PDF - Deutsche Dermatologische Lasergesellschaft
Transcrição
PDF - Deutsche Dermatologische Lasergesellschaft
Spezial: Lasertechnik DERMAforum – Nr. 6 – Juni 2014 11 Nagelpilzerkrankungen Modernes Lasern bei Nagelpilz Nagelpilz vor der Laserbehandlung Während der 23. Tagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft (DDL) Mitte Mai in Bonn erläuterte Prof. Dr. med. Uwe Paasch, Leipzig, wie mit Lasertechnik gegen Nagelpilz vorgegangen werden kann. dem nachwachsenden, gesunden Nagel Schäden zu. Wichtig ist, dass der Patient seine uneingeschränkte Sensibilität der Füße bzw. Hände behält. In der näheren Zukunft erwarten wir die Optimierung der Technologie hinsichtlich der idealen Laser und ihrer Parameter sowie die Definition einer optimalen Einbettung dieser Therapie in begleitende Maßnahmen, wie die topische und systemische Therapie, aber auch die begleitende Dermatopodotherapie (dermatologisch-medizinische Fußsanierung). u 12 Wochen nach der Behandlung Fotos: Paasch E iner der neuesten Trends der modernen Dermatologie ist die Behandlung von Nagelpilz (Onychomykose) mithilfe von Laserstrahlen. Fast jeder zehnte Deutsche leidet an einer Pilzinfektion der Zehen- oder Fingernägel. Der Haupterreger, der sogenannte Fadenpilz (Dermatophyt) ist für über 90 % der Nagelpilzerkrankungen verantwortlich und spricht glücklicherweise am besten auf eine Laserbehandlung an. Für die Therapie werden bestehende Lasergeräte genutzt, die ursprünglich 24 Wochen nach der Behandlung 1, 2 *, # Prof. Dr. med. Uwe Paasch „Wichtig ist, dass der Patient seine uneingeschränkte Sensibilität der Füße beziehungsweise Hände behält“ zur Gefäßbehandlung, Epilation oder Ablationen entwickelt wurden. Diese Laser arbeiten mit Hitze und erwärmen den Nagel mit sehr kurzen Lichtimpulsen für kurze Zeit auf sehr hohe Temperaturen. Im Mittel erwärmt sich der Nagel dabei deutlich weniger. Laserstrahl durchdringt den Nagel Dabei ist der Erfolg der Behandlung bzw. die Hitzeverträglichkeit beim Patienten abhängig von der Spotgröße (Dicke des Laserstrahls), der Impulsdauer, der abgegebenen Energie und der Anzahl der Wiederholungen. Große Spots bieten sich an, dürften aber schmerzhafter sein. Kleine Spotgrößen erfordern stärkeres Eingreifen des Arztes und bergen die Gefahr einer ungleichmäßigen Wärmeverteilung. Bei der Bestrahlung Der Patient spürt während der Laser behandlung nur ein Kribbeln und Wärme empfinden. der befallenen Nägel durchdringt der Laserstrahl den Nagel und zerstört die Pilze innerhalb und unterhalb des Nagels, während er die umgebende Haut schont. Der Patient spürt während der Laserbehandlung nur ein Kribbeln und Wärmeempfinden. Das sogenannte Nagellasern dauert etwa 20 bis 30 Minuten und fügt in der Regel weder dem Nagelbett noch a n t ib iotika frei Effektiv durch zwei sich ergänzende Wirkansätze1 Mehr Informationen unter www.akne-plattform.de * Keine Beschränkung der Anwendungsdauer laut Fachinformation1 # Studiendaten zu Epiduo® über 12 Monate Anwendungsdauer liegen vor 3 1. Fachinformation Epiduo® 0,1 %/2,5 % Gel. 2. Tan J et al. J Dermatolog Treat. 2011; 22: 197–205. 3. Pariser DM et al. J Drugs Dermatol. 2007; 6: 899–905. Epiduo ® 0,1% / 2,5% Gel. Zusammensetzung: 1 g Gel enthält: Adapalen 1 mg (0,1%), Benzoylperoxid 25 mg (2,5%). Sonstige Bestandteile: Natrium edetat (Ph. Eur.), Docusat-Natrium, Glycerol, Poloxamer 124, Propylenglycol, Simulgel 600PHA (Copolymer aus Acrylamid und Natriumacryloyldimethyltaurat, Heptamethylnonan, Polysorbat 80, Sorbitanoleat), Gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Topische Behandlung der Acne vulgaris bei Vorliegen von Komedonen, Papeln und Pusteln. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Epiduo kann am Verabreichungsort folgende Nebenwirkungen hervorrufen: Häufig (≥ 1/100 bis <1/10): trockene Haut, irritative Kontaktdermatitis, Hautreizung, Brennen, Erythem, Abschuppung der Haut. Gelegentlich (≥ 1/1000 bis ≤1/100): Juckreiz und Sonnenbrand. Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): allergische Kontaktdermatitis, Schwellungen des Gesichts, Schmerzen der Haut (stechender Schmerz), Ödem des Augenlids, Enge im Rachen. Hautreizungen, die nach dem Auftragen von Epiduo auftreten, sind im Allgemeinen leicht bis mäßig ausgeprägt; Anzeichen lokaler Unverträglichkeit und deren Symptome (Erythem, Trockenheit, Schuppung, Brennen und Schmerzen der Haut (stechender Schmerz)) treten vor allem in der ersten Woche in Erscheinung und bilden sich anschließend spontan zurück. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung: Enthält Propylenglycol, das Hautreizungen hervorrufen kann. Packungsbeilage beachten. Für weitere Hinweise siehe Fachinformation und Packungsbeilage. Verschreibungspflichtig. Galderma Lab. GmbH, D-40474 Düsseldorf. Zusätzliche Angaben für AUT: Verschreibungspflicht/ Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Galderma International, La Défense Cedex, Frankreich. Vertrieb in Österreich: AB-Consult, A-1120 Wien. 140519_AnzeigePump_Derm_DermaForum_210x297_RZ.indd 1 19.05.14 15:27 Spezial: Lasertechnik 12 DERMAforum – Nr. 6 – Juni 2014 Im Spezial dieser Ausgabe finden Sie eine Auswahl der Vorträge, die im Rahmen der 23. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft DDL vom 16. bis 18. Mai 2014 in Bonn gehalten wurden. 23. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft Lernen im Detail Die diesjährige DDL-Tagung fand unter dem Vorsitz von Tagungspräsidentin Prof. Dr.-medic (RO) Alina Fratila vom 16. bis 18. Mai 2014 in Bonn statt. Mit mehr als 200 Teilnehmern und mehr als 50 Referenten war es eine der bestbesuchten Tagungen der DDL. D ie Tagung fand unter dem Motto „Medizin und Ästhetik: praxisnahe, effektive und zukunftsweisende Therapien“ statt. Zielsetzung war es, dem Motto entsprechend neue Verfahren vorzustellen und aktuelle Therapieansätze zu diskutieren. Dies fand sowohl in Form wissenschaftlicher Vorträge und Diskussionsrunden statt als auch durch praktische Demonstrationen und Live-Operationen. Inhaltliche Schwerpunktthemen der Tagung waren der Wissenstransfer von fundierten Analysen der bewährtesten und aktuellsten Therapien unter anderem der aktinischen Keratose, der endovenösen Ablationsverfahren bei Varikose, Rosazea, Besenreiser, Cellulite und Lipomatose. Auftakt der dreitätigen Veranstaltung und Highlight waren am Freitag die Der erweiterte Vorstand der DDL: Dr. med. Michael Weidmann, Dr. med. Dirk Pappai, Dr. med. Gerd Kautz, Ehrenpräsident Dr. med.Wolfgang Kimmig, Dr. med. Nikolaus Seeber, Prof. Dr. med. habil. Uwe Paasch, Reinhard Gansel und Dr. med. Markus Steinert. Das neue Logo der DDL Operationen in der JungbrunnenKlinik. Von neuen Lasertechniken in der Behandlung des Lipödems und der Cellulite über die verschiedenen Ansätze in der Lid-Blepharoplastik bis hin zur laserassistierten photodynamischen Therapie boten die LiveOperationen den aktuellsten Stand der jeweiligen Behandlungsansätze dar. Hamburg, für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Für seine Verdienste im Bereich der DDL wurde er zum Ehrenpräsidenten der DDL ernannt. Die in der Mitgliederversammlung anwesenden DDL-Mitglieder wählten den neuen Vorstand, der sich wie folgt zusammensetzt: Präsident: Dr. med. Gerd Kautz, Vizepräsident Dr. med. Nikolaus Seeber und 2. Vizepräsident: Prof. Dr. med. habil. Uwe Paasch, Leipzig. Der Entwicklung entsprechend, dass sich Kombinationstherapien durchsetzen und neben der Laser-Energie auch andere „Energien“ an Bedeutung gewinnen, wird sich die DDL künftig neu aufstellen und neben der LaserEnergie auch alle Anwendungen, in denen Energie zum Einsatz kommt, in ihrer wissenschaftlichen und praktischen Auseinandersetzung mit einbeziehen. Dies betrifft IPL, Radiofrequenz, Ultraschall, Kälte und Biochemie. Aus diesem Grund wurde auch das DDL Logo um den Zusatz „Energie für die Haut“ erweitert. Fotos: ART.media Neuer Vorstand – neue Ausrichtung Dr. med.Wolfgang Kimmig, Dr. med. Nikolaus Seeber, Prof. Dr. med. habil. Uwe Paasch, Dr. med. Gerd Kautz bei der Übergabe des DDL-Laser Innovationspreises Satzungsgemäß fanden auf der Tagung auch die Vorstandswahlen statt. Dr. med. Wolfgang Kimmig, Hamburg, bisheriger Präsident der DDL und seit 18 Jahren im Vorstand, stellte sich nicht erneut für das Amt zur Verfügung. „Ich habe die Aufgabe des DDL-Präsidenten mit viel Freude ausgeübt und bin sehr stolz darauf, wie die DDL sich in den letzten Jahren entwickelt und was sie im Bereich der Lasertherapie erreicht hat. Ich möchte, dass dieser Weg nun von jüngeren DDL-Mitgliedern fortgeführt wird“, so Kimmig. Er bedankte sich bei Dr. med. Gerd Kautz, Konz, und Dr. med. Nikolaus Seeber, Verleihung des DDL-Laser Innovationspreises Der mit 3.000 Euro dotierte DDLLaser Innovationspreis ging in diesem Jahr an Prof. Dr. med. habil. Uwe Paasch, Leipzig. Paasch erhielt die Auszeichnung für seine Tätigkeit und sein Wirken auf dem Gebiet der dermatologischen Lasertherapie und der Entwicklung seines Buchkonzeptes „Dermatologische Lasertherapie“: Band 1: Fraktionale Laser, Band 2: Gefäßlaser, Band 3: Laserepilation. Indikationen – Einstellungen – Resultate. 5. Deutscher Body-Congress und DGAuF-Tagung Abgerundet wurde die DDL-Tagung am Sonntag durch den 5. Body-Congress und die Tagung der Deutschen Gesellschaft für Augmentation und Faltentherapie (DGAuF). Ein ausführlicher Bericht hierzu folgt in der kommenden Ausgabe von DERMAforum. js u Body-Contouring – Fettreduktion durch Kälte (Kryolipolyse) Glatte Haut für neidvolle Blicke Hochpräzise, effektiv, und nebenwirkungsfrei – für jede Problemzone am Körper gibt es heutzutage entsprechende Verfahren. Über die Kryolipolyse sprach während der DDL-Tagung in Bonn Dr. med. Markus Steinert, Biberach a. d. Riss. beseitigen. Für größere Flächen sind Verfahren der klassischen Liposuk tion nach wie vor der Goldstandard im Kampf gegen Fettpolster. urch Ultraschall-Lipolyse, Ultraschall-Bodyshaping, Radiofrequenz- und Stoßwellentherapie können Fettzellen gezielt und kontrolliert zur FigurOptimierung beseitigt werden. Weder OP, Narkose oder Spritze sind bei diesen sicheren und schonenden Verfahren notwendig. Um relativ kleine Fettpölsterchen im Gesicht, an den Oberschenkelinnenseiten oder der Hüfte zu entfernen, eignet sich die Injektionslipolyse. Eine sanfte und wirkungsvolle Alternative ist die kontrollierte Kühlung des Gewebes: die Kryolipolyse. Durch die hochpräzise Kühlmethode wird ein perivaskulärer, örtlich begrenzter Entzündungsprozess des Unterhautfettgewebes initiiert, der letztendlich zur Reduktion der Fettschicht führt. Nur unter Berücksichtigung der präzisen Kühltemperatur zeigen Fettzellen bei der nicht-invasiven Kältebehandlung die gewünschte apoptotische Reaktion. Nach der Apoptose der gekühlten Fettzellen beginnt ein natürlicher Beseitigungsprozess. Zytokine und andere Entzündungsmediatoren werden aktiviert, Lipide langsam freigesetzt und in den folgenden Monaten über das Kombinationstherapie mit Stoßwellen gegen Cellulite vermindert, wodurch ein konstanter Wärmeentzug während der Kälteexposition gewährleistet und ausschließlich die zu behandelnde Gewebeschicht gezielt gekühlt wird. Vor allem punktuelle Fettdepots an kleineren zu behandelnden Körperstellen lassen sich so effektiv und nachhaltig vorher nach Kryolipolyse Durch die gezielte Kälteeinwirkung wird die Dicke der Fettschicht maßgeblich reduziert und die ungeliebten Fettdepots verschwinden. Fotos: Steinert D Lymphsystem abtransportiert. Weder Epidermis noch Dermis werden dabei geschädigt. Durch das Anlegen eines Vakuums wird die spezifische Kältebehandlung lokal auf ein definiertes Behandlungsareal begrenzt. Die Blutzirkulation in den Blutgefäßen des behandelten Areals wird stark Mehr als 80 Prozent aller Frauen leiden unter unschönen Dellen an Oberschenkeln, Po, Bauch und Armen. Der Wunsch nach effektiven Behandlungsmöglichkeiten im Kampf gegen Cellulite steigt kontinuierlich an. Als nicht-invasive Therapieoption werden Stoßwellen bereits erfolgreich zur Reduzierung von Cellulite eingesetzt. Zur Erzeugung der Stoßwellen für die Akustische Wellentherapie (AWT) bzw. Extrakorporale Puls-Aktivierungstherapie (EPAT) können verschiedene physikalischtechnische Verfahren eingesetzt werden – elektro-hydraulisches, elektromagnetisches, piezoelektrisches und ballistisches Prinzip. Die durch Stoßwellen erzeugten mechanischen Stimuli beeinflussen zelluläre Funktionen wie Wachstum, Zellmigration und Proteinsynthese. Durch den gezielten Einsatz der Stoßwellen werden Metabolismus und Zirkula tion von Blut und Lymphe stimuliert, Fettstoffdepots mobilisiert und die Kollagensynthese angeregt. Die Kollagenfaseranordnung wird nachweislich reorganisiert, das Bindegewebe Dr. med. Markus Steinert „Nur unter Berücksichtigung der präzisen Kühltemperatur zeigen Fettzellen bei der nichtinvasiven Kältebehandlung die gewünschte apoptotische Reaktion.“ wieder straffer und die Haut sichtbar glatter. Effizienz, Verträglichkeit und Sicherheit der Stoßwellentherapie können durch Kombinationsbehandlungen mit Kryolipolyse, Ultraschall, Softlaser, Mikrowellenapplikation oder Radiofrequenztherapie gesteigert und verbessert werden – für sichtbar bessere und schnellere Ergebnisse der nebenwirkungsfreien Stoßwellenbehandlung bei Hautstraffungen und Body-Contouring. u DERMAforum – Nr. 6 – Juni 2014 Spezial: Lasertechnik 13 23. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft (DDL) in Bonn Viele Indikationen gut im Griff mit Laser Die laserassistierte Blepharoplastik Welche Ergebnisse können mit der laserassistierten Blepharoplastik erzielt werden? Die laserassistierte Augenlidstraffung ist für jedes Alter geeignet. Das Verfahren zeichnet sich durch eine sehr kurze Heilungs- und Genesungszeit aus. Eine natürlich frische und jugendliche Ausstrahlung ist schon nach nur einer Woche deutlich zu erkennen. Die ausgezeichneten Ergebnisse der laser assistierten Augenlidstraffung werden exemplarisch in dem Lehrbuch „Bildatlas Lidchirurgie“ beschrieben (2014, KVM-Medizinverlag). Herabhängende Oberlider können, müssen aber nicht zwingend eine Alterserscheinung sein. Bereits ab dem 35. Lebensjahr können diese auftreten; häufig bei Menschen, die viel rauchen, die sich extrem der Sonne aussetzen sowie bei Menschen, die erblich bedingt unter rasch erschlaffendem Bindegewebe leiden. Die laserassistierte Blepharoplastik stellt somit eine wirkungsvolle und zugleich schonende, kosmetische Methode zur Lidstraffung dar, z. B. ganz ohne Narben am Unterlid. Herab1a hängende Oberlidhaut und Tränensäcke unter den Augen werden mit Hilfe des UltraPulse ® -CO 2 -Lasers korrigiert. Dabei wird das CO2-„Lichtskalpell“ dazu benutzt, überschüssige Haut, Fett und Muskelgewebe, blutarm und extrem schonend zu entfernen. Der Eingriff kann unter örtlicher Betäubung und zusätzlichem Dämmerschlaf durchgeführt werden. Bei ausgeprägten Befunden bzw. vorher risikobehafteten Patienten ist eine postoperative stationäre 1b Betreuung zu empfehlen. Am Beispiel der Entfernung von Tränensäcken am Unterlid lässt sich die Vorgehensweise bei einer laserassistierten Blepharoplastik gut erläutern: Die Tränensäcke werden durch ein narbenfreies Lasern der Fettdepots mittels des UltraPulse®Encore™-CO2-Lasers von innen beseitigt. Zeitgleich wird eine Straffung der faltigen und erschlafften Haut von außen erzielt. Direkt nachher nach der Operation werden die Wunden durch Verbände oder Salben geschützt. Cellulite vor und sechs Wochen nach der Behandlung Ein straffes oder eventuell auch wundes Gefühl an den Augenlidern kann durch Augensalben geBehandlung der Cellulite mildert werden. Kalte Kompressen und Cutis laxa helfen gegen Schwellungen. Unter mittels Laserlipolyse Umständen können die Augen tränen oder sich lichtempfindlich zeigen – Nebenwirkungen, die sich aber Das Cellulaze™-Verfahren ist bald schon legen. Für einige Wochen ein minimal-invasives Laserversollten Sonnenlicht, Wind, sportliche fahren zur Behandlung von Celund anstrengende Aktivitäten sowie lulite und Hauterschlaffung. Am andere Reizungen gemieden werden Anfang jeder derartigen Behand(am besten Sonnenschutz für die Lilung werden die betroffenen Areder und eine Sonnenbrille mit 100 % ale markiert und lokal mit einer UVA- und UVB-Filtern verwenden). Tumeszenzlokalanästhesie(TLA)Auch Alkohol und Nikotin sind zu Lösung, einem Gemisch aus Betäuvermeiden. bungsmittel und Kochsalzlösung, sowie dem Zusatz von Hyaluronidase Was ist neu an dieser Methode? betäubt. Die Hyaluronidase ermögIm Vergleich zur konventionellen licht den geringeren Gebrauch an Operationstechnik ermöglicht die TLA, was für das Erreichen der notlaserassistierte Blepharoplastik eine wendigen Behandlungstemperatur blut-, schwellungsarme und schmerzwichtig ist und ein übermäßiges und freie sowie deutlich verkürzte postunnötiges Dehnen der elastischen operative Zeit. Sichtbare Spuren von Fasern verhindert. Narben werden auf ein Minimum reDie Laserkanüle wird durch einen duziert, beim Unterlid sogar gänzlich kleinen Schnitt an der zu behandelnvereitelt. Nach sorgfältiger Diagnose den Stelle eingeführt. sind sogar KombinationsbehandlunNach Einführen der Kanüle mit der gen mit Botox, Fillern, FetttransplanLaserfaser werden drei unterschiedtationen oder ein Brauenlift möglich. liche Ebenen bearbeitet. Mit dem SmartLipo TriPlex / Cellulaze-Laser, einem Nd:YAG-Festkörper-Laser, der Laserstrahlen in drei Wellenlängen emittiert, werden die Fettdepots mit der neuartigen LaserlipolyseTechnologie effizient zerstört. Die fibrösen Bindegewebssepten werden durch die Sidelight-3D™Faser thermisch durchtrennt und das gesamte Behandlungsareal im Unterbauchbereich wird durch Hitze in Kombination mit der Neubildung von Kollagen maximal gestrafft. Neues Kollagen wird gebildet, das zu einer deutlichen Verfeinerung des Gewebes führt und die Haut wieder spürbar elastischer und glatter macht. Der Nd:YAG-Laser verfügt über eine intelligente ThermaGuide™-Kanüle, die an der Spitze über einen Thermosensor verfügt, welcher die Temperatur in dem jeweils zu behandelnden Gewebe erfasst und an die Laserstation sendet. (Siehe Bilder 1a und 1b) Was ist neu an dieser Methode? Die Cellulaze™-Be handlung unterscheidet sich von den bisherigen Verfahren in mehreren Dingen. So ist diese Behandlung das erste Behandlungsverfahren, welches die Ursache, nämlich die nach unten ziehenden Bindegewebssepten, gezielt durchtrennt und behandelt. Zusätzlich entfernt der Laser das überschüssige Fett in den überfüllten Fetttaschen und regt durch seine Aktivität gleichzeitig die Kollagenproduktion an. Bei der verwendeten Laserfaser handelt es sich um eine patentierte und damit einzigartige SideLaze-Faser. Das Besondere an dieser Faser ist, dass sie bidirektional und drehbar ist, was diese Faser äußerst wendig macht. So kann der Operateur zielgenau und exakt arbeiten, denn das Laserlicht kann direkt auf das Fett oder, wenn eine Straffung der Haut erzeugt werden soll, auf die Lederhaut gerichtet werden. Welche Ergebnisse erzielt diese Laserlipolyse? Mit dem Cellulaze™ können nachhaltige Veränderungsprozesse in der Haut angeregt werden. Nach ungefähr einem halben Jahr werden diese Veränderungen durch den verbesserten Aufbau der Haut, einer objektiven Strukturoptimierung sowie einer erkennbar glatteren Hautoberfläche sichtbar. Mit nur einer Behandlung werden die drei Hauptursachen einer Cellulite behoben. Achtet der Patient zusätzlich noch auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung sowie auf ausreichende und regelmäßige Bewegung, können die erzielten Ergebnisse mehrere Jahre anhalten. Laserassistierte Behandlung der Hyperhidrosis axillaris Rund eine Millionen Deutsche leiden unter Hyperhidrose. Betroffene schwitzen nahezu jederzeit unabhängig von Tages- oder Jahreszeit und Temperatur. Eine neue Methode zur Therapie von Achselschweiß ist die Laserbehandlung. Dabei werden die Schweißdrüsen erhitzt und verschmolzen. Vor Beginn der Therapie wird zuerst die Erkrankung diagnostiziert und mit Hilfe von Schwitztests in die vier Stufen der Hyperhidrosis-Grade eingestuft. Anchließend wird das zu behandelnde Areal mittels Tumeszenzlokalanästhesie (TLA)-Lösung, einem Gemisch aus Betäubungsmittel, Kochsalzlösung und Hyaluronidase, betäubt. Dann wird ein kleiner Schnitt ins betroffene Areal gesetzt, durch den anschließend die Laserkanüle unter die Haut geführt wird. Der Laserstrahl wird dann auf die Schweißdrüsen gerichtet, die durch die abgegebene Wärme verschmelzen. Eine Behandlung beider Achseln dauert ca. 30 Minuten. An der Spitze der Laserkanüle befindet sich ein sogenannter ThermaGuide, der die Temperatur im zu behandelnden Gewebe misst und entsprechend steuert. Er verhindert, dass zu heiß gearbeitet wird und so Verbrennungen entstehen. Mit diesem Laserverfahren kann sehr präzise gearbeitet werden, sodass das umliegende Gewebe geschützt bleibt. Nach der Behandlung wird die Achselhöhle mit einem Pflaster geschützt. Der Pa- 2a Prof. Dr.-medic (RO) Alina Fratila „Die laserassistierte Blepharo plastik stellt eine wirkungsvolle und zugleich schonende kosmetische Methode zur Lidstraffung dar, z. B. ganz ohne Narben am Unterlid“ Welche Ergebnisse werden mit der Methode erzielt? Der Einsatz von Nd:Yag Laser in der Therapie der Hyperhidrosis ist ein noch recht junges Verfahren. Die Lasertherapie bei Hyperhidrosis kommt dabei nur im Bereich der Achseln zum Einsatz. Das Besondere an diesem Laserverfahren besteht darin, dass der Cellulaze-Laser (Nd:YAG Laser mit 1440 nm Wellenlänge) mit einer speziellen Sidefiring SideLaze 800 nm Faser arbeitet. Durch die spezielle bidirektionale Form der Faser wird die Energie zielgerichtet auf die betroffenen Areale gelenkt, wodurch 2b vorher 3a 3b Fotos: Fratila Die diesjährige 23. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft (DDL), die vom 16. bis 18. Mai 2014 in Bonn stattfand, stand unter dem Motto „Medizin und Ästhetik – Therapien praxisnah, effektiv und zukunftsweisend“. Die Tagungsvorsitzende Prof. Dr. -medic (RO) Alina Fratila zeigte neue Techniken der Laserbehandlung bei verschiedenen ästhetisch-dermatologischen Indikationen. nachher Hyperhidrosis axillaris vor der Behandlung und sechs Monate nach der Behandlung – 100 %ige Verbesserung tient sollte in den nächsten Tagen zur Nachuntersuchung kommen, um den Heilungsprozess zu beobachten. Was ist neu an dieser Methode? Neben den traditionellen Therapien – mit Botulinumtoxin A gegen die übermäßige Schweißproduktion bzw. das Absaugen der Schweißdrüsen – setzt sich neuerlich die Lasertherapie immer mehr durch. Im Gegensatz zur aufwendigeren Saugkürretage ist die Lasertherapie mit weniger Nebenwirkungen verbunden und damit wesentlich schonender für den Patienten. Einmal verschmolzene Schweißdrüsen wachsen in der Regel nicht wieder nach. So muss die Laserbehandlung, gegenüber der Behandlung mit Botulinumtoxin A, nur ein Mal durchgeführt werden. umliegendes Gewebe maximal geschont wird. Die Ergebnisse einer Anwendungsbeobachtung dieser Behandlungstechnik in der Jungbrunnen-Klinik habe ich kürzlich auf dem ASLSM Kongress in Phoenix, USA, im April dieses Jahres vorgestellt: Alle Patienten zeigten eine deutliche Verbesserung. Untersucht wurden sie nach jeweils drei und sechs Monaten sowohl klinisch als auch mit Hilfe von Schwitztests. Eine Verbesserung der Hyperhidrosis um bis zu 81,2 Prozent konnte festgestellt werden. Die subjektive Zufriedenheit der Patienten pendelte sich auf 80, 83 Prozent ein. Damit ist diese Behandlungsmethode eine sichere und effektive Option zur Behandlung von Hyperhidrosis (siehe Bilder 2a und b, 3a und b). u Spezial: Lasertechnik 14 DERMAforum – Nr. 6 – Juni 2014 Dermokosmetische Maßnahmen bei einer Lasertherapie Optimierung der Ergebnisse Optimierung durch eine nach dem Glykolsäure-Peeling durchgeführte Multi-Mikronährstoff-Mesotherapie mit Elektroporation oder zumindest Sonopherese (3 MHz) der auf der Haut verbleibenden Wirkstoffreste. Die epidermale Hydratation und antioxidative Kapazität der Haut werden durch diese dermokosmetische Strategie unmittelbar gesteigert und die Keratinozyten- und Kollagenneubildung zusätzlich anregt. Effekt der Elektroporation ist die Steigerung der Durchlässigkeit von Zellmembranen durch nicht thermischen unipolaren Radiofrequenz-Strom. Bei der Sonopherese wird die dickflüssige Hautbarriere durch Resonanzschwingung fluider, weshalb Wirkstoffe besser in tiefe Hautschichten penetrieren. Vor und nach Lasertherapie haben sich dermokosmetische Maßnahmen zur Verminderung des Kontrastes zwischen behandelter und unbehandelter Haut, zur Vorbeugung postinflammatorischer Hyperpigmentierungen oder von Wundheilungsstörungen sowie zur Optimierung der Behandlungsergebnisse bei Akne, Rosazea, Feldkanzerisierung oder Melasma bewährt. Dr. med. Anne Hundgeburth, Köln, erläuterte auf der DDL-Tagung in Bonn die Pflegefolge. vorher nachher Fotos: Hundgeburth V or der Lasertherapie ist die Basis und gleichzeitig auch das Minimum jeder adjuvanten dermokosmetischen Maßnahme die Verordnung einer den Hautstoffwechsel anregenden Wirkstoffpflege zur täglichen Anwendung. Vitamin A-Säure und ihre Derivate sind als Wirkstoffe zwar effektiv, doch erfahrungsgemäß ist die Compliance aufgrund der obligaten Retinoid-Dermatitis eher schlecht. Fruchtsäure(AHA)-Präparate mit effektiver Wirkstoffkonzentration sind besser verträglich, provozieren jedoch bei empfindlicher Haut oder zu reichlicher Verwendung ebenfalls Hautreizungen. Wirkungsvoll und auch bei langfristig täglicher Anwendung gut verträglich sind Präparate mit Kombinationen von Peptiden mit niedrig konzentrierten Retinoidderivaten (zum Beispiel Noveane) oder von Ammoniumlactat mit freien Fruchtsäuren (zum Beispiel Alphacid, Alpha KM, Episoft A). Fruchtsäuren und Ammoniumlactat hemmen die Korneozytenkohäsion, fördern die Abschilferung von Hornzellen und verdünnen ein übermäßiges Stratum corneum. Der Teint wird frischer, feiner und gleichmäßiger, Melasmen hellen auf und das ästhetische Ergebnis nach fokaler oder regionaler ablativer Lasertherapie ist optimiert. Auch eine follikuläre Hyperkeratose wird gemildert, was die Licht- und Lasertherapie der Akne mit ihren antiseborrhoischen, antibakteriellen und antiinflammatorischen Eigenschaften hervorragend ergänzt. Neubildung und Aktivität von Keratinozyten und Gute Aufhellung des Melasma nach vier Glykolsäure-Peelings mit 70 %-igem Gel pH-Wert 2,1 im Abstand von zwei Wochen und Trio-A zweimal täglich.Weitere Optimierung durch zweimalige fraktionierte Er:YAG-Lasertherapie im Abstand von einem Monat mit iTED von Vitamin C, Glutathion und Iklen Serum zu gleichen Teilen sowie Iklen Serum unter Trio-A zweimal täglich. papillären Fibroblasten erfahren eine Stimulation, was die Heilung nach ablativen Laserverfahren verbessert. Epidermisdichte und -dicke werden erhöht, der Papillarkörper regeneriert sich, und die Kollagenbildung in der papillären Dermis wird gesteigert. Selbst Rosazea-Patienten profitieren von der Wirkstoffapplikation und Synergieeffekte zu allen Fibroblasten stimulierenden Licht-/Lasertechnologien sind gegeben. Die Verbesserung der Zelldifferenzierung nach Anwendung von Ammoniumlactat und freien Fruchtsäuren reduziert zudem die Zahl atypischer Zellen, mildert die Feldkanzerisierung und verlängert die therapiefreie Zeit nach Entfernung aktinischer Keratosen. Zwei bis vier Wochen vor dem Lasertermin beginnen In Vorbereitung auf die Lasertherapie ist es zusätzlich sinnvoll, die Effekte der gut verträglichen Ammoniumlactat-AHA-Präparate durch ein oberflächliches chemisches Peeling mit Glykolsäure zu intensivieren. Bewährt, sicher und gut delegierbar ist Peeling mit einem festen 70 %-igen Glykolsäure-Gel, das auf einen pHWert von 2,1 partiell neutralisiert ist. Es wird zwei bis vier Wochen vor dem Lasertermin begonnen und in einwöchigen Abständen durch geführt. Nicht-ablative Licht- oder Laserverfahren erfahren eine weitere Effektiv und unmittelbar die Wundheilung verbessernd Nach ablativer fraktionierter Lasertherapie hat sich neben Elektroporation der sogenannte Hammer-Ultraschall als effektive und unmittelbar die Wundheilung verbessernde dermokosmetische Maßnahme bewährt. Es handelt sich um ein neues Sonopherese-Verfahren mit Frequenzen von 20–50 Hz, auch impulsverstärkte transepidermale Durchdringung (iTED) genannt, bei dem mit hohem akustischen Druck selbst großmolekulare Hyaluronsäure durch die Mikroperforationen bis in die Dermis gepresst wird. Persönliche gute Erfahrungen bestehen u.a. bei der fraktionierten Er:YAG Lasertherapie zur Narben- oder Melasmabehandlung und bei der fraktionierten C02-Lasertherapie zur Gesichtsverjüngung. Bei Zeitmangel vor der Lasertherapie ist ein einmaliges GlykoTCA-Kombipeel (15 oder 25 % Trichloressigsäure in 70 %-igem Glykolsäure-Gel) eine hervorragende Alternative zur mehrmaligen sanften GlykolsäureBehandlung. Durch die zusätzliche oberflächliche Proteindenaturierung Verbesserte Tattooentfernung Sicher und leistungsstark Dr. med. Matthias Bonczkowitz Dr. med. Matthias Bonczkowitz, Kelkheim am Taunus, schilderte auf der DDL-Tagung in Bonn die Vorteile des Picosekundenlasers beim Enfernen von Tattoos. Ultrakurze Pulsbreiten Diese ultrakurzen Pulsbreiten erzielen einen intensiven photomechanischen Effekt, der die in der NanosekundenLasertechnik gängige photothermische Wirkung, bei der das Gewebe erhitzt wird, deutlich übertrifft. Dieser photomechanische Effekt wird durch die patentierte PressureWave™- vorher Technologie ausgelöst und hat eine stärkere Zersetzung der Zielstruktur zur Folge. So werden bei der Tattooentfernung die Farbpigmente in winzige Partikel zersprengt, die der Körper leichter abbauen kann. Wenn man sich Farbpigmente als Felsen vorstellt, wurden Sie durch die Q-Switched-Technik in Gesteinsbrocken und jetzt durch die Picosekunden-Technik nachher Ausgangsbefund und Ergebnis nach drei Behandlungen bei einem Tattoo Fotos: Bonczkowitz M it dem Picosekundenlaser steht eine Innovation auf dem Gebiet der Tattooentfernung nach Einführung der Q-Switched-Laser vor 20 Jahren zur Verfügung. Der PicoSure™-Laser wird als der erste sichere und leistungsstarke Picosekundenlaser für den Einsatz in der ästhetischen Medizin im Bereich der Tattooentfernung, der PigmentTherapie sowie der Hautverjüngung beschrieben. Seine photomechanische Wirkung liefert bei niedrigerer Impulsbreite und schon innerhalb weniger Behandlungssitzungen äußerst überzeugende Ergebnisse, die dem bisherigen Goldstandard, der Q-Switched-Lasertechnologie, überlegen sind. Der 755 nm AlexandritLaser verfügt über eine extrem hohe Arbeitsintensität und emittiert ultrakurze Energieimpulse mit einer Blitzdauer von einem Billionstel einer Sekunde. Seine Pulsbreite beträgt nur ein Zehntel eines Nanosekundenlasers. in Sand zerkleinert. So können vor allem bisher schwierig zu entfernende Blau- und Grüntöne sowie dunkle Tinten innerhalb weniger Behandlungssitzungen entfernt werden. Da die ultrakurzen Pulsbreiten nur die Hälfte der Fluenz eines Q-SwitchedNanosekundenlasers benötigen, wird das umliegende Gewebe geschont. Deshalb sind die Nebenwirkungen im Vergleich zu den herkömmlichen Lasersystemen deutlich geringer, was die Entfernung der Tattoos angenehmer macht. Die Vorteile des Picosekundenlasersystems im Vergleich zu den herkömmlichen Q-Switched-Systemen sind: `` weniger Behandlungssitzungen, `` weniger Nebenwirkungen, `` schnellere Behandlungsergebnisse, `` zeitlich geringerer Aufwand für die Patienten. u Dr. med. Anne Hundgeburth „Bei der Lasertherapie von Patienten mit Neigung zu postinflammatorischen Hyperpigmentierungen hat die Vor- und Nachbehandlung enorme Bedeutung.“ infolge der Trichloressigsäure handelt es sich um ein etwas tieferes, jedoch noch oberflächliches Peeling, das die geschulte medizinische Fachangestellte unmittelbar vor der Lasertherapie durchführen kann. Nach Kombipeel schuppt die Haut sichtbar ab und Konturunterschiede zwischen laserbehandelter und -unbehandelter Haut sind unmittelbar gemildert. Zudem kann die fraktionierte Lasertherapie durch die Synergieeffekte von Peeling und Laser mit etwas weniger Mikroperforationen pro Quadratzentimeter durchgeführt werden, was die Abheilung beschleunigt und die Compliance für die weiteren Behandlungen verbessert. Dermokosmetische Erhaltungsbehandlung von grundlegender Bedeutung Bei der Lasertherapie von Patienten mit Neigung zu postinflammatorischen Hyperpigmentierungen hat die Vor- und Nachbehandlung enorme Bedeutung. Zur Drosselung der Melaninbildung ist spätestens zwei Wochen vor dem Lasertermin wenigstens zweimal täglich mit der Verwendung einer indikationsgerechten dermokosmetischen Pflege zu beginnen. Sinnvoll sind Präparate mit einer Fixkombination von Tyrosinasehemmern und stoffwechselanregenden Wirkstoffen, z. B. Trio-A (Glabridin, Ammoniumlactat, AHA) oder Trio White (α-Arbutin, Vitamin C, Retinoidderivat). Unmittelbar nach dem Laser werden mittels Mesotherapie, Elektroporation oder zumindest Sonopherese Antioxidantien und Tyrosinasehemmer (z. B. Vitamin C, Glutathion und Rucinol, Sophora-α in Iklen Serum) eingeschleust. Nach einigen Tagen hydratisierender und schützender Pflege (z. B. Postopyl+) sind nach Abschluss der Wundheilung für mindestens sechs Wochen die Tyrosinase hemmenden Dermokosmetika der Vorbehandlung erneut zweimal täglich aufzutragen. Nach erfolgreicher Lasertherapie ist die dermokosmetische Erhaltungsbehandlung für ein dauerhaftes Ergebnis von grundlegender Bedeutung. Der Patient verwendet deshalb zumindest einmal täglich weiterhin sein indikations- und hauttypgerechtes Ammoniumlactat-AHA-Präparat. Lichtschutz bei längerer oder intensiver Sonnenexposition versteht sich von selbst, zusätzlich sind topische und orale Antioxidantien empfehlenswert. Alle sechs Wochen ein Glykolsäure-Peeling und jedes zweite Mal unmittelbar anschließend eine Mesotherapie mit Elektroporation oder Sonopherese der Wirkstoffüberstände runden die dermokosmetische Erhaltungsbehandlung ab. u Spezial: Lasertechnik DERMAforum – Nr. 6 – Juni 2014 15 Behandlung der Rosazea mit Laser- und IPL-Systemen Gut verträglich, selten unerwünschte Wirkungen Über die Behandlung der Rosazea mit Laser- und IPL-Systemen berichtete auf der DDL-Tagung in Bonn Dr. med. Gerd Kautz, Konz. technik. Weder medikamentös noch chirurgisch oder anderweitig physikalisch lassen sich hier derart gute Erfolge erzielen. Dabei kann neben der Gefäßkomponente mit Rötungen und Flushs auch die Entzündungsrate deutlich gebessert werden. Somit sind sowohl die frühen wie auch die späteren Erkrankungsstadien mit entzündlichen Papeln bzw. Talgdrüsenwucherungen ideal mittels IPLSystemen und dem Farbstofflaser zu behandeln. Je nach Schwere der Fälle sind durchschnittlich etwa fünf Behandlungen nötig, um deutliche vorher zungen durchgeführt werden. Rezidive liegen in der Natur der Hautveränderungen bei Rosazea und hängen stark ab von der Grundveranlagung des Patienten und den zusätzlichen Risikofaktoren. Differentialdiagnosen Häufig ist die Diagnose der Rosazea rein anhand Verlauf und klinischer Befunde zu stellen. Differentialdiagnostisch in Betracht zu ziehen sind weitere Talgdrüsenerkrankungen wie z. B. alle Akneformen. Systemische nachher Patient mit Flush vor und nach IPL-Behandlung Nebenwirkungen vorher nachher Patientin mit Rosazea vor und nach IPL-Behandlung Mit fünf Behandlungen deutliche Verbesserungen Auch vasoaktive Substanzen, Zytokine oder Prostaglandine spielen bei der Rosazea eine Rolle. Ungünstige Einflüsse durch Demodexbesiedlung der Haut oder Infektionen mit Helicobacter werden bei der Rosazea diskutiert. Erschwerend kommen äußerliche Einflüsse wie Alkoholgenuss oder scharf gewürzte Speisen, bestimmte Medikamente (Cortikosteroide, Niacin, Nifedipin, Nitroglycerin, Rifampicin, Vancomycin etc.), Hitze, Kälte, Wind, intensive UV-Bestrahlung, Alkoholhaltige Reinigungslösungen, Parfüms, Peelingsubstanzen, Rasierwasser hinzu. Bei der klassischen Rosazeatherapie kommen äußerliche Anwendungen von Antibiotika wie Metronidazol, Erythromycin, Clindamycin zum Einsatz, ebenso schwefelhaltige Präparationen, topische Retinoide, Azelainsäure oder Adapalene. In schwereren Fällen ist eine systemische Therapie angezeigt in erster Linie mit Tetrazyklinen, gelegentlich kommen Makrolidantibiotika zur Anwendung oder Trimethoprim-Sulfamethoxazol. Auch eine orale Therapie mit Metronidazol ist möglich. In sehr schweren Fällen kann auch der systemische Einsatz von Isotretinoin notwendig sein. Bei ausgeprägter Phymbildung sind chirurgische Abtragung, Dermabrasion oder eine ablative Lasertherapie zu erwägen. Revolutioniert wurde die klassische Rosazeatherapie durch den Einsatz von Intense pulsed light- und Laser- Fotos: Kautz D ie Rosazea ist eine in unseren Breiten häufig auftretende Gesichtsrötung mit erweiterten Äderchen. Sie entsteht zumeist auf Grundlage einer genetischen Veranlagung. Mit einer Prävalenz von 5 bis 10 % ist die Rosazea eine weit verbreitete Hauterkrankung der Hauttypen 1–3. Sie betrifft etwas häufiger Frauen und beginnt meist zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Schwere Verläufe in höheren Lebensjahren betreffen jedoch üblicherweise eher die Männer. Die Erkrankung verläuft in verschiedenen Stadien, kann jedoch auch lebenslang im gleichen Stadium persistieren. Bereits im jugendlichen Alter kommt es im Vorstadium der Erkrankung zu störenden zeitweiligen Gesichtsrötungen, den sogenannten Flushs. Im ersten Stadium der Erkrankung persisitieren diese Rötungen und es bilden sich flächige Gesichtserytheme und zunehmende Gefäßektasien, typischerweise in den talgdrüsenreichen Regionen des Gesichtes. Später können zusätzlich knotige Entzündungen mit Papeln und Pusteln entstehen. Im dritten Stadium kommt es zu Vergröberung der Poren und Talgrüsenwucherungen, schließlich zur sogenannten Phymbildung mit wulstartigen Verdickungen von Nase, Kinn oder Stirn. Als Auslöser der Rosazea wird eine Vermehrung der Blutgefäße vermutet, ebenso erhöhter Blutfluss, Erweiterung oberflächlicher Gefäße oder eine gestörte Regulation thermoregulatorischer Blutgefäße des Kopfes. Antikoagulantien und Thrombozytenaggregationshemmer sollten in Rücksprache mit dem entsprechend behandelnden Arzt vor der Bestrahlung reduziert werden. Ebenso sollten hochdosierte Präparate auf Grundlage von Knoblauch, Ginkgo und Ingwer reduziert oder abgesetzt werden, da sie ebenfalls die Blutgerinnung herabsetzen können. Lichtsensibilisierende Medikamente, Nahrungsergänzungsstoffe und Lebensmittel wie z. B. Antibiotika und Johanniskraut sollten vor Therapie nicht eingenommen werden. Während einer Schwangerschaft sollte eine Behandlung grundsätzlich nicht durchgeführt werden wie auch jegliche anderen nicht dringend medizinisch indizierten oder kosmetischen Eingriffe. Bei floriden Infektionen der Haut (z. B. Staphylococcus aureus oder Herpes simplex) sollte die Therapie bis zur Abheilung unterbleiben. Autoimmunerkrankungen, welche mit Gefäßektasien und Erythemen einhergehen können (z. B. Schmetterlingserythem bei LE als DD zu Rosacea und Teleangiektasien bei Sklerodermie), müssen ausgeschlossen werden und primär entsprechend ihrer Ursache therapiert werden. vorher nachher Patient mit ausgeprägten Teleangiektasien vor und nach IPL-Behandlung Verbesserungen zu erzielen. Wie bei den meisten erworbenen Gefäßerkrankungen ist es jedoch wichtig, die Patienten auf das Rezidivrisiko hinzuweisen. Die Behandlung ist in diesen Fällen rein symptomatisch, d. h. bei entsprechender Veranlagung und ggf. vorliegenden weiteren Risikofaktoren ist mit erneuten Beschwerden zu rechnen und eine Dauertherapie notwendig. Die Lasertherapie sollte daher in keinem Falle als alleinige Behandlung durchgeführt werden. Die Patienten müssen hinsichtlich Hauttyp, Hautpflege, Lebensführung beraten werden und auch nach erfolgreicher Laserung regelmäßig dermatologisch betreut werden. Zur Behandlung werden hier derzeit vorwiegend der gepulste Farbstofflaser, der langgepulste KTP-Yag-Laser und IPL-Geräte eingesetzt. Andere Lasersysteme wie der Argon-, Kupferdampf- oder KTP-Laser werden wegen der erhöhten Risiken zur Narbenbildung nur noch selten für großflächige Behandlungen eingesetzt. Bei allen Behandlungen müssen mehrere Sit- Erkrankungen mit Hautbeteiligung sollten sicher ausgeschlossen werden, so z. B. der systemische Lupus erythematodes, Lupus vulgaris, Sarkoidose, Leukämien oder Lymphome. Auch lichtbedingte Hauterkrankungen wie aktinische Keratosen, Photodermatitis, polymorphe Lichtdermatosen sind abzugrenzen, ebenso häufige weitere Hautkerkarnkungen wie die seborrhoische Dermatitis oder die periorale Dermatitis. Abschließend seien noch kleinere kosmetisch störende Gefäßläsionen zu erwähnen wie z. B. Spider Naevi (Sternchenangiome) und senile Angiome. Relative und absolute Kontraindikationen zur IPL-/Lasertherapie Patienten mit Neigung zu Hyperoder Hypopigmentation oder ausgeprägter Lichtempfindlichkeit sind weniger gut geeignet. Braune Haut, egal ob durch Hauttyp, Sonnenlicht, Selbstbräuner verursacht, ist mit großer Vorsicht zu behandeln. Die Therapie mit Laser oder IPLSystemen ist im Allgemeinen gut verträglich, unerwünschte Wirkungen sind vergleichsweise selten. In Einzelfällen kommt es zur Bildung von längeranhaltenden Rötungen und Schwellungen oder purpuriformen Hauteinblutungen. Hier hat sich die mehrfach tägliche Anwendung steroidhaltiger Externa zusammen mit kühlen Umschlägen (Schwarzteeumschläge oder Thermalwasser) bewährt. Alternativ bewirkt insbesondere bei stärkerer Purpura die äußerliche Anwendung Vitamin-Khaltiger Externa eine gute Rückbildung. Zur Nachbehandlung bei Hautreizungen eignen sich desinfizierende Lösungen und topische Steroide (ggf. mit Antibiotikazusatz). Selten kann auch eine Hypo- oder Hyperpigmentierung auftreten. Sollte dies der Fall sein, kann deren Rückbildung drei bis sechs Monate beanspruchen. Narbenbildungen werden selten beobachtet, vor allem bei einer Behandlung mit zu hohen Energien. Hier gelten die Therapieempfehlungen wie bei überschießendem Narbengewebe, initial z. B. mit steroidhaltigen Externa, ggf. in Kombination mit Kältetherapie etc.. Vereinzelt kommt es besonders bei Therapiebeginn zu streifenförmigen Aufhellungen der geröteten Haut, wenn ungleichmäßig oder zu wenig überlappend therapiert wurde. Hier hilft ggf. die Nachbehandlung der „ausgesparten“ Areale. Ganz neu: Gel gegen Gesichtsröte (Flushing) Bei sachgemäßer Handhabung ist die IPL- und Lasertherapie der Rosazea eine einfache und extrem erfolgreiche Behandlungsmethode. Sie gehört heute zu den Standardtherapiemaßnahmen bei der Rosazea in allen Stadien der Erkrankung. Primär sollte immer eine externe Therapie eingeleitet werden und dann bei Bedarf können die IPL- und Lasersysteme zumeist noch eine deutlichere Ver- Dr. med. Gerd Kautz „Bei sachgemäßer Handhabung ist die IPL- und Lasertherapie der Rosazea eine einfache und extrem erfolgreiche Behandlungs methode. Sie gehört heute zu den Standardtherapiemaßnahmen bei der Rosazea in allen Stadien der Erkrankung.“ besserung erzielen. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat dem Brimonidin-haltigen Präparat Mir vaso® der Firma Galderma die Zulassung zur Behandlung des rosazeabedingten Erythems bei Erwachsenen erteilt. Die Patienten tragen das Gel einmal täglich auf. Brimonidin ist ein seit Langem bekannter Alpha-2-Rezeptoragonist, der bisher in Tropfen zur Senkung des Augeninnendrucks beim Offenwinkelglaukom zum Einsatz kommt. Die Zulassung des Präparats basiert auf den Daten von zwei Phase-IIIStudien mit insgesamt 553 Patienten. Beide Studien zeigten, dass das Brimonidin-haltige Gel das Erythem bei erwachsenen Patienten mit Rosazea während einer vierwöchigen Anwendung signifikant stärker reduzierte als eine wirkstofffreie Gelgrundlage. Nach heutigem Wissen basiert die persistierende Gesichtsrötung vor allem auf einer vasomotorischen Dysregulation der Hautgefäße, die zu einer chronisch abnormen Erweiterung der oberflächlichen, peripheren Gefäße im Gesicht führt. Diese kleinen Gefäße werden vorwiegend durch Alpha-2-adrenerge Rezeptoren gesteuert. So erklärt sich auch, warum der Alpha-2-Agonist Brimonidin wirksam ist. Die Stimulation von Alpha-2-Rezeptoren führt zur Vasokonstriktion und damit zu einer schlechteren Durchblutung der Haut und einem Nachlassen der Rötungen im Gesicht. Die größeren Teleangiektasien, welche bei der Rosacea vorkommen, können jedoch nicht mit dem Gel entfernt werden. Langzeitbeobachtungen müssen jetzt zeigen, wie man das neue Gel am besten mit den bekannten Therapiemöglichkeiten kombiniert. u