John Deere - commotion
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John Deere_John Deere 25.08.11 13:30 Seite 60 even trepo rt John Deere: Setting Directions – Corporate Dealer Meeting 2011 Zu einer viertägigen Veranstaltung lud John Deere seine Vertriebspartner aus Europa, Nordafrika, Mittel-/Nahost und den GUS-Staaten auf eine Farm nahe Lissabon. Gemäß des Claims „Setting Directions“ präsentierte sich das Unternehmen dabei als richtungsweisend im Bereich Landtechnik. it einer Produktoffensive ungekannter Größenordnung überraschte der Landtechnikhersteller John Deere im Mai und Juni 2011 seine Vertragspartner: Mehr als 100 neue Produkte und Systemlösungen („John Deere FarmSight™“) wurden den Gästen im Rahmen einer viertägigen Veranstaltung vorgestellt. Schauplatz war ein landwirtschaftlicher Betrieb nahe Lissabon, der ausreichend Platz bot, um die meist mächtigen Maschinen in ihrer natürlichen Einsatzumgebung zu präsentieren. Bevor es in medias res ging, wurden die Vertriebspartner am Ankunftstag mit einem Dinner und einer spektakulären Opening-Show auf die bevorstehenden Erlebnisse eingestimmt. M John Deere Das amerikanische Landtechnikunternehmen Deere & Company kann auf eine lange Tradition verweisen und gehört zu den fünf ältesten Industrieunternehmen in den USA. Der Markenname des Konzerns geht auf Firmengründer John Deere zurück, der als Hufschmied 1837 aus eingeschmolzenen Sägeblättern den ersten selbstreinigenden Stahlpflug entwickelte. Ein Sohn des Gründers wandelte das 60 eve n tp art ne r 4.2 0 11 inhabergeführte Unternehmen 1886 in eine Aktiengesellschaft um. Heute ist Deere & Company auf allen Kontinenten vertreten, und das Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 55.000 Mitarbeiter. Den Löwenanteil des Portfolios beansprucht die Landtechnik, aber auch andere Geschäftszweige werden mit Verve vorangetrieben. Im Bereich Landtechnik ist Deere & Company global betrachtet mit Abstand der größte Hersteller; in einzelnen Produktsegmenten dieses Bereiches ist das Unternehmen in vielen Ländern ebenfalls führend. Die Landtechnik wird bei Deere & Company in diverse Sparten unterteilt, darunter Traktoren & Erntemaschinen, Crop Care (Pflanzenschutz, Bodenbearbeitung, Saattechnik), Turf (Rasen- und Grundstückspflege) sowie Hay & Forage (Heuernte, Häcksler, Rundballenpressen etc.) – eine Gliederung, die auch für die Aufteilung der Händlergruppen beim Dealer Meeting in Lissabon genutzt wurde. Zur effizienten Vermarktung der hauseigenen Lösungen hat Deere & Company den Globus in vier Regionen separiert. Europa gehört ebenso wie die GUS, der Nahe und Mittlere Osten sowie Nordafrika zur so genannten „Region 2“. In nahe- zu allen Märkten wird mit dem klassischen Fachhandel zusammengearbeitet; die Handelspartner sind exklusive Vertragsnehmer. Händler dürfen ihr Portfolio mit Produkten ergänzen, die von Deere & Company nicht direkt angeboten werden – der durchschnittliche Vertriebspartner erwirtschaftet dem Vernehmen nach 50 bis 80 Prozent seines Firmenumsatzes mit den stets in grüner und gelber Farbe lackierten Markenprodukten. Andreas Jess, „Manager Tactical Marketing Region 2“ bei Deere & Company European Office John Deere_John Deere 25.08.11 13:30 Seite 61 Corporate Dealer Meeting Ein so genanntes „Corporate Dealer Meeting“ wird in der bezüglich Marktbeschaffenheit und Sprache heterogenen „Region 2“ derzeit etwa alle fünf Jahre anberaumt. Zur „Region 2“ gehören insgesamt 74 Länder; die Veranstaltungen in Lissabon wurden von Gästen aus 57 Ländern frequentiert, die in 16 unterschiedlichen Sprachen adressiert wurden. „Eine Veranstaltung mit einer Dimension wie hier in Lissabon haben wir bislang noch nicht durchgeführt“, berichtete An- 2011“ wurde die in Essen beheimatete commotion GmbH beauftragt. Die 2003 gegründete Agentur bezeichnet sich als „Manufaktur für Live-Marketing“, bei der prinzipiell „keine Events von der Stange“ angeboten werden – so zumindest das Credo der vertretungsberechtigten Geschäftsführer Cornelia Rösner und Jörg Seng, die bezüglich Konzeption/Design/ Regie durch Peter Zobel unterstützt werden. Zum Event in Lissabon befragt, berichtete Jörg Seng: „Im Jahr 2007 wurden wir ge- „Eine Veranstaltung mit einer Dimension wie hier in Lissabon haben wir bislang noch nicht durchgeführt.“ dreas Jess, „Manager Tactical Marketing Region 2“ bei Deere & Company European Office. „Wir stellen dieses Jahr über 100 neue Produkte und Systemlösungen aus dem Landtechnik- und Turf-Bereich vor, so dass ein intensives Viertagesprogramm unabdingbar ist. Wir haben sehr gute Lieferanten ausgewählt, die einen reibungslosen Event-Ablauf sicherstellen – eine solche Produkteinführung darf in keiner Weise durch Unannehmlichkeiten für die Gäste beeinträchtigt werden!“ Auf Seiten von Deere & Company wurde der Event in Lissabon über einen Zeitraum von zwei Jahren geplant. Etwa ein Jahr vor der Veranstaltung wurden die den Handel betreuenden Verkaufshäuser von „Region 2“ inhaltlich eingebunden, und sechs Wochen vor der Veranstaltung wurde die Kundschaft mit einer WebKampagne hellhörig gemacht. Nach Lissabon eingeladen wurde die Händler-Führungsebene aus Inhaber beziehungsweise Geschäftsführer(n), Vertriebsleiter, Verkaufsleiter und Verkaufsmannschaft. Wert wurde darauf gelegt, dass der jeweilige Kundendienstleiter/ Servicemanager die Veranstaltung am Tejo besuchen konnte – insgesamt wurden in Lissabon 4.800 Gäste begrüßt. Die Einladungen enthielten lediglich Andeutungen zum bevorstehenden Event, so dass vor Ort ein Überraschungsmoment gegeben war: „Unser Handel ist zwar grundsätzlich hoch motiviert, aber es ist wichtig, zwischendurch immer noch einmal einen neuen Anreiz zu setzen“, ließ Andreas Jess verlauten. „Wir möchten mit einem emotionalen Auftritt die Bindung an die Marke weiter intensivieren und uns darüber hinaus im Wettbewerb noch stärker differenzieren.“ commotion Mit Konzeption und Umsetzung vieler Aspekte des „Corporate Dealer Meeting fragt, ob wir uns vorstellen könnten, ein Kommunikationskonzept für Messeauftritte von John Deere mit Start auf der Agritechnica (weltweit größte Ausstellung für Landtechnik, Anm. d. Red.) dieses Jahres abzugeben. Nachdem wir den Pitch für uns entscheiden konnten, wurde unter Federführung von John Deere ein Kompetenzteam gegründet, das aus commotion als Kommunikationsagentur, der epicto GmbH als medientechnischem Dienstleister, dem Planungsbüro U.N.D. sowie dem Messebauunternehmen zusammengesetzt war. John Deere verfügt zudem über eine eigene Kernmannschaft, die dem vorgenannten Dreieck zur Seite stand. Das gemeinsam erarbeitete Kommunikationskonzept inklusive eines komplett neu gestalteten Messeauftritts wurde bis zur SIMA 2011 in Paris verfolgt. Im Jahr 2010 konnten wir uns im Rahmen einer Ausschreibung sowohl für die Agritechnica 2011 als auch für das Corporate Dealer Meeting in Lissabon qualifizieren.“ commotion-Geschäftsführer Jörg Seng ist seit 1989 in der Event-Branche tätig und kann auf umfangreiche Erfahrungen mit Veranstaltungen für die Automobilindustrie verweisen. Schnell stellte man bei commotion jedoch fest, dass in der Landmaschinenbranche grundlegend andere Anforderungen an einen Event als in der Automobilindustrie gestellt werden. An einen markanten Satz seines künftigen Auftraggebers erinnert sich der commotion-Geschäftsführer bis heute mit einem Schmunzeln: „Vergessen Sie alles, was Sie bislang für Automobilhersteller realisiert haben – unser Geschäft hat damit nichts zu tun!“ Mittlerweile ist zwischen commotion und den europäischen Marketing-Verantwortlichen von Deere & Company ein enges und vertrauensvolles Verhältnis etabliert. Andreas Jess: „Mit den Kreativ- „Setting Directions“ – hier ganz konkret im Event-Kontext ... geistern von commotion hatten wir bereits für die letzten beiden AgritechnicaMessen Kommunikationsthemen ausgearbeitet, die sehr gut ankamen – es lag somit auf der Hand, die Agentur auch in das Corporate Dealer Meeting einzubinden, damit alles aus einem Guss kommt. Das Team von commotion inspiriert uns immer wieder dazu, über Dinge nachzudenken und Aspekte in unsere Veranstaltungen zu integrieren, die für einen Hersteller von Landtechnik eher untypisch sind.“ Wellen in Lissabon Lissabon als Destination war für das Vertriebspartner-Treffen 2011 gesetzt: „Die Stadt wurde nach Event-Kriterien ausgesucht“, erklärte Andreas Jess. „Ein internationaler Flughafen, ausreichende Hotelkapazitäten und natürlich die Location waren entscheidend.“ Zunächst stand in der portugiesischen Hauptstadt als Location der normalerweise für Veranstaltungen dieser Größenordnung in Betracht gezogene EXPOPavillon auf der Agenda. Es fand jedoch ein Umdenken statt, und bei Andreas Jess und seinem Kollegen Klaus Pajurek (Manager Marketing Events & Media) reifte die Idee, passend zu den ohnehin im Feld stattfindenden Verkäufertrainings auch die Auftaktveranstaltungen in einem passenden Umfeld umzusetzen. Bei der Suche nach einem geeigneten Ort wurde man etwa 30 km außerhalb von Lissabon e ve nt p art ner 4.20 11 61 John Deere_John Deere 25.08.11 13:30 Seite 62 even trepo rt Der „ganz dicke Brummer“ in Form eines riesigen Mähdreschers dominierte das Schlussbild der Opening-Show bei der „Companhia das Lezírias“ fündig: Dabei handelt es sich um einen landwirtschaftlichen Betrieb mit einer Fläche von rund 20.000 ha; Tierzucht wird auf dem von Korkeichen gesäumten Gelände ebenso betrieben wie der Anbau von Nutzpflanzen. Auf der Farm konnten im Rahmen der viertägigen Veranstaltungen sechs Gruppen begrüßt werden, die als „Waves“ bezeichnet wurden. Am Anreisetag wurden die Händler von ihren Hotels mit Bussen zur Location gefahren, wo sie nach einem Dinner eine Opening-Show erlebten. Die folgenden beiden Tage waren ganztägig durch Workshops und Field-Trainings geprägt; abends waren Dinner in Lissabon anberaumt. Am Abreisetag bestand die Möglichkeit, mit einer geführten Reisegruppe die Sehenswürdigkeiten der portugiesischen Hauptstadt in Augenschein zu nehmen. Während sich die ersten vier „Wellen“ bezüglich ihrer Nationalitäten weitgehend homogen gestalteten, wurden „Wave 5“ und „Wave 6“ intern als „babylonisch“ bezeichnet: Aufgrund der vielen unterschiedlichen Landessprachen diente hier Englisch als Moderationssprache; zusätzlich wurden die Teilnehmer auf Wunsch per Drahtloskopfhörer von Simultandolmetschern versorgt. Ergänzend schwappten zwei weitere „Wellen“ über die Farm, die von kleineren Gruppen aus VIPs und 62 eve n tp art ne r 4.2 0 11 Journalisten gebildet wurden und den mehrwöchigen Veranstaltungsmarathon abschlossen. Auftaktveranstaltung Ziel der für den ersten Abend angesetzten Opening-Show war eine Emotionalisierung der Händlerschaft – die Kraft der Peter Zobel, kreativer Mastermind der commotion GmbH, hatte angesichts der speziellen Anforderungen eine perfekt auf die Erwartungshaltung des Publikums zugeschnittene Lösung konzipiert, die in Abstimmung mit Andreas Jess bis ins Detail ausgearbeitet wurde. Als technischer Dienstleister hatte epicto große Teile des „In der Landmaschinenbranche muss man dagegen sehr schnell auf den Punkt kommen ...“ Marke John Deere und die aktuelle Produktbandbreite sowie der damit verbundene Innovationssprung sollten erlebbar gemacht werden. Teil der Aufgaben von commotion war es, über 50 neue Landund Turfmaschinen sinnvoll einzubinden und bei der Show-Gestaltung die Befindlichkeiten der Vertriebspartner zu berücksichtigen: „Bei Automobilpräsentationen wird gerne sehr viel Zuckerguss verwendet, und die Verpackung ist absolut wichtig“, antwortete Jörg Seng auf die Frage nach möglichen Parallelen zur Automobilindustrie. „In der Landmaschinenbranche muss man dagegen sehr schnell auf den Punkt kommen – fliegende Artisten vor LED-Wänden oder kostümierte Stelzenläufer wären hier definitiv eine Fehlbesetzung; mit solchen Programmpunkten würde man sofort vom Platz gejagt ...“ (lacht) Personals sowie die erforderliche Technik aus Deutschland mitgebracht; Dieselgeneratoren, Steiger und ähnliches Gerät wurden dagegen lokal in Lissabon zugemietet. Eine besondere Herausforderung dürfte neben der sommerlichen Hitze der allgegenwärtige Staub gewesen sein, der Mensch und Material zusetzte. Für VideoEinspielungen standen während der Show zwei LED-Wände bereit; der Ton fiel überraschend kräftig aus, und Subbässe rüttelten in geeigneten Passagen merklich an der Zuschauertribüne. „Mit der Setting-Directions-Show wagen wir mehr als in der Vergangenheit“, erklärte Andreas Jess. „Durch die Verlagerung auf ein Außengelände sind wir nicht so limitiert wie früher in den Messehallen, und selbstverständlich wird durch die Ausrichtung direkt auf einer Farm John Deere_John Deere 25.08.11 13:30 Seite 64 even trepo rt Als polyglotte Moderatorin führte Helena Felixberger durch den Abend. auch der Bezug zum täglichen Geschäft unserer Verkäufer hergestellt.“ Showtime Gegen 17:30 Uhr trafen die Händler mit Bussen auf dem Gelände ein, wo sie von einer landestypischen Kapelle zunächst musikalisch begrüßt wurden. Durch ein Spalier von klatschenden Deere-Vertriebsmitarbeitern ging es ohne Gettogether schnurstracks in ein weißes Veranstaltungszelt, auf dessen Tischen bereits kalte Vorspeisen warteten. Viele Händler schmausten die Bocadilhos bereits genüsslich, bevor ihre Kollegen Platz genommen hatten und sich das Zelt mit mehr als 800 Gästen restlos füllte. Nach einer in Glasflaschen gereichten Gazpacho sowie einer kurzen Ansprache von Helmut Korthöber (Geschäftsführer des deutschen Verkaufshauses John Deere Vertrieb) wurde der Hauptgang serviert, der ebenso wie die weiteren Speisen maßgeblich auf Erzeugnissen der „Companhia das Lezírias“ basierte. Ab 21 Uhr nahmen die Händler auf der vor dem Zelt errichteten Tribüne Platz und schauten zunächst in die umgebende Natur – mit Ausnahme einer flachen Drehbühne wies nichts darauf hin, was in den kommenden 70 Minuten passieren würde. Zu dramatischen Klängen schwebte ab 21:30 Uhr ein mit Scheinwerfern 64 eve n tp art ne r 4.2 0 11 bestückter Traversenring am Ausleger eines Lastkrans wie ein UFO durch die Luft und kam oberhalb der Drehscheibe zum Halt, womit das Stage-Setting für die nachfolgende Maschinenrevue definiert war. Da auf der Showfläche reichlich Platz zur Verfügung stand, konnten für die über 50 zu zeigenden Maschinen unterschiedliche Auf- und Abgänge realisiert werden, so dass bei der von 38 Fahrern perfekt ausgeführten Choreografie keine Langeweile aufkam – der „ganz dicke Brummer“ in Form eines riesigen Mähdreschers dominierte erwartungsgemäß das Maschinen-Schlussbild. Zu den einzelnen Produktgruppen („Platforms“) äußerten sich die verantwortlichen „Platform Leader“, die meist in Form einer Videoeinspielung Präsenz zeigten – ein Vorteil dieser Vorgehensweise war, dass bei jeder Veranstaltung exakt die gewünschten Texte in einer perfekt zur Dramaturgie passenden Länge zu vernehmen waren. Stimmiges Detail: Alle aufgezeichneten Video-Referenten waren in einen animierten Background eingestanzt worden, auf dem ein Kompass als Leitbild der Veranstaltung stets präsent war. Als polyglotte Moderatorin führte Helena Felixberger durch den Abend, die ihr fremde Fachinformationen charmant vermittelte sowie einzelne Video-Beiträge derart wirken ließ, als ob ein Dialog zwischen ihr und der Aufzeichnung stattfände. Zwei Live-Beiträge bereicherten bei unserem Besuch am 6. Juni 2011 das Videoprogramm: Markwart von Pentz (Präsident der Landmaschinensparte) und Christoph Wigger (Vice President Sales & Marketing Region 2) sprachen direkt zum überwiegend männlichen Publikum. Im Lauf der Inszenierung wurden die unterschiedlichen landwirtschaftlichen Arbeitsprozesse emotional unter Einbindung der entsprechenden Maschinen dargestellt, bevor am Ende eines nachempfundenen Jahresablaufs die gesamte Technik verschwand und die Gäste wie zu Workshops Die 45-minütigen Workshops, an denen die Teilnehmer nach dem fulminanten Opening über zwei Tage hinweg in Gruppen von bis zu 60 Personen teilnehmen konnten, wurden von Deere & Company konzipiert und organisiert. Auf dem Programm stand die Vermittlung von Fachwissen, das um Hands-on-Trainings erweitert wurde. Eine der vielleicht spektakulärsten Stationen war ähnlich wie ein Flugsimulator mit einer großen, aus steglosen LC-Displays zusammengesetzten Bildwand versehen, vor der die Teilnehmer auf Fahrersitzen Platz nehmen konnten. Die Sitze wurden von originalen Steuerpulten einer brandneuen Landmaschine flankiert, so dass Funktionalitäten in einem realistisch wirkenden Szenario zu erleben waren. Auch für die anderen Stationen hatte sich das Marketing-Team von Deere & Company einiges einfallen lassen: So gab es etwa zu mobilen Tribünen umgebaute Anhänger, auf denen die Händler sitzend vor einzelne Maschinen gefahren wurden; großformatige LEDScreens sorgten wo nötig für erklärende Videoeinspielungen. Um sämtliche Abläufe reibungslos zu gestalten, waren die einzelnen Gruppen durch die Farben der Lanyards sowie die Kolorierung ihrer ID-Karten gekennzeichnet. Als Shuttle-Busse zu den mit Nummern gekennzeichneten Produktplattformen („Turf“, „Crop Care“ etc.) hatte man Modelle mit großzügigen Stehflächen gewählt, wie sie von Flughafentransfers bekannt sind – ein zügiges Aus- und Einsteigen der Teilnehmer war somit gewährleistet. Betreut wurden die Händler von umfassend geschulten John-Deere-Mitarbeitern aus dem jeweiligen Landesmarkt, so dass neben technischer Kompetenz auch profunde Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten vorhanden waren. Abgeschlossen wurden die erlebnisreichen Tage auf der Farm mit einer Formulierung der Business-Ziele sowie einem Ausblick auf weitere Maßnahmen samt „Mit dem Claim ,Setting Directions‘ nehmen wir für uns in Anspruch, richtungsweisend zu sein ...“ Beginn der Show in die Natur schauten. Angesichts großer Bilder und oft gewaltig wirkender Maschinenkolosse darf man zusammenfassend mit einem Augenzwinkern vielleicht von einer „Landmaschinen-Oper“ sprechen. John-Deere-CEO Samuel R. Allen war am Rande bemerkt bei der ersten Veranstaltung in Lissabon zugegen und äußerte sich höchst erfreut über die schnörkellose Show. des zugehörigen Commitments. Danach wurden die Händler zu einer Abendveranstaltung geladen, bei der eine Projektion in wenigen Minuten einen poetisch anmutenden Rückblick auf das Erlebte gewährte. Ort des Geschehens war das Convento do Beato in Lissabon, in dessen Innenhof mithilfe von Pandoras Box großflächig auf Häuserfassaden projiziert wurde. John Deere_John Deere 25.08.11 13:30 Seite 65 Stringenz in grün-gelb Am Abreisetag erhielten die Händler Fragebogen zur Veranstaltung, die laut Andreas Jess in der Auswertung zu einer Schulnote von 1,2 für den Event führten: „Dieses Ergebnis trifft unsere Erwartungen, denn wir haben den Anspruch, mindestens in diesem Bereich zu liegen – alles schlechter als 1,5 wäre eine Enttäuschung gewesen!“, so Andreas Jess. „Mit dem Claim ,Setting Directions‘ nehmen wir für uns in Anspruch, richtungsweisend zu sein – wir sind das größte und innovativste Unternehmen der Branche und erhalten für unsere Entwicklungen die meisten Awards. Richtungsweisend ist aber auch unser Vertriebspartnernetz, das für seine hohe Servicequalität immer die besten Noten erhält.“ Den Events in Lissabon folgte eine Europatournee durch 24 Länder, in deren Rahmen bei so genannten „National Customer Days“ weitere Händler und (potenzielle) Endkunden angesprochen wurden – insgesamt sollen auf diese Weise rund 75.000 Landwirte und Lohnunternehmer direkt erreicht werden. Die einzelnen Stationen der Tournee boten ein ähnliches Programm wie bei den Veranstaltungen am Tejo, allerdings kamen während der Shows deutlich weniger Maschinen zum Einsatz. Im Anschluss an die „National Customer Days“ wird im September der Kern des Konzeptes mitsamt der vorhandenen Medien auf der Agro Show in Poznan (Polen) sowie im November auf der Weltleitmesse Agritechnica 2011 in Hannover zu erleben sein – stringentes Marketing par excellence. Text: Jörg Küster Fotos: Jörg Küster, Paul Ridderhof für commotion Beteiligte Gewerke (Auszug) • Kommunikationsagentur: commotion GmbH • Technische Planung: United Network Development, Buhre / Pausch GbR • Technische Umsetzung: epicto GmbH • Catering: GVO GmbH • Zeltbau: Spann-Bau GmbH • Travelmanagement: S.T.A.R.S. incentives and more GmbH & Co. KG, Team Quatro LDA XXXNFNPNFEJBEF *)3&501&7&/5%*&/45-&*45 45&$,&/)*&3%3*/ &3 Technik & Logistik (Auszug) • Über 20 Stromaggregate verschiedener Klassen mit einer Gesamtleistung von mehr als 3.000 kVA • Komplette Verstromung der Locations (Farm & Field) mit über 100 km (!) Stromleitungen • 50 km (!) Signalverkabelung für Ton, Licht & Video • Maschinentransporte John Deere und technische Produktion (Licht-, Ton- und Videotechnik, Spannbauzelte, Tribünen, Drehbühnen) mit 320 Truck-Ladungen • 17.500 Übernachtungen (3 ¥ Händler-Hotel, 1 ¥ VIP-Hotel, 1 ¥ Staff-Hotel) • 38 Charterflüge • 41.672 Mahlzeiten (Lunch & Dinner) %JF7FSBOTUBMUVOHTCSBODIFLPNQBLU *N)BOECVDINFNPNFEJB Handbuch memo-media Alles Gute für Ihren Event! ¼CFS,POUBLUF[V,OTUMFSOVOE &WFOUEJFOTUMFJTUFSO'S&WFOU.FEJFO .FTTFVOE.BSLFUJOHPSHBOJTBUJPO +FU[UBOGPSEFSOVOUFS5FMFGPO PEFS IBOECVDI!NFNPNFEJBEFGSOVS&VSPJOLM.X4UVOE7FSTBOE