Konzept Gerontopsychiatrische Fachkraft
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Konzept Gerontopsychiatrische Fachkraft
Weiterbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft für Träger und Dienstleister der Alten- und Behindertenhilfe Caritas Bildungswerk Ahaus Wesheimstraße 41 D - 48683 Ahaus-Wessum : 025 61 / 93 62 25 : 025 61 / 93 62 40 : www.caritas-bildungswerk.de Stand: 26.02.2014 1 Inhaltsverzeichnis 1. Gedanken zum Berufsbild 1.1 Inhaltliche Aspekte und Zielsetzung der Weiterbildung 3 1.2 Zielgruppe und konzeptioneller Aufbau 1.3 Konzeptionelle und didaktische Überlegungen 4 4 1.4 Kompetenzzuwachs 5 2. Aufbau und Beschreibung der Weiterbildung 2.1 Bausteine der Weiterbildung 6 2.2 Praxisaufgaben für den Theorie-Praxistransfer 8 2.3 Abschluss und Bewertungskriterien 8 2.4 Bedeutung der Bewertung 9 2.5 Fehlzeitenregelung 2.6 Anforderungen für die Lehrenden Stand: 26.02.2014 9 10 2 I. Gedanken zum Berufsbild 1.1 Inhaltliche Aspekte und Zielsetzung Die Ausbildung in der Altenpflege reicht häufig nicht aus, um den komplexen Anforderungen der Klientel demenziell erkrankter Menschen, Menschen alter mit behinderter schweren Menschen sowie psychiatrischen älter werdenden Erkrankungen in den Altenhilfeeinrichtungen gerecht zu werden. Die Herausforderungen, die von der Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz Erkrankungen und ausgehen, anderen sind gerontopsychiatrischen mannigfaltig. Insbesondere Menschen mit Demenz stellen institutionelle Routinen in Frage und den „normalen“ Alltag zeitweise auf den Kopf Die Weiterbildung ihnen beabsichtigt einerseits Fachkräften und den zugeordneten innovatives und andererseits Pflegekräften praxisnahes bei der ein Wissen fachlich zu fundiertes, vermitteln Umsetzung in die Praxis ethischer Fragestellungen und will kompetente Unterstützung bieten. In der Verknüpfung geleiteten und Teilnehmer und systematischen Reflektionsarbeit Teilnehmerinnen erleben und und einer sollen die erlernen den „Tellerrand“ eigener Erfahrungen zu vergrößern und die eigene Arbeit kritisch zu überprüfen. Diese reflektierte Grundhaltung zur eigenen beruflichen Praxis soll dazu verhelfen sich den Gefühlen und dem gerontopsychiatrischen Stand: 26.02.2014 Erleben Erkrankungen von Menschen anzunähern, mit ihre 3 Erlebenswelt zu verstehen und ihre Handlungen und Verhaltensweisen, aus ihrer inneren Logik heraus zu begreifen. Die Lernenden setzen sich mit ihrem eigenen Bezugsrahmen auseinander, das heißt, sie werden sich der Einflüsse bewusst, welche ihr Theorien, pflegerisches Handeln Bedeutungsmuster, eigene prägen und (z.B. subjektive Leitbilder sowie institutionelle Bedingungen wie beispielsweise das Team und seine Rollenerwartungen). Dabei beurteilen die Lernenden, inwieweit diese Einflüsse bei der Pflege von Menschen mit Demenz förderlich oder hinderlich wirken. Stand: 26.02.2014 4 1.2 Das Zielgruppe und konzeptioneller Aufbau Caritas-Bildungswerk berufsbegleitende Fachkraft im ambulanten wendet bietet Weiterbildung Bereich der in zur diesem Kontext eine Gerontopsychiatrischen stationären, teilstationären und Alten- und Behindertenhilfe an. Die Weiterbildung sich an examinierte Familienpflegekräfte sowie Alten-, Kranken- pädagogisch und ausgebildete Mitarbeiter/innen der Alten- und Behindertenhilfe die sich für integrative und Wohngemeinschaften segregative sowie Wohngruppen, betreuerische Haus- Konzepte und insbesondere für Menschen mit Demenz qualifizieren wollen. Die Weiterbildung ist in sechs einwöchige Lerneinheiten von jeweils 40 Unterrichtsstunden aufgeteilt. Diese Lerneinheiten bilden den Themenkreis der Praxis im Umgang von Menschen mit Demenz und anderer gerontopsychiatrischer Erkrankungen ab. Die Lerneinheiten sind in ihrem didaktischen Aufbau gleich. Ebenso ist ein eintägiger Transferprojekten, Workshop eine zu den regelmäßige geplanten Projekt- und Intervisionsgruppenbegleitung sowie ein Grundkurs in Basaler Stimulation Bestandteil der Weiterbildung. Ziel ist neben der Vermittlung von fachlich fundiertem Wissen und der Entwicklung von angemessenen Haltungen ein in der jeweiligen Einrichtung des Teilnehmers entwickeltes und dauerhaft implementiertes Praxisprojekt, das am Ende der Weiterbildung Stand: 26.02.2014 5 qualitativ 1.3 präsentiert und bewertet wird. Konzeptionelle und didaktische Überlegungen Inhalte und methodisch-didaktische Ansätze der Weiterbildung begründen sich in Qualitätssicherung Kontext der den und Zielen und Grundsätzen Qualitätsentwicklung Gerontopsychiatrie. Die im zur fachlichen übergreifenden pädagogischen Prinzipien sind: Teilnehmerorientierung Praxisorientierung Problemorientierung Handlungsorientierung. Folgende Arbeitsformen bzw. Lehr-/Lernmethoden finden Berücksichtigung: Themenzentriertes Gespräch Diskussion Kleingruppenarbeit Vortrag Praktische Unterweisung Demonstration Fallmethoden Rollenspiele und Übungen Selbststudium. Aufgabe der Fachreferenten ist es, aus diesen Prinzipien und den jeweiligen Lernzielen die inhaltlichen Schwerpunkte und Stand: 26.02.2014 6 angemessenen Methoden zu entwickeln. Dies bedeutet, dass die Teilnehmer/innen jeweiligen mit Praxisfeld ihren Erfahrungen und die Ausgangspunkte Aufgaben für die im Lehr- /Lernprozesse sind. Der Lehrgang wird von einer Kurs- und einer Projektleitung gemeinsam begleitet, die ihn zusammen mit den Teilnehmern/innen gestalten, die Fachreferenten einführen und unterstützen Ziele sowie und durch das Fragestellungen Verfolgen einer fachübergreifender Aufsplitterung der Weiterbildungsinhalte entgegenwirken. 1.4 Kompetenzzuwachs Menschen mit Demenz stellen bestehende Strukturen immer wieder in Frage. Ihre Anpassungsleistung an ihnen fremden Rituale, Abläufe und Organisation sind geringer ausgeprägt als bei Menschen ohne Demenz. In ihrem quer zur Organisation liegenden Verhaltensrepertoire liegt eine Lernchance für alle. Die Teilnehmer/innen und die Institutionen begeben sich auf einen Lernweg, der durch Projektleitung mit begleitet die Kursleitung und die wird. Ziel ist besonders die Stärkung der sozialen und personalen Kompetenz der künftigen Fachkräfte. Neben der Fähigkeit der Empathie und Rollenflexibilität ist es von Bedeutung die institutionellen Rahmenbedingungen sowie deren Einbettung in ein Leitbild mit den vermittelten Werten Stand: 26.02.2014 7 zu hinterfragen und zu reflektieren. Durch Kommunikation und Kooperation mit Kolleg/Innen und anderen Berufsgruppen können hilfreiche Entscheidungsprozesse initiiert werden. Der Förderung der genannten Fähigkeiten dient insbesondere auch die implementierte Form der Intervisionsgruppen sowie der Gruppensupervision. Die Teilnehmer/innen sollen durch die Weiterbildung befähigt werden, ihre Interaktionen im Hinblick auf den spezifischen Umgang den mit gerontopsychiatrisch verstehenden, anleitenden Kollegen/innen, Angehörigen, Hilfskräften, Praktikanten, Vertragspartnern zu veränderten und Bewohnern/innen, beratenden Ehrenamtlichen, neuen reflektieren Umgang Auszubildenden, Mitarbeitern und mit zielgerichtet und zu gestalten. Die gerontopsychiatrische Weiterbildung befähigt Fachkraft werden, soll die durch die pflegerischen Leistungsprozesse in der Gerontopsychiatrie auf der Grundlage neuester pflegewissenschaftlicher Kenntnisse zu gestalten, weiter zu entwickeln und zu evaluieren. 2. Aufbau und Beschreibung der Weiterbildung 2.1 Bausteine der Weiterbildung Das Angebot besteht aus: Stand: 26.02.2014 8 sechs fünftägigen Kursabschnitten (240 Unterrichtsstunden) Selbstorganisiertem Lernen in Intervisionsgruppen (5 x 4 Stunden, davon 50% Intervision und 50% fachlicher Austausch, Erstellen eines Protokolls) schriftliche Verfassung des Projektkonzeptes einem Workshop zur Vorstellung der geplanten Projekte unter Einbindung der Einrichtungsvertreter / Mentoren Grundkurs in Basaler Stimulation Durchführung und Implementierung eines Praxisprojekts in der eigenen Einrichtung Verfassen einer abschließenden Facharbeit zum Projekt (max. 20 DIN A 4 Seiten) Präsentation der implementierten Projekte im Rahmen des Kolloquiums Projektbegleitung (durch Kursleitung bzw. Projektleitung), auch durch mindestens einen Praxisbesuch in den Einrichtungen durch die Projekt- oder Kursleitung Der Ansatz dieser Weiterbildung beruht auf der Erkenntnis, dass nur dann nachhaltige Verbesserungen der Lebensqualität von Menschen mit gerontopsychiatrischen Beeinträchtigungen erreicht werden können, wenn alle Prozessbeteiligten einen Konsens zu Zielen, Verantwortungsbereichen und darauf abgestimmte Umsetzungsformen finden. Stand: 26.02.2014 9 Für die Ebene der Umsetzung ist entscheidend wie sinnvoll und Umsetzungsrelevant neue Verhaltensmuster und kreative Lösungen für die Situation entwickelt werden konnte. Inhalte der Lernfelder: 1. 2. Lehrgangsabschnitt: 40 St. Annäherung an die Gerontopsychiatrische Pflege, Konfrontation mit Beeinträchtigungen in Verhalten und Emotionen Einführung in die Konzepte der Inter- und Supervison Lehrgangsabschnitt: 40 St. Alten Menschen im biografischen Kontext begegnen und Umsetzung in pflegerische Handeln auch im Hinblick auf rechtliche Aspekte Workshop: Vorstellen der geplanten Umsetzungsschritte Projekte und 8 deren St. 3. Lehrgangsabschnitt: Gerontopsychiatrische Pflege professionell planen, durchführen und evaluieren 40 St. 4. Lehrgangsabschnitt: Gestalten von Interaktionen mit gerontopsychiatrisch veränderten alten Menschen 40 St. 5. Lehrgangsabschnitt: Gestaltungselemente bei gerontopsychiatrisch veränderten alten Menschen 40 St. 6. Lehrgangsabschnitt: 40 St. Sinnliche Zugänge zu Menschen mit Demenz oder/und mit psychischen Störungen Projektpräsentation Kolloquium 8 Ustd. Projektpräsentation Stand: 26.02.2014 10 2.2 Theorie - Praxistransfer Die Arbeit an der individuellen Projektaufgabe begleitet den Teilnehmer über Theoriephase die werden gesamte Weiterbildung. begleitend neue In Erkenntnisse, jeder neue Lösungen oder Anpassungen des Projektzieles mit dem Teilnehmer beraten. Mindestens ein Projektbesuch während der Umsetzungsphase wird innerhalb der Weiterbildung garantiert. 2.3 Abschluss- und Bewertungskriterien Die Weiterbildung Projektarbeit ab. schließt mit einer Grundvoraussetzung für Präsentation die der Zertifizierung und den erfolgreichen Abschluss der Maßnahme ist die aktive Teilnahme an allen Kursabschnitten, die Bewertung der schriftlichen Ausarbeitung sowie die Präsentation der Arbeit im Rahmen des Kolloquiums. Die Abschlussnote ergibt sich aus folgenden Anteilen: Projektbeschreibung / - entwurf 20% Schriftliche Facharbeit 50% Kolloquium 30% Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmer/innen ein ausführliches Zertifikat, das die Lehrgangsinhalte, den Stundenumfang, die Bewertung der Projektarbeit enthält. Stand: 26.02.2014 11 Das Zertifikat der Caritas Bildungswerk GmbH Ahaus gibt durch den Inhaltsnachweis der belegten Unterrichtseinheiten das erworbene Fachwissen des Teilnehmers in Form einer Benotung wieder. 2.4 Bedeutung der Bewertung: Der Teilnehmer hat an der Weiterbildung mit sehr großem Erfolg teilgenommen: Die durch den Leistungsmerkmale Teilnehmer entsprechen vertretenen den fachlichen Anforderungen in überdurchschnittlichem Maße. Der Teilnehmer hat an der Weiterbildung mit großem Erfolg teilgenommen: Die durch den Teilnehmer vertretenen fachlichen Leistungsmerkmale entsprechen den Anforderungen in besonderem Maße. Die Der Teilnehmer hat an der Weiterbildung mit Erfolg teilgenommen: durch den Teilnehmer vertretenen fachlichen Leistungsmerkmale entsprechen voll den Anforderungen. Die Der Teilnehmer hat an der Weiterbildung teilgenommen: durch den Teilnehmer vertretenen fachlichen Leistungsmerkmale weisen Mängel auf. Es ist jedoch erkennbar, dass die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden sind. Der Teilnehmer hat an der Weiterbildung ohne Zertifikat mit einer Teilnahmebescheinigung teilgenommen: Die durch den Leistungsmerkmale Teilnehmer entsprechen nicht vertretenen den fachlichen Anforderungen. Die Grundkenntnisse sind lückenhaft und in absehbarer Zeit nicht zu beheben. 2.5 Stand: Fehlzeitenregelung 26.02.2014 12 Bei Überschreiten der Fehlzeiten von mehr als 10 % kann kein Zertifikat ausgehändigt werden. Entsprechende Lehrgangsabschnitte müssen wiederholt werden. Über vorhandene Möglichkeiten wird mit dem Teilnehmer verhandelt. 2.6 Anforderung für die Lehrenden Für die Lehrenden ist es notwendig, sich flexibel auf die „mitgebrachten“ Situationen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen einzulassen. Die Lehrenden Feldkompetenz sollten im Rahmen das Instrument der kennen stationären und Altenhilfe mitbringen, um so die institutionellen Rahmenbedingungen ausreichend zu berücksichtigen Die Lehrenden müssen in der Lage sein Gesprächsprozesse ergebnisorientiert zu steuern ohne die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu über- oder zu unterfordern. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sollten sich zu „Experten“ im Umgang mit Fragen und Problemstellungen von Menschen mit Demenz entwickeln, Ressourcen der hier Teilnehmer sollten und die Lehrenden Teilnehmerinnen auf die zurückgreifen und sie ermutigen und aktivieren eigene Vorschläge und Knowhow aus der Praxis und ihrem theoretischen Wissen einzubringen. Stand: 26.02.2014 13