Blinddarmoperation
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Blinddarmoperation
Blinddarmoperation Was ist eine Blinddarm-Entzündung? Der Blinddarm ist ein dünner, ca. 5-10cm langer Fortsatz (deshalb auch „Wurmfortsatz“ genannt) am Anfang des Dickdarmes (siehe obige Zeichnung). Im Kindesalter enthält er Lymphgewebe, ähnlich wie die Mandeln, im Erwachsenenalter hat er keine Funktion mehr. Durch verbliebenes Lymphgewebe oder ein Stuhlteilchen kann sich der Blinddarm entzünden. Zunehmende Schmerzen treten auf, verbunden mit Fieber und erhöhten Entzündungswerten in der Blutuntersuchung. Im Verlauf kann der Blinddarm aufplatzen, mit der Folge einer zunächst lokalen Vereiterung, im schlimmsten Fall dann einer eitrigen Bauchfell-Entzündung der gesamten Bauchhohle. Dieses Krankheitsbild verläuft auch heute noch oft komplikationsreich, benötigt eventuell wiederholte Operationen und Antibiotika über längere Zeit. Was wird bei der Operation gemacht? Als Standardoperation wird durch einen queren – wenige Zentimeter grossen – Schnitt im rechten Unterbauch in die Bauchhöhle eingegangen. Der Blinddarm wird aufgesucht und abgetrennt, die Wunde ausgespült und wieder verschlossen. Die Operation kann auch laparoskopisch (d.h. in Videotechnik) durchgeführt werden. Hierbei wird das Instrumentarium zur Bauchspiegelung über drei kleine Schnitte (1-2cm) eingeführt und der Blinddarm unter Kamerasicht entfernt. Das geeignete Vorgehen wird vor der Operation im Gespräch mit dem Operateur festgelegt. Je nach Befund wird während der Operation eine Drainage eingelegt, die nach wenigen Tagen wieder schmerzlos entfernt werden kann. Ist der Blinddarm geplatzt, so ist die zusätzliche Gabe von Antibiotika für 4 bis 5 Tage obligatorisch. Der Eingriff muss in Allgemein-Narkose durchgeführt werden. Seite 1 von 3 Schnittführung bei offener Operation Schnittführung bei Bauchspiegelung Was für Komplikationen kann die Operation haben? − Da es sich um ein bereits entzündetes Wundgebiet handelt, sind im Verlauf Infektionen nicht selten. Treten sie auf, ist in der Regel eine Eröffnung der Wunde und im Anschluss eine offene Wundbehandlung unumgänglich. − Tritt eine Eiteransammlung (Abszess) in der Bauchhöhle auf, äussert sich dies durch erneute Unterbauchschmerzen und Fieber, typischerweise rund 10 Tage nach der Operation. Hier wird nach Möglichkeit der Eiter abpunktiert oder in einer erneuten Operation offen entfernt, verbunden mit einer antibiotischen Behandlung. − Bei einer grösseren Nachblutung muss die Wunde nochmals eröffnet und das gestockte Blut ausgeräumt werden. − Durch die Operation im Bauchraum können Organe (Darm, Harnleiter) verletzt werden. Ist das der Fall muss dies wieder behoben werden, eventuell unter Erweiterung des Hautschnittes. Wird eine Verletzung des Darmes, oder ein undichter Abtragungsstumpf des Blinddarmes erst später bemerkt, kommt es zur Bauchfellentzündung, die eine erneute Operation mit grösserem Bauchschnitt erforderlich macht. − Das Risiko eines Narbenbruches ist bei der Blinddarm-Operation relativ gering. − Verwachsungen im Bauchraum können schon früh oder auch erst nach Jahren zu Abknickungen oder Abschnürung des Darmes führen, mit der Folge eines Darmverschlusses. Wie geht es nach der Operation weiter? − Trinken ist in der Regel schon am Operationstag, essen ab dem ersten Tag nach der Operation erlaubt. − Meistens kann der Patient das Spital nach kurzer Zeit (2-4 Tage nach der Operation) verlassen. Leichte Schmerzen beim Anspannen der Bauchmuskulatur können die körperliche Aktivität noch für ein bis zwei Wochen beeinträchtigen. Heben und Tragen von Lasten ist in Abhängigkeit von den Schmerzen sofort wieder möglich (Ausnahme: grösserer Bauchschnitt bei geplatztem Blinddarm). − Zur Kontrolle der Wunde sollte de Patient sich 2 bis 3 Tage nach dem Spitalaustritt beim Hausarzt melden. Die Fadenentfernung erfolgt ca. 14 Tage nach der Operation ebenfalls beim Hausarzt. Seite 2 von 3 − Duschen ist ab dem zweiten Tag nach der Operation möglich. Baden und schwimmen sollte der Patient erst, wenn die Hautnähte entfernt sind und die Wundheilung abgeschlossen ist. − Die Arbeitsunfähigkeit hängt von der beruflichen Belastung ab und wird durch den Hausarzt im Verlauf festgelegt. Leichte körperliche Tätigkeit ist in der Regel bereits nach einer Woche wieder möglich. Bei schwerer körperlicher Belastung im Beruf sollte rund 3 Wochen mit der Wiederaufnahme der Arbeit zugewartet werden, dasselbe gilt für sportliche Anstrengungen. Seite 3 von 3