Dementia Care Mapping (DCM) - Seniorendienste Bad Wimpfen
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Dementia Care Mapping (DCM) - Seniorendienste Bad Wimpfen
Dementia Care Mapping (DCM) – ein Verfahren das Auskunft über das Wohlbefinden und die Zufriedenheit von Menschen mit Demenz gibt Dementia Care Mapping (DCM) ist ein Verfahren nach Tom Kitwood und Kathleen Bredin, das speziell für die Evaluation der Pflege von Menschen mit Demenz entwickelt wurde. Das Verfahren soll den Pflegeprozess möglichst objektiv, verlässlich und detailreich abbilden. In Deutschland wurde das Verfahren durch Herrn Christian Müller-Hergl (Uni Witten-Herdecke) implementiert. Im Mittelpunkt steht die Person und nicht die Funktion (= personzentrierter Ansatz). Das Verfahren ist besonders gut geeignet für Menschen, die sich nicht oder nur sehr eingeschränkt zu ihrer Situation äußern können. Das bedeutet, dass geschulte DCM-Beobachter (= Mapper) am Leben der Menschen mit Demenz teilnehmen. Sie versuchen einen Tag lang sinnbildlich in „deren Schuhen zu gehen“, um somit ihr Handeln und Befinden innerhalb der Einrichtung beurteilen zu können. Nach einer vorgeschriebenen Struktur wird ein Profil aufgearbeitet, das sich zu zentralen und qualitativen Aussagen verdichten lässt. Auf diese Weise lässt sich die psychosoziale Situation eines Menschen genau bestimmen. In einem anschließenden Gespräch geben die DCM-Beobachter ihre Rückmeldungen zu Daten und Handlungsempfehlungen an das Pflegeteam weiter. Sei es, dass ein Konzept überarbeitet werden muss oder andere Pflegeverfahren und Beschäftigungen für Personen mit Demenz eingeführt werden sollten. Das primäre Anliegen von DCM ist und bleibt das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz und eine stete Verbesserung der Pflegequalität. DCM ist eine seriöse und aussagekräftige Methode, um zu eruieren, wie sich Menschen mit Demenz fühlen und wie es ihnen geht. DCM bei den Seniorendiensten Turnus des Mappens bei uns Jeder gerontopsychiatrische Wohnbereich (jew. Wohnbereich I der Seniorenpflege und des Seniorenwohnheims; Wohngruppe I und II der Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz) wird turnusmäßig einmal in zwei Jahren durch externe DCM-Mapper beobachtet. Handlungsempfehlungen und die Umsetzung Ein Beispiel, wie sich Handlungsempfehlungen der Mapper bei uns auswirken: Während einer DCM-Beobachtung in unserem Wohnbereich I der Seniorenpflege im November 2006 ist aufgefallen, dass sich die BewohnerInnen immer an bestimmten Stellen des Wohnbereichs konzentriert aufhielten. Dem Bewegungsdrang der demenziell erkrankten Menschen konnte nicht gerecht werden. Dies führte zu dem Vorschlag, mittels Wintergartenanbau im Wohnbereich mehr Aufenthaltsfläche zu schaffen, aber auch einen „Rundlauf“ zu ermöglichen. Die Planungen und die Baugenehmigung des dreistöckigen Seite 1 von 2 Wintergartens erfolgten kurze Zeit später und die Umsetzung und Fertigstellung im Sommer 2007. Der Umbau konnte von den Mappern beim darauf folgenden Besuch bereits als positive Veränderung bei den BewohnerInnen beobachtet werden. Mitarbeiterqualifizierung Um die Nachhaltigkeit des Verfahrens zu sichern, haben sich u.a. Mitarbeiterinnen aus unserer Einrichtung als Basic User des DCM ausbilden lassen. Diese werden von anderen Einrichtungen zum Mapping eingeladen, wir werden von anderen Einrichtungen gemappt. Fachtagungen zum Thema Zur Vorbereitung auf die Eröffnung unserer „Wohngemeinschaf für Menschen mit Demenz“ im Juli 2006 hatten wir im November 2005 erstmals Herrn Christian Müller-Hergl als Referent unserer Fachtagung zu Gast. Dieser stellte den personzentrierten Ansatz nach Kitwood und das DCM vor. Aufgrund der positiven Resonanz wurde im November 2006 eine zweite Fachtagung zum Thema „Demenz“ mit Herrn Müller-Hergl angeboten. Zusammen mit dem „Gerontopsychiatrischen Schwerpunkt“ am „Klinikum am Weissenhof“ in Weinsberg konnten im Februar 2008 auf einer von uns organisierten weiteren Fachtagung in Bad Wimpfen erstmals Erfahrungsberichte zum DCM-Verfahren bei den Seniorendiensten präsentiert werden. Weiterhin berichteten Frau Thurner-Dierolf (Leiterin des „Gerontopsychiatrischen Schwerpunktes“) und Frau Rank (Sozialberaterin vom Klinikum am Weissenhof) von ihrer Arbeit als Mapper in den Einrichtungen. Mapping-Ergebnisse Eine besonders positive Aussage zum DCM-Mapping in der Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz, im Dezember 2008 war, „dass es das beste Mapping gewesen sei, das die anwesende externe Mapperin je gemacht habe“. Situationen werden von unseren MitarbeiterInnen korrekt eingeschätzt und mit auffälligen BewohnerInnen wird adäquat und unbefangen umgegangen. Alle fühlen sich als große Familie. Seite 2 von 2