Pr zise Leistungsmessung Broschuere_PM_1
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TEST & MESSTECHNIK APPLIKATIONEN Präzise Leistungsmessung Elektrische Antriebe und Frequenzumrichter Hybridantriebe für Fahrzeuge Beleuchtung und Vorschaltgeräte Transformatoren und Induktivitäten Netzqualität und Netzrückwirkung Erneuerbare Energien Messtechnik für Stromerzeuger, Wandler und Verbraucher Leistungsmessung ist so vielfältig wie die Technik selbst: Die Technik der Stromerzeugung und des Stromtransports, der Spannungstransformation und Frequenzumrichtung, der Nutzung für Antriebe, Beleuchtung und andere Verbraucher. Leistungsmessung ist eine Domäne von Yokogawa. Das Unternehmen nutzt seine langjährige Erfahrung, um praxisgerechte Messtechnik nach neuestem Stand anzubieten. Diese Broschüre gibt einen Überblick. inhalt ELEKTRISCHE ANTRIEBE UND FREQUENZUMRICHTER 4 Wirkungsgrade entscheiden HYBRIDANTRIEBE FÜR FAHRZEUGE 6 Komplexes Zusammenspiel BELEUCHTUNG UND VORSCHALTGERÄTE 7 Transiente Vorgänge TRANSFORMATOREN UND INDUKTIVITÄTEN 8 Der Phasenwinkel zählt NETZQUALITÄT UND NETZRÜCKWIRKUNG 10 Flicker und Harmonische ERNEUERBARE ENERGIEN 11 Phasengenau einspeisen PRÜFSTÄNDE UND SYSTEME 13 Vielseitigkeit ist gefragt KALIBRIERUNG UND SERVICE 14 Rückführbar bis zur PTB SEMINARE UND SCHULUNGEN 15 Theorie und Praxis miteinander verbinden PRODUKTÜBERSICHT 16 Für alle Anwendungen – für jedes Budget ZUBEHÖR 18 Gerüstet für alle Fälle WISSENSWERTES VON A BIS Z 20 ELEKTRISCHE ANTRIEBE UND FREQUENZUMRICHTER Die Leistungsmessung an Frequenzumrichtern und Elektromotoren gehört zu den anspruchvollsten Aufgaben. Hier treffen konträre Anforderungen aufeinander: Große Bandbreiten, ein weiter Dynamikbereich und nicht zuletzt hohe Messgenauigkeiten müssen auch in stark belasteteter EMV-Umgebung erreicht werden. Insbesondere die Messung von elektrischen und mechanischen Wirkungsgraden erfordert ein hohes Maß an Störunterdrückung, Absolutgenauigkeit und Linearität. Zur Wirkungsgradbestimmung an einem Umrichter mit dreiphasiger Einspeisung sind bei Anwendung der Drei-Wattmeter-Methode sechs simultan arbeitende Leistungsmesskreise erforderlich. Bei DC-Einspeisung, wie sie z. B. bei Wechselrichtern für Solarenergie oder hybride Fahrzeugantriebe vorkommt, werden i. A. vier Leistungsmodule benötigt. Bei den Messfunktionen ist es wichtig, dass breitbandige Wirkleistung und Effektivwerte sowie Grundschwingungswerte simultan ohne Umschaltung erfasst werden können. Alle mehrphasigen Leistungsmesser von Yokogawa sind „umrichtertauglich“ und haben sich bei dieser Anwendung als zuverlässig und präzise bewährt. Dank des modularen Aufbaus der Leistungmesser und deren Kaskadierbarkeit ist eine Anpassung der Kanalzahl an die Erfordernisse jederzeit möglich. Ein umfangreiches Zubehörprogramm unterstützt die Adaption an unterschiedliche Spannungs- und Stromverhältnisse. Die Produktserie aktiver PräzisionsStromwandler z. B. erweitert den Strom-Messbereich bis hin zu mehreren tausend Ampere bei extremer Linearität und Bandbreiten von etlichen hundert Kilohertz. Die Messung des elektrisch-mechanischen Wirkungsgrades bei Elektromotoren erfordert zusätzlich die Bestimmung der abgegebenen mechanischen Leistung. Spezielle Eingänge der Leistungsmesser für Drehzahl- und Drehmomentsensoren erlauben die Verarbeitung analoger und pulsförmiger Sensorsignale. Über einen Formeleditor können diverse Wirkungsgrade direkt im Gerät errechnet werden. Umrichter Eingangssignal Wirkungsgrade entscheiden Die Bestimmung elektrischer und mechanischer Wirkungsgrade von Elektromotoren und Frequenzumrichtern erfordert die simultane Messung aller Leistungen mit hoher Genauigkeit und guter Störunterdrückung. Ausgangssignal Leistungsmessgerät Typisches Ausgangssignal eines Umrichters. Dargestellt ist eine Phase mit pulsmodulierter Spannung (gelb) und sinusförmigem Strom (grün). Motor Last Prinzipieller Aufbau einer Wirkungsgradmessung an Umrichter und Motor. Drehmoment- und Drehzahlmesser Trendanzeige von Drehmoment und Drehzahl (Motor Evaluation Function) Komplexes Zusammenspiel Das komplexe Zusammenspiel verschiedener mechatronischer Systeme verlangt die Erfassung von mechanischen und elektrischen Parametern mit hoher Genauigkeit und Reproduzierbarkeit. HYBRIDANTRIEBE FÜR FAHRZEUGE Durch die Klimaschutzdebatte ist der Hybridantrieb in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Er soll helfen, bis zum Jahre 2012 die klimawirksamen Emissionen beim Kraftfahrzeug auf 120 Gramm CO2 pro Kilometer zu reduzieren. Unabhängig davon, ob es sich um „Mild Hybrid“, „One-Mode/Two-Mode Hybrid“ oder um die Rückgewinnung von Bremsenergie handelt: In jedem Fall ist die Optimierung von Wirkungsgraden und die Minimierung von Verlusten auf eine aufwendige Präzisionsmesstechnik angewiesen. Denn das komplexe Zusammenspiel verschiedener mechatronischer Systeme verlangt die Erfassung von mechanischen und elektrischen Parametern mit hoher Genauigkeit und Reproduzierbarkeit. Je näher man der magischen Grenze von 100 % Wirkungsgrad rückt, um so höher werden die Anforderungen an die gesamte Messkette. Beispiel: Bei einem Wirkungsgrad von 95 % bewirkt ein Messfehler von 0,1 % bereits einen Fehler von ca. 4 %, bezogen auf die zu messende Verlustleistung! Yokogawa bietet Systemlösungen für die DC/ACLeistungsmessung höchster Präzision für Spannungen bis 1000 V und Ströme bis 1000 A mit Bandbreiten bis 1 MHz. Wirkungsgrade eines Hybridantriebs in Abhängigkeit von Drehzahl und Drehmoment. Bereich optimaler Effizienz BELEUCHTUNG UND VORSCHALTGERÄTE Glühlampen werden wegen ihrer schlechten Lichtausbeute zunehmend durch effizientere Leuchtmittel wie Leuchtstoffröhren, Xenonlampen oder HochleistungsLEDs ersetzt. Diese Lampentypen benötigen elektronische Vorschaltgeräte (EVG), um einen optimalen Betrieb hinsichtlich Lichtqualität, Energiebilanz und Lebensdauer zu erreichen. Die Taktfrequenzen für Leuchtstoffröhren erreichen mittlerweile mehrere hundert Kilohertz, wobei die Impedanzen der Lampen ein sehr breites Leistungsspektrum erzeugen. Bildvorlage mit feundlicher Genehmigung der OSRAM GmbH, München Vom Leistungsmessgerät werden hohe Bandbreite und Gleichtaktunterdrückung gefordert. Niedrige Eingangs- und Streukapazitäten sind nötig, um die kapazitive Belastung des EVGs möglichst gering zu halten. Um den Anteil des reinen Lampenstroms bei Leuchtstoffröhren zu ermitteln, ist eine vektorielle Differenzbildung aus Gesamtstrom und Kathodenstrom von Vorteil. Die Erfassung und Analyse des Einschaltbzw. Zündverhaltens von Gashochdrucklampen ist eine Domäne der transienten Leistungsmessung, wofür insbesondere der Leistungsanalysator PZ4000 von Yokogawa hervorragend geeignet ist. Messpunkte an einer Leuchtstoffröhre mit Vorschaltgerät. Messung des Kathodenwiderstands in geheiztem Zustand mit dem Leistungsanalysator PZ4000 von Yokogawa. Die Kurvenform von Spannung und Strom zeigt, dass das EVG die Vorheizung gezielt steuert. Netz Vorschaltgerät Leistungsmessgerät Leuchtstoffröhre Transiente Vorgänge Die hohen Taktfrequenzen und kurzen Zündvorgänge moderner Vorschaltgeräte lassen sich nur durch schnelle Leistungsmessung erfassen. Vektorielle Differenzbildung aus Gesamtstrom und Kathodenstrom trennt dabei den Anteil des reinen Lampenstroms vom Gesamtstrom. TRANSFORMATOREN UND INDUKTIVITÄTEN Die Verlustleistungsmessung an Transformatoren erfordert eine Messkette höchster Präzision. Es handelt sich zwar meistens um sinusförmige Spannungen und Ströme bei 50 oder 60 Hz, jedoch stellt ein verlustarmer Transformator im Leerlaufbetrieb eine nahezu rein induktive Last dar. Dies bedeutet einen Phasenwinkel φ zwischen Spannung und Strom von fast 90° bzw. einen sehr geringen Leistungsfaktor λ von 0,01 oder weniger (hier gleichzusetzen mit cos φ). Entscheidend ist deshalb, dass der Eigenwinkelfehler des Messgeräts so klein wie möglich ist. Das Kalibrierprotokoll gibt Aufschluss darüber, wie groß dieser „cos φ = 0“Fehler bei einer bestimmten Frequenz ist. Im Gegensatz zu RLC-Messbrücken können Leistungsmessgeräte Impedanzen von induktiven Komponenten unter wirklichkeitsnahen Bedingungen ermitteln. Da die Parameter von Filtern, Drosseln usw. stark nichtlinear von der Aussteuerung und der Frequenz abhängen, ist die Messung beim tatsächlichen Arbeitspunkt ratsam. Eine Reihe von vordefinierten Formeln für Wirk-, Blind- und Scheinwiderstand bzw. Leitwert gestatten die Impedanzmessung unter Betriebsbedingungen. Weitere Berechnungen können einfach durch einen Formeleditor hinzugefügt werden. Die gleichzeitige Messung des Effektivwertes und des gleichgerichteten Mittelwertes der Spannung kann zur direkten Berechnung des Formfaktors und entsprechender Korrekturformeln für die Leistung gemäß IEC 76-1 herangezogen werden. Hochfrequente Kernverluste an Ferriten können bis in den Megahertz-Bereich hinein durch Messung des Erregerstroms und der induzierten Sekundärspannung ermittelt werden. Die Integration der Spannung ergibt den magnetischen Fluss, und die Berücksichtigung der geometrischen Kerndaten erlaubt die direkte Darstellung der Hysteresiskurve (magnetischer Fluss B über der magnetischen Feldstärke H). Beispiel für Verlust- und Impedanzmessung an einer Drossel für Leuchtstoffröhren. Die Bestimmung des Gleichstromwiderstandes Z1 (DC) = 19,6 Ω erlaubt auch Rückschlüsse auf die Wicklungstemperatur. Der Phasenwinkel zählt Transformatoren im Leerlaufbetrieb stellen eine nahezu rein induktive Last dar: Der Strom ist gegenüber der Spannung um fast 90° versetzt. Der Eigenwinkelfehler des Messgeräts beeinflusst deshalb wesentlich die Messgenauigkeit. Beispiel: WT3000 von Yokogawa Aus dem Kalibrierprotokoll ergibt sich im Referenzbereich 100 V / 5 A und 60 Hz bei 500 W Vollausschlag ein Fehler von 0,013W. Der Fehler ε bezogen auf die Anzeige beträgt deshalb ε = 0,013 W / 500 W • 100 % = 0,0026 %. Aus der Fehlerrechnung für die Wirkleistung folgt der allgemeine Zusammenhang für den zusätzlichen Fehler Δ bezogen auf den Messwert bei einem beliebigen Phasenwinkel φ zwischen Spannung und Strom: Δ = ε • tan φ. Für einige ausgewählte Werte von cos φ ergeben sich folgende Werte: cos φ tan φ φ Δ Sollwert 1 0 0° 0 % 500,000 W 0,1 9,950 84,26° 0,026 % 50,000 W 0,01 99,95 89,43° 0,26 % 5,000 W 2,6 % 0,500 W 0,001 1000,00 89,94° Aufbau zur Messung von Kernverlusten. variable Stromversorgung Strommessung Spannungsmessung Leistungsmessgerät Flicker und Harmonische Oberschwingungsströme (Harmonische) und Spannungsschwankungen (Flicker) kennzeichnen die Netzqualität und ihre Beeinträchtigung durch Verbraucher. Die Messtechnik reicht vom einfachen Pre-Compliance-Tester bis zum normkonformen Messaufbau nach IEC/EN 61000. NETZQUALITÄT UND NETZRÜCKWIRKUNG Viele Arten von modernen Verbrauchern beeinträchtigen die Netzqualität, indem sie die Sinusschwingungen – manchmal bis zur Unkenntlichkeit – verformen. Die zwei wichtigsten Messungen zur Bestimmung der Netzqualität und Netzrückwirkung sind deshalb die Bestimmung der Oberschwingungsströme (HarmonischenAnalyse) sowie der Spannungsschwankungen (FlickerAnalyse). Eine Reihe von EN/IEC-Normen gibt zulässige Grenzwerte und Anforderungen an die Messgeräte und Prüfverfahren vor. Für Niederspannungsnetze mit Strömen bis 16 A teilt die EN 61000-3-2 die Geräte in vier Klassen ein und legt entsprechende Grenzwerte der Oberschwingungsströme fest. Ströme bis 75 A werden in der EN 61000-3-4/EN 61000-3-12 behandelt. Grenzwerte für Spannungsschwankungen (Flicker) werden in EN 61000-3-3 und EN 61000-3-11 fixiert. Yokogawa bietet eine Vielzahl von Messgeräten, die sich je nach Typ für so genannte Pre-ComplianceMessungen – Vorabmessungen – eignen, um bösen Überraschungen beim Compliance-Test vorzubeugen, oder aber absolut normkonforme Messungen ermöglichen, wie z. B. WT3000. Eine zusätzliche PC-Software erlaubt eine statistische Auswertung, Reportgenerierung sowie die Bestimmung von Subund Interharmonischen gemäß EN 61000-4-7. Ueff bis Phase-Phase-Spannung bis 6 kV +10 % 100 % -10 % ±10 % <90 % ... >1 % 10 ms bis 1 min ±5 % einige s <1 % >3 min 1 µs bis einige ms <3 min 1% KurzzeitSpannungs- langsame schnelle einbruch Spannungs- Spannungs- unteränderungen änderungen brechung Langzeit- Flicker zeitweilige transiente unterÜberÜberbrechung spannung spannung Definitionen zu Spannungsschwankungen und Unterbrechungen. PC Software zur Analyse von Oberschwingungsströmen. 10 ERNEUERBARE ENERGIEN Das deutsche „Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien“, auch „Erneuerbare-Energie-Gesetz“ oder kurz „EEG“ genannt, trat in seiner jetzigen Form am 1. August 2004 in Kraft. Mit diesem Gesetz verfolgt das deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit das Ziel, den Einsatz fossiler Energieträger zu senken und damit die Atmosphäre weniger mit dem klimaschädlichen Kohlendioxid zu belasten. Von Bedeutung ist die Nutzung von Geothermie, Biomasse, Wasserkraft und vor allem von Solar- und Windenergie. Eine zentrale Komponente von Photovoltaik- oder Windkraftanlagen stellt der Wechselrichter dar. Seine Aufgabe ist es, aus einer stark fluktuierenden DCEingangsleistung mit hoher Zuverlässigkeit und optimalem Wirkungsgrad einen sauberen ein- oder dreiphasigen Wechselstrom zu erzeugen. Bei der Netzeinspeisung bestehen zudem sehr hohe Anforderungen an die Vermeidung von Oberschwingungsströmen, so wie sie die Europäische Norm EN 61000-4-7 fordert. Der Yokogawa Leistungsmesser WT3000 hat sich dabei zum Referenzgerät für hochgenaue Wirkungsgradmessungen bei Herstellern und Prüfinstituten etabliert. Prinzipieller Prüfaufbau für Solarwechselrichter. Phasengenau einspeisen Sonnenschein und Wind schwanken – unvorhersehbar. Die Energie muss trotzdem zuverlässig ins Netz gelangen – phasengenau und oberschwingungsarm. Netz Solargenerator-Simulator Umrichter Stelltransformator Leistungsmesser 11 Zitat aus dem Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien: Zweck dieses Gesetzes ist es, insbesondere im Interesse des Klima-, Natur- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen, die volkswirtschaftlichen Kosten der Energieversorgung auch durch die Einbeziehung langfristiger externer Effekte zu verringern, Natur und Umwelt zu schützen, einen Beitrag zur Vermeidung von Konflikten um fossile Energieressourcen zu leisten und die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien zu fördern. Zweck dieses Gesetzes ist ferner, dazu beizutragen, den Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr 2010 auf mindestens 12,5 Prozent und bis zum Jahr 2020 auf mindestens 20 Prozent zu erhöhen. DC-Link-System Last Spannung und Frequenz schwanken mit der Rotationsgeschwindigkeit 1 4 3 2 Gleichrichter Wechselrichter, Netzfrequenz 50 oder 60 Hz Transformator Schutzschaltung Power Link AC-Link-System 5 Schutzschaltung Frequenz synchronisiert auf Netzfrequenz 50 oder 60 Hz, Spannung bis zu 700 V Last Messpunkte an einer Windkraftanlage. 7 6 Transformator Power Link Messaufgaben eines Präzisions-Leistungsmessers DC-Link-System 1 Signalform, Fluktuation von Spannung und Frequenz 2 Gleichspannungswert 3 Wechselspannungswert und Stabilität 4 Stabilität der Ausgangsspannung, Beobachtung unvorhergesehener Phänomene AC-Link-System 5 Wechselspannungswert 6 Stabilität der Ausgangsspannung 7 Spannung, Harmonische 12 PRÜFSTÄNDE UND SYSTEME Vielfach werden in Testsystemen für elektromechanische Komponenten Leistungsmessgeräte eingesetzt, um Leistungsbedarf, Wirkungsgrad und Zuverlässigkeit des Prüflings zu ermitteln. Am Beispiel für Motorprüfstände wird deutlich, worauf es hier ankommt: • Flexible analoge Eingänge für Spannungen und Ströme, z. B. 1000 V, 1000 A, bis 1 MHz • Direkter Anschluss mechanischer Sensoren z. B. für Drehmoment und Drehzahl • Variable Schnittstellen, z. B. IEEE-488, RS-232, USB, Ethernet • Höchste Zuverlässigkeit der Messgeräte für Dauerbetrieb • Zeitnaher Support für Schnittstellen und Software-Anbindungen • Kundenspezifische Lösungen für optimales Preis-/Leistungs-Verhältnis Yokogawa-Messgeräte finden sich in Prüfständen bei • AUDI • AVL • BMW Motorsport • BOSCH • Conti VDO • Deutronic • Elabo • Hochschule der Bundeswehr (Neubiberg) • John Deere • Kratzer • Lenze • Loher • Lust Antriebstechnik • Mercedes McLaren • OSRAM • Porsche • Staiger-Mohilo • VDE Offenbach • Vestas Nacelles • Visteon • Vogelsang & Benning • ZF Sachs Vielseitigkeit ist gefragt Zuverlässigkeit ist nur eine Voraussetzung. Prüfstandtauglich wird ein Messgerät durch die Schnittstellenvielfalt für Sensorik, Steuerung und Messdatenabruf. 13 Rückführbar bis zur PTB Die Kalibrierung aller Yokogawa-Messgeräte ist rückführbar auf anerkannte Standards. Die Reparatur dagegen ist häufig individuell und gelingt auch noch dort, wo Großunternehmen passen müssen. KALIBRIERUNG UND SERVICE Grundsätzlich werden alle Yokogawa-Leistungsmesser mit einem werkseitigen Kalibrierzertifikat und einer CE-Konformitätsbescheinigung ausgeliefert. Die Kalibrierung geschieht an einer Vielzahl von Messpunkten, ausgewiesen im Zertifikat; sie ist rückführbar auf nationale und internationale Standards. Das empfohlene Kalibrierintervall beträgt zwei Jahre, wobei nach Ablauf dieser Periode verschiedene Ebenen der Rekalibrierung zur Verfügung stehen: • Werkskalibrierschein; Kalibrierung rückführbar auf Normalien des DKD und der PTB • DKD-Kalibrierzertifikat gemäß DIN EN ISO/IEC 17025 (in Zusammenarbeit mit dem Kalibrierdienst der Siemens AG, Transformatorenwerk Nürnberg, und der EADS Deutschland GmbH in Manching) • PTB-Prüfschein DKD: Deutscher Kalibrierdienst PTB: Physikalisch-Technische Bundesanstalt Braunschweig Leistungsmesser-Kalibrierung bei Yokogawa MT Herrsching. 14 Wenn eine Reparatur nötig ist, dann tauscht Yokogawa in Herrsching nicht einfach nur defekte Platinen aus. Die Reparatur geht häufig bis aufs Bauteil herunter, auch wenn es die kleinsten SMDs sind. Rund 100.000 Ersatzteile lagern in der Abteilung: ICs, Transistoren, Laufwerke, Festplatten, mechanische Bauteile. So manche Rarität ist dabei, die es auf dem Markt nicht mehr gibt. Deshalb kann Yokogawa manchmal auch noch „Museumsstücke“ reparieren, von denen der Kunde sich nicht trennen mag. Prüfschein der PTB Braunschweig über ein Yokogawa-Leistungsmessgerät. SEMINARE UND SCHULUNGEN Yokogawa Measurement Technologies pflegt ständig ein Programm zur Weiterbildung – für die Teilnehmer meist kostenlos. Das Seminar „Arbeiten mit digitalen Leistungsmessern“ hat bereits viele Anwender angesprochen und mit Basiswissen sowie praktischen Messtipps versorgt. Das aktuelle Programm finden Sie auf unserer Website: http://www.yokogawa-mt.de Alternativ zu diesen Seminaren bieten wir Ihnen individuelle Schulungen an. Die Vorteile: • • • • • Schulung in entspannter und ruhiger Atmosphäre Effektives Lernen in kleinen Gruppen Individuelles Training direkt am Gerät Arbeiten an und mit Ihrer persönlichen Aufgabenstellung Erlernen der erforderlichen Grundlagen mit sofortiger praktischer Umsetzung Theorie und Praxis miteinander verbinden Yokogawa bietet ständig Seminare sowie individuelle Schulungen an. 15 PRODUKTÜBERSICHT Yokogawa pflegt ein umfangreiches Spektrum an Leistungsmessgeräten, vom einfachen Einbau-Panelmeter bis hin zum Präzisions-Leistungsanalysator. Ob für Service, Produktionsüberwachung oder Forschung & Entwicklung: ein für die Anwendung geeignetes und ins Budget passendes Gerät ist mit Sicherheit dabei. Anwendung/Modell PR300 CW120/240 WT210/230 WT500 WT1600S WT1600 WT3000 PZ4000 Schalttafel X Service X Umrichter X X X X X X X X Antriebe X X X X Beleuchtung X X X X X Vorschaltgeräte X X X X X Consumer Elektronik X X X X Automotive X X Transformatoren X X Oberschwingung X X X X X X Flicker X Transienten X PR300 Panelmeter zur Schalttafelmontage • 0,25 %, 50/60 Hz Messgeräte für alle Anwendungen – für jedes Budget. 16 • Programmierbare Verbrauchsalarme zur Energieüberwachung X X X Genauigkeitsklasse (%) WT3000 Leistungsmesser höchster Genauigkeit und Stabilität • 0,02%, DC bis 1 MHz • Standardkonforme Analysen nach IEC (optional) Forschung, Entwicklung, Prüfstand PZ4000 Leistungsanalysator mit weitem Frequenzbereich • 0,1 %, DC bis 1 MHz • Motoreingänge (Drehzahl und Drehmoment, optional) WT1600 Leistungsmesser mit Signalform- und Vektordarstellung • 0,1 %, DC bis 1 MHz • Motoreingänge (Drehzahl und Drehmoment, optional) Produktion, Qualitätssicherung WT500 Kompakter Leistungsmesser mit Signalformdarstellung • 0,15 %, DC bis 100 kHz • Oberschwingungsanalyse (optional) WT230 Kompakter dreiphasiger Leistungmesser • 0,15 %, DC bis 100 kHz • Komparator-Ausgang für Gut/Schlecht-Entscheidung (optional) • Oberschwingungsanalyse (optional) Service WT210 Preiswertes Leistungsmessgerät, einphasig • 0,15 %, DC bis 100 kHz • Vielseitige Filter- und Auswertefunktionen CW240 Tragbarer Leistungsmesser, batteriebetrieben • 0,3 %, 45 Hz bis 2,5 kHz • Oberschwingungsanalyse bis zur 50. Harmonischen Frequenzbereich 17 ZUBEHÖR Die Adaptierung von Strömen an die Leistungsmessgeräte durch zusätzliche Stromwandler wird dann erforderlich, wenn die internen Messbereiche (bis 50 A) nicht ausreichen oder z. B. Stromleiter nicht aufgetrennt werden können. Diverse Shunts, Stromzangen und Stromwandler werden den unterschiedlichsten Anforderungen an Stromstärke, Grenzfrequenz, Genauigkeit und mechanischer Ausführung gerecht. Stromwandler (Transducer) Unter Verwendung einer aktiven Magnetflusskompensation sind Wandler bis 25000 A und 1 MHz Grenzfrequenz bei ausgezeichneter Linearität verfügbar. Die Sensoren können entweder einzeln oder als komplettes, kalibriertes System mit Stromversorgung und Anpassung an die Leistungsmesser mit bis zu 6 Stromkanälen geliefert werden. Präzisionswandler nach dem Zero-Flux-Prinzip von 200 A bis 1000 A. Linearitätsfehler 10 ppm, Offsetfehler 40 ppm, Bandbreite DC bis 1 MHz. Stromzangen Für mobile und nichtstationäre Anwendungen steht eine Reihe von passiven (AC) und aktiven Zangen (AC/DC) zur Verfügung. Die Stromstärken reichen von wenigen mA bis zu 9000 A, die Grenzfrequenz von 500 Hz bis zu 100 MHz. Aktive AC/DC-Stromzange bis 150 A, Bandbreite DC bis 10 MHz. Passive AC-Stromzange bis 400 A, Bandbreite 20 Hz bis 20 kHz. Shunts Je nach Anwendung kommen preisgünstige Niederfrequenz-Shunts (DC bis 1 kHz) oder koaxiale Hochfrequenz-Shunts (DC bis 1 MHz) zum Einsatz. Entsprechend Widerstandswert und Baugröße sind Stromstärken von 15 A bis 15 kA realisierbar. 18 Sternpunkt-Adapter Bei dreiphasigen Messungen ohne Mittelpunktsleiter (z. B. Umrichterausgang) simuliert dieser aufsteckbare Adapter den fehlenden Sternpunkt und ermöglicht dadurch die DreiWattmeter/Vier-Leiter-Methode. Software Die Standardsoftware WT Viewer unterstützt alle Leistungsmesser der WT-Serie mit Online-Datentransfer über alle verfügbaren Schnittstellen (IEEE-488, RS232, USB und Ethernet). Am PC ist die Darstellung in numerischer oder grafischer Form möglich. Alle Geräteeinstellungen lassen sich über das Setup-Menü parametrieren. Für IEC-konforme Messungen und Grenzwertüberwachungen (z. B. nach EN 61000-3-2 und EN 61000-3-3) ist eine spezielle Harmonischen/ Flicker-Software verfügbar. Für anspruchsvolle Logger-Anwendungen empfiehlt sich die universelle Software MCPS, die auch die Einbindung weiterer Messgeräte, wie z. B. Yokogawa-Datenlogger für vielkanalige Temperaturmessung, gestattet. Simultane Messdatenerfassung mit dem Multi Channel Process System (MCPS) • Strom [A] • Spannung [V] • Leistung [W, VA, var] • Arbeit [+/-Wh, +/-Ah] • Frequenz [Hz] • mechanische Größen (Drehzahl, Drehmoment, Kraft) • Temperaturen • Kräfte (DMS) Numerische und grafische Messdaten auf dem PC mit WT Viewer. Gerüstet für alle Fälle Ein umfangreiches Zubehörprogramm ergänzt die Produktfamilie der Yokogawa-Leistungsmesser. Die wichtigsten Themen sind hier Spannungs- und Strom-Messbereichserweiterungen, Adapter für ein- und dreiphasige Netze sowie Software. 19 WISSENSWERTES VON A BIS Z A btastrate Leistungsmessgeräte arbeiten meist mit einer festen Abtastrate, z. B. 200 kS/s. Wegen des Prinzips der Unterabtastung ist dies kein Widerspruch zur ▶ Bandbreite, die z. B. 1 MHz betragen kann. Durch Integration über viele Perioden des Signals werden Amplituden und Phasen korrekt erfasst. Eine Ausnahme bildet der PZ4000, bei dem die Abtastrate wie bei einem Oszilloskop variabel ist. mit ihrer Flankensteilheit und den Wicklungskapazitäten der Elektromotoren gilt dies nur in Grenzen. Außerdem entsprechen die Einzelergebnisse der ▶ Zwei-WattmeterMethode nicht den Leistungen der einzelnen Phasen und lassen keine Rückschlüsse auf Unsymmetrien von Quelle und Last zu. Für Präzisionsmessungen empfiehlt sich deshalb auch im Dreileitersystem die ▶ DreiWattmeter-Methode. Drei Impedanzen erzeugen einen virtuellen Mittelpunkt oder ▶ künstlichen Sternpunkt, der den Wattmetern als Referenz dient. Das ermöglicht die Messung aller drei Phasenströme zur Beobachtung der Lastsymmetrie und der Leckströme sowie die Messung aller drei Phasenspannungen zur Beobachtung der Generatorsymmetrie. Für alle drei- und mehrphasigen Wattmeter von Yokogawa sind geeignete Sternpunkt-Adapter erhältlich. AC Engl. für Wechselanteil (Alternating Current). Amplitudengenauigkeit Der Amplitudenfehler für Spannung und Strom wird in Prozent des Messwertes plus Prozent des Messbereiches angegeben: ± (% MW + % MB). Als Messbereich ist der Effektivwert bei 100 % SinusAussteuerung anzusetzen, also z. B. 100 V oder 5 A, wie er auch am Messgerät eingestellt wird. Bei der Leistung ergibt sich der Messbereich als Produkt aus Spannungs- und Strombereich, also im obigen Beispiel zu 100 V • 5 A = 500 W. Der Fehler bei der Leistungsmessung ist jedoch nicht einfach die Summe aus Spannungs- und Stromfehler, sondern wird gesondert angegeben, da die Leistungsbereiche separat kalibriert werden. Der Amplitudenfehler ist frequenzabhängig und wird für mehrere Frequenzbänder oder durch eine Formel spezifiziert. Aronschaltung In einem Dreileitersystem hat man mehrere Möglichkeiten der Leistungsmessung. André E. Blondel, ein französischer Ingenieur, formulierte Ende des 19. Jahrhunderts das seither nach ihm benannte Theorem: Zur Leistungsmessung in einem Mehrleitersystem braucht man immer ein Wattmeter weniger, als Leitungen vorhanden sind. Die Schaltung hierzu wurde jedoch nicht nach Blondel, sondern nach Hermann Aron benannt, der 1894 den ersten Wattstundenzähler auf der Basis eines elektromagnetischen Pendels mit mechanischem Zählwerk entwickelte. So bestechend einfach die Lösung auch ist – sie setzt voraus, dass keine Leckströme oder kapazitiven Ableitströme auftreten. Bei heutigen Wechselrichtern 20 B andbreite Üblicherweise wird in der Analogtechnik die Bandbreite bei einem 3-dB-Abfall der Amplitude angegeben. In der Leistungsmesstechnik ist diese Definition jedoch nicht sinnvoll, da ein Abfall von 30 % bei Spannung und Strom bereits einen Fehler von 50 % für die Leistung bedeutet. Nützlicher ist hier die Angabe einer Leistungsbandbreite, mit der z. B. ein Fehler von 5 % bei der Grenzfrequenz eingehalten wird. Die Anforderungen sind hier wesentlich höher als z. B. bei Oszilloskopen. Da nahezu alle modernen digitalen Leistungsmesser im Spannungs- und Stromkanal direkt gekoppelt sind, werden auch die Gleichanteile (DC) erfasst. Dennoch gibt es eine untere Grenzfrequenz, bei der noch stabile Werte zu erhalten sind. Grund ist die endliche ▶ Integrationszeit, über die ▶ Effektivwerte und Leistungen berechnet werden. Blindleistung Im Gegensatz zur ▶ Wirkleistung hat die Blindleistung Q kein direktes physikalisches Äquivalent, sondern ist eine reine Rechengröße. Die Einheit ist [var]. Die übliche Formel ist: Zunächst ist Q als Resultat einer Quadratwurzel immer positiv. Man kann jedoch (mit unterschiedlichen Definitionen) Q ein Vorzeichen zuordnen, z. B. die Phasenlage zwischen Spannnung und Strom in Quadranten aufteilen. Für den sinusförmigen Fall ist folgender Ausdruck möglich: ((Formel-02)) Blondel-Theorem Verallgemeinerung der ▶ Aronschaltung für beliebige Leiterzahlen n. C rest-Faktor (Scheitelfaktor) Der Ausdruck wird in zweierlei Bedeutung verwendet. Zum einen ist der Scheitelfaktor definiert als der Quotient zwischen Spitzenwert und Effektivwert eines Signals. Bei einem reinen Sinussignal hat der Faktor den Wert 1,41, bei einem symmetrischen Rechteck den Wert 1. Stark impulsförmige oder pulsdauermodulierte Signale können bis zu Faktor 10 oder darüber haben. Die zweite Bedeutung beschreibt die Dynamik der Messeingänge des Geräts. Bei Yokogawa ist der Standardwert 3 üblich (umschaltbar auf 6), d. h. bei einem Messbereich mit 100 % Sinusaussteuerung können noch Amplitudenspitzen mit ±300 % ohne Beeinträchtigung verarbeitet werden (Beispiel: im Bereich 100 Veff werden Spitzen von ±300 V nicht abgeschnitten, im Bereich 5 Aeff sind ±15 A zulässig). Der Vorteil eines hohen Crest-Faktors ist oft die Möglichkeit, in einem kleineren Messbereich mit geringeren Fehlern zu messen. Wird der Messbereich als Spitzenwert angegeben, so hat der Crest-Faktor den Wert 1 und eine Übersteuerung ist überhaupt nicht zulässig. Wird der Crest-Faktor nicht bei 100 % Aussteuerung, sondern z. B. nur bei 20 % angegeben, so ist er zum Vergleich linear zurückzurechnen. Ein Crest-Faktor von 10 bei 20 % Aussteuerung bedeutet tatsächlich nur einen Wert von 2 bei 100 %. Anwedungen sind bei sich rasch ändernden Frequenzen wie z. B. beim Anlauf oder beim Abbremsen von Antrieben gegeben. Eine ähnliche Methode wird bei Spannungsschwankungsmessung (▶ Flicker) angewendet, allerdings hier bei relativ konstanter Frequenz. Current Transducer (CT) Siehe ▶ Stromwandler. CE (Kennzeichnung) Sie besteht aus den Buchstaben CE und weist auf die Übereinstimmung mit allen EU-Richtlinien hin, von denen das gekennzeichnete Produkt erfasst wird (▶ EN). D C Engl. für Gleichanteil (Direct Current). Drei-Wattmeter-Methode Hat man in einem dreiphasigen System auch den neutralen Leiter zur Verfügung (MP), so können die drei Einzelleistungen zu einer Summenleistung addiert werden: (Summenwirkleistung) (Summenscheinleistung) (Summenblindleistung) (Summenleistungsfaktor) Bei Fehlen oder Nichtzugänglichkeit des MP kann dieser durch einen ▶ künstlichen Sternpunkt ersetzt werden. CMV (Common Mode Voltage) Siehe ▶ Gleichtaktspannung. DSO Abkürzung für Digital-Speicheroszilloskop. Leistungsmesser mit Bildschirm können ähnlich wie ein DSO Kurvenformen anzeigen und auswerten. Weitere DSO-Funktionen sind Triggerung, Mathematik und Speicherung (▶ Transienten-Speicher). Cycle-by-Cycle-Messung Im Gegensatz zu einem festen Messintervall bzw. einer festen ▶ Integrationszeit wird bei der Cycle-by-CycleMessung die Berechnung von Parametern exakt über die Periodendauer der Grundschwingung ausgeführt. Durchsteckwandler Stromwandler, bei dem das stromführende Kabel durch eine (nicht zu öffnende) Kernöffnung gesteckt wird. Im Gegensatz dazu lässt sich bei Klappwandlern oder Stromzangen der Kern öffnen. CMRR (Common Mode Rejection Ratio) Siehe ▶ Gleichtaktunterdrückung. 21 E ffektivwert Der Effektivwert ist eng an den Begriff der ▶ Wirkleistung angelehnt. Man definiert den Effektivwert von Spannung oder Strom dergestalt, dass der Effektivwert eines Wechselsignals beliebiger Kurvenform die gleiche thermische Leistung an einem rein ohmschen Widerstand wie eine numerisch identische Gleichgröße hervorruft. Beispiel: Ueff = 1 V ruft an einem ohmschen Widerstand von 1 Ω die gleiche Leistung wie UDC = 1 V, nämlich 1 W hervor. Die allgemeingültigen Formeln für die Effektivwerte von Spannung und Strom lauten: ((Formel-07)) ((Formel-08)) Für die Integrationszeit T und die technische Realisierung mit AD-Wandlern gilt das unter ▶ Wirkleistung gesagte. Gelegentlich ist auch von einem „wahren“ Effektivwert (engl. TRMS = True Root Mean Square) die Rede. Damit ist gemeint, dass auch der Gleichanteil (▶ DC) berücksichtigt wird. In der Leistungsmesstechnik ist das aber ohnehin der Regelfall. Bei den meisten Geräten lässt sich der Gleichanteil (DC) und der Wechselanteil (▶ AC) rein rechnerisch ermitteln. Eingangsimpedanz Sowohl Spannungs- als auch Stromeingang besitzen eine gewisse Eingangsimpedanz. Im Idealfall wäre die Impedanz auf der Spannungsseite unendlich hoch, die auf der Stromseite gleich Null. Die tatsächlichen Verhältnisse liegen je nach Messbereich bei ca. 1 MΩ bis 10 MΩ auf der Spannungsseite und 1 mΩ bis 1 Ω auf der Stromseite. Dazu kommen noch parasitäre Streukapazitäten mit ca. 5 pF bis 30 pF. Für hochgenaue Messungen < 0,1 % kann es angeraten sein, den ▶ Eigenverbrauch dieser Impedanzen zu kompensieren. Eigenverbrauch Bedingt durch die endliche ▶ Eingangsimpedanz der Spannungs- und Stromeingänge ergibt sich durch den ohmschen Anteil ein geringfügiger Eigenverbrauch. Bei hochgenauen ▶ Wirkungsgradmessungen kann dies jedoch störend sein. Z. B. würde ein Eingangswiderstand von 1 MΩ bei 1000 V bereits 1 W Verlustleistung bedeuten, 30 A Strom an einem ▶ Shunt von 5 mΩ würden 4,5 W hervorrufen. Präzisionsleistungsmesser der obersten Klasse besitzen deshalb eine Kompensationsmöglichkeit des Eigenverbrauchs. 22 Energiemessung Integriert man die ▶ Wirkleistung über die Zeit, so erhält man den Energieinhalt dieses Intervalls. Die physikalische Einheit ist Wattstunden [Wh] oder Joule [J]. Diese Funktion ist vergleichbar mit der eines Elektrizitätszählers. Rein rechnerisch kann man auch Schein- und Blindleistung integrieren mit den Einheiten [VAh] und [varh]. Mehr praktische Bedeutung hat jedoch die Integration des Stroms zur ▶ Ladungsmessung. EN (Europäische Norm) Im europäischen Wirtschaftsraum regeln zahlreiche Normen mit technischen Vorschriften und Grenzwerten den Warenfluss (▶ CE-Kennzeichnung). Für elektronische Geräte und speziell Leistungsmessung sind besonders wichtig: EN 61010-1 EN 61326 EN 61000-3-2 EN 61000-3-3 Sicherheitsstandards EMV Emission und Immunität Oberschwingungsströme Netzspannungsschwankung und Flicker F FT (Fast Fourier Transformation) Da durch die AD-Wandlung der Zeitverlauf von Spannung und Strom digitalisiert vorliegt, kann durch eine diskrete Fourier-Transformation (DFT, eine Sonderform der FFT) das jeweilige Spektrum berechnet werden. Die FFT ist Ausgangspunkt für die ▶ Oberschwingungsanalyse (Harmonischen-Analyse). Filter Obwohl zunächst eine möglichst hohe ▶ Bandbreite des Leistungsmessers das Entwicklungsziel ist, kann es sinnvoll sein, die Bandbreite durch Tiefpassfilter zu begrenzen. Dies ist z. B. bei der Unterdrückung der Modulationsfrequenzen bei ▶ Umrichtern der Fall. Im allgemeinen sind verschiedene Eckfrequenzen einstellbar. Bei der ▶ FFT sollen Filter Aliasing-Effekte unterdrücken. Ein separat schaltbares Filter befindet sich vor dem ▶ Frequenzzähler, um aus einem komplexen Signalgemisch die Grundschwingung herauszufiltern. Flicker Messung und statistische Auswertung von Spannungsschwankungen. Durch die Impedanz des Netzes werden bei Leistungsschwankungen des Verbrauchers Netzrückwirkungen erzeugt. Details dazu regeln die EN 61000-3-3 und weitere ▶ EN-Normen. Formfaktor Siehe ▶ Mittelwertgleichrichtung Frequenzzähler Bedingt durch das Abtastverfahren besitzen Leistungsmesser einen oder mehrere separate Frequenzzähler, um eine hohe Frequenzauflösung zu erzielen. Die Frequenzmessung kann für beliebige Spannungen und Ströme eingesetzt werden. Ggf. ist das Zuschalten von ▶ Filtern erforderlich. G leichtaktspannung (max.) Maximal zulässiges Potential an Spannungs- und Stromeingängen gegenüber Gehäusemasse. Ein typischer Wert ist 1000 Veff bei 50/60 Hz. Gleichtaktunterdrückung Einfluss der ▶ Gleichtaktspannung auf die Messgenauigkeit. Die Angabe erfolgt prozentual oder in Dezibel bezogen auf den Messbereich. Der Wert ist frequenzabhängig und beträgt typischerweise 0,01 % (-80 dB) des Bereichs bei 50/60 Hz. Die Gleichtaktunterdrückung bei höheren Frequenzen wird maßgeblich durch kapazitive Ableitströme beeinflusst. H armonischen-Analyse Siehe ▶ Oberschwingungsanalyse. I mpedanz Als abgeleitete Rechengrößen kann ein Leistungsmesser meist auch Impedanzen bzw. deren Kehrwerte (Leitwerte) bestimmen. Folgende Größen sind gebräuchlich: (Scheinimpedanz) (Wirkimpedanz) Interessant ist auch die Messung des Gleichstromwiderstands selbst bei überlagertem Wechselstrom über die Formel ((Formel-12)) Für die Messung selbst ist noch die ▶ Eingangsimpedanz des Leistungsmessers wichtig, um das Messobjekt möglichst gering zu belasten. Integrationszeit Für die Berechnung der Leistung oder von Effektivwerten muss stets über eine gewisse Periode T integriert (gemittelt) werden. Minimum ist eine Periodendauer der Grundschwingung, in der Praxis werden ganzzahlige Vielfache davon angewendet, um für stabilere Messwerte zu sorgen. Die ▶ Messfolge (Update Rate) des Leistungsmessers kann nie kürzer als die Integrationszeit sein. Ist die Integrationszeit identisch mit der Messfolge, so entstehen keine Totzeiten, und man spricht von einer „nichtlückenden“ Messung. Eine zweite Bedeutung hat die Integrationszeit bei der numerischen Integration von Leistung (▶ Energiemessung) oder Strom (▶ Ladungsmessung). Hier kann die Integrationszeit bis zu mehreren Stunden oder Tagen reichen. K alibrierung Zur Aufrechterhaltung und Nachweisbarkeit der Genauigkeit eines Leistungsmessers ist eine Kalibrierung in bestimmten Zeitabständen nötig. Die Ebene des Zertifikats (Werk/DKD/PTB) und die Kalibrierintervalle bestimmt der Anwender durch seine Erfordernisse. Der Hersteller kann jedoch Kalibrierintervalle empfehlen, z. B. 24 Monate. Künstlicher Sternpunkt Fehlt in einem dreiphasigen System der neutrale Leiter (MP) oder ist dieser nicht oder sehr schwer zugänglich, so kann man unter Verwendung eines künstlichen Sternpunkts dennoch die ▶ Drei-Wattmeter-Methode anwenden. Der künstliche Sternpunkt ist im Wesentlichen ein eng toleriertes und spannungsfestes RC-Symmetrierglied, das auf die Spannungseingänge des Leistungsmessers aufgesteckt wird. (Blindimpedanz) 23 L adungsmessung Integriert man den Strom über die Zeit, so erhält man die Ladung dieses Intervalles. Die physikalische Einheit ist [Ah]. Handelt es sich um DC-Ströme, so haben diese Ströme und die Ladung auch ein Vorzeichen. Man kann dadurch bei Akkus und Batterien Ladung und Entladung unterscheiden und eine Ladungsbilanz ziehen. Leistungsfaktor Im allgemeinen Fall ist der Leistungsfaktor λ (engl. Power Factor, PF) definiert als der Quotient aus ▶ Wirkleistung P und ▶ Scheinleistung S. Die Formel λ = P/S ist kurvenformunabhängig und gilt breitbandig. Im besonderen Fall von Sinusspannung und Sinusstrom gleicher Frequenz kann man λ = cos φ setzen (Verschiebungsfaktor), wobei φ der Phasenwinkel zwischen Spannung und Strom ist. M essfehler Die Amplitudengenauigkeit für Spannung und Strom wird in % vom Messwert (MW) + % vom Messbereich (MB) angegeben. Bei der Leistung ist für den MB das Produkt aus MB Spannung und MB Strom einzusetzen. % v. MW: Messwertfehler oder Linearität % v. MB: Messbereichsfehler oder Offset Je nach Aussteuerung des Messbereichs geht der Offset unterschiedlich stark in den Gesamtfehler ein. Beispiel: Die Angabe ±(0,1 % MW + 0,1 % MB) bedeutet bei 100 % Aussteuerung einen Fehler von ±0,2 %, bei nur 10 % Aussteuerung dagegen ±1,1 % Fehler bezogen auf den Messwert. Abhängig vom Hersteller kann der Messbereich als Spitzenwert oder Effektivwert mit definiertem Crestfaktor (z. B. CF = 3) angegeben sein. Beispiel: Hersteller Y gibt seinen Fehler als ±(0,1 % MW + 0,1 % MB) an, wobei der MB als Effektivwert einzusetzen ist. Hersteller Z gibt seinen Fehler als ±(0,1 % MW + 0,05 % MB) an, wobei der MB als Spitzenwert einzusetzen ist. Welches Gerät ist bei gleichem CF der Bereiche und z.B. 50 % Aussteuerung genauer spezifiziert? Für Y ergibt sich ±(0,1 % + 0,2 %) = ±0,3 %, für Z ergibt sich ±(0,1 % + 0,1 % x 3) = ±0,4 %. 24 Für die Wirkleistungsmessung wichtig ist noch die Angabe des ▶ Phasenwinkelfehlers, der den zeitlichen Versatz zwischen Spannung und Strom beschreibt (auch cos φ = 0 Fehler genannt). Alle Fehlerangaben sind i. A. frequenzabhängig, was in Tabellenform oder durch eine Formel ausgedrückt werden kann. Messfolge (engl. Update Rate) Die Messfolge kann nur gleich oder größer als die ▶ Integrationszeit sein. Der technisch gebräuchliche Bereich ist einstellbar von 50 ms (20 Messungen pro Sekunde) bis zu 20 s. Eine Ausnahme bildet die ▶ Cycle-by-Cycle-Messung, bei der auch Zeiten < 1 ms auftreten können. Zur Messung extrem niedriger Frequenzen < 0,1 Hz kann durch ▶ Mittelwertbildung oder ▶ Integration die Messdauer praktisch beliebig verlängert werden. Messwertspeicher (engl. Memory) Speichereinrichtung zur vorübergehenden oder permanenten Ablage von Messwerten. Je nach Gerätetyp kommen interne oder externe Speichermedien zum Einsatz (RAM, Festplatte, Flash-Karten, USB-Speicher, Netzlaufwerke, usw.). Besondere Bedeutung hat ein ▶ Transientenspeicher, der die direkten Abtastwerte von Spannung und Strom enthält. Mittelwertbildung (engl. Averaging, AVG) Zur Erreichung einer höheren Stabilität bei schwankenden Messwerten können verschiedene Arten der Mittelwertbildung aktiviert werden. Man unterscheidet zwischen linearer (ungewichteter) und exponentieller (gewichteter) Mittelwertbildung. Dabei lassen sich diverse Parameter optimieren. Die Wirkung ist vergleichbar einer viskosen Dämpfung bei analogen Zeigerinstrumenten. Mittelwertgleichrichtung Statt des ▶ Effektivwertes von Spannung und Strom wird gelegentlich auch der gleichgerichtete Mittelwert benutzt. Die Formeln lauten: ((Formel-13)) ((Formel-14)) Besondere Bedeutung hat bei magnetischen Vorgängen, da die Integration der induzierten Spannung den magnetischen Fluss B liefert. Der Quotient Ueff/ bzw. Ieff/ wird auch ▶ Formfaktor genannt. Für einen reinen Sinus hat er den Wert 1,11. Von einer sinuskalibrierten Mittelwertgleichrichtung spricht man bei den Ausdrücken Umean = 1,11 • bzw. Imean = 1,11 • . Der Formfaktor geht ein in die Formel für die korrigierte magnetische Verlustleistung Pc. Motoreingänge Sammelbegriff für zusätzliche Sensoreingänge am Leistungsmesser. Meist ist hier ein Analog- und/oder Puls-Eingang für Drehzahl (f) und Drehmoment (M) vorhanden, um die mechanische Leistung Pm eines Motors zu messen: ((Formel-17)) Die Einheit ist [Nm/s] = [W]. Man kann deshalb mechanische und elektrische Leistung direkt in Beziehung setzen und z. B. den mechanischelektrischen ▶ Wirkungsgrad bestimmen. N ullflussprinzip Aktive Stromwandler verwenden meist im magnetischen Kern eine Kompensation, die den Gesamtfluss zu Null macht. Die Stärke des Kompensationsstroms ist direkt proportional zum (wesentlich höheren) Primärstrom. Ein Sensor (z. B. Hall-Element oder ähnlich) wird als Nulldetektor im Rückkopplungszweig verwendet. Die Nullflusswandler weisen eine hohe Bandbreite (DC bis 1 MHz), beste Linearität und geringe Offsetfehler auf. O berschwingungsanalyse (Harmonischen-Analyse) Ausgehend von der ▶ FFT wird ein Wechselstromparameter in Frequenzkomponenten hinsichtlich Grundschwingung und ganzzahlige Oberschwingungen (Harmonische) zerlegt. Man unterscheidet gerade und ungerade Oberschwingungen. Beispiel: Bei 50 Hz Grundschwingung sind 100 Hz, 200 Hz, usw. geradzahlige, dagegen 150 Hz, 250 Hz, usw. ungeradzahlige Harmonische. Diese werden dann einfach durchnummeriert. In der Praxis spielen 3., 5., 7. und 9. Oberschwingung die wichtigste Rolle. Die Darstellung erfolgt als Parameterliste oder grafisch als Balkendiagramm. Neuerdings sind auch Subharmonische und Interharmonische (nicht ganzzahlig) von Bedeutung. Die Harmonischen lassen sich zu aussagekräftigen Kenndaten wie Klirrfaktor, Klirrleistung etc. umrechnen. Große kommerzielle Bedeutung haben Stromoberschwingungen, da es hier für eine Reihe von Produkten gesetzlich geregelte Grenzwerte gibt (▶ EN-Normen, ▶ CE-Kennzeichnung). P hasenwinkelfehler Bei der ▶ Wirkleistungsmessung geht in die Messung direkt der Winkel zwischen Spannung und Strom ein. Ein Eigenwinkelfehler des Messgeräts verfälscht die Phasenlage und führt zu Fehlmessungen. Ein Phasenwinkelfehler kann durch schlechten Phasengleichlauf im Analogteil, nicht synchrone Abtastung oder durch vorgeschaltete Wandler hervorgerufen werden. Da die eigentliche Ursache ein Laufzeitunterschied ist, steigt der Phasenwinkelfehler mit zunehmender Frequenz an. Die Fehlerrechnung zeigt, dass der Phasenwinkelfehler um so kritischer ist, je näher Spannung und Strom bei 90° Phasenverschiebung (▶ Leistungsfaktor λ = 0) liegen. Die Fehlerangabe erfolgt frequenzabhängig direkt in Winkeleinheiten oder als prozentualer Wert der ▶ Scheinleistung S bei λ = 0. Für alle anderen Fälle 0 < λ < 1 lässt sich der zusätzliche Fehler aus einer Formel bestimmen. Besondere Bedeutung hat der Phasenwinkelfehler bei nahezu rein kapazitiven oder induktiven Blindströmen, wie z. B. Leerlaufverlusten bei Transformatoren. In besonderen Fällen kann mit einer Kompensationsrechnung der Einfluss des Phasenwinkelfehlers vermindert werden. R MS (engl. Root Mean Square) Siehe ▶ Effektivwert. 25 S cheinleistung Im Gegensatz zur ▶ Wirkleistung hat die Scheinleistung S kein direktes physikalisches Äquivalent, sondern ist eine reine Rechengröße. Die Einheit ist [VA]. Es gibt verschiedene Definitionen, deshalb ist es durchaus möglich, dass unterschiedliche Messgeräte auch eine unterschiedliche Scheinleistung anzeigen. Die gebräuchlichste Definition ist: ((Formel-18)) Für den sinusförmigen Fall kann man aussagen, dass S den Maximalwert von P bei nicht vorhandener Phasenverschiebung φ angibt, da hier die Formel ((Formel-18a)) mit der Annahme cos φ = 1 gilt. Ebenfalls für sinusförmige Verhältnisse gilt: (Leistungsdreieck) Shunt (-Widerstand) Engl. Bezeichnung für Messwiderstand zur Strommessung. Nahezu alle heutigen Leistungsmesser verwenden für die direkten Stromeingänge Shunt-Widerstände für bis zu ca. 50 A. Der Vorteil gegenüber früheren transformatorischen Wandlern liegt in der hohen Bandbreite (> 1 MHz), der DC-Ankopplung und der kleinen Bauform. Die Anforderungen an diese Komponenten sind jedoch sehr hoch (geringste Induktivität, langzeit- und temperaturstabil, überlastsicher). Es werden planare und koaxiale Bauformen in Vierleitertechnik eingesetzt. Bei Strömen über 50 A ist die Integration in das Messgerät wegen des Platzbedarfs und der Wärmeentwicklung schwierig. Hier empfehlen sich dann externe Shunts oder ▶ Stromwandler (Transducer). Skalierung Bei der Verwendung von Spannungs- und/oder Stromwandlern muss zur dimensionsrichtigen Anzeige der Wandlerfaktor berücksichtigt werden. Die multiplikativen Werte können auch zur Umrechnung in andere Einheiten verwendet werden. Stromwandler (engl. Current Transducer, CT) Passiver oder aktiver Wandler, der einen hohen Primärstrom in einen bequemer messbaren Sekundärstrom wandelt, z. B. mit einem Wandlerverhältnis 1000:1. Siehe dazu auch ▶ Nullflussprinzip. 26 T emperatureinfluss In den allgemeinen Spezifikationen wird der Einfluss der Umgebungstemperatur auf die Messgenauigkeit angegeben. Üblich bei Yokogawa ist z. B. ein Bereich von 18 °C bis 28 °C, in dem die Spezifikationen ohne Zusatzfehler gelten. Außerhalb dieses Temperaturbereichs ist zwar eine Messung möglich, aber es muss ein zusätzlicher Temperaturkoeffizient von 0,01 % bis 0,03 % pro °C eingerechnet werden. Manche Hersteller spezifizieren einen sehr engen Temperaturbereich von 23±0,5 °C oder weniger bei den Genauigkeitsangaben, so dass hier stets ca. 0,2 % Zusatzfehler für einen sinnvollen praktischen Einsatz addiert werden müssen. Transducer Siehe ▶ Stromwandler. Transienten (-Speicher) Messwertspeicher wie bei einem DigitalSpeicheroszilloskop (DSO), der die unmittelbaren Abtastwerte von Spannnung und Strom (und ggf. weiterer Messgrößen) enthält. Siehe dazu ▶ DSO. Trendfunktion Auch Recorder- oder Plot-Funktion genannte Eigenschaft, den zeitlichen Verlauf eines oder mehrerer Parameter grafisch über der Zeitachse anzuzeigen. Hilfreich bei der Langzeitmessung und Aufzeichnung. U pdate Rate Siehe ▶ Messfolge. USB Schnittstelle für Peripheriegeräte, Speichermedien und PC-Ankopplung. V ektordarstellung Darstellung der Grundschwingung von Spannung und Strom in Polarkoordinaten. Die Länge der Vektoren entspricht der Amplitude, die Winkel zwischen den Vektoren zeigen die Phasenverhältnisse. Voltage Transformer (VT) Wandler oder Tastköpfe, die vor den Spannungseingang des Leistungsmessers geschaltet werden (▶ Skalierung). W irkleistung Die Wirkleistung ist der zentrale Begriff der Leistungsmesstechnik. Nur ihr kann ein physikalisches Phänomen, z. B. thermische Erwärmung oder Verrichtung von Arbeit pro Zeiteinheit zugeordnet werden. Die physikalische Einheit lautet Watt [W]. Die fundamentale und allgemeingültige Formel für die elektrische Wirkleistung lautet: ((Formel-20)) Die Rechenvorschrift besagt also: Man multipliziere die Augenblickswerte der Spannung u(t) mit denen des Stroms i(t) und bilde den zeitlichen Mittelwert (Integration) über eine „gewisse“ Zeit T. Bei periodischen Funktionen ist die Integrationszeit T leicht zu bestimmen (oder ein ganzzahliges Vielfaches davon). Bei nichtperiodischen Signalen, sich rasch ändernden Frequenzen (Periodendauern) oder modulierten/rauschförmigen Signalen müssen für T vom Messgerät bzw. Anwender sinnvolle Werte gefunden werden. Das Ergebnis für P kann positiv oder negativ sein, was die Richtung des Energieflusses (Leistungsabgabe oder Leistungsaufnahme) anzeigt. Bei digitalen Leistungsmessgeräten werden u(t) und i(t) in Amplituden- und Zeitachse durch AD-Wandler diskretisiert. Die Integration geht dann in eine einfache Summation und Normalisierung der Abtastwerte über. Y okogawa Renommierter Messgerätehersteller mit Hauptsitz in Tokyo, Japan. Weltweit ca. 19.000 Mitarbeiter, gegründet 1916. Z ero-Flux Prinzip Siehe ▶ Nullflussprinzip. Zwei-Wattmeter-Methode Siehe dazu ▶ Aronschaltung. Sonderfall des ▶ Blondel-Theorems für Anzahl der Leitungen n = 3. Wirkungsgrad (engl. Efficiency) Die Optimierung von Wirkungsgraden ist eine der ökologisch und ökonomisch vorrangigen Aufgaben der Leistungmesstechnik. Generell ist der Wirkungsgrad als Quotient zwischen abgegebener und aufgenommener (Wirk-) Leistung definiert. Die dimensionslose Zahl, ggf. normiert auf 100 %, wird mit dem griechischen Buchstaben η (Eta) bezeichnet. Man kann z. B. bei Umrichtern und Vorschaltgeräten einen elektrisch-elektrischen oder bei Motoren einen elektrisch-mechanischen Wirkungsgrad berechnen, z. B. ηel-el = Paus/Pein • 100 %. Wichtig bei instationären Verhältnissen ist die simultane Messung der beiden Leistungen in identischen Zeitintervallen. Für höchste Genauigkeit kann in einer komplexeren Formel auch der ▶ Eigenverbrauch des Leistungsmessers berücksichtigt werden. 27 Vertriebszentrale Deutschland YOKOGAWA Measurement Technologies GmbH Gewerbestr.17 D-82211 Herrsching Tel. 0 81 52 / 93 10 - 0 Fax 0 81 52 / 93 10 60 eMail: [email protected] www.yokogawa-mt.de Unser Service- & Support Center Für technische Anfragen: 0 81 52 / 93 10 - 93 Für Reparatur & Kalibrierung: 0 81 52 / 93 10 - 43 eMail: [email protected] Sie erreichen uns von: Mo. - Fr. 9 - 12 Uhr Mo. - Do. 14 - 16 Uhr Unsere Verkaufs-Niederlassungen: Vertriebsbüro Hamburg/Hannover Herr Andreas Oelke Klosterweg 25 a 23617 Stockelsdorf Tel. 04 51 / 499 82 82 eMail: [email protected] Vertriebsbüro Hanau Herr Michael M.-Wachter Am Konschloh 13 63691 Ranstadt Tel. 0 60 41 / 82 04 50 eMail: [email protected] Vertriebsbüro Aschaffenburg Herr Rainer Becker Albert-Schweitzer-Str. 4 63801 Kleinostheim Tel. 0 60 27 / 46 48 23 eMail: [email protected] Vertriebsbüro Berlin Herr Ulrich Herrmann Margaretenstr. 13 A 12203 Berlin Tel. 0 30 / 84 10 95 13 eMail: [email protected] Vertriebsbüro Mönchengladbach Herr Jürgen Koerver Sandstr. 28 41189 Mönchengladbach Tel. 0 21 66 / 55 19 29 eMail: [email protected] Vertriebsbüro München Herr Klaus Thalheimer Leonhardistr. 34 86916 Kaufering Tel. 0 81 91 / 428 48 58 eMail: [email protected] Vertriebsbüro Dresden Herr Dietmar Gulich Altreick 15 01237 Dresden Tel. 03 51 / 2 81 56 68 eMail: [email protected] Vertriebsbüro Dortmund Herr Jürgen Hillebrand Lanstroper Str. 46 44532 Lünen Tel. 0 23 06 / 37 09 73 eMail: [email protected] Handelsvertretung Stuttgart Ingenieur-Büro J. J. Steck Hebelstr. 10 75223 Niefern Tel. 0 72 33 / 95 96 0 eMail: [email protected] Distributor: ÖSTERREICH nbn Elektronik Handelsgesellschaft m.b.H. Riesstrasse 146 A-8010 Graz Tel. +43 (0) 316 / 40 28 05 Fax +43 (0) 316 / 40 25 06 eMail: [email protected] www.nbn.at YOKOGAWA ist mit über 18 Produktionsstätten, 81 Konzerngesellschaften und mehr als 650 Vertriebsund Engineering-Büros weltweit vertreten. Seit der Gründung 1915 in Tokyo zählt der Konzern - mit seinen heute ca. 19.000 Mitarbeitern und einem jährlichen Umsatz von über 3 Mrd. Euro - zu einem der innovativsten Unternehmen im globalen Hightech-Markt für Test und Messtechnik. Die YOKOGAWA Measurement Technologies GmbH mit Sitz in Herrsching (bei München) bietet ein breites Spektrum an elektronischer und optischer Test und Messtechnik für die Branchen: Erneuerbare Energien, Elektrotechnik, Elektronik Industrie, Antriebstechnik, Automotive, Mobilfunk, optische Übertragungstechnik, Laserindustrie und Photonik sowie für die Bereiche Forschung und Entwicklung. Neun Außenbüros, verteilt über ganz Deutschland, garantieren Kundennähe und eine kompetente Beratung und Betreuung vor Ort. © 2008 YOKOGAWA Measurement Technologies GmbH, Änderungen vorbehalten. Printed in Germany, 3.2008 / 6.0 / DK / Version 1