Ausgabe Dezember 2010 - Schweizerischer Berufsverband
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Ausgabe Dezember 2010 - Schweizerischer Berufsverband
bulletin Dezember 2010 Das schöne am Träumen ist, dass es keine Grenzen gibt. Impressum 3 Editorial 6 7 8 9 Vorstand Wünsche-Träume-Visionen der Präsidentin SBSB Logoerneuerung SBSB Redaktionswechsel Neueintritte in den Berufsverband Einladung zur Mitgliederversammlung 10 13 Prüfungskommission Wünsche, Träume,Visionen Titelumwandlung 5 15 18 21 Arbeitsfelder I have a Dream - Erfahrung vom Fremdsein Arbeitsalltag einer Sozialbegleiterin Wie lache ich mich in die Gruppe Schule 27 Curriculum 2010, neuer Beruf, neue 30 Ausbildung SolidHelp AG Partnerin für Sozialbegleitung 32 Diplomierungen Kalender 34 Wichtige Daten 35 Büchertipp Die Verantwortung für die Inhalte bleibt beim Verfasser. 2 Herausgeber Schweizerischer Berufsverband Sozialbegleitung SBSB Geschäftsstelle Regula Jud [email protected] Die Redaktion Margrith Waiblinger Thérèse Estermann Michael Pfenninger Layout Michael Pfenninger Erscheint 2 x jährlich Redaktionsschluss Ende April 2011 Auflage 420 Exemplare Druck Heer Druck AG Sulgen Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Das schöne am Träumen ist, dass es keine Grenzen gibt hatten einen Wunsch einen Traum, eine Vision. Auf dem langen Weg zum Ziel waren die kleinen und grossen Zwischenerfolge motivierend zum Weitermachen. Nehmen wir an, es geschieht über Nacht ein Wunder und am Morgen, wenn Sie aufwachen haben Sie Ihr Ziel erreicht“… Sicher erinnert Ihr Euch noch an die Schul-Sequenz in der die Wunderfrage besprochen wurde. Hier konnten wir Wünsche und Träume entstehen lassen. Weit weg von der Realität. Träume, in denen der Sonnenuntergang am Morgen stattfindet und die Sterne am Tag scheinen. Träume, in denen alles so war, wie wir es gerade schön fanden oder wie alles sein könnte. Hier haben wir entdeckt, dass man beim Träumen Kräfte entwickeln kann. Der Traum der eidgenössischen Anerkennung ist erfüllt. Es geht jedoch weiter. Der Weg der Umsetzung beginnt. Wenn ich mir die Wunderfrage für unseren Beruf stelle, komme ich noch ganz schön ins Träumen. Wie wäre es wenn? Ja wie wäre es ???? Alle Leute, die für die Anerkennung unseres Berufes gearbeitet haben, 3 Editorial Wenn wir als SozialbegleiterInnen im sozialen Berufsfeld integriert wären. Wenn alle wüssten, was wir gelernt haben. Wenn keine Erklärungen nötig wären. Wenn der Lohn der Ausbildung angepasst wäre. Wenn wir als SozialbegleiterInnen angestellt wären. Wenn,Wenn…… und Autoren zu ihren Wünschen, Träumen undVisionen äussern. Mein Traum ist es, dass alle SozialbegleiterInnen ihre Arbeitgeber über die Anerkennung der Ausbildung informieren. So helfen alle mit, die Arbeitswelt breitflächiger für unser Berufsfeld zu sensibilisieren und fördern die Wertschätzung und Toleranz für unseren Beruf. Und wie geht es weiter nach der eidgenössischen Anerkennung? Was erwartet die Prüfungskommission? Denise Waldvogel schreibt: Es ist noch viel Arbeit angesagt. Viele Details müssen ausgearbeitet und viele Diskussionen geführt werden. Eine spannende und anregende Zeit steht uns bevor. Euch kommen sicher auch noch Dinge in den Sinn, die wünschenswert sind… In diesem Heft geben uns Sozialbegleiterinnen einen Einblick in ihre Arbeitswelt. Es zeigt sich, dass ihr Tätigkeitsfeld in verschiedene Fachbereiche aufgesplittet ist. Das heisst, bei einer 80% Stelle macht die Sozialbegleitung vielleicht nur einen Anteil von 30% aus. Spannend wäre es zu sehen, ob bei den Männern ein ähnliches Bild anzutreffen ist. (Von Männern beschriebene Arbeitsfelder sind bei der Redaktion herzlich willkommen und werden in den nächsten Ausgaben berücksichtigt.) Das Redaktionsteam wünscht Ihnen viel Freude beim Träumen. Aber auch viel Freude und Stolz am schon Erreichten. Es gibt noch viel zu tun. Packen wir es an… Frohe und geruhsame Festtage wünscht Ihnen Die Realität lässt noch viele Träume offen. So werden sich in dieser Ausgabe die verschiedenen Autorinnen Thérèse Estermann-Chapuis 4 Aus dem Vorstand Wünsche –Träume –Visionen der Präsidentin SBSB Wir leben in einer Welt des Wandels, Veränderung, des Wachstums, der Entwicklung, und aller Sinn erfüllt sich im Werden. Alles fliesst. Nur die Unbeständigkeit ist wirklich. Das einzige ist der Wandel. Das Leben ist nicht statisch, sondern voll dynamischer Kräfte. selbstverständlich wie andere Berufsgruppen im Sozialbereich. Träume: Wir haben genug Mitglieder im Berufsverband, welches unsere Stärke und Solidarität nach aussen zeigt. Unsere Position in der Soziallandschaft und Sozialpolitik ist in der Zukunft gefestigt. Ein Sicherheitsbedürfnis, das wir alle haben, ist das Bedürfnis nach Stabilität. Das Leben erscheint sicherer, wenn nur Dinge passieren, die vorhersehbar sind. So finden wir uns oft sehr lange Zeit mit unangenehmen Lebensumständen ab, als eine Chance zu geben, denn das Unbekannte macht uns „Angst?!“… Wir haben unseren Platz, wie andere Berufsgruppen – und ich wage zu sagen, dies wird früher oder später eintreffen! Regula Jud Wenn ich in die lösungsorientierten Fragestellungen gehe, ergibt sich daraus folgendes: Wunderfrage: Ich stelle mir vor, über Nacht passiert folgendes Wunder: Ich öffne die Zeitung der Stelleninserate und lese im Sozialbereich, dass SozialbegleiterInnen gesucht werden. Wir sind auf dem Arbeitsmarkt ebenso stark gefragt und 5 Aus dem Vorstand Aus dem Vorstand Logoerneuerung Schweizerischer Berufsverband Sozialbegleitung Seit der Berufsanerkennung hat der Berufsverband das Logo (Banner) erneuert und so ein Zeichen eines neuen Abschnittes für unseren Beruf gesetzt. „Und alles was wichtig ist, eilt vorbei. Ein jeder muss aus seinem Traum erwachen, es ist keine Zeit zu verlieren“ Zitat unbekannt. Wir gehen unsern Weg weiter… gleitung Berufsprüfung www.sozialbegleitung-berufspruefung anschauen, verdeutlicht dieser Würfel, dass das letzte fehlende Element eingefügt wurde. Die drei Würfel stehen als Symbole für Hoffnung, Glaube, Überzeugung. Präsidentin SBSB Regula Jud Für Hoffnung können folgende Fragen stehen:Wer sind wir? Wohin gehen wir? Was erwarten wir? Was erwartet uns? Der Glaube versetzt Berge! Und so erging es vielen Kolleginnen und Kollegen, welche sich für die Berufsanerkennung einsetzten. Die Überzeugung ist das Vertrauen in die grundlegende Richtigkeit der Idee und Anschauung. Die Prüfungsordnung Sozialbegleitung ist seit dem 5. Mai 2010 in Kraft. Und wenn wir den Würfel des Logos Sozialbe6 Aus dem Vorstand Redaktionswechsel Lieber Simon Ganz herzlich möchten wir Dir vom Vorstand für Deine geleistete Arbeit danken. Mit viel Elan und Kreativität warst Du bei der Arbeit. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Speziell erwähnen möchte ich auch, dass Du Dir Zeit für die Übergabe des Bulletin-Materials genommen hast und dafür extra von Appenzell nach Zürich gekommen bist. Die persönlichen Erklärungen zu den einzelnen Themen sind mir heute hilfreich. Es ist nicht selbstverständlich, dass neben Deiner Arbeit und der Familie auch noch Raum für die Arbeit am Bulletin war. Wir wünschen Dir und Deiner Familie für Deine Zukunft alles Gute. An dieser Stelle möchte ich nicht versäumen zu erwähnen, dass hinter dem Bulletin noch einige andere Personen ihre Zeit investieren. Auch ihnen soll hier einmal ganz herzlich gedankt sein. Das sind: Michael Pfenninger Margrith Waiblinger Ruth Gügler Ernst Kleiner Layout Korrektur Versand Versand Anfang 2010 wurde ich in den Vorstand des SBSB gewählt. Neben anderen Aufgaben übernahm ich die Redaktion des Bulletins. Ich freue mich auf eine spannende Zeit und einen direkten Kontakt mit Ihnen. Für denVorstand:Thérèse Estermann-Chapuis 7 Aus dem Vorstand Neueintritte in den Berufsverband Seit Februar 2010 hat der Vorstand folgende SozialbegleiterInnen als neue Mitglieder aufgenommen: Eintritte 2010 N am e V o rn am e PLZ W o h n o rt M -A rt D a tu m G oldm ann C h r is tia n 80 05 Z ü r ic h S 2 0 0 8 /B 1 1 .0 2 .1 0 S te ig e r V é r o n iq u e 40 53 B a se l S 2 0 0 8 /B 1 1 .0 2 .1 0 R ut sc hm an n R u th 84 44 H e n g g a rt S 2 0 0 8 /B 1 1 .0 2 .1 0 Z i m m e rm a n n N a th a li e 56 16 M e is te rs c h w a n d e n S 2 0 0 8 /B 1 1 .0 2 .1 0 S p r in g M o n iq u e 30 07 B e rn V 1 0 .4 . 9 9 2 4 .0 2 .1 0 P e lli n S us ann e 94 70 B u ch s S G S 2 0 1 0 /A 2 5 .0 2 .1 0 J äge r P e tr a 70 00 C hu r V S e p t. 0 8 1 5 .0 3 .1 0 H ölzl B e r n a d e tte 63 00 Zu g V D ez . 9 9 2 6 .0 3 .1 0 G a rt m a n n B e n i ta M a r ia 72 03 T r i m m is V M ä rz 1 0 2 2 .0 3 .1 0 P ico ne R i ta 95 00 W il V M ai 03 2 8 .0 3 .1 0 S e nn R u th 88 43 O b e r ib e r g S 2 0 0 9 /A 2 4 .0 3 .1 0 H ir s c h i R e né 60 10 K r ie n s S 2 0 0 9 /A 3 0 .0 3 .1 0 D u r o t- M a th is A gne s 94 44 D ie p o ld s a u V A p r. 1 0 2 6 .0 4 .1 0 G a l li M a r t in 46 52 W in z n a u V A p r. 1 0 2 8 .0 4 .1 0 K a u fm a n n C h r is to p h 35 12 W a lk r in g e n G 0 7 .0 5 .1 0 B e ye r D o r is 92 30 F l a w il V A p r. 1 0 0 1 .0 6 .1 0 M a rs a n o L u c ia n a 44 33 R a m li n s b u r g V A p r. 1 0 2 6 .0 6 .1 0 T re m p S us ann e 86 23 W e tz ik o n S 2 0 1 0 /A 1 6 .0 8 .1 0 B o lli g e r S us i 56 15 F a h rw a n g e n S 2 0 0 7 /B 2 3 .0 8 .1 0 S o z.p ä d a g . Wir heissen Euch in unserem Berufsverband herzlich willkommen. Mit Eurem Beitritt bekundet ihr Euer Interesse an der Entwicklung unseres Berufes und unterstützt unsere Bemühungen in sozialen und berufspolitischen Belangen. Ihr habt als SBSB-Mitglieder die Möglichkeit, Euch aktiv in der Verbandsarbeit zu engagieren. Gerne geben wir Euch darüber nähere Auskunft. Unsere Geschäftsstelle freut sich auf Eure Kontaktaufnahme. Für denVorstand:Thérèse Estermann-Chapuis 8 Aus dem Vorstand Einladung zur 16. Mitgliederversammlung Samstag, 2.April 2011 Kulturhaus Helferei, Breitingersaal, Kirchgasse 13, 8001 Zürich Programm 09.30 Uhr Eintreffen bei Kaffee und Gipfeli 10.00 Uhr Mitgliederversammlung geschäftlicher Teil gemäss Traktandenliste 11.30 Uhr Pause 11.45 Uhr Fachvortrag gemäss separatem Programm 13.00 Uhr Abschluss Vom Hauptbahnhof, Bahnhofquai Tram Nr. 4 bis Station Helmhaus (4. Station) oder Tram Nr. 15 vom Central bis Station Helmhaus (3. Station); dann über die Strasse die Treppe hoch zum Grossmünster bzw. zur Kirchgasse 13. Traktanden 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Begrüssung Abnahme der Traktandenliste Wahl der Stimmenzählenden Protokoll der MV vom 27. März 2010 Jahresbericht 2010 Jhresrechnung 2010 und Revisionsbericht Budget 2011 Wahlen 9. Jahresprogramm 2011 10. Information über die Berufsprüfung 11. Änderung der Statuten 12. Anträge der Mitglieder 13. Ehrungen –Verabschiedungen 14. Verschiedenes 15. Ort und Datum der MV 2012 An der Mitgliederversammlung sind gemäss Statuten die Vollmitglieder stimmberechtigt, Mitglieder in Ausbildung und Gönnermitglieder haben beratendeStimmen. Die Stimmkarten für die Vollmitglieder werden bei der Eintrittskontrolle abgegeben. 9 Prüfungskommission Prüfungskommission Das schöne amTräumen ist, dass es keine Grenzen gibt. Wünsche,Träume,Visionen Neues aus der Prüfungskommission Anlaufstelle für alle Fragen im Zusammenhang mit der Berufsprüfung, Administration, Organisation der Experten-Schulung, Ausschreibung der Prüfung und Durchführung des Anmeldeverfahrens und vieles mehr… Wir haben verschiedene Offerten eingeholt, ausgewertet und erteilten dem Büro für Bildungsfragen in Thalwil den Auftrag für das Führen unseres Prüfungssekretariates. Am 5. Mai 2010 hat das BBT die Prüfungsordnung über die Berufsprüfung Sozialbegleiterin / Sozialbegleiter unterschrieben. Eine lange Zeit voller Arbeit, Hoffen und Bangen lag hinter uns. Viele haben mitgearbeitet, um das Projekt zu einem guten Abschluss zu bringen. Was heisst Abschluss? Es braucht eine Prüfungskommission. Wir starten zunächst zu dritt: Brigitte Sattler von Insos Schweiz, Christoph Bänziger von der SSB und Denise Waldvogel vom SBSB. Die Kommission muss erweitert werden. Also kamen vor kurzem noch Doris Knecht und Thérèse Estermann, beides versierte Sozialbegleiterinnen, dazu. Es braucht noch weitere Mitglieder in der PK, die sich laut Prüfungsordnung aus 5 bis 9 Mitgliedern zusammenzusetzen hat. Es werden noch Mitglieder aus Arbeitgeberverbänden angefragt. Jetzt fängt die eigentliche Arbeit erst so richtig an. Meine Hauptlehrerin während des Studiums an der SSB hat dann jeweils den denkwürdigen Satz gebraucht: „jetzt braucht es noch Fleisch an den Knochen“… Es braucht eine eigene Homepage für die neue Berufsprüfung. Ein Logo musste gefunden, eine Firma mit dem Erstellen der HP beauftragt werden usw. Es braucht ein Prüfungssekretariat. Dieses hat unter anderen folgenden Aufgaben: Pflegen der Homepage www.sozialbegleitung-berufspruefung.ch , Es braucht einen Prüfungsleiter für die Prüfungsvorbereitung und deren Durchführung. Dafür 10 Prüfungskommission Prüfungskommission konnten wir Herrn Gérard Kahn gewinnen, der seine Arbeit ca. ein Jahr vor der ersten Berufsprüfung aufnehmen wird. Er bringt viel Erfahrung mit, unter anderem als Projektleiter der Berufsprüfung Teamleiter/in. Abschluss vorweisen können. Dazu entwickeln wir zur Zeit ein Äquivalenzverfahren, das diese durchlaufen können, um die Zulassung zur Berufsprüfung doch noch zu erreichen. Mehr Infos dazu sind auf unserer Homepage www.sozialbegleitung-berufspruefung.ch zu finden. Es braucht ein Äquivalenzverfahren. Es gibt Anfragen von Interessierten, die keinen Sek II Es braucht ein Verfahren für die 11 Prüfungskommission Prüfungskommission Titelumwandlung. Laut Bestimmungen des BBT können die Fachausweise erst nach der Durchführung der ersten Berufsprüfung ausgestellt werden. Da es einige Sozialbegleiter/innen gibt, die schon vorher eine Bestätigung über den Titelerhalt wollen, z.B. für Bewerbungen oder Lohnverhandlungen, sind wir dabei, auch dafür eine Möglichkeit zu schaffen und den Interessierten anzubieten. Ein entsprechender Artikel dazu findet sich in diesem Bulletin. Weil nicht alle Sozialbegleiter/innen von den Übergangsregelungen profitieren können, wollen wir denjenigen, die vor 2003 das Schuldiplom erhalten haben, die Möglichkeit geben, den Titel Sozialbegleiter/in FA ebenfalls zu erwerben. Das Anmeldeverfahren dazu läuft bereits. Es braucht mindestens 16 Kandidaten/innen, damit die Prüfung durchgeführt werden kann. Der Aufwand für die erste Prüfung ist bedeutend grösser als für die kommenden Durchführungen, da alle Unterlagen erstellt resp. angepasst werden müssen. Wir rechnen mit Kosten von ca. Fr. 80'000 bis 90'000.-- Das BBT übernimmt max. 25% der Gesamtkosten. Die Kosten für die Prüfungskandidaten belaufen sich auf Fr. 2'900.--. Das bedeutet, dass die Trägerverbände Insos Schweiz und Schweizerischer Berufsverband Sozialbegleitung für das zu erwartende Defizit, z.B. mittels eines Darlehens, aufkommen müssen. Für alle Mitglieder in der Prüfungskommission aber auch für die Prüfungsleitung und das Sekretariat ist es eine arbeitsintensive, spannende und lehrreiche Zeit. Die Schule für Sozialbegleitung, derzeit noch einziger Anbieter desVorbereitungslehrganges, ist dabei, sich den neuen Anforderungen an den Beruf zu stellen und die Ausbildungsinhalte entsprechend anzupassen. Für mich und viele Sozialbegleiter/innen ist tatsächlich ein Traum wahr geworden. Diesen Traum zu verwirklichen war und ist mit Anstrengungen verbunden, trotzdem freue ich mich immer wieder neu, dass wir ein grosses Ziel erreicht haben und dass eine gute Ausbildung die wohlverdiente Anerkennung erlangt hat. Denise Waldvogel Leiterin Prüfungskommission 12 Prüfungskommission Prüfungskommission Titelumwandlung Diplomierte Sozialbegleiterinnen mit Abschluss zwischen 2003 und 2012 chende Verlängerung der Berufstätigkeit) kann der eidg. Fachausweis ohne nochmalige Prüfung gegen eine Diplomierte Sozialbegleiter]innen, welche das Diplom für Sozialbegleitung der Schule in der Zeit zwischen 2003 und 2012 erworben haben und die nach der Diplomierung 1 Jahr sozialbegleiterische Berufstätigkeit zu 100% nachweisen können, (bei reduziertem Pensum entspre- Gebühr von sFr. 740.-- verliehen werden. (Vollständiger Text nachzulesen bei…www.sozialbegleitungberufspruefung.ch Bevor der eidg. Fachausweis durch das BBT ausgestellt wird, muss die 13 Prüfungskommission Prüfungskommission erste eidgenössische Berufsprüfung Sozialbegleitung stattgefunden haben. Da dies wahrscheinlich erst 2013 der Fall sein wird, bietet Ihnen die Prüfungskommission für die Zwischenzeit eine „Bestätigung auf Anspruch auf den eidg. Fachausweis Sozialbegleiterin / Sozialbegleiter“ an. 5. Das BBT stellt den eidg. Fachausweis Sozialbegleiter / Sozialbegleiterin aus. Die „Bestätigung auf Anspruch auf den Fachausweis Sozialbegleiterin / Sozialbegleiter“ kann bis zur Titelumwandlung im persönlichen Dossier aufgeführt werden. Anmeldung ab 01.01.2011 beim Prüfungssekretariat www.sozialbegleitungberufspruefung.ch Die Anwärter auf den Titel leisten eine Teilzahlung von Fr. 500.-- bei Einreichung des Dossiers. Vor dem Einreichen des Antrages auf Titelumwandlung an das BBT durch die Prüfungskommission sind die letzten Fr. 240.-- zu bezahlen. Ablauf der Titelumwandlung: 1. Dossier einreichen (gemäss Vorgaben der Prüfungsordnung und mit Beleg über die Teilzahlung der Gebühr.) 2. Das Dossier wird durch die Prüfungskommission geprüft. 3. Wenn das Dossier in Ordnung ist, stellt die Prüfungskommission eine „Bestätigung auf Anspruch auf den eidg. Fachausweis Sozialbegleiterin / Sozialbe gleiter“ aus. 4. Sobald die erste eidg. Berufsprüfung stattgefunden hat, reicht die Prüfungskommission das Dossier beim BBT ein und beantragt die Titelumwandlung. (BBT = Bundesamt für Berufsbildung und Technologie) Die „Bestätigung auf Anspruch auf den Fachausweis Sozialbegleiterin / Sozialbegleiter“ dient als Übergangslösung bis der eigentliche Fachausweis vom BBT ausgestellt wird. Weitere Informationen erhalten Sie beim Prüfungssekretariat. (Adresse siehe oben.) 14 Prüfungskommission Arbeitsfelder I have a Dream - Erfahrung von Fremdsein Ich arbeite als Sozialbegleiterin in einem Beschäftigungs- und Integrations-Projekt für sechs Gemeinden. Dort bin ich auch zuständig für die Betreuung und Beschäftigung der Asylbewerberinnen und Asylbewerber. lingsheim werden sie vom Kanton den verschiedenen Gemeinden zugeteilt. In den unserem Projekt angeschlossenen Gemeinden richten wir auch die Wohnungen ein. Ich bekomme dann den Auftrag, eine Wohnung einzurichten für eine Familie mit zwei Kindern, für drei Frauen, oder wie hier näher beschrieben, für vier Männer aus Eritrea. Diese Menschen sind üblicherweise für einen Zeitraum von sechs Monaten bei uns im Projekt. Menschen aus Eritrea (50% Christen) und Somalia (90% Muslime) stehen derzeit an erster Stelle der Asylgesuche in der Schweiz. Im Jahre 2008 lebten schätzungsweise 7500 Eritreer in der Schweiz. 2008 haben 2849 Eritreer in der Schweiz ein Asyl-Gesuch eingereicht. Aufgrund der allgemeinen Lage in Eritrea werden praktisch keine Wegweisungen verfügt. Die grosse Mehrheit der eritreischen Asylsuchenden wird seit einem Urteil der Schweizerischen Asylrekurskommission vom Jahr 2006 vorläufig in der Schweiz aufgenommen und als Flüchtlinge anerkannt. Die vier jungen Männer beginnen ihren ersten Einsatz mit dem grossen Auftrag, den wir jedes Jahr haben, das Frauenfelder Openair aufzuräumen. Ich schäme mich ehrlich gesagt für unsere Wegwerfgesellschaft, als ich feststellte, wie ungläubig die Männer schauten, als sie die Zeltplätze sahen. Es standen noch Hunderte von Zelten, Grille, Kühlboxen und es lagen überall neue Die meisten sind schon zwischen sechs und zwölf Monaten in der Schweiz, bevor sie zu uns ins Projekt kommen. Nach der Zeit im Flücht15 Prüfungskommission Arbeitsfelder geschlossene Getränkeflaschen und Esswaren herum. Eritrea gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. nen sehr unterschiedlich. Den vier Männern aus Eritrea habe ich ein kleines Notizbüchlein gegeben. MeinVorschlag war, dass sie es immer dabei haben, um laufend neue Wörter aufzuschreiben. Am Anfang war es schwierig, mit ihnen zu arbeiten. Als ich ihnen etwas erklärt hatte, haben sie mit dem Kopf genickt und dann aber etwas ganz anderes gemacht. Sie haben mich nicht verstanden. Ich habe mit ihnen die Wichtigkeit besprochen, dass sie nachfragen, wenn sie etwas nicht verstehen. Auch ich habe viel mehr nachgefragt, ob und was sie verstanden haben. So haben sie erstaunlich schnell und motiviert viel gelernt. Ich erlebe es als eine grosse Herausforderung für diese Menschen, hier zu leben ohne ihr familiäres soziales Netz, das ihnen den nötigen Rückhalt gibt. Und auch mit dem inneren Druck ihrer Familien umzugehen, die ihre Söhne und Töchter oder ein anderes Familienmitglied mit grossen Hoffnungen und Erwartungen „ziehen“ lassen. Von Ausländerinnen und Ausländern und Flüchtlingen werden Bemühungen zur Eingliederung in die Schweizer Gesellschaft erwartet. Integration ist jedoch ein gegenseitiger Prozess. Wer sich in einem fremden Land integrieren will, muss die dort gesprochene Sprache lernen. Für jede Erwerbstätigkeit in der Deutschschweiz sind Deutschkenntnisse unabdingbar. Es gibt zahlreiche Kursangebote, in denen Deutsch als Fremdsprache gelernt werden kann. Die Asylbewerbenden, die ich betreue, besuchen alle einen Kurs, der einmal wöchentlich zwei Stunden stattfindet. Das ist meiner Meinung nach zu wenig. Die Teilnehmergruppen sind relativ gross und die Deutschkenntnisse der einzel- Immer wieder kamen sie auf mich zu mit dem Wunsch, sie bei der Stellensuche zu unterstützen. Aussagen wie: Ich will einfach gerne etwas tun und mein eigenes Geld verdienen und finanziell unabhängig werden, verstand ich gut. Gleichzeitig hatte ich aber die klare Anweisung, die Integration in den Arbeitsmarkt nicht zu unterstützen. Die Stellensuche gestaltet sich auch schwierig, weil diese Menschen, trotz vielen Fähigkeiten und Ressourcen, die beruflichen Kompetenzen nicht 16 Prüfungskommission Arbeitsfelder ausweisen können. andere Kultur, die andere Religion weicht deutlich ab vom uns Vertrauten. Die Angst überfremdet zu werden, oder es vielleicht schon zu sein? Das Zusammenleben- und arbeiten wird sich verbessern, wenn sorgfältiger abgeklärt wird, was die Bedürfnisse der Migrantinnen und Migranten und derjenigen Personen sind, die Angst vor Fremdem haben. Wir sollten verstehen, dass wir alle dieselben Menschen sind und durch unsere jeweilige Kultur geprägt werden. Ich wünsche mir deshalb, dass wir Schweizerinnen und Schweizer vermehrt persönlich positive Erfahrungen mit Menschen anderer Nationalitäten machen dürfen. Dass wir lernen, die Vielfältigkeit als positive Bereicherung zu sehen und nicht als Gefahr. Über Flüchtlinge aus Eritrea weiss man noch zu wenig, um sie in eine „Schublade zu tun.“ Das ist anders bei Migrantinnen und Migranten aus anderen Ländern. Damit meine ich Klischees wie: Portugiesen und Italiener arbeiten auf dem Bau und Menschen aus Sri Lanka sind in der Gastronomie tätig. Das sind Klischees, die aber in der Arbeitsintegration oftmals hilfreich sind. Es ist viel einfacher, einen Arbeitsversuch als Küchenhilfe für einen Teilnehmer aus Sri Lanka zu organisieren als für einen Teilnehmer aus Eritrea. Ich höre dann Aussagen wie: Ja die Tamilen sind gut in der Küche, sie arbeiten genau und sauber.Auch auf der Baustelle haben sich gewisse Nationalitäten über die Jahre etabliert. Auch hier hatte ich erst kürzlich ein Gespräch mit einem Vorgesetzten einer Grossfirma aus dem Baugewerbe. Bei ihm arbeiten Portugiesen, Italiener und Menschen aus Ex-Jugoslawien. Das seien genug verschiedene Nationalitäten, sagte er. Mit Eritreern kenne er sich nicht aus. Mein Wunsch wäre es, als Sozialbegleiterinnen und Begleiter in den Gemeinden einen Stellenwert zu haben, der es uns ermöglicht, mit aufsuchender Sozialarbeit einen wertvollen Beitrag zur Integration leisten zu können. Menschen zu motivieren, sich zu „trauen“, gemeinsam zu planen, zu verwirklichen und zu erleben. Dahinter verbirgt sich meiner Ansicht nach die Angst vor dem Fremden. Die andere Sprache, die Yvonne Brüggler 17 Prüfungskommission Arbeitsfelder Arbeitsalltag einer Sozialbegleiterin Wünsche, Träume, Visionen Es ist 7.30 Uhr. Ich stehe vor einer Schulklasse mit 17 Schülern, um katholischen Religionsunterricht zu erteilen. Nach 45 Minuten ist der Unterricht beendet und per Auto fahre ich vom Schulhaus ins Nachbardorf, um in meinem Büro neben dem Pfarreisekretariat weiterzuarbeiten. Plötzlich steht ein Mann Ende des Gespräches, dass er am andern Tag zu einem Arbeitseinsatz zu unserem Hauswart kommen soll und dann die gewünschten 70 Franken bekommen wird. Mir verbleibt noch eine knappe Stunde im Büro, bevor ich mit einer blinden Frau, die ich wöchentlich zwei Stunden betreue, zum Arzt muss. Sie ist gestürzt, hat sich am Bein verletzt und muss einen Verbandswechsel vornehmen lassen. Sie erwartet mich bereits an ihrer Haustüre mit ihrem Blindenstock. Zusammen gehen wir zu Fuss zur Arztpraxis. Zum Glück dauert dieser Einsatz nur eine knappe Stunde so, dass mir noch genügend Zeit bleibt, für meine drei Kinder im Teenageralter ein Mittagessen zu kochen. Es ist wunderschönes Wetter an diesem Septembernachmittag und ich entschliesse mich, per Fahrrad von Niederrohrdorf nach Wettingen ins Regionale Pflegezentrum zu fahren. Diese halbstündige Fahrt gibt mir die türkischer Herkunft im Büro und bittet um Geld. Ich biete ihm einen Platz an und höre mir seine Geschichte an. Wir vereinbaren am 18 Prüfungskommission Arbeitsfelder Möglichkeit, meinen Kopf durchzulüften und mich auf meinen nächsten Besuch bei einem 62-jährigen Mann vorzubereiten. Seit 17 Jahren ist er an MS (Multiple Sklerose) erkrankt, ist vollständig gelähmt und lebt deshalb seit drei Jahren im Pflegezentrum. Mit dem Elektrorollstuhl begeben wir uns auf einen zweistündigen Spaziergang durch Wettingen. In der Migros möchte er noch Körperpflegeprodukte kaufen. Anschliessend geniessen wir ein Getränk und ein feines Dessert im Restaurant. Für ihn ist das immer der Höhepunkt der Woche, wenn ich zu Besuch komme. Die Heimfahrt mit dem Fahrrad geniesse ich doppelt, weil mir bewusst wird, wie gesund ich bin und wie schön es ist, auf dem Fahrrad zu sitzen und mit voller Körperkraft zu strampeln. Zu Hause bleibt mir zum Abschluss des Tages noch die Teamsitzung für morgen vorzubereiten, denn seit wir keinen Pfarrer mehr haben, leite ich die monatlichen Teamsitzungen. Insgesamt gehören zwölf Personen zum Team: vom Kirchenmusiker über den Hauswart bis zur Sakristanin, Jugendarbeiter etc. eine durchmischte Truppe, deren Leitung mich manchmal recht herausfordert, mir aber auch viel Freude bereitet. Als Katechetin, Besuchsdienstleite- rin und diplomierte Sozialbegleiterin sieht mein Berufsalltag sehr bunt aus. Koordinatorin und Organisatorin der katholischen Pfarrei Rohrdorf mit einem Arbeitspensum von 75%, wird meine Stelle umschrieben. Inzwischen möchte ich den abwechslungsreichen, manchmal hektischen Alltag nicht mehr missen. Wenn mir vor 15 Jahren jemand gesagt hätte, dass ich einmal bei der katholischen Kirche arbeiten würde, hätte ich diese Person ausgelacht. Mein Leben besteht nicht primär aus Glauben und Kirche, tue ich mich doch mit den Ansichten unseres Papstes manchmal schwer.Was ist es dann, was mich seit zehn Jahren an diesem Arbeitsplatz hält? Es gibt ein Leben neben dem Geld verdienen, Gewinn erzielen, immer mehr Umsatz erreichen. Vielen Menschen in der heutigen Arbeitswelt würden wahrscheinlich die Augen geöffnet werden, wenn sie einmal mit den Nöten des täglichen Überlebens, mit schweren Krankheiten etc. konfrontiert würden. Dort wo Dolce & Gabbana, Schönheitsoperationen und teure Autos keine Rolle spielen. Ja, das wäre meine Vision, dass einmal ein allgemeiner Rollentausch stattfinden würde. Jeder könnte den 19 Prüfungskommission Arbeitsfelder anderen danach besser verstehen. Die Damen und Herren in den oberen Etagen müssten bei armen Menschen in der Schweiz einen Sozialeinsatz leisten. Das wäre mal ganz was Neues. Von da an würden SozialbegleiterInnen und SozialarbeiterInnen nicht mehr belächelt. Unsere Arbeit würde auch in den Teppichetagen mehr geschätzt werden. Vielleicht wäre es möglich, dass jeder Betrieb, zum Wohle seiner Mitarbeitenden, eine Sozialbegleiterin/einen Sozialbegleiter einstellen würde. Die Menschen würden nicht erst bei einem Burnout, wenn es schon zu spät ist, Hilfe beim Arzt suchen. Die Sozialbegleiterin hätte einen Sitz in der Geschäftsleitung und könnte den Direktor darauf hinweisen, was seine Mitarbeitenden beschäftigt und die Notbremse ziehen, bevor sie überlastet sind und dadurch krank werden. Für unseren Berufsstand wäre es natürlich ideal, wenn auf jedem Sozialamt nebst dem Sozialarbeiter, der Sozialarbeiterin auch obligatorisch eine Sozialbegleiterin, ein Sozialbegleiter eingestellt würde. So hätten wir viele spannende Arbeitsfelder und müssten uns unsere Arbeitsmöglichkeiten nicht mühsam zusammensuchen. Für alle Menschen in den Dörfern und Städten wäre klar, was eine Sozialbegleiterin ist und was ihre Aufgaben sind: das wäre mein Traum. Gisela Greder 20 Prüfungskommission Arbeitsfelder Wie lache ich mich in die Gruppe *** Dem besten Segler weit und breit, dem Albatros, droht meistens doch die Bruchlandung. Auch Lea ist dies schon passiert, darum werden Ressourcen jetzt spezifisch aktiviert. *** (Annette Zimmermann) Sozialbegleitung einer jungen Frau mit Angelman-Syndrom Schule für Sozialbegleitung Zürich Abschlussarbeit Autorin: Annette Zimmermann Ausbildungsklasse: 2007/B, 2007 - 2010 Begleiterin: Silvia Petermann Zürich, August 2010 Kurze Zusammenfassung des Inhalts Meine Abschlussarbeit umfasst die Sozial-Begleitung einer jungen erwachsenen Frau mit AngelmanSyndrom. Sie beschreibt ihren Weg von Einzelbegleitung zu Gruppenintegration, welchen ich über Monate 21 Prüfungskommission Arbeitsfelder begleitete. Als Weggefährtin wurde ich Teil einer facettenreichen Reise, einer stetigen Gratwanderung. Mit meiner Abschlussarbeit lade ich ein, sich in die Spuren eines seltenen Krankheitsbildes einzulesen; lade ein zu staunen, wie die Begleitung einer verschlüsselten Persönlichkeit zu einem geglückten Wagnis wird; lade ich ein, eine junge erwachsene Frau mit Kleinkindverhalten ein Stück ihres Lebensweges zu begleiten. Freude spielt Lea mit Wasser, reibt meine Arme ein. Sie lacht vergnügt, entdeckt einen Pinsel, bestreicht die Wände mit Wasser. Dann: Nasenbluten das Blut streicht sie über T-Shirt und Boden. Je mehr ich sie zum Stoppen auffordere, umso mehr provoziert sie. All diese Eindrücke am ersten Tag verunsichern mich, bringen mich an Grenzen – im Moment; denn trotz allem erkenne ich schnell die Herausforderung: Ich spüre Potential in Lea, erlebe sie als spannende, willensstarke Persönlichkeit – ich bin neugierig geworden. Erste Erfahrungen Ein Tag im Herbst 2009. Ich warte auf Lea – mein erster Arbeitstag mit ihr. Das Bustaxi biegt um die Ecke; durchs Fenster lugt mich Lea an, wie fragend: Wer bist du denn? Sie löst die Sicherheitsgurte, steigt aus, ihre Puppe fest im Arm. Statt zum Arbeitsort steuert sie in die Gegenrichtung. Auf einer Wohngruppe setzt sie sich vor eine Kiste voller Spielsachen. Sofort ist sie vertieft ins Experimentieren, alles muss erprobt werden. Als ich sie zum Aufstehen bewegen kann, verletzt sie sich an einem Fensterrahmen: Drei blutige Schürfungen am Rücken. Eine Teamkollegin hilft, und plötzlich, wie mühelos, erreichen wir Leas Arbeitsort. Wir beschäftigten uns mit Filzen. Voller Das Angelman-Syndrom (AS) Lachen ist ein typisches Merkmal von Menschen mit dem AS.Auch Lea lacht viel und gerne. Deshalb mein Arbeitstitel „Wie lache ich mich in die Gruppe“. Ihre fröhliche Art verzaubert Menschen. Doch der Weg des „Hineinlachens“ in die Gruppe ist kein Kinderspiel. Ihrem Lachen stehen Verhaltensaufälligkeiten gegenüber, die eine Integration auf die Tagesstruktur Beschäftigung bis jetzt nicht möglich machten. Leas fröhliche Art und ihr gleichzeitig herausforderndes Verhalten haben diesen Begleitprozess zu einer facettenreichen Reise gemacht; auch, weil Lea in der Stiftung A. die 22 Prüfungskommission Arbeitsfelder einzige mit diesem Syndrom ist. eine fröhliche Grundstimmung. Lea ist jedoch wenig ausgeglichen, Stimmungen wechseln schnell. Sie ist ständig in Bewegung: Was sie sieht, wird erprobt, oft zerrissen. Ausdauer und Motivation sind kaum ausgeprägt. Jedoch beschäftigt sie sich stundenlang und kreativ mit einfachsten Sachen: spielt z.B. mit einer PET-Flasche und Strohhalmen. Auch ihr Essen ist ein einziges Experimentieren. Ihr Kooperationsverhalten ist gering. Oft dominiert abwehrendes Verhalten. Erhält sie ihren Willen nicht, protestiert sie mit Spucken, Schreien, auf den Boden liegen, wegstossen. " Häufiges Speicheln (ein Zeichen, dass es ihr gut geht) " Faszination durch Wasser Lea badet gerne, spielt ausgelassen mit Wasser. Auch ist sie fasziniert von Spiegelungen und Lichtreflexen (z.B.Autofenster, Seifenblasen) " sozial und gesellig Geht es Lea gut, ist sie zu jedem Spass bereit. Gerne steht sie im Mittelpunkt. Wenn geschimpft wird, macht sie mit lautem Schreien ihre Solidarität deutlich " exzellentes Gedächtnis Leas Gedächtnis ist ausgeprägt, was räumliche Orientierung und Gesichter angeht; durch Beobachtung und Nachahmung lernt sie Das AS ist die Folge einer angeborenen Gen-Besonderheit. In den meisten Fällen ist die Ursache dafür ein Stückverlust auf dem mütterlich vererbten Chromosom 15. Diese Abweichung beeinflusst Aussehen, Bewegungen und Verhalten und ergibt das typische Bild dieses Syndroms. Die Symptome sind unterschiedlich ausgeprägt. Im Folgenden ein paar typische Merkmale, veranschaulicht an meiner Klientin Lea: " " verzögerte Entwicklung Lea ist ein Mensch mit schwerer geistiger Behinderung: Obwohl heute 23 Jahre alt, ist sie kognitiv auf dem Stand eines Kleinkindes = eine Erwachsene mit Kleinkindverhalten " starke Sprachbehinderung Leas aktive Sprache ist begrenzt auf wenige Wörter und Lautketten. Ihre Kommunikation findet vor allem über Mimik, Gestik und einzelne erlernte Gebärden statt. Sie versteht aber gut, was um sie gesprochen wird " Störung des Bewegungsapparates Leas Bewegungen sind ruckartig, schwerfällig; typisch auch ihre breitbeinige Gangart " Verhaltensbesonderheiten Auffallend sind häufiges Lachen und 23 Prüfungskommission Arbeitsfelder stetig dazu, kann sich Handlungsabläufe merken " offen für Sinneseindrücke Lea reagiert auf Reizüberflutung: Zuneigung wendet sich plötzlich in die Entwicklung aus, erhöhen die Selbstständigkeit. Auftrags-Ziel / Fragestellung / Vorgehen Seit März 2008 ist Lea in Einzelbegleitung. Die 1:1 Betreuung findet in einem separaten Gebäude statt. Ziel ist es, sie langfristig in die Beschäftigung zu integrieren, dass sie sich möglichst alleine beschäftigen kann und in der Auseinandersetzung mit der Gruppe in die Gemeinschaft hineinwächst. Seit Herbst 2009 ist meine Arbeit vor allem dieser Förderung gewidmet. Aus Zielsetzung und AlltagsKomplexität habe ich folgende Fragestellung abgeleitet: Wie ist es mir möglich, eine konstruktive Beziehung zu Lea aufzubauen, sie individuell zu fördern und den Prozess Richtung Gruppenzugehörigkeit zu initiieren? Beissen, Kneifen, an den Haaren ziehen. Schon eine kurze Strecke kann zu einem schwierigen Unterfangen werden. Spielerisches Ablenken (z.B. Abholen mit Strohhalmen, Seifenblasen), aber auch eine konsequente Haltung und höchste Aufmerksamkeit ist zu jeder Zeit gefordert. Das AS ist ursächlich nicht heilbar. Betroffene können sich nicht selbst versorgen, keine Gefahren einschätzen, sind ein Leben lang auf fremde Hilfe angewiesen. Sie sind aber in der Lage, einfache Fertigkeiten zu erlernen (z.B. selbstständiges Essen). Pflege, Zuwendung, intensive Betreuung wirken sich positiv auf 24 Prüfungskommission Arbeitsfelder In der Praxis bedeutete dies, notwendige Voraussetzungen fürs Zusammensein in der Gemeinschaft zu schaffen, Teilziele zu erarbeiten: sie vor allem mit (Gruppen)-Regeln vertraut machen, sie in Ausdauer und Motivation zu fördern. Letztlich bedeutete dies, einen Weg zu finden, einerseits dem Kleinkindverhalten, andererseits der Erwachsenenebene gerecht werden. Diese Teilziele fasste ich zu einem Projekt zusammen, erarbeitete einen Wochenplan: mit Beschäftigungsangeboten, gestützt auf Leas Ressourcen. Ritualisierung soll Ausdauer und Motivation anregen sowie die Gruppensensibilisierung begünstigen. Aus dem Prozess hat sich ein Wochenrhythmus entwickelt; mit geteiltem Tagesablauf in vormittägliches „Arbeiten/Beschäftigen am Tisch“ und nachmittägliches „Spielen“ am Boden. für Leas Integration ein langer Prozess ist; habe erkannt, dass gerade die kleinen Schritte die wahren Meilensteine markieren. Es sind diese kleinen Schritte, welche sich nachhaltig und als umfassende Vorbereitung für Leas Gruppenintegration bewährt haben: "Der Wochenplan strukturierte den Arbeitsalltag von Lea und Begleitpersonen "Das Aufzeigen der WochenplanBilder verbesserte ihre Kooperationsbereitschaft "Heute legt Lea auf den Hinweis Jacke und Rucksack von selber auf den Stuhl "Auch ihr Spucken hat sich deutlich reduziert (nach anfänglicher Reaktion auf fast alles) "Regelmässige Gruppenbesuche und gemeinsame Aktivitäten haben den Sensibilisierungsprozess so weit angeregt, dass anstelle abwehrender, kritischer Haltung heute auch Freude und Beziehungsaufbau zu erkennen sind "Zeit, Geduld, Beharrlichkeit haben sich als wesentliche Zugkraft heraus kristallisiert; konsequentes Einfordern von Struktur und Regeln erwiesen sich als wirksam "und das Schönste: Lea ist jetzt, Resultate Der wechselseitige Kontext zwischen Klientin, den institutionellen Rahmenbedingungen sowie meinen persönlichen Grenzen sind für mich zur natürlichen Gratwanderung geworden. Diese Feststellung hat mein Handeln unterstützt: Ich habe verstanden, dass die Vorbereitung 25 Prüfungskommission Arbeitsfelder seit ein paar Wochen und einem Jahr intensiver Arbeit, Teil der Gruppe. Der Ausbau eines zusätzlichen, separaten Zimmers machte die Integration möglich Syndrom stets neu zu sehen und zu entdecken. Aus der intensiven Arbeit mit Lea habe ich bereichernde Lernerfahrungen geschöpft. Ich blicke zurück auf drei spannende und lehrreiche Jahre. Aus Anforderungen wuchsen Herausforderungen, aus Herausforderungen wurden wertvolle Erfahrungen, die mich formten und prägten. Jetzt, am Ende meiner Ausbildung, steht für mich fest, dass ich meine Tätigkeit als Sozialbegleiterin weiterhin in diesem Bereich ausüben und darauf aufbauen werde. So meine auch ich: „Das Schöne am Träumen ist, dass es keine Grenzen gibt“ Denn das Geheimnis liegt im Weg zum Ziel. Doch Visionen setzen zu ihrer Realisierung auch Hartnäckigkeit, Geduld, echtes Interesses und Freude voraus. Und man muss an den Weg glauben, anscheinend unüberwindbare Mauern überwinden zu können. Die tägliche Arbeit mit Lea zeigt mir, dass dies möglich ist. Persönliche Gedanken Ich machte zunächst die Erfahrung, dass Leas Anwesenheit nicht nur auf positive Resonanz stiess, dass ihr auffälliges Verhalten ebenso Zweifel und Unsicherheit am Arbeitsort hervorriefen. Auch meine ersten Eindrücke brachten mich an Grenzen. Ich sah mich mit der Frage konfrontiert, ob ich dieser Anforderung gewachsen sei. Doch von Anfang an überwogen Interesse und die Neugier. Ich spürte Potential, nahm Lea als spannende Persönlichkeit wahr. Umso mehr mein Ansporn, diese besondere Herausforderung anzunehmen. Die Arbeit mit Menschen mit Behinderung erfüllt mich. Ich sehe Sinnhaftigkeit, Freude und Motivation vereint; eine Aufgabe, bei der Menschen im Zentrum stehen. In einer Zeit, die geradezu übermüllt ist von Konsum, uns überflutenden Informationen und Reizen sowie sonstigem Schnickschnack, ist es eine wunderbare Erfahrung, die Welt durch die lachenden Augen eines Menschen mit dem Angelman26 Schule Curriculum 2010 Neuer Beruf - Neue Ausbildung Das Bundesamt für Bildung und Technologie BBT hat die Prüfungsordnung und Wegleitung zur Prüfungsordnung im Mai 2010 unterschrieben. Damit wurde ein neuer Beruf geschaffen, den es schon lange gibt. Den Beruf der Sozialbegleitung. Wer die eidgenössische Berufsprüfung mit Erfolg ablegt, darf den Titel "Sozialbegleiterin / Sozialbegleiter mit eidgenössischem Fachausweis" oder kurz "Sozialbegleiterin / Sozialbegleiter FA" tragen. ist - für die Schule bedeutet sie ein Paradigmawechsel in verschiedener Hinsicht. Früher gab es EINE Schule für Sozialbegleitung in der Schweiz. Heute gibt es EINE Berufsprüfung für Sozialbegleitung in der Schweiz, die, falls entsprechende Anmeldungen vorhanden sind, neben der deutschen auch in der französischen und italienischen Sprache angeboten wird. Das bedeutet für die Schule zuerst einmal Identitätsverlust und Neuorientierung. Heute vergibt die Schule für Sozialbegleitung bei erfolgreich durchlaufenem Studium keine Diplome mehr, sondern Zertifikate. Die Schule für Sozialbegleitung ist bis dato der einzige Vorbereitungslehrgang in der Schweiz, der auf die eidgenössische Berufsprüfung vorbereitet. Es könnte aber schon sehr bald auch für andere Bildungsinstitutionen interessant werden, solche Vorbereitungslehrgänge anzubieten. Die Prüfungsordnung definiert die Zulassung zur schweizerischen Berufsprüfung. Darin werden drei Kriterien genannt. Zur Prüfung zugelassen wird wer: "ein eidgenössisches Fähigkeits- Ein lang ersehntes Ziel, auf welches in den letzten 10 Jahren vom Verband und von der Schule intensiv hin gearbeitet wurde, konnte damit erreicht werden. Noch ein Wort zur Präzisierung: Nicht die Schule ist anerkannt, wie man fälschlicherweise immer wieder hört. Es ist der Beruf "Sozialbegleitung", der neu anerkannt ist. Mit der Anerkennung wurde die Schule zum Vorbereitungslehrgang für die eidgenössische Berufsprüfung in Sozialbegleitung. So wünschenswert diese Entwicklung auch 27 Schule zeugnis EFZ besitzt über die erforderliche Berufspraxis als Sozialbegleiterin oder Sozialbegleiter ausweisen kann "die Projektarbeit rechtzeitig eingereicht hat etwas wie die Bibel für die Schule, was den Lernstoff betrifft. Die Wegleitung unterscheidet sechs Arbeitsprozesse, in denen man sich als Sozialbegleiterin oder als Sozialbegleiter kompetent und professionell bewegen können muss. Die Prüfung ist so aufgebaut, dass die entsprechenden Kompetenzen und das nötige Wissen für diese Arbeitsprozesse gezeigt werden müssen. Bei den erwähnten sechs Arbeitsprozessen handelt es sich um: "Auftragsvereinbarung und Planung der professionellen Begleitung "Gestaltung der professionellen Begleitung "Dokumentation und Evaluation der professionellen Begleitung "Arbeiten im und mit dem professionellen Umfeld "Selbstorganisation "Berufliches Selbstverständnis "sich Kein Wort davon, wer den Vorbereitungslehrgang an der Schule für Sozialbegleitung oder an einer anderen Schule erfolgreich durchlaufen hat. Theoretisch könnte es möglich sein, sich selber die Kompetenzen, welche an der Berufsprüfung gezeigt werden müssen, quasi in einem Patchwork-Lehrgang, anzueignen. Kommunikation besuche ich in der Migros-Clubschule, über Altersarbeit mache ich mich bei Weiterbildungen der Pro Senectute fit usw. Sich auf diese Weise für die Berufsprüfung vorzubereiten, ist bestimmt nicht sinnvoll und wird mindestens vorderhand - in der Praxis wohl kaum anzutreffen sein. Trotzdem, mit der Anerkennung geht für die Schule ein Stück Unverwechselbarkeit, ein Stück Originalität, ein Stück Individualität verloren - so paradox das klingen mag. Diese Arbeitsprozesse werden noch weiter unterteilt. Im Detail geht es immer darum, kompetentes Handeln in Form eines vollständigen Handlungszyklus (IPRE) nachweisen zu können. IPRE steht für: "Sich informieren I "Planen / Entscheiden P "Realisieren R "Evaluieren E Mit der Anerkennung wird die Wegleitung zur Prüfungsordnung so 28 Schule Wir als Schule sind nun gefordert, unser Curriculum nach der Prüfungsordnung bzw. nach deren Wegleitung auszurichten. Was nicht passieren darf ist, dass wir Lernstoff vermitteln, der am Ende gar nicht geprüft wird. Vieles ist neu seit dem Mai 2010. Etwas ist aber geblieben. Unsere Motivation, uns für die Schule einzusetzen, unsere tiefe Überzeugung, unsere Studierenden mit der Ausbildung gut für die aufsuchende Sozialarbeit vorzubereiten und unser Stolz, ein sinnstiftendes Bildungsangebot für Menschen anbieten zu können, die professionell in der aufsuchenden Sozialarbeit tätig sein möchten. Auf den ersten Blick nimmt man die Veränderungen in unserem Lehrplan eher als Kosmetik war. In Tat und Wahrheit ist aber viel mehr dahinter. Es sind nicht nur neue Sequenzen wie z.B. "zugehende Altersarbeit", "Arbeit mit Behinderten" oder das Thema "Sucht" dazugekommen. Es sind auch die Auswärtsseminare, welche um rund die Hälfte gestrichen wurden. Weiter erfuhr das thematische Rückgrad der Schule, das Unterstützungsmanagement, eine inhaltliche Totalrevision. Last but not least ist die schulinterne Prüfungsordnung komplett überarbeitet wor-den. Mit der neuen Prüfungsordnung stellen wir sicher, dass qualifizierte, gut vorbereitete Studierende an die eidgenössische Berufsprüfung gehen. Ebenso stellen wir damit auch sicher, dass man sich das Zertifikat der Schule für Sozialbegleitung mit entsprechenden Leistungen verdient hat. Christoph Bänziger Schulleiter Schule für Sozialbegleitung 29 Schule SolidHelp AG Partnerin für Sozialbegleitung Die SolidHelp AG ist eine Startup-Firma für Sozialbegleitung. alten Beruf der Sozialbegleitung in den Köpfen der sozial tätigen Profis zu etablieren. So sucht die SolidHelp AG explizit Sozialbegleiterinnen oder Sozialbegleiter in ihren Stelleninseraten und macht damit gleichzeitig Werbung für diesen Beruf. Ich weiss gar nicht mehr genau, wann die Idee, eine Firma für Sozialbegleitung zu gründen, in meinen Kopf gekommen ist.Vermutlich passierte es auf einer Velofahrt oder beim Dösen in der Badewanne. Bei diesen Gelegenheiten kommen bei mir die besten Ideen. Gratis und franko. Quasi frei Haus ins Hirn geliefert. Die Idee für SolidHelp entstand irgendwann anfangs 2010. Und wo stehen wir heute damit? Neben der Schulleitung der Schule für Sozialbegleitung für eine Firma verantwortlich zu sein, die Sozialbegleitung konkret anbietet, war für mich ein spannender Gedanke. Auf der einen Seite die Lehre und auf der anderen die Praxis. Am 8. Oktober fand der offizielle KickOff von SolidHelp statt. Die 6 Teamkolleginnen und -kollegen trafen sich zur ersten Sitzung. Traktanden: Gegenseitiges Kennenlernen, Geschäftsphilosophie, Organigramm, Funktionen, Aufgaben, Abläufe, technische und administrative Rahmenbedingungen sowie ein feiner Apéro. Schule und Firma können voneinander profitieren. Sozialbegleitung wird im Feld der sozialen Arbeit kaum als eigenständige Profession wahrgenommen. Mit der Firma SolidHelp AG bieten wir aufsuchende, lebensweltorientierte Sozialarbeit an. Sozialbegleitung eben im besten Sinne. Damit können wir einen Beitrag leisten, den neuen Bereits konnte der erste Fall verteilt werden. Eine grössere Zürcher Gemeinde sucht eine Fachperson für die soziale Begleitung eines älteren alleinstehenden Menschen mit Verwahrlosungstendenzen. Ein Messi, der wie viele Menschen mit dieser Störung misstrauisch ist und niemanden an sich heran lässt. Die Wohnung wurde durch den Vermie30 Schule ter gekündigt, der Betroffene muss sein Leben neu organisieren und braucht dabei Unterstützung. Eine klassische Konstellation für Sozialbegleitung. Mit SolidHelp... gewinnen - um die richtigen Entscheidungen zu treffen "Klarheit gewinnen - wie und wo der Lebensweg weitergeht "Sicherheit gewinnen und daran arbeiten, dass sich die Krise zum Guten wendet "Selbstständigkeit gewinnen und zu den inneren Stärken zurückfinden. "Zeit Mit der SolidHelp AG möchten wir die Gemeinden in ihren vielfältigen sozialen Aufgaben unterstützen.Wir verstehen uns als Ergänzung zu den sozialen Regelsystemen unserer Gesellschaft. www.sozialbegleitung.ch www.solidhelp.ch Als Firma für aufsuchende Sozialarbeit fühlen wir uns der breiten Palette sozialer Aufgaben verpflichtet. Aufsuchende Familienarbeit bildet dabei sicher ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Daneben möchten wir psychosoziale Beratung und Begleitung für ältere Menschen anbieten und für Menschen mit körperlichen und/oder psychischen Handikaps. Christoph Bänziger Schulleiter Schule für Sozialbegleitung Geschäftsführer SolidHelp AG Drücken Sie uns liebe Leserin / lieber Leser die Daumen, dass SolidHelp AG als Firma abheben kann. Es wäre nicht nur ein Gewinn für die Gemeinden und deren Klienten, es wäre auch ein Gewinn für unser kleines Team, und es wäre vor allem ein Gewinn für den Berufstand der Sozialbegleitung. 31 Schule Diplomierungen Aus der Klasse 2007 / B haben die Ausbildung erfolgreich mit dem Zertifikat der Schule für Sozialbegleitung abgeschlossen: Hofmann Marlis Professionelles Engagement für Menschen am Rande der Gesellschaft Sozialbegleitung im diakonischen Arbeitsfeld Aschwanden Franz Begleitetes Wohnen Wie lässt sich begleitetes Wohnen in der Stiftung Phönix realisieren? Lauper Ruth Wir lassen uns nicht behindern! Sozialbegleitung in der Freizeitgestaltung bei Menschen mit einer leichten geistigen und/oder Lernbehinderung Baumgartner Carol Behindert sein in einer normalen Gesellschaft Sozialbegleitung im Spagat zwischen normal und „normal“ Siegenthaler Katharina Case Management am Beispiel Burnout Kann eine Sozialbegleiterin ein Case Management übernehmen? Bolliger-Peitrequin Susi Identität – ein Prozess Identitätsfindung und – Entwicklung aus der Sicht einer Sozialbegleiterin Studer-Schnyder Ruth Familie im Wandel Eine Herausforderung für die Sozialbegleitung Camenisch Eliane Posttraumatische Belastungsstörung „Leben mit dem Erlebten“ Arbeiten mit Betroffenen aus der Sicht einer Sozialbegleiterin Wetzel Benedikta Nachtarbeit Spezifische Anforderungen an die Sozialbegleitung im Nachtschichtbetrieb Haldi Patrizia „Ich lebe jetzt allein“ Sozialbegleitung kann neue Brücken bauen im Alltag von Menschen mit einer leichten geistigen Behinderung 32 Schule Zimmermann Annette Wie lache ich mich in die Gruppe Sozialbegleitung einer jungen Frau mit Angelman-Sndrom Herzliche Gratulation und alles Gute für Eure Zukunft wünscht Euch der Schweizerische Berufsverband Sozialbegleitung. 33 Kalender Kalender Wichtige Daten Mitgliederversammlung 2011 Samstag Nächste Diplomfeier Freitag 2. April 2011 15. April 2011 Wichtige Links Schweizerischer Berufsverband Sozialbegleitung SBSB http://www.sbsb.ch/ Schweizerischer Berufsverband Sozialbegleitung 8000Zürich Tel. Geschäftsstelle: 062 822 26 31 Email: [email protected] Prüfungssekretariat Sozialbegleitung Für die Berufsprüfung haben wir ein Prüfungssekretariat http://www.sozialbegleitung-berufspruefung.ch/ Schule für Sozialbegleitung SSB www.sozialbegleitung.ch 34 Kalender Büchertipp Thema: Titel: Autor: EAN: ISBN: Format: Herausgeber: Jahr: Sprache: Thema : Haddon Mark: Titel: Autor: EAN: ISBN: Format: Herausgeber: Jahr: Sprache: 35 Gebärdensprache. Sherryl Jordan hat viele Jahre mit Kindern mit einer Hörschädigung gearbeitet. Flüsternde Hände Sherryl Jordan 9783551371683 978-3-551-37168-3 Taschenbuch (kartoniert) Carlsen 2004 Deutsch Autismus Er hat viele Jahre mit geistig oder körperlich behinderten Menschen gearbeitet. Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone Mark Haddon 9783896673046 978-3-89667-304-6 Kartonierter Einband (Kt) Blessing 2006 Deutsch sbsb.ch