Magazin 02
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Magazin 02
Ausgabe 02 / Oktober 2012 Ein Online-Magazin für Sammler und Puppenkünstler ERVERA e.V. * Buchholzer Str. 10 * D-30629 Hannover * www.ervera.de * [email protected] ERVERA e.V. Online-Magazin Seite 2 Liebe LeserInnen, Das bedeutet oft lange Anreisen plus eventuelle Übernachtungskosten und will insofern überlegt sein. ich soll Ihnen erst einmal den Dank der Redaktion ausrichten— dafür, dass unser Magazin so positiv von Ihnen aufgenommen wurde! Und über die „Like it!“s auf unserer Facebook Seite freuen wir uns natürlich auch! Und deshalb haben die auch gemeint, ich solle mich jetzt mal zusammenreissen und nicht immer so vor mich hin plappern, was ich gerade denke… na ja, versuchen kann ich‘s ja mal… Wir sind der Meinung, dass man ja nicht auf jede Ausstellung gehen muss—aber es sich in jedem Fall lohnt., denn nur auf solchen Veranstaltungen hat man die Möglichkeit, sich zu informieren und in der Realität zu vergleichen so wie Erfahrungen auszutauschen mit anderen Rebornern oder SammlerInnen. Und damit amortisiert sich so ein Besuch schon mal...abgesehen von dem Spaß, den so eine „ Auszeit“ mal mit sich bringt… Also überlasse ich jetzt die Moderation mal den Erwachsenen: Olga Auer bringt rechtzeitig zu Eschwege einen neuen Bausatz heraus—und hier gibt es schon mal ein paar Informationen dazu. Danke, lieber ERVERUS— Damit darf ja nun wohl die Redaktion übernehmen ... Einige Leser regten an, zu den negativen RebornBeispielen auch die positiven zu zeigen—keine Sorge, das ist in Arbeit—bedarf aber, verständlicherweise, einer längeren Vorbereitung. Zu diesem Thema drucken wir gerne hier einen Leserbrief—sozusagen einer für alle… - mit vielen Anregungen ab! Und deshalb bringen wir in dieser Ausgabe den Bericht einer couragierten Sammlerin, die den Mut und die Ausdauer hatte, sich zu wehren. Leider ist es so, dass viele KäuferInnen so einen Aufwand scheuen—wobei natürlich die meisten Enttäuschungen auch nicht so dreist ablaufen wie die hier beschriebene. Bei der Gelegenheit verweisen wir auf die komprimierten Tipps für Sammler / Käufer in unserer ersten Ausgabe 01 / September 2012 So viel vorerst zum Thema Qualität—ein Dauerthema, dem wir uns noch intensiv widmen werden, und zwar von beiden Seiten... Wir sind ja erst ganz am Anfang… 2. Ausgabe… Und weiter geht es: Die Puppen– und Bärenausstellung in Eschwege vom 03.—04.11.2012: Hierzu haben wir die Veranstalterin der Ausstellung, Frau Leokadia Wolfers, interviewt. In Foren wird man des Öfteren gefragt, ob es sich überhaupt lohne, solche Puppenausstellungen zu besuchen. Immerhin finden die i.d.R. nicht am Wohnort statt, sondern quer durch Deutschland. Ein weiteres Interview gab uns die Künstlerin Brit Klinger, die mittlerweile zu den namhaften Modelliererinnen von Babys und Kleinkindern (Toddlern) gehört. Für die Überlassung des Titelbildes bedanken wir uns bei Jacky Schleich— ihre Reborns finden Sie hier: www.jackys-kleine-hoffnungen.de Boah—bin ich nicht gut und hab mich richtig zusammengerissen? Das ist mir echt schwer gefallen— und nun mach ich mein Bäuerchen und verabschiede mich bis zum nächsten mal... Gruß und Kuss ERVERUS! Inhaltsverzeichnis Leserbrief ………………………………. S. 3 Olga Auer—neuer Bausatz „Rosie“………… S. 4 Das „Ding“ (Teil 1) ………………………... S. 6 Interviews mit Leokadia Wolfers……………………….. S. 8 Brit Klinger……………………………….. S.10 Noch einmal alle Links aus dem Magazin….. S.17 ERVERA e.V. Online-Magazin Leserbriefe… Nein, wir drucken nicht alle ab. Und es sind ja auch Leser“mails“ und keine „Briefe“. Und nochmal nein—es wird auch nicht nach „die Guten ins Kröpfchen, die Schlechten ins Töpfchen“ selektiert—wir haben einfach tatsächlich nur positive Mails bekommen.. Das motiviert.!!! Vor allem, da wir noch völlig am Anfang stehen— sei es mit dem Layout oder den Inhalten … Aber was für ein kreativer Spaß! Und wenn wir dann noch merken, dass auch noch konstruktive Reaktionen aus der Leserschaft kommen, dann „hippt“ das aber richtig! So soll es ja auch sein. Und hier ist nun mal so eine kritische, ungeschminkte und daher auch kreativer Lesermail: (Verfasser/in ist der Redaktion bekannt) Ach ja—wenn wir hier etwas veröffentlichen, dann natürlich nur nach Rücksprache und Erlaubnis. Leser-Mail Hallo liebes Ervera-Team, erstmal ganz lieben Dank dafür, dass Ihr Euch spontan dazu entschlossen habt, ein Online-Magazin zum Thema Reborn herauszubringen. Ich hatte das gar nicht mitbekommen, dass es die "Babypuppen" nicht mehr gibt (über den Versuch, das Thema Reborn in einer anderen Zeitschrift unterzubringen, breiten wir mal lieber den Mantel des Schweigens... ich gehe davon aus, dass es in ein paar Ausgaben wieder vorbei damit ist!), habs erst im Colliii-Forum gelesen. Das ist eine schmerzliche Lücke, deshalb vielen Dank für das Online-Magazin, auf das ich mich gleich gestürzt hab! Ich würde mich selber am ehesten als "schweigende Beobachterin" der Szene bezeichnen; bin vor vier Jahren mal selber mit zwei gekauften Rebornpuppen böse auf die Schnauze gefallen (jawoll, alle KäuferAnfängerfehler gemacht, die man machen kann!) und seitdem nicht mehr bereit, für schlechte Puppen gutes Geld rauszuschleudern. Für die guten Puppen fehlt es zumeist an eben jenem guten Geld. Andererseits mach ich gerade meine ersten eigenen wackeligen Reborn-Versuche... Aber ich beobachte vor allem, sowohl auf ebay als auch in den einschlägigen Foren, und ich stelle fest, dass der Markt zumindest hierzulande völlig kaputt ist. Seite 3 Das ist aber zumindest was die Preise angeht kein rebornspezifisches Problem, sondern betrifft alle Bereiche, wo von Hand gefertigte (Kunst-)Werke angeboten werden. Was ich aber speziell bei den Reborns als Riesenproblem sehe - und da habt Ihr mit Eurer ersten Ausgabe direkt in die richtige Kerbe gehauen! - ist die teilweise unfassbar miese Qualität der angebotenen Puppen. Ich hab mich heute mal etwas intensiver bei ebay Deutschland umgeschaut - aua aua aua! Bei ebay. com ist die Qualität insgesamt deutlich besser. Woher kommt das? Es wäre bestimmt spannend, wenn man mal mehrere Top-Reborner (möglichst viele! Und vielleicht auch mal nicht so toppe Reborner) aufdröseln lassen würde, was sie so im Schnitt an Zeit und Material in ein Reborn stecken. Oh, das haben die von ERVERA e.V. schon mal erhoben… Die reinen Material– und Investitionskosten bei einem Reborn liegen durchschnittlich bei 170 €, bis es verkaufsfertig ist. Die Arbeitszeit ist dabei nicht mit einberechnet. Wenn wir aber davon ausgehen, dass man für ein qualitatives Reborn ca. eine Woche Arbeitszeit benötigt, erklären sich viele weitere Nachfragen... Und völlig unbewertet bleibt dabei der „SammlerWert“ - hallo— wir sitzen doch hier nicht am Fließband und werden nach AE (Arbeitszeiteinheiten) bezahlt—oder? Aber ich bin ja schon wieder ruhig. Ist ja auch ein Thema für sich…. Also weiter im Leserbrief: Natürlich brauch ich für ne Angelica Schick viel länger als zB für ne Vivien Wosnjuk, aber im Schnitt kann sicher jeder ungefähr sagen, was er an Kosten hat, wofür die draufgehen, und was an Zeit drinsteckt. Das von mehreren Leuten auf einen Blick hab ich noch nie gesehen, und ich glaube, dass das dem unbedarften Sammler mal die Augen öffnen würde, was allein schon an Material erforderlich ist, um eine ansprechende Puppe zu gestalten. Von der Zeit haben wir da noch gar nicht gesprochen. Und da wird man dann direkt sehen, dass man für 129 Euro KEINE gescheite Puppe erwarten kann! Wo Du Recht hast, haste Recht! ERVERA e.V. Online-Magazin Auf jeden Fall ist das Thema "Qualität der Puppen" sicher ein Dauerthema, und ich wünsche mir, dass Ihr da nicht nachlasst und auch weiterhin gelungene und weniger gelungene Puppen präsentiert. Die Bildstrecke in der ersten Ausgabe fand ich schon mal sehr gelungen und hilfreich! Wichtig fand ich auch den Satz: "Lassen Sie sich nicht durch süße Bilder ablenken." Genaugenommen dürfte das sogar die wichtigste Botschaft an den Sammler überhaupt sein, denn ein Rebornkauf ist immer ein Leidenschaftskauf, will sagen, man kauft kein Reborn, weil man eins braucht, sondern weil man eins sieht, das man unbedingt haben will. Da knipst ja gerade bei uns Damen die Leidenschaft gern mal den Verstand aus, und danach weint dann der Geldbeutel... zu diesem Thema wünsch ich mir noch ganz ganz viel, denn aus meiner Sicht hängt es GENAU DARAN! Was ich mir noch wünschen würde, gerade für unerfahrene Sammler: Es wäre schön, wenn man mal eine Gegenüberstellung mit einem der einschlägigen "Billig-Bausätze" (damit meine ich die, die bei ebay rebornt immer in Massen auftauchen und fürn Appel und 'n Ei weggehen) macht: Einerseits so, wie sie auf ebay tagtäglich weggehen, andererseits mal RICHTIG gut rebornt, damit der Sammler mal sieht, was eigentlich mit den Bausätzen möglich ist! Ich mag zum Beispiel die Lilian Juan sehr gern. Es gibt sicherlich realistischere und schönere Modelle, aber ich persönlich finde, die Lilian lacht so süß, die spricht mich einfach sehr an. Nun ist ja gerade dieser Bausatz extrem preiswert. Deshalb wird er in Massen rebornt und auf ebay verschleudert. Aber ich kann mich nicht erinnern, schon jemals in meinem Leben mal eine wirklich gute Lilian gesehen zu haben! Bei den anderen Juans und Berenguers und teilweise auch bei den Knoops-Babys ist es das gleiche, Masse statt klasse, dabei bin ich sicher, dass man auch diese Bausätze sehr schön rebornen kann. Denselben Bausatz einmal "normal" (hüstel!) und einmal schön rebornt fänd ich sehr spannend und lehrreich. Was für Euch jetzt sicher noch eine spannende Geschichte wird, ist, Euer Magazin so unter die Leute zu bringen, dass es die richtigen lesen. Diejenigen, die sowieso kritisch und informiert sind, die wissen, wo sie Euch finden und lesen das Magazin. Aber diejenigen, die ihre Schindluder-Puppen zum Verkauf anbieten und diejenigen, die sie kaufen, das sind eigentlich die, die Ihr erreichen müsst, und ich wünsche Euch und der ganzen Szene, dass Ihr den Weg dahin findet. Es kann doch wohl nicht wahr sein, dass die schlecht gemachten billigen Püppis immer irgendwie Abnehmer finden (wenn auch für einen indiskutablen Preis) und (so zumindest ist mein Eindruck) die wirklich gut gemachten, die ihr gutes Geld auch wert sind, aufgrund des Preisdrucks nicht verkauft werden können. Aber wie gesagt, das ist kein rebornspezifisches Problem :-( Seite 4 Ja, das mit der Verbreitung—wir sind unabhängig und frech und sicher manchen Menschen ein Dorn im Auge… Und Gottseidank nicht irgendwo finanziell oder vertraglich oder sonstwie verbandelt… Aber wir sind Reborner. Und auch Puppenmacher—also Puppenkünstler. Und alle beide machen—wenn sie es denn mit dem entsprechendem Talent machen—erschaffen Künstlerpuppen. Auch wenn das leider bei den etablierten Puppenvereinigungen (rebornmäßig) nicht so ankommt. Es wundert ja nicht… aber das ist schon wieder ein ganz neues Thema... Und weiter im Thema: Und außerdem... außerdem soll man nicht immer alles glauben, was im Fernsehen kommt. Die Sendungen, die es da in den letzten Monaten gab, schaden den wirklich guten Leuten in erheblichem Maße und wer sich dazu einspannen lässt, die ganze Reborn-Szene in die Freakshow-Ecke zu ziehen, wie arglos das auch immer geschieht, tut der Szene sicher keinen Gefallen. Ist ja jetzt schon mehrfach vorgekommen, und ich würde mir wünschen, dass Ihr auch dazu im Magazin nochmal was schreibt. Na logo!!! Das Gros der Puppenliebhaber sucht keinen Kindersatz und hat auch keinen an der Klatsche! Was die Puppen an sich angeht, so habe ich den Eindruck, dass das möglichst realistische Darstellen von Frühchen immer mehr an Bedeutung verliert, was ich ein sehr gutes Zeichen finde. Für mich als zweifache Frühchenmutter ist das, was es da früher gab, wirklich unerträglich, und ich hoffe, es verschwindet bald alles in der Versenkung. Worauf ich raus will: Die Frage, wie weit man gehen darf (was darf Kunst?) und wovon man lieber Abstand nehmen sollte, ist sicher auch ein Thema für Euer Magazin. Das ist ein ganz spezielles Thema... Wir haben das verbandsintern schon ziemlich ausführlich diskutiert, aber es ist immer wieder ein sehr gutes Thema - und sicher eine „unendliche Geschichte“… Und weiter im Thema: Und schlussendlich, aber das ist meine ganz persönliche Präferenz und ich glaube, so weit ist sie nicht verbreitet: Ich mag gerne grooooße Kinder. Je größer der Todd- ERVERA e.V. Online-Magazin Seite 5 ler, desto lieber :-) Ich würd mir sofort 5 Angelicas kaufen, wenn ich die nötige Kohle dazu hätte :-) Bei der "Babypuppen" sind ja die Toddler bisher völlig unter den Tisch gefallen, ich würde mich freuen, wenn in Zukunft so ganz ab und zu auch mal eine größere Puppe vorgestellt würde. Puh, das ist jetzt viel länger geworden als ich wollte :-) Danke fürs Lesen :-) Ich freue mich und bin gespannt auf die nächste Ausgabe Eures Online-Magazins! Macht auf jeden Fall weiter so und lasst Euch nicht beirren! Herzliche Grüße T.F. (Name der Redaktion bekannt) Keine Bange—wir sind nicht der Meinung, dass „Rebornen“ sich nur auf Babypuppen bezieht…. Siehe auch das Interview mit der Künstlerin Brit Klinger, die ein bezauberndes „Toddler“ Mädchen modelliert hat... Wenn es bei der Produktion alles gut geht, sehen wir den Prototypen von Sabrina (Newborn Wonders) in Eschwege. Alle anderen Prototypen bekommen wir ein wenig später zu sehen. Sie werden von ganz tollen Künstlern rebornt. Dazu gehören unter anderen Christiane Lange aus Deutschland, Sheila Rand aus den USA, Elena Kiprijanova aus Russland, um nur einige hier zu nennen. Wann soll Rosie als Bausatz herauskommen? Bei dem Formenbau kann es zu Verzögerungen kommen, deswegen schreibe ich mal vorsichtig im Februar. Wieviel Stück Bausätze werden produziert werden? Rosie wird auf 750 Stück weltweit limitiert sein. Welches Vinyl wird benutzt werden? Olga Auer— neuer Bausatz „Rosalie“ Rechtzeitig zur Ausstellung in Eschwege wird der Prototyp Rosalia, rebornt von der Künstlerin Sabrina Hergarten (Newborn Wonders) zu bestaunen sein. Wir haben Olga hierzu einige Fragen gestellt: Hast Du ein Bild / Bilder von Rosie im Original (also bevor sie zum Formenbau gegeben wurde)? Ja natürlich habe ich von der Kleinen ein paar Bilder gemacht. Ohne Fotos geht es bei mir einfach nicht . Da ich meinen Kunden nur qualitativ hochwertige Ware anbieten möchte, lasse ich meine Rosie in Deutschland produzieren. Wir haben gehört, dass die Reborner zwischen unterschiedlichen Gliedmaßen wählen können - welche sind das? Da Rosie mit ihren anderen Geschwistern Amy und Marie die gleiche Größe haben, habe ich mich entschlossen beide Gliedmassen anzubieten. Wann und wo wird man den Prototypen (rebornt von Sabrina Hergarten / Newborn Wonders) sehen können? Wer wird die Prototypen noch rebornen? Marie: Hände Rosalie OOAK Marie: Beine ERVERA e.V. Online-Magazin Seite 6 Nachdem ich bei einer Bekannten eine lebensechte Puppe gesehen hatte, wollte ich auch eine solche haben und sah mich im Internet, dort hauptsächlich bei ebay um. Ich fand auch sehr schnell eine Rebornerin, die nach eigenen Angaben mein Wunschbaby herstellen kann. Der Preis dafür belief sich auf 230 € und schien mir zu diesem Zeitpunkt akzeptabel, da ich mich bisher noch nicht mit diesem Thema beschäftigt hatte und mir nicht klar war, welcher Aufwand betrieben werden muss, um eine naturgetreue Rebornpuppe herzustellen. Amiy Beine Nachdem ich auch auf der Homepage dieser Rebornerin einige sehr hübsche Babys gesehen hatte, rief ich diese Dame an. Wir führten ein langes und sehr nettes Gespräch, das mir den Eindruck vermittelte, dass sie mir eine Rebornpuppe herstellen würde, mit der ich sehr zufrieden sein könnte. Sie hat mich gefragt, welchen Bausatz ich bevorzugen würde und ich habe mich dann aufgrund vorhandener Fotos auf ihren Seiten für Estelle entschieden. Auf die Frage nach meinen Vorstellungen zu Haarund Augenfarbe habe ich mich für blaue Augen und blonde Haare entschieden. Die die Dame überredete mich aber, ich solle doch lieber eine dunklere Haarfarbe (babybraun) nehmen. Amiy Arme Bei welchen Händlern kann man sie bestellen? U. a. bei mir: http://www.olgas-little-jewels.de , bei Oncesoreal, Dollsgarden, Reginas-Puppenreich und bei einigen internationalen Händlern. Steht schon ein Verkaufspreis fest? Ja, so wie auch andere Bausätze von mir kostet Rosie 69,90 Euro . Das „Ding“ Erlebnisbericht über den Online-Kauf eines angeblichen Reborns und seine Folgen (Teil 1) Ne, ne—das ist kein Fake —das ist echt! Namen der Beteiligten so wie der Vorgang sind der Redaktion bekannt. Die Fotos sind Eigentum der Verfasserin. Somit waren die Formalitäten geklärt, ich kaufte die Puppe im Februar 2011 über ebay, bezahlte die Anzahlung von 115 € und mir wurde versichert, dass ich in 4 – 6 Wochen mein Wunschbaby bekommen würde. Noch im Februar bekam ich zwei E-Mails mit Fotos vom Bausatz und der ersten Färbung. Danach kamen keine Fotos mehr, aber Entschuldigungen, dass es sich mit der Fertigstellung noch etwas verzögern könne, weil….. • • • • • das hochwertige Mohair aus Amerika noch nicht eingetroffen sei, das Mohair noch am Zoll liege, das Mohair qualitativ nicht Ordnung sei und umgetauscht werden müsse, die Rebornerin krank sei, der Sohn der Rebornerin heirate und sie deshalb nicht zum Rebornen käme…, aber vor Ostern käme die Puppe noch bei mir an. Ostern kam, die Puppe nicht. Ich bin ein geduldiger Mensch und mein Wohlbefinden hängt nicht davon ab, ob ich eine Puppe früher oder später bekomme, jedoch habe ich dann nach 3 Monaten etwas dringlicher nachgefragt, wie es denn nun mit dem Fortschritt meines Wunschbabys sei. Nun wurde der Ton seitens der Rebornerin schon etwas schärfer und es wurde nicht mehr von Baby sondern von Vinylpuppe gesprochen, war doch die Zeitspanne (9 Wochen) der möglichen (negativen) ERVERA e.V. Online-Magazin Seite 7 Auftragserteilung ein Paket mit einer Puppe mit einer Pampers und einem Strampler, die in ein Hand- Bewertung bei ebay abgelaufen. Nach einigem Hin und Her und meinem weiteren Drängeln erhielt ich dann endlich Fotos der fertigen Puppe, die angeblich die sein sollte, die ich bekomme. Eine hübsche Puppe mit langen Wimpern und einem hübschen Kleidchen. Da mir gefiel, was ich sah, habe ich den Restbetrag von 115 € überwiesen und mir wurde versichert, dass ich die Puppe noch vor Pfingsten bekommen würde. Pfingsten kam, die Puppe nicht. Nachdem ich dann weitere E-Mails geschrieben hatte, erhielt ich endlich nach genau 18 Wochen nach tuch eingewickelt war. Kein Begleitschreiben, keine Geburtsurkunde, kein Schnuller; kurz nichts, was im Angebot großmundig angekündigt wurde. Der Schock kam aber, als ich die Puppe aus dem Karton holte. Das Rooting hatte nichts mit dem angepriesenen Micro-Rooting mit Qualitätsmohair zu tun; da waren viele Haare schlechten, abgebrochenen Mohairs mit einer groben Nadel in großen, unregelmäßigen Abständen lieblos und ohne Sinn und Verstand in den Kopf gestochen worden. Die Färbung der Puppe war sogar nach meinem damaligen Kenntnisstand eher dürftig, heute weiß ich, ERVERA e.V. Online-Magazin dass diese Färbung nichts mit dem von dieser Dame angepriesenen „natürlichen Hautaufbau in vielen Schichten“ zu tun hatte. Ich war sehr entsetzt und rief sofort die Rebornerin an und sagte ihr, dass ich diese mangelhafte Puppe auf gar keinen Fall haben möchte und wo die Puppe sei, deren Foto sie mir gemailt habe. Sie meinte, sie nähme die Puppe nicht zurück und berief sich auf den Passus „Kundenwunsch“. Seite 8 eine „Puppenbörse“ stattfand. da mußte ich natürlich hin. Am Abend hatte ich 5 Puppen verkauft und 10 neue in meinem Korb. Durch meine Kinderheimarbeit wurden mir in den 70iger Jahren oft alte Puppen gebracht, die aber für die Jungen völlig unbrauchbar waren und somit bei mir blieben. Sie legte den Hörer auf. Ein weiteres Gespräch mit ihr war auch nach mehreren Versuchen nicht mehr möglich. Auch auf meine Mails hat sie nicht mehr reagiert und so war mir der Schritt für eine gütliche Einigung verwehrt. Die Puppe habe ich postwendend zurückgeschickt, die Annahme wurde jedoch verweigert. So hatte ich den Karton mit dem unglücklichen Ding monatelang hier stehen. Fortsetzung im nächsten Magazin. Interview mit ... LEOKADIA WOLFERS, Veranstalterin von Puppen– und Teddybörsen Liebe Frau Wolfers, Sie sind bekannt in Deutschland für die Organisation vieler Puppen- und Bärenbörsen und auch als Ausrichterin einer der wohl bekanntesten jährlichen Puppenausstellungen Puppenfesttage im Werratal mit Bärensalon (Eschwege, 03. – 04.11.2012 , siehe auch: http://www.puppen-festtage. de/Pages/Intro.html ) Wir würden jetzt gerne einmal ein wenig „hinter die Kulissen“ schauen und unseren Leserinnen und Lesern einen kleinen Einblick in die Arbeit einer Veranstalterin solcher Events geben. Und wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre Bereitschaft, sich unseren Fra- Wankebörse 1979 gen zu stellen und sich unserer Leserschaft vorzustellen . Wie sind Sie dazu gekommen, Ausstellungen zu organisieren? 1979 informierte mich eine Freundin, daß in Hanau Der Keim für dieses Hobby wurde schon in meiner Kindheit gelegt: Mit 8 Jahren bekam ich das Buch: Die wunderbare Puppenreise von Sophie Reinheimer geschenkt. Darin wird die Odyssee zweier KätheKruse-Puppen geschildert. Als Studentin musste ich mit ansehen, wie die Schildkrötpuppen meiner Kindheit kopfüber in einem großen Netz für 1 Mark angeboten wurden. Ich kaufte mir Hans und Bärbel. 1986 organisierte ich meine 1. Puppenbörse in Essen. Ich dachte mir: Das kannst Du auch und brachte meine Erfahrungen als Ausstellerin mit ein. Im übrigen ist der Beruf der Sozialpädagogin im Börsengeschehen von Vorteil. Ist das Ihr Beruf oder betreiben Sie das mehr oder weniger als professionelle Nebentätigkeit? War das Börsengeschehen anfangs eine Nebenbeschäftigung, die mir den Ausgleich zu meiner Berufsarbeit brachte, (Ich war an der Hochschule beschäftigt (Pädagogik) und hatte in Siegen eine Galerie für Malerei und schwedische Glaskunst) entschied ich mich nach dem Tod meines Mannes für die Ausrichtung der Veranstaltungen. Ich reise gern und das wäre mit der „stehenden Arbeit“ nicht mehr vereinbar gewesen. In dieser Zeit wurde ich von meiner Tochter und deren Freundinnen stark unterstützt. Haben Sie einen Bezug zu Puppen / Bären und wenn ja – welchen? Ich habe einen starken Bezug zu Puppen. Viele Puppenkünstlerinnen waren meine Weggefährtinnen in all den Jahren. Ich kann zwar keine Puppen machen, ERVERA e.V. Online-Magazin habe aber ein gutes Auge für Ausdruck und Gestaltung. So gab es immer einen regen Austausch. Welche Anforderungen stellen Sie an Ihre Aussteller? (Diese Frage bezieht sich auf die Qualität der Exponate – Ihnen sind sicher die sogenannten Kunsthandwerker-Märkte bekannt, bei denen es viele Aussteller gibt, die eigentlich nur Hobby-Bastler sind oder aus industriellen Fertigteilen Dinge zusammenbasteln… Behutsam gehe ich vor, wenn es um die Qualität der Exponate geht. Nach vielen Fragen meinerseits mache ich mir ein Bild. Wenn klar ist, daß es sich um Täuschungen handelt, führt das zum Ausschluß von meinen Börsen. In der Vergangenheit kam es da zu dramatischen Szenen. Mittlerweile ist die Szene ruhiger geworden. Die Anforderungen an die Aussteller würde ich umfomulieren in Wünsche an die AusstellerInnen: Zuverlässigkeit bei Absprachen Gelassenheit beim Standaufbau Rücksicht auf die anderen Teilnehmer schmunzelnd sage ich hin und wieder: Jede Ausstellerin – eine –Primadonna. Ich meine: Jeder und jede haben eine gute Placierung verdient. Meine Aufgabe ist es, die Stände gut zu placieren und zu mischen. Für die Besucher ist es wichtig, immer wieder etwas zu entdecken, daß beim 1. Blick in den Saal verborgen bleibt. Tochter Anna mit Puppen Seite 9 kleines Elektromobil für die weiten Strecken in Eschwege. Mit 55 Jahren bin ich an Multiple Sklerose erkrankt. Meine Einschränkung bezieht sich auf das Laufen. Sonst geht es mir gut und ich leide nicht. Frau als Unternehmerin / Chefin – wie sind Ihre Erfahrungen damit? Von den veranstaltenden Männern wurde ich anfangs belächelt: „die Wolfers mit Ihren Hausfrauenbörsen“. Unbeeindruckt setzte ich meinen Weg fort und beachtete meine Mitbewerber wenig. Ihren Machtkampf führte ich nicht. Für mich sind die teilnehmenden AusstellerInnen das Wichtigste und ich setzte meine Kompetenz als Fachfrau für uns ein. Zum Erfolg gehört unbedingt das Miteinander. Was hat Sie gereizt, die Organisation der Puppenfesttage in Eschwege zu übernehmen? Von einigen Ausstellern wurde ich auf die prekäre Situation in Eschwege aufmerksam gemacht. Viele fürchteten bei der Insolvenz leer auszugehen, da die Veranstaltung auf der Kippe stand. Ich war schon bei der 1. Veranstaltung in Eschwege dabei. Ich nahm die Herausforderung an. Es ist ein gewaltiger Komplex an Vorbereitungen nötig. Mein Team umfasst 8 Männer und drei Frauen – und wirklich jeder hat alle Hände voll zu tun. Gereizt hat mich, die Veranstaltung auf wirtschaftlich sicheren Boden zu stellen. Werden die Puppenfesttage im Schulzentrum in Eschwege bleiben oder ist beabsichtigt, sie wieder dezentralisiert im Eschweger Altstadtkern zu integrieren? So, wie es aussieht, ist die Stadthalle 2013 fertiggestellt. Dann ziehen wir wieder in die Innenstadt. Börse in Berlin 2011 Besuchen Sie alle von Ihnen organisiserten Ausstellungen persönlich? Uneingeschränkt: J a Man sieht Sie seit Jahren in Eschwege mit Rollator – möchten Sie uns erzählen, warum? In diesem Jahr bin ich noch besser dran, ich habe ein ERVERA e.V. Online-Magazin Haben Sie unter denen von Ihnen organisierten Ausstellungen besondere „ Lieblings-Ausstellungen“ – und vielleicht auch „Sorgenkinder“? Ich mache einige Börsen, die wirklich klein sind – aber wunderschön: So sind wir einmal im Jahr im Alten Land bei Hamburg oder z.B. in Ohrdruf/Thüringen im Schloß Ehrenstein Manche Börsen mache ich nur ein oder zweimal. Der Aufenthalt ist immer spannend und attraktiv- auch wenn mangels Interesse der Ort aufgegeben werden muß.(z.B. Schwerin) Manche Orte sind für die Aussteller und mich ein Stück Heimat geworden: Seit 25 Jahren sind wir regelmäßig im Casino Hohensyburg in Dortmund. Seite 10 anrufen und berichten, daß sie einen Nachlaß voller Puppen und Bären bewältigen müssen und selbst kein Interesse daran haben. Alte Puppen aus den vergangenen 2 Jahrhunderten werden immer ihr Liebhaber finden. Gute Künstlerpuppen auch. Dasselbe gilt für die Teddybären. Am beliebtesten sind aber die Rebornbabies mit ihrer großen Fan-Gemeinde. Man kann auch nicht sagen, daß nur die Großveranstaltungen Erfolg versprechen. Die kleinen Börsen haben auch ihren Reiz. *** Ganz lieben Dank für Ihr e offenen Worte und den Einblick in Ihr Arbeiten! Gern sind wir auch in Saarbrücken (auch schon 25 Jahre). Das saarländische und französische Publikum freut sich auf uns. Ich suche die Städte für die Veranstaltungen so aus, daß die Aussteller einen attraktiven Ort vorfinden (viele kommen einen Tag früher) und hoffentlich die Besucher zu uns kommen. Haben Sie selber Hobbies? (oder würden sie gerne ausüben?) Ich lese gern und sammele Puppen Was wünschen Sie sich von den Ausstellern – und/oder was würden Sie ihnen raten? Die Beweggründe auf eine Börse zu gehen, sind sehr unterschiedlich. Wichtig ist, sich gut vorzubereiten, saubere Tischdecken dabei zu haben und ein gepflegtes Ausstellungsgut. Wichtig ist weiter, sich nicht hinter dem Stand zu verstecken sondern Kontakt zu den Besuchern zu halten. Gespräche am Veranstaltungstag sind sehr wichtig. Interview mit ... BRIT KLINGER, Modelliererin und Rebornerin Hast Du Puppen schon immer geliebt oder wann hast Du Deine Liebe zu Puppen entdeckt? Puppen habe ich schon immer geliebt. Wie fast jedes kleine Mädchen hab ich viel und gern mit meinen Puppen gespielt. Ich kann mich auch erinnern, dass ich recht lange mit Puppen gespielt habe. Was wünschen Sie sich von den Besuchern und/oder was würden Sie ihnen raten? Wir freuen uns über (fast) jeden Besucher. Für die raren Einzelfälle würde ich mir wünschen, daß sie den Ausstellern gut zuhören und nicht vorschnell ihre Meinung äußern. Im Dialog lernt man eine Menge. Wie sehen Sie die Entwicklung in den verschiedenen Puppen- und Bärenbereichen? Die Puppen – und Bärenwelt ist kleiner geworden. Es gibt natürlich immer noch eine Menge interessierter Leute. Es gibt aber zunehmend auch die Personen, die mich Wie bist Du darauf gekommen, Puppen selber herzustellen? Zufall? Bestimmung? Als ich 14 Jahre alt war, bekam ich noch eine kleine Schwester. Ihr bastelte ich aus Stoffresten Puppen und Schmusetierchen. Ich glaub, das waren meine „ frühen Anfänge“! ERVERA e.V. Online-Magazin Gibt es irgendwelche markanten Erinnerungspunkte an Puppen oder das Puppenmachen in Deiner Jugend? Meine allererste Puppe besitze ich heute noch. Er ist aus Celluloid und heißt Steffen. Er ist eine Paul Hunaeus- Puppe und meine Großmutter und meine Mutter hatten schon mit ihm gespielt, bevor ich ihn bekam. Ich liebe ihn heiß und innig und verbinde wunderbare Kindheitserinnerungen mit ihm, die ich nicht missen möchte Seit wann stellst Du Puppen her? Im Herbst 2005 suchte ich im Internet nach „ der schönsten Babypuppe der Welt“. So hatte mir meine Tochter Josephine ihren innigsten Geburtstagswunsch erklärt. Lange musste ich nicht suchen und stolperte eher zufällig im Ebay USA über die ersten Rebornpuppen. Ich war ehrlich gesagt, erst einmal regelrecht schockiert über so unwahrscheinlich realistisch wirkende Babypuppen. Von da an ließ mich das Thema nicht mehr los und irgendwann, nach vielen Enttäuschungen und recht fragwürdigen Reborn-Beschreibungen, entschied ich mich, selbst eine Rebornpuppe herzustellen. Meine erste vorzeigbare Babypuppe entstand aus einem Juan-Bausatz. Sie fand auch sofort einen Liebhaber in Italien! Ich war so stolz! Seite 11 genau das, was mich zufrieden machte. Schon im Frühjahr 2009 wollte ich es wissen…Ich reichte nun meine ersten 3 hand -modellierten Unikate zum Wettbewerb in Sonneberg ein. Sie erreichten jede eine Goldmedaille und einen ersten Platz und zwei zweite Plätze im Wettbewerb. 2010: 1.Platz/ Goldmedaille 2.Platz/ Goldmedaille 3.Platz/ Goldmedaille 2011: 1.Platz/ Goldmedaille 2.Platz/ Goldmedaille 3.Platz/ Goldmedaille Anfang 2012 war ich längere Zeit krank und arbeitete trotzdem unter Hochspannung für den Wettbewerb in Sonneberg. Auch reizte mich dieses Mal eine Teilnahme am Max-Oskar-Arnold-Kunstpreis. Einiges hatte ich schon fertig, aber ich mußte meinem Mann versprechen, da ich krank war, mich zu schonen, auf Deutsch „nichts anzufassen und zu arbeiten, was mit Puppen zu tun hat“! Ich gab ihm natürlich das Versprechen und modellierte fleißig Teddybären! Welche Art von Puppen? 2006 fing ich also an zu Rebornen. Es war für mich ein wunderbares Hobby und ein Ausgleich zum Alltag. Im Frühjahr 2007 nahm ich das erste Mal an einem Wettbewerb teil. Bei den German Open anlässlich des 4. Internationalen Teddy -und Puppenfestes in Sonneberg gewannen gleich meine beiden eingereichten Rebornpuppen die Silbermedaille und Platz 2, weil sie exakt die gleiche Punktzahl bekamen. Das war natürlich ein Ansporn und gleichzeitig für mich eine Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin und meine Sache gut mache. Natürlich steckte ich mir Ziele und wollte mich weiter entwickeln. Steigerte so meine Fähigkeiten Jahr um Jahr. 2008 gewann ich bei den German Open in Sonneberg mit 4 Puppen 2 Goldmedaillen, 2 Silbermedaillen, den Glaspreis und den Sonderpreis bei den Reborns. Falls Du unterschiedliche Puppen / Figuren herstellst: Mitte 2008 kam der „Wechsel“. Als Reborner achtete ich bei der Wahl der Bausätze besonders auf die Natürlichkeit, die Anatomie des Bausatzes. Ich ärgerte mich oft, dass Bausätze ein wahres „ Engelsgesicht“ hatten, aber die Proportionen der Hände und Füße stimmten nicht. Irgendwann war mein Mann so genervt von meinem Gemecker, dass er zu mir sagte: „Dann mach’s doch besser!“ So probierte ich es mit dem Modellieren und es war Bonbon-Lotti (modelliert) Schon im Vorfeld hatte ich den Entschluss gefasst, dass ich das letzte Mal am Wettbewerb in Sonneberg teilnehmen werde. Es war ein guter Entschluss und ein sehr erfolgreicher Schlusspunkt… 2012: Max-Oscar-Arnold-Kunstpreis 2012 für zeitgenössische Puppenkunst Künstlerpuppen/Unikate 1.Platz/ Goldmedaille und Pokal 1.Platz/ Goldmedaille und Pokal 2.Platz/ Goldmedaille Teddybären handmodelliert ERVERA e.V. Online-Magazin Und ichGoldmedaille sehe es ja auch überhaupt 1.Platz/ und Pokal nicht ein, warum sich gute Reborner immer dafür rechtfertigen müs3.Platz/ Goldmedaille sen, warum sie (angeblich) sodes„teuer“ seien— 3.Platz/ Goldmedaille/Gewinner Sonderpreisich doch mal lieber die Reborner (sofern sessollen der Landkreise Sonneberg/Coburg die sich überhaupt schon „Reborner“ nennen dürfen????) dafür rechtfertigen, warum sie so billig sind. Das Argument „Ich mach das ja nur als Hobby“ kennen wir ja schon…. Noch so ein Thema…. Und weiter im Leserbrief: Auf jeden Fall ist das Thema "Qualität der Puppen" sicher ein Dauerthema, und ich wünsche mir, dass Ihr da nicht nachlasst und auch weiterhin gelungene und weniger gelungene Puppen präsentiert. Die Bildstrecke in der ersten Ausgabe fand ich schon mal sehr gelungen und hilfreich! Wichtig fand ich auch den Satz: "Lassen Sie sich nicht durch süße Bilder ablenken." Genaugenommen dürfte das sogar die wichtigste Botschaft an den Sammler überhaupt sein, denn ein Rebornkauf ist immer ein Leidenschaftskauf, will sagen, man kauft kein Reborn, weil man eins braucht, sondern weil man eins sieht, das man unbedingt haben will. Mini-Bärchen (gehäkelt) Da knipst ja gerade bei uns Damen die Leidenschaft gern mal den Verstand aus, und danach weint dann der Geldbeutel... zu diesem Thema wünsch mir noch ganz ganz dennLeben, aus meiGibtich es irgendjemanden in viel, Deinem ner Sicht GENAU DARAN! derhängt Dichesbeeinflusst hat, was Deine allgemeine Kreativität angeht? Meine in der Familie. Was kreative ich mir Ader nochliegt wünschen würde, Meine gerade für Mutter war immer sehr kreativ und hat das wenn an mich unerfahrene Sammler: Es wäre schön, man und malauch eine meine Gegenüberstellung jüngere Schwester mitweitergegeben. einem der einWährend schlägigen meine "Billig-Bausätze" Schwester den musikalischen (damit meine ich Weg die, eingeschlagen die bei ebay hat, rebornt bin ich immer eher in die, Massen die mitauftauchen den Händen und arbeiten fürn Appel wollte. und 'n Ei weggehen) macht: Einerseits so, wie sie auf ebay tagtäglich weggehen, andererseits mal gut rebornt, der Hast Du einRICHTIG Vorbild? Oder mehreredamit VorbilSammler mal sieht, was eigentlich mit den Bausätder? Ohzen ja,möglich natürlich. ist!Da gibt es einige. Mein größtes Vorbild ist mein Großvater. Er war ein sehr kluger, gerechter Keine Sorge, und großherziger kömmt noch!!! Mann. Er war sehr ehrgeiziger Mensch, sehr liebevoll und immer darauf bedacht, mir alles beizubringen, was für mich später Und weiter im Leserbrief: wichtig Ich mag ist.zum Ich vermisse Beispiel die ihn Lilian sehr! Und Juannatürlich sehr gern. Es meine gibt sicherlich Großmutter; realistischere sie hat mir und das vermittelt, schönere Modelle, was ich heute aberan ichmeine persönlich Kinderfinde, und meine die Lilian Enkelin lacht weitergeso süß, die spricht einfach sehr an. Nun ist ja gerade be…ganz vielmich Liebe! Nicht dieser zu Bausatz vergessenextrem ist einpreiswert. weiteres großes Deshalb Vorbildwird er Gerlinde in Massen Feser. rebornt und auf ebay verschleudert. Gerlinde ist für mich nicht nur ein Vorbild, sondern Aber ich kann mich nicht erinnern, schon jemals in Seite 12 auch in gewisser meinem Leben mal Weise einemein wirklich Mentor. guteSeit Lilian meinem gesehen zu haben! Einstieg in die Puppen-Szene war mir Gerlinde Feser immer ein ehrlicher Ratgeber und Kritiker. Sie hat Bei den sich mit anderen mir gefreut, Juans wenn und Berenguers und teilweise auch ich gut gearbeitet bei den Knoops-Babys habe und mich ist aufes Fehler das gleiche, hingeMasse statt klasse, dabei bin ich sicher, dass man auch diese Bausätze sehr schön rebornen kann. Prototyp Lilli Denselben Bausatz einmal "normal" (hüstel!) und einmal schön rebornt fänd ich sehr spannend und lehrreich. Was für Euch jetzt sicher noch eine spannende Geschichte wird, ist, Euer Magazin so unter die Leute zu bringen, dass es die richtigen lesen. Diejenigen, die sowieso kritisch und informiert sind, die wissen, wo sie Euch finden und lesen das Magazin. Aber diejenigen, die ihre Schindluder-Puppen zum Verkauf anbieten und diejenigen, die sie kaufen, das sind eigentlich die, die Ihr erreichen müsst, und ich wünsche Euch und der ganzen Szene, dass Ihr den Weg dahin findet. Es kann doch wohl nicht wahr sein, dass die schlecht gemachten billigen Püppis immer irgendwie Abnehmer finden (wenn auch für einen indiskutablen Preis) und (so zumindest ist mein Eindruck) die wirklich gut gemachten, die ihr wiesen, die ich beging, es besser mache. gutes Geld auch wert damit sind, ich aufgrund des PreisIch magnicht ihre Stärke undwerden ihren Ehrgeiz, genauso, wie drucks verkauft können. ihre liebevolle Art. Im Laufe Jahredas entwickelte eine wunderbare Aber wie der gesagt, ist kein sich reborn-spezifisches Freundschaft. Problem :-( Ja, das mitDu der Verbreitung—wir sind unabhängig Hast eine künstlerische Ausbildung oder und frechbist undDu sicher manchen Menschen ein Dorn Autodidakt? im Auge… Nein, eine künstlerische Ausbildung habe ich nicht. Undhabe Gottseidank nicht irgendwo finanziell oder Ich eine Ausbildung im Gesundheitswesen gevertraglich odergelernte sonstwie verbandelt… macht. Ich bin Diätköchin, heute heißt das Diätassistentin. Aber sind Reborner. In denwir Babypausen wäre ich wahrscheinlich eingeUnd auchwiePuppenmacher—also Puppenkünstler. gangen, eine Primel, wenn ich mich nicht irUnd alle noch beideanderweitig machen—wenn sie es denn mit hätte. dem gendwie sinnvoll beschäftigt entsprechendem Talent machen—erschaffen Toddler Astrid Künstlerpuppen. (modelliert/ Auch wenn das leider bei den etablierten Puppenvereinigungen (rebornmäßig) nicht so ankommt. Es wundert ja nicht… aber das ist schon wieder ein ganz neues Thema... Und weiter im Thema: Und außerdem... außerdem soll man nicht immer alles glauben, was im Fernsehen kommt. Die Sendungen, die es da in den letzten Monaten gab, schaden den wirklich guten Leuten in erheblichem Maße und wer sich dazu einspannen lässt, die ganze Reborn-Szene in die Freakshow-Ecke zu ziehen, wie arglos das auch immer geschieht, tut ERVERA e.V. Online-Magazin Also hab ich beim ersten Mal ein Fernstudium Raumgestaltung/Innenarchitektur und beim zweiten Mal ein Fernstudium Werbegrafik und Design gemacht. Man weiß ja nicht, wozu es mal gut ist! Hast Du ein Gewerbe angemeldet oder bist als freiberufliche Künstlerin registriert? Ich bin selbstständig, habe also ein angemeldetes Gewerbe. Seite 13 Wie steht Deine Familie zu Deiner Arbeit (einschließlich der damit verbundenen Zeit) Anfangs tendierte die Meinung der Familie in die Richtung: “Prima, dass die Mutti ein tolles Hobby gefunden hat, was sie glücklich macht…!“ Ich glaube, erst mit dem Beginn des Modellierens und dem Start in die Selbstständigkeit oder auch das stetige Anwachsen meines internationalen Kundenkreises, war ausschlaggebend dafür, dass meiner Arbeit Achtung und Respekt entgegengebracht wurde. Es hat zwar ein wenig länger gedauert, aber es ist „angekommen“. Wenn Du rebornst: nach welchen Kriterien suchst Du Deine Bausätze aus? Erik (Unikat modelliert) Stellst Du Deine Puppen hauptberuflich her? Ja, das Herstellen meiner Puppen hab ich zu meinem Beruf gemacht. Zu welcher Zeit / welchen Zeiten bist Du am kreativsten? Mir ist aufgefallen, dass ich zwischen 8.00 Uhr und 15.00 Uhr am kreativsten bin. Darum überleg ich mir gut, was ich genau in dieser Zeit machen will. In erster Linie muss der berühmte Funke überspringen. Danach wird die Anatomie unter die Lupe genommen. Die Proportionen müssen stimmen, Fältchen, Finger und Zehen müssen sauber ausmodelliert sein usw. Das Vinyl selber muss eine gute Qualität haben und auch die Farbe des Vinyls ist mir wichtig. Wenn ich also einen superschönen Bausatz habe und die Grundfarbe des Vinyls ist aschgrau, pink oder unnatürlich orange, vergeht mir auch die Lust an dem Bausatz zu arbeiten. Welche Farben benutzt Du? Ich benutze noch immer die JoSonja- Farben und färbe auch mit Genesis-Farben. Felix (Unikat modelliert) In welcher Umgebung arbeitest Du? (hast Du einen Extra Bereich zum Arbeiten?) Einen festgelegten Arbeitsbereich für mich selbst habe ich nicht. Noch nicht, leider! Meine Modellierarbeiten erledige ich ganz gemütlich in meinem Schlafzimmer am Schreibtisch. Wenn ich färbe oder roote, sitze ich in der Küche, da ich hier das beste Tageslicht habe. Und meine Häkelarbeiten nehme ich mir im Wohnzimmer auf dem Sofa vor. Was wäre der Raum /Platz, den Du Dir für Deine Arbeiten wünschen würdest? Im kommenden Frühjahr wird endlich mit den Bauarbeiten an meiner Werkstatt begonnen, in der ich mich dann frei entfalten kann. Darauf freue ich mich sehr. Wo bewahrst Du derzeit Deine ganzen Utensilien auf? Im Moment habe ich in unserem Schlafzimmer einen großen Schrank und ein Regal, in dem ich meine Arbeitsutensilien aufbewahre, aber der Platz wird langsam knapp. Teilweise ähnelt es einer DHL- Packstation. Nach welchen Techniken arbeitest Du? Ich färbe meine Puppen in der Realskin-Methode. Unter Auftragen mehrerer verschiedener Farbschichten und Effekte entsteht so ein realistisches Hautbild. Das Haar wird von mir im Micro- Rooting-Verfahren mit der Ultra- Micro- Gabelnadel gerootet. ERVERA e.V. Online-Magazin Womit befüllst Du die Körperteile? Arme, Beine und Kopf werden von mir mit Füllwatte, Vinylgranulat und Glasgranulat gefüllt und gewichtet, Stoffkörper sind gefüllt und gewichtet mit Füllwatte, Softgranulat und Glasgranulat. Wenn Du modellierst oder andere Puppen / Figuren machst: was inspiriert Dich? Viele Dinge können mich inspirieren. Manchmal Seite 14 stehen die schönsten Modelle. Was machst Du, wenn Du eine „Blockade“ hast? Wenn ich eine Blockade habe, z. B. beim Modellieren, und das kommt tatsächlich mal vor, lege ich alles beiseite und beschäftige mich entweder mit einer anderen Arbeit, wie Rebornen oder Häkeln. Meine Kinder und mein Mann freuen sich auch, wenn ich mal etwas Zeit übrig habe. Sie kommen leider sehr oft, viel zu kurz, gerade jetzt, vor Ausstellungen, wie Eschwege. Auch ein langer Spaziergang mit unseren Hunden über die Felder oder durch den Wald hilft manchmal schon weiter. Das macht den Kopf frei. Was machst Du, wenn Du vor Ideen „ platzt“, aber keine Zeit/Möglichkeit hast, sie umzusetzen? Das kommt häufig vor! Ich nehme mir einfach die Zeit, damit ich dieses Gefühl nicht verliere, denn in solchen Momenten entstehen die besten Sachen. Nur heißt es dann „Nachtschichten“! Josephine Unikat modelliert sind es Erlebnisse, Erinnerungen an die Baby-Zeit meiner Kinder, selbst Emotionen verschiedenster Art können mich inspirieren. So sind zum Beispiel alle freundlich lächelnden oder gar lachenden Puppen aus traurigen Grundstimmungen heraus entstanden. Vielleicht möchte ich mir in solchen Situationen, ganz unbewusst, etwas Schönes, Fröhliches schaffen, dass meine Stimmung wieder hebt. Ich weiß nicht, wie es funktioniert, aber es funktioniert! mit welchem Material arbeitest Du am liebsten? Ich bin mit Leib und Seele Modellistin und arbeite am liebsten mit der ofenhärtenden Masse Super Sculpey. Welche Arbeitsschritte fallen Dir leicht oder leichter, welche empfindest Du als Herausforderung? Das ist nicht so einfach zu beantworten. Arbeiten, die mir nicht leicht fallen, sind für mich eine Herausforderung. Und gerade damit beschäftige ich mich am liebsten. Sei es eine bestimmte Mimik die ich ins Gesicht einer Puppe zaubern möchte, oder eine schwierige Fingerstellung. Aber es gibt tatsächlich eine Sache beim Herstellen eines Unikates, die ich überhaupt nicht mag. Das ist das mehrfache Schleifen der Puppenteile bevor ich sie beginne, zu färben. Daran sitze ich einen kompletten Tag und diese Arbeit hat nichts mit Kreativität zu tun, sondern macht nur Dreck. Aber ich weiß, dass sich diese Arbeit lohnt und dass sie gemacht werden muss. Lässt Du Bausätze anfertigen? Seit 2010 werden meine Puppen auch als Bausätze produziert. Wie beginnst Du? Weißt Du schon, wie Deine Puppe aussehen soll? Wenn ich von einem Kunden beauftragt werde, eine Puppe zu modellieren, weiß ich natürlich schon vorher, wie die Puppe aussehen soll, oder welche Vorstellungen und Wünsche der Kunde hat. Handelt es sich um einen Portrait-Auftrag, dann steht sogar fest, wie die Puppe aussehen soll. Am liebsten arbeite ich jedoch ohne jegliche Vorgaben. Aus der Laune heraus. Ich habe dann auch kein bestimmtes Bild vor Augen, sondern nur das Gefühl, dass da „ETWAS“ rausgelassen werden will. In solchen Momenten ent- Prototyp Michael ERVERA e.V. Online-Magazin Möchtest Du mit Deinen Puppen eine Botschaft vermitteln? (Generell oder speziell) Ich weiß nicht, ob ich das so nennen soll. Ich möchte mit meinen Puppen den Menschen ein klein wenig Freude schenken. Wenn jemand eine meiner Puppen betrachtet und sie ihm vielleicht nur im Vorbeigehen für einen Moment ein Lächeln oder irgendeine andere Emotion ins Gesicht zaubert, habe ich mit dieser Puppe doch etwas bewirkt. Das freut mich dann sehr. Meist kommt man dadurch ins Gespräch. Puppen wecken oftmals bei den Menschen Kindheitserinnerungen, oder erinnern an die Ähnlichkeit eines Kindes, Enkels oder Familienmitgliedes. Und schon ist Seite 15 Das Modellieren ist ein langwieriger Prozess, mit dem Rebornen, das schon einen immensen Zeitaufwand erfordert, jedoch nicht zu vergleichen. Bei den modellierten Puppenteilen kann es beim Backen der Teile zu Lufteinschlüssen kommen, die am Ende sich so ausdehnen, dass ein Riss entsteht. Das ist ärgerlich, aber kommt vor. Ich repariere diese Teile nicht, sondern modelliere ein neues Teil, was wiederum Zeitaufwand bedeutet. Wie lange die Herstellung eines Unikates dauert, kann man nicht voraussagen. Man kann abschätzen und hoffen, dass einem keine Fehler unterlaufen, denn die kosten wieder Zeit, und Zeit ist Geld. Nicht selten modelliere ich an einer Puppe je nach Größe, bis zu 14 Tage oder sogar länger. Hört sich nicht viel an. Wenn ich aber 14 Tage lang ca.12 Stunden täglich modelliere, schleife, färbe, dann sind wir schon bei 168 Stunden Arbeit. Elfchen im Ei (modelliert) Nun gehe ich mal von einem Stundenlohn von 8,00 € aus (wer arbeitet eigentlich noch in 12 StundenSchichten bei einem Stundenlohn von 8,00€ incl. Samstag und Sonntag?????), so sind wir bei 1344,00 € + ca. 150,00€ Material, Arbeitsmittel, Glasaugen, Farbe, Mohair, Kleidung, Zubehör. Das wären zusammen ca. 1494,00€! man dem Alltag, der Hektik, dem Stress für ein paar Momente entrückt. Ich wünschte, man würde sich in der heute oftmals unfreundlichen und schnelllebigen Zeit, ein paar Minuten am Tag nehmen, um sich wieder auf vielleicht kleine Freuden mit großer Wirkung zu konzentrieren. Dazu kommt noch der Versand, je nachdem, wo es hingeht. Und hier sollte man nicht vergessen, dass es sich um ein handmodelliertes Unikat handelt. Der Kunde besitzt das einzige Modell dieser Art weltweit. Ich glaube, jetzt kann jeder selbst nachrechnen, ob der Preis für ein handmodelliertes Unikat gerechtfertigt ist… Hast Du noch weitere künstlerischen Hobbies? Einige, aber mir bleibt leider keine Zeit mehr dazu. Früher hab ich viel gezeichnet. Ich habe vor Jahren Gläser und Vasen handgraviert. Ich stricke und häkele gerne für meine Puppen. Und ich würde so gern mal wieder ein gutes Buch lesen, wenn ich nur ein wenig mehr Zeit hätte. …und mal unter uns…..hat schon jemand eigentlich einen solchen Preis an einer meiner Unikate gesehen? Warum meinst Du, dass Deine Puppen (oder Figuren) es wert sind, verkauft zu werden? Ich glaube, diese Frage müsste dem Kunden, dem Sammler gestellt werden. Der kann es beurteilen. Wie ermittelst Du Deine Preise? Hältst Du sie für gerechtfertigt? Zuerst rechne ich bei meinen Unikaten das Material und das Zubehör zusammen, das ich benötige, um eine Puppe zu modellieren. Hier zählen unter anderem auch das Mohair, die Glasaugen, die Farbe, die Kleidung und die Dekoration dazu. Entschuldige, wenn ich hier mal zwischengehe … aber hab erst einmal ganz dollen Dank und Respekt, dafür, dass Du hier einmal „ Butter bei die Fische“ gibst— sprich, klare Fakten nennst. Aber mit diesem Thema - was ist Wert wert? - werden wir uns in weiteren Ausgaben noch auseinandersetzen. Hast Du eine HP? Einen Blog? Facebook oder Twitter? Forum? (gib bitte die Links an) Ich habe eine HP, ein Forum und bin bei Facebook zu finden. Leider erlaubt es mir meine Zeit nicht, mich regelmäßig und stetig überall zu zeigen, zu unterhalten, oder auf dem Laufenden zu halten. Aber ich versuche es! HP: www.freewebs.com/brits-little-souls Facebook: www.facebook.com/brit. ERVERA e.V. Online-Magazin klinger Forum: www.dollfriends-bearfans. forumieren.com Wo kann man Dich sonst im Internet finden? Auf Ebay biete ich seltener meine Puppen an, aber es kommt vor. Dort verkaufe ich unter dem Mitgliedsnamen SvenvonundzuK. Bist Du auf Messen / Ausstellungen vertreten? Auf welchen? Ich bin jedes Jahr 4 Tage lang in Sonneberg zu finden. Hier nehme ich regelmäßig als Aussteller am Teddy- und Puppenfest teil. Im Spätherbst dann, genauer Anfang November, findet man mich als Aussteller bei den Puppenfesttagen in Eschwege. Wie gehst Du mit Reklamationen von Kunden um? Eine Reklamation, egal, ob als Käufer oder Verkäufer, ist in jedem Fall eine unangenehme Angelegenheit. Wenn ein Kunde bei mir eine Puppe reklamieren würde, bei der nachweisbar ein Fehler meinerseits bei der Herstellung oder unsachgemäßer Verpackung beim Versand entstanden ist, würde ich in jedem Fall Ersatz liefern oder das Geld zurückzahlen. Dazu bin ich verpflichtet. was wünschst Du Dir – in Bezug auf Deine Arbeit/en? Oh, ein heißes Eisen! Ich wünsche mir und anderen Puppenkünstlern für die Zukunft, egal, ob Reborner oder Modellisten, dass unsere Arbeit nicht weiterhin von vielen Leuten belächelnd als Puppenbastelei abgetan wird. Wir sind Künstler. Und wer sich ernsthaft mit der Thematik des Modellierens oder des Rebornens beschäftigt und auseinandersetzt, hat das längst erkannt. Wir entwickeln uns, unsere Arbeit stetig weiter, wir bilden uns weiter, wir experimentieren! In jeder unserer Puppen findet sich unser ganzes Wissen, unser Herzblut und die Liebe zum Detail wieder. In vielen Arbeitsstunden, unter Verwendung der qualitativ hochwertigsten Materialien, entstehen lebensecht wirkende Puppen, die vielen Menschen Freude bringen und diese glücklich machen. Das sollte als Kunst anerkannt werden. Welchen Rat / Empfehlung möchtest Du anderen Rebornern / Puppenkünstlern geben? Stetige Weiterentwicklung, Weiterbildung ist das A und O. Das Arbeiten mit hochwertigen Materialien und Wahrung der Qualität ist ein Muss. Nur so kann Seite 16 man seine Kunden und Sammler zufriedenstellen und glücklich machen. Ich würde mir wünschen, dass man in unserer Branche mehr miteinander arbeitet und nicht aus falschem Konkurrenzdenken gegeneinander. Der Neid und die Missgunst, die zuweilen herrschen, kann ich nicht nachvollziehen. Keiner gönnt seinem Gegenüber dessen Erfolg. Erfolg erarbeitet man sich hart und hat ihn dann auch verdient. Man muss auch gönnen können! Und welchen Rat den Sammlern /Käufern ? Unsere Arbeit lebt von Sammlern und Käufern. Wir sind auch verpflichtet, unsere Kunden und Sammler immer über Neuerungen oder Weiterentwicklungen aufzuklären. Auch darüber, warum z. B. ein Reborn-Baby 150,-€ kostet und das andere 490,-€. Viele Sammler meinen ein „Schnäppchen“ ergattert zu haben, wenn sie ein Reborn-Baby für 150,-€ ersteigert haben, oder ein solches auf einer HP im Internet finden. Das ist leider ein Trugschluss und entpuppt sich etwas später leider als ein Fehlkauf! Denn meist sind die Anschaffungskosten von Bausatz, Mohair, Körper, Farbe, Glasaugen, Bekleidung und Zubehör usw. schon höher, als 150,-€. Dann die Arbeitszeit des Reborners dazugerechnet….Sagen sie mir, wer verschenkt ein Rebornbaby? Keiner! Lesen sie bitte die Beschreibung der Puppe sorgfältig. Wenn eine Puppe schon nur mit 10 oberflächlichen Sätzen beschrieben wird, stimmt schon etwas nicht. Denn ein Rebornkünstler wird so ziemlich jeden Arbeitsschritt, den er an der Puppe gemacht hat, beschreiben. ERVERA e.V. Online-Magazin Schauen sie sich ganz genau die Bilder an! Das, was sie interessiert, aber nicht fotografiert wurde, sollten sie erfragen und sich gegebenenfalls Fotos schicken lassen. Fragen sie nach Detailaufnahmen von Färbung oder Rooting! Ja, viele Fragen! Sollte aber der Verkäufer auf ihre Fragen nur wiederwillig oder gar nicht antworten, lassen sie die Finger von diesem Kauf. Ein Rebornkünstler wird ihnen jederzeit Rede und Antwort stehen, wenn es um Fragen zu seiner Arbeit geht. Achten sie bitte auch in jedem Fall darauf, dass ihnen bei Nichtgefallen ein Rückgaberecht eingeräumt wird. Seite 17 Alle Links aus dieser Ausgabe: Wobei wir darauf hinweisen, dass wir keine Verantwortung übernehmen für die Inhalte der von uns verlinkten Seiten. Brit Klinger http://www.freewebs.com/brits-little-souls/ Jacky Schleich http://www.jackys-kleine-hoffnungen.de/ Leokadia Wolfers http://www.puppenboersen.de/ Olga Auer http://www.olgas-little-jewels.de Sabrina Hergarten http://newborn-wonders.beepworld.de/ Die Rechte an den hier veröffentlichen Fotos liegen bei den Einsendern Leserbriefe, Anregungen und Meinungen Baby Chris auf der Hand (modelliert) Schicken Sie doch bitte an *[email protected]* . Oder schreibt sie auf Facebook— wie immer Ihr wollt! Nicht selten bekommen wir Puppenkünstler dann von traurigen Sammlern die jämmerlichen „ Schnäppchen“ zugeschickt, mit der Frage, ob man hier noch etwas retten könnte! In manchen Schnäppchen-Puppen von „sogenannten Rebornern“ wurden Bau- Sand, Schraubenmuttern, dreckige Socken oder Stoffreste gefunden. Die wenigsten sind wirklich zu retten und die, die man eventuell reparieren kann, kosten am Ende Geld, die die Puppe nicht mehr als Schnäppchen erscheinen lassen! Wenn sie interessiert sind an einer qualitativ hochwertigen Rebornpuppe, an der sie noch lange Freude haben, dann wenden sie sich eine gute Rebornerin, die sie darüber aufklärt, wie sie arbeitet und welche Materialien sie verwendet. Danke, liebe Brit für Dein ehrliches und ausführliches Interview! Impressum ERVERA e.V. Buchholzer Str. 10 * D-30629 Hannover Vorstand: Monika Held Rosemarie Barthel—Rabsch Internet: www.ervera.de Kontakt: [email protected] Und jetzt sitzen die da wieder in ihrer Redaktion und überlegen, was Euch denn so interessieren könnte… Ich weiß schon … Fotoooos. Fottttos, Fotoooos…. Aber bei aller Liebe—die bekommt Ihr überall im Netz. Und da wollen wir gar nicht mit in Konkurrenz gehen, denn das würde unser pdf-Magazin ein wenig überfordern—oder, besser gesagt, die Rechner mancher LeserInnen…. Nein, wie möchten die Lücke füllen… Information, Kritik (positiv wie negativ) , Hintergründe, sicher auch Anleitungen und Tipps— Und Ihr als Leser entscheidet letztendlich, worüber hier berichtet werden soll. Gruss und Kuss ERVERUS