Projektbeschreibung “Der überaus starke Willibald” Ein

Transcrição

Projektbeschreibung “Der überaus starke Willibald” Ein
Projektbeschreibung
“Der überaus starke Willibald”
Ein Theaterprojekt zu Rassismus, Ausgrenzung und Gruppenzwang
Zeitrahmen des Projekts:
Jänner 2011 - April 2011, 12 Wochen
wöchentlich 2 Unterrichtseinheiten
zwei Mal 3 Unterrichtseinheiten im Rahmen des Nachmittagsunterrichts
“Der überaus starke Willibald” von Willi Fährmann
In seinem Buch „Der überaus starke Willibald" erzählt Willi Fährmann anhand einer
Geschichte über das Mäusevolk und ihren Anführer, den überstarken Willibald, von den
Mechanismen des Nationalsozialismus, über Macht und Unterdrückung:
Aus Angst vor der bösen Katze setzen die Mäuse ihren demokratisch gewählten
Präsidenten ab und machen Willibald zu ihrem Boss - dieser verspricht ihnen Sicherheit
und das Paradies auf Erden. Doch schon bald führt Willibald mit seinem Gefolge ein
strenges Regiment: Das Spielen wird verboten, die Mäuse müssen marschieren, seinen
Befehlen gehorchen und jede Nacht schuften, um ein Eindringen der Katze zu verhindern.
Um die Angst zu schüren und das Mäusevolk gefügig zu halten, wird der Blick nach
draußen verwehrt und es werden Schauergeschichten über die böse Katze verbreitet.
Willibald will um jeden Preis an der Macht bleiben!
Zudem wird Lillimaus, ein Albino, beschuldigt der Katze die Türe geöffnet zu haben und
deshalb in die Bibliothek verbannt. In ihrer Einsamkeit lernt Lillimaus jedoch lesen und
beginnt, den Mäusen Geschichten zu erzählen und vorzulesen. Sie wird so zu einer Gefahr
für den „Boss“ und wird auch fast zum Opfer seines Regiments. Doch durch ihr Wissen
kann sie in letzter Minute verhindern, dass die Mäuse in die Mäusefalle tappen und macht
so den anderen deutlich, dass nicht Macht und Unterdrückung, sondern Wissen und
Selbstbestimmung die bessere Form des Zusammenlebens sind.
Projektbeschreibung:
Anhand des Buches von Willi Fährmann wollen wir uns mit den Kindern folgenden Fragen
annähern:
Wann war ich schon einmal der/die Stärkere und habe das auch ausgenutzt?
Wovor hatte ich schon einmal Angst und wollte beschützt werden?
Wann habe ich mich schon einmal nicht getraut, Nein zu sagen und habe etwas getan,
was ich eigentlich nicht wollte?
Bin ich schon einmal ausgegrenzt worden oder habe ich jemanden ausgegrenzt?
Was tue ich um zu einer Gruppe dazu zu gehören?
Wann war ich schon einmal mutig und habe mich gegen etwas aufgelehnt?
Was ist wahre Stärke?
Die Geschichte wird den Kindern erzählt, sie schlüpfen in die Rolle der Mäuse und spielen
Schlüsselszenen der Geschichte (z.B. Machtübernahme durch Willibald, Ausgrenzung von
Lilimaus, ein paar Mäuse lehnen sich auf,…) nach.
In einem weiteren Schritt werden oben angeführte Fragen gemeinsam mit den Kindern
erörtert und in Szenen aus ihrer Erlebnis- und Erfahrungswelt umgesetzt. Somit wird ein
künstlerischer und gedanklicher Prozess in Gang gebracht, welcher anhand der Geschichte
über das Mäusevolk die Kinder dazu anleitet Szenen von Unterdrückung, Gruppenzwang
und Ausgrenzung zu erzählen und darzustellen.
Das dadurch erarbeitete Material an Geschichten und Darstellungen wird schließlich in
Kombination mit der ursprünglichen Geschichte von “Der überaus starke Willibald” zu einer
Inszenierung mit Märchencharakter und Realitätsbezug verarbeitet.
Ziele:
Spielfreude wecken und die Fähigkeiten, sich auszudrücken
Bezug zwischen Geschichte und Gegenwart herstellen
Annäherung an das Thema Ausgrenzung und Rassismus
Beschäftigung mit Individualität vs. Konformität
Auseinandersetzung mit dem eigenen Anders-sein
Vermittlung von demokratischen Werten und Strukturen
KünstlerInnendaten:
Mag. Ursula Wondraschek
Strubergasse 53/28
5020 Salzburg
[email protected]
www.sternenhebamme.at
Elisabeth Breckner
Kräutlerweg 20b
5020 Salzburg
[email protected]
Klassenlehrerin:
Dip.Päd. VOL Sigrid Langer, MA
In Kooperation mit _erinnern.at_