Burgunderhof Familie Renn Am Sonnenbühl 70 88709 Hagnau
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Burgunderhof Familie Renn Am Sonnenbühl 70 88709 Hagnau Geisenheimerstraße 26 65385 Rüdesheim 06722 943779 [email protected] Rüdesheim, 5. November 2000 Liebe Familie Renn Seit einem halben Monat bin ich wieder an der Fachhochschule in Geisenheim. Seitdem war und ist immer noch viel nachzuholen und zu lernen. Nachdem ich mich jetzt wieder eingelebt habe, möchte ich Ihnen ein wenig von meinem Aufenthalt in Michigan erzählen. Am 17. Juli sind Maik und ich von Stuttgart über Paris und Chicago nach Traverse City geflogen, wo wir am späten Abend angekommen sind. Liz Berger (leitet das Büro von Chateau Chantal) hat mich am Flughafen abgeholt und mich in meine Unterkunft gebracht. Während meiner Zeit in Traverse City habe ich im dortigen College (Northwestern Michigan College) gewohnt. Es hat mir sehr gut gefallen. Durch meine Unterkunft im College hatte ich die Chance das amerikanische Studentenleben, wie auch viele nette Leute kennenzulernen und an Vorlesungen, Vorträgen und Diskussionen teilzunehmen. Meine Arbeit auf Chateau Chantal war, zu meiner Freude, sehr abwechslungsreich. Im Juli und am Anfang von August habe ich im “Tasting-Room” gearbeitet. Meine Aufgaben umfaßten: Verkaufsregale füllen, Wein verkaufen, Ein- und Ausgänge der Produkte datieren, Führungen durch das Weingut mit Interessierten machen und dabei erklären wie Wein entsteht, im Verkostungsraum Wein ausschenken und vielen Personen erklären wie man Wein am Besten probiert. Es hat mir sehr viel Spass gemacht und es war sehr interessant zu sehen welchen kulturellen Stand Wein in einem anderen Land hat. Auffällig war vor allem, daß eher die Frauen Wein trinken und “kennen” als die Männer und es noch genügend Erwachsene gibt die noch nie Wein in Ihrem Leben getrunken haben. Die meisten Weingüter sind sehr jung und ein 25 jähriges Weingut ist eines der ältesten. Die Weinbranche ist in diesem Gebiet jetzt etwas neues und total “in”. Viele Besucher im Tasting-Room waren Touristen, die in Ihren Ferien sehen wollten, wo und wie Wein hergestellt und probiert wird. August, September und Oktober habe ich im Tasting-Room, im Weinberg und ab und zu im Keller gearbeitet. Alle anfallenden Arbeiten im Weinberg waren mir bekannt, aber es hat mir trotzdem sehr gefallen. Mit mir im Weinberg haben Mexikaner gearbeitet und es war ein sehr fröhliches Arbeitsklima. Mein Chef im Agrarbereich, Richard, hat nie etwas über Wein studiert oder in einer Lehre praktisch erlernt. Er war früher Bauer, wie viele in der Weinbranche in dieser Gegend auch, versteht aber sehr viel von seinem Job und somit hatten wir immer interessante Gespräche und Diskussionen. Es war ein guter Erfahrungsaustausch. Meine Ansprechperson und mein Chef im Keller war Marc Johnson. Er ist Amerikaner, hat aber in Geisenheim studiert. Er hat mir die Chance gegeben soviel zu lernen wie ich wollte, hat mich überall miteinbezogen und mich mitgenommen zu einem Weinseminar, Weinmeetings und zu einem Besuch der Michigan State University’s Lehrabteilung für Brandy und Wein. An meinen freien Tagen habe ich andere Weingüter besucht, wie auch Chicago besichtigt. In der zweiten Oktoberwoche wurde dann mit der Lese begonnen und ich bin sehr glücklich darüber wenigstens einen Teil der Lese miterlebt zu haben. Während meines Aufenthaltes habe ich viele Freunde gefunden, zu denen ich auch hier Kontakt habe und hoffe es bleibt dabei. Alle Leute waren sehr offen, freundlich und hilfsbereit zu mir. Auf Chateau Chantal war noch ein Praktikant von Ohio State, JeanCharles aus Frankreich. Er hat seine Ausbildung beendet, macht jetzt ein Praktikum in Michigan und wird dann zuhause im Betrieb arbeiten. Wir haben beide im College gelebt und konnten somit zusammen zum Weingut fahren, unsere Erfahrungen und täglichen Erlebnisse austauschen. Die Zeit ist viel zu schnell rumgegangen und ich hatte eine unvergeßliche, interessante und lehrreiche Zeit. Es gibt noch vieles mehr zuberichten. Wenn ich mal wieder am Bodensee bin, möchte ich gerne vorbeikommen und Ihnen meine Bilder zeigen und mehr erzählen. Ihnen nochmals vielen herzlichen Dank! Alles Liebe Ihre Inga Funke