Schriftliche Kleine Anfrage
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Schriftliche Kleine Anfrage
BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 20/7986 20. Wahlperiode 21.05.13 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Wolfhard Ploog (CDU) vom 14.05.13 und Betr.: Antwort des Senats Marode Anlagen auf dem Gelände des Deutschen Springderbys in Klein-Flottbek Laut „Hamburger Abendblatt“ vom 10. Mai 2013 ist der Derbypark in KleinFlottbek in sehr schlechtem Zustand. Insbesondere für den Richterturm und die Tribünen besteht ein erheblicher Sanierungsbedarf. Aufgrund der Tatsache, dass das deutsche Springderby ein weltweit einzigartiger Wettbewerb im Pferdesport ist (der von Eduard F. Pulvermann entworfene Parcours unterscheidet sich erheblich von anderen Springsportanlagen) und zur Bekanntheit der Sportmetropole Hamburg in nicht unerheblichem Maße beiträgt, ist dies äußerst unbefriedigend. Eine Sanierung des Derbyparks ist dringend erforderlich, um die Austragung des Deutschen Springderbys auf lange Sicht sicherzustellen. Problematisch erscheint die Tatsache, dass das Gelände derzeit nur innerhalb eines kurzen Zeitraums im Jahr überhaupt genutzt wird (während der Derbywochen). Eine intensivere Nutzung könnte der Sanierung unter Umständen eine größere Motivation verleihen. Ich frage den Senat: Bei dem Derbypark in Klein Flottbek handelt sich um eine vereinseigene Sportanlage auf privatem Grund. Das Deutsche Spring- und Dressurderby wird von der Agentur Engarde in Kooperation mit dem Norddeutschen und Flottbeker Reiterverein e.V. (NFR) jährlich am Himmelfahrtswochenende durchgeführt. Der Betreiber hat im vergangenen Jahr einen Sanierungsaufwand in Höhe von 11 Millionen Euro geschätzt. Dem Senat liegen derzeit keine aktuellen Angaben des Betreibers zum Sanierungsbedarf der Tribünenanlage und des Richterturms sowie zu einer Investitionsplanung und einem Betriebskonzept vor. Die Freie und Hansestadt Hamburg hat in den vergangenen Jahren mit erheblichen Mitteln das Parcoursgelände in Klein-Flottbek hergerichtet. Im Jahr 2006 wurde der Parcoursbelag durch den NFR erneuert. Der Senat hat diese Maßnahme mit einer Zuwendung im Volumen von 600.000 Euro gefördert. Im Jahr 2010 wurden für die Herrichtung des Schotterrasens für Stellplätze und für den Vorplatz 250.000 Euro aufgewendet. Der Senat fördert das Derby jährlich mit Zuwendungen, zuletzt mit 100.000 Euro. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt. 1. Wie hoch wird der derzeitige Sanierungsbedarf im Derbypark insgesamt veranschlagt? Drucksache 20/7986 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode 1.1. Wie hoch ist der Anteil, der auf die Sanierung baulicher Anlagen entfällt (Tribünen, Richterturm, Ställe et cetera)? Bitte die Bedarfe im Einzelnen darstellen. 1.2. Welche Sanierungsbedarfe entfallen auf Erfordernisse des Denkmalschutzes? Siehe Vorbemerkung. 1.3. Welche sonstigen Sanierungsbedarfe gibt es (zum Beispiel solche gartenbaulicher Natur)? Für die von der Stadt Hamburg gepachteten öffentlichen Grünflächen im Umfeld des Derbyparks besteht nach den Angaben des zuständigen Bezirksamts kein Sanierungsbedarf. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 2. In welcher Weise soll der Finanzbedarf für die Sanierung des Derbyparks aufgebracht werden? 2.1. Inwieweit sind öffentliche Mittel hierfür vorgesehen – gegebenenfalls aus welchen Einzelplänen und Titeln? 2.2. Inwieweit kommen gegebenenfalls auch Mittel des Denkmalschutzes hierfür in Betracht? 2.3. Hat sich der Senat bereits um alternative Finanzierungen bemüht (zum Beispiel Investoren, Sponsoren, private Spender)? Wenn ja, mit welchen Ergebnissen? Der Senat hat sich hiermit nicht befasst. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 3. Wie schätzt der Senat die Bedeutung des Derbyparks für die Wahrnehmung der Sportmetropole Hamburg ein? Der Derbypark ist eine der traditionellen Sportstätten in Hamburg und damit ein Markenzeichen der Stadt. Das Deutsche Spring Derby wird seit 1920 in Hamburg Klein Flottbek ausgetragen. Es gilt als ein weltweit bedeutendes Turnier im Springreiten und wird in Fachkreisen auch als das schwierigste Derby weltweit bezeichnet. Es erfreut sich eines dauerhaften Interesses des Publikums und erzielt eine hohe Aufmerksamkeit durch die Liveübertragungen im Fernsehen. 4. Sind nach Ansicht des Senats künftig auch andere Veranstaltungen als pferdesportliche im Derbypark denkbar? Wenn ja, welche? 4.1. Inwieweit wäre es zu begrüßen, wenn es solche Veranstaltungen gäbe? Im Derbypark finden unabhängig vom Derby Veranstaltungen statt, wie zum Beispiel die jährliche Messe „HOME & GARDEN“ oder vereinzelt Konzerte. 4.2. Inwieweit wäre in diesem Fall schon unter Kosten-Nutzen-Aspekten eine Sanierung leichter zu bewerkstelligen? Siehe Antwort zu 2. bis 2.3. 2