 Trier) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0651-201-2906, Fax: 0651-201-3979, e-mail: [email protected]) [438-F] Moock, Jörn, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Kohlmann, Thomas, Prof.Dr. (Leitung): Methodische Aspekte der nutzentheoretischen Lebensqualitätsmessung INHALT: Hintergrund: In Zeiten knapper finanzieller Ressourcen gewinnt das politische Ziel, Kosten für medizinische Leistungen einzusparen, bei gleichzeitiger Verbesserung der Effizienz und Effektivität des Gesundheitssystems, zusehends an Bedeutung. Für medizinische Maßnahmen ist somit die Kosteneffektivität nachzuweisen. Eine Methode zur gesundheitsökonomischen Evaluation von Rehabilitationsmaßnahmen ist die Kosten-Nutzwert-Analyse (cost-utility analysis; CUA). Hierbei werden den entsprechenden Kosten einer Rehabilitationsmaßnahme patientennahe Outcome-Kriterien in Form von Nutzwerten gegenübergestellt. Zur quantitativen Ermittlung dieser Nutzwerte können unterschiedliche Erhebungsmethoden wie etwa die "Rating-Scale-", die "Standard Gamble-" und die "Time Trade-Off-Methode" verwendet werden. Bei diesen Befragungsverfahren geben die Probanden in systematischer Weise Präferenzurteile ab, aus denen durch geeignete Algorithmen die gesuchten Nutzwerte errechnet werden. Aus Gründen des hohen Aufwandes dieses Erhebungsverfahren wurden vereinfachte standardisierte Fragebögen entwickelt, die in der Form eines "deskriptiven Systems" verschiedene Gesundheitszustände erfassen können. Die Nutzwerte dieser Gesundheitszustände werden im Rahmen einer Normierung an einem Referenzkollektiv mit den bereits genannten "Valuierungsmethoden" bestimmt und können dann auf die aus der standardisierten Befragung gewonnenen Daten angewandt werden. Solche standardisierten Fragebögen, die in deutscher Übersetzung zur Verfügung stehen, sind der EuroQol-Fragebogen (EQ5D), der 15D-Fragebogen, die Short Form 6D Health State Classification (SF-6D), der Health Utility Index Mark (HUI) und die Quality of Well Being Scale (QWB-SA). Im Bereich rehabilitationswissenschaftlicher Studien fanden nutzentheoretische Messungen der Lebensqualität sowohl in der Form genuiner Nutzwertbestimmungen als auch durch Anwendung vereinfachter Fragebogenmethoden nur sporadisch statt. Darüber hinaus existieren im Hinblick auf die Anwendbarkeit und methodische Qualität diese Messmethoden im Kontext der Rehabilitationsforschung keine vergleichenden Studien. Die Frage, welches Referenzkollektiv zu Normierungszwecken am besten geeignet ist, ist derzeit nicht vollends geklärt und wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Es überwiegt jedoch die Ansicht, dass Personen aus der Allgemeinbevölkerung konzeptuell die beste Referenz darstellen, da die Gesundheitszustände allokationstheoretisch aus einer gesamtgesellschaftlichen Perspektive (d.h. durch Befragung der Allgemeinbevölkerung) beurteilt werden sollen. Fragestellung: Vor diesem Hintergrund ver- 268 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation folgt das Forschungsprojekt zwei Fragen. 1. Welches der genannten Instrumente zur nutzentheoretischen Lebensqualitätsmessung ist unter methodischen Gesichtspunkten im Bereich der Rehabilitation am besten einsetzbar? 2. Mit welchen Konsequenzen ist zu rechnen, wenn sich die nutzentheoretische Messung auf unterschiedliche Referenzkollektive stützt? Hypothesen: In einem ersten Arbeitsschritt wird überprüft, ob die äquivalente Anwendbarkeit der nutzentheoretischen Messinstrumente in den zu untersuchenden Patientengruppen gegeben ist und ob sich Unterschiede in der Praktikabilität und Anwendbarkeit zeigen. Im zweiten Arbeitsschritt wird untersucht, ob mit relevanten Unterschieden bei vergleichenden gesundheitsökonomischen Evaluationen, in Abhängigkeit von der Wahl des Bezugkollektivs, zu rechnen ist. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 480; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-02 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Institut für Community Medicine (Ellernholzstr. 1-2, 17487 Greifswald) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03834-86-7762, e-mail: [email protected]) [439-F] Mösch, Edelgard, Dr.; Wagner, Gabriela, Dr.med.; Kaduszkiewicz, Hanna, Dr.med.; Zimmermann, Thomas, Dr.; Bachmann, Cadja, Dr.med.; Cvetanovska-Pllashniku, Gabriela, Dr.med.; Gorfer, Sandra, Dipl.-Soz.; Kaufeler, T., Dr.; Werle, Dr. (Bearbeitung); Maier, Wolfgang, Prof.Dr.; Bussche, Hendrik van den, Prof.Dr.; Abholz, Hans-Harald, Prof.Dr.; Angermeyer, Matthias C., Prof.Dr. (Leitung); Bickel, H., Dr.; Romberg, H.-P., Dr.med.; Mayer, Manfred, Dr.med.; Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Adler, Georg, Prof.Dr. (Betreuung): Kompetenznetzwerk Demenzen. Teilprojekt 1: Früherkennung von Patienten mit Hirnleistungsstörung und Demenz; Teilprojekt 2: Hausärztliche Versorgung von Patienten mit Hirnleistungsstörung und Demenz INHALT: Teilprojekt 1 "Früherkennungsprojekt": Identifikation von Risikofaktoren für die Entwicklung einer Hirnleistungsstörung bzw. einer Demenz; Identifikation von Vorstadien und Frühsymptomen einer Demenz mittels neuro-psychologischer Testverfahren; Quantifizierung des Risikos für die Ausbildung einer Demenz und Entwicklung eines Früherkennungsinstrumentariums für die Hausarztpraxis; Deskription des Verlaufs der Hirnleistungsstörung unter den gegenwärtigen Behandlungsbedingungen. Teilprojekt 2 "Versorgungsprojekt": diagnostische Treffsicherheit des Hausarztes bei der Diagnosestellung und Prognose von Hirnleistungsstörung bzw. Demenz; diagnostisches und therapeutisches Handeln des Hausarztes bei Hirnleistungsstörung und Demenz; Kenntnisstand des Hausarztes in Bezug auf Hirnleistungsstörung und Demenz; Wirkungen und Nutzen des Kompetenznetzwerkes für den Hausarzt; Auswirkungen der Demenz-Frühdiagnostik und des Kompetenznetzwerkes auf Angehörige. ZEITRAUM: Teilprojekt 1: Längsschnittstudie (2003-2007), Teilprojekt 2: aktueller Querschnitt GEOGRAPHISCHER RAUM: multizentrisch in Deutschland (Hamburg, Düsseldorf, Bonn, Mannheim, München, Leipzig) METHODE: Teilprojekt 1 "Früherkennungsprojekt": Es handelt sich um eine multizentrische, prospektive Kohortenstudie, bei der Patientinnen und Patienten im Alter zwischen 75 und 89 Jahren innerhalb eines Zeitraumes von drei Jahren drei Mal mittels neurpsychologischer Testverfahren untersucht werden. Teilprojekt 2 "Versorgungsprojekt": je nach Fragestellung soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 269 unterschiedliches Vorgehen - diagnostische Treffsicherheit des Hausarztes: Vergleich des Hausarzturteils mit einem Goldstandard (ausführliche neuropsychologische Untersuchung); diagnostisches und therapeutisches Handeln des Hausarztes: eine standardisierte schriftliche Erhebung aller 120 am Projekt teilnehmenden Hausärzte, zusätzlich qualitative, leitfadengestützte Interviews von ca. 40 Hausärzten; Kenntnisstand des Hausarztes: "Testung" mittels Fallvignetten und einem Fragebogen; Wirkungen und Nutzen des Kompetenznetzwerkes für den Hausarzt: standardisierte Befragung plus telefonische Leitfadeninterviews; Auswirkungen der Demenz-Frühdiagnostik und des Kompetenznetzwerkes auf Angehörige: qualitative, leitfadengestützte Interviews. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test (Stichprobe: 3.000; Patientinnen und Patienten aus Allgemeinarztpraxen im Alter zwischen 75 und 89 Jahren - Patienten mit der Diagnose einer Demenz werden ausgeschlossen; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; für die Fragestellung in Teilprojekt 2 "Diagnostisches und therapeutisches Vorgehen von Hausärzten bei Patienten mit Hirnleistungsstörung und Demenz" werden die Hausärzte befragt, die nicht als rekrutierende Ärzte am Früherkennungsprojekt teilnehmen; Auswahlverfahren: Interesse). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kaduszkiewicz, H.; Bussche, H. van den: Die hausärztliche Versorgung von Patienten mit kognitiven Störungen und Demenz. in: Psychoneuro, 29, 2003, 6, S. 275-281. ART: gefördert BEGINN: 2002-02 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Institut für Allgemeinmedizin (Martinistr. 52, 20246 Hamburg); Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (Postfach 122120, 68072 Mannheim); Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Forschungsabteilung (Johannisallee 20, 04317 Leipzig); Universität Bonn, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Sigmund-Freud-Str. 25, 53105 Bonn); Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim); Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Zentrum für Medizinische Psychologie, Soziologie, Statistik und Allgemeinmedizin Abt. für Allgemeinmedizin (Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf); Technische Universität München, Fak. für Medizin, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Ismaninger Str. 22, 81675 München) KONTAKT: Kaduszkiewicz, Hanna (Dr. Tel. 040-42803-3247, e-mail: [email protected]) [440-F] Moser, Michael, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Bartsch, Hans Helge, Prof.Dr.; Weis, Joachim, Prof.Dr. (Leitung): Fatigue bei Tumorpatienten: Prävalenz und Rehabilitationsbedarf INHALT: Symptome der Müdigkeit und Erschöpfung zählen zu den häufigsten Beschwerden von Krebspatienten während und nach der Behandlung und werden unter dem Fachbegriff Fatigue zusammengefasst. Die von Krebspatienten erlebte Erschöpfung wird als ungewöhnliche, den ganzen Körper und geistige Funktionen umfassende Ermüdung beschrieben, die nicht in wahrnehmbarem Zusammenhang zu geistiger und/ oder körperlicher Beanspruchung steht und durch Schlaf nicht gebessert wird. Fatigue wird in der heutigen wissenschaftlichen Dis- 270 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation kussion als ein mehrdimensionales Konzept verstanden, welches verschiedene Ursachen haben kann und sich im körperlichen, kognitiven und/oder affektiven Bereich äußert. Die Angaben zur Prävalenz schwanken zwischen 59% und 96%. Studien zum Verlauf der Symptomatik zeigen, dass ein beträchtlicher Anteil onkologischer Patienten (ca. 30%) auch in der Nachsorgesituation unter persistierenden Erschöpfungssymptomen leidet Die geplante Untersuchung sieht eine kombinierte Querschnitt-/ Längsschnittstudie zur Untersuchung der Prävalenz und Rehabilitationsrelevanz der Fatigue Problematik bei Patienten mit Brustkrebs und colorectalen Carcinomen vor. In der Querschnittstudie werden Patienten in geschichteten Teilgruppen zu verschiedenen Zeitpunkten nach Abschluss der Primärbehandlung untersucht, wobei Radiotherapie und kombinierte Radio-/ Chemotherapie als die in der Literatur am häufigsten in Verbindung mit Fatigue genannten Behandlungsschemata verglichen werden. Ergänzt wird die Querschnittstudie durch eine prospektive Längsschnittstudie, die sich aus einer Teilgruppe der Querschnittstudie rekrutiert, um den Verlauf und die beeinflussenden Faktoren der Fatigue sowie die Frage der Spontanremission über einen Zeitraum von einem Jahren prospektiv untersuchen zu können. Ziel der Querschnitterhebung ist die Generierung von Prävalenzdaten in Zusammenhang mit den Risikofaktoren der genannten Behandlungsschemata, ihre Zusammenhänge mit Angst, Depression, Behandlungsstatus, Krankheitsverarbeitung und Lebensqualität sowie die Frage des Rehabilitationsbedarfs. Ziel der Längsschnittstudie ist die Analyse der Fatigue im prospektiven Verlauf der Erkrankung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Epidemiologisch orientierte Studie im Rahmen der Gesundheitssystemforschung; kombinierte Längs- und Querschnittsbefragung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.100; Auswahlverfahren: unselektierte Auswahl). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger -VDR- e.V.; Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Klinik für Tumorbiologie an der Universität Institut für Rehabilitationsforschung und Prävention (Breisacher Str. 117, 79106 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0761-206-1405, e-mail: [email protected]) [441-F] Müller, Knut, Dipl.-Psych.; Richter, Angelika, Dipl.-Psych.; Blumenstiel, Klaus, Dr.med.; Hochlehnert, Achim, Dr.med. (Bearbeitung); Eich, Wolfgang, Prof.Dr.med; Bieber, Christiane, Dr.med.; Wilke, Stefanie, Dr.phil.; Bludau, Hans-Bernd, Dr.med. (Leitung): Erfassung der Effekte gemeinsamer Therapieentscheidung bei der Behandlung chronischer Schmerzpatienten: der Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess INHALT: Partnerschaftliche Therapieentscheidungen zwischen Arzt und Patient ("shared decision making") sind in ihrer Effektivität wenig evaluiert. Am Beispiel chronischer Schmerzpatienten (Fibromyalgie) soll in einer prospektiven Verlaufsstudie das "Shared-Decision-Modell" implementiert und evaluiert werden. Dieses Konzept beinhaltet eine Stärkung der Rolle des Patienten als aktiver Entscheidungspartner bei der Wahl der geeigneten Behandlungsmethode. Dies soll sowohl durch Vermittlung evidenzbasierter Informationen zu Vor- und Nachteilen einzelner Behandlungsmethoden als auch durch eine intensive Begleitung durch den behandelnden Arzt erreicht werden. Wir erwarten vom Vorgehen nach dem Shared-DecisionModell eine größere Patienten- und Behandlerzufriedenheit und langfristig eine Verbesserung der krankheitsrelevanten Lebensqualität. Eines der langfristigen Ziele des Forschungsvorha- soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 271 bens soll die Implementierung eines Informationsservers "Schmerz" zum interaktiven Wissenstransfer zwischen Betroffenen und Behandlern sein. ART: gefördert BEGINN: 2001-10 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung INSTITUTION: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik Abt. Innere Medizin II - Allgemeine Klinische und Psychosomatische Medizin (Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Eich, Wolfgang (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Bieber, Christiane (Dr. e-mail: [email protected]) [442-F] Neubert, Tabea (Bearbeitung): Patientenerwartungen und Patientenzufriedenheit INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Rostock, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Institut für Medizinische Psychologie (18051 Rostock) [443-F] Neumann, Lilli, Prof.Dr.; Frielinghaus, Birgit (Bearbeitung): Recherche zur Förderung Künstlerischer Therapien unter besonderer Berücksichtigung der Dramatherapie und des therapeutischen Theaters im Gesundheitswesen, in der Prävention und der Rehabilitation INHALT: Ziel des Projekts ist die Förderung Künstlerischer Therapien, insbesondere der Dramatherapie und des Therapeutischen Theaters in den Bereichen: klinisch stationär, klinisch ambulant, psychosoziale Einrichtungen, Prävention, Rehabilitation, integrativer Kulturarbeit. Der Einsatz der Künste als Mittel der Therapie in Feldern psychosozialer, sozialtherapeutischer und klinischer sozialer Arbeit ist in Deutschland zwar durchaus vorhanden, aber allgemein noch kaum bekannt. 1. Arbeitsschwerpunkte sind zunächst die Bestandsaufnahme künstlerisch-therapeutischer Arbeitsmethoden im klinischen und außerklinischen Bereich in Deutschland. Gleichzeitig wird a) die Kooperation mit bestehenden Berufsorganisationen (z.B. Gesellschaft für Theatertherapie, DGKT e.V.) systematisch ausgebaut. b) Angestrebt wird die Initiierung bzw. Förderung von Vernetzung und Forschung der einschlägigen praktizierenden Einrichtungen, Aus- und Weiterbildungsinstitutionen und Fachhochschulen/ Universitäten (z.B. gibt es an der Universität Hamburg Effizienzforschung bezüglich Theatertherapie), Kooperationen gibt es z.Zt. mit der Akademie Remscheid für musische Bildung und Medienerziehung, Fachbereich Theatertherapie, Gitta Martens; Fachhochschule Hildesheim, Fachbereich Soziales/ Theaterpädagogik, Prof. Dr. Klosterkötter-Prior, Schauspieltherapie; Fachhochschule Ottersberg, Studienrichtung Schauspieltherapie, Prof. Dr. Ottersbach; Fachhochschule Dortmund, Fachbereich Soziales/ Fach Theaterpädagogik/ Theatertherapie, Prof. Dr. Neumann. Letztendlich wird die Verbreitung der Künstlerischen Therapien in die Berufsfelder der sozialen Arbeit und eine Integration in das Gesundheitssystem angestrebt. Vorbild sind hierbei die USA, die Niederlande und Großbritannien. Erläuterungen: Deutschland hat, im Gegensatz zu den Niederlanden, England und den USA kaum berufspolitische Verankerung und erst Ansatzweise berufsorganisatorische Kooperationen im Bereich der Künstlerischen Therapien. Eine Voraussetzung, um die Gespräche mit dem Bundesgesundheitsministe- 272 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation rium produktiv fortzusetzen und um damit die Integration der Künstlerischen Therapien in das Gesundheitssystem voranzutreiben, sind Veröffentlichung und Information über schon geleistete Arbeit in ihrer ganzen Bandbreite. Zusammen mit der Gesellschaft für Theatertherapie als wichtigster Kooperationspartner wird eine Plattform im Internet eingerichtet mit einer Verknüpfung zur Datenbank über Künstlerische Therapien. Auf dieser Internet-Seite werden die bisherigen verschiedenen Einsatzbereiche, Methoden und Verfahren der Theatertherapie zusammengetragen und vorgestellt werden. Darüber hinaus soll eine Geschäftsstelle als Kontaktstelle für Information und Austausch, Kooperation und Projektentwicklung, Verhandlungen etc. geschaffen werden. Anvisiert wird ferner die Veröffentlichung der ProjektErgebnisse in Form eines Symposiums, einer Veranstaltung mit Vorträgen von Vertretern aus der Praxis der Theatertherapie, der Ausbildung und dem Gesundheitswesen. METHODE: Ein Arbeitsschwerpunkt liegt in der Recherche und Befragung, der Erstellung der genannten bundesweiten Bestandsaufnahme künstlerisch-therapeutischer Arbeitsmethoden im klinischen und außerklinischen Bereich. Erfasst werden Krankengruppen, therapeutische Methoden, diagnostischer Einsatz und, falls Evaluationen vorliegen, Ergebnisse. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: 5; ausgewählte Mitarbeiter aus den heutigen Bereichen). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.100; klinisch-stationäre, klinisch-ambulante, psychosoziale Einrichtungen, Prävention-, Reha-, integrative Kulturarbeiter). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Müller-Weith, Doris; Neumann, Lilli; Stoltenhoff-Erdmann, Bettina: Theater Therapie. ein Handbuch. Junfermann Verl. 2002. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Arbeitsamt Dortmund INSTITUTION: Fachhochschule Dortmund, FB Soziales, Lehrgebiet Medienpädagogik, insb. Lehre in Kunst- und Theaterpädagogik (Postfach 105018, 44047 Dortmund) KONTAKT: Neumann, Lilli (Prof.Dr. Tel. 0231-755-5190, e-mail: [email protected]) [444-F] Nowossadeck, Enno, Dipl.-Ökon.; Mnich, Eva, M.A. (Bearbeitung); Müller-Fahrnow, Werner, Prof.Dr.; Karoff , Marthin, Dr.; Vetter, Herbert, Dr.; Gülker, Hartmut, Prof.Dr.; Gerwinn, Hans (Leitung): Cardiologic disease management INHALT: Empirische Bestandsaufnahme von patientenbezogenen Versorgungsabläufen, Dokumentation der Behandlungspraxis, Organisationslösungen zur praktischen Implementation der Soll-Behandlungsstandards. Das Projekt schließt inhaltlich an verschiedene Studien zur kardiol. Reha an. Studiengegenstand ist das Diseasemanagement für Patienten mit koronarer Herzkrankheit. Das Diseasemanagement strebt eine Minimierung von Reibungsverlusten im Schnittstellenmanagement der verschiedenen Versorgungssysteme an. Ziel des Projektes ist eine differenzierte Analyse potentieller Bedingungsfaktoren für die Prozessabläufe. Im Mittelpunkt steht dabei die Empirie patientenbezogener Versorgungsabläufe, die Identifikation homogener Patientengruppen und die Ableitung von Soll-Behandlungsstandards. Letztere sollen als Ergebnis eines Prozesses entstehen, in dem nach einer Bewertung des vorgefundenen Ist-Zustandes anhand von Guidelines in einem interaktiven Prozess der Konsensbildung mit Fachexperten "Best-Practice"-Modelle definiert werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Nowossadeck, E.; Mnich, E.; Vetter, H.-O.; Müller-Fahrnow, W.; Karoff, M.: CARDIS-Studie: Perzeption verhaltensbedingter Risikofaktoren. in: Zeitschrift für Kardiologie, Rehabilitation und Prophylaxe, 2003, 20, S. 112-113. soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 273 ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2000-10 ENDE: 2003-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät IV, Institut für Rehabilitationswissenschaften Abt. Versorgungssystemforschung und Grundlagen der Qualitätssicherung in der Rehabilitation (Luisenstraße 13 a, 10117 Berlin) KONTAKT: Müller-Fahrnow, Werner (Prof.Dr. e-mail: [email protected]) [445-F] Nowossadeck, Enno, Dipl.-Ökon.; Dohnke, Birte, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); MüllerFahrnow, Werner, Prof.Dr.Dr. (Leitung): CARO II - Cardiac Rehabilitation Outcome - Implementationsstudie INHALT: Dem outcome-bezogenen Qualitätsmanagement in der kardiologischen Rehabilitation kommt heute eine wesentliche Rolle zu. Ein bedeutender Teilbereich im wissenschaftlichen Diskurs ist die Operationalisierung und Entwicklung eines evidenzbasierten und praktikablen Indikatorensets, mit dem die Qualität und hier vor allem die Ergebnisqualität der Rehabilitation abgebildet werden kann. Die vorangegangenen Projekte "CARO I - DGPR-Studie" sowie "CARO II - Projektplanungsstudie" der Jahre 1997 bis 2001 schufen wesentliche Grundlagen. Auch aufgrund des von Kliniken signalisierten Interesses soll nunmehr ein weiterentwickeltes Konzept zur Analyse und adressatenspezifischen Aufbereitung von Klinikdaten zur Ergebnisqualität der kardiologischen Rehabilitation realisiert werden. Eine wesentliche Ergänzung des bisherigen Konzeptes besteht darin, dass die Nachhaltigkeit der Sekundärprävention insbesondere mit Bezug auf verhaltensbezogene und psychosoziale Risikofaktoren sowie der Krankheitsbewältigung Berücksichtigung finden. Aus Analysen von Gesundheitswissen und Risikoperzeption sowie des Gesundheitsverhaltens sollen Hinweise auf Handlungsfelder und Entwicklungspotentiale für die Reha-Akteure abgeleitet werden. Darüber hinaus ist geplant, die gewonnenen epidemiologischen Daten als bundesweites Register für die kardiologische Rehabilitation zu nutzen. An der Studie nehmen ca. 2.000 Patienten aus neun kardiologischen Kliniken teil. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Müller-Fahrnow, W.; Karoff, M.; Nowossadeck, E.; Dohnke, B.; Held, K.: "Caro II" - Studie zu Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit, Herzmedizin. in: Zeitschrift für Kardiologie, Rehabilitation und Prophylaxe, 20, 2003, 107. ARBEITSPAPIERE: S. http://www.reha.hu-berlin.de/luise/forschung/caro_qis.html . ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-12 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.V. -DGPR- FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät IV, Institut für Rehabilitationswissenschaften Abt. Versorgungssystemforschung und Grundlagen der Qualitätssicherung in der Rehabilitation (Luisenstraße 13 a, 10117 Berlin) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]) [446-L] Nusser, Tanja; Strowick, Elisabeth (Hrsg.): Krankheit und Geschlecht: diskursive Affären zwischen Literatur und Medizin, Würzburg: Königshausen u. Neumann 2002, 217 S., ISBN: 3-8260-2295-5 (Standort: SBB Berlin(1a)-1A478372) 274 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation INHALT: "Der Band befragt das Verhältnis von Krankheits- und Geschlechterkonstruktionen im diskursiven Feld von Literatur, Medizin, Medientechnik und Epidemiologie. Verschiedene 'Krankheitsdiskurse' werden in Hinsicht auf die von ihnen praktizierte Geschlechterpolitik analysiert. Dabei werden Definitionen und Konstruktionen des geschlechtlich kodierten kranken bzw. gesunden Körpers als Verfahren verstanden, die sich narrativer Strukturen und visueller Strategien bedienen. Die einzelnen Beiträge gehen den Inszenierungen von Krankheit in Literatur, Film und Photographie ebenso nach wie den Aufzeichnungsmedien der Medizin als Bild- und Textmaterial." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Tanja Nusser/ Elisabeth Strowick: Intersektionen. Überlegungen zum Verhältnis von Krankheit und Geschlecht (7-20); Marion Herz: Die wunderbare Zwischenwelt des Virus (23-35); Susanne Bauer: Multivariable Raster: Kategorisierungen von Krankheit zwischen Biomedizin und Public Health (37-55); Elisabeth Strowick: Poetologie der Ansteckung und bakteriologische Reinkultur. Infektiöses Material bei Thomas Bernhard, Thomas Mann und Robert Koch (57-74); Eva Meyer: Von jetzt an werde ich mehrere sein (77-85); Anne-Kathrin Reulecke: Andre Gides PastoralSymphonie und die Dialektik der Blindheit (87-102); Sigrid Nieberle: Beautiful Minds - Psychopathologie im Narrativ des Künstlerfilms (103-120); Susanne Holschbach: Vom Bild der Leidenschaften zur Aufzeichnung der Symptome. Zu den zwei Visualisierungsparadigmen an Charcots "photographischer Klinik" (123-142); Doris Ruhe: Gender, Mystik und Psychiatrie. Die Rolle der Mystik-Debatte bei der Ausformung der laizistischen Republik in Frankreich (143-158); Urte Helduser: pater incertus. Zum Motiv von "Unfruchtbarkeit" in Theodor Fontanes Irrungen Wirrungen (161-177); Tanja Nusser: Es war einmal: Der Mörder, die Dirne, der Arzt und die künstliche Befruchtung. Hanns Heinz Ewers Alraune (179-193); Annette Runte: (Er-) Kranken am Geschlecht. Zur Inszenierung des 'Mannweibs' als Knäbin in medizinischen und literarischen Diskursen der Zwanziger Jahre (195-214). [447-F] Oelkers, Rieke, Dr.; Demirakca, Süha, Dr.; Weisbrod, Mattias, PD Dr.; Hohmeister, Johanna; Zohsel, Katrin, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Hermann, Christiane, PD Dr.; Flor, Herta, Prof.Dr.rer.soc. (Leitung): Zur Spezifität zentraler Sensitivierungsprozesse nach früher Schmerzerfahrung und bei chronischem Schmerz im Kindesalter INHALT: Aus Tierversuchen ist bekannt, dass frühe Schmerzerfahrungen die Schmerzsensibilität erhöhen und so möglicherweise ein Vulnerabilitätsfaktor für chronischen Schmerz sein könnten. Im geplanten Projekt wird die Schmerzverarbeitung bei Kindern mit frühen Schmerzerfahrungen in Abhängigkeit vom Reifungsgrad des nozizeptiven Systems untersucht. Parallel dazu wird die Schmerzverarbeitung bei Kindern mit chronischen Schmerzen unterschiedlicher Pathogenese (Migräne, Bauchschmerzen) bzw. gesunden Kindern unter Berücksichtigung früher Schmerzerfahrungen überprüft. Neben subjektiven Einschätzungen werden evozierte Potentiale und peripherphysiologische Maße als Korrelate der Schmerzverarbeitung erfasst. Durch Messung der Aktivität der bei der Schmerzverarbeitung involvierten (sub)kortikalen Hirnstrukturen wird ermittelt, inwieweit frühe Schmerzerfahrungen die sensorische und die affektive Dimension der Schmerzverarbeitung modulieren. Um die Spezifität des Einflusses früher Schmerzerfahrungen auf die Schmerzverarbeitung zu überprüfen, wird die kortikale Reagibilität bei visueller (d.h. nicht nozizeptiver) Stimulation erfasst. Schließlich wird der Einfluss assoziativer Lernprozesse, speziell der operanten Verstärkung, auf die Schmerzsensitivierung, die nicht-assoziativen Ursprungs ist, untersucht. soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 275 METHODE: Kontrollgruppendesign. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert; Experiment; Psychologischer Test; Psychophysiologische Untersuchung (Stichprobe: 100). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2002-03 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Lehrstuhl für Neuropsychologie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Hermann, Christiane (Dr. Tel. 0621-1703-912, e-mail: [email protected]) [448-F] Opfermann, Maria, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Krankheitsverarbeitung in Familien mit anfallskranken Kindern INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Fach Rehabilitationspsychologie (44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-144-2005) [449-F] Osterland, Astrid, Dr.; Röslen, Michael, Dipl.-Sozialwirt (Bearbeitung); StemannAcheampong, Susanne, Dr. (Leitung): Stellenwert, Einfluss und Bedeutungen der Medizintechnik in der Onkologie INHALT: Welchen Stellenwert und Einfluss hat Medizintechnik in der Onkologie im Hinblick auf die vertretenen Krankheitsauffassungen, bestehende Behandlungskonzepte und Handlungsmöglichkeiten der Mediziner in unterschiedlichen onkologischen Tätigkeitsbereichen und im Hinblick auf ihr jeweiliges Selbstverständnis und ihre spezifische Gestaltung der Arzt-Patient-Beziehung? Welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus für den gegenwärtigen Stand und die Entwicklung des Faches ableiten? Welche Folgen hat der starke Technikeinsatz für diejenigen Bereiche des Krebsgeschehens und seiner Handhabung, die technisch nicht erfolgreich zu erfassen und zu bewältigen sind? Welche Relevanz und welche Wirkung haben diese (relativ) "technik-resistenten" Praxisbereiche für die professionelle Orientierung der Onkologen und für die Gestaltung der Onkologie? Welche offiziellen und latenten Bedeutungen werden der Medizintechnik im "Kampf gegen den Krebs" zugemessen - auch und gerade im Hinblick darauf, dass wesentliche Aspekte des Krebsgeschehens nur eingeschränkt "technik-kompatibel" erscheinen? ZEITRAUM: ab 1985 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Forschungsgegenstand und Erkenntnisabsicht erfordern ein qualitatives Erhebungsund Auswertungsinstrumentarium, das den Interviewten viel Raum zur Darstellung ihrer eigenen Gesichtspunkte und Erzähldynamik gewährt. Nur so können nicht nur bewusste, "offiziell" sanktionierte, sondern auch latente Bedeutungsdimensionen des professionellen Umgangs mit Krebs bzw. mit Krebskranken erfasst werden und die Reichweite und Funktionsweise des Technikeinsatzes in ihrer möglichen Problematik und Tiefenstruktur deutlich gemacht werden. Als Erhebungstechnik hat sich dabei die Durchführung leitfadenorientierter (qualitativer) narrativer Interviews bewährt. Die Gespräche werden mit Tonband aufgezeichnet und anschließend transkribiert. Zu jedem Interview wird ein Gedächtnisprotokoll angefer- 276 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation tigt, in dem der Interviewer den räumlich-zeitlichen Rahmen, nonverbale Informationen, eigene emotionale Reaktionen, Phantasien, Gedanken usw. notiert, um die szenischen Informationen bzw. die Gegenübertragungsreaktionen als wichtige Datenquelle festzuhalten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 95; Onkologen verschiedener Ebenen und Richtungen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: Niedersächsischer Forschungsverbund Technikentwicklung und gesellschaftlicher Strukturwandel FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Göttingen, Medizinische Fakultät, Zentrum Psychosoziale Medizin Abt. Medizinische Soziologie (Waldweg 37, 37073 Göttingen) KONTAKT: Röslen, Michael (Tel. 0551-398198, e-mail: [email protected]) [450-F] Pauli, Paul, Prof.Dr. (Leitung): Angst/ Panik. Kognitive Verzerrungen und deren elektrophysiologische Korrelate bei der Panikstörung INHALT: Angststörungen sind durch verzerrte kognitive Prozesse, so genannte "cognitive biases", charakterisiert. Dies bedeutet, dass angstrelevante Reize bevorzugt bzw. mit erhöhter Priorität verarbeitet werden. Die Studien konzentrieren sich hierbei vor allem auf die Panikstörung, wobei die Verarbeitung von körperbezogenen Wortreizen bzw. mit Bildreizen, die medizinische Notfallsituationen zeigen, untersucht werden. In einer Serie von Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass Panikpatienten für diese Reize erniedrigte Wahrnehmungsschwellen haben, diese Reize verzerrt erinnern und auf diese Reize entgegen den objektiven Gegebenheiten unangenehme Konsequenzen erwarten. Als Ausdruck verzerrter kognitiver Prozesse konnte in dem Projekt auch mittels EEG elektrophysiologische Indikatoren nachweisen. So zeigen Panikpatienten auf für sie angstrelevante Reize eine verstärkte Positivierung im Zeitbereich von 500-900 ms nach Reizpräsentation, wahrscheinlich als Ausdruck besonders elaborierter Verarbeitungsprozesse. Die verzerrte Erwartung aversiver Konsequenzen zeigt sich in einer erhöhten kontingenten negativen Variation (CNV), ausgelöst durch angstrelevante Reize. Als elektrophysiologisches Korrelat des, für diese Patienten typischen Vermeidungsverhalten, konnte eine Asymmetrie in der frontalen Gehirnaktivität unter Ruhebedingungen und bei Konfrontation mit einem angstrelevanten Reiz nachgewiesen werden. Bei Panikpatienten ist in diesen Bedingungen eine verstärkt rechtsfrontale im Vergleich zur linksfrontalen Gehirnaktivität beobachtbar. Ziel des gerade laufenden Forschungsprojektes ist es, die Änderbarkeit dieser kognitiven Verzerrungen und ihrer neurophysiologischen Korrelate durch eine kognitive Verhaltenstherapie nachzuweisen. Die Hauptfrage richtet sich darauf, inwieweit diese Charakteristika der Patienten als Prädiktoren für einen Therapieerfolg herangezogen werden können. VERÖFFENTLICHUNGEN: Pauli, P.: Behavorial and neurophysiological evidence for altered processing of anxiety-related words in panic disorder. in: Journal of abnormal psychology, 106, 1997, pp. 213-220.+++Wiedemann, G.: Frontal brain asymmetry as a biological substrate of emotions in panic patients. in: Archives of general psychiatry, 56, 1999, pp. 7884.+++Pauli, P.: Elektrokortikale Befunde zu Angst und Panik. in: Zeitschrift für Medizinische Psychologie, 10, 2001, 3, S. 137-143. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 277 INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Psychologie 01 (Domerschulstr. 13, 97070 Würzburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0931-31-2843, Fax: 0931-31-2733, e-mail: [email protected]) [451-F] Percevic, Robert, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Computerunterstützte Darbietung von Selbstbeurteilungsverfahren INHALT: Die Studie wurde in diesem Jahr abgeschlossen. Insgesamt nahmen 1.160 Patienten der Panorama-Fachklinik teil, die zwischen November 2000 und Juli 2002 erfasst wurden. 473 Patienten bekamen eine der computergestützten Darbietungsformen, 127 davon die ab Dezember 2001 eingeführte entscheidungsorientierte Form. Es wurden keine relevanten psychometrischen Unterschiede der computergestützten Vorgabeformen untereinander und im Vergleich zur Papier-Bleistift-Vorgabe gefunden. Dieser Befund gilt sowohl für die Rohwertverteilungen als auch für die interne Konsistenz, die Konstruktvalidität und die konvergente Validität. Eine Ausnahme bildet die entscheidungsorientierte Vorgabe, bei welcher aufgrund der reduzierten Itemanzahl, wie zu erwarten, die Reliabilität und damit auch alle Außenkorrelationen sanken. Dafür mussten aber statt 69 Items im Mittel nur 18 Items vorgegeben werden. Die Akzeptanz für die computergestützte Befragung war sowohl unter den Patienten als auch beim therapeutischen Team hoch. Die meisten Patienten fanden sie nicht oder kaum anstrengend und kamen ohne Schwierigkeiten mit der Bedienung der Software zurecht. Ältere und computerunerfahrene Patienten berichteten jedoch mehr Schwierigkeiten und hatten längere Testzeiten. Die meisten Patienten zogen die computergestützte Vorgabe der PapierBleistift-Vorgabe vor. Es gab keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen computergestützten Formen. Bei den offenen Kommentaren fiel die Vorgabeform, bei der keine nachträglichen Änderungen möglich waren, jedoch negativ auf. Für die Rückmeldung der psychometrischen Ergebnisse an Therapeuten deutet sich ein positiver Effekt auf die Therapieeffizienz an. Der Median der geschätzten Behandlungsdauer betrug für erfolgreich behandelte Patienten 46 Tage, wenn eine Rückmeldung gegeben war, beziehungsweise 57 Tage ohne Rückmeldung. Im Vergleich zur Dateneingabe von Hand und über Scanner ist die computergestützte Vorgabe kostengünstiger und die Datenqualität höher. Bei der PapierBleistift-Vorgabe fehlten über 4% der Werte, während bei computergestützter Vorgabe weniger als 1% fehlten. Verlieren von Fragebögen und Dateneingabefehler werden gänzlich umgangen. ART: keine Angabe BEGINN: 2000-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Forschungsstelle für Psychotherapie (Christian-Belser-Str. 79, 70597 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0711-6781-406, e-mail: [email protected]) [452-F] Peter, Bodo, Dr.phil. (Bearbeitung); Nagel, Eckhard, Prof.Dr.Dr. (Leitung): Not und Notwendigkeit als Grundlage der Allokation medizinischer Ressourcen in der Bundesrepublik Deutschland INHALT: Am Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften und am Zentrum für Gesundheitsethik an der Ev. Akademie Loccum wird in einem DFG-Projekt Not und 278 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation Notwendigkeit als Grundlage der Allokation medizinischer Ressourcen in der Bundesrepublik Deutschland untersucht. Die Kostenbegrenzung im Gesundheitswesen wird mit Hilfe der Budgetierung verfolgt. Im Grenzfall könnte dies bedeuten, dass die Behandlung des einen Patienten um der Behandlung eines anderen willen unterlassen werden muss. Will man eine solche Situation ausschließen und dennoch zu einer Begrenzung des medizinischen Mittelaufwandes gelangen, so bedarf es einer Beschränkung auf das medizinisch Notwendige anhand der Not des konkreten Patienten. So kann eine medizinische Grundversorgung bestimmt und von einer Zusatzversorgung abgegrenzt werden. Ob dieses der Logik ärztlichen Handelns entsprechende Vorgehen aussichtsreich ist, soll von der konkreten medizinischen Praxis aus an den Beispielen Hämophilie A und Nierentransplantation aus medizinischer, philosophischer, theologischer und ökonomischer Sicht analysiert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bayreuth, Fak. 03 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften (95440 Bayreuth) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0921-55-2073, e-mail: [email protected]); Leiter (e-mail: [email protected]) [453-F] Pook, Martin, Dr.rer.nat. (Bearbeitung): Längsschnittliche Untersuchung der Belastung infertiler Männer INHALT: keine Angaben METHODE: in Kooperation mit der Abteilung Andrologie der Universitätsklinik Marburg ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Fach Psychologie (57068 Siegen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0271-740-4118, Fax: 0271-740-4555, e-mail: [email protected]) [454-F] Pook, Martin, Dr.rer.nat. (Bearbeitung): Evaluationskriterien für Therapien der Bulimia Nervosa INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Fach Psychologie (57068 Siegen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0271-740-4118, Fax: 0271-740-4555, e-mail: [email protected]) [455-F] Preis, Herbert, Dr.phil. (Bearbeitung): Diagnose von Kindern mit AD/ HS: Entwicklung eines Beurteilungssystems für Jungen und Mädchen (Subprojekt 3 im Rahmen des Gesamtprojekts "Diagnose und Therapie von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefiziten und Hyperaktivitätsstörungen") soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 279 INHALT: In vorschulischen und schulischen Institutionen, die Kinder mit AD/ HS in ihre tägliche Arbeit zu integrieren versuchen, wird immer wieder nachgefragt, welche Möglichkeiten bestehen, betroffene Kinder zu diagnostizieren. Die Anwendung eines der bekannten Klassifikationssystemen (ICD-10, DSM IV) ermöglicht eine - besonders im Hinblick auf therapeutische Maßnahmen - nicht ausreichende Diagnose: Entwickelt wird deshalb ein Beurteilungssystem, das den Beurteilenden in den verschiedenen Lebensbereichen (z.B. zu Hause, Schule, Beratungsstellen) eine differenzierte Diagnose und fundiertes diagnostisches Urteil ermöglicht. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Arbeitseinheit Allgemeine und Pädagogische Psychologie (Im Fort 7, 76829 Landau) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06341-990-274 od. -276, e-mail: [email protected]) [456-F] Preis, Herbert, Dr.phil. (Bearbeitung): Überzeugungen und Wissen bei Eltern mit aufmerksamkeitsgestörten und hyperaktiven Kindern (Subprojekt 2 im Rahmen des Gesamtprojekts "Diagnose und Therapie von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefiziten und Hyperaktivitätsstörungen") INHALT: In den letzten 20 Jahren stieg die Anzahl von AD/ HS bei Kindern offenbar an: Zumindest wird dieser Eindruck vermittelt durch die Resonanz in der Laienpresse und der Öffentlichkeit sowie der anhaltenden - auch interdisziplinären - wissenschaftlichen Diskussion. Zu beobachten ist, dass Eltern betroffener Kinder verständlicherweise nach Konzepten suchen, die das abweichende Verhalten erklären und therapeutische Hilfen aufzeigen. Untersucht wird, inwieweit die Eltern - aufgrund ihrer Überzeugungen und ihres vermeintlichen Wissens - natürlich vorhandene Nahrungsmittelbestandteile und (zugesetzte) - Zusatzstoffe (ENummern) als Auslöser der Störung bei ihrem Kind identifiziert haben. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Arbeitseinheit Allgemeine und Pädagogische Psychologie (Im Fort 7, 76829 Landau) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06341-990-274 od. -276, e-mail: [email protected]) [457-F] Preis, Herbert, Dr.phil. (Bearbeitung): Einfluss von Nahrungsmitteln auf das Verhalten von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefiziten und Hyperaktivitätsstörungen. Studien zur Überprüfung der Wirksamkeit psychologischer Therapien und phosphatvariierter Ernährung (Subprojekt 1 von "Diagnose und Therapie von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefiziten") INHALT: Vorwiegend in Deutschland wird seit Mitte der 70er Jahre der Einfluss der Phosphate in der Nahrung als Auslöser von Aufmerksamkeitsdefizite und Hyperaktivitätsstörungen (AD/ HS) diskutiert. Forderungen nach Forschung blieben jedoch die erwartete Resonanz versagt. Untersucht wird deshalb der Einfluss psychologischer Behandlungsmethoden sowie die Wirkung des Phosphorgehalts der Nahrung. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Arbeitseinheit Allgemeine und Pädagogische Psychologie (Im Fort 7, 76829 Landau) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06341-990-274 od. -276, e-mail: [email protected]) 280 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation [458-F] Protz, W., Dr. (Bearbeitung); Slesina, Wolfgang, Prof.Dr.; Haerting, J., Prof.Dr.; Robra, B.-P., Prof.Dr.med. (Leitung): Methodische Qualitätssicherung und systematische Grundlagen der Schnittstellenanalyse im Reha-System INHALT: keine Angaben ART: gefördert BEGINN: 1998-07 ENDE: 2002-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: LVA Sachsen-Anhalt INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik Sektion Medizinische Soziologie (Harz 42a, 06097 Halle) KONTAKT: Slesina, Wolfgang (Prof.Dr. Tel. 0345-557-1160, e-mail: [email protected]) [459-F] Quadflieg, Norbert, Dipl.-Psych.; Niedermeier, Thomas, Dr.; Kohlböck, Gabriele, Dr.; Sosnowsky, Nadia, Dipl.-Psych.; Cebulla, Marian, Dipl.-Psych.; Schaider, Birgit; Castellanos, Helen, Dipl.-Psych.; Bolz, Eva-Maria, Dipl.-Psych.; Hampel, Andreas, Dipl.-Psych.; Sevignani, Nicole, Dipl.-Psych.; Bösl, Andrea, Dipl.-Psych.; Ladineo, Marcus, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Fichter, Manfred, Prof.Dr. (Leitung): Langzeitverlauf und Risikofaktoren psychischer Erkrankungen in der Bevölkerung INHALT: Zur Häufigkeit psychischer Erkrankungen in der Bevölkerung liegen zahlreiche Ergebnisse von Prävalenzuntersuchungen in der Bevölkerung vor. Sehr wenig ist bekannt über den Langzeitverlauf psychischer Erkrankungen in unausgelesenen Zufallsstichproben in der Bevölkerung. In der Oberbayerischen Verlaufsuntersuchung (gefördert im Rahmen des SFB 116 Psychiatrische Epidemiologie der DFG) wurden in den 70er bzw. 80er Jahren bereits ca. 2000 Personen einer Bevölkerungs-Zufallsstichprobe untersucht. Ziel der laufenden Untersuchung ist es, alle noch lebenden dieser ca. 2000 Personen in der Bevölkerung 25 Jahre nach der Ersterhebung und 20 Jahre nach der Zweiterhebung psychiatrisch nach zu untersuchen. Die Daten aus dem ersten und zweiten bereits erhobenen Querschnitt sind breit angelegt (Psychopathologie, Diagnostik, Belastungen, Lebensereignisse, Beschwerden, Demoralisation) und stellen damit eine einzigartige Basis für die Langzeitprädiktion dar. Ergebnisse dieser Langzeit-Verlaufsuntersuchung sind wichtig für Planungen im Gesundheitswesen und für die Nosologie. Sie ermöglicht die Darstellung des Langzeitverlaufs und die Herausarbeitung und Analyse verlaufsbeeinflussender Faktoren bzw. Risikofaktoren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Oberbayern METHODE: Verlaufsstudie mit 3. Querschnitt an einer ursprünglich repräsentativen Bevölkerungsstichprobe. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2.000; Personen -Verlaufsstichprobe, ursprünglich repräsentativ-; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Umfangreiche Veröffentlichungen zum Vorläuferprojekt bitte beim Institut anfordern. ART: gefördert BEGINN: 2001-06 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Forschungsbereich Epidemiologie und Evaluation (Nußbaumstr. 7, 80336 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 08051-683510, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 281 [460-F] Quadflieg, Norbert, Dipl.-Psych.; Krenn, Heidelinde, Dipl.-Psych.; Ladineo, Marcus, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Fichter, Manfred, Prof.Dr.med. (Leitung): Langzeitverlauf, Risikofaktoren und Verlaufsprädiktoren bulimischer Essstörungen INHALT: 635 konsekutiv in der Klinik Roseneck behandelte eßgestörte Patientinnen und Patienten wurden in mehreren Querschnitten (Aufnahme/ Entlassung/ 2-Jahres-Katamnese/ 6Jahres-Katamnese) prospektiv longitudinal untersucht. 103 Frauen erfüllten die DSM-IVKriterien für Anorexia nervosa bei Aufnahme, 196 Frauen hatten eine Bulimia nervosa und 68 Frauen eine Binge Eating Disorder. Die Verlaufsuntersuchung erfolgte mittels Interview sowie durch Selbsteinschätzungsskalen. In einem erneuten Querschnitt soll an den selben Frauen und Männern der Gesundheitszustand ca. 12 Jahre nach Entlassung untersucht werden. Die Datenerhebung ist abgeschlossen. METHODE: Quantitative deskriptive Erfassung von Eßstörungs-Symptomen, weiterer Psychopathologie sowie Inanspruchnahme von Hilfsangeboten mit strukturierten Experteninterviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: über 500; Personen - klinische, behandelte Verlaufsstichprobe; Auswahlverfahren: ursprünglich konsekutive Aufnahmen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Comparative studies on the course of eating disorders in adolescents and adults. Is age at onset a predictor of outcome? in: Steinhausen, Hans-Christoph (ed.): Eating disorders in adolescence. Berlin et al.: de Gruyter 1995, pp. 301-337.+++Fichter, M.M.; Herpertz, Stephan; Quadflieg, N.; Herpertz-Dahlmann, Beate: Structured interview for anorexic and bulimic disorders for DSM-IV and ICD-10: updated (third) revision. in: International Journal of Eating Disorders, 1998.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.; Gnutzmann, Anna: Binge eating disorder: treatment outcome over a 6-year course. in: Journal of Psychosomatic Research, Vol. 44, 1998, No. 3/4, pp. 385-405. +++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Six-year course of bulimia nervosa. in: International Journal of Eating Disorders, 1997.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.; Rief, W.: The German longitudinal bulimia nervosa study I. in: Herzog, W.; Deter, H.-C.; Vandereycken, W. (eds.): The course of eating disorders. Long-term follow-up studies of anorexia and bulimia bervosa. Berlin et al.: Springer 1992, pp. 133-149.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Course and twoyear outcome in anorexic and bulimic adolescents. in: Journal of Youth and Adolescence, Vol. 25, 1996, No. 4, pp. 545-562.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.; Brandl, Barbara: Recurrent overeating. An empirical comparison of binge eating disorder, bulimia nervosa, and obesty. in: International Journal of Eating Disorders, Vol. 14, 1993, No. 1, pp. 116.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.; Rief, W.: Course of multi-impulsive bulimia. in: Psychological Medicine, 1994, 24, pp. 591-604.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Six-year course and outcome of Anorexia Nervosa. in: International Journal of Eating Disorders, Vol. 26, 1999, pp. 359-385.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Comparing self- and expert-rating: a self-report screening version (SIAB-S) of the structured interview for anorexic and bulimic syndromes for DMS-IV and ICD-10 (SIAB-EX). in: European Archives of Psychiatry and Clinical Neurocience, 250, 2000, pp. 175-185. ART: gefördert BEGINN: 1998-12 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wilhelm-Sander-Stiftung INSTITUTION: Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Forschungsbereich Epidemiologie und Evaluation (Nußbaumstr. 7, 80336 München) 282 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation KONTAKT: Leiter (Tel. 08051-68-3510, e-mail: [email protected]); Bearbeiter (Tel. 089-5160-3438, Fax: 089-5160-4572, e-mail: [email protected]) [461-F] Räbiger, Jutta, Prof.Dr. (Bearbeitung): Internetforum zur integrierten Versorgung im Gesundheitswesen INHALT: a) Beschreibung und Bewertung integrierter Versorgungsformen (IV) in Deutschland, USA, Schweiz und Niederlande; Feststellung von Entwicklungstendenzen, hemmende und fördernde Bedingungen der IV; Erfordernis und Möglichkeiten zur Information von Krankenversicherten über IV-Systeme (Paragr. 140, Disease Management Programme, allgemeines, krankheitsunspezifisches Netzwerk, gerontopsychiatrische Verbünde). b) Vorstellung von Instrumentarien zur Qualitätssicherung integrierter Versorgungssysteme. ZEITRAUM: 2000-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Schweiz, Niederlande, USA METHODE: IV-Systeme sind als Unternehmen zu begreifen, ihre praktische Umsetzung und Akzeptanz wird von einer Vielzahl individueller und sozialer Faktoren bestimmt, die Erfolgsund Mißerfolgsfaktoren müssen international (per Evaluation) festgestellt und ausgewertet werden. Deskriptiv-analytische und empirische Forschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Gruppendiskussion; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung, online. Sekundäranalyse von Aggregatdaten (diverse Statistiken aus Deutschland, Schweiz und USA zur Ausgestaltung und Verbreitung von IV-Systemen). Literaturrecherche. Experteninterviews. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Räbiger, Jutta: Versicherteninformation zur integrierten Versorgung. in: Preuß, Klaus J.; Räbiger, Jutta; Sommer, Jürg H. (Hrsg.): Managed Care. Evaluation und Performance-Measurement integrierter Versorgungsmodelle. Stand der Entwicklung in der EU, der Schweiz und den USA. Stuttgart: Schattauer 2001. ISBN 3-7945-20998.+++Räbiger, Jutta: Integrierte Versorgung - wer sich beteiligt kann gewinnen. in: Public Health Forum, 10, 2002, H. 36, S. 20.+++Klatt, Stefan: www.ivreport.de - ein Expertenforum zur integrierten Versorgung. in: Preuß, Klaus J.; Räbiger, Jutta; Sommer, Jürg H. (Hrsg.): Managed Care. Evaluation und Performance-Measurement integrierter Versogungsmodelle. Stand der Entwicklung in der EU, der Schweiz und den USA. Stuttgart: Schattauer 2001. ISBN 3-7945-2099-8.+++Preuß, Klaus J.; Räbiger, Jutta; Sommer, Jürg H. (Hrsg.): Managed Care. Evaluation und Performance-Measurement integrierter Versogungsmodelle. Stand der Entwicklung in der EU, der Schweiz und den USA. Stuttgart: Schattauer 2001. ISBN 3-79452099-8.+++Hasenbein, Uwe; Wallesch, Claus Werner; Räbiger, Jutta: Ärztliche Compliance mit Leitlinien. Ein Überblick vor dem Hintergrund der Einführung von Disease-ManagementProgrammen. in: Gesundheitsökonomie und Qualitätsmanagement (im Druck). ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Krankenversicherung AG -DKV-, Köln INSTITUTION: Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Fach Pflegeforschung (Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-99245-422, Fax: 030-99245-245, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 283 [462-L] Raithel, Jürgen: Dimensionen gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen Jugendlicher: das Belastungs- und Risikobereitschaftsmodell im Vergleich, in: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Jg. 11/2003, H. 3, S. 263-279 INHALT: "Gegenstand des Beitrags ist die Identifizierung gesundheitsrelevanter Verhaltensdimensionen im Jugendalter und eine vergleichende Prüfung des Erklärungspotenzials des Belastungs- und Risikobereitschaftsmodells. Datengrundlage bilden 165 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren. Aus den verschiedenen erhobenen gesundheitsförderlichen und -riskanten Verhaltensweisen konnten vier Dimensionen bestimmt werden, wobei drei jeweils für Mädchen und Jungen inhaltlich identisch sind. Hierbei stellte sich allerdings nur der Substanzkonsum als kontextuell belastungstheoretisch relevant heraus, wohingegen sich für risikobezogene Verhaltensweisen das kontextunabhängige Risikobereitschaftsmodell als brauchbar erwiesen hat." (Autorenreferat) [463-L] Ramm, Gesa C.: Soziale Unterstützung bei Knochenmarktransplantation: positive und belastende Aspekte der Unterstützung, Disstress und Depressivität, (Beiträge zur Transplantationsmedizin, Bd. 48), Lengerich: Pabst 2002, XII, 201 S., ISBN: 3-89967-013-2 (Standort: UB Bochum(294)-XRA13635) INHALT: Die Knochenmarktransplantation ist mit Hoffnung auf Heilung und mit Todesangst verbunden. Angehörige und Freunde stehen den Patienten in dieser Situation bei. Diese Kontakte induzieren positive, allerdings u.U. auch negative Emotionen. Die Längsschnittstudie an 154 Patienten der Knochenmarktransplantation analysiert soziale Interaktionen vom Zeitpunkt der stationären Aufnahme bis zu einem Jahr nach dem Eingriff. Dabei finden stützende und belastende Aspekte Berücksichtigung. Zur angemessenen Erfassung des Konstruktes wird die Adaption eines spezifisch für physisch schwerkranke Patienten entwickelten Instruments, die Skalen zur sozialen Unterstützung bei Krankheit (Ramm und Hasenbring, 1998), eingesetzt. Während der stationären Behandlung kann eine zu große Zahl von Besuchern Disstress und Depressivität auslösen oder verstärken. Nach der Entlassung aus der Klinik geht die soziale Unterstützung häufig zurück - mit ungünstigen Folgen für das Befinden des Patienten. Die Autorin empfiehlt den Kranken, in allen Behandlungsphasen ihre Wünsche zur sozialen Interaktion möglichst offen mitzuteilen. (Autorenreferat) [464-F] Ramsauer, Brigitte, Dr.phil. (Leitung): Emotionale Kommunikation und Expressed Emotion (EE) in der Interaktion schizophren erkrankter Jugendlicher mit ihren Angehörigen INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum HamburgEppendorf Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Abt. Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jungendalters (Martinistr. 52, 20246 Hamburg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-42803-5839, Fax: -5169, e-mail: [email protected]) 284 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation [465-L] Rau, Roland; Doblhammer, Gabriele: Seasonal mortality in Denmark: the role of sex and age, in: Demographic Research, Vol. 9/2003, Art. 9, S. 197-222 (URL: http://www.demographic-research.org/volumes/vol9/9/9-9.pdf) INHALT: Der Verfasser behandelt zwei Probleme saisonaler Sterblichkeit: Welche geschlechtsspezifischen Unterschiede gibt es in den saisonalen Fluktuationen der Sterblichkeit? Gibt es eine altersspezifische Saisonsterblichkeit? Basis der Untersuchung ist ein über 30 Jahre fortgeschriebener Datensatz, der Dänen umfasst, die am 1. April 1968 50 Jahre alt oder älter waren. Im Gegensatz zu früheren Studien werden hier bemerkenswerte geschlechtsspezifische Unterschiede bei den saisonalen Sterblichkeitsmustern sichtbar. Bei Männern sind die saisonalen Sterblichkeitsschwankungen ausgeprägter als bei Frauen, was auf eine höhere Empfindlichkeit gegenüber Umweltstress deutet. Die Saisonabhängigkeit der Sterblichkeit nimmt zudem mit dem Lebensalter zu; bei Frauen tritt dieser Anstieg allerdings erst in höherem Alter ein als bei Männern. (ICEÜbers) [466-F] Reichenbacher, Marita (Bearbeitung); Salize, Hans Joachim, Dr.; Bailer, Josef, Dr. (Leitung): Vergleichende Evaluation arbeitsrehabilitativer Maßnahmen INHALT: Vergleichende, prospektive, randomisierte Evaluation arbeitstherapeutischer Maßnahmen für psychisch Kranke in Mannheim (Starthilfe-Projekt versus qualifizierte Ergotherapie). Untersuchung im Rahmen des MedNet-Schizophrenie. Teil eines Multicenter-Projektes (Leitung Uni Tübingen). ZEITRAUM: 2000-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Mannheim METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Experiment; Psychologischer Test; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2 x 40; psychisch kranke Personen; Auswahlverfahren: Klinikpopulation, randomisiert bzgl. der beiden Therapiearme). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 1999-12 ENDE: 2002-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Salize, Hans-Joachim (Dr. Tel. 0621-1703931) [467-F] Reusch, Andrea, Dipl.-Psych.; Mühlig, Stefan, Dr.; Kaiser, Udo, Dr.; Boenisch, Angelika, Dipl.-Psych.; Petermann, Franz, Prof.Dr.; Faller, Hermann, Prof.Dr.Dr. (Bearbeitung); Vogel, Heiner, Dr. (Leitung): Verbundübergreifende Reanalysen zu Prädiktoren des Patientenschulungserfolges und Entwicklung von allgemeinen Empfehlungen zur Evaluation von Patientenschulungen (Projekt QF im Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbund Bayern) INHALT: Die empirische Überprüfung von Patientenschulungen im Hinblick auf ihre Effektivität und Effizienz ist von hoher gesundheitspolitischer Relevanz. Bei der Evaluation von Patientenschulungen müssen aber eine Vielzahl von forschungsmethodischen Standards erfüllt sein, um zu sinnvollen und interpretierbaren Ergebnissen zu kommen. Insbesondere ist darauf zu achten, wesentliche Prädiktoren für den Schulungserfolg (auf Seiten der Patienten/innen, der Fachleute, des Patientenschulungsprozesses und des Patientenschulungskontext bzw. - soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 285 settings) zu berücksichtigen und bei der Planung, Durchführung und Auswertung der Studie wissenschaftlichen Ansprüchen zu genügen. So ist z.B. die Verwendung randomisierter Kontrollgruppendesigns von methodischer Seite aus unbedingt zu empfehlen. Der Umsetzung dieser methodischen Anforderungen stehen in der Praxis aber häufig Widerstände entgegen. Es fehlt bislang eine systematische Aufstellung von Zielgrößen und Prädiktoren des Schulungserfolges sowie Lösungsansätze zu Umsetzungsproblemen methodischer Anforderungen. Durch Verbundübergreifende Reanalysen von Projektdaten aus der ersten Förderphase sollen a) Prädiktoren von Patientenschulungserfolgen systematisch ermittelt werden und b) die forschungsmethodischen Vorgehensweisen der einzelnen Projekte unter Berücksichtigung der Projekterfahrungen hinsichtlich der Umsetzung derartiger Vorgehensweisen systematisiert werden. Die Erkenntnisse dieser Auswertungen sollen in die Entwicklung von allgemeinen Empfehlungen zur Evaluation von Patientenschulungen münden. METHODE: Ex-post-facto-Studie bzw. Reanalysen von Projektdaten der 1. Förderphase des Förderschwerpunkts Rehabilitationswissenschaften. Zur Systematisierung forschungsmethodischer Vorgehensweisen sind Interviews und eine Konsensuskonferenz vorgesehen. ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Klinikstraße 3, 97070 Würzburg); Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Zentrum für Rehabilitationsforschung (Grazer Str. 6, 28359 Bremen) KONTAKT: Vogel, Heiner (Dr. Tel. 0931-31-2718, Fax: 0931-888-7152, e.mail: [email protected]); Worbach, Marc (Tel. 0931-31-2606, Fax: 0931-31-2078, e-mail: [email protected]) [468-F] Rey, Eibe-Rudolf, Prof.Dr.; Bailer, Josef, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung): Prognose und Verlauf bei ersthospitalisierten Schizophrenen: Ergebnisse einer prospektiven Studie INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Klinische Psychologie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Rey, Eibe-Rudolf (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-242, e-mail: [email protected]); Bailer, Josef (Dr. Tel. 0621-1703-233, e-mail: [email protected]) [469-F] Riedesser, Peter, Prof.Dr.med.; Schimmelmann, Benno, Dr.med. (Leitung): Verbesserung der Versorgungsqualität ersterkrankter schizophrener Jugendlicher und junger Erwachsener INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum HamburgEppendorf Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Abt. Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jungendalters (Martinistr. 52, 20246 Hamburg) 286 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation KONTAKT: Riedesser, Peter (Prof.Dr. Tel. 040-42803-2202, Fax: -5169, e-mail: [email protected]); Schimmelmann, Benno (Dr. Tel. 040-42803-2216, Fax: 2409, e-mail: [email protected]) [470-F] Rolko, Claudia, Dr.phil.; Rasche, Dirk, Dr.med.; Stippich, Christoph, Dr.med.; Capelle, Hans-Holger, Dr.med. (Bearbeitung): Psychophysiologische Prozesse und Lernprozesse bei Trigeminusneuralgie und Trigeminusneuropathie: Untersuchung der Grundlagen und Entwicklung eines an den Entstehungsmechanismen ansetzenden Therapiekonzepts INHALT: Untersuchungen bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen und Amputationen der oberen Gliedmaßen haben ergeben, dass es einen engen Zusammenhang zwischen der Dauer chronischer Rückenschmerzen bzw. dem Auftreten von Phantomschmerzen nach Amputation und dem Ausmaß kortikaler Reorganisation der entsprechenden Areale im primären somatosensorischen Kortex gibt. Entsprechende Reorganisationsprozesse können auch bei der Trigeminusneuralgie und Trigeminusneuropathie vermutet werden. Hier fehlen entsprechende Untersuchungen noch völlig. Ziel des Projekts ist es, die Rolle kortikaler und subkortikaler Reorganisationsprozesse zu untersuchen. Weiterhin soll auch der Einfluss psychologischer Variablen abgeschätzt werden sowie die Möglichkeit der Behandlung der Trigeminusneuralgie über ein gezieltes psychologisches Trainingsprogramm. Über eine ausführliche quantitative sensorische Testung sollen die Funktion des reizverarbeitenden Systems erhoben und evtl. Rückschlüsse auf Mechanismen zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Schmerzen eruiert werden. METHODE: Patienten mit idiopathischer Trigeminusneuralgie, symptomatischer Trigeminusneuralgie, Trigeminusneuropathie, atypischem Gesichtsschmerz und parallelisierte Gesunde werden untersucht. Es werden eine ausführliche quantitative sensorische Testung, psychologische Fragebögen, Tests zur Streßreagibiltät, fMRI und EEG eingesetzt. Dies geschieht ggf. vor, wenige Wochen nach und 6 Monate nach einer Thermokoagulation oder Mikrovaskulären Dekompression, die in der Klinik für Neurochirurgie Heidelberg oder der Universitätsklinik Mannheim durchgeführt wird. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 120; Patienten mit Gesichtsschmerzen, gesunde Personen; Auswahlverfahren: anfallend). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Lehrstuhl für Neuropsychologie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Rolko, Claudia (Tel. 0621-1703-908, e-mail: [email protected]) [471-F] Rudolf, Gerd, Prof.Dr.med.; Sandweg, Rainer, Dr.med.; Geyer, Michael, Prof.Dr.med. (Bearbeitung); Krause, Rainer, Prof.Dr.med.; Buchheim, Peter, Prof.Dr.med. (Leitung): Beziehungsregulierung und Behandlungserfolg in der Psychotherapie von Patientinnen mit Angststörungen soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 287 INHALT: Bisherige Forschungsprojekte haben gezeigt, daß nonverbales, insbesondere affektives Verhalten, sowohl in therapeutischen als auch in nicht-therapeutischen Gesprächsdyaden von hoher Bedeutung für die Beziehungsregulierung, die wechselseitige soziale Wahrnehmung und die inhaltlich-sachlichen Erfolge der Begegnungen ist. Die Modellannahmen stützen sich auf die im DFG-Projekt "Multikanale Psychotherapie-Prozessforschung" gefundenen Resultate. Es wird untersucht, ob erfolgreiche Therapeuten auf die nonverbalen affektiven Beziehungsangebote der Patienten kompensatorisch eingehen, erfolglose reziprok. Zusätzlich wird untersucht, wie das tatsächlich realisierte Verhalten mit der Einschätzung der therapeutischen Beziehung durch beide Protagonisten sowie durch externe Beobachter zusammenhängt. METHODE: Die Stichprobe soll 40 psychoanalytische Fokaltherapien umfassen. 20 männliche Therapeuten behandeln jeweils 2 Patientinnen mit Angststörung. Die Stichprobe soll sich auf weibliche Patientinnen mit Agoraphobie mit Panikstörung (ICD 10:F40.01) und Panikstörung (ICD 10:F41.0) beschränken. Alle Therapeuten sind psychoanalytisch ausgerichtet. Störungsspezifisch wird die manualsierte Behandlungsform "Panik-Fokussierte-Psychodynamische Psychotherapie" (PPFP) nach Melrod et al. (1998) angewendet. Die Stundenzahl bleibt aus Gründen der ökologischen Validität den Therapeuten überlassen. Videographiert wird jeweils nur die erste Therapiesitzung. Die Therapeuten rekrutieren sich neben der Arbeitsgruppe des Antragstellers aus den Arbeitsgruppen von Prof. Buchheim, Prof. Geyer, Prof. Rudolf und Dr. Sandweg, die, außer Prof. Rudolf, bereits im DFG-Projekt "Multikanale PsychotherapieProzeßforschung" mit dem Antragsteller kooperiert haben. Jeder Therapeut behandelt im Rahmen der Studie zwei Patientinnen. ART: gefördert BEGINN: 1998-05 ENDE: 2001-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Langerstr. 3, 81675 München); Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3 Psychologie AE Klinische Psychologie (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken); Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Psychosomatische Universitätsklinik (Thibautstr. 2, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Krause, Rainer (Prof.Dr. Tel. 0681-302-3253, e-mail: [email protected]); Buchheim, Peter (Prof.Dr. Tel. 089-4140-4413, Fax: -4395, e-mail: [email protected]) [472-L] Schaeffer, Doris; Müller-Mundt, Gabriele (Hrsg.): Qualitative Gesundheits- und Pflegeforschung, (Verlag Hans Huber, Programmbereich Gesundheit), Bern: Huber 2002, 429 S., ISBN: 3-456-83890-5 (Standort: ZB Med. Köln(38M)2002A4818) INHALT: "Qualitative Methoden spielen eine besondere Rolle in den Disziplinen Gesundheitsund Pflegeforschung wie sie sich nunmehr auch in Deutschland etabliert haben. Anliegen und Programm des vorliegenden Buches ist es, Anschluss an den methodologischen Entwicklungsstand herzustellen und einen disziplinübergreifenden Methodendiskurs anzuregen, in dem Gesundheits-, Pflege- und Sozialwissenschaftler zu Wort kommen. Es bietet Einblick in zentrale methodologische Traditionen qualitativer Forschung wie: Ethnographie, Grounded Theory, objektive Hermeneutik, fallrekonstruktive Forschung, Biographieforschung, partizipative Interventions- bzw. Aktionsforschung. Diese Methoden werden in ihren Grundzügen erläutert und jeweils durch ein Forschungsbeispiel aus der Gesundheits- und Pflegeforschung 288 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation veranschaulicht. Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf Methoden der Datenerhebung. Hier stehen Anwendungserfahrungen - mit unterschiedlichen Formen qualitativer Interviews, Gruppendiskussions- und Beobachtungsverfahren - im Mittelpunkt. Schließlich kommen Fragen der 'Qualität qualitativer Forschung' zur Sprache." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Geschichte und Entwicklungsstand: Doris Schaeffer: Geschichte und Entwicklungsstand qualitativer Gesundheits- und Pflegeforschung im deutschsprachigen Raum (13-31). Methodologische Strategien qualitativer Forschung: Stefan Hirschauer: Grundzüge der Ethnographie und die Grenzen verbaler Daten (35-46); Carolin Länger: "Die Konstruktion von Blindheit in einer visuellen Umwelt" - ein Beispiel ethnographischer Forschung (47-58); Juliet M. Corbin: Die Methode der Grounded Theory im Überblick (59-70); Adele E. Clarke: Neue Wege der qualitativen Forschung und die Grounded Theory (71-86); Wilfried Schnepp, Mia Duijnstee, Mieke Grypdonck: Ergründung der Funktion und Gestaltung von Pflege im familiären Kontext russlanddeutscher Spätaussiedler: ein Rückblick auf den Forschungsprozess (87-102); Tilmann Allert: Objektive Hermeneutik und fallrekonstruktive Forschung - Potenziale der soziologischen Perspektive für die klinische Forschung (103-118); Doris Schaeffer: Rekonstruktion der Krankheits- und Versorgungsverläufe von Aids-Patienten (119-132); Gabriele Rosenthal: Biographische Forschung (133-148); Hanna Beneker: "Liebe Erfahrungen ..." Erlebte und erzählte Lebensgeschichten von Migrantinnen in der Pflege (149-166); Susan B. Rifkin: Partizipative Interventionsforschung (167-178); Ulrike Höhmann: Kooperative Qualitätsentwicklung als Gegenstand partizipnativer Interventions-forschung (179-200). Qualitative Methoden der Datenerhebung: Uwe Flick: Interviews in der Gesundheits- und Pflegeforschung: Wege zur Herstellung und Verwendung verbaler Daten (203-220); Ulrike Loch, Gabriele Rosenthal: Das narrative Interview (221-232); Ulrike Loch: Grenzen und Chancen der narrativen Gesprächsführung bei Menschen mit traumatischen Erlebnissen in der Kindheit (233-246); Bruno Hildenbrand, Claudia Peter: Familiengeschichtliche Gespräche zur Rekonstruktion der Entwicklungsdynamik von Krankheiten (247-268); Gabriele Müller-Mundt: Experteninterviews oder die Kunst der Entlockung "funktionaler Erzählungen" (269-284); Ulrich Siering, Johannes Staender, Elisabeth Bergner: Leitfadenorientierte Interviews - eine geeignete Methode zur Ergründung der Handlungsrelevanz von Therapiestandards in der Kardiologie? (285-304); Ralph Bohnsack: Gruppendiskussionsverfahren und dokumentarische Methode (305-326); Michael Ewers: Stationär läuft vieles anders ..." - Focus Groups mit Pflegenden in der technikintensiven häuslichen Versorgung (327-350); Thomas Scheffer: Das Beobachten als sozialwissenschaftliche Methode - Von den Grenzen der Beobachtbarkeit und ihrer methodischen Bearbeitung (351-374); Elisabeth Bergner: "Ich war da" - Überlegungen zur Authentizität von Daten teilnehmender Beobachtung (375-389). Qualitätsstandards qualitativer Forschung: Uwe Flick: Qualität qualitativer Gesundheits- und Pflegeforschung - Diskussionsstand und Perspektiven (393-411). [473-L] Schaeffer, Doris; Ewers, Michael (Hrsg.): Ambulant vor stationär: Perspektiven für eine integrierte ambulante Pflege Schwerkranker, (Hans Huber Programmbereich Pflege), Bern: Huber 2002, 415 S., ISBN: 3-456-83662-7 (Standort: UB Bochum(294)-XKB15923) INHALT: "Das Buch bietet Einblick in den gegenwärtigen Entwicklungsstand der häuslichen Pflege und Versorgung in Deutschland. Darüber hinaus bietet es Gelegenheit, sich über die Entwicklungen in einigen (außer-)europäischen Ländern zu informieren. Schließlich werden ausgewählte Problem- und Innovationsfelder in der häuslichen Versorgung Schwerkranker soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 289 beleuchtet." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Doris Schaeffer, Michael Ewers: Globale Trends und aktuelle Entwicklungsherausforderungen in der ambulanten Pflege Schwerkranker - Einführung ins Thema (7-13); Doris Schaeffer: Ambulante Schwerkrankenpflege: Entwicklungen und Herausforderungen in Deutschland (17-44); Jürgen M. Pelikan, Christa Peinhaupt, Karl Krajic, Peter Nowak: Integrierte multiprofessionelle Versorgung für Schwerkranke zu Hause - Wissenschaftliche Konzepte, Defizite, Chancen und Projekte am Beispiel Österreichs (45-76); Holger Adolph: Ambulante Intensivpflegeangebote in Spanien - Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens und Entwicklungsstand (77-98); Marketa Hofmanova: Integrierte häusliche Pflege und Versorgung für Schwerkranke in der Tschechischen Republik (99-117); Eigil Boll Hansen: Häusliche Versorgung für Hilfebedürftige und Schwerkranke in Dänemark (118-128); Karen Luker: Home Care in England: Die Funktion der Pflege (129-146); Carl O. Helvie: Die häusliche Versorgung Schwerkranker in den USA (147-176); Doris Schaeffer, Michael Ewers: Alltägliche Herausforderungen bei der häuslichen Pflege Schwerkranker (179-198); Sabine Bartholomeyczik: Analyse des Pflegebedarfs Schwerstpflegebedürftiger im außerstationären Bereich (199-217); Martin Moers, Doris Schaeffer: Patientenerwartungen an die häusliche Pflege bei schwerer Krankheit (218-232); Gabriele Müller-Mundt: Schmerzpatienten in der ambulanten Pflege: Ansatzpunkte zur Verbesserung der Versorgungsqualität (233-257); Michael Ewers: Implikationen therapeutisch-technischer Innovationen für die Pflege: Das Beispiel der häuslichen Infusionstherapie (258-285); Julia Lademann: Hospital at Home - Konzepte und Entwicklungslinien (286-302); Marion Mikula, Klaus Wingenfeld: Anforderungen an die häusliche Palliativversorgung von Kindern (303319); Dieter Jaufmann: Technikeinsatz und Innovationspotentiale in der häuslichen Pflege: Optionen, Erfahrungen und Reflexionen (320-335); Klaus Wingenfeld: Der Übergang des Krankenhauspatienten in die ambulante Pflege (336-364); Leif Olsen, Lis Wagner: Von der Vision zur Wirklichkeit: Präventives Entlassungsmanagement in Dänemark (365-388); Margaret McMillan, Ann Cadd: Pflege als Organisator einer integrierten häuslichen Versorgung Schwerkranker: Ergebnisse eines australischen Forschungsprojekts (389-408). [474-L] Schäfer, Julia: Tod und Trauerrituale in der modernen Gesellschaft: Perspektiven einer alternativen Trauerkultur, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2002, 164 S., ISBN: 3-89821-225-4 (Standort: UuStB Köln(38)29A6259) INHALT: "Mit welchen Problemen sind Trauernde in modernen, individualisierten Gesellschaften konfrontiert? Werden Tod und Trauer aus der Gesellschaft verdrängt und die Trauer auf die einzelnen verlagert, oder gibt es lebbare Alternativen einer neuartigen Trauerkultur? Haben wir überhaupt noch brauchbare Rituale für die Trauer, oder ist Trauer immer schon durch soziale Normen eingeschränkt? Ausgehend von diesen Fragen untersucht Julia Schäfer den Umgang mit Tod und Trauer in der modernen Gesellschaft. Sie analysiert in ihrer vorliegenden Studie, ob Trauerprozesse zunehmend durch soziale Normierungen und Individualisierungsprozesse erschwert werden: So fühlen sich Individuen entweder von überholten sozialen Normen beeinträchtigt oder aber gänzlich allein gelassen, wenn ein sozialer Zusammenhalt und geeignete Rituale nicht zur Verfügung stehen. Einen Schwerpunkt bildet die Analyse des zeitgenössischen Bestattungsrituals, das von Betroffenen oft als sinnentleert und zu routiniert empfunden wird. Julia Schäfer geht diesen Thesen und den Ansätzen von 'alternativen' Umgangsformen mit Tod und Trauer nach - wie sie sich beispielsweise im Kontext der AidsSelbsthilfebewegung, unkonventionellen Bestattungsideen und Internet-Gedenkstätten zeigen 290 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation -, um abschließend die Frage zu beantworten, ob eine Re-Ritualisierung von Schwellenübergängen, wie es der Tod ist, überhaupt möglich ist." (Autorenreferat) [475-F] Schäufele, Martina, Dr.; Bickel, H.; Weyerer, Siegfried, Prof.Dr. (Bearbeitung): Mortalitäts- und Institutionalisierungsrisiko von Demenzkranken: eine repräsentative 9Jahres Follow-up Studie in Mannheimer Hausarztpraxen INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Mannheim ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail: [email protected]); Schäufele, Martina (Dr. Tel. 0621-1703-745, e-mail: [email protected]) [476-F] Schiller, Lydia, Dipl.-Biol.; Kahre, Olf, Dr.med.; Felber, Werner, Prof.Dr.med. (Bearbeitung); Ripke, B., Dipl.-Psych. (Leitung): Impulsivität und Suizidalität INHALT: Die Untersuchung soll die Bedeutung habitueller Impulsivität für suizidales Verhalten beleuchten. Patienten mit Parasuiziden in der Anamnese (18-50 J., Ausschluss von Patienten mit psychotischen, neurologischen und Suchterkrankungen) werden mit Hilfe einer neuropsychologischen Testbatterie und mehrerer Selbstbeurteilungsinventare hinsichtlich kognitiver und behavioraler Aspekte habitueller Impulsivität untersucht. Darüber hinaus werden die Probanden bezüglich psychiatrischer Diagnose, biologischer Marker und der Charakteristika des suizidalen Verhaltens im Blick auf impulsive Merkmale klassifiziert. Neben der Analyse von Subgruppen wird der Vergleich mit einer Kontrollgruppe durchgeführt. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden) KONTAKT: Institution (Tel. 0351-458-2760, Fax: 0351-458-4324) [477-F] Schimmelmann, Benno, Dr.med. (Leitung): Elterliche Erziehungs- und Beziehungsstile: Validierung des erweiterten Parental Bonding Instruments in klinischen kinder/ jugendpsychiatrischen Populationen INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum HamburgEppendorf Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Abt. Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jungendalters (Martinistr. 52, 20246 Hamburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 040-42803-2216, Fax: -2409, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 291 [478-F] Schmidt, Martin H., Prof.Dr.Dr.; Esser, G.; Laucht, Manfred, Dr.; Blanz, B. (Bearbeitung): Epidemiologie psychischer Störungen des Kindes- und Jugendalters INHALT: Im Rahmen der "Kurpfalzerhebung" wurden bei der letzten Erhebung zwei Kohorten von ursprünglich 399 Mannheimer und 294 Rostocker Kindern des Geburtsjahrgangs 1970 als 25jährige nachuntersucht. Frühere Erhebungswellen umfassten die Zeitpunkte Geburt, 2, 6, 10, 14 und 20 Jahre (in Rostock) sowie 8, 13 und 18 Jahre (in Mannheim). Die Gesamtprävalenz psychischer Auffälligkeiten im jungen Erwachsenenalter betrug in Mannheim 18,4% und entsprach damit den in vergleichbaren Erhebungen an Repräsentativstichproben ermittelten Auffälligkeitsraten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mannheim, Rostock ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft; Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Neuropsychologie des Kindes- und Jugendalters (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Schmidt, Martin H. (Prof.Dr.Dr. Tel. 0621-1703-325, e-mail: [email protected]); Laucht, Manfred (Dr. Tel. 0621-1703-948, e-mail: [email protected]) [479-L] Schmitt, J.; Böhning, D.: Ein Vergleich der sozialmedizinischen Begutachtungen zur Pflegeversicherung (SGB XI) und nach dem Berliner Landespflegegesetz (HPG), in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 64/2002, H. 11, S. 578-584 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "1995 wurde in der Bundesrepublik Deutschland die Pflegeversicherung (SGB XI) eingeführt. Im Land Berlin bestand zuvor das Landespflegegesetz. Das Ziel dieser Studie war ein Vergleich der sozialmedizinischen Gutachten im Rahmen dieser beiden Gesetze bezüglich der Alters-, Geschlechter- und Diagnosenverteilung der Antragsteller sowie deren Hilfebedarf und Einstufung. In der vorliegenden retrospektiven Querschnittsstudie wurden insgesamt 3.916 sozialmedizinische Gutachten, die nach dem Berliner Landespflegegesetz und nach SGB XI in dem Zeitraum von 1990 bis 1999 erstellt wurden, ausgewertet. Die Antragsteller nach beiden Gesetzen waren in der Alters- und Geschlechterverteilung sehr ähnlich, unterschieden sich jedoch bei den Diagnosen, im Hilfebedarf und bei den Einstufungen statistisch signifikant auf dem 5 v.H.-Niveau. Die logistischen Regressionsanalysen, uni- und multivariat durchgeführt, bestätigten, dass der Hilfebedarf nach dem Berliner Pflegegesetz aus dem ambulanten und stationären Bereich, während Gutachten nach SGB XI nur Patienten aus dem ambulanten Bereich untersuchten. Ein weiterer Grund ist, dass die einzelnen Verrichtungen des täglichen Lebens je nach Gesetzesdefinition unterschiedliche Stellenwerte erfahren. Außerdem wurde festgestellt, dass das Alter nur einen mäßigen Einfluss und das Geschlecht keinen Einfluss auf die Höhe der Stufe hat. Interessanterweise traten bei den Männern am häufigsten Diagnosen aus dem Bereich der Neurologie und Psychiatrie und bei den Frauen Funktionseinschränkungen am Stütz- und Bewegungsapparat auf. Die jetzige Stufeneinteilung nach SGB XI ist unbefriedigend, da die Abstände zwischen den einzelnen Stufen zu groß sind. Eine Einteilung von fünf Stufen plus Härtefallregelung mit entsprechender Leistungsstaffelung wäre wünschenswert." (Autorenreferat) 292 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation [480-F] Schulz, Egbert, Dr.med.; Alisch, Ilona; Bargfeldt, Martin, Dipl.-Inform.; Sievers, Roland (Bearbeitung); Unterberger, Gerhart, Prof.Dr.phil.; Müller, Gerhard Anton, Prof.Dr. (Leitung): Additive Effekte des Hildesheimer Gesundheitstrainings (HGT) bei Patienten mit arterieller Hypertonie und kompensierter Niereninsuffizienz INHALT: Aus der Literatur war bekannt, dass verhaltensmedizinische, insbesondere hypnotische Verfahren bei essentieller Hypertonie zu deutlichen Effekten führen. Überprüft werden sollte nun, ob der Einsatz eines komplexen psychologischen Kurzzeitverfahrens - des Hildesheimer Gesundheitstrainings (HGT) - darüber hinaus auch bei Personen einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung ihres Gesundheitszustandes - insbesondere bezüglich des Blutdrucks, der Nierenfunktion und der Lebensqualität - leisten kann, die chronisch unter essentieller Hypertonie leiden, bereits Nierenschäden erworben haben und medikamentös gut eingestellt sind. Ergebnisse: In der HGT-Gruppe nimmt der Blutdruck signifikant und in einer relevanten Größenordnung ab. Unter mentalem Training verbessert sich der gesundheitliche Zustand der Nieren (hoch signifikante Proteinurieabnahme nach 6 Monaten um 23% der mittleren Proteinurie der einzelnen Personen). Nervosität und innere Anspannung nehmen ab, die Stimmungslage verbessert sich. Die Ergebnisse lassen sich nicht auf eine höhere Medikation zurückführen, da die Medikation in der Experimentalgruppe ab- und in der Kontrollgruppe zugenommen hat. METHODE: Design: Experimental- und Kontrollgruppe, drei Untersuchungszeitpunkte (vor der Intervention, direkt nach der Intervention, langfristig -6 Monate- nach der Intervention). Untersucht wurden 63 Personen, die den o.a. Kriterien entsprachen und mit einem AT1Rezeptorantagonisten behandelt wurden. Beide Gruppen wurden in der gleichen Weise medizinisch betreut, die Experimentalgruppe bekam zusätzlich das Hildesheimer Gesundheitstraining (die speziell für Hypertonie und Nierenschädigung entwickelte Variante) über 8x3 Stunden. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 63; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Alisch, Ilona; Bargfeldt, Martin; Müller, Gerhard Anton; Schulz, Egbert; Sievers, Roland; Unterberger, Gerhart: Abschlussbericht zum Projekt "Additive Effekte des Hildesheimer Gesundheitstrainings (HGT) bei Patienten mit arterieller Hypertonie und kompensierter Niereninsuffizienz". Abschlussbericht. Hildesheim; Göttingen 2001, 95 S., + 83 S. Anhang. ART: gefördert BEGINN: 1999-08 ENDE: 2001-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Arbeitsgruppe Innovative Projekte -AGIP- beim Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen INSTITUTION: Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen, Fak. Soziale Arbeit und Gesundheit (Brühl 20, 31134 Hildesheim) KONTAKT: Unterberger, Gerhart (Prof.Dr. Tel. 05121-881-421, e-mail: [email protected]) [481-F] Schütz, Angela (Bearbeitung): Lebensqualität nach Pankreas-/ Nierentransplantationen INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Rostock, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Institut für Medizinische Psychologie (18051 Rostock) soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 293 [482-L] Schütz, M.: Verlauf von Rentenentwicklungen in der Psychosomatik, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 64/2002, H. 12, S. 639-644 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Psychosomatische Erkrankungen haben in Bezug auf vorzeitige Berentung zunehmend an Bedeutung gewonnen. An einer Stichprobe von 1019 Patienten, die im Rahmen eines psychosomatischen Heilverfahrens in die Burg-Klinik aufgenommen wurden, haben wir sozialmedizinische Basisdaten für Patienten ohne Rentenantrag und für die Risikogruppen von Patienten, die einen Rentenantrag gestellt haben oder es beabsichtigten, miteinander verglichen. Es zeigte sich, dass in den Risikogruppen (Rentenantragsabsicht, gestellter Rentenantrag) der Anteil an arbeitslosen, langzeitkrankgeschriebenen Patienten deutlich höher ist, die Risikogruppen sind im Schnitt älter und im Vergleich zu Patienten ohne Rentenantrag ist auch der Anteil männlicher Patienten in dieser Gruppe erhöht. Das Rehabilitationspotenzial kann bei den Risikogruppen als deutlich vermindert eingeschätzt werden, die Leistungseinschätzung am Ende des Aufenthaltes unterscheidet sich signifikant von der Patientengruppe ohne Rentenantragstellung. Auf der Symptomebene, gemessen am Beschwerderückgang, sind nur geringfügige Erfolge zu erzielen, die Behandlungsmotivation der Risikogruppen ist signifikant schlechter. Rezidivierende depressive Störungen und somatoforme Schmerzstörungen sind diagnostisch gehäuft in den Risikogruppen zu beobachten. Die Rentenentwicklung kann als Prozess beschrieben werden, der mit einer Desorientierungsphase beginnt und über eine Ambivalenzphase in einer fixierten Schlussphase endet, in der Rehabilitationsbemühungen meist zu spät kommen. Daher kommt der frühzeitigen Diagnostik von Risikogruppen besondere Bedeutung zu." (Autorenreferat) [483-F] Sczesny, Sabine, Dr. (Bearbeitung): Sozialpsychologische Aspekte von Gesundheit/ Krankheit INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Sozialpsychologie (68131 Mannheim) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0621-181-2035, Fax: 0621-181-2038, e-mail: [email protected]) [484-F] Seelbach, Harald, Prof.Dr.; Franz, Ute, Dipl.-Kff.; Kugler, Joachim, Prof.Dr.; Erbsland, Manfred, Prof.Dr. (Bearbeitung); Neumann, Willi, Prof.Dr.; Claßen, Gabriele, Dr.phil. (Leitung): Untersuchung der Akzeptanz und Inanspruchnahme von Maßnahmen der medizinischen Rehabilitation unter Berücksichtigung nichtstationärer Rehabilitationsangebote zum Abbau von Inanspruchnahmebarrieren in Mecklenburg-Vorpommern INHALT: In der Studie wird das Ziel verfolgt, Einflussfaktoren auf Akzeptanz und Inanspruchnahme von medizinischen Rehabilitationsleistungen für die Rentenversicherung zu identifizieren, damit diese zielgerichtete Rehabilitationsangebote bereitstellen kann. Dabei steht ins- 294 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation besondere die Akzeptanz von ambulanten Rehabilitationsmaßnahmen im Mittelpunkt der Untersuchung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mecklenburg-Vorpommern METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 10.057; Versicherte der LVA; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-05 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Landesversicherungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Fachhochschule Osnabrück, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Postfach 1940, 49009 Osnabrück); Fachhochschule Neubrandenburg, FB Gesundheit und Pflege (Postfach 110121, 17041 Neubrandenburg); Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Informatik und Biometrie Bereich Gesundheitswissenschaften, Public Health (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden); Fachhochschule Ludwigshafen Hochschule für Wirtschaft, FB I Management und Controlling, Stiftungsprofessur für Gesundheitsökonomie und Gesundheitspolitik (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen) KONTAKT: Claßen, Gabriele (Dr. Tel. 0395-5693-467, e-mail: [email protected]) [485-F] Seltrecht, Magdalena (Bearbeitung): Arzt-Patient-Beziehung und Krankheitsbewältigung in Bezug zur zahnärztlichen Behandlung INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Abt. Medizinische Psychologie (Am Hochsträß 8, 89081 Ulm) [486-F] Slusarek, Michael, Dr.phil.; Bunk, Detlef, Dr.phil.; Eggers, Christian, Prof.Dr. (Bearbeitung): Motivationale Einflüsse auf die Inhibitionskontrolle bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätsstörung INHALT: Die Erforschung der Ursachen des hyperkinetischen Syndroms (HKS) wurde lange dominiert durch Ansätze, die nach strukturellen und kognitiven Defiziten suchten. Obwohl beachtliche Anstrengungen unternommen wurden, derartige Defizite insbesondere im Bereich der selektiven und der Daueraufmerksamkeit nachzuweisen, liegen bis heute keine widerspruchsfreien Ergebnisse vor. Erfolgversprechender zur Aufklärung der Ursachen dieses Krankheitsbildes erscheinen gegenwärtig Theorien, die eine Störung der Inhibitionskontrolle bei diesen Kindern annehmen (Barkley, 1997, 1998). Zwar bestehen Defizite in dieser Fertigkeit bei HKS-Kindern, doch gibt es erhebliche Unsicherheiten bzgl. des Konstruktes und der beteiligten Prozesse. Ziel der vorgestellten Untersuchung ist es nachzuweisen, dass ausschließlich kognitive Modelle unzureichend zu Beschreibung der Prozessmerkmale und der Defizite bei Kindern mit HKS sind. Es wird statt dessen argumentiert, dass motivationale Faktoren in Form von angemessenen Anreizen modulierend auf diese Prozesse einwirken. Ergebnisse: Es zeigen sich auf unterschiedlichen abhängigen Variablen (Reaktionszeiten, Inhibitionswahrscheinlichkeiten) Unterschiede zwischen den Untersuchungsgruppen im Sinne geringerer Leistungen von Kindern mit HKS. Diese Effekte werden jedoch von Wechselwirkungen mit den Anreizen überlagert; Kinder mit HKS differenzieren am stärksten zwischen soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 295 den Anreizbedingungen und können ihre Leistungen bei angemessener Motivierung den Leitungen der anderen Gruppen angleichen. METHODE: Im Rahmen einer experimentellen Studie wurden 30 Kinder mit HKS (ICD 10 F90), 30 Kinder mit emotionalen Entwicklungsstörungen (ICD 10 F92, F93) und 30 Kinder einer normalen Vergleichsgruppe mit der Stop-Signal Aufgabe (Logan, 1994) konfrontiert, wobei zusätzlich differentielle Anreize zur Verhaltensinhibition gegeben wurden. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, FB 14 Medizin, Rheinische Kliniken Essen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Virchowstr. 174, 45147 Essen) KONTAKT: Institution (Tel. 0201-7227-465) [487-F] Slusarek, Michael, Dr.phil.; Bunk, Detlef, Dr.phil.; Eggers, Christian, Prof.Dr.; Velling, Silke, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Dimensionalität und Defizite der Inhibtionskontrolle bei Kindern mit hyperkinetischem Syndrom INHALT: Das Konstrukt der Inhibitionskontrolle erlangt bei der Erklärung der Ursachen des hyperkinetischen Syndroms eine zunehmende Bedeutung. Es gibt gesicherte Belege dafür, dass Defizite in dieser Fertigkeit bei HKS-Kindern bestehen. Jedoch liegen auch Hinweise dafür vor, dass es sich bei dieser Fertigkeit nicht um ein einheitliches Konstrukt handelt, sondern dass es statt dessen in unterschiedliche und voneinander unabhängige Dimensionen aufgegliedert werden muss. Völlig offen ist bislang, ob die angenommenen Defizite der Inhibitionskontrolle bei HKS-Kindern alle Dimensionen des Konstruktes betreffen, oder ob nur einige Teilbereiche davon betroffen sind. Das Projekt soll über eine grundlagenorientierte Forschungsstrategie ein angemesseneres Verständnis der Ursachen des HKS vermitteln. Darauf aufbauende Therapieverfahren könnten eine effektivere Behandlung des HKS ermöglichen. METHODE: Es sollen in diesem Projekt zunächst verschiedene Verfahren evaluiert werden, die unterschiedliche Aspekte dieses Konstruktes zu erfassen können. Dazu werden 30 Kinder mit der klinischen Diagnose eines HKS, 30 Kinder einer klinischen Vergleichsgruppe und 30 Kinder einer normalen Vergleichsgruppe mit einer Testbatterie untersucht, die kognitive, verhaltensbezogene und motivational-emotionale Aspekte der Inhibitionskontrolle in unterschiedlichen Gegenstandsbereichen misst. Es werden spezifische Beeinträchtigungen der Inhibitionskontrolle von HKS-Kindern erwartet. Darüber hinaus werden die erhobenen Parameter im Hinblick auf ihre Konstruktvalidität, Reliabilität und Dimensionalität evaluiert und ihre Bedeutung für die Genese und Aufrechterhaltung des Störungsbildes bewertet. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, FB 14 Medizin, Rheinische Kliniken Essen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Virchowstr. 174, 45147 Essen) KONTAKT: Institution (Tel. 0201-7227-465) [488-F] Slusarek, Michael, Dr.phil.; Bunk, Detlef, Dr.phil.; Eggers, Christian, Prof.Dr.; Velling, Silke, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Impulskontrolle und Verhaltenshemmung bei Kindern mit hyperkinetischem Syndrom 296 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation INHALT: Das Hauptziel der Untersuchung ist es, die Bedeutung der Impulskontrolle in ihren kognitiven und affektiv-motivationalen Anteilen als zentrales Merkmal des klinischen Störungsbildes des hyperkinetischen Syndroms (HKS) zu erforschen. Nachdem sich Versuche, strukturelle Defizite in basalen kognitiven Funktionen der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses und der Informationsverarbeitung bei HKS-Kindern nachzuweisen, als wenig erfolgreich erwiesen haben, rücken höhere integrative Prozesse sowie affektiv-motivationale Faktoren in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Die Ergebnisse zeigen, dass HKS-Kinder eine verringerte Inhibitionskontrolle aufweisen, d.h. dass sie intendierte bzw. sich bereits in Ausführung befindliche Handlungsimpulse seltener hemmen können als die Vergleichskinder. Jedoch kann diese Fertigkeit zur Handlungsinhibition durch geeignete motivationale Anreize bedeutsam gesteigert werden, zum Teil bis in einen Leistungsbereich hinein, der sich nicht mehr von den Leitungen der anderen untersuchten Gruppen differenzieren lässt. Das Projekt vermittelt so weitergehende Einblicke in die diesem Störungsbild zugrundeliegenden pathogenen Mechanismen, welche sich im weiteren als bedeutsam für eine effektive Behandlung erweisen können. METHODE: In diesem Projekt werden die Impulskontrollstörungen von HKS-Kindern als eine Beeinträchtigung der Verhaltenshemmung im Rahmen eines psychobiologischen Modells konzipiert und untersucht. Verglichen werden drei Gruppen: 1. Kinder mit hyperkinetischen Störungen; 2. mit emotionalen Auffälligkeiten; 3. eine psychiatrisch unauffällige Vergleichsgruppe. Die Kinder werden mit einer experimentellen Anordnung konfrontiert, die ihre Fähigkeiten zur willkürlichen Impulskontrolle empirisch messbar macht. Neben Verhaltensdaten werden auch im Rahmen des theoretischen Modells wichtige physiologische Parameter und Aspekte des emotionalen Ausdrucks erfasst. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, FB 14 Medizin, Rheinische Kliniken Essen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Virchowstr. 174, 45147 Essen) KONTAKT: Institution (Tel. 0201-7227-465) [489-L] Smitten, Susanne In der: Heilungshilfen im Netz?: Patientenhomepages als Informations- und Kommunikationsmittel, Osnabrück: Der Andere Verl. 2003, 142 S., ISBN: 3-89959-045-7 (Standort: Dt. Zentralbibl. f. Med.(38M)-2003A2284) INHALT: Die Untersuchung zeigt, welche Inhalte auf Patientenhomepages zu finden sind, warum sie geschaffen und wie sie genutzt werden, ob es Ansatzpunkte für einen Vergleich mit Selbsthilfevereinigungen außerhalb des Internet gibt und ob die Online-Aktivitäten als Heilungshilfen gelten können. Den theoretischen Rahmen hierzu liefern handlungstheoretische und gruppentheoretische Überlegungen. Am Beispiel eines Netzwerks von Multiple-SklerosePatienten wird gezeigt, dass Patientenhomepages vor allem eingerichtet werden, um anderen mit den eigenen Erfahrungen zu helfen, um Reaktionen zu erhalten und um sich selbst mit der Krankheit auseinander zu setzen. Rezipienten besuchen private Patientenhomepages vor allem, um zeit- und ortsunabhängig krankheitsspezifische Informationen zu finden und um mit anderen Betroffenen in Kontakt zu treten. Beide Motivbündel zeigen das klassische Bild der Gesundheitsselbsthilfe. Insofern stellen private Patientenhomepages durchaus Heilungshilfen im Internet dar. (ICE2) soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 297 [490-F] Starkloff, Antje (Bearbeitung): Schützen personale Ressourcen vor Infektanfälligkeit? INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Rostock, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Institut für Medizinische Psychologie (18051 Rostock) [491-L] Stollberg, Gunnar: Sind Patienten asiatischer Medizin aktive Konsumenten?, (Working Papers / Universität Bielefeld, Institut für Weltgesellschaft), Bielefeld 2003, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://www.unibielefeld.de/soz/iw/pdf/stollber.pdf) INHALT: "Hintergrund: die Hypothese, dass es sich bei Patienten heterodoxer Heilverfahren um aktive Konsumenten handelt. Fragestellung: Welche Entscheidungskriterien führen Patienten zu asiatischer Medizin? Wollen sie in therapeutische Entscheidungen einbezogen werden? Informieren sie sich umfassend über verschiedenste medizinische Angebote? Material und Methoden: semi-strukturierte Interviews mit 26 Patienten, die Akupunktur oder Ayurveda nutzen. Ergebnisse: Die aktive Kundenorientierung der Patienten beschränkt sich auf Prozesse vor der Behandlung. Sie sammeln kaum Informationen über die Konzepte asiatischer Medizin. Zudem begrüßen sie eine eher paternalistische therapeutische Beziehung, in der die Kontrolle über medizinische Entscheidungen bei ihren Ärzten verbleibt. Schlussfolgerungen: Nur zwei der 26 befragten Patienten entsprechen dem Typus aktiver Konsumenten, während die Mehrheit der Patienten asiatischer Medizin als passive Kunden erscheint." (Autorenreferat) [492-F] Ströbl, Veronika, Dipl.-Psych.; Deeg, P., Prof.Dr.; Haupt, E., Prof.Dr.; Reuss-Borst, M.A., Prof.Dr. (Bearbeitung); Ellgring, Heiner, Prof.Dr.; Faller, Hermann, Prof.Dr.Dr.; Holderied, A., Dr.; Reusch, Andrea, Dipl.-Psych.; Vogel, Heiner, Dr. (Leitung): Motivation zu gesundheitlichem Handeln bei Patienten in der stationären Rehabilitation (Projekt B5 des Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbunds Bayern) INHALT: Ziel des Projektes ist es, Maßnahmen zur Erhöhung der Motivation zu verschiedenen Gesundheitsverhalten (sportliche Aktivität, gesunde Ernährung und Entspannungsübungen) bei Patienten mit orthopädischen, kardiologischen und endokrinologischen Erkrankungen auf Basis des Stufenmodells der Veränderungsmotivation (Prochaska & DiClemente, 1983, 1992) zu untersuchen. Dabei sollen erstens Instrumente zur Erfassung der motivationalen Voraussetzungen und Prädiktoren der Motivation bei Rehabilitanden differenziert überprüft werden. Zweitens wird das neue Gesundheitsbildungsprogramm des VDR im Vergleich zu den bisher üblichen Vorträgen in der stationären Rehabilitation hinsichtlich der Effekte auf die Motivation evaluiert. Drittens wird die Generalisierbarkeit der Ergebnisse auf verschiedene Indikationen und Kliniksettings geprüft. Bei Patienten mit chronischen Erkrankungen sind regelmäßige körperliche Aktivität, gesunde Ernährung und Entspannung für den weiteren Verlauf der Symptomatik bedeutend. Die Motivation der Patienten, sich diese Verhaltensweisen anzueignen und langfristig auszuüben, ist sehr unterschiedlich. Das Stufenmodell der Veränderungsmotivation beschreibt die Motivation zur Verhaltensänderung als mehrstufigen Prozess, bei dem jeweils bestimmte Veränderungsstrategien effektiv sind. Diese Strategien werden in dem 298 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation neuen Gesundheitsbildungsprogramm "Aktiv Gesundheit fördern" des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR, 2000) therapeutisch genutzt. Mit einem multizentrischen, kontrollierten, randomisierten und prospektiven Design werden 1215 Patienten in drei Rehabilitationskliniken untersucht. Die Variablen werden mittels standardisierter Patienten- und Therapeutenfragebögen sowie medizinischer Daten zu vier Zeitpunkten erhoben (RehaBeginn, -Ende, 3 und 12 Monate nach Reha-Ende). Die Ergebnisse sollen in anwendungsorientierter Form veröffentlicht werden. Dies beinhaltet auch Vorschläge, wie die Motivation diagnostisch erfasst und mit welchen rehabilitativen Maßnahmen sie optimiert werden kann. ART: gefördert BEGINN: 2002-03 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. -DLR- Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Klinikstraße 3, 97070 Würzburg); Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Psychologie 01 (Domerschulstr. 13, 97070 Würzburg) KONTAKT: Ströbl, Veronika (Tel. 09131-31-2971, e-mail: [email protected]) [493-F] Struve, Maren, Dipl.-Psych.; Diesch, Eugen, Dr.phil. (Bearbeitung); Flor, Herta, Prof.Dr.rer.soc. (Leitung); Flor, Herta, Prof.Dr. (Betreuung): Emotionale Verarbeitung bei Tinnitus INHALT: Es soll der Zusammenhang zwischen der Schwere und der Dauer des Leidens an Tinnitus auf der einen und der allgemeinen emotionalen Verarbeitung auf der anderen Seite untersucht werden. METHODE: Nach Jastreboff et al. (1996) reorganisieren sich gerade im späteren Verlaufe des Tinnitus nicht nur Hirnareale der Hörrinde sondern auch Gebiete des limbischen Systems. Zum Nachweis dieser Reorganisation bei chronifiziertem Tinnitus gegenüber akutem Tinnitus bzw. gegenüber Normalhörenden werden cerebrale Reaktionen auf emotional verschieden valente Bilder des IAPS (International Affective Picture System, Lang et al. 1989) gemessen. Neben funktioneller Magnetresonanztomographie und Elektroencephalographie werden Instrumente zur Erfassung der Peripherphysiologie (Hautleitwert, Herzrate, Modulation der Schreckreflex-Antwort) eingesetzt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 48; 16 akute, 16 chronische Tinnituspatienten, 16 gesunde Kontrollen; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Jastreboff, P.J.; Hazell, J.W.; Graham, R.L.: Neurophysiological model of tinnitus: dependence of the minimal masking level on treatment outcome. in: Hearing Research, 80, 1994, 2, pp. 216-232.+++Lang, P.J.; Öhman, A.; Vaitl, D.: The international affective picture system. 1988.+++Jastreboff, P.J.; Gray, W.C.; Gold, S.L.: Neurophysiological approach to tinnitus patients. in: American Journal of Otology, 1996, 17, pp. 236-240. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-02 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: American Tinnitus Association -ATA-, Portland, OR/ USA INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Lehrstuhl für Neuropsychologie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Struve, Maren (Tel. 0621-1703-923, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 299 [494-F] Töpferwein, Gabriele, Dr.phil.; Poßecker, Katrin, Dipl.-Betriebsw. (Bearbeitung); Kaluza, Jens, Dipl.-Phil. (Leitung): Sterbebegleitung in Sachsen INHALT: Analyse der Situation und der praktischen Erfordernisse der Begleitung Sterbender durch Ärzte, ambulante Dienste, Hospiz-/ Palliativeinrichtungen (Stellenwert der Sterbebegleitung, Kooperation und Kommunikation, Behandlung Sterbender, räumliche und organisatorische Bedingungen, Belastung, Aus- und Weiterbildung sowie Betreuung der Pflegenden/ Mediziner). GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen METHODE: Mix quantitativer und qualitativer Methoden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 4.300; niedergelassene und Krankenhausärzte; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 960/5.600; ca. 960 ambulante Pflegedienste -Leitungskräfte/ Pflegende-; Auswahlverfahren: total, Zufall. Stichprobe: 27/54; ambulante und stationäre Hospizdienste und Palliativeinrichtungen -Leitung/ Mitarbeiter-; Auswahlverfahren: total, Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 140; ca. 50 niedergelassene und Krankenhausärzte, ca. 30 Mitarbeiter ambulanter Dienste, 14 Mitarbeiter ambulanter und stationärer Hospizdienste, ca. 50 hinterbliebene Angehörige; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Freistaat Sachsen Staatsministerium für Soziales INSTITUTION: ZAROF - Zentrum für Arbeits- und Organisationsforschung e.V. (PhilippRosenthal-Str. 21, 04103 Leipzig) KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-9613578, e-mail: [email protected]) [495-L] Ukraintseva, Svetlana; Yashin, Anatoli I.: Individual aging and cancer risk: how are they related?, in: Demographic Research, Vol. 9/2003, Art. 8, S. 163-195 (URL: http://www.demographic-research.org/volumes/vol9/8/9-8.pdf) INHALT: Mit steigendem Lebensalter nimmt das Erkrankungsrisiko für viele chronische Krankheiten zu. Dies stimmt mit gängigen Theorien des Alterns (Akkumulation von Mutation, Verschleiß, antagonistische Pleiotropie) überein. Überraschenderweise gibt es jedoch auch chronische Erkrankungen, für die das Risiko im Alter sinkt (Asthma, Bluthochdruck). Auch die Krebsrate sinkt im Alter wieder ab, nachdem sie für Erwachsene zuvor steil angestiegen ist. Im Gegensatz dazu steht der andauernde Anstieg der Gesamtmortalität, der oft als Alterungsprozess beschrieben wird. Welche Faktoren tragen zu einem Rückgang des Krebsrisikos im Alter bei? Die Verfasser legen Forschungsergebnisse aus der experimentellen Biologie vor, die die ambivalente Rolle individuellen Alterns in Bezug auf das Krebsrisiko deutlich machen, vor allem in Gestalt nicht-monotoner Altersmuster der Krebsrate. Sie zeigen, dass mit dem Alter zusammenhängende Veränderungen im Organismus nicht nur zum Steigen, sondern auch zum Sinken des Krebsrisikos im Alter beitragen können. (ICEÜbers) [496-F] Universität Halle-Wittenberg: Inhalt und Qualität der Beratung von Bronchialkarzinompatienten durch KrankenhausSozialdienste (Teilprojekt 1 im Rahmen der HALLUCA-Studie) 300 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Gesundheit INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik Sektion Medizinische Soziologie (Harz 42a, 06097 Halle) KONTAKT: Institution (Tel. 0345-55711-60 od. -61, Fax: 0345-55711-65, e-mail: [email protected]) [497-F] Universität Köln: Eschedehilfe INHALT: Das Projekt Eschedehilfe beinhaltet die wissenschaftliche Begleitung und diagnostische Unterstützung der psychotherapeutischen Maßnahmen für die Betroffenen des schweren Zugunglücks im Juni 1998. Weiterhin wird die DB AG über Möglichkeiten therapeutischer Hilfe für Opfer und Betroffene des Unglückes beraten. Inzwischen ist die Hilfe für die Opfer von Brühl hinzugekommen, ferner für die Opfer des Schwebebahnunglücks in Wuppertal. ZEITRAUM: seit 1998 ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie (Höninger Weg 115, 50969 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-470-5809, e-mail: [email protected]) [498-L] Urbas, Elfriede: Gesundheitszustand & Konsum medizinischer Leistungen: Ergebnisse des Mikrozensus September 1999, Wien: Verl. Österreich 2002, 194 S., ISBN: 3-901400-62-1 (Standort: Bib. Inst. Weltwirtsch. Kiel(206)-C235427) INHALT: "Die vorliegende Publikation präsentiert die Ergebnisse der Mikrozensus-Erhebung zur Gesundheit im September 1999 und bietet einen umfassenden Einblick in die Gesundheitssituation der österreichischen Bevölkerung. Auf der Suche nach den Ursachen von Gesundheit bzw. Krankheit werden primär- und sekundärpräventive Maßnahmen, Risikoverhaltensweisen und gesundheitsbezogene Belastungen diskutiert. Geboten wird eine differenzierte Darstellung des Gesundheitszustandes der österreichischen Bevölkerung. Neben der subjektiven Einschätzung des Gesundheitszustandes werden Beschwerden, akute und chronische Krankheiten sowie der aus gesundheitlichen Gründen erforderliche Bedarf an Hilfe beschrieben. Daten zur medizinischen Versorgung liefern wichtige Hinweise für die Planung im Gesundheitsbereich. Die Analyse der Beanspruchung medizinischer Leistungen zeigt, wie Güter und Dienstleistungen des Gesundheitswesens auf die Bevölkerung verteilt sind und ob die einzelnen Leistungen ihre Zielgruppen erreichen. Neben einer differenzierten Bestandsaufnahme der ambulanten Gesundheitsversorgung stehen Informationen zur stationären medizinischen Versorgung zur Verfügung. Angaben zum Medikamentenkonsum runden das Bild zur gesundheitlichen Lage der österreichischen Bevölkerung ab. Der Bericht trägt der Tatsache Rechnung, dass sich Lebensstile und gesundheitliche Situation verschiedener Bevölkerungsgruppen erheblich voneinander unterscheiden. Er liefert außerdem Hinweise zu regionalen Unterschie- soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 301 den im Gesundheitsbewusstsein, im gesundheitlichen Befinden und in der medizinischen Versorgung. Die Erhebung zum Thema Gesundheit wurde im September 1999 zum wiederholten Male als Sonderprogramm des Mikrozensus durchgeführt. Die Vergleichsdaten stammen aus Erhebungen ähnlicher Mikrozensus-Sonderprogramme. Berichte zur gesundheitlichen Lage der österreichischen Bevölkerung sind nicht nur als Oberblick über die derzeitige Situation zu werten, sondern bilden die Grundlage für gezielte gesundheitspolitische Interventionen." (Textauszug). [499-F] Wedel-Parlow, Ursula von, Prof.Dr. (Bearbeitung): Karrieren Demenzkranker soziologisch betrachtet (Arbeitstitel) INHALT: Evaluation von Rehabilitationsmaßnahmen bei Demenzkranken. ZEITRAUM: 19952002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Essen METHODE: Soziale Kompetenz und Sozialstruktur; Frage der Relevanz medizinischer Indikatoren für den Verlauf von Krankheiten. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert. Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, FB 01 Philosophie, Geschichte, Religions- und Sozialwissenschaften, Fach Soziologie Prof.Dr. von Wedel-Parlow (Universitätsstr. 12, 45117 Essen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0201-183-2129, e-mail: [email protected]) [500-F] Weidner, Gerdi, Prof.Dr.; Ring, Christopher, Dr. (Bearbeitung); Kohlmann, Carl-Walter, Prof.Dr. (Leitung): Streßbewältig, Emotion und kardiovaskuläre Gesundheit INHALT: Koronare Herzkrankheiten (KHK) stellen die Haupttodesursache in den meisten industrialisierten Ländern dar. Ein Einfluss psychologischer Variablen (Persönlichkeit, Lebensstile, Stress) auf die Krankheitsentwicklung wird anerkannt. Ein zentraler Aspekt sowohl für die Prävention wie die Behandlung der KHK stellt die Selbstwahrnehmung von emotionalen und körperlichen Reaktionen unter Belastung dar. Zum Beispiel bestimmen Selbsteinschätzungen von Blutdruckreaktionen, ob ein Patient einen Arzt aufsuchen bzw. seine verschriebenen Medikamente einnehmen wird. Im Zentrum der Forschung steht die Analyse kognitiver und emotionaler Variablen im Rahmen aktueller emotionaler und kardiovaskulärer Belastungsreaktionen, der subjektiven Einschätzungen der autonomen Reaktionen sowie der Konsequenzen für die Ausübung gesundheitsbezogenen Verhaltens (z.B. Aufsuchen medizinischer Hilfe, körperliche Aktivität, riskantes Verhalten im Straßenverkehr). Die Studienergebnisse unterstreichen die Bedeutung interindividueller Differenzen in der Emotionsregulation für die körperliche Gesundheit. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kohlmann, C.-W.; Weidner, G.; Messina, C.R.: Avoidant coping style and verbal-cardiovascular response dissociation. in: Psychology and Health, 11, 1996, pp. 371-384.+++Kohlmann, C.-W.; Weidner, G.: Emotional correlates of body weight: the moderating effects of gender and family income. in: Anxiety, Stress, and Coping, 1996, 9, pp. 357-367.+++Kohlmann, C.-W.; Weidner, G.; Dotzauer, G.; Burns, L.R.: Gender differences in health behaviors: the role of avoidant coping. in: European Review of Applied Psycholo- 302 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation gy.+++Weidner, G.; Kohlmann, C.-W.; Dotzauer, E.; Burns, L.: The effects of academic stress on health behaviors in young adults. in: Anxiety, Stress, and Coping, 1996, 9, pp. 123133.+++Kohlmann, C.-W.; Egloff, B.; Hock, M.: Gender differences in coping strategies. in: Weidner, G.; Kopp, M.; Kristenson, M. (Eds.): Heart disease: environment, stress, and gender. Amsterdam: IOS Pr. 2002, pp. 275-283.+++Kohlmann, C.-W.; Ring, C.; Carroll, D.; Mohiyeddini, C.; Bennett, P.: Cardiac coping style, heartbeat detection, and the interpretation of cardiac events. in: British Journal of Health Psychology, 2001, 6, pp. 285301.+++Weidner, G.; Kohlmann, C.-W.; Horsten, M.; Wamala, S.P.; Schenck-Gustafsson, K.; Högbom, M.; Orth-Gomer, K.: Cardiovascular reactivity to mental stress in the Stockholm Female Coronary Risk Study. in: Psychosomatic Medicine, 2001, 63, pp. 917-924. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 1992-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Psychologisches Institut Abt. Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik; Land BadenWürttemberg Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst; NATO INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, FB 01, Institut für Humanwissenschaften Abt. Psychologie (Oberbettringer Str. 200, 73525 Schwäbisch Gmünd) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]) [501-L] Welti, F.: Das SGB IX in der Entwicklung des Sozialrechts, in: Die Rehabilitation : Zeitschrift für Praxis und Forschung in der Rehabilitation ; Organ der Deutschen Vereinigung für die Rehabilitation Behinderter, Jg. 41/2002, H. 4, S. 268-273 (Standort: UuStB Köln(38)-HP-LS B59; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Das SGB IX ist seit 2001 gesetzliche Grundlage der Leistungen zur Rehabilitation und Teilhabe in der Bundesrepublik Deutschland. Es fügt sich ein in die Gesamtkodifikation des Sozialgesetzbuchs und hat dort eine mittlere Stellung zwischen den allgemeinen Teilen und den besonderen Leistungsgesetzen der einzelnen Rehabilitationsträger. Die Rehabilitation in Deutschland ist in einem gegliederten System aus verschiedenen rechtlichen, institutionellen und wissenschaftlichen Wurzeln gewachsen. Hierzu gehören insbesondere die Entschädigung der Opfer von Arbeitsunfall und Krieg und die Vermeidung von Rentenleistungen durch Aktivierung. Die Ungleichbehandlung von behinderten Menschen nach Ursache der Behinderung und Erwerbsstatus wird immer weniger akzeptiert; gemeinsame Prinzipien der Rehabilitation werden gesucht. Bedeutende Reformen zur Vereinheitlichung des Rehabilitationsrechts waren 1974 und 1975 insbesondere das Reha-Angleichungsgesetz, das Schwerbehindertengesetz und das SGB I. In den letzten Jahrzehnten wurden vor allem Probleme der Umsetzung und der Schnittstellen deutlich. Das SGB IX ist ein neuer Ansatz für ein gemeinsames Rehabilitationsrecht. Offene Fragen sind dabei das Verhältnis zur Akutbehandlung, zur Pflege und zur Prävention. Wichtig sind die neuen Begriffe Teilhabe und Behinderung, die das SGB IX mit dem Verfassungsrecht und der Gesundheitswissenschaft verbinden. Ein gesetzlicher Schwachpunkt bleibt dabei das Verhältnis von Alter und Behinderung. Bestrebungen für ungleiche Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung gefährden den erreichten Stand des Rehabilitationsrechts." (Autorenreferat) [502-F] Wessa, Michéle, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Flor, Herta, Prof.Dr.rer.soc. (Betreuung): Psychophysiologie der Posttraumatischen Belastungsstörung soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 303 INHALT: Ein charakteristisches Symptom der Posttraumatischen Belastungsstörung (PBS)ist der Widerspruch zwischen dem ungewollten Wiedererleben des Traumas und der Tendenz der Betroffenen, Erinnerungen an das Trauma zu verdrängen bzw. Reize, die an das Trauma erinnern, zu vermeiden. Dieses Symptom könnte als Dissoziation autobiographischer expliziter Gedächtnisinhalte verstanden werden. Bis her kann auf keine Studien zurückgegriffen werden, die diese Dissoziation auf neuro- und psychophysiologischer Ebene untersucht haben. Ziel der ersten Teilstudie ist es, den Abruf deklarativer traumatischer Erinnerungen mit neuro- und psychophysiologischen (32-Kanal-EEG; Herzrate; Hautleitwert) Methoden in einem kognitionspsychologischen Paradigma (S1-S2-Paradigma) zu untersuchen. In der zweiten Teilstudie soll eine differentielle Konditionierung durchgeführt werden, in welcher traumaspezifisches Bildmaterial als unkonditionierter Reiz eingesetzt wird. Auch hier werden sowohl zentralnervöse (32-Kanal-EEG) als auch peripherphysiologische Maße (Herzrate; Hautleitwert; Schreckreflex). Mit beiden Studien sollen zwei wesentliche Hypothesen geprüft werden: 1. Lässt sich ein Defizit im Abruf autobiographischer traumatischer Gedächtnisinhalte bei PBS-Patienten im Vergleich zu traumatisierten Menschen ohne PBS und gesunden Kontrollprobanden im Sinne einer reduzierten kortikalen Verarbeitung nachweisen? 2. Zeigen PBS-Patienten im Vergleich zu traumatisierten Menschen ohne PBS und gesunden Kontrollprobanden eine konditionierte Reaktion höherer Ordnung, im Sinne eines impliziten Traumagedächtnisses sowie eine verzögerte Löschung dieser konditionierten Reaktion? METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; EEG; Peripherphysiologie (Stichprobe: 50; traumatisierte Menschen mit und ohne PTSD, gesunde KG). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Studienstiftung des deutschen Volkes INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-1703-710, e-mail: [email protected]) [503-F] Wessel, Armin, Prof.Dr.; Geyer, Siegfried, Prof.Dr.; Zoege, Monika, Dipl.-Soz.Wiss.; Norozi, Kambiz, Dr.med. (Bearbeitung): Lebenschancen nach der Operation angeborener Herzfehler: Vergleich zwischen Jugendlichen und Erwachsenen mit operiertem Herzfehler und Bevölkerungsdaten INHALT: Angeborene Herzfehler können mittlerweile so erfolgreich operiert werden, dass für die betroffenen Patientinnen und Patienten eine eigenständige Lebensgestaltung möglich ist. Es gibt jedoch bisher keine Kenntnisse darüber, ob die Individuen mit angeborenen Herzfehlern sich hinsichtlich ihres Lebenserfolges von Gleichaltrigen unterscheiden. Es soll untersucht werden, ob sich operierte Patientinnen und Patienten mit angeborenen Herzfehlern in Abhängigkeit von ihrer Restsymptomatik, hinsichtlich der Größe und der Qualität des sozialen Netzwerks sowie des schulischen und beruflichen Erfolgs unterscheiden. Zusätzlich wird untersucht, ob sie sich hinsichtlich ihrer sozialen Mobilität von einer Gleichaltrigengruppe unterscheiden. Letzteres wird anhand eines Vergleichs der Herzoperierten mit bereits erhobenen Mobilitätsdaten untersucht werden. Für die Medizinsoziologie soll die Studie einen Beitrag zur in der internationalen Literatur diskutierten Frage nach den Lebenschancen in Abhängigkeit von gesundheitlichen Beeinträchtigungen im frühen Kindesalter leisten, für die Pädiatrische Kardiologie sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, in welchem Maß die Operation angeborener Herzfehler den Patientinnen und Patienten ein normales und erfolgreiches Leben ermöglicht. 304 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Medizinische Hochschule Hannover, Zentrum für öffentliche Gesundheitspflege, Abt. Allgemeinmedizin Arbeitsbereich Medizinische Soziologie (Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover) KONTAKT: Geyer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0511-532-4447, e-mail: [email protected]) [504-F] Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Schäufele, Martina, Dr.; Adler, G.; Gorfer, S., Dipl.Geront.; Kaufeler, Theresa, Dr.; Werle, Jochen, Dr. (Bearbeitung): Früherkennung und medizinische Versorgung von Patienten mit Demenzen und leichter kognitiver Beeinträchtigung in der Allgemeinmedizin INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Multicenterstudie in Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail: [email protected]); Schäufele, Martina (Dr. Tel. 0621-1703-745, e-mail: [email protected]) [505-F] Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Förstl, H.; Baumgart, P.; Helgenberger, F. (Bearbeitung): Vierjahres-Follow up-Untersuchung über-65jähriger psychiatrischer Patienten zur Differentialdiagnostik von Demenz und Depression INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail: [email protected]) [506-L] White, Daniel; Hellerich, Gert: Die Postmoderne und der Wahnsinn: die moderne Reduktion des Wahnsinns auf Krankheit, in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 27/2003, H. 1 = Nr. 105, S. 7-22 (Standort: UuStB Köln(38)-XG4295; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In diesem Artikel wird versucht, den Begriff des Wahnsinns, der durch die modernen medizinischen/ psychiatrischen Wissenschaften, Professionen und Institutionen auf Krankheit reduziert wurde, aufzubrechen und in der Verrücktheit andere als nur die von der Medizin konstruierten pathologischen Möglichkeiten aufzuspüren. Zu diesem Zweck gehen wir insbesondere auf Nietzsche und Foucault ein, lassen aber auch andere Personen, die sich für die Öffnung des Wahnsinns eingesetzt haben, nicht unberücksichtigt. Dem theoretischen Diskurs soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 305 folgt eine Erörterung der psychosozialen Selbsthilfegruppe 'Nachtschwärmer', die sich dafür stark gemacht hat, in nicht-psychiatrischer Weise, die medizinische Variante des Wahnsinns, die Krankheit, in Klammern zu setzen und den Wahnsinn in seinen vielfältigen schöpferischen Möglichkeiten ausleben zu lassen." (Autorenreferat) [507-F] Wieseler, Silvia (Leitung): Krankheit und Gesundheitspolitik in den Massenmedien: zur massenmedialen Karriere des sozialen Problems Brustkrebs INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA ART: keine Angabe BEGINN: 2001-10 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE 07 Soziale Probleme, Gesundheit und Sozialpolitik (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0521-106-4632, Fax: 0521-106-5844, e-mail: [email protected] [508-F] Wieseler, Silvia (Leitung): Krankheit als soziales Problem? Soziale Bewegung und Gesundheitspolitik in Deutschland und den USA INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA ART: keine Angabe BEGINN: 2001-10 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE 07 Soziale Probleme, Gesundheit und Sozialpolitik (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0521-106-4632, Fax: 0521-106-5844, e-mail: [email protected] [509-L] Winkel, Sandra; Groen, Gunter; Waldmann, Hans-Christian; Petermann, Franz: Suizidforen im Internet: Bedeutung einer virtuellen Lebenswelt aus Sicht der Nutzer, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 47/2003, Nr. 5, S. 115-124 INHALT: "So genannte Suizidforen im Internet sind in den letzten Monaten zunehmend in den Blickpunkt der öffentlichen Diskussion gerückt. In den Medien und auch in Stellungnahmen von Experten wird häufig vor allem auf die möglichen Gefahren von Suizidforen abgehoben. Diese bestünden unter anderem in einer gegenseitigen Stimulation zum Suizid oder im Austausch von 'zuverlässigen' Methoden zur Selbsttötung. Die Nutzerinnen und Nutzer der Internetforen scheinen in diesen besonderen virtuellen Räumen jedoch oft weit mehr zu finden. Wissenschaftliche Untersuchungen zur Nutzung der Foren und den möglichen Auswirkungen, insbesondere aus Sicht der Nutzer, sind bis heute äußerst rar." (Autorenreferat) [510-F] Wittchen, Hans-Ulrich, Prof.Dr.; Lieb, Roselind, PD Dr. (Leitung): Early Developmental Stages of Psychopathology (EDSP) 306 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation INHALT: Ziel der EDSP-Studie ist die Erhebung von Daten zu Prävalenz, Komorbidität, Risikofaktoren, Frühstadien und natürlichem Verlauf psychischer Störungen in einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe. Das Design der EDSP-Studie incl. der Elternbefragung ermöglicht neben der Beschreibung der Prävalenz psychischer Störungen und der prospektiv beobachteten Inzidenz auch die Erforschung einer Vielzahl familiärer, kognitiv-behavioraler und sozialer Risikofaktoren und die Beurteilung deren kausaler Bedeutung. Mit Hilfe der Daten können zudem Public-Health relevante Auswirkungen von Substanzgebrauch und psychischen Störungen prospektiv und ohne Erinnerungsverzerrungen beurteilt werden. METHODE: Untersucht wurde eine Zufallsstichprobe 14-24jähriger Jugendlicher und junger Erwachsener der Stadt und des Landkreises München, die aus den Einwohnermelderegistern gezogen wurde. Zur Basisbefragung wurden 3021 Interviews komplett durchgeführt, dies entspricht einer Ausschöpfungsquote von 70,8%. Da der Fokus der Studie auf der Untersuchung der Frühstadien von psychischen Störungen liegt, wurden 14-15jährige überproportional und die 23-24jährigen unterproportional zur tatsächlichen Verteilung in der Bevölkerung in die Stichprobe aufgenommen. In der ersten Folgebefragung (t1) wurde lediglich die jüngere Kohorte der zu Baseline 14-17 Jahre alten Probanden untersucht, sie fand im Mittel 20 Monate nach der Basisbefragung statt (Range 14-25 Monate). Insgesamt wurden 1228 Interviews durchgeführt (Ausschöpfungsquote 88,0%), Für die zweite Folgebefragung (t2) wurden wieder alle der 3021 Personen, die an der Basisbefragung teilgenommen hatten, berücksichtigt. An diesem Follow-Up, das im Durchschnitt 42 Monate nach der Basisbefragung stattfand (Range 34-50 Monate), nahmen insgesamt 2548 Probanden teil. Dies entspricht einer Ausschöpfungsrate von 84,3%. Derzeit läuft die dritte Folgebefragung (t3). Ausgangsstichprobe der Elternbefragung waren die Eltern der 1228 Jugendlichen, die an der ersten Folgebefragung teilgenommen hatten. Insgesamt wurden die Eltern von 1053 Probanden (davon 1026 Mütterinterviews, 27 Väterinterviews) interviewt, was einer Teilnehmerquote von 86,0% entspricht. Zur diagnostischen Untersuchung wurde eine erweiterte, computerisierte Version des Münchner-Composite International Diagnostic Interview (M-CIDI) eingesetzt. Es erlaubt die eine standardisierte Erfassung von Symptomen, Syndromen und Diagnosen von 48 psychischen Störungen nach DSM-IV und ICD-10-Kriterien. Des weiteren erfolgt eine Beurteilung von Beginn, Dauer, Verlauf und klinischem Schweregrad der Störungen sowie den sich daraus ergebenden Beeinträchtigungen. Ergänzt wird das M-CIDI um ein Listenheft, welches Symptomlisten und Erinnerungshilfen sowie Fragebögen enthält, durch die zusätzliche störungsrelevante Variablen und psychologische Konstrukte erfasst werden können. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 3.021; Jugendliche und junge Erwachsene München Stadt/ Land; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Friis, R.H.; Wittchen, H.-U.; Pfister, H.; Lieb, R.: Life events and changes in the course of depression in young adults. in: European Psychiatry, 2002, 17, pp. 113.+++Isensee, B.; Wittchen, H.-U.; Stein, M.B.; Höfler, M.; Lieb, R.: Smoking and panic: findings from a prospective community study. in: Archives of General Psychiatry, 60, 2003, 7, pp. 692-700.+++Lieb, R.; Isensee, B.; Höfler, M.; Pfister, H.; Wittchen, H.-U.: Parental major depression and the risk of depression and other mental disorders in offspring. A prospective-longitudinal community study. in: Archives of General Psychiatry, 59, 2002, 4, pp. 365-374.+++Lieb, R.; Isensee, B.; Höfler, M.; Wittchen, H.-U.: Parental depression and depression in offspring: evidence for familial characteristics and subtypes? in: Journal of Psychiatric Research, 2002, 36, pp. 237-246.+++Lieb, R.; Wittchen, H.-U.; Höfler, M.; Fuetsch, M.; Stein, M.B.; Merikangas, K.R.: Parental psychopathology, parenting styles, and the risk for social phobia in offspring: a prospective-longitudinal community study. in: Archives of soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 307 General Psychiatry, 57, 2000, 9, pp. 859-866.+++Lieb, R.; Isensee, B.; Sydow, K. von; Wittchen, H.-U.: The Early Developmental Stages of Psychopathology Study (EDSP): a methodological update. in: European Addiction Research, 2000, 6, pp. 170-182.+++Reed, V.; Wittchen, H.-U.: DSM-IV panic attacks and panic disorder in a community sample of adolescents and young adults: how specific are panic attacks? in: Journal of Psychiatric Research, 1998, 32, pp. 335-345.+++Stein, M.B.; Fuetsch, M.; Müller, N.; Höfler, M.; Lieb, R.; Wittchen, H.U.: Social anxiety disorder and the risk of depression: a prospective community study of adolescents and young adults. in: Archives of General Psychiatry, 2001, 58, pp. 251256.+++Wittchen, H.-U.; Kessler, R.C.; Pfister, H.; Lieb, R.: Why do people with anxiety disorders become depressed? A prospective-longitudinal community study. in: Acta Psychiatrica Scandinavica, 102, 2000, Suppl. 406, pp. 14-23.+++Wittchen, H.-U.; Nelson, C.B.; Lachner, G.: Prevalence of mental disorders and psychosocial impairments in adolescents and young adults. in: Psychological Medicine, 1998, 28, pp. 109-126.+++Wittchen, H.-U.; Perkonigg, A.; Lachner, G.; Nelson, C.B.: Early developmental stages of psychopathology study (EDSP) - objectives and design. in: European Addiction Research, 4, 1998, 1-2, pp. 18-27. ART: gefördert BEGINN: 1995-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Psychiatrie (Kraepelinstr. 2, 80804 München); Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie Institut für Klinische, Diagnostische und Differentielle Psychologie Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie (Mommsenstr. 13, 01062 Dresden) KONTAKT: Wittchen, Hans-Ulrich (Prof.Dr. Tel. 0351-46336983, e-mail: [email protected]) [511-L] Wolf, Max: Zur Effizienz des deutschen Gesundheitssystems, (Discussion Paper / Mannheimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA), 26), Mannheim 2002, 24 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mea.uni-mannheim.de/mea_neu/pages/files/nopage_pubs/b5vtsx432cp25u44_dp26.pdf) INHALT: "In dieser Arbeit soll die Effizienz des deutschen Gesundheitswesens untersucht werden. Insbesondere werden im Hauptteil der Arbeit nach Krankheiten disaggregierte Input und Outputdaten des deutschen Gesundheitssystems für die Jahre 1994 bis 2000 in den internationalen Vergleich gestellt. Im Anschluss an einen einleitenden Literaturüberblick werden im ersten Teil der Arbeit stark aggregierte Kennzahlen auf der Grundlage von OECD Daten miteinander verglichen. Als Inputgrößen werden hier zunächst die Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben und Gesundheitsquoten Deutschlands mit den entsprechenden Größen von EU- und OECD-Ländern verglichen, daraufhin die Anzahl der Ärzte, die Anzahl der Beschäftigten im Krankenhaus, die Anzahl der Betten und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Patienten im Krankenhaus. Als Outputgrößen werden Lebenserwartungen und verlorene Lebensjahre untersucht. Im Hauptteil der Arbeit wird die Effizienz des deutschen Gesundheitswesens bei der Behandlung von Krebserkrankungen (Lungen-, Brust-, Prostata- und Dickdarm/ Mastdarmkrebs) und Herz-Kreislauferkrankungen (Schlaganfall und Herzinfarkt) untersucht. Als Maß für den Ressourceneinsatz eines Landes werden hier jeweils die durchschnittlichen Aufenthaltsdauern im Krankenhaus von Patienten mit der entsprechenden Krankheit betrachtet. Als Maß für den Output eines Landes bei der Behandlung der untersuchten Krankheiten dienen die Überlebensraten von Patienten, bei denen diese Krankheit diagnostiziert wurde. 308 soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation Die Effizienz bei der Behandlung einer bestimmten Krankheit ist in Land A niedriger als in Land B, wenn Land A mehr Ressourcen als Land B zur Behandlung dieser Krankheit einsetzt und dabei geringere Behandlungserfolge als Land B erzielt. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse: Das deutsche Gesundheitssystem konnte in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre im internationalen Vergleich nur eine mittelmäßige Produktivität erzielen. Zwar verbesserte sich in diesem Zeitraum die relative Position Deutschlands, aber diese Verbesserung war bislang zu gering, um den internationalen Produktivitätsrückstand aufzuholen." (Textauszug) [512-F] Wolfram, Christian (Bearbeitung): Zum Wandel des Stellenwerts psychischer Faktoren in der ärztlichen Berufspraxis INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Rostock, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Institut für Medizinische Psychologie (18051 Rostock) [513-L] Wuttke, Gisela: Pornografie an Kindern: die Folgen und Wirkungen von Kinderpornografie, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 284 S., ISBN: 3-8100-3720-6 (Standort: UB Bonn(5)-2003-1431) INHALT: Die Auseinandersetzung mit dem Thema 'Sexueller Missbrauch von Kindern' hat sich in der Bundesrepublik Deutschland seit den ersten öffentlichen Stellungnahmen der Betroffenen in den 1980er Jahren zu einem fachlich fundierten Diskurs entwickelt. Andererseits sind eine fehlende Debatte, ein geringes Wissen über Ausmaß, Folgen und Dynamik von Pornografie an Kindern sowie kaum vorhandene Hilfsangebote für diese Opfer zu beklagen. Um diese Schwachstelle in der Praxis zu beheben, beantragt die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in Bonn 1998 ein zweijähriges Forschungsprojekt. Die hier vorgestellten Ergebnisse sollen einen Beitrag leisten, Beratungskriterien und Eckpfeiler für die Beratung, Krisenintervention, Prävention und Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln sowie den Aufbau von Kontakten und Vernetzungsstrukturen zu fördern. Auf diese Weise sollen die Hilfe für pornografisch ausgebeutete Kinder wie auch das Wissen über das Phänomen selbst verbessert werden. In das Thema einführend werden zunächst das Forschungsprojekt und das methodische Vorgehen erläutert. In diesem Zusammenhang gibt die Autorin einen umfassenden Einblick in die Erscheinungsformen von Pornografie an Kindern sowie einen Überblick über die dazu erschienene Fachliteratur. Im Anschluss werden die Aussagen und Ergebnisse der ExpertInnen-Interviews und der Fragebogen, mit denen Beratungsstellen und Landesjugendämter konfrontiert wurden, dargestellt. Dabei werden die Aussagen der ExpertInnen teilweise wörtlich wiedergegeben und zueinander in Beziehung gesetzt. Bei den weiteren Befragungen handelt es sich um teilweise standardisierte quantitative Erhebungen, die statistisch ausgewertet und inhaltlich kategorisiert werden. Aus diesem empirischen Datenmaterial gehen sodann die Eckpfeiler und Kriterien (Wissen und Qualifizierung, Bilder und Dokumente, Ressourcen, gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen usw.) für die Beratungspraxis hervor. Sie dienen als Anregung und Voraussetzung für die konzeptionelle Arbeit und Beratung vor Ort und sollen als Grundlage für die weitere Hilfe für pornografisch ausgebeutete Kindern genutzt werden. Im Anhang finden sich neben den Angaben zur Fachliteratur auch Informati- soFid Soziale Probleme 2004/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation 309 onen zu Fachtagungen bzw. Dokumentationen und eine Vernetzungsliste mit Adressen einiger Institutionen, die im Bereich sexualisierter Gewalt gegen Kinder arbeiten und gegebenenfalls auch Unterstützung bieten. (ICG2) [514-F] Zdrahal-Urbanek, Julia, BSc.; Legner, Dr.; Schmidt, Dr.; Eilmes, Dr.; Keßler, Dr. (Bearbeitung); Vogel, Heiner, Dr.phil.; Holderied, Anton, Dr.med.; Frank, Susanne, Dipl.-Psych. (Leitung): Entwicklung und Evaluation eines systematischen gestuften sozialmedizinischen Entscheidungsverfahrens (Projekt C5 im Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbund Bayern) INHALT: In der Praxis der sozialmedizinischen Begutachtung, in der es noch an empirisch abgeleiteten Entscheidungshilfen mangelt, können alle Probleme und Verzerrungen auftreten, die aus den Untersuchungen zur diagnostischen Urteilsbildung, speziell im Bereich der medizinischen Diagnostik, bekannt sind. Eine besondere Schwierigkeit für die Urteilsbildung in der sozialmedizinischen Begutachtung ergibt sich aus dem "Ermessensspielraum" der relativ abstrakt formulierten Entscheidungskriterien. Zudem ist die Informationsverarbeitung angesichts der Vielfalt an verschiedenen Informationsquellen, welche zum Teil redundante und widersprüchliche Informationen liefern, besonders komplex. Für die Qualitätsentwicklung der sozialmedizinischen Begutachtung wird eine systematisierte und standardisierte zweistufige Entscheidungsprozedur vorgeschlagen, die aus den empirischen Ergebnissen des Projektes C2 der ersten Förderphase des Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbundes Bayern (RFB) und aus Expertengesprächen gewonnen werden. Im ersten Schritt sollen auf der Grundlage der Ergebnisse des Projektes C2 der ersten Förderphase des RFB in ExpertenKonsensusrunden Algorithmen entwickelt werden, welche die Bewertung über die Notwendigkeit einer Untersuchungsbegutachtung und die Einschätzung des Reha-Bedarfs steuern. Im zweiten Schritt soll dieses systematisch strukturierte Entscheidungsverfahren evaluiert werden, d.h. es soll überprüft werden, ob die Fehlerquoten bei der Auswahl Reha-Bedürftiger gegenüber dem bisherigen Entscheidungsverfahren verringert werden können. METHODE: In einem kontrollierten, prospektiven und längsschnittlichen Design soll das neu entwickelte Entscheidungsverfahren, bei dem auf empirisch abgeleitete Wissensstrukturen zurückgegriffen wird, mit der gängigen Begutachtungspraxis verglichen werden. Dabei stellt die Übereinstimmung beider Verfahren mit den Außenkriterien (IRES-Fragebogen und die zusätzliche Begutachtung durch einen reha-erfahrenen Arzt) die Hauptzielgröße des Vergleichs dar. VERÖFFENTLICHUNGEN: Zdrahal-Urbanek, J.; Frank, S.; Vogel, H.; Holderied, A.: Merkmale des Rehabilitationsbedarfs: unterschiedliche Systeme der sozialmedizinischen Begutachtung im Vergleich mit der Würzburger Checkliste zur Prüfung des Reha-Bedarfs (under review). ART: gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Klinikstraße 3, 97070 Würzburg) KONTAKT: Holderied, Anton (Dr. Tel. 0931-802-518, Fax: 0931-802-655, e-mail: [email protected]); Vogel, Heiner (Dr. Tel. 0931-31-2713, Fax: 0931572096, e-mail: [email protected]) 310 soFid Soziale Probleme 2004/1 5 AIDS 5 AIDS (Aufklärung, Gefährdung, Situation Infizierter) [515-F] Beuels, Franz-R., Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung): Umfrage zur "AIDS-Testberatung" - HIV-Antikörpertestberatung INHALT: Die vorliegende Befragung steht im Kontext der Bemühungen des Gesundheitsamtes der Stadt Essen, ein Mehr an Dienstleistungsqualität zu verwirklichen. Befragt wurden Personen, die die HIV-Beratungsstelle aufsuchen, zur Zufriedenheit mit den Öffnungs- und Sprechzeiten, zur Zufriedenheit mit den räumlichen Gegebenheiten, vor allem aber zur Zufriedenheit mit der Beratung selbst (Gesprächsinhalte, Anonymität der Beratung etc.). GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Essen METHODE: Quantitative Erhebung/ schriftliche Befragung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 347; 535 Besucher/-innen der HIV-Beratung; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Stadt Essen, der Bürgermeister, Amt für Statistik, Stadtforschung und Wahlen; Stadt Essen, Gesundheitsamt (Hrsg.): Umfrage zur "AIDS-Testberatung" - HIVAntikörpertestberatung. in: Beiträge zur Stadtforschung, 36. Essen, Juni 2003. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-05 ENDE: 2003-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Stadt Essen Amt für Statistik, Stadtforschung und Wahlen (45121 Essen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0201-8812306, e-mail: [email protected]) [516-F] Fröschl, Monika, Prof.Dr.med.Dr.med.habil. (Leitung): Frauengesundheit (Teilprojekt im Rahmen des Gesamtvorhabens PHASE - Prävention von HIV, AIDS und STDs -sexuell übertragbare Erkrankungen- in Europa) INHALT: Ziele: Etablierung eines Netzwerkes zur Prävention von STDs, HIV und AIDS für Frauen in EU-Mitgliedsstaaten; Schaffung eines Überblicks über epidemiologische Daten undrelevante Literatur zu STDs, HIV und AIDS bei Frauen; Identifikation und Austausch von Informationen, Erfahrungen und Fähigkeiten zur effektiven Prävention von STDs, HIV und AIDS bei Frauen; Förderung der Kooperation zwischen Regierungs- und Nicht-Regierungsorganisationen auf nationalem und internationalem Niveau; Identifikation, Analyse und Verbreitung von vorbildlichen Projekten (best practices) zur effektiven Prävention von STDs, HIV und AIDS bei Frauen; Identifikation und Auswahl von Zielgruppen unter den Frauen der Allgemeinbevölkerung; Entwicklung und Förderung von Präventionsstrategien und Richtlinien für Frauen der Zielgruppe; Untermauerung der Bedeutung sexueller Gesundheit von Frauen in ihrem Alltag. Erwartete Ergebnisse des Projektes: Schaffung, Erhaltung und Vervollständigung eines Netzwerkes von Organisationen, die in der Prävention von STDs, HIV und AIDS für die Frauen der Zielgruppe tätig sind; Schaffung eines Überblicks über Informationen, Organisationen, Erfahrungen und Ressourcen in der Prävention von STDs, HIV und AIDS bei Frauen in Europa; Entwicklung und Unterstützung von Richtlinien und effektiven Präventionsstrategien zur STD-, HIV- und AIDS-Prävention bei Frauen; Bewusstsein schaffen für und Aufmerksamkeit lenken auf die Notwenigkeit von STD-, HIV- und AIDSPrävention für Frauen der Zielgruppe; Schaffung von Datengrundlagen, Richtlinien und Publikationen, die über Internet zugänglich gemacht werden und eine Basis für die Entwicklung soFid Soziale Probleme 2004/1 5 AIDS 311 zukünftiger Aktivitäten darstellen. Koordination Gesamtprojekt: SSB Stichting soabestrijding (Utrecht/ Niederlande); EASP Escuela Andaluza de Salud Publica (Granada/ Spanien). Koordination Deutschland: Bayerische AIDS-Stiftung in Kooperation mit der Katholischen Stiftungsfachhochschule München. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union METHODE: Erste Phase: Datensammlung zur STD-, HIV- und AIDS-Prävention und Identifikation von vorbildlichen Maßnahmen/ Projekten (best practices) durch die Teilnehmerländer; Ergebnis: 10 Länderberichte. Zweite Phase: Netzwerkeinrichtung: Vorbereitung von Aktivitäten für die Interventionen auf lokaler Ebene; Ergebnis: Definition von Richtlinien für die Interventionen; Pilotintervention auf lokaler Ebene (basierend auf den Richtlinien); Durchführung lokaler Seminare, bei denen die Ergebnisse der Pilotinterventionen präsentiert und diskutiert werden; Einreichen der Berichte zu den lokalen Ergebnissen. Veröffentlichung der Richtlinien und eines Bandes mit den Ergebnissen des Projektes: Methoden, vorbildliche Maßnahmen/ Projekte (good practices) und Empfehlungen für die Zukunft; Einreichung des Abschlussberichtes; Veröffentlichung der Ergebnisse im Internet. Das Projekt befindet sich in der zweiten Phase. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-03 ENDE: 2003-06 AUFTRAGGEBER: Europäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber; Bayerische AIDS-Stiftung, Verein zur Gesundheitsförderung e.V. INSTITUTION: Katholische Stiftungsfachhochschule München Abt. München (Preysingstr. 83, 81667 München) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]) [517-F] Köhl, Albrecht; Schürhoff, Roland (Bearbeitung); Schmidt, Peter, Prof.Dr. (Betreuung): AIDS im gesellschaftlichen Bewusstsein - Aspekte der Stigmatisierung von HIV-Infizierten und Risikogruppen INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Köhl, A.; Schürhoff, R.: AIDS im gesellschaftlichen Bewußtsein: Aspekte der Stigmatisierung von HIV-Infizierten und Risikogruppen. Gießen, Univ., Diss., 2002. Download unter: http://bibd.uni-giessen.de/gdoc/2002/uni/d020198.pdf . ART: Dissertation ENDE: 2002-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Empirische Sozialforschung (Karl-Glöckner-Str. 21 E, 35394 Gießen) [518-F] Müller-Doohm, Stefan, Prof.Dr. (Bearbeitung): Risikokommunikation Jugendlicher und junger Erwachsener am Beispiel 'AIDS' INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsgruppe Kultur- und Kommunikationsforschung (Postfach 2503, 26111 Oldenburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0441-798-2932, e-mail: [email protected]) 3