Abstract - Bundeskongress Physiotherapie
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Abstract - Bundeskongress Physiotherapie
Abstract: Heike Kubat Workshop-Leiter: Heike Kubat Der Kopfschmerzpatient- was ist zu tun? 80% der Kopfschmerzpatienten konsultieren in erster Instanz ihren Hausarzt (Chaibi, 2014); Leitlinien führen hier in diagnostischen und therapeutischen Algorithmen zu Beratung und Medikamentenverschreibung (Castien, 2012) Das Risiko einer Überdosierung von Schmerzmedikamenten besteht. Überdosierung von Schmerzmitteln, was zu vermehrten Kopfschmerzen und gehäuft auftretenden Attacken führt, stellt die dritthäufigste Kopfschmerzart (Chaibi, 2014) dar. Prophylaktische und nicht-pharmakologische Interventionen sollten deshalb vermehrt in Erwägung gezogen werden. In diesem Workshop wird ein Einblick in die evidenzbasierte CCS-Kopfschmerz- Methode vermittelt. Diese Methode, von Craniocervicalen Schmerztherapeuten angewendet, evaluiert verschiedenste an Kopfschmerzen beteiligte Systeme, die genauestens untersucht und bei Relevanz behandelt werden: Viele Rezeptorenaktivitäten spielen für das Entstehen von Kopfschmerzen eine Rolle und ebenso deren Informationsaustausch. Wie verhält sich die Augenbewegung während einer Drehbewegung des Kopfes? Wie werden Signale aus der Wirbelsäule mit Signalen von Hirnnerven vermischt und weitergeleitet? Sind Augen- Gleichgewichtsreflexe intakt? Funktioniert die kinästhetische Wahrnehmung? Bei einem `Durcheinander` dieser Systeme kommt es zu Fehlinformationen, die zu Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus u.ä. führen können. Die beteiligten Regionen und Strukturen werden mittels verschiedener Testverfahren vollumfänglich untersucht, um eine Symptomreproduktion zu erreichen. Nur so lassen sich spezifische Interventionen für den einzelnen Patienten ableiten. Während der Untersuchung und auch während der nachfolgenden adäquaten Behandlung ist es wichtig, dass der Therapeut folgende Fragen beantworten kann: Wie werden die Kopfschmerztendenz und begleitenden Triggerfaktoren eingeschätzt? Sind Red Flags vorhanden? Gibt es einen Zusammenhang mit dem symptomatischen Muster? Wie viel kann der Therapeut zur Schmerzlinderung und/ oder einer verbesserten Lebensqualität beitragen? Die CCS- Methode ermöglicht dem Physiotherapeuten eine strukturierte diagnostische Vorgehensweise mit adäquaten Behandlungsstrategien bei Patienten mit craniocervicaler Symptomatik. Lernziele des Workshops: Einordnen von spezifischen Fachbegriffen rund um den Symptomkomplex Kopfschmerzen Erklären von neurophysiologischen und biomechanischen Entstehungsmechanismen Identifizieren von Red Flags und differenzieren von symptomgebenden Strukturen Beschreiben und Bewerten von ausgewählten Assessment-Verfahren Darstellen von physio-/manualtherapeutischen Behandlungsansätzen bzw. Symptommanagement 1 Literatur Chaibi, A., Russell M.B. (2012) Manual therapies for cervicogenic headache: a systematic review. J Headache Pain 13:351–359 Castien, R.F., van der Windt,D., Grooten, A., Dekker. J. (2011) Effectiveness of manual therapy for chronic tension-type headache: A pragmatic, randomised, clinical trial. Cephalalgia 31(2) 133-143 Kristjansson E, Treleaven J. (2009)Sensorimotor function and dizziness in neck pain: implications for assessment and management. J Orthop Sports Phys Ther. 39(5):364-77. Heike Kubat, OMT, MSc, Dozentin Physioakademie/ Berner Fachhochschule, Inhaberin Movecenter Feldmeilen (CH), www.movecenterfeldmeilen.ch 2