PDF - Deutsche Dermatologische Lasergesellschaft

Transcrição

PDF - Deutsche Dermatologische Lasergesellschaft
Spezial: Lasertechnik
DERMAforum – Nr. 6 – Juni 2014
11
Nagelpilzerkrankungen
Modernes Lasern bei Nagelpilz
Nagelpilz
vor der Laserbehandlung
Während der 23. Tagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft
(DDL) Mitte Mai in Bonn erläuterte Prof. Dr. med. Uwe Paasch, Leipzig, wie mit
Lasertechnik gegen Nagelpilz vorgegangen werden kann.
dem nachwachsenden, gesunden Nagel Schäden zu. Wichtig ist, dass der
Patient seine uneingeschränkte Sensibilität der Füße bzw. Hände behält.
In der näheren Zukunft erwarten wir
die Optimierung der Technologie hinsichtlich der idealen Laser und ihrer
Parameter sowie die Definition einer
optimalen Einbettung dieser Therapie
in begleitende Maßnahmen, wie die
topische und systemische Therapie,
aber auch die begleitende Dermatopodotherapie (dermatologisch-medizinische Fußsanierung).
u
12 Wochen nach der Behandlung
Fotos: Paasch
E
iner der neuesten Trends der
modernen Dermatologie ist
die Behandlung von Nagelpilz
(Onychomykose) mithilfe von Laserstrahlen. Fast jeder zehnte Deutsche
leidet an einer Pilzinfektion der Zehen- oder Fingernägel. Der Haupterreger, der sogenannte Fadenpilz
(Dermatophyt) ist für über 90 % der
Nagelpilzerkrankungen verantwortlich und spricht glücklicherweise am
besten auf eine Laserbehandlung an.
Für die Therapie werden bestehende
Lasergeräte genutzt, die ursprünglich
24 Wochen nach der Behandlung
1, 2
*, #
Prof. Dr. med. Uwe Paasch
„Wichtig ist, dass der Patient
seine uneingeschränkte
Sensibilität der Füße
beziehungsweise Hände
behält“
zur Gefäßbehandlung, Epilation oder
Ablationen entwickelt wurden. Diese Laser arbeiten mit Hitze und erwärmen den Nagel mit sehr kurzen
Lichtimpulsen für kurze Zeit auf sehr
hohe Temperaturen.
Im Mittel erwärmt sich der Nagel dabei deutlich weniger.
Laserstrahl durchdringt
den Nagel
Dabei ist der Erfolg der Behandlung
bzw. die Hitzeverträglichkeit beim
Patienten abhängig von der Spotgröße (Dicke des Laserstrahls), der Impulsdauer, der abgegebenen Energie
und der Anzahl der Wiederholungen.
Große Spots bieten sich an, dürften aber schmerzhafter sein. Kleine
Spotgrößen erfordern stärkeres Eingreifen des Arztes und bergen die
Gefahr einer ungleichmäßigen Wärmeverteilung. Bei der Bestrahlung
Der Patient
spürt während
der Laser­
behandlung nur
ein Kribbeln
und Wärme­
empfinden.
der befallenen Nägel durchdringt der
Laserstrahl den Nagel und zerstört
die Pilze innerhalb und unterhalb
des Nagels, während er die umgebende Haut schont. Der Patient spürt
während der Laserbehandlung nur
ein Kribbeln und Wärmeempfinden.
Das sogenannte Nagellasern dauert
etwa 20 bis 30 Minuten und fügt in
der Regel weder dem Nagelbett noch
a n t ib
iotika
frei
Effektiv durch zwei sich
ergänzende Wirkansätze1
Mehr Informationen unter
www.akne-plattform.de
* Keine Beschränkung der Anwendungsdauer
laut Fachinformation1
#
Studiendaten zu Epiduo® über 12 Monate
Anwendungsdauer liegen vor 3
1. Fachinformation Epiduo® 0,1 %/2,5 % Gel. 2. Tan J et al. J Dermatolog Treat. 2011; 22: 197–205. 3. Pariser DM et al. J Drugs Dermatol. 2007; 6: 899–905.
Epiduo ® 0,1% / 2,5% Gel. Zusammensetzung: 1 g Gel enthält: Adapalen 1 mg (0,1%), Benzoylperoxid 25 mg (2,5%). Sonstige Bestandteile: Natrium edetat (Ph. Eur.), Docusat-Natrium, Glycerol, Poloxamer 124, Propylenglycol,
Simulgel 600PHA (Copolymer aus Acrylamid und Natriumacryloyldimethyltaurat, Heptamethylnonan, Polysorbat 80, Sorbitanoleat), Gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Topische Behandlung der Acne vulgaris bei Vorliegen
von Komedonen, Papeln und Pusteln. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Epiduo kann am Verabreichungsort folgende Nebenwirkungen hervorrufen:
Häufig (≥ 1/100 bis <1/10): trockene Haut, irritative Kontaktdermatitis, Hautreizung, Brennen, Erythem, Abschuppung der Haut. Gelegentlich (≥ 1/1000 bis ≤1/100): Juckreiz und Sonnenbrand. Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): allergische Kontaktdermatitis, Schwellungen des Gesichts, Schmerzen der Haut (stechender Schmerz), Ödem des Augenlids, Enge im Rachen. Hautreizungen, die nach dem Auftragen
von Epiduo auftreten, sind im Allgemeinen leicht bis mäßig ausgeprägt; Anzeichen lokaler Unverträglichkeit und deren Symptome (Erythem, Trockenheit, Schuppung, Brennen und Schmerzen der Haut (stechender Schmerz)) treten
vor allem in der ersten Woche in Erscheinung und bilden sich anschließend spontan zurück. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung: Enthält Propylenglycol, das Hautreizungen hervorrufen kann. Packungsbeilage beachten. Für weitere Hinweise siehe Fachinformation und Packungsbeilage. Verschreibungspflichtig. Galderma Lab. GmbH, D-40474 Düsseldorf. Zusätzliche Angaben für AUT: Verschreibungspflicht/ Apothekenpflicht:
Rezept- und apothekenpflichtig. Galderma International, La Défense Cedex, Frankreich. Vertrieb in Österreich: AB-Consult, A-1120 Wien.
140519_AnzeigePump_Derm_DermaForum_210x297_RZ.indd 1
19.05.14 15:27
Spezial: Lasertechnik
12
DERMAforum – Nr. 6 – Juni 2014
Im Spezial dieser Ausgabe finden Sie eine Auswahl der Vorträge, die im Rahmen der 23. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft DDL vom 16. bis 18. Mai 2014 in Bonn gehalten wurden.
23. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft
Lernen im Detail
Die diesjährige DDL-Tagung fand unter dem Vorsitz
von Tagungspräsidentin Prof. Dr.-medic (RO) Alina
Fratila vom 16. bis 18. Mai 2014 in Bonn statt. Mit mehr
als 200 Teilnehmern und mehr als 50 Referenten war
es eine der bestbesuchten Tagungen der DDL.
D
ie Tagung fand unter dem
Motto „Medizin und Ästhetik: praxisnahe, effektive
und zukunftsweisende Therapien“
statt. Zielsetzung war es, dem Motto
entsprechend neue Verfahren vorzustellen und aktuelle Therapieansätze
zu diskutieren. Dies fand sowohl in
Form wissenschaftlicher Vorträge
und Diskussionsrunden statt als auch
durch praktische Demonstrationen
und Live-Operationen. Inhaltliche
Schwerpunktthemen der Tagung waren der Wissenstransfer von fundierten Analysen der bewährtesten und
aktuellsten Therapien unter anderem
der aktinischen Keratose, der endovenösen Ablationsverfahren bei Varikose, Rosazea, Besenreiser, Cellulite
und Lipomatose.
Auftakt der dreitätigen Veranstaltung
und Highlight waren am Freitag die
Der erweiterte Vorstand der DDL: Dr. med. Michael Weidmann, Dr. med. Dirk
Pappai, Dr. med. Gerd Kautz, Ehrenpräsident Dr. med.Wolfgang Kimmig, Dr. med.
Nikolaus Seeber, Prof. Dr. med. habil. Uwe Paasch, Reinhard Gansel und Dr. med.
Markus Steinert.
Das neue Logo der DDL
Operationen in der JungbrunnenKlinik. Von neuen Lasertechniken in
der Behandlung des Lipödems und
der Cellulite über die verschiedenen
Ansätze in der Lid-Blepharoplastik
bis hin zur laserassistierten photodynamischen Therapie boten die LiveOperationen den aktuellsten Stand der
jeweiligen Behandlungsansätze dar.
Hamburg, für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Für
seine Verdienste im Bereich der DDL
wurde er zum Ehrenpräsidenten der
DDL ernannt.
Die in der Mitgliederversammlung
anwesenden DDL-Mitglieder wählten den neuen Vorstand, der sich wie
folgt zusammensetzt: Präsident: Dr.
med. Gerd Kautz, Vizepräsident Dr.
med. Nikolaus Seeber und 2. Vizepräsident: Prof. Dr. med. habil. Uwe
Paasch, Leipzig.
Der Entwicklung entsprechend, dass
sich Kombinationstherapien durchsetzen und neben der Laser-Energie auch
andere „Energien“ an Bedeutung gewinnen, wird sich die DDL künftig
neu aufstellen und neben der LaserEnergie auch alle Anwendungen, in
denen Energie zum Einsatz kommt,
in ihrer wissenschaftlichen und
praktischen Auseinandersetzung mit
einbeziehen. Dies betrifft IPL, Radiofrequenz, Ultraschall, Kälte und
Biochemie. Aus diesem Grund wurde
auch das DDL Logo um den Zusatz
„Energie für die Haut“ erweitert.
Fotos: ART.media
Neuer Vorstand – neue
Ausrichtung
Dr. med.Wolfgang Kimmig, Dr. med. Nikolaus Seeber, Prof. Dr. med. habil. Uwe
Paasch, Dr. med. Gerd Kautz bei der Übergabe des DDL-Laser Innovationspreises
Satzungsgemäß fanden auf der Tagung auch die Vorstandswahlen
statt. Dr. med. Wolfgang Kimmig,
Hamburg, bisheriger Präsident der
DDL und seit 18 Jahren im Vorstand,
stellte sich nicht erneut für das Amt
zur Verfügung. „Ich habe die Aufgabe des DDL-Präsidenten mit viel
Freude ausgeübt und bin sehr stolz
darauf, wie die DDL sich in den letzten Jahren entwickelt und was sie im
Bereich der Lasertherapie erreicht
hat. Ich möchte, dass dieser Weg
nun von jüngeren DDL-Mitgliedern
fortgeführt wird“, so Kimmig. Er bedankte sich bei Dr. med. Gerd Kautz,
Konz, und Dr. med. Nikolaus Seeber,
Verleihung des DDL-Laser
Innovationspreises
Der mit 3.000 Euro dotierte DDLLaser Innovationspreis ging in diesem Jahr an Prof. Dr. med. habil.
Uwe Paasch, Leipzig. Paasch erhielt die Auszeichnung für seine
Tätigkeit und sein Wirken auf dem
Gebiet der dermatologischen Lasertherapie und der Entwicklung
seines Buchkonzeptes „Dermatologische Lasertherapie“: Band 1: Fraktionale Laser, Band 2: Gefäßlaser,
Band 3: Laserepilation. Indikationen –
Einstellungen – Resultate.
5. Deutscher Body-Congress
und DGAuF-Tagung
Abgerundet wurde die DDL-Tagung
am Sonntag durch den 5. Body-Congress und die Tagung der Deutschen
Gesellschaft für Augmentation und
Faltentherapie (DGAuF).
Ein ausführlicher Bericht hierzu folgt
in der kommenden Ausgabe von
DERMAforum.
js u
Body-Contouring – Fettreduktion durch Kälte (Kryolipolyse)
Glatte Haut für neidvolle Blicke
Hochpräzise, effektiv, und nebenwirkungsfrei – für jede Problemzone am Körper
gibt es heutzutage entsprechende Verfahren. Über die Kryolipolyse sprach während
der DDL-Tagung in Bonn Dr. med. Markus Steinert, Biberach a. d. Riss.
beseitigen. Für größere Flächen sind
Verfahren der klassischen Liposuk­
tion nach wie vor der Goldstandard
im Kampf gegen Fettpolster.
urch Ultraschall-Lipolyse,
Ultraschall-Bodyshaping,
Radiofrequenz- und Stoßwellentherapie können Fettzellen
gezielt und kontrolliert zur FigurOptimierung beseitigt werden. Weder OP, Narkose oder Spritze sind bei
diesen sicheren und schonenden Verfahren notwendig. Um relativ kleine
Fettpölsterchen im Gesicht, an den
Oberschenkelinnenseiten oder der
Hüfte zu entfernen, eignet sich die
Injektionslipolyse.
Eine sanfte und wirkungsvolle Alternative ist die kontrollierte Kühlung des Gewebes: die Kryolipolyse.
Durch die hochpräzise Kühlmethode
wird ein perivaskulärer, örtlich begrenzter Entzündungsprozess des
Unterhautfettgewebes initiiert, der
letztendlich zur Reduktion der Fettschicht führt. Nur unter Berücksichtigung der präzisen Kühltemperatur
zeigen Fettzellen bei der nicht-invasiven Kältebehandlung die gewünschte apoptotische Reaktion. Nach der
Apoptose der gekühlten Fettzellen
beginnt ein natürlicher Beseitigungsprozess. Zytokine und andere Entzündungsmediatoren werden aktiviert, Lipide langsam freigesetzt und
in den folgenden Monaten über das
Kombinationstherapie mit
Stoßwellen gegen Cellulite
vermindert, wodurch ein konstanter
Wärmeentzug während der Kälteexposition gewährleistet und ausschließlich die zu behandelnde Gewebeschicht gezielt gekühlt wird. Vor
allem punktuelle Fettdepots an kleineren zu behandelnden Körperstellen
lassen sich so effektiv und nachhaltig
vorher
nach
Kryolipolyse
Durch die gezielte Kälteeinwirkung wird die Dicke der Fettschicht maßgeblich
reduziert und die ungeliebten Fettdepots verschwinden.
Fotos: Steinert
D
Lymphsystem abtransportiert. Weder
Epidermis noch Dermis werden dabei
geschädigt. Durch das Anlegen eines
Vakuums wird die spezifische Kältebehandlung lokal auf ein definiertes Behandlungsareal begrenzt. Die
Blutzirkulation in den Blutgefäßen
des behandelten Areals wird stark
Mehr als 80 Prozent aller Frauen leiden unter unschönen Dellen an Oberschenkeln, Po, Bauch und Armen.
Der Wunsch nach effektiven Behandlungsmöglichkeiten im Kampf
gegen Cellulite steigt kontinuierlich
an. Als nicht-invasive Therapieoption werden Stoßwellen bereits erfolgreich zur Reduzierung von Cellulite
eingesetzt. Zur Erzeugung der Stoßwellen für die Akustische Wellentherapie (AWT) bzw. Extrakorporale
Puls-Aktivierungstherapie (EPAT)
können verschiedene physikalischtechnische Verfahren eingesetzt
werden – elektro-hydraulisches, elektromagnetisches, piezoelektrisches
und ballistisches Prinzip. Die durch
Stoßwellen erzeugten mechanischen
Stimuli beeinflussen zelluläre Funktionen wie Wachstum, Zellmigration und Proteinsynthese. Durch den
gezielten Einsatz der Stoßwellen
werden Metabolismus und Zirkula­
tion von Blut und Lymphe stimuliert,
Fettstoffdepots mobilisiert und die
Kollagensynthese angeregt. Die Kollagenfaseranordnung wird nachweislich reorganisiert, das Bindegewebe
Dr. med. Markus Steinert
„Nur unter Berücksichtigung
der präzisen Kühltemperatur
zeigen Fettzellen bei der nichtinvasiven Kältebehandlung
die gewünschte apoptotische
Reaktion.“
wieder straffer und die Haut sichtbar
glatter. Effizienz, Verträglichkeit und
Sicherheit der Stoßwellentherapie
können durch Kombinationsbehandlungen mit Kryolipolyse, Ultraschall,
Softlaser, Mikrowellenapplikation
oder Radiofrequenztherapie gesteigert und verbessert werden – für
sichtbar bessere und schnellere Ergebnisse der nebenwirkungsfreien
Stoßwellenbehandlung bei Hautstraffungen und Body-Contouring. u
DERMAforum – Nr. 6 – Juni 2014
Spezial: Lasertechnik
13
23. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft (DDL) in Bonn
Viele Indikationen gut im Griff mit Laser
Die laserassistierte
Blepharoplastik
 Welche Ergebnisse können mit
der laserassistierten Blepharoplastik erzielt werden?
Die laserassistierte Augenlidstraffung
ist für jedes Alter geeignet. Das Verfahren zeichnet sich durch eine sehr
kurze Heilungs- und Genesungszeit
aus. Eine natürlich frische und jugendliche Ausstrahlung ist schon nach nur
einer Woche deutlich zu erkennen. Die
ausgezeichneten Ergebnisse der laser­
assistierten Augenlidstraffung werden
exemplarisch in dem Lehrbuch „Bildatlas Lidchirurgie“ beschrieben (2014,
KVM-Medizinverlag).
Herabhängende Oberlider können,
müssen aber nicht zwingend eine Alterserscheinung sein. Bereits ab dem
35. Lebensjahr können diese auftreten; häufig bei Menschen, die viel
rauchen, die sich extrem der Sonne
aussetzen sowie bei Menschen, die
erblich bedingt unter rasch erschlaffendem Bindegewebe leiden.
Die laserassistierte Blepharoplastik
stellt somit eine wirkungsvolle und
zugleich schonende, kosmetische
Methode zur Lidstraffung
dar, z. B. ganz ohne Narben am Unterlid. Herab1a
hängende Oberlidhaut und
Tränensäcke unter den Augen werden mit Hilfe des
UltraPulse ® -CO 2 -Lasers
korrigiert. Dabei wird das
CO2-„Lichtskalpell“ dazu
benutzt, überschüssige Haut,
Fett und Muskelgewebe,
blutarm und extrem schonend zu entfernen.
Der Eingriff kann unter örtlicher Betäubung und zusätzlichem Dämmerschlaf
durchgeführt werden. Bei
ausgeprägten Befunden bzw.
vorher
risikobehafteten Patienten ist
eine postoperative stationäre
1b
Betreuung zu empfehlen.
Am Beispiel der Entfernung
von Tränensäcken am Unterlid lässt sich die Vorgehensweise bei einer laserassistierten Blepharoplastik gut
erläutern: Die Tränensäcke
werden durch ein narbenfreies Lasern der Fettdepots
mittels des UltraPulse®Encore™-CO2-Lasers von
innen beseitigt. Zeitgleich
wird eine Straffung der faltigen und erschlafften Haut
von außen erzielt. Direkt
nachher
nach der Operation werden
die Wunden durch Verbände oder Salben geschützt. Cellulite vor und sechs Wochen nach der Behandlung
Ein straffes oder eventuell
auch wundes Gefühl an den Augenlidern kann durch Augensalben geBehandlung der Cellulite
mildert werden. Kalte Kompressen
und Cutis laxa
helfen gegen Schwellungen. Unter
mittels Laserlipolyse
Umständen können die Augen tränen oder sich lichtempfindlich zeigen – Nebenwirkungen, die sich aber
Das
Cellulaze™-Verfahren ist
bald schon legen. Für einige Wochen
ein minimal-invasives Laserversollten Sonnenlicht, Wind, sportliche
fahren zur Behandlung von Celund anstrengende Aktivitäten sowie
lulite und Hauterschlaffung. Am
andere Reizungen gemieden werden
Anfang jeder derartigen Behand(am besten Sonnenschutz für die Lilung werden die betroffenen Areder und eine Sonnenbrille mit 100 %
ale markiert und lokal mit einer
UVA- und UVB-Filtern verwenden).
Tumeszenzlokalanästhesie(TLA)Auch Alkohol und Nikotin sind zu
Lösung, einem Gemisch aus Betäuvermeiden.
bungsmittel und Kochsalzlösung, sowie dem Zusatz von Hyaluronidase
 Was ist neu an dieser Methode?
betäubt. Die Hyaluronidase ermögIm Vergleich zur konventionellen
licht den geringeren Gebrauch an
Operationstechnik ermöglicht die
TLA, was für das Erreichen der notlaserassistierte Blepharoplastik eine
wendigen Behandlungstemperatur
blut-, schwellungsarme und schmerzwichtig ist und ein übermäßiges und
freie sowie deutlich verkürzte postunnötiges Dehnen der elastischen
operative Zeit. Sichtbare Spuren von
Fasern verhindert.
Narben werden auf ein Minimum reDie Laserkanüle wird durch einen
duziert, beim Unterlid sogar gänzlich
kleinen Schnitt an der zu behandelnvereitelt. Nach sorgfältiger Diagnose
den Stelle eingeführt.
sind sogar KombinationsbehandlunNach Einführen der Kanüle mit der
gen mit Botox, Fillern, FetttransplanLaserfaser werden drei unterschiedtationen oder ein Brauenlift möglich.
liche Ebenen bearbeitet. Mit dem
SmartLipo TriPlex / Cellulaze-Laser,
einem Nd:YAG-Festkörper-Laser,
der Laserstrahlen in drei Wellenlängen emittiert, werden die Fettdepots
mit der neuartigen LaserlipolyseTechnologie effizient zerstört.
Die fibrösen Bindegewebssepten
werden durch die Sidelight-3D™Faser thermisch durchtrennt und das
gesamte Behandlungsareal im Unterbauchbereich wird durch Hitze in
Kombination mit der Neubildung von
Kollagen maximal gestrafft. Neues
Kollagen wird gebildet, das zu einer
deutlichen Verfeinerung des Gewebes führt und die Haut
wieder spürbar elastischer
und glatter macht.
Der Nd:YAG-Laser verfügt über eine intelligente
ThermaGuide™-Kanüle,
die an der Spitze über
einen Thermosensor verfügt, welcher die Temperatur in dem jeweils zu
behandelnden Gewebe
erfasst und an die Laserstation sendet. (Siehe Bilder 1a und 1b)
 Was ist neu an dieser
Methode?
Die Cellulaze™-Be­
handlung unterscheidet
sich von den bisherigen
Verfahren in mehreren
Dingen. So ist diese
Behandlung das erste
Behandlungsverfahren,
welches die Ursache,
nämlich die nach unten
ziehenden Bindegewebssepten, gezielt durchtrennt und behandelt. Zusätzlich entfernt der Laser
das überschüssige Fett in
den überfüllten Fetttaschen und regt durch seine Aktivität gleichzeitig
die Kollagenproduktion
an. Bei der verwendeten
Laserfaser handelt es sich
um eine patentierte und
damit einzigartige SideLaze-Faser. Das Besondere an dieser
Faser ist, dass sie bidirektional und
drehbar ist, was diese Faser äußerst
wendig macht.
So kann der Operateur zielgenau und
exakt arbeiten, denn das Laserlicht
kann direkt auf das Fett oder, wenn
eine Straffung der Haut erzeugt werden soll, auf die Lederhaut gerichtet
werden.
 Welche Ergebnisse erzielt diese
Laserlipolyse?
Mit dem Cellulaze™ können nachhaltige Veränderungsprozesse in der
Haut angeregt werden. Nach ungefähr einem halben Jahr werden diese
Veränderungen durch den verbesserten Aufbau der Haut, einer objektiven Strukturoptimierung sowie einer
erkennbar glatteren Hautoberfläche
sichtbar.
Mit nur einer Behandlung werden die
drei Hauptursachen einer Cellulite
behoben. Achtet der Patient zusätzlich noch auf eine ausgewogene und
gesunde Ernährung sowie auf ausreichende und regelmäßige Bewegung,
können die erzielten Ergebnisse mehrere Jahre anhalten.
Laserassistierte Behandlung
der Hyperhidrosis axillaris
Rund eine Millionen Deutsche leiden unter Hyperhidrose. Betroffene
schwitzen nahezu jederzeit unabhängig von Tages- oder Jahreszeit und
Temperatur. Eine neue Methode zur
Therapie von Achselschweiß ist die
Laserbehandlung. Dabei werden die
Schweißdrüsen erhitzt und verschmolzen. Vor Beginn der Therapie wird
zuerst die Erkrankung diagnostiziert
und mit Hilfe von Schwitztests in die
vier Stufen der Hyperhidrosis-Grade
eingestuft. Anchließend wird das zu
behandelnde Areal mittels Tumeszenzlokalanästhesie (TLA)-Lösung,
einem Gemisch aus Betäubungsmittel,
Kochsalzlösung und Hyaluronidase,
betäubt. Dann wird ein kleiner Schnitt
ins betroffene Areal gesetzt, durch
den anschließend die Laserkanüle
unter die Haut geführt wird. Der Laserstrahl wird dann auf die Schweißdrüsen gerichtet, die durch die abgegebene Wärme verschmelzen. Eine
Behandlung beider Achseln dauert ca.
30 Minuten. An der Spitze der Laserkanüle befindet sich ein sogenannter
ThermaGuide, der die Temperatur im
zu behandelnden Gewebe misst und
entsprechend steuert. Er verhindert,
dass zu heiß gearbeitet wird und so
Verbrennungen entstehen. Mit diesem Laserverfahren kann sehr präzise
gearbeitet werden, sodass das umliegende Gewebe geschützt bleibt. Nach
der Behandlung wird die Achselhöhle
mit einem Pflaster geschützt. Der Pa-
2a
Prof. Dr.-medic (RO) Alina Fratila
„Die laserassistierte Blepharo­
plastik stellt eine wirkungsvolle
und zugleich schonende
kosmetische Methode zur
Lidstraffung dar, z. B. ganz ohne
Narben am Unterlid“
 Welche Ergebnisse werden mit
der Methode erzielt?
Der Einsatz von Nd:Yag Laser in der
Therapie der Hyperhidrosis ist ein
noch recht junges Verfahren. Die Lasertherapie bei Hyperhidrosis kommt
dabei nur im Bereich der Achseln
zum Einsatz. Das Besondere an diesem Laserverfahren besteht darin,
dass der Cellulaze-Laser (Nd:YAG
Laser mit 1440 nm Wellenlänge) mit
einer speziellen Sidefiring SideLaze
800 nm Faser arbeitet. Durch die spezielle bidirektionale Form der Faser
wird die Energie zielgerichtet auf die
betroffenen Areale gelenkt, wodurch
2b
vorher
3a
3b
Fotos: Fratila
Die diesjährige 23. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft
(DDL), die vom 16. bis 18. Mai 2014 in Bonn stattfand, stand unter dem Motto
„Medizin und Ästhetik – Therapien praxisnah, effektiv und zukunftsweisend“. Die
Tagungsvorsitzende Prof. Dr. -medic (RO) Alina Fratila zeigte neue Techniken der
Laserbehandlung bei verschiedenen ästhetisch-dermatologischen Indikationen.
nachher
Hyperhidrosis axillaris vor der Behandlung und sechs Monate nach der
Behandlung – 100 %ige Verbesserung
tient sollte in den nächsten Tagen zur
Nachuntersuchung kommen, um den
Heilungsprozess zu beobachten.
 Was ist neu an dieser Methode?
Neben den traditionellen Therapien –
mit Botulinumtoxin A gegen die
übermäßige Schweißproduktion bzw.
das Absaugen der Schweißdrüsen –
setzt sich neuerlich die Lasertherapie
immer mehr durch. Im Gegensatz
zur aufwendigeren Saugkürretage
ist die Lasertherapie mit weniger
Nebenwirkungen verbunden und damit wesentlich schonender für den
Patienten. Einmal verschmolzene
Schweißdrüsen wachsen in der Regel nicht wieder nach. So muss die
Laserbehandlung, gegenüber der Behandlung mit Botulinumtoxin A, nur
ein Mal durchgeführt werden.
umliegendes Gewebe maximal geschont wird. Die Ergebnisse einer
Anwendungsbeobachtung dieser Behandlungstechnik in der Jungbrunnen-Klinik habe ich kürzlich auf dem
ASLSM Kongress in Phoenix, USA,
im April dieses Jahres vorgestellt:
Alle Patienten zeigten eine deutliche Verbesserung. Untersucht wurden sie nach jeweils drei und sechs
Monaten sowohl klinisch als auch
mit Hilfe von Schwitztests. Eine Verbesserung der Hyperhidrosis um bis
zu 81,2 Prozent konnte fest­gestellt
werden. Die subjektive Zufriedenheit
der Patienten pendelte sich auf 80,
83 Prozent ein. Damit ist diese Behandlungsmethode eine sichere und
effektive Option zur Behandlung von
Hyperhidrosis (siehe Bilder 2a und b,
3a und b). u
Spezial: Lasertechnik
14
DERMAforum – Nr. 6 – Juni 2014
Dermokosmetische Maßnahmen bei einer Lasertherapie
Optimierung der Ergebnisse
Optimierung durch eine nach dem
Glykolsäure-Peeling durchgeführte
Multi-Mikronährstoff-Mesotherapie
mit Elektroporation oder zumindest
Sonopherese (3 MHz) der auf der
Haut verbleibenden Wirkstoffreste.
Die epidermale Hydratation und antioxidative Kapazität der Haut werden durch diese dermokosmetische
Strategie unmittelbar gesteigert und
die Keratinozyten- und Kollagenneubildung zusätzlich anregt. Effekt der
Elektroporation ist die Steigerung der
Durchlässigkeit von Zellmembranen
durch nicht thermischen unipolaren
Radiofrequenz-Strom. Bei der Sonopherese wird die dickflüssige Hautbarriere durch Resonanzschwingung
fluider, weshalb Wirkstoffe besser in
tiefe Hautschichten penetrieren.
Vor und nach Lasertherapie haben sich dermokosmetische Maßnahmen zur
Verminderung des Kontrastes zwischen behandelter und unbehandelter Haut,
zur Vorbeugung postinflammatorischer Hyperpigmentierungen oder von
Wundheilungsstörungen sowie zur Optimierung der Behandlungsergebnisse
bei Akne, Rosazea, Feldkanzerisierung oder Melasma bewährt. Dr. med. Anne
Hundgeburth, Köln, erläuterte auf der DDL-Tagung in Bonn die Pflegefolge.
vorher
nachher
Fotos: Hundgeburth
V
or der Lasertherapie ist die
Basis und gleichzeitig auch
das Minimum jeder adjuvanten dermokosmetischen Maßnahme die Verordnung einer den
Hautstoffwechsel anregenden Wirkstoffpflege zur täglichen Anwendung. Vitamin A-Säure und ihre
Deri­vate sind als Wirkstoffe zwar effektiv, doch erfahrungsgemäß ist die
Compliance aufgrund der obligaten
Retinoid-Dermatitis eher schlecht.
Fruchtsäure(AHA)-Präparate mit
effektiver Wirkstoffkonzentration
sind besser verträglich, provozieren
jedoch bei empfindlicher Haut oder
zu reichlicher Verwendung ebenfalls
Hautreizungen. Wirkungsvoll und
auch bei langfristig täglicher Anwendung gut verträglich sind Präparate
mit Kombinationen von Peptiden
mit niedrig konzentrierten Retinoidderivaten (zum Beispiel Noveane)
oder von Ammoniumlactat mit freien
Fruchtsäuren (zum Beispiel Alphacid, Alpha KM, Episoft A).
Fruchtsäuren und Ammoniumlactat
hemmen die Korneozytenkohäsion,
fördern die Abschilferung von Hornzellen und verdünnen ein übermäßiges
Stratum corneum. Der Teint wird frischer, feiner und gleichmäßiger, Melasmen hellen auf und das ästhetische
Ergebnis nach fokaler oder regionaler
ablativer Lasertherapie ist optimiert.
Auch eine follikuläre Hyperkeratose
wird gemildert, was die Licht- und
Lasertherapie der Akne mit ihren antiseborrhoischen, antibakteriellen und
antiinflammatorischen Eigenschaften
hervorragend ergänzt. Neubildung
und Aktivität von Keratinozyten und
Gute Aufhellung des Melasma nach vier Glykolsäure-Peelings mit 70 %-igem Gel
pH-Wert 2,1 im Abstand von zwei Wochen und Trio-A zweimal täglich.Weitere
Optimierung durch zweimalige fraktionierte Er:YAG-Lasertherapie im Abstand von
einem Monat mit iTED von Vitamin C, Glutathion und Iklen Serum zu gleichen
Teilen sowie Iklen Serum unter Trio-A zweimal täglich.
papillären Fibroblasten erfahren eine
Stimulation, was die Heilung nach
ablativen Laserverfahren verbessert.
Epidermisdichte und -dicke werden
erhöht, der Papillarkörper regeneriert
sich, und die Kollagenbildung in der
papillären Dermis wird gesteigert.
Selbst Rosazea-Patienten profitieren
von der Wirkstoffapplikation und
Synergieeffekte zu allen Fibroblasten
stimulierenden Licht-/Lasertechnologien sind gegeben. Die Verbesserung
der Zelldifferenzierung nach Anwendung von Ammoniumlactat und freien Fruchtsäuren reduziert zudem die
Zahl atypischer Zellen, mildert die
Feldkanzerisierung und verlängert
die therapiefreie Zeit nach Entfernung
aktinischer Keratosen.
Zwei bis vier Wochen vor
dem Lasertermin beginnen
In Vorbereitung auf die Lasertherapie
ist es zusätzlich sinnvoll, die Effekte der gut verträglichen Ammoniumlactat-AHA-Präparate durch ein
oberflächliches chemisches Peeling
mit Glykolsäure zu intensivieren. Bewährt, sicher und gut delegierbar ist
Peeling mit einem festen 70 %-igen
Glykolsäure-Gel, das auf einen pHWert von 2,1 partiell neutralisiert
ist. Es wird zwei bis vier Wochen
vor dem Lasertermin begonnen und
in einwöchigen Abständen durch­
geführt.
Nicht-ablative Licht- oder Laserverfahren erfahren eine weitere
Effektiv und unmittelbar die
Wundheilung verbessernd
Nach ablativer fraktionierter Lasertherapie hat sich neben Elektroporation der sogenannte Hammer-Ultraschall als effektive und unmittelbar
die Wundheilung verbessernde dermokosmetische Maßnahme bewährt.
Es handelt sich um ein neues Sonopherese-Verfahren mit Frequenzen
von 20–50 Hz, auch impulsverstärkte transepidermale Durchdringung
(iTED) genannt, bei dem mit hohem
akustischen Druck selbst großmolekulare Hyaluronsäure durch die Mikroperforationen bis in die Dermis
gepresst wird. Persönliche gute Erfahrungen bestehen u.a. bei der fraktionierten Er:YAG Lasertherapie zur
Narben- oder Melasmabehandlung
und bei der fraktionierten C02-Lasertherapie zur Gesichtsverjüngung.
Bei Zeitmangel vor der Lasertherapie
ist ein einmaliges GlykoTCA-Kombipeel (15 oder 25 % Trichloressigsäure in 70 %-igem Glykolsäure-Gel)
eine hervorragende Alternative zur
mehrmaligen sanften GlykolsäureBehandlung. Durch die zusätzliche
oberflächliche Proteindenaturierung
Verbesserte Tattooentfernung
Sicher und leistungsstark
Dr. med.
Matthias
Bonczkowitz
Dr. med. Matthias Bonczkowitz, Kelkheim am Taunus, schilderte auf der DDL-Tagung
in Bonn die Vorteile des Picosekundenlasers beim Enfernen von Tattoos.
Ultrakurze Pulsbreiten
Diese ultrakurzen Pulsbreiten erzielen
einen intensiven photomechanischen
Effekt, der die in der NanosekundenLasertechnik gängige photothermische Wirkung, bei der das Gewebe
erhitzt wird, deutlich übertrifft. Dieser
photomechanische Effekt wird durch
die patentierte PressureWave™-
vorher
Technologie ausgelöst und hat eine
stärkere Zersetzung der Zielstruktur
zur Folge. So werden bei der Tattooentfernung die Farbpigmente in winzige Partikel zersprengt, die der Körper leichter abbauen kann. Wenn man
sich Farbpigmente als Felsen vorstellt, wurden Sie durch die Q-Switched-Technik in Gesteinsbrocken und
jetzt durch die Picosekunden-Technik
nachher
Ausgangsbefund und Ergebnis nach drei Behandlungen bei einem Tattoo
Fotos: Bonczkowitz
M
it dem Picosekundenlaser
steht eine Innovation auf
dem Gebiet der Tattooentfernung nach Einführung der Q-Switched-Laser vor 20 Jahren zur Verfügung. Der PicoSure™-Laser wird als
der erste sichere und leistungsstarke
Picosekundenlaser für den Einsatz in
der ästhetischen Medizin im Bereich
der Tattooentfernung, der PigmentTherapie sowie der Hautverjüngung
beschrieben. Seine photomechanische Wirkung liefert bei niedrigerer
Impulsbreite und schon innerhalb
weniger Behandlungssitzungen äußerst überzeugende Ergebnisse, die
dem bisherigen Goldstandard, der
Q-Switched-Lasertechnologie, überlegen sind. Der 755 nm AlexandritLaser verfügt über eine extrem hohe
Arbeitsintensität und emittiert ultrakurze Energieimpulse mit einer
Blitzdauer von einem Billionstel einer Sekunde. Seine Pulsbreite beträgt
nur ein Zehntel eines Nanosekundenlasers.
in Sand zerkleinert. So können vor allem bisher schwierig zu entfernende
Blau- und Grüntöne sowie dunkle
Tinten innerhalb weniger Behandlungssitzungen entfernt werden.
Da die ultrakurzen Pulsbreiten nur die
Hälfte der Fluenz eines Q-SwitchedNanosekundenlasers benötigen, wird
das umliegende Gewebe geschont.
Deshalb sind die Nebenwirkungen
im Vergleich zu den herkömmlichen
Lasersystemen deutlich geringer, was
die Entfernung der Tattoos angenehmer macht.
Die Vorteile des Picosekundenlasersystems im Vergleich zu den herkömmlichen Q-Switched-Systemen
sind:
``
weniger Behandlungssitzungen,
``
weniger Nebenwirkungen,
``
schnellere Behandlungsergebnisse,
``
zeitlich geringerer Aufwand
für die Patienten.
u
Dr. med. Anne Hundgeburth
„Bei der Lasertherapie von
Patienten mit Neigung zu
postinflammatorischen
Hyperpigmentierungen hat
die Vor- und Nachbehandlung
enorme Bedeutung.“
infolge der Trichloressigsäure handelt es sich um ein etwas tieferes,
jedoch noch oberflächliches Peeling,
das die geschulte medizinische Fachangestellte unmittelbar vor der Lasertherapie durchführen kann. Nach
Kombipeel schuppt die Haut sichtbar
ab und Konturunterschiede zwischen
laserbehandelter und -unbehandelter
Haut sind unmittelbar gemildert. Zudem kann die fraktionierte Lasertherapie durch die Synergieeffekte von
Peeling und Laser mit etwas weniger
Mikroperforationen pro Quadratzentimeter durchgeführt werden, was
die Abheilung beschleunigt und die
Compliance für die weiteren Behandlungen verbessert.
Dermokosmetische
Erhaltungsbehandlung von
grundlegender Bedeutung
Bei der Lasertherapie von Patienten
mit Neigung zu postinflammatorischen Hyperpigmentierungen hat
die Vor- und Nachbehandlung enorme Bedeutung. Zur Drosselung der
Melaninbildung ist spätestens zwei
Wochen vor dem Lasertermin wenigstens zweimal täglich mit der Verwendung einer indikationsgerechten
dermokosmetischen Pflege zu beginnen. Sinnvoll sind Präparate mit einer
Fixkombination von Tyrosinasehemmern und stoffwechselanregenden
Wirkstoffen, z. B. Trio-A (Glabridin,
Ammoniumlactat, AHA) oder Trio
White (α-Arbutin, Vitamin C, Retinoidderivat). Unmittelbar nach dem
Laser werden mittels Mesotherapie,
Elektroporation oder zumindest Sonopherese Antioxidantien und Tyrosinasehemmer (z. B. Vitamin  C,
Glutathion und Rucinol, Sophora-α
in Iklen Serum) eingeschleust. Nach
einigen Tagen hydratisierender und
schützender Pflege (z. B. Postopyl+)
sind nach Abschluss der Wundheilung für mindestens sechs Wochen
die Tyrosinase hemmenden Dermokosmetika der Vorbehandlung erneut
zweimal täglich aufzutragen.
Nach erfolgreicher Lasertherapie ist
die dermokosmetische Erhaltungsbehandlung für ein dauerhaftes Ergebnis von grundlegender Bedeutung. Der Patient verwendet deshalb
zumindest einmal täglich weiterhin
sein indikations- und hauttypgerechtes Ammoniumlactat-AHA-Präparat.
Lichtschutz bei längerer oder intensiver Sonnenexposition versteht sich
von selbst, zusätzlich sind topische
und orale Antioxidantien empfehlenswert. Alle sechs Wochen ein
Glykolsäure-Peeling und jedes zweite Mal unmittelbar anschließend eine
Mesotherapie mit Elektroporation
oder Sonopherese der Wirkstoffüberstände runden die dermokosmetische
Erhaltungsbehandlung ab.
u
Spezial: Lasertechnik
DERMAforum – Nr. 6 – Juni 2014
15
Behandlung der Rosazea mit Laser- und IPL-Systemen
Gut verträglich, selten
unerwünschte Wirkungen
Über die Behandlung der Rosazea mit Laser- und IPL-Systemen berichtete auf der
DDL-Tagung in Bonn Dr. med. Gerd Kautz, Konz.
technik. Weder medikamentös noch
chirurgisch oder anderweitig physikalisch lassen sich hier derart gute
Erfolge erzielen. Dabei kann neben
der Gefäßkomponente mit Rötungen
und Flushs auch die Entzündungsrate deutlich gebessert werden. Somit
sind sowohl die frühen wie auch
die späteren Erkrankungsstadien mit
entzündlichen Papeln bzw. Talgdrüsenwucherungen ideal mittels IPLSystemen und dem Farbstofflaser
zu behandeln. Je nach Schwere der
Fälle sind durchschnittlich etwa fünf
Behandlungen nötig, um deutliche
vorher
zungen durchgeführt werden. Rezidive liegen in der Natur der Hautveränderungen bei Rosazea und hängen
stark ab von der Grundveranlagung
des Patienten und den zusätzlichen
Risikofaktoren.
Differentialdiagnosen
Häufig ist die Diagnose der Rosazea
rein anhand Verlauf und klinischer
Befunde zu stellen. Differentialdiagnostisch in Betracht zu ziehen sind
weitere Talgdrüsenerkrankungen wie
z. B. alle Akneformen. Systemische
nachher
Patient mit Flush vor und nach IPL-Behandlung
Nebenwirkungen
vorher
nachher
Patientin mit Rosazea vor und nach IPL-Behandlung
Mit fünf Behandlungen
deutliche Verbesserungen
Auch vasoaktive Substanzen, Zytokine oder Prostaglandine spielen bei
der Rosazea eine Rolle. Ungünstige
Einflüsse durch Demodexbesiedlung
der Haut oder Infektionen mit Helicobacter werden bei der Rosazea
diskutiert. Erschwerend kommen äußerliche Einflüsse wie Alkoholgenuss
oder scharf gewürzte Speisen, bestimmte Medikamente (Cortikosteroide, Niacin, Nifedipin, Nitroglycerin,
Rifampicin, Vancomycin etc.), Hitze,
Kälte, Wind, intensive UV-Bestrahlung, Alkoholhaltige Reinigungslösungen, Parfüms, Peelingsubstanzen,
Rasierwasser hinzu.
Bei der klassischen Rosazeatherapie
kommen äußerliche Anwendungen
von Antibiotika wie Metronidazol,
Erythromycin, Clindamycin zum
Einsatz, ebenso schwefelhaltige Präparationen, topische Retinoide, Azelainsäure oder Adapalene. In schwereren Fällen ist eine systemische
Therapie angezeigt in erster Linie mit
Tetrazyklinen, gelegentlich kommen
Makrolidantibiotika zur Anwendung
oder Trimethoprim-Sulfamethoxazol.
Auch eine orale Therapie mit Metronidazol ist möglich. In sehr schweren Fällen kann auch der systemische
Einsatz von Isotretinoin notwendig
sein. Bei ausgeprägter Phymbildung
sind chirurgische Abtragung, Dermabrasion oder eine ablative Lasertherapie zu erwägen.
Revolutioniert wurde die klassische
Rosazeatherapie durch den Einsatz
von Intense pulsed light- und Laser-
Fotos: Kautz
D
ie Rosazea ist eine in unseren
Breiten häufig auftretende
Gesichtsrötung mit erweiterten Äderchen. Sie entsteht zumeist
auf Grundlage einer genetischen Veranlagung. Mit einer Prävalenz von 5
bis 10 % ist die Rosazea eine weit
verbreitete Hauterkrankung der Hauttypen 1–3. Sie betrifft etwas häufiger
Frauen und beginnt meist zwischen
dem 20. und 30. Lebensjahr.
Schwere Verläufe in höheren Lebensjahren betreffen jedoch üblicherweise eher die Männer. Die Erkrankung
verläuft in verschiedenen Stadien,
kann jedoch auch lebenslang im
gleichen Stadium persistieren. Bereits im jugendlichen Alter kommt
es im Vorstadium der Erkrankung
zu störenden zeitweiligen Gesichtsrötungen, den sogenannten Flushs.
Im ersten Stadium der Erkrankung
persisitieren diese Rötungen und es
bilden sich flächige Gesichtserytheme und zunehmende Gefäßektasien,
typischerweise in den talgdrüsenreichen Regionen des Gesichtes. Später
können zusätzlich knotige Entzündungen mit Papeln und Pusteln entstehen. Im dritten Stadium kommt es
zu Vergröberung der Poren und Talgrüsenwucherungen, schließlich zur
sogenannten Phymbildung mit wulstartigen Verdickungen von Nase, Kinn
oder Stirn. Als Auslöser der Rosazea
wird eine Vermehrung der Blutgefäße
vermutet, ebenso erhöhter Blutfluss,
Erweiterung oberflächlicher Gefäße
oder eine gestörte Regulation thermoregulatorischer Blutgefäße des
Kopfes.
Antikoagulantien und Thrombozytenaggregationshemmer sollten in
Rücksprache mit dem entsprechend
behandelnden Arzt vor der Bestrahlung reduziert werden. Ebenso sollten
hochdosierte Präparate auf Grundlage von Knoblauch, Ginkgo und Ingwer reduziert oder abgesetzt werden,
da sie ebenfalls die Blutgerinnung
herabsetzen können. Lichtsensibilisierende Medikamente, Nahrungsergänzungsstoffe und Lebensmittel
wie z. B. Antibiotika und Johanniskraut sollten vor Therapie nicht eingenommen werden. Während einer
Schwangerschaft sollte eine Behandlung grundsätzlich nicht durchgeführt
werden wie auch jegliche anderen
nicht dringend medizinisch indizierten oder kosmetischen Eingriffe. Bei
floriden Infektionen der Haut (z. B.
Staphylococcus aureus oder Herpes
simplex) sollte die Therapie bis zur
Abheilung unterbleiben. Autoimmunerkrankungen, welche mit Gefäßektasien und Erythemen einhergehen
können (z. B. Schmetterlingserythem
bei LE als DD zu Rosacea und Teleangiektasien bei Sklerodermie),
müssen ausgeschlossen werden und
primär entsprechend ihrer Ursache
therapiert werden.
vorher
nachher
Patient mit ausgeprägten Teleangiektasien vor und nach IPL-Behandlung
Verbesserungen zu erzielen. Wie bei
den meisten erworbenen Gefäßerkrankungen ist es jedoch wichtig, die
Patienten auf das Rezidivrisiko hinzuweisen. Die Behandlung ist in diesen Fällen rein symptomatisch, d. h.
bei entsprechender Veranlagung und
ggf. vorliegenden weiteren Risikofaktoren ist mit erneuten Beschwerden zu rechnen und eine Dauertherapie notwendig.
Die Lasertherapie sollte daher in
keinem Falle als alleinige Behandlung durchgeführt werden. Die Patienten müssen hinsichtlich Hauttyp,
Hautpflege, Lebensführung beraten
werden und auch nach erfolgreicher
Laserung regelmäßig dermatologisch
betreut werden. Zur Behandlung
werden hier derzeit vorwiegend der
gepulste Farbstofflaser, der langgepulste KTP-Yag-Laser und IPL-Geräte eingesetzt. Andere Lasersysteme
wie der Argon-, Kupferdampf- oder
KTP-Laser werden wegen der erhöhten Risiken zur Narbenbildung
nur noch selten für großflächige
Behandlungen eingesetzt. Bei allen
Behandlungen müssen mehrere Sit-
Erkrankungen mit Hautbeteiligung
sollten sicher ausgeschlossen werden,
so z. B. der systemische Lupus erythematodes, Lupus vulgaris, Sarkoidose,
Leukämien oder Lymphome. Auch
lichtbedingte Hauterkrankungen wie
aktinische Keratosen, Photodermatitis, polymorphe Lichtdermatosen
sind abzugrenzen, ebenso häufige
weitere Hautkerkarnkungen wie die
seborrhoische Dermatitis oder die periorale Dermatitis. Abschließend seien noch kleinere kosmetisch störende
Gefäßläsionen zu erwähnen wie z. B.
Spider Naevi (Sternchenangiome)
und senile Angiome.
Relative und absolute
Kontraindikationen zur
IPL-/Lasertherapie
Patienten mit Neigung zu Hyperoder Hypopigmentation oder ausgeprägter Lichtempfindlichkeit sind
weniger gut geeignet. Braune Haut,
egal ob durch Hauttyp, Sonnenlicht,
Selbstbräuner verursacht, ist mit großer Vorsicht zu behandeln.
Die Therapie mit Laser oder IPLSystemen ist im Allgemeinen gut
verträglich, unerwünschte Wirkungen sind vergleichsweise selten. In
Einzelfällen kommt es zur Bildung
von längeranhaltenden Rötungen
und Schwellungen oder purpuriformen Hauteinblutungen. Hier hat sich
die mehrfach tägliche Anwendung
steroidhaltiger Externa zusammen
mit kühlen Umschlägen (Schwarzteeumschläge oder Thermalwasser)
bewährt. Alternativ bewirkt insbesondere bei stärkerer Purpura die
äußerliche Anwendung Vitamin-Khaltiger Externa eine gute Rückbildung. Zur Nachbehandlung bei Hautreizungen eignen sich desinfizierende
Lösungen und topische Steroide (ggf.
mit Antibiotikazusatz). Selten kann
auch eine Hypo- oder Hyperpigmentierung auftreten. Sollte dies der Fall
sein, kann deren Rückbildung drei bis
sechs Monate beanspruchen. Narbenbildungen werden selten beobachtet,
vor allem bei einer Behandlung mit
zu hohen Energien. Hier gelten die
Therapieempfehlungen wie bei überschießendem Narbengewebe, initial
z. B. mit steroidhaltigen Externa, ggf.
in Kombination mit Kältetherapie
etc.. Vereinzelt kommt es besonders
bei Therapiebeginn zu streifenförmigen Aufhellungen der geröteten Haut,
wenn ungleichmäßig oder zu wenig
überlappend therapiert wurde. Hier
hilft ggf. die Nachbehandlung der
„ausgesparten“ Areale.
Ganz neu: Gel gegen
Gesichtsröte (Flushing)
Bei sachgemäßer Handhabung ist die
IPL- und Lasertherapie der Rosazea
eine einfache und extrem erfolgreiche Behandlungsmethode. Sie gehört heute zu den Standardtherapiemaßnahmen bei der Rosazea in allen
Stadien der Erkrankung. Primär sollte immer eine externe Therapie eingeleitet werden und dann bei Bedarf
können die IPL- und Lasersysteme
zumeist noch eine deutlichere Ver-
Dr. med. Gerd Kautz
„Bei sachgemäßer
Handhabung ist die IPL- und
Lasertherapie der Rosazea
eine einfache und extrem
erfolgreiche Behandlungs­
methode. Sie gehört heute
zu den Standardtherapiemaßnahmen bei der Rosazea in
allen Stadien der Erkrankung.“
besserung erzielen. Die europäische
Arzneimittelbehörde EMA hat dem
Brimonidin-haltigen Präparat Mir­
vaso® der Firma Galderma die Zulassung zur Behandlung des rosazeabedingten Erythems bei Erwachsenen
erteilt. Die Patienten tragen das Gel
einmal täglich auf. Brimonidin ist ein
seit Langem bekannter Alpha-2-Rezeptoragonist, der bisher in Tropfen
zur Senkung des Augeninnendrucks
beim Offenwinkelglaukom zum Einsatz kommt.
Die Zulassung des Präparats basiert
auf den Daten von zwei Phase-IIIStudien mit insgesamt 553 Patienten.
Beide Studien zeigten, dass das Brimonidin-haltige Gel das Erythem bei
erwachsenen Patienten mit Rosazea
während einer vierwöchigen Anwendung signifikant stärker reduzierte als
eine wirkstofffreie Gelgrundlage.
Nach heutigem Wissen basiert die
persistierende Gesichtsrötung vor
allem auf einer vasomotorischen
Dysregulation der Hautgefäße, die
zu einer chronisch abnormen Erweiterung der oberflächlichen, peripheren Gefäße im Gesicht führt. Diese
kleinen Gefäße werden vorwiegend
durch Alpha-2-adrenerge Rezeptoren gesteuert. So erklärt sich auch,
warum der Alpha-2-Agonist Brimonidin wirksam ist. Die Stimulation
von Alpha-2-Rezeptoren führt zur
Vasokonstriktion und damit zu einer
schlechteren Durchblutung der Haut
und einem Nachlassen der Rötungen
im Gesicht. Die größeren Teleangiektasien, welche bei der Rosacea vorkommen, können jedoch nicht mit
dem Gel entfernt werden. Langzeitbeobachtungen müssen jetzt zeigen,
wie man das neue Gel am besten mit
den bekannten Therapiemöglichkeiten kombiniert.
u