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News am Abend Titelseite Deutsche Leasing Edition FREITAG, 20.1.17 · NR. 15 · STAND 14 UHR T-Day Gefühlte Inflation steigt auf 2,3 Prozent Heute wird Donald Trump Barack Obama als Präsident der Vereinigten Staaten ablösen. Selten war ein Machtwechsel so umstritten. Demonstranten vor dem Trump International Hotel: Wie hier gestern Abend in Washington werden auch heute zahlreiche Protestveranstaltungen erwartet. dpa SPEZIAL: DEUTSCHE LEASING Banken & Sparkassen Seite 4 Recht & Finanzen Seite 5 Strategie & Investition Seite 6 Entscheider & Geld Seite 7 Der T(rump)-Day ist da: Donald Trump wird der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Nach einem beispiellosen Wahlkampf und einem nicht reibungslosen Machtwechsel soll er heute um kurz vor 12 Uhr mittags (18 MEZ) in der Hauptstadt Washington den Amtseid ablegen. Hunderttausende werden an den Feierlichkeiten teilnehmen, Tausende dagegen protestieren. Trump kündigte am Vorabend an, als Präsident die vielfältig gespaltenen USA zusammenbringen zu wollen. Seine Worte erinnerten an den Wahlkampf: „Wir werden Amerika für alle Amerikaner groß machen, für jedermann“, sagte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit)zum Abschluss eines Konzerts vor dem LincolnMemorial. Es habe eine Bewegung begonnen, wie es sie auf der Welt noch nicht gegeben habe, sagte Trump vor Tausenden begeisterten Anhängern. Man wolle nun echten Wandel im Land. „Diese Reise hat vor 18 Monaten begonnen“, sagte Trump. „Ich bin nur der Botschafter. Ich liebe Euch.“ SEITEN 2, 4 Top-Klick auf handelsblatt.com Was Europa nicht braucht Die Preise in Deutschland steigen einer Studie zufolge in der Wahrnehmung der Verbraucher so kräftig wie seit rund dreieinhalb Jahren nicht mehr. Die gefühlte Inflationsrate kletterte im Dezember auf 2,3 Prozent, wie Berechnungen der italienischen Unicredit ergaben. „Das ist der höchste Wert seit Juli 2013“, sagte deren Deutschland-Chefvolkswirt Andreas Rees heute. Noch im November lag der Wert bei lediglich 0,3 Prozent. „Grund für diesen Sprung sind die steigenden Kraftstoffpreise, aber auch teurere Lebensmittel“, erklärte Rees. Die amtliche Teuerungsrate kletterte im Dezember nur auf 1,7 Prozent. Die Differenz kommt zustande, weil Unicredit Waren und Dienstleistungen nach Kaufhäufigkeit gewichtet. Die Logik: Verbraucher nehmen Preisveränderungen bei Dingen, die sie so regelmäßig kaufen wie etwa Brot oder Benzin, besonders stark wahr. rtr ANZEIGE 22. Handelsblatt Jahrestagung Privatkundengeschäft 16. und 17. Februar 2017, Mainz Vor historischer Kulisse: Donald Trump und seine Frau Melania besuchten gestern das Lincoln-Memorial. Lincoln war der erste Präsident der republikanischen Partei. dpa DAX Stand 14 Uhr Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter: 02 11.96 86 – 38 48 +0,2 % 11 616 © Achten Sie das Urheberrecht – dieses Exemplar ist ausschließlich zur persönlichen Nutzung bestimmt. Jede elektronische Weitergabe und jede Vervielfältigung ist untersagt. Für attraktive Angebote zur Mehrfachnutzung wenden Sie sich bitte an: [email protected] Wirtschaft & Politik FREITAG, 20.1.17 DIE MACHTÜBERGABE 2 News am Abend Deutsche Leasing Edition Obama bedankt sich bei Merkel in Telefongespräch US-Präsident Barack Obama hat sich als eine seiner letzten Amtshandlungen bei Kanzlerin Angela Merkel für die Zusammenarbeit bedankt. Es sei das letzte Telefongespräch mit einem ausländischen Staats- und Regierungschef, das Obama als Präsident geführt habe, erklärte das Präsidialamt gestern. Demnach bedankte sich Obama bei Merkel und ihrem Mann Joachim Sauer für die persönliche Freundschaft und die Bemühungen, die Beziehungen zwischen Deutschland und den USA zu vertiefen. Die Kanzlerin habe eine starke, mutige und beständige Führung gezeigt. Merkel und Obama hatten zu Beginn seiner Amtszeit ein sehr distanziertes Verhältnis. Im Lauf der Jahre bauten sie jedoch eine enge Beziehung auf, die auch Belastungen wie etwa die Abhöraktion der NSA gegen die Kanzlerin schadlos überstand. Donald Trump wird nun der vierte US-Präsident, mit dem sich Angela Merkel als Spitzenpolitikerin auseinandersetzen muss. HB „Wenn es wirklich schüttet, dann ist das okay. Dann werden die Leute realisieren, dass das meine echten Haare sind.“ Donald Trump über die schlechte Wettervorhersage für den Tag seiner Vereidigung und Gerüchte über seine Haare. INAUGURATIONS-SPLITTER Als Kontrastprogramm zur Vereidigung von Donald Trump als US-Präsident will eine New Yorker Bar heute niedliche Tiervideos zeigen. „Es wird passieren, aber wir müssen es nicht mit ansehen“, heißt es in der Ankündigung der Hinterlands Bar im Stadtteil Brooklyn zur Zeremonie vor dem Kapitol in Washington Wuchtige Unterstützung für Donald Trump in Washington: Auch die Anhänger des Republikaners haben für heute Demonstrationen angekündigt. dpa Blitzumzug: Im Westen raus, im Osten rein Es muss schnell gehen: Am Morgen soll sich Barack Obama im Weißen Haus noch wohlfühlen. Fünf Stunden später wird es die Heimat von Donald Trump sein. N och während Donald Trump die vielfach eingeübte Vereidigungsformel spricht und sich die Augen der Welt auf die Bühne vor dem Kapitol richten, geht im Weißen Haus die Post ab. Nicht viel mehr als fünf Stunden haben die Umzugsleute unter der Leitung der in München ausgebildeten Chefdienerin Angella Reid, um die Wohnräume des Amtssitzes vom Haushalt Obama zum Haushalt Trump umzupolen. Irgendwann zwischen 15.30 und 17 Uhr wird es für Trump heißen: „Willkommen im neuen Zuhause.“ Wenn die Obamas um 10 Uhr Ortszeit die Trumps zum Tee empfangen, wird das Wei- ße Haus noch aussehen wie zuvor. „Wir wollen, dass der Präsident sich so lange zu Hause fühlt, bis der neue seine Hand hebt“, sagt Stephen Rochon, der den Umzug von Barack Obama und den Auszug von George W. Bush begleitet hatte. Um 10.30 Uhr, wenn der neue Präsident und sein Vorgänger einschließlich ihrer Vizes samt Ehefrauen zum Kapitol aufbrechen, heißt es im Weißen Haus: An die Arbeit! Obamas Umzugswagen fahren am Westflügel des South Porticos vor. Die von Trump am Ostende. Den eigentlichen Umzug machen die Angestellten des Weißen Hauses, Außenstehende werden nicht an die persönlichen Gegenstände der Präsidenten gelassen. „Keiner will, dass etwas Persönliches plötzlich auf Ebay auftaucht“, sagt Rochon. Mitmachen müssen alle, außer den Köchen. Die können schon mal Trumps Frühstück üben: Er mag Eier mit Speck, sagte er einmal. Wenn Trump am Nachmittag nach der Präsidentenparade zurückkommt, wird er an der Pennsylvania Avenue Nummer 1600 zu Hause sein. Seine Zahnbürste wird dort liegen, wo sie immer liegt, seine Lieblingszahnpasta wird bereitliegen, Anzüge und Krawatten hängen im Schrank und der Kühlschrank ist bestückt. Kein Karton wird unausgepackt stehen bleiben. Trump gilt als Gewohnheitstier. In der Vergangenheit wurde meist auch die Bowlingbahn mit neuen Schuhen bestückt und das hauseigene Kino mit neuen Filmen. dpa Die Amtseinführung von Donald Trump am Freitag in Washington werden sechs Geistliche begleiten – das ist ein neuer Rekord. Bei Richard Nixon standen 1969 fünf Religionsvertreter an der Seite des zukünftigen Präsidenten. Schlechte Zeiten für Mercedes: Donald Trump hat schon früh viele seiner Forderungen formuliert, mit denen er heute Unternehmen und politische Gegner in Angst und Schrecken versetzt. 1990 antwortete er der amerikanischen Zeitschrift „Playboy“ auf die Frage, was ein US-Präsident Trump als erstes tun würde: „Viele Dinge. Ich würde Entschlossenheit demonstrieren. Ich würde eine Steuer auf jeden Mercedes-Benz und alle japanischen Produkte erheben, die ins Land kommen – und wir hätten wieder wundervolle Verbündete.“ Viele Hunderttausend Menschen werden dem Zeremoniell zu Donald Trumps Amtseinführung beiwohnen. Sehr viele Einwohner Washingtons werden nicht darunter sein. Die Hauptstadt ist erzdemokratisch – nur vier Prozent stimmten bei der Wahl am 8. November für den Republikaner Trump. Impressum Handelsblatt News am Abend Verlag: Handelsblatt GmbH Geschäftsführung: Gabor Steingart (Vorsitzender), Frank Dopheide, Ingo Rieper, Gerrit Schumann Corporate Editions: Andrea Bartusch Tel.: 0211–887–1097 E-Mail: [email protected] Redaktion: Sven Afhüppe (verantw.) Peter Pfister (Red.-leitung), Sabine Haupt, Karen Wientgen Producing: Heide Braasch Anschrift: Kasernenstr. 67 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0) 211–887–1550 E-Mail: [email protected] www.newsamabend.com © Achten Sie das Urheberrecht – dieses Exemplar ist ausschließlich zur persönlichen Nutzung bestimmt. Jede elektronische Weitergabe und jede Vervielfältigung ist untersagt. Für attraktive Angebote zur Mehrfachnutzung wenden Sie sich bitte an: [email protected] Unternehmen & Märkte UNTERNEHMEN & MÄRKTE 3 News am Abend Deutsche Leasing Edition Thyssen-Krupp will keine übereilte Stahlfusion Altlasten bremsen IBM Eine Woche vor der Hauptversammlung hat ThyssenKrupp -Chef Heinrich Hiesinger Erwartungen einer raschen Fusion der Stahlsparte mit Tata Steel gedämpft. „Ob, wann und mit wem ein Konsolidierungsschritt kommen wird, ist weiterhin offen“, sagte der Manager der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Wir sehen die strategische Notwendigkeit. Aber wir handeln verantwortungsbewusst, und es muss am Ende eine gute Lösung für Thyssen-Krupp sein.“ Der größte deutsche Stahlkonzern lotet seit Monaten einen Zusammenschluss seines Stahlgeschäfts mit Tata Steel aus. Gemeinsam wären sie der zweitgrößte Stahlko- ► Der Technologiekonzern rutscht immer tiefer ab. ► Zahlreiche Berater werden nicht mehr benötigt. cher Europas nach ArcelorMittal. Hiesinger hat seit seinem Amtsantritt 2011 keinen Zweifel daran gelassen, dass er die Zukunft eher in den Technologiegeschäften mit Aufzügen, Autoteilen, Anlagen oder U-Booten sieht. Eine Stahlfusion könnte ein Befreiungsschlag sein. Angesichts der sich seit 2016 hinziehenden Verhandlungen mit Tata sind aber Zweifel aufgekommen, ob es dazu kommt. Haupthindernis für eine Fusion mit Tata sind die 15 Milliarden Pfund (17 Milliarden Euro) schweren Pensionslasten von Tata in Großbritannien. Bevor man in konkrete Verhandlungen eintrete, müsse dafür eine Lösung her, sagte Hiesinger. rtr Heineken wirft Auge auf Kirin-Geschäft Der niederländische Bierriese Heineken verhandelt mit dem japanischen Rivalen Kirin über einen Kauf von dessen Brasilien-Geschäft. In einer Mitteilung des weltweit zweitgrößten Brauerei-Konzerns hieß es heute, es gebe Verhandlungen, aber keine Gewähr, dass es zu einem Abschluss komme. Kirin betreibt in Brasilien zwölf Brauereien. Laut Zeitung „Nikkei“ ist Heineken bereit, rund 100 Milliarden Yen, um- gerechnet 818 Millionen Euro, auf den Tisch zu legen. Der niederländische Konzern ist seit einer Übernahme im Jahr 2010 auf dem brasilianischen Markt präsent. Dieser wird allerdings vom Weltmarktführer Anheuser-Busch Inbev dominiert. Kirin teilte mit, grundsätzlich in Brasilien expandieren zu wollen. Es würden aber auch Alternativen geprüft – Partnerschaften oder ein Verkauf. rtr GE steigert Gewinn kräftig – der Umsatz sinkt Der Siemens-Rivale General Electric hat seinen Gewinn Ende 2016 trotz Umsatzrückgangs gesteigert. Dank florierender Geschäfte mit dem Bau von Kraftwerken und Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energien legte das Ergebnis im viertel Quartal um 35,7 Prozent auf rund 3,5 Milliarden Dollar zu, teilte der USKonzern heute mit. Bereinigt um Sonderfaktoren fiel der Gewinn je Aktie allerdings wie von Experten erwartet um zwei Prozent. Axel Postinett San Francisco A n fallende Umsätze sollte sich der Technologie-Dinosaurier IBM inzwischen gewöhnt haben – seit 19 Quartalen sind sie für ihn Tagesgeschäft. Auch im vierten Quartal ging es weiter abwärts. Der Umsatz lag bei 21,8 Milliarden Dollar, das war ein Minus von einem Prozent zum Vorjahr. Zwar überraschte ein höher als erwarteter Gewinn von 5,01 Dollar pro Aktie anstatt 4,88 Dollar, doch die Freude hielt nur kurz an. Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi hatte schon im Vorfeld darauf hingewiesen, dass der Gewinn pro Aktie für das gesamte Finanzjahr von 13,59 Dollar durch Sonderfaktoren wie Steuerrückzahlungen um einen Dollar pro Aktie aufgebläht sei. Die IBM-Chefin Ginni Rometty fährt ein Rennen gegen die Zeit. Ihr Problem ist, dass die neuen Zukunftsmärkte nicht schnell genug wachsen, um die alten Kernbereiche abzulösen. Vom Ge- Ginni Rometty: Die IBM-Chefin kämpft mit fallenden Umsätzen. samtumsatz 2016 von 79,9 Milliarden Dollar konzentrierten sich zwar mit 33 Milliarden Dollar 41 Prozent auf CloudDienste, Big Data oder Cognitive Computing-Plattformen wie „Watson“. Aber es reicht nur, um das Abschmelzen der Kernbereiche abzufedern. Verkaufstruppen und Berater sitzen auf immer schwerer vermittelbaren Produkten. IT wird eben nicht mehr nach dem alten IBM-Prinzip gekauft. Das waren große Anlagen, die auf IBM-Systeme rtr maßgeschneidert werden musste. Natürlich am besten von IBM-Spezialisten. Das war so lange kein Problem, wie IT sowieso nur für Kunden mit tiefen Taschen und riesigen Budgets gedacht war, etwa für Regierungsorganisationen oder Universitäten. Heute werden IT-Projekte in Eigenregie gestartet und in wenigen Wochen auf Cloud-Plattformen wie Amazons AWS oder Microsofts Azure aufgesetzt. Die Berater werden also überflüssig. Investor garantiert erneut Kuka-Jobs Nach der Übernahme des Roboterbauers Kuka haben die chinesischen Investoren erneut die rund 3500 Jobs am Kuka-Sitz garantiert. „Wir sind als langfristige Investoren gekommen, die Arbeitsplätze in Augsburg heute und morgen sichern wollen“, sagte Midea-Vizepräsident Andy Gu der „Augsburger Allgemeinen“. Der Unternehmenssitz werde ebenfalls in der schwäbischen Stadt belassen. „Kuka bleibt ein deutsches Unternehmen.“ Der Haushaltsgerätehersteller Midea hatte 2016 den Kuka-Aktionären ein Übernahmeangebot gemacht und dafür fast vier Milliarden Euro investiert. Mittlerweile hält der Investor knapp 95 Prozent der Aktien des Traditionsunternehmens. Der chinesische Markt für Kühlschränke und Wasch- maschinen sei gesättigt, erklärte Gu. Kuka biete hingegen mit seinen Produkten noch „enorme Wachstumschancen“. Durch die gestiegenen Arbeitskosten in China werde dort die Industrie zunehmend automatisiert, sagte Gu. dpa Kriselnder Toshiba-Konzern will Filetstücke zu Geld machen Der japanische Industriekonzern Toshiba sieht sich zu Notverkäufen gezwungen. Insidern zufolge will das Management Teile des eminent wichtigen Chipgeschäfts zu Geld machen. Vorbereitungen für die Veräußerung eines Minderheitspakets seien bereits getroffen worden, sagten heute mit der Angelegenheit vertraute Personen. Toshiba braucht dringend neues Kapital, um finanziell handlungsfähig zu bleiben. Lufthansa-Aktie steigt Ein Bericht über Interesse eines Staatsfonds aus Abu Dhabi am Kauf eines LufthansaAktienpakets verleiht den Titeln der Fluglinie Auftrieb. Die „Wirtschaftswoche“ berichtet, ein Staatsfonds des Golfemirats wolle mit „einem kleineren Anteil“ bei der Lufthansa einsteigen. Die Aktien zeitweise gut vier Prozent. dpa FREITAG, 20.1.17 © Achten Sie das Urheberrecht – dieses Exemplar ist ausschließlich zur persönlichen Nutzung bestimmt. Jede elektronische Weitergabe und jede Vervielfältigung ist untersagt. Für attraktive Angebote zur Mehrfachnutzung wenden Sie sich bitte an: [email protected] BANKEN & SPARKASSEN FREITAG, 20.1.17 News am Abend Deutsche Leasing Edition SPEZIAL: BANKEN & SPARKASSEN 4 Umkehrung der Verhältnisse Jan Mallien Frankfurt Die Inflation in Deutschland steigt stärker als in der Euro-Zone. Das baut Spannungen innerhalb der Währungsunion ab, erhöht aber den Druck auf die Europäische Zentralbank, aktiv zu werden. E dpa in lila Monster mit Wampe, klaffenden Zahnlücken und rotem Irokesenschnitt, das mit Geldscheinen um sich wirft. So stellt sich die Europäische Zentralbank (EZB) die Inflation vor – zumindest in einem Lehrfilm für Schüler, den sie auf ihrer Webseite anbietet. Lange schien das Monster verschwunden zu sein, doch nun ist es wieder erwacht. Im Dezember stie gen die Preise in Deutschland um 1,7 Prozent – und damit deutlich stärker als in den anderen Euro-Ländern. In Italien und Griechenland lag die Teuerung im gleichen Zeitraum nur knapp über der Nullgrenze. Das freut viele Ökonomen, die den Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank fordern. „Aus meiner Sicht geht es um das Signal, dass die EZB nicht plant, die Inflation über knapp zwei Prozent hinaus ansteigen zu lassen“, sagt der Chef des Münchener Ifo-Instituts, Clemens Fuest. Doch das Signal ist derzeit nicht zu erwarten. Im EZB-Rat sind die Falken, die für eine straffere Geldpolitik eintreten, in der Minderheit, es dominieren die Fans der lockeren Geldpolitik, die Tauben. Doch auch sie können nicht bestreiten, dass sich die Verhältnisse in der Euro-Zone umgekehrt haben: Im ersten Jahrzehnt nach der Euro-Einführung sind die Preise in den Peripherieländern wie Griechenland oder Spanien deutlich stärker gestiegen als in Deutschland – nun gibt es eine immer stärkere Gegenbewegung. „Wir sehen das schon seit längerer Zeit bei den Immobilienpreisen, und jetzt scheint sich das zu verbreitern“, sagt Fuest. Und das ist auch gut so, findet er. Aus seiner Sicht ist eine über dem Durchschnitt der Euro-Zone liegende Inflation in Deutschland „in gewissem Umfang erwünscht“. Die Krise in der Euro-Zone sei auch dadurch entstanden, dass die Löhne und Preise in Ländern wie Spanien oder Griechenland viel zu schnell gestiegen seien und in Deutschland sehr langsam. Diese unterschiedliche Entwicklung hat zu den großen Ungleichgewichten in der Währungsunion beigetragen. Länder wie Griechenland haben deutlich mehr importiert als exportiert und sich dadurch gegenüber dem Ausland verschuldet. Normalerweise lassen sich solche Ungleichgewichte zumindest teilweise durch den Wechselkurs ausgleichen. Wegen der gemeinsamen Währung müssen die Euro-Länder jedoch die Unterschiede anders ausgleichen, etwa indem die Löhne und Preise in den Peripherieländern langsamer steigen als in Deutschland. Genau diese Entwicklung erwartet Com- merzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Er geht von einem höheren Lohn- und Preisanstieg in Deutschland aus, schließlich sei die Arbeitslosenquote in Deutschland niedriger als in anderen Euro-Ländern, was die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer und damit die Aussicht auf Lohnsteigerungen erhöhe. Das Problem dabei: Für die Deutschen ist die Inflation tatsächlich ein Monster, das es zu bändigen gilt. Nirgends in der Euro-Zone ist die Abneigung gegen höhere Preise so stark wie hier. Deswegen sieht die Bundesbank die jüngsten Zahlen mit Sorge: In ihrer DezemberPrognose rechnet sie für 2017 mit einer Teuerung von 1,4 Prozent im wirtschaftlich größten Euro-Land. Doch es könnte noch deutlich mehr werden. Denn bei ihren Berechnungen gehen die Bundesbanker von einem Ölpreis von 49 Dollar pro Barrel der Sorte Brent aus. Sollte der Ölpreis hingegen wie jetzt bei rund 55 Dollar liegen, könnte die Teuerung in Richtung 1,9 Prozent steigen. Damit wäre die Inflation zumindest in Deutschland wieder exakt in dem von der EZB angestrebten Bereich von „unter, aber nahe zwei Prozent“. Dadurch wächst der Druck auf die EZB, aus der lockeren Geldpolitik auszusteigen. „Die Nullzinspolitik ist verheerend für den deutschen Sparer“, sagte etwa Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) jüngst. Die EZB müsse schnellstmöglich die Zinsen anheben. Seine Hoffnungen ruhen dabei vor allem auf den beiden deutschen Mitgliedern im EZB-Rat, Bundesbank-Chef Jens Weidmann und Sabine Lautenschläger, die beide als sogenannte Falken gelten. Zu ihren wenigen Verbündeten zählen der Luxemburger Yves Mersch, der Niederländer Klaas Knot und die beiden baltischen Notenbankchefs Ardo Hansson aus Estland und Ilmrs Rimšvis aus Lettland. Im Dezember hatte der EZB-Rat mit großer Mehrheit beschlossen, die Anleihekäufe der Notenbank bis Ende dieses Jahres zu verlängern. Aber zugleich hat er das monatliche Kaufvolumen ab April auf 60 Milliarden Euro gesenkt. Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sieht keinen Grund zur Panik: „Niemand sollte sich Sorgen machen, dass die Inflationsentwicklung in Deutschland zu hoch sein könnte“, sagt Fratzscher, der die EZB-Politik befürwortet – also eher auf der Seite der Tauben steht. Doch die Mehrheiten im Rat könnten sich bald verschieben: Je höher die Inflation steigt, desto bessere Argumente bekommen die Falken. BÖRSE AKTUELL Donald Trump macht die Anleger in Europa nervös. Wenige Stunden vor seiner Amtseinführung zum 45. Präsidenten der USA fassten sie Aktien am Freitag nur mit spitzen Fingern an. Der Dax trat mit 11 616 Punkten auf der Stelle. „Es ist der große Trump-Tag“, sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensberater QC Partners. „Investoren werden versuchen, aus Trumps erster Rede als Präsident Hinweise auf seine zukünftige Politik abzuleiten.“ Je präsidialer die Antrittsrede des 70-Jährigen sei, desto besser werde das für die Märkte sein, fügte Aktienstratege Hans Redeker von Morgan Stanley hinzu. Auch am Devisenmarkt machten die Sorgen wegen Trump die Runde. HDax: Tops & Flops Freitag, 20.1.2017 Veränd. z. Vortagesschluss Commerzbank +2,87 % Lufthansa +2,29 % Dürr +2,27 % Zalando -2,84 % Evotec -2,72 % Medigene -2,51 % Indizes & Kennzahlen Aktuell FTSE 100 Nikkei E-Stoxx 50 19137,91 Pkt. 19072,25 3304,37 Pkt. 3290,33 Umlaufrendite Brentöl Gold Vortag 7211,22 Pkt. 7208,44 0,16 % 0,13 54,19 US$ 53,59 1200,46 US$ 1204,83 HANDELSBLATT Quelle: Bloomberg © Achten Sie das Urheberrecht – dieses Exemplar ist ausschließlich zur persönlichen Nutzung bestimmt. Jede elektronische Weitergabe und jede Vervielfältigung ist untersagt. Für attraktive Angebote zur Mehrfachnutzung wenden Sie sich bitte an: [email protected] RECHT & FINANZEN FREITAG, 20.1.17 SPEZIAL: RECHT & FINANZEN 5 News am Abend Deutsche Leasing Edition Digitaler Durchstarten D Immer weniger zahlen Jetzt ist auch Hamburg im Finanzausgleich der Länder zum Empfänger geworden. Es bleiben nur noch drei Geber. Martin Greive Berlin Handelsblatt PREMIUM W er in Bayern ein Bierzelt zum Kochen bringen will, muss nur ein Wort fallen lassen: Länderfinanzausgleich. Wenig ist im Freistaat mehr verhasst als der Ausgleichstopf, der unter den Bundesländern für gleiche Lebensverhältnisse sorgen soll. „Der Freistaat Bayern ist die karitativste Einrichtung Deutschlands“, schimpfte Finanzminister Markus Söder (CSU) im vergangenen Jahr. Sein Groll ist in diesen Tagen noch größer geworden. Denn der Länderfinanzausgleich bekommt immer mehr Schlagseite. Dies zeigt eine Übersicht über die Finanzströme im Jahr 2016, die dem Handelsblatt aus Länderkreisen exklusiv vorliegt. Demnach ist die ohnehin schon kleine Zahl der Zahlerländer im Vorjahr weiter geschrumpft – von vier auf drei. Denn Hamburg ist aus dem Kreis der Zahlerländer ausgeschieden und zum Bittsteller geworden. Hatte die Hansestadt 2015 noch 112 Millionen eingezahlt, erhielt sie 2016 aus dem Topf 65 Millionen Euro. Der Stadtstaat pendelt zwar schon seit einigen Jahren zwischen Empfänger- und Zahlerland hin und her. Zum Nehmer geworden zu sein ist für Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) aber gerade jetzt eine bit- tere Nachricht – kurz nachdem die teure Elbphilharmonie eröffnet worden ist. „ Jetzt bezuschusst Bayern auch noch die Elbphilharmonie“, ätzt Bayerns Finanzminister Söder denn auch Richtung Norden. 2016 erreichten die bayerischen Zahlungen einen neuen Rekordwert. Sie stiegen um fast sieben Prozent auf 5,82 Milliarden Euro. Damit schulterte der Freistaat allein 55 Prozent des gesamten Ausgleichsvolumens. Die größten Ausgabensteigerungen kamen 2016 aber auf Hessen zu. Die Zahlungen des Bundeslandes stiegen binnen eines Jahres um satte 31,4 Prozent auf 2,26 Milliarden Euro. Damit zahlt Hessen nur noch knapp 300 Millionen Euro weniger ein als BadenWürttemberg. „Tabellenführer zu sein ist normalerweise ein gutes Gefühl. Diesen Spitzenplatz können wir Hessen aber nicht uneingeschränkt genießen“, sagte Finanzminister Thomas Schäfer (CDU). Größtes Empfängerland bleibt Berlin, das im Vorjahr fast vier Milliarden Euro erhielt. Dahinter folgte NRW mit rund 1,1 Milliarden Euro. Dramatisch sind die Zahlungen an Niedersachsen gestiegen: Das Land erhielt fast 63 Prozent mehr Mittel als 2015. Unter den Empfängern brauchte allein Schleswig-Holstein weniger: Die Zuweisungen fielen um 8,9 Prozent. Die Mittel bemessen sich vor allem an der Steuerkraft und sagen damit etwas über die Wirtschaftsstärke aus. Gerade die fünf neuen Länder konnten bis heute bei der Steuerkraft die Lücke zu den alten nicht schließen. Aber auch innerhalb Westdeutschlands ist das Gefälle größer geworden. „An der Abrechnung des Länderfinanzausgleichs 2016 sieht man, wie dringend notwendig die Reform ist“, sagte Söder. Die Bund-Länder-Finanzen werden ab dem Jahr 2020 neu geregelt. Der derzeitige Länderfinanzausgleich fällt dann weg, stattdessen bekommen die Länder mehr Geld Größtes Empvom Bund. Die Zufängerland bleibt weisungen starten Berlin, das im Vorjahr 2020 mit rund 9,5 Milliarden Euro fast vier Milliarden und steigen dann Euro erhielt. Dahinter bis 2030 auf über folgte NRW mit rund 13 Milliarden. 1,1 Milliarden Noch ist die Reform allerdings nicht Euro. durch. „Ich hoffe, dass die mit dem Bund erzielte Einigung nun zügig und ohne weitere Scharmützel umgesetzt wird“, sagte Hessens Finanzminister Schäfer. Hessen zeige sich als starkes Land solidarisch anderen gegenüber. „Mittlerweile sind aber die Grenzen der Belastung für uns überschritten.“ dpa ie „digitale Transformation“ schlägt mit geballter Kraft zu, was erahnen lässt: Es gilt, nicht weniger als den Spagat zwischen Digitalem (sprich: Neuem) und Bewährtem zu meistern. Ein Spagat, der nicht nur in der jüngsten Studie der Commerzbank („Mittelstand in der digitalen Transformation“) augenscheinlich wird: Danach wünschen sich 71 Prozent der mittelständischen Kunden von ihren Bankpartnern das Aufzeigen von technologischen Möglichkeiten. Wohlgemerkt: Nur 30 Prozent der befragten Mittelständler wollen selbst neue digitale Geschäftsideen entwickeln. Das Ziel ist also nicht die digitale Vorreiterschaft. Es geht schlichtweg darum, nicht den Anschluss zu verlieren. Mit anderen Worten: Es herrscht noch immer einige Ratlosigkeit. Der Mittelstand ist auf der Suche nach Lösungen. Wer diese liefern soll? Die Jungen, die Startups: 53 Prozent der befragten Mittelständler wünschen sich von ihren Bankpartnern das Vorstellen von Start-ups. Bei den bereits in der Digitalisierung befindli- chen Kunden sind es sogar 67 Prozent. Die Zeichen könnten nicht klarer auf Zukunft stehen – eine Zukunft im Sinne von „Bewährtes erhalten und gleichzeitig Innovationen zulassen“. Was so klar erscheint, stellt die Unternehmenslenker vor immense Herausforderungen. Es gilt, Stammkräfte mitzunehmen und junge Wilde zu integrieren. 68 Prozent der Geschäftsführer sehen mehr Verantwortung und Freiheit der eigenen Mitarbeiter bei der Digitalisierung. Das hehre Ziel: in sich weiter beschleunigenden Zeiten einen kühlen Kopf behalten. Dies heißt auch, kritisch die eigene Wertschöpfungskette zu hinterfragen. Es ist also fast wie immer zum Jahresbeginn: einmal durchatmen und Reflexion suchen, dann durchstarten. Nur eben etwas digitaler. Im Internet finden sich mittlerweile zahlreiche Plattformen, wo Alt und Neu zusammenkommen können. Das ist gut, denn das Thema Digitalisierung aktiv angehen müssen wir alle. Niels George ist Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht in Berlin © Achten Sie das Urheberrecht – dieses Exemplar ist ausschließlich zur persönlichen Nutzung bestimmt. Jede elektronische Weitergabe und jede Vervielfältigung ist untersagt. Für attraktive Angebote zur Mehrfachnutzung wenden Sie sich bitte an: [email protected] STRATEGIE & INVESTITION FREITAG, 20.1.17 D SPEZIAL: STRATEGIE & INVESTITION 6 News am Abend Deutsche Leasing Edition er gewählte US-Präsident Donald Trump hat die Skepsis der unter Druck stehenden amerikanischen Mittelschicht gegenüber dem Freihandel für seinen Wahlkampf instrumentalisiert. Dies ist keine ungewöhnliche Taktik für Kandidaten an beiden Enden des politischen Spektrums. Was allerdings ungewöhnlich ist, ist, dass Trump seinen handelsfeindlichen Ton seit seinem Wahlsieg nicht gemäßigt, sondern eher verschärft hat. Ein Handelskrieg ist nicht mehr ausgeschlossen – mit katastrophalen Folgen für die USA und die übrige Welt. Man denke etwa an Trumps zentrale Personalentscheidungen. Der designierte Handelsminister Wilbur Ross hat lautstark den Wunsch geäußert, Amerikas „dumme“ Handelsabkommen zu kündigen. Peter Navarro, Wirtschaftsprofessor an der University of California, wird Direktor des Nationalen Handelsrats. Navarro ist einer der extremsten „China-Falken“ Amerikas. Nun erhalten beide Gelegenheit, ihre Ideen in die Praxis umzusetzen. Trump hat deutlich gemacht, dass sich die USA unter ihm sofort aus der Transpazifischen Partnerschaft (TPP) zurückziehen werden. Und seine kaltschnäuzige Bereitschaft, die 40 Jahre alte Ein-China-Politik infrage zu stellen, indem er direkt mit der taiwanischen Präsidentin telefonierte – von seinen anschließenden China-feindlichen Twitter-Kommentaren gar nicht zu reden –, lässt kaum Zweifel, dass seine Regierung Navarros Rezept folgen und Amerikas größten und mächtigsten Handelspartner ins Visier nehmen wird. Doch während Trumps starke Worte bei den Wählern unzweifelhaft gut ankamen, halten sie der Realität in einem wichtigen Punkt nicht stand: Amerikas großes Handelsdefizit – eine sichtbare Manifestation seiner geringen Ersparnisse – stellt schon die Vorstellung wirtschaftlicher Stärke infrage. Das hohe inländische Spardefizit der Lautstarke Irrtümer Handel als wirtschaftliche Massenvernichtungswaffe einzusetzen, könnte sich als politische Fehlleistung von epischen Ausmaßen erweisen. USA erklärt deren unersättlichen Hunger nach Ersparnisüberschüssen aus dem Ausland, der wiederum ein chronisches Leistungsbilanzdefizit und ein enormes Handelsdefizit erzeugt. Versuche, dieses makroökonomische Problem nach und nach durch bilaterale Verhandlungen zu lösen, können unmöglich Erfolg haben: Die USA wiesen 2015 Handelsdefizite gegenüber 101 Ländern auf. Eine bilaterale Lösung für ein multilaterales Problem kann es nicht geben. Solange man nicht die Quelle des Problems – einen Mangel an Ersparnissen, der sich angesichts der unvermeidlichen Ausweitung der Haushaltsdefizite des Bundes unter Trump noch vergrößern dürfte – in Angriff nimmt, werden sich Amerikas Leistungsbilanz- und Handelsdefizite nur weiter erhöhen. Druck auf China auszuüben würde nur dazu führen, das Ungleichgewicht beim Handel auf andere Länder zu verlagern, und zwar höchstwahrscheinlich hin zu Produzenten mit höheren Kosten, was für klamme ame- rikanische Familien einer Preiserhöhung auf ausländische Waren gleichkäme. Doch damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Das Trump-Team nimmt Chinas Reaktion auf seine Drohungen nicht ernst und glaubt, dass die USA nichts zu verlieren und eine Menge zu gewinnen haben. Doch das ist ein Irrtum. Zwar braucht China die USA als Absatzmarkt für seine Exporte. Aber die USA sind zugleich von China abhängig: Die Chinesen halten US-Schatzanleihen und andere auf Dollar- Vermögenswerte von über anderthalb Billionen Dollar. Zudem ist China – nach Kanada und Mexiko – Amerikas drittgrößter und zugleich wachstumsstärkster Exportmarkt, was für die wachstumsschwache US-Wirtschaft alles andere als unwichtig ist. Es ist töricht zu glauben, dass Amerika in dieser bilateralen Wirtschaftsbeziehung alle Trümpfe in der Hand hält. Globale Handelskriege sind selten. Doch sie beginnen wie militärische Konflikte häufig mit nebensächlichen Geplänkeln oder Missverständnissen. Vor über 85 Jahren feuerten der US-Senator Reed Smoot und der Abgeordnete im Repräsentantenhaus, Willis Hawley, den ersten Schuss, indem sie das US-Zollgesetz von 1930 auf den Weg brachten. Dies führte zu einem katastrophalen globalen Handelskrieg, der nach Ansicht vieler eine schwere Rezession in die Große Depression verwandelte. Es ist der Gipfel der Torheit, die Lehren der Geschichte zu ignorieren. Was die heutige, an einem Ersparnismangel leidende und zu Haushaltsdefiziten neigende USVolkswirtschaft angeht, so wird es deutlich mehr erfordern, als auf China einzuprügeln, um Amerika wieder groß zu machen. Den Handel zu einer wirtschaftlichen Massenvernichtungswaffe umzufunktionieren könnte sich als politische Fehlleistung von epischen Ausmaßen erweisen. Stephen Roach ist Professor an der Universität Yale. Weltkonjunktur mit mehr Dynamik Die Wirtschaft der Industrieländer wird in diesem Jahr etwas stärker wachsen als erwartet. Der Internationale Währungsfonds (IWF) jedenfalls hält nach den Entwicklungen im zweiten Halbjahr 2016 die Aussichten für die USA, Europa, China und Japan für besser als bisher erwartet. Angesichts der allerdings immer noch hohen politischen Risiken – etwa mögliche Wahlsiege populistischer Parteien in Europa und der Brexit – korrigierte der Fonds seine Weltprognose vorerst nicht: Denn den leicht besseren Aussichten der Industriestaaten stünden schwächere in Schwellen- und Entwicklungsländern gegenüber. Nach 3,1 Prozent Weltwirtschaftswachstum 2016 erwartet er in diesem Jahr 3,4 Prozent und 2018 eine Zunahme um 3,6 Prozent. Womöglich werde der Fonds seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum aber im April anheben, wenn klarer sei, wie sich die US-Wirtschaft entwickeln werde. Die vom gewählten Präsidenten Donald Trump versprochenen Investitionen und Steuersenkungen könnten wie ein Konjunkturprogramm wirken, erwartet IWF-Chefvolkswirt Maurice Obstfeld. Allerdings nur, wenn nicht gleichzeitig die Inflation dadurch so sehr angeheizt werde, dass sie die Zuwächse gleich wieder aufzehre. „Die Unsicherheiten für die Prognose sind besonders hoch“, sagte Obstfeld – weil unklar sei, wie schnell Trump welche seiner Wahlversprechen umsetze. Schwellenländer wie Mexiko wiederum dürften unter den „Trumponomics“ leiden. Auch für Deutschland ist der IWF etwas zuversichtlicher. Er erwartet eine Wachstumsbeschleunigung gegenüber der bisherigen Schätzung von je 0,1 Prozentpunkten auf 1,5 Prozent in beiden Jahren. Für das EuroSorgenland Italien senkte der Fonds seine Schätzungen dagegen spürbar und rechnet dort nur noch mit 0,7 Prozent in diesem und 0,8 Prozent im nächsten Jahr. Donata Riedel © Achten Sie das Urheberrecht – dieses Exemplar ist ausschließlich zur persönlichen Nutzung bestimmt. Jede elektronische Weitergabe und jede Vervielfältigung ist untersagt. Für attraktive Angebote zur Mehrfachnutzung wenden Sie sich bitte an: [email protected] ENTSCHEIDER & GELD FREITAG, 20.1.17 News am Abend Deutsche Leasing Edition Zooplus zeigt zwei Gesichter Das Münchener Unternehmen wächst und wächst, die Aktie hat dennoch an Wert verloren. Für Anleger kann das eine Chance sein. Eike Hagen Hoppmann Frankfurt Handelsblatt PREMIUM W enn Zooplus-Chef Cornelius Patt auf das Jahr 2016 zurückblickt, wird er vermutlich selbst nicht genau wissen, was er davon zu halten hat. Auf der einen Seite steht beim führenden europäischen Onlineanbieter für Haustierbedarf wohl erneut ein dickes Umsatzplus. Auf der anderen Seite verloren die im Aktienindex SDax notierten Titel im vergangenen Jahr deutlich an Wert. Bevor die Briten im Juni 2016 für den Austritt aus der Europäischen Union stimmten, sah die Welt für Zooplus noch in Ordnung aus. Es dauerte allerdings nicht lange, bis das britische Pfund am Devisenmarkt an Wert einbüßte und parallel auch die ZooplusAktie nachgab. Das 1999 in München gegründete Unternehmen macht etwa zehn Prozent seines Geschäfts in Großbritannien, dementsprechend ist der Markt wichtig. Seit Mitte Juli haben die Anteilsscheine knapp zwölf Prozent an Wert eingebüßt, während zahlreiche andere Titel im SDax zum Jahresende angezogen haben. „Der Hauptgrund für die negative Entwicklung ist der Brexit“, urteilt Analyst Christoph Schlienkamp vom Bankhaus Lampe. „Die Kursschwäche der Aktie hat begonnen, als das britische Pfund an Wert verloren hat.“ Commerzbank-Analyst Andreas Riemann geht sogar davon aus, dass die Auswirkungen des schwachen Pfundes noch unterschätzt werden. Die Erwartungen an das Ergebnis nach Steuern für 2017 seien zu hoch, findet er. Der Ausblick des Unternehmens auf das neue Geschäftsjahr könnte deshalb pessimistischer ausfallen als erwartet und den Aktienkurs weiter belasten. Doch für Riemann wäre das eine gute Nachricht für potenzielle Anleger. „Das wäre eine Kaufgelegenheit, weil das zugrunde liegende Geschäft intakt aussieht“, glaubt er. Tatsächlich steigt der Umsatz des Unternehmens seit Jahren auf immer neue Rekordhöhen. Im vergangenen Jahr sind die Erlöse nach 711 Millionen Euro im Jahr 2015 wohl erstmals über die 900-Millionen-Marke geklettert. Das entspricht einem Plus von 26 Prozent. Hinter dem Wachstum zurückgeblieben ist die Profitabilität. Ein wesentlicher Grund dafür ist der starke Wettbewerb. Viel Konkurrenz versuche, Zooplus das Geschäft streitig zu machen. Da ist zum einen Fressnapf: Der Marktführer im stationären Handel will in den nächsten drei bis fünf Jahren 800 SPEZIAL: GELD & ENTSCHEIDER 7 BULLE & BÄR Experten erwarten steigende Mietpreise Katzen und Hunde gehören zu den beliebtesten Haustieren. dpa Zooplus rechnet vor, dass der europäische Heimtiermarkt zwar ein Volumen von 25 Milliarden Euro habe, davon aber nur sechs bis sieben Prozent auf den Vertriebskanal Internet entfallen. „Es gibt noch gute Wachstumsmöglichkeiten“, sagt Schlienkamp. Doch es gibt auch Zweifler: Für Ralf neue Läden eröffnen. Beim Onlinehan- Marinoni von der Quirin Bank wird die del war die Firma bislang weniger er- Wachstumsstrategie die Situation langfolgreich, doch auch hier gibt es Wachs- fristig nicht verbessern. Der Analyst hat tumspläne. Zum anderen droht Gefahr Bedenken: Für ihn ist „das Geschäftsaus Amerika: Amazon hat längst Tier- modell wenig überzeugend“. Tierfutter futter im Angebot. Hinzu kommt lokale sei ein Allerweltsprodukt und eine Konkurrenz aus den 30 von Zooplus deutliche Verbesserung der Marge in bedienten europäischen Ländern. naher Zukunft nicht zu erwarten. Das Zooplus setzt auf eine Billigpreisstra- Beispiel Zalando zeige zudem, dass sich tegie, um zu wachsen und Marktanteile Umsatz- und gleichzeitiges Margenzu gewinnen. Für andere Analysten wachstum nicht grundsätzlich aussind die niedrigen Margen daher kein schließen würden. Marinoni empfiehlt so großes Problem: „Es ist vollkommen deshalb die Aktie zum Verkauf. klar, dass die Margen mit dem WachsDie Mehrzahl der Analysten schätzt tum der vergangenen Jahre nicht mit- die Perspektiven aber deutlich positihalten können“, sagt Schlienkamp. Die ver ein. Die Commerzbank hat das Marge spiele zwar eine Rolle, sei aber Kursziel kürzlich zwar um sechs Euro noch nicht entscheidend. reduziert, rät aber bei einem Ziel von Vorerst komme es auf das Wachstum 154 Euro weiter zum Kauf. Im Schnitt an – und dort gebe es noch Potenzial. liegt das Kursziel bei knapp 137 Euro. Der Wohnungsbau in Deutschland boomt, aber offenbar noch immer nicht stark genug. Allein 2016 seien bis zu 290 000 Wohnungen fertiggestellt worden, zählt die Bauindustrie. So viele waren es seit Beginn des Jahrtausends nicht mehr. Auf absehbare Zeit wird die Nachfrage anhalten. Die Branche erwartet die höchsten Umsätze seit 20 Jahren. Doch wer die aufblühende Bautätigkeit als Vorbote für ein Ende des Preisbooms auf dem Immobilienmarkt hält, der irrt. Wie eine neue Auswertung des Immobiliendienstleisters Jones Lang LaSalle ( JLL) zeigt, sind die Mieten in den deutschen Metropolen so stark gestiegen wie seit mindestens zwölf Jahren nicht. Im Durchschnitt betrug der Anstieg acht Prozent. Die Mietmärkte hätten sich weiter „angespannt“, schlussfolgern die Experten von JLL entsprechend. Für seine Untersuchung wertet JLL seit 2004 die Miet- und Kaufpreissteigerungen in acht deutschen Städten aus. Dazu zählen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig. So stark wie in Berlin sind die Mieten 2016 nirgendwo gestiegen. Um 12,3 Prozent kletterten sie. An der Spitze liegt nach wie vor München mit einem Quadratmeterpreis von 17,55 Euro (+9,7 Prozent). Kräftig zugelegt haben auch die Preise für Eigentumswohnungen, im Schnitt um acht Prozent. Waren die Kaufpreise den Mieten in den vergangenen Jahren enteilt, setzte dieser Trend in einigen Städten nun aus. Nur in Stuttgart, Frankfurt und Leipzig hielt er an. Das sei aber nicht als Zeichen für ein Ende des Preisbooms zu deuten, erläutert Sebastian Grim, Teamleiter für Wohnimmobilien-Analyse bei JLL in Frankfurt: „Die sich abzeichnenden Zinserhöhungen für Baufinanzierungen, die bereits zum Jahresende 2016 sichtbar wurden, könnten kurzfristig den Markt sogar noch einmal beleben.“ Und auch wer auf die Bautätigkeit setzt, darf sich nicht zu viel erhoffen. Zwar würden in diesem Jahr erneut mehr Wohnungen gebaut, bis zu 320 000. Der Bedarf von jährlich mindestens 350 000 Wohnungen wird damit aber weiter deutlich verfehlt. Der Preisdruck bleibt. Matthias Streit © Achten Sie das Urheberrecht – dieses Exemplar ist ausschließlich zur persönlichen Nutzung bestimmt. Jede elektronische Weitergabe und jede Vervielfältigung ist untersagt. Für attraktive Angebote zur Mehrfachnutzung wenden Sie sich bitte an: [email protected] AUSZEIT AUSZEIT 8 News am Abend Deutsche Leasing Edition SMALL TALK Gestohlene Van Gogh-Gemälde zurück Zwei vor gut 14 Jahren gestohlene Gemälde des Malers Vincent van Gogh können nach Amsterdam zurückkehren. Nach monatelangen Ermittlungen hat ein italienischer Richter die Bilder freigegeben, wie das Van Gogh Museum mitteilte. Die Werke „Meeressicht bei Scheveningen“, 1882, und „Die Kirche von Nuenen mit Kirchgängern“, 1884/1885, waren 2002 aus dem Museum gestohlen worden. Im vergangenen September hatte die italienische Polizei die Gemälde im Zuge von Ermittlungen gegen die Mafia im Haus eines Drogenbosses der Camorra südlich von Neapel entdeckt. Miguel Ferrer gestorben Der unter anderem aus der USSerie „Twin Peaks“ bekannte amerikanische Schauspieler Miguel Ferrer ist tot. Der Sohn von Oscar-Preisträger Jose Ferrer („Cyrano de Bergerac“) und der Sängerin Rosemary Clooney („Everything Happens to Me“) starb an Krebs, wie das Hollywood-Onlineportal „Deadline“ berichtete. Ferrer wurde 61 Jahre alt. Der Schauspieler, ein Cousin von Hollywood-Star George Clooney, spielte in zahlreichen TV-Serien mit, darunter „Crossing Jordan“. Doris Dörrie wird Literaturfest-Kuratorin Die Regisseurin und Schriftstellerin Doris Dörrie wird Kuratorin beim diesjährigen Literaturfest München. Sie wird für das Autorenforum zuständig sein, wie das Literaturfest mitteilte. „Alles Echt. Alles Fiktion“ heißt das Motto ihres Programms. Mexiko liefert „El Chapo“ aus ► Abschiedsgeschenk an Präsident Obama. ► Drogenbaron machte mit spektakulärer Flucht Schlagzeilen. M exiko hat unmittelbar vor der Amtseinführung von Donald Trump einen der einst mächtigsten Drogenhändler der Welt an die USA ausgeliefert. Joaquin Guzman, genannt „El Chapo“ (Der Kleine), wurde in der Nacht mit einem Flugzeug nach Long Island in die USA überstellt und sollte von dort in ein New Yorker Hochsicherheitsgefängnis gebracht werden. Den US-Behörden zufolge sollt der 59-Jährige noch heute vor Gericht erscheinen. In den USA erwartet ihn eine Anklage unter anderem wegen Mordes, Entführung, Drogenschmuggel und Geldwäsche. Behördenvertretern in Mexiko zufolge ist die Auslieferung just am Tag der Amtseinführung Trumps als Signal des guten Willens an den neuen US-Präsidenten und als Abschiedsgeschenk für den scheidenden Präsidenten Barack Obama gedacht. Trump will eine Mauer an der Grenze zwischen den USA und Mexiko bauen und sich aus dem wichtigsten Handelsabkommen mit dem Nachbarn zurückziehen. Aller- Drogenboss Joaquín „El Chapo“ Guzman wird mit Polizeieskorte in einen Flieger in die USA gebracht. dpa dings sagte ein ehemaliger ranghoher Mitarbeiter der US-Anti-Drogen-Behörde, Mexiko habe sich mit der Überstellung beeilt, weil die dortige Regierung unbedingt vermeiden wollte, dass Trump die Auslieferung zu einem späteren Zeitpunkt als großen politischen Sieg für sich reklamieren könnte. Guzman war jahrzehntelang einer der führenden Köpfe im Drogenhandel. Er schmuggelte tonnenweise Kokain und Heroin in die USA und verdiente Millionen. Er soll persönlich für bis zu 3000 Morde verantwortlich sein. In Mexiko konnte El Chapo er wiederholt aus Gefängnissen flüchten. Zuletzt war ihm dies 2015 gelungen. Damals hatte Donald Trump getwittert, wenn er Präsident wäre, würde er Guzman hart anfassen („would kick his ass“). rtr Mehrere Überlebende nach Lawinenunglück in Italien In dem verschütteten Hotel im italienischen Erdbebengebiet haben die Einsatzkräfte acht Überlebende ausgemacht. Einige von ihnen seien bereits aus den Trümmern befreit worden und inzwischen auf dem Weg ins Krankenhaus. Nach dem Fund der Menschen hofft der italienische Zi- vilschutz nun auf weitere Überlebende. „Wir haben diese Hoffnung immer gehabt“, sagte heute die Zuständige des Zivilschutzes, Titti Postiglione. Doch nach der guten Nachricht am Vormittag sei die Hoffnung gestiegen. Ein Rettungstrupp der italienischen Armee hat zudem im Erdbeben- und Unwettergebiet in den Abruzzen zwei Kinder mit ihrer Familie nach drei Tagen aus einem im Schnee eingeschlossenen Haus befreit. Die Kinder hätten mit ihrer Mutter und Tante die Großeltern in deren Haus in den Bergen im Gebiet der Gemeinde Acquasanta Terme besucht, berichtete die die Nachrichtenagentur Ansa. Nach den heftigen Schneefällen mussten die Menschen dort ohne Strom in der Kälte ausharren. Auch der Kamin konnte sie nicht wärmen, weil dieser elektrisch war. Ein Ketten-Jeep der Armee habe schließlich das Haus am heute früh erreicht und die Gruppe sicher ins Tal gebracht, hieß es. dpa SPORT-TICKER Handballer treffen auf Mitfavorit Kroatien Für die deutschen Handballer geht es bei der WM in Frankreich heute (17.45 Uhr) in Rouen erstmals um viel. „Es ist das erste Spiel mit diesem Endspiel-Charakter“, sagt Bundestrainer Dagur Sigurdsson über das Duell mit den ebenfalls noch unbesiegten Kroaten. Nach drei Vize-Titeln bei den Europameisterschaften 2008 und 2010 sowie der WM 2009 hoffen die Kroaten dieses Jahr auf den Coup. Federer erreicht souverän Achtelfinale Der viermalige Sieger Roger Federer ist leichter als erwartet in das Achtelfinale der Australian Open eingezogen. Der 35 Jahre alte Schweizer besiegte den Tschechen Tomas Berdych heute in Melbourne 6:4, 6:2, 6:4. Sein nächster Gegner ist die Nummer fünf Kei Nishikori aus Japan. Zuschauer stirbt bei Rallye Monte Carlo Bei der Rallye Monte Carlo ist ein Zuschauer nach einem Unfall ums Leben gekommen. Nach Angaben der Organisatoren wurde er vom Auto des neuseeländischen Fahrers Hayden Paddon getroffen. Hockey-Spieler Fürste spielt in Indien Moritz Fürste spielt in der indischen Hockey-Profiliga HIL. Für den 32 Jahre alten früheren Nationalspieler des UHC Hamburg ist es die vierte Teilnahme am lukrativen Indien-Abenteuer, das bis zum 26. Februar andauert. Die Lancers holten den zweimaligen Olympiasieger für die Rekordsumme von 105 000 Dollar. ap, rtr FREITAG, 20.1.17 © Achten Sie das Urheberrecht – dieses Exemplar ist ausschließlich zur persönlichen Nutzung bestimmt. Jede elektronische Weitergabe und jede Vervielfältigung ist untersagt. Für attraktive Angebote zur Mehrfachnutzung wenden Sie sich bitte an: [email protected]