Zeitschrift Aktiv mit Rheuma

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Zeitschrift Aktiv mit Rheuma
Aktiv mit Rheuma ‫ ׀‬2
Aktiv mit Rheuma ‫ ׀‬3
Apotheken-App und
Apothekenruf 1455
24-Stunden Informationsservice
in ganz Österreich
Gerade in Notfällen ist die rasche
Arzneimittelversorgung wichtig. Mit
dem Apotheken-Ruf 1455 und der
Apo-App können Sie sich daher auch
in der Nacht und am Wochenende
innerhalb kürzester Zeit über Ihre
einzunehmenden Medikamente informieren oder die nächste dienstbereite
Apotheke ausfindig machen – rund
um die Uhr und 365 Tage im Jahr!
Unter der Telefonnummer 1455 erhält jeder Anrufer zum Ortstarif
rasch und unbürokratisch Auskunft
über die nächstgelegene dienstbereite Apotheke - auf Wunsch sogar
mit Wegbeschreibung. Der Apothekenruf bietet darüber hinaus Zugang zu Arzneimittelinformationen:
Alle Anrufer erhalten über den Apothekenruf kompetente Antworten
auf pharmazeutische Fragen direkt
von der Apothekerin oder dem Apotheker. Der Apothekenruf ist rund
um die Uhr, 24 Stunden, 365 Tage
lang erreichbar.
einen Überblick über die einzunehmenden Arzneimittel und die
wichtigsten Gesundheitswerte.
Im Bereich „Medikamenten-Info“
können User alle wichtigen Informationen zu Arzneimitteln, Nahrungsergänzungsmitteln oder Erste
Hilfe-Produkten abrufen. Insgesamt
sind an die 70.000 Artikel in die App
eingespielt!
Eine Apothekensuche überall und
jederzeit funktioniert ebenfalls ganz
einfach. Die App zeigt, welche Apotheke geöffnet hat und vor allem,
welche in der Nacht, an Feiertagen
oder an den Wochenenden Bereitschaftsdienst versieht. Die Apo-App
kann im App Store unter „Apotheken und Medikamente“ kostenlos
heruntergeladen werden.
Die Apo-App
Die Apo-App der Österreichischen
Apothekerkammer bietet neben
der beliebten Apothekensuche
Der Vorstand der Österreichischen Rheumaliga wünscht allen Mitgliedern, Freunden, Partnern und
Editorial 2/2015
Liebe Mitglieder,
liebe Leserin, lieber Leser!
Der Winter beginnt und damit für
viele die „stillste Zeit“ des Jahres,
wenngleich nicht für alle Rheumatiker die kalte, feuchte Jahreszeit für ihr Krankheitsbild ideal
ist. Ich hoffe aber, dass auch für
diese voraussichtlich gestresste
Zeit Raum für etwas Muße und
Entspannung bleibt. Mit der aktuellen Ausgabe „Aktiv mit Rheuma“
steht Ihnen ein Lesestoff mit
spannenden Beiträgen zur Verfügung, der zu Ihrem Wohlbefinden
und zur Ablenkung beitragen möge!
unsere Mitglieder Anfang des Jahres über den „Rheumaliga Online Coach“ brieflich informieren.
Der Verein „Allianz Chronischer
Schmerz“ - auch die ÖRL zählt
mit allen Selbsthilfegruppen zu
der innovativen Plattform - hat die
„Goldene Dolores“ in einem feierlichen Rahmen in Wien vergeben.
Ich freue mich sehr, dass wir ab
Dezember eine Image Broschüre
auflegen können. Ein sehr professionelles Exemplar, welches auch
junge Rheumatiker, neue Partner
und Sponsoren ansprechen soll.
Die „Tiroler Rheumaschule“ wurde
in Innsbruck vorgestellt, ein Projekt, welches ich mir seitens der
ÖRL flächendecken für ganz Österreich wünschen würde. Den
Organisatoren sei gedankt, ich
wünsche allen viel Erfolg. Dazu gehört aber auch, dass dieses exzellente empfehlenswerte Angebot von
Betroffenen angenommen wird.
Neue Projekte und Informationstage werden auch im kommenden
Jahr unseren Mitgliedern und Interessierten zur Verfügung stehen.
Die ÖRL entzieht sich auch nicht
der modernen Kommunikation. Ab
Mitte Dezember steht für unsere
Mitglieder kostenlos ein digitaler
webbasierter Begleiter mit vielen
Tools zur Verfügung. Wir werden
Ich möchte Ihnen für die bevorstehenden Feiertage eine stressfeie und angenehme Zeit, frohe
Festtage und für das kommende
neue Jahr alles Gute sowie vor
allem viel Gesundheit wünschen.
Ihre Gertraud Schaffer
Präsidentin ÖRL
Sponsoren eine besinnliche Weihnachtszeit sowie bestmögliche Gesundheit im Neuen Jahr.
Herzlichen Dank an alle Sponsoren und Partner für die freundliche Unterstützung!
*Stand bei Drucklegung
Seite 2.......................................Österreichische Apothekerkammer / Sponsoren
Seite 3.......................................Vorwort
Seite 4/5....................................Bericht: Zahnärztliche Ordination
Seite 6/7....................................Bericht: Stressfrakturen / Einschaltung Badehospiz, Bad Gastein
Seite 8/9 ...................................Bericht: Dolores Preis / Einschaltung Bärenhof
Seite 10 .....................................Werbung bständig
Seite 11 .....................................Bericht: Tiroler Rheumaschule
Seite 12/13 ................................Bericht: Nicola, Ein Leben in Bewegung / Einschaltung Repuls
Seite 14/15 ................................Einschaltung Dr. Böhm / Einschaltung Pfizer
Seite 16/17 ................................Repuls Therapie / Einschaltung Lendava
Seite 18......................................Das Knocheneck
Seite 19......................................Nicky Böhm-Lilge
Seite 20/21 ................................Bericht: Ernährung bei Rheuma
Seite 22/23.................................Warum das Kranksein auch eine Kunst ist
Seite 24/25.................................Selbsthilfegruppen und LG der ÖRL / Aktuelle Information Bad Häring /
Fenchel-Walnuss-Gemüse mit Ingwer und roten Zwiebeln
Seite 26/27.................................Tiroler Rheumaradtag / Elisabethinen OÖ / Beitrag Vorarlberg / Bericht der Kassierin
Seite 28/29.................................Rheumatage Österreich / Lansesgurppe Wien
Seite 30/31.................................Preisträger Vision 2020 / Möchten Sie die ÖRL unterstützen
Medieninhaber: Österreichische Rheumaliga, Dorfstr. 4, 5761 Maria Alm, Tel. +43 (0)664 59 65 849, ZVR-Zahl: 554097660
Chefredaktion/Gestaltung/Herausgeber: Gertraud Schaffer, Almerau 30/6, 5761 Maria Alm
Lektorat: Nicky Böhm-Lilge
Druck: Hutter Druck, Birkenstraße 5, 6380 St. Johann in Tirol, www.hutterdruck.at
Fotonachweis: bei der Redaktion zu erfragen
Die Zeitschrift “Aktiv mit Rheuma” versteht sich als Informationsblatt für Patienten, Angehörige und alle Interessierte. Es werden keinerlei Befürwortungen bzw. Ablehnungen von Therapiemethoden propagiert, sondern lediglich objektive Informationsberichterstattung im Rhamen der Österreichischen Rheumaliga vorgenommen. Die
namentlich gezeichneten Artikel geben die persönliche bzw. wissenschaftliche Meinung des Verfassers wieder und müssen daher nicht unbedingt mit der Auffassung
der Redaktion übereinstimmen. Die Redaktion behält sich außerdem das Recht vor, Artikel zu kürzen, ohne dabei den Kerninhalt zu verändern.
WEIHNACHTSDUFT!
Schnee vom Himmel fällt hernieder,
Flocken wirbeln durch die Luft
und das ganze Land ist wieder
eingehüllt in Weihnachtsduft.
Höher schlagen Kinderherzen,
nicht mehr lang: dann ist´s soweit
und im Lichterschein der Kerzen
singt man Lieder dieser Zeit.
Freude, Glück, Zufriedenheit
kehren ein in jedes Haus:
Wundersam im weißen Kleide
sieht die Winterlandschaft aus.
Jens-Robert Schulz
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Der rheumatische Patient in der zahnärztlichen Ordination - eine Herausforderung?
Knochen. Die Destruktion des Gelenksknorpels steht im Vordergrund.
Es kommt aber immer wieder zu
entzündlichen Schüben, diese sind
aber meist Folgeerscheinungen der
degenerativen Veränderungen und
vorübergehend.
AUFBAU EINES GELENKES
© Bildnachweis: fotolia, karelnoppe
Präs. MR Dr. Gerhart Bachmann,
Zahnarzt
6800 Feldkirch
Die Rolle der rheumatoiden
Arthritis in der Zahnheilkunde
Aus (zahn)ärztlicher Sicht ist seit
längerem bekannt, dass sich bei
Parodontitis-Patienten sowohl
Erkrankungen des Herzkreislaufsystems häufen, als auch Zusammenhänge mit den rheumatischen
Erkrankungen existieren.
Beide zeichnet ein Verlust von
Bindegewebe und mineralisierten
Strukturen aus. Gemeinsam ist die
Anreicherung von Entzündungszellen bei Gingivitis (Entzündung des
Zahnfleisches), Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates)
und Synovitis (Entzündung der Gelenksflüssigkeit). Bei beiden folgt ein
Abbau von Knorpel und Knochengewebe in den Gelenken und im Zahnhalteapparat. Patienten mit einer
RA erkranken 8 x häufiger an einer
Parodontitis als der Durchschnitt
der Bevölkerung. Die Schwere der
Parodontitis korreliert mit Dauer
und Aktivität der RA. Die konsequente Behandlung der Parodontitis lässt die Entzündungsmarker
von RA–Patienten im Blut sinken.
FRAGESTELLUNG
ü
Welche Aufgaben hat der
Zahnarzt bei der Behandlung von
Patienten mit rheumatoider Arthritis?
Was passiert im Gelenk?
Es bildet sich eine Entzündung mit
den dabei auftretenden Zellen, die
Menge an Flüssigkeit nimmt zu
und schwillt an, es kommt zu einer
Funktionseinschränkung im Gelenk,
das umgebende Weichgewebe wird
verdrängt. Nächster Schritt ist die
Freisetzung von Enzymen durch die
Entzündungszellen, welche dann
Strukturen wie Gelenksknorpel und
den darunter liegenden Knochen
zerstören.
Folgen: Schmerzen, eingeschränkte Gelenksfunktion, offener
Biss, fibröse oder knöcherne Ankylosen (Gelenkversteifung)
ü Gilt es, besondere Therapiekonzepte zu berücksichtigen?
ü Welche therapeutischen Empfehlungen für den Alltag können
den Patientinnen und Patienten als
Botschaft für den Weg nach Hause
mitgegeben werden?
Hintergrund (Ätiologie)
Rheumatoide Arthritis: Es handelt sich um eine persistierende
Entzündung der Synovia („Gelenksschmiere“, gebildet von der Membrana synovialis der Gelenkskapsel).
Osteoarthrose: Sie ist die Folge
degenerativer Veränderungen am
Gelenksknorpel und an den Strukturen im Übergangsbereich zum
Putz R., Pabst R., Sobotta Atlas der
Anatomie des Menschen, 21 . Auflage,
Verlag Urban & Fischer 2004 bzw.
Eigenbau ( Schiene )
ypische Symptome
ü Morgensteifigkeit (>1h)
ü Weichteilschwellung von
einem oder mehreren Gelenken
(Hand– und Fingergelenke)
ü häufig symmetrischer Befall
ü oft Rheumaknoten unter der Haut
Ursachen der RA
m Nach wie vor ungeklärt
m Verhältnis Frauen:
Männer ist 3:1
m Veränderung des IgG (ein Teil
des Immunsystems) löst wahrscheinlich eine Autoimmunreaktion
in den Gelenken aus (80% der Pat.
haben Antikörper gegen das eigene
IgG; Nachweis: Rheumafaktor und
ACC-Antikörper)
ZUSAMMENHANG
PARODONTITIS
Neuere Untersuchungen deuten
darauf hin, dass das Bakterium
Porphyromonas gingivalis, eine
Rolle spielen könnte (Keim, der bei
schwerer Parodontitis in der Mundhöhle gehäuft vorkommt). Porph.
gingivalis sollen Enzyme freisetzen,
die verdächtigt werden, an der Entstehung der Autoimmunreaktion
beteiligt zu sein. Antikörper gegen
Porph. gingivalis sind in der Synovia von Rheuma-Patienten bereits
nachgewiesen worden.
Rolle der Genetik
Immer deutlicher wird, dass genetische Aspekte für die Modulation
der Immunantwort eine bedeutende
Rolle spielen. Jeder Mensch entwickelt eine individuelle, von der Dosis
abhängige Immunantwort auf eine
bakterielle Infektion. Diese Reaktion
ist genetisch bestimmt. Erworbene
Risikofaktoren wie z.B. chronischer
Stress oder Rauchen beeinflussen
zusätzlich die Erkrankung. An der
Entstehung einer Parodontitis sind
wahrscheinlich mehrere Genmu-
tationen beteiligt, es liegt meistens
eine komplexe Erkrankung vor.
Auswirkungen auf die
Zahnmedizin
-
Der Häufigkeitsgipfel liegt
zwischen 35-45 Jahren.
-
Eine Mitbeteiligung der
Kiefergelenke liegt bei 34-75% aller
Beteiligten vor, meist sind die Gelenke symmetrisch befallen.
-
Die Kiefergelenksbeteiligung wird meist 5 Jahre nach der
Diagnosestellung Rheumatoide Arthritis gestellt.
-Veränderungen im Röntgenbild sind erst in späteren Stadien
sichtbar.
Therapeutische Konsequenzen
Die Therapie liegt zunächst in der
Hand von Internisten/Rheumatologen. Schmerzen und Funktionsbeeinträchtigungen der Gelenke
müssen therapiert werden. TNF-Inhibitoren und Metotrexat scheinen
gut zu wirken, das kann auch radiologisch dokumentiert werden.
TNF-alpha ist bei den Autoimmunerkrankungen Rheumatoide Arthritis, Spondylitis ankylogans (Morbus
Bechterew) und Psoriasis–Arthritis erhöht. Ihm dürfte eine Schlüsselrolle bei den entzündlichen und
gelenkszerstörenden Prozessen
zukommen.
tika–Prophylaxe bei zahnärztlichen
Eingriffen (Dosierung wie bei Endokarditis–Prophylaxe).
ü Besonderes Augenmerk ist auf
die Kiefergelenke zu richten!
ü Bei akuten schmerzhaften Erkrankungsschüben erfolgt die Entlastung der Kiefergelenke durch
eine Aufbiss-Schiene (MichiganSchiene).
Therapeutische
Konsequenzen
(aus zahnärztlicher Sicht)
Bei fortgeschrittener Zerstörung des
KG kann ein Gelenksersatz notwendig werden.
Literaturübersicht: Keine befriedigenden Lösungen durch Prothesen
möglich. Vordringliche Maßnahmen
durch den Zahnarzt daher: Der Zerstörung der Kiefergelenke so lange
wie möglich durch „gelenksstützende Maßnahmen“ (z.B. Schienen)
entgegen wirken. Die Kooperation
und der Informationsaustausch zwischen behandelnden Ärzten und
Ärztinnen sollten konsequent erfolgen. Parodontal- Erkrankungen
kommen in den Leistungskatalogen
der sozialen Krankenversicherungen
praktisch nicht vor, es existieren lediglich Rückersatz–Positionen (aber
mit leichter Tendenz zur Besserung
bei entsprechender Dokumentation).
Therapeutische
Konsequenzen
(aus zahnärztlicher Sicht)
ü 2 x jährlich
zahnärztliche Kontrolle
ü 2-4 x jährlich
professionelle Mundhygiene
ü zusätzlich ergänzende Behandlung der Parodontitis, die meistens
ebenfalls vorliegt
ü
Die Behandlung mit Immunsuppressiva bedingt eine Antibio-
Rheumatag
Linz
2. März 2015
ab 14.00 Uhr
Neues Rathaus
Hauptstraße 1-5, 4041 Linz
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Stressfrakturen
Folge sich wiederholender Überbelastung des Knochens auf - stetig
zugeführte Mikroläsionen akkumulieren zu Ermüdungsschäden als
Fortsetzung der zyklischen Belastung (1). Obwohl üblicherweise
Mikroläsionen durch remodeling
(Umbauprozesse) des Knochengewebes repariert werden, behindert
eine anhaltende Belastung den lokalen Umbau und führt letztendlich
zu einer Zunahme der Läsion (2, 3).
Dr. Afrodite Zendeli
Assistenzärztin für Innere Medizin
Herz-Jesu Krankenhaus
Baumgasse 20 A, 1030 Wien
Prim. Doz. Dr. Edmund Cauza
Vorstand der Abteilung
Innere Medizin und Akutgeriatrie
und Remobilisation
Stv. Ärztlicher Direktor
Herz-Jesu Krankenhaus
Baumgasse 20 A, 1030 Wien
Eine Stressfraktur ist ein kleiner
„Riss“ innerhalb eines Knochens.
Stressfrakturen sind bei Läufern,
Athleten, Rekruten und Balletttänzern eine häufig gestellte Diagnose.
Verursacht werden sie durch wiederholte Belastung, eine plötzliche
Erhöhung der Trainingsintensität
oder Veränderungen der Trainingsfläche (Joggen auf einem Laufband vs Joggen im Freien). Stressfrakturen treten hierbei durchaus
an Knochen mit normaler Knochenmineraldichte auf. Darüber hinaus
können Stressfrakturen aber auch
im Rahmen alltäglicher Aktivitäten
auftreten, wenn der Knochen bereits
durch Osteoporose geschwächt ist.
Die meisten Stressfrakturen resultieren aus Überlastungsschäden.
Sie treten im Laufe der Zeit als
In der Regel ist die Knochenmineraldichte bei Patienten mit Stressfrakturen nicht vermindert. Als mögliche
Ursachen können eine dünnere
Kortex und geringere Durchmesser
an der Tibia genannt werden (4, 5).
Zudem trägt eine höhere kortikale
Porosität wesentlich zur Entstehung
einer Stressfraktur bei. In Studien
mit männlichen und weiblichen Kadetten hatten weibliche Teilnehmer
ein höheres Risiko eine Stressfraktur zu bekommen als ihre männlichen Kollegen (6). Neben dem
weiblichen Geschlecht können Laufund Trainingstechniken, Achsenfehlstellung und Längendifferenz der
unteren Extremitäten, eine plötzliche
Leistungssteigerung und eine mangelhafte Aufwärmphase, schlechtes
Schuhwerk, Osteoporose und Essstörungen sowie Amenorrhöe einen
weiteren Risikofaktor darstellen.
Ebenso können erhöhte Parathormonspiegel oder niedrige VitaminD-Konzentrationen prädisponierend
für Stressfrakturen sein (7, 8).
Die gewichttragenden Knochen des
Fußes und Unterschenkels sind besonders anfällig für Frakturen. Demzufolge kommen Stressfrakturen an
der Tibia (49,1%), gefolgt von den
Fußwurzelknochen (25,3%), Mittelfußknochen (8,8%), Femur (7,2%),
Fibula (6,6%), Becken (1,6%), Sesambein (0,9%) und den Wirbelkörpern (0,6%) vor (9).
Obwohl Stressfrakturen häufig sind,
können sie diagnostisch herausfordernd sein. Stressfrakturen können
in frühen Stadien asymptomatisch
sein und nur durch ein umgebendes
Knochenmarködem mittels MRT oft
als Zufallsbefund gesehen werden
(10). Es ist typischerweise T1-gewichtet signalarm und T2-gewichtet
signalreich. In der T2-gewichteten
Sequenz besteht eine Signalintensität, die jener von fetthaltigem
Knochenmark entspricht und erst
bei Verwendung einer Fettunterdrückung den typischen Kontrast zeigt
(11). Mit fortschreitender Akkumulation der nicht reparierten Mikroschäden können diese schließlich in eine
sichtbare Fraktur übergehen.
Therapeutisch steht die konsequente mechanische Entlastung im
Vordergrund. Eine zu frühe Wiederaufnahme der sportlichen Aktivität
kann nicht nur den Heilungsprozess
verzögern, sondern auch das Risiko
für einen kompletten Bruch erhöhen.
Angesichts der Hemmwirkung auf
die Osteoklasten vermittelte Knochenresorption werden zunehmend
Bisphosphonate zur Behandlung
von Stressfrakturen eingesetzt (12,
13). Eine weitere Therapiemöglichkeit stellt der Einsatz von Parathormon (PTH) dar (14). Täglich subkutane Injektionen von PTH üben
eine osteoanabole Wirkung auf den
Knochen aus und verhindern osteoporotische Frakturen.
Abb. 1: MRT. Stressfraktur im Fersenbein
Aufgrund dieser anabolen Wirkung
fördert PTH eine erhöhte Kallusbildung und könnte auch bei der
Verbesserung der Knochenheilung
nach einer Stressfraktur angewendet werden. Verglichen mit der antiresorptiven Wirkung der Bisphosphonate konnte in Patienten mit
Stressfrakturen PTH den intrakortikalen Knochenumbau und damit
die Frakturheilung beschleunigen
(15).
Glossar: Fraktur=Bruch,
Tibia=Schienbein, Femur=Obersch
enkelknochen,Fibula=Wadenbein,
Sesambein ist ein kleiner Knochen,
der in einer Sehne eingelagert ist
(z.B. Kniescheibe), Knochenmarködem ist eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung im Knochen,
Kortex=Knochenrinde , Parathormon ist ein Hormon, das in der
Nebenschilddrüse gebildet wird,
es erhöht die Kalziumkonzentration
im Blutplasma.
Zusammenfassend haben Personen
mit Stressfrakturen trotz normaler
Knochenmineraldichte mikrostrukturelle Anomalien. Erhöhte Porosität
im Cortex vermindert die Belastbarkeit des Knochens auch bei jungen
Menschen. Bisher erfolgreich eingesetzte Therapien zur Behandlung
der Osteoporose werden zum jetzigen Zeitpunkt noch off-Label eingesetzt, könnten jedoch bald in der
Frakturheilung breite Anwendung
finden.
1.
Burr DB, Martin RB, Schaffler MB, Radin EL.
Bone remodeling in response to in vivo fatigue microdamage. J Biomech. 1985;18(3):189-200.
2.
Seref-Ferlengez Z, Kennedy OD, Schaffler
MB. Bone microdamage, remodeling and bone fragility:
how much damage is too much damage? Bonekey Rep.
2015;4:644.
3.
Burr DB, Forwood MR, Fyhrie DP, Martin
RB, Schaffler MB, Turner CH. Bone microdamage and
skeletal fragility in osteoporotic and stress fractures.
Journal of bone and mineral research : the official journal
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1997;12(1):6-15.
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Beck TJ, Ruff CB, Shaffer RA, Betsinger K,
Trone DW, Brodine SK. Stress fracture in military recruits: gender differences in muscle and bone susceptibility factors. Bone. 2000;27(3):437-44.
5.
Evans RK, Negus C, Antczak AJ, Yanovich
R, Israeli E, Moran DS. Sex differences in parameters of
bone strength in new recruits: beyond bone density. Med
Sci Sports Exerc. 2008;40(11 Suppl):S645-53.
6.
Cosman F, Ruffing J, Zion M, Uhorchak
J, Ralston S, Tendy S, et al. Determinants of stress
fracture risk in United States Military Academy cadets.
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7.Välimäki V-V, Alfthan H, Lehmuskallio E,
Löyttyniemi E, Sahi T, Suominen H, et al. Risk factors
for clinical stress fractures in male military recruits: A
prospective cohort study. Bone. 2005;37(2):267-73.
8.
Ruohola JP, Laaksi I, Ylikomi T, Haataja R,
Mattila VM, Sahi T, et al. Association between serum
25(OH)D concentrations and bone stress fractures in
Finnish young men. Journal of bone and mineral research : the official journal of the American Society for
Bone and Mineral Research. 2006;21(9):1483-8.
9.
Matheson GO, Clement DB, McKenzie DC,
Taunton JE, Lloyd-Smith DR, MacIntyre JG. Stress
fractures in athletes. A study of 320 cases. Am J Sports
Med. 1987;15(1):46-58.
10.
Rosenberg ZS, Beltran J, Bencardino JT.
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Radiographics. 2000;20 Spec No:S153-79.
11.
Stafford SA, Rosenthal DI, Gebhardt MC,
Brady TJ, Scott JA. MRI in stress fracture. AJR Am J
Roentgenol. 1986;147(3):553-6.
12.
Stewart GW, Brunet ME, Manning MR, Davis
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13.
Bartl C, Imhoff A, Bartl R. Treatment of bone
marrow edema syndrome with intravenous ibandronate.
Arch Orthop Trauma Surg. 2012;132(12):1781-8.
14.
Campbell EJ, Campbell GM, Hanley DA.
The effect of parathyroid hormone and teriparatide on
fracture healing. Expert Opin Biol Ther. 2015;15(1):11929.
15.
Sloan AV, Martin JR, Li S, Li J. Parathyroid
hormone and bisphosphonate have opposite effects on
stress fracture repair. Bone. 2010;47(2):235-40.
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Die „Goldene Dolores“ ging an die Steiermark!
11 Mitglieder der Fachjury, die sich
unter dem Vorsitz von Univ. Prof.
Dr. Hans Georg Kress aus Vertreter/
innen u.a. des Gesundheitsministeriums, der Österreichischen Ärztekammer und des Hauptverbands
der Österreichischen Sozialversicherungsträger zusammensetzten
hatten, keine leichte Aufgabe. Denn
die eingereichten Projekte lagen
in ihrer Bewertung so dicht beieinander, dass es, so die Sprecherin
der Schmerzallianz, Dkfm. Erika
Folkes „unserer Fachjury sichtlich schwer gefallen ist, die am besten geeigneten herauszufiltern“.
Zur Aufspürung solcher innovativer
Vorzeigeprojekte in der Patientenversorgung hat die „Allianz Chronischer Schmerz“ – die gemeinsame
Plattform von 47 Selbsthilfegruppen (zu denen auch sämtliche Landesgruppen der Österreichischen
Rheumaliga zählen) - im vergangenen Mai einen Förderpreis von
insgesamt 6.000 Euro ausgeschrieben. Als spezielle Auszeichnung
winkte die „Goldene Dolores“ als
Draufgabe für den ersten Platz.
Schließlich machte das Netzwerk
Styriamed Hartberg-Fürstenfeld
das Rennen - eine gelungene Zusammenarbeit über Ortsgrenzen
hinweg zwischen niedergelassenen
Allgemein- und Fachmediziner/
innen und der Schmerzambulanz
des LKH Hartberg. Die „Goldene
Dolores“ durfte die Leiterin der
Schmerzambulanz, Oberärztin
Dr. Janina Dieber, in Empfang nehmen, die mit dem Ärzte-Netzwerk
der Styriamed eng kooperiert. Die
interdisziplinäre Zusammenarbeit
bei der Befunderhebung durch Austausch der Patienten-Daten sowie
eine ausgelagerte multimodale Therapie erleichtert Menschen in der
Oststeiermark nun schon seit drei
Jahren das Leben mit chronischen
Schmerzen. Alle Leistungen werden von der Krankenkasse bezahlt,
das Projekt kommt ohne Förderung
aus. Freiwillig engagiert sich die
Oberärztin der Schmerzambulanz
in der lokalen Selbsthilfegruppe,
deren Gründungsmitglied sie ist.
Die Resonanz war beträchtlich.
Denn immerhin wurden 19 Projekte
aus ganz Österreich eingereicht,
von denen die meisten die Hauptkriterien „innovativ“, „kassenfinanziert“, „übertragbar“ erfüllten. Die
Der zweite Preis ging an die Salzburger Ambulante Psychosoziale
Rehabilitation (APR), ein Projekt
das erstmals beim chronischen
Schmerz neben den körperlichen
Ursachen auch die psychosozi-
Was die Ärztekammern in
unserem Land bisher nicht
geschafft haben, ist den Patientenorganisationen jetzt gelungen: Jene Teams von Ärzten,
Therapeuten sowie Gesundheitsberufen aufzuspüren, die sich auf
freiwilliger Basis zusammengeschlossen haben, um Patienten
mit chronischen Schmerzen
schnellstmöglich mit Leistungen
zu versorgen.
alen Problembereiche systematisch erfasst und im Rahmen einer
multimodalen Schmerztherapie
berücksichtigt. Über Antrag eines
behandelnden Arztes werden PatientInnen im Salzburger Zentrum
für psychosoziale Gesundheit
für 6 Wochen in eine ambulante
Rehabilitation aufgenommen.
Für den dritten Platz qualifizierten
sich die SeneCura Heime, die
sich jener Menschen mit chronischen Schmerzen annehmen,
die sich selbst nicht mehr artikulieren können. Das mit Hilfe der
OSiA-Studie der Salzburger Paracelsus Universität umgesetzte
Projekt „Schmerzfreies Pflegeheim“
verhilft derzeit 3.400 BewohnerInnen in 52 SeneCura-Heimen
zu einer besseren Lebensqualität. Die Finanzierung erfolgt über
die hauseigene Stiftung bzw. über
die Pensionsversicherungen.
Die feierliche Preisverleihung in Anwesenheit von Medien, Sponsoren
und der Beteiligten fand nicht ohne
Grund im Festsaal des Spitzeninstituts der Krankenkassen statt. „Mit
der Verleihung des Förderpreises
setzen wir ein Zeichen, wie wichtig
uns allen diese Kooperation unterschiedlicher Gesundheitsberufe
ist“, lobte Mag. Peter McDonald,
im September noch Hauptverbands-Präsident, die Initiative der
Schmerzallianz und fügte hinzu:
„Das interdisziplinäre Teamworking
gewinnt in unserem Gesundheitssystem immer größere Bedeutung“.
Die Stimmung unter den Besuchern war nicht zuletzt deshalb so
gut, weil ORF Präsentatorin Dr.
Ricarda Reinisch durch die Feierstunde führte, nach welcher alle
Anwesenden – darunter auch der
Vizepräsident der Österreichischen
Ärztekammer, Dr. Karl Forstner,
sowie der steirische ÄK-Präsident,
Dr. Herwig Lindner, mit Sekt und
Brötchen auf die Prämierten anstießen.
Wenngleich sich in der Schmerzversorgung in Österreich nicht von
heute auf Morgen etwas ändern
kann, so waren doch alle Beteiligten davon überzeugt, dass mit der
„Goldenen Dolores“ die Bewusstseinsbildung für die Situation der
Schmerzpatienten um ein gutes
Stück vorangetrieben wurde. Nicht
nur dass die APA und die wichtigsten Ärztemedien darüber berichteten. Es haben am Vorabend
der Preisverleihung auch Hunderttausende die TV-Sendung „Stöckl
live“ gesehen, zu der die „Allianz
Chronischer Schmerz“ die handelnden Personen beisteuerte. Der in
der Sendung propagierte Schmerzwerkzeugkoffer, der zum Selbst-Ma-
nagement des Schmerzes anleitet,
wurde jedenfalls hundertstückweise
angefordert. Zu bestellen unter
www.schmerz-allianz.at.
Personen v.l.n.r. Mag. Carina Asenstorfer (APR Salzburg), Mag. Johannes Wallner (SeneCura), Dkfm. Erika
Folkes (Allianz Chronischer Schmerz), Mag. Peter McDonald (Hauptverband der österr. SV-Träger), OÄ.Dr. Janina Dieber (LKH Hartberg) und Dr. Gottfried Thalhammer
(Styriamed Hartberg-Fürstenfeld).
Dkfm. Erika Folkes, Dr. Ricarda Reinisch, ORF
Mag. Peter McDonald
Mr. Prof. Dr. Hans Georg Kress
Bildnachweis: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/7102
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Rheumaschule Tirol: Eine Auftaktveranstaltung nach Maß
dem
jeweiligen
Krankheitsbild
entsprechend, auf die geeigneten
Informationsveranstaltungen
der
Rheumaschule Tirol verweisen.“
Bildnachweis: Vanessa Weingartner
Bericht: B. Hochfilzer-PR
OA Dr. Wolfgang Halder
Initiator und Obmann des Trägervereins Sozial-Medizinischer Verein Tirol
·
150 interessierte Besucher kamen
zur Auftaktveranstaltung der Rheumaschule Tirol ins ORF Landesstudio.
„Die Rheumaschule Tirol möchte Wissen über die verschiedenen
Krankheitsbilder direkt an die betroffenen Personen vermitteln. Der
großen Anzahl an Patienten steht in
Tirol nur eine relativ kleine Gruppe
an rheumatologischen Fachärzten
gegenüber. Für zeitintensive Aufklärung im Rahmen des Arztgespräches fehlt meist die Zeit. Hier
will die Rheumaschule ansetzen
und als Bindeglied zwischen den
Fachärzten und den engagierten
Selbsthilfegruppen agieren“, erklärte Dr. Wolfgang Halder in seinen
einleitenden Worten.
Die Rheumaschule Tirol ist ein
freiwilliger Zusammenschluss nahezu aller Tiroler Rheumatologen.
Sie werden in ihrem Bestreben
zur verbesserten Versorgung und
Aufklärung von Patienten von medizinischem Fachpersonal wie z.B.
Diätologen, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und diplomiertem
Pflegepersonal unterstützt.
Univ.-Doz. Dr. Johann Gruber, Leiter der Sozialmedizinischen Sektion
der ÖGR, und aktives Mitglied der
Rheumaschule Tirol: „Das große
Publikumsinteresse zeigt, dass der
Bedarf an einer derartigen Informationsplattform gegeben ist.“
(von links): Univ.-Doz. Dr. Johann Gruber (Univ.Klinik Innsbruck, Innere Medizin VI; Vertreter
der Österr. Gesellschaft für Rheumatologie),
OA Dr. Wolfgang Halder (Initiator, Obmann des
Trägervereins SMV Tirol sowie Leiter der Rheumaambulanz und Rheumastation LKH HochzirlNatters), Dr. Malgorzata Brunner Palka (Univ.Klinik Innsbruck, Innere Medizin VI), Dr. Stephan
Kroesen (FA, Hall i.T.), OA Dr.Peter Oswald (BZK
Kufstein, Abteilung für Innere Medizin) , Dr. Karin
Montag (FA, Innsbruck), Univ.-Prof. Dr. Erich Mur
(Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Univ.-Klinik Innsbruck)
Für die Präsidentin der Rheumaliga
Österreich, Gertrud Schaffer, die
extra aus Salzburg zu dieser Veranstaltung angereist ist, ist die Rheumaschule Tirol „nachahmenswert,
einmalig und vorbildlich“.
Fast alle Proponenten der Rheumaschule Tirol nützten die Gelegenheit, sich selbst und ihren fachlichen Schwerpunkt dem Publikum
in zweiminütigen Kurzreferaten vorzustellen.
(v.l.): Dr. Malgorzata Brunner Palka (Univ.-Klinik
Innsbruck, Innere Medizin VI), Univ.-Prof. Dr. Erich
Mur (Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Univ.-Klinik Innsbruck), Gertrud Schaffer
(Präsidentin der Rheumaliga Österreich)
Die Gelegenheit, im Anschluss an
den Vortragsreigen noch persönlich mit den Referenten sprechen
zu können, wurde vom Publikum
allseits als „sehr positiv und patientenfreundlich“ angenommen.
OA Dr. Wolfgang Halder: „Im nächsten Schritt werden wir als Fachärzte die Patienten ganz gezielt,
(v.l.): ORF Moderator Robert Unterweger im Gespräch mit Franziska Weissbacher (Dipl. Ergotherapeutin, LKH Hochzirl) und DGKS Roswitha
Mader (rheumatologische Fachassistenz, LKH
Hochzirl)
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„Ein LEBEN in Bewegung“
Nicola Lins mit Sohn Nino
Profil:
Nicola
Lins,
geboren
1976
in
Vorarlberg, arbeitet als Kurstrainerin für arbeitslose Jugendliche und leitet eine Selbsthilfegruppe für Rheumapatienten. Daneben
organisiert sie als Betroffene auch eine Entsprechende Rheuma-Turngruppe.
So paradox es klingen mag, aber
für Patienten mit rheumatoider
Arthritis ist nichts wichtiger als
die Bewegung der betroffenen Gelenke, da sie sonst noch mehr der
Zerstörung anheim fallen. Nicola
Lins weiß davon ein Lied zu singen,
leidet sie doch bereits seit ihrem
4. Lebensjahr an dieser Krankheit.
• Wie verliefen Ihre Kindheit
und Jugend?
Meine Eltern sorgten sich natürlich mehr um mich als um meine
Geschwister und mussten immer
wieder Lehrer aufklären, die glaubten, ich würde nur simulieren. In der
Schule durfte ich nicht turnen, war
viel bei Ärzten und zur Physiotherapie und bekam regelmäßig Medikamente, von denen mir schlecht
wurde. Aber als Außenseiterin habe
ich mich nicht gefühlt, es gab ein
gutes Klassenkollektiv und damals
hatte ich ja zum Glück noch keine Deformationen an den Knien.
weise ließ mein damaliger Chef
mich täglich beim Postfahrer mitfahren, sodass ich wenigstens ein
paar Stunden im Büro sitzend arbeiten konnte und unter Leute kam.
• Wie kam es dann zur Diagnose?
Mit 4 Jahren schwollen zum ersten
Mal meine Knie an und schmerzten. Diese Erscheinung verschwand nach ca. einem halben Jahr
und wiederholte sich dann alle zwei
Jahre. Im Alter von 12 hatte ich
den letzten Schub dieser Art und
es bestand die Hoffnung, mit dem
Ende der Pubertät völlig von den
Entzündungen befreit zu sein. Leider bekam ich mit 18 Jahren aber
wieder eine Schwellung am Knie
und erlebte einen recht aggressiven
Schub, der auf weitere Gelenke
übersprang, mehrere Operationen
an beiden Knien nötig machte
und
bleibende
Deformationen
nach sich zog. Jetzt waren alle
typischen Symptome im Spiel: ein
erhöhter Entzündungswert im Blut,
Rheumaknoten usw.
• Wie sieht Ihre Therapie aus
und wie kommen Sie mit ihr zurecht?
Ich nehme seit der Diagnose
natürlich regelmäßig Tabletten und
stellte mich im Jahr 2000 für die Erprobung von einem damals in Österreich neu eingeführten Medikament
zur Verfügung, denn zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht mehr gehen,
es waren mittlerweile alle Gelenke
entzündet und die Therapien halfen
eher schlecht als recht. Drei Monate
später konnte ich dann fast klettern,
bin wieder Rad gefahren und war
wieder auf den Beinen unterwegs,
ganz spektakulär. Ich konnte Cortison nach kürzester Zeit absetzen,
auf jegliche Schmerzmittel verzichten und musste nur noch einmal pro
Woche subkutan (unter die Haut) ein
Medikament spritzen.
• Konnten Sie einer Ausbildung bzw. dem Beruf Ihrer Wahl
nachgehen?
Ja, meine Ausbildung geschah in
einer beschwerdefreien Zeit. Ich
war bereits am Arbeitsplatz, als ich
meine Diagnose bekam. Ich konnte
sehr schlecht gehen und litt unter
starken Schmerzen. Kollegen warfen mit trotzdem vor, zu simulieren.
Scheinbar fällt es den Mitmenschen
gar nicht auf, dass ich eine 70-prozentige Gehbehinderung habe.
Nach einer Umstellungsosteotomie,
bei der Knochen vom Oberschenkel
entfernt, durch einen Keil ersetzt
und wieder zusammengeschraubt
werden, brach leider mein Oberschenkel an der obersten Schraube
und ich brauchte eine unglaublich
lange Reha, durfte das Bein überhaupt nicht belasten. Glücklicher-
• Hatten Sie einen
Kinderwunsch?
Ja, nur schien es unmöglich, weil
ich ohne Medikamente keinen
ausreichenden stabilen Gesundheitszustand
erreichen
konnte. Zufällig lernte ich Frau Prof.
Dr. Monika Ostensen kennen,
die in Bern ein Mütterberatungszentrum für rheumakranke Frauen
führt. Sie erklärte, dass ich durchaus ein Kind bekommen könnte,
wenn ich das Medikament bei Eintritt der Schwangerschaft einfach
absetze. Es hatte mich körperlich ja in eine so gute Verfassung
gebracht, dass ich tatsächlich
ziemlich schnell schwanger geworden bin. Der weibliche Körper
mobilisiert in diesem besonderen
Zustand jede Menge erhaltende
Kräfte.
• Wie verliefen Schwangerschaft und Geburt?
Leider habe ich zu den drei
Prozenten gehört, denen es in der
Schwangerschaft nicht gut geht. So
stand ich immer wieder vor der Entscheidung, ob ich meine Gesundheit oder die des Kindes mit der
Medikamenteneinnahme gefährde.
Unser Sohn wurde dann zwei
Wochen früher per Kaiserschnitt
geholt, da ich keinerlei Geburtsposition einnehmen konnte. Ihn lange zu
stillen blieb mir wegen der bald darauf wieder beginnenden Schmerztherapie auch verwehrt. Aber er ist
heute fünf Jahre alt und Gott sei
Dank gesund.
• Wie gestaltet sich der Alltag
mit Ihrer Familie?
Leider hatte das Medikament nach
dieser Schwangerschaft seine Wirkung für mich verloren, auch andere
Medikamente schlugen nicht gut
an und mein Zustand wurde nicht
wieder wie vorher. Diese Einbuße
war mir das wundervolle Geschenk
meines Kindes aber wert. Ich bin
gut in meiner Familie integriert. Außerdem haben wir ein barrierefreies
Haus gebaut, einen ebenerdigen
Bungalow mit nur einem Geschoß,
begehbarer Dusche, WC-Sitzerhöhung, Rampe am Eingangsbereich,
erhöhtem Bett usw. So kann ich ein
halbwegs autonomes Leben führen.
Auch wenn Sie Schmerzen hat,
genießt Nicola Lins das Leben
mit Ihrer Familie.
Foto: Stephan Dirnberger
Erschienen in der Kampagne „Volkskrankheiten“
(April 2015), Mediaplanet GmbH
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Teufelskralle wirkt – natürlich gegen Rheuma!
© APOMEDICA/istockphoto.com/mediaphotos
Morgens nach dem Aufstehen
zwickt und zwackt es, langes Sitzen oder Stehen wird zur Qual
und an Sport ist gar nicht mehr
zu denken: Rund zwei Millionen
Menschen leiden in Österreich an
chronischen rheumatischen Erkrankungen. Beim degenerativen
Rheuma, der Arthrose, sind in erster Linie Rücken, Knie und Hüfte
betroffen. Damit der Schmerz
sich nicht festsetzt, heißt es frühzeitig etwas dagegen tun: mit
gezielter Bewegung, gesunder
Ernährung und wirkungsvoller
Unterstützung aus der Natur!
So haben Schmerzen
keine Chance
Wer kennt das nicht: Wenn man
einen Schmerz verspürt, nimmt
man eine Schonhaltung ein und –
noch schlimmer – man bewegt sich
so wenig wie möglich. Genau dadurch werden Beschwerden aber
noch stärker, eine Fehlstellung
kann entstehen. Während die Kraft
der Muskulatur abnimmt, nimmt
der Schmerz zu. Da hilft nur eines:
Aktiv bleiben! Halten Sie den Be-
wegungsapparat mit Gymnastik
und gezielten Übungen geschmeidig. Versuchen Sie außerdem, die
Spirale aus Schmerz und zunehmender Steifheit zu durchbrechen.
Alternativ zu künstlich hergestellten, schmerzstillenden Medikamenten bieten sich dafür Dr.Böhm ®
Teufelskralle Filmtabletten als
eine wirkungsvolle pflanzliche Option an.
Volle Wirkung für Ihr
Wohlbefinden
Die echte Teufelskralle kommt
ausschließlich im Südwesten Afrikas vor und wird dort schon seit
jeher zur Behandlung und Linderung von Beschwerden des Bewegungsapparates eingesetzt.
Ihre leicht entzündungshemmende
und schmerzstillende Wirkung ist
mittlerweile umfassend erforscht
und wissenschaftlich belegt. In
hoher Dosierung und mit geballter
Wirkstoff-Kraft entfalten Extrakte
aus der Wurzel der Pflanze in Dr.
Böhm® Teufelskralle Filmtabletten ihre ganze Wirkung für Ihr
Wohlbefinden.
Allein oder als Ergänzung:
besonders gut verträglich
Die Teufelskralle kann bei leichten
Beschwerden als alleinige Therapie eingesetzt werden und kommt
bei akuten oder starken Beschwerden als Ergänzung zu künstlichen
Schmerzmitteln zum Einsatz. Ihre
Wirkung setzt schon nach wenigen Tagen ein und steigert sich in
weiterer Folge. Zusätzliches Plus:
Im Gegensatz zu herkömmlichen
Schmerzmitteln kann die Teufelskralle wegen ihrer besonders guten
Verträglichkeit für einen längeren
Zeitraum, etwa über mehrere Monate hinweg, eingenommen werden.
Qualität und Dosierung sind auch
bei pflanzlichen Schmerzmitteln
von großer Bedeutung. Tabletten
in einer hygienischen Blisterverpackung bieten den besten Schutz
für hochwertige Wirkstoffe und sind
zudem besonders gut verträglich.
Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke
beraten und holen Sie sich die beste
Unterstützung für einen gesunden
Rücken!
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Aktiv mit Rheuma ‫ ׀‬17
REPULS Therapie bei Rheuma
hat den Vorteil, dass bei hoher Intensität - im Gegensatz zum Laser
- größere Areale behandelt werden
können, keine unerwünschten Nebenwirkungen auftreten und der
Stromverbrauch sehr gering ist.
Die Therapie mit kaltem Rotlicht hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr
etabliert und wird immer öfters in verschiedenen medizinischen Institutionen angeboten.
Was ist REPULS
REPULS ist ein zugelassenes Medizinprodukt der Klasse IIb und wurde
in Zusammenarbeit mit der TU Wien
entwickelt. REPULS ist gepulstes
hochintensives kaltes Rotlicht,
das ohne Wärme tief ins Gewebe eindringt und gegen Entzündungen und Schmerzen wirkt.
Wie wirkt REPULS
Das gepulste Rotlicht hat den Vorteil, dass es vom Zellwasser so gut
wie nicht absorbiert wird und dadurch tief ins Gewebe eindringen
kann. REPULS ist eine nichtinvasive, nichtthermische Therapieform
und wirkt vor allem im Bereich des
Bewegungsapparates entzündungshemmend und schmerzstillend.
Gleichzeitig werden die Zellen
angeregt, wieder vermehrt Sauerstoff einzuschleusen, um den
Energieträger ATP (Adenosintriphosphat) bilden zu können.
ATP wird in den Körperzellen von
den Mitochondrien gebildet und ist
die vom Körper verwertbare Energieform. Eine Zelle, die gut mit ATP
versorgt ist, kann sich schneller regenerieren und ihren eigentlichen
Aufgaben und Funktionen wieder
besser nachkommen. Die von REPULS verwendete LED Technik
Die Therapieform ist frei von unerwünschten Nebenwirkungen
und kann nach einer Einschulung
zu Hause angewendet werden.
Somit ist es dem Anwender möglich, die REPULS Therapie in den
persönlichen Tagesplan einzubauen und individuell anzuwenden,
unabhängig von Öffnungszeiten
einer Ordination, physikalischen
Einrichtung oder ähnlichem.
Gehören doch Personen mit einer
Rheumaerkrankung zu jener großen
Gruppe, die trotz umfangreicher
Schmerztherapie über Jahre ständig
an Schmerzen leidet und aus diesem Grunde oftmals medizinische
Einrichtungen aufsuchen muss.
Die Firma REPULS Lichtmedizintechnik hat sich in den letzten Jahren sehr intensiv mit dieser Thematik
auseinander gesetzt, da die Erfahrungen in der Betreuung gezeigt
haben, dass bei gezielter Anwendung Schmerzen gesenkt werden
können und das Energieniveau
der Zellen gesteigert werden kann.
Wie wird REPULS angewendet
REPULS wird direkt auf der gereinigten, trockenen Haut angewendet und es werden definierte
Punkte über einige Minuten behandelt. Es ist jedoch wichtig,
dass zu Beginn der Therapie nur
kurze Behandlungszeiten durchgeführt werden, um eine mögliche
Symptomverstärkung abzufangen.
Um den Körper dabei großflächig
mit dieser Art der Therapie zu versorgen und heranzuführen, empfehlen wir, die Behandlung über
das Nervensystem zu beginnen.
Dabei werden im Bereich der
Halswirbelsäule und der Lendenwirbelsäule Punkte behandelt und der Körper wird über
die Nervenbahnen versorgt.
Da Nervenzellen bis zu einen Meter
lang werden können und sämtliche
Strukturen von den Nerven innerviert werden, wird mit diesem Einstieg der Körper großflächig - aber
mit größter Schonung - versorgt.
Die Behandlung wird in weiterer
Folge
auf
mehrere
Schmerzpunkte ausgedehnt.
Wie gesagt ist es wichtig, dass
der Körper langsam an diese
Therapieform herangeführt wird.
So wird zu Beginn nur einmal täglich und ev. nur jeden zweiten
Tag behandelt, in Folge dann auf
zweimal täglich ausgeweitet.
Die Erfahrung hat auch gezeigt, dass
Behandlungszeiten um die 20 Minuten, 1 bis 2mal täglich angewendet, schon Erfolg bringen können.
„Keinerlei Schmerz, fühle mich
einfach super!!!“
Diese Aussage kommt von einer
Person, die nach längerer Zeit wieder ohne Schmerzen Schifahren
gehen konnte und davor 1 ½ Monate REPULS angewendet hat.
Bereits nach einigen Wochen REPULS-Anwendung berichten Rheumatiker, dass wieder mehr Energie
zur Verfügung steht, was darauf
hinweist, dass die Zelle wieder ausreichend mit ATP versorgt ist. Weiters wird berichtet, dass Schmerzen
sich stark verringert haben, Bewegung wieder mehr Freude macht
und auch über einen längeren Zeit-
raum durchgeführt werden kann.
Langzeitanwender berichten, dass
Rheumaschübe wesentlich seltener auftreten und vor allem nicht
so heftig und schmerzhaft ausfallen und rascher wieder abklingen.
Eine Langzeitanwenderin schreibt
auch: „Nachdem ich ein paar Tage
mit einer schweren Erkältung bedient war, geht es wieder besser.
Interessant in diesem Zusammenhang erscheint mir, dass ich, trotz
leichter Temperatur, keinerlei rheumatische Beschwerden verspürt
habe. Das war früher eher eine
kritische Situation, wo sich das
Rheuma gleich verschlechtert hat.“
Eine Heilung von Rheuma wird von
REPULS nicht versprochen, es bestehen aber gute Möglichkeiten,
dass bei regelmäßiger Anwendung
die Schmerzen reduziert werden,
eine Steigerung der Lebensquali-
tät herbeigeführt wird und Bewegung wieder mehr Spaß macht.
Und Bewegung, die mit Freude,
Spaß und ohne Schmerzen durchgeführt werden kann, ist die
beste Medizin für den Körper.
W. Böhm-Kuderer
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„Nickys Heilkräuterseite“
DAS KNOCHENECK
der osteoporose selbsthilfe saalfelden
Krampfadern und Entzündungen der
Blase. Walnut ist die 33. Bachblüte.
Sie ist die Pflanze der Geburt und
man braucht sie bei allen Veränderungen im Leben(aus: Die Kräuter in
meinem Garten v. Hirsch/Grünberger).
Eine optimale Ernährungsstrategie: ≥ 80% pflanzliche Vielfalt, wie gewachsen
Erst ganz allmählich wurden
Waffen für die
Jagd entwickelt
und auch in der
Zeit, als das
Jagen schon
üblich war, blieb
die Ernährung
überwiegend
pflanzlich. Denn:
nicht immer war
die Jagd erfolgreich.
Vielleicht kennen Sie es bereits
das mathematische Zeichen “≥”.
Es bedeutet “gleich viel oder mehr
als”. Zusammen mit der Zahl 80%
und dem Wort „pflanzlich“ und
kombiniert mit viel Bewegung,
kann es im Leben eines Menschen
den Unterschied zwischen „vital
und gesund“ und dem genauen
Gegenteil ausmachen. Nämlich
dann, wenn es auf die tägliche Ernährung angewendet oder nicht
angewendet wird!
Vor ungefähr 500 Generation fingen
wir an, sesshaft zu werden. Wir begannen, Pflanzen anzubauen und
Tiere zu halten, statt zu sammeln
und zu jagen. Auch in dieser Zeit kostete uns die Bereitstellung der täglichen Nahrung viel Energie, sprich
Bewegung, und auch in dieser Zeit
war die Ernährung ≥ 80% pflanzlich. In all diesen Generationen hat
sich der menschliche Organismus
bestens an die Verwertung der essbaren Pflanzen angepasst.
≥ 80% pflanzlich, wie gewachsen: im
Einkaufswagen, im Kühlschrank, auf
dem Teller. Eine gute Regel. Aber
warum?
Unsere heutige, erst seit wenigen
Generationen praktizierte Ernährungsweise – ein stark überhöhter
Anteil an Lebensmitteln tierischen
Ursprungs und an „Industrienahrung“, ist so „jung“, dass sich unsere
Gene und damit unser Stoffwechsel
diesen radikal veränderten Bedingungen noch nicht anpassen konnten. Gleiches gilt für die Bewegung!
Unsere Art, der Homo Sapiens, hat
wohl mehr als 120 500 Generationen hinter sich gebracht – Forscher
sind sich da nicht ganz einig – und
hat den Großteil dieser Zeit, so um
die 99,5 % , als Sammler und Jäger
gelebt. Diese Vorfahren mussten
sich den ganzen Tag bewegen, um
genug zu essen zu finden, es gibt
eine Schätzung, dass sie 20 Kilometer pro Tag gelaufen sind. Was sie
fanden, war überwiegend pflanzlich.
Es ist ganz einfach: unsere Gene
bestimmen unseren Stoffwechsel
- das, was jede Sekunde biochemisch in unserem Körper vorgeht,
und diese Vorgänge wiederum bestimmen unsere Gesundheit. Nicht
nur der Stoffwechsel, auch eine Betrachtung anatomischer Merkmale
(Zähne, Verdauungstrakt) überzeugt
davon, dass die pflanzliche Kost in
allen Entwicklungsphasen des Menschen von größerer Bedeutung war
als die tierische. Professor Dr. Claus
Leitzmann, der „Vollwertpapst“ der
deutschen Ernährungswissenschaft,
weist schon seit den frühen achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts
darauf hin, dass der Mensch als
„ Allesesser (Omnivore) mit Schwerpunkt auf pflanzlicher Nahrung“ einzustufen ist.
Unsere Gene, auch die Gene unserer Vorfahren, geben also den
optimalen Lebensstil vor: viel Bewegung und viel pflanzliche Nahrung.
„Ganze“ Pflanzen, wie gewachsen
gekauft und selbst zubereitet, möglichst wenig aus der Küche der Lebensmittelindustrie, möglichst viel
aus unserer eigenen.
Nicht zu vergessen: der menschheitsgeschichtlich erst so junge,
maßlos und verantwortungslos
wachsende Verzehr tierischer und
industriell hergestellter Lebensmittel in der westlichen Welt zerstört
unsere Böden, unsere Urwälder,
unseren Fischbestand, zehrt an
unseren Wasserreservoirs , hat die
Massentierhaltung herbeigeführt und
trägt maßgeblich zum Welthunger
bei. Nicht nur für unsere Gesundheit
wäre die möglichst weit verbreitete
Beachtung der Regel „≥ 80% pflanzlich, wie gewachsen“ ein Segen.
Mag. Heidi Reber
© Bildnachweis: fotolia, Pixelbliss
Die Walnuss (Juglans regia)
In Anlehnung an den Bericht über
die Walnuss auf Seite 20/21 dieser
Ausgabe möchte ich hier der Walnuss auch als sogenanntem Heilkraut ihre Berechtigung geben.
Die sommergrünen Laubbäume lieben das Klima von Weingärten und
Kellergassen und sind daher ganz
besonders aus dem Weinviertel
kaum wegzudenken. Wir finden Sie
in Windschutzgürteln, an Böschungen und vor allem in Hausgärten.
Wild anzutreffen sind sie manchmal
an Waldrändern und in Waldlichtungen.
Achtung: Die Schalen hinterlassen braune Flecken auf der Haut,
die sich nur schwer entfernen
lassen.
Verwendung als Heilpflanze in
der Hausapotheke
Die blutreinigende, hautreinigende und entzündungshemmende Wirkung der Blätter, die
schweißtreibende Eigenschaft der
Fruchtschalen sowie die nervenund gedächtnisstärkende Kraft der
Frucht bringt uns die Walnuss als
Heilpflanze das ganze Jahr über
näher. Ein Tee aus getrockneten
Blättern soll als heilendes Mittel den
Haarboden stärken, die Immunabwehr herabsetzen, Entzündungen
der Haut lindern und unter anderem
bei Rheumatismus eingesetzt werden. Dazu werden 2 TL getrocknete
Blätter mit ¼ l Wasser zum Kochen
gebracht und nach kurzem köcheln
abgesiebt.
Weitere Verwendungsmöglichkeiten
Als Kompresse bei Hautentzündungen, als Öl im Kosmetikbereich,
als Haarfärbemittel (grüne Schalen), als Tinktur bei Verdauungsproblemen, als Holz für die Herstellung
von Intarsien und als Möbelholz.
Die Walnuss in der Küche
Nüsse werden auch sehr gerne kulinarisch verwendet. Man findet sie in
Torten, Kuchen, Rouladen, Cremen,
süßem Gebäck und in Kleingebäck.
Noch schnell vor Weihnachten empfehle ich das Backen von Keksen, bestrichen mit Zitronenglasur und belegt
mit Nusshälften.
Die Walnuss in der TCM
und als Bachblüte
Die thermische Wirkung ist warm, die
zugeordneten Organe sind Dickdarm
und Magen. Man verwendet Rinde,
Nussschalen und Blätter. Nuss vertreibt Kälte im Dickdarm, hebt die
Lebensenergie, regt die Milz an und
stoppt Blutungen: Man nimmt sie bei
Gebärmuttersenkung, Drüsenschwellung, Krämpfen, Hauterkrankungen,
Mein persönlicher Favorit: Nusslikör (Rezept gleich aufheben für
nächsten Sommer)
Zutaten: 60 dag junge Walnüsse
(die braune Schale darf noch nicht
ausgehärtet sein), 1 l Weinbrand
(länger haltbar und stärkerer Alkoholgehalt mit Weingeist), 1/4 l Wasser, Zitronenschale, 1-2 Esslöffel
Kräuter-Nusslikörmischung aus der
Apotheke, 1/2 l Wasser, 56 dag Rohrzucker
Zubereitung: Die in Scheiben geschnittenen jungen Nüsse mit dem
Weinbrand und 1/4 l Wasser in
einem großen Rexglas über 3-4
Wochen an die Sonne stelle und öfters schütteln. Das Ganze durch ein
reines Tuch (oder Kaffeefilter) filtrieren. 1/2 l Wasser und 56 dag Rohrzucker aufkochen und ausgekühlt
mit dem Nussansatz vermischen.
Abgefüllt in kleine Flaschen eignet
sich der bis zum Verzehr dunkel und
kühl gestellte Likör hervorragend als
Mitbringsel und natürlich ganz besonders schluckweise getrunken bei
Verdauungsbeschwerden.
Ich wünsche
eine schöne
Vorweihnachtszeit
und viel
Freude beim
Ausprobieren
und
Genießen!
Nicky Böhm-Lilge
Absolventin der Wolkersdorfer
Kräuterakademie
Aktiv mit Rheuma ‫ ׀‬20
Aktiv mit Rheuma ‫ ׀‬21
und 4,9 mg Selen enthalten (diese Elemente sind wichtig für die Redoxkette,
welche im Körper für die Neutralisierung von freien Radikalen sorgt). Hinzu
kommen 4 verschiedene Vitamin-E-Varianten, vor allem Gamma-Tocopherol.
Der Vitamin-C-Gehalt ist eher mäßig:
dieses ebenfalls für die Redoxkette
wichtige Vitamin muss auf andere Weise zugeführt werden.
Außerdem sind in Walnüssen weitere
sekundäre Pflanzenstoffe enthalten
(z.B. die Ellagsäure), die ebenfalls antioxidativ wirken. Eine verbesserte Neutralisierung freier Radikale wirkt dem
Entzündungsprozess entgegen.
Ernährung bei Rheuma
Nahrungsmittel-Steckbrief
„Die Walnuss“
Dr. med. Gudrun Lind-Albrecht, Rheumatologie,
Immunologie, Osteologie am Ev. Krankenhaus
Düsseldorf
Die Walnuss ist die Frucht des
Walnussbaums (botanischer Name:
Juglans regia), der ursprünglich aus
Persien stammt und im 6.–5. Jahrhundert v. Chr. von den Griechen in
den Mittelmeerraum gebracht wurde.
Von dort aus wurde er weiter verbreitet
– zunächst vor allem in Frankreich.
Daher leitet sich der Name Walnuss
= Welsche Nuss ab, denn „Welsche“
war die alte deutsche Bezeichnung für
Gallier. Der Botanische Name Juglans
regia ist dem Lateinischen entlehnt, juglans bedeutet soviel wie „dem Jupiter
geweihte Frucht“ und regia bedeutet königlich. Wir erkennen daraus, dass die
Walnuss schon vor langer Zeit hochgeschätzt war.
Tatsächlich war nicht nur die Nuss
selbst als Nahrungsmittel beliebt: der
römische Arzt GALEN (131–202 n.
Chr.) nutzte auch die Blätter des Walnussbaums als Heilmittel. Im 16. Jahrhundert wurden die unreifen Früchte
– zur Johannisnacht geerntet und als
Schnaps gebrannt – sogar zur Vorbeugung gegen die Pest gepriesen. In
einigen Regionen und vor allem in Klöstern in Österreich wird dieser WalnussSchnaps noch heutzutage gebrannt.
Die Walnussblätter bzw. ein Tee daraus werden in der Naturheilkunde auch
heute noch empfohlen bei verschiedenen entzündlichen Beschwerden des
Magens und des Darms, da sie sehr
viele Gerbstoffe enthalten. Äußerlich als
Tinktur angewandt, soll ein Aufguss von
klein geschnittenen Walnussblättern bei
Ekzemen und Akne lindernd wirken.
Aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin wärmt die Walnuss
den Funktionskreis Lunge und stärkt
den Funktionskreis Niere und sorgt für
ausreichend Verdauungssäfte.
Als eigentliches Nahrungsmittel führte
die Walnuss in moderner Zeit ein
wechselhaftes Dasein. Während noch
3.) Walnüsse senken die LDL-Cholesterin-Konzentration.
„Fünf Walnüsse am Tag halten die Gefäße frei“, sagt ein vor einigen Jahren
in Umlauf gebrachter Spruch. Manche
Autoren meinen sogar, es müssen neun
Walnüsse täglich sein.
Die in der grünen Schale reifende Nuss
die Generation unserer Großeltern sie
als Hirn- und Nervennahrung rühmte
und sich gerne auf die Ähnlichkeit der
Walnussoberfläche mit den Gehirnwindungen berief, war die Walnuss
beim „modernen kalorienbewussten
Menschen“ aufgrund ihrer hohen Energiedichte, der aus ihrem Fettgehalt
resultiert, in Ungnade gefallen. Auch
die Furcht vor dem nicht so seltenen
Schimmelbefall der Walnüsse bei unsachgemäßer Lagerung war Anlass zur
Zurückhaltung.
Inzwischen ist die Walnuss sozusagen
voll rehabilitiert und jeder, der einen
Walnussbaum in seinem Garten stehen
hat, darf sich glücklich schätzen.
Die Walnuss enthält nämlich antientzündliche Stoffe (Omega-3-Fettsäuren), Antioxidantien (Vitamin E, Selen,
Zink...) und wichtige Mineralien (Kalium,
Magnesium, Calcium).
Die Walnuss ist für RheumaPatienten besonders
empfehlenswert – warum?
1.) Walnüsse haben bei regelmäßigem Verzehr eine antientzündliche Wirkung. 100g Walnüsse haben
zwar einen Nährwert von 654 kcal, da
die Walnuss zu 65% aus Fett besteht.
Zum größten Teil sind dies aber mehrfach ungesättigte Fettsäuren: Auf 100g
Walnüsse kommen 9,1g einer beson-
ders gesundheitsfördernden Fettsäure,
einer Omega-3- Fettsäure, nämlich der
Alpha-Linolensäure. In keiner anderen
Nuss kommt die Alpha-Linolensäure
nur annähernd so hoch konzentriert
vor wie in der Walnuss. Entsprechend
ist übrigens auch das Walnussöl reich
an dieser Omega-3-Fettsäure: In 1 Esslöffel Walnussöl sind 2 g Alpha-Linolensäure enthalten. Laut Prof. Dr. Olaf
ADAM sollten von Betroffenen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen
4 g Alpha- Linolensäure pro Tag in der
Nahrung angestrebt werden. Diese 4 g
sind in knapp 50 g Walnüssen oder in
2 Esslöffel Walnussöl enthalten. Die Alpha-Linolensäure kann vom Körper im
Verhältnis 4:1 (und selbst bei schlechten Bedingungen durch zu hohen Linolsäureanteil in der Nahrung im Verhältnis
10:1) in die Eicosapentaensäure (EPA)
umgewandelt werden, so dass 1g EPA
zur Verfügung steht und damit ein beachtliches antientzündliches Potential.
Eine Nahrung, die reich an Alpha-Linolensäure ist, kann nachweislich die Entzündungsbotenstoffe TNF-Alpha und
Interleukin 6 hemmen.
2.) Walnüsse schützen vor dem auf
freien Radikalen beruhenden oxidativen Stress, denn Walnüsse enthalten reichlich Antioxidantien.
In 100 g Walnüssen sind 3,1 mg Zink
Oder auch: “A handful a day keeps
the doctor away” in Anlehnung an den
Spruch “An apple a day keeps the doctor away”.
Der unmittelbare Anlass zu diesen Empfehlungen waren Untersuchungen der
Harvard-Universität, die zeigten, dass
Walnüsse cholesterinsenkend wirken
und dass sie bei regelmäßigem Verzehr
vor allem das „schlechte“ Cholesterin,
nämlich das LDL-Cholesterin senken,
und zwar ohne Gewichtszunahme durch
die zusätzlich aufgenommenen Kalorien. Auch die Diabetes-Einstellung verbesserte sich in vergleichenden Studien
nach zusätzlichem Walnussverzehr.
Dies erklärt sich zum großen Teil wieder durch die hohe Konzentration der
Alpha-Linolensäure, teilweise aber auch
durch die Antioxidantien in der Walnuss.
Walnüsse senken also das Risiko von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Arteriosklerose, die ja als „Zweiterkrankung“
beim Rheuma Patienten gehäuft gefunden werden.
4.) Walnüsse enthalten reichlich
Minerale.
100 g Walnüsse enthalten 98mg Calcium, 158mg Magnesium und 441mg
Kalium. Diese Minerale sind wichtig
für den Knochenaufbau zum Schutz
vor Osteoporose. Aber auch für die
Muskulatur sind sie unentbehrlich. Sie
verbessern die Leistungsfähigkeit der
Muskeln, helfen Muskelkrämpfe vermeiden, verbessern die Koordination,
das Muskel-Gleichgewicht und die Ausdauer. Die Muskulatur ist vor allem bei
entstandenen Fehlhaltungen ständig
einer vermehrten Beanspruchung ausgesetzt, muss also mehr leisten und
braucht daher ausreichend Minerale.
Die verbesserte Muskelfunktion leistet
aber auch ihrerseits wieder einen Beitrag zur Vermeidung der Osteoporose,
denn nur in einem durch Muskelzug und
-druck beanspruchten Knochen finden
ausreichend Aufbauprozesse statt.
Übrigens ist der Mineralstoffreichtum
auch für die Herztätigkeit (den Herzmuskel) wichtig.
5.) Walnüsse enthalten reichlich
B-Vitamine
In 100g Walnüssen sind 537 μg Vitamin B6 (Pyridoxin) und 341 μg Vitamin
B1 (Thiamin) sowie 150 μg Vitamin B2
(Riboflavin) und 98 μg Folsäure enthalten. Die B-Vitamine sind wichtig für den
Eiweißstoffwechsel und die Aufnahme
und Verarbeitung von Aminosäuren und
speziell für den Nervenstoffwechsel, die
Botenstoffe im Gehirn und Nervensystem, für die Aufmerksamkeit, Konzentration, Ausgeglichenheit und geistige
Leistungsfähigkeit. So erklärt sich auch
der Ruhm der Walnüsse als “Brainfood”.
Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B6 und Folsäure ist außerdem
wichtig als Gegengewicht gegen Homocystein – einem Stoff, der zu erhöhtem
Herzkreislaufrisiko führt. Folsäure ist
wichtig für das Wachstum der Blutzellen, der Haare und für eine intakte
Haut-und Schleimhaut. Die B- Vitamine
haben darüber hinaus aber auch antioxidative Eigenschaften.
6.) Walnüsse enthalten Melatonin
Die Entdeckung von Melatonin in Walnüssen erfolgte erst 2005. Melatonin ist
wichtig für den Schlaf-Wach-Rhythmus:
es wird im Schlaf gebildet und bei Helligkeit wird seine Produktion gedrosselt.
Es steht in einem Regelkreis mit Serotonin, welches tagsüber gebildet wird.
Nach dem Verzehr von Walnüssen stieg
der Melatonin- Gehalt im Körper bis
zum Dreifachen. Dem Melatonin wird
eine wichtige Rolle in der Reihe der Antioxidantien zugesprochen, auch in der
Verhinderung der Krebsbildung. Eine
Krebshemmende Wirkung unter Ernährung mit Walnüssen wurde im Tierversuch bereits aufgezeigt; man vermutet
hier als Wirkfaktoren ein Zusammenspiel aus Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien.
Und nun zur Aufbewahrung und Zubereitung:
Walnüsse sind direkt nach der Ernte
unbedingt schnell von ihren Schalen
zu befreien und bei guter Durchlüftung
und Temperaturen um 25°C (z.B. in der
Herbstsonne) innerhalb von ein paar
Tagen bis 2 Wochen zu trocknen, sonst
droht der Schimmelbefall, den man der
Schale selbst evtl. gar nicht ansieht, der
sich aber in der Nuss ausbreiten kann.
Bei der nicht ökologischen Verarbeitung
darf gebleicht und begast werden, nicht
dagegen bei Bio-Walnüssen. Die gut getrockneten Nüsse müssen in trockenen
Räumen aufbewahrt werden. Dann halten sie sich durchaus auch mehr als 1
Jahr. Walnussöl sollte man kalt verwenden, nicht zum Braten und Backen und
erst recht nicht zum Frittieren. Walnüsse
sind nicht nur ein guter Pausen-Snack,
sondern eignen sich auch sehr gut für
die Verfeinerung von Nachspeisen,
schmecken sehr gut zu einigen Käsesorten, in Salaten – und passen sogar
auch zu bestimmten Gemüsesorten,
z.B. zu Fenchel oder Brokkoli.
Übrigens: Nichts ist gut im Übermaß.
Man sollte auch bei der Walnuss in der
Verzehrmenge immer das rechte Maß
halten. Ein übermäßiger Genuss von
Walnüssen kann Magen-Darm-Probleme hervorrufen.
Etwa 50 Gramm am Tag reichen für
die gesundheitsfördernde Wirkung.
Morbus-Bechterew-Journal Nr. 126
(September 2011)
Aktiv mit Rheuma ‫ ׀‬22
Aktiv mit Rheuma ‫ ׀‬23
Weshalb Kranksein auch eine Kunst ist
Wie eine Erkrankung verläuft,
lässt sich nicht vorhersehen.
Doch Gedanken und Gefühle können wir lenken, in eine Richtung,
die hilft zu verstehen, was Kranksein, was die Diagnose einer
rheumatischen Erkrankung für
das eigene Leben bedeuten kann.
Ein Gespräch mit Mag. Isabella
Gerstgrasser. Nicola Lins hat die
Psychologin und Psychotherapeutin, die selbst von rheumatoider Arthritis betroffen ist, für
die Zeitschrift Aktiv-mit-Rheuma
interviewt.
Frau Gerstgrasser, Sie sagen, dass
Kranksein auch eine Kunst ist. Was
meinen Sie damit?
Wenn die Diagnose feststeht, wenn
der objektive Befund einer chronischen Erkrankung auf dem Tisch
liegt, geht es viel weniger um diese
Tatsache des objektiven Befundes,
als um den Menschen. Es geht
darum, wie dieser Mensch mit seiner Erkrankung umgeht. Das meine
ich mit Kunst. Denn, das Objektive – so ist es - gibt es nicht. Kein
Krankheitsverlauf und kein Genesungsprozess sind berechenbar
und gewiss. Keine noch so begründete, evidenzbasierte schulmedizinische Intervention, keine Methode
der komplementären Medizin, keine
heilpraktische Methode und kein
Gebet können Heilung garantieren.
Das medizinische Wissen, wie man
Krankheiten erkennt und behandelt,
wächst doch ständig. Es gibt inzwischen erfolgversprechende und effektive Behandlungsmethoden für
rheumatische Erkrankungen.
Stimmt schon. Sie sprechen die Biologicals an. Die helfen sehr vielen
Betroffenen. Und das ist wirklich erfreulich. Allerdings muss man schon
erkennen, dass die Wirkungsweise
von Medikamenten begrenzt ist
und die Symptomatik, die damit
bekämpft wird, nicht selten wiederkehrt. Außerdem ist die Diagnostik
dem, was die Medizin erfolgreich
behandeln kann, weit voraus und
vieles chronifiziert. Trotz aller
Fortschritte gilt: Die Medizin kann
Krankheit nicht abschaffen.
Das klingt ja so, als wären wir
Krankheiten perspektivlos
ausgeliefert?
Nein. Ich sehe das nicht so. Krankheit will verstanden werden. Wir tun
wahnsinnig viel, um gesund zu bleiben. Doch Gesundheit ist mehr als
ein körperlicher Zustand und mehr
als die Abwesenheit von Krankheit.
Unsere psychische und soziale Verfassung mischen gehörig mit. Keine
Ernährungsumstellung, kein toller
Gesundheitstipp garantiert mir, dass
ich auch nur ein Jahr länger lebe.
Wir jagen da einer Illusion nach.
Welcher Illusion?
Dass Gesundheit machbar und käuflich ist. Die neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen in den USA
kommen mit Blick auf Präventionsstudien zum Schluss: über 50, sogar
bis zu 70 Prozent unserer Gesundheit sind schlicht Glück. Das relativiert unseren „Gesundheitswahn.“
Wir wollen doch alle gesund sein.
Was ist schlecht daran?
Gar nichts. Es geht um die Verhältnismäßigkeit. Wir verfolgen den Anspruch auf perfekte, auf absolute
Gesundheit. Hauptsache gesund!
Das ist unrealistisch. Wir verwechseln Gesundheit mit einem konsumgesteuerten Lebensstil, den wir
für normal halten. Gesundheit und
Krankheit sind schlicht und einfach
zwei unterschiedliche Qualitäten im
Leben. Beide stehen in einer dauernden Spannungsbeziehung zueinander.
Sie sehen also Gesundheit und
Krankheit nicht als Gegensätze?
Nein. Wir sind immer beides. Gesund und krank. Warum sollte denn
meine Gesundheit aufhören, wenn
ich krank bin? Niemand ist je ganz
gesund oder ganz krank – außer
er ist tot. Gesundsein ist etwas
anderes, als medizinisch ohne Befund zu sein oder durch Normalität
zu brillieren. Wir neigen dazu, Gesundsein auf messbare Daten zu
reduzieren, aber es ist ein ganzheitliches, umfassendes und vor allem
sehr subjektives Gefühl. Man kann
es nicht so einfach definieren. Auch
ich fühle mich mit meiner rheumatoiden Arthritis ziemlich gesund.
Inmitten meiner Krankheitsschübe
und Schmerzattacken habe ich viel
über mich, meine Gesundheit und
meine Lebensweise gelernt. Das
ist gesund. Gesundheit und Krankheit sind vergleichbar mit den berühmten zwei Seiten einer Medaille.
Natürlich kann eine Seite – die
Krankheit – die andere manchmal
fast überwältigen, aber sie ist immer
noch da. Wenn es regnet, tagelang
– das wäre die Krankheit – ist die
Sonne (die Gesundheit) hinter den
Regenwolken trotzdem da.
Das heißt, wir sollten mit Krankheit
anders umgehen?
Ja. Das meine ich. Wenn die Krankheit sehr viel Raum einnimmt, dann
haben wir die Wahl. Lassen wir uns
darauf ein oder wehren wir uns dagegen, dass es so ist. Wichtig ist
für uns alle: niemand kann seine
Erkrankung beim Arzt abgeben
oder im Krankenhaus deponieren.
Die Krankheit gehört zu uns und
wir sind selbst herausgefordert, so
gerne wir auch manchmal davonlaufen würden.
Sie sagen jetzt aber nicht, dass ein
Mensch selbst dafür verantwortlich
ist, weil er krank geworden ist?
Nein! Ich habe nichts falsch gemacht, weil ich krank geworden bin.
Krankheit ist keine Schuld, keine
Strafe Gottes, sondern eine Weise
des Menschseins. Das ist mir ganz
wichtig. Ich rede von Eigenverantwortung. Verantwortung ist nicht
als Beschuldigung oder moralische
Verpflichtung gedacht. Worum es
geht, ist: Ich selbst muss Antworten finden auf die Fragen, die sich
mir in der Krise stellen. Wie kann
ich das Potenzial, das mir trotz
Krankheit zur Verfügung steht, für
mich nutzen? Wie können Körper
und Psyche einander helfen? Unter
welchen Bedingungen und mit welchen Veränderungen könnte meine
Krankheit auch Chancen enthalten
und neue Perspektiven erlauben?
Das klingt einerseits gut, macht
aber auch irgendwie unsicher. Was
kann der erkrankte Mensch denn
konkret tun?
Drei Dinge. Erstens, damit aufhören warum ich? zu fragen. Hätte es
denn der Nachbar kriegen sollen?
Die Frage nach dem Warum führt
ins Leere. Zweitens anerkennen,
dass Krankheit zum Leben gehört.
Diese Unsicherheit, die Sie angesprochen haben, aushalten lernen.
Und drittens, die eigene Krankheit
nicht zu verdammen. Erkrankte
müssen aufhören damit, die Krankheit als Feind zu sehen und gegen
sie zu kämpfen.
Wenn eine Krankheit nicht bekämpft
werden soll, was dann?
Sich vor Augen halten: Kranksein
ist nicht gleichzusetzen mit einer
verlorenen Schlacht. Krankheit ist
keine Niederlage! Es geht darum,
sich mit der Krankheit auf Augenhöhe einzulassen. Und dann – auf
die Psyche hören, sie in den Heilungsprozess miteinbeziehen. Die
Psyche ist ein wesentlicher Teil des
lebendigen Organismus, der ernst
genommen werden will. Die Psyche
mischt immer mit. Doch zu oft wird
sie ausgeblendet. Erfolge der angewandten Psychotherapie und die
moderne Hirnforschung haben es
nicht geschafft, körperlich erkrankten Menschen die Befürchtung zu
nehmen, für verrückt gehalten zu
werden, wenn sie sich um ihre Gefühle kümmern.
Die Inanspruchnahme von Psychotherapie ist immer noch tabuisiert,
leider. Bedenken Sie: Wenn wir
kritiklos Medikamente schlucken,
unsere Zweifel verschweigen und
darüber verzweifeln, uns dem Medizinsystem in blindem Gehorsam
und angstvoller Unterwerfung ausliefern, dann lassen wir die Psyche
nicht zu Wort kommen. Wir lassen
uns selbst im Stich. Das rächt sich
bitter, denn die wichtigste Aufgabe
der Psyche ist es, den Bezug zur
Realität herzustellen. Ohne guten
Kontakt zu unseren Gefühlen und
Empfindungen, zu unserer Intuition, finden wir nicht heraus, was
gut für uns ist und was nicht. Dafür
brauchen wir unsere Psyche und
einen kritischen Geist. Wer sich als
Subjekt erlebt, lässt sich nicht zum
Objekt von Krankheitsbehandlung
machen und gibt in der Arzt/Patientenbeziehung selbst das Tempo der
Heilungsschritte vor.
Inwiefern hat eine chronische Erkrankung wie Rheuma mit der eigenen Biografie zu tun?
Erkrankungen des Körpers machen oft traumatische Lebenserfahrungen sichtbar. Die gängige
Vorstellung, Trauma sei ausschließlich ein zwar katastrophales, jedoch
selten vorkommendes Einzelereignis, ist heute überholt. Das Psy-
chotrauma hat seine Wurzel meist
in traumatisierenden Beziehungen,
denen Kinder und Erwachsene oft
jahrelang ausgeliefert sind. Sich
dazu therapeutische Hilfe zu holen
und Traumata nicht zu ignorieren ist
mutig. Damit wird einer neuen Gesundheitskultur der Weg geebnet.
Worauf kommt es letztlich an?
Das Wichtigste ist, der Krankheit einen guten Platz im Leben
zu geben. Dazu gehört auch, nein
zu sagen, wenn Angehörige oder
professionelle Behandler Gesundheitsratschläge unterbreiten, wir
aber spüren, dass die Angebote für
uns nicht richtig sind. Gut gemeinte
Ratschläge abzulehnen ist manchmal sehr schwer, weil der leidende
Mensch ein starkes Bedürfnis nach
Unterstützung, Verlässlichkeit und
Führung hat. Gerade für den erkrankten Menschen ist es enorm
wichtig, bei sich zu bleiben, den eigenen Gefühlen und Empfindungen
zu trauen und unterscheiden zu lernen zwischen dem, was man hinnehmen muss und dem, was man
selber entscheiden kann.
Frau Gerstgrasser, vielen Dank
für das Gespräch.
Rheumatag
Vorarlberg
23. April 2106,
ab 14.00 Uhr
Arbeiterkammer
Feldkirch
Aktiv mit Rheuma ‫ ׀‬24
Aktiv mit Rheuma ‫ ׀‬25
LANDESGRUPPEN – SHG und KONTAKTSTELLEN DER ÖRL
Aktuelle Informationen zum Thema „Gut leben mit Rheuma“ in Bad Häring
AkkdG: Akkreditierte Selbsthilfegruppe der Österreichischen Rheumaliga und Landesgruppenleitung (LGL)
LANDESGRUPPE SALZBURG
LANDESGRUPPE WIEN
OBERÖSTERREICH
SHG Stadt Salzburg (AkkdG)
E-Mail: [email protected]
Frau Gertraud . Schaffer (LGL)
Tel.: +43 664 596 58 49
E-Mail: [email protected]
SHG-Wien (AkkdG)
E-Mail: [email protected]
Frau Christine Pleniger (LGL)
Tel.: +43 650 551 49 51
E-Mail:
[email protected]
SHG-Antiesenhofen (in Aufbau)
Frau Danuta Huber
Tel.: +43 7759 5137
E-Mail: [email protected]
SHG Saalfelden (AkkdG)
Gertraud Schaffer
Tel.: +43 664 596 58 49
E-Mail: [email protected]
SHG St. Johann im Pongau
(AkkdG)
Frau Manuela Wacheck
Tel.: +43 664 494 55 97
E-Mail: [email protected]
LANDESGRUPPE VORARLBERG
SHG-Oberland (AkkdG)
E-Mail: [email protected]
Frau Nicola Lins (LGL)
Tel.: +43 699 17 18 89 89
E-Mail: [email protected]
SHG- Unterland (AkkdG)
Frau Ilse Maier
Tel.: +43 676/ 7549 475
E-Mail: [email protected]
LANDESGRUPPE KÄRNTEN
SHG Villach (AkkdG)
E-Mail: [email protected]
Frau Ursula Süssenbacher (LGL)
Tel.: +43 660 12 74 715
E-Mail:
[email protected]
SHG Klagenfurt (AkkdG)
Frau Helga Flaggl
Tel.: +43 680 44 54 322
Lupus Selbsthilfe Wien
Blog: lupusaustria.wordpress.com
E-Mail: [email protected]
LANDESGRUPPE BURGENLAND
SHG Burgenland (AkkdG)
E-Mail: [email protected]
Herr Walter Strobl (LGL)
Tel.: 43 664 380 33 33
E-Mail: [email protected]
SHG Rohrbach
Frau Klara Hauer
Tel.: +43 664 122 91 72
E-Mail: [email protected]
SHG Chronische
Polyarthritis-Oberland (AkkdG)
Frau Andrea Bachnetzer
Tel.: +43 699 17 09 27 88
E-Mail:[email protected]
Ennstaler Rheuma-SHG
Frau Petra Pretscher
Tel.: +43 660 703 48 58
E-Mail:
[email protected]
SHG Polyarthritis
Frau Sailer und Frau Leithmayer
Tel.: +43 512 28 25 32
Mobil: +43 664 118 37 53
SHG Polyarthritis Graz
Frau Ingrid Isak
Tel.: +43 346 521 47
E-Mail: [email protected]
SHG für rheumakranke Kinder
und Jugendliche
Frau Nicky Böhm-Lilge und Frau
Michelle Böhm
Tel.: +43 676 487 48 31
E-Mail: [email protected]
1. Projektwochenende vom
14.10.2016 – 16.10.2016
„Rheuma betrifft uns alle“
SHG – Rheuma Wels
Frau Daniela Loisl
Tel.: +43 664 504 52 42
E-Mail: [email protected]
STEIERMARK
SHG Rheuma – St . Pölten
Frau Gerda Pieringer
Tel.: +43 650 33 78 531
E-Mail: [email protected]
Zu dieser Veranstaltung werden auch TeilnehmerInnen aus
Deutschland, Schweiz und Südtirol
eingeladen
SHG Rheumatoide Arthritis Linz
Frau Christine Stickler
Tel.: +43 676 390 30 86
E-Mail: [email protected]
TIROL
NIEDERÖSTERREICH
liche Erkenntnisse in 5 Wochenendmodulen einladen und dürfen Ihnen
bei dieser Gelegenheit bereits zwei
Termine im Jahr 2016 mitteilen.
2. Projektwochenende vom
11.11.2016 – 13.11.2016
„Jung und Rheuma“
Wir dürfen unsere Mitglieder und
alle Interessierten sowie medizinischen Fachkräfte jetzt schon
bitten, einen wichtigen Termin
vorzumerken. Die Vortrags- und
Workshopreihe „Gut leben mit
Rheuma“ widmet sich mit um-
fangreichen Methoden und aktuellen Informationen zum Thema
Rheuma.
Wir wollen damit Betroffene zu Vorträgen und Diskussionen über neue
medizinische sowie wissenschaft-
Die Ferienregion Kufstein mit dem
Ort Bad Häring bietet viele Möglichkeiten als Urlaubsdestination,
sollten Sie Ihren Aufenthalt in den
Tiroler Bergen verlängern wollen.
Gertraud Schaffer
Fenchel-Walnuss-Gemüse mit Ingwer und roten Zwiebeln
Elterngemeinschaft
rheumakranker Kinder
Frau Margit Walch
Tel.: +43 316 37 73 37
E-Mai: [email protected]
Zutaten für 4 Personen:
1Gemüsefenchel,
1 rote Zwiebel,
5–7 Walnüsse, geviertelt, Ingwer
(möglichst frisch), Curcuma,
1⁄4–1⁄2 Gemüsebrühwürfel,
Rapsöl.
Zubereitung:
Gemüsefenchel
waschen, vierteln
und in dünne Streifen schneiden. Rote
Zwiebel ebenfalls in
schmale Streifen
schneiden. Beides
zusammen in etwas
Rapsöl anbraten
und mit ganz wenig
Wasser ablöschen. 1⁄4 bis 1⁄2 Gemüsebrühwürfel dazu, frischen Ingwer (ganz fein geschnitten) nach
Geschmack dazu. Alles zusammen
etwa 10 Minuten köcheln lassen.
Dann die geviertelten Walnüsse
und danach Curcuma (nach persönlichem Geschmack) dazu, kurz
mitköcheln – und mit etwas
Pfeffer und ggf. mit Salz abschmecken. Dieses Gemüse kann man
wunderbar als „schlanke“ Abendmahlzeit ohne weitere Beilagen
essen, man kann es aber auch mit
Geflügel (Hühner- oder Putenbrüstchen) und Reis kombinieren.
Gutes Gelingen und
guten Appetit!
Dr. Gudrun Lind Albrecht,
Morbus Bechterew-Journal
Nr. 126
Aktiv mit Rheuma ‫ ׀‬26
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8. Tiroler „Rheuma-Rad-Tag“
Am Samstag, den 10. Oktober
2015, fand der 8. Tiroler „Rad
Rheuma Tag“ statt. Der Start
wurde von 10.00 Uhr auf 11.00 Uhr
verlegt, da dieses Mal auch TeilnehmerInnen aus dem Bundesland Salzburg anreisten.
Mehr als 30 Betroffene, Ärzte und
Therapeuten von ganz jung bis zum
rüstigen Senioren aus Tirol und Salzburg trafen sich bei der Branger Alm
in Unterperfuss zum gemeinsamen
Radfahren.
Die Strecke mit einer Fahrzeit von
ca. 2,5 Stunden führte entlang des
Inns auf einem wunderschönen Radweg. Eine Rast zur Stärkung wurde
im Gasthaus Neurauter in Hatting
eingelegt. Anschließend teilte sich
die Gruppe in jene, welche weiter
nach Telfs radelten und jene, die den
Weg zurück zur Branger Alm antraten. Gott sei Dank hatte das Wetter
durchgehalten und wir trafen uns
alle um ca. 15.00 Uhr wieder bei der
Branger Alm zu einem gemütlichen
Ausklang. Perfekt durchgeführt
wurde dieser wunderschöne Ausflug
von Herrn Univ. Doz. Dr. Johann
Gruber, mitorganisiert von der ÖRL.
Alle TeilnehmerInnen erhielten zu
Beginn ein“ Rad Rheuma Tag“-Trikot
in gelber Neonfarbe. Neben sehr interessanten Gesprächen und geselligen Stunden bot der „Rad Rheuma
Tag“ vor allem viel Bewegung für alle
Betroffenen und TeilnehmerInnen in
Landesgruppe Vorarlberg
einer schönen Landschaft, bei schönem Wetter und in viel frischer Luft.
Es hat allen viel Spaß und Freude
bereitet, die Vorfreude für den nächsten Radtag wurde kundgetan, sind
doch solche Begegnungen sehr
wichtig, um Kontakte zu knüpfen,
sich gegenseitig auszutauschen und
sich gemeinsam mit Gleichgesinnten
zu bewegen und zu sehen, dass dies
auch mit einer rheumatischen Erkrankung möglich ist..
Ich bedanke mich bei Herrn Univ.
Doz. Dr. Johann Gruber für sein
Engagement, mit welchem er sich
ehrenamtlich für Rheumapatienten einsetzt. Für die freundliche
finanzielle Unterstützung bedanken wir uns bei der Firma Roche,
dadurch wurde der „Rad Tag“ erst
ermöglicht.
Gertraud Schaffer
Weltrheumatag 2015
Selbsthilfegruppe Rheumatoide
Arthritis Linz
am Montag, 12. Oktober 2015
im Allgemeinen öffentlichen
Krankenhaus der Elisabethinen
in Linz
Anlässlich des Weltrheumatages
2015 fand auch heuer wieder im
Krankenhaus der Elisabethinen in
Linz eine Veranstaltung unter dem
Titel
Rheuma – eine Krankheit mit
vielen Gesichtern
statt.
Frau OÄ Andrea Trenkler, Rheumatologin in diesem Krankenhaus, hielt
einen Vortrag und Sprechstunde
zum Thema, ebenso gab es die Vorträge „Ernährung bei rheumatischen
Erkrankungen aus Sicht der TCM“
und „Rheuma braucht Bewegung –
Mobilisierung durch sanfte QiGong
Übungen“.
Auch unsere Selbsthilfegruppe war
mit einem Stand vertreten und dieser wurde rege frequentiert. Wir
konnten mit einigen Patientinnen
und Patienten, die an den unterschiedlichsten rheumatischen Er-
krankungen, natürlich auch an
Rheumatoider Arthritis leiden, eingehende persönliche Gespräche
führen und diesen wieder etwas
Hoffnung machen. Einige zeigten
auch an unserer Gruppe und unserem angebotenen Programm mit
Vorträgen und Rheumaturnen reges
Interesse.
Wir hoffen, dass wir doch bei einigen Besuchern Interesse an unserer Gruppe wecken konnten und
diese bei unseren nächsten Gruppentreffen begrüßen dürfen.
Christine Stickler
Selbsthilfegruppe für Menschen
mit Rheumatoider Arthritis Linz
Bildnachweis Ch. Stickler
Bei unserem SelbsthilfegruppenTreffen am 02. Oktober waren wir
eine große gut gelaunte Runde.
Nach Kaffee, Tee und Kuchen
stellte uns Martin Rinderer das
„Wirkkochbuch“ vor.
Buch zeigt Wege auf, um durch Ernährung in besseren Einklang mit
der Natur zu kommen. Anfangs wurden Fragen unsererseits gesammelt,
die Martin während des Vortrages
beantwortete und erklärte.
Aktiv und fit die Teilnehmerinnen der
Vorarlberger Turngruppen!
Entsprechend unserer Zielgruppe
ging er auch speziell auf das Thema
Ernährung bei entzündlichem
Rheuma ein und erklärte die positiven wie negativen Wirkungen einiger Lebensmittel.
Er selbst war als einer von drei Autoren daran beteiligt. Das Buch behandelt die „artgerechte“ Ernährung des
Menschen.
So war es ein aufschlussreicher und
geselliger Nachmittag.
Wir bedanken uns bei Herrn Martin Rinderer für sein Engagement.
Dabei geht es darum, wie man als
Mensch dem eigenen Körper entsprechend essen kann und dabei
auch auf die Umwelt achtet. Das
Tanita Wilhelmer
LG-Vorarlberg
Nachricht unserer Kassiererin
ren. Nach etlichen Rückmeldungen
haben wir uns entschlossen, zu
Beginn des Jahres 2016 an alle
Mitlieder der ÖRL einen Einzahlungsschein für die Mitgliedschaft gemeinsam mit den Anwendungs- und
Einstiegsdaten zum „Rheumaliga
Online Coach“ auszusenden. Damit
wird der Wunsch von Mitgliedern, die
aus welchen Gründen auch immer
nicht in Selbsthilfegruppen kommen
können oder möchten, erfüllt.
Sehr geehrtes Mitglied, Sie machen unsere Arbeit erst mit Ihrem
Mitgliedsbeitrag möglich, wir stellen
uns alle gerne ehrenamtlich von der
Gruppenleiterin und Gruppenleiter
bis hin zu allen Vorstandsmitgliedern
zur Verfügung und geben unser Bestes, um Sie zu informieren und alle
Rheumatiker bei den zuständigen
Gesundheitseinrichtungen, in Politik und Öffentlichkeit zu vertreten.
Die internationale Vernetzung, der
gemeinsame Austausch, die ge-
Liebe Mitglieder,
ich möchte mich für Ihre Unterstützung 2015 als Mitglied herzlich bedanken. Danke für die Überweisung
des Mitgliedsbeitrages. Ich habe
eine Bitte, es kommt immer wieder
vor, dass die Angabe der Adresse
fehlt oder die Unterschrift nicht leserlich ist. Dann können wir Ihre Einzahlung nicht in die Mitgliederdatei
aufnehmen und Sie erhalten dadurch
auch keine Zuschriften. Sollten Sie
also einbezahlt (besonders neue
Mitglieder) und keine Zuschrift erhalten haben, melden Sie sich bitte
noch einmal, damit wir Ihnen Ihre
Mitgliedskarte zusenden können.
Die Mitgliedskarte ist für alle Mitglieder sehr wichtig, die Rabattierungen
und den Rheumaliga Online Coach
in Anspruch nehmen möchten. Bitte
immer den gesamten Namen und
die Adresse am Erlagschein anfüh-
meinsamen Aktivitäten und Umsetzungsmöglichkeiten, das Arbeiten in
den anderen Ländern, ist uns sehr
wichtig. Die Besuche der Kongresse
sind für die Teilnehmer kein Urlaub,
sondern sehr viel Arbeit, auch wenn
die Resultate nicht gleich zu erkennen sind. Diese Vernetzung ermöglicht uns, auf internationaler Ebene
mitreden zu können und viele Ideen
aufzunehmen und bei uns umzusetzen. Langfristig profitieren alle
Rheumatiker, natürlich kann nicht für
jeden Einzelnen jeder Wunsch erfüllt
werden.
Wir suchen junge Betroffene, die
Interesse haben internationale
Kongresse zu besuchen. Voraussetzung: Englisch in Wort und
Schrift. Wir freuen uns auf Ihren
Kontakt.
Mit besten Grüßen und Wünschen
R. Ben Hassen
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Rheuma-Tage und Infotag in St. Pölten, Eisenstadt, Salzburg und Klagenfurt!
OÄ Dr. B. Hohenfellner, Stand Fa. Lambert
zahlreiches Publikum erschienen.
Es hat sich gezeigt, dass das Interesse an Informationen besteht und
wir auf einem guten Weg sind. So
werden auch im kommenden Jahr
die Infotage in den Bundesländern
weiter stattfinden.
v.l.n.r.: Mag. I. Leitner, D. Wachter, Dr. M. Täuber, D. Hennrich, W. Strobl, G. Schaffer, Dr. R. Fallent, Dr. J. Fuchs, Dr. H. Cerny, Dr. E. Cetin.
u am 13.10.2015 in St. Pölten
Hotel Seeland zum Thema
„Rheuma kann jeden treffen,
ob jung oder alt“
Wir bedanken uns bei den folgenden Firmen für die freundliche Unterstützung:
Abbvie, bständig, BMS, Celegen,
Dr. Böhm, Gasteiner Heilstollen,
Gastrokönig, Hotel Europa, Héviz,
Lilly, Lambert, Meierhofer-Sanitätshaus, MSD, Österreichische
Apothekerkammer, Pfizer, Roche,
Therme Lendava.
Neu - Räumlichkeit für
Gruppentreffen in Wien
St. Pölten Publikum
Kärntner Rheumatag, Publikum
Restaurant Fabelhaft
Arbeiterstrandbadstraße 128
1220 Wien
Bei unserem letzten Treffen konnten wir Frau OÄ Dr. Maya Thun, mit
dem Thema „Die neuesten rheumatischen Erkenntnisse aus den USA“
schon in unserem neuen Räumlichkeiten, im Restaurant Fabelhaft
begrüßen. Wie immer waren die
zahlreich erschienen Teilnehmer
vom Vortrag sehr begeistert.
u am 31.10.2015 in Klagenfurt,
Klagenfurter Messe,
„Rheuma hat viele Gesichter“
Nach sehr intensiven Vorbereitungsarbeiten, Pressekonferenzen, ORF Aufnahmen und
Medienberichten konnten wir
uns bei allen vier Veranstaltungen über großes Interesse an
einer sehr zahlreichen Besucheranzahl erfreuen. In Eisenstadt
war die Resonanz sehr groß,
die Besucher begrüßten das
Danke an alle unsere Partner und
Aussteller sowie SelbsthilfegruppenleiterInnen, SH- Organisationen
und alle fleißigen Helfer vor Ort für
die Unterstützung und Standbetreuung.
Landesgruppe Wien
u am 15.10.2015 in Eisenstadt
Wirtschaftskammer, Thema
„Rheuma hat viele Gesichter“
u am 17.10.2015 in Salzburg,
Amadeo Hotel Schaffenrath,
„Rheuma – eine Krankheit, die
jeden treffen kann“
Für alle Veranstaltungen konnten wir namhafte Fachärzte und
Ärztinnen für Innere Medizin und
Rheumatologie, Allgemeinmediziner, Nuklearmediziner, Apotheker,
Apothekerinnen, FA für Physikalische Medizin und Orthopädie,
FA für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, Homöopathische
Medizin, Ergotherapeuten, Sportwissenschaftler und Mentaltrainer als ReferentInnen zu sehr
spannenden Themen gewinnen.
Die ÖRL weiß das Engagement
aller Mitwirkenden sehr zu schätzen und bedankt sich bei allen
ReferentInnen für die sehr aufschlussreichen und aufklärenden
Vorträge.
Salzburg Publikum
Zustandekommen einer neuen
Selbsthilfegruppe sehr.
Auch in St. Pölten waren viele Betroffene sehr offen und können
sich gut vorstellen, in die Gruppe
zu kommen. Wie schon in den
v.l.n.r. Mag. Stephan Öhlzelt, G. Schaffer, OÄ Dr.
Karin Schöls, Dr. Ernst Umgeher, Gerda
Pieringer, SHG St. Pölten
letzten Jahren, wurde auch der
15. Salzburger Rheumatag sehr
gut besucht. Auch in der Klagenfurter Messe, war ein sehr zahl-
Christine Pleniger und Team
LG-Wien
v.l.n.r. OÄ Dr. M.Thun, Ch. Pleniger, M. Ulreich
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Preisträger Vision 2020
Die fachkundige Jury bestehend aus
5 Personen, hat den Beitrag „Dunkle
Schokolade & Rheuma“ unter den
vielen Einreichungen mit dem
1. Preis ausgezeichnet.
Dunkle Schokolade & Rheuma
Mein Name ist Walter Strobl, ich bin 46
Jahre jung und im Burgenland zu Hause.
Bereits kurz nach meinem ersten Geburtstag wurde eine juvenile chronische
Polyarthritis (Morbus still) diagnostiziert.
Aufgrund häufiger Rheumabeschwerden folgten zahlreiche Krankenhausaufenthalte im Preyer´schen Kinderspital
im 10. Bezirk in Wien bis zu meinem 12.
Lebensjahr. Die Dauer dieser Krankenhausaufenthalte war von unterschiedlicher Länge: Manches Mal waren es
nur ein paar Tage, aber sie konnten
auch bis zu einem Monat betragen. Obwohl das Krankenhauspersonal immer
bemüht war, mir den Aufenthalt als Kind
erträglich zu gestalten, sind meine Erinnerungen an diese Zeit mit viel Traurigkeit belegt, da ich sehr oft alleine,
d.h. ohne meine Eltern und Geschwister war. Es gab aber auch schöne
Momente während dieser Aufenthalte,
nämlich, wenn wiederum ein bekannter Wiener Schokoladehersteller Schokolade an die kranken Kinder im Spital
verteilte. Wir Kinder freuten uns immer
riesig über diese Geschenke.
Der Hersteller der Schokolade informierte uns Kinder darüber, dass er für
eine größere Anzahl von gesammelten
Schleifen einen Rollstuhl für ein behindertes Kind spenden würde. Ich motivierte und feuerte meine Freunde und
Freudinnen im Krankenhaus zum Schokolade essen an. Wir aßen Schokolade
bis zum Umfallen und sammelten sehr
eifrig die Schleifen der Schokoladen, da
wir unbedingt einem kranken Kind dadurch helfen wollten. Schließlich wurde
uns mitgeteilt, dass wir es geschafft hatten und ein Rollstuhl einem bedürftigen
Kind geschenkt wurde. Das machte
uns Kinder sehr glücklich. Schokolade
macht eben glücklich – beim Genießen
und besonders auch dann, wenn man
helfen kann.
Der große Konsum von dunkler
Schokolade führte dazu, dass ich
heute weiße Schokolade
bevorzuge!!!!!!
Als ich nicht mehr so wirklich zu den
Kindern zählte (ungefähr mit 12 Jahren)
wurden meine Rheumaschübe dann im
Kaiser-Franz-Josef-Spital weiter behandelt. Ebenfalls folgten mehrmals längerfristige Krankenhausaufenthalte. Meine
Fehlzeiten in der Schule wurden durch
Lehrer vor Ort im Krankenhaus kompensiert. Während der Pubertät legten
sich meine rheumatischen Beschwerden weitgehend.
Ich begann eine Lehre als Einzelhandelskaufmann in einem Elektrogeschäft.
Diesen Beruf übte ich immer mit viel
Freude und Einsatz aus.
Zwischen der Pubertät und meinem 30.
Lebensjahr waren meine Rheumabeschwerden relativ erträglich und wurden während dieser Zeit von meinem
Hausarzt ausreichend behandelt. Halbjahreskontrollen wurden weiterhin im
Krankenhaus durchgeführt.
Ab dem 30. Lebensjahr begannen die
Rheumabeschwerden in beiden Hüftgelenken. Es blieb somit nicht aus,
dass ich bereits mit 34 Jahren das erste
künstliche Hüftgelenk bekam und zwei
Jahre später das zweite Hüftgelenk
operiert wurde. Kurz darauf begab ich
mich aufgrund meiner wieder intensiver
werdenden Rheumabeschwerden in
die Behandlung des LKH Graz, Rheumaambulanz, wo ich bis heute bestens
behandelt werde und auch bestmöglich
medikamentös eingestellt bin.
Mit 44 Jahren bekam ich aufgrund der
Abnützungen und Schmerzen im rechten Knie ein künstliches Gelenk. Die
Beschwerden am linken Knie ließen
nicht lange auf sich warten. Mit 46 Jahren sollte mir das zweite Kniegelenk ersetzt werden. Jedoch erkrankte ich kurz
vor dem OP-Termin an einem Spätinfekt (Keim) der rechten Hüftprothese,
welche schlussendlich zu einem Prothesenwechsel führte. Nach intensiver
Rehabilitation geht es mir nun wieder
gut. Nächstes Jahr steht noch die offene
Knieoperation an.
Meine positive Einstellung, mein Humor
und mein Wissen über meine Krankheit
haben mich über viele Tiefs in meinem
Leben hinweg geholfen.
Mit meiner Lebensgeschichte möchte
ich Betroffenen Mut machen. Man kann
mit Rheuma gut leben, wenn man sich
mit dem Krankheitsbild vertraut macht.
Wie meine Geschichte erzählt, kann
man auch mit SCHOKOLADE das
Leben mit Rheuma versüßen!!!!
Da ich mich schon seit vielen Jahren
aktiv mit der Erkrankung „Rheuma“
auseinandersetze und viele Erfahrungen gesammelt habe, habe ich es
mir zur Aufgabe gemacht, Betroffenen
– ob jung oder alt - zu helfen bzw. zu
unterstützen und Mut zu machen. Aus
diesem Grund habe ich mich entschlossen, eine Rheuma-Selbsthilfegruppe im
Burgenland zu gründen.
1. Preis: 1 Woche für 2 Personen, im
Hotel Terme Millepine in Montegrotto
wurde von Herrn Alberto Lunardi,
Junior Sales Manager zur Verfügung
gestellt.
2.- 5 Preis: 5 mal 2 Kennenlern
Einfahrten in den Gasteiner Heilstollen, zur Verfügung gestellt vom
Gasteiner Heilstollen.
Preisträger: E. Breuer, Vorarlberg, J.
Kröll, Tirol, S. Strassmaier, Vorarlberg,
W. Seppele, Kärnten, M. Ulreich, Wien
und K: Berger, Steiermark.
Die Österreichische Rheumaliga gratuliert allen Preisträgern und bedankt sich
bei allen Einsendern für Ihre Lebensgeschichten und bei den Sponsoren für die
freundliche Zurverfügungstellung der
schönen Preise. Herzlichen Dank!
Gertraud Schaffer
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Vielen herzlichen Dank!
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